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von Reinhold Giovanett T innitus, so die medizinische Definition, ist eine akusti- sche Wahrnehmung, die zu- sätzlich zum normal auf das Ohr wirkenden Schall wahrgenommen wird. Dabei stammt diese Wahr- nehmung nicht aus der Umgebung der betroffenen Person und kann vom Zischen, Rauschen und Klop- fen bis hin zum Brummen reichen, um nur einige mögliche Formen der akustischen Eindrücke aufzu- zählen. Der Tinnitus kann viele Ur- sachen haben und die Folge einer Entzündung des Ohres sein, wie eben auch durch starken Lärm, durch ein akustisches Trauma. Ein besonders eklatanter Fall ist je- ner des Bozner Musikers Werner Bauhofer, der seit seinem elften Le- bensjahr Gitarre spielt und sein Le- ben in den letzten knapp vierzig Jahren auf die Musik und das Gitar- renspiel eingerichtet hat. Neben sei- ner Tätigkeit als aktiver Musiker mit diversen Projekten und Bands, hatte Bauhofer in den letzten Jah- ren die Gitarren-Schule „Guit-Art“ aufgebaut und hat unter anderem auch Musik für Theaterstücke ge- schrieben. Seit mittlerweile fast zwei Jahren kann Werner Bauhofer weder Gitarre spielen, noch sich mit Musik beschäftigen, und wie es aus- sieht, wird sich dies in absehbarer Zeit nicht ändern. Mittwoch, 9. Jänner 2008, Musik- schule Auer. Werner Bauhofer be- tritt in der ersten Gitarrenstunde nach den Weihnachtsferien mit zwei Schülern den Raum der Mu- sikschule, sie stimmen die Gitarren und Bauhofer schließt den Gitar- renverstärker ans Stromnetz an, ohne die Einstellungen am Ver- stärker zu kontrollieren. Bauhofer: „Ich kann das Geräusch nur als oh- renbetäubendes Feedback be- schreiben, ausgelöst durch die drei dem Verstärker zugewandten Gi- tarren, die sich einen Meter davor befanden. Ich weiß bis heute nicht, wer die Einstellungen am Verstär- ker verändert hat, die zu diesem Feedback geführt haben.“ Bauho- fer bringt die beiden Schüler durch eine nahegelegene Tür in Sicher- heit und schickt sich an, den Ver- stärker auszuschalten, bricht aber kurz davor zusammen: „Ich lag eineinhalb bis zwei Minuten ohn- mächtig vor dem Verstärker und als ich wieder aufgewacht bin, habe ich bereits nichts mehr gehört. Seither hat das Gehör sogar noch Fortsetzung > Tinnitus Freitag, 30. Oktober 2009 – Nr. 212/17. Jg. > Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560 Tageszeitung DIE NEUE SÜDTIROLER Der Fall Werner Bauhofer Grafik: rhd

Headliner #062

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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von Reinhold Giovanett

Tinnitus, so die medizinischeDefinition, ist eine akusti-sche Wahrnehmung, die zu-

sätzlich zum normal auf das Ohrwirkenden Schall wahrgenommenwird. Dabei stammt diese Wahr-nehmung nicht aus der Umgebungder betroffenen Person und kannvom Zischen, Rauschen und Klop-fen bis hin zum Brummen reichen,um nur einige mögliche Formender akustischen Eindrücke aufzu-zählen. Der Tinnitus kann viele Ur-sachen haben und die Folge einerEntzündung des Ohres sein, wieeben auch durch starken Lärm,durch ein akustisches Trauma.Ein besonders eklatanter Fall ist je-

ner des Bozner Musikers WernerBauhofer, der seit seinem elften Le-bensjahr Gitarre spielt und sein Le-ben in den letzten knapp vierzigJahren auf die Musik und das Gitar-renspiel eingerichtet hat. Neben sei-ner Tätigkeit als aktiver Musikermit diversen Projekten und Bands,hatte Bauhofer in den letzten Jah-ren die Gitarren-Schule „Guit-Art“aufgebaut und hat unter anderemauch Musik für Theaterstücke ge-schrieben. Seit mittlerweile fastzwei Jahren kann Werner Bauhoferweder Gitarre spielen, noch sich mitMusik beschäftigen, und wie es aus-

sieht, wird sich dies in absehbarerZeit nicht ändern.Mittwoch, 9. Jänner 2008, Musik-schule Auer. Werner Bauhofer be-tritt in der ersten Gitarrenstundenach den Weihnachtsferien mitzwei Schülern den Raum der Mu-sikschule, sie stimmen die Gitarrenund Bauhofer schließt den Gitar-renverstärker ans Stromnetz an,ohne die Einstellungen am Ver-stärker zu kontrollieren. Bauhofer:„Ich kann das Geräusch nur als oh-renbetäubendes Feedback be-schreiben, ausgelöst durch die dreidem Verstärker zugewandten Gi-

tarren, die sich einen Meter davorbefanden. Ich weiß bis heute nicht,wer die Einstellungen am Verstär-ker verändert hat, die zu diesemFeedback geführt haben.“ Bauho-fer bringt die beiden Schüler durcheine nahegelegene Tür in Sicher-heit und schickt sich an, den Ver-stärker auszuschalten, bricht aberkurz davor zusammen: „Ich lageineinhalb bis zwei Minuten ohn-mächtig vor dem Verstärker undals ich wieder aufgewacht bin, habeich bereits nichts mehr gehört.Seither hat das Gehör sogar noch

Fortsetzung >

Tinnitus

Freitag, 30. Oktober 2009 – Nr. 212/17. Jg.

> Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560

TageszeitungDIE NEUE SÜDTIROLER

Der Fall Werner Bauhofer

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Headliner: Als Headliner wurdedie international erfolgreicheSchweizer Trash/Metalcore Com-bo „ Cataract“ verpflichtet. Wel-che Bands spielen zudem im Vor-programm und nach welchen Kri-terien werden diese ausgewählt? DaNi: Als Vorbands haben wireine vielseitige Mischung aus al-len Bereichen der härteren Me-tal-Gefilde. Als Co-Headlinerspielen Through Your Silence ausMailand progressiven Deathme-tal. Meraner Urgesteine Vocies ofDecay beliefern uns mit melodi-schem Blackmetal und Old-Hateaus Bruneck sind mit ihrem Old-school-Hardcore mit dabei. Zuvorgibt es noch Enemy aus WienerNeustadt. Den Anfang machenRabauken aus Bruneck, eine jun-ge Band, die sich das Covern vonKinderliedern zum Ziel gemachthat. Ziel ist es, eine neue Platt-form zu schaffen, bei der Südtiro-ler Bands die Möglichkeit habenmit internationalen Top Acts auf-zutreten. Zudem bin ich auch im-mer bedacht, dass Bands, mit de-nen ich zusammenarbeite, auf die-sen Events ihr Können unter Be-weis stellen können.

Du hast bereits drei Mal das „Ar-chetype Festival“ im JuZe Loopin Sand in Taufers organisiertund es war immer sehr gut be-sucht. Warum jetzt der Lokal-wechsel? Ich hatte immer das Ziel 2 größereIndoor-Festivals pro Jahr zu veran-stalten und da beschlossen wurde,dass das „Archetype Festival“zukünftig immer im Mai abgehaltenwird, war Zeit für ein neues Projekt,

welches ich mit Hilfe der UFO-Or-ganisation umsetzen konnte. Also wird das „Archetype Festi-val“ wieder im Loop veranstaltetund das „Idiots of Noise“ paralleldazu verlaufen? Ich denke, dass wir das „Archety-pe Festival“ am Ursprungsort be-lassen. Das JuZe Loop war stetsgut besucht, die Stimmung war im-mer unglaublich gut. Das „Idiots ofNoise“ kann vielleicht schneller

wachsen und wird bei Erfolg sicherauch nächstes Jahr wieder über dieBühne gehen.Kann daraus eine mögliche Zu-sammenarbeit der Jugendzen-tren resultieren? Es wäre natürlich schön, wenn sichdaraus irgendwann eine Arbeits-gruppe entwickeln würde, um einwirklich großes, gemeinsamesEvent auf die Beine zu stellen. Malsehen, was die Zeit bringt. (Gonzo)

Fortsetzung >weiter ab- und der Tinnitus zuge-nommen.“ Bauhofer präzisiert, dassdie Pfeiftöne, die er heute nochwahrnimmt, bei einer subjektivenLautstärke von 120 Dezibel liegen. Nach dem Unfall folgte ein 14tägi-ger Krankenhausaufenthalt undeine Reihe von Nachbehandlungenmit Medikamenten, die sich teil-weise bis heute hinziehen. Einigedieser Nachbehandlungen, die beianderen akustischen Traumatadurch Lärm Wirkung zeigen,brachten Bauhofer nicht weiter,

auch weil das Trommelfell beiderOhren durch diesen Vorfall beschä-digt worden ist. Bauhofer hatte mitakustischen Halluzinationen zukämpfen, musste mit dem plötzli-chen starken Ansteigen des Tinni-tus zu einem alles übertönendenLärm rechnen, musste auf Anti-Depressiva zurückgreifen und hat-te auch damit zu kämpfen, dass ersich immer mehr zurückzog, weildie Auseinandersetzung mit der

Welt draußen anstrengend undaufreibend war: „Wenn man sichmit einer Person unterhält, danngeht das noch, man kann sich dar-auf konzentrieren und man stelltsich darauf ein. Sobald aber mehrPersonen im Raum sind, muss manpassen.“ Das Hörgerät verbessertdie Situation, löst das Problem desTinnitus jedoch nicht.Auch über zwanzig Monate nachdem Unfall ist die Situation immernoch komplex und auf die Frage, ober überhaupt keine Musik mehrmachen könne folgt eine kurzePause und dann die Antwort: „Esmacht keinen Spaß mehr. Dustimmst die Gitarre, machst ein A-Moll und würdest am liebsten wie-der die Saiten stimmen. GewisseSchwingungen haben einfach keineKonsistenz mehr, die tiefen Tönesind völlig verschwommen undwenn Töne gleichzeitig gespieltwerden, entsteht eine Art Verzer-rung. Musik zu machen auf profes-sioneller Basis geht nie und nim-mer. Anfangs habe ich in Hinsicht

auf eine Verbesserung meinerLage gespielt, um wenigsten meineHände fit zu halten. Aber es istschrecklich, weil man ja nie weißwelche Note passt und welchenicht. Früher habe ich blind ge-spielt, nach Gehör eben, heute hin-gegen müsste ich alles nur mehr vi-suell machen.“ Es war ein großer Schock für Wer-ner Bauhofer, als sich die Tragwei-te dieses Unfalles abzeichnete under sein Musikerdasein quasi been-den musste, obwohl er sich seit gutvierzig Jahren intensiv mit derMusik beschäftigt hat und von die-ser – als Profimusiker und als Be-treiber einer Gitarren-Schule –auch zu leben vermochte.Bauhofer: „Man lernt aber mit al-lem umzugehen. Ich nehme mir einBeispiel an Leuten, die wirklichvon einem schweren Schicksal be-troffen sind und versuche damitumzugehen.“ Sein nächstes Ziel istes, sich von den Medikamenten zulösen, die er nach wie vor einneh-men muss. Darüber hinaus hat er

auch damit begonnen, wieder diesozialen Kontakte zu knüpfen. Erlässt sich auch wieder auf Small-talks mit Musikern ein, die wissendum seinen Unfall manchmal etwasverunsichert sind. Zudem hat erdamit begonnen, Storys zu schrei-ben, betonend, dass dies nicht nurein reines Hobby ist, sondern aucheiniges an Konzentration abver-langt und täglich nicht länger alsfünf bis zehn Minuten möglich ist.Bauhofer: „Ich versuche die Situa-tion wie sie ist zu akzeptieren, nichtmehr alles so ernst und persönlichzu nehmen wie anfangs. Man kannes vielleicht schaffen damit fertigzu werden, die Lage zu verbessernund ein normales Leben zu führen,aber man braucht dazu die Hilfevon anderen Leuten. Allein ist dasnicht möglich, nicht einmal für ei-nen sturen Schädel wie mich.“

Tageszeitung

Freitag, 30. Oktober 2009 Nr. 212

Idiots of Noise FestivalHeute Abend, ab 19.00 Uhr,

findet die Erstauflage des „Archetype – Idiots of Noise“ im

Jugend- und KulturzentrumUFO in Bruneck statt.

Wir haben uns im Vorfeld mit Daniel

„DaNi“ Hofer(Archetype

Design)unterhalten.

Kommen mit melodischemBlackmetal von Meran nach Bruneck: Voices of Decay

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Werner Bauhofer startete mit Bluesrockund kam schließlich zum modernen Country: Links mit der Spolpo Blues Band Mitte der Achtziger, rechts mit

seinem Country-Projekt „Country Palace“ vor wenigen Jahren.

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Kann in absehbarer Zeit keine Musik mehr machen: Gitarrist und Gitarrenlehrer Werner Bauhofer.

Die Meinungen über die deutscheBand Samsas Traum gehen weitauseinander: Durchdachte Kon-zeption für die einen, ironieloseSelbstinszenierung für die ande-ren. Alex Kaschte, Kopf der Band,besucht Südtirol in unregelmäßi-gen Abständen und hat mit unsüber die Entwicklung von SamsasTraum, die Zahl 13 und über dieBozner Gothic-Metal-Band Alightgesprochen, die Samsas Traumauf ihrer Tour begleitet.Headliner: Du hältst dich manch-mal in Freienfeld auf. Hast du malmit dem Gedanken gespielt mitSamsas Traum hier bei uns aufzu-treten?Alex Kaschte: Natürlich würde ichgerne mal ein Konzert in Südtirolspielen, es hat sich bisher aber lei-der nicht ergeben. Ich war als Kon-zertbesucher bereits im UFO inBruneck, das Jugendzentrum alsVeranstaltungsort ist Euch wirklichsehr gelungen. Wahrscheinlich gibtes aber auch in Bozen noch andere,gut für Konzerte geeignete Clubsvon denen ich nur nicht weiß. Solltediese Zeilen ein Konzert- oder Fest-ivalveranstalter lesen, darf er sichgern bei uns melden, wir würdenuns über einen Auftritt in Südtirolwahnsinnig freuen.Die Geschichte von Samsas Traumwird immer wieder von der Anmer-kung durchzogen, dass SamsasTraum nicht in eine Schublade ge-steckt werden soll. Wie würdest dueuren Stil und eure musikalischeEntwicklung beschreiben? Unser Stil hat sich in der Vergan-genheit oft gewandelt, wir habenuns bereits an Black Metal, Gothicmit elektronischen Elementen,Bombast-Klassik sowie einer sehrruhigen Neo- Folk Platte versucht.Auch für die Zukunft habe ich nichtvor, meiner Kreativität Grenzen zusetzen, mit Schubladendenkenkommt man bei Samsas Traumnicht weit. Was alle Stilrichtungenverbindet und den gemeinsamenNenner in unserem Schaffen dar-stellt, sind meine Stimme und mei-ne Texte. Samsas Traum sind Aus-druck meiner Persönlichkeit, unddie verändert sich mit der Zeit -

und mit ihr die Musik. Samsas Traum hat im Bezug aufdie Bandzusammensetzung be-reits viele Gesichter gesehen, u.a.Adrian Erlandsson (Ex-Cradle ofFilth). Siehst du Samsas Traumals Band oder eher als dein Solo-projekt?Samsas Traum ist meine Band. Ichschreibe die Musik und die Texte,sämtliche Ideen stammen von mir.Im Studio spiele ich alle Instrumen-te bis auf das Schlagzeug selbst einwas sich live natürlich nicht umset-zen lässt. Für die Bühne brauche ichdeshalb Musiker, die mir dabei hel-fen, meine Ideen umzusetzen undaufzuführen. Ich wähle sie nach un-terschiedlichen Kriterien aus. Der-zeit ist mein Schlagzeuger MichaelBeck, der auch unser aktuelles Ge-burtstagsalbum eingetrommelt hat,neben mir das einzige feste Band-mitglied. An den Saiteninstrumen-ten sind auf der anstehenden Tourdrei Jungs aus England dabei, unterihnen David Pybus, der auch bei Cr-adle Of Filth spielt und zu dem derKontakt über Adrian Erlandssonhergestellt wurde. Mit den Lyrics von „HeiligesHerz“ hast du es in die Text-sammlung „Gothic Dark Lyrics“geschafft, die im September ver-öffentlicht wurde. Was ist dirbeim Texten wichtig?Ich habe mich ehrlich gesagt ein we-nig gewundert, dass man gerade an„Heiliges Herz“ Interesse hatte,schließlich gibt es weitaus poetische-re Texte von mir. Insgesamt ist esaber ein schönes Gefühl, in einemGedichtband zwischen Benn, Baude-laire, Nietzsche, Hesse und Tralkvertreten zu sein. Meine Texte sindenorm wichtig für das Gesamtkon-zept von Samsas Traum, es dauertsehr lange, bis sie ihren Weg ausmeinem Kopf auf das Papier finden.Wenn ich mit meinem Hund im Waldspazieren gehe, höre ich mir Demosmeiner Musik wieder und wieder an,bis die ersten Textzeilen ganz vonselber zu mir kommen. Diese spon-tanen Ideen arbeite ich später aus.Ihr feiert heuer das 13-jährigeBestehen; eine etwas ungewöhn-liche Zahl für ein Jubiläum. Ist

Samsas Traum abergläubisch?Abergläubisch? Nein. Die Dreizehnist eine schöne Zahl. Natürlichkönnte ich nun über die dreizehnteKarte im Tarot referieren oder dieBedeutung der Dreizehn in derKabbalah erläutern. Darum geht esaber nicht, zumindest nicht vorran-gig. Mit etwa dreizehn Jahren trittman in die Pubertät ein und das Le-ben wird auf einen Schlag bunter,spannender, aber auch anstrengen-der - das ist bei Euch in Südtirol be-stimmt nicht anders als bei uns inDeutschland. 13 steht für Rebellion,für Selbstfindung und Meinungsbil-dung auf dem Weg zum Erwachsen-werden. Manchmal sehnt man sichauch nach den Gefühlen und der Un-beschwertheit dieses Lebensab-schnitts zurück, all diesen Aspektewird auf der Geburtstagsplatte ihrPlatz eingeräumt.Die Geburtstagsplatte veröffent-licht ihr heute passend zum Ju-biläum. Führt ihr damit eure„Stoppt die Menschheit“-Kampa-gne der letzten Platte weiter oderstellt sie ganz was anderes dar?Die Geburtstagsplatte ist völlig los-gelöst von vorhergehenden Veröf-fentlichungen und Kampagnen zubetrachten. Wir stellen auf „13 Jahrelang dagegen - Anti bis zum Tod“ we-niger unsere gesellschaftskritischeAder in den Vordergrund, sondernspielen auf dem Album einfach laute,rockige Gitarrenmusik. Ich wolltebeweisen, dass Samsas Traumnicht immer kopflastig sein müs-sen, um zu funktionieren. Natür-lich sind auch einige nachdenklicheStücke auf der Scheibe, doch dieMusik macht kein Gefangenen.Wir freuen uns darauf, bei den an-stehenden Live-Shows mit unserenFans das Band-Jubiläum zu feiernund eine gute Zeit zu verbringen. Die Südtiroler Gothic-Metal-BandAlight begleitet euch als Vorgruppeauf der Jubiläumstour „13 Jahrelang dagegen - Anti bis zum Tod“,die am 04. November in Frankfurtstartet. Wie kam es dazu?Vorgruppen sind eine heikle Sache -die schlechten Erfahrungen, die wirin der Vergangenheit mit ihnen ge-macht haben füllen Bände. Auf Tourverbringt man reichlich Zeit mitein-ander, schläft Koje an Koje im Busnebeneinander und lernt sich ofterst "on the road" richtig kennen.Als ich mit der Planung für die Ge-burtstagstour begann, schlug mirmeine Partnerin Lisa ihre Freundevon Alight vor. Ich habe mir die Mu-sik angehört und finde, dass die Sän-gerin sehr talentiert ist, auch dieMusik hat Potential. Alight haben esverdient ihre Songs einem größe-ren, deutschen Publikum vorzustel-len und natürlich hoffe ich auch dar-auf, dass es diesmal auf zwi-schenmenschlicher Ebene keine bö-sen Überraschungen geben wird.Tourdaten & Info: www.samsas-traum.info und www.myspace.com/samsastraum (Interview: eva)

Tageszeitung

Freitag, 30. Oktober 2009 Nr. 212bank4fun-Bandcontest

Die Sieger

Eine Überraschung? Nicht fürjene, die die Kurtatscher The 3(soon to be 4) Murphys bereitseinmal live sehen konnten. In Ki-ens haben sie aber die Jury deut-lich überzeugen können und die„Konkurrenz“ abgehängt. Platz2 beim „bank4fun-Band-Con-test“ schafften die Brixner Pre-hate, während die Bozner Hig-hlits auf Platz 3 kamen.

Jambalaya News

Live in Marseille

Sie haben keine Gnade für ihreAutos. Die Bozner Country-Band Jambalaya News begibtsich heute zum zweiten Mal indiesem Jahr zu einem Konzertnach Frankreich, um morgen,Samstag, in Marseille auf derBühne zu stehen. Hut ab!

Frei.Wild

Trend-Charts:Platz 12

Drei Tage nach der Veröffentli-chung ihres Albums „Hart amWind“ haben es die BrixnerFrei.wild auf Platz 12 (!!!) derTrend-Charts in den von Me-diaControl ermittelten deut-schen Albumcharts geschafft.Die definitive Reihung der lau-fenden Woche erscheint amheutigen Freitag.

NEWS

Interesse daran,im Headliner zu

inserieren? Kontaktieren Sie uns:

[email protected]

Samsas Traum & Alight

„Die 13 ist eineschöne Zahl“

„13 Jahre lang dagegen - Anti bis zum Tod“: Samsas Traum veröffentlichen heute ihr Geburtstagsalbum.

Zuerst drei Termine im Vorprogrammvon Dornenreich, jetzt eine zwölfKonzerte umfassende Tour mit Samsas Traum: Die Bozner Gothic-Band Alight.

Shockrock, Horrorpunk, Hea-vy Metal. Diese Genres kannman der Musik von Banshee

Murph zuordnen, die Horror-Ge-fühle vermitteln und klassischeHorrorfilm-Atmosphäre erzeugensoll. Banshee Murph war ur-sprünglich das Soloprojekt des 23-jährigen Meraner „Murph“ undentstand parallel zur Metal-Bandhypocriticals, die sich im vergange-nen Jahr aufgelöst hat. „Im Laufeder Zeit hat sich die Verlaufsliniegeändert, mit dem Wechsel derMembers ging auch mein ur-sprüngliches Horrorkonzept verlo-ren und es wurde nur noch, in einermir zu monotonen Metal–Richtunghingearbeitet, welche nicht meinenVorstellungen entsprach“, erzähltder Meraner. „Also war es 2005 ander Zeit Banshee Murph ins Lebenzu rufen, nach dem Motto: ‚Back tomy Roots’. Ich startete diese ‚Hor-

ror Eigeninitiative’ ganz gezieltunter meinem Künstlername, daich ihn bereits bei den hypocriticalstrug und so diese zum Teil in mirweiterleben lasse.“ 2006 veröffentlichte er das 6-Track-Demo „Windspiel“; das dazugehöri-ge Artwork stammte von Neukon-strukt.com, das heuer auch einigenReleases vom Elektronik-LabelCulture Assault das grafische Ge-sicht verliehen hat. Banshee Murphwar mit dem Demo aber nicht zu-frieden, da der satte Sound fehlteund definierte sich deshalb nach ei-ner zweijährigen Pause neu alsBand. Diese besteht zurzeit ausBanshee Murph (Gesang), Astharot(Gitarre), Mr. Gaboon (Bass) undDale C. (Schlagzeug). „Ich versuche etwas Neues zuschaffen, was nicht jeder machtund was sich nicht leicht kategori-sieren lässt. Sicher gibt es weltweitgenug Bands, die Musik machenwie ich sie mache, jedoch wäre siemir bis jetzt noch nicht in Südtirolzu Ohren gekommen“, so Murph

weiter. Die Zielsetzung ist somitauch bei dieser Band eine dergeläufigsten unter den hiesigenBands, trotzdem muss angemerktwerden, dass Shockrock hierzulan-de bislang großteils nur unbeab-sichtigt gespielt wird/wurde. Bans-hee Murph lassen bewusst Horror-Elemente in ihre Musik einfließen,wobei die Songtexte vor allem aufB-Movies und Horrorliteraturbauen. Neues, noch unveröffent-lichtes Material soll bereits im Jän-ner 2010 eingespielt werden, denngeplant ist die Aufnahme des De-motapes „Poltergeist“, das dieSingleauskoppelung zum darauffolgenden Konzeptalbum „Horror-

paradise“ werden soll.Live gab’s die Schockrocker seitder Bandwerdung nur selten zusehen, aber aktuell steht ein ganzbesonderes Konzert im Terminka-lender der Band: Banshee Murphhaben ihr eigenes Halloween-Festival auf die Beine gestellt undheuer zum ersten Mal als öffentli-che Veranstaltung ausgelegt. „WirSüdtiroler versuchen uns stetsdem Puls der Zeit anzupassen undmachen jeden Trend mit. In unse-rem Sprachgebrauch wenden wirtäglich das so genannte „Deng-lisch“ an, unbewusst beteiligenwir uns an der Globalisierung undfeiern ein kommerzielles Festnach dem anderen. Warum alsonicht auch das Kürbisfest?“.Das Banshee-Kürbisfest geht ammorgigen Samstag, 31. Oktober 09unter der Bezeichnung „BansheeScream Festival“ im Pub1 Meranüber die Bühne. „Unser Livepro-gramm wurde song- und bühnen-bildtechnisch an Halloween ange-passt, zu diesem Punkt möchte ichjedoch nicht zu viel verraten. ZumLine Up kann ich nur sagen, dass ichwie meine Musik, auch das Festivalnicht einschränken wollte, deshalbwurde diese Musikstil- Vermi-schungs-Politik gezielt angewandt,in der Hoffnung es würde für jedenetwas dabei sein“, erzählt Murph.Auf der Bühne stehen morgen ab20.00 Uhr vier einheimische Bands:Banshee Murph (Shockrock),AtomSmäSchr (Covers), CannibalClan Sumer (Rock/Mittelalter) undSerpent’s Cult (Black Metal). DerEintritt ist frei. (eva) Info:www.bansheemurph.com

Tageszeitung

Freitag, 30. Oktober 2009 Nr. 212

Zeig deinTattoo [4]

Schickt euer schönstes Tattoo miteurem Namen, woher ihr seid undwo ihr euch das Tattoo habt ste-chen lassen. Unser Kontakt: [email protected].

Helmuth Kostner (Percha)Studio: Sky-Tattoo, Bruneck

Nächste Woche kommt„Hinterland“ wieder undzwar mit einer ironi-

schen Stellungsnahme zur Lageder Nation aus der Feder desZeichners Matteo Cuccato mitdem Titel „Catonews 24“.

Grafik: Matteo Cuccato

Grafic Journalismim „Headliner“

Morgen Abend live beim „Banshee Scream Festival“:

Banshee Murph, AtomSmäSchr, Cannibal Clan Sumer und

Serpent’s Cult.

Banshee Murph

Horror-Szenarien

Banshee Murph: Kombination aus dem Spitznamen des Sängers Murph und der Todesfee Banshee aus dem irisch/gälischen Volksglauben.

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