60
Jahresmagazin 2018/19 Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und beatmungsmedizin E.V.

Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Jahresmagazin 2018/19

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und beatmungsmedizin E.V.

Page 2: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige
Page 3: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Jahresmagazin 2018/19

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und beatmungsmedizin E.V.

Lungenerkrankungen zählen zu den wichtigsten Volkserkrankungen weltweit, so die letzte Ausgabe des

„Global Burden of Disease Report“ des Lancet.

Page 4: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Herausgeber:Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe, Präsident der DGPRobert-Koch-Platz 9, 10115 BerlinTel.: +49 30 29 36 27 01 E-Mail: [email protected]

Koordination: Anja Flender, M.A.Satz, Design und Layout: Lindgrün GmbH, www.lindgruen-gmbh.comLektorat: Textbüro und Lektorat Dr. Sibylle StrobelGedruckt durch Druckerei Conrad GmbH, Berlin

© März 2019, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., BerlinRedaktionsschluss: Februar 2019

ImpressumBildnachweise(sofern nicht bei den Abbildungen angegeben)

Umschlag: Lindgrün GmbH auf Basis von Prof. Dr. med. Andreas C. Hocke (M.Sc.), Molekulare Bildgebung der Immunregulation, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infek-tiologie und Pneumologie; Seite 5: LungenClinic Grosshansdorf GmbH; Seite 8/9: Lindgrün GmbH, Lukas Klimmek; Seite 10, 14, 15, 18, 20, 26, 28, 30, 45, 48, 49, 54–56: Mike Auerbach, www.mike-auerbach.com; Seite 13, 19: Lindgrün GmbH, Wolfgang Hanke; Seite 16/17: Rainer Fuhrmann / Shutterstock.com; Seite 22: © gpointstudio – stock.adobe.com; Seite 23: Ralf Eberhardt; Seite 46: Ortrud Karg; Seite 47: Oben: Lindgrün GmbH; Mitte: Lindgrün GmbH, Wolfgang Hanke; Unten: Intercongress

Page 5: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

4 Vorwort

6 Interaktiv & Interdisziplinär

Ohne Nachwuchs keine Zukunft8 Der Kampf um die Talente10 Ruhm und Ehre – Die Preisträger des Jahres 2018

Digitalisierung ist jetzt12 Wieso benötigt die DGP eine Digitalstrategie?

Atmen: Luftschadstoffe in Deutchland14 Parlamentarisches Frühstück – Ein Bericht16 Negative Gesundheitseffekte von Luftschadstoffen18 Darum geht es – Interview mit Prof. Schulz

20 Die DGP bezieht Position – Stellungnahmen der DGP

26 Publikationen der DGP

28 Die Lungenheilkunde im Nationalsozialismus

30 Sektionen, Arbeitsgruppen, Taskforces

46 Atmungstherapeuten

48 Weiterbildung

49 Fortbildungsakademie

52 Zertifizierte Zentren

54 Zahlen & Fakten

Inhaltsverzeichnis

Page 6: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

ir freuen uns sehr, Ihnen nun zum dritten Mal den Jahresbericht der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

präsentieren zu können. Hier stellen wir die Aktivitäten der DGP für das Jahr 2018 sowohl unseren Mitgliedern als auch Politik und Öffentlichkeit vor. 2018 war aufregend, ebenso der Start ins Jahr 2019. Als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft freuen wir uns über fundierte Diskussionen, die das Motto unseres diesjährigen Kongresses mit Leben erfüllen: Pneumologie – interdisziplinär und interaktiv.

Die DGP hat sich in den vergangenen Jahren in Bezug auf ihre Mitgliedszahlen sehr erfreulich entwickelt: 2018 haben wir die Marke von 4 100 Mitgliedern überschritten. Seit Gründung der DGP-Geschäftsstelle in Berlin haben wir einen kontinuierlichen Zuwachs von über 25 % zu verzeichnen. Unsere Geschäfts- stelle, die seit nunmehr fünf Jahren am Robert-Koch-Platz angesiedelt ist, dient für zahlreiche Treffen und Veranstaltungen von Sektionen, Arbeitsgruppen, Leitliniengruppen, des Vorstandes und anderer assoziierter Organisationen als gerne genutzter Ort.

Viele Aspekte unserer Arbeit finden im Umfeld des Jahreskongresses ihren Widerhall: • die Digitalisierung im Gesundheitswesen – wir freuen uns darauf, Ihnen am

DGP-Stand die erste DGP-Leitlinien-App vorstellen zu können, die wir als Startpunkt für weitere Aktivitäten in diesem Bereich sehen;

• die Förderung des pneumologischen Nachwuchses – von Posterpreisen über den klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis der DGP bis zur erfolgreichen Ansprache der Medizinstudierenden, um sie für die Belange der Pneumologie zu interessieren, mit über 100 Teilnehmern beim Jahreskongress zur neuen Webseite zukunft.pneumologie.de, die Sie eben-falls am DGP-Stand kennenlernen können;

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

W

4

Page 7: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Mit freundlichen GrüßenIhr

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe,Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

• gemeinsame Initiativen mit uns inhaltlich nahestehenden Organisationen (u.a. Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner; Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für außerklinische Beatmung; Deutsche Inter-disziplinäre Vereinigung Intensiv- und Notfallmedizin; Verband Pneumolo-gischer Kliniken: siehe auch die Übersicht zu Stellungnahmen auf S. 24) und

• Kooperationen mit, um nur einige Beispiele zu nennen, dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung, der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie und der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie, beide ebenfalls in der Geschäftsstelle am Robert-Koch-Platz ansässig, dem Aktionsbündnis Nicht-rauchen, der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (beispielsweise die Arbeit der Konsensus-Kommission „Klug entscheiden“, der Ärzte-Kodex für ein ethisch motiviertes Handeln in der Medizin, die Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildung).

Lungenerkrankungen zählen, so auch die letzte Ausgabe des „Global Burden of Disease Report“ des Lancet, zu den wichtigsten Volkserkrankungen weltweit. Die Vorhersagen deuten darauf hin, dass bis zum Jahr 2040 eine weitere Steige- rung verschiedener Erkrankungen der Lunge zu verzeichnen sein wird. Diese Entwicklung stellt uns vor stetig größere Herausforderungen in der Förderung unseres klinischen wissenschaftlichen Nachwuchses und der Versorgung einer Vielzahl von Patienten. Der Beantwortung wichtiger Fragen der ambulanten und stationären Versorgung, des Nachwuchsproblems und der ambulanten Versorgung im ländlichen Bereich müssen wir uns deshalb weiter widmen und unsere Kräfte bündeln.

5

Page 8: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Interaktiv & InterdisziplinärDer Grundgedanke des diesjährigen Kongressmottos

6

Page 9: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

ls Kongresspräsidenten des Jahres 2018 standen wir vor der Aufgabe, ein Motto für den Kongress zu finden, welches die Bandbreite der He-

rausforderungen an die Pneumologie spiegelt und in die Zukunft weist. Die Erkenntnis, dass viele pneumologische Krankheitsbilder des erwachsenen Menschen ihren Ursprung oder zumindest wesentliche Grundlagen bereits in der Kindheit haben, hat sich in den letzten Jahren zunehmend durchgesetzt. Nicht nur die genetische Prädisposition, sondern auch Umwelteinflüsse wir-ken sich auf die Lungenentwicklung im Kindesalter aus und können wesent-lich die Diversität und Schwere der Krankheitsverläufe im Erwachsenenalter beeinflussen. Dies lässt die enge Zusammenarbeit zwischen pädiatrischer und Erwachsenenpneumologie natürlich und sinnvoll erscheinen. Die Verbindungen zwischen Pneumologie im Kindes- und im Erwachsenenalter sind vielfältig. Ein Thema ist die Transition von Kindern mit chronischen Krankheitsbildern ins Erwachsenenalter.

Unter dem Motto „Pneumologie – interdisziplinär und interaktiv“ bietet der gemeinsame Kongress von DGP und GPP eine hervorragende Plattform für den Austausch von wissenschaftlichen Ergebnissen und klinischen Erfahrungen zu beiderseitigem Nutzen.

Mit besten Wünschen,

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Erika von Mutius,Kongresspräsidentin

Prof. Dr. med. Jürgen Behr,Kongresspräsident

A

7

Page 10: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

„War for Talents“ – „Krieg um Talente“. 1997 verwendete eine der weltweit größten Unternehmens- und Strategieberatungsfirmen diesen etwas martialischen Begriff erstmals in einer Studie und beschrieb damit die zunehmende Schwierigkeit von Unternehmen, geeignetes qualifiziertes Personal zu finden. Um freie Stellen pas-send zu besetzen, finde ein Kampf um die besten Nachwuchskräfte statt. Eine Entwicklung, die mittlerweile das Gesundheitswesen erreicht hat und auch vor dem ärztlichen Bereich nicht Halt macht. Einige Fachrichtungen wie die Allgemeinmedizin, die Gynäkologie oder die Augenheilkunde suchen schon jetzt so dringend nach Nachwuchs, dass entsprechende Weiterbildungsförderprogramme aufgelegt wurden.

In der Pneumologie ist die Situation momentan zwar noch vergleichs-weise unproblematisch. Viele niedergelassene Kolleginnen und Kolle-gen werden allerdings in den kommenden Jahren aus Altersgründen aus der ambulanten Versorgung ausscheiden. Dass sie nicht mehr so einfach Nachfolger für ihre Praxen finden, macht sich bereits bemerk-bar. Zudem nimmt die Häufigkeit von Atemwegserkrankungen zu, mit-bedingt durch die Alterung der Bevölkerung. Deshalb muss sich auch die Pneumologie darauf vorbereiten, dass der Bedarf an Fachärzten künftig noch wachsen wird. Im Wettbewerb um Talente konkurriert die Lungenheilkunde nicht nur mit zahlreichen ärztlichen Fachgebieten. In anderen Branchen sind Mediziner ebenfalls gefragt – angefangen mit der Medizintechnik- und Pharmaindustrie über öffentliche Ämter und Forschungseinrichtungen bis hin zu den vielen Health-Start-ups.

Parallel dazu gibt es einen Wertewandel in der Arbeitswelt, der sich auch beim medizinischen Nachwuchs niederschlägt. Neben dem Wunsch nach einer sinnvollen, abwechslungsreichen Tätigkeit stehen an die individuelle Situation angepasste Arbeitszeitmodel-le, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance bei Studierenden und angehenden Fachärzten beider Geschlechter auf der Prioritätenliste ganz oben.

Um all diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, hat sich die DGP im Herbst 2017 entschieden, ihr Nachwuchsprogramm vollständig zu überarbeiten. Als Fachgesellschaft sind wir in der Verantwortung, uns für unsere Zukunft einzusetzen und diese durch entsprechende Maßnahmen zu sichern. Entstanden ist eine zwar über die DGP-Homepage zugängliche, ansonsten aber vollkommen eigenständige neue Website, die das gesamte Nach-wuchsangebot der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin bündelt.

Am Anfang des Projekts standen drei zentrale Fragen: Wann entscheiden sich Studierende und junge Ärzte für eine bestimmte Fachrichtung? Welche Kriterien spielen bei der Berufswahl eine Rolle? Welche Angebote, Informationen und Hilfestellungen wünscht sich der Nachwuchs, um diesen Prozess der Entschei-dungsfindung zu unterstützen? Um darauf Antworten zu finden, wurden zunächst verschiedene Studien unter die Lupe genommen: das „Berufsmonitoring Medizinstudenten“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und „KarMed – Karriereverläufe und Karrie-rebrüche bei Ärztinnen und Ärzten während der fachärztlichen Weiterbildung“.

Ohne Nachwuchs keine Zukunft

Der Kampf um die Talente

Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige Portal bietet maßgeschneiderte

Informationen, eine sehr differenzierte Stellensuchfunktion und begleitet den umkämpften Nachwuchs damit vom Pflegepraktikum bis zur Facharztprüfung.

8

Page 11: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Akademien, Kurse und Weiterbildungen, Materialien und Angebote zur Prüfungsvorbereitung, Kongresse für den Nachwuchs und ein Kalender sind unter dem Menüpunkt „Unterstützung der DGP“ vereint.

Herzstück der neuen Website ist die Pneumobörse – eine kartenbasierte Suchfunktion für alle Stellen vom Pflegeprakti-kum bis hin zum Facharzt für Pneumologie. Neben Arbeitszeiten, Befristung des Arbeitsvertrags, Bundesland und Ortsgröße können die Nutzer dort auch ihnen wichtige Kriterien wie Vereinbarkeit von Familie und Karriere, Sportangebote oder ÖPNV-Ticket in die Suche einfließen lassen. So verwirklicht zukunft.pneumologie.de die Grundidee der DGP im Kampf um Talente: ein Informationsportal zu schaffen, das den Nachwuchs von der Suche des Pflegeprakti-kums bis zur Facharztprüfung begleitet.

Tragen Sie zum Erfolg des Nachwuchsportals bei und inserieren Sie Ihre Stellenangebote in der Pneumobörse. www.zukunft.pneumologie.de

Dabei kristallisierten sich wertvolle Erkenntnisse heraus – etwa dass ein Großteil der Studierenden später in der näheren Heimatregion arbeiten will, dass die Größe und Lebensqualität der Stadt bei der Wahl des Arbeitsplatzes einen hohen Stellenwert einnimmt und dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für 96 Prozent der Frauen und 92 Prozent der Männer sehr wichtig ist. Ebenfalls relevant: Die Entscheidung für eine bestimmte Facharzt-weiterbildung fällt nicht über Nacht, sondern sukzessive während des Studiums und der ersten Berufsjahre – und beginnend mit dem Pflegepraktikum.

Die Erkenntnisse und die daraus entwickelten Ideen wurden dann auf dem Bundeskongress 2017 in einem Workshop mit Medizinstu-dierenden validiert und diskutiert. In zwei ausführlichen Interviews prüften Assistenzärzte den Outcome des Workshops nochmals gegen und auch Prof. Dr. Andreas Rembert Koczulla, der als Be-auftragter für Nachwuchsförderung in der DGP einen sehr guten Einblick in die Bedürfnisse von Studierenden und jungen Ärzten hat, brachte seine Expertise mit ein.

Dann ging es in medias res. Ein erster Prototyp der Website zukunft.pneumologie.de wurde programmiert und mit exemplari-schen Inhalten befüllt. In einem anschließenden Nutzertest erprob-ten und bewerteten 24 Medizinstudierende sowohl das gesamte Portal als auch die einzelnen Elemente. Insgesamt beurteilten sie die Seite sehr positiv, es gab aber auch einige Kritikpunkte und Ver-besserungsvorschläge. Daraufhin wurde die Website, wo notwen-dig, entsprechend angepasst.

Vom Erstsemester bis zum fertigen Facharzt finden die Nutzer jetzt im Infocenter für sie maßgeschneiderte Informationen – angefan-gen mit Tipps und Tricks zum Pflegepraktikum, den Famulaturen und für die Bewerbung über epidemiologische Zahlen, Beschrei-bungen des Berufsbilds und des Werdegangs eines Pneumologen bis hin zu Reportagen über den ärztlichen Alltag und das Thema Familie und Beruf.

„Durch die Webseite habe ich die Pneumologie zum ersten Mal als möglichen Karriere- pfad wahrgenommen.“ Eine Teilnehmerin des Nutzertests im Oktober 2018

9

Page 12: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Ruhm und EhreWir haben die Preisträger des Jahres 2018 gefragt

Seit mehr als zehn Jahren vergeben wir Poster- und Forschungspreise. Wir wollen fördern und fordern, sowohl den wissenschaftlichen Nachwuchs als auch Forscher, die durch heraus- ragende Forschungsansätze und Ergebnisse hervorstechen. Nun haben wir nachgefragt bei den Preisträgern des Jahres 2018.

Wir wollten wissen, warum sich die Ausgezeichneten überhaupt beworben hatten. Hat sich die Auszeichnung auf sie ausgewirkt und wenn ja, wie? Und welche Tipps haben sie für junge Ärzte?

Neben dem Renommee des Forschungspreises wurde als ein Grund für eine Bewerbung der Abschluss einer langjährigen Forschungsar-beit genannt. Frau Dr. Milger-Kneidinger und Dr. Rainer Glöckl ho-ben hervor, dass sie dank der Aufmerksamkeit, die ihre Forschungs-leistung durch die Auszeichnung auf sich zog, neue Kontakte zu anderen Wissenschaftlern im gleichen Themenkomplex knüpfen konnten. Unter den Preisträgern, insbesondere in ähnlichen oder gleichen Forschungsfeldern, entsteht so oftmals ein enger und anregender wissenschaftlicher Austausch. Auch die damit einher-gehende Motivation, weiter im Themenfeld zu forschen, wurde genannt.

Es gibt weitere gute Gründe, eine Forschungsarbeit einzureichen: Neben der Begutachtung der erbrachten Forschungsleistung durch eine Expertenjury trägt der Forschungspreis auch dazu bei, die Ar-beit einem größeren Kreis an Kollegen bekannt zu machen. Umso mehr freut es uns, wenn die Preisgelder, wie im Falle von Herrn Dr. Schupp, für die unterstützende Finanzierung eines Forschungsau-fenthalts in den USA genutzt werden. Unabhängig davon, ob das Preisgeld in die Drittmittelkasse der Universität eingezahlt oder in der Forschungsgruppe aufgeteilt wurde, um die Teilnahme an Kongressen zu ermöglichen – es wurde vor allem wieder für die Forschung eingesetzt.

Laut einhelliger Meinung der Preisträger ist es uneingeschränkt empfehlenswert, sich für den Forschungspreis zu bewerben und Poster einzureichen.

Alle Preisträger hoben den positiven Effekt der Auszeichnung für ihre Forschungstätigkeit hervor. Dies ist umso erfreulicher, als es ein Ziel der DGP ist, Mitglieder miteinander in Kontakt zu bringen, den wissenschaftlichen, forschungsbasierten Diskurs zu fördern und so langfristig einen Beitrag zur Qualität in der Pneumologie zu leisten.

„Selbst wenn man nicht aus-gezeichnet wird, ist es auch eine gewisse Erfahrung für das nächste Mal. Der Aufwand für die Bewerbung ist zudem über- schaubar und angemessen.“Dr. Katrin Milger-Kneidinger

10

Page 13: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Beste klinisch-therapeutische Arbeit(im Bild links)

Dr. med. Jonas Schupp, Yale/FreiburgPhenotypes of organ involvement in sarcoidosis

Dr. med. Katrin Milger-Kneidinger, MünchenIdentification of a plasma miRNA biomarker signature for allergic asthma: A transition approach

Forschungspreise der DGP 2018

Posterpreise 2018

Grundlagenforschung – Beste wissenschaftliche Arbeit(im Bild rechts)

Dr. med. Natascha Sommer, GießenMitochondrial Complex IV Subunit 4 Isoform 2 Is Essential for Acute Pulmonary Oxygen Sensing

Dr. Herbert M. Schiller, MünchenDeep Proteome Profiling Reveals Common Prevalence of MZB I – Positive Plasma B Cells in Human Lung and Skin Fibrosis

1. Platz

Dr. med. Christoph Fisser et al., RegensburgAssoziation zwischen der obstruktiven, aber nicht der zentralen Schlafapnoe und spherischem Remodeling des linken Ventrikels bei Patienten mit ST-Hebungsinfarkt

Matthias Felten et al., BerlinThe circadian clock modulates sceptibility of mice to ventilator-in-duced lung injury

2. Platz

Dr. med. Rainer Glöckl et al., MünchenEffekte eines zusätzlichen Atemmuskeltrainings im Rahmen pneu-mologischer Rehabilitation bei COPD Patienten mit Atemmuskel-schwäche – eine randomisierte, kontrollierte Studie

Prof. Dr. med. Peter Alter et al., MarburgEinflüsse von Obstruktion und Überblähung der COPD auf die elektrischen Herzachsen von P-Welle, QRS-Komplex und T-Welle im EKG

„Ich würde die Teilnahme am Posterpreis jedem empfehlen, weil der Preis neben dem nützlichen finanziellen Aspekt vor allem den kollegialen Austausch fördert und damit zur weiteren persönlichen Entwicklung beiträgt.“ Dr. Christoph Fisser

„Der Forschungspreis war für mich eine ermutigende und motivierende Bestätigung meiner beginnenden wissenschaftlichen Laufbahn.“ Dr. Jonas Schupp

Posterpreis

Aus den zahlreichen Einreichungen, die auf dem Pneumologie- Kongress nach einer Vorauswahl präsentiert werden, nominiert die Fachjury jährlich vier Posterpreisträger. Somit steht dieser Preis allen Einreichenden offen. Zusätzlich ist der Posterpreis mit 2.000 € für den 1. Preis, 1.000 € für den 2. Preis und 500 € für den 3. Preis dotiert.

Forschungspreis

Der Forschungspreis wird jedes Jahr zweimal vergeben. Es werden jeweils die beste klinisch-therapeutische Arbeit und die beste wissen- schaftliche Arbeit in der Grundlagenforschung gewürdigt. Er ist mit je 10.000 € dotiert. Zudem werden die Preisträger und ihre Publikationen in unserer Zeitschrift „Pneumologie“ vorgestellt und auf der Website der DGP genannt. Als Jury fungieren Mitglieder aus den Reihen der DGP. Die Ausschreibung wird jedes Jahr neu auf unserer Website und in der „Pneumologie“ veröffentlicht. Die Einreichungsfrist für die Bewerbungen um die Forschungspreise ist wiederkehrend Anfang Januar für das Folgejahr.

Interessiert am …

11

Page 14: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

1697 beschrieb Gottfried Wilhelm Leibniz erstmals das binäre System in einem Brief an Rudolph August, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. 1843 übersetzte und kommentierte Ada Lovelace das Buch des Mathematikers Luigi Menabrea über die „Analytical Engine“ von Charles Babbage mit der Berechnung der Bernoulli-Zahlen – was heute als erster Programmcode anerkannt ist. In den 1970ern ging die Forschungsförderung weltweit weg von der militärischen hin zur akademischen Forschung und setzte die technologische Gras- wurzel-Entwicklung des Internets in Gang. Heute ist Digitalisierung ein integraler Bestandteil unseres Lebens und der Medizin. Mit einem Wisch kann (fast) die komplette Enzyklopädie des Wissens zum Themenfeld Pneumologie in der Hand durchsucht werden.

Konsile, in denen komplexe klinische Probleme mittels Videokonfe-renzen zwischen Kollegen ortsunabhängig diskutiert werden, Clinical Decision Support-Systeme, die auf Deep Learning bzw. Artificial Intelligence basieren, Patienten, die über KI-basierte Apps mit einer Diagnoseempfehlung zum Arzt kommen, Medizinprodukte in der Pneumologie, die kontinuierlich und in Echtzeit die nächtliche Atmung oder die Adherence zur Medikamenteneinnahme erfassen, sind in der fortgeschrittenen Entwicklung oder bereits in der Praxis angekommen.

Die Digitalisierung der Medizin mit all ihren Schwächen, Stärken, Gefahrenpotenzialen und positiven Effekten schreitet voran. Dies bedeutet einerseits, dass wir als medizinische Fachgesellschaft den Diskurs mit dem Ziel einer qualitativ hochwertigen Forschung, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Prävention unterstützen müssen – und andererseits, dass wir uns als DGP selbst auf den Weg der Digitalisierung machen.

Digitalisierung in der niedergelassenen Medizin

Zurzeit gibt es kein einheitliches Bild über die Verbreitung der Digitalisierung in der ambulanten Medizin. So zeigte das kürzlich veröffentlichte „Praxisbarometer Digitalisierung“ der Kassenärzt- lichen Bundesvereinigung, dass: • mehr als die Hälfte aller Praxen ihre Patientendokumentation

digitalisiert verwalten, • die Verwendung von digitaler Technik zur Ferndiagnose bei der

fachärztlichen Versorgung von etwas mehr als zehn Prozent noch sehr niedrig ausgeprägt ist,

• der Nutzen von digitalen Anwendungen für die Patientenversor-gung, z.B. bei der Erstellung und Pflege eines Medikationsplans, von mehr als der Hälfte der befragten Teilnehmer als hoch bewertet wird,

• die Kommunikation mit den entlassenden Krankenhäusern, z.B. der Arztbrief, immer noch auf Papier vonstatten geht.

Digitalisierung in der forschenden Medizin

Demgegenüber ist die Digitalisierung in der wissenschaftlichen Forschung allgegenwärtig. Epidemiologische Studien werden durch Smartphone-Daten unterstützt, Bürger können ihre über verschie-denste Applikationen gesammelten Gesundheitsdaten direkt an die Forschung weiterleiten. Nicht nur in der Grundlagenforschung hat sich die Bioinformatik etabliert. So werden Krebszellen in der onkologischen Forschung digital modelliert, um z.B. die Wirkungs-mechanismen neuer Medikamente zu erkennen und zu verstehen. Bestehende große Datensätze, z.B. in Blutbanken, werden durch gezielte Fragestellungen mithilfe von Datamining-Systemen analy-siert und für neue Erkenntnisse herangezogen.

Die Frage ist jetzt nicht mehr, ob die Digitalisierung kommt, sondern vielmehr, wer die Standards, Rahmenbedingungen und Inhalte defi-niert und wer die Hoheit über die Daten hat bzw. die Daten besitzt.

Digitalisierung ist jetzt.

Wieso benötigt die DGP eine Digitalstrategie?

12

Page 15: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Deutsches Netzwerk Lunge

Zusammen mit dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP), der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAP), der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) und dem Verband Pneumologischer Kliniken (VPK) wird sich die DGP am geplanten „Deutschen Netzwerk Lunge“ beteiligen. Dieses Netzwerk soll eine digitale Plattform entwickeln, auf der eine durchgängige digitale Versorgung des Patienten möglich wird, unabhängig davon, an welcher Stelle im Versorgungssystem er sich gerade befindet (Hausarzt – niedergelassener Pneumologe – Krankenhausarzt) und welcher Teilaspekt der medizinischen Versorgung (Konsil, Medika-mente, Heilmittel) aktuell betrachtet wird.

Das genannte Konsortium will bewusst eine eigene Plattform errichten, um auch in Zukunft die Unabhängigkeit von anderen Marktteilnehmern mit möglicherweise überwiegend kommerziellen Interessen zu gewährleisten.

Sollten Sie Interesse haben, in diesem Themenfeld mitzuwirken, wenden Sie sich bitte an: [email protected]

Umsetzung der Digitalstrategie der DGP

Digitale Angebote der DGPNeben den inzwischen seit drei Jahren erfolgreich etablierten Webseiten sind wir nun dabei, folgende Projekte zu realisieren:

Digitalisierung der Fortbildung

Zurzeit erarbeitet die Fortbildungsakademie der DGP ein Angebot, um die bestehenden Fort- und Weiterbildungsinhalte so weit wie möglich auch als Onlinekurse anzubieten. Diese sollen das Präsenz- angebot der DGP ergänzen und Interessierten ein niedrigschwellig erreichbares Angebot bieten. Onlinekurse sollen, ebenso wie die Präsenzangebote, mit CME-Punkten honoriert werden. Die DGP sieht elektronisches Lernen als wichtige Ergänzung, aber nicht als Ersatz für den persönlichen Kontakt zwischen den Teilnehmenden und den Vortragenden einer wissenschaftlichen Veranstaltung oder einer Lehrveranstaltung.

LEILA – Die Leitlinien-App der DGP

Zum Jahreskongress 2019 in München wird der Prototyp der ersten DGP-Smartphone App vorgestellt werden. Diese App wird gemein-sam mit der Lindgrün GmbH entwickelt. Ziel ist der einfache, ge-zielte und schnelle Zugang zu den Inhalten von pneumologischen Leitlinien, sodass sich die App zur Nutzung im laufenden Praxisbe-trieb oder direkt am Bett des Patienten eignet. Diese datenbank-basierte App bietet verschiedene Optionen an, um das Wissen von Leitlinien zu nutzen – von einer effektiven Schlagwortsuche über den Volltext der Leitlinie bis zu einer algorithmenbasierten Unter-stützung zur leitliniengerechten Diagnostik und Therapie.

Die datenbankbasierte App mit einem spezifisch für Leitlinien ent-wickelten Content Management System (CMS) wird in der Folge auch anderen Fachgesellschaften offenstehen. Dieses CMS soll es Fachgesellschaften ermöglichen, Abstimmungs- und Freigabepro-zesse von fachlichen Inhalten zu steuern.

So kann beispielsweise über ein gemeinsames Tagmining (semanti-sche Schlagwortsuche), über alle in der App integrierten Leitlinien hinweg, die Kohärenz einzelner Empfehlungen zu ganz bestimmten klinischen Problemen geprüft werden. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Multimorbidität vieler pneumologischer Patienten von wachsender Bedeutung. Kommen Sie zur Kongresspräsenz und geben Sie uns Feedback zu dem ersten Prototypen!

„PraxisBarometer Digitalisierung – Stand und Perspektiven der Digitalisierung in der Vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Versorgung“ 2018

13

Page 16: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Atmen: Parlamentarisches Frühstück

Ein Bericht

Bessere Luft kommt der gesamten Bevölkerung zugute, spart dem Gesundheitssystem Kosten in Milliardenhöhe und liegt folglich auch in der Verantwortung der Politik. Deshalb stellte die DGP ihr Positionspapier „Atmen: Luftschadstoffe und Gesundheit“ in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft vor – und stieß damit bei den zahlreich erschienenen Gästen auf reges Interesse und offene Ohren.

Ein Anliegen direkt an politische Entscheidungsträger heranzutragen – mit ihren Frühstücksveranstal-tungen will die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft e. V., eine überparteiliche Vereinigung von Abgeordneten des Bundestags, der Landtage und des Europaparlaments, Institutionen dazu die Möglich-keit geben. Am 27. November 2018 nutzte die DGP dieses Instrument, um ihr Positionspapier „Atmen: Luftschadstoffe und Gesundheit“ vorzustellen, und stieß damit auf viel Resonanz. Mehr als 30 angemel-dete Gäste fanden sich im ehemaligen Reichstagspräsidentenpalais am Friedrich-Ebert-Platz in Berlin ein. Darunter waren neben etlichen Mitgliedern des Bundestags auch Vertreter der Bundesministerien für Gesundheit sowie für Umwelt, Naturschutz, Bau und nukleare Sicherheit, der Berliner Senatskanzlei, der Landesvertretung Brandenburg, des Umweltbundesamts und des Robert Koch-Instituts.

Michael Hennrich, Bundestagsabgeordneter der CDU und Schirmherr der Veranstaltung, betonte gleich eingangs in seinem Grußwort die Wichtigkeit der DGP-Initiative. Umweltschadstoffe verursachten allein in Europa jährliche Kosten von 280 Milliarden Euro, durch die gesundheitlichen Folgeerscheinungen gin-gen der Bevölkerung 5,2 Millionen Lebensjahre verloren, so der Obmann des Ausschusses für Gesundheit. Gesunde Luft für alle sei deshalb ein zentrales Ziel. Um dies zu erreichen, plädierte Hennrich für eine en-gere Verflechtung von umwelt- und gesundheitspolitischen Vorhaben zur Verringerung der Schadstoffbe-lastung. Das Angebot der DGP, hier als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft zu unterstützen, nahm der Politiker gerne an und regte einen regelmäßigen Dialog zu diesem wichtigen Thema an.

DGP-Präsident Klaus Rabe unterstrich in seiner Einführung ebenfalls die vielfältigen Auswirkungen von Luftschadstoffen wie Feinstaub oder Stickoxiden auf die Gesundheit. Neben der bislang eher schwa-chen Lobby für Umweltmedizin kritisierte Rabe auch, dass der Aspekt der Prävention in der Diskussion nach wie vor zu kurz komme.

14

Page 17: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Im Hauptvortrag präsentierte Holger Schulz dann die wichtigsten Punkte des Positionspapiers. Der Leiter der Forschergruppe Lung Epidemiology am Helmholtz Zentrum München, Deutsches For-schungszentrum für Gesundheit und Umwelt, ist einer von insge-samt neun Autoren der umfassenden Stellungnahme, an der auch Experten des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Fakultät für Gesund-heitswissenschaften der Universität Bielefeld und des Arbeitsbe-reichs ambulante Pneumologie der Charité Universitätsmedizin mitwirkten. Schulz machte deutlich, dass negative Gesundheitsef-fekte von Luftschadstoffen auch unterhalb der derzeit in Deutsch-land gültigen europäischen Grenzwerte nachweisbar sind. Obwohl sich die Luftschadstoffbelastung in den letzten Jahren vielerorts verbessert habe, sei deshalb eine weitere deutliche Reduktion und eine Absenkung der gesetzlichen Vorgaben auf die insbesondere bei Feinstaub deutlich niedrigeren Grenzwerte der Weltgesundheits-organisation WHO geboten, formulierte der Experte eine zent-rale Forderung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.

Um dieses Ziel zu erreichen, wäre auf politischer, technologischer und individueller Ebene ein Umdenken notwendig – hin zu einer „Kultur der Luftschadstoffvermeidung“. Hier nimmt Professor

Schulz auch die Anwesenden in die Pflicht. Die Politik müsse diese Kultur gezielt fördern und mit entsprechenden Regularien Anreize zur Schadstoffvermeidung schaffen. Dass dieser Appell bei den Anwesenden auf fruchtbaren Boden fiel, machte die anschließende Diskussion deutlich. Unterstützt von den ebenfalls anwesenden Mitautoren des Positionspapiers Professor Barbara Hoffmann, Dr. Alexandra Schneider, Dr. Josef Cyrys und Professor Christian Witt beantwortete Holger Schulz die zahlreichen Fragen der Gäste. Und auch im kleineren Rahmen an den Frühstückstischen befanden sich die politischen Vertreter im regen Austausch mit den Verfassern des Positionspapiers und den fünf nach Berlin gereisten Mitgliedern des DGP-Vorstands.

Ihr Ziel, die Notwendigkeit deutlich zu machen, dass die Politik bei der Verringerung der Luftschadstoffbelastung etwas unternimmt, hat die DGP mit der Veranstaltung offenbar erreicht, wie auch im Nachhinein ersichtlich wurde. Auf Initiative von Michael Hennrich, dem Obmann des Gesundheitsausschusses, soll eine parlamentari-sche Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich explizit mit dieser Thematik befasst. Zudem wurde die DGP seitens der Politik gebeten, an diversen Anhörungen und weiteren Gesprächen zum Thema Luftschadstoffe und Gesundheit teilzunehmen, um hier ihre Exper-tise einzubringen.

15

Page 18: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

NO2O3

NOx

NH3

SO2BC

ECTSP

UFP

PM2.5PM10

EINTRITTSPFORTE:Atemtrakt

• Glukoseregulationsstörungen

• Störungen von Stoffwechselprozessen

• verringerte Insulinsensitivität

• Aktivierung der Blutgerinnung

• Herzrhythmusstörungen

• Arterienverkalkung

• Anstieg des Blutdrucks

erhöhtes Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall

erhöhtes Risiko für Typ 2 Diabetes und Schwanger-schaftsdiabetes

Hinweise aufDemenz, Alzheimer

Herz

System

Gehirn

Fötus

ASSOZIIERT MIT FOLGENDEN MÖGLICHEN AUSWIRKUNGEN:

Lunge

• akute & häufigere Verschlechterung (Asthma, COPD)• verminderte Lungenfunktion

• erhöhtes Risiko von Lungenkrebs

• Anstieg der Anzahl von Bronchitiden und Pneumonien

POTENTIELLE MECHANISMEN:

• entzündliche Reaktion & oxidativer Stress

• Auslösen von vegetativen Reflexen

• Überlaufen von entzündlichen Botenstoffen aus der Lunge in den Kreislauf

• Partikel/Partikelbestandteile gelangen aus der Lunge in den Kreislauf

subklinische Entzündung im Organismus

Störung der vegetativen Balance

Beeinträchtigung von Organ-funktionen

Reaktionen im zentralen Nervensystem

• verminderte neurokognitive FunktionHinweise auf:

• gestörte neuropsychologische Entwicklung bei Kindern • beschleunigte Neurodegeneration bei Erwachsenen

• erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen (Bluthochdruck, Präeklampsie)• erhöhtes Risiko für reduziertes Geburtsgewicht• Risiko für Früh- und Totgeburten • Hinweise auf Verminderte Lungenfunktion bei Säuglingen und Kleinkindern• Hinweise auf erhöhtes Asthma-Risiko im Kindesalter

Negative Gesundheitseffekte von Luftschadstoffen

16

Page 19: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

EINTRITTSPFORTE:Atemtrakt

• Glukoseregulationsstörungen

• Störungen von Stoffwechselprozessen

• verringerte Insulinsensitivität

• Aktivierung der Blutgerinnung

• Herzrhythmusstörungen

• Arterienverkalkung

• Anstieg des Blutdrucks

erhöhtes Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall

erhöhtes Risiko für Typ 2 Diabetes und Schwanger-schaftsdiabetes

Hinweise aufDemenz, Alzheimer

Herz

System

Gehirn

Fötus

ASSOZIIERT MIT FOLGENDEN MÖGLICHEN AUSWIRKUNGEN:

Lunge

• akute & häufigere Verschlechterung (Asthma, COPD)• verminderte Lungenfunktion

• erhöhtes Risiko von Lungenkrebs

• Anstieg der Anzahl von Bronchitiden und Pneumonien

POTENTIELLE MECHANISMEN:

• entzündliche Reaktion & oxidativer Stress

• Auslösen von vegetativen Reflexen

• Überlaufen von entzündlichen Botenstoffen aus der Lunge in den Kreislauf

• Partikel/Partikelbestandteile gelangen aus der Lunge in den Kreislauf

subklinische Entzündung im Organismus

Störung der vegetativen Balance

Beeinträchtigung von Organ-funktionen

Reaktionen im zentralen Nervensystem

• verminderte neurokognitive FunktionHinweise auf:

• gestörte neuropsychologische Entwicklung bei Kindern • beschleunigte Neurodegeneration bei Erwachsenen

• erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen (Bluthochdruck, Präeklampsie)• erhöhtes Risiko für reduziertes Geburtsgewicht• Risiko für Früh- und Totgeburten • Hinweise auf Verminderte Lungenfunktion bei Säuglingen und Kleinkindern• Hinweise auf erhöhtes Asthma-Risiko im Kindesalter

in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP) und dem Verband Pneumologischer Kliniken (VPK) Wissenschaftliche Leitung: Dr. Maren Schumann, PD Dr. Matthias Held, Prof. Dr. Rembert A. Koczulla

Die Sommerakademie bietet die Möglichkeit, im engen Dialog mit klinischen Experten der Pneumologie ein tieferes Interesse an unserem Fachgebiet zu entwickeln.

Anmeldung: www.pneumologie.de/anmeldung

Sommerakademie der DGP30. Juni bis 05. Juli 2019 in Schönau am Königssee

Page 20: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Prof. Schulz, was waren die Beweggründe für die DGP, ein Positionspapier über Luftschadstoffe und Gesundheit zu verfassen?Prof. Holger Schulz: Auf internationaler Ebene gibt es von pneumologischen Fachgesellschaften dazu inzwischen einige Statements, etwa von der American Thoracic Society oder der European Respiratory Society. Eine Stellungnahme der zuständigen Fachgesellschaft, die die Situation in Deutschland wissenschaftlich beleuchtet und verständlich darstellt, fehlte aber. Vor gut einem Jahr beschloss die DGP, dass es wichtig und an der Zeit ist, diese Lücke zu schließen. Die Diskus-sion um Luftschadstoffe hat sich ja in den letzten Jahren intensiviert – auch befeuert durch Diesel- skandal und Fahrverbote – und ist mittlerweile in Politik und Gesellschaft ein großes Thema.

Ein großes Thema, bei dem auch die Emotionen schnell hochkochen. Inwieweit steht das der Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Schad-stoffreduktion im Wege?Dass die Debatte um Luftschadstoffe sehr emotional geführt wird, finde ich verständlich. Schließlich treffen hier unterschiedliche Interes-sensgruppen aufeinander – von Autoherstellern und anderen Industriezweigen über die Besitzer von Dieselfahrzeugen bis hin zu Anwohnern von Hauptverkehrsstraßen, Fahrradfahrern und Eltern, die sich um die Gesundheit ihrer Kinder sorgen. Mit dem Positionspapier will die DGP die Diskussion auf eine sachliche Grundlage stellen. Dabei möchten wir aber nicht nur die Konsequenzen des Schadstoffausstoßes aufzeigen, sondern helfen Lösungen zu finden. Also wie man die Interessensgruppen zusammenbringen und letztendlich das Ziel erreichen kann, dass wir alle weniger luftschadstoffbelastet sind.

Können Sie kurz erläutern, wie das Positionspa-pier entstanden ist?Nachdem vor gut einem Jahr die Anfrage der DGP kam, haben wir zunächst überlegt, welche Bereiche genau in dem Positionspapier abgedeckt werden sollen. Basierend darauf wurden dann ins-gesamt neun Experten aus diversen Bereichen als Autoren mit eingebunden. Ziel war, die verschie-denen Aspekte, die mit Luftschadstoffen und den damit einhergehenden gesundheitlichen Risiken verbunden sind, von allen Seiten zu beleuchten.

Das ist uns, denke ich, gelungen, auch wenn das Positionspapier dadurch sehr viel umfangreicher geworden ist als anfangs gedacht.

Wer sind in Deutschland die Hauptverursacher von Luftschadstoffen?Ammoniak stammt vor allem aus der Land- wirtschaft, für Feinstaub, Ruß, Stickoxide, Kohlen- monoxid und Schwefeldioxid sind Industrie, Energieproduktion einschließlich der Heizungs-anlagen in den Haushalten sowie der Straßen-verkehr die wesentlichen Quellen. Feinstaub mit einer Partikelgröße von 2,5-10 µm kommt zu fast 50 Prozent aus Industrieprozessen. Für die Feinstaubbelastung mit Partikeln bis zu 2,5 µm sind vor allem die Energieerzeugung und der Verkehr verantwortlich.

Und welche Auswirkungen haben diese Schad-stoffe auf den menschlichen Organismus?Die Effekte betreffen zunächst einmal das Atem-wegssystem. An dieser Kontaktfläche mit der Au-ßenwelt bewirkt der Feinstaub eine subklinische entzündliche Reaktion mit oxidativem Stress, die sich vor allem bei Personen mit bereits vorhan-dener Lungenerkrankung bemerkbar machen kann. Hohe Luftschadstoffbelastungen führen bei Patienten mit COPD oder Asthma bronchi-ale zu verstärkten Symptomen, einer erhöhten Infektanfälligkeit, Exazerbationen und vermehr-ten Krankenhauseinweisungen. Sowohl die Entzündungsmediatoren als auch der Feinstaub und hier insbesondere die ultrafeinen Partikel gelangen aber auch in den Kreislauf und werden mit dem Blut in andere Organe transportiert. Das erklärt, warum Luftschadstoffe kardiovaskuläre Erkrankungen fördern und das Risiko für einen Typ-2-Diabetes erhöhen. Inzwischen gibt es auch erste Hinweise für den Einfluss von langfristiger Schadstoffbelastung auf neurodegenerative Erkrankungen und die kindliche Entwicklung.

Die in Deutschland gültigen EU-Grenzwerte lie-gen bei etlichen Luftschadstoffen deutlich über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorgani-sation WHO – bei Feinstaub beispielsweise mehr als doppelt so hoch. Wie steht die DGP dazu?Wir sehen ganz klar den Bedarf, die Grenzwerte der WHO in Deutschland zu etablieren. Eine Stu-die in 25 europäischen Städten hat ergeben, dass

Atmen: Darum geht es

Prof. Holger Schulz,

Leiter der Forschergruppe Lung Epidemiology am Helmholtz Zentrum München, ist einer von neun für das Positionspapier „Atmen: Luftschadstoffe und Gesundheit“ verantwortlichen Experten. Im Interview spricht der Wissenschaftler über Motive und Entstehung des Papiers, den aktuellen Wissensstand zu den gesundheitlichen Auswirkungen und den Wegen, die Schadstoff-belastung zu verringern.

Interview mit Prof. Schulz

18

Page 21: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

die Einwohner durchschnittlich sechs Monate länger leben, wenn dort WHO-Richtwerte für Feinstaubpartikel bis 2,5 µm eingehalten würden. Es lohnt sich aber nicht nur gesundheitlich, sondern auch finanziell. Denn mit den Grenzwerten der WHO ließen sich laut Schätzungen in Europa jährlich 31 Billionen Euro an direkten und indirekten Gesundheitskosten einsparen.

Das klingt überzeugend, aber ist es auch umsetzbar? Schließlich sorgt ja schon das Einhalten der aktuellen Grenzwerte für Sticko-xide und Feinstaub und die damit verbundenen Dieselfahrverbote für reichlich Kontroversen.Die Belastung mit Luftschadstoffen deutlich zu reduzieren, ist eine große Herausforderung, die nur zu schaffen ist, wenn man integ-rativ an allen Schrauben dreht – angefangen mit infrastrukturellen Maßnahmen wie dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und dem Schaffen von Fahrradwegen, über die Förderung von E-Mobi-lität und Carsharing bis hin zur Weiterentwicklung emissionsarmer Technologien und einer Änderung unseres Mobilitätsverhaltens. Die Kernbotschaft unseres Positionspapiers lautet: Da müssen wir etwas tun, da können wir auch etwas tun, und am besten ist, wenn wir das alle gemeinsam machen. Dazu müssen Politik, Industrie und die gesamte Bevölkerung eine Kultur der Luftschadstoffver-meidung entwickeln.

Dieter Köhler, ehemaliger Präsident der DGP, sieht das offenbar anders. In der Talkshow stern.tv erklärte er die in Deutschland bestehenden Belastungen durch Stickstoffdioxid und Feinstaub für gesundheitlich unbedenklich und zweifelte die Studienlage an. Was sagen Sie dazu?Aufgrund der wissenschaftlichen Beweislage kann man ganz klar sagen, dass das nicht stimmt. Die gesundheitlichen beziehungs-weise biologischen Effekte von Luftschadstoffen sind tierexperi-mentell, in großen epidemiologischen Studien und in Expositions-untersuchungen am Menschen gut belegt. Für die DGP steht fest: Je weniger Luftschadstoffe, desto besser für die Gesundheit.

Die Autoren des Positionspapiers

• Prof. Dr. Holger Schulz, Leiter der Forschungsgruppe Lung Epidemiology und stellvertretender Direktor des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

• Dr. Stefan Karrasch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

• Dr. Georg Bölke, Assistenzarzt Arbeitsbereich ambulante Pneu-mologie der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité Universitätsmedizin Berlin

• Dr. Josef Cyrys, Leiter der Forschungsgruppe Environmental Exposure Assessment des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesund-heit und Umwelt

• Prof. Dr. Claudia Hornberg, Leitung der Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit an der Fakultät der Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld

• Dr. Regina Pickford, Forschungsgruppe Environmental Exposure Assessment des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

• Dr. Alexandra Schneider, Leiterin der Forschungsgruppe Environ- mental Risks des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zen-trum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

• Prof. Dr. Christian Witt, Leiter des Arbeitsbereichs ambulante Pneumologie der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité Universitätsmedizin Berlin

• Prof. Dr. Barbara Hoffmann, Arbeitsgruppenleiterin am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf

19

Page 22: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Die DGP bezieht PositionStellungnahmen der DGP

„Wissenschaft ist gelebter Diskurs. Für einen Menschen, der die wissenschaftliche

Debatte nicht überblickt, ist es kaum möglich zu unterscheiden, was wahr ist und was

nicht. Das ist das Problem, wenn Partikularinteressen statt Wissenschaft

die Debatten bestimmen.“Prof. Dr. Klaus Rabe, Präsident der

Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

Position zu beziehen bedeutet immer auch Bereitschaft, den wissen- schaftlichen Diskurs zu fördern und ihn zu begrüßen. In diesem Sinne veröffentlichten wir auch 2018 mehr als 25 Stellungnahmen. Sie werden mehrheitlich von den jeweiligen Sektionen und Arbeitsge-meinschaften der DGP verfasst.

In diesen Stellungnahmen nehmen wir als führende Fachgesell-schaft im deutschsprachigen Raum zu relevanten Themen in der Pneumologie und Beatmungsmedizin Stellung.

20

Page 23: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Aus diesem Grund hatte das Bundesministerium für Gesundheit Ende August 2018 einen Referentenentwurf vorgelegt, der verbindliche Pflegepersonaluntergrenzen für besonders pflegeintensive Klinikberei- che wie Intensivstationen vorsieht. In einer Stellungnahme begrüßt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) prinzipiell die angestrebte Verbesserung der Personal- situation in der Pflege. Doch die eigentlichen Ursachen für die Pflege- engpässe, etwa der Mangel an Pflegekräften und die zu niedrige Bezahlung, würden mit der neuen Verordnung nicht beseitigt.

Die Verordnung gehe davon aus, dass qualifizierte Pflegekräfte in ausreichendem Maße auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stün-den, sagt Professor Dr. med. Klaus F. Rabe, Präsident der DGP. Dies sei jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil herrsche ein ausgeprägter Mangel an examinierten Pflegekräften, sodass schon jetzt regelmä-ßig Betten auf Intensivstationen gesperrt werden müssten. Dass die Einführung verbindlicher Personaluntergrenzen die Zahl der Bettensperrungen noch erhöhen wird, ist absehbar. Der Versuch, Betroffene und Pflegepersonal besser zu schützen, droht so dazu zu führen, dass mehr Patienten in schweren Gesundheitskrisen gar nicht auf der Intensivstation versorgt werden können.

Die Forderung der DGP und weiterer betroffener Fachgesellschaf-ten, die Umsetzung der Richtlinie 2019 auszusetzen, wurde vom Bundesministerium für Gesundheit nicht berücksichtigt. Seit dem 1. Januar 2019 gilt in den pflegesensitiven Klinikbereichen der Intensivmedizin, der Kardiologie, Unfallchirurgie und Geriatrie ein verbindlicher Betreuungsschlüssel. Tagsüber muss etwa im Bereich der Intensivpflege für je zwei Patienten eine Pflegekraft im Dienst sein, während der Nachtschicht liegt der Schlüssel bei drei zu eins.

Aus Sicht der DGP wäre es sinnvoller gewesen, zunächst systema-tisch die Pflege zu stärken. Die kurzfristige Umsetzung der Richtli-nie bedeutet somit, den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. Um wieder ausreichend Nachwuchs für die Pflege zu gewinnen, muss jedoch zunächst die Attraktivität des Berufs gesteigert werden. Hierzu gehört neben verbesserten Arbeitsbedingungen auch eine bessere Bezahlung. In diesem Sinne begrüßt die DGP ausdrücklich die im Pflegepersonal-Stärkungsgesetz beschlossene Bereitstellung zusätzlicher Mittel für den Pflegebereich und die im Krankenhaus-finanzierungsgesetz festgelegte Ausgliederung der Pflegeperso-nalkosten aus dem Vergütungssystem. Diese müssen jedoch erst Wirkung entfalten, bevor der geforderte Personalschlüssel in allen bestehenden Einrichtungen realistischerweise erreicht werden kann.

Aus Sicht der DGP hätte noch ein weiterer Aspekt dafür gespro-chen, die im Entwurf genannten Untergrenzen für 2019 fallen zu lassen: Bereits für das Jahr 2020 wird das Institut für das Entgelt-system im Krankenhaus (InEK) ohnehin neue, differenziertere Pfle-gepersonaluntergrenzen ermitteln, die den tatsächlichen Pflegeauf-wand der jeweiligen Erkrankung berücksichtigen.

Sinnvoller wäre es gewesen, auf die Umsetzung 2019 zu verzichten und die verbleibende Zeit bis zur Einführung der fallbezogenen InEK-Schlüssel für einen nationalen Aktionsplan zur Stärkung der Pflege zu nutzen. Das hätte auch ein Zeitfenster für einige weitere Nachbesserungen gelassen, die die Experten der DGP für nötig halten. Klärungsbedarf bestehe beispielsweise in Bezug auf hochqualifizierte Berufsgruppen wie Atmungstherapeuten, die im Entwurf nicht thematisiert werden. Auch das Gehaltsungleichge-wicht zwischen den zunehmend benötigten Zeitarbeitskräften und dem wesentlich niedriger bezahlten, aber besonders wertvollen Stammpersonal sei noch nicht berücksichtigt. Praxisfremd sei darüber hinaus der sehr geringe Anteil von Pflegehilfskräften, den der Entwurf vorsieht. Zudem benachteilige er kleine Stationen über Gebühr. „In die anstehenden Verhandlungen sollten auch Ver-treter von pflegerischen und ärztlichen Fachgesellschaften sowie Patientenbeauftragte einbezogen werden“, fordert DGP-Präsident Rabe. Nur dann könne die Pflegerealität angemessen berücksich-tigt werden.

Pressemitteilung der DGP vom 17. September 2018

Eine angemessene Personalausstattung in der Pflege ist sowohl für die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung im Krankenhaus als auch für die Arbeitssituation der

dort Beschäftigten unabdingbar.

Personalmangel lässt sich nicht durch Untergrenzen beheben – der Pflegeberuf muss auch finanziell attraktiver werden

„Es bleibt unverständlich, wes- halb mit hohem bürokratischem Aufwand zunächst undifferen-zierte Untergrenzen eingeführt werden, die nur für das Jahr 2019 gelten.“ Prof. Dr. Michael Pfeifer, Stellvertretender Präsident der DGP

21

Page 24: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

In der aktuellen Gesetzgebung wird die Inanspruchnahme der Notfallambulanzen durch Patienten mit akuten pneumologi-schen Krankheitsbildern nur sehr unzureichend berücksichtigt. Dabei übersteigt die Zahl der Notfälle von Patienten mit akutem respiratorischem Versagen insbesondere infolge einer Exazerbation pneumologischer Krankheiten beispielsweise die von gastroen-terologischen und auch kardiologischen Patienten. Dyspnoe ist im Bereich der Inneren Medizin einer der häufigsten Gründe für eine Notfallvorstellung. Dies sind nur zwei der Indikatoren dafür, wie dringend das Konzept einer Überarbeitung bedarf, die die Akuität und epidemiologische Entwicklung von Krankheitsbildern berück-sichtigt. Auch Morbiditäts- und Mortalitätsraten sowie das breite Spektrum bereits etablierter Notfalltherapien sprechen dafür, die Pneumologie neben den internistischen Fachbereichen Kardiologie und Gastroenterologie in der Kategorie A der gestuften Notfallver-sorgung aufzuführen.

Um die Versorgung von Anfang an auf einem hohen Niveau zu sichern, wird in der Stellungnahme eine Reihe von Kriterien gefordert, die pneumologische Fachkliniken für eine Notfallversor-gung qualifizieren. Dazu gehören u.a. die durchgehende (24h/d) Bereitschaft eines pneumologischen Facharztes sowie das Vorhal-ten einer Notfallendoskopie, insbesondere zur Blutstillung und Fremdkörperentfernung.

Um die derzeit unbefriedigende Versorgung von Patienten mit aku-tem respiratorischem Versagen zu verbessern, plädieren VPK und DGP zudem für die Etablierung von Dyspnea Units (DU), in Analogie zu Stroke Units und Chest Pain Units. Erste Modellprojekte sind bereits im Aufbau. Die DU haben zum Ziel:

1. eine unmittelbare, umfassende und spezifische Behandlung von Patienten in lebensbedrohlichen pneumologischen Notsitua-tionen, insbesondere mit hypoxischem und hyperkapnischem Atmungsversagen, sicherzustellen.

2. die Lücke zwischen Notaufnahme und Intensivstation zu schlie-ßen. So kann einerseits die Entwicklung in den ersten Stunden der Behandlung engmaschig beobachtet und so, wo notwendig, zum rechten Zeitpunkt eine Intensivierung der Therapie, z.B. auf der Intensivstation, eingeleitet werden. Andererseits lassen sich unter engerer Betreuung bei gutem Ansprechen auf die Therapie Intensivaufenthalte vermeiden.

W. J. Randerath, M. Hetzel, M. Pfeifer, T. Voshaar, K. Rabe: Stellung- nahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungs-medizin (DGP) und des Verbandes Pneumologischer Kliniken (VPK) zur Rolle der Pneumologie in der gestuften Notfallversorgung. Pneumologie 2018; 72: 817–819

Es ist Zeit, die Rolle der Pneumologie in der Notfallversorgung aufzuwerten

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Verband Pneumologischer Kliniken (VPK) sprechen sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für eine Aufwertung der Pneumologie in der

gestuften Notfallversorgung aus.

Notfallversorgung

22

Page 25: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Lange Zeit konnten Ärzte COPD-Patienten mit schwerem Lun-genemphysem nach Ausschöpfung aller medikamentösen und konservativen Therapieverfahren keine weiteren Behandlungsopti-onen anbieten. Das hat sich erst in den vergangenen 10–15 Jahren mit der Einführung von Verfahren zur Lungenvolumenreduktion geändert. Allerdings war die Anwendung dieser Methoden zulasten der GKV lange Zeit sozialrechtlich nicht abgesichert. Der GKV Spitzenverband Bund hatte zu den Methoden im Jahre 2013 ein Bewertungsverfahren auf den Weg gebracht, das 2018 abgeschlos-sen wurde.

Der G-BA bescheinigte den Nutzen einer LVR mit Ventilen bei schwerem Lungenemphysem, wo konservative Methoden aus-geschöpft sind und kollaterale Ventilation nicht möglich ist. Die Stellungnahme der DGP wies auf die zwingend erforderlichen Rah-menbedingungen bei der Indikationsstellung hin. Dazu gehört die interdisziplinäre Indikationsstellung unter Einbezug von Radiologie und Thoraxchirurgie.

Für die bronchoskopische LVR mittels Einlage von Spiralen (Coils) stellte der G-BA den Nutzen bei Vorliegen eines Residualvolumens von > 225 % vom Soll fest. Für die Gruppe der an einem schweren Lungenemphysem erkrankten Patienten mit einem RV < 225% vom Soll wurde das Potenzial einer erforderlichen Behandlungs- alternative festgestellt.

Nach diesem Prozess stehen für Patienten mit schwerem Lungen- emphysem neue Therapieoptionen zur Verfügung, die Teil des Leistungskatalogs der Krankenkassen werden. Es besteht allerdings weiterer Forschungsbedarf, um die Qualität bei Indikationsstellung und der Methodenanwendung zu optimieren. Von zentraler Bedeu-tung ist dabei die quantitative Computertomografie. Diese wird zur objektiven lappenbezogenen Bestimmung des Emphesemschwere-grades eingesetzt.

Bereits der 2016 vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vorgelegte Vorbericht (vorläufige Nutzenbewertung) für Verfahren zur Lungenvolumenreduktion war von der DGP kommentiert worden. Die im Anschluss an das Kommentierungsverfahren vom IQWiG erstellte Nutzenbewertung bildete die Grundlage der vorläufigen Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für die bronchoskopische Lungenvolu-menreduktion mittels Einlage von Ventilen oder Spiralen (Coils), zu denen Experten der Sektion 2 (Endoskopie) für die DGP Stellung bezogen.

Lungenvolumenreduktion beim schweren Lungenemphysem

Nutzenfeststellung für die endoskopische LVR mit Ventilen, Nutzenfeststellung für die endoskopische LVR mit Coils (RV > 225% v. Soll)

Endoskopiebild mit implantierten Ventilen

23

Page 26: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Heil- und Hilfsmittelausschreibungen (CPAP Hilfsmittelversorgung)Autoren: Winfried J. Randerath, Thomas Köhnleinan das Bundesversicherungsamt

Richtlinie Empfängerschutz bei OrgantransplantationAutor: Tobias Weltean die Ständige Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer

Kapstadt-Deklaration für Menschenrechte und eine tabakfreie WeltAutor: Robert Loddenkemper | in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR)

Konzeptentwurf „nationales Gesundheitsportal“Autoren: Michael Pfeifer, Claus Vogelmeier | in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)an das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Erstfassung der Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern gemäß § 136c Absatz 4 SGB VAutor: Wulf Pankow | in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN)an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)

Gebührenordnung Ärzte (GOÄ) Physikalische Therapie / Stellenwert der Pneumologischen RehabilitationAutor: Klaus Kenn | in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Neuro-Rehabilitation e.V.an die Bundesärztekammer

JANUAR

FEBRUAR

MÄRZ

APRIL

MAI

JUNI

2018

Vorschläge zum OPS 2019Autor: Helge Bischoffan das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)

Änderungsvorschlag für die ICD-10-GM 2019Autor: Helge Bischoffan das DIMDI

Hygienemaßnahmen zur Prävention der Infektion durch Enterokokken mit speziellen AntibiotikaresistenzenAutor: Mathias W.R. Pletz | in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie und weiterenan das Robert Koch-Institut

Fluticasonfuroat/Umeclidinium/Vilanterol (COPD)Autor: Peter Kardosan den G-BA

Benralizumab (Asthma)Autor: Christian Taubean den G-BA

Verordnung zur weiteren Modernisierung des StrahlenschutzrechtsAutoren: Vorstand der DGP | in Kooperation mit dem KKS-Netzwerk und weiterenan das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Bronchoskopische Verfahren zur Lungenvolumenreduktion (BLVR) mittels Ventilen beim schweren LungenemphysemAutoren: Ralf Eberhardt, Martin Hetzelan den G-BA

Stellungnahmen der DGP aus dem Jahr 2018

24

Page 27: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Osimertinib (Lungenkarzinom)Autor: Niels Reinmuthan den G-BA

Referentenentwurf einer allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur wissenschaftlichen Bewertung von Früherkennungsuntersuchungen zur Ermittlung nicht übertragbarer Erkrankungenan das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

IQWiG-Gesundheitsinformation zum Thema „Herzklappenerkrankungen“Autor: Mathias M. Borstan das IQWiG

JULI

AUGUST

SEPTEMBER

OKTOBER

NOVEMBER

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und des Verbandes Pneumologischer Kliniken (VPK) zur Rolle der Pneumologie in der gestuften NotfallversorgungAutoren: Winfried J. Randerath, Martin Hetzel, Michael Pfeifer, Thomas Voshaar, Klaus F. Rabe

DEZEMBER

Bronchoskopische Verfahren zur Lungenvolumenreduktion (BLVR) mittels Einlage von Coils beim schweren LungenemphysemAutoren: Martin Hetzel, Ralf Eberhardtan den G-BA

Memorandum Digital HealthAutor: Michael Dreheran das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF)

Fortschreibung der Produktgruppe 12 „Hilfsmittel bei Tracheostoma und Laryngektomie“Autoren: Stefan Kluge, Dominic Dellwegan den Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband)

Gesetz für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende - GZSOAutoren: Jens Gottlieb, Tobias Weltean das Bundesministerium für Gesundheit

OPS WeaningAutoren: Michael Pfeifer, Winfried Randerath, Bernd Schönhofer, Thomas Voshaar | in Kooperation mit der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und weiterenan das DIMDI und das Bundesministerium für Gesundheit

Gesetzentwurf PflegepersonaluntergrenzenAutoren: Stefan Kluge, Dominic Dellweg, Martin Hetzelan das Bundesministerium für Gesundheit

Unterkieferprotrusionsschiene bei leichter bis mittelgradiger obstruktiver Schlafapnoe bei ErwachsenenAutoren: Nikolaus Büchner, Holger Woehrlean den G-BA

IQWiG-Gesundheitsinformation: Entwürfe Themenpaket „Lungenentzündung“Autor: Santiago Ewigan das IQWiG

Aktueller Wissensstand zum Thema E-ZigaretteAutor: Robert Loddenkemper | in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR)an den Bundestag (Nichtraucherfrühstück)

25

Page 28: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Seit Veröffentlichung der letzten COPD-Leitlinie 2007 ist eine Viel- zahl evidenzbasierter Studien und Metaanalysen zu Neuentwick- lungen in Diagnostik und Therapie erschienen, die bei der jetzigen umfangreichen Bearbeitung be-rücksichtigt wurden. Außerdem flossen eine Reihe von weiteren Leitlinien sowie Positionspapiere, die in den letzten Jahren erschie- nen sind, insbesondere die 2017er- Version des Dokuments der Global Initiative for Chronic Ob-structive Lung Disease (GOLD) in die neue COPD-Leitlinie ein.

COPD-Diagnose und GOLD: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Bei der COPD-Diagnose setzt die internationale GOLD-Guideline ausschließlich auf die Spirometrie und die forcierte exspiratorische Einsekundenkapazität (FEV1). Nach der neuen deutschen Leitlinie sollen jedoch auch die Bodyplethysmographie und die Diffusions- kapazität berücksichtigt werden. In der neuen Leitlinie werden außer- dem einfache Kriterien vorgestellt, anhand derer es mit einer Muster- erkennung möglich ist, zwischen Asthma und COPD zu unterscheiden.

Analog zu GOLD empfiehlt die Leitlinie, COPD-Patienten mithilfe des überarbeiteten ABCD-Schemas anhand der Symptomlast und der Anzahl an Exazerbationen in die verschiedenen COPD-Schwere- grade einzustufen. Die Einstufung soll dann als Basis für die medi-kamentöse Therapie dienen.

Weniger inhalatives Cortison und Antibiotika

Wie auch in den GOLD-Guidelines ist der Stellenwert von inhalativen Glukokortikoiden (ICS, inhalatives Cortison) in der aktuellen Leitlinie deutlich reduziert worden. Sie sollten in der COPD-Therapie nur noch verwendet werden, wenn• der Verdacht auf eine asthmatische Komponente besteht oder • die Therapie mit bronchienerweiternden Medikamenten ausge-

schöpft ist.

Die Experten sind außerdem der Ansicht, dass COPD-Exazerba-tionen aktuell zu oft mit Antibiotika behandelt werden. Die neue Leitlinie gibt daher konkrete Empfehlungen, wann Antibiotika in der COPD-Therapie eingesetzt werden sollten.

Fokus auch auf nichtmedikamentöse Maßnahmen

Da mehrere Studien nachgewiesen hatten, dass die außerklinische Beatmung COPD-Patienten mit Atmungsstörungen deutliche Über- lebensvorteile bietet, widmet die Leitlinie dem Thema ein ausführ-liches Kapitel. Ein besonderes Augenmerk legt die deutschsprachige Leitlinie auch auf mögliche berufliche Ursachen der COPD.

Zudem stuft sie nichtmedikamentöse Maßnahmen wie• Raucherentwöhnung,• Impfungen,• pneumologische Rehabilitation,• körperliches Training oder• Patientenschulungenals genauso wichtig ein wie die medikamentösen Maßnahmen.

Die neue COPD-Leitlinie kann auf der Website der DGP sowie über das Portal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AWMF heruntergeladen werden.

© Lungeninformationsdienst/Helmholtz Zentrum München

• Vogelmeier, C. et al.: Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD) Pneumologie 2018; 72: 253 –308

• Deutsche Atemwegsliga e.V.: Asthma und COPD – Die neuen Leit- linien der Deutschen Atemwegsliga und der DGP. Pressemitteilung vom 16.3.2018

Publikationen der DGPLeitlinien und andere Veröffentlichungen

Ende Januar 2018 wurde eine neue deutschsprachige Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungen- emphysem (COPD) veröffentlicht. Die wichtigsten Änderungen finden sich in der Einteilung der COPD-Schweregrade und in den Therapieempfehlungen.

Prof. Dr. Claus Vogelmeier

bei der Vorstellung der neuen COPD-Leitlinie, Pressekonferenz 2018 in Dresden

26

Page 29: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat eine Aktualisierung der S3-Leitlinie zur Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms vorgelegt. Die aktuelle Leitlinie entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumolo-gie und Beatmungsmedizin (DGP) sowie der Deutschen Krebsge-sellschaft (DKG). Die vorgelegte Version greift unter anderem neue Therapieprinzipien beim Vorliegen bestimmter Genveränderungen im Tumor sowie die Neuentwicklungen in der immunologischen Tumortherapie auf. Weitere Änderungen betreffen die Kapitel zur Früherkennung des Lungenkarzinoms, seine Stadieneinteilung, seine pathologisch-anatomische Diagnostik sowie die Aufklärung von Patienten mit Lungenkrebs. Bei Patienten mit einem nicht heilbaren Lungenkarzinom empfiehlt die Leitlinie außerdem eine frühzeitige palliativmedizinische Versorgung. „Das ist deshalb so wichtig, weil 40 Prozent aller Patienten mit Lungenkarzinom be-reits zum Diagnosezeitpunkt Fernmetastasen aufweisen. Durch die frühzeitige Integration der Palliativversorgung verbessert sich nach-weislich die Lebensqualität der Betroffenen und sie leiden weniger unter Depressionen“, betonte Prof. Dr. Dieter Ukena, Koordinator der aktualisierten Leitlinie.

Lungenkrebs zählt zu den häufigen Krebsarten: 2014 erkrank-ten in Deutschland knapp 35.000 Männer und mehr als 19.000 Frauen daran. Aufgrund der demografischen Entwicklung und stei-gender Inzidenzraten bei den Frauen prognostizieren Experten einen Anstieg der Erkrankungsfälle bis 2020. Da es für Lungenkrebs kaum Frühsymptome gibt, wird er oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt − die späte Diagnose ist mitverantwortlich für die hohe Sterblichkeit bei dieser Krebsart. Die Nutzen-Risiko-Abwägung der zur Verfügung stehenden Früherkennungsverfahren rechtfertigt aus medizinischer Sicht jedoch keine uneingeschränkt positive Emp-fehlung für ein Lungenkrebs-Screening. In bestimmten Fällen kann laut Leitlinie dennoch eine strahlenarme Computertomographie zur

Früherkennung sinnvoll sein, zum Beispiel bei Rauchern ab einem Alter von 50 Jahren, einer langjährigen Raucheranamnese (mehr als 20 Packungsjahre) und bestimmten weiteren Risikofaktoren (etwa wenn eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung vorliegt oder in der Familie schon einmal Lungenkrebs aufgetreten ist).

Die aktuelle Leitlinie basiert auf der WHO-Klassifikation der Lungentumoren von 2015 – sie enthält eine neue Klassifikation der Adenokarzinome, einer Untergruppe der nicht-kleinzelligen Lun-genkarzinome (NSCLC). Aufgrund neuer molekular-gezielter medi-kamentöser Ansätze in der Therapie des metastasierten Stadiums dieser Tumoren nahmen die Leitlinienautoren molekulare Analysen und immunpathologische Untersuchungen als Voraussetzung für die Festlegung einer medikamentösen Therapie in die Leitlinie auf. Insbesondere wenn eine EGFR-, ROS1- und BRAF V600-Mutation oder eine EML4-ALK-Translokation im Tumor vorliegt, können die Patienten mittlerweile von Medikamenten-Neuentwicklungen profitieren. Auch die neuen immuntherapeutischen Checkpoint-In-hibitoren wurden in der Leitlinie berücksichtigt. „Die Aktualisierung der 2010 erschienenen Version greift die neuesten wissenschaftli-chen Erkenntnisse auf. Das gilt insbesondere für die neuen Thera-piemodalitäten, die sich an Treibermutationen orientieren, sowie für immunonkologische Therapieformen. Sie haben dazu geführt, dass die Systemtherapie im metastasierten Stadium des NSCLC komplett neu formuliert werden musste“, kommentierte Prof. Dr. Dieter Ukena, der Koordinator der Leitlinie.

Für den direkten Zugang zur neuen S3-Leitlinie nutzen Sie bitte folgenden Link: www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/lungenkarzinom/

Deutsche Krebsgesellschaft e.V. Dr. Katrin Mugele ([email protected])

Weitere Veröffentlichungen • Andreas, S et al. OPS „Tabakentwöhnung“ im DRG-System – eine

lohnende Perspektive für Patienten und Klinik. Pneumologie 2018; 72(02): 103–105

• Brückl WM et al. Empfehlung der Sektionen 2 und 11 der DGP zur Rebiopsie bei Lungenkarzinomen. Pneumologie 2018; 72: 617–623

• Kreuter M et al. Patientenfragebogen zur Erfassung der Ursachen interstitieller und seltener Lungenerkrankungen – klinische Sektion der DGP. Pneumologie 2018; 72: 446–457

• Karg O. Der Weg zum Atmungstherapeuten in Deutschland – Status quo und Entwicklungsperspektiven. Pneumologie 2018; 72: 127–131

• Loddenkemper R et al. Die Lungenheilkunde und ihre Institutionen im Nationalsozialismus. Pneumologie 2018; 72: 106–118

• Meyer FJ et al. Belastungsuntersuchungen in der Pneumologie – Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. Pneumologie 2018; 72: 687

• Randerath WJ. Positionspapier des Verbandes Pneumologischer Kliniken (VPK), der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Gesellschaft für Inter-nistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) zur Kodierung der invasiven und nicht-invasiven Beatmung (NIV) bei intensivmedi- zinisch versorgten Patienten. Pneumologie 2018; 72: 557–558

• Reinmuth N et al. Aktualisierte Therapieempfehlung metastasiertes nicht kleinzelliges Lungenkarzinom. Pneumologie 2018; 72: 138–154

• Windisch W. et al. German National Guideline for Treating Chronic Respiratory Failure with Invasive and Non-Invasive Ventilation: Revi-sed Edition 2017. Respiration 2018; 96: 66–97

Lungenkrebs: Frühzeitige Palliativversorgung zahlt sich aus. Leitlinienprogramm Onkologie aktualisiert Empfehlungen zur Diagnostik

und Behandlung von Lungenkrebs

27

Page 30: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Die Lungenheilkunde im Nationalsozialismus

Mit dem Buch „Die Lungenheilkunde im Nationalsozialismus“ wird erstmals umfassend die Rolle der DGP – damals Deutsche Tuberkulose-Gesellschaft – im „Dritten Reich“

beschrieben. Der Vorstand der DGP sah es an der Zeit, das Thema systematisch und wissenschaftlich fundiert aufzuarbeiten.

Bei den Recherchen fand sich eine Fülle von Hinweisen auf und Belegen für die teilweise unheilvolle Verstrickung der DTG und des DZK (Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose) in eine restriktive, teils inhumane und brutale NS-Tuberkulosepolitik. Dies gilt sowohl für Repräsentanten als auch einfache Mitglieder. Die Erinnerung an den NS-Terror, die millionenfache, systematische Ermordung von Menschen insbesondere jüdischer Abstammung, sollte uns mahnen, stets auf der Hut zu sein, um ethische Grenzüber- schreitungen, auch in der Medizin, in ihren Anfängen zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.

2018 holte die DGP eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit dem Thema nach, die sie in früheren Publikationen ansatzweise begonnen hatte. Dabei galt es zu klären, mit welchen Maßnahmen die NS- Gesundheitspolitik versuchte, den Kampf gegen die Tuberkulose zu gewinnen. Wie positionierten sich die Protagonisten der Lungenheil- kunde und der Gesellschaft unter den veränderten Rahmenbedin-gungen – als Vorkämpfer, als Mitläufer oder „nur“ als schweigende Masse? Und wie eng war die „Zweckbeziehung“ zwischen NS-Regime und den Wortführern in Tuberkulosepraxis und Tuberkuloseforschung?

Diese Themenschwerpunkte werden in dem über 300 Seiten starken Buch ausführlich geschildert. Die Veröffentlichung und Vorstellung des Buchs auf dem 59. Kongress der DGP vom 14.–17. März 2018 in Dresden wurde von der Sonderausstellung „Die Lungenheilkunde und ihre Institutionen im Nationalsozialismus“ begleitet.

Sie können das Buch als gebundene Ausgabe zum Preis von € 39,- inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten bei der Geschäftsstelle der DGP bestellen:

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. Robert-Koch-Platz 9 10115 Berlin

Tel: 030 29 36 27 01 E-Mail: [email protected]

Herausgeber: Robert Loddenkemper, Nikolaus Konietzko, Vera Seehausen

Verlegt von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., 2018

Design: Lindgrün GmbH, www.lindgruen-gmbh.com

ISBN: 978-3-9817734-3-9

Publikation & Wanderausstellung

28

Page 31: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

So können Sie in Ihrem Umfeld die Aufarbeitung fördern:

Die Inhalte der auf dem Kongress präsentierten Ausstellung wurden in verkürzter Form als Wanderausstellung aufbereitet. Diese um-fasst insgesamt sechs jeweils doppelseitig bespielte Tafeln. Gerne leihen wir Ihnen diese aus.

So funktioniert es:

• Suchen Sie sich die Tafeln mit den entsprechenden Themen für Ihre Ausstellung aus (siehe Inhalt der Ausstellung).

• Setzen Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail mit uns in Ver-bindung und lassen Sie uns wissen, für welchen Zeitraum Sie die Tafeln leihen möchten.

• Wir überprüfen die Verfügbarkeit für den von Ihnen gewünschten Zeitraum und stimmen den Transport mit Ihnen ab.

Selbstverständlich stellen wir Ihnen die Ausstellung kostenfrei zur Verfügung – Sie müssen nur die Transportkosten tragen.

Tel: 030 29 36 27 01 E-Mail: [email protected]

„Ich empfinde diese Aufarbeitung auch als ermutigend für die Zukunft. Denn sie impliziert ein moralisches Verständnis unseres Arztberufes, das im Nationalsozialismus von vielen Ärzten ignoriert wurde.“ DR. JOSEF SCHUSTER, PRÄSIDENT DES ZENTRALRATS DER JUDEN IN DEUTSCHLAND

Inhalt der Ausstellung:

Einleitung „Die Lungenheilkunde und ihre Institutionen im Nationalsozialismus“

1

2

3

6

5

4TB-Schutzimpfung im Nationalsozialismus | TB-Experimente in Konzentrationslagern

Erbleiden oder Infektionskrankheit? | Umgang mit TB-Kranken

Tuberkulose-Organisationen | „Arisierung“ und Ausschluss

„Totale Tuberkulosebekämpfung“ | Der Öffentliche Gesundheitsdienst

DGP und DZK nach 1945 | NS-Aufarbeitung

Kleine Tafel95 x 200 cm

Große Tafel190 x 200 cm

29

Page 32: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Sektion 1

Allergologie und ImmunologieSprecher: Prof. Dr. med. Christian Taube, EssenStellvertretender Sprecher: Dr. med. Marcus Joest, Bonn

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Zunächst ist der zunehmende Einsatz von Biologika in der Therapie des schweren Asthmas zu nennen, insbesondere die Implemen-tierung von IL-5-blockierenden Strategien. Mitglieder der Sektion haben auch im Rahmen des GBA-Verfahrens als Sachverständige fungiert. Zudem sind weitere Antikörper von Interesse wie gegen die IL4-Rezeptor-alpha-Kette, wodurch eine zusätzliche Therapie- option für Patienten mit schwerem Asthma eröffnet wird.

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Neu ist die Asthmaleitlinie der DGP. Die Sektion wird aktiv an der geplanten S3-Leitlinie zur spezifischen Immuntherapie der DGAKI mitarbeiten. Die auf dem letzten Ärztetag beschlossene Neurege-lung der Musterweiterbildungsordnung zur Allergologie hat für viel Aufregung gesorgt, da die im Vorfeld erarbeiteten Empfehlungen der allergologischen Verbände (DGAKI, AeDA, GPA) keine Berück-sichtigung fanden. Sollte der Beschluss in den Länderärztekammern umgesetzt werden, wäre die DGP jedoch mit dem Weiterbil-dungsseminar Allergologie im Rahmen der Fortbildungsakademie Pneumologie gut aufgestellt.

Besondere Vorkommnisse für die Sektion:

Unter der Federführung von Frau Dr. Ortrud Karg und der wissen-schaftlichen Leitung von Peter Velling wurde zum dritten Mal ein viertägiges Weiterbildungsseminar im Rahmen der Fortbildungs-akademie Pneumologie der DGP vom 18. bis 21. April durchgeführt. Dieser Kurs dient insbesondere der Vorbereitung auf eine Prüfung für die Zusatzweiterbildung Allergologie. Das ausführliche Curricu-lum wird auch in 2019 angeboten und von Frau Prof. Andrea Koch in München organisiert werden. Auch war die Sektion aktiv in der Mitgestaltung eines konzertierten Vorschlags mit der DGAKI im Rahmen der Novellierung der Muster-Weiterbildungsordnung zur Allergologie.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• Durchführung des Weiterbildungskurses Allergologie in München • Aktive Beteiligung an der S3-Leitlinie spezifische Immuntherapie• Teilnahme von Mitgliedern der Sektion an dem Positionspapier zur

EAA im Auftrag der DGP

Das Jahr 2018 im Rückblick

Sektionen, Arbeitsgruppen, Taskforces

546 Mitglieder26+74Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

17 %

7 %

21 %

34 %

21 %

Alter

30

Page 33: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Sektion 2

EndoskopieSprecher: Dr. med. Manfred Wagner, NürnbergStellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Kaid Darwiche, Essen

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

• Stellungnahmen des Gemeinsamen Bundesausschusses zur en-doskopischen Lungenvolumenreduktion beim schweren Lungen-emphysem mit Ventilen oder Coils

• Vorberichte des IQWiG über die vorläufige Nutzenbewertung der gezielten Lungendenervierung durch Katheterablation bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung und der Bundesärztekammer zu Bronchoskopie unter Einsatz eines elektromagnetischen Naviga-tionssystems

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Weitere Optimierung der Hygiene bei der Endoskopie

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Weiterentwicklung neuer diagnostischer (transbronchiale Kryobiopsie, Rundherdbiopsie ohne zuführenden Bronchus) und therapeutischer Verfahren (gezielte Lungendenervierung durch Katheterablation bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, resorbierbare Stents) bei thorakalen Tumorerkrankungen und chro-nisch obstruktiven Atemwegserkrankungen

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• Fort- und Weiterbildung vor allem durch praxisbezogene Hands-on-Kurse Bronchoskopie, Thorakoskopie und Zytologie

• Stellungnahme zur hygienischen Aufbereitung flexibler Bronchos-kope

518 Mitglieder23+77Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

26 %

8 %

31 %

26 %

9 %

Alter

31

Page 34: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Sektion 3

Arbeitsmedizin, Epidemiologie, Umwelt- und SozialmedizinSprecherin (kommissarisch): Dr. med. Nicola Kotschy-Lang, Falkenstein

Beschlüsse der Sektion:

In der Mitgliederversammlung der Sektion 3 am 16.03.2018 hat es leider weder einen Kandidatenvorschlag für die Nachfolge von Frau Dr. Kotschy-Lang als Sektionssprecherin noch einen Vorschlag für den stellvertretenden Sprecher gegeben. Frau Dr. Bittner stand krankheitsbedingt nicht mehr für ein Sprecheramt zur Verfügung. Nach eingehender Beratung hat sich Fr. Dr. Nicola Kotschy-Lang dazu bereit erklärt, noch für ein Jahr kommissarisch den Sprecher-posten zu übernehmen.

Herr Prof. Dr. med. Merget und Herr Dr. Hoffmeyer haben sie dabei unterstützt. In der Zwischenzeit kümmert sich die Sektion intensiv um die Nachfolge der Sprecher. Die Sprecherwahl wird 2019 in München stattfinden. Die anwesenden Mitglieder haben sich ein-stimmig für dieses Vorgehen ausgesprochen.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• Sektionstreffen mit Neuwahl des Sektionssprechers und des stell-vertretenden Sektionssprechers

• Mitarbeit S2k-Leitlinie Asbestbedingte Erkrankungen: Diagnostik und Begutachtung

• Fertigstellung der S2k-Leitlinie Arbeitsplatzbezogener Inhalationstest (AIT)

• Mitarbeit an der „Empfehlung für die Begutachtung von Quarz-staublungenerkrankungen (Silikosen) – Bochumer Empfehlung“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)

Sektion 4

Infektiologie und TuberkuloseSprecher: Dr. med. Felix Ringshausen, HannoverStellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Martin Kolditz, Dresden

178 Mitglieder16+84Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

8 %

2 %

20 %

34 %

36 %

Alter

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Am 28.09.2018 wurde liposomales Amikacin zur Inhalation als erstes inhalatives Antibiotikum bei einer Nicht-CF-Indikation bzw. -Population auf Basis einer internationalen prospektiven, offenen, randomisierten klinischen Phase-III-Studie von der US-amerika-nischen Arzneimittelbehörde FDA zur Therapie der refraktären MAC-Lungenerkrankung zugelassen: Der primäre Endpunkt einer kulturellen Sputumkonversion zu Monat 6 wurde im aktiven Behandlungsarm mit 29 % signifikant häufiger als unter allei-niger leitlinienkonformer Kombinationstherapie erreicht (9 %) (Griffith DE et al. Amikacin Liposome Inhalation Suspension for Treatment-Refractory Lung Disease Caused by Mycobacterium avium Complex (CONVERT): A Prospective, Open-Label, Ran-domized Study. Am J Respir Crit Care Med 2018, doi:10.1164 /rccm.201807 – 1318OC).

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Auf der Sitzung der Sektion 4 Infektiologie und Tuberkulose anläss-lich des 59. Kongresses der DGP vom 14.–17. März 2018 in Dresden wurden folgende Themen besprochen: • Nachwuchsarbeit: Vorschläge für Vorsitze unter Berücksichtigung

der Gender Balance und des „Junior-Senior“-Konzepts• Vorschläge für Literaturbeiträge für die „Pneumologie“• Zusammenarbeit mit der Sektion Pulmonale Infektionen der DGI

und Zukunft der gemeinsamen Herbsttagung mit der Sektion Zellbiologie

• Ergebnisse der Mitgliederbefragung zu Wunschformaten, -themen und -inhalten für die Sektionsaktivitäten auf dem DGP-Kongress

• Programmvorschläge für den gemeinsamen DGP-/GPP-Kongress 2019 in München

Vom 12.–14. Juli 2018 fand die 3. World Bronchiectasis Conference in Washington DC statt, bei der die NTM-Lungenerkrankung ein zentraler Schwerpunkt war.

502 Mitglieder24+76Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

24 %

9 %

26 %

27 %

14 %

Alter

32

Page 35: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Am 11. und 12.12.2018 fand ein CAPNETZ Retreat Meeting in Frank-furt statt zur Identifikation und Priorisierung offener Forschungs-fragen auf dem Gebiet der Pneumonie sowie zur Planung konkreter Forschungsaktivitäten auf der Grundlage der CAPNETZ-Plattform; eine Publikation der Ergebnisse ist geplant.

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Erstmalige Auswertung der Ergebnisse einer Mitgliederbefragung zu Wunschformaten, -themen und -inhalten für die Sektionsaktivi-täten auf dem DGP-Kongress und Berücksichtigung der Ergebnisse bei den Vorschlägen zur Kongressgestaltung: Die Vorschläge für Symposien und PG-Kurse für den DGP-Kongress 2019 in München entsprechen den am häufigsten geäußerten Wünschen der Sekti-onsmitglieder.Intensivierung der Zusammenarbeit mit der DGI, Sektion Pulmo-nale Infektionen, gemeinsame Gestaltung von Kongresssymposien und PG-Kursen für den DGP-Kongress 2019 in München, u.a. zu Antibiotic Stewardship.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• Wahl des Sprechers und des stellvertretenden Sprechers auf der Sektionssitzung zum DGP-Kongress 2019 in München

• Fortsetzung und Intensivierung der Zusammenarbeit mit der DGI, Sektion Pulmonale Infektionen

• Auswertung und Präsentation der Ergebnisse der ABACOPD-Stu-die zur Notwendigkeit einer Antibiotika-Therapie bei einer akuten COPD-Exazerbation

• Fortsetzung der Forschungsaktivitäten von CAPNETZ und Erweiterung des Spektrums um Patienten mit Pneumonie bei Immunsuppression

• Fortsetzung der Bemühungen, den klinischen und wissenschaftli-chen Nachwuchs in die Arbeit der Sektion 4 einzubeziehen

• Publikation der ersten Ergebnisse des deutschen Bronchiekta-sen-Registers PROGNOSIS.

• Erarbeitung einer S2k-Leitlinie zur Bronchiektasen-Erkrankung in Kooperation mit dem ILF, Berlin

• Etablieren einer Task Force zur Sicherung der nationalen CF-Ver-sorgung in Zusammenarbeit mit der GPP und AGAM des Mukovis-zidose e.V.

Sektion 5

Intensiv- und BeatmungsmedizinSprecher: Prof. Dr. med. Stefan Kluge, HamburgStellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Dominic Dellweg, Schmallenberg

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

• Beatmungsmedizin • Außerklinische Beatmung• High-Flow-Sauerstofftherapie• ECMO

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Einführung von Personaluntergrenzen in der Intensivpflege ab 01.01.2019

Besondere Vorkommnisse für die Sektion:

• Curriculum Beatmung im Mai 2018 in Recklinghausen• Kongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für

außerklinische Beatmung 07.–09.06.2018 in Hannover• Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Internistische

Intensivmedizin und Notfallmedizin 13.–15.06.2018 in Köln• Herbsttagung der Sektion 5 mit Sektion 15, 09.–10.11.2018,

Chemnitz• Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für

Intensiv- und Notfallmedizin, 05.–07.12.2018 in Leipzig

Für das kommende Jahr plant die Sektion …

eine Artikelserie über die pneumologische Intensivmedizin in der „Pneumologie“.

793 Mitglieder32+68Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

31 %

9 %

34 %

21 %

5 %

Alter

33

Page 36: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Sektion 6

Kardiorespiratorische InteraktionSprecher: Prof. Dr. med. F. Joachim Meyer, MünchenStellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Michael Halank, Dresden

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

• Deutsche Leitlinie COPD• Lungenfunktionelle und radiologische Messmethoden bei

pulmonaler Hypertonie und COPD• Empfehlungen aus dem deutschen Sprachraum zur Diagnose und

Therapie der pulmonalen Hypertonie• Sicherheitsdaten zur Langzeittherapie mit intravenösem Treprostinil

mittels einer implantierbaren Pumpe• DGP-Empfehlungen zu Belastungsuntersuchungen in der

Pneumologie

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

• COPD und Kardiozirkulation• Definition und Diagnostik der pulmonalen Hypertonie• Rechtsherzkatheter• Spiroergometrie und andere Belastungsuntersuchungen• Telemedizin bei Patienten mit PAH• Chronisch thromboembolische Erkrankung (CTED)• Programmvorschläge für DGP-Jahreskongress 2019

Im Jahr 2018 wurden mit dem Posterpreis der Sektion 6 (Preisgeld von jeweils Euro 500 von der Universität Homburg) zwei Arbeiten ausgezeichnet:

• Mareike Lankeit, Abteilung Innere Medizin und Kardiologie, Campus Virchow-Klinikum, Charité Berlin

• Joshua Gawlitza / Frederik Trinkmann, Institut für klinische Radio-logie und I. Medizinische Klinik, Medizinische Fakultät Mannheim

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Hervorzuheben sind die erfolgreiche Premiere des Sektionstref-fens im Oktober 2018 in der Berliner DGP-Geschäftsstelle und die Begrüßung neuer aktiver Mitglieder. Gewählt wurden jeweils für zwei Jahre F. Joachim Meyer (München) als Sprecher und Michael Halank (Dresden) als Stellvertreter und Nachfolger von Heinrike Willkens, Homburg/Saar. Nach der erfolgreichen Gestaltung des Themenheftes „kardiorespiratorische Interaktion“ in „Der Pneumo-loge“ 2017 und Versand an alle Sektionsmitglieder wurde im Jahr 2018 ein CME-Beitrag „Herzbeteiligung bei Lungenerkrankungen“ in „Der Pneumologe“ von der Sektion erarbeitet.

Die Sektion hat beschlossen, dass …

weitere klinische und wissenschaftliche Aktivitäten im Bereich der Diagnostik und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen stattfinden sollen.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• Fortbildungskurse in der DGP-Akademie: Spiroergometrie, Echokardiographie und Rechtsherzkatheterisierung, ggf. Arbeits-medizin/Begutachtung

• wissenschaftliche Studien

360 Mitglieder21+79Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

22 %

8 %

31 %

27 %

12 %

Alter

Sektion 7

Klinische PneumologieSprecher: Prof. Dr. med. Michael Kreuter, HeidelbergStellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med. Hubert Wirtz, Leipzig

1331 Mitglieder31+69Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

27 %

9 %

28 %

24 %

12 %

Alter

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Das Feld der Sektion 7, klinische Pneumologie, ist sehr weitrei-chend. Zusammenfassend sind insbesondere in den drei großen Gebieten ILD, COPD und Asthma, die die Sektion vertritt, wieder zahlreiche neue Publikationen erschienen, beispielsweise eine Vielzahl an positiven Phase-II-Studien mit neuen Therapieansätzen bei IPF, die nun in mehreren Phase-III-Studien münden werden. Bei Asthma gibt es vor allem neue Erkenntnisse zu den Biologicals beim schweren Asthma und bei der COPD sind die Erkenntnisse zur Triple Therapie und der Rolle der Eosinophilen als therapeutische Biomarker hervorzuheben. Auch auf den Feldern der drei AGs gibt es bedeutende Fortschritte wie z.B. die Zulassung von Sirolimus für die Therapie der LAM oder die Implementierung eines Protokolls zur Verbesserung der Kommunikationsskills in der Palliativmedizin.

34

Page 37: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Neben der Planung und aktiven Mitgestaltung des Kongresses waren die verschiedenen Schwerpunkte der AGs und die Möglich-keit von Sektions- und AG-Treffen Thema. Das Bad Reichenhaller Kolloquium wird auch 2019 wieder als Sektionstreffen fortbeste-hen und die AGs werden sich ebenfalls in Form von Symposien zu ihren Schwerpunktthemen zusammenfinden, z.B. das Heidelberger Symposium zu seltenen Lungenerkrankungen.

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Neben den zahlreichen Veröffentlichungen und neuen Leitlinien / Empfehlungen vor allem die Stärkung der AGs und deren bessere Sichtbarkeit innerhalb der Pneumologie. Zudem wurden Hr. Prof. Michael Kreuter, Heidelberg, als Sektionssprecher und Hr. Prof. Hubert Wirtz, Leipzig, als stellv. Sektionssprecher neu gewählt.

Die Sektion hat beschlossen, dass …

sie insbesondere eine Stärkung des pneumologischen Nachwuch-ses ermöglichen und fördern möchte. Dazu hat die Sektion eigens ein Symposium auf dem DGP-Kongress 2019 implementiert, bei dem junge Kollegen selbstständig ein Symposium erarbeitet haben und mit erfahrenen Kollegen im Dialog das Symposium für junge Kollegen gestalten werden.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

Die Sektion plant die Stärkung des pneumologischen Nachwuch-ses und eine Fortführung bzw. den Ausbau dieser Arbeit, ggf. das Einrichten einer AG für junge Pneumologen innerhalb der Sektion. Zudem ist ein Update der Diagnostik-Leitlinie für die IPF geplant und Mitglieder der Sektion werden ihre Arbeit innerhalb des GOLD- und GINA-Komitees fortführen.

Sektion 8

SchlafmedizinSprecher: PD Dr. med. Nikolaus Büchner, DuisburgStellvertretender Sprecher: Dr. med. Holger Woehrle, Ulm

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Neuere Studienergebnisse stellen den uneingeschränkten prog-nostischen Nutzen einer Therapie der obstruktiven Schlafapnoe hinsichtlich des kardiovaskulären Outcomes infrage. Diese Studien sind teilweise mit methodischen Problemen behaftet. Die Schlafapnoe stellt pathophysiologisch und in ihrer klinischen Erscheinung ein weitaus vielseitigeres Krankheitsbild dar als bisher angenommen. Die alleinige Beurteilung des Apnoe-Hypopnoe-In-dex (AHI) bildet diese komplexen Veränderungen nur unzureichend ab. Der Stellenwert der betreffenden Phänotypen ist noch nicht umfassend geklärt.

Neuere Analysen sprechen für einen ausreichenden Therapieef-fekt von Unterkieferprotrusionsschienen bei einigen Patienten, zumindest mit leichter bis mittelschwerer Schlafapnoe. Ein entsprechendes Verfahren des GBA/IQWiG zur Bewertung der Unterkieferprotrusionsschiene bei leichter bis mittelgradiger obstruktiver Schlafapnoe bei Erwachsenen wurde eröffnet und wird von Stellungnahmen der Sektion 8 der DGP begleitet.

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Versorgungsstrukturen der schlafmedizinischen Diagnostik und Therapie: Wie kann eine qualitativ gute schlafmedizinische Versorgung der Zukunft aussehen unter vernünftiger Miteinbeziehung ambulanter und stationärer Ressourcen?

Medizinische Bewertung der Schlafapnoe und ihrer Therapie: • Kardiovaskuläre Interaktionen: Was ist gesichert, was unklar, wo

besteht Forschungsbedarf?• Pathophysiologisch und klinisch gezielte Therapieverfahren jen-

seits von CPAP: welche Therapie für welchen Patienten?• Telemedizin: Wie kann die Telemedizin in die Versorgung der

Schlafapnoepatienten sinnvoll eingebunden werden unter Berück-sichtigung medizinischer, technischer und rechtlicher Vorgaben?

Wissenschaftliche Tagung (SNAK) und Netzwerkbildung:Es fällt zunehmend schwer, junge Kollegen für die wissenschaftliche Arbeit und Mitwirkung in Sektionen und AGs zu motivieren. Wir wollen versuchen, den Stellenwert der Sektion 8 durch interdiszi-plinäre Vernetzung (Neurologie, HNO, Beatmungsmedizin etc.) zu verbessern, und überdenken das Format der SNAK-Tagung (inhaltli-che Gestaltung, Termin, Teilnehmer).

Bewertung der Unterkieferprotrusionsschienen:Im Rahmen eines Verfahrens des GBA erfolgte eine erste Stel-lungnahme zur allgemeinen Einordnung und möglichen Effekten einer Unterkieferprotrusionsschiene (UKPS) in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe. Zudem erfolgte eine Stellungnahme zur geplanten Methodik der Bewertung durch das IQWiG.

472 Mitglieder25+75Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

18 %

5 %

27 %

38 %

12 %

Alter

35

Page 38: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• SNAK-Tagung in München 1.–2. Februar 2019• Veröffentlichung (wahrscheinlich in Form einer Artikelserie) zu

den Themen: neue Versorgungsstrukturen der schlafmedizinischen Diagnostik und Therapie, medizinische Bewertung der Schlafap-noe und ihrer Therapie, Telemedizin u.a. Hierzu Bildung kleiner Arbeitsgruppen, deren Teilnehmer jeweils ein bis zwei Themen vorbereiten; gemeinsames Treffen und Diskussion der Entwürfe sowie Planung der Veröffentlichung im Sommer.

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Wahl eines neuen Sprechers (Nikolaus Büchner) und stellvertreten-den Sprechers (Holger Woehrle)

Sektion 9

Pädiatrische PneumologieSprecher: Prof. Dr. med. Philippe Stock, HamburgStellvertretender Sprecher: Dr. med. Oliver Fuchs, Bern (CH)

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

• Weitere Verbesserung der Zusammenarbeit der pädiatrisch-pneu-mologischen und pneumologischen Fachgesellschaften, v.a. in Hinblick auf die kommende gemeinsame Jahrestagung der GPP/DGP in München 2019

• Insgesamt engere Vernetzung der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie (GPP) mit der DGP

• Ausrichtung gemeinsamer Symposien, v.a. in Bezug auf das Thema Transition

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

• Gemeinsame Geschäftsstelle von DGP und GPP• Planung regelmäßiger gemeinsamer Kongresse, ca. alle drei Jahre• Planung gemeinsamer Fortbildungen im Rahmen der FB-Akademie

Die Sektion hat beschlossen, dass …

das Konzept einer pädiatrischen Sektion innerhalb der DGP neu diskutiert werden muss. Bei zunehmender Kooperation der beiden Fachgesellschaften kann es sinnvoll sein, die Sektion aufzulösen und stattdessen regelmäßige „Schwester-Symposien“ auf den korrespondierenden Jahrestagungen abzuhalten. Dies wird noch innerhalb der Sektion abgestimmt werden müssen.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• Weitere Stärkung der Zusammenarbeit von GPP und DGP • Diskussion über die Notwendigkeit einer pädiatrischen Sektion

106 Mitglieder35+65Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

14 %

4 %

26 %

29 %

26 %

Alter

36

Page 39: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Sektion 10

Pathophysiologie und AerosolmedizinSprecherin: Dr. med. Verena Knipel, KölnStellvertretende Sprecherin: Dr. med. Ulrike Olgemöller, Göttingen

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Im klinischen Alltag verlieren die Pathophysiologie und die Funk-tionsdiagnostik an Bedeutung. Der klinische Alltag orientiert sich bevorzugt nur an der Symptomatik. Gerade bei den jungen Ärzten ist erkennbar, dass das Wissen über die atemphysiologischen und pathophysiologischen Prozesse und die Funktionsdiagnostik in den Hintergrund rückt und verloren geht. Jedoch ist zu betonen, dass ein Verständnis der Krankheitsbilder, eine Zuordnung oder Klassifizierung einer Erkrankung, ohne patho-physiologische Kenntnisse nicht möglich ist. Am Beispiel der Lungenfunktion wird deutlich, dass häufig ein Verständnis der Untersuchung nicht vorhanden ist. Eine vernünf-tige Therapie kann ohne dieses Verständnis jedoch nicht etabliert werden.

Die Sektion 10 ist verantwortlich für alle Fragen auf dem Gebiet der Aerosolmedizin. Die gegenwärtige Feinstaubdiskussion zeigt, dass die Aerosolmedizin nicht nur in der Therapie und Diagnostik pulmologischer Erkrankungen, sondern auch auf dem Gebiet der Umweltmedizin und in der Politik einen hohen Stellenwert besitzt. Hier wird sich die Sektion mit Fortbildung, Aufklärung und ggf. weiterer Forschung verstärkt einbringen.

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Die Herbsttagung der Sektion 10 fand 2018 im Rahmen des 20. Deutschen Aerosol Therapie Seminars (DATS) am 09./10.11.2018 in München statt.

Im Rahmen des Hauptprogramms gab es zwei eigene Impulsvor-träge der Sektion zu obstruktiven Atemwegserkrankungen mit den Schwerpunkten Asthmakontrolle und Steroidtherapie sowie Stellenwert und Durchführung der bronchialen Hyperreaktivitäts-testung.

Weitere Themenschwerpunkte waren entsprechend dem Aerosol-seminar Inhalationstherapien (Technik, Entwicklung von Arzneimit-teln, Deposition, Geräte etc.) sowie die Bedeutung von Aerosolen und Feinstaub in der Umweltmedizin.

Berufs- und fachgruppenübergreifend entwickelten sich lebhafte Diskussionen sowohl über die pathophysiologischen Grundlagen als auch mögliche wissenschaftliche Entwicklungen.

Auch für 2019 ist geplant, die Herbsttagung der Sektion mit dem Deutschen Aerosolseminar zu verknüpfen und einen größeren Teil des Programms aktiv zu gestalten. Zum DGP-Kongress 2019 wird es eine entsprechende Vorankündigung geben.

Die Sektion hat beschlossen, dass …

der Stellenwert der atemphysiologischen und pathophysiologi-schen Kenntnisse im klinischen Alltag wieder in den Vordergrund gestellt werden muss, da ohne dieses Wissen kein Krankheitsbild wirklich gut verstanden werden kann. Daher sind verstärkt Lehrmaßnahmen, Forschungsaktivitäten, Fortbildungen und langfristig die Weiterentwicklung diagnostischer Methoden geplant, um dem vielfältigen Klärungs- und Handlungs-bedarf auf den Gebieten der Aerosolmedizin und der Atemphy-siologie, aber auch ganz aktuell der Umweltmedizin inklusive Feinstaubthematik gerecht zu werden.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

Auch im Jahr 2019 soll das Deutsche Aerosol und Therapie Seminar (DATS) gemeinsam mit der Sektion 10 gestaltet werden.Basiskurse und Updates zu neuen Erkenntnissen und Hypothesen sind geplant, um ein Grundverständnis auf dem Gebiet der Atem-physiologie und Pathophysiologie zu vermitteln. Zudem gilt es die Bedeutung des Bereiches zu stärken.

Die Sektion 10 beschäftigt sich inhaltlich und wissenschaftlich mit der Aerosol- und Feinstaub-Thematik. Die gegenwärtige Feinstaub-diskussion gibt Anlass, das Gebiet weiter auszuweiten.Die Sektion 10 ist an der Aktualisierung der Leitlinie Sauerstoff beteiligt.

Ein Anliegen ist auch die Weiterentwicklung diagnostischer Metho-den und deren Grundverständnis. Hierzu zählen beispielsweise die CO-Diffusion und die unspezifische bronchiale Provokation.

160 Mitglieder25+75Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

16 %

6 %

33 %

31 %

16 %

Alter

37

Page 40: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Die Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) hat sich 2018 erheblich gewandelt – insbesondere im metastasier-ten Stadium. Die Identifikation therapierbarer, klinisch relevanter molekularer Alterationen erfordert immer breitere Plattformen, sodass heute zumeist eine Paneltestung verschiedener Gene empfohlen wird. Hierbei sind nicht nur Mutationen, sondern auch Amplifikationen und Translokationen sowie Varianten auf RNA-Ebene von Bedeutung. Bei Patienten ohne Treibermutation ist mittlerweile die Kombination einer platinhaltigen Chemotherapie mit einem Checkpointinhibitor der neue Standard, nach aktueller Zulassung zumindest bei nicht-plattenepithelialen Tumoren. Die Veränderungen sind zusammengefasst in: Reinmuth N, Schumann C. Klimawandel in der thorakalen Onkologie. Pneumologie. 2018 Oct;72(10):732-735.

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

2018 fand das 10. Interdisziplinäre Symposium der Pneumolo-gisch-Onkologischen Arbeitsgemeinschaft (POA), Arbeitsgemein-schaft Onkologische Thoraxchirurgie (AOT), Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie (ARO), Arbeitsgemeinschaft Internisti-sche Onkologie (AIO) in der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sowie der Sektion Pneumologische Onkologie der DGP statt. Die Interessentenzahl war so hoch, dass nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten, obwohl bereits eine Videoübertra-gung organisiert worden war. Thematisch wurde, wie bereits in den Vorjahren, ein weiter Bogen gespannt, um die brennenden Fragen der Thoraxonkologie abzudecken. Im Vorfeld des Meetings gab es ein Treffen der Young Thoracic Oncologists (YTO).

Vom 05. bis 08.09.2018 fand das Postgraduiertenseminar in Ko-operation mit der POA der DKG sowie der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie mit 22 Teilnehmern im Senatssaal des Schlosses in Münster statt. Die Bewertung durch die Teilnehmer war erneut sehr positiv. Die Veranstaltung wurde insgesamt mit der Note 1,3 (auf einer Skala von 1–6) beurteilt. Die Atmosphäre war sehr gut mit einem außerordentlich regen Austausch zwischen Teilnehmern und Referenten. Die Zusammensetzung der regionalen und über-regionalen Teilnehmer war fachdisziplinenübergreifend, auch vier Thoraxchirurgen waren dabei.

Besprochen wurden alle Aspekte des Lungenkarzinoms von Dia-gnostik bis (interdisziplinärer) Therapie inklusive aller aktuellen Entwicklungen. Auch die supportiven Fachgebiete (Palliativmedizin, Psychosomatik) erhielten breiten Raum. Darüber hinaus sind ande-re thorakale Tumorerkrankungen beleuchtet worden.

Die Sektion hat beschlossen, dass …

es sinnvoll und notwendig wäre, dass ein Vertreter in den Vorstand aufgenommen wird. Die Mitglieder der Sektion sind der einhelligen Meinung, dass eine engere und verbesserte Kommunikation mit dem Vorstand erforderlich ist. Bei thoraxonkologischen Themen wird die Sektion bisher erst auf aktive Nachfrage involviert, wie jüngst das Beispiel der Stellungnahme zum Lungenkrebs-Screening gezeigt hat. Die Sektionssprecher haben diese Wünsche bereits wiederholt an den Vorstand herangetragen.

Besondere Vorkommnisse für die Sektion:

Mitglieder der Sektion 11 sind aktiv im Bewertungsprozess des GBA involviert. Es konnten mehrere Stellungnahmen im Rahmen von Verfahren zur Nutzenbewertung neuer Medikamente for-muliert werden, z.B. zur Erstlinientherapie mit Osimertinib. Des Weiteren erfolgte die Teilnahme an Sitzungen des GBA in Berlin. Zudem beteiligt sich die Sektion nach eigener aktiver Anfrage an einem aktuellen Positionspapier der DGP und DRG zum Lungen-krebs-Screening.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• 25.–26.01.2019: Thoraxonkologie Update, Heidelberg (POA, ARO, AOT, AIO, DKG, DGP)

• 13.–16.03.2019: Jahreskongress, München (DGP)• 23.–26.10.2019: Weiterbildungsseminar Thorakale Onkologie,

Heidelberg (DGP, POA, DGT)

Sektion 11

Pneumologische OnkologieSprecher: PD Dr. med. Niels Reinmuth, GautingStellvertretende Sprecherin: Dr. med. Sylvia Gütz, Leipzig

506 Mitglieder29+71Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

21 %

7 %

31 %

30 %

11 %

Alter

38

Page 41: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Sektion 12

Rehabilitation, Prävention und TabakkontrolleSprecher: Dr. phil. Rainer Glöckl, Schönau am KönigsseeStellvertretender Sprecher: Dr. med. Wolfgang Scherer, Utersum/Föhr

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Der Stellenwert des Atemmuskeltrainings im Rahmen pneumo-logischer Rehabilitation hat sich aufgrund dreier hochrangiger Publikationen aus 2018 deutlich verändert. Alle drei Studien konn-ten keinen eindeutigen Mehrwert eines Atemmuskeltrainings im Rahmen einer pneumologischen Rehabilitation finden.

Das Jahr 2017/2018 hat für die Sektion folgende Neuerungen gebracht:

Auf dem DGP-Kongress 2018 gab es Neuwahlen für die Ämter der Sektionssprecher. Die neuen Sektionssprecher sind: Dr. Rainer Glöckl (Sektionssprecher) und Dr. Wolfgang Scherer (Stellv. Sekti-onssprecher)

Besondere Vorkommnisse für die Sektion:

Im Jahr 2018 sind zwei wichtige Bücher aus den Reihen der Sektion 12 veröffentlicht worden:

Die D-A-CH Arbeitsgemeinschaft Pneumologische Rehabilitation im deutschsprachigen Europa führt seit 2008 regelmäßige inter-professionelle D-A-CH-Kongresse durch, die alternierend jeweils in Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH) stattfinden. Zum zehnjährigen Jubiläum dieser Zusammenarbeit erscheint ein Lehr- und Lernbuch, in dem der State of the Art der pneumologi-schen Rehabilitation präsentiert wird. Dabei fließt die langjährige persönliche Erfahrung einer Vielzahl renommierter Vertreter der verschiedenen Berufsgruppen aus den drei Ländern ein.Titel: Pneumologische Rehabilitation Herausgeber: Schultz K, Buhr-Schinner H, Vonbank K, Zwick RH, Frey M, Puhan M (Dustri-Verlag)

Auch die Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland hat ein wichtiges Lehrbuch veröffentlicht. Lungensport hat sich als nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme in den Behandlungskonzepten von Atemwegs- und Lungenkrankheiten etabliert. Inzwischen gibt es zahlreiche aktive Lungensportgruppen. Seit mehr als 15 Jahren ist die Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V. in der Übungsleiterausbildung aktiv.

Mit dem vorliegenden „Handbuch Lungensport“ ist ein umfas-sendes Manual für die Aus-, Fort- und Weiterbildung entstanden. Das Buch zeichnet sich dadurch aus, dass die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Übungsleiter berücksichtigt werden. Der Fokus liegt auf der praktischen Durchführung und Gestaltung der Übungseinheiten. Das Manual ist somit eine wertvolle Hilfe für jeden Übungsleiter.

Handbuch Lungensport: Ein Leitfaden für Übungsleiter, Therapeuten und ÄrzteHerausgeber: Göhl O, Frisch M, Worth H

Am 24.06.–29.06.2018 fand zum zweiten Mal in Schönau am Königssee die Sommerakademie der DGP statt, unterstützt von BDP und VPK. Frau Dr. Schuhmann, Herr PD Dr. Held und Herr Prof. Koczulla hatten hierfür wieder spannende Veranstaltungen zusam-mengestellt. Neben morgendlichen Seminaren mit Experten der pneumologischen Fachbereiche aus universitärer Medizin und prak-tischer fachärztlicher Praxisversorgung wurde am Nachmittag ein Workshop-Programm in den Räumlichkeiten der nahen Schön Kli-nik angeboten. Es umfasste neben Spiroergometrie, Herzultraschall und Bronchoskopie auch einen praktischen Thoraxdrainagekurs an Schweinethoraxpräparaten unter Anleitung eines Thoraxchirurgen.

Die Rehabilitation war auch ein Schwerpunktthema des Jahres-kongresses der Norddeutschen Gesellschaft für Pneumologie im November 2018 in Hamburg (Kongresspräsident Dr. W. Scherer).

Die Fortbildungsmodule II (Diagnostik) und VI (Trainingstherapie) der Ausbildungsreihe „Atemphysiotherapie“ des Zentralverbands der Physiotherapeuten fanden zwei Mal in Schönau am Königssee statt.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

• Sektionstreffen auf dem DGP-Kongress in München und während des Bad Reichenhaller Kolloquiums

• DGP-Sommerakademie für junge Ärzte in Schönau am Königssee

214 Mitglieder35+65Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

20 %

6 %

22 %

33 %

20 %

Alter

39

Page 42: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Sektion 13

ThoraxchirurgieSprecher: PD Dott. Dr. med. Alessandro Marra, BremenStellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Martin Eichhorn, Heidelberg

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Empfehlungen zur Diagnostik, Behandlung und Nachsorge des Pneumothorax, in der S3-Leitlinie erfasst: Der Spontanpneumotho-rax ist ein verbreitetes Krankheitsbild mit etwa 10.000 Ereignissen pro Jahr in Deutschland. Die betroffenen Patienten werden in verschiedenen Sektoren der Medizin von einem breiten Spektrum an Fachdisziplinen betreut; aus diesem Grunde legten die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie, die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin sowie die Deutsche Röntgengesellschaft eine evidenzbasierte Leitlinie vor, um allen Ärzten, die mit der Diag-nostik und Therapie des Pneumothorax konfrontiert sind, eine wissenschaftlich fundierte und pragmatische Handlungsanweisung zur Verfügung zu stellen.

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

• Interdisziplinäre Indikationsstellung vor thoraxchirurgischen Eingriffen: der multimorbide Patient

• Neue S3-Leitlinie Pneumothorax• Interdisziplinäre Therapie des Lungenemphysems: das Emphysem-

board• Future Medicine: Robotik zur Diagnostik und Therapie pulmonaler

Erkrankungen

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

Enge Zusammenarbeit zwischen der Akademie der DGT (Leiter: PD Dr. A. Marra, Sprecher der Sektion 13) und der Fortbildungsakade-mie der DGP (Leiterin: Dr. O. Karg). Auftaktveranstaltung wird der „Beginnerkurs Pneumologie und Thoraxchirurgie“ in Berlin-Buch (17.–18. Mai 2019) sein, der Ärzten im 1. und 2. Weiterbildungsjahr Grundlagen der thorakalen Endoskopie, der Lungenfunktionsdiag-nostik und der thorakalen Bildgebung vermittelt. Weitere gemein-same Projekte der Akademien (u.a. zum Thema Tabakentwöhnung) befinden sich in der Entwicklungsphase.

85 Mitglieder21+79Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

18 %

4 %

29 %

36 %

13 %

Alter

145 Mitglieder19+81Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

21 %

12 %

30 %

24 %

13 %

Alter

Sektion 14

ZellbiologieSprecher: Dr. med. Holger Müller-Redetzky, BerlinStellvertretende Sprecherin: Prof. Dr. med. Antje Prasse, Hannover

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Auf unserer Herbsttagung wurden neueste präklinische und translationale Erkenntnisse zu Asthma bronchiale, Lungenfibrose, pulmonaler Hypertonie, Lungenentwicklung und COPD bespro-chen. Insgesamt nahmen 78 Personen an der Tagung teil. 38 junge Wissenschaftler stellten ihre Ergebnisse in Vorträgen vor. Zudem gab es eine Posterausstellung mit 20 Teilnehmern. Zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen erfolgte ein reger Austausch und neue Kooperationen wurden initiiert.

Die Sektion hat beschlossen, dass …

die jährliche Herbsttagung weiter fortgeführt wird. Am DGP- Jahreskongress sollen weiterhin die Highlights der Herbsttagung vorgestellt werden.

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

Am DGP-Jahreskongress stehen die Wahlen zum Sektionssprecher und Stellvertreter an. Darüber hinaus soll dort der nächste Tagungs- ort für die Zellbiologietagung festgelegt werden. Zudem werden die Themenauswahl und mögliche Vorschläge für Kongressbeiträge besprochen werden.

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem Themengebiet der Sektion von besonderer Bedeutung:

Es gibt neue methodische Entwicklungen im Bereich der Zellbio-logie, die in naher Zukunft einen erheblichen Erkenntniszugewinn ermöglichen und unser Verständnis von Lungenerkrankungen ver-mutlich revolutionieren werden. Hierzu gehört zum einen die single cell RNAseq-Technologie, aber auch die Weiterentwicklung von sogenannten Organoidkulturen und die Technologie der Precision Cut Lung Slicing.

40

Page 43: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

443 Mitglieder52+48Weiblich

Männlich

Geschlecht<35

35–44

45–54

55–65

>65

38 %

13 %

35 %

13 %

2 %

Alter

Sektion 15

Atmungstherapeuten und GesundheitsfachberufeSprecherin: Janine Wagner, Bad BelzigStellvertretender Sprecher: Thomas Hillmann, Essen

Wir haben uns im Rahmen unseres Sektionstreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

• Möglichkeiten zur aktiveren Einbindung der Mitglieder in die Sek-tionsarbeit mit dem Ziel, die Sektion weiterzuentwickeln

• Zukünftige Gestaltung und Ausbau der Jahrestagung der At-mungstherapeuten (DGP)

• Mögliche Integration der Herbsttagung der Sektion 15 in die Jahrestagung der Atmungstherapeuten (DGP)

Für das kommende Jahr plant die Sektion folgende Tätigkeiten:

Neuwahl von Sprecher und Stellvertreter im Rahmen des DGP-Jah-reskongresses in München

Arbeitsgruppe 5.1

WeanNetSprecher: Prof. Dr. med. Bernd Schönhofer, HannoverStellvertretender Sprecher: Dr. med. Michael Westhoff, Hemer

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem The-mengebiet der Arbeitsgruppe von besonderer Bedeutung:

• Einflussfaktoren auf Weaning-Erfolg (Datenauswertung)• Weaning-Standards (im Rahmen der 2017 und 2018 bearbeiteten

Revision der Leitlinie Prolongiertes Weaning)

Wir haben uns im Rahmen unseres Arbeitsgruppentreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

• Update der Weaning-Leitlinie Prolongiertes Weaning (hierzu fan-den 2017 und 2018 insgesamt drei Konsensuskonferenzen statt)

• Task-Force WeanNet-Daten, Anpassung Erhebungsbogen für die WeanNet-Zertifizierung

• Aktive Teilnahme an der Entwicklung der OPS „Weaning“ und OPS „NIV“

Das Jahr 2017/2018 hat für die AG folgende Neuerungen gebracht:

• Einfluss der gesetzlichen Regelungen zum Pflegeschlüssel auf die Situation in den Weaning-Zentren

• Zunehmende Auseinandersetzung mit Kriterien zur Festlegung ei-ner „intensivmedizinischen Behandlung“ im Rahmen des Weaning und deren Einfluss auf die Abrechnung von Beatmungsstunden

Die Arbeitsgruppe hat beschlossen, dass …

• weitere Daten aus der WeanNet-Datenbank ausgewertet werden,• jährlich ein Workshop der Mitglieder im WeanNet stattfindet.

Für das kommende Jahr plant die AG folgende Tätigkeiten:

• Hoher Aufwand für Zertifizierungskommission und Auditoren in den Zertifizierungsverfahren

• Enge Zusammenarbeit mit dem ILF• WeanNet-Workshop am 19.02.2019 in Hannover• Regelmäßige Treffen der zum WeanNet gehörigen zertifizierten

Zentren• Auditorenschulung• Datenauswertung der WeanNet Datenbank• Mehrere Schulungen für die Mitarbeiter der zum WeanNet

gehörenden Weaning-Zentren • Fertigstellung und Veröffentlichung der Leitlinie Prolongiertes

Weaning • Erste Erfahrungen mit dem GBA-Beschluss zum

Qualitätsvertrag nach §110a SGB V: Respiratorentwöhnung von Langzeitbeatmung

41

Page 44: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Arbeitsgruppe 7.1

PalliativmedizinSprecher: Dr. med. Rüdiger Karpf-Wissel, EssenStellvertretende Sprecherin: Dr. med. Sandra Delis, Berlin

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem The-mengebiet der Arbeitsgruppe von besonderer Bedeutung:

Mitglieder der AG Palliativmedizin haben in der Zertifizierungskom-mission Lungenkrebszentrum mitgearbeitet und so die frühzeitige Palliativberatung bei nicht heilbaren Lungenkrebserkrankungen als Zertifizierungskriterium eingeführt. Zudem sind Mitglieder der AG an der Aktualisierung der Nationalen Versorgungsleitlinie COPD beteiligt, die voraussichtlich 2019 veröffentlicht werden wird.

Wir haben uns im Rahmen unseres Arbeitsgruppentreffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Die AG Palliativmedizin wird im Verlauf des Jahres 2019 erstmalig eine zweitägige Fortbildungsveranstaltung zu dem von ihr erarbei-teten palliativmedizinischen Curriculum speziell für pneumologisch tätige Ärzte anbieten.

Diese wird nach aktuellem Stand der Planung im Juni 2019 in Essen durchgeführt werden und soll in der Pneumologie wichtige und hilfreiche palliativmedizinische Grundlagen vermitteln.

Das Jahr 2017/2018 hat für die AG folgende Neuerungen gebracht:

Zur Wahrung der Kontinuität hat sich die AG Palliativmedizin im Rahmen ihrer Sitzung auf dem DGP-Kongress 2018 in Dresden dazu entschieden, ihre beiden Sprecher, Frau Dr. Sandra Delis aus Berlin und Herrn Dr. Rüdiger Karpf-Wissel aus Essen, in ihrem Amt zu bestätigen.

Die Arbeitsgruppe hat beschlossen, dass …

sie insbesondere das Ziel verfolgt, den AG-Status hinter sich zu lassen und innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin eine eigenständige Sektion zu werden.

Arbeitsgruppe 7.2

Pneumologische AltersmedizinSprecher: Dr. med. Sven Stieglitz, WuppertalStellvertretender Sprecher: Dr. med. Andreas Schlesinger, Köln

Folgende wissenschaftlichen Erkenntnisse waren in dem The-mengebiet der Arbeitsgruppe von besonderer Bedeutung:

Impulsoszillometrie verfügt mittlerweile über gute Referenzwerte zur Bronchialobstruktion im Senium.

Das Jahr 2017/2018 hat für die AG folgende Neuerungen gebracht:

• Es wurde erstmals ein Symposium über spezielle Gerontopneu-mologie abgehalten (Wuppertal).

• Es gab 2018 zum ersten Mal ein eigenes Symposium im Rahmen des DGP-Kongresses (Präsidentenslot).

Die Arbeitsgruppe hat beschlossen, dass …

eine Lungenfunktionsdiagnostik für geriatrische Patienten etabliert werden soll.

Für das kommende Jahr plant die AG folgende Tätigkeiten:

• 2. Symposium Gerontopneumologie, geplant in Köln• Geplant: deutschsprachiges Buch zum Thema (Hrsg.: Frohnhofen)• Erstmals Symposium über Sektion 7 auf dem DGP-Kongress 2019

42

Page 45: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Arbeitsgruppe 7.3

Seltene LungenerkrankungenSprecher: Prof. Dr. med. Detlef Kirsten, GroßhansdorfStellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med. Ulrich Costabel, Essen

Die Arbeitsgruppe hat beschlossen, dass …

eine Empfehlung zur Diagnostik und Therapie der exogen-allergi-schen Alveolitis erarbeitet werden soll. Dem Antrag wurde vom Vorstand der DGP stattgegeben.

Für das kommende Jahr plant die AG folgende Tätigkeiten:

Erstellung der o.g. Empfehlung

Arbeitsgruppe 12.1

Tabakprävention und -entwöhnungSprecher (kommissarisch): Dr. med. Thomas Hering, BerlinStellvertretender Sprecher: Dr. med. Alexander Rupp, Stuttgart

Die Arbeit der Mitglieder der AG Tabakentwöhnung und -präven-tion findet in vielen Bereichen und auf unterschiedlichen Ebenen statt. Neben der praktischen Entwöhnungsarbeit in Nichtrau-cherambulanzen, im stationären Bereich und in niedergelassenen Praxen umfasst dies insbesondere auch verschiedenste politische und wissenschaftliche Aktivitäten.

Praktische Tabakentwöhnung

Die meisten Mitglieder sind selbst in der direkten Entwöhnungs-arbeit in Nichtraucherambulanzen, im stationären Bereich oder in niedergelassenen Praxen aktiv. Es werden hierbei Entwöhnungskur-se, Einzelberatungen, Firmenkurse und Online-Entwöhnprogramme durchgeführt und betreut. Darüberhinaus gibt es zahlreiche lokale Aktivitäten in Netzwerken, Qualitätszirkeln und zum jährlichen Weltnichtrauchertag. Von besonderem Interesse ist für die AG dabei das WHO-Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertages „tobacco and lung health“.

Diese praktische Arbeit bringt nicht nur Tabakentwöhnung und -prävention in die Bevölkerung, sondern dient auch als Keimzelle für eine weitere Verbreitung der Thematik, da die Akteure lokal das Thema bei ärztlichen Kollegen und bei Entscheidungs- und Kosten-trägern aktuell halten.

Politische Aktivitäten

In der politischen Arbeit zur Verbesserung der Tabakprävention und der Situation der Tabakentwöhnung in Deutschland liegt ein Schwerpunkt der AG und ihrer Mitglieder. Wir können nur exem-plarisch die wichtigstenTätigkeiten in diesem großen Themenfeld aufführen. Steter Tropfen höhlt den Stein: Die zahlreichen infor-mellen Aktivitäten und langfristigen Vorbereitungen politischer Veränderungen finden in diesem Bericht keinen Niederschlag.

• Gespräche mit KV- und Kassenvertretern zur Implementierung der Tabakentwöhnung in die DMP-Programme COPD und Asthma

• Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern auf Landes- und Bundesebene

• Mitarbeit im Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR); breite Unter-stützung der Forderungen des ABNR zum lückenlosen Nichtrau-cherschutz, zum Rauchverbot in Autos, wenn Kinder mitfahren, zum Verbot der Tabakaußenwerbung und nach deutlichen, spürbaren Steuererhöhungen

• Plakataktion des ABNR gemeinsam mit der Krebshilfe zum Welt-nichtrauchertag 2018 „Pass auf, an wen du dein Herz verlierst!“

• Weiterführung der Vorbereitung zur Aufnahme einer OPS „statio-näre“ Tabakentwöhnung in das DRG-System. 2018 wurde die OPS vom INEK erneut nicht aufgenommen.

• Beteiligung an der Programmplanung der 16. Deutschen Konfe-renz für Tabakkontrolle 2018 des Deutschen Krebsforschungszent-rums (BZGA); dies ist auch für 2019 wieder vorgesehen.

• Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Wachsende Bedeutung kommt 2018, wie bereits in den Vorjahren, den Themen E-Zigarette und Tabakerhitzer zu – Produkten, die zunehmend insbesondere von Jugendlichen und jungen Erwachse-nen konsumiert werden. Positionspapiere wurden konsentiert und werden Anfang 2019 veröffentlicht.

Das Deutsche Netz rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheits-einrichtungen (DNRfK) begleitete 2018 neben den Zertifizie-rungsprozessen für die Bronze-, Silber- und GOLD-Anerkennungen zahlreiche weitere Projekte, u. a. das Projekt „rauchfrei-Ticket“ im Auftrag der BZgA und das Programm „astra plus Gesundheitskom-petenz – Rauchfrei in der Pflege“ mit der Implementierung und Evaluation von entsprechenden Curricula an Pflegeschulen und der Qualifikation von Trainern.

43

Page 46: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Taskforce

PneumologinnenLeitung: Dr. med. Iris Koper, Oldenburg in Holstein

Wir haben uns im Rahmen unseres Taskforce-Treffens zu folgenden Themen ausgetauscht:

Keine Festlegung auf das eine Thema Gendermedizin. Weitere The-men sollen sein: Ethik, Ökonomie, soft skills (z.B. Führung)

Die Taskforce hat beschlossen, dass …

Frauen auch im Vorstand der DGP als Identifikationsfigur vertreten sein sollten.

Für das kommende Jahr plant die Taskforce folgende Tätigkeiten:

Herausgabe eines Themenheftes: Gendermedizin in der Pneumologie

Wissenschaftliche Aktivitäten

Auch bzgl. der vielfältigen wissenschaftlichen Aktivitäten der AG-Mitglieder kann der Bericht nur einzelne Projekte aufgreifen.

Ein Modellprojekt zur Etablierung der Ansprache rauchender Pati-enten und Vermittlung in die proaktive Telefonberatung der BZgA wurde 2018 durchgeführt. Das Projekt wird 2019 weiterverfolgt.

Das Kooperationsnetz universitärer Raucherambulanzen (KURA e. V.) begann eine kontinuierliche Netzwerkanalyse (NAKURA), die u. a. mit der Wirksamkeit der Tabakentwöhnung in Form verhaltensthera-peutischer Gruppenkurse, den entsprechenden Wirk- und Risiko-faktoren und den Merkmalen zur Vorhersage des Abstinenzerfolges beschäftigt. Weiterer Gegenstand der Analyse ist die Bereitstellung spezifischer Angebote für bestimmte Personengruppen (z. B. Schwangere oder Krebspatienten) im Bereich der Tabakentwöhnung.

Zur wissenschaftlichen Arbeit gehören auch die zahlreichen Vorträ-ge auf Fachveranstaltungen und Kongressen. Die AG platziert das Thema Tabakentwöhnung und -prävention jährlich erfolgreich auf mehreren Veranstaltungen, z. B. auf dem DGP-Kongress oder dem SNRT-Europe-Kongress 2018 in München und dem D-A-CH-Kon-gress in Bad Reichenhall.

Für 2019 ist die Aktualisierung/Verlängerung der Leitlinie Tabakent-wöhnung bei COPD vorgesehen.

Auch das Thema Tabakentwöhnung bei einer möglichen Lungen-krebsfrüherkennung mittels low dose CT war 2018 ein wichtiger Aspekt der wissenschaftlichen Arbeit und wird dies 2019 noch stärker sein.

44

Page 47: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

61. Kongress

25. – 28. März 2020, Leipzigwww.pneumologie-kongress.de

Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Gernot Rohde, Frankfurt a.M.

Kongressorganisation:wikonect GmbH Tel.: +49 611 204809-0Hagenauer Straße 53 Fax: +49 611 204809-10D-65203 Wiesbaden [email protected]

der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

Page 48: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

AtmungstherapeutenStark nachgefragt

46

Page 49: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Jahrestagung der Atmungstherapeuten

Von dieser dynamischen Entwicklung zeugt auch die jährliche Tagung der Atmungstherapeuten (DGP), die zum 10-jährigen Jubi-läum im Oktober 2018 an ihren Ursprungsort Berlin zurückkehrte. Die Tagungsleiter Janine Wagner und Ansgar Schütz begrüßten über 330 Teilnehmer zu Fortbildung und interdisziplinärem Austausch. Ein wichtiges Anliegen der Veranstaltung ist der Brückenschlag zu den Intensiv- und Anästhesiepflegern, die die Weiterbildung ab-solviert haben, aber auf nicht-pneumologischen Intensivstationen tätig sind.

Die diesjährige Tagung der Atmungstherapeuten findet vom 12.–13. Oktober 2019 in Hamburg statt.

Förderpreis für die beste Facharbeit im Jahr 2018

Kurs GautingSabine Mayr (Gauting): Respiratory Distress Observation Scale – Praktikabilität im Alltag

Kurs EssenSebastian Leppelt (Solingen): Morgendliche Dyspnoe – Episoden bei Patienten mit nicht-invasiver Ventilationstherapie

Kurs GroßhansdorfAndre Büttner (Heide): Inhalative Therapie bei COPD in ihrer Anwendung

Kurs Bad BerkaDavid Rockstroh (Senftenberg): Der Einfluss der Ernährung auf die Atmung

Atmungstherapeuten in der DGP

Während des DGP-Kongresses findet jährlich ein Refresher-Kurs für Atmungstherapeuten statt. Ebenfalls im Rahmen des DGP- Kongresses werden die Absolventen der letzten Weiterbildungskurse, die die besten Facharbeiten angefertigt haben, mit dem Förder-preis für Atmungstherapeuten ausgezeichnet. Die DGP-Sektion Atmungstherapeuten und Gesundheitsfachberufe zählt heute rund 450 Mitglieder und hat sich als wichtigstes Forum für diese junge Berufsgruppe etabliert.

47

Page 50: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Weiterbildung

Neues Berufsbild des Physician Assistant

Mit der Ausbildung von Atmungstherapeuten verbindet die DGP das Ziel einer hochwertigen interprofessionellen Zusammenarbeit und Unterstützung der Ärzte durch besonders qualifizierte Mitar-beiter. Dazu gehört auch eine Professionalisierung, die die Delega-tion bestimmter ursprünglich ärztlicher Aufgaben ermöglicht. Das Thema „Delegation“ war in den vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen. Als Reaktion darauf haben 2017 Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung mit dem Berufsbild des Physician Assistant Rahmenvorgaben für ein Delegationsmodell entworfen und ein entsprechendes Curricu-lum erarbeitet.

Die DGP hält einen Physician Assistant mit Spezialfach Pneumo-logie/Atmungstherapie für grundsätzlich vorstellbar. Eine solche Spezialisierung wird ab 2019 von der Dualen Hochschule Baden- Württemberg in ihrem Studiengang Physician Assistant erstmals angeboten. Die Lerninhalte wurden gemeinsam mit der DGP zusammengestellt und sind denen des Atmungstherapeuten sehr ähnlich. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich sich der Studien-gang entwickeln und sich auf das Weiterbildungsangebot der DGP auswirken wird.

Literatur

Karg O. Der Weg zum Atmungstherapeuten in Deutschland – Status quo und Entwicklungsperspektiven. Pneumologie 2018; 72: 127–131

Weiterbildung zum Atmungstherapeuten

Seit 2005 bietet die DGP für Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Physiotherapeuten die berufsbegleitende Weiterbildung zum Atmungstherapeuten an. Bis Ende 2018 erhielten über 670 Kurs- teilnehmer die Berechtigung, sich als Atmungstherapeut (DGP) zu bezeichnen. Die Weiterbildung erfolgt nach dem 2017 eingeführten überarbeiteten Curriculum der DGP. Getragen werden die Kurse vom großen Engagement der aktuell acht Ausbildungszentren. Die hohe Nachfrage hält ungebrochen an. Die durchschnittliche Wartezeit für den Kurs liegt bei 18 Monaten.

Bewerber, Kursbeginner und Absolventen der Weiterbildung zum Atmungstherapeuten(Stand 02/2019)

2014 (seit 6/2014)

2015

49

121

160

142

189

2016

2017

2018

Bewerbungen

201498

68

100

147

53

2015

2016

2018

2017

Kursbeginner

201470

93

93

63

47

2015

2016

2017

2018

Absolventen

Gesundheitsfachberufe stärken

48

Page 51: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Fortbildungsakademie

Dabei hat es sich bewährt, die Veranstaltungsorte zu wechseln. Das bedeutet zwar einen größeren organisatorischen Aufwand, jedoch auch immer wieder andere Referenten, die die Themen neu bearbeiten und für Abwechslung sorgen. Auch der Veranstaltungs-rahmen „kleine interaktive Gruppen, Organisation in Kliniken, in denen auch Praktika oder die Teilnahme an Konferenzen möglich sind“, fördert Diskussionen mit Kollegen aus diesen Kliniken.

Eine zentrale Veranstaltung mit größerer Teilnehmerzahl ist seit vielen Jahren der viertägige Intensivkurs „State of the Art – Pneu-mologie“ in Kassel, der als Vorbereitung auf die Facharztprüfung konzipiert ist. Die DGP bietet diesen Kurs seit 2008 mit großem Erfolg an. Die Kurse sind regelmäßig ausgebucht, die Nachfrage wächst stetig.

Erstmalig wurde in diesem Jahr das HERMES-Assessment am Ende des State-of-the-Art-Kurses angeboten; 30 Teilnehmer nahmen daran teil. Das neue Konzept mit 30 Fragen und Feedback-Session sofort im Anschluss bewährt sich besser als jenes mit 90 Fragen mit Auswertung erst in den folgenden Wochen.

Stark nachgefragt ist der Masterkurs in Thoraxbildgebung, durch-geführt von der Deutschen Röntgengesellschaft mit der DGP als Kooperationspartner (2018 in Hannover). Unter den Teilnehmern des Masterkurses waren bisher fast ausschließlich Radiologen und sehr wenige Pneumologen. Dies soll sich in Zukunft ändern.

In Kooperation mit der Ärztekammer Berlin bieten wir seit 2018 die „Qualifikation Tabakentwöhnung“ nach dem Curriculum der BÄK an. Hier wäre es wünschenswert, dass noch mehr Pneumologen die Qualifikation erwerben und sich in Tabakentwöhnungskursen engagieren. Wir sind dabei, Unterrichtsmaterialien (Folien, Videos) zu erarbeiten, die wir den Mitgliedern zukünftig zur Verfügung stellen können.

2018 wurden auf dem Kongress in Dresden neben den traditionel-len Postgraduiertenkursen erstmals Mittagsseminare und Beginn-erkurse angeboten. Wir freuen uns über den Erfolg dieser Kurse und werden sie auf dem diesjährigen Kongress wieder anbieten.

Pneumologie auf dem neuesten Stand der Forschung

Das Fortbildungsprogramm der DGP etabliert sich zunehmend als Markenzeichen: Bestimmte Themen wie allergische Erkrankungen in der Pneumologie oder die thorakale

Onkologie werden jährlich nach vorgegebenem Curriculum in Kooperation mit den Sektionen, der Pneumologisch-Onkologischen Arbeitsgemeinschaft der Deutschen

Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie durchgeführt.

49

Page 52: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Die Sommerakademie der DGPIm Juni 2018 kam eine Gruppe interessierter Kollegen am Königs-see zusammen, um auf der DGP-Sommerakademie ihr pneumo-logisches Wissen zu erweitern. Die knapp einwöchige, von BDP und VPK unterstützte Akademie fand zum zweiten Mal statt und profitierte wieder immens vom abwechslungsreichen Programm, das Frau Dr. Schuhmann, Dr. Held und Prof. Koczulla organisiert hatten. An morgendliche Seminare, in denen Experten aus univer-sitärer Medizin und fachärztlicher Praxis ihre speziellen pneumo-logischen Kenntnisse weitergaben, schlossen sich nachmittägliche Workshops an. Themen waren Spiroergometrie, Herzultraschall und Bronchoskopie. Außerdem konnten die Teilnehmer in einem Thoraxdrainagekurs unter Anleitung eines Thoraxchirurgen ihre praktischen Fähigkeiten an Schweinepräparaten erproben.

Die Sommerakademie wurde mit 20 interessierten Kolleginnen und Kollegen der Inneren Medizin unterschiedlicher Ausbildungsstufen durchgeführt. Die Professoren Kenn und Koczulla stellten die Räumlichkeiten in der Schön Klinik zur Verfügung. In den Mittags-pausen wurden „Höhenmedizin“ und Leistungsuntersuchungen praktisch auf dem Fahrrad und per pedes getestet. Erwähnenswert ist sicherlich auch der praktische Bronchoskopieteil, für den die Firma Olympus zwei Türme mit Phantomen bereitstellte. An vier Nachmittagen konnte das Handling der Bronchoskope in Klein-gruppen getestet werden.

Die Resonanz war sowohl bei den teilnehmenden Vortragenden und Workshop-Experten als auch von Seiten der Teilnehmer au-ßerordentlich positiv und konnte auch nicht von der Enttäuschung über das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft getrübt werden. Besonders das kliniknahe praktische Konzept wusste zu überzeu-gen, zudem wurde der enge Austausch zwischen Teilnehmern und Referenten als äußerst positiv gewertet.

Im Sinne der Nachwuchsförderung führt die DGP dieses Konzept auch im Jahr 2019 weiter: Die dritte Sommerakademie wird vom 30.06.–05.07.2019 erneut in Schönau am Königssee stattfinden.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungskalender unter www. pneumologie.de

Bei Rückfragen steht Ihnen die Geschäftsstelle der DGP gerne zur Verfügung: DGP e.V. – Geschäftsstelle Robert-Koch-Platz 9 | 10115 BerlinTel.: 030 293 640 96 | [email protected]

Die Teilnehmer der DGP- Sommerakademie 2018

Wissenschaftliche Leitung:Maren Schuhmann Matthias Held Rembert Koczulla

„Die Sommerakademie der DGP zeigt, dass die Pneumologie sowohl theoretisch als auch praktisch Spaß macht.“ Prof. Dr. Andreas Rembert Koczulla,

Nachwuchsbeauftragter der DGP

50

Page 53: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Veranstaltungen 2018Kurse und Seminare DGP 22.–25. März 2018, DresdenAnzahl der PG- Kurse: 22 | Anzahl Teilnehmer: 321Anzahl Beginnerkurse: 3 | Anzahl Teilnehmer: 124Anzahl Mittagsseminare: 3 | Anzahl Teilnehmer: 47

Weiterbildungsseminar Allergologie18.–21. April 2018, Berlinin Kooperation mit: Medizinisches Versorgungszentrum Kreuzberg der Evang. Lungenklinik Berlinwissenschaftliche Leitung: Dr. Peter VellingTeilnehmer: 20 | Referenten: 11 | CME Punkte: 32

Qualifikation Tabakentwöhnung3 Tage zwischen 27.4.–15.6.2018, BerlinÄrztekammer Berlin in Kooperation mit der DGPwissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Stephan MühligTeilnehmer: 12; 6 Mitglieder DGP | CME Punkte: 37

Sommerakademie24.–29. Juni 2018, Schönau am Königsseein Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP) und dem Verband Pneumo-logischer Kliniken (VPK)wissenschaftliche Leitung: Dr. Maren Schumann, PD Dr. Matthias Held, Prof. Dr. Rembert A. KoczullaTeilnehmer: 21 | Referenten: 17 | CME Punkte: 51

Weiterbildungsseminar Thorakale Onkologie05.–08. September 2018, Münsterin Kooperation mit: Universitätsklinik Münster – Med. Klinik A, Lun-genkrebszentrum Clemenshospital Münster, Pneumologisch-On-kologische Arbeitsgemeinschaft (POA) der Deutschen Krebsgesell-schaft (DKH) und Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT)wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. R. Wiewrodt, Dr. A. GröschelTeilnehmer: 22 | Referenten: 29 | CME Punkte: 39

Masterkurs Thoraxbildgebung08.–10.11.2018, Hannoverim Rahmen des Symposiums „Quo vadis Radiologie?“Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) in Kooperation mit der DGP wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. med. Jens Vogel-Claussen, PD Dr. Julia Ley-Zaporozhan, Priv.-Doz. Dr. med. Christian von Falck, Dr. med. Stefanie PertschyTeilnehmer: 143 (ausgebucht), davon ca. 10 aus der Pneumologie | Referenten: 54 | CME Punkte: 27

State of the Art Pneumologie17.–20. Januar 2019, Kasselwissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Stefan KrügerTeilnehmer: 60 (ausgebucht) | Referenten: 16 | CME Punkte: 41

2019 wird ein Curriculum Palliative Care für Pneumologen von der AG Palliativmedizin neu angeboten. Ebenfalls neu ist ein Beginner-kurs für angehende Thoraxchirurgen und Pneumologen.

Termine 201922 PG Kurse und HERMES-Assessment 13. März 2019 in München

Weiterbildungsseminar Allergische Erkrankungen 03.–06. April 2019 in Münchenin Zusammenarbeit mit den Asklepios Fachkliniken München- Gauting und dem Interdisziplinären Allergiezentrum der LMU wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Andrea Koch

Qualifikation „Tabakentwöhnung“ in Berlin Mai bis Juni 2019in Kooperation mit der Ärztekammer Berlin nach dem Curriculum der Bundesärztekammer

Beginnerkurs für angehende Thoraxchirurgen und Pneumologen 17.–18. Mai 2019 in Berlinin Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie wissenschaftliche Leitung: PD Dr. Alessandro Marra, Dr. Gunda Leschber

1. Curriculum Palliative Care für Pneumologen14.–15. Juni 2019 in Essenin Zusammenarbeit mit der Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen, wissenschaftliche Leitung: Dr. Rüdiger Karpf-Wissel

Sommerakademie 30. Juni bis 05. Juli 2019 in Schönau am Königssee in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP) und dem Verband Pneumo-logischer Kliniken (VPK) wissenschaftliche Leitung: Dr. Maren Schumann, PD Dr. Matthias Held, Prof. Dr. Rembert A. Koczulla

Weiterbildungsseminar Thorakale Onkologie23.–26. Oktober 2019 in Heidelbergin Zusammenarbeit mit der Thoraxklinik Heidelberg, Universitäts-klinik Heidelberg, der Pneumologisch-Onkologischen Arbeitsge-meinschaft (POA) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKH) und der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT)wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. M. Thomas, Dr. H. Bischoff

Masterkurs Thoraxbildgebung 07.–09. November 2019 in Heidelberg

KontaktGeschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. Robert-Koch-Platz 9 | 10115 Berlin Tel.: 030 29 36 40 96Fax: 030 29 36 27 02E-Mail: [email protected]

51

Page 54: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Zertifizierte Zentren

Vom Kompetenznetzwerk WeanNet der DGP können sich auf die Entwöhnung von mechanischer Beatmung spezialisierte Zentren in Deutschland zertifizieren lassen. Ziel der

Zertifizierung ist, durch klar definierte Strukturen und Prozesse die Versorgungsqualität und das Therapieergebnis bei Patienten im prolongierten Weaning vom Respirator zu ver-

bessern und damit die Anzahl der Patienten mit Weaning-Versagen zu senken.

Asklepios Klinik Harburg, Hamburg

Asklepios Fachkliniken München-Gauting

Lungenklinik Ballenstedt/Harz

Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken, Münnerstadt

Thoraxklinik-Heidelberg

Fachkliniken Wangen

Klinik DonaustaufKlinik Löwenstein

Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Klinikum St. Georg, Leipzig

Charité – Universitätsmedizin Berlin

KRH Klinikum Siloah-Oststadt-Heidehaus, Hannover

Universitätsklinikum Greifswald

Städtisches Klinikum München - Lungenzentrum München

Universitätsklinikum Freiburg

Helios Klinikum Krefeld

Rhein-Maas Klinikum, Würselen

Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe

Evangelisches Krankenhaus Herne

Klinikum Westfalen, Dortmund

Ruhrlandklinik, Essen

Alfried Krupp Krankenhaus, Essen

Evangelische Lungenklinik Berlin

Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin

Fachkrankenhaus Coswig

Robert-Bosch-Krankenhaus, Gerlingen

Hufeland-Klinik Bad Ems

Agaplesion Pneumologische Klinik Waldhof-Elgershausen, Greifenstein

Zentren mit Erstzertifizierung im Jahr 2018/19

Zentren mit Zertifizierung vor 2018

Zertifizierte Weaning-Zentren(Stand 01/2019)

Krankenhaus Bethanien, Solingen

Helios Universitätsklinikum Wuppertal

Kliniken des Main-Taunus-Kreises, Hofheim

HELIOS Klinik Hagen-Ambrock

Marienkrankenhaus Kassel

Bürgerhospital Frankfurt am Main

Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende

Krankenhaus vom Roten Kreuz Bad Cannstatt, Stuttgart

Zentralklinik Bad Berka

Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg

Klinikum Lüdenscheid – Märkische Kliniken

LungenClinic Grosshansdorf

Asklepios Kliniken Bad Wildungen

Lungenfachklinik Immenhausen

Lungenklinik Hemer

Krankenhaus der Augustinerinnen Köln

St. Marien-Hospital, Lungenklinik Köln-Nord

Kompetenznetzwerk WeanNet

52

Page 55: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

arüber hinaus engagiert sich die DGP im Zertifizierungs- verfahren für Lungenkrebszentren der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Zusammen mit der Deutschen

Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V. (DGT) hat unsere Fachgesell-schaft hierfür entscheidende Vorarbeiten geleistet. Viele Mitglieder der DGP arbeiten aktiv im Zertifizierungsverfahren der DKG mit.

Eine flächendeckende Versorgung dieser Menschen zu gewährleisten und auf dem noch jungen Gebiet der Beatmungsmedizin die nötigen Qualitätsstandards zu etablieren, stellt das Gesundheitssystem vor eine neue Herausforderung. Vor diesem Hintergrund hat die DGP 2009 WeanNet gegründet. Getragen wird das Projekt von der Erkennt- nis, dass das Weaning von langzeitbeatmeten Patienten erfolgreicher sein kann, wenn neben der medizinischen Kompetenz eine auf prolon- giertes (= verlängertes) Weaning bezogene Struktur- und Prozess- qualität vorhanden ist.

Das bundesweit arbeitende Kompetenznetzwerk WeanNet unterstützt spezialisierte Weaning-Zentren in inhaltlichen und organisatorischen Anliegen. Eines der wichtigsten Ziele von WeanNet besteht darin, im Rahmen eines anspruchsvollen Zerti-fizierungsverfahrens eine überprüfbare Weiterentwicklung dieser Zentren zu fördern, um die Versorgung und Behandlungsqualität von Weaning-Patienten zu verbessern. Die Zertifizierung und ein Patientenregister mit inzwischen über 10 000 Einträgen sind die zentralen Instrumente der Qualitätssicherung. Zudem lassen sich durch Auswertungen des Registers epidemiologische Daten für die Kommunikation mit Krankenkassen und politischen Entschei-dungsträgern ableiten.

ZertifizierungDas Zertifizierungsverfahren soll dazu beitragen, dass „pneumolo- gische Weaning-Zentren“ einen verlässlichen Standard an Qualitäts- merkmalen erfüllen. Dieser Standard muss für die Öffentlichkeit trans- parent sein. Hierzu wurde ein strukturiertes Zertifizierungsverfahren eingeführt. Die erfassten Kriterien betreffen primär die Struktur- und Prozessqualität, in bisher geringem Umfang auch die Ergebnisqualität.

Die geforderten Kriterien für die Zertifizierung sind in einem Erhe- bungsbogen zusammengefasst. Eine der grundsätzlichen Vorausset- zungen ist die Teilnahme am Weaning-Register. Die Zulassung zum Zertifizierungsverfahren setzt eine jährliche Mindestzahl von Patienten im prolongierten Weaning voraus, deren Behandlung dokumentiert werden muss. Die Auszeichnung „Weaning-Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.“ erhält das Zentrum für drei Jahre.

Die Zertifizierung erfolgt durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumo- logie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP). Im Auftrag der DGP über- nimmt das Institut für Lungenforschung GmbH (ILF) die organisato- rischen Tätigkeiten und die Koordination der Zertifizierungsprozesse. Die ILF GmbH wird wiederum vom Institut für Lungenforschung e.V. getragen, welches das Ziel hat, die Forschung auf dem Gebiet der Lungen- und Atemwegserkrankungen zu unterstützen, damit diese Forschung Ärzten, Kliniken und letztendlich Patienten zugutekommt. Die dazu erforderlichen finanziellen Mittel bezieht der gemeinnützige Sektor des ILF aus Zuwendungen und Mitgliedsbeiträgen. In Zukunft soll zusätzlich der Dienstleistungssektor des ILF wirtschaftlich dazu beitragen, Forschung auf dem Gebiet der Lungen- und Atemwegs- erkrankungen zu unterstützen, indem er Aufträge zur Durchführung einzelner pneumologischer Projekte realisiert.

Ablauf des Zertifizierungsprozesses

Zertifizierungs-kommission der DGP

Zertifizierungs-kommission der DGP

Antrag auf ZertifizierungWeaning-Zentrum

Weaning-Zentrum

ILF GmbH

ILF GmbH

Audit

DGP-Geschäftsstelle

DGP-GeschäftsstelleGutachten und Zertifikat

Vor dem Audit

Nach dem Audit

Erhebungsbogen und Unterlagen

Gutachten

AbstimmungAuditoren

PrüfungGutachten

D

53

Page 56: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Zahlen & Fakten aus der DGP e.V.

54

Page 57: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020

3 500

4 500

4 000

500

1 000

1 500

2 000

2 500

3 000

0

1. W

ELTK

RIEG

2. W

ELTK

RIEG

DEU

TSC

HE

WIE

DER

VER

EIN

IGU

NG

👥👥

Mitglieder der DGP nach Alter (Stand 01/2019)

Der geschäftsführende Vorstand der DGP (v.l.n.r.): W. J. Randerath, K. F. Rabe,

T. Köhnlein, M. Pfeifer, B. Jany

Mitgliedszahlen der Deutschen Gesellschaft für

Pneumologie und Beat-mungsmedizin e.V. und ihrer

Vorgängergesellschaften (Stand 01/2019)

Mitglieder nach Mitglieds- arten (Stand 01/2019)

<35 35–44 45–54 55–65 >65

6 Fördermitglieder

107 Mitglieder im Ruhestand271 Mitglieder unter 35

56 Mitglieder Industrie

1 280 Mitglieder (Praxis & Chefarzt & ltd. Arzt)1 676 Mitglieder 4 144 Gesamt

32 Studierende

627 Assistenzpersonal

Männlich & Weiblich

35 %65 %

55

Page 58: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

Noch kein Mitglied?EINIGE VORTEILE:

Füllen Sie den Mitgliedsantrag am DGP-Stand vollständig aus und profitieren Sie von unseren Mitglieder-Benefits!

reduziertes DGP-Kongress-Ticket

Ermäßigung Mitgliedsbeitrag European Respiratory Society

reduzierte Teilnahmegebühr pneumologische Veranstaltungen

kostenloser Bezug „Pneumologie” Thieme Verlag

kostenloser Erhalt der Vorlesung Pneumologie (auf Anforderung)

Downloadmöglichkeit Weißbuch Lunge

Teilnahme an bis zu drei Sektionen, Arbeitsgruppen und Taskforces

Mit knapp 4 000 Mitgliedern gehört die DGP zu den führenden medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Mediziner und Vertreter anderer Gesundheitsfachberufe mit dem Schwerpunkt Pneumologie nutzen dieses große Netzwerk, um Kontakte zu knüpfen und sich fachlich auszutau- schen – wissenschaftlich wie klinisch. Zusätzlich zum DGP-Jahreskongress bieten unsere wissen- schaftlichen Sektionen, Arbeitsgruppen und Task- forces dazu reichlich Gelegenheit. In der Euro-pean Respiratory Society, mit der die DGP eng zusammenarbeitet, können unsere Mitglieder vergünstigte Konditionen in Anspruch nehmen. Auf dem aktuellen Wissensstand hält Sie unsere monatlich erscheinende Fachzeitschrift „Pneu-mologie“, die in der DGP-Mitgliedschaft enthal-ten ist.

www.pneumologie.de/mitglied-werden

56

Page 59: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige

„Ich habe tatsächlich die Pneumologie zum ersten Mal als möglichen Karrierepfad wahrgenommen. Die Pneumobörse macht die Suche nach Famulaturen usw. einfach. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sie möglichst vollständig ist.“

„Ich würde mir wünschen, dass die Webseite bald online geht und gerade die Pneumobörse auch viel Anklang findet, weil das vielen Studierenden das Leben erleichtern würde.“Medizinstudierende – Nutzertest Oktober 2018

Das Infoportal der DGP für den Nachwuchs – gemacht mit Studierenden für Studierende der Medizin und für junge Ärztinnen und Ärzte.

Ab Frühjahr 2019 können Sie kostenfrei Stellenanzeigen schalten und Ihre Institution gezielt Medizinstudierenden und Weiterbildungssuchenden vorstellen.

Unterstützen Sie uns dabei, für die Pneumologie zu begeistern!

zukunft.pneumologie.deInformieren Sie sich ab Frühjahr 2019:

Page 60: Jahresmagazin 2018/19 · Der Kampf um die Talente Mit der Website zukunft.pneumologie.de stellt die DGP ihr Angebot für Studierende und junge Ärzte ganz neu auf. Das eigenständige