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durch zahlreiche Innovationen auf dem industriel-len Kabelsektor bekannt. 1995 verkaufte Wächterdas Unternehmen, engagierte sich im sozialen Be-reich. Aber die Kabeltechnik ließ ihn nicht los - ei-nige Jahre darauf entstand das IngenieurbüroWSS und schließlich jenes Unternehmen, das sichunter der Marke wire@sound systems auf Audio-kabel konzentriert. „Anlaß war meine enge Be-ziehung zur Musik“, sagt Wächter. „Ich bin aktiverMusiker, habe Fagott studiert und Jazzformatio-nen geleitet. Mein Hobby verbinde ich auf dieseWeise sinnvoll mit der beruflichen Tätigkeit.“

Ich bin daher sehr gespannt, wie sich diese opti-male Grundlage aus technischem Know-how undFreude an der Musik auf die WSS-Produkte aus-wirkt. Zuvor ist jedoch noch Einspielen angesagt.Konrad Wächter empfiehlt für seine Audiokabel30 bis 40 Stunden Einspielzeit - abhängig vonElektronik und Programmaterial.

Charakteristisch für sämtliche WSS-Kabel ist diegalvanische Trennung aller Einzelleiter eines je-weiligen Kabelstranges. Zusammengefügt werdendie Einzelleiter aus hochreinem Silber (NF-Kabel)oder Silber-Kupfer-Compoundmaterial (LS- undNetzkabel) erst in den Anschlußterminals. Auchdie bewährte „antistring“-Verseiltechnik mit un-terschiedlichen, gegenläufigen Verstellwinkelnwurde verbessert. Für das Dielektrikum setzt WSSgeschäumte und gereckte Teflon-PTFE-Bänderein, besser bekannt auch unter dem Markennamen„Goretex“. Ein Material mit extrem geringem Ver-lustfaktor und akustisch dämpfenden sowie elek-trostatisch ableitenden Eigenschaften.Bei der Weiterverarbeitung der Innenleiter ver-wendet man Verbundabschirmungen aus Alu/My-larfolien und verzinnte Kupferumlegungen mithundertprozentiger HF-Dichte sowie extremhochwertige Elastomere. Der Außenmantel derKabel besteht aus einem besonders dichten,schwarzen Textilfilament.

Um ehrlich zu sein: Von Konrad Wächterund seiner Firma WSS (wire@soundsystems) hatte ich bisher kaum gehört -

doch kürzlich landete ein ganzes Paket mit NF-,Lautsprecher- und Netzkabeln der „Platin Line“dieses schwäbischen Herstellers in meinemAbhörraum. Neben der „Platin Line“ bietet manbei WSS darüberhinaus auch eine „Silver Line“und eine „Gold Line“ an - um diese beiden Seriengeht es jedoch diesmal nicht. Wir beschäftigen unshier ausschließlich mit der „Platin Line“, denSpitzenkabeln des Hauses. Die machen auf denersten Blick - bei untadeliger Verarbeitungsqualität- einen eher unscheinbaren Eindruck. Keine mon-strösen Strippen, kein spektakuläres Outfit. MehrSein als Schein? Wir werden ja sehen.

Obwohl die Firma WSS wire@sound systems erstseit 2002 besteht, gilt Firmenchef Konrad Wäch-ter längst als „alter Hase“ in der Kabelentwick-lung. Bereits vor mehr als dreißig Jahren leitete derWSS-Gründer die Abteilung Spezialkabel undSonderleitungen eines Stuttgarter Kabelwerkes.Dann machte er sich mit der Firma Kabel WächterGmbH selbständig. Das Unternehmen wurde

Kabelserie Platin Line von WSS-Kabel/wire@sound systems

Verbindungen Erster Klasse

Hält man die Kabel zum erstenmal in der Hand,fällt sofort deren hohe mechanische Flexibilitätauf. Mit anderen Worten: Hier ist nichts sperrig,wie wir das von manchen Kabeln mit High-End-Anspruch gewohnt sind. Die recht schmiegsamenVerbindungen lassen sich problemlos verlegenund sehr bequem anschließen. Ein dicker Plus-punkt schon einmal aus ergonomischer Sicht!

Ich beherzige den Rat des schottischen High-End-Gurus Ivor Tiefenbrun für einen „Start at the be-ginning“ und schleife zunächst das NF-Kabel KS1mit den vergoldeten Eichmann Bullet Plugs TeCuzwischen CD-Player und Verstärker ein. Es ersetztan dieser Stelle ein Markenkabel der 200-Euro-Klasse. Ich bin zwar auf mögliche Klangverbes-serungen gefaßt, was sich mir jedoch - über Laut-sprecher und via Kopfhörerverstärker/Kopfhörer- bietet, übertrifft dann doch deutlich meine Er-wartungen. Die Auflösung macht einen Sprungnach vorne. Bisher unentdeckte Klangdetails wer-den nun wie selbstverständlich wiedergegeben.Wunderschön das Saxophon von Paquito D‘ Rive-ra im Titel „I love Lucy“ auf der exzellent aufge-nommenen CD „Portraits of Cuba“ (JD145) vonChesky-Records. „Klavieranschläge kommen be-stimmter, druckvoller und zugleich strahlender“,notiere ich, während ich Vladimir Horowitz lau-sche (Horowitz/The last recording, Sony ClassicalSK 45818). Auch große Orchester profitieren, et-wa in der brillanten DGG-Aufnahme von Rimsky-Korsakov’s „Scheherazade“ mit dem PariserOrchestre de l’Opéra Bastille (DGG 437 818-2).

Ich gehe einen Schritt weiter und tausche auch dasvorhandene hochwertige Netzkabel des CD-Spie-lers gegen das „Platin Line“ N4 (STC) mit Oyaide-Steckern Gold/Palladium. Der Unterschied ist

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hörbar, wenn auch erst nach etlichen Takten Mu-sik. Es kommt zusätzliche Rauminformation insSpiel. Alles scheint stärker in jene Richtung zu ge-hen, die bereits nach dem Tausch des NF-Kabelszu hören war. Stimmen geraten noch natürlicher.Mehr Emotion wird transportiert, etwa in demberührenden Duett von Ana Caram und BossaNova-Altmeister Antonio Carlos Jobim auf derCD „Rio After Dark“ (Chesky Records (JD28).Jetzt gönne ich meinem mit symmetrischen An-schlüssen ausgestatteten Kopfhörerverstärkerebenfalls die „Platin Line“. Über das KS2 - kon-fektioniert mit WSS/XLR-Steckern - kommt dasSignal vom CD-Player. Auch hier ist der Klangge-winn deutlich nachvollziehbar, wenn auch teil-weise mit der nunmehr vorhandenen Direktver-bindung zum Quellgerät erklärbar.

Ein vergleichsweiser Wechsel auf die Netzleitung„Platin-Line“ N3 STC mit Silber/Rhodium Oyai-de-Steckern bringt in meiner Anlagenkonfigurati-on kaum einen klanglichen Gewinn. Ich notiere:„Gleichbleibend exakte Rauminformation, jedochtendiert der Höhenbereich schon ein wenig zurSchärfe“. Möglicherweise darauf zurückzuführen,daß alle übrigen NF-Kabel in meiner Anlage aus-schließlich Stecker mit Goldkontakten aufweisen.

Als Signaltransporter zu den Lautsprechern bietetWSS in der „Platin Line“ gleich zwei Kabelvarian-

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ten an. LS2 (Querschnitt 1,40 mm²) und LS3 (2,45mm²) sind als Single-wire- und als Bi-wire-Ausführung erhältlich und werkseitig mit vergol-deten MC-Hohlbananas TeCu konfektioniert.Konrad Wächter empfiehlt das LS3 wegen deshöheren Querschnitts für Lautsprecher mit mehrLeistungsbedarf sowie für den Bi-wiring-Betrieb.Materialien und Aufbau der beiden Kabel sindidentisch. Auch in der Optik unterscheiden sichdie zwei Versionen kaum, beide haben dasselbeschwarze Textilfilament mit blauen Kennfäden.LS3 ist des höheren Querschnitts wegen etwasvoluminöser.Das LS2 bringt - wie auch der Umstieg auf dasPlatin Line NF- und Netzkabel zeigte - deutlich„mehr von allem“: feiner gezeichnete Stimmen,zusätzliche Rauminformation, höhere Grob- undFeindynamik. Kein Lautsprecherkabel für Leute,die auf spektakuläre, vordergründige Effekte aussind, jedoch eine Einladung zu stundenlangementspannten Zuhören.Geht mit dem LS3 noch mehr? Ja! Die 100 oder150 Euro Mehrkosten dafür sind gut angelegt -nicht nur bei Bi-wiring. Noch nie zuvor habe ichdie perlenden Klavierläufe des amerikanischenAusnahme-Pianisten Byron Janis so eindrucksvollgehört (Byron Janis plays Moussorgsky, Mercury434 346-2). Wunderschön, wie Gitarrenklänge inden Raum gestellt werden (Paco de Lucia/Siroco,LP Mercury 830 913-1). Große Klangkörper prä-sentieren sich auf einer in Breite und Tiefe er-weiterten Bühne - etwa die 9. Symphonie vonDvorák auf der neuen XRCD mit der Tschechi-schen Philharmonie unter Karel Ancerl (JVC JM-XR24206).

Keine Zweifel - mit der „Platin Line“ verfügt WSSüber eine Kabelserie der obersten Qualitätsstufe.Seiner Philosophie ist Konrad Wächter dabei treugeblieben. „Es ist keine Zauberei, mit den best-möglichen Materialien und Fertigungsmethodensowie ohne Rücksicht auf die Kosten ein Kabelmit dem absolut besten Klangergebnis zu entwik-keln“, sagt er, „doch mir ist wesentlich, daß fürden Kunden das Verhältnis Materialeinsatz zuEntwicklungskosten und Fertigungskosten nach-vollziehbar und angemessen ist“. Dem ist nichtshinzuzufügen.

HARALD OBST

InformationPlatin Line KleinsignalkabelKS1 mit Bullet Plugs TeCu verg., Preis: ab 350 €(2 x 0,5 m)KS2 symtr. mit WSS/XLR spez., Preis: ab 365 €(2 x 0,5 m)Platin Line LautsprecherkabelLS2 mit MC-Hohlbanana TeCu verg., Single wire,Preis: ab 504 € (2 x 1,5 m)LS3 mit MC-Hohlbanana TeCu verg., Single wire,Preis: ab 602 € (2 x 1,5 m)LS3 mit MC-Hohlbanana TeCu verg., Bi wire,Preis: ab 658 € (2 x 1,5 m)Platin Line NetzkabelN3 STC mit Oyaide Terminals Silber/Rhodium,Preis: ab 198 € (1 x 1 m)N4 (STC) mit Oyaide Terminals Gold/Palladium,Preis: ab 234 € (1 x 1 m)

HerstellerWiSoSys GmbHHeubergstraße 50D-72631 AichtalTel.: 07127-57751Fax: 07127-57823E-Mail: k.waechter@wss-kabel.deInternet: www.wss-kabel.de

Auf den Punkt gebrachtMit der „Platin Line“ ist dem WSS-ChefKonrad Wächter eine Top-of-the-range-

Kabelserie gelungen, die durch Natürlichkeit undAusgewogenheit in der Darstellung sowie derGrob- und Feindynamik weit oben mitspielenkann. Was sie jedoch manch anderen Produktenvoraus hat, ist ihr hervorragendes Preis/Lei-stungs-Verhältnis. Rundum empfehlenswert!