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von Reinhold Giovanett P lopp! Da ahnt man nichts Böses, denkt sich, das Jahr wäre eh bereits gelaufen, das Beste hätte man bereits gehört und ist also beruhigt. Nix da! Die neue CD von The Psychos sprüht dermaßen vor Energie, dass ein so- fortiger zweiter Durchlauf notwen- dig ist, um die anfängliche Ruhe wiederzuerlangen. Dabei ist „Blood Sweat Rock'n'Roll“ voller Klischees, die Texte kommen dank der häufigen Verwendung des Wortes fuck ei- nem Ozzy Osbourne-Interview nahe und das Ganze klingt – mit Absicht, wie die Band versichert – retro. Nichts Neues also, zumal die Originalität nicht wirklich gegeben ist. Aber das ist hier nicht wesent- lich. Wesentlich ist bei diesem Al- bum, dass hier Rock'n'Roll stattfin- det! Welche Band würde das nicht gerne von sich behaupten?! The Psychos sind als Band bereits seit 2002 unterwegs, haben bereits Demos und CD's produziert und das vorliegende Album hätte bereits zu Weihnachten 2008 erscheinen sol- len. Die Verzögerung ist nicht weiter schlimm, wenn ein Album schlus- sendlich diese Qualität erreicht. Die besten Songs des Albums mö- gen „Bastard Son of a Goddamn Trucker“, und „Hey Baby!“ sein, aber die CD funktioniert am Stück vielleicht am allerbesten, denn ob- wohl die Songs aus Punkrock, Rock'n'Roll und Rotzrock zusam- mengebraut sind, ist jene Ab- wechslung gegeben, die ein Rock'n'Roll-abhängiges Gehirn NICHT überfordert! Hinzu kommt, dass die Aufnahmequalität sehr gut ist. Lukas Flarer (Gitar- rist von Voices of Decay und als Tontechniker in Sachen Härte mittlerweile die Nummer eins im Lande) hat der Band einen ausge- zeichneten Sound verpasst, obwohl – wie die Band erneut versichert – nicht lange herumgemacht wurde. The Psychos haben ihr Lineup erst kürzlich erneuert, Instrumente wurden vertauscht, neue Musiker sind hinzugekommen und eine erste Probe wurde schon absolviert. Die vorliegende CD überzeugend für die Bühne hinzubekommen, das wird sie Blut und Schweiß kosten, aber da mit Johnny (Stimme, Gitarre), El Zepito (Gitarre) und G.G. (Schlag- zeug) gleich drei Musiker von der Rock'n'Roll-Formation The OhMy- Gods dabei sind und mit Rufio (vor- mals Drummer, jetzt Basser bei The Psychos) und Johnny zwei originale Psychos in der Band sind, dürfte die Hürde zu schaffen sein. „Blood Sweat Rock'n'Roll“ ist der vierte Release des Net-Labels Air- bagpromo Records und der bislang vielleicht Beste. Wie für alle bishe- rigen Airbagpromo Record-Relea- ses gilt auch hier, dass der Downlo- ad kostenlos UND legal ist. Die mp3-Files kommen in 320kBit/s, mit druckbarem Booklet und drei- sprachiger Bandbio. Was will ein Rock'n'Roll-Herz mehr? Wer Testhören möchte, geht (der Band) entweder ins Netz oder hört Radio Freier Fall. Heute Abend, 19.40 Uhr, RAI Sender Bozen. Download: www.airbagpromo.com/ records/apr004 Fortsetzung (Interview) > Freitag, 18. Dezember 2009 – Nr. 246/17. Jg. > Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560 Tageszeitung DIE NEUE SÜDTIROLER Fotos: rhd The Psychos Erscheint HEUTE über das Net-Label Airbagpromo Records: „Blood Sweat Rock'n'Roll“ von The Psychos: www.airbagpromo.com/records Diskutieren gerne und respektieren sich gegenseitig: Rufio, Johnny und El Zepito, 3/4 der neuen Psychos.

Headliner #069

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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Page 1: Headliner #069

von Reinhold Giovanett

Plopp! Da ahnt man nichtsBöses, denkt sich, das Jahrwäre eh bereits gelaufen,

das Beste hätte man bereits gehörtund ist also beruhigt. Nix da! Dieneue CD von The Psychos sprühtdermaßen vor Energie, dass ein so-fortiger zweiter Durchlauf notwen-dig ist, um die anfängliche Ruhewiederzuerlangen. Dabei ist „Blood SweatRock'n'Roll“ voller Klischees, dieTexte kommen dank der häufigenVerwendung des Wortes fuck ei-nem Ozzy Osbourne-Interviewnahe und das Ganze klingt – mitAbsicht, wie die Band versichert –retro. Nichts Neues also, zumal die

Originalität nicht wirklich gegebenist. Aber das ist hier nicht wesent-lich. Wesentlich ist bei diesem Al-bum, dass hier Rock'n'Roll stattfin-det! Welche Band würde das nichtgerne von sich behaupten?!The Psychos sind als Band bereitsseit 2002 unterwegs, haben bereitsDemos und CD's produziert und dasvorliegende Album hätte bereits zuWeihnachten 2008 erscheinen sol-len. Die Verzögerung ist nicht weiterschlimm, wenn ein Album schlus-sendlich diese Qualität erreicht. Die besten Songs des Albums mö-gen „Bastard Son of a GoddamnTrucker“, und „Hey Baby!“ sein,aber die CD funktioniert am Stückvielleicht am allerbesten, denn ob-wohl die Songs aus Punkrock,Rock'n'Roll und Rotzrock zusam-mengebraut sind, ist jene Ab-wechslung gegeben, die ein

Rock'n'Roll-abhängiges GehirnNICHT überfordert! Hinzukommt, dass die Aufnahmequalitätsehr gut ist. Lukas Flarer (Gitar-rist von Voices of Decay und alsTontechniker in Sachen Härtemittlerweile die Nummer eins imLande) hat der Band einen ausge-zeichneten Sound verpasst, obwohl– wie die Band erneut versichert –nicht lange herumgemacht wurde.The Psychos haben ihr Lineup erstkürzlich erneuert, Instrumentewurden vertauscht, neue Musikersind hinzugekommen und eine ersteProbe wurde schon absolviert. Dievorliegende CD überzeugend für dieBühne hinzubekommen, das wirdsie Blut und Schweiß kosten, aber damit Johnny (Stimme, Gitarre), ElZepito (Gitarre) und G.G. (Schlag-zeug) gleich drei Musiker von derRock'n'Roll-Formation The OhMy-

Gods dabei sind und mit Rufio (vor-mals Drummer, jetzt Basser bei ThePsychos) und Johnny zwei originalePsychos in der Band sind, dürfte dieHürde zu schaffen sein. „Blood Sweat Rock'n'Roll“ ist dervierte Release des Net-Labels Air-bagpromo Records und der bislangvielleicht Beste. Wie für alle bishe-rigen Airbagpromo Record-Relea-ses gilt auch hier, dass der Downlo-ad kostenlos UND legal ist. Diemp3-Files kommen in 320kBit/s,mit druckbarem Booklet und drei-sprachiger Bandbio. Was will einRock'n'Roll-Herz mehr? WerTesthören möchte, geht (der Band)entweder ins Netz oder hört RadioFreier Fall. Heute Abend, 19.40Uhr, RAI Sender Bozen.Download: www.airbagpromo.com/records/apr004

Fortsetzung (Interview) >

Freitag, 18. Dezember 2009 – Nr. 246/17. Jg.

> Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560

TageszeitungDIE NEUE SÜDTIROLER

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The Psychos

Erscheint HEUTE über das Net-Label

Airbagpromo Records: „Blood Sweat

Rock'n'Roll“ von The Psychos:

www.airbagpromo.com/records

Diskutieren gerne und respektieren sich gegenseitig: Rufio, Johnny und El Zepito, 3/4 der neuen Psychos.

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> FortsetzungHeadliner: Zuerst einmal einKompliment meinerseits für dieEnergie, die ihr auf CD gebannthabt! Wie habt ihr das geschafft?Mit wem habt ihr (in welchemStudio) gearbeitet?The Psychos: Danke wir fühlen unsgeschmeichelt! Da wir alle ein bis-schen verrückt sind und auch sonstrecht aufgeweckt, war es gar nichtso schwer die Energie auf die Schei-be zu bringen. Auch dank der gutenArbeit von Lukas Flarer (Voices ofDecay, ex Graveworm) ist es uns ge-lungen, ein recht knackiges Albumzu machen. Bei ihm haben wir alleSongs aufgenommen.Ihr erinnert etwas an die skandi-navischen Rotzrockbands wieGluecifer oder The Hellacopters.Woher holt ihr eure Inspiration,welche Bands und Musiker lasseneuren Adrenalin-Spiegel steigen?Unsere Inspiration holen wir unsaus so gut wie allem, vor allem aberaus Musik die wir schätzen. Daskann von AC/DC bis Jerry Lee Le-wis, von Johnny Cash bis The Bonesalles sein, Hauptsache es ist echtund glaubhaft. Unsere Wurzeln lie-gen aber schon im sogenanntenRotzrock, Bands wie Nashville Pus-sy, Turbonegro, Gluecifer oder Pe-ter Pan Speedrock haben uns schonsehr beeinflusst. Wir unterstützendiese Bands nach wie vor, indem wirCd's und Merchandising kaufen undauf Konzerte gehen.Die Geschichte der Psychos ist jagekennzeichnet von einigen Aufund Abs. Wie hat die Band begon-nen und wie sieht die gegenwär-tige Situation in der Band aus?Begonnen hat alles 2002, Johnnyund Micky wollten eine dreckigeRock'n'Roll-Band gründen, nachein paar Wochen stieß dann Rufio

dazu und die Psychos waren gebo-ren. Es wurde geprobt und es folg-ten zahlreiche Konzerte. Leider istMicky vor kurzem ausgestiegen,doch El Zepito und G.G. sind nunneu in der Band. Zur Zeit wird ander Livetauglichkeit der neuenPsychos gearbeitet. Alle sind sehrmotiviert und können es kaum er-warten mit dem neuen Album einpaar geile Konzerte zu spielen.Das Album ist heute bei „Airbag-promo Records“ erschienen. Wiesind die konkreten Pläne bezüg-lich der Promotion des Albums?Gibt es bereits Live-Termine?Das Album erscheint heute bei Air-bagpromo Records als Gratisdo-wnload. Wir werden auch eine klei-ne Stückzahl pressen lassen, diewir dann bei Konzerten oder überdie Homepage verkaufen werden.Auf den von uns verkauften Schei-ben wird außerdem ein Bonustrack

sein, der nicht auf dem Downloa-dalbum ist.Mit Live Terminen istes zur Zeit schwierig, da wir unswie gesagt mit der neuen Formati-on erst vorbereiten müssen. Aller-dings werden wir im Frühjahr si-cher einige Gigs rocken!Punk und Rock'n'Roll verstehensich offensichtlich in musikali-scher Hinsicht blendend. Wieschaut es textlich aus? PunkigesEngagement oder Rock'n'Roll-Klischees?Wir mischen einfach ein paar Wör-ter zusammen die sich reimen ...nein, Scherz beiseite. Unsere Textesind ein Mix aus beidem, sowohlKlischees als auch Punkattitüde.Es gibt viele gute Bands, die mitguten Texten zu überzeugen wis-sen, wir sehen uns aber eher alsPartyband die unterhalten will, al-lerdings ohne lächerlich zu sein.Musikalisch nehmen wir einfach

die Coolness des Rock'n'Roll undden Dreck des Punk und herauskommt eine Psychos CD!Mehrfach hört man bei denbacking vocals eine sehr starkeFrauen-Stimme. Wem gehört die-se Stimme?Die Frauenstimme gehört Raffae-la, einer Freundin von uns. Siesingt in der Bozner Metal BandFight Club, aber auch bei verschie-denen Jazzformationen und in Mu-sicals ... nicht schlecht, oder? Wirwollten zumindest eine Person aufdem Album haben, die richtig sin-gen kann ... hahahaLetzte Frage: Wie seid ihr auf„Hot Stuff“ von Donna Summergestoßen? Ist es eine Provokati-on, schielt ihr auf die Radios oderist es eine Liebeserklärung zum

Disco der End-Siebziger?Das Cover ist durch einen Zufallentstanden, jemand hat das Riff ge-spielt und alle haben angefangen zulachen. Mit der Zeit haben wir dannaber immer öfter das Stück gespieltund es macht richtig Spaß. Auch liveist es sehr gut angekommen und so-mit hat es Donna Summer sogar aufunser Album geschafft! Gratulation!Dieses Lied wird allerdings nichtbeim Downloadalbum dabei sein, dawir Probleme mit der Lizenz be-kommen könnten.

(Interview: rhd)

Tageszeitung

Freitag, 18. Dezember 2009 Nr. 246

Zeig deinTattoo [11]

Schickt euer schönstes Tattoo miteurem Namen, woher ihr seidund wo ihr euch das Tattoo habtstechen lassen. Unser Kontakt:[email protected].

Philipp Burger/Frei.wild (Brixen). Studio: Tattoo-Art Southtirol, Lana

Unsere Volksabstimmung neigtsich allmählich dem Ende zu, dennihr habt nur noch eine knappe Woche lang die Möglichkeit, unsden ausgefüllten Stimmzettel zuschicken und dadurch eure „Bestof 2009“-Liste mitzubestimmen.Wir vermuten, dass eure vom Nikolaus gefüllten Socken bereitswieder leer gefuttert sind, alsozieht sie in Windeseile an, flitztzur Post oder zum Computer undteilt uns eure Nominierungen fürdas Best of-Voting mit! Alle, dienoch nicht gewählt haben, könnenihre Stimme noch bis Heilig Abendabgeben oder ihre Leute zumWählen motivieren: Einfach denauf dieser Seite abgedrucktenStimmzettel ausfüllen und traditionsgemäß zur Post bringen oder eure Nominierungeneinfach via Email an [email protected]. Zusätzlich haben wirnoch ein Online-Formular für euch eingerichtet, das ihr aufhttp://radiofreierfall.blogspot.comund www.airbagpromo.com ausfüllen könnt. Last chance, honey!

El Zepito und Johnny von The Psychos im Interview

Dreckige Coolness

Bereiten sich gerade für die Bühne vor: The Psychos, hier noch im alten Line-Up

Last ChanceVolksabstimmung: Die Urnen werden geschlossen

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Tageszeitung

Freitag, 18. Dezember 2009 Nr. 246Pippo.Stage Bozen

Callisto &Mary’s Jail

Die einen – Cal-listo – kommenaus Finnlandund verbindenDoom-Metal mitPost-Hardcore,die anderen –Mary's Jail –sind aus Bozen und machenprogressiven Alternative-Rock.Beide sind sie am Freitag, 18.Dezember im „Pippo.Stage“ inBozen live zu sehen.

The Living Targets

Song 1 vonAlbum 1

Die Montaner Punkrocker TheLiving Targets haben ihren er-sten Songs „Trash“ aus dem ge-planten ersten Album „Riot In-side“ über ihre MySpace-Seiteveröffentlicht und der zeigt be-reits eine deutliche Weiterent-wicklung der Band, weg vomklassischen Punkrock, hin zueinem etwas offeneren Alterna-tive-Konzept.

The Gleeman Members

NeuesLine-Up

Die Vinschgauer Ska/Reggae/Dub-Band The Gleeman Mem-bers hat eine konzertintensiveZeit vor sich und präsentiertsich heute Abend im Schupfer-wirt in Schlanders (20.30 h)erstmals mit neuem Line-Up:Lukas Mailänder (Drums/ Per-cussion), Stefan Mailänder(Keyboards und Stimme), Mar-kus Mair (Gitarre und Stimme),Simon Oester (Drums/ Percus-sion), Michael Kaserer (Bass),Werner Tappeiner (Gitarre)und – von Slack & Checkedkommend, Julian Vanzo (Stim-me). Die weiteren Termine der Band sind ihrer Homepagezu entnehmen: www.gleeman-members.tk

NEWSUn concerto solamentecon la voce: Boris Savoldelli dal vivo al Carambolage di Bolzano, lunedí 14 dicembre.

Con la sua indescrivibile per-formance di lunedì sera, il vo-calista camuno Boris Savldel-

li ha letteralmente conquistato ilpubblico del Carambolage. Savoldel-li, autore di uno dei più bei dischi us-citi lo scorso anno, “Insanology”, è si-curamente uno dei nomi di punta del-la musica per sola voce italiana e non,prova ne sia il successo ottenuto du-rante un’esibizione allo Stone di NewYork e il tour in Russia della scorsaprimavera. Con l’aiuto di un looperper chitarristi e di qualche altra dia-voleria con cui modula la voce in di-retta, Savoldelli è un autentico vir-tuoso dello strumento voce che, det-to per inciso, viene usata come fosseun’orchestra che gli permette di ese-guire una serie di brani frutto di stu-diati e appassionanti arrangiamenti.Dinoccolato, a volte abbarbicato sul-la sedia altre in piedi davanti almicrofono, Savoldelli infonde una fi-sicità insospettabile alla sua esibizio-ne di cantante solista, e per arricchi-re il tutto ci aggiunge ironia e spig-liatezza nel presentare il repertorioche va dagli ottimi brani autografidel suddetto disco (ha iniziato con“Andywalker” e “Mindjoke” e ha poiproposto le splendide “Moon-church”, “Bluechild”, “Io?” e la titletrack) a cover riarrangiate targateSting, Miles Davis, Beatles, BeachBoys. Spesso definito musicista jazz,Savoldelli va ben oltre ogni possibiledefinizione e insabbiamento, la suamusica è totale è senza confini; ilconcerto bolzanino di lunedì sera èstata l’occasione per incontralo eporgli qualche domanda.

Headliner: Questi ultimi dueanni sono stati intensissimi perla tua carriera: un disco solista,due con i SADO e uno con ElliottSharp. Ti senti più dottor Jekyll opiù Mr. Hyde in questi tuoi pas-saggi di genere?Boris Savoldelli: Bello il paragonecon Jekyll e Hyde…vedi, la miaproduzione discografica rispecchiaperfettamente la mia “schizofre-nia” musicale! Uno dei miei vanti è

proprio la mia collezione di cd (eanche un po’ di vecchi LP) …s onoda sempre un vero appassionato dimusica, un “onnivoro musicale” chepassa nella stessa giornata dai di-schi di Elton John, Billy Joel e gliSteely Dan a quelli del John Zorn,Ornette Coleman, Elliott Sharp piùsperimentali ed alla scuola rumori-sta della musica contemporaneapiù ostica! La musica, nelle sue di-verse forme, è per me vero ossige-no, non riuscirei in alcun modo aconcepire la mia vita senza di essa!Nel 2008 hai messo radici nellaGrande Mela, quest'anno hai con-quistato la Russia. Come è statal'accoglienza in questi due paesitanto lontani e opposti quanto aradici musicali?In entrambi i casi sono state due es-perienze straordinarie ed uniche!New York è da sempre un riferimen-to culturale fortissimo per me, puoiimmaginarti l’emozione e l’orgoglioquando molti dei miei “idoli” mi han-no contattato personalmente percomplimentarsi con me per la miamusica. Uno dei momenti più emo-zionanti è stata proprio la mia esibi-zione al “The Stone”, storico localedi downtown Manhattan creato daJohn Zorn. Aggiungici inoltre che laDowntown Music Gallery, negozio didischi punto di riferimento da ormaiun ventennio della NY undergro-und, continua a vendere i miei dischie a promuovere la mia musica e pot-rai capire quanto io sia legato a que-sta straordinaria città! Per quantoriguarda la Russia devo dire che an-che qui l’accoglienza è stata davverosplendida! Ho avuto la fortuna di ot-tenere delle recensioni molto positi-ve da parte di alcuni tra i più influ-enti giornalisti jazz russi che hannocreato un “effetto a catena” che miha permesso di esibirmi sia in teatriall’interno di festival jazz che in jazzclub ottenendo lusinghieri responsidi pubblico ed una presenza chenon mi sarei mai aspettato. Se poici aggiungi che il pubblico dell’est èmusicalmente estremamente coltoed esigente, puoi facilmente intuire

quanto quest’esperienza mi sia sta-ta utile per perfezionare il mioshow. Tra l’altro ho appena avutoconferma che in febbraio partirònuovamente per un tour in Russiache toccherà anche la Siberia e laparte asiatica.Quale sarà la prossima mossa,perchè suppongo sia lecito as-petttarsi da te molto per il 2010 ...Ci sono parecchie cose che “bollonoin pentola” e che, per scaramanzia,non posso dire tutte… Oltre al tourdi cui ti ho già detto ci sarà una mianuova uscita discografica, che rap-presenterà il successore di “Insa-nology”, il mio fortunato album insolo voce. Il progetto probabilmen-te si intitolerà “Biocosmopolitan”.In "Insanology" hai fatto tesorodella collaborazione del tuo con-terraneo Ducoli, un personaggiomolto caro al pubblico bolzanino,ci sarà un seguito?Come si dice in linguaggio calcistico,“squadra che vince non si cambia”.La mia collaborazione con il “GrizzlyCamuno”, come lo chiamo affettuo-samente io, continua anche in questonuovo disco. Così come per “Insano-logy” anche per “Biocosmopolitan” itesti sono tutti scritti dal Ducoli.Senza tema di smentita ti posso direche i nuovi testi sono ancor più effi-caci e ficcanti di quanto già non fos-sero quelli di Insanology. Continuaun percorso di vera e propria “speri-mentazione del linguaggio” che Du-coli ha ulteriormente migliorato inuna interessantissima ed originalecommistione tra l’idioma italiano equello americano. Un lavoro diffici-lissimo, non mi stancherò mai di ri-peterlo, perché io passo a Ducoli ibrani già perfettamente definiti, siadal punto di vista armonico che, so-prattutto, dal punto di vista melodi-co e questo vuol dire che lui devescrivere i testi con un attenzione ma-niacale alla metrica che io utilizzonella scrittura della melodia.Info: www.myspace.com/borisingero www.borisinger.eu

(Intervista: crazy)

Il Carambolage incantato dalla proposta musicale di Boris Savoldelli

Maestro della voce

Uno dei più bei disci dell'anno:

„Insaneology“ di Boris

Savoldelli

Page 4: Headliner #069

„Showtime Agency“, die MeranerKonzertagentur, die Deep Purpleletzten Freitag in die Eiswelle nachBozen geholt hat, beziffert die Be-sucherzahl mit 4500 verkauftenTickets. Die Eiswelle war zwarnicht voll, aber dass eine Band wieDeep Purple immer noch so vieleZuschauer zieht, obwohl kein aktu-elles Album vorliegt („Rapture ofthe Deep“ erschien 2005), die letz-ten wirklichen Hits in der Mitteder Achtzigerjahre zu suchen sindund Deep Purple erst vor etwa dreiJahren in Trient gespielt haben, istdoch erstaunlich. Das Durch-schnittsalter lag definitiv über 40.Auch wenn viel junges Publikum zusehen war, waren es vor allemRockfans, die „Made in Japan“noch als Vinyl-Doppelalbum ge-kauft und gehört haben, die dasBild bestimmten. Entsprechendruhig lief es auch im Publikum abund nur fallweise kam etwas Bewe-gung vor der Bühne auf. Das Publi-kum war wohl entweder damit be-schäftigt, sich in den eigenen Erin-nerungen zu suhlen oder aber dieMusik von Deep Purple einfach aufsich wirken zu lassen.Die Band bot denn auch eine tolleAuswahl an Songs aus ihrer mittler-weile über 40jährigen Karriere alsBand. Die großen bekannten Songsaus der Vergangenheit („StrangeKind of Woman“, „Space Trucking“oder „Highway Star“) kamen ebensozum Zuge, wie das Comeback-Al-bum von 1984 („Knocking at YourBack Door“, „Wasted Sunset“, „Per-fect Strangers“) und der Titelsongihres bisher letzten Album „Raptureof the Deep“. Überraschungen gabes zudem, als mit „Bloodsucker“ (aus„D.P. in Rock“, 1970) ein Stück Pro-to-Metal zu hören war, oder mit „NoOne Came“ und „Fireball“ zwei Son-gs aus einem unterschätzen DeepPurple-Album aus ihrer Glanzzeit –„Fireball“, 1971 – gespielt wurden.Steve Morse, der 1994 RichieBlackmore als Gitarrist ersetzt

hat, erstaunte in zweierlei Hin-sicht: zum einen durch sein Kön-nen, das er mit den Solo-Stücken„Contact Lost“ (aus dem „Ba-nanas“-Album, 2003) und „WellDressed Guitar“, aber auch in denDeep Purple-Songs selbst unauf-geregt zur Schau stellte, und zumanderen mit der Lockerheit unddem fast durchgehenden Lächelnauf dem Gesicht, mit dem er dieKlassiker der Band spielte. Und natürlich kamen die Mega-Klassiker ganz zum Schluss: „Smo-ke on The Water“, überraschen-derweise „Hush“ (eigentlich aus

der Pre-Gillan-Zeit von Deep Pur-ple) und „Black Night“.Unterm Strich bleibt ein sehr gutesKonzert mit exzellenter Musik. Diezahlreichen Soli, die bisweilen etwaslang geraten sind, hätten zeitlichund zahlenmäßig durchaus mit demeinen oder anderen zusätzlichenSong ersetzt werden können. Aberdas ist Ansichtssache, zumal geradeeine Band wie Deep Purple auchund vor allem durch das Können dereinzelnen Musiker strahlt.Wer sich in der unmittelbarenNähe der Bühne befand, konntesich auch soundmäßig nicht bekla-gen. Schlimmer war es freilich wei-ter hinten in der Halle. Aber das istdas alte Leid der Eiswelle, diemangels Alternativen zwar für der-artige Konzerte genutzt wird,dafür aber letztlich nicht gebautwurde. Es ist nicht das erste Malund wird auch nicht das letzte Malsein, dass sich die Musik mit zu-nehmender Entfernung zur Bühneimmer mehr zu einem undefinier-ten Soundbrei entwickelt. (rhd)Weitere Fotos zum Konzert:http://leinwand.airbagpromo.com/

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Tageszeitung

Freitag, 18. Dezember 2009 Nr. 246 In GeiselhaftDeep Purple Konzert, Eiswelle Bozen:Nachdem man den Eingang passierthat und die Ordner die Eintrittskarteentwertet haben, wird der Besuchervon einem Kordon aus Carabinieri-und Polizeibeamten erwartet. Arg-wöhnisch beobachtet, muss manJacken und Mäntel öffnen, Handta-schen werden kontrolliert und wennjemand verdächtig ausschaut, musser auch schon mal die Hosentaschenleeren. Erinnert dieser Empfang eheran den Eintritt ins berühmte Gefäng-nis von Alcatraz, als an einem Zutrittzu seinem Rockkonzert, so wird derBesucherstrom wenig später an ei-ner Engstelle zusammengeführt.Dort wird jeder dann vom Dro-genspürhund der Finanzwache abge-schnuppert. So als gehe gerade dieMustermesse der Drogendealer überdie Bühne.Ich habe in den letzten 30 Jahren rund500 Rockkonzerte in vielen LändernEuropas und auch außerhalb besucht.Nirgends wird man dabei uniformier-ter Polizei innerhalb eines Konzert-geländes begegnen. Sie können nachLondon, Paris oder München gehen.Dort wird vom Sicherheitspersonal amEingang kontrolliert und das war es.Nur in Italien sind diese massiven Poli-zeikontrollen anscheinend nötig. Manbezahlt 40 oder 60 Euro um sich dannwie die wilden Tiere im Zoo vom Wach-personal begrapschen und beschnup-pern zu lassen.Dabei ist das ganze keineswegs dieSchuld oder der Wunsch der lokalenoder nationalen Konzertveranstalter.Auch Sie sind wie die Besucher Opferabsurder Bestimmungen und Geset-ze. Und der Tatsache, dass wir längstin einem präfaschistischen Polizei-staat leben. Übertreiben? Nein. Dennwenn Sie am vergangenen Donners-tag endlich in der Eiswelle vor derBühne standen, dürfen sie die näch-ste Überraschung erleben. Es sindsehr viele junge Leute da. Natürlichbeginnen mitten in der Menge einge-zwängt, trotz Rauchverbot, einige zuqualmen. Sofort spähen „Security“-Leute in die Menge. Mit kleinenScheinwerfern werden die ausge-machten Sündenböcke angestrahltund energisch aufgefordert sofortdie Zigarette auszumachen. Wer ei-nen Joint anzündet, für den stehtwahrscheinlich längst ein Erschies-sungsploton vor der Mauer bei derEiswelle bereit.So wird der Musikgenuss ohne Rück-sicht auf Stimmungen immer wiederdurch solche Blendangriffe der mus-kolösen und resoluten Sicherheitsleu-te unterbrochen. Sie sind die Herren inder Halle, die die ungezogene Meutenach ihren eigenen Regeln dirigieren.Es ist seit es den Rock gibt Tradition,dass junge Mädchen sich auf dieSchultern ihrer gleichaltrigen Kompa-gnons setzen, um besser auf die Büh-ne zu sehen. Aber auch wurde inzwi-schen verboten. Sie werden von denOrdnungshütern sofort angestrahltund geblendet. Mit der unmissver-ständlichen Aufforderung sofort her-unter zu gehen. Wer sich weigert,fliegt aus dem Saal.Rock war früher ein Gefühl und eineBotschaft der Freiheit. Inzwischen ha-ben die Alltagsfaschisten aber auchihn in Geiselhaft genommen.

Christoph Franceschini

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Deep Purple live in Bozen

Wussten die Wünsche des Publikums zu erfüllen:

Deep Purple live in der Eiswelle in

Bozen letzten Freitag.

Man vermisst Richie Blackmore schonlange nicht mehr: Gitarrist Steve Morse

ist längst einer der Sympathieträger der Band.

Zwei „Alte“, zwei „Neue“: SchlagzeugerIan Paice (seit 1968), Sänger Ian Gillan (seit 1969), Gitarrist Steve Morse (seit 1994) und Keyboarder Don Airey (seit 2001).

Auch ein BH flog auf die Bühne: Bassist Roger Glover mit der

Trophäe auf seinem Bass.

Unterhielt sich – wie der Rest der Bandauch – blendend: Bassist Roger Glover