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Hinweise auf Veröffentlichungen zur Personen- Familien- und Hausgeschichte Wilhelm Schulte, Westfälische Köpfe. 300 Lebensbilder bedeutender Westfalen. Verlag Aschendorff, Münster 1963, 444 S. Als in den 3oer und 4oer Jahren der "Münsterische Anzeiger" bzw. die "West• fälischen Nachrichten" in der Reihe "Westfälische Köpfe" über das Leben und Wirken westfälischer Männer und Frauen vornehmlich des Münsterlandes berichteten, wurden diese Beiträge von manchen Lesern ausgeschnitten und gesammelt. Neben der allgemeinen Bedeutung einer Westfalen-Biographie veranlaßte dieses vielerseits bestehende besondere Interesse Landesarchivrat a. D. Dr. Wilhelm Schulte nach Abgabe der Geschäftsführung des Westfälischen Heimatbundes zur Ausarbeitung des hier angezeigten "Biographischen Hand• weisers". Rund dreihundert bedeutsame westfälische Männer und Frauen der verschiedensten Berufe und Stände wurden von ihm in Wort und Bild charak• terisiert, wobei als "westfälische" Köpfe jene Menschen gelten, deren Eltern dem altwestfälischen Raum (Gebiet der Provinz Westfalen einschl. Sieger• und Wittgensteinerland, früheres Niederstift Münster [Emsland und Südoldenburg], einstige Grafschaften Bentheim und Lingen und ehemaliges Fürstbistum Osnabrück) entstammen. Neben den Veröffentlichungsreihen "Westfälische Lebensbilder" und "Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien" ist Wilhelm Schuttes Werk: "Westfälische Köpfe" ein unentbehrliches Hilfsmittel für jeden Freund und Forscher westfälischer Geschichte. Die dort zu jeder Persönlichkeit trotz der räumlich bedingten Kürze des Einzelbildes gebrachten zeit• und familiengeschichtlichen Besonderheiten erhöhen den Wert des Buches für Genealogen und Familiengeschichtsforscher, die nicht zuletzt auch den ausführ• Iichen Literaturnachweis und das umfangreiche Personen•, Familien•, Orts• und Länderregister dankbar zu würdigen wissen. Sehröder Elisabeth Esterhues, Die Seidenhändler-Familie Zurmühlen in Münster (Westf.). Ein Beitrag zur Handelsgeschichte Westfalens im 17.!18. Jahrhundert In: Schriften zur rheinisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte, Neue Folge, Band 4, herausgegeben vom Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv zu Köln, Köln 1960, 71 S. 5 Anlagen. Diese sehr interessante Doktorarbeit der Verfasserin bietet einen instruktiven Einblick in ein münsterisches kaufmännisches Unternehmen, der dem seltenen glücklichen Umstand zu verdanken ist, daß sich im Archiv der Familie von und zur Mühlen auf Haus Ruhr bei Albachten, Bez. Münster, große Teile der Geschäftskorrespondenz von den Anfängen des Betriebes um 1630 bis zu seiner Auflösung 1747 erhalten haben. Sie zeigt das Bild eines florierenden Tuch• handels, der in einer Zeit des sonst allgemeinen Niederganges des Bürgertums von dem zunehmenden Prunk• und Prachtbedürfnis eines barocken fürstlichen Hofes, der hohen Geistlichkeit, des Adels und der hohen Beamtenschaft pro• fitieren konnte, bis den letzten Sprossen der Familie selbst der Obergang in die Beamtenschaft und der Zugang zu den geistlichen Stiftskapiteln gelang, und von ihnen das Geschäftsunternehmen aufgelöst und das Vermögen in Renten angelegt wurde. Diese Familie Zurmühlen ist nicht eines Stammes mit der bekannten weitverzweigten Warendorfer Familie der Mühlenherren, von der einige beamtete Zweige zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Adel erlangten. 1.72 Es steht vielmehr zu vermuten, daß sie von der Emsmühle zu Telgte ihren Ausgang genommen hat. Spätere verwandtschaftliche Beziehungen haben aber wohl nach dem Aussterben der Familie Zurmühlen zu Beginn des 19 . Jahr= hunderts dahin geführt, daß die Familie von Zurmühlen Warendorfer Stammes ihre Erben wurden. In dem Verwandtenkreis erscheinen die Wandschneider= Familie Schmedding, die Kramer Moll, Osthues, Roye, der Oberpostkommissar von Grootfeldt und der Geheimrat von Vagedes. Der von der Verfasserin vermittelte Einblick in die Modesorgen der eleganten Welt um die Wende des 17.!18. Jahrhunderts ist von ganz eigenem Reiz und ihre sorgfältige Arbeit verdient auch in wirtschaftsgeschichtlicher Hinsicht alle Beachtung. Steinbidcer 225 Jahre Moormann, Werne a. d. Lippe. :1962 . In kurzer, aber klarer Schilderung, ergänzt durch gute Bildbeigaben, vermittelt die 114 Seiten starke Jubiläumsschrift einen Einblick in die traditionsreiche Geschichte der heute in der achten Generation bestehenden weit bekannten Werner Firma und damit auch der Familie Moormann. Ausgehend vom Mettin• ger Stammhaus, dem einstigen Handels• und Bankhaus der münsterländischen Tödden des 17.!18. Jahrhunderts, verbreiteten sich Familie und Unternehmen in Verbindung mit der Mettinger Familie ten Brinck und mit der aus Cloppenburg stammenden Familie Sinke! in Holland, Nordamerika und Westfalen, und von Werne aus entwickelten sich im 20. Jahrhundert die verschiedenen, heute über ganz Deutschland verbreiteten bedeutungsvollen Wirtschaftszweige der Moor• mannbetriebe. Die Schrift ist ein gutes Beispiel einer Firmengeschichte. Die auf der Innen•Umschlagseite angedeutete Stammtafel Moormann hätte der Familiengeschichtsforscher gern gut lesbar als Textbeilage vorgefunden. Sehröder Rudolf vom Bruch, Die Rittersitze des Emslandes. Münster: AschendorfE 1962, 236 Seiten, 23 Abbildungen im Text, 47 Abbildungen auf Kunstdrucktafeln, Leinen 45,- DM. Mit Register. Das 1930 erschienene, heute vergriffene umfangreiche Werk des neben seinem medizinischen Beruf als Historiker bekannten Verfassers, betitelt: ,.Rittersitze des Fürstentums Osnabrück", hat die besondere Bedeutung der Arbeit vom Bruchs für die Aufgaben der Genealogie wie der Wirtschafts•, Kultur• und Landesgeschichte längst unter Beweis gestellt. Sogleich nach Erscheinen dieser in jahrelangen Archivstudien gewonnenen Forschungsergebnisse begann Rudolf vom Bruch die selbst in den wirren Jahren der Kriegs• und Nachkriegszeit nicht unterbrochene Stoffsammlung zu seinem zweiten großen Forschungsvor= haben: "Die Rittersitze des Emslandes", ein Unternehmen, auf dessen Ertrag die Familien•, Heimat= und Landesgeschichtsforscher sehnsüchtig warteten. Vermißten sie doch gerade für das Emsland, also für das alte Niederstift Mün= ster sowie die Grafschaften Bentheim und Lingen (heutige Landkreise Aschen= dorf·Hümmling, Meppen, Lingen und Grafschaft Bentheim), seit langem eine Erschließung und Auswertung der für diesen Raum besonders stark verstreut liegenden Schriftquellen zur Geschichte der einstigen Rittersitze und der auf ihnen seßhaft gewesenen, mit ihren genealogischen Verbindungen weit ins Oberstift Münster und in die benachbarten Niederlande hinein verbreiteten Geschlechter. Als Rudolf vom Bruch am Mai 1959 starb, war sein Alters= werk im großen und ganzen abgeschlossen, so daß die Arbeit unter Mithilfe des Niedersächsischen Staatsarchivs Osnabrück unverändert herausgegeben

Hinweise auf Veröffentlichungen zur Personen-Familien … · Jahrhunderts" (S. 540-560). Das die geschichtlichen Ausführungen des Hauptwerkes wesentlich ergänzende, sämtliche

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Page 1: Hinweise auf Veröffentlichungen zur Personen-Familien … · Jahrhunderts" (S. 540-560). Das die geschichtlichen Ausführungen des Hauptwerkes wesentlich ergänzende, sämtliche

Hinweise auf Veröffentlichungen zur Personen- Familien- und Hausgeschichte

Wilhelm Schulte, Westfälische Köpfe. 300 Lebensbilder bedeutender Westfalen. Verlag Aschendorff, Münster 1963, 444 S.

Als in den 3oer und 4oer Jahren der "Münsterische Anzeiger" bzw. die "West• fälischen Nachrichten" in der Reihe "Westfälische Köpfe" über das Leben und Wirken westfälischer Männer und Frauen vornehmlich des Münsterlandes berichteten, wurden diese Beiträge von manchen Lesern ausgeschnitten und gesammelt. Neben der allgemeinen Bedeutung einer Westfalen-Biographie veranlaßte dieses vielerseits bestehende besondere Interesse Landesarchivrat a. D. Dr. Wilhelm Schulte nach Abgabe der Geschäftsführung des Westfälischen Heimatbundes zur Ausarbeitung des hier angezeigten "Biographischen Hand• weisers". Rund dreihundert bedeutsame westfälische Männer und Frauen der verschiedensten Berufe und Stände wurden von ihm in Wort und Bild charak• terisiert, wobei als "westfälische" Köpfe jene Menschen gelten, deren Eltern dem altwestfälischen Raum (Gebiet der Provinz Westfalen einschl. Sieger• und Wittgensteinerland, früheres Niederstift Münster [Emsland und Südoldenburg], einstige Grafschaften Bentheim und Lingen und ehemaliges Fürstbistum Osnabrück) entstammen. Neben den Veröffentlichungsreihen "Westfälische Lebensbilder" und "Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien" ist Wilhelm Schuttes Werk: "Westfälische Köpfe" ein unentbehrliches Hilfsmittel für jeden Freund und Forscher westfälischer Geschichte. Die dort zu jeder Persönlichkeit trotz der räumlich bedingten Kürze des Einzelbildes gebrachten zeit• und familiengeschichtlichen Besonderheiten erhöhen den Wert des Buches für Genealogen und Familiengeschichtsforscher, die nicht zuletzt auch den ausführ• Iichen Literaturnachweis und das umfangreiche Personen•, Familien•, Orts• und Länderregister dankbar zu würdigen wissen. Sehröder

Elisabeth Esterhues, Die Seidenhändler-Familie Zurmühlen in Münster (Westf.).

Ein Beitrag zur Handelsgeschichte Westfalens im 17.!18. Jahrhundert In: Schriften zur rheinisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte, Neue Folge, Band 4, herausgegeben vom Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv zu Köln, Köln 1960, 71 S. 5 Anlagen.

Diese sehr interessante Doktorarbeit der Verfasserin bietet einen instruktiven Einblick in ein münsterisches kaufmännisches Unternehmen, der dem seltenen glücklichen Umstand zu verdanken ist, daß sich im Archiv der Familie von und zur Mühlen auf Haus Ruhr bei Albachten, Bez. Münster, große Teile der Geschäftskorrespondenz von den Anfängen des Betriebes um 1630 bis zu seiner Auflösung 1747 erhalten haben. Sie zeigt das Bild eines florierenden Tuch• handels, der in einer Zeit des sonst allgemeinen Niederganges des Bürgertums von dem zunehmenden Prunk• und Prachtbedürfnis eines barocken fürstlichen Hofes, der hohen Geistlichkeit, des Adels und der hohen Beamtenschaft pro• fitieren konnte, bis den letzten Sprossen der Familie selbst der Obergang in die Beamtenschaft und der Zugang zu den geistlichen Stiftskapiteln gelang, und von ihnen das Geschäftsunternehmen aufgelöst und das Vermögen in Renten angelegt wurde. Diese Familie Zurmühlen ist nicht eines Stammes mit der bekannten weitverzweigten Warendorfer Familie der Mühlenherren, von der einige beamtete Zweige zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Adel erlangten.

1.72

Es steht vielmehr zu vermuten, daß sie von der Emsmühle zu Telgte ihren Ausgang genommen hat. Spätere verwandtschaftliche Beziehungen haben aber wohl nach dem Aussterben der Familie Zurmühlen zu Beginn des 19. Jahr= hunderts dahin geführt, daß die Familie von Zurmühlen Warendorfer Stammes ihre Erben wurden. In dem Verwandtenkreis erscheinen die Wandschneider= Familie Schmedding, die Kramer Moll, Osthues, Roye, der Oberpostkommissar von Grootfeldt und der Geheimrat von Vagedes. Der von der Verfasserin vermittelte Einblick in die Modesorgen der eleganten Welt um die Wende des 17.!18. Jahrhunderts ist von ganz eigenem Reiz und ihre sorgfältige Arbeit verdient auch in wirtschaftsgeschichtlicher Hinsicht alle Beachtung. Steinbidcer

225 Jahre Moormann, Werne a. d. Lippe. :1962.

In kurzer, aber klarer Schilderung, ergänzt durch gute Bildbeigaben, vermittelt die 114 Seiten starke Jubiläumsschrift einen Einblick in die traditionsreiche Geschichte der heute in der achten Generation bestehenden weit bekannten Werner Firma und damit auch der Familie Moormann. Ausgehend vom Mettin• ger Stammhaus, dem einstigen Handels• und Bankhaus der münsterländischen Tödden des 17.!18. Jahrhunderts, verbreiteten sich Familie und Unternehmen in Verbindung mit der Mettinger Familie ten Brinck und mit der aus Cloppenburg stammenden Familie Sinke! in Holland, Nordamerika und Westfalen, und von Werne aus entwickelten sich im 20. Jahrhundert die verschiedenen, heute über ganz Deutschland verbreiteten bedeutungsvollen Wirtschaftszweige der Moor• mannbetriebe. Die Schrift ist ein gutes Beispiel einer Firmengeschichte. Die auf der Innen•Umschlagseite angedeutete Stammtafel Moormann hätte der Familiengeschichtsforscher gern gut lesbar als Textbeilage vorgefunden.

Sehröder

Rudolf vom Bruch, Die Rittersitze des Emslandes. Münster: AschendorfE 1962,

236 Seiten, 23 Abbildungen im Text, 47 Abbildungen auf Kunstdrucktafeln, Leinen 45,- DM. Mit Register. Das 1930 erschienene, heute vergriffene umfangreiche Werk des neben seinem medizinischen Beruf als Historiker bekannten Verfassers, betitelt: ,.Rittersitze des Fürstentums Osnabrück", hat die besondere Bedeutung der Arbeit vom Bruchs für die Aufgaben der Genealogie wie der Wirtschafts•, Kultur• und Landesgeschichte längst unter Beweis gestellt. Sogleich nach Erscheinen dieser in jahrelangen Archivstudien gewonnenen Forschungsergebnisse begann Rudolf vom Bruch die selbst in den wirren Jahren der Kriegs• und Nachkriegszeit nicht unterbrochene Stoffsammlung zu seinem zweiten großen Forschungsvor= haben : "Die Rittersitze des Emslandes", ein Unternehmen, auf dessen Ertrag die Familien•, Heimat= und Landesgeschichtsforscher sehnsüchtig warteten. Vermißten sie doch gerade für das Emsland, also für das alte Niederstift Mün= ster sowie die Grafschaften Bentheim und Lingen (heutige Landkreise Aschen= dorf·Hümmling, Meppen, Lingen und Grafschaft Bentheim), seit langem eine Erschließung und Auswertung der für diesen Raum besonders stark verstreut liegenden Schriftquellen zur Geschichte der einstigen Rittersitze und der auf ihnen seßhaft gewesenen, mit ihren genealogischen Verbindungen weit ins Oberstift Münster und in die benachbarten Niederlande hinein verbreiteten Geschlechter. Als Rudolf vom Bruch am 5· Mai 1959 starb, war sein Alters= werk im großen und ganzen abgeschlossen, so daß die Arbeit unter Mithilfe des Niedersächsischen Staatsarchivs Osnabrück unverändert herausgegeben

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werden konnte. Die Einleitung über die historische Entwicklung des Emsland· raumes und das Register erstellte der Osnabrücker Staatsarchivrat Dr. Israel. Ein kurzer Hinweis auf den Inhalt der Veröffentlichung mag die Fülle des verarbeiteten Stoffes andeuten. Behandelt sind folgende Rittersitze mit ihren dort seßhaft gewesenen Geschlechtern : Stiftsburg Fresenburg und ihre Burg• mannschaft; Stiftsburg Nienhaus, deren Burgmannschaft und die zum Bezirk der Burg Nienhaus gehörenden Rittersitze: Tunxdorf, Altenkamp, Papenburg, Ahlen, Campe, Osterwedde, Heede, Scharpenburg; Stifsburg Landegge, deren Burgmanschaft und Rittersitze Haren, Goseburg, Landegge, Dankern, Düne• burg, Beel ; die landesherrliche Paulsburg in Meppen mit der Meppener Burg• mannschaft und den Sitzen: Hof zu Meppen, Nagelshof zu Meppen, Nagels Bergham, Deters Bergham, Bakemude, Vredeort, Wesuwe; Burg und Iandes• herrlicher Hof zu Haselünne sowie die dortigen Burgmänner und deren Höfe; die Güter im Bezirk Haselünne: Eickhof, Schwakenburg, Hamm, Lotten, Holte, Kamphaus, Kreyenburg, Lehrte, Esterwegen; die landesherrliche Burg zu Lingen mit der Lingener Burgmannschaft und die im Bezirk Lingen gelegenen Sitze : Beversundern, Holthausen, Hanikena, Grumsmühlen, Lengerich, Langen, Venhaus, Slipse, Kreyenribbe, Beesten, Thuine, Hange, Spyck, Herzford, Stovem; die Burg Bentheim mit ihren Burgmannschaften; die Burg Altena in Schüttorf; die gräfliche Burg Nordhorn; die gräfliche Burg Dinkelrode oder Neuenhaus ; die Toerneschen Güter und die Sitze: Langen, Ravenshorst, Brand• ledtt, Lage, Grasdorf oder Olthus, Esche oder Ödinghof, Schulenburg, Emlich· heim, Laar, Heest, Echteler, Wolda. Schon dieser Kurzhinweis auf den Inhalt dürfte vom Bruchs höchst verdienstvolles Werk : "Die Rittersitze des Ems• Iandes" jedem Freund der Geschichte dieses Raumes unentbehrlich erscheinen lassen. Sehröder

Hubert Rickelmann, Die Tüötten in ihrem Handel und Wandel und die Wolle• und Leinenerzeugung im Tecklenburger Land. Ein Beitrag zur Geschichte des Tecklenburger Landes. lbbenbüren 1961, 522 S. 24,50 DM.

Das vorliegende Werk über dieses geheimnisumwobene Händlervolk der Tödden ist ein Heimatbuch mit seinen typischen Vorzügen und Smwächen. Der Verfasser hat mit großer Liebe und eingehender Kenntnis ein umfang• reimes kultur• und familiengeschichtlimes Material über die hauptsächlich in Mettingen, Hopsten und Recke beheimateten Leinenhändler gesammelt, die mit ihren Packen zu Fuß von den Niederlanden bis nam Brandenburg und Pommern ganz Norddeutschland durchzogen und eine eigene Geheimsprache verwandten. Unter dieser Oberfülle von Einzelheiten ist die systematisme Durmarbeitung und Ordnung leider zu kurz gekommen. Hervorzuheben ist wieder die außer• ordentlim reime Beigabe von Bildern, Fotographien wie Zeichnungen; zu be• mängeln die teilweise geringe Qualität selbst moderner Bildnisfotos. Aus dem Töddenhandel haben sich im 19. Jahrhundert namhafte Konfektionshäuser entwickelt. Es braumt nur daran erinnert zu werden, daß die Brenninckmeyer und Hettlage aus Mettingen stammen und auch heute noch dort ansässig sind. Als andere namhafte Töddenfamilien seien die ten Brink, Langemeyer, Lampe, Moormann, Meyknecht, Boecker, Wehmeyer genannt. Die zahlreichen Nach= richten über ihre Niederlassungen im deutsmen Osten verdienen besondere Beachtung. Kennzeimnend für diese Geschlemter ist das zähe Festhalten an der Heimat, den familiären Beziehungen untereinander und dem katholischen Bekenntnis. Steinbicker

1.74

Bau• und Kunstdenkmäler von Westfalen, 41. Bd. Die Stadt Münster, VII. Teil; Register zu Teil I bis VI. Zusammengestellt von Margarete Pieper•Lippe, Münster. Verlag AschendorfE 1962. 179 Seiten.

In seinem großartigen sechs starke Bände umfassenden Werk "Die Bau• und Kunstdenkmäler der Stadt Münster hat der 1943 verstorbene Professor Dr. Max Geisberg als ein ebenso interessierter wie auch erfahrener Genealoge zahlreime personengesmimtliche Namrichten und familienkundliehe wertvolle Angaben gebracht, die vielfam auf langjährigen Armivstudien beruhten, aber infolge Fehlens eines Registers bislang nur schwer greifbar waren. Jetzt endlim liegt, bearbeitet von Frau Dr. Margarete Pieper•Lippe, das er• sehnte Register vor, das in Umfang und Zuverlässigkeit der Bedeutung des Geisbergschen Werkes entspricht. Es überrasmt durm die Fülle der vorkommen• den Namen, die nimt nur Künstler und Stifter betreffen, sondern Angehörige aus allen Ständen Münsters und des Münsterlandes, was man in einem solmen Inventar nicht ohne weiteres erwarten würde. Aders

Letmathe eine aufstrebende westfälische Stadt. Hrsg. von der Stadt Letmathe. Redaktion: Stadtdirektor Smoßier, Letmathe. Heimatverlag Letmathe 1961. 56o S. Dazu Ergänzungsheft: Ahnentafeln zum Letmather Heimatbum, zusammen• gestellt von W. Honselmann, Paderborn!Letmathe.

Aus Anlaß der Jubiläumsfeier: .. 925 Jahre Dorf - 25 Jahre Stadt Letmathe" legte die Stadt ein inhaltlich reich gegliedertes, die gesamte Geschichte des Ortes Letmathe und der zugehörigen Bauerschaften behandelndes Heimatbum vor. Das in Zusammenarbeit von 12 Autoren entstandene Gemeinsmaftswerk vermittelt insbesondere den Genealogen und Familiengeschichtsforsmern des Raumes Letmathe wichtige Quellenstoffe und Forschungsergebnisse, u. a. in den Arbeiten: .. Die Herren von Letmathe" (Prof. Dipl.•lng. Otto Bismoff, Köln·Marienburg, S. 51-168); "Beiträge zur Geschichte der adligen Redtts­nachfolger der Herren von Letmathe auf Haus Letmathe" (Willi Honselmann, Paderborn, S. 169-220), darin S. 169-201: Die Familie von Westhofen (Stamm• tafel S. 196!197), S. 202-220: Die Familie von Brabeck, Zweig Letmathe (Stammtafel S. 21/218); ,.Letmathe als Familienname" (Emil Seuster, Letmathe, S. 221-224); Beiträge zur Gesmimte der Bauerngüter in Letmathe, Genna, Stenglingsen, Lasbeck'" (Willi Honselmann, Paderborn, S. 257-350), darin die Höfe und Familien : Smultenhof auf dem Ahm, Bohe auf dem Ahm, Steinhaus, Westhoff in der Smere, Liesenhoff, Köster (Köster•Dierk), Smulte auf dem Hofe, Brenken, Humpert, Schulte•Letmathe, Vieler, Menken, Bickhan, Loose, später Sattler Pieper, Rüter, Im Siepen, Jürgens, Grothe, Schlüter, Westhoff in den Bocken, Smulte Schälk; Die Familien v. Smöller und v. Schaesberg und ihr Besitz in Genna; die Höfe und Familien in Genna und Stenglingsen: Lasbeck, Schultenhof, Schulte an der Ovelgünne oder Schiffahrt, Husterhof, Niederhof, Röttgers, Jasper, Vieler, Schulte zu Genna, Potthoff, Fischer, Nieder­hof, Honsel; ,.Die Bauerschaft Oestrich" (Walter Ewig, Letmathe•Dröschede, S 351-398), darin die Höfe und Familien: Heymann, Beckmann, der Rasch_en• hof, der Schultenhof, Theile, Späing gnt. Drees, Schröder, Stock•Westeruus, das Bomergut am Lürenbach, Becker•Alf, Nölken. Grürmann auf der Heide, Korbeslühr; "Die Bauerschaft Dröschede" (Ewig, S. 399-418); "Lösse! im Wandel der Zeiten" (Ewig, S. 419-428) ; ,.Beiträge zur älteren Kirmen• gesmichte" (W. Hoselmann, W. Ewig, R. Heetmann, S. 429-444), darin die Pfarrer, Vikare, Küster, Lehrer und Organisten); "Familie Carl Overweg"

1.75

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(Matga Schulte=Sduöer, Letmathe, S. 507-510); .,Clara Deneke" (Emil Seuster, Letmathe, S. 511-515) . Im Anhang bringt Willi Honselmann .,Einwohnerlisten des 17. u. 18. Jahrhunderts" (S. 540-560). Das die geschichtlichen Ausführungen des Hauptwerkes wesentlich ergänzende, sämtliche genannten Höfe und Familien betreffende Beilageheft: .,Stammtafeln zum Letmather Heimatbuch", zusammengestellt von Willi Honselmann, gibt der Letmather Jubiläumsschrift einen erhöhten Wert und wird bei den Familienforschern besondere Beachtung finden . Sehröder

]osef Schepers, Haus und Hof deutscher Bauern. 2. Band. Westfalen•Lippe. Mit Vorwort und Beitrag von Gustav Wolf. Verlag Aschendorff, Münster 1960, 536 S., 135 Textabb. u. Tafelteil mit 289 Aufmaß. und 76 Lichtbildtafeln . 50,- DM.

Das Werk des Verfassers - wohl als ein Lebenswerk anzusprechen - stellt nichts weniger als eine Geschichte des westfälischen und lippischen Bauernhofes und •hauses dar, dessen Lektüre jedem, der mit der Familiengeschichte west• fälischer Bauerngeschlechter sich befaßt, wärmstens zu empfehlen ist. Der ganz besondere Wert des Werkes liegt in der Fülle des gebotenen Anschauungs• materials, den Grund• und Aufrissen der Häuser und ihres Gefüges, den Schau• bildern ganzer Hofanlagen mit ihrer Einbettung in die Landschaft wie den Abzeidmungen kleinster Details der Inneneinrichtung. Ebenso sorgfältig ja liebevoll wie die prachtvollen Sattelmeierhöfe des Ravensberger Landes, die breiten Fachwerkhöfe des Teddenburger oder Delbrücker Landes werden auch die Moor• und Heidehöfe, die Kötterhäuser, die alten Speicher, ja die Feld· scheunen, Schafställe und Backhäuser behandelt. Jede westfälische Teilland• schaft ist mit ihren mannigfaltigen Bauweisen exemplarisch vertreten. In einer Zeit, in der die bäuerlidte Lebens•, Wohn· und Wirtschaftsweise unter dem Zwange wirtschaftlicher Notwendigkeiten stürmischen Veränderungen unter• worfen ist, wird dieses Buch bald den Wert eines Denkmals der unwider• bringliehen Vergangenheit erlangen. Seine Anschaffung muß trotz des nicht geringen Preises warm empfohlen werden. Steinbicker

Aus historischen Jahrbüchern und Zeitschriften

Altenaer Beiträge. Arbeiten zur Geschichte und Heimatkunde der ehemaligen Grafschaft Mark. Band 1 Neue Folge. Hrsg. im Auftrage der Gesellschaft der Freunde der Burg Altena von Franz Krins. Verlag "Der Märker", Altena 1961. Inhalt: Die Wirtschaft der Grafschaft Mark unter Brandenburg•Preußen 16og--18o6 (E. Dösseler); Beiträge zur Geschichte des Medizinalwesens in der Graf• schaft Mark und im märkisdt•lippischen Kondominium Lippstadt (E. Dösseler). Mit Orts• und Personenregister.

Mitteilungen des K~eisheim~tbundes Bersenbrück. Heft 10. Quakenbrück 1962. Aus dem Inhalt : Dte Geschtchte der Industrie im Kreise Bersenbrück (Dobel• mann); Urkunden des Hauses Lonne in westfälischen Ardtiven, mit einer haus• und archivgeschichtlichen Einleitung (Schröder); Ablösungsvertrag der Stroth• manns in Hertmann (Korfhage) .

Beiträge zur Geschidtte Dortmunds und der Grafseitaft Mark. Hrsg. vom Histo• rischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark. 58. Band. Dort• mund 1962.

Aus dem Inhalt: Westfälische Studenten der Rechte, Medizin und Theologie an der Universität zu Leiden 1575-1813 (Heinrich Kar! Hofmeier); Joan Georg Joch. Ein Wegbereiter für den Pietismus in Deutschland 1709-1722 (Helmut Esser); Kar! Bücher als Gymnasiallehrer in Dortmund 1872/73 (Alfons Perlick); Dr. phil. h. c. Wilhelm Sdtmieding, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund 1886-1910 (Friedrich Horstmann); Die Anfänge Wilhelm Siebens in Deutsch· land (Arthur Mämpel) ; Ein Leben im Dienste Dortmunder und westfälischer Kulturarbeit (Joseph Risse) .

]ahrbudt des Emsländisdten Heimatvereins . Bd. IX. Meppen 1962. Aus dem Inhalt: Bernhard Köster, sein Leben und Werk als Heimatschrift• steiler (Riese); Weiterer Beitrag zur Geschidtte der Familien Mulert (Mulert); Das wechselvolle Schicksal eines Adelshofes (v. Langen) in Haselünne (Simme).

Bd. X. Meppen 1963. Aus dem Inhalt: Die Entwicklung der Hof• und Hausmarken (Horstmann); Die Hausmarken im Kreise Lingen (Tenfelde); Die in Vrees vor 1900 gebräum• Iichen Familiennamen; Pfarrer der Vincentiuskirche zu Haselfinne (Simme).

Lippisdte Mitteilungen aus Gesdtidtte und Landeskunde. 31. Band. Meyersdte Hofbuchhandlung Verlag. Detmold 1962.

Aus dem Inhalt: Kurzer Abriß der Lippisdten Militärgeschichte, nebst Fahnen• geschichte und Ranglisten von 1664 bis 1806 (Hans von Dewall); Sirnon Hage­mann, Lippischer Geistlicher in Rietberg (Franz Flaskamp); Ferdinand Freilig­rath und Ludwig Merckel (Alfred Bergmann); Die Baumeister des Jagdschlosses Oesterholz (Kar! Sundergeld).

Oldenburger Balkensdtild. Kleine Hefte, hrg. vom Oldenburger Landesverein für Gesdl.ichte, Natur• und Heimatkunde durch die Historische Gesellschaft zu Oldenburg. Heft 16!17. 1961.

Inhalt : Heinrich Vollers, Organist, Landmesser, Chronist zu Berne im Ste­dingerland (1583-1656) und die Musikerfamilie Vollers in drei Jahrhunderten. Mit 4 Abb. u. Stammtafel (Wolfang Büsing).

Oldenburger ]ahrbudt . Hrg. vom Oldenburger Landesverein für Gesmimte, Natur und Heimatkunde, Oldenburg. 6o. Band. Oldenburg 1961.

Aus dem Inhalt : Die Bildnisse Fräulein Marias von Jever. Mit 9 Abb. (Walter Müller•Wulkow); Das Münnimsme Grabmal in Neuenhuntorf (Eberhard Crusius); Heinrim Matthias Marcard, Leibmedicus des Herzogs Peter Friedrim Ludwig von Oldenburg 178&--1808. Mit Briefen Marcards an Johann Caspar Hirzel, Armiater in Züridt, und 2 Porträts (Berend Strahlmann); Quellen zur oldenburgisdten Familienforsmung, 7· Teil (Rimard Tantzen); Nadtrufe: Heinrim Ottenjann t der Mann und ~in Werk (Hermann Lübbing); Johannes Ostendorf t (Walter Smaub).

Osnabrücker Mitteilungen. Mitteilungen des Vereins für Cesmimte und Landes• kunde von Osnabrück (Historismer Verein). 70. Bd. 1961.

Aus dem Inhalt: Der Zehnte im Landkreis Osnabrück vom späten Mittelalter bis zur Ablösung (A. Suerbaum); Beiträge zur Wirtsmaftsgesmimte des Osna• brücker Landes im 17. und 18. Jahrhundert (K. Madtens) .

1.77