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Ilias Manuskript F205 der Biblioteca Ambrosiana in Mailand (Ilias Ambrosiana) mit Text und Illustration der Verse 245–253 des achten Buches der Ilias aus dem späten 5. oder frühen 6. Jahr- hundert n. Chr. Kupferstich 18,8 x 34,3 cm 1793 nach einer Zeichnung von John Flaxman Die Ilias (griechisch Ἰλιάς Iliás), eines der ältesten schriftlich fixierten Werke Europas, schildert einen Ab- schnitt des Trojanischen Krieges. Eine zeitliche Einord- nung ist schwierig, heutzutage datiert man die Entstehung ins 8. oder 7. Jahrhundert v. Chr. Das Epos umfasst 24 Bücher bzw. Gesänge, wie diese Abschnitte seit der Über- setzung durch Johann Heinrich Voß bezeichnet werden. Die Ilias beruht auf frühgeschichtlichen Mythen und Er- zählungen und wird Homer zugeschrieben (zur Verfasser- schaft, auch hinsichtlich der Odyssee, siehe Homerische Frage). Die Ilias-Darstellung der Olympischen Götter dürfte erheblich zur Entwicklung einer nationalen grie- chischen Religion beigetragen haben und prägt bis in die Gegenwart die europäische Kunst- und Geisteswissen- schaft. Auf dem Bild La Colère d’Achille („Der Zorn des Achilleus“), mit dem Michel Martin Drolling 1810 den Prix de Rome gewann, ist der Moment der von Achilleus berufenen Heeresversammlung zu sehen, in dem Athene ihn hindert, gegen Agamemnon und dessen Beleidigung vorzugehen. Es befindet sich momentan in der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Gegenstand ist der bereits zehn Jahre währende Trojanische Krieg zwischen Troja und der griechischen Allianz der Achaier. Zentrales Thema der Ilias ist der Zorn, der innerhalb ihres nur 51-tägigen Handlungsver- laufs immer weitere Kreise zieht und dabei Heroen wie Götter als unentrinnbares Schicksal ereilt. Den Anfang setzen die Entehrung des Gottes Apollon durch den Raub der Chryseïs und seine Rache an den Achaiern. Als schließlich dem Apollon-Priester Chryses die Tochter zurückgegeben wird, fordert Agamemnon, Oberbefehls- haber der Achaier, Ersatz für seine Beute und gerät so in Konflikt mit Achilleus, der sich in der Folge ebenfalls entehrt sieht und sich aus den Kämpfen zurückzieht. Der „Zorn des Achilleus“ wird zur Klammer des Epos, findet zum Ende hin aber eine neue Ursache. So wendet Achilleus im 19. Gesang die endgültige Niederlage der Achaier durch die öffentliche Versöhnung mit Aga- memnon und seinen Wiedereintritt ins Kampfgeschehen ab, um dafür nun dem Zorn auf Hektor nachzugeben, der zuvor seinen besten Freund und Kampfgefährten Patroklos getötet hat. Eine Mäßigung findet Achilleus’ Zorn erst im letzten bzw. 24. Gesang, als er Hektors Leichnam nach 12-tägiger Schändung seinem Vater Priamos zur Bestattung überlässt. Mythischer Ausgangspunkt für den Trojanischen Krieg ist das Urteil des Paris und dessen Entführung von Aga- memnons Schwägerin Helena. Beides wird in der Kypria beschrieben. Die Kenntnis darum wird in der Ilias vor- 1

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Ilias

Manuskript F205 der Biblioteca Ambrosiana in Mailand (IliasAmbrosiana) mit Text und Illustration der Verse 245–253 desachten Buches der Ilias aus dem späten 5. oder frühen 6. Jahr-hundert n. Chr.

Kupferstich 18,8 x 34,3 cm 1793 nach einer Zeichnung von JohnFlaxman

Die Ilias (griechisch Ἰλιάς Iliás), eines der ältestenschriftlich fixierten Werke Europas, schildert einen Ab-schnitt des Trojanischen Krieges. Eine zeitliche Einord-nung ist schwierig, heutzutage datiert man die Entstehungins 8. oder 7. Jahrhundert v. Chr. Das Epos umfasst 24Bücher bzw.Gesänge, wie diese Abschnitte seit der Über-setzung durch Johann Heinrich Voß bezeichnet werden.Die Ilias beruht auf frühgeschichtlichen Mythen und Er-zählungen und wird Homer zugeschrieben (zur Verfasser-schaft, auch hinsichtlich der Odyssee, siehe HomerischeFrage). Die Ilias-Darstellung der Olympischen Götterdürfte erheblich zur Entwicklung einer nationalen grie-chischen Religion beigetragen haben und prägt bis in dieGegenwart die europäische Kunst- und Geisteswissen-schaft.

Auf dem Bild LaColère d’Achille („Der Zorn des Achilleus“), mitdem Michel Martin Drolling 1810 den Prix de Rome gewann, istder Moment der von Achilleus berufenen Heeresversammlung zusehen, in dem Athene ihn hindert, gegen Agamemnon und dessenBeleidigung vorzugehen. Es befindet sich momentan in der Écolenationale supérieure des beaux-arts de Paris.

Gegenstand ist der bereits zehn Jahre währendeTrojanische Krieg zwischen Troja und der griechischenAllianz der Achaier. Zentrales Thema der Ilias ist derZorn, der innerhalb ihres nur 51-tägigen Handlungsver-laufs immer weitere Kreise zieht und dabei Heroen wieGötter als unentrinnbares Schicksal ereilt. Den Anfangsetzen die Entehrung des Gottes Apollon durch denRaub der Chryseïs und seine Rache an den Achaiern. Alsschließlich dem Apollon-Priester Chryses die Tochterzurückgegeben wird, fordert Agamemnon, Oberbefehls-haber der Achaier, Ersatz für seine Beute und gerät soin Konflikt mit Achilleus, der sich in der Folge ebenfallsentehrt sieht und sich aus den Kämpfen zurückzieht.Der „Zorn des Achilleus“ wird zur Klammer des Epos,findet zum Ende hin aber eine neue Ursache. So wendetAchilleus im 19. Gesang die endgültige Niederlage derAchaier durch die öffentliche Versöhnung mit Aga-memnon und seinen Wiedereintritt ins Kampfgeschehenab, um dafür nun dem Zorn auf Hektor nachzugeben,der zuvor seinen besten Freund und KampfgefährtenPatroklos getötet hat. Eine Mäßigung findet Achilleus’Zorn erst im letzten bzw. 24. Gesang, als er HektorsLeichnam nach 12-tägiger Schändung seinem VaterPriamos zur Bestattung überlässt.Mythischer Ausgangspunkt für den Trojanischen Kriegist das Urteil des Paris und dessen Entführung von Aga-memnons Schwägerin Helena. Beides wird in der Kypriabeschrieben. Die Kenntnis darum wird in der Ilias vor-

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2 3 DATIERUNG

ausgesetzt und daher nur einmal kurz angedeutet. Vonder List des Odysseus (Trojanisches Pferd) und dem En-de des Trojanischen Krieges wird dann nicht in der Ilias,sondern unter anderem in der Iliu persis des sogenanntenEpischen Zyklus erzählt.Die Ilias zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltli-teratur.

1 Werktitel

Altgriechisch Ἰλιάς (Iliás) ist eine feminineAdjektivbildung zu Ἴλιος (Ílios), einem Alternativ-namen für Troja; es bedeutet also „zu Troja gehörig,mit Troja verbunden, trojanisch“. Substantiviert kann esauch die Landschaft um Troja, die Troas, oder eine ausTroja stammende Frau bezeichnen. Die Verwendung alsTitel für das noch heute so genannte Werk findet sichzuerst in Herodots Historien (2, 116). Diesem Gebrauchmuss eine (nirgendwo belegte) Verbindung wie Ἰλιὰςποίησις (Ilias poíesis „die sich mit Troja beschäftigendeDichtung“) vorausgegangen sein.[1] Eine syntagmatischeVerwendung des Namens findet man vor Herodot schonbei Aischylos, Simonides von Keos und Euripides[P 1][2].Schon Sappho schreibt über die Iliaden.[P 2] Wann undwieso sich der Name „Ilias“ für ein Werk durchsetzenkonnte, das nicht die ganze Geschichte Trojas, nichteinmal den gesamten Trojanischen Krieg, sondern nureine Episode daraus behandelt, ist unklar;[P 3] immerhinverwendeten auch die sogenannten kyklischen Ependiesen Rahmen. Vermutlich zeigt sich darin die überra-gende Stellung, die der Ilias im Vergleich zu den anderenTroja-Dichtungen zugebilligt wurde.[3]

2 Autor

Die Frage nach der Verfasserschaft ist schwierig zu be-antworten, da der Autor sein Werk nicht um einen Na-men ergänzte.[4] Überliefert ist der Name „Homer“, demman im 5. Jahrhundert v. Chr. ebenso die Verfasser-schaft der Odyssee, der kyklischen Epen, der Trojasage,der Homerischen Hymnen und einiger weiterer Werkezuschrieb.[5] Inwiefern dieser aber an der Ilias gearbei-tet hat oder ob sein Name für eine Gruppe mehrerer Be-arbeiter steht, ist umstritten.[6] Für den ersten Fall ergibtsich dann die Frage, inwiefern er zur Ilias beigetragen hat.Strittig ist dabei allerdings schon, was man als „Ilias“ de-finieren soll. Zur Auswahl stehen dabei der Plot, die poe-tische Komposition und der Text. Zur heute kaum zu be-antwortenden Frage stellt Hermann Fränkel resignierendfest: „Dabei muß die Frage für alle Zeiten offen bleiben,ob Homer, als er die letzte Hand an die Epen legte, vieloder wenig an ihnen geändert hat; ob er ein schöpferischerGeist, ein geschickter Bearbeiter, ein trefflicher Rezita-tor, ein fleißiger Schreiber – oder vielleicht eben nur derletzte Redaktor war, dem kein Nachfolger mehr den Eh-

Homer, der überlieferte Verfasser der Ilias; römische Kopie ausdem 2. Jahrhundert n.Chr. eines hellenistischen Originals.British Museum, London

rentitel abnahm.“[7] Für Aufsehen und heftige Kritik inder Fachwissenschaft sorgte die 2007 von Raoul Schrottaufgestellte These, Homer sei ein Hofschreiber in Kiliki-en gewesen und nicht im westlichen Kleinasien beheima-tet, wie dies in der antiken Literatur vermutet wurde.

3 Datierung

Die Frage nach der Datierung der Ilias ist eine der schwie-rigsten und umstrittensten der Klassischen Philologie –auch in der Antike schwankten die Autoren schon stark,nämlich zwischen dem 13./12. und 7. Jahrhundert v.Chr.[P 4][8] Sie hängt stark mit den Homertheorien undder Verfasserschaft zusammen[9] – so ist bisher nichtbewiesen, ob die Ilias über einen längeren oder kürze-ren Zeitraum sprachlich geprägt wurde. Sie wird dabeisowohl synchron als auch diachron betrachtet. Seit denHomeriden – einer Gruppe Homer nacheifernder Dich-ter – wird die Ilias in die zweite Hälfte des 8. Jahrhun-derts v. Chr. datiert. Geläufig wird dies unter anderemwegen der steigenden archäologischen Funde dieser Zeitauch heute noch getan. Seit dem Ende des letzten Jahr-hunderts argumentieren Philologen wie Walter Burkertund Martin West anhand von Werkstellen intensiver füreine spätere Datierung.[10] So wird auch für eine Re-daktion zur Zeit des Tyrannen Peisistratos oder bei denalexandrinischen Philologen plädiert.[11] Kritisiert wirddabei auch, dass Bezugnahmen zeitlich der Ilias naheste-hender Dichter, Werke oder Kunstgegenstände sich nicht

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auf den verschriftlichen Text beziehen müssen, sondernsich auch auf mündliche Überlieferungen des Plots be-ziehen könnten.[12] Sprachliche Argumente für ein hö-heres Alter der Ilias gegenüber anderen Werken werdenbestritten.[13]

Terminus ante quem

Eindeutige Bezüge, durch die ein terminus ante quem si-cher zu belegen ist, finden sich in literarischer Form erstbei Alkaios von Lesbos um 600 v. Chr.[P 5][14] In derKunst der Antike werden zwar seit 700 v. Chr. Szenendes epischen Kyklos dargestellt, nicht jedoch die 51 Tageder Ilias. Kunstwerke, die dieses Thema darstellen, sinderst seit 625 v. Chr. zu finden.[15] Es könnten natürlichnoch frühere Objekte entdeckt werden, die Frage nachder Bezugnahme auf einen schriftlichen Text kann damitallerdings nicht vollständig geklärt werden.

Terminus post quem

Waffen- und Gegenstandfunde wie auch die erschlosse-ne Kampftechnik sprechen eher für die erste Hälfte des7. Jahrhunderts v. Chr.[16] Wie oben erwähnt, versuchtman anhand von Textstellen den Terminus post quem ge-nauer zu bestimmen – so wird beispielsweise Hom. Il. 9,381–384 vonMartin LitchfieldWest nicht vor 663 v. Chr.datiert, Walter Burkert geht noch früher; Hom. Il. 12, 3–33 aufgrund der Ähnlichkeit zur Zerstörung von Baby-lons Stadtmauer wird durch West in die Jahre 689/688v. Chr., der Wiederaufbau in die Jahre 678/677 v. Chr.angesetzt.[17] Letzteres Datum sieht Martin West als Ter-minus post quem an, und datiert dabei unter der Annah-me einer synchronen Verschriftlichung des Textes nachHesiod (730 bis 660, genauer 680 bis 670 v. Chr.) –welches damit das älteste schriftlich fixierte Werk dergriechischen Literatur wäre –, wie dies vor dem vier-ten Jahrhundert v. Chr. schon der Fall war.[P 6][18] DieIlias enthält laut Ernst Heitsch und Martin West meh-rere belegte Zitate und Bezüge aus Hesiods Werken.[19]Die Argumente für eine frühere Datierung aufgrund vonAnspielungen auf Mimnermos und Tyrtaios hält Westfür nicht kräftig.[I 1][20] Abschließend werden die Jahr-zehnte von 670 bis 640 v. Chr., spezieller die Jahre 660bis 650 v. Chr. als mögliche Entstehungszeit des Textesangenommen.[21]

4 Handlung

→ Hauptartikel: Inhalt der Ilias

Das Werk umfasst 15.693 Verse in 24 Gesängen,[22] dienach dem Einheitsalphabet von Eukleides im Jahr 403v. Chr. mit griechischen Großbuchstaben gekennzeichnetsind; die Länge der Bücher variiert etwa zwischen 400und 900 Versen.[P 7]

Das Zornmotiv, das das ganze Epos durchzieht, trittaber nur in einigen wenigen der 24 Bücher stärker inden Vordergrund. Achilleus' Zorn entwickelt sich durchAgamemnons Entehrung, weil er sein Beutemädchen Bri-seïs raubt, um an ihm ein Exempel seiner Macht zu statu-ieren. Achilleus beugt sich diesem und tritt in den Streikund damit in den Hintergrund der Ilias. So kann der Er-zähler im 2. bis 8. Buch Szenen aus früheren Kriegsjahreneinbauen[23] und ein erstes Zusammentreffen der Kriegs-parteien darstellen. Erst im 9. Buch wird Achilleus wie-der angesprochen, da die anderen Achaier erkannt ha-ben, dass sie ohne ihn und seine Kampfgefährten gegendie Trojaner nicht bestehen können. Da sich Agamem-non für sein Fehlverhalten aber nicht entschuldigen willund Achilleus’ Zorn noch zu groß ist,[24] lehnt er einenKompromiss ab und stellt sich damit nicht nur gegen Aga-memnon, sondern auch gegen die übrigen Achaier. Erbeschließt damit den Tod vieler Gefährten, da Zeus denTrojanern gewährt, bis ans Schiffslager der Achaier zugelangen.[25] Erst danach soll die Schlacht gewendet wer-den. Bis es dazu kommt, wird durch die Darstellung derKämpfe um die Mauer vor den Schiffen und durch gött-liche Eingriffe zugunsten der Achaier die Geschichte re-tardiert.Im 16. Buch erfüllt sich dann Zeus’ Plan, sodass AchilleusPatroklos gewährt, die Trojaner zurückzudrängen. Über-mütig greift dieser dann aber die Stadt an und wird unteranderem von Hektor getötet. Der darauffolgende Kampfum dessen Leichnam und die Fertigung neuer Waffenweisen auf die folgenden Bücher hin. Achilleus, entsetztüber den Verlust des Freundes, versöhnt sich dann im 19.Buch mit Agamemnon und stürmt, immer noch zornig,jetzt aber auf Hektor, in die Schlacht. Bis zum finalenKampfmit diesem im 22. Buch kämpft er allerdings nochgegen einige andere Gegner und sogar Götter. Die end-gültige Überwindung seines Zorns findet dann erst nachdem Misshandeln von Hektors Leichnam und Totenspie-len für Patroklos’ Feuerbestattung im 24. Buch statt. Da-zu muss er erst den Vater seines Erzfeindes – Priamos –kennenlernen, der wie Achilleus einen schweren Verlusterleiden musste.Im Folgenden wird der Aufbau des Werkes anhand einerTabelle skizziert.

5 Figuren

5.1 Menschen

→ Ergänzende Informationen zu einzelnen Menschen:Figuren in der Ilias

Menschen, wie auch die Götter, werden nicht durch äuße-re Beschreibungen des Erzählers charakterisiert, sonderntun dies durch ihre Reden,[I 2][27] die rund 45 % des kom-pletten Inhaltes einnehmen.[28] Durch Momentaufnah-men können die Personen nur skizziert werden. Der Held

4 6 SPRACHE UND STIL

versucht sich Ruhm zu erwerben (gemäß dem Spruch desPeleus: αἰὲν ἀριστεύειν καὶ ὑπείροχον ἔμμεναι ἄλλων[aièn aristeúein kaì hypeírokʰon émmenai állōn] „Immerder Beste und den Anderen überlegen sein“), indem erjedes Wagnis im Krieg eingeht, sich tugendhaft verhältoder durch Reden hervortut, und darf dennoch Gefühlezeigen.[I 3][P 8][29][30] Dabei ist er nicht lebensmüde undversucht, dem Tod zu entgehen, indem er den eindeu-tig stärkeren Gegner meidet und bei einer Siegeschanceden Kontrahenten angreift.[31] Des Weiteren kann manRuhm durch vornehme Reden erlangen – wer gegen die-se Kriterien zum Ehrgewinn handelt, wird dafür getadeltund sogar geschlagen.[I 4][32] Die adligen Menschen be-rufen sich zwar darauf, von den Göttern abzustammen,sind aber keine Halbgötter wie die Helden vor ihrer Zeitund werden nicht kultisch verehrt.[I 5][33] Den Personenwird dabei gemäß ihrer Königlichkeit auch die Schönheitzugeschrieben – einfache Menschen werden so wenigerschön skizziert.[I 6][34] Es gibt auffallend viele Statistenund Personennamen, die nur einmal imWerk auftauchen;alle Statisten werden aber dennoch namentlich erwähnt.In der Ilias passiert es dabei nur einmal, dass eine vor-mals gestorbene Person, Pylaimenes, später noch einmallebt.[P 9][35] Die starke Charakterzeichnung der Figuren,vor allem ihre Probleme, die es in derselben Art undWei-se auch heute noch gibt, sind eine der Hauptursachen,weshalb die Ilias über Jahrtausende hinweg aktuell bliebund den Leser bewegte.

Kriegsparteien

Auf trojanischer Seite, die mit ungefähr 50.000 Perso-nen angesetzt wird,[36] kämpfen neben den Trojanern(Τρῶες [Trōes]), die mit Ausnahme von Hom. Il. 2, 819–823 auch Dardaner (Δάρδανοι [Dárdanoi]) heißen – dortstellen sie ein Kontingent unter Aineias dar –, vor al-lem die Lykier (Λύκιοι [Lýkioi]), die von Sarpedon undGlaukos angeführt werden.[37] Daraus lässt sich auch dasSprachgewirr erklären, das in der Ilias betont wird[I 7]

Trotz der Spracheinheit der circa 100.000 bis 120.000Griechen[36] werden die Gegner der Trojaner mal Ach-aier (Ἀχαιοί [Akʰaioí]), mal Danaer (Δαναοί [Danaoí])oder Argeier (Ἀργεῖοι [Argeīoi]) genannt, je nachdemwelches Wort nötig ist, um einen kompletten Hexame-ter zu bilden.[38] Der Name „Hellene“ (Ἕλληνες [Hél-lēnes]) wird in der Ilias nicht für das gesamte Kontin-gent der Achaier verwendet, sondern nur für die Be-wohner eines Gebietes, das von Achilleus’ Vater Peleusbeherrscht wird.[I 8] Die gesamtgriechische Verwendungtritt in Hesiods Werke und Tage auf.[P 10] Die Bedeu-tung der „Panhellenen“ (Πανέλληνες [Panhéllenes]) ne-ben den Achaiern im zweiten Buch der Ilias ist dabeiumstritten.[I 9]

5.2 Götter

→ Ergänzende Informationen zu einzelnen Göttern:Figuren in der Ilias#Götter

„Die Geschichte vom Groll des Achilleus konnte erzähltwerden, fast ohne über die Götter zu sprechen. Fast –aber nicht ganz.“, so schreibt Walter Bröcker über dieGötter, Gustav Adolf Seeck dagegen: „Die Götter sindbei Homer fast ohne religiöse Bedeutung, aber sie sindein wichtiges erzählerisches Mittel; denn […] durch ih-re Eingriffe läßt sich eine Erzählung bequem steuernund strukturieren.“[P 11][39] In der Ilias werden die Göt-ter der griechischen Mythologie wie die Menschen vomAutor gezeichnet (allwissender Erzähler) – er gibt ih-re Taten, Pläne und Absichten durch die Inspirationder Musen wörtlich wieder.[P 12] Stellenweise symboli-sieren die Götter die Gedankengänge der Menschen –die Menschen können dabei die Intensität der Beeinflus-sung bestimmen.[I 10][40] Die Menschen erkennen zwardie Götter in der Regel nicht,[I 11][P 13][41] sehen in ih-nen aber die Kausalität für erwünschte und unerwünsch-te Ereignisse.[I 12][P 14][42] Dabei unterscheiden sich dieGötter von den Menschen nur durch ihre Unsterblich-keit und ihren höheren Einfluss,[I 13] den sie zum Teildurch die Verwandlung in Menschen präsentieren,[I 14]– die endgültige Entscheidung liegt bei ihnen[I 15][P 15]–, doch auch sie sind noch vom Schicksal beziehungs-weise dem Autor abhängig.[I 16] Sie handeln dabei will-kürlich und parteiisch, lügen und betrügen, und beneh-men sich so keineswegs vorbildhaft.[P 16] Dieses götter-kritische Bild wird später von den antiken Philosophenaufgegriffen. Ihre allzu menschlichen Verfehlungen, dieStreite und Liebesabenteuer sind einer der Gründe, wie-so der Leser sich in die iliadische Welt hineinversetzenkonnte. Zwar ist jeder Gott auch ein für den Menschennicht erklärliches Abstraktum,muss sich dieser aber nichtverpflichtet.[I 17][43] Auffällig ist auch, dass die Götterzurückhaltend – vor allem den Freunden zur Seite ste-hend und den Feinden sich entgegenstellend – agieren undso weder Tote wiederauferstehen noch ganze Städte aufeinmal zerstört werden können,[44] Wolfgang Kullmannschreibt, dass ihre Aktivitäten noch eingeschränkter sei-en: „Das Eingreifen der Götter in der Ilias dient nicht ei-gentlich einer Änderung der Situation, sondern verleihtnur dem eigenen Handeln der Menschen […] in wichti-gen Augenblicken eine erhöhte Bedeutsamkeit.“[45] Auftrojanischer Seite stehen vor allem Aphrodite, Apollonund Ares, auf griechischer Athene, Hera, Hephaistos undPoseidon. Typisch für die Ilias sind Personifikationen vonDingen wie Schlaf, Traum, Tod usw., aber auch von Flüs-sen, Winden und ähnlichem.[46]

6 Sprache und Stil

6.3 Hexameter 5

6.1 Erzähltechniken

Obwohl nur 15 Tage und fünf Nächte vom Beginn deszehnten und letzten Kriegsjahres ausführlich dargestelltwerden, geht der Erzähler auch auf die vorausliegen-den und nachfolgenden Ereignisse ein. Der Rezipient derWerke war wohl mit dem Rahmen des Epos’ vertrautund musste nur durch einzelne Hinweise daran erinnertwerden.[I 18] Er retardiert die Geschichte durch Erzäh-lungen (wie von Familienstammbäumen und Lebensge-schichten), hinzugefügte Hintergrundinformationen oderAlternativgeschichten.[I 19][47]

Zurückliegende Ereignisse können über Berichte derMenschen oder Götter nachgereicht werden, so wird un-ter anderem im ersten Buch der Ilias von Zeus’ Plan zurReduzierung der Menschheit berichtet.[I 20] Ebenso wer-den zurückliegende Ereignisse per Analepse in die spä-teren Kriegsjahre vorverlegt.[48] So finden beispielsweisedie Verkündung vom Eintreffen des größten Heeres al-ler Zeiten und die Teichoskopie[I 21] – die Mauerschau,in der Trojas König Priamos das griechische Heer zumersten Mal herankommen sieht – sicherlich nicht erst imzehnten Kriegsjahr statt.[49]

Nachfolgende Ereignisse werden zum Teil in Prophezei-ungen per Prolepse verkündet[50] – so zum Beispiel dasEnde des Zornes vomGott Apollon. Auch sterbende odergestorbene Personen können Vorankündigungen tätigen– so verkünden kurz vor ihrem Tode Patroklos Hektorsnahen Tod und Hektor Achilleus’ Ende am Skäischen Torvor Ilios.[I 22] Patroklos begegnet nach seinem Tod Achil-leus im Traum und berichtet ihm, dass er bald sterbenwerde.[I 23] Bezüge auf den Untergang Ilios’ sind eng mitHektors Tod verbunden.[51] Insgesamt gibt es über 60 sol-cher Verweise von der Ilias auf den Rahmen des epischenKyklos.[52]

Unklar bleibt dennoch, wieso das Epos nun in solch kur-zer Zeit des zehnten Kriegsjahres dargestellt wird. Die Ili-as ist im Gegensatz zur mehrere Erzähllinien verschrän-kenden Odyssee eher linear aufgebaut: Es wird nur eineinziges Motiv, der „Zorn des Achilleus’“, gewählt – diesist für das frühgriechische Epos einzigartig. Die einge-schobenen Rückblicke treten dabei vorwiegend in derersten Hälfte des Epos’ auf, Vorausblicke im zweitenTeil.[53]

6.2 Epische Kunstsprache

Die Sprache der Ilias wurde niemals im Alltag gespro-chen und war für den Hörer und Leser nicht leichtverständlich.[54] Sie wurde wohl mündlich mit formel-haften Wendungen und Wiederholungen konzipiert, umden Inhalt besser in den Hexameter einpassen zu können.Dafür waren metrische Lizenzen wie die metrische Deh-nung, metrische Zerdehnung oder Synizese (Verschmel-zung zweier Vokale zu einem einzigen gesprochenen)notwendig, üblich sind auch Enjambements.[55] Die Me-

thodik wurde von allen folgenden griechischen Epen bisin die Spätantike übernommen und um neue Vokabelnund Formen erweitert. Sie hatte auch merklichen Einflussauf Epigramme, die Elegie, Lyrik und Tragödie, und so-gar auf prosaische Autoren wie Herodot.[56]

Grunddialekt der Ilias ist Ionisch, der um äolische,attische und ältere (möglicherweise achaiische, arkado-kyprische oder mykenische) Formen bereichert wird.[57]Jüngere und ältere Formen stehen dabei nebeneinander– stellen aber nicht das Ende der epischen Traditiondar. Spätere Umdeutungen und Missverständnisse, sowieKatachrese sind aber ebenso zu beobachten.[58] MancheFügungen gehen bis zur indogermanischen Dichterspra-che zurück.[56] Dabei werden auch Dualformen verwen-det.

6.3 Hexameter

→ Hauptartikel: Hexameter

Die Ilias ist periodisch im stichischen (das heißt anein-andergereihten), katalektischen, daktylischen Hexame-ter gebaut.[59] Ein Vers wird dabei aus sechs Daktylen(eine lange Silbe [sogenanntes elementum longum] undzwei kurze Silben [elementum breve; Bezeichnung fürzwei Kürzen: elementum biceps) gebildet, wobei der letz-te Versfuß um eine Silbe gekürzt wird (Katalexe). AlleDoppelkürzen können durch eine Länge ersetzt werden,sodass aus einem Daktylus ein Spondeus (——) wird. Imletzten Halbvers können eine Länge oder eine Kürze vor-kommen (elementum anceps).Für Wortenden gibt es spezielle Plätze im Hexameter. ImVersfuß heißen diese Pause Zäsur, am Ende des MetrumsDihärese. Sogenannte Brücken verbieten ein Wortende– dies ist häufig der Fall im vierten Daktylus.[60] Damitergibt sich für den zwölf- bis 17-silbigen Vers folgendesSchema:[61]

A1 A2 A3 A4 B1 B2 C1 C2

6.4 Epische Formeln

Die homerische Sprache besteht nicht aus einzelnenWörtern, sondern aus Wortverbindungen, sogenanntenFormeln,[I 24] die sich häufig im letzten Drittel des He-xameters finden lassen beziehungsweise die Zäsuren desHexameters füllen.[62] Schon den antiken Interpreten fie-len anscheinend formelhafte Adynata (Unmöglichkeiten)auf, die sie zu interpretieren versuchten.[P 17] Edzard Vis-ser geht schließlich von einer in jedem Vers von neuemvorgehenden Setzung von „Determinanten“ aus, durch

6 6 SPRACHE UND STIL

deren Ausfüllung mit Epitheta jeder Hexameter gebautwerden kann. Auf solche Formeln kann der Rezitator beider Improvisation zurückgreifen.[63] Deshalb ist die Da-tierung einzelner, auch größerer Textabschnitte anhandvon Einzelwörtern bedenklich. Man nimmt an, dass dieFormelhaftigkeit schon aus mykenischer Zeit stammenkönnte.[64] Insgesamt gibt es bei Homer laut Carl EduardSchmidt 1804 sich wiederholende Verse, die insgesamt4730-mal im identischen Wortlaut vorkommen. Ähnli-che Verse, bei denen sich größere Teile wiederholen, gä-be es 5605[65] – dabei kann der Sinn durch das Änderneines Wortes komplett gedreht werden.[I 25] Nur einmalvorkommende Wörter gibt es in der Ilias 1097.[66] Zuden häufigsten Motiven von epischen Formeln zählen lautWalter Diehl Opfer, Mahl, See- und Wagenfahrt, Boten-gang, Bad, Versammlung und Rüstung.[67]

Epitheton

Als Epitheton wird in der klassischen Philologie gemein-hin ein Beiname bezeichnet, der nicht situationsgebundensein muss, wie schon Aristarchos von Samos im 3. Jahr-hundert v. Chr. feststellte, sondern sich in den Hexametereinpasst – so kann Achilleus auch fußschnell sein, wenner gerade sitzt.[68] Häufig wird der Name eines Gottes amEnde eines Hexameter – einer ausdrucksstarken Position– um ein Epitheton ergänzt.[69] Daraus ergibt sich meisteine epische Formel, von der es pro metrischer Struk-tur häufig nur eine gibt; auffallend häufig finden sich hierArchaismen.[70]

6.5 Proömium

Typisch für ein Epos gibt es auch in der Ilias einProömium, sowie weitere Binnenproömien, die meist andie Musen gerichtet sind und die folgenden Abschnit-te charakterisieren. Dabei werden neben einem religiö-sen Gebet, das Thema angegeben oder eine Rechtferti-gung der Kenntnis des folgenden Stoffes abgelegt.[I 26][71]Das Thema der Ilias wird gleich im ersten Abschnitt er-wähnt, ja schon das erste Wort beschreibt in der Art ei-nes Sigels das Thema des Epos’: Μῆνιν [Mēnin] „Groll,Zorn“.[P 18][72] Der Anfang der Ilias lautet:[73]

6.6 Gleichnisse

Die Gleichnisse in der Ilias können Vorgänge präzisieren,für die dem Autor passende Vokabeln – wie etwa „Ge-fahr“, „Mühelosigkeit“ oder Begriffe aus dem BereichderWettererscheinungen – zur Beschreibung fehlen, oderdas rahmenhafte Kriegsgeschehen der Ilias dem fried-lichen Leben gegenüberstellen.[I 27][74] Diese Vergleichebieten dem heutigen Leser einen Einblick in die Weltvon vor etwa dreitausend Jahren und lassen ihn Ähnlich-keiten und Unterschiede zu seiner eigenen Welt erken-nen. Die Gleichnisse verdeutlichen, indem sie Übersicht-

lichkeit oder Übertreibung, aber auch ästhetische Verstö-rung bewirken, die Anschaulichkeit oder Empfindung derSituation, indem sie die Wahrnehmungen des Rezipien-ten verstärken.[75] Sie sind generell dreiteilig aufgebaut:Über ein Stichwort wird zunächst ein Wie-Vergleich ein-geleitet, um dann im So-Abschnitt das Stichwort näherzu erklären und zur Erzählstruktur zurückzuführen; stel-lenweise zeichnen sich so ganze Vergleichslinien ab.[76]Oft wird dabei mehr als ein Vergleichspunkt (tertiumcomparationis) verwendet, um das Abstraktum anschau-licher darzustellen.[I 28] Häufig ist die Anzahl der Ver-gleichspunkte proportional zur Länge des Gleichnisses,wobei sich bei den größeren Gleichnissen die Kernaus-sage der kleineren wiederfindet.[77] Manche Gleichnissekönnen den eigentlich erwarteten Vergleichspunkt im So-Abschnitt aussparen oder um Neues erweitern; auch dasGegenteil ist möglich.[P 19] Die Sprache der Gleichnis-se ist häufig jünger als der sie umgebende Text.[78] DerUmfang der Gleichnisse schwankt dabei erheblich: So istdas längste Gleichnis 29 Verse lang,[I 29] die kürzesteneinen Vers. Typische Themen für Gleichnisse sind dasHirtenmotiv und Naturschauspiele:[79] Hermann Fränkelkategorisiert die Gleichnisse bezogen auf „Naturgewal-ten“ (wie den Sturm, das Meer, die Wolken als Bildfür das Volk, Berge und Felsen usw.),[I 30] „Bäume undPflanzen“ (die Fällung des Baumes durch einen Zim-mermann, Blätter usw.)[I 31]; „Feldbau“ (das Niedermä-hen des Getreides, das Saatfeld, das Pflügen usw.),[I 32]„Gestirne, Blitz und Feuer“ (ein Stern, der Mond, Blitze,Feuer usw.),[I 33] „physikalische, technische und Maßver-gleiche“ (beispielsweise „schnell wie der Wind“, die „ste-hende Schlacht“),[I 34] „Raubtierschilderungen und Jagd-bilder“ (Löwe, Wildschwein, Eber, Schlange, Panther,Hirsche usw.),[I 35] „Tierhorden und Herden“ (beispiels-weise Fliegen, Vögel oder Bienen- und Wespenschwär-me, Wölfe, Hirten und Herde),[I 36] „Einzeltiere“ (wiePferde, Raubvögel, Zikaden, Stiere, Esel, Hunde undWürmer),[80] „Wasserleben“, wozu Fränkel Möwen, Po-lypen und Fische zählt,[81] „Frau, Kind und Familiebei Mensch und Tier“ (Weib, Witwe, (Löwen-)Vater,Mutter)[82] und „Götter“, deren Gleichnisse selten sindund dann vorwiegend als kurze Vergleiche auftreten.[83]In der Ilias gibt es mehr Gleichnisse als in der Odyssee.Die Anzahl der Gleichnisse hängt von deren Definitionab; so zählt Hermann Fränkel 389 größere und 138 klei-ne Gleichnisse.[84]

6.7 Ekphrasis

Typisch für Epen sind ebenso Ekphraseis, also Beschrei-bungen von Gegenständen. Das größte Beispiel für dieIlias ist im 18. Buch die Beschreibung von Achilleus’ neu-em Schild, den Hephaistos für ihn schmiedet.[I 37] Dane-ben ist Agamemnons Rüstungszene vor dessen Aristie zuerwähnen.[I 38]

7

6.8 Kataloge

Im Gegensatz zur Odyssee befinden sich in der Ilias fürdie spätere Zeit typische Kataloge von Personen- undGegenstandsnamen.[85] Neben dem Myrmidonenkatalogund dem Nereïdenkatalog in den späteren Gesängen derIlias sind hier der sogenannte Schiffskatalog der Achaierund die Aufzählung der Kontingente der Trojaner zu nen-nen, die rund die Hälfte des zweiten Buches belegen.[I 39]

Schiffskatalog und Katalog der Trojaner

Abbildung aller Orte, die im Schiffskatalog der Ilias erwähnt wer-den. Die Zahl hinter dem Namen gibt die Anzahl der Schiffe ausdieser Stadt an.

→ Hauptartikel: Schiffskatalog[86]

Eingeleitet durch einen Musenanruf[I 40] werden in über250 Versen systematisch die Anführer der 1186 Schif-fe mit Patronymikon angegeben. Dabei werden, fast aus-schließlich im Vergleich, die Heimatorte der Kontingen-te und die Anzahl der Schiffe angegeben. Für die Schiffeder Böoter und das Kontingent von Philoktet wird auchdie Anzahl der Besatzung mit 120 beziehungsweise 50Mann angegeben.[I 41] Vermutlich stehen sie für die größ-te und kleinste Anzahl. In der Mitte der Reihe steht dasSchiff des Odysseus, an den Rändern die von Achilleusund dem großen Aias.[I 42] Die Aufzählung folgt dabeieinem ganz bestimmten Schema und erwähnt auch Or-te, die nach circa 1100 v. Chr. nicht mehr existierten.[87]Die allgemein sprachlich junge Passage könnte ursprüng-lich nicht für die Ilias, sondern für zum Beispiel die Ab-fahrt von Aulis konzipiert und später ergänzt worden sein– die mittelalterlichen Handschriften D, T, R, G undO, sowie ein Papyrus lassen den Schiffskatalog sogarweg.[88] So sind neben der euhemeristischen Darstellungvon Asklepios und dem ausführlichen Bericht der sonst inder Ilias wenig agierenden Böoter vor allem die zwei Ver-se zum großen Aias zu nennen, die neben dem fehlenden

Patronym durch ihre Kürze und das Erwähnen ihres Stell-platzes auffallen.[89] Bei keiner anderen Flotte wird diesgetan. Die Interpretation geht so weit, dass dieser Verseingefügt wurde, um Athens Anspruch auf Salamis, des-sen Anführer der große Aias hier war, gegenüber Megarazu manifestieren. Diese Interpolation ist zwar schon inder Antike unter anderem Dieuchidas und Hereas aufge-fallen, doch war es ihnen nicht möglich, eine Änderungdes Textes zugunsten Athens mit einer anderen Iliasaus-gabe aufzudecken.[P 20]

7 Überlieferung

7.1 Vortrag

Die Inhalte des Epos wurden wohl in bestimmten Einhei-ten entwickelt und von Aöden an Fürstenhöfen oder aufFesten mit mehr als 20.000 Zuschauern nach einem ein-leitendenHymnos aus demGedächtnis vorgetragen[P 21] –in der Ilias ist dies nur einmal, hier zur eigenen Unterhal-tung bezeugt.[I 43] Für das Panathenäenfest ist die Rezita-tion der Ilias seit Hipparchos um 520 (wohl 522) v. Chr.belegt.[P 22] Alle vier Jahre wurden die Epen komplett,vermutlich an drei bis vier Tagen vorgetragen[90] undwurden schließlich als Schullektüre aufgenommen[P 23] –inwiefern die athenischen Bürger die Möglichkeit hat-ten, bei Grammatiklehrern zu lernen, ist dabei allerdingsungewiss.[91]

7.2 Verschriftlichung

Ebenso wie die Verfasserschaft und Datierung umstrit-ten sind, ist die Forschung auch über die Verschriftli-chung uneinig[92] – möglicherweise gab es im 8. Jahr-hundert v. Chr. noch keinen geeigneten Stoff, um dieIlias festzuhalten, möglicherweise nutzten die Rhapso-den Notizzettel mit einem Überblick über die Epen fürihren Vortrag.[93] Für das Diktieren des Textes spre-chen zum Beispiel Albert Lord, für eine eigenhändi-ge Verschriftlichung Joachim Latacz,[94] Richard Jan-ko[95] und Uvo Hölscher.[96] Aufgekommen ist die Ab-lehnung der Schriftlichkeit zuerst bei Christian Gott-lob Heyne im Jahre 1789.[97] Heitsch fasst die Situati-on wie folgt zusammen: „Für alle […] Positionen las-sen sich Gründe anführen, und alle […] werden heutedenn auch vertreten – jeweils natürlich unter Vernach-lässigung oder Verharmlosung der Gegenargumente.“.[98]Auch eine Peisistratische Redaktion wird von der For-schung angenommen.[99] Porphyrios überliefert uns, dassTheagenes von Rhegion als erster Homer ethisch korrektgedeutet haben soll.[P 24] Mit der Verschriftlichung desTextes war es nicht mehr möglich, den Inhalt drastischzu ändern – bei Platon oder Aischines finden sich abernoch größere Abweichungen von dem uns überliefertenText.[100] Dies wirkte sich insofern auch auf den Vor-trag aus, dass im Sprechvers rezitierende Rhapsoden die

8 7 ÜBERLIEFERUNG

früher improvisierenden Aöden ablösten. Erst seit dem5. Jahrhundert v. Chr. setzt sich die Lektüre per Buchdurch.[101] Laut Ernst Heitsch ist uns aufgrund sprachli-cher Auffälligkeiten dabei ein attisches Exemplar über-liefert, das wohl erst im 6. Jahrhundert v. Chr. verfasstwurde.[102]

7.3 Papyri

Rund 1500 Textausschnitte (und 130 verarbeitende Wer-ke) zur Ilias auf Papyrus[103] sind uns seit circa 300 v.Chr. bekannt (geschrieben wurden sie bis ins 7. Jahrhun-dert n. Chr.), viele Funde wurden allerdings bisher we-der veröffentlicht noch entziffert. Der größte Teil stammtaus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr.[104] Die Papy-ri nach circa 150 v. Chr. weichen von den uns erhalte-nen mittelalterlichen Handschriften oft nur wenig ab –ein Papyrus aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. beinhaltetaber zum Beispiel von rund 90 Versen des achten Bu-ches 30 zusätzliche, der Durchschnitt an ergänzten Ver-sen liegt bei ungefähr 10%.[105] Ursache dafür ist vermut-lich der von Aristarchos vereinheitlichte Text.[106] Den-noch gab es wohl kein Homerstaatsexemplar, wie es beiden Tragikern der Fall war.[107] Die Papyri können dabeiwenige Buchstaben bis mehrere Bücher aufnehmen, wo-bei die Bücher Eins und Zwei häufiger als der Rest reprä-sentiert sind; einzelne Textstellen sind auf Papyrus nichtüberliefert.[108]

7.4 Alexandriner und spätantike Überlie-ferung

→ Hauptartikel: Alexandrinische Schule

Sehr wichtig für die Überlieferung der Homer zuge-schriebenen Epen sind die Bearbeitungen der Leiterder Bibliothek von Alexandria Zenodotos von Ephesos,Aristophanes von Byzanz und Aristarchos von Samothra-ke (sowie später Eratosthenes von Kyrene) seit dem 3.Jahrhundert v. Chr.[109] Die drei Philologen beschäftig-ten sich als erste kritisch mit dem homerischen Text undschrieben neben Textausgaben zu den ihnen aufgefalle-nen Stellen auch Scholienkommentare.[110] Letztere spal-ten sich auf in Sachkommentare über ein bestimmtesSach- oder Sprachproblem und Zeilenkommentare, soge-nannte Hypomnemata, die Vers für Vers einen Text be-leuchten und verderbte Stellen entfernen (wie später auchApollodor von Athen). Die alexandrinische Schule be-schäftigte sich mehr mit letzteren Kommentaren – hier istvor allem Aristarchos von Samothrakes Arbeit zu nennen–, die pergamonische mit Sachkommentaren.[111] Aris-tarchos verwandte neben weiteren Handschriften auchZenodotos’ Ausgabe. Weder die Kommentare noch dieTextausgaben sind uns vollständig überliefert, doch überWerke von Grammatikern und Philosophen, sowie Inter-linearscholien in Homerhandschriften [Textbemerkun-

gen zwischen den einzelnen Zeilen von Originaltexten]ist uns deren Arbeit erhalten – gesammelt wurden diesevon Hartmut Erbse und Helmut van Thiel.[112]

Die Arbeit wurde vor allem vonAristonikos (über die kri-tischen Zeichen, die Aristarchos und seine Vorgänger zurMarkierung des Textes verwandten[113]), Didymos Chal-kenteros („Über die Aristarchosausgabe [Homers]“; erverwandte wohl außerdem die Ausgaben von Euripidesdem Jüngeren – Euripides des Älteren Sohn oder Neffe–, Antimachos von Kolophon, Sosigenes aus Alexandriaund Philemon), Nicanor Stigmatias (über Aristarchos’Akzentuierung des Homertextes) und Aelius Herodia-nus (über Aristarchos’ Interpunktion) fortgesetzt, kom-mentiert und in vermutlich frühbyzantinischer Zeit des10. Jahrhunderts zu einem Kommentar, dem sogenann-ten Viermännerkommentar, zusammengefasst.[114] Die-se philologische Arbeit ist die Grundlage für die wich-tigste Homerhandschrift, den Venetus A (heute in derBiblioteca Marciana in Venedig[115]).

7.5 Byzanz

Angeregt durch Photios I. wurde im ByzantinischenReich des 9. Jahrhunderts sich wieder intensiver mit Li-teratur beschäftigt – so gibt es schon in der zweiten Hälf-te dieses Jahrhunderts Iliasfragmente im St. Katharinen-kloster auf dem Sinai und ein Worterklärungsbuch inklu-sive weiterer Hintergrundinformationen.[116] Im nächs-ten Jahrhundert wurde dort die schon oben erwähn-te Venetus-A-Handschrift verfasst, die zusätzlich nochRand- und Interlinearscholien, untere anderem des Vier-männerkommentares beinhalten.

7.6 Mittelalter und Neuzeit

Diese mittelalterliche Handschrift des späten fünften oder frühensechsten Jahrhunderts bildet die Verse 245 bis 253 aus dem ach-ten Buch der Ilias ab. Das Manuskript ist heute in der BibliotecaAmbrosiana in Mailand als Kodex F. 205. Inf. zu finden.

8.1 Lokalisierung von Ilios 9

Über 200 Kodizes aus dem Mittelalter und derRenaissance sind seit dem 9. Jahrhundert (Hand-schrift Z) bekannt. Die erste Handschrift, die denkompletten Text der Ilias wiedergibt, findet sich im 10.Jahrhundert.[117] Aufgrund der guten Überlieferung undder damit verbunden Vielzahl an Handschriften ist einelückenlose Auflistung dieser unwahrscheinlich. 1488wurde durch Demetrios Chalkokondyles in Florenz dieeditio princeps auf Basis mehrerer heute verschollener,ungenauer Handschriften veröffentlicht,[118] 1566 inParis Henricus Stephanus' wichtige Ausgabe unter demTitel Poetae Graeci Principes Heroici Carminis. Nach1700 erschienen die ersten, noch in lateinischer Spra-che verfassten Homerkommentare von Joshua Barnes(Cambridge 1711) und Samuel Clarke (London 1729bis 1740). Nach der Publikation des Venetus’ A durchJean-Baptiste Gaspard d’Ansse de Villoison (1788; 1781entdeckt) veröffentlichte Friedrich August Wolf seinwegweisendes Buch Prolegomena ad Homerum sive deOperum Homericorum prisca et genuina forma 1795,welches laut Joachim Latacz als erstes Artistarchos’Werk überbieten konnte.[119] 1802 veröffentlichteChristian Gottlob Heyne seine Textedition der Ilias,die den größten Fortschritt seit der Entdeckung desDigammas von Richard Bentley 1713 darstellte.[120]

Wegweisend für die Homerkommentierung war und istdas Werk von Ameis-Hentze(-Cauer) (für die Ilias 1868bis 1886 [ergänzt bis 1913]), im englischsprachigenRaum der Kommentar von Walter Leaf (1886), der aufAmeis-Hentze(-Cauer)s Kommentar basiert.[121] Letzte-rer wurde von einem Kommentar von Geoffrey StephenKirk und Kollegen (1985 bis 1993 für die Ilias) abgelöst,der den heutigen Forschungsstand präsentiert. Aufgrundder Spaltung zwischen der englisch- und deutschsprachi-gen Homerkommentierung nach den Arbeiten von Parryund Lord beschränkt sich dieser Kommentar vorwiegendauf die englischsprachige Forschung.[122] Um auch diedeutschsprachige Homer- und vor allem Iliasforschungaktuell zu halten, erarbeiten Joachim Latacz und Kol-legen den sogenannten Basler Homer-Kommentar.[123]Nach der noch heute zuverlässigen Textedition vonArthur Ludwich (Leipzig 1902–1907, Nachdruck Stutt-gart/Leipzig 1995), ist Tomas W. Allens editio maior(„Hauptedition“, Oxford 1930) hervorzuheben, in derviele Handschriften, zum Teil aber nur auszugsweise zi-tiert werden.[124] Neben dieser editio maior gehören Al-lens Ausgabe mit David Binning Monro (1902), sowiedie 1995 von Helmut van Thiel und die 1998/2000 vonMartin Litchfield West erschienenen zu den verbreitets-ten modernen Ausgaben.[125]

8 Hauptfragen der Forschung

Titelbild von Heinrich Schliemanns Trojanische Alterthümer.Bericht über die Ausgrabungen in Troja, Leipzig 1874

8.1 Lokalisierung von Ilios

Im 19. Jahrhundert war sich die archäologische For-schung einig, dass der historische Hintergrund des Tro-janischen Krieges nicht mehr fassbar sei,[126] Archäo-logen stellten Vermutungen über zentralgriechische Or-te, aber zum Beispiel auch Bunarbaschi oder Bali-Daghauf.[127] Erst Heinrich Schliemanns Ausgrabungen ab1870 in Hissarlik änderten die philologische Ansichten– Franz Kauffer und Edward Daniel Clarke hatten zuvor(1787 bzw. 1801) den Ort bestimmt, John Brunton undFrank Calvert mit Ausgrabungen begonnen. Die Grabun-gen wurden nach Schliemanns Tod durch Wilhelm Dör-pfeld, Carl Blegen und Manfred Korfmann fortgeführt.Während Blegen die Zerstörung von Troia VIIa nochum 1260 v. Chr. datierte, schwanken aktuellere, nachneueren Keramikuntersuchungen vorgenommene Datie-rungen zwischen dem frühen 12. Jahrhundert und demfrühen 11. Jahrhundertv. Chr.[128] Einige Forscher mei-nen, Troia VIIa könnte das iliadische Troja sein. Mittler-weile wird aber auch wieder für möglich gehalten, dassTroia VIh, das nach heutigen Forschungsstand um 1300oder in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sein En-de fand, das homerische Ilion gewesen sein könnte[129],

10 8 HAUPTFRAGEN DER FORSCHUNG

wie bereits Dörpfeld vertreten hatte. Dass das Themaauch heute noch hinterfragt wird, zeigt die Troja-Debatteaus dem Jahre 2001.[130] Als neuer Ort für Ilios’ Loka-lisierung wird Wilusa aufgrund der Ähnlichkeit zu Ilios(ursprünglich Ϝίλιος [wílios]) angegeben.[131] Gemeinhinwird die Frage nach der Lokalisierung des Geschehens alsfür den Iliastext nicht relevant angesehen.[132] 2007 ver-ortete der Komparatist Raoul Schrott den Handlungsortder Ilias in Kilikien, was zu großem Widerspruch in derFachwissenschaft führte.

Bildnis von Friedrich August Wolf, dem Begründer der klassi-schen Homeranalyse, aus Alfred Gudeman Imagines Philologo-rum von 1910

8.2 Ilias und Homerische Frage

→ Hauptartikel: Homerische Frage[133]

8.2.1 Analyse

Begründet wurde (nach Vorarbeiten vonGiambattista Vico) die „Analyse“ (und die moder-ne Altertumswissenschaft[134]) durch Friedrich AugustWolfs 1795 erschienenes Buch Prolegomena ad Homer-um, in der er die Schriftlosigkeit Homers ansetzte unddamit mündliche Vorbilder suchte. Damit wurde Homernicht mehr als Erfinder von Konzeption, Plot und Textder uns überlieferten Ilias angesehen[135] und versucht,eine „Ur-Ilias“ zu rekonstruieren, die Homer geschaffenhatte. Dazu wurden neben sprachlich vermeintlich jün-geren auch „unschönere“ Szenen entfernt – Wolf löste sozum Beispiel die letzten sechs Bücher von der Ilias[136] –die Gefahr dabei fasst Walter Diehl wie folgt zusammen:„[…] Die dritte Einschränkung gibt die Gefahr, daß man

bei der Untersuchung leicht einem subjektiven Urteilfolgt. Das Urteil des Einzelnen über das sich Einpassender Stelle ist verschieden.“[137] Dennoch war im 19.Jahrhundert trotz Einsprüchen von Johann Wolfgangvon Goethe, Friedrich Hölderlin und Friedrich Gott-lob Welcker diese Homertheorie vorherrschend.[P 25]Wegweisend war Ulrich von Wilamowitz-MoellendorffsDie Ilias und Homer aus den Jahren 1916/²1920 (sowiespäter Karl Reinhardts Die Ilias und ihr Dichter), inder Wilamowitz-Moellendorff schreibt: „Das Einzel-gedicht, das einem Vortrage genügt, war vor der Iliasdie herrschende Form und ist es neben und nach ihrgeblieben.“[138] Wilamowitz-Moellendorff versuchtjedoch nicht, diese Einzellieder zu entdecken (und zuentfernen), sondern die Funktion dieser Lieder für dieIlias zu suchen.[139] Des Weiteren nimmt die „Analyse“weitere schriftliche Ergänzungen am Text an – so fährtWilamowitz-Moellendorff fort: „[…] ihr [die Ilias sc.]besonderer Wert liegt nicht darin, daß einer, sondern daßviele bedeutende Dichter in ihr zu uns reden, darunterder Iliasdichter, und von seinem Werk gilt dasselbe“.[140]Gustav Adolf Seeck fasst zur „Analyse“ zusammen:„Die Analyse war zum Selbstzweck geworden und Iliasund Odyssee blieben als Trümmerhaufen zurück, d. h.man hatte das Ganze und dessen eigene Qualität fastvöllig aus den Augen verloren. […] Die Homerana-lyse ist gescheitert, […] da aber die Frage nach derEntstehungsgeschichte von Ilias und Odyssee an sichberechtigt ist, sind analytische Überlegungen, wennauch auf angemessen differenzierender Basis, weiterhingrundsätzlich nicht unvernünftig, und es mag sein, daßeines Tages eine (wenigstens halbwegs verbindliche)Lösung gefunden wird.“[141]

8.2.2 Unitarismus und Neoanalyse

Den unterschiedlichen Ergebnissen versuchte vor al-lem Wolfgang Schadewaldt mit seiner „Strukturanaly-se“, Heinrich Pestalozzi undWolfgang Kullmann[142] ent-gegenzutreten und begründete damit eine aufgeklärtereVariante des Unitarismus, die Neoanalyse. Der Begrifffiel zuerst bei Johannes T. Kakridis.[143] Die Neoanaly-se versucht, die von der Analyse gefundenen ästhetischenSchwächen so zu erklären, dass der Text, trotz mündli-cher Einflüsse, dennoch nur auf eine Person (meist Ho-mer) zurückzuführen sei, die womöglich mehrere Jahr-zehnte an ihremWerk arbeitete.[144] Gustav Adolf Seeckkommentierte: „Sie [sc. die Unitarier] hatten das rich-tige Ziel, Ilias und Odyssee als einheitliche Dichtungenzu erweisen. Da sie aber geneigt waren, Entstehungs-spuren und Diskrepanzen ganz zu leugnen oder durchgekünstelte Interpretationen zu überdecken, fanden siein einer auf die historische Sichtweise fixierten wissen-schaftlichen Umwelt wenig Anklang.“[145] Die Neoana-lyse geht zwar auch von nachträglichen rhapsodischenVeränderungen aus, schränkt diese allerdings abgesehenvom zehnten Buch, das auch sie meist als unecht bezeich-nen, auf Einzelverse und Formeln ein. Dass das zehnte

11

Buch von einigen Unitariern – entsprechend den analyti-schen Ergebnissen – als unecht akzeptiert wurde, führtezu einem „gemäßigen Unitarismus“.[146] Joachim Lataczkommt im Neuen Pauly zum Schluss, dass „in der Haupt-struktur […] die Erzählung als offensichtlich wohlge-plante Einheit – ohne wirkliche Überlappungen, Dublet-ten, logische Lücken und Widersprüche im Grundplan –durchkomponiert [ist]; Längen und Ausmalungen könnendurchaus die sukzessive Arbeit des Original-Autors anseinem Riesenwerk widerspiegeln und müssen nicht Ein-schübe von fremder Hand sein. Die Meinung setzt sichdurch, daß die Ilias schriftlich verfaßt und das Werk ei-nes großen Dichters ist.“[2]

8.2.3 Oral-poetry-Theorie

Durch die Forschungen von Mathias Murko am Anfangdes 20. Jahrhunderts inspiriert, konnte durch GerhardGesemann und vor allem Milman Parry in den zwanzi-ger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts eine neueHomerinterpretationstheorie entwickelt werden.[147] Par-ry arbeite an rund 12.500 Texten südslawischer Helden-dichtung, die einzeln zwar kürzer als Ilias oder Odys-see sind (ein Epos von Avdo Mededovič hatte allerdingsüber 12.000 Verse), jedoch ein größeres Repertoire ein-zelner Sänger aufweisen.[148] Er schrieb dem Dichter derIlias sogar zu, er verstünde nicht, was er singe, weil eralte, ihm nicht mehr verständliche Formeln zitiere.[149]Nach dieser Forschungsrichtung sind die – meist histo-rischen – Inhalte der Epen in groben Zügen festgelegt.Dem Sänger wird dennoch Spielraum gegeben, die Wer-ke in einer für die Darbietung optimierten, formelhaftenSprache improvisierend vorzutragen (so wird auch diehomerische als für den Hexameter angepasste Spracheangesehen) – einige Passagen sind in der Dichtung den-noch unveränderlich (siehe „Epische Formeln“). Aus derTatsache, dass sich auch in der Ilias Formeln und ähn-liches finden lassen, schloss Parrys Schüler Albert Lord1953,[150] dass auch diese Werke das Resultat mündli-cher Dichtung seien müssten – ob sie selbst mündlicheDichtung sein könnten, wird dadurch nicht geklärt.[151]Lord begründete damit die „Oral-poetry-Theorie“, durchdie genaue Nachfragen zu bestimmten Auffälligkeitenin mündlich vorgetragenen Werken umgangen werdenwollen[152] – Gustav Adolf Seeck und Albin Lesky wi-dersprechen: „Was das allgemeine Verständnis für Homerbetrifft, hat diese Theorie […] mehr Schaden als Nutzengestiftet, weil Homer zwar Formeln verwendet, aber in-haltlich nicht mit Formeln, sondern mit Motiven arbeitet“und „Voll stimmen wir grundsätzlichen Vorbehalten ge-gen die Parry-Schule zu, wo diese dazu neigt, den origina-len Dichter über demmit Formeln arbeitenden Aoiden zuvergessen.“[153] In den letzten Jahren wird mit computer-gestützten Auswertungen versucht, die Formelhaftigkeitder homerischen Epen zu relativieren.[154] Ernst Heitschresümiert: „Es ist […] nicht falsch, wenn wir zunächst sa-gen, für unsere Ilias und Odyssee gehört die oral poetryauf jeden Fall in die Vorgeschichte; zu klären bleibt nur,

was unter Vorgeschichte und was unter ‚unserer Ilias‘ ver-standen werden soll.“[155]

Apotheose Homers, der von den Allegorien der durch ihn starkbeeinflussten Künste der Geschichtsschreibung, Dichtung, Tra-gödie und Komödie sowie von Ilias und Odyssee flankiert wird.Das Relief, das von Archelaos von Priene am Ende des 4. Jahr-hunderts v. Chr. hergestellt wurde, befindet sich zurzeit im BritishMuseum in London.

9 Rezeption

Die Ilias (und auch die Odyssee) beeinflusste durch ihrfrühes Entstehen und die Komplexität des Inhalts sehrviele Literaturgattungen, Autoren, Künstler und Wissen-schaftler Europas[156] – sei es als Fortführung oder Um-deutung. Deswegen kann dies in diesem Überblick nurskizzenhaft dargestellt werden – Joachim Latacz resi-gnierend dazu: „Ob Homers Wirkungsgeschichte jemalsganz zu erfassen sein wird, muss in der Tat bezweifeltwerden.“[157]

9.1 Rezeption in der Literatur

9.1.1 Archaik

Kyklische Epen → Hauptartikel: Epischer Zyklus[158]

Zu den kyklischen Epen gehören die Kyprien,[P 26][159]die Ilias, die Aithiopis,[160] die Kleine Ilias, die Nostoi,die Odyssee und die Telegonie.[161] Die kyklischen Epen

12 9 REZEPTION

Auf diesem Kalksteinrelief der Tabulae Iliacae aus dem ers-ten Jahrhundert v. Chr., das sich im Palazzo Nuovo derKapitolinischen Museen in Rom befindet, werden Szenen der Ili-as, Aithiopis, Ilioupersis und Kleinen Ilias dargestellt.

ohne Ilias und Odyssee sind wohl im 7. oder 6. Jahrhun-dert v. Chr. entstanden,[162] um den Rahmen der beidenGroßepen zu füllen. Die Texte sind uns zwar nur fragmen-tarisch erhalten, die Inhalte der einzelnen Werke aber beiProklos aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. überliefert.Odyssee

Zwischen Ilias und Odyssee werden große Unterschiedein Sprache,[163] Stil, Gesinnung[164] und im moralischenAuftreten der Götter[165] gefunden, die zu einer Datie-rung der Ilias vor die Odyssee führen,[166] ob die bei-den Werke von einem Dichter verfasst wurden, ist dabeiumstritten.[167] Schon in der Antike stritt man darüber, obIlias und Odyssee vom gleichen Autor wären. Die Grup-pe der Personen, die eine gemeinsame Verfasserschaftfür beide Werke ablehnten, nannte sich „Chorizontes“.Zwar ist von ihren Werken so gut wie nichts überlie-fert, da Aristarchos von Samothrake aber gegen sie argu-mentierte, lassen sich die Kernthesen rekonstruieren.[168]Auch Aristoteles sprach sich für die Einheit aus.[P 27] Ers-te neuzeitliche Ansätze zur Verfassertrennung von Ili-as und Odyssee finden sich bei François Hédelin, diespäter intensiv aufgegriffen werden[169] – die Annahme,dass die Odyssee als Ganzes älter sei als die Ilias, istlaut Walter Diehl bis 1938 allerdings noch nicht geäußertworden.[170] In seinem Vergleich sind sämtliche Wieder-holungen in der Odyssee sekundär gegenüber den Versender Ilias, mit dem Ziel, die Ilias weiterzuführen.[171]

Homerische Hymnen → Hauptartikel: HomerischeHymnen[172]

33 Hymnen im katalektischen, daktylischen Hexameter,die drei bis 580 Verse beinhalten, sind uns aus dem ach-ten bis zweiten Jahrhundert v. Chr. überliefert und Ho-mer zugeschrieben.[173] Die vier größtenHymnen sind die

von Apollon, Aphrodite, Demeter und Hermes – in die-ser Reihenfolge werden sie in der kritischen Ausgabe vonAllen-Halliday-Sikes datiert.[174] Zur Zeit Thukydides'und Pindars hießen die Hymnen möglicherweise nochProömien.[P 28][175] Neben Formelversen, die auch inder Ilias zu finden sind,[176] ist vor allem im Apollon-hymnos die Erwähnung eines blinden Mannes aus Chi-os zu nennen, den manche Wissenschaftler mit Homergleichsetzen.[177]

Hesiod

Hesiod verwendet in seinen Werken, der Theogonie undden Werken und Tagen, eine der Ilias und Odyssee ähn-liche Sprache.[178] Sie sind mit 1022 beziehungswei-se 828 Versen kürzer als Ilias (oder Odyssee) und be-handeln weder ein Motiv wie das des Zornes der Ili-as, noch die Darstellung vom Kriegsgeschehen oder Hel-den – Herodot betont aber die Einführung der Griechi-schen Götter durch Homers und Hesiods Werke.[P 29] IndenWerken und Tagen wird dabei Hesiods Zeit beschrie-ben, wohingegen der Erzähler der Ilias über ein früheresGeschehen berichtet.[179] Er gibt in seinen Werken bio-graphische Informationen wieder[P 30] und kennt (nebendem Geschehen um Theben) den Trojanischen Krieg, er-wähnt aber weder Homer, noch die Ilias oder die Odys-see in seinen Werken.[P 31][180] Der Hesiod zugeschriebe-ne Frauenkatalog sammelt in der Mitte des sechsten Jahr-hunderts v. Chr. die griechischen Mythen bis zum Troja-nischen Krieg.[181]

Sonstige

Auch der Kanon der neun Lyriker beschäftigte sichmit der Ilias – Stesichoros dichtete diese und andereEpen des Kyklos’ in bis zu 1500 Verse großen Klei-nepen im Versmaß des Jambus' um.[P 32] Longinusbezeichnet Stesichoros und Archilochos[P 33] alsHomeriker.[P 34] Ob Sapphos, Archilochos', Alkmansund Mimnermos' Gedichte sich auf die Ilias beziehenkönnten, ist umstritten[P 35][182] – erste wird aber spätervon Antipatros von Thessalonike der „weibliche Homer“genannt.[P 36] Simonides von Keos schreibt eine Elegie,in der er den griechischen Sieg vor Ilios mit dem derSpartaner vor Plataia vergleicht – Elegien sind im glei-chen Versmaß wie die Ilias geschrieben und behandelnauch Themen, die sich mit dem Epos überschneiden(beispielsweise bei Tytraios und Kallinos, später aberauch bei Solon zu finden). Semonides von Amorgoszitiert eine Passage der Ilias wörtlich und schreibt sieeinem blinden Dichter aus Chios zu.[P 37] Im Fragment151 betont Ibykos von Rhegion, nicht auch noch überdie Ereignisse des Trojanischen Krieges schreiben zuwollen, sondern preist den Tyrann Polykrates.Das Certamen Homeri et Hesiodi berichtet von einemWettstreit zwischen Homer und Hesiod, bei dem Homerauf Hesiods Fragen antworten muss und anschließend

9.1 Rezeption in der Literatur 13

beide Autoren Verse aus ihren Werken zitieren müs-sen. Obwohl sich das Publikum für Homer als Sie-ger ausspricht, überreicht König Panedes Hesiod denSiegerpokal.[183] Der teilweise jambischeMargites wurdevon Aristoteles Homer zugeschrieben.[P 38] Herodot wie-derum sieht in Homer den möglichen Verfasser des the-banischen Epos’ Epigonoi[P 39]; inwiefern Hekataios vonMilet durch Ilias und Odyssee beeinflusst wurde, ist un-gewiss.Die Vorsokratiker und Naturphilosophen Parmenides,Empedokles, Heraklit[P 40] Anaxagoras undAnaximander beschäftigen sich unter anderem mitder Kritik an dem unmoralischen Verhalten der iliadi-schen Götter und der Einführung von philosophischenanstelle von anthropomorphen Göttern, wie sie in derIlias beschrieben werden. Xenophanes tut dies schon vordiesen.[P 41] Metrodoros von Lampsakos deutet die Iliasallegorisch als eine Art „Organismus“, in dem Achilleuszum Beispiel die Sonne und Hektor das Gegenstück, denMond, darstellt. Die Götter stehen als Elemente einandergegenüber.

9.1.2 Klassik

Der klassische Dichter Pindar erwähnt Homer dreimal(wobei er ergänzt, in seiner Zeit ein ebenso hohes An-sehen wie Homer zu haben[P 42]), die Homeriden einmal.Panyassis von Harlikarnass und Antimachos von Kolo-phon schreiben im Tenor der Ilias und Odyssee eine Io-nica und Heracleia beziehungsweise Thebais.

Drama

Die griechische Tragödie entnimmt als Vorlage epi-sche Stoffe wie den der Ilias[P 43][184] und adaptiertsie vor allem für ihre Götterdarstellungen. Dies istvor allem in Aischylos' Sieben gegen Theben, Die Per-ser[P 44] und den ersten beiden Werken der Orestie (hiermit kyklischen Einflüssen) – daneben aber auch dasWerk einer nicht erhaltenen Achilleustrilogie mit denTragödien Die Myrmidonen, Die Phryger und HektorsLösung – zu finden. Ebenso in Sophokles'[P 45] Aias,Philoktetes,[185] Die Trachinierinnen und König Ödi-pus[186]; sowie in Euripides'[187] Die Troerinnen,Die Phö-nikerinnen, Hekabe, Andromache, Der bekränzte Hippo-lytos und im zweiten Teil des Herakles zu finden.Der einzige Auftritt der Iris außerhalb der Ilias findet sichin Aristophanes'Wolken.[188] Letzterer stellt seine Götterähnlich rücksichtslos wie die der Ilias dar.[189] Inwiefernsein Iliasbild durch die von ihm verwandte Komik – zumBeispiel in den Acharner[P 46] – verzerrt wird, ist nichtgenau zu bestimmen.[190]

Geschichtsschreibung

Herodot zitiert elf Verse aus Ilias und Odyssee[191] undgilt für Longinus als „homerisch“.[P 47] Ähnlich dem

Schiffskatalog[192] beschreibt Herodot das Aufgebot vonXerxes I.,[P 48] kritisiert aber die Darstellung der iliadi-schen Helena.[193] Thukydides zitiert einen Vers der Ili-as (und 13 aus dem Apollonhymnos[194]), sucht die Hin-tergründe des Trojanischen Krieges und bezeichnet die-sen aber als weniger bedeutsam für die Griechen als denPeloponnesischen Krieg.[P 49][195]

Philosophie

Platons Sokrates äußert Kritik am unmoralischen undanthropomorphen Auftreten der Götter und bezeich-net Ilias und Odyssee (wie auch im Laches[P 50]) alserziehungsungeeignet,[196] woraufhin er Homers Epenaus seinem fiktiven Staat verbannt – Liebe und RespektSokrates’ hindern ihn aber daran, etwas Negatives überHomer zu sagen,[P 51] den er als ersten „tragischen Poe-ten“ bezeichnet.[P 52] Er kritisiert Dichtung als Nachah-mung (Mimesis) von Nachahmung, da die Realität schonein Abbild der Ideen ist,[197] lässt aber Hymnen für Götterund Loblieder auf „gute Menschen“ zu.[P 53] ImWerk Iondiskutiert Sokrates mit dem Rhapsoden Ion über dessenHomerkenntnisse, den Vortrag und die Darstellung derEpen – dass sie keinWissen vermitteln. ImHippiasMinorspricht Sokrates mit Hippias von Elis über die Schwie-rigkeit, die Intention der Ilias zu ermitteln.[P 54] In derApologie schließlich deutet Sokrates Achilleus’Worte fürseine Verteidigung um.[P 55][198]

Es entstanden desWeiteren Homerwörterbücher von zumBeispiel Antimachos von Kolophon, Philetas oder Simiasvon Rhodos[199] – allgemein richtete sich das Interes-se der Kommentatoren eher auf sprachliche Fragen,[200]und dies vor allem durch die Sophisten.[201] Gorgias' He-lena und Palamedes, aber auch Hippias von Elis' undProtagoras' Ansichten, die uns über Platons Dialoge über-liefert sind,[P 56] beschäftigen sich mit den ethischen undrhetorischen Gedanken der Ilias. Als Gegenbewegungentstand eine Homerkritik, die sich vor allem gegen ethi-sche Ansichten stellte[P 57] und der sich Aristoteles kri-tisch widmete.[P 58][202] Letzterer gibt wieder, dass einDichter nicht das Geschehen so erzählen muss, wie eswar, sondern was hätte geschehen können,[P 59] und nahmeinen einzigen Autor für die Ilias an (den einzig legiti-men Epiker[P 60]), was erst durch das Aufbegehren ge-gen dessen Analyse im 18. Jahrhundert in Frage gestelltwurde.[203] Aristoteles benennt in der Poetik wie zuvorschon Platon in der Politeia die Ilias und Odyssee als Ur-sprünge der Tragödie[P 61] und vergleicht inDe anima ver-schiedene Ausdrücke für den gleichen Sachverhalt in derIlias.[P 62][204]

9.1.3 Hellenismus

Im sogenannten Froschmäusekrieg (Batrachomyoma-chia) wird der Trojanische Krieg, sowie Sprache und Stilder Ilias anhand von Zwistigkeiten zwischen Fröschenund Mäusen karikiert. Hekataios von Abdera verfasste

14 9 REZEPTION

eine Abhandlung über Homer und Hesiod, Demetriosvon Skepsis über den Trojanerkatalog[192]. Die hellenisti-schen Philosophierichtungen Stoa[205] und Epikureismussahen die archaischen Dichtungen weniger als Litera-tur, denn als ethnographisches Material an[206] – Zenonvon KitionsHomerische Probleme ist vollständig verloren.Poseidonios sah in Ilias und Odyssee wissenschaftlicheQuellen und verglich sie mit Aratos von Solois Werken inder Schrift Vergleichende Untersuchungen über Arat undHomer in mathematischen Fragen. Laut Marcus TulliusCicero legt die Stoa die Homer zugeschriebenen Werkeso allegorisch aus, dass auch Homer schon Stoiker ge-wesen sein müsse.[P 63] – wie auch die Sophisten Homerals ersten Sophisten ansahen. Dabei ist aber anzumerken,dass nur wenige stoisch-interpretierende Iliaskommentie-rungen überliefert sind[207]

Der Dichter und alexandrinische Bibliothekar[208]Kallimachos hasst die kyklischen Epen und empfiehltdas Schreiben von kürzeren Werken – er verfasstdabei neben anderen Werken auch Hymnen, die denHomer zugeschriebenen ähneln.[209] Entgegen derEmpfehlung[210] schreibt Apollonios von Rhodos inseiner Argonautika in vier Bücher und rund 6100 Versendie Argonautensage im Stile der Ilias und Odysseenach[211] und wandelt dabei die (hier noch häufigeren)Gleichnisse und die Szenerie um. Er bereichert seinenStoff um wissenschaftlich-technische und geo- undethnographische Themen.[212] Er achtet dabei neben derGenauigkeit des Textes auch auf Humor. Die an der Zahlhäufigeren Anlässe stehen dabei dem Leitmotiv der Ilias,dem Zorn, gegenüber.[213]

9.1.4 Römische Republik und Kaiserzeit

In römischer Zeit wurde in der Schule Griechisch an-hand von Ilias und Odyssee gelernt.[214] Livius Androni-cus (unter anderem in den Tragödien Achilles und EquosTroianus [„Trojanisches Pferd“] sowie in seinem EposOdusia), Naevius und Ennius verarbeiteten als erste unsbekannte lateinischsprachige Autoren Themen aus Iliasund Odyssee. Pacuvius verfasste seit etwa 200 v. Chr.mindestens acht Tragödien mit Bezug auf den Trojani-schen Krieg. Später, zuerst für Publius Cornelius ScipioAemilianus Africanus belegt,[P 64] wurden Iliaszitate ver-wendet, um sie zum Beispiel die Zerstörung von Ortenmit ihnen zu vergleichen.[215] Die von Ennius verfass-ten Annales wurden später von Vergils Aeneis als Volks-epos – wie dies die Ilias für die Griechen war – ab-gelöst. Aeneas sieht dabei auf dem Junotempel in Kar-thago den Verlauf des Trojanischen Krieges[P 65] undfolgt dann dem fatum nach Latium, um dort die Grün-dung Roms zu initiieren (und damit den TrojanischenSagenkreis zu beschließen). Vor allem der zweite Teilder Aeneis, bei Knauer das letzte Drittel, lehnt sich da-bei an die Ilias an.[216] Ovid verfasst neben dem drittenBrief der Heroides – einem Gespräch zwischen Achil-leus und Briseïs – die Metamorphosen, in denen er

auch iliadische Motive und vor allem das Heroenzeital-ter aufgriff.[P 66] Er präsentiert dabei, wie Vergil, eherNebencharaktere und -schauplätze der Ilias.[217] Properzunterstellt sich dem „Kriegsdienst der Liebe“ und dis-tanziert sich in seinen Elegien vom Epos, hofft aber (alsrömischer Liebeselegiker) wie Homer durch seine Wer-ke weiterzuleben.[P 67] Auch Plautus, Marcus Tullius Ci-cero (in seinen Briefen), Seneca (unter anderem in sei-nerApocolocyntosis[P 68]), Horaz und andere beschäftigensich mit der Rezeption von Ilias (und Odyssee), häufigironisch und für ihre Aussage umdeutend.[218] 68 n. Chr.war eine lateinischsprachige Zusammenfassung der Ilias,die sogenannte Ilias Latina, vollendet.Titus Petronius' Trimalchio versucht sich durch Ver-se aus Ilias und Odyssee in seinem Gastmahl zucharakterisieren.[P 69] Auch Numenios beschäftigte sichmit dem Epos und ging davon aus, dass die Ilias einenTeil der ursprünglichen Aufklärung bildete. Publius Pa-pinius Statius verfasste eine unvollendete, aber einfluss-reiche Achilleis, in der Achilleus, so wie bei den Auto-ren vor ihm, nicht negativ gezeichnet wird. Das EposCallirhoe (wohl Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr.) vonChariton zitiert Ilias und Odyssee häufig und skizziertdie Charaktere den beiden Epen ähnlich. Ähnlich istdies bei Achilleus Tatios' Roman Leukippe und Kleito-phon (um 150 n. Chr.) und Heliodoros' Roman Aethio-pica (zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts), der eine sehrverstrickte, häufig rückblendende Geschichte erzählt.[219]Der Ägypter Triphiodoros schreibt wohl in der zwei-ten Hälfte des 2. Jahrhunderts ein Kurzepos über denTrojanischen Krieg. Ein umfangreiches, fast vollständigerhaltenes Epos, das die Geschichte des TrojanischenKrieges nach der Ilias erzählt (Posthomerica) wurde vonQuintus von Smyrna verfasst.[220] In der sogenanntenZweiten Sophistik greifen Epiktet, Pausanias, Strabonund Plutarch auf die Inhalte der Ilias und Odyssee zu-rück. Auf rhetorischer Seite wandeln Dion Chrysostomos(Trojanische Rede[P 70]) und Flavius Philostratos (Heroi-kos) die Abläufe des Trojanischen Krieges um. Obwohlfür den Hellenismus und die Kaiserzeit nicht genau be-kannt ist, wie intensiv an Ilias und Odyssee in der Schu-le gearbeitet wurde,[P 71][221] scheinen Plutarch (vor al-lem das ihm zugeschriebene Werk eines unbekanntenGrammaticus': De Homero „Über Homer“[222]), AeliusAristides, Dion Chrysostomos, Flavius Philostratos undCassius Maximus Tyrius den kompletten Text der Iliaszu kennen.[223]

Auf christlicher Seite zeigt sich ab dem 4. Jahrhundert –mit Ausnahme der Regierungszeit Julians, vor allem aberbei Basilius’ Ad adulescentes („Den Jünglingen“)[P 72] –Kritik am polytheistischen Glauben. Auch Augustinusvon Hippo setzt sich, ähnlich wie Platon, kritisch mitden Göttern der Ilias und Odyssee auseinander und lehntden nicht-christlichen, polytheistischen Glauben ab. Erbeklagt sich über die Schwierigkeit der Übersetzung derWerke und rät vermutlich deswegen von der Lektüreab.[P 73] Dem zur gleichen Zeit lebenden Hieronymus be-

9.1 Rezeption in der Literatur 15

reitete dies keine Probleme.[224] Claudian erwähnt in sei-nem Werk De nuptiis Honorii et Mariae sogar, dass diekünftige Gattin des Hauptcharakters Flavius Honorius'Homer, Orpheus und Sappho kenne und bezeichnet Ho-mer als Vater der Dichter.[P 74] Fulgentius von Ruspesoll schließlich noch im 5. Jahrhundert Ilias und Odysseekomplett auswendig gekannt haben.[P 75] Dares Phrygiusschreibt zu dieser Zeit einen Bericht über den Trojani-schen Krieg,[225] Dictys Cretensis ein „Tagebuch des Tro-janischen Krieges“ in sechs Büchern. Nonnos von Pano-polis schreibt in 48 Büchern und rund 25.000 im Stile derIlias und Odyssee von dem Siegeszug des Dionysos nachIndien. Wichtig für die Deutung der Ilias in Verbindungmit PlatonsWerken sind Plotins, Porphyrios’ und Proklos’Schriften.[P 76][226]

9.1.5 Mittelalter und Byzantinisches Reich

Europa

Fast das gesamte Mittelalter über war die Kenntnisder Ilias verloren und der Nutzen der Lektüre wurdebezweifelt,[P 77] der Name des Verfassers und die IliasLatina, die später Schullektüre ist,[227] wurden hingegenüberliefert – Petrus von Pisa carmen 11, 5 vergleichtPaulus Diaconus mit Homer, obwohl ersterer kein Grie-chisch könne. Des Weiteren beschäftigten sich auch un-ter anderem Wigbold, Rabanus Maurus, Ermenrich vonEllwangen, Dionysius Areopagita, der Panegyricus Be-rengarii, Liutprand von Cremona, Widukind von Cor-vey, Baundry de Bourgeuil, Archipoeta, das Rolandslied(Vers 2616), der Roman de Thèbes (Verse 1 bis 10) undBénoît de Sainte-Maure mit der Ilias und Homer.[P 78]Ursache für die allgemeine Unkenntnis der Ilias’ warenwohl Augustinus’ Schriften.[228] Das Werk von Bénoît deSainte-Maure, das von Dares Phyrgius und Dictys Cre-tensis beeinflusst wurde, übersetzten Autoren in mehrereSprachen; unter anderem Herbort von Fritzlar („Daz Lietvon Troye“), Konrad von Würzburg („Trojanerkrieg“ –ein unvollendetes Epos von 40.424 Versen, das 1280 inBasel verfasst wurde) und Guido delle Colonne (Historiadestructionis Troiae).[P 79] Mit dem in der ersten Hälftedes 12. Jahrhunderts von Conrad von Hirsau verfasstenDialogus super Auctores und dem anonymenAccessus Ho-meri des 11. Jahrhunderts werden Ilias und Odyssee wie-der mehr gewürdigt.[229] Das zweiteWerk trennt dabei ei-nen „Homerus latinus“, der die Ilias Latina verfasst hatte,von einem „Homerus graecus“. Dieser soll laut Conradvon Hirsau die Werke De excidio Troiae et eius decennaliobsidione („Über Zerstörung Trojas und die zehnjähri-ge Belagerung“) und minor Homerus verfasst haben. Dasletztere – der „kleine Homer“ – berichtet über Achilleus’Tapferkeit und soll von dem thebanischen PhilosophenPindarus ins Lateinische übersetzt worden sein. Dieser„Pindarus Thebanus“ wurde dann als Verfasser der IliasLatina angesetzt und qualitativ hinter den ursprünglichenDichter der Ilias’ gesetzt.[P 80] Während dieser Zeit sahensich viele Herrscher als Nachfahren der Trojaner.[230]

Dante Alighieri erwähnt die Ilias nur mittels eines Zita-tes aus Aristoteles' Nikomachischer Ethik und Homer inder Göttlichen Komödie[P 81] – ihm bekannt waren wohlnur die Ilias Latina und die Werke von Dares Phrygiusund Dictys Cretensis.[231] Francesco Petrarca möchte inseinem Frühwerk Africa ein Anhänger Homers sein.[P 82]Er nutzte dafür einManuskript desWerkes Periochae Ho-meri Iliadis et Odyssiae aus dem Umkreise des Ausonius'(der auch selbst über Homer schrieb und zur Lektüreanregte[P 83]) und einen Homercodex, den ihm Nikola-os Sigeros 1353 schenkte,[232] für seine Schriften. Da-bei hatte er allerdings Schwierigkeiten, den griechischenText zu lesen.[P 84] Leontius Pilatus hatte zu dieser Zeitbegonnen, als erster die Ilias und Odyssee ins Lateinischezu übersetzen, und beendete seine Arbeit 1362.[233] Erst1397 ermöglichte die Lehre der altgriechischen Spra-che durch Manuel Chrysoloras eine intensivere Beschäf-tigung mit der Ilias und anderen altgriechischen Texten.

Byzanz

Im Byzantinischen Reich unterrichtete man daspolytheistische Weltbild anhand von Ilias undOdyssee[234] – die Schüler beschäftigten sich dabeianhand von 30 bis 50 Versen pro Tag mit Ilias oderOdyssee.[235] Mit der Ilias beschäftigten sich unteranderem Demo, Michael Psellos (der laut eigenerAussage im Alter von neun Jahren die Ilias auswendigrezitieren konnte[P 85]), Isaak Komnenos und IsaacPorphyrogennetos.[236] Neben Scholien entstandenfür den Schulunterricht von zum Beispiel GeorgiosChoiroboskos sogenannte Epimerismen, die die Verse ineinzelne Wörter auflösen und dann erklären, Marginalienund interlineare Übersetzungen (von beispielsweiseManuel Moschopoulos). Dabei wurden nur die erstenbeiden Bücher bearbeitet.[237] In Byzanz wurde derschon häufiger erwähnte Venetus A verfasst – die amlängsten erhaltene, komplette Iliashandschrift.Das 12. Jahrhundert bildete in Byzanz das aetas Home-rica („Homerisches Zeitalter“), in dem sich die Wissen-schaftler intensiv mit der Ilias befassten und diese amhäufigsten in ihrer Literatur zitierten.[238] Johannes Tzet-zes schrieb die Werke Exegesis zu Homers Ilias und „Ho-merische Allegorien“, sowie Iliadische Gedichte (Carmi-na Iliaca), in denen er die Rahmengeschichte der Iliasbeschreibt. Eustathios von Thessalonike verfasst Kom-mentare zur Ilias und Odyssee, die sich unter anderemauf den Viermännerkommentar beziehen,[239] und pole-misiert gegen Tzetzes, da er nicht wie dieser im Auftra-ge einer Adligen – der Kaiserin Bertha von Sulzbach –,sondern seiner Schüler seine Werke schreibt. Er beschäf-tigt sich allumfassend mit den Werken und geht so auchauf Realien und Sitten ein. Als Homerliebhaber sieht erdie Ilias als Weltwunder und als Ursprung fast der gesam-ten Literatur an.[P 86] Niketas Choniates vergleicht in sei-nem Geschichtswerk die Franzosen, die im die ViertenKreuzzug Konstantinopel 1204 zerstören, mit iliasunge-bildeten Barbaren.[P 87] Ganz anders sieht dies der Hof-

16 9 REZEPTION

schriftsteller Konstantin Manasses, der wie seine Kolle-gen, die Weltchroniken herstellten, die historische Ge-nauigkeit der Ilias ablehnte und sie mit der biblischen Ge-schichte verknüpfte. Die Inhalte seiner und Tzetzes Wer-ke verarbeitet Konstantin Hermoniakos in einem 9000achtsilbrigen Versen umfassenden Epos. Am Ende desByzantinischen Reiches entstanden eine ebenso von bei-den Autoren abhängige Achilleïs („Erzählung von Achil-leus“) und die sogenannte „Byzantinische Ilias“, die bei-de allerdings ohne Kenntnis vom altgriechischen Origi-naltext entstanden sind – ein anonymer Autor des „Tro-janischen Krieges“ (nach dem 12. Jahrhundert; 14.000ungereimte Fünfzehnsilbler) erwähnt nicht einmal mehrHomer.[240]Wichtig für die Kenntnis der Ilias in der Neu-zeit war die Übersetzung des Nikolaos Loukanis' aus demAltgriechischen in modernes Griechisch. Die erste Über-setzung der Ilias in eine moderne Sprache überhaupt ver-arbeitet Konstantin Hermoniakos' Werk und wurde in138 Holzschnitten 1526 veröffentlicht.[241]

Johann JoachimWinckelmann mit der Ilias in der Hand. Gemaltvon Anton Raphael Mengs kurz nach 1755.

9.1.6 Neuzeit

Durch die ersten Übersetzungen der Ilias in lateinischeund auch moderne Sprachen war es für die Schriftstel-ler der Neuzeit möglich, sich mit diesem Epos intensi-ver zu beschäftigen – die ersten Übersetzungen findensich bei Simon Schaidenreisser (1537; erste deutschspra-chige Übersetzung) und Johann Spreng (1610). Einflüs-se davon sind zunächst in einem Ritterroman von MatteoMaria Boiardo, Gian Giorgio Trissinos Italia liberata da'Gotti (1547), Torquato Tassos La Gerusalemme libera-

ta (1570) und William Shakespeares Troilus und Cres-sida zu finden. Dennoch wird fast ausschließlich VergilsAeneis der Ilias und Odyssee vorgezogen,[242] infolge der„Querelle des Anciens et des Modernes“ wurde Homersogar drastisch angegriffen und erst durch Johann Joa-chim Winckelmann wieder rehabilitiert. Johann Wolf-gang von Goethe begeisterte sich ebenso wie Winckel-mann für den „heiligen Homer“.[243] Seine die Ilias fort-setzende Achilleis blieb allerdings unvollendet. Sie sollteeine Reaktion auf Friedrich August Wolfs Kritik an Ho-mer sein.[244] Durch Johann Heinrich Voß' Übersetzungder Ilias (1793) und Gustav Schwabs Die schönsten Sa-gen des klassischen Altertums (1838–1840) wurde das In-teresse an der Ilias noch vermehrt. Später beschäftigensich zunächst Jean Giraudouxs Der trojanische Krieg fin-det nicht statt und Heiner Müllers Drama Zement (1972)erneut mit der Ilias. Christa Wolf Kassandra betont aufeine ebensolche Weise die Brutalität des Krieges, spezi-ell, indem sie Achilleus stets „Achill das Vieh“ nennt.Voß’ Übersetzung wirkte sich auch auf die englisch-sprachige Literatur aus: Auch George Gordon By-ron (vor allem im Don Juan), William Blake, JohnKeats, William Hazlitt, Percy Bysshe Shelley, AlfredTennyson und Robert Southey zeigen sich ilias- undodysseeinteressiert[245] – bei weiblichen Autoren (wieAnna Laetitia Barbauld, Felicia Hemans und Mary Ro-binson) werden die Werke größtenteils nicht erwähnt –eine Ausnahme bildet dabei Mary Shelley.[246] Homerwar schließlich sogar angesehener als Shakespeare, wur-de auf dem Fries des Albert Memorials zentral darge-stellt und bei der Feier zum 300. Geburtstag von RobertBridges noch vor den Jubilar gesetzt. An englischsprachi-gen Übersetzungen arbeiteten unter anderem AlexanderPope, George Chapman, William Cowper, Matthew Ar-nold und Francis William Newman.[247] Modernere eng-lischsprachige Romane mit Iliasbezug sind The PrivateLife of Helen of Troy von John Eskine, The Great Legendvon Rex Stout und Homer’s Daughter von Robert Graves.In jüngerer Zeit knüpft der Romanzyklus Ilium (2004)und Olympus (2005), des amerikanischen SchriftstellersDan Simmons, starke Bande zum homerischen Epos.Die heutige Zeit ist zwar noch immer von der Rezepti-on der Ilias in Literatur (beispielsweise Derek WalcottsOmeros[248]) und Kunst geprägt, die Kenntnis des Ori-ginaltextes ist allerdings, wie eine Studie aus dem Jahre2007 des Gymnasiums „Casimirianum“ Coburg zeigte,nur begrenzt vorhanden.[249]

9.2 Rezeption in der Kunst

9.2.1 Bildende Kunst

Ähnlich dem Zusammensetzen des Hexametersdurch Formeln in der Ilias konnten auch Vasenma-ler auf bestimmte, sich wiederholende Strukturenzurückgreifen.[250] Inwiefern die Darstellungen aufKunstwerken wie dem Nestorbecher sich auf die Texte

17

der Ilias und Odyssee beziehen, oder auf möglichemündliche Vorstufen, ist nur schwer zu beantworten.[251]Die Anzahl der Kunstgegenstände mit Bezug auf denEpischen Kyklos steigt dabei im 6. Jahrhundert v. Chr.– Klaus Fittschen zählt 43 Kunstobjekte (darunter 16für Ilias und Odyssee) bis zu dieser Zeit,[252] Ahlberg-Cornell 77 (25).[253] Die ersten Vasen der Homerzugeschriebenen Epen beziehen sich auf die Odyssee,speziell auf die Blendung Polyphemos'[254] – die Spielefür Patroklos’ Leichnam finden sich auf einer Vase um600 v. Chr.[255] Ebenso sind auf dem ParthenonfriesSzenen aus der Ilias dargestellt. Vitruv sprach im 1.Jahrhundert v. Chr. von römischen Wandmalereien überdie Ereignisse der Ilias[P 88] – solche sind auch heutenoch im sogenannten Kryptoportikushaus und im Hausvon D. Octavius Quartio in der via dell’Abbondanza inPompeji zu sehen.Nach der geringen Kenntnis Homers und der Ilias imMittelalter[256] erschuf zunächst (um 1440–1445) ein an-onymer Künstler für Konrad von Würzburgs Trojaner-krieg Buchillustrationen. Es folgten mehrere Darstellun-gen von Szenen des Trojanischen Krieges (von unter an-derem Bartholomäus Spranger, Pieter Schoubroeck undLucas Cranach dem Älteren), diese beziehen sich abernicht direkt auf die Ilias. In der Romantik, die in Homereinen unvergleichbaren Dichter sah, interessierten sichvor allem Angelika Kauffmann, Benjamin Robert Hay-don und Johann Heinrich Füssli für die Darstellung vonStoffen der Ilias. Als Antwort auf die Französische Revo-lution fertigte John Flaxman 1793, Bilder von gewalttäti-gen Szenen der Ilias im Stile der Griechischen Vasenma-lerei an.[257] Cy Twombly stellte auf seinem Werk FiftyDays at Ilium die 50, eigentlich 51 Tage der Ilias bild-lich dar, schon vorher beschäftigte er sich imWerk Achil-les Mourning the Death of Patroclus mit der Ilias. 2001stellt Mimmo Paladino in 202 Illustrationen die wichtigs-ten Szenen der Ilias und Odyssee dar.

9.2.2 Theater und Film

Am 12. April 1989 wurde im Düsseldorfer Schau-spielhaus Die Ilias des Homers unter der Regie vonHansgünther Heyme und Hanns-Dietrich Schmidt urauf-geführt. Die Aufführung von zwei Teilen à zweieinhalbStunden folgen dabei erstmals einer modernen wissen-schaftlichen Übersetzung – der Wolfgang Schadewaldts– und sollte auch verfilmt werden – die Planung scheiter-te aus finanziellen Gründen.[258]

Schon 1902 wurde mit Le jugement de Pâris („Das Pa-risurteil“) von Georges Hatot ein in der Ilias angerisse-nes Motiv filmisch verarbeitet, wenig später (1910) ent-stand ein Film über den Trojanischen Krieg – La cadutadi Troia von Luigi Romano Borgnetto und Giovanni Pas-trone. Weitere Stummfilme waren der dreieinhalbstündi-ge Film Helena, der 1924 von Manfred Noa in den zweiTeilen Der Raub der Helena und Der Untergang Trojas inDeutschland veröffentlicht wurde. Dieser Film war wie

Alexander Kordas The Private Life of Helen of Troy (nachdem gleichnamigen Roman von John Erskine) lange ver-schollen und wurde erst 2001 wieder rekonstruiert.[259]Tonfilme mit Bezug auf die Ilias gibt es viele, fast immerwird aber nicht nur der kurze Abschnitt der Ilias, sondernder ganze Trojanische Krieg dargestellt. Zu den Auffüh-rungen gehören Robert Wises Die schöne Helena, JohnHarrisons Fernsehfilm Helena von Troja, Marino Girola-mis L’ira di Achille („Achilles. Der Zorn des Kriegers“)und Wolfgang Petersens Troja – häufig spielen die Götterkeine oder nur eine geringe Rolle.[260] Petersen kommen-tiert seine Entscheidung, das Thema der Ilias zu wählen,wie folgt:

„Man macht sich noch einmal die Grundla-gen klar, die alles bestimmen, was wir bis heutetun. Nennen Sie mir eine dramaturgischeWen-dung, nennen Sie mir ein geniales Prinzip derFigurenzeichnung – Homer hat alles schon an-gewendet, und zwar vor 3000 Jahren. Wenn esso etwas wie einen Baum des Erzählens gibt, andem jedes Buch, jeder Film ein winziges Blattist, dann ist Homer der Stamm. Aber nicht nurdas. Schauen Sie sich die Gegenwart an! Wasdie ‚Ilias‘ über Menschen und Kriege sagt, isteinfach immer noch wahr.“[261]

10 LiteraturKritische Ausgaben

• Homeri Opera. Edidit Thomas W. Allen. Oxford1902

• Tomus I. Ilias 1–12, ISBN 0-19-814528-4• Tomus II. Ilias 13–24, ISBN 0-19-814529-2

• Homerus: Ilias. Recensuit Helmut van Thiel. Hildes-heim 1996 ISBN 978-3-487-09459-5

• Homeri Ilias. Recensuit/testimonia congessit MartinLitchfield West. Zwei Bände:

• Volumen prius rhapsodias I-XII continens.Stuttgart/Leipzig 1998 ISBN 978-3-598-71434-4

• Volumen alterum rhapsodias XIII-XXIV et in-dicem nominum continens. München/Leipzig2000 ISBN 978-3-598-71430-6

Übersetzungen

Die am weitesten verbreitete und am stärksten nachwir-kende Übersetzung stammt von Johann Heinrich Voß ausdem Jahre 1793. Zwar genügt sie nicht mehr dem heuti-gen Stand der Forschung und den Ansprüchen einer mo-dernen Leserschaft, doch stellt diese Übersetzung eineeinflussreiche Leistung in der Reihe der Übersetzungendes Werkes dar.

18 10 LITERATUR

• Homer: Ilias. Odyssee. Übers. v. Johann HeinrichVoss. Insel Taschenbuch, ISBN 3-458-32904-8 (beidigbib.org, beim Projekt Gutenberg)

In Fachkreisen hochgeschätzt ist Wolfgang SchadewaldtsIlias-Übertragung von 1975. Sie ist in freien Versen (be-ziehungsweise rhythmisierter Prosa) abgefasst und gilt alsÜbersetzung, die das Original am getreuesten ins Deut-sche herüberbringt.

• Homer: Ilias. Insel, Frankfurt 1975, ISBN 3-458-31853-4

Außer diesen wurden noch zahlreiche weitere Überset-zungen erstellt, zum Beispiel

• Homer: Ilias. Neue Übersetzung, Nachw. und Re-gister von Roland Hampe. 1979, ISBN 3-15-010290-1 (Übersetzung der Ilias in Hexametern)

• Homer: Ilias. Neu übertragen von Raoul Schrott.Hanser, München 2008, ISBN 978-3-446-23046-0.Von 2005 bis 2007 arbeitete Schrott im Auftrag desHessischen Rundfunks an einer neuen Übersetzungin rhythmisierter Prosa, die vom Deutschlandfunkgesendet wird. (Hörspiel online, Homer, ILIAS.Übertragen von Raoul Schrott. Kommentiert vonPeter Mauritsch München: Carl Hanser Verlag2008)

Nacherzählungen

Da die Übersetzungen nur verständlich sind, wenn derLeser mit der griechischen Mythologie und Geschichtevertraut ist, hat es schon früh verschiedene Nacherzäh-lungen gegeben, die die Geschichte allgemein verständ-lich erzählen:

• Gustav Schwab: Troja. Insel-Taschenbuch, Frank-furt/Leipzig 2004, ISBN 3-458-34717-8 (be-schränkt sich nicht auf den Zorn des Achilleus,sondern schildert auch die Vorgeschichte desKrieges und die Eroberung Trojas)

• Homerus, Ilias und Odyssee.Nacherzählt vonWalterJens. Bilder von Alice und Martin Provensen, Ra-vensburg 1956 ISBN 978-3-473-35503-7

• Franz Fühmann: Das hölzerne Pferd. Berlin 1968(erzählt Ilias und Odyssee in leicht verständlicherund trotzdem anspruchsvoller Sprache)

Kommentare

• Homerus, Ilias. Für den Schulgebrauch erklärt vonKarl Friedrich Ameis. Bearbeitet von Carl Hentze.Leipzig 1905–1932.

• The Iliad: A Commentary. General edited Geoff-rey Stephen Kirk. (6 Bände) Cambridge 1985–1993ISBN 978-0-521-31209-7

• Homers Ilias: Gesamtkommentar. Auf der Grundla-ge der Ausgabe von Ameis-Hentze-Cauer (1868–1913) hrsg. von Joachim Latacz. München/Leipzig2000 ff. (bisher erschienen: Prolegomena und zweiBände in vier Teilbänden) ISBN 978-3-598-74302-3 (Hintergrundinformationen)

Genutzte Fachliteratur

• Walter Bröcker: Theologie der Ilias. Klostermann,Frankfurt 1975, ISBN 978-3-465-01111-8

• Walter Diehl: Die wörtlichen Beziehungen zwischenIlias und Odyssee. Greifswald 1938.

• Friedrich Eichhorn: Homers Ilias. Ihr allgemeinesWerden unter der Hand des Dichters und ihre end-gültige Gestalt. Horn 1971, ISBN 3-11-004045-X

• Robert Fowler (Hrsg.): The Cambridge Compani-on to Homer. Cambridge 2004, ISBN 978-0-521-01246-1; darin

• Richard Hunter: Homer and Greek literature.S. 235–253.

• Joseph Farrell: Roman Homer. S. 254–271.• Timothy Webb: Homer and the Romantics. S.287–310.

• James I. Porter: Homer: the history of an idea.S. 324–343.

• Lorna Hardwick: „Shards and suckers“: con-temporary receptions of Homer. S. 344–362.

• Hermann Fränkel: Dichtung und Philosophie desfrühen Griechentums. 3. Auflage. München 1976,ISBN 978-3-406-37716-7, S. 1–103

• ders.: Die homerischen Gleichnisse. 2. Auflage. Göt-tingen 1977, ISBN 978-3-525-25734-0

• Wolf-Hartmut Friedrich: Verwundung und Todin der Ilias. Homerische Darstellungsweisen. In:Abhandlungen der Akademie der Wissenschaftenin Göttingen. Philologisch-historische Klasse. DritteFolge Nr. 38. Göttingen 1956, ISBN 978-3-525-82306-4

• Ernst Heitsch: Epische Kunstsprache und homeri-sche Chronologie. Heidelberg 1978, ISBN 978-3-533-00468-4

• ders.: Gesammelte Schriften I: Zum frühgriechischenEpos. München/Leipzig 2001, ISBN 3-598-77701-9

19

• ders.: Altes und Neues zur Ilias. Überlegungen zurGenese des Werkes. Stuttgart 2006, ISBN 978-3-515-08884-8

• Ludwig Hasper: Beiträge zur Topographie der home-rischen Ilias. Brandenburg 1867

• Wolfgang Kullmann: Homerische Motive. Herausge-geben von Roland J. Müller. Stuttgart 1992, ISBN978-3-515-06206-0; darin

• Ein vorhomerischesMotiv im Iliasproömium. S.11–36 (ursprünglich erschienen in Philologus.Berlin 1955, S. 167–192)

• Zur Διὸς βουλή [Diòs boulē] des Iliasproömi-ums. S. 36–37 (ursprünglich erschienen in Phi-lologus. Band 100, Berlin 1956, S. 132–133)

• Die Probe des Achaierheeres in der Ilias. S. 38–63 (ursprünglich erschienen inMuseum Helve-ticum. Band 12, Basel 1955, S. 253–273)

• Die Töchter Agamemnons in der Ilias. S. 64–66(ursprünglich erschienen in Gymnasium. Band72, Heidelberg 1965, S. 200–203)

• Vergangenheit und Zukunft in der Ilias. S. 219–242 (ursprünglich erschienen in Poetica. Band2, München 1968, S. 15–37)

• Gods and Men in the Iliad and the Odyssey. S.243–263 (ursprünglich erschienen in HarvardStudies in Classical Philology. Band 89, Har-vard 1985, S. 1–23)

• Deutung und Bedeutung der Götter bei Euri-pides. S. 319–338 (ursprünglich erschienen inMythos, Deutung und Bedeutung. InnsbruckerBeitrage zur Kulturwissenschaft, 1987, S. 7–22)

• Einige Bemerkungen zum Homerbild des Mit-telalters. S. 353–372 (ursprünglich erschieneninMichael Borgolte u. Herrad Spilling [Hrsg.]:Litterae medii aevi. Festschrift für Johanne Au-tenrieth. Sigmaringen 1988, S. 1–15)

• Friedrich Gottlieb Welcker über Homer undden epischen Kyklos. S. 373–399 (ursprüng-lich erschienen in William Musgrave CalderIII, Adolf Köhnken, Wolfgang Kullmann &Günther Pflug [Hrsg.]: Friedrich Gottlob Wel-cker. Werk und Wirkung. Stuttgart 1986, S.105–130)

• Joachim Latacz: Homeros. In: Hubert Cancik(Hrsg.): Der Neue Pauly. Band 6. Iul–Lee, Stuttgart1999, ISBN 3-476-01470-3

• Joachim Latacz (Hrsg.): Homers Ilias. Gesamtkom-mentar. Prolegomena. Saur,München/Leipzig 2000,ISBN 3-598-74300-9; darin

• Joachim Latacz: Zur Homerkommentierung.Von den Anfängen bis zu diesem Kommentar.S. 1–26.

• Martin Litchfield West: Geschichte des Textes.S. 27–38.

• Joachim Latacz: Formelhaftigkeit und Münd-lichkeit. S. 39–59.

• Rudolf Wachter: Grammatik der homerischenSprache. S. 61–108.

• René Nünlist:Homerische Metrik. S. 109–114.• Fritz Graf: Zum Figurenbestand der Ilias: Göt-

ter. S. 115–132.• Magdalene Stoevesandt: Zum Figurenbestand

der Ilias: Menschen. S. 133–143.• Joachim Latacz: Zur Struktur der Ilias. S. 145–157.

• René Nünlist & Irene J. F. de Jong: Homeri-sche Poetik in Stichwörtern. S. 159–171.

• Joachim Latacz, Thierry Greub, Peter Blome &Alfried Wieczorek (Hrsg.): Homer. Der Mythos vonTroia in Dichtung und Kunst.München 2008, ISBN978-3-7774-3965-5; darin

• Joachim Latacz:Warum Homer? S. 15–17.• Peter Jablonka: Der Schauplatz der Ilias. S.81–89.

• SigridDeger-Jalkotzy:Die vorhomerische Epik– Indizien und Wahrscheinlichkeiten. S. 99–105.

• Stefan Hagel: Die Sänger aus musikarchäolo-gischer Perspektive. S. 106–111.

• Ernst-Richard Schwinge:Die Großstruktur derEpen. S. 151–156.

• Irene J. F. de Jong: Homers Erzählkunst. S.157–163.

• Arbogast Schmitt:Gott undMensch bei Homer.S. 164–170.

• Martin Litchfield West: Geschichte der Über-lieferung. S. 182–194.

• Peter Blome: Die Rezeption der HomerischenDichtung in der griechischen Bildkunst. S. 196–207.

• Anton Bierl: Die Rezeption der HomerischenDichtung in der griechischen Literatur. S. 208–214.

• Hellmut Flashar: Die Rezeption Homers durchdie Philosophen. S. 215–220.

• Henriette Harich-Schwarzbauer: Homer in derrömischen Literatur. S. 245–250.

• Carolina Cupane: Die Homer-Rezeption in By-zanz. S. 251–258.

• Thierry Greub: Nähe und Ferne zu Homer: Diekünstlerische Rezeption Homers in der Neuzeit.S. 265–275.

20 11 WEBLINKS

• Bernd Seidensticker: Die literarische RezeptionHomer in der Neuzeit. S. 276–282.

• Martin M.Winkler: Nenne mir, Muse, den Va-ter der Massenkultur: Homer in Kommerz undKino. S. 283–289.

• Dietrich Mülder: Ilias. In: Paulys Realencyclopädieder classischen Altertumswissenschaft (RE). BandIX,1, Stuttgart 1914, Sp. 1000–1057.

• Albin Lesky: Homeros. In: Paulys Realencyclopädieder classischen Altertumswissenschaft (RE). Supple-mentband XI, Stuttgart 1968, Sp. 687–846.

• Ian Morris & Barry Powell (Hrsg.): A new compa-nion to Homer. Leiden 1997, ISBN 90-04-09989-1;darin

• Robert Lamberton:Homer in Antiquity. S. 33–54.

• Ralph M. Rosen: Homer and Hesiod. S. 463–488.

• Jenny Strauss Clay: The Homeric Hymns. S.489–507.

• Anthony Snodgrass: Homer and Greek Art. S.560–597.

• Gustav Adolf Seeck:Homer. Eine Einführung. Stutt-gart 2004, ISBN 978-3-15-017651-1

• Bruno Snell: Dichtung und Gesellschaft. Hamburg1965, ISBN 978-3-546-48557-9, S. 30–55

• Martin Litchfield West: The Date of the Iliad. In:Museum Helveticum. Band 52, Basel 1995, S. 203–219 (ISSN 0027-4054)

Weitere wichtige Fachliteratur

• Cecil M. Bowra: Tradition and Design in the Iliad.Oxford 1930, ISBN 978-0-8371-9561-2

• John Chadwick: Linear B. Die Entzifferung der my-kenischen Schrift. Göttingen 1959, ISBN 978-3-525-25706-7

• Irene J. F. de Jong: Narrators and Focalizers: ThePresentation of the Story in the Iliad. 2. Auflage.London 2004, ISBN 978-1-85399-658-0

• Richard P. Martin: The Language of Heroes: Speechand Performance in the Iliad. Ithaca 1989, ISBN978-0-8014-2353-6

• Peter von der Mühll: Kritisches Hypomnema zur Ili-as. Basel 1952, ISBN 978-3-7965-1677-1

• Milman Parry: L’Epithète traditionelle dans Homère.Paris 1928

• ders.: The Making of Homeric Verse: The CollectedPapers of Milman Parry. Herausgegeben von AdamParry. Oxford 1971, ISBN 978-0-19-520560-2

• Pietro Pucci: Odysseus Polutropos: Intertextual Rea-dings in the Odyssey and the Iliad. Ithaca 1987, ISBN978-0-8014-1888-4

• Karl Reinhardt: Die Ilias und ihr Dichter. Aus demNachlaß. Hrsg. von Uvo Hölscher. Göttingen 1961,ISBN 978-3-525-25716-6

• Wolfgang Schadewaldt: Iliasstudien. 3. Auflage.Darmstadt 1966, ISBN 978-3-534-09424-0

• ders.:VonHomersWelt undWerk. Aufsätze und Aus-legungen zur homerischen Frage. 4. Auflage. Stutt-gart 1965, ISBN 978-3-87425-117-4

• Arbogast Schmitt: Selbständigkeit und Abhängigkeitmenschlichen Handelns bei Homer. HermeneutischeUntersuchungen zur Psychologie Homers. AAWM1990/5. Stuttgart 1990, ISBN 978-3-515-05726-4

• Johannes Spreng:Homerus:Ilias Homeri. Das ist Ho-meri, deß vralten, fürtrefflichen Griechischen Poeten,XXIIII. Bücher. Von dem gewaltigen Krieg der Grie-chen, wider die Troianer, auch langwirigen Beläge-rung, vnnd Zerstörung der Königlichen Statt TroiaDeßgleichen die 12. Bücher Aeneidos deß ... PublijVirgilij Maronis, von den Geschichten vnd gewalti-gen Thaten deß Troianischen Helden Aeneae .., Ver-lag: Willer, Augsburg, 1610; online in den digitalenSammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek, siehedigitale-sammlungen.de

• Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff: Die Ilias undHomer. Berlin 1916, ISBN 978-3-487-13136-8

• Friedrich August Wolf: Prolegomena ad Homerumsive de Operum Homericorum prisca et genuina for-ma. Halle 1795 (Auszüge)

11 Weblinks

Portal: Griechische Antike – Übersicht zuWikipedia-Inhalten zum Thema Griechische Antike

Wikisource: el:ΙΛΙΑΣ – Quellen und VolltexteCommons: Iliad – Sammlung von Bildern, Videos

und AudiodateienCommons: John Flaxmans klassizistische Um-

risszeichnungen zur Ilias von 1793, gestochen 1795.– Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

• Ilias griechisch und deutsch (Voß) bei gottwein.de

• Perseus Digital Library: Iliad (griechischer Origi-naltext und englische Übersetzungen)

21

• The Chicago Homer (Griechischer und englischerText mit vielfältigen Suchmöglichkeiten)

• Rezitation der Ilias im Original

• Ausführliche Literaturübersicht der Österreichi-schen Akademie der Wissenschaften

12 EinzelnachweiseIliasstellen, zitiert nach Wolfgang Schadewaldts Ili-asübertragung

[1] Vgl. 6, 145–149mit Mimn. fr. 2, 1–4; 22, 71–76mit Tyrt.fr. 10, 21–30.

[2] 3, 149–160.

[3] Zum Spruch vgl. 11, 783–784; 1, 348–351; 9, 442–443.410–416 (Achilleus entscheidet sich schließlich fürden unsterblichen Ruhm); 18, 115–116; 22, 365–366.435–436 u. 24, 3–11.

[4] 1, 286; 2, 265–269 u. 18, 105.

[5] Zu Halbgöttern vgl. 1, 260–274; einzige Ausnahme fürdie Bezeichnung der Achaier als Halbgötter in 12, 17–24,vgl. Hes. erg. 156–160 u. Bryan Hainsworth, The Iliad. ACommentary, Vol. III, Book 9–12, Cambridge 1993.

[6] Zum Vergleich der Königlichkeit mit der Schönheit vgl. 2,211–219 u. 3, 161–180.

[7] 2, 802–806 u. 4, 436–438.

[8] 9, 395.

[9] 2, 530.

[10] 1, 188–222 u. 18, 311.

[11] Ausnahmen 3, 395–409; 5, 183 u. 6, 128.

[12] 4, 320 u. 24, 525–528.

[13] 5, 900–901; vgl. Fränkel (1976) S. 58–70.

[14] Vor Reden wird die Verwandlung öfters nur auf die Stim-me bezogen, bspw. 2, 790–791; 13, 215–216 u. 20, 81–82; Fränkel (1977) S. 10 Anm. 1.

[15] Sie können aber kurzzeitig abwesend sein, vgl. 1, 423–427; für die endgültige Entscheidung bspw. 7, 101–102.202–205 u. 24, 525–528; einzige Ausnahme dagegen20, 100–102 – zu 16, 780 vgl. Norbert Blößner, Die sin-gulären Iterata der Ilias. Bücher 16–20, Stuttgart 1991, S.32–38; Bröcker (1975) S. 30 u. Heitsch (2006) S. 12.

[16] 16, 431–461 u. 22, 167–187; vgl. Eckhard Leitzke,Moiraund Gottheit im alten homerischen Epos, Göttingen 1930;W. C. Greene, Moira, Cambridge/Massachusetts 1944 u.Bröcker (1975) S. 36–37.

[17] 16, 33–35.

[18] 2, 330–332.

[19] Bspw. 11, 218–231; 16, 698–701 u. 22, 466–472.

[20] Vgl. 1, 5 mit 2, 110–118; 9, 17–25; 11, 52–55; 12, 13–19;17, 645–647; 19, 270–274 u. 20, 20–25; vgl. dagegen 8,470–472 u. 13, 347–350.

[21] 2, 798–799 u. 3, 161–244.

[22] 16, 851–854 u. 22, 358–360; vgl. 17, 201–208; dabei ru-fen sie die Göttern an. In der Odyssee ist dies nicht derFall, vgl. Kullmann (1985) S. 8 (= Kullmann (1992) S.249).

[23] 23, 80–81.

[24] Vgl. bspw. 1, 458–469 mit 2, 421–432.

[25] Vgl. bspw. 3, 50–51 mit 24, 706.

[26] Bspw. 2, 484–492

[27] 17, 51–60.

[28] Bspw. 5, 84–94; 6, 504–515; 12, 141–153 u. 13, 489–495.795–801, vgl. bspw. Hom. Od. 13, 81–85; für Ver-gleichsreihen 11, 473–486 u. 16, 156–167.

[29] 2, 455–483

[30] Für den Sturm 11, 305–309.747–749; 12, 37–40.373–376 u. 20, 51–53; für das Meer 2, 144–146.207–210.393–397; 4, 422–428(449); 9, 1–8; 11, 296–298; 13,794–801 u. 14, 16–24.389–401; für Berge und Felsen 15,615–622 u. 17, 746–747; fürWolken als Bild für das Volk3, 8–14; 4, 275–282; 5, 519–527.864–867; 13, 334–338;16, 64–70.297–302.364–367 u. 23, 131–134; vgl. Frän-kel (1977), S. 16–35.

[31] Für den Zimmermann bspw. 3, 59–63; 4, 482–489; 5.569–570; 11, 86–91 u. 13, 177–181.389–392(= 16, 482–486).436–441; für die Blätter bspw. 2, 464–468.799–801;6, 144–149 u. 21; 462–467; vgl. Fränkel (1977) S. 35–41.

[32] Für das Niedermähen 11, 67–72; 19, 221–224; 20, 495–499; für das Saatfeld 2, 147–149 u. 23, 596–600; für dasPflügen 13, 703–708 u. 17, 742–746; vgl. Fränkel (1977),S. 41–47.

[33] Für den Stern 5, 3–8; 6, 293–295.508–515; 8, 555–562;10, 545–547;11, 62–66; 14, 184–185; 19, 380–383.397–398; 22, 25–32.131–135; für den Mond 8, 555–562;19, 371–374 u. 23, 452–455; für Blitze 10, 5–10.150–154; 11, 64–66.80–83; 13, 239–245; für Feuer 1, 101–104; 2, 455–458.780–785; 5, 3–8; 11, (148)155–162; 12,463–466; 14, 389–401; 17, 735–741; 19, 15–18.364–368.375–380; 20, 490–499; 21, 12–17.522–525 u. 22,131–135; vgl. Fränkel (1977), S. 47–52.

[34] Für die Wendung „schnell wie der Wind“ 10, 436–437; 16, 148–151 u. 24, 95–96.339–344; für „stehen-de Schlacht“ 12, 432–438 u. 15, 408–414; vgl. Fränkel(1977), S. 52–59.

[35] Für den Löwen 3, 24–28; 5, 134–143.161–164.472–476;7, 255–257; 11, 113–121.172–178.548–557; 12, 41–50.290–308; 13, 198–205; 15, 271–280.592–593.630–640; 16, 487–491.751–755.818–829; 17, 61–69.107–113.540–542.657–665; 20, 164–175; 21, 479–484; 22,

22 12 EINZELNACHWEISE

261–266 u. 24, 39–44; zum Eber 11, 323–326; 12, 41–50.146–152: 16, 818–829 u. 17, 281–287; zu Löwe,Wildschwein und Eber bspw. 17, 20–23; für die Schlange3, 33–37; 12, 200–209; 22, 93–97; für den Panther 21,573–582; für den Hirsch 1, 225; 3, 24–28; 4, 242–246;11, 472–483; 13, 99–106 u. 15, 271–280; vgl. Fränkel(1977), S. 59–70.

[36] Für Fliegen 2, 469–479; 4, 127–131; 16, 641–644; 17,567–574; für Vögel 2, 459–466; 3, 1–14; 17, 755–759;für Bienen- und Wespenschwärme 2, 87–93; 12, 167–172; 16, 257–267; für Hirten 4, 470–472; 12, 70–74; 13,99–106; 16, 155–167.351–357; für Hirten und Herde 2,474–477.480–483; 3, 191–198; 4, 275–283.433–436; 10,180–189 u. 13, 489–495; vgl. Fränkel (1977), S. 71–76.

[37] 18, 483–608; vgl. Klaus Fittschen, Bildkunst I: Der Schilddes Achilleus, Göttingen 1973 u. Fulvio Canciani, Bild-kunst, Göttingen 1984.

[38] 11, 15–46.

[39] 16, 168–197; 33 Nereïden werden aufgezählt, vgl. 18, 39–49; vgl. Norbert Blößner, Die singulären Iterata der Ilias.Bücher 16–20, Stuttgart 1991, S. 49–58; 2, 494–759.816–877.

[40] 2, 484–493

[41] 2, 510 u. 2, 719.

[42] 8, 222–226.

[43] 9, 185–189; vgl. Fränkel (1976) S. 10.

Weitere Primärliteratur, abgekürzt nach Liste derAbkürzungen antiker Autoren und Werktitel

[1] Vgl. Ergänzungen mit χώρη [kʰōrē] „Land“ in Hdt.5, 94, Ἀθηναίη [Atʰēnaíē] „athenisch“ in Hdt. 7,43 und γῆς [gēs] „Erde“ in Hdt. 5, 122 u. 7, 42;vgl. Aischyl. Ag. 453: Ἰλιάδος γᾶς [Iliádos gās]„des iliadischen Landes“; Simonides, in: Felix Jaco-by, Die Fragmente der griechischen Historiker, 1a, 8,F fragment 6; Eur. Andr. 128.141.301.489.797, El. 4,Hec. 102.905.922.931.941.1008.1061, Hel. 1114, Rhes.236.366b u. Tro. 245.526.1256.

[2] Sapp. fr. 44.

[3] Dafür, dass das Werk sonst zu groß und zu verwickeltgeworden wäre, vgl. Aristot. poet. 23.1459a17–b2 u.26.1462b 10–11; Seeck (2004) S. 16 spricht sich bei derDatierung für die alexandrinischen Bibliothekare aus, sie-he „Alexandriner und spätantike Überlieferung“.

[4] Herodot setzt als frühest möglichen Punkt für die Ilias 850v. Chr. an, vgl. Hdt. 2, 53.

[5] Alk. fr. 44, 6–8 (vgl. fr. 42 u. 283).

[6] Vgl. Simonides, in: Felix Jacoby, Die Fragmente der grie-chischen Historiker, 1a, 8, F fragment 6.

[7] Hdt. 2, 116 ordnet noch eine Stelle des heutigen 6. Buchesden „Heldentaten des Diomedes’“ zu, welches in späterenHandschriften die Überschrift des 5. Buches darstellt; vgl.Plut. De vit. hom. 4.

[8] Vgl. dagegen Hom. Od. 8, 83–86, hier will Odysseus nichterkannt werden.

[9] Hor. ars 359.

[10] Vgl. Hes. Op. 653.

[11] Vgl. Hom. Od. 1, 337–338.

[12] Vgl. Hom. Od. 8, 62–64.

[13] Vgl. Hom. Od. 4, 653–656.

[14] Vgl. Hom. Od. 14, 83–84.

[15] Vgl. Hom. Od. 1, 32–34; Hdt. 6, 11.109 u. Plut. Nicias 17,4; vgl. Bröcker (1975) S. 27–30; Christian Vogt, Überle-gungen und Entscheidung. Studien zur Selbstauffassungdes Menschen bei Homer, Berlin 1933 u. Fränkel (1976)S. 58–83.

[16] Vgl. Xenophanes fr. VS 21 B 11 (sowie VS 21 B 14, 15u. 16); Georg Finsler, Homer, ³1924, S. 66 deutet dieseStelle als nur auf die Ilias zutreffend, Diehl (1938) S. 4argumentiert dagegen; vgl. Fränkel (1976) S. 59.

[17] Porph. Quaestiones ad Homericae ad Il. 8, 555 mit Hom.Il. 8, 155–156; für weitere Beispiele vgl. Latacz (2000b)S. 39–40.

[18] Vgl. Hor. ars 140–152.

[19] Für Ersteres bspw. 9, 14–17; für Zweiteres bspw. Hom.Od. 16, 216–219; vgl. Fränkel (1977), S. 8.

[20] Felix Jacoby, Die Fragmente der Griechischen Historiker,485 F 5 und 486 F 4; zur attischen Verschriftlichung desTextes vgl. West (2000) S. 30.

[21] Zu den Einheiten vgl. Hom. Od. 8, 492–498 u. Hdt. 2,116: ἐν Διομήδεος Ἀριστηίῃ [en Diomēdeos Aristēíē]„in der Aristie des Diomedes“, vgl. Fränkel (1976) S.13–14; zu den Zuschauern vgl. Plat. Ion 535d, vgl. Se-eck (2004) S. 19–20.44–45; zum Rezitieren aus dem Ge-dächtnis vgl. Hom. Od. 11, 328–331; 17, 512–520 u. 22,345–349; Hes. Op. 654–657, vgl. Hermann Koller, Daskitharodische Prooimion: Eine formgeschichtliche Unter-suchung, in: Philologus, Band 100, Berlin 1956, S. 159–206 u. Fränkel (1976) S. 9–17.20–24; zum Aufbau einesVortrages siehe S. 15 Anm. 15; Latacz (2000a) S. 3; zuden Musikinstrumenten vgl. Hagel (2008) S. 106–111.

[22] Plat. Hipparch. 228b; Lykurg. Oratio in Leocratem 102u. Diog. Laert. 1, 57; dagegen Plut. Pericles 13; vgl. West(2008) S. 182 u. Martin Litchfield West, Geschichte desTextes, in: Joachim Latacz (Hrsg.), Homers Ilias. Gesamt-kommentar. Prolegomena, München/Leipzig 2000, S. 29u. Martin Litchfield West, Die Gesch. des Textes, in: J.Latacz und Mitarbeiter, Homer, Ilias. Ein Gesamtkomm.,I 2, 1999

[23] Xenophanes fr. VS 21 B 10; vgl. Aristoph. Daitales fr.233 K.-A.; Plat. Prot. 338 6–8; Plat. rep., Buch 10, 606e–607a u. Xen. symp. 3, 5; vgl. Llewelyn Morgan, Patternsof Redemption in Virgil’s Georgics, Cambridge 1998;Ineke Sluiter, Commentaries and the didactic tradition, in:Glenn W. Most (Hrsg.), Commentaries – Kommentare,Göttingen 1999; Greg Horsley, Homer in Pisidia: aspects

23

of the history of Greek education in a remote Romanprovince, in: Antichton, Band 34, Perth 2000, S. 46–81;Raffaella Cribiore, Gymnastics in Mind, Princeton 2001;Fränkel (1976) S. 29 u. Latacz (2000a) S. 3–4.

[24] Porph. Quaestiones ad Homericae ad Il. 20, 67 = Theage-nes fr. VS 8 A 2, 13; Tatianos 31 S. 31, 16 Schwartz =Theagenes fr. VS 8 A 1; Theagenes fr. VS 8 A 2.

[25] Vgl. Brief Goethes an Schiller vom 17. Mai 1795, indem Wolfs Kritik an Homer als „Verwüstung“ darge-stellt wird; vgl. Friedrich Gottlieb Welcker, Der epi-sche Cyclus oder die homerischen Dichter, Bonn 1865–1882, Internetquelle, kommentiert von Kullmann (1986)S. 105–130 (= Kullmann (1992) S. 373–399) u. Eichhorn(1971) S. 7.

[26] Hdt. 2, 117 spricht sich gegen eine homerische Verfasser-schaft aus.

[27] Aristot. an post. 2, 92b 30 u. 93b 36; Aristot. metaph. 61030a 7, 1030b 7 u. 8 1045a 12.

[28] Vgl. Thuk. 3, 104 u. Pind. N. 2, 3.

[29] Vgl. Hdt. 2, 53.

[30] Vgl. Hes. Th. 22–35 u. Hes. Op. 27–41.633–660.

[31] Vgl. Hes. Op. 161–165.

[32] Vgl. Stesich. fr. 19 (u. 192); für Stesich. fr. 19 und weitereBeispiele für Umdeutung der Iliossage vgl. Porter (2004)S. 327 Anm. 14.

[33] Archil. fr. 114 u. 196A.

[34] Vgl. Longinus De sublimitate 13, 3.

[35] Sappho fr. 1, 15, 16, 31 u. 44; Archil. fr. 2, 4, 5, 114 u.128; Mimn. fr. 2.

[36] Vgl. Anth. Pal. 9, 26, 3.

[37] Vgl. Semonides fr. 19 mit Hom. Il. 6, 146–149.

[38] Vgl. Aristot. poet. 1448b.

[39] Vgl. Hdt. 4, 132.

[40] Vgl. Herakl. fr. 42 u. 56

[41] Vgl. Xenophan. fr. 11, 14–16, 23 u. 26; vgl.Religionskritik#Antike griechische Philosophie.

[42] Vgl. Pind. N. 7, 20–30

[43] So schon Aischylos: Athenaios Deipnosophistai 8.347e (=Test. 112), der seine Tragödien als „Stücke von den großenMählern Homers“ bezeichnet, u. Aristot. poet. 4, 5, 23 u.24.

[44] Vgl. bspw. Aischyl. Hept. 36–68 u. Pers. 230–245 mitHom. Il. 3, 161–244.

[45] In Soph. Test. 115 nennt Polemon von Athen Homer denepischen Sophokles und diesen den tragischen Homer.

[46] Vgl. Aristoph. Ach. 45–46 mit Hom. Il. 2, 212–215; 581–587 mit 6, 466–470.

[47] Vgl. Longinus De sublimitate 13, 3.

[48] Vgl. Hdt. 7, 61–99.

[49] Vgl. Thuk. 1, 1.10.11 u. 2, 41.

[50] Vgl. Plat. Lach. 181c–184d.

[51] Vgl. Plat. rep., Buch 2, 376e bis 385c, Buch 10, 595b 9bis 595c 3 u. 606e bis 607b.

[52] Vgl. Plat. rep., Buch 10, 607a u. Plat. Tht. 152e–153a.

[53] Vgl. Plat. rep., Buch 10, 607a.

[54] Plat. Hipp. min. 365c–365d.

[55] Vgl. Plat. apol. 28b–d mit Hom. Il. 18, 94–106.

[56] In Plat. Hipp. min. diskutieren Sokrates und Hippias vonElis darüber, ob es besser sei, tüchtig wie Achilleus oderlistig-klug wie Odysseus zu sein; Protagoras geht in Plat.Prot. 316c–317c davon aus, dass schon Homer, Hesiodund Simonides Sophisten gewesen seien.

[57] Vgl. Zoilos von Amphipolis, Κατὰ τῆς Ὁμήρου ποιή-σεως [Katá tēs Homērou poiēseōs] „Gegen die DichtungHomers“.

[58] Vgl. Arist. poet. 25; 40 erhaltene Fragmente des fünf-bändigen Werkes Homerprobleme (das wohl rund 400Ilias- und Odysseestellen betrachtete), welches das Kapi-tel der Poetik mglw. zusammenfasste, vgl. Barbara Brei-tenberger, in: Hellmut Flashar (Hrsg.), Aristoteles, Wer-ke in deutscher Übersetzung 20 I, Berlin 2006, S. 305–311.371–430 u. Olof Gigon (Hrsg.), Librorum Depertito-rum Fragmenta = Aristotelis Opera, Band 3, Berlin 1987,S. 366–404.

[59] Vgl. Aristot. poet. 9, 1451 a 36–38.

[60] Vgl. Aristot. poet. 23, 1460a5–9 u. 24, 1460a19.

[61] Vgl. Plat. rep. 607a u. Aristot. poet. 1448b 34–40.

[62] Vgl. Aristot. an. 404a u. 427a.

[63] Vgl. Cic. nat. 1, 41.

[64] Vgl. App. Pun. 132.

[65] Vgl. Verg. Aen. 1, 453–493.

[66] Vgl. Ov. met. 11, 199 ff.

[67] Vgl. Prop. elegiae 1, 7, 3 u. 3, 1, 5–38.

[68] Vgl. Sen. apocol. 5, 4.

[69] Bspw. Petron. satyrica. 29–30; 48, 7 u. 59.

[70] Vgl. Dion Chrys. oratio 18, 8.

[71] Vgl. Quint. inst. 1, 8, 5; Sen. epist. 27, 7 u. Heraklit Ho-merische Probleme 1, 5–7.

[72] Vgl. Bas. Ad adulescentes 5, 28.

[73] Vgl. Aug. conf. 1, 14.16 u. Aug. civ. 2, 14.

[74] Vgl. Claud. Nupt. Hon. et Mar. 232–235 u. carm. 23, 13.

24 12 EINZELNACHWEISE

[75] Vgl. Gabriel G. Lapeyre, Vie de Saint Fulgence de Ruspe,Paris 1929, 11 (c. 1).

[76] Vgl. Porph. Vit. Plot. 1 u. Marinus Vit. Proc. 38.

[77] Vgl. Isid. orig. 5, 39, 12 u. 8, 8, 3 u. Vita Sancti Eligiied. Bruno Krusch, in: Monumenta Germaniae HistoricaScriptores rerum Merovingicarum 4, Hannover/Leipzig1902, S. 665.

[78] Vgl. Wigbold carmen 8, 54, in: Ernst Ludwig Dümmler(Hrsg.), Monumenta Germaniae Historica Poetae, Band1, Berlin 1881, S. 97 u. Rabanus Maurus carmen 10,5 u. Walahfrid Strabo carmen 35, 3, in: Ernst LudwigDümmler (Hrsg.), Monumenta Germaniae Historica Poe-tae, Band 2, Berlin 1884, S. 172.387; Ermenrich von Ell-wangen, Schlussgedicht der Epistula ad Grimaldum Vers112, in: Ernst LudwigDümmler (Hrsg.),MonumentaGer-maniae Historica Epistolae, Band 5, Berlin 1899, S. 536ff; Dionysius Areopagita carmen 2, 1, Vers 1–16, in:Ludwig Traube (Hrsg.), Monumenta Germaniae Histori-ca Poetae, Band 3, Berlin 1896, S. 527 ff; PanegyricusBerengarii Vers 1–4.200–203, in: Paul von Winterfeld(Hrsg.), Monumenta Germaniae Historica Poetae, Band4, 1, Berlin 1899, S. 355–356; Liutprand von Cremo-na Liber antapodoseos 1.3.4, in: Joseph Becker (Hrsg.),Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Ger-manorum, Liudprandi opera, Hannover/Leipzig ³1915,S. 14.90; Widukind von Corvey Res gestae Saxonicae74, in: Paul Hirsch u. Hans-Eberhard Lohmann (Hrsgg.),Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Ger-manorum, Widukindi monachi Corbeiensis rerum ge-starum Saxonicarum libri tres, Hannover 51935, S. 151;Baundry de Bourgeuil carmina 87,18 u. 192,36 u. 201,31–34, in: Karlheinz Hilbert, Baldricus Burgulianus, Heidel-berg 1979, S. 91; Archipoeta carmina 4, Strophe 4 u. 5,Vers 7, in: Heinrich Watenpfuhl, Die Gedichte des Archi-poeta (hrsg. v. Heinrich Krefeld), Heidelberg 1958, S. 57;La Chanson de Roland, Edizione critica a cura die CesareSegre, Mailand/Neapel 1971; Le Roman de Thèbes, pu-blié par de Guy Raynaud de Lage, Paris 1966; Le Romande Troie par Benoit de Sainte-Maure, publié par LeopoldConstans, Paris 1904, Vers 45–50,71–74.

[79] Vgl. Nathaniel Edward Griffin, Guido de Columnis, His-toria destructionis Troiae, Cambridge (Massachusetts)1936.

[80] Vgl. Otto von Freising, in: Adolf Hofmeister (Hrsg.),Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Ger-manorum, Ottonis episcopi Frisigensis chronica, Hanno-ver/Leipzig 1912 25.56 u. Hugo von Trimberg, Registrummultorum auctorum, in: Karl Langosch, Das „RegistrumMultorum Auctorum“ des Hugo von Trimberg. Untersu-chungen und kommentierte Textausgabe, in: GermanischeStudien, Band 235, Berlin 1942, S. 167.

[81] Vgl. Dante Alighieri Vita Nova 2, 8; Göttliche Komödie,Inferno 4, 86 ff. u. 26, 49 ff. u. Purgatorio 22, 101.

[82] Vgl. Francesco Petrarca Africa 4, 34 ff.; 9, 158 ff.

[83] Vgl. Aus. Mos. 374–381, Internetquelle u. Epostula ad ne-potem 45–46.

[84] Vgl. Francesco Petrarca fam. rer. 18, 2, 7 in Francesco Pe-trarca, Opere 1. Canzioniere, Trionfi, Familiarum rerumlibri, Florenz 1975.

[85] Vgl. Michael Psellos Encomium in matrem 361, 97.

[86] Vgl. Eust. Comm. Il. Prol. I 1, 8–10.

[87] Vgl. Niketas Choniates Hist. 653, 94 ff.

[88] Vgl. Vitr. de architectura 7, 5, 1–2.

Weiterführende Anmerkungen und Literatur, sowieinterne Verweise

[1] LSJ, S. 828

[2] Vgl. Latacz (1999).

[3] Vgl. Fränkel (1976) S. 26; siehe „Kyklische Epen“.

[4] Unter Annahme dermündlichen Vorstufen auch nicht not-wendig, vgl. Seeck (2004) S. 41–42.

[5] Vgl. Lamberton (1997) S. 33; siehe „Archaik“.

[6] Zu den verschiedenen Auslegungen siehe Ilias und Home-rische Frage.

[7] Fränkel (1976) S. 7; vgl. Fränkel (1976) S. 7–8.

[8] Für das 13./12. Jahrhundert später auch Heinrich Schlie-mann, vgl. Fränkel (1976) S. 50 u. West (1995) S. 204Anm. 4.

[9] Siehe Autor und Ilias und Homerische Frage.

[10] Vgl.Walter Burkert,Das hunderttorige Theben, in:WienerStudien 89, 1976, S. 5–21 bzw. West (1995) S. 203–219,vor allem 217–219; vgl. für eine frühere Datierung bspw.Alfred Heubeck, Die homerische Frage, Darmstadt 1974,S. 213–228;Wolfgang Schadewaldt,Homer und sein Jahr-hundert, in:Das neue Bild der Antike I (1942), Nachdruckin: ders., Von Homers Welt und Werk. Aufsätze und Ausle-gungen zur homerischen Frage, 4. Auflage, Stuttgart 1965,S. 87–129, vor allem 93–96, u. 429–441; Geoffrey Ste-phenKirk, The Songs of Homer, Cambridge 1962, S. 282–287 u. The Iliad. A Commentary, i: Books 1–4, Cambridge1985, S. 3–4; Joachim Latacz, Homer. Der erste Dich-ter des Abendlands, 3. Auflage, München/Zürich 1997, S.75–85: „dieser Zeitansatz <gilt> heute in der internatio-nalen Homerforschung in der Tat als der wahrscheinlichs-te“; Barry B. Powell, Homer and the Origin of the GreekAlphabet, Cambridge 1991, S. 187–220.

[11] Vgl. Gregory Nagy, Homer’s Text and Language, Univer-sity of Illinois Press 2004; siehe „Alexandriner und spät-antike Überlieferung“.

[12] Vgl. „Autor“.

[13] Vgl. West (1995) S. 204–205 u. 205 Anm. 8.

[14] Vgl. West (1995) S. 206–207 u. 207 Anm. 17.

25

[15] Vgl. Bertrand Jaeger u. John Boardman (Hrsg.), LexiconIconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Heraus-gegeben von der Fondation pour le Lexicon Iconographi-cum Mythologiae Classicae, Zürich 1981–1999, ISBN 3-7608-8751-1; Anthony Snodgrass, Homer and the Artists,Cambridge 1998, S. 88–89; West (1995) S. 207 u. Anm.21; Heitsch (2006) S. 16 Anm. 18.

[16] Vgl. West (1995) S. 209 u. 209 Anm. 23 u. Raoul Schrott,Homers Heimat: Der Kampf um Troia und seine realenHintergründe, München 2008, S. 103–104.

[17] Zum Ersten vgl. West (1995) S. 210–211 u. Walter Bur-kert, Das hunderttorige Theben, in: Wiener Studien 89,1976, S. 5–21; zum Zweiten vgl.West (1995) S. 211–217;Seeck (2004) S. 95 erklärt die Zerstörung der Mauer mitdem Wunsch des Autors, den Auffindungsdrang der Re-zipienten zurückzudrängen.

[18] Vgl. Heitsch (2006) S. 16 Anm. 18; Martin LitchfieldWest, Hesiod. Theogony, Oxford 1966, S. 40–48 u. West(1995) S. 218–219; dagegen Fränkel (1976) S. 3–4.

[19] Vgl. Ernst Heitsch, Aphroditehymnos. Aeneas und Homer(Hypomnemata 15), Göttingen 1965, S. 87–93 u. West(1995) S. 208–209.

[20] Vgl. West (1995) S. 206; gleiches gelte für Musaios fr. 5,vgl. Bierl (2008) S. 209.

[21] Vgl. West (1995) S. 218; eine deutschsprachige Zusam-menfassung von Wests Argumentation findet sich beiRaoul Schrott, Homers Heimat: Der Kampf um Troia undseine realen Hintergründe, München 2008, S. 103–104;zur Problematik der Unterscheidung von poetischer Kon-zeption, Plot und Text siehe „Autor“.

[22] Vgl. Latacz (2000) S. 145 u. Minna Skafte Jensen, Divi-ding Homer: When and How were the Iliad and the Odys-sey divided into Songs?, in: Symbolae Osloenses, Band 74,Oslo 1999, S. 5–91.

[23] Siehe „Erzähltechniken“.

[24] Siehe „Psychologie“.

[25] Siehe „Schiffskatalog und Katalog der Trojaner“.

[26] Einen Überblick über den Aufbau der Ilias – es gibt zweiHaupterzählstränge: Der Zorn des Achilleus’ vom erstenbis zum 19. Buch und die Rächung von Patroklos’ Tod im16. Buch bis zu Hektors Bestattung im 24. Buch – bietenaußerdem Latacz (2000c) S. 145–157; Schwinge (2008)S. 151–156. Hasper (1867) S. 41–44 u. Seeck (2004) S.69–74.89–90. Letzter ordnet sie zusätzlich in den Hinter-grund des Troischen Krieges ein.

[27] Vgl. Fränkel (1976) S. 41–44 u. de Jong (2008) S. 158–159.

[28] Vgl. de Jong (2008) S. 158; Seeck (2004) S. 34; zur Psy-chologie und zur Rhetorik speziell der Gesandtschaft imneunten Buch vgl. Seeck (2004) S. 153–157; einen Über-blick gewähren Fränkel (1976) S. 83–94 u. Stoevesandt(2000) S. 133–142; zu den trojanischen Kämpfern vgl.Paul Wathelet, Dictionnaire des Troyens de l’Iliade, Liège1988; zu den Nebenfiguren vgl. Gisela Strasburger, Diekleinen Kämpfer der Ilias, Frankfurt am Main 1954..

[29] Vgl. Seeck (2004) S. 62.

[30] Zur Tugend vgl. Peter Stemmer, Tugend, in: HistorischesWörterbuch der Philosophie, Band 10, Basel 1998, Spalte1532–1548 u. Snell (1965) S. 31.

[31] Hektor flüchtet vor Achilleus –Hom. Il. 22, 135–136; zumVergleich vonOdysseus’ Flucht vor denUngeheuern in derOdyssee mit Herakles’ Kämpfen vgl. Seeck (2004) S. 21;vgl. Bröcker (1975) S. 17.

[32] Vgl. Snell (1965) S. 17.32–33; zum Umgang mit Sklavenvgl. Sklaverei im antiken Griechenland.

[33] Vgl. Bröcker (1975) S. 32 u. Stoevesandt (2000) S. 27 mitAnm. 2.

[34] Vgl. Seeck (2004) S. 103.

[35] Zu homerischen Personennamen vgl. Hans von Kamptz,Homerische Personennamen. Sprachwissenschaftliche undhistorische Klasse, Göttingen/Zürich 1982 (=DissertationJena 1958).

[36] Vgl. Hasper (1867) S. 28.

[37] Zu den Tätigkeiten einzelner Personen siehe „Menschen“.

[38] Vgl. dafür und für die inhaltliche Identität von Ilios undTroja Latacz (2000b) S. 50–51; siehe auch Hexameter.

[39] Bröcker (1975) S. 20 u. Seeck (2004) S. 63, AusnahmenS. 100–101.

[40] Vgl. Schmitt (2008) S. 164–167.

[41] Vgl. Bröcker (1975) S. 32.

[42] Vgl. Bröcker (1975) S. 26.32–33 u. Diehl (1938) S. 131–132.

[43] Vgl. Fränkel (1976) S. 64–66.

[44] Vgl. Fränkel (1976) S. 79–81.

[45] Vgl. Kullmann (1955) S. 256 (= Kullmann (1992) S. 41)

[46] Für Überblick über die Personifikationen in der Ilias vgl.Graf (2000) S. 126–131.

[47] Vgl. de Jong (2008) S. 159–162 u. Kullmann (1968) S.17–19 (= Kullmann (1992) S. 222–223).

[48] Vgl. Fränkel (1976) S. 26; zur Analepse bei Homer vgl.Nünlist/de Jong (2000) S. 159.

[49] Vgl. Latacz (2000c) S. 155, der von einer Analepse vonBuch Zwei bis einschließlich Sieben ausgeht; Alfred Heu-beck, Studien zur Struktur der Ilias. Retardation – Moti-vübertragung, in Gymnasium Fridericianum. Festschriftzur Feier des 200jährigen Bestehens des HumanistischenGymnasiums Erlangen 1745–1945, Erlangen 1950, S.17–36 u. Joachim Latacz, Homer. Der erste Dichter desAbendlands, Düsseldorf ³1997.

26 12 EINZELNACHWEISE

[50] Vgl. Georg Eckel Duckworth, Foreshadowing and Sus-pense in the Epics of Homer, Apollonius, andVergil, Prin-ceton 1933; Brigitte Hellwig, Raum und Zeit im homeri-schen Epos, Hildesheim 1964; Irene de Jong, Narratorsand Focalizer. The Presentation of the Story of the Iliad,Amsterdam 1987, S. 81–90; Scott Richardson, The Ho-meric Narrator, Nashville (Tennesse) 1990, S. 132–139u. Michael Reichel, Fernbeziehungen in der Ilias, Tübin-gen 1994, S. 47–98, Internetquelle; für weitere Beispielevgl. de Jong (2008) S. 159–160.

[51] Für Untergangsbezüge vgl. bspw. 4, 164–165; 6, 448–449u. 7, 399–402 u. 24, 723–746.

[52] Vgl. Wolfgang Kullmann, Die Quellen der Ilias. TroischerSagenkreis, Wiesbaden 1960, 5–11 u. Latacz (2000c) S.156–157.

[53] Vgl. Seeck (2004) S. 60 u. Kullmann (1968) S. 16–18 (=Kullmann (1992) S. 220.222).

[54] Vgl. Rudolf Wachter (2000) S. 63–67 u. Fränkel (1976)S. 2.27–28.

[55] Bspw. wird bei der metrischen Dehnung ὄνομα [ónoma]„Name“ zu οὔνομα [oúnoma] undὈλύμποιο [Olúmpoio]„des Olymp“ zu Οὐλύμποιο [Oulúmpoio]; bei der metri-schen Zerdehnung aus μετεῖπεν [meteîpen] „zu mehrerenPersonen sprechen“ μετέειπεν [metéeipen]; vgl. die Mo-dernisierung des Textes bei West (2000) S. 30; für me-trische Lizenzen vgl. Wachter (2000) S. 74–83; zum En-jambement bei Homer vgl. Milman Parry, The DistinctiveCharacter of Enjambement in Homeric Verse, in: Tran-sactions of the American Philological Association, Band60, Charles Village (Baltimore) 1929, S. 200–220 u. Nün-list/de Jong (2000) S. 161.

[56] Bernhard Forssman: Homerische Sprache, in: HubertCancik (Hrsg.), Der Neue Pauly. Band 6. Iul–Lee, Stutt-gart 1999.

[57] Dagegen Wachter (2000) S. 64 Anm. 4; zum Äolischenvgl.Wachter (2000) S. 64 Anm. 5 u. Fränkel (1976) S. 28;zur Entdeckung des Mykenischen siehe Eichhorn (1971)S. 16 Anm. 47 u. vor allem John Chadwick, The De-cipherment of Linear B, Cambridge 1956; auch die Ur-sprünge des Inhalts gehen vermutlich auf die MykenischeKultur zurück, vgl. Deger-Jalkotzky (2008) S. 99–105.u. Latacz (1999) – einschränkend Lesky (1968) S. 755,der mykenische Belege unter anderem der Namen Aias,Achilleus und Pandaros angibt, diese aber als Personendes Alltags bezeichnet.

[58] Vgl. Manu Leumann, Homerische Wörter, Basel 1950;Karl Meister, Die homerische Kunstsprache, Leipzig1921; West (2000) S. 30–31. u. Heitsch (1968) S. 11–13.

[59] Vgl. Nünlist (2000) S. 109–114.

[60] Vgl. Nünlist (2000) S. 112.

[61] Vgl. Fränkel (1976) S. 32–37 u. Nünlist (2000) S. 111.

[62] Zuerst wurde die Frage der Formeln bei Gottfried Her-mann, De iteratis apud Homerum, Leipzig 1840 (über-setzt in Joachim Latacz (Hrsg.), Homer. Tradition undNeuerungen, Darmstadt 1979) aufgeworfen, später vgl.

W. v. Christ, Wiederholungen gleicher und ähnlicherWeise in der Ilias, München 1880, S. 221–272; ErnstLentz, De versibus apud Homerum perperam iteratis,Leipzig 1881; Ernst Pfudel, Die Wiederholungen bei Ho-mer, 1. Beabsichtigte Wiederholungen, Liegnitz 1891;John A. Scott, Repeated verses in Homer, in: AmericanJournal of Philology, Band 32, Baltimore 1911, S. 313–321; Julius Jüthner, Zu den Wiederholungen bei Homer,Aus der Werkstatt des Hörsaals, Innsbruck 1914; WalterArend, Die typischen Szenen bei Homer (= Problemata,Band 7), Berlin 1933 u. Arie Hoekstra, Homeric Modi-fications of Formulaic Prototypes, Amsterdam 1965; sie-he auch „Ilias und Homerische Frage“; zum Auffinden imletzten Drittel vgl. Milman Parry, L’Epithète traditionelledans Homère, Paris 1928, S. 16; Milman Parry, Studies inthe Epic Technique of Oral Verse-Making: I. Homer andHomeric Style, in: Harvard Studies in Classical Philology,Band 41, Harvard 1930, S. 73–147 u. Fränkel (1976) S.35; zum Auffüllen der Zäsuren vgl. Nünlist (2000) S. 112.

[63] Edzard Visser, Homerische Versifikationstechnik. Ver-such einer Rekonstruktion, Frankfurt am Main 1987; vgl.Latacz (2000b) S. 56–57 u. Fränkel (1976) S. 30.

[64] Vgl. Otto Seeck, Die Quellen der Odyssee, Berlin 1887, S.287; C. Rothe, Die Bedeutung derWiederholungen für diehomerische Frage, Festschrift zur Feier des 200jährigenBestehens des Königlichen Französischen Gymnasiums1890, S. 123–168 u. Heitsch (1968) S. 16–17.19–20.22;für Formeln in mykenischer Zeit vgl. Latacz (2000b) S.54.

[65] Carl Eduard Schmidt, Parallelhomer, Göttingen 1885, S.8.

[66] Vgl. Ludwig Friedländer, Zwei homerische Wörterver-zeichnisse, Jahrbuch für klassische Philologie, Supple-mentband 3, 1857–1860, S. 747.

[67] Vgl. Diehl (1938) S. 12.

[68] Vgl. Latacz (2000b) S. 45–51; Fränkel (1976) S. 37 u.Seeck (2004) S. 31; für einen Überblick vgl. Milman Par-ry, The Traditional Epithet in Homer, in: Milman Parry,The Making of Homeric Verse. The Collected Papers ofMilman Parry. Edited by Adam Parry, Oxford 1971, S.1–190.

[69] Vgl. Fränkel (1976) S. 36.

[70] Vgl. Latacz (2000b) S. 53–54 u. Wachter (2000) S. 65–66.

[71] Vgl. de Jong (2008) S. 157; Louise H Pratt, Lying andPoetry from Homer to Pindar, Ann Arbor (Michigan)1993, S. 12–17.

[72] Vgl. Seeck (2004) S. 41; zum Zorn des Achilleus’ vgl.Leonard Charles Muellner, The anger of Achilles: Menisin Greek epic, Ithaca 1996.

[73] Auch andere Anfänge sind überliefert, vgl. Fränkel (1976)S. 24–25; eine neoanalytische Interpretation findet sich beiKullmann (1955) S. 167–192 (= Kullmann (1992) S. 11–35) u. Wolfgang Kullmann, Ein vorhomerisches Motiv imIliasproömium, in: Philologus, Band 99, Berlin 1955, S.167–192 u. Kullmann (1956) S. 132–133 (= Kullmann(1992) S. 36–37).

27

[74] Gegen die Deutung von Hom. Il. 4, 127–133 argumen-tiert Fränkel (1977), S. 12–13, mit 17, 567–573; zu „Ge-fahr“ vgl. Fränkel (1977), S. 75, Anm. 1.; zum „Wetter“vgl. Fränkel (1977), S. 102–103; für Gleichnisse allge-mein vgl. Hermann Fränkel, Die homerischen Gleichnis-se, Göttingen 1921; Dionys John Norris Lee, The Similesof the Iliad and the Odyssey Compared, Melbourne 1964;Carroll Moulton, Similes in the Homeric Poems, Göttin-gen 1977 u. Fränkel (1976), S. 44–49; für weitere Litera-tur vgl. Fränkel (1977), S. 123–124.

[75] Vgl. Fränkel (1977), S. 98–99.106.

[76] Vgl. Fränkel (1977), S. 4.

[77] Vgl. Fränkel (1977), S. 105, 111–112.

[78] Vgl. George P. Shipp, Studies in the Language of Homer,Cambridge ²1972.

[79] Vgl. Fränkel (1976) S. 45–49.

[80] Vgl. Fränkel (1977), S. 76–86

[81] Vgl. Fränkel (1977), S. 86–88.

[82] Vgl. Fränkel (1977), S. 89–96.

[83] Vgl. Fränkel (1977), S. 96–97.

[84] Vgl. Fränkel (1977), S. 116–119; zu den Gleichnissen inder Odyssee vgl. Fränkel (1976), S. 48.

[85] Vgl. WilliamW.Minton, Invocation and Catalogue in He-siod and Homer, in: Transactions of the American Phi-lological Association, Band 93, 1962, 188–212; CharlesRowan Beye, Homeric Battle Narrative and Catalogues,in: Harvard Studies in Classical Philology, Band 68, Har-vard 1964, S. 144–153; Tilman Krischer, Formale Kon-ventionen der homerischen Epik, München 1971, S. 146–158 u. Edzard Visser, Formale Typologien im Schiffska-talog der Ilias: Befunde und Konsequenzen, in: HildegardL. C. Tristram (Hrsg.), New Methods in the Research ofEpic, Tübingen 1998, S. 25–44.

[86] Ausführliche Bearbeitungen finden sich bei BenedictusNiese, Der homerische Schiffskatalog als historischeQuelle, Kiel 1873; Felix Jacoby, Die Einschaltung desSchiffskatalogs in die Ilias. Sonderausgabe aus den Sit-zungsberichten der Preußischen Akademie der Wissen-schaften. Philologisch-historische Klasse XXIV, 1932, S.572–617; Viktor Burr, ΝΕΩΝ ΚΑΤΑΛΟΓΟΣ. Untersu-chungen zum homerischen Schiffskatalog, in: Klio Bei-heft XLIX N. F. Heft 36, Leipzig 1944; Alfred Heu-beck, Homerica I: Zur Handlung des Schiffskatalogs B484–779, in: Gymnasium, Band 56, Heidelberg 1949,S. 242–248; Friedrich Forcke, Katalogdichtung im Bder Ilias, in: Gymnasium, Band 57, Heidelberg 1950,S. 256–273; Günther Jachmann, Eine Studie zum ho-merischen Schiffskatalog, Rom 1955, S. 141; GüntherJachmann, Der homerische Schiffskatalog und die Ili-as. Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemein-schaft zur Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.Band 5, Köln und Opladen 1958 u. Edzard Visser, Ho-mers Katalog der Schiffe, Stuttgart u. Leipzig 1997; füreine Einführung vgl. Lesky (1968) S. 785–788.

[87] Vgl. Denys Lionel Page, History and the Homeric Iliad,Berkeley 1959, S. 118 u. E. Visser, Homers Katalog derSchiffe, Stuttgart 1997.

[88] Vgl. Lesky (1968) S. 787 u. Heitsch (2006) S. 8–11;dagegen Wolfgang Schadewaldt, Iliasstudien, Darmstadt³1966, S. 91 Anm. 3; Wolfgang Schadewaldt, Von Ho-mers Welt und Werk. Aufsätze und Auslegungen zur ho-merischen Frage, Stuttgart 41965, S. S. 77 Anm. 2 u. S. 91Anm. 2; Karl Reinhardt, Vorträge und Aufsätze, Godes-berg 1948, S. 42 u. Gottfried Wolterstorff, Zum Schiffs-katalog im B der Ilias, in: Gymnasium, Band 62, Heidel-berg 1953, S. 13–18; zum Fehlen in den Handschriftenvgl. West (2000) S. 36–37.

[89] Diesen Versen widmet sich Ernst Heitsch, Ilias B 557/8,in: Hermes, Band 96, Berlin 1969, S. 641–660 (= ErnstHeitsch, Gesammelte Schriften I: Zum frühgriechischenEpos, München/Leipzig 2001, S. 131–150).

[90] Vgl. West (2008) S. 183; zur Frage des Publikums vgl.Frederick M. Combellack, Homer the Innovator, in: Clas-sical Philology, Band 71, Chicago 1976, S. 44–55 u. RuthScodel, Pseudo-Intimacy and the Prior Knowledge of theHomeric Audience, in: Bruce Heiden, Arethusa, Band30.2 (The Iliad and Its Context), 1997, S. 201–219.

[91] Vgl. Lamberton (1997) S. 42.

[92] Die Einführung der griechischen Schrift wird heute all-gemein auf circa 800 v. Chr. gesetzt, vgl. Rudolf Wach-ter, Alphabet, in: Hubert Cancik (Hrsg.), Der Neue Pau-ly. Band 1. A–Ari, Stuttgart 1996, S. 536–547; Deger-Jalkotzky (2008) S. 99 u. Gregory Nagy, An EvolutionaryModel for the Making of Homeric Poetry: ComparativePerspectives, in: Jane Burr Carter, Sarah P. Morris undEmily Vermeule (Hrsgg.), The Ages of Homer. A Tributeto Emily Townsend Vermeule, Austin 1995, S. 163–179,Internetquelle.

[93] Vgl. Lilian H. Jeffery, Writing, in: Alan Wace (Hrsg.), ACompanion to Homer, London 1963, S. 555–559; dage-gen Latacz (2000a) S. 2; für Notizen vgl. Seeck (2004) S.46.

[94] Zum Diktieren vgl. Albert Lord, Homer’s Originality:Oral Dictated Texts (1953), in: Albert Lord, Epic Singersand Oral Tradition, 1991, S. 38–48

[95] Richard Janko, The Iliad: A Commentary. Band 4. Bücher13–16, Cambridge 1992, S. 37–38

[96] UvoHölscher, in: Gnomon 39,München 1967, S. 444; zurunitarischen Verschriftlichung Joachim Latacz, Haupt-funktionen des ant. Epos in Ant. und Moderne, in: AU34(3), 1991, 12–13

[97] Vgl. Albert Leitzmann (Hrsg.), Wilhelm von HumboldtsWerke, Band 7.2: Paralipomena, Berlin 1908, S. 550–553.

[98] Heitsch (1968) S. 21.

[99] Vgl. Seeck (2004) S. 46.

[100] Vgl. West (2008) S. 184.

28 12 EINZELNACHWEISE

[101] Vgl. West (2008) S. 183; vgl. auch Fränkel (1976) S. 24–27.

[102] Vgl. Heitsch (1968) S. 81–83 u. 82–83 Anm. 14–16.21u. G. P. Shipp, Studies in the Language of Homer, Cam-bridge 1953/Amsterdam 1966, S. 143.

[103] Als „Papyri“ werden dabei antike „Bücher“ in Rollen-oder Codexform aus Papyrus oder Pergament bezeichnet,dazu werden oft auch noch Holz- und Tontafeln gezählt;vgl. auch Fränkel (1976) S. 2–3.

[104] Vgl. West (2008) S. 185.

[105] Vgl. Lamberton (1997) S. 34; zu Interpolation im 4. Jahr-hundert v. Chr. vgl. West (2000) S. 32–33; vgl. StephanieWest, The Ptolemaic Papyri of Homer (Papyrologica Co-loniensia), Köln/Opladen 1967.

[106] Latacz (1999); dagegen führt West (2000) S. 32 sogarmehrere aristarchische Exemplare an.

[107] Vgl. Latacz (1999); vgl. divergierende Platon- und Aris-toteleszitate.

[108] Vgl. West (2000) S. 34 u. West (2008) S. 185.

[109] Vgl. Günther Jachmann, Vom frühalexandrinischen Ho-mertext, in: Nachrichten der Akademie der Wissenschaf-ten in Göttingen, Philologisch-historische Klasse, Göt-tingen 1949, S. 167-224. u. Latacz (2000a) S. 9–14; zuAristarchos’ Arbeit vgl. Adolf Römer, Die HomerexegeseAristarchs in ihren Grundzügen, Paderborn 1924 u. Diehl(1938) S. 1–3.

[110] Vgl. Friedrich (1956) S. 46 Anm. 2.

[111] Zum Streit der beiden Schulen vgl. Latacz (2000a) S. 10–11 u. S. 11 Anm. 30; zu Aristarchos’ Arbeit vgl. West(2000) S. 32–33.

[112] Vgl. Hartmut Erbse, Scholia Graeca in Homeri Iliadem,Berlin 1969–1983 und Helmut van Thiels online zugäng-liche Arbeit; vgl. Latacz (2000a) S. 11.

[113] So verwandte zum Beispiel schon Zenodotos den Obelos,Aristophanes von Byzanz führte nach unserem Kenntnis-stand weitere Zeichen der Textkritik (wie den Asteriskos)und die altgriechischen diakritischen Zeichen ein; vglWest (2000) S. 31–32.

[114] Vgl. Stephanos Matthaiios: Viermännerkommentar, in:Hubert Cancik (Hrsg.), Der Neue Pauly. Band 12, 2.Ven–Z; Nachträge, Stuttgart 2003; zu Philemon vgl. West(2000) S. 33.

[115] Für eine Beschreibung vgl. West (2000) S. 35–36.

[116] Vgl. West (2008) S. 187.

[117] Vgl. West (2008) S. 183; für einen Handschriftenüber-blick vgl. West (2008) S. 187–190 u. West (2000) S. 35–37.

[118] Vgl. West (2008) S. 190 u. Martin Litchfield West,Geschichte des Textes, in: Joachim Latacz (Hrsg.),Homers Ilias. Gesamtkommentar. Prolegomena, Mün-chen/Leipzig 2000, S. 35–37.

[119] Vgl. Latacz (2000a) S. 12; zu Wolfs Werk vgl. West(2000) S. 36.

[120] Vgl. West (2008) S. 190–191.

[121] Zu Ameis-Hentze(-Cauer)s Kommentar vgl. Latacz(2000a) S. 17.19–22; zu Leafs Kommentar vgl. Latacz(2000a) S. 15.17.

[122] Vgl. Latacz (2000a) S. 17–18; siehe „Oral-poetry-Theorie“.

[123] Vgl. Latacz (2000a) S. 22–26.

[124] Vgl. West (2000) S. 38.

[125] Die letzten beiden vergleichtWest (2008) S. 193–194; vgl.auch West (2000) S. 35–37.

[126] Vgl. Seeck (2004) S. 30.

[127] Für ersteres vgl. Jean Baptiste Le Chevalier, Descriptionof the Plain of Troy, Edinburgh 1791; für zweiteres vgl.Hasper (1867).

[128] Siehe Übersichtstabelle bei Dietrich Koppenhöfer: TrojaVII - Versuch einer Zusammenschau einschließlich der Er-gebnisse des Jahres 1995. In: Studia Troica. Bd. 7, 1997,S. 341-47, bes. S. 346 Tabelle 4. Die nach Blegen vorge-nommenen Einschätzungen für das Ende von Troja VIIaliegen 1185 v. Chr. und dem Übergang der Stufe SH IIIC Mittel zu SH III C spät (= ca. 1100/1080 v. Chr.).Koppenhöfer selbst nimmt 1180 v. Chr. an, geht in sei-ner Argumentation aber nicht darauf ein, wie er damitdie in Schicht VIIa vorkommende SH III C-Keramik inEinklang bringen will, wegen derer damaliger möglichenExistenz - die mittlerweile als gesichert gilt - Sanders ih-re Datierung 1185 v. Chr. unter Vorbehalt eines späte-ren Endes von Troja VIIa stellte, wie Koppenhöfer selbst(ebenda, S. 432) vorher ausführte.

[129] Penelope A. Mountjoy,Mycenaean Pottery - An introduc-tion, 2. Auflage 2001, S. 23f.

[130] Für einen Überblick vgl. Lesky (1968) S. 750–757.

[131] Dies und die Ähnlichkeit der Worte Troja und Taruwisabeziehungsweise Truwisa beschreibt Frank Starke, Tro-ja im Kontext des historisch-politischen und sprachlichenUmfeldes Kleinasiens im 2. Jahrtausend, in: Studia Troica7, Mainz 1997, S. 447–487; vgl. Wilusa.

[132] Vgl. Seeck (2004) S. 30–31.

[133] Für einen Überblick vgl. Alfred Heubeck, Die homerischeFrage, Darmstadt 1974; Eichhorn (1971) S. 7–19; Lesky(1968) S. 764–784; Friedrich (1956) S. 78–83; S. 6 Anm.1; S. 80 Anm. 1 u. 2.

[134] Vgl. Porter (2004) S. 335; einen Überblick geben Seeck(2004) S. 53–54 u. Porter (2004) S. 325–336.

[135] Bei Wolf nicht, vgl. Friedrich August Wolf, Prolegomenaad Homerum, Leipzig 1795, Kapitel 30.

[136] Vgl. Friedrich August Wolf, Prolegomena ad Homerum,Leipzig 1795, Kapitel 27, Internetquelle.

29

[137] Vgl. Diehl (1938) S. 15; vgl. Wolfgang Schadewaldt, Ili-asstudien, Darmstadt ³1966, S. 32.

[138] Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Die Ilias und Ho-mer, Berlin 1916/³1966, S. 322.

[139] Zu späteren Analytikern vgl. West (2008) S. 192–193.

[140] Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Die Ilias und Ho-mer, Berlin 1916/³1966, S. 327.

[141] Vgl. Seeck (2004) S. 53–54.

[142] Gesammelt und ergänzt sind die wichtigsten neoanalyti-schen Forschungen in: Wolfgang Kullmann, Die Quellender Ilias. Troischer Sagenkreis, Wiesbaden 1960.

[143] Für einen Einstieg vgl. Wolfgang Kullmann, Zur Methodeder Neoanalyse in der Homerforschung, in: Wiener Studi-en NF 15,Wien 1981, S. 5–42 (= Kullmann (1992) S. 67–99); für eine Auflistung der wichtigsten Schriften Schade-waldts vgl. Eichhorn (1971), S. 12 Anm. 25; für Pestalozzivgl. Heinrich Pestalozzi, Die Achilleis als Quelle der Ilias,Erlenbach-Zürich 1946.

[144] Vgl. Karl Reinhardt, Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen1961; West (2000) S. 27–28 u. Martin Litchfield West,Iliad and Aethiopis, in: Classical Quarterly 53, 2003; füreinen unitarischen Versuch, die Baugeschichte der Ilias zurekonstruieren vgl. Eichhorn (1971) S. 21–115, vor allemS. 49–50 u. 113–115; für einen analytischen Versuch vgl.Helmut van Thiel, Iliaden und Ilias, Basel/Stuttgart 1982.

[145] Vgl. Seeck (2004), S. 55, u. Eichhorn (1971), S. 15: „EinBedenken gegen die neo-analytische Betrachtungsweisemuß aber vorgebracht werden. Es liegt in der Gefahr vonZirkelschlüssen, der auch Schadewaldt nicht völlig entgan-gen war.“

[146] Vgl. Seeck (2004), S. 55–56, u. West (2000), S. 28–29,31.

[147] Für einen Überblick über Parrys Arbeit vgl. Latacz(2000b) S. 52–54; für Murko vgl. Mathias Murko, in:Sitzungsberichte der Wiener Akademie. Philologisch-historische Klasse, Band 173 Nr. 3, 1913; Band 176 Nr.2, 1913 u. Band 179 Nr. 1, 1915, sowie in Neue Jahr-bücher für das klassische Altertum. Geschichte und deut-sche Literatur, Berlin u. Leipzig 119, S. 273–296 – ei-nen Überblick von dessen Werk vgl. Joachim Latacz, Ho-mer. Tradition und Neuerung (= Wege der Forschung463), Darmstadt 1979; für einen allgemeinen Überblickder Entwicklung der Oral-poetry-Theorie über GottfriedHermann und Heinrich Düntzer vgl. Latacz (2000b) S.39–59.

[148] Vgl. Eichhorn (1971) S. 19 u. Fränkel (1976) S. 20–21.

[149] Vgl. Milman Parry, The Homeric gloss: a study in word-sense, in: Adam Parry, The Making of Homeric Verse:The Collected Papers of Milman Parry, Oxford 1971, S.240–250.

[150] Sowie in Transactions of the American Philological As-sociation, Band 67, 69 u. 70, Charles Village (Baltimore);vgl. Heitsch (1968) S. 19–20.

[151] Vgl. Deger-Jalkotzky (2008) S. 99 spricht sich dagegenaus.

[152] Vgl. Heitsch (1968) S. 72.

[153] Vgl. Seeck (2004) S. 55 u. Lesky (1968) S. 789; vgl. auchArie Hoekstra, Homeric Modifications of Formulaic Pro-totypes, Amsterdam 1965.

[154] Vgl. Franz Xaver Strasser. Zu den Iterata der frühgriechi-schen Epik, Königstein im Taunus 1984.

[155] Heitsch (1968) S. 20.

[156] Vgl. Porter (2004) S. 324 u. Winkler (2008) S. 283: „WerHomer war, wissen nur die Götter. Dass Homer den wahr-scheinlich grössten Einfluss auf die westliche Kultur aus-geübt hat, wissen alle Gebildeten.“; vgl. Marcus ManiliusAstronomica 2, 8–11.

[157] Vgl. Latacz (2008) S. 16.

[158] Für einen Überblick vgl. Lesky (1968) S. 762–763.

[159] Zu inhaltlich ähnlichen Werken vgl. Kullmann (1955) S.184–187 (= Kullmann (1992) S. 28–30).

[160] Zur Frage, ob Ilias oder Aithiopis älter seien, vgl. Les-ky (1968), S. 759–762 u. Heitsch (2006) S. 17–32 u. 17Anm. 19.

[161] Einen Überblick über diese Geschichten gibt Seeck(2004) S. 27–29.

[162] Zur Frage der Entstehungszeit der Ilias, siehe „Datierung“.

[163] Vgl. Carl Rothe, Die Bedeutung der Wiederholungen fürdie homerische Frage, Festschrift zur Feier des 200jähri-gen Bestehens des Königlichen Französischen Gymnasi-ums 1890, S. 271–291.

[164] Akzentuierung auf Ehre in der Ilias und auf Besitz in derOdyssee (Ethisierung und Demokratisierung), vgl. Diehl(1938) S. 135–136 u. Roland Herkenrath, Der ethischeAufbau der Ilias und Odyssee, Paderborn 1928, S. 351–259.

[165] Diehl (1938) S. 133 deutet dies allerdings wie folgt: „Ge-wiß das Eingreifen der Götter geschieht in der Odysseenicht in dem Maße, mit derselben Großartigkeit, nicht inso ausführlichen Epiphanien, wie in der Ilias. Der Odys-seedichter kann nicht verpflichtet werden, alles genau sozu gestalten wie die Ilias. Für sie sind olympische Groß-szenen bezeichnend.“; vgl. Kullmann (1985) S. 1–23 (=Kullmann (1992) S. 243–263) u. Kullmann (1987) S. 18(= Kullmann (1992) S. 334).

[166] Vgl. Fränkel (1976) S. 6 u. 8.

[167] Vgl. Joachim Latacz, Homer. Der erste Dichter desAbendlands, München/Zürich ³1997, S. 87–88.

[168] Vgl. Johann Wilhelm Kohl, De Chorizontibus, Gießen1917; Johann Wilhelm, Die homerische Frage der Cho-rizonten, Neue Jahrbücher für das klassische Altertum,Leipzig 1921, S. 208–209 u. Diehl (1938) S. 1.

30 12 EINZELNACHWEISE

[169] Bspw. Albert Gemoll, Die Beziehungen zwischen IliasundOdyssee, in: Hermes, Band 18, Berlin 1883, S. 34–96;Alexander Shewan, Does the Odyssey imitate the Iliad?,in: The Classical Quarterly, Band 7, Cambridge 1912, S.234–242 u. Knut Usener, Beobachtungen zum Verhältnisder Odyssee zur Ilias, Tübingen 1990, Internetquelle.

[170] Vgl. Diehl (1938) S. 13.

[171] Vgl. Diehl (1938) S. 129–130.

[172] Vgl. Clay (1997) S. 489–507.

[173] Vgl. Clay (1997) S. 489.

[174] Vgl. Thomas W. Allen, William R. Halliday u. EdwardE. Sikes (Hrsgg.), The Homeric Hymns, Oxford 1936, S.96–109; dagegen Richard Janko, Homer, Hesiod and theHymns: Diachronic Developement in Epic Diction, Cam-bridge 1982, S. 200.

[175] Vgl. Clay (1997) S. 494–498; siehe auch Vortrag.

[176] Vgl. Mario Cantilena, Ricerche sulla dizione epica I: Peruno studio della formularità degli Inni Omerici, Rom1982.

[177] Vgl. Lamberton (1997) S. 35.

[178] Zur Frage, welche Texte älter seien, siehe „Datierung“.

[179] Vgl. Rosen (1997) S. 463–464

[180] Vgl. Rosen (1997) S. 463–488.

[181] Vgl. Martin Litchfield West, The Hesiodic Catalogue ofWomen. Its Nature, Structure, and Origins, Oxford 1985.

[182] Vgl. Hunter (2004) S. 239; Bierl (2008) S. 210–211 u.West (1995) S. 206–207; siehe „Datierung“.

[183] Vgl. Rosen (1997) S. 473–477 u. Hugh Gerard Evelyn-White, Hesiod, The Homeric Hymns, and Homerica,Cambridge (Massachusetts) 1914, Internetquelle.

[184] Vgl. Kullmann (1985) S. 20 (= Kullmann (1992) S. 260)schreibt: „Tragedy, as a genre which so obviously followsthe views of the world found in the Iliad, seems to precludethe view of simply taking the Odyssean conception of thegods to be the more advanced one.“.

[185] Vgl. Ioannis Perysinakis, Sophocles’ Philoctetes and theHomeric Epics. An Anthropological Approach, in: Metis,Band 9–10, Paris 1994–1995, S. 377-389.

[186] Vgl. Bernard M. W. Knox, The Heroic Temper, Berkeley1964, S. 50–53.

[187] Vgl. Kullmann (1987) S. 7–22 (= Kullmann (1992) S.319–338).

[188] Vgl. Kullmann (1985) S. 20–23 (= Kullmann (1992) S.260–263).

[189] Vgl. Kullmann (1987) S. 13–14 (= Kullmann (1992) S.328–329).

[190] Vgl. Lamberton (1997) S. 33.

[191] Vgl. Simon Goldhill, The Invention of Prose, Oxford2002, S. 11–13.

[192] Siehe „Schiffskatalog und Katalog der Trojaner“.

[193] Vgl. Hdt. 2, 116–117.

[194] Siehe „Archaik“, Unterpunkt „Homerische Hymnen“.

[195] Vgl. Barbara Graziosi, Inventing Homer: the Early Recep-tion of Epic, Cambridge/New York 2002, S. 120–123.

[196] Vgl. Lamberton (1997) S. 36.

[197] Vgl. Plat. rep. Buch 9–10, 595a–602c.

[198] Für Homerzitate in Platon vgl. George Edwin Howes, Ho-meric quotations in Plato and Aristotle, in: Harvard Stu-dies in Classical Philology, Band 6, Harvard 1895, S. 153–237 u. Jules Labarbe, L’Homère de Platon, Liège 1949.

[199] Vgl. Latacz (2000a) S. 4.

[200] Vgl. Latacz (2000a) S. 6–8.

[201] Vgl. Latacz (2000a) S. 5–6; Seeck (2004) S. 47 u. West(2000) S. 29.

[202] Vgl. Latacz (2000a) S. 7–9.

[203] Vgl. Latacz (2000c) S. 1497.

[204] Für Homerzitate in Aristoteles vgl. George Edwin How-es, Homeric quotations in Plato and Aristotle, in: HarvardStudies in Classical Philology, Band 6, Harvard 1895, S.153–237.

[205] Vgl. Phillip DeLacy, Stoic Views of Poetry, in: AmericanJournal of Philology, Band 69, Baltimore 1948, S. 241–271.

[206] Vgl. Anthony A. Long, Stoic Readings in Homer, Lam-berton/Keaney 1992, S. 64–65 u. Glenn W. Most, Cor-nutus and Stoic Allegoresis: A Preliminary Report, in:Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Band2.36.3, Berlin 1989, S. 2014–2065.

[207] Vgl. Lamberton (1997) S. 51.

[208] Für die Tätigkeit anderer Alexandriner siehe„Alexandriner und spätantike Überlieferung“.

[209] Für Kallimachos und die Ilias vgl. Hans Herter, Kallima-chos und Homer. Ein Beitrag zur Interpretation des Hym-nos auf Artemis, in: Xenia Bonnensia, Bonn 1929, S. 50–105; Antonios Rengakos, Homerische Wörter bei Kalli-machos, in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik,Band 94, Köln 1992, S. 21–47 u. Antonios Rengakos,Der Homertext und die hellenistischen Dichter, Stuttgart1993.

[210] Lamberton (1997) S. 49 u. Bierl (2008) S. 213 widerspre-chen dem.

[211] Vgl. John Frederick Carspecken, Apollonius Rhodius andthe Homeric epic, in: Yale Classical Studies, Band 13,Yale 1952, S. 33–143; Malcolm Campbell, Echoes andImitations of Early Epic in Apollonius Rhodius, Leiden

31

1981; Virginia Knight, The Renewal of Epic. Respon-ses to Homerin the Argonautica of Apollonius, Leiden1995; Antonios Rengakos, Der Homertext und die hel-lenistischen Dichter, Stuttgart 1993 u. Antonios Renga-kos, Apollonios Rhodios und die antike Homererklärung,München 1994.

[212] Vgl. Apollonios von Rhodos, Die Fahrt der Argonauten.Griechisch/Deutsch. Herausgegeben, übersetzt und kom-mentiert von Paul Dräger, Stuttgart 2002, S. 585–586.

[213] Vgl. Apollonios von Rhodos, Die Fahrt der Argonauten.Griechisch/Deutsch. Herausgegeben, übersetzt und kom-mentiert von Paul Dräger, Stuttgart 2002, S. 586–587.

[214] Vgl. Lamberton (1997) S. 45 u. S. 45 Anm. 20.

[215] Vgl. Farrell (2004) S. 263 u. S. 263 Anm. 25 für weitereBeispiele.

[216] Vgl. Georg Nikolaus Knauer, Die Aeneis und Homer: Stu-dien zur poetischen Technik Vergils mit Listen der Ho-merzitate in der Aeneis, Göttingen 1964.

[217] Vgl. Harich-Schwarbauer (2008) S. 248.

[218] Vgl. Farrell (2004) S. 263–266.

[219] Vgl. Hunter (2004) S. 251.

[220] Vgl. Günter Glockmann, Homer in der frühchristlichenLiteratur bis Iustinus, Berlin 1968.

[221] Vgl. für den Hellenismus Henri I. Marrou, Histoire del’éducation dans l’antiquité, Paris 61965, S. 246–247 u.Teresa Morgan, Literate Education in the Hellenistic andRoman Worlds, Cambridge 1998, S. 69–71.105–115; fürRom vgl. Stanley Frederick Bonner, Education in AncientRome, Berkeley 1977, S. 213; für weitere Informationenund Belegstellen vgl. Farrell (2004) S. 267–271 u. Anmer-kungen.

[222] Einen Überblick über diesesWerk gibt Lamberton (1997)S. 46–47.

[223] Vgl. Lamberton (1997) S. 45–46.

[224] Vgl. Hier. epist. Ad Pammachium de optimo genere in-terpretandi 57, 5, Internetquelle.

[225] Zum Autor vgl. Andreas Beschorner, Untersuchungen zuDares Phrygius, Tübingen 1992, Internetquelle.

[226] Vgl. Jan F. Kindstrand, Homer in der zweiten Sophistik,Uppsala/Stuttgart 1973 u. Froma Zeitlin, Visions and re-visions of Homer, in: Simon Goldhill, Beeing Greek un-der Rome: Cultural Identity, the Second Sophistic, andthe Development of the Empire, Cambridge/New York,S. 195–266.

[227] Vgl. Kullmann (1988) S. 6 (= Kullmann (1992) S. 359);zur Ilias Latina vgl. Marco Scaffai, Baebii Italici „Ilias La-tina“, Bologna 1982 u. Johannes Tolkiehn, Homer und dierömische Poesie, Leipzig 1900, S. 96 ff.; zu Homer imMittelalter vgl. auch Hermann Dunger, Die Sage vom tro-janischen Krieg in den Bearbeitungen des Mittelalters undihren antiken Quellen, Leipzig 1869 u. Ernst von Leutsch,Zur Erklärung und Klärung der Schriftsteller, 13. Home-ros im Mittelalter, in: Philologus, Band 12, Berlin 1857,S. 367.

[228] Vgl. Kullmann (1988) S. 1 (= Kullmann (1992) S. 353).

[229] Vgl. Kullmann (1988) S. 8 (= Kullmann (1992) S. 362–363).

[230] Vgl. Greub (2008) S. 266.

[231] Vgl. Kullmann (1988) S. 13 (= Kullmann (1992) S. 369).

[232] Vgl. Kullmann (1988) S. 14 (= Kullmann (1992) S. 370–371).

[233] Vgl. James Bruce Ross, On the Early History of Leontius’Translation of Homer, in: Classical Philology, Band 22,Harvard 1927, S. 341–355 u. Agostino Pertusi, LeonzioPilato fra Petrarca e Boccaccio, Venedig/Rom 1964.

[234] Vgl. Lamberton (1997) S. 48.

[235] Vgl. Cupane (2008) S. 251.

[236] Vgl. West (2008) S. 190 u. Martin Litchfield West,Geschichte des Textes, in: Joachim Latacz (Hrsg.),Homers Ilias. Gesamtkommentar. Prolegomena, Mün-chen/Leipzig 2000, S. 37.

[237] Vgl. Cupane (2008) S. 252.

[238] Vgl. Cupane (2008) S. 254.

[239] Siehe „Alexandriner und spätantike Überlieferung“.

[240] Vgl. Cupane (2008) S. 256.

[241] Vgl. Cupane (2008) S. 257.

[242] Vgl. Seidensticker (2008) S. 276.

[243] Für die Rezeption der Ilias und Odyssee in der Zeit vonDante bis Goethe vgl. Georg Finsler, Homer in der Neu-zeit. Von Dante bis Goethe. Italien. Frankreich. England.Deutschland, Leipzig/Berlin 1912.

[244] Siehe „Ilias und Homerische Frage“.

[245] Vgl. William Hazlitt, Lectures on the English poets, 1818,5, 16 u. Percy Bysshe Shelley, A Defence of Poetry, 1818,Internetquelle.

[246] Vgl. Webb (2004) S. 301.

[247] Vgl. Webb (2004) S. 302–310; vgl. Porter (2004) S. 338Anm. 71 u. Hardwick (2004) S. 348 zu weiteren Überset-zungen.

[248] Zu diesen und anderen modernen englischsprachigen Ge-dichten mit Bezug auf die Ilias (von bspw. Elizabeth Cookoder Christopher Logue) vgl. Hardwick (2004) S. 346–349.355–361.

[249] Vgl. Hardwick (2004) S. 345; die Studie aus dem Jah-re 2007 des Gymnasiums „Casimirianum“ Coburg zeigte,dass nur 4,5 % der befragten Bürger Ilias oder Odysseekennen.

[250] Vgl. Snodgrass (1997) S. 565.

[251] Vgl. Snodgrass (1997) S. 570–574.577.580–582 u. West(1995) S. 205 u. 205 Anm. 12 u. 13.

32 12 EINZELNACHWEISE

[252] Vgl. Klaus Fittschen, Untersuchungen zum Beginn der Sa-gendarstellungen bei den Griechen, Berlin 1969.

[253] Vgl. Snodgrass (1997) S. 578–579; vgl. auch Luca Giu-liani, Laokoon in der Hohle des Polyphem. Zur einfachenForm des Erzahlens in Bild und Text, in: Poetica, Band 28,Hamburg 1996, S. 1-42; Nikolaus Himmelmann, ReadingGreek Art, Princeton 1998; Nikolaus Himmelmann, Überbildende Kunst in der homerischen Gesellschaft, Mainz1969; Gudrun Ahlberg-Cornell, Myth and Epos in Ear-ly Greek Art: Representation and Interpretation, Jonsered1992.

[254] Vgl. Franz Müller, Die antiken Odyssee-Illustrationen inihrer Kunsthistorischen Entwicklung, Berlin 1913; CarlRobert, Archaeologische Hermeneutik. Anleitung zurDeutung klassischer Bildwerke, Berlin 1919 u. AnthonySnodgrass, Homer and the Artists, Cambridge 1998.

[255] Vgl. Snodgrass (1997) S. 580–581; für einen Überblicküber Kunstobjekte mit Bezug auf die Ilias vgl. Blome(2008) S. 196–207.

[256] Siehe Mittelalter.

[257] Vgl. Timothy Webb, Homer and the Romantics, in:Robert Fowler (Hrsg.), parallel zu Voß’ Übersetzung derIlias, The Cambridge Companion to Homer, Cambridge2004, S. 291–293.

[258] Vgl. Hardwick (2004) S. 344.

[259] Vgl. Winkler (2008) S. 284; vgl. auchMartin M.Winkler,The Trojan War on the Screen: An Annotated Filmogra-phy, in: Martin M. Winkler (Hrsg.), Troy. From Homer’sIliad to Hollywood Epic, Oxford 2006, S. 202–215.

[260] Vgl. Winkler (2008) S. 285.

[261] Süddeutsche Zeitung vom 11. Mai 2004, S. 13,Internetquelle.

Normdaten (Werk): GND: 4135525-8

33

13 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

13.1 Text• Ilias Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ilias?oldid=136606968 Autoren: Elian, RobertLechner, Schewek, Andre Engels, Zeno Gantner,

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34 13 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

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