Hörinsel 7 – Arvo Pärt (Meister der Stille)

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Heute beinahe Leere bei der Musikinsel. Ohne Info, ohne Bild, aber mit viel tiefer Musik.

Lassen wir Arvo Pärt, einem der bedeutendsten klassischen Komponisten der Gegenwart aus Estland, sprechen:

„Bevor man etwas sagt, sollte man vielleicht nichts sagen. Meine Musik entstand, nachdem ich lange geschwiegen hatte, und zwar im buchstäblichen Sinne des Wortes. Wenn ich vom Schweigen spreche, so meine ich jenes Nichts, aus dem Gott die Welt erschuf. Deswegen ist die Pause heilig.“

„ ... Weil die Stille immer vollkommener ist als die Musik. Man muss nur lernen, das zu hören.“

Zum Nachspüren in Zeiten wie diese:

Für Alina: https://www.youtube.com/watch?v=05n91td5Q8I

Spiegel im Spiegel: https://www.youtube.com/watch?v=TJ6Mzvh3XCc

Fratres: https://www.youtube.com/watch?v=pVBpukBo260

Bleibt gesund und Achtet aufeinander!

Hörinsel 6 – Die Band „Queen“, Chamäleon der Rockmusik

(Die Inspiration für diese Hörinsel kam von einer Schülerin des Gnadenthal-Gymnasiums, Anna aus der Klasse 7a. Danke Anna!) Infos zu Queen: https://www.youtube.com/watch?v=fJ9rUzIMcZQ https://de.wikipedia.org/wiki/Bohemian_Rhapsody http://www.queenonline.com Nette Parodie von Bohemian Rhapsody von The Muppets https://www.youtube.com/watch?v=tgbNymZ7vqY Und unbedingt ansehen: der Film „Bohemian Rhapsody“ (Geschichte der Band) Trailer auf Deutsch https://www.youtube.com/watch?v=Dfavrtbcr2c Trailer original https://www.youtube.com/watch?v=mP0VHJYFOAU "Is this the real life, is this just fantasy?" … die erste Songzeile des Jahrhundert-Hits „Bohemian Rhapsody“ der Rockgruppe Queen darf jeder gerne auf seine momentane Corona-Befindlichkeit beziehen … Wir schauen aber auf die Realität und die besagt nun mal: Queen gehört zu den wandlungsreichsten Rockbands des 20. Jahrhunderts! Sinnbild dafür die 6-Minuten-Rock-Hymne „Bohemian Rhapsody“ (1975). Zitieren wir mal wikipedia: „Bohemian Rhapsody lässt sich – in der Version des Albums A Night at the Opera – in folgende sechs Abschnitte unterteilen:

1. Intro (0:00–0:49) – 14 % 2. Ballade (0:49–2:37) – 31 % 3. Gitarren-Solo (2:37–3:03) – 7 % 4. Opern-Parodie (3:03–4:08) – 18 % 5. Hard Rock (4:08–4:55) – 13 % 6. Outro (4:56–5:55) – 17 %

Der Song endet mit einem Gongschlag.“ Schon 1975 bahnt sich also an, was Queen in ihrer über 30-jährigen Bandgeschichte beweisen sollte: große stilistische Vielfalt, die Band als Chamäleon der Rockmusik. Wer möchte, hier eine große Reise durch fast alle Alben und legendäre Songs der Viererbande: 1974 - Album “Queen II”, Song “Seven Seas of Rhye” https://www.youtube.com/watch?v=u7e4Tr9IH5U Typische Queen-Rocknummer: Klavierintro, harte E-Gitarre mit typischem Brian-May-Akkordsound, treibende Drums, mehrstimmiger hoher Männerstimmen-Background-Gesang, energiegeladenes Gitarrensolo, darüber die prägnante Stimme Freddie Mercurys. 1975 - Album “A Night at the Opera”, Song “You're My Best Friend” https://www.youtube.com/watch?v=HaZpZQG2z10 Neben “Bohemian Rhapsody” der bekannteste Song des Albums, das Queen den absoluten Durchbruch brachte. Schöne Popballade aus der Feder des Queen-Bassisten John Deacon. 1976 Album “A Day at the Races”, Song “Somebody to Love” https://www.youtube.com/watch?v=kijpcUv-b8M Komplexe Melodie, Vocals fast wie ein Gospelchor (schöne Steigerung in der Mitte des Songs). Melodiöses Gitarrensolo. Auch die Harmonien machen Lust. Und wieder die göttliche Stimme Freddies.

1977 Album „News of the World“, Song “We Will Rock You” https://www.youtube.com/watch?v=-tJYN-eG1zk Legende! Stampfen, Klatschen, Stimme, und am Ende Gitarrensolo. Was braucht ein Song mehr? Und auch noch “We Are the Champions“ auf dem gleichen Album … 1978 Album „Jazz“, Song „Bicycle Race“ https://www.youtube.com/watch?v=GugsCdLHm-Q Ein Lobgesang auf das Fahrrad. Bei Minute 2 mit Fahrradklingel-Solo. Ähnlich wie „Bohemian Rhapsody“ verschiedene Teile, dazu unübliche Akkordfortschreitungen, Wechsel in der Taktart und im Metrum, bombastisches Gesangsarrangement. Das Gegenteil vom elementaren Rocksong „We will rock you“. 1980 Album “The Game”, Song “Crazy Little Thing Called Love” & “Another One Bites the Dust” https://www.youtube.com/watch?v=zO6D_BAuYCI Angeblich nur 10 Minuten brauchte Freddie Mercury für die Komposition des Songs ,ein von Elvis inspirierter Hit. Völlig anders im Klanggewand und ebenso ein Megaerfolg: „Another One Bites the Dust“. https://www.youtube.com/watch?v=rY0WxgSXdEE. Die meistverkaufte Single Queens. Die Basslinie John Deacons wurde zur Ikone. Funky Guitars von Brian May. Dazu jede Menge Soundeffekte, ohne Synthesizer realisiert. Übrigens wurde das Album in München produziert. 1982 Album “Hot Space”, Song „Under Pressure” https://www.youtube.com/watch?v=a01QQZyl-_I Duett von Freddie mit David Bowie, ebenfalls ein Chamäleon der Rockmusik. Wieder eine legendäre Basslinie, gerne verwendet in HipHop-Remixes. Das Video zum Song lohnt sich. 1984 Album “The Works”, Song “Radio Ga Ga” https://www.youtube.com/watch?v=o-0ygW-B_gI Welchen Wong auswählen aus “The Works“? „Hammer to Fall“ (Hard Rock at his best)? „I Want to Break Free”? (hippes Video: Alle Queen-Mitglieder in Frauenkleider), “It’s a Hard Life” (die ersten Takte zitieren das Ende einer Arie des Opernkomponisten des Ruggero Leoncavallo)? Ich habe mich für „Radio Ga Ga“ (gab übrigens Lady Gaga die Inspiration zu ihrem Namen) entschieden, in YouTube die Liveversion vom Auftritt Queens beim weltweiten Benefizkonzert „Live Aid“ 1985, das Queen endgültig in den Olymp des Rock katapultierte. 1986 Album “A Kind of Magic”, Song “Who Wants to Live Forever” https://www.youtube.com/watch?v=_Jtpf8N5IDE Ein Song von Brian May geschrieben für den Film „Highlander“; er sing sogar die 1. Strophe, bevor Freddie Mercury einsteigt. Große „Oper“ mit großem Orchester und pompösen Synthie-Klängen. 1989 Album „The Miracle“, Song “The Miracle” https://www.youtube.com/watch?v=2DaY8-Mui0I Schwierige Situationen, unter denen das Album entstand: Bei Freddie machten sich die ersten Anzeichen seiner AIDS-Erkrankung bemerkbar, Brain May litt unter einer schwierigen Scheidung. Auch waren in den n seit dem Riesenerfolg von „A Kind of Magic“ 3 Jahre vergangen, in denen jedes Bandmitglied seinen Soloprojekten nachgegangen war. Dafür ein witziges Video, in dem Kinder die Queen-Stars in ihren typischen Outfits imitieren. 1991 Album “Innuendo”, Song “The Show Must Go On” https://www.youtube.com/watch?v=t99KH0TR-J4 Große Rockballade. Obwohl die Band Zweifel hatte, „ob Mercury aufgrund seiner bereits weit fortgeschrittenen Krankheit noch in der Lage sein würde, das Lied zu singen“ gilt der song als Mercurys beste Gesangsleistung. Weiter bei wikipedia: „(…) als die Aufnahmen anstanden, trank Mercury laut May eine erhebliche Menge Wodka in einem Zug, stellte die Flasche energisch ab, sagte: „I'll fuckin do it, darling!“ („Ich werde es verdammt noch mal machen, Schätzchen!“) und sang das Lied problemlos in einem einzigen Take ein, der dann verwendet wurde.“ 1995 Album “Made in Heaven”, It’s A Beautiful Day” https://www.youtube.com/watch?v=wBd2nnsxdN4 Berührender Opener und Abschluss des letzten Queen-Albums mit Legende Freddie Mercury, erst nach seinem Tod 1991 veröffentlicht. Auf Spotify nachzuhören der endlose Schluss mit himmlisch-sphärischen Klängen …

Hörinsel 5 – Paul Dukas: Der Zauberlehrling (verfasst von Joshua Schulze-Reimpell, Klasse 10b. Danke Joshua!) Infos zum Werk: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling_(Dukas) https://de.wikipedia.org/wiki/Fantasia#Inhalt https://www.youtube.com/watch?v=xazobZ22zro Ein kleiner Podcast zum „Zauberlehrling“ des WDR gibt es hier: spotify:episode:4Vm6KlheGsJmG7qlbUtW5P Die Musikinsel Playlist gibt es hier spotify:playlist:24CwPZx5Zn58N0neVRxnAz

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Paul Dukas (1865-1935)

Film "Disney Fantasia" (1940) von Walt Disney (1901-1966)

Im Jahre 1797 veröffentlichte Goethe die bis heute sehr bekannte Ballade „Der Zauberlehrling“. Sie handelt von einem Zauberlehrling, der seine eigenen magischen Fähigkeiten maßlos überschätzt und mit den neu erlernten Sprüchen, in der Abwesenheit des Meisters, einen Besen verzaubert. Anfangs wirkt die Situation recht gut, dem Besen wachsen Arme und Beine und er schnappt einen Eimer und fängt an – wie ihm befohlen wurde – Wasser aus dem Fluss zu holen und in eine Wanne zu füllen. Doch merkt der Zauberlehrling nach einigen Runden, die der Besen gelaufen ist, dass er den Spruch vergessen hat, mit dem man den verzauberten Besen zurück in einen normalen Besen verwandelt. Panik macht sich in dem Zauberlehrling breit und nach einigen verzweifelten Versuchen, die alles schlimmer machen, kommt der alte Zaubermeister herein und rettet die Situation. Nach dieser Vorlage komponierte Paul Dukas 1897 das gleichnamige Werk. Bei dem Werk handelt es sich um Programmmusik, also Musik, die einen nicht-musikalischen Inhalt wiedergibt. In diesem Fall die Ballade „Der Zauberlehrling“ Goethes. Die Zeiten, die nun in Klammern stehen, beziehen sich auf das Youtube-Video. Was ich also beschreibe geschieht zu dieser Zeit im Video.

Am Anfang des Stückes (0:42) wird musikalisch eine angespannte Atmosphäre erzeugt. Der Zauberlehrling versucht sich zurückzuhalten, aber er möchte unbedingt seine Fähigkeiten ausprobieren. Schließlich kann er sich nicht mehr zurückhalten und zaubert (2:20). Die Atmosphäre ist gespannt, was wird passieren? Und dann (3:03) nach einer Generalpause hört man wie der Besen zum Leben erweckt wird. Nun (3:28) versucht der Besen sehr schleppend langsam die ersten Schritte zu gehen und beginnt darauf seinen Marsch (3:48). Jetzt (3:59) gießt er das erste Mal Wasser in den Eimer. Das Eingießen des Wassers wird von den Streichern intoniert. Die darauffolgenden freudigen Melodien sind der Zauberlehrling, der von seinem Zauber begeistert ist. Das Thema des Besens wechselt von Instrument zu Instrument und steigert sich. Dann (6:13) erklingt verkürzt wieder das Thema des Lehrlings. Dieser merkt, dass er den Spruch vergessen hat, mit dem er die Besen deaktivieren kann und versucht in verschiedenen Tonarten verschiedene Sprüche, um sie aufhören zu lassen. Doch mehr und mehr Wasser fließt in die Wanne. Die Musik steigert sich und man hört bald wie die Wanne überläuft. Der Lehrling ist verzweifelt und schlägt (8:38) mit einer Axt den Besen nieder. Das sorgt dann erstmal für Ruhe, doch dann steht eine Hälfte des Besens mit seinem Motiv wieder auf (8:52) und fängt von neuem an, Wasser zu holen. Doch als sei das noch nicht genug steht (9:05) auch die andere Hälfte des Besens auf und tut es ihm nach. Die beiden Besenhäften rennen also nun und holen noch mehr Wasser und die Musik schwillt zu einem zweiten Höhepunkt an. Dann werden die Besen (11:43) mit einem lauten Ruck von dem Meister, der soeben zurückgekehrt ist aufgehalten und fallen in sich ein. Nach einer kurzen Pause zeigt die Musik den zerknirschten Lehrling, der sich klein macht und dann in den letzten Akkorden knapp vom Meister ermahnt wird. Zum Schluss kann ich euch noch Disneys Fantasia empfehlen, das war der dritte Abendfüllende Film Disneys. Dieser bestand aus kleinen Zeichentrickfilmen zu verschiedenen klassischen Stücken, unter anderem ist auch ein kleiner Film zu dem Zauberlehrling von Paul Dukas enthalten, aber auch viele andere tolle Stücke sind darin. Den Fantasia-Zauberlehrling als Zeichentrick gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=2DX2yVucz24

Hörinsel 4 - Miles Davis, die Reise durch den Jazz des 20. Jahrhunderts https://de.wikipedia.org/wiki/Miles_Davis

https://www.milesdavis.com 1991 war er Ingolstadt: der Trompeter Miles Davis, strahlender Stern am Jazzhimmel. Er gab bei uns eines seiner letzten Konzerte im Rahmen der Ingolstädter Jazztage. (https://www.ingolstaedter-jazztage.de/about/festival-history/) Wer sich mit Miles beschäftigt, begibt ich auf eine Reise durch die Jazzgeschichte des Modern Jazz ab 1945. Wenn Du möchtest, steig ein die Zeitmaschine!

Jahr & Jazzstil

Titel & Web Miles im Bild Infos

1945 Bebop

Billie's Bounce https://www.youtube.com/watch?v=G5lm28gI31M https://de.wikipedia.org/wiki/Billie’s_Bounce

Der gerade mal 19-jährige Miles Davis ist mit dabei bei der Entstehung des 1. JStil des Modern Jazz! Typische Bebop Nummer von Altsax-Held Charlie Parker. Ein 12-taktiger Blues mit hektischer Melodie. Ein Meilenstein des Jazz: „Parker blies eines seiner melodischsten, einprägsamsten Soli, Grundlehrstoff für Generationen von Saxophonschülern.“ (Hans-Jürgen Schaal Jazz-Standards. Das Lexikon, S. 61f.)

1949 Cool Jazz

Venus De Milo https://www.youtube.com/watch?v=1X6h2TxA18c https://de.wikipedia.org/wiki/Birth_of_the_Cool

Erstes legendäre eigenes Album von Miles. Die Geburtsstunde einer neuen Jazzrichtung: Cool Jazz! Abgeklärter, distanzierter Sound. Anspruchsvolle Arrangements mit Jazzorchester. Darüber schwebt Miles Davis mit seinem kühlen Trompetenton, sein zukünftiges Markenzeichen.

1956 Hard Bop

Vierd Blues https://www.youtube.com/watch?v=DabNQMNsFJk https://de.wikipedia.org/wiki/Collectors’_Items

Als neuer Superstar des Jazz nahm Miles von 1955-1958 eine Platte nach der anderen auf mit Jazzlegenden wie John Coltrane (ts), Thelonious Monk (p), Charles Mingus (b), Milt Jackson (vib), Art Blakey (dr), und dem Saxophon-Koloss Sonny Rollins, der bei "Vierd Blues" mit seinem unverwechselbaren Tenorsaxton soliert. Von ihm stammt übrigens das das Hardbop-Meisterwerk "Saxophone Colossus". Hardbop kehrt vom kühlen Sound zurück zum intensiven Sound des Bebop, jedoch mit härterer Spielweise und vielen Blues-Elementen.

1959 Modal Jazz

All Blues https://www.rezensator.de/davis_miles_kindofblue.htm https://www.youtube.com/watch?v=-488UORrfJ0

"Kind of Blue", eine der meistverkauften Jazzplatten aller Zeiten; All Blues, der Kernsong des Albums. Miles führt neu in den Jazz die modale Improvisation ein. Die Musiker auf dem Album bekamen in jedem Stück pro Akkord eine vorgegeben Tonleiter (= Modus). "Die Musiker hatten aber bis zum Eintreffen eigentlich keine genaue Vorstellung davon, was sie spielen sollten." (rezensator.de). Ein gewagtes, eine gelungenes Experiment!

1969 Jazzrock

In a Silent Way https://www.youtube.com/watch?v=B8OfhrVOhHE&list=PLplWlaL7J56Ql3ZTvsb5DCuE4-fusnaJU&index=4 https://de.wikipedia.org/wiki/In_a_Silent_Way

E-Gitarre (John McLaughlin), 3 Keyboards (Herbie Hancock + Chick Corea + Joe Zawinul!), ab Mitte des Stück ein treibender Rockrhythmus, Sopransax (Wayne Shorter), wieder stellt Miles Davis Maßstäbe auf für den in den 1970er populären Jazzrock.

1985 Pop-Jazz

Human Nature https://www.youtube.com/watch?v=mM4WW5yyuu0 https://de.wikipedia.org/wiki/You’re_Under_Arrest_(Miles-Davis-Album)

Miles meets Michael - Gipfeltreffen der Giganten, jedoch nicht persönlich. In den 1980er ein großes Miles-Davis-Comeback nach den mageren 1970er Jahren. Diesmal nimmt sich Miles Pop-Hymnen vor und interpretiert sie neu, wie den Hit "Human Nature" vom "King of Pop" Michael Jackson (zu finden auf "Thriller", das weltweit meistverkaufte Album alles Zeiten)

1992 HipHop Jazz

The Doo-Bop Song https://en.wikipedia.org/wiki/Doo-Bop https://www.youtube.com/watch?v=HT2TTFv0-4U

Pioneer Miles - mit 64 Jahren kurz vor seinem Tod verbindet er Jazz mit dem Anfang dem 1990 weltweit noch unbekannten HipHop und setzt wieder Maßstäbe! Das Album doo.bop, sein letztes, wurde posthum (nach seinem Tod) veröffentlicht. Jazz & Rap.

Hörinsel 3 - Ludwig van Beethoven: 5. Klavierkonzert, 2. Satz https://de.wikipedia.org/wiki/5._Klavierkonzert_(Beethoven) https://www.youtube.com/watch?v=nxj2-QotflI (eine Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern, Leitung Leonard Bernstein, Klavier Krystian Zimerman. Dieser Hörtipp stammt von Joshua Schulze-Reimpell, Klasse 10b. Danke Joshua!)

In meiner Spotify Playlist (spotify:playlist:24CwPZx5Zn58N0neVRxnAz) findest du eine Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern, Leitung Simon Rattle, Klavier Mitsuko Uchida. Und jetzt kommt es: Ab sofort kannst du für 30 Tage ab Anmeldung (bis 31.3. möglich) KOSTENLOS alle Filme und Konzerte der legendären "Digital Concert Hall" der Berliner Philharmoniker anschauen und anhören. Infos und Anmeldung unter https://www.digitalconcerthall.com/de/news. Dort findest du auch meine ausgewählte Aufnahme als Live-Konzert!

Ludwig van Beethoven (1770-1827) "Digital Concert Hall" der Berliner Philharmoniker

Beethoven hat Geburtstag. Happy Birthday .. aber .. Nicht heute, 1770 vor 250 Jahren erblickte der Superstar der Wiener Klassik in Bonn am 17. Dezember das Licht der Welt. Seine Musik kann dramatisch sein, aufwühlend, heroisch. Seine lyrische Seite kennst Du vielleicht auch; die Klavierwerke "Für Elise" oder die "Mondscheinsonate" stimme eher leise Töne an. Heute möchte ich Dir meinen persönlichen Entspannungs-Hit von Beethoven vorstellen: der 2. Satz aus seinem letzten, dem 5. Klavierkonzert, das zu den beliebtesten und meist auf geführten Klavierkonzerten weltweit gehört, genannt "Emperor" (Herrscher). Der 1. Satz beginnt auch kaiserlich mit lauten Orchesterschlägen, hat doch Beethoven dieses Konzert komponiert, als der

Kaiser der Franzosen, Napoleon Bonaparte 1809 Wien bombardierte; aber ich bin ein Fan des 2. Satzes ... Wie ein sanft wogendes Meer setzen im 2. Satz die Streicher an, untermalt von tropfenden Pizzicato-Tönen im Kontrabass. Inmitten des friedlichen Ozeans setzt das Klavier ein und steigt glitzernd in weichen Girlanden hinab und landet auf einem windstillen Streicherteppich, der milde die Grund-Harmonien vorgibt. Mehr harmonische Bewegung geht über in kleines zartes Klaviersolo mit kleinem Triller, bevor sich zaghaft wieder die Streicher in den Klang einfügen; und plötzlich wiederholt sich die Musik, als das Klavier einstieg, jedoch jetzt begleitet von Holzbläsern, aber in neuem harmonischen Gewand. Hörner und Oboen wechseln sich ab. Ein kleines Aufbäumen im Klavier, es wogt in Terzen auf und ab, es wird lauter, dann verliert sich eine kleine Melodiefigur, sich wiederholend, im Piano und versinkt. Zaghafte Trillerketten schrauben sich schillernd wieder in die Höhe; und endlich erscheint eine Mitsingmelodie im Klavier, untermalt von leichten Pizzicato-Schlägen in den Streichern. Die Melodie segelt hin und her zwischen Orchester und Klavier. In ruhigen Gewässern verstreichen genüsslich die Minuten, die Fahrt scheint zu Ende: die Melodie neigt sich dem Grund zu, es wird leiser, bis nur noch ein Ton in den Bläsern übrig bleibt ... plötzlich rutscht dieser Ton um einen Halbton nach unten ... das Klavier bringt eine neue Idee: Akkorde nach oben strebend, wie aus weiter Ferne am Horizont ... der 3. Satz kündigt sich an ... einfach weiter hören :-) ... ein Tanz der Freude im letzten Satz! Und heute der erste Schüler-Tipp Theresa Kopold (Klasse 5a) findet „You’re still the one“ von Shania Twain cool. Danke Theresa! Du eröffnest die neue Spotify Playlist. spotify:playlist:1H77u2fN5XMCSF8f42Ftmi

Hörinsel 2: "Songs In The Key of Life" (Stevie Wonder) https://www.youtube.com/watch?v=FGZYWSfiYbM&list=PLjb5kMzP2zolSAPpMXR7_0MfYjEcDWQJO&index=1 https://de.wikipedia.org/wiki/Songs_in_the_Key_of_Life https://www.spiegel.de/geschichte/stevie-wonder-sein-leben-ist-ein-kleines-grosses-wunder-a-1032543.html https://en.wikipedia.org/wiki/Stevie_Wonder (sehr gut auf Englisch!)

LP "Songs In The Key Of Life" (1975) Stevie Wonder (*1950)

Wer ist der letzte Superstar der Popmusik des 20. Jahrhunderts? Ich stimme für Stevie Wonder! Warum? Wer kann von sich schon sagen, dass er - mit 12 Jahren seine 1. LP als seit Geburt an blinder Mundharmonika-Star aufnahm? - als Multi-Instrumentalist Klavier, Schlagzeug, Bass, ... auf seinen Platten selbst spielt? - 1984 einen Oscar für den Filmsong "I Just Called to Say I Love You" erhielt? - mit seinem Hit "Happy Birthday" dafür sorgte, dass in den USA 1986 ein nationaler Feiertag für den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King eingeführt wurde? - 25 Grammys insgesamt gewonnen hat? (Platz 3 der Grammyliste!) - 2mal in Folge den Grammy für das beste Album des Jahres (1974/75) bekommen hat? - er 1977 nochmals den Grammy für das beste (Doppel!)-Album des Jahres bekommen hat,

nämlich für

"Songs In The Key of Life" (Stevie Wonder) Der Höhepunkt eines produktiven Outburst: Fünf Alben in einer Reihe veröffentlicht Stevie Wonder 1972-1976: Music of My Mind, Talking Book (1972), Innervisions (1973), Fulfillingness’ First Finale (1974) und als Gipfel: Songs in the Key of Life (1976); poetische Songtexte mit politischem und sozialen Bewusstsein; pure Experimentierfreude auf einem raumgroßen Megasynthesizer, mit dem Stevie Wonder wundersame Klangwelten erschuf; legendäre stundenlange Aufnahmesessions zum Teil von 19 bis 7 Uhr, ohne Unterbrechung, ohne Plan, ohne Ziel eine bestimmte Anzahl von Songs für ein Album produzieren zu müssen. Der Gipfel: Das Doppelalbum der Superlative "Songs In The Key of Life"! Aber welche Songs daraus vorstellen? Meine Auswahl an Songs findest du unter spotify:playlist:24CwPZx5Zn58N0neVRxnAz. "Love's in Need of Love Today" - Eröffnungssong. Klasse Text. "The song is about love in modern times and how the word and its meaning seems to have faded. It pleads with people to give love and to stop the hate." Für Harmonie-Checker: Achte mal auf den ersten Harmoniesprung beim Wort "friend". "Have a Talk with God" - Stevie Wonder singt alle Solo- und Background Vocals, spielt Schlagzeug, Percussion, Mundharmonika, Synthie-Bass, Keyboards .. eine One-Man-Klangorgie! "Sir Duke" - Nummer 1 Hit. Textübersetzung lohnt sich! Es geht um den "King of all Sir Duke" Ellington, einem der einflussreichsten Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts. Checke mal die anderen Superstars des Jazz, die Stevie in dem Song erwähnt. "I Wish" - Wenn du den Song anhörst und vom Tanzen müde bist, dann achte mal auf die Basslinie. Eine Hamsterrad-Melodie, die keinen Ausgang zu finden scheint . Wenn du Lust hast, spiel sie nach: https://musescore.com/user/27326657/scores/5276282 ... Und der Text ... wie schön wäre es für mich nochmal Kind zu sein, oder als Jugendlicher wieder Unfug zu treiben ... "Summer Soft" - Wer die Akkordfolge richtig abhört wird in den Club der Harmonie-Checker aufgenommen! Schick mir Deine Akkordfolge. Auch der Text verdient Beachtung. Hochpoetisch der Vergleich des Wechsels der Jahreszeiten mit dem Auf und Ab der Liebesgefühle. "Isn't she Lovely" - Dieser Song feiert die Geburt von Stevie Wonder's Tochter Aisha Morris, die mit ihrem Babylauten im Verlauf des Songs zu hören ist. Besonderheit: Stevie nahm den ersten Schrei seiner Tochter direkt nach der Geburt auf und dieser eröffnet den Hit.

"If It's Magic" - Auch Stevie Wonder verwendet eine Harfe im Rock, wie die Beatles bei "She's Leaving Home" (nachzuhören auf "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band", dem Meilenstein der Popgeschichte). Wunderschönes Gedicht! "As" - Jazz-Superstar Herbie Hancock (original Autogramm zu bewundern auf dem Foto, das im Musiksaal 206 hängt) spielt dabei Fender-Rhodes, ein legendäres Tasteninstrument, vom dem wir am Reuchlin-Gymnasium eines rumstehen haben (!). Gibt eine schöne Coverversion von George Michael, auch ein Superstar des Pop https://www.youtube.com/watch?v=3V726_HShyY Alle Liedtexte mit Erklärungen unter https://genius.com/albums/Stevie-wonder/Songs-in-the-key-of-life

Hörinsel 1: Forest Gump Suite (Alan Silvestri) https://www.youtube.com/watch?v=L_GsPhlQA5Y https://de.wikipedia.org/wiki/Forrest_Gump https://de.wikipedia.org/wiki/Alan_Silvestri

Alan Silvestri (*1950) Tom Hanks (*1956) So leicht wie eine Feder, so beginnt die Filmmusik zu "Forest Gump", ein Film mit 6 Oscars und Tom Hanks (2 Oscars hintereinander 1993/1994!) in der Hauptrolle. Ein unbedingt sehenswerter Film für lange Tage mit einer Dauer von über 2 Stunden. Die Musik lädt ein zum Träumen, die Filmszenen zum Nachdenken über den Umgang der Menschen miteinander, der Filminhalt zum Beschäftigen mit der amerikanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der Filmkomponist Alan Silvestri ist für Euch auch kein Unbekannter, wurde er doch erst vor kurzem für den Grammy 2019 (Filmmusik zu Avengers: Infinity War) nominiert. Silvestri gilt als Superstar der Filmmusikszene, was seine Filmografie eindrucksvoll beweist: 1985: Zurück in die Zukunft (Back to the Future)

1992: Bodyguard (The Bodyguard) 1994: Forrest Gump 1999: Stuart Little 2000: Cast Away – Verschollen (Cast Away) 2006: Nachts im Museum (Night at the Museum) 2009: Disneys Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol) 2011: Captain America: The First Avenger 2012: Marvel’s The Avengers (The Avengers) 2019: Avengers: Endgame