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Handbuch Migration Region Göttingen Netzwerk Migration Region Göttingen Handbuch Migration Region Göttingen Informationen und Tipps zum Thema Migration in und um Göttingen 2. Auflage Idee: Netzwerk Migration Region Göttingen Bearbeitung: Mario Lehmann / Internationaler Bund Oktober 2006

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Handbuch Migration Region Göttingen

Netzwerk Migration Region Göttingen

Handbuch Migration

Region Göttingen

Informationen und Tipps zum Thema

Migration in und um Göttingen

2. Auflage

Idee: Netzwerk Migration Region Göttingen Bearbeitung: Mario Lehmann / Internationaler Bund

Oktober 2006

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Handbuch Migration Region Göttingen

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Handbuch Migration Region Göttingen

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Inhaltsverzeichnis

VORWORT ....................................................................................................... 5

MIGRANTEN IN DER REGION GÖTTINGEN (VON HOLGER MARTENS) .................. 6

ARBEITERWOHLFAHRT KREISVERBAND GÖTTINGEN E.V. ....................... 9

BESCHÄFTIGUNGSFÖRDERUNG GÖTTINGEN JOBCENTERJUGEND......... 10

BIGS – BILDUNGSGENOSSENSCHAFT SÜDNIEDERSACHSEN EG ............ 11

BILDUNGSVEREINIGUNG ARBEIT UND LEBEN GÖTTINGEN ................. 12

BILDUNGSWERK VER.DI.......................................................................... 13

BUNDESAMT FÜR MIGRATION UND FLÜCHTLINGE ................................ 14

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN RATSFRAKTION ......................................... 18

CARITAS FÜR DIE DIÖZESE HILDESHEIM E.V......................................... 19

WER INTEGRIERT DIE HOCHQUALIFIZIERTEN? ERGEBNISSE EINER EXPERTISE ZUR BERUFLICHEN INTEGRATION RUSSISCHSPRACHIGER AKADEMIKERINNEN IN DEN DEUTSCHEN ARBEITSMARKT (VON NATALIA HEFELE / MARGARETE MENZ) 20

DEUTSCHES ROTES KREUZ - LANDESVERBAND NIEDERSACHSEN ......... 25

DIAKONIEVERBAND GÖTTINGEN FACHSTELLE FÜR SUCHT UND SUCHTPRÄVENTION DROGENBERATUNGSZENTRUM.............................. 26

DIAKONIEVERBAND GÖTTINGEN FACHSTELLE FÜR SUCHT UND SUCHTPRÄVENTION BERATUNGS- UND BEHANDLUNGSSTELLE............. 27

DIAKONISCHES WERK KIRCHENKREISSOZIALARBEIT .......................... 28

EV.-LUTH. BETHLEHEMGEMEINDE........................................................... 29

EVANGELISCHE ERWACHSENENBILDUNG SÜDNIEDERSACHSEN........... 30

F + U GÖTTINGEN.................................................................................... 31

GROBIAN ................................................................................................. 32

GÖTTINGER INSTITUT – SONDERLEHRGÄNGE FÜR SPÄTAUSSIEDLER – E.V............................................................................................................ 33

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INSTITUT FÜR INTERKULTURELLE DIDAKTIK E.V. ................................. 34

INNERE MISSION UND EVANGELISCHES HILFSWERK IM GRENZDURCHGANGSLAGER FRIEDLAND E.V. ......................................... 35

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE KULTURFORSCHUNG E.V. ........................ 36

INTEGRATIONSRAT GÖTTINGEN............................................................. 37

INTERNATIONALER BUND (IB)- FREIER TRÄGER DER JUGEND-, SOZIAL- UND BILDUNGSARBEIT E.V. / JUGENDMIGRATIONSDIENST ................. 38

IRAN SOLIDARITÄTSVEREIN E.V. GÖTTINGEN ....................................... 39

ES WAR EINMAL... (VON VERA FELLER) ........................................................... 40

JUGENDHILFE GÖTTINGEN E.V. .............................................................. 42

KORE E.V. ................................................................................................. 43

MIGRATIONSZENTRUM GÖTTINGEN....................................................... 44

MEIN LIEBER LEHRER (VON ARAM AHMED) ..................................................... 46

NACHBARSCHAFTSZENTRUM GRONE E.V................................................ 49

OTTO BENECKE STIFTUNG E.V................................................................. 52

PRAGER-SCHULE GÖTTINGEN................................................................. 54

RUNDER TISCH DER RELIGIONEN ABRAHAMS GÖTTINGEN................... 56

SPARTA GÖTTINGEN E.V.......................................................................... 57

VIKTOR(IA) IN PARIS (VON VIKTOR HOFFMANN)............................................. 58

SPD .......................................................................................................... 59

VOLKSHOCHSCHULE GÖTTINGEN E.V. .................................................... 60

SCHLAFLOS IN DEUTSCHLAND (VON CIHAN SINANOGLU) ................................ 62

ADRESSEN UND KONTAKTE ............................................................................ 63

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Handbuch Migration Region Göttingen

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Vorwort Das hier vorliegende Handbuch Migration Region Göttingen ist die überarbeitete zweite Auflage des 2004 erschienenen Handbuches und gibt wieder einen Überblick über die Netzwerkmitglieder und weitere Informationen zur Region. Eine zweite Auflage wurde aus verschiedenen Gründen notwendig. Die erste Auflage war schnell vergriffen, und trotz der kurzen Zeit von zwei Jahren haben sich doch einige Aspekte im Migrationsbe-reich, auch im hiesigen regionalen Kontext, verändert. So trat endlich am 1. Januar 2005 das Zuwanderungsgesetz in Kraft und mit ihm wur-den Integrationskurse des BAMF bundesweit eingeführt. Aus heutiger Sicht wird am Gesetz kritisiert, dass Integration von staatlicher Seite konsequenter gefördert werden sollte, etwa durch weitergehende Sprachkurse, Kultureinrichtungen, Eingliederungs-programme, die berufliche Integration ermöglichen und Nachbarschaftsprojekte. Gera-de in diesen Arbeitsfeldern sind viele Einrichtungen des Netzwerkes tätig, allerdings fehlt lokal und regional noch eine verbesserte Abstimmung. Ein erster Schritt dazu ist das Netzwerk Migration Region Göttingen, das dieses Handbuch veröffentlicht hat. Ein weiterer Schritt ist die Entwicklung eines kommunalen Integrationskonzeptes mit Hand-lungsempfehlungen und Abstimmungsprozessen in der Integrationsarbeit und der trä-gerübergreifenden Projektarbeit. Zur Beteiligung an diesem Entwicklungsprozess sind alle mit Integration befassten Einrichtungen und Strukturen aufgerufen, insbesondere aber die Einrichtungen, die sich in diesem Netzwerk Migration zusammengefunden haben. Für die Stadt Göttingen beginnt dieser Prozess Ende 2006, zu hoffen wäre, dass auch in anderen Kommunen des Landkreises eine ähnliche Entwicklung stattfinden kann. An dieser Stelle seien noch zwei aktuelle gesellschaftspolitische Aspekte erwähnt: Trotz Aufnahme der nichtstaatlichen und der geschlechtsspezifischen Verfolgung als zusätzlichem Grund für eine Flüchtlingsanerkennung wurden im Jahre 2005 in Deutsch-land nur rund 2000 Flüchtlinge nach dem Grundgesetz oder der Genfer Flüchtlingskon-vention anerkannt. Die Anerkennungsquote war daher mit unter 5 % eine der niedrigs-ten europaweit. Gleichzeitig wurde ca. 17.000 Flüchtlingen im Jahr - hauptsächlich aus dem Irak - dieser Status wieder entzogen (sogenanntes "Widerrufsverfahren"), obwohl sie in ihrem Herkunftsland nicht sicher sind. Deutschland hat deshalb insgesamt gese-hen - einzigartig in Europa - mittlerweile eine negative Flüchtlingsanerkennungsquote. Im Mai 2006 reduzierte sich die Zahl der Asylbewerber/innen um 414 Personen (-19,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Der UNHCR hat Deutschland wegen seiner Asylwiderrufspraxis kritisiert. Die Stichworte Bleiberechtsregelung und Niedersächsische Härtefallkommission weisen auf den vielfach kritisierten, jede Integration verhindernden Status der „Kettendul-dung“ hin, der bis dato – trotz Ankündigung – noch nicht abgeschafft wurde. 2006 lebten nach wie vor beinahe 200.000 Ausländer mit einer Bescheinigung über die "Aus-setzung der Abschiebung" (Duldung) in Deutschland, manche davon bereits über 10 Jahre, d.h. mit unsicheren Integrationschancen. Wichtig ist uns daher, dass das Thema „Integration“ ein fester Bestandteil in unserer Arbeit und damit in der hiesigen öffentlichen Debatte ist und bleibt. In der Öffentlich-keit ist das Thema dieses Jahr durch den bundesdeutschen Integrationsgipfel, aber auch mit den thematischen Aspekten Bleiberechtsregelung und Integrationskurse an-gesprochen worden. Wichtig ist uns auch, dass das Thema „Integration“ nicht nur un-ter dem Aspekt der Sprachförderung gesehen wird, sondern umfassender alle gesell-schaftlichen Bereiche berücksichtigt, also als Querschnittsaufgabe zu verstehen ist. Die kooperative Leitung des Netzwerkes Migration Region Göttingen

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Migranten in der Region Göttingen (von Holger Martens)

In der Region liegt der Anteil von Migranten und Migrantinnen mit ausländi-

scher Staatsangehörigkeit in der Stadt Göttingen am höchsten mit ca. 10,5% an

der Wohnbevölkerung, bei den unter 25-jährigen liegt ihr Anteil bei durch-

schnittlich 12% und bei den unter 16-jährigen schon bei 18%. Im Landkreis

Göttingen haben ca. 7% der Bürger/innen keine deutsche Staatsangehörigkeit.

Quantitative Erhebungen zu der Gesamtzahl der in Göttingen und Umland

(Südniedersachsen) lebenden Migranten/innen mit deutscher Staatsangehörig-

keit (Spätaussiedler und Eingebürgerte) werden von öffentlicher Seite nicht

durchgeführt. Die Zielgruppe Migranten/innen ist in vielerlei Hinsicht keine ho-

mogene Gruppe:

Menschen:

• mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, in der Region Göt-

tingen aus 147 Ländern

• mit unterschiedlichem rechtlichen Status, d.h. unterschiedlichen for-

malrechtlichen Integrationsvoraussetzungen

• mit unterschiedlichen Kompetenzen hinsichtlich (deutscher) Sprach-

kenntnisse, Qualifizierungen, (Berufs-)Ausbildungen, Erfahrungen in

der Arbeitswelt etc.

• mit sehr unterschiedlich langer Aufenthaltsdauer in der Region, 1. bis

3. Generation

• die aufgrund ihres Status „Aussiedler“ nicht unter der Kategorie

Migrant/in erfasst werden

• mit sehr unterschiedlichem sozialen Status.

Die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund in den Kitas und Grundschulen

variiert entsprechend dem Anteil von Migranten/innen an der Wohnbevölke-

rung. In einigen wenigen Kitas ist der Anteil mit 50 % und mehr Kindern mit

Migrationshintergrund sehr hoch. In spezifischen Quartieren, wie in den Stadt-

teilen Weende (23 % Migrantenanteil) und Grone (15 % Migrantenanteil) liegt

der Kinderanteil besonders hoch. Allerdings weisen beide Quartiere eine sehr

heterogene Schichtzugehörigkeit der Migranten/innen auf. In Grone leben mehr

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Asylbewerber, Geduldete, Aussiedler, zweite und dritte Generation ehemaliger

„Gastarbeiter“, d.h. viele Personen, die als Ungelernte tätig sind, arbeitslos sind

oder keine Arbeitserlaubnis haben. Hingegen wohnen in Weende viele Intellek-

tuelle, Studenten und Beschäftigte beim größten Arbeitgeber in Göttingen, dem

Klinikum oder der Universität Göttingen. Diese Aufteilung spiegelt die Situation

Göttingens als Universitätsstadt. Die Integrationsvoraussetzungen beider

Migrantengruppen sind unterschiedlich. Jugendliche und Kinder haben daher

eine unterschiedliche Ausgangslage, die sich in der späteren Biografie nieder-

schlägt.

Die von den Partnern im Netzwerk Migration Region Göttingen in den letzten

Jahren in Projekten erhobenen Daten zeigen:

• dass Jugendliche mit Migrationshintergrund in Relation zur Gesamtzahl

der Jugendlichen vornehmlich in den Schulformen Haupt- und Sonder-

schule und in den Berufsbildenden Schulen, insbesondere in den BVJ

aufzufinden sind

• dass ein wesentlich niedrigerer Prozentsatz an Azubis mit Migrationshin-

tergrund nach der Ausbildung übernommen wird.

Das Ergebnis im Schulbereich korreliert noch immer mit den Ergebnissen einer

Studie, die der damalige Ausländerbeirat Göttingen (jetzt Integrationsrat Göt-

tingen), die Zukunfts-Werkstatt e.V. und das IBKM der Universität Oldenburg

1998/99 an Göttinger Schulen durchgeführt haben (Hadeed, A. u.a.: Zur schuli-

schen Situation zugewanderter Kinder und Jugendlicher am Beispiel allgemein-

bildender Schulen in Göttingen. Hannover 1999). Die Studie beinhaltete eine

Untersuchung der schulischen Situation zugewanderter Kinder und Jugendli-

cher. „Das Bildungsniveau ausländischer SchulabgängerInnen betreffend läßt

sich feststellen, dass die abnehmende Wertigkeit des Schulabschlusses mit ei-

nem zunehmenden ausländischen SchülerInnenanteil korreliert:

• 60% der SchülerInnen, die die Allgemeinbildenden Schulen nach dem 9.

Schuljahrgang ohne Abschluss verließen, hatten einen ausländischen

Pass.

• Fast jeder vierte Schüler mit ausländischem Pass verlässt die allgemein-

bildenden Schulen ohne Abschluss oder mit Abschluss der Sonderschule.

• Bei den deutschen SchülerInnen beträgt der Anteil dieser Gruppe nur

3,2%“ (S. 131).

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Auch wird in dieser Studie konstatiert – eine auf die heutige Situation übertrag-

bare Vermutung -, dass der Kenntnisstand der Lehrerschaft und Ausbilder über

interkulturelle Fragestellungen, insbesondere pädagogische Hilfestellungen, er-

gänzungsbedürftig sei und dass auch an interkulturellem Hilfsmaterial zur Un-

terrichtsvorbereitung großer Mangel herrscht (S. 132).

Es bleibt festzuhalten, dass für viele Kinder, Jugendliche und deren Eltern eine

gezielte Unterstützung und auch eine (weitergehende) Förderung in der deut-

schen Sprache stattfinden müsste. Außerdem muss der Kenntnisstand in inter-

kulturellen Fragen u.a. bei Personalentscheidern und Multiplikatoren verbessert

werden, und es sollte die Angebotspalette für viele Migranten/innen transparen-

ter, bedarfsorientierter und besser aufeinander abgestimmt (Problemfeld Pla-

nungssicherheit) sein.

In Südniedersachsen gibt es dazu bisher meist nur unsystematische Aktivitäten,

auch von kommunaler Seite. Das Netzwerk Migration Region Göttingen hat da-

her 2005 einen ersten Vorstoß zur Systematisierung gemacht und über die in

der kooperative Leitung vertretene Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen /

BIGS einen Antrag zur Erstellung eines kommunalen Integrationskonzeptes ge-

stellt. Politik und Verwaltung der Stadt Göttingen sehen diesen Vorstoß als kon-

struktiven Beitrag zur verbesserten Integration von Migranten/innen und haben

trotz massiver finanzieller Haushaltsprobleme einen kleinen Etat im Haushalt

2006 eingestellt. Ein ähnliches Konzept für den Landkreis Göttingen sollte zu

einem späteren Zeitpunkt auch entwickelt und umgesetzt werden, allerdings auf

Basis der noch zu machenden Erfahrungen in der Stadt Göttingen.

Auch das von den Netzwerkpartnern Integrationsrat Göttingen, Institut für an-

gewandte Kulturforschung / IfaK und BIGS in der Jahreswende 2005/06 initiier-

te und in ersten Schritten begonnene Kulturdolmetscherprojekt ist ein wesentli-

cher Baustein zur verbesserten Integration von Menschen mit Migrationshin-

tergrund und zum Verständnis aller gesellschaftlicher Gruppen.

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Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Göttingen e.V.

Träger: Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Göttingen e.V.

Einrichtung: MigrationsErstBeratung (MEB)

Zielgruppe: - SpätaussiedlerInnen ab 27 Jahren bis zu drei Jahren nach Einreise.

- AusländerInnen über 27 Jahre die sich dauerhaft in der BRD aufhalten.

- Bestandausländer, die in Deutschland sich ein dau-erhaftes Aufenthaltsrecht verschafft haben. Auch für den Dauer von drei Jahren.

- Teilnehmende der Integrationskurse unabhängig von ihrer Aufenthaltsdauer und Aufenthaltsstatus.

- Bereits länger in Deutschland lebende Zuwandere-rInnen (Ausländer und Spätaussiedler) über 27 Jahren in konkreten Krisensituationen und bei festgestellten Integrationsbedarf.

Angebote:

Individuelle Integrationsberatung und Begleitung: Im Mittelpunkt der individuellen Integrationsberatung- und begleitung, die vom MEB Fachteam mittels des Case Ma-nagement-Verfahrens durchgeführt wird, stehen:

- gemeinsame Entwicklung einer realistischen Zu-kunftsperspektive und Erstellung eines realisierbaren Integrationsplanes bzw. einer Integrationsvereinba-rung.

- Angebot einer individuellen Förderung für die Errei-chung der festgelegten Zielsetzungen.

- Begleitung und Unterstützung der Eigenbeteiligung der Migranten in den einzelnen Integrationsschritten.

Sozialpädagogische Betreuung vor allem während der Integrationskurse.

Aktive Mitarbeit in kommunalen Netzwerken.

Mitwirkung bei der interkulturellen Öffnung/ Vernet-zung der Regeldienste.

Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 8.30 - 13.00 Uhr Mo, Di, Do: 14.00 - 16.30 Uhr

Ansprechpartner: Herr Masarwa Herr Kalac

Kontakt:

MigrationsErstBeratung (MEB) Ober Karspüle 16, 37073 Göttingen Tel: 05 51 – 5 77 39 Fax: 05 51 – 5 31 63 05 E-Mail: [email protected]

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Beschäftigungsförderung Göttingen JobCenterJugend

Träger:

Beschäftigungsförderung Göttingen kAöR

Zielgruppen:

Arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene bis 24 Jahre

Angebote:

Beratung und Vermittlung in Ausbildung, Arbeit und Quali-

fizierung (auch Haupt- u. Realschulabschlusskurse)

Öffnungszeiten: Mo. u. Di. 8.30 – 15.00 Uhr; Mi. u. Fr. 8.30

- 12.00 Uhr, Do. 8.30 - 17.00 Uhr

Projekte im Bereich

Sprachförderung:

Integrationskurse, Deutschkurse, Deutsch-Förderunterricht

in Beschäftigungs- und Qualifzierungsprojekten bei ver-

schiedenen Bildungsträgern

Ansprechpartner:

Claudia Jördening-Kalde

Kontakt:

Hospitalstr. 20 37073 Göttingen Tel. 0551 / 400 3236

Fax 0551 / 69405 - 20

email: [email protected]

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BIGS – Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG

Träger: Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG / BIGS

Zielgruppen: Bildungssuchende, Bildungsbenachteiligte, Multiplikatoren

Angebote:

Die BIGS verfolgt keinen Selbstzweck, sondern handelt

nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe, wobei ihre Ar-

beit auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist.

Sie übernimmt in der Region koordinierende Aufgaben und

führt i.d.R. keine eigenen Bildungsmaßnahmen durch.

Sie verfolgt das Ziel,

� die Verzahnung der Bildungsbereiche und deren Durch-

lässigkeit zu fördern

� den Status von Bildung und Lernen für die Bevölkerung

der Region zu verbessern

� die Region als Bildungsregion landes- und bundesweit

zu profilieren

� die Qualität von Bildung und den Zugang zu dieser zu

verbessern, z.B. durch Bildungsberatung

� Dienstleistungen zu organisieren, die von einzelnen

nicht erbracht werden können, wie die Organisation von

Veranstaltungen oder die Durchführung von Pilotpro-

jekten

� die wirtschaftliche Situation der Genossen zu verbessern

� die Kooperationen zwischen Genossen zu fördern

Weitere Integrationspro-jekte:

Diverse Netzwerkprojekte zur Förderung und Integration von Migranten/innen

Ansprechpartner: Dr. Holger Martens

Kontakt:

Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG / BIGS Lange Geismarstraße 73 37073 Göttingen Tel. 0551-4886413, Fax 0551-4886414, [email protected]

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Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Göttingen

Träger:

Arbeit und Leben Göttingen

Einrichtung:

Eingetragener Verein

Zielgruppe:

Migranten, Spätaussiedler

Angebote:

Eingliederung durch Verbesserung der Sprach- und Sprech-festigkeit, sowie Vermittlung von Kenntnissen über deut-sche Kultur, deutsches Rechtssystem, Geschichte, Religion usw. Tages- und Abendkurse (falls genügend Teilnehmer vor-handen)

Vormittags Mo – Fr 8.30 – 13.00 Uhr

Auf dem Hagen 38

Tel. 0551 / 5041840

Projekte im Bereich Sprachförderung:

Integrationskurs Lange Geismarstr. 72 / 73

Weitere Integrationspro-jekte:

Netc@fe Grone Sollingstr. 2c

Ansprechpartner:

Henning Schlüter Mustafa Akilli

Kontakt:

Telefonischer Kontakt unter: 0551 / 622817 0551 / 5041840 0551 / 4950714 (Frau Schollenberg)

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Bildungswerk ver.di

Träger: Bildungswerk ver.di in Niedersachsen e.V. (bw ver.di)

Einrichtung: Erwachsenenbildung

Zielgruppen: Erwachsene

Das Bildungswerk der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Niedersach-sen e.V. ist eine anerkannte, gemeinnützige Einrichtung der Erwachsenenbildung. Wir sind landesweit tätig und nach dem Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetz (NEBG) finanzhilfeberechtigt. Unsere Veranstaltungen stehen allen Erwachsenen of-fen. Das QM -System des bw ver.di ist nach DIN EN ISO 9001 (2000) zertifiziert. Unsere Ziele: Unsere Bildungsarbeit umfasst Veranstaltungen zu allgemeinen, politi-schen, beruflichen, kulturellen, sozialen sowie persönlichen Fragestellungen und The-men und ist somit ein ganzheitliches Angebot zur Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen. Wir wollen den Teilnehmenden ein besseres Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen persönlicher Entfaltung, verantwortlichem Handeln und gesellschaftlicher Entwicklung ermöglichen und sie so in die Lange versetzen, Verantwortung zu über-nehmen. Unser Ziel ist es, die Möglichkeit der Partizipation an gesellschaftlichen Pro-zessen zu verbessern. Unsere politischen und pädagogischen Grundsätze: Als anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung in gewerkschaftlicher Trägerschaft orientieren wir uns an den politischen und pädagogischen Zielen einer emanzipatorischen Bildungsarbeit. Diese sind nicht allein mit den Mitteln des Marktes zu realisieren. Wir arbeiten folglich so-wohl kunden- und wettbewerbsorientiert als auch sozialverpflichtet. Dennoch arbeiten wir kostenbewusst und nach betriebswirtschaftlichen Prinzipien. Unsere didaktischen Prinzipien:Unsere Angebote richten sich an erwachsene Men-schen, die unterschiedliche Erfahrungshintergründe und Fähigkeiten besitzen. Diese gilt es als Ressourcen für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung zu akti-vieren. Bei der Planung und Durchführung von Bildungsmaßnahmen orientieren wir uns folglich an den Interessen und individuellen Voraussetzungen der Teilnehmenden und berücksichtigen deren Lerngewohnheiten und Wissensstände. Wir berücksichtigen die kognitiven, affektiven und sozialen Ebenen des Lernens und bieten die Möglich-keit, den Lernprozess aktiv mitzugestalten. Hilfen zum selbstorganisierten Weiterlernen, Lerncontrolling durch Methoden der Selbstevaluation und individuelle Beratungsangebote sind fakultative Bestandteile vieler Veranstaltungen. Projekte im Bereich

Sprachförderung:

� Sprachkurse DaF für ausländische Studierwillige (von G1 über M bis DSH/Test DaF) mit Unilingua e.V. und IIK e.V.

� Offene 'lowest-level' Sprach- und Alphabetisierungskur-se im SZ Grone

Ansprechpartner: Jochen Kampmeier / C. Neid

Kontakt: bw ver.di, Rote Str. 19, D-37073 Göttingen i.d.R. Mo – Do 09.00 – 16.00 h, Fr 09.00 – 14.00 h Tel. 0551/47188, Fax. 0551/48170, [email protected] www.bw-verdi.de

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Bundesamt für

Migration und

Flüchtlinge

Einrichtungsbezeichnung:

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Angebote und Aufgaben:

Das Bundesamt und seine Aufgaben Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist für viele Menschen das Tor zur Bundesrepublik Deutschland. Denn es entscheidet über Asylanträge und Abschiebeschutz von Flüchtlingen. Nach persönlicher Anhörung der Bewerber und gewissenhafter Prüfung der vorgetragenen Asylgründe stellen Mitarbeiter des Bundesamtes fest, ob ein Anspruch auf Asyl nach dem Grundgesetz besteht, ob die Antragstel-ler Schutz als Flüchtlinge nach der Genfer Konvention ge-nießen oder ob zielstaatsbezogene Abschiebungsverbote nach dem neuen Aufenthaltsgesetz vorliegen. Als zentraler Migrationsbehörde obliegt dem Bundesamt aber auch der Aufgabenbereich der Integration von Zuwan-derern. Darüber hinaus vermittelt es Ausländern, die in ihre Heimat zurückkehren möchten, Informationen zur freiwilli-gen Rückkehrförderung. Zur Gewinnung analytischer Aussagen für die Steuerung der Zuwanderung betreibt die Bundesbehörde wissenschaft-liche Forschung über Migrations- und Integrationsfragen. Zudem widmet sich das Bundesamt der verstärkten Zu-sammenarbeit mit seinen europäischen Partnern auf den Gebieten Asyl und Migration. In diesem Rahmen findet ein Personalaustausch zwischen dem Bundesamt und den Part-nerbehörden innerhalb der EU statt (Liaisonpersonal). Zu-dem dient es als Kontaktstelle für zeitlich begrenzten Schutz bei einem Massenzustrom von Vertriebenen.

Aufgaben im Bereich der Integrationsförderung

Förderung und Koordinierung der Integration Deutschland ist seit jeher ein Land, das stark von Zuwande-rung geprägt ist. Integration ist somit für uns heute und in Zukunft von zentraler Bedeutung. Zuwanderinnen und Zu-wanderern soll eine gleichberechtigte Teilhabe am gesell-schaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben in Deutschland ermöglicht werden. Im Mittelpunkt aller Bemühungen zur Integration steht daher der Gedanke der Chancengleichheit. Die Menschen, die nach Deutschland zuwandern, kommen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Wichtig sind

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Handbuch Migration Region Göttingen

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deshalb gemeinsame Orientierungspunkte, die den Prozess der Integration strukturieren und steuern. Die Angebote des Bundes setzen dabei den Rahmen für diese Integrationspro-zesse, die sich vor Ort, im Zusammenleben der Menschen, realisieren. Ein zentrales Element gelingender Integration ist neben dem Erlernen der gemeinsamen Sprache Deutsch, die – als Schlüssel zur Integration – den Zugang zu allen gesellschaftlichen Bereichen erleichtert, eine Koordinierung und Vernetzung der unterschiedlichen Integrationsangebote. Mit dem seit 01.01.2005 in Kraft getretenen Zuwande-rungsgesetz werden für die Integrationsförderung in Deutschland erstmalig klare Organisationsstrukturen ge-schaffen. Wesentliche konzeptionelle und Steuerungsaufga-ben auf dem Gebiet der Integrationsförderung wurden ge-bündelt und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als Kompetenzzentrum Integration übertragen, das zustän-dig ist für die Konzeption und Durchführung der Integrationskurse sowie die Zulassung der Lehrkräfte und deren Qualifizierung, Zu-lassung der Kursträger, Konzeption der Tests, Prüfungen und Lehrwerke Durchführung der konkreten Umsetzung der Integrationsar-beit vor Ort durch die 23 Regionalstellen Förderung und Neuausrichtung der Einrichtungen zur Migrationserstberatung Fachliche Zuarbeit für die Bundesregierung auf dem Gebiet der Integrationsförderung und der Erstellung von Informati-onsmaterial über Integrationsangebote von Bund, Ländern und Kommunen für Ausländer/innen und Spätaussied-ler/innen Entwicklung eines bundesweiten Integrationsprogramms Förderung von gemeinwesenorientierten Projekten und Maßnahmen, die der gesellschaftlichen Integration von Ausländern und Spätaussiedlern dienen Verteilverfahren für jüdische Zuwanderer/innen aus der ehemaligen Sowjetunion Verteilung von Fördergeldern der Eurpoäischen Union (Eu-ropäischer Flüchtlingsfonds) zur Aufnahme, Integration und freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen, Vertriebenen und Asylbewerbern.

Integrationskurse

Deutschkenntnisse sind der Schlüssel zur Integration Den Kern staatlicher Integrationsangebote bildet der Integ-rationskurs, der sich aus einem Sprachkurs und einem Ori-entierungskurs zusammensetzt. Ziel des Integrationskurses für Zuwanderinnen und Zuwan-derer ist der Erwerb ausreichender Kenntnisse der deut-schen Sprache, die Vermittlung von Alltagswissen sowie von Kenntnissen der Rechtsordnung, der Kultur und der Geschichte in Deutschland, insbesondere auch der Werte des demokratischen Staatswesens der Bundesrepublik Deutschland und der Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit,

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Gleichberechtigung, Toleranz und Religionsfreiheit. Denn Kenntnisse der deutschen Sprache und Wissen über das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben so-wie über die in unserer Gesellschaft geltenden Normen und Werte sind unerlässlich, um sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Das Bundesamt zeichnet für die formale und inhaltliche Ausgestaltung der Integrationskurse verantwortlich. Es ist auch für die konkrete Umsetzung und Durchführung der Kurse zuständig, wobei es sich privater und öffentlicher Kursträger bedient. Durch den Einsatz von Regionalkoordi-natoren, die in den 23 Regionalstellen der Bundesbehörde tätig sind, und durch die Zusammenarbeit mit den Bundes-ländern und Kommunen hat das Bundesamt für ein flächen-deckendes Angebot an Integrationskursen gesorgt.

Migrationserstberatung Integrationsprozess steuern und begleiten Das Bundesamt ist auch für die Durchführung der Migrati-onserstberatung (MEB) verantwortlich, deren Aufgabe es ist, den Integrationsprozess von Neuzugewanderten gezielt zu initiieren, zu steuern und zu begleiten. Mit der Durchfüh-rung hat das Bundesamt insbesondere die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege beauftragt. Die MEB stellt ein den Integrationskurs ergänzendes Integ-rationsangebot dar, das sich mit einem zeitlich befristeten, individuellen Beratungsangebot schwerpunktmäßig an er-wachsene Neuzuwanderer (Ausländer und Spätaussiedler) richtet. Die MEB leistet einen qualitativen Beitrag zur In-tegrationsförderung; im Blickpunkt steht dabei insbesonde-re die Befähigung der Zuwanderer zu selbstständigem Han-deln in allen Bereichen des täglichen Lebens. Das Bundesamt stellt in jedem Bundesland ein Grundbera-tungsangebot für alle erwachsenen Neuzuwanderer (MEB) bereit. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau-en und Jugend (BMFSFJ) stellt darüber hinaus mit den Ju-gendmigrationsdiensten (JMD) ein spezielles Beratungsan-gebot für alle jugendlichen und jungen erwachsenen Zu-wanderer (Ausländer und Spätaussiedler) zur Verfügung.

Projektförderung Soziale und gesellschaftliche Integration fördern Zur sozialen und wohnumfeldbezogenen Integration von Aussiedlern und rechtmäßig auf Dauer im Bundesgebiet lebenden Ausländern fördert das Bundesamt gemeinwesen-orientierte Projekte. Hierzu zählen u.a. die Vermittlung von Werten und Normen der Aufnahmegesellschaft, die präven-tive Arbeit mit jugendlichen Erwachsenen, die Entschär-fung sozialer Konflikte sowie Kontaktpflege und Akzep-tanzsteigerung zwischen Einheimischen und Zuwanderern. Die Projekte werden in Zusammenarbeit mit Verbänden, Stiftungen, Vereinen, Initiativen sowie Behörden auf Bun-des-, Landes- und kommunaler Ebene durchgeführt.

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Mit ausgewählten Projektmaßnahmen für Ausländer werden Maßnahmen gefördert, die darauf abzielen, die Ausländer-politik und das Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrecht zu erläutern, Gettoisierung zu bekämpfen und Forschungsvor-haben sowie Öffentlichkeitsarbeit in diesem Themenbereich zu unterstützen. Die Maßnahmen für ausländische Frauen beinhalten mehr-tägige Seminare, Gesprächskreise zu bestimmten Themen sowie Werkstattangebote. Sie enthalten Elemente eines nie-derschwelligen Sprachförderangebots zu unterschiedlichen lebenslagenorientierten und alltagstauglichen Themen, ver-bunden mit der Heranführung an berufliche Perspektiven. Ziel der Angebote ist es, die Integration der Frauen zu för-dern, ihr Selbstbewusstsein und ihre Ressourcen zu stärken und sie an weiterführende Integrationsangebote heranzufüh-ren

Verbundprojekte Integrationskursergänzende Maßnahmen Integrationskurse und Migrationserstberatung stellen Einstiegs-angebote für Zuwanderer dar. Um den damit begonnenen Integra-tionsprozess erfolgreich fortzusetzen, bedarf es jedoch weiterer Maßnahmen. Hier setzt das vom Bundesamt entwickelte Rah-menkonzept für integrationskursergänzende Maßnahmen (Ver-bundprojekte) an. Ziel ist es, den Integrationskurs sinnvoll mit weiterführenden Maßnahmen zu verzahnen und dabei die Bedar-fe von unterschiedlichen Zuwanderergruppen - wie z.B. Jugend-lichen und Frauen – zu berücksichtigen. Den Beratungsdiensten kommt in diesem Zusammenhang eine steuernde Funktion zu. Die modulare und bedarfsgerechte Struktur rund um den Integra-tionskurs erfordert eine enge Kooperation aller Akteure im Be-reich der Integrationsförderung. Dabei gilt es, sowohl bereits bestehende und in der Praxis bewährte Maßnahmen in das Ver-bundprojektesystem mit einzubeziehen als auch bei Bedarf neue Angebote zu konzipieren. Das Bundesamt befindet sich hier in einem regen Dialog mit Akteuren im Bereich der Integrationsför-derung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie mit privaten Trägern und Migrantenselbstorganisationen.

Ansprechpartner:

Ansgar Jendraszek Regionalkoordinator Integration Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Boeselagerstr. 4, 38108 Braunschweig

Kontakt: Tel: 0531/3545 262 Fax: 0531/3545 499 Mobil: 0151 17448057 Tel. BVA-Friedland: 05504/805798 E-Mail: [email protected] Internet: www.bamf.de

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Bündnis 90 / Die

Grünen Ratsfraktion

Träger: Bündnis 90/Die Grünen Ratsfraktion

Einrichtung:

Bündnis 90/Die Grünen Ratsfraktion

Stadt Göttingen

Hiroshimaplatz 1-4

37083 Göttingen

http://www.gruene.de/goettingen

Angebote:

Integrationsprobleme aller Art; begleitende Anfragen und

Anträge im Rat

Sprechzeiten:

Mo.-Fr. 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Ansprechpartner:

Michael Höfer - sozialpolitischer Sprecher der Fraktion

Kontakt:

Über das Fraktionsbüro

fon 0551 - 400 2785

fax 0551 - 400 2904

mail [email protected]

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Caritas für die Diözese Hildesheim e.V.

Caritasstelle im Grenzdurchgangslager Friedland

Träger: Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V.

Einrichtung: Caritasstelle im Grenzdurchgangslager Friedland

Zielgruppe: Einrichtungsbedingt hauptsächlich Spätaussiedler(innen)

sowie andere Migrant(innen). Jugendliche, Junge Erwach-

sene, Erwachsene.

Angebote:

� Caritas Migrationsdienst, Migrationserstberatung (MEB): Beratung für Erwachsene Migrant(innen) Mo.-Freitag von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr;

� Notwohnung;

� Informations- und Freizeitangebote;

� Bekleidungscafe (Mo.-Fr. 14.00-16.00 sowie nach Ankündigung);

� Ausgabe von neuer und gebrauchter Bekleidung (Mo.-Fr. 7.30-16.00);

� Jugendarbeit (12-27 Jahre): offene, niedrigschwellige Angebote in den Bereichen Sport, Freizeit, Beratung und Information, Prävention, Cafe-Betrieb in zwei Ju-gendclubs. Jugendclub Kakadu: (16-27 Jahre) täglich geöffnet, meistens von 13.00-19.00 Uhr. MiniClub (12-17 Jahre) Mo.-Fr. in der Regel von 9.00-17.00 Uhr so-wie 1 mal Wochenende.

Weitere Integrationspro-

jekte:

Drogenprävention

Ansprechpartner:

Migrationsdienst , MEB: Thilo Graf Jugendarbeit: Anna Stajer, Olga Sauerwald, Josef Steinbach

Kontakt: Heimkehrerstr. 11 37133 Friedland Tel. 05504 / 261 Fax 05504 / 8562 e-mail: [email protected] e-mail Jugendbereich: [email protected]

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Wer integriert die Hochqualifizierten? Ergebnisse einer Expertise zur beruflichen Integration russischsprachiger AkademikerInnen in den deutschen Arbeitsmarkt (von Natalia Hefele / Margarete Menz)

1. Hochqualifizierte Zuwanderer auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Die Eingliederung in das Beschäftigungssystem der Aufnahmegesellschaft kann für den Prozess der sozialen Integration von MigrantInnen als ein grundlegender Indikator ver-standen werden. Grundlegend ist es zum einen im ökonomischen Sinn, da durch die unabhängige Einkommenssicherung die stigmatisierende Abhängigkeit von staatlicher Alimentierung überwunden werden kann. Zum anderen vervielfältigen sich durch die Partizipation am Erwerbssystem der Aufnahmegesellschaft die Möglichkeiten verstetig-ter und gleichberechtigter Interaktionen. Nicht zuletzt ist die Eingliederung im Sinne der Bestätigung des Selbstwertgefühls und des Gefühls der Zugehörigkeit zur Aufnahmege-sellschaft für das individuelle Zugehörigkeitsverständnis von hoher Bedeutung. Insbesondere für hoch qualifizierte Zuwanderer – gleich welchen Geschlechts – ist die (adäquate) Teilhabe am (regionalen) Arbeitsmarkt ein Anliegen erster Priorität. Im fol-genden Artikel werden hoch qualifizierte Zuwanderern aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, betrachten. Zu dieser Gruppe gehören SpätaussiedlerInnen und so genannte (jüdische) Kontingentflüchtlinge, die auf Dauer in die Bundesrepublik Deutschland einreisen. Jüdische Kontingentflüchtlinge Die überwiegende Mehrheit der jüdischen Zuwanderer aus dem GUS- Raum verfügt über einen Hochschulabschluss und über qualifizierte berufliche Kenntnisse und Erfah-rungen. Im Gegensatz zu den von ihnen mitgebrachten hohen Qualifikationen steht ihre schlechte Arbeitsmarktsituation. Viele dieser ImmigrantInnen im erwerbsfähigen Alter sind auf staatliche Sozialleistungen gemäß dem Bundessozialhilfegesetz angewiesen. Auch wenn genaue Zahlenangaben zur Beschäftigungssituation jüdischer Kontingent-flüchtlinge nicht zur Verfügung stehen, lässt sich aus der Statistik der sozialversiche-rungspflichtig beschäftigten MigrantInnen aus der ehemaligen Sowjetunion eine hohe Arbeitslosenquote ablesen. Bundesweit wurde in den letzten Jahren eine Arbeitslosen-quote für diese Gruppe der Kontingentflüchtlinge von über 48 Prozent ermittelt (Schoeps u. a. 1999: 66).1 SpätaussiedlerInnen

Die berufliche Situation von SpätaussiedlerInnen ist, trotz der zunehmenden Aufmerk-samkeit für deren prekäre Lage, bislang nur unzureichend erforscht worden. Spätaus-siedlerInnen werden nur fünf Jahre nach ihrer Migration in der Arbeitsmarktstatistik separat geführt, danach sind sie aufgrund ihrer deutschen Staatsangehörigkeit nicht mehr separierbar. Die (wenigen) Studien, die es zur Arbeitsmarksituation von Spätaus-siedlerInnen und zur beruflichen Verwertbarkeit der Bildungsabschlüsse gibt, zeichnen übereinstimmend ein eher düsteres Bild. Nur 41% der Aussiedler sind im erlernten Be-ruf tätig, im Vergleich zu 65% der Deutschen. „Berufliche Abschlüsse zahlen sich […] nur bei einer Beschäftigung in den Berufen aus, in denen sie ausgebildet wurden. Aus-siedler mit beruflichem Ausbildungsabschluss, die in Deutschland nicht im erlernten Beruf tätig werden (können), werden daher im Großen und Ganzen so behandelt, als

1 2004 lag die Beschäftigungsquote für neu eingereiste Spätaussiedlerinnen (weniger als 8 Jahre in Deutschland) 19% unter der Quote für deutsche Frauen, die Quote für männliche Spätaussiedler lag mit 13% ebenfalls deutlich darunter (http://www.oecd.org/dataoecd/62/12/35796774.pdf).

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verfügten sie über keine berufliche Ausbildung“ (Konietzka, 2001: 279).2 Auch über hoch qualifizierte SpätaussiedlerInnen und ihre Abkömmlinge (sog. §8) liegen bislang keine verlässlichen Daten vor. Dies ist insbesondere unter Berücksichtigung der derzei-tigen Sensibilisierung wissenschaftlicher und öffentlicher Diskussionen für die Nutzung der Potentiale von MigrantInnen problematisch. Eine Wissensgesellschaft kann ihre Ressourcen nur dann adäquat ausnutzen, wenn sie auch ihre zugewanderten Mitglieder ihren Fähigkeiten und Potentialen entsprechend einsetzten kann. Insgesamt leben in Deutschland heute mehr als 260.000 AkademikerInnen aus den GUS- Ländern, die als AussiedlerInnen, SpätaussiedlerInnen oder Kontingentflüchtlin-ge nach Deutschland gekommen sind. Ca. 12.800 darunter sind WissenschaftlerInnen mit einer anerkannten Promotion.3 Inwiefern dieser potentielle Gewinn aber bereits systematisch ausgenutzt wird, die Integration hoch qualifizierter AussiedlerInnen also bereits stattfindet, ist ebenfalls bislang noch nicht Gegenstand systematischer Untersu-chungen gewesen. Zu vermuten ist jedoch, dass ein solcher Gewinn auf Grund der man-gelnden Integration dieser Fachkräfte bisher in Deutschland nicht sichtbar zu Buche geschlagen ist. Dabei fehlt es an einer Evaluation bereits existierender spezifischen Maßnahmen und Erfahrungen mit der Durchführung von Integrationsprogrammen für diese Zielgruppe, genauso wie eine empirische Analyse zum Integrationsverständnis und dadurch eine Bedarfanalyse der zugewanderten Akademiker selbst.

2. Die Expertise: Berufliche Integration russischsprachiger Akademiker und

Akademikerinnen in Universitäten und Fachhochschulen. Bestandsaufnahme

der durchgeführten Integrationsmaßnahmen

Das Pädagogische Seminar der Universität Göttingen, unter Leitung von Prof. Dr. Margret Kraul, wurde daher vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2005 mit einer Expertise zur Situation der Maßnahmen zur beruflichen Integration von Akademi-kerInnen aus der GUS von Seiten der Universitäten, Fachhochschulen und Technischen Hochschulen beauftragt. Untersucht werden sollte insbesondere, ob und in welchem Umfang Maßnahmen durchgeführt wurden, und welche Erfahrungen seitens der Institu-tionen im tertiären Bildungssektor bisher mit solchen Maßnahmen gemacht wurden. Auf der Basis dieser systematischen Erhebung der durchgeführten beruflichen Integrati-onsprogramme konnten so Empfehlungen für zukünftige Maßnahmen beruflicher Integ-ration der zugewanderten AkademikerInnen und dafür notwendige Bedingungen und Ressourcen ausgesprochen werden.

Statistische Grundlagen für die Erhebung Die Schwierigkeiten mit der Identifizierung von SpätaussiedlerInnen in regionalen und beruflichen Statistiken setzten sich auch bei der Erhebung fort. Als Sample für die Be-fragung sollten vorrangig diejenigen Hochschulen in Betracht gezogen werden, welche zum einen in den Zuzugsgebieten der russischsprachigen AkademikerInnen liegen, und zum anderen die von diesen bevorzugten Studienfächern und Abschlüssen anbieten.4

2 S. dazu auch Koller 1997 und http://www.oecd.org/dataoecd/62/12/35796774.pdf 3 Bericht zum 5-jährigen Jubiläum der Deutschen Gesellschaft russischsprachiger Wissenschaftler (DGRW); www.obs-ev.de/deutsch/Vortrag%20neuberger.pdf 4 Weitere Kriterien waren vorhandene Kooperationen mit dem Akademikerprogramm der Otto-Benecke-Stiftung und die Größe der Universität (letztere hat sich aber bei der Analyse der Daten als nicht relevant herausgestellt). Zusätzlich wurden noch technische Hochschulen, ohne Zuordnung nach Bundesländern, in die Auswahl aufgenommen. Dieser Erweiterung lag die Annahme zugrunde, dass dort, wo naturwis-senschaftliche und technische Kapazitäten gefordert sind, andere Integrationsbedingungen vorherrschen. Zugewanderte AkademikerInnen mit technischen und naturwissenschaftlichen Abschlüssen oder Qualifi-kationen haben im Vergleich zu Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen in der Regel bessere Chancen,

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Über die regionale Verteilung der AkademikerInnen unter den russischsprachigen Kon-tingentflüchtlingen und (Spät)AussiedlerInnen auf die Bundesländer liegen kaum In-formationen vor.5 Zwar ist die räumliche Verteilung der (Spät)AussiedlerInnen auf die Bundesländer dokumentiert, jedoch wird der Verbleib der Kontingentflüchtlinge nicht verfolgt. Zudem werden bei der Einreise nach Deutschland und der Aufnahme in das Grenzdurchgangslager die Abschlüsse und die zuletzt ausgeübten Berufe der Zuwande-rerInnen zwar erfasst, aus datenschutzrechtlichen Gründen jedoch nicht weiter ausge-wertet. Für die Untersuchung bestand daher die Notwendigkeit, die Verteilung der Aus-siedlerInnen auf die Bundesländer auf Grundlage verschiedener Quellen selbst zusam-menzustellen. Durch eigene Recherche wurde festgestellt, dass sich die Zuzugsgebiete der jüdischen Immigranten mit denen der (Spät)AussiedlerIinnen weitgehend decken. Damit verteilen sich die höchsten Anteile an Kontingentflüchtlingen und (Spät)AussiedlerInnen auf insgesamt sieben Bundesländer.6 Dementsprechend wurden die ausgewählten Hochschulen aus diesen Bundesländern in die Untersuchung einbezo-gen. Auch wenn sich auf diesem Wege die Verteilung russischsprachiger MigrantInnen auf die Bundesländer nachvollziehen lässt, so sagt dies nichts über die akademische Vorbil-dung des Einzelnen aus. Für die Erhebung der universitären Abschlüsse der Untersu-chungsgruppe wurden daher drei verschiedene Statistiken genutzt: Statistiken des Bun-desverwaltungsamtes gaben Auskunft über die Berufsstruktur aller (Spät)AussiedlerInnen.7 Ein ungefähres Bild von den beruflichen Abschlüssen der Kontingentflüchtlinge ließ sich anhand von Untersuchungen über Berufsstrukturen jüdischer MigrantInnen in den Großstädten Berlin und München nachzeichnen.8 Und zuletzt konnten durch Internetre-cherchen in Russland die häufigsten russischen Hochschulabschlüsse ermittelt werden. 9 Sie verteilen sich wie folgt 1) Ingenieurwesen (z.B. Maschinenbau, Bergbau, Elektroin-genieure); 2) Geistes- und Sozialwissenschaften; 3) Medizin; 4) Wirtschaftswissen-schaften (inklusive Buchhaltung); 5) Mathematik/Naturwissenschaften und Lehramt (inklusive Hochschullehrer und Erzieher) sowie 6) Kunstwissenschaften. Die so ermittelten Daten jedoch reichen nicht aus, um Aussagen über Hochschulab-schlüsse der zugewanderten russischsprachigen Akademiker(innen) zu treffen. Die Erhebung selbst bestand aus einer schriftlichen und einer telefonischen Befragung. Die Ergebnisse der schriftlichen und telefonischen Befragung wurden sowohl quantita-tiv als auch qualitativ ausgewertet und nach verschiedenen Antwortkategorien aufge-schlüsselt.

sich beruflich zu integrieren. Das liegt zum einen daran, dass bei Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen die Beherrschung der deutschen Sprache eine weitaus größere Rolle spielt, als bei NaturwissenschafterIn-nen oder TechnikerInnen. Zum anderen ist der Bedarf des deutschen Arbeitsmarktes und der Wirtschaft an technischen und naturwissenschaftlichen Fachkräften größer, als der Bedarf an Geisteswissenschaftle-rInnen. Daher ist zu vermuten, dass technische Hochschulen verstärkt berufliche Integrationsmaßnahmen für zugewanderte technische FachspezialistInnen vorsehen, um diesen Bedarf des Arbeitsmarktes zu decken. 5 Anfragen beim Statistischen Bundesamt Wiesbaden, beim Bundesverwaltungsamt, bei dem Beauftrag-ten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, bei Statistischen Landesäm-tern und bei der Außenstelle des Bundesverwaltungsamtes im Grenzdurchgangslager Friedland brachten keine Ergebnisse. 6 Im Einzelnen sind dies: Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hessen, Sachsen, und Brandenburg. 7 Jahresstatistik Aussiedler und deren Angehörige 2003 (http://www.bundesverwaltungsamt.de) 8 www.berlin-judentum.de/gemeinde/migration-4.htm; www.br-online.de/bayern-heute/juden-in-bayern. 9 www.db.informika.ru

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3. Ergebnisse der Expertise

Die Universitäten und Hochschulen bieten praktisch keine oder nur wenige Integrati-onsmaßnahmen an, die sich explizit an zugewanderte russischsprachige Akademi-ker(innen) wenden, um diese für den deutschen Arbeitsmarkt vorzubereiten oder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nur in Einzelfällen leisten sie in Beratungen eine gewisse Hilfestellung für die Integration in den universitären Arbeitsmarkt, die sonstigen Inhalte der Beratungsgespräche sind eher allgemeiner Natur. Zudem geht aus unserer Befragung hervor, dass sich die Hochschulen und Universitäten nicht als Träger von Integrationsangeboten verstehen. Sie sehen sich vorrangig als Aus-bildungsort und als Arbeitgeber. Um MigrantInnen einstellen zu können, müssten diese schon zum Zeitpunkt des Beschäftigungsbeginns das gleiche Qualifikationsniveau wie die deutschen HochschulabsolventInnen aufweisen. Neben den fehlenden sprachlichen Kompetenzen und den so genannten soft skills (z.B. Selbstständigkeit, Selbstbewusst-sein und Kenntnisse des deutschen Bewerbungsverfahrens) kommt sicherlich auch die schwierige Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt hinzu: MigrantInnen konkurrieren mit einer großen Zahl von in Deutschland sozialisierten und ausgebildeten Hochschulabsol-venten. Dies verringert das Interesse der Hochschulen/Universitäten, für das Nachholen fehlender Qualifikationen von MigrantInnen zu sorgen.10 Mit GastwissenschaftlerInnen haben die einzelnen Institutionen hingegen sehr gute Erfahrungen gemacht. Russisch-sprachige MigrantInnen, die über die notwendigen Qualifikationen verfügen, insbeson-dere über sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch und/oder in Englisch, können vermut-lich mit guten Chancen rechnen. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die alleinige Zuständigkeit der Hochschu-len und Universitäten für Integrationsmaßnahmen als nicht sinnvoll erscheint. Wenn die Integration von russischsprachigen Akademiker(inne)n in Zukunft also nicht an den Universitäten und Hochschulen stattfindet oder organisiert wird, sondern von den zu-ständigen Behörden, sollten die Integrationsmaßnahmen für zugewanderte Akademi-ker(innen) umstrukturiert und teilweise neu organisiert werden. So ließen sich die vor-handenen Kompetenzen der russischsprachigen Akademiker(innen) effektiver nutzen und die Integration in den Arbeitsmarkt könnte besser vorbereitet werden. Die Umstruk-turierung, so lässt sich nach unserer Erhebung sagen, sollte sich insbesondere an zwei Punkten orientieren: a) an einer zentralen Erstberatung gezielt nur für einwandernde AkademikerInnen, und b) an der Ausrichtung von Integrationskursen an den spezifi-schen Bedürfnissen der Zielgruppe. a. Erstberatung für einwandernde AkademikerInnen Als wichtigsten Baustein ist die Einrichtung einer Erstberatung von russischsprachigen AkademikerInnen unmittelbar nach der erfolgten Migration, also direkt zum Zeitpunkt der Ankunft in Deutschland, anzusehen.. Notwendig ist zum einen, dass neben einer allgemeinen Einzelberatung Informationen über die Arbeitsmarktsituation, über Be-schäftigungsmöglichkeiten und die dafür notwendigen Kompetenzen und Anforderun-gen zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen bestünde die Aufgabe der Erstbera-tung in der Bereitstellung von Beratungsadressen und Beratungsmöglichkeiten an

10 Fehlende Fachkenntnisse werden hingegen in weniger großem Maße als Hindernisgrund für eine Be-schäftigung genannt. Dies ist allerdings abhängig von den fachlichen Ausrichtungen der Fakultäten. So weisen die juristischen Fakultäten zu Recht darauf hin, dass BewerberInnen das nationale Recht beherr-schen müssen. Ebenfalls als problematisch stellt sich die Situation z.B. bei philosophischen oder philolo-gischen Fakultäten dar. Nicht nur ist hier die exzellente Beherrschung der deutschen Sprache Grundvor-aussetzung, auch die inhaltlichen Diskurse der Fächer verlaufen nach wie vor in deutschen bzw. westeu-ropäischen Deutungsmustern.

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Hochschulen und Universitäten und der Vermittlung von Informationen über existieren-de Kurse und Kursträger. b. Ausrichtung der Integrationskurse auf die spezifischen Bedürfnisse zugewanderter Akademiker(innen) Die Integrationskurse sollten auf die spezifischen Bedürfnisse immigrierter Akademike-rInnen ausgerichtet werden. Hier sind an erster Stelle Sprachkurse zu nennen, die speziell für AkademikerInnen angeboten werden sollten. Des Weiteren sollten auch berufsorientierende Sprachkurse, differenziert nach Fachrichtungen, angeboten wer-den. Solche Kurse könnten auch mit einem integrierten beruflichen Praktikum einher-gehen, das den MigrantInnen einen ersten Überblick über mögliche Berufsfelder und –chancen verschafft. Als weiterhin notwendig für die berufliche Integration erscheinen EDV-Kurse und verschiedene Trainings- und Beratungsangebote. Wichtig erscheint auch die Einrichtung von Assessment- Centern, in denen die Kompetenzen und Quali-fikationen der AkademikerInnen festgestellt werden. Solche Programme sollten an den Stärken der MigrantInnen ansetzen, um zum einen die mitgebrachte berufliche Ausbil-dung weiterhin nutzen zu können und zum anderen persönliche Kompetenzen wie Ehr-geiz, Zielorientierung, Motivation und Leistungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen. In diesem Zusammenhang gilt es auch über eine Veränderung des Anerkennungs-prozesses von ausländischen Zeugnissen und Zertifikaten nachzudenken. Dabei kann es nicht nur darum gehen, Äquivalenzverfahren bezüglich der Anerkennung von Zeugnissen zu optimieren (zumal viele Berufe gar kein deutsches Äquivalent haben). Vielmehr sollten die Personen und ihre Kompetenzen im Mittelpunkt stehen, so dass mit Hilfe von solchen Assessment- Centern die Qualifikationen und Kompetenzen der MigrantInnen erkannt werden könnten, um die Grundlagen für ein angemessenes Ar-beitsverhältnis in Deutschland zu legen. Die von uns eruierten Erwartungen der Universitäten und unsere Empfehlungen decken sich mit den seit einigen Jahren diskutierten Vorschlägen für eine sinnvolle Integration hoch qualifizierter MigrantInnen. Auch die von uns durchgeführte Befragung potentiel-ler Arbeitgeber hat erneut gezeigt, dass es an speziell auf hoch qualifizierte MigrantIn-nen zugeschnitten Integrationsmaßnahmen mangelt. Ohne diese geht das Potential der EinwandererInnen verloren. Es wird daher höchste Zeit, die an dieser an anderer Stelle formulierten Empfehlungen in die Praxis umzusetzen, um Ressourcen nicht weiter zu verschwenden. 4. Literatur Gruber, S.: Die gesuchten Computer-Spezialisten sind zum Teil schon im Land. Wie Deutschland das Fachwissen und die Kompetenzen russischer Auswanderer vergeudet, Frankfurter Rundschau, Dokumentationsseite, 11. 4. 2000 Koller, B. (1997): Aussiedler der großen Zuwanderungswellen - was ist aus ihnen ge-worden? die Eingliederungssituation von Aussiedlerinnen und Aussiedlern auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsfor-schung, Jg. 30, H. 4., S. 766-789 Konietzka, D./Kreyenfeld, M. (2001): Die Verwertbarkeit ausländischer Ausbildungs-abschlüsse. Das Beispiel der Aussiedler auf dem deutschen Arbeitsmarkt. In: Zeitschrift für Soziologie 4/2001, S. 267-282 Schoeps, J./Jasper, W./Vogt; B. (1999): Ein neues Judentum in Deutschland? Potsdam

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Deutsches Rotes Kreuz -

Landesverband Niedersachsen

Träger: Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen

Einrichtung: Betreuungsstelle im Grenzdurchgangslager Friedland

Zielgruppe: Neuzuwanderer und Zuwanderinnen, besonders Spätaus-

siedlerinnen und Spätaussiedler und deren Familienangehö-

rige

Angebote:

Migrationserstberatung,

soziale Beratung und Betreuung,

Bahnhofsdienst, Betreuung in den Unterkünften,

Begleitung älterer, behinderter und kranker alleinstehender Personen,

Einkleidung der Kinder und Jugendlichen aus Mitteln der Friedlandhilfe,

Spielzeugausgabe aus Spenden,

Hilfsmittelverleihdienst

Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr bis 16.oo Uhr

Freitag 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Projekte im Bereich In-

tegration

Mitarbeit an den Willkommenskursen im GDL zum Thema Sport und Freizeit

Ansprechpartner: Bettina Briesemeister

Kontakt: Tel. 05504 626 Fax 05504 685

Email: [email protected]

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Diakonieverband Göttingen Fachstelle für Sucht und

Suchtprävention Drogenberatungszentrum

Träger: Diakonieverband Göttingen des Ev.-luth. Kirchenkreises

Göttingen

Einrichtung Fachstelle für Sucht und Drogenprävention

- Drogenberatungszentrum -

Zielgruppe: Drogenkonsumenten, Angehörige, Interessierte

Angebote:

Wallstreet Kontaktladen:

Spritzentausch, Duschen, Wäsche waschen und trocknen,

Kleiderkammer, Günstig Essen und Trinken, Billard und

andere Spiele, Information und Beratung

Drogenberatung und Substitutionsbegleitung:

Informations- und Beratungsgespräche, Krisenintervention,

Unterstützung bei der Bewältigung sozialer Probleme

Vermittlung in Entgiftung und / oder stationäre Therapie

(auch nach § 35 BtmG), ambulante Rehabilitation / Nach-

sorge, Freizeitangebote, Beratung von Angehörigen

Offene Sprechstunde: Donnerstag 14.00 – 16.00 Uhr

Weitere Integrationspro-

jekte:

Key-Person Schulung mit jugendlichen Spätaussiedlern

Ansprechpartner:

Frau Becker

Kontakt:

Mauerstr. 3 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 45 0 33 Fax 05 51 / 45 0 44 E-mail: [email protected]

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Diakonieverband Göttingen Fachstelle für Sucht und

Suchtprävention Beratungs- und Behandlungsstelle

Träger: Diakonieverband Göttingen des Ev.-luth. Kirchenkreises Göttingen

Einrichtung Fachstelle für Sucht und Suchtprävention

- Beratungs- und Behandlungsstelle -

Zielgruppe:

� Alkoholabhängige, Medikamentenabhängige, pathologi-

sche Glücksspieler � Suchtgefährdete, Angehörige, Freunde, Kollegen � Arbeitgeber, Betriebsräte � Schulen, Vereine, Gemeinde, Kindertagesstätten � - Einrichtungen der Jugendarbeit

Angebote:

� Information, Beratung und Behandlung � Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppengespräche � Ambulante med. Rehabilitation � Ambulante Weiterbehandlung nach stat. Behandlung � Vermittlung in Kliniken und an andere Beratungsstellen � Vermittlung in Selbsthilfegruppen � Krisenintervention � Supervision von ehrenamtlichen Mitarbeitern � Beratung von Selbsthilfegruppen � Konzipierung und Durchführung von

Präventionsmaßnahmen � Betriebliche Suchtprävention � Suchtkrankenhelferausbildungen Offene Sprechstunde Öffnungszeiten: Mo u. Mi 8.30-17.00, Die 8.30-19.00, Do 8.30-18.00, Fr 8.30-13.00

Ansprechpartner:

Sieglinde Bulla, Leiterin der Abteilung Suchtkrankenhilfe im Diakonieverband

Kontakt:

Diakonieverband Göttingen Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Schillerstraße 21 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 51 78 1-0 Fax 05 51 / 51 78 1-18

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Diakonisches Werk Kirchenkreissozialarbeit

Träger: Diakonieverband Göttingen des Ev.-luth. Kirchenkreises Göttingen

Zielgruppe: Männer / Frauen / Familien / MigrantInnen / SeniorInnen / Alleinerziehende

Angebote:

- Allgemeine Sozialberatung, - Vermittlung von Mutter-Vater-Kind-Kuren; Mütterkuren,

Seniorinnenkuren

Gruppen:

• Internationale Frauengruppe (Weende) Montag 15.00 – 17.00 Uhr (vierzehntägig) mit Kinder-betreuung; Theodor-Heuss-Str. 47, Christophorusge-meinde • Treffpunkt Alleinerziehende (Grone) • Pflegende Angehörige (Schillerstraße)

Ansprechpartnerin für Migrant/innen:

Anja Schweitzer

Kontakt:

Diakonisches Werk Schillerstraße 21, 37083 Göttingen, Telefon (05 51) 51 78 10 www.diakonischeswerk-goettingen.de

[email protected]

Bürozeiten:

Montag bis Donnerstag: 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Freitag: 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Offene Sprechstunde:

Mittwoch: 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Freitag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr

Außerdem

Sprechstunde Sozialberatung in der Christophorusgemeinde, Theodor-Heuss-Str. 47

14-tägig mittwochs von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr

Kirchenkreissozialarbeiterinnen

Margrit Kettler-Armstrong (Abteilungsleitung, li.u.) Renate Kirchner (re.u.), Anja Schweitzer (li.o.) Margot Zielhardt (re.o.)

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Ev.-Luth. Bethlehemgemeinde

Träger:

Ev.- Luth. Bethlehemgemeinde

Einrichtung:

Sozialberatungsstelle für Aussiedler

Zielgruppe:

Hilfesuchende Aussiedler, aber auch Einheimische, oder Migranten

Angebote:

Beratung zur Migration, , ALG II, Studium, Ausbildung, Beruf, Wohnungssuche, Anerkennung von Diplomen.

Vermittlung an: Rechtsanwälte, Suchtberatungsstelle, Ehe-beratungsstelle, Studiumberatungsstelle, Arzt, Klinikum, ALG II Beratungsstelle, Job Center oder Migrationszentrum

- Übersetzungen – Netzwerkarbeit – Hilfe bei Briefwechsel oder Formularen ausfüllen

Projekte im Bereich

Sprachförderung:

Deutsch Trainingskurs wöchentlich 1,5 Stunden (Sprach-training)

Weitere Integrationspro-

jekte:

Ost-West-Club (Begegnung zwischen Aussiedlern und Einheimischen) Mit wöchentlichen Vorträgen oder Exkursionen

Ansprechpartner:

Frau Lili Treichel

Kontakt:

Ev.- Luth. Bethlehemgemeinde Tel. 0551-631944 [email protected]

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Evangelische Erwachsenenbildung Südniedersachsen

Träger:

Evangelische Erwachsenenbildung Südniedersachsen

Zielgruppen:

Migrantinnen und Migranten

Angebote:

Bildungsarbeit, Fortbildungsangebote, Bewerbungstraining, EDV-Schulungen und weitere Themengebiete

Projekte im Bereich

Sprachförderung:

Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz - auch Alphabetisierungskurse nicht nur in Göttingen, sondern auch in den umliegenden Landkreisen

Ansprechpartner:

Werner Peter

Kontakt:

Evangelische Erwachsenenbildung Südniedersachsen Auf dem Hagen 23 37079 Göttingen tel. 0551-45023 fax 0551-47655 www.eeb-goettingen.de mail [email protected]

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F + U Göttingen

Träger: F+U, gemeinnützige Bildungseinrichtung für Fortbildung und Umschulung GmbH (Heidelberg)

Zielgruppe: Jugendliche und erwachsene Lerner, Interessenten an einer Ausbildung zum/zur staatlich geprüften ÜbersetzerIn oder zum/zur staatlich geprüften DolmetscherIn und Übersetze-rIn

Angebote:

In Europa wie auch im „globalen Dorf“ spielen professio-nell übersetzte Urkunden, Verträge, Verhandlungen, Doku-mente oder wissenschaftliche Veröffentlichungen eine im-mer wichtigere Rolle. Gerade für Migranten mit Allgemei-ner Hochschulreife, Fachhochschulreife oder vergleichba-rem Abschluss eröffnet eine Qualifikation als staatlich ge-prüfte/r ÜbersetzerIn und/oder DolmetscherIn interessante Beschäftigungsmöglichkeiten in der Wirtschaft, Wissen-schaft, bei Gericht oder Behörden. F+U Göttingen bietet ab dem 4. Oktober 2006 eine dreijährige Ausbildung zum/zur staatlich geprüften ÜbersetzerIn und/oder DolmetscherIn an. Bei entsprechenden Voraussetzungen kann Schüler-BAFöG in Anspruch genommen werden.

Die Ausbildung erstreckt sich auch auf DaF sowie eine Auswahl berufsrelevanter Fachgebiete.

Unabhängig davon bietet F+U gezielt, flexibel und nach Bedarf Sprachunterricht in Intensivkursen, als Einzel-, Duo- oder Kleingruppenunterricht oder aber als Firmenkurse an.

Angebote im Bereich Sprachförderung:

DAF-Kurse im Rahmen der Ausbildung zum/zur staatlich geprüften ÜbersetzerIn und/oder DolmetscherIn oder auch unabhängig nach Bedarf

Weitere Integrationspro-jekte:

Der in der Bundesrepublik und im Ausland weit verzweigte Bildungsträger hält auch an anderen Orten Umschulungen, Aus- und Fortbildungen bereit, über die wir in der Goethe-Allee 6 gern informieren.

Ansprechpartnerinnen: Annette Casasus Kontakt: F+U Göttingen

Goethe-Allee 6 37073 Göttingen Tel. 0551 – 7977831, Fax 0551 – 7977846 E-Mail [email protected], www.fuu-goettingen.de Bürozeiten 9 – 17 Uhr

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Grobian Groner Bürgerinitiative Antifaschismus

Wer wir sind

GROBIAN, die GROner BürgerInitiative ANtifaschismus, ist eine Gruppe Groner BürgerIn-nen, die sich zusammengefunden haben, um gegen neofaschistische Aktivitäten jeglicher Art im Stadtteil arbeiten. Angefangen hat dies bereits 1987, als sich die ersten TeilnehmerInnen gegen die Volkszählung wandten und darüber berieten, wie persönliche Daten der staatlichen Sammlungswut vorenthalten werden konnten. Mit dem Einzug der neofaschistischen Parteien DVU und REPs in die Landtage bzw. Senate von Baden-Württemberg und Berlin (West) Ende der 80er und mit dem Brennen der Asylbewerberheime Anfang der 90er Jahre auch in Nieder-sachsen verlagerte die Gruppe ihre Tätigkeit auf den Bereich des Antifaschismus, da es in einigen Straßen Grones erhebliche Stimmenanteile für neofaschistische Parteien gab und die Ausländerfeindlichkeit auch hier zu Tage trat. Die Gruppe gab in den über 15 Jahren ihrer Existenz fast 50 Flugblätter heraus. Zu den jeweiligen Wahlen trat sie mit der Forderung auf: .Nazis wählen? Nie!.. Sie informierte mit postkartengroßen Flugblättern über die undemokrati-schen Inhalte neofaschistischer Parteien und rief zur Beteiligung an stadtweiten Gegenaktio-nen z.B. bei NPD-Demonstrationen auf. Mitglieder der Gruppe waren Mitbegründer des Run-den Tisch Grone gegen Ausländerfeindlichkeit.; unter diesem Namen wurde der Runde Tisch Anfang der 90er Jahre gegründet. Informationsveranstaltungen zu den Programmen neofa-schistischer Parteien, auch mit Unterstützung des Ortsrates z.B. im Jugendhaus Grone-Süd, machten die Gruppe bekannt. Entfernen von Hess-Plakaten und NPD-Aufklebern von Zäunen und Elektrokästen, Organisieren einer antifaschistischen Notrufkette, überkleben bzw. über-malen von neofaschistischen Parolen im Stadtteil, wie z.B. bei der stadtweiten Müll-Aktion im April 2003 sind immer wieder durchgeführte Aktivitäten.

Was wir wollen

Wir meinen, dass Faschismus keine Meinung ist, sondern ein Verbrechen. Wir begründen dies mit der europäischen, insbesondere der deutschen Geschichte, in der die Faschisten unsägliche Verbrechen begangen haben, die durch undemokratische, rassistische und gegen die Arbeiter-bewegung gerichtete Vorgehensweisen vorbereitet worden sind. Da wir den Anfängen wehren wollen, da der Schoß noch fruchtbar ist, da auch heute noch Haus- und Grundstücksbesitzer das Leben von Asylbewerbern und deren Schutz dem Wert ihres Grundstücks gegenrechnen, wollen wir diesem Gedankengut etwas entgegenstellen: - Dem Treffen junger Menschen unter Heil-Hitler- Rufen wollen wir eine multikulturelle Atmosphäre entgegenstellen, wie sie z.B. in den Groner Kindergärten seit vielen Jahren üblich ist. - Einer Bedrohungssituation, wie sie viele AusländerInnen im Alltag kennen, wollen wir eine Situation der Sicherheit und der An-erkennung engegensetzen, in den sich bedroht fühlende Menschen in jedem Haus in Grone klingeln können. - Einer Ausländer-raus-Mentalität wollen wir den Erfahrungsaustausch und damit die Horizonterweiterung der/des Einzelnen entgegensetzen. - Einer Isolation, unter der nicht nur Nicht-Deutsche leiden, wollen wir eine Solidarität der Betroffenen entgegensetzen. - Wo neofaschistische Plakate und Aufkleber auftauchen, wollen wir Zeichen setzen, dass diese nicht unwidersprochen bleiben. Wir wollen, dass in Grone eine demokratische, antifaschisti-sche Hegemonie existiert, die sich auf der .offiziellen. Ebene, d.h. im Ortsrat, in Verwaltungen etc., auf der Ebene der Zivilgesellschaft, d.h. in Vereinen, Gemeinden etc., auf der kulturellen Ebene, d.h. bei den wenigen Kulturangeboten im Stadtteil und auch auf der Straße, d.h. Plaka-te, Aufkleber etc. widerspiegelt. In diesem Sinn arbeitet GROBIAN mit allen Einrichtungen und bei allen Veranstaltungen, die dieses Ziel unterstützen. Projekte: Das Internationale Straßenfest im Süntelweg + FilmFreundeGro-

ne + GRAL: Groner Antifaschistische Liste Kontakt: - c/o Stadtteil-Zentrum Grone, Sollingstr. 2 c, 37081 Göttingen

- jeden Donnerstag um 20.00 Uhr im Stadtteilzentrum Grone - [email protected]

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Göttinger Institut – Sonderlehrgänge für Spätaussiedler – e.V.

Träger: Göttinger Institut – Sonderlehrgänge für Spätaussiedler –

e.V.

Einrichtung: Das Göttinger Institut führt im Auftrag und mit Mitteln des

Landes Niedersachsen Lehrgänge für jugendliche Spätaus-

siedler und jüdische Immigranten aus den Staaten des ehe-

maligen Ostblocks durch, die in ihrem Herkunftsland bereits

einen Sekundarabschluss erworben haben.

Zielgruppe: Junge Spätaussiedler (aus Niedersachsen),

- die ein Attestat in ihrem Herkunftsland erlangt ha-

ben,

- die ein Studium in ihrem Herkunftsland begonnen

und abgebrochen haben.

Junge jüdische Immigranten (nach Einzelfallentscheidung),

- bei denen die gleichen Voraussetzungen wie bei

Spätaussiedlern vorliegen.

Angebote:

Zweck des Vereins ist die Durchführung von zweijährigen

Sonderlehrgängen zur Erlangung der allgemeinen Hoch-

schulreife und des schulischen Teils der Fachhochschul-

reife.

Ansprechpartner: Gernot Engelhardt (Leiter der Sonderlehrgänge)

Kontakt: Göttinger Institut – Sonderlehrgänge für Spätaussiedler – e.V.

Friedrichstr. 2

37073 Göttingen

Tel. 05 51 / 4 38 36

Fax 05 51 / 4 61 66

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Institut für Interkulturelle

Didaktik e.V.

Träger:

Institut für Interkulturelle Didaktik e.V.

Zielgruppe:

Migranten und Einheimische; unterschiedliche Altersgrup-

pen, unterschiedliche Berufsgruppen, MitarbeiterInnen,

Führungskräfte

Angebote:

Interkulturelles Training, Beratung von Organisationen und Unternehmen, Länderspezifische Seminare und Informatio-nen, zielgruppenspezifisches Coaching, Ausbildung zum interkulturellen Trainer(in)

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:00-15:30

Weitere Integrationsan-

gebote

� Deutsch als Fremdsprache

� Interkulturelles Kompetenztraining für zugewander-

te Akademiker

� Interkulturelles Training für alle Zielgruppen

Ansprechpartner:

Herr Reeb, Frau Dr. Hefele

Kontakt:

Institut für Interkulturelle Didaktik e.V. Geiststr. 2 37073 Göttingen Tel.: 0551-3811278 Fax: 0551-3811279 [email protected] www.ikud.de

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Innere Mission und Evangelisches Hilfswerk im Grenzdurchgangslager

Friedland e.V.

Träger: Innere Mission und Evangelisches Hilfswerk im Grenz-

durchgangslager Friedland e.V.

Einrichtung: Die Innere Mission ist ein gemeinnütziger Verein, der Mit-

glied im Diakonischen Werk der Evangelisch-lutherischen

Landeskirche Hannovers e.V. ist.

Zielgruppe: SpätaussiedlerInnen und ihre Familienangehörigen, Auslän-

derInnen, anerkannte Flüchtlinge

Angebote: Einkleidung für Frauen ab 16 Jahren sowie Ausgabe von

gebrauchter Bekleidung und anderen Spendenartikeln

Kinderhaus: Einkleidung von Kleinkindern bis drei Jahre

sowie Betreuung von Kindern

Migrationsberatungsstelle: Soziale Beratung und Betreuung

von SpätaussiedlerInnen und ihren Familien, AusländerIn-

nen und anerkannten Flüchtlingen (bei Bedarf mit Dolmet-

scher)

Seelsorgerische Betreuung (Andachten, Gottesdienste, bei

Bedarf seelsorgerische Gespräche)

Ansprechpartnerin: Angela Paul

Kontakt: Innere Mission und Evangelisches Hilfswerk im

Grenzdurchgangslager Friedland e.V.

- Migrationsberatungsstelle -

Heimkehrerstr. 18

37133 Friedland

Tel.: 05504-98162

Fax: 05504-98165

E-mail: [email protected]

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Institut für angewandte Kulturforschung

e.V.

Träger: Institut für angewandte Kulturforschung e.V Zielgruppe: Offen für unterschiedliche Zielgruppen, je nach Projekt

Angebote:

Arbeitsschwerpunkte: Entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit, Veröffentli-chungen, Ausstellungen und Multimedia, Projektmanage-ment und Fundraising, Arbeit in Netzwerken, Migrationsbe-zogene Themen Angebote:

1. Angebote zur Kompetenzerfassung bei Migran-ten/innen als Modul für Weiterbildungsträger und andere Organisationen (auf Anfrage)

2. Interkulturelle Trainings und Managing Diversity Trainings (auf Anfrage)

3. Angebote im Bereich Kultursensible/transkulturelle Pflege (auf Anfrage)

4. Beratung zu Projektplanung, -management, -finanzierung

Kernarbeitszeiten: Mo - Do: 11- 15 Uhr, + Vereinbarung

Projekte im Bereich In-tegration:

Wir haben uns von 2001 bis 2006 mit verschiedenen Gestaltungsprojekten im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Lernkultur Kompetenzerntwicklung“ des BMBF insbesondere mit der Zielgruppe der Migranten/innen befasst. ( Literatur: Kompetenzdokumentation für informell erworbene berufsrelevante Kom-petenzen, Handreichung für die Praxis. Hrsg. ABWF e.V./ Quem, Storkower Straße 158, 10407 Berlin, und auch dort zu beziehen, Eine weitere Handreichung zum Thema Lernberatung ist in Arbeit) Zur Zeit arbeiten wir im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft Arbeit e.V. für das Projekt „ Integrationsförderung für MigrantInnen:- Kompetenzen analysieren, erfassen und fördern – Das Kompetenz-Entwicklungs-System (KES)“ Laufende Mikroprojekte im Rahmen des Projektes Soziale Stadt in Göttingen Grone:

• Ausbildung der Kulturdolmetscher, • Multiplikatorenschulung zur Arbeit mit dem Sprach- und Qualifikationsportfo-

lio, • In Planung ein Projekt zum Übergangsmanagement Schule – Beruf für Mütter

und Töchter • Interkulturelle Trainings für Mitarbeiter im Stadtteil

Ansprechpartner: Bernadette Tusch

Kontakt: Wilhelmsplatz 3 37073 Göttingen Fon. : 0551 -48 71 41; Fax.: 0551 - 48 71 43 [email protected] www.ifak-goettingen.de; www.migranetz.de

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Integrationsrat Göttingen

Träger: Integrationsrat Göttingen

Einrichtung: Integrationsrat Göttingen Zielgruppe: Migrantinnen und Migranten, Migrantenselbstorganisatio-

nen, Bildungseinrichtungen, Parteien, Institutionen, Bera-tungsstellen, Stadtrat, Kommunale Behörden, Gewerkschaf-ten, allgemeine Öffentlichkeit,

Angebote:

Kommunalpolitische Interessenvertretung

Der Integrationsrat ist die gewählte Interessenvertretung der in Göttingen lebenden Migranten und Flüchtlinge. Er ver-tritt die Interessen aller zugewanderter Einwohnerinnen und Einwohner gegenüber dem Stadtrat, seinen Ausschüssen und gegenüber der Stadtverwaltung. Er setzt sich insbeson-dere für die Gleichstellung von Deutschen und Zuwande-rern ein.

Angebote:

Antidiskriminierungsberatung; Schlichtung in Konflikt-fällen

Psychossoziale Beratung von Migrantinnen und Migranten

Beratung und Information zu Ausländergesetz, Zu-wanderungsgesetz, Asylverfahrensrecht, BSHG, JHG, A-sylbLG. StAR, Ausländer- und Asylpolitik, Kommunal-politik

Unterstützung von Migrantenselbstorganisationen

Öffnungszeiten: Montags bis Freitags von 9.00 bis 13.00 Uhr

Sprechzeiten: Dienstags und Donnerstag von 10.00 bis 12.00Uhr

und nach Vereinbarung

Ansprechpartner:

Birgit Sacher

Kontakt: Integrationsrat Göttingen Neues Rathaus / Zimmer 3340 Hiroshimaplatz 1-4 37083 Göttingen Phone/Fax: 05514002599 Email:[email protected]

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Internationaler Bund (IB)- Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit

e.V. / Jugendmigrationsdienst

Träger: Internationaler Bund (IB) /

Berufsbildungszentrum Göttingen

Einrichtung: Jugendmigrationsdienst Göttingen

Zielgruppe:

- Jugendliche Migrant/innen bis 27 Jahre - Neuzuwanderer aller Altersklassen (im Rahmen der

Integrationskurse) Angebote:

Jugendmigrationsdienst (JMD):

Der IB / Jugendmigrationsdienst unterstützt jugendliche Zuwanderer dabei, in der deutschen Gesellschaft zu einer neuen kulturellen Identität zu kommen. Der wechselseitige Abbau von Vorurteilen und die Förderung interkultureller Verständigung sind Querschnittsaufgaben über alle Wir-kungsfelder des Verbands hinweg. Zahlreiche Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft und Spätaussiedlerkinder und –jugendliche nutzen die An-gebote des Jugendmigrationsdienstes.

Angebote:

Beratung in schulischen, beruflichen, sozialen Fragen ● Gemeinsame Erstellung eines Individuellen Integrationspla-nes ● Mädchenarbeit ● Computerunterricht ● Musikunterricht ● Hausaufgabenhilfen ● Sprachkurse mit sozialpädagogischer Begleitung ● Kindergruppe Northeim ● Beratung und Betreuung im Landkreis Northeim ● Ange-bote im Haus der Sozialen Dienste Rosdorf ● Nachmittags-unterricht an der Heinrich-Heine-Schule und dem Otto-Hahn-Gymnasium in Göttingen ● Integrationskurse

Projekte im Bereich

Sprachförderung:

Integrationskurse: Kostenbeitrag: 2,05 € ─ pro Unterrichts-stunde.Kursteilnehmer, die eine Zulassung vom BAMF ha-ben, zahlen 1,00 € pro Unterrichtsstunde. Bezieher von Ar-beitslosengeld II bzw. Sozialhilfe können von den Kosten auf Antrag befreit werden. Nähere Infos bitte erfragen. Sprachergänzungsmaßnahme als Nachmittagsangebot für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund

Ansprechpartner:

Mario Lehmann; Sylvia Hartge-Koch

Kontakt:

Greitweg 3 (im Hof des Bürgerhauses Grone) 37081 Göttingen fon 05 51 / 9 62 32; fax 05 51 / 9 62 25 [email protected] www.internationaler-bund.de

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Iran Solidaritätsverein e.V. Göttingen

Der Iran Solidaritätsverein wurde 1995 gegründet und ist ein gemeinnütziger Verein. Mit dem Verein sollte in Göttingen ein Forum geschaffen werden, in dem sich Iraner und Irane-rinnen politisch und kulturell austauschen und engagieren können. Der Iran Solidaritätsver-ein beteiligt sich an entwicklungspolitischer Öffentlichkeitsarbeit, führt selbst Veranstaltun-gen durch und organisiert Freizeitaktivitäten für seine Mitglieder. Für Kinder iranischer Herkunft, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, bieten wir Persisch-Unterricht an. Wir veröffentlichen Broschüren und Texte in deutscher und persischer Spra-che und haben eine Leihbücherei für persische Bücher. Gemeinsam mit anderen Gruppen und Vereinen sind wir im November 2001 in das Entwicklungspolitische Informationszent-rum (EPIZ) in Göttingen eingezogen, um uns mit anderen Initiativen zu vernetzen und über gemeinsame Räumlichkeiten zu verfügen. Wir engagieren uns im Forum gegen Rechtsradi-kalismus und Ausländerfeindlichkeit. Ein Schwerpunktthema für unsere Öffentlichkeitsarbeit ist die Menschenrechtssituation im Iran. Dazu stehen wir mit zahlreichen anderen Organisationen in Kontakt, um über Fälle von Verhaftungen, Folterung und Hinrichtungen berichten zu können. Menschenrechte im Iran werden weiterhin massiv verletzt, oft unter dem Vorwand religiöser Vorschriften und der Sharia, dem religiösen Rechtssystem. Die Vereinten Nationen haben die iranische Re-gierung bereits über 50 mal wegen ihrer Menschenrechtsverstöße verurteilt. Doch Men-schenrechtsverletzungen gehen im Iran unvermindert häufig auf öffentlichen Plätzen weiter. Steinigungen wurden wieder eingeführt und Tausende wurden verhaftet. Die Bundesrepublik führt einen Kritischen Dialog mit der iranischen Führung und übersieht dabei, dass weiterhin die Menschenrechte im Iran weiter verletzt werden. Aufgrund wirt-schaftlicher Interessen und Schwerpunktsetzungen in den Beziehungen wird das Thema Menschenrechtsverletzungen eher vernachlässigt. Ohne Achtung der Menschenrechte kann es in einem Entwicklungsland wie Iran keine dauerhafte friedliche Entwicklung geben. Nur ein demokratisches und säkuläres System kann zum Wohle der Menschen sein. Die Frauen müssen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und gleiche Rechte wie die Männer genießen. Diese Fragestellung und das regimekritische Engagement vieler Iranerinnen und Iraner im Iran sollen in die deutsche Öffentlichkeit getragen werden. Der Iran Solidaritäts-verein möchte daher eine Informationsquelle, die dem Menschenrechtsthema im Iran ge-widmet ist, darstellen. Unsere Tätigkeiten: Wir veranstalten Kultur- und Freizeitaktivitäten wie z.B. Konzerte und Dichterlesungen, um die interkulturelle Kommunikation zu fördern. Wir geben Schriften, Broschüren und Flug-blätter wie die "Iran Galerie" in persischer und deutscher Sprache heraus, um über die Lage im Iran und das Leben der Exil-IranerInnen im Ausland zu informieren. Wir unterrichten Kinder und Jugendliche in der persischen Sprache und vermitteln Deutschkurse für Erwach-sene. Wir betreiben eine kleine Bibliothek mit persischer Literatur. Wir beraten Flüchtlinge aus dem Iran, die soziale Probleme haben. Wir engagieren uns im Forum gegen Rechtsradi-kalismus und Ausländerfeindlichkeit. Das Vereinsbüro ist im EPIZ Entwicklungspolitisches Informationszentrum Göttingen. Wir sind aber ab 1. Oktober in neuen Büroräumen am Wilhelmplatz über der Alten Mensa. Bahamn Ayegh als Vorsitzender Tel 0551 631658 / fax 0551 631658 [email protected] / www.iransoli.de Sparkasse Göttingen, Kontonummer: 5705074, BLZ: 26050001

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Es war einmal... (von Vera Feller)

Im Zug, wie auch draußen, war es sehr heiß. Jeder wollte so schnell wie möglich an seinen Platz. Aber schnell ging es nicht, wegen des Gepäcks. Überall in den Gängen des Waggons standen Koffer, Taschen, Tüten. Nach unseren Fahrscheinen besaßen wir 3 Abteilungen, weil wir 12 Personen waren. Wir, das heißt 9 Menschen, die nach Deutschland ausreisen und 3 Begleitpersonen, von den Verwandten, die mit uns bis Moskau mit dem Zug fuhren. Als das Gepäck im Zug stand, begann die Verabschiedung, die mir bis heute vor den Augen steht: eine Menge von weinenden Menschen, die auf dem Gleis standen, und wir, die Ausreisenden, die von Tränen und Aufregung niemanden sehen und unterscheiden konnten. Dieser heiße Nachmittag hat für jeden von uns das Leben mit seinen Höhen und Tiefen in diesem Land abgerundet. Es war ein Ende und ein Anfang gleichzeitig.

Langsam fuhr der Zug los, als ob er wusste, dass noch nicht alle „an Bord“ waren. Plötzlich sah ich durch die Fensterscheibe meinen Sohn mit drei großen roten Gladiolen in der Hand. Er sprang auf die Treppe des fahrenden Zuges und kam nach einer kurzen Zeit ins Abteil. Für den 16- jährigen verliebten Jungen war das Verabschieden beson-ders schwer. Ein langes Schweigen und gleichmäßiges Stuckern begleitete uns im Zug. In diesen Stunden hatte jeder seine Gedanken, aber eins war gemeinsam – die Vergan-genheit. Es war so, als ob das Stuckern uns nicht in die Zukunft brachte, sondern zu-rück, in die früheren Zeiten. Immer wieder kamen ganz deutlich Bilder aus dem vorhe-rigen Leben. Die Stille unterbrach der Schaffner, der den Tee brachte. Er wurde nicht beachtet, weil jeder irgendwo war, aber nicht hier, in der Zeit. „Zum Teufel mit euch allen! Was ist denn los? Wie lange soll ich mir das Heulen und Schluchzen anhören. Wer ist denn ge-storben? War die Person euch allen so wichtig?“ Keiner gab ihm eine Antwort. „Wir nehmen 12 Gläser Tee, für jeden ein Glas, - bitte“, sagte unsere Oma und streckte das Geld vor.

Nach zwei Tagen endete unsere Zugreise. Weiter ging es mit dem Flugzeug. Mit einer freundlichen Begrüßung wurden wir von der Stewardess empfangen. Wir alle waren sehr glücklich, dass endlich Ruhe kam, weil jeder von dem langen Warten und Unruhen ziemlich erschöpft war. Dann kam der Höhepunkt – das Flugzeug flog hoch, es stand schon nicht mehr auf dem Boden unseres Landes, das heißt, auch wir waren schon nicht mehr da. Warum? Wozu? Wohin? Diese und viele andere Fragen kamen plötzlich wie-der und keiner wusste eine Antwort. Aber die gemütlichen Plätze, die freundlichen Ge-sichter, die ständig angebotenen Getränke und vieles mehr im Flugzeug hat uns allen gut getan und natürlich auch gefallen.

In Hamburg landeten wir. Grauer und trüber Himmel, verregnete Straßen und Häuser, viele Autos und eilende Menschen – so erlebten wir Deutschland. In ein paar Tagen ist uns bewusst geworden, dass es in Deutschland auch sehr heiß sein kann, dass es auch hier viel Sonne gibt. Zwei Wochen hatten wir das Gefühl, wir sind im Urlaub, und ir-gendwann wird die Zeit vorbei sein, und wir werden nach Hause fahren. Aber es gab kein Zuhause mehr. Göttingen gab uns die Möglichkeit ein neues Zuhause aufzubauen, und wir nahmen das Angebot gerne an.

In den ersten Jahren fühlten wir uns sehr allein und einsam. Da hat man erst gemerkt, wie sehr wir an unserer alten Heimat hingen. Warum sind wir in dieses Land gekom-men? Alles ist so kalt, so anders hier. Wir hatten Heimweh. Die ersten Jahre waren die schwierigsten, aber auch Jahre, in denen wir besonders viel gelernt haben. Natürlich begannen wir mit dem Lernen der Sprache und glücklicherwei-se stellten wir fest, dass wir fast alles verstehen konnten, was uns gesagt wurde. Das

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war schon mal ein ganz wichtiger Punkt. Aber das Sprechen... Das fiel uns schwer. Wir konnten sprechen, aber lange nicht so, wie die Einheimischen sprachen, weil das ein deutscher Dialekt mit russischen Wörtern war. Vieles klang interessant, manchmal lä-cherlich, aber wir wurden immer verstanden.

Die ersten Schritte, z.B. zum Arzt, ins Rathaus, zur Schule, zur Krankenkasse, haben wir allein gemacht, ohne begleitende Personen. Es war manchmal hart und bitter, aber über einige Sachen lachen wir bis heute noch. Der erste Weg zur Schule ist als ein ein-maliges Erlebnis in unserer Erinnerung geblieben. Drei Kreise um das Schulgebäude machten wir herum, bevor wir den Eingang fanden. Von der Sekretärin wurden wir empfangen und ins Wartezimmer gebracht. Der Schulleiter, ein grauhaariger, schlanker Mann grüßte uns freundlich und stellte die ersten Fragen: “Erzählen Sie bitte, woher kommen Sie? Was haben Sie beruflich gemacht, wie waren die Kinder in der Schule?“ In diesem Augenblick dachte ich sofort an meinen Mann und schaute ihn an. Er hat mich verstanden. In meinen Augen hat er meine Bitte wahrgenommen – er wird der Redner sein. Ich hatte ständig Angst, dass ich Fehler machen würde, deswegen traute ich mich eine längere Zeit nicht zu sprechen. Mein Mann hatte keine Scheu. Er sprach vieles falsch, aber frei. Bis heute bin ich ihm für diese Eigenartigkeit und Klugheit dankbar, weil es uns in vielen Fällen wirklich geholfen hat. Auch dieses Mal hat es ge-wirkt - die Kinder wurden in die Schule aufgenommen. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie auch gerne dahin gegangen sind. Das Problem hat erst begonnen. Jeden Morgen begleiteten wir die Kinder zur Schule. Wir waren noch nicht richtig zu Hause ange-kommen, da klingelte das Telefon: „Holen sie bitte ihre Tochter nach Hause. Sie hat Fieber.“ Und das zwei Wochen lang. Vor Angst und Aufregung hatte sie wirklich Fie-ber und sagte uns jedes Mal das Gleiche: “Ich kann da nicht bleiben. Es ist nicht meine Schule.“

Zwölf Jahre sind vergangen, als das alles geschah. Heute gehen meine Kinder schon nicht mehr zur Schule, aber die Schule, ist ihre Schule geworden. Sie sind gerne hinge-gangen, haben dort ihre ersten Freunde gefunden, mit einigen von ihnen sind sie heute noch befreundet. Dieselbe Schule hat auch meine beruflichen Wünsche erfüllt. Natür-lich fragt man sich immer wieder:“ Wie fühlst du dich heute in deiner neuen Heimat? Vermisst du wirklich nicht das Land, wo du geboren und aufgewachsen bist?“ Fragen ohne Ende...

Das Schicksal hat das Leben meiner Familie in zwei Abschnitte geteilt – der eine in Russland, der andere in Deutschland. Viele gute Erinnerungen verbinden wir heute mit der alten Heimat, obwohl das Leben da manchmal sehr schwer war. Aber durch diese Schwierigkeiten hat jeder viel gelernt. Vielleicht hat es uns sogar geholfen, die schwie-rigen Umstände in Deutschland zu überwinden und den eigenen Weg weiter zugehen. Die Erinnerungen bleiben, wenn auch das heutige Leben interessanter und vielseitiger geworden ist. Wahrscheinlich dadurch, dass wir neue, nette Menschen kennen gelernt haben, mit denen wir vieles unternehmen: z.B. gemeinsames Feiern von Festen, Radtou-ren, Filmabende. Es macht immer viel Freude und Spaß, es gibt die Kraft für den neuen Tag.

Danke, Göttingen, für die Erfüllung unserer Ziele und Wünsche. Hier geht es uns heute gut.

Deine kleinen Straßen und Häuser aus dem Mittelalter, die ersten Blumen und das zarte Grün im Frühling, deine fröhlichen jungen Gesichter der Studenten in der Innenstadt – das und vieles mehr liegt uns sehr am Herzen. Es war einmal in Göttingen... so hört sich ein jeder Anfang einer Geschichte an, unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende...

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Jugendhilfe Göttingen e.V.

Träger: Jugendhilfe Göttingen e.V.

Einrichtung: Anlaufstelle Innenstadt / Die Blechtrommel / Stadtteilarbeit

Zielgruppe: Junge Menschen zwischen 12 – 25 Jahren mit und ohne Migrationshintergründen, Multiplikatoren

Angebote:

Ziel der Jugendhilfe Göttingen e.V. ist die Integration sozialbenachteiligter und/oder ausgegrenzter oder von Ausgrenzung bedrohter junger Menschen im Göttinger Stadt-gebiet. Mit persönlicher Beratung in der Anlaufstelle Innenstadt und Begleitung wer-den die jungen Menschen bei der Lösung ihrer individuellen Problemlagen unterstützt. Mit aufsuchender Arbeit, wie z.B. Streetwork, Angeboten an Schulen und Jugendein-richtungen, Sport- und Freizeitangeboten in sozialen Brennpunkten werden die Ju-gendlichen in ihren Lebenssituationen abgeholt.

Insbesondere der Arbeit mit Eltern als MultiplikatorInnen kommt dabei eine große Bedeutung zu. Die Aus- und Weiterbildung von Müttern mit Migrationshintergründen zu den Themen Gesundheit und Bildung stellt einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit dar.

Das Gesamtangebot der Jugendhilfe Göttingen e.V. wechselt regelmäßig und richtet sich nach den Interessen und Entwicklungen der Zielgruppen.

Neben der aufsuchenden Arbeit bietet die Anlaufstelle Innenstadt (Untere Karspüle 4) durch die täglichen, offenen Sprechzeiten (montags, dienstags, mittwochs 13.00 - 17.00 Uhr sowie donnerstags und freitags 10.00 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung) den Jugendlichen niedrigschwellige Möglichkeiten, in Kontakt zu treten.

Projekte im Bereich Sprachförderung:

In den Räumlichkeiten der Anlaufstelle Innenstadt finden vormittags regelmäßige Sprachkurse des Migrations-zentrums Göttingen statt (Kontakt über das Migrations-zentrum Göttingen).

Weitere Integrationspro-jekte:

„Interkulturelle Weststadtbrücken“ bildet Eltern und hierbei vornehmlich Mütter mit Migrationshintergründen zu den Themen Bildung und Gesundheit zu Multiplikatorinnen in der Göttinger Weststadt aus. Im Projekt „Aktive Weststadt unterstützten die ausgebilde-ten interkulturelle VermittlerInnen die Arbeit des Stadtteil-büros (im Aufbau) in der Göttinger Weststadt.

Ansprechpartner: Mirsade Jemini Christian Hölscher, Oliver Sauer, Zoltan Sic, Cordula Weise, Dörthe Wilbers, Christine Witt

Kontakt: Anlaufstelle Innenstadt: 0 55 1 / 70 79 4 -10 Interkulturelle Weststadtbrücken: 0 55 1 / 70 79 4 -17 Aktive Weststadt: 0 55 1 / 70 79 4 -11 Projektleitung: 0 55 1 / 70 79 4 -19

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Kore e.V.

Träger: Kore e.V.

Einrichtung: Sozialberatung, Frauenbildung, Mädchenarbeit

Zielgruppe: Frauen und Mädchen

Angebote:

Sozialberatung, Berufsrückkehrerinnen-, Berufs-

(wieder)einsteigerinnenkurse, Wendo-Kurse, Ferienangebo-

te für Mädchen, Zusammenarbeit mit Schulen

Öffnungszeiten:

Montag – Mittwoch: 9.30 – 11.30 Uhr,

Sozialberatung:

Montag: 14 - 18 Uhr + Donnerstag: 8.30 – 12.30 Uhr nach

telefonischer Absprache

Weitere Integrationspro-

jekte:

Berufsrückkehrerinnen-Kurse

Ansprechpartner:

Frau Riggers, Frau Scharz, Frau Klemens, Frau Germeyer,

Frau Schmidt, Frau Lutze

Kontakt: 0551/57453 oder [email protected]

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Migrationszentrum Göttingen

Träger: Diakonieverband des Ev..Luth. Kirchenkreises Einrichtung:

Migrationszentrum Göttingen

Zielgruppe:

MigrantInnen / Flüchtlinge / Aussiedler / Deutsche

Angebote:

◊ Integration in den Beruf und ins gesellschaftliche Leben

◊ Erwerb und Ereiterung von Sprachkompetenz

◊ Aufenthaltssicherung und Verfestigung

◊ Psycho-soziale Begleitung

◊ Aufklärungsarbeit in Schulen

Angebote

◊ Beratungsmöglichkeiten in 16 Sprachen, Arabisch, bosnisch, englisch, französisch, hindi, kishuaheli, kore-anisch, kroatisch, kurdisch, persisch, portugiesisch, rus-sisch, serbisch, singhalesisch, tamilisch und türkisch

◊ Dolmetscherdienst

◊ Beratungsangebote

- im Asyl- und Ausländerrecht, in frauenspezifischen Problemfeldern, in psychischen und sozialen Krisen-situationen, interkultureller Mediation

- Bei Eingliederung in Schule und Übergang von Schule und Übergang Schule und Beruf. Berufliche Orientierung, Eingliederung in den Arbeitsmarkt und Vermittlung in berufliche Qualifizierungsmaß-nahmen, Rückkehr ins Heimatland und Reintegrati-on, Einbürgerung, drohender Abschiebung und ille-galem Aufenthalt

Projekte im Bereich Sprachförderung:

- 2 Deutschkurse für Anfänger - 2 Fortgeschrittenenkurse - 2 Alphabetisierungskurse - 1 Integrationskurs zur sozialen und gesellschaftli-

chen Grundorientierung

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Weitere Integrationspro-jekte:

◊ Interkulturelle Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendli-chen im sportlichen und kreativen Bereich

◊ Leseprojekt an vier Göttinger Grundschulen ◊ Ambulante Hausaufgabenhilfe ◊ Frauengruppe für Frauen bei Trennung und Scheidung ◊ Treffpunkt für Migrantenvereine im Migrationszentrum ◊ Medizinische Flüchtlingshilfe

Ansprechpartner:

Dana Gaef, Uta Gerweck und Christine Hadeed

Kontakt:

Migrationszentrum Weender Str. 42 37073 Göttingen Tel. 0551-55766 Fax 0551-531810 Email: [email protected]

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Handbuch Migration Region Göttingen

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Mein lieber Lehrer (von Aram Ahmed) Betreff: MEIN LIEBER LEHRER

Lieber Lehrer, Adnan Al-Imamy1

Deinen Brief bekam ich einige Monate später, nachdem ich in die neue Wohnung ein-gezogen war. Ich hatte mich bei der Post umgemeldet. Trotzdem passierte ein Fehler seitens der Post. Der Brief wurde an meine alte Adresse ausgetragen. Glücklicherweise habe ich einen Nachbarn aus Bagdad. Er sagte mir von der Post Bescheid. Einer der Briefe war deiner.

Ich freue mich riesig, dass du dich an einen deiner aufmerksamsten Schüler erinnerst. Ja, ich war wirklich aufmerksam in der Schule. Ich erinnere mich gut an deine wohl formulierten Worte voller Energie. Worte, die von einem mutigen Herzen kamen. Das waren Worte, die Liebe in die Herzen pflanzen und Hass und Groll vertreiben konnten. Das waren feurige Worte, die uns Wärme im kalten Winter schenkten. Worte, die den brühend heißen Sommer von Kirkuk erfrischten. Was für Worte!

Ich schäme mich, einem Menschen, der mir das Schreiben beibrachte, nun einige Zei-len zu schreiben. Soll das ein einfacher Brief sein oder soll ich schreiben, was in mir wirklich vorgeht? Soll ich einen Brief schreiben, der mit Grüßen beginnt? Soll der Brief mit alltäglichen Fragen und Worten beginnen? Sätzen wie „Wie geht’s“? Das ist alles sinnlos. Es fällt mir schwer, diesen Brief zu schreiben, gerade an einen geliebten Men-schen, dem vertrautesten Menschen, den ich je gekannt habe. Soll ich einen Brief auf Arabisch schreiben, der sicher voller grammatische Fehler sein wird - oder soll ich mich für die Stille des Meeres entscheiden und mit dem Schreiben aufhören? Fragen, die nach Antworten suchen. Es ist eine geheimnisvolle, sanfte, und gleichzeitig starke Kraft, die mich zum Schreiben bewegt. Eine unsichtbare Kraft, die die Zeilen von allei-ne schreibt.

Ich bin überzeugt, dass das Schreiben eine Flucht vor der tödlichen Einsamkeit und der Vergangenheit ist. Ich habe meine Wahrheit gefunden. Dreißig Jahre habe ich nach mir selbst gesucht. Nach meiner Größe, nach der Farbe meiner Augen, nach meinen ersten Briefen, nach meiner Geschichte, nach meinen Liebesbriefen, die mein Stamm ablehnt. Dreißig Jahre suchte ich nach der bitteren Wahrheit. Die ganze Zeit war ich wie ein Halm im Wind. Mein Lieber, ihr Lehrer und Dozenten im Irak, ihr seid alle schuldig. Ihr habt uns die Wahrheit nicht gesagt. Die Wahrheit, dass die Kurden eine ruhmreiche und Tausende von Jahren alte Kultur haben. Dass Kurdistan die wiege der Zivilisation ist. Ihr habt nicht gesagt, dass die Arche Noah am Dschudi Berg landete. “Und die Arche ließ sich nieder auf dem Berg Dschudi“2. Die erfundenen Lügen habe ich hinter mir gelassen und sie aus meinem Tagebuch gestrichen. Nun wurde der Berg “Gouyze“3 zu einer Zeitung, die jeden Morgen klipp und klar Fakten schreibt. Wir wur-den nicht von Juden oder Christen unterdrückt, sondern leider von unseren muslimi-schen Brüdern, die Toleranz und Gerechtigkeit von sich behaupteten. Die Dichter ver-nichten die Dichter. Die Flüsse töten die Flüsse und die salzigen Meere ersticken die beiden im Keim. Der arabische Dichter „Abu Tayb AL mntaneby4 sagt: Die Menschen werden durch ihre Könige angesehen, und es sind keine Araber, die von fremden Herr-schern regiert werden die kein Gewissen und kein Versprechen haben. Wir waren Hir-ten, bevor die arabischen Muslime uns Wissenschaften und Kultur beigebracht haben.

Jetzt schreibe ich den Lebenslauf eines Menschen, den das Schicksal nach Übersee verbannte.

Name: Mensch

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Handbuch Migration Region Göttingen

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Familienname: Berge

Geburtsdatum: ich weiß es nicht genau, vor 3000 Jahren wohnte ich in einer Hütte.

Staatsangehörigkeit: keine

Geburtsort: Mesopotamien

Religion: als ich das Licht erblickte, sah ich meinen Vater seine Stirn auf den Boden legen und kniend für Gott beten, einen Gott, der angeblich sehr gerecht wäre, von ihm habe ich leider nur Zerstörung und Katastrophen gesehen.

Adresse: das Sonnensystem, die Erde, die in fünf Teile geteilte Erde, keine Straße, kei-ne Hausnummer.

Abschluss: Institut der Sünden, das voller Lügen ist.

Besondere Merkmale : Schwätzer, der oft in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Er spricht scharfe Worte ,die die sensiblen Lügen der Antichristen und die Wölfe mit den Milchzähnen verletzt, die behaupten, die Menschenrechte zu verteidigen.

Größe: Genauso groß wie meine Landkarte.

Wunsch: Schmelzen des Eises des Rassismus, Sonne und Regen auf alle fair verteilen.

Hobby: Den Schuss abfangen, der auf Menschen geschossen wird.

Wir müssen endlich mit der Verstellung aufhören und die Wahrheit sagen, selbst wenn sie bitter ist. In dreißig Jahren habe ich gelernt, meine Meinung zu sagen und brauche noch dreißig Jahre, um das Schweigen zu lernen.

Mein Lehrer, ich bitte um Entschuldigung. Ich war es gewohnt, einige schöne Worte zu Anfang meines Briefes zu schreiben: „Im Namen des Gottes“. Ich habe schon früher geschrieben, dass ich vor den Lügen des Islam geflüchtet bin, weil ich entdeckt habe, dass der Islam ein Stein auf dem Weg zum Ufer der Sicherheit ist. Der Islam wurde zu einem bunten Gewand, hinter dem wir Unterdrückung und nationale Schmerzen erfuh-ren. Er ist zur feurigen Eisenkette geworden, die uns jeden Tag tötet.

Ich weiß genau, wenn du diesen Brief liest, wirst du in deinem Inneren sagen: er ist zu einem wahren Ketzer geworden. Nein, mein Lehrer, nein, das Wort Zindiq5 ist ein kur-disches Wort, das arabisiert worden ist und bedeutet Ketzer, in bezug auf Zand. Der Zand ist die Erklärung und die Auslegung des Heiligen Buches (Avesta) des Propheten Zarathustra. Aber seit den Abaassieden wurde dieses Wort bei den Arabern zu einem Begriff der bis heute für das Gottlose und Sündige steht.

Mein lieber Vater, immer wenn ich deine Briefe bekomme, beneidet mich meine Frau, die zu mir sagt: „Du hast Glück. Du hast einen sehr guten Lehrer. Er hat dich nie ver-gessen.“ Sie respektiert dich, obwohl sie dich nicht kennt. Als sie unser Foto im Wald von Mousl sah, sagte sie: „Er ist wohl ein feiner Mensch.“ Ja, du bist der beste Mensch, den ich je gekannt habe. Ich freue mich sehr auf deine Briefe und werde sehr traurig, wenn ich nicht zu dir schreiben kann. Im Gegensatz zu den Briefen, die ich zu meinem Verwandten schreibe, sind das keine einfachen Briefe. Ich wünsche dir und deiner Fa-milie alles Gute. Was mich persönlich betrifft, geht es mir gut ...

Ich arbeite nicht in meinem erlernten Beruf, sondern bei der Angestelltengewerkschaft. Ich will eine andere Ausbildung absolvieren, weil es schwer ist, eine Arbeit als Lehrer

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Handbuch Migration Region Göttingen

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zu finden. Denn da ich Ausländer bin, werden meine Schulzeugnisse hier nicht aner-kannt.

Ich habe viele Wünsche, insbesondere Germanistik zu studieren. Ich möchte meine Kenntnisse in Germanistik und Anglistik vertiefen. Aber ich weiß nicht, wann dieser Traum in Erfüllung gehen wird. Das Leben ist schwer hier in Europa, besonders für Ausländer. Und die deutsche Sprache ist genau so schwer wie Arabisch. Man braucht viel Zeit, um die deutsche Sprache zu beherrschen. Ein Sprichwort besagt: „Die Zeit ist wie ein Schwert“.

Lieber Vater, du sagtest, sie hätten mich und sich selbst verloren, besser gesagt, sie hätten einen treuen Schüler verloren. Ja, ich war wie verloren, wie ein Fenster, das der Sturm der Wand entrissen hat. Ich ruderte mit dem Wind den Strom entlang. Lieber Lehrer, ich habe mich nicht verloren, sondern im Gegenteil, ich habe mich gefunden, aber zu spät. Ich war wie verwirrt. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte oder woher ich kam. Ich hatte das Gefühl, eine dicke Schicht von Lügen hätte mich umgeben. Der Grund sind die Vorschriften von euch irakischen Lehrern. Sie haben uns Furcht gelehrt. Wir haben ein kurdisches Sprichwort „Alle Wege führen nach Bane6“. Wir können nicht unsere Gefühle ausdrücken. Wir wurden wie Hasen, die Schläge auf die Köpfe kriegen, wenn sie ihre Köpfe erheben.

Ein weißes Papier, darauf kannst du schreiben und unterstreichen, was du willst. Wir widersprechen uns selbst. Wir glauben jedem, der uns erzählt, was er uns glauben machen möchte. Zum Schluss sage ich dir, ich habe Schwierigkeiten, den Anfang zu schreiben. Und wenn ich anfange, kann ich das Ende nicht schreiben. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute.

Viel Glück !

Autor: Aram Ahmed

Übersetzt von Saeed H. Kareem

1. Mein Lehrer aus meiner Schulzeit in Kirkuk.

2. Der Berg Al –Dschudi ist der Berg Ararat der Bibel, heute Massis oder Agridagh.

3. Ein Berg, der Östlich von Sulaimany liegt.

4. Ein sehr bekannter arabischer Dichter.

5. Gottesleugnung, Ketzer.

6. Alle Probleme haben gleiche Ursachen.

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Nachbarschaftszentrum Grone e.V.

Träger: Nachbarschaftszentrum Grone e.V. Freier Gemeinnütziger Träger Sollingstr. 2c 37081 Göttingen

Einrichtung: Stadtteil-Zentrum Grone Ab 01.11.2006: Nachbarschaftszentrum Grone – Das Zentrum für eine aktive Nachbarschaft

Zielgruppe: Alle Bewohner des Stadtteils Göttingen Grone

Angebote:

Öffnungszeiten Infobüro Dienstag 13.00-15.00 Uhr Mittwoch 13.00-17.00 Uhr Donnerstag 9.00 -12.00 Uhr

Freitag 9.00 -10.00 Uhr

Im Stadtteil-Zentrum begegnen sich Menschen aus dem Stadtteil Grone mit viel Wissen, Erfahrungen und vielen Interessen: Men-schen treffen, eine Gruppe ins Leben rufen, neue Dinge erfahren und Informationen bekommen, für sich und andere aktiv werden, den Stadtteil beleben, freiwillig tätig sein....

Ziel und Zweck des Vereines / des Stadtteil-Zentrums ist die För-derung stadtteilbezogener Gemeinwesenarbeit mit vielen Angeboten (Kultur, Förderung von Selbsthilfe, Beratung, Bildung - Freizeit) in Grone und die Förderung von Begegnung und Kommunikation im Stadtteil.

Die Chance zum Mitreden, Mitdenken, Mitmachen für alle Menschen des Stadtteils! Jeder Groner/in kann die Räume gegen Mitdenken und Hand-Anlegen (Nutzerinnenversammlung, Aktivenkreis mit be-ratender Funktion, Putztag…) nutzen.

Wollen Sie sich mit 3 und mehr Menschen treffen oder möchten Sie etwas das sie können für andere anbieten?

Zum Beispiel:

• z.B. Frauen die bei uns Handarbeiten wollen…

• Menschen die sich für die Bibliothek interessieren und ger-ne Bücher lesen möchten

• Nachbarschaftshilfe - Fähigkeiten anbieten…

• wir suchen LehrerInnen für Musikunterricht

Was man haben möchte – kann man selbst in Schwung bringen !

Ab November 06 im Nachbarschaftszentrum !!!:

� Offene Diele mit Kaffee- u. Teeangebot zum Selbstkosten-

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preis

� erweiterte Kulturarbeit und Bühnenraum

� mehr Platz für Kinder und Familien

(Festausschuss, Theatergruppe, Kulturgruppe, Kulturprojekte…),

� Angebote für Jung und alt - Mehrgenerationenarbeit

(Nachbarschaftshilfe, Hausaufgabenhilfe, Beratung für Senio-ren…)

Das Nachbarschaftszentrum Grone wird im Programmgebiet „Sozia-le Stadt- Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“ im Ortsteil Göttingen-Grone gebaut, um allen Bevölkerungsgruppen erweiterte Begegnungs-Chancen und optimierte Bedingungen für Aktivitäten und zur Entwicklung von Selbsthilfe anzubieten und somit gemeinsam das nachbarschaftliche Zusammenleben zu verbes-sern.

Es braucht einen offenen Ort in Grone, der zentral gelegen und gut erreichbar ist, der attraktiv, anregend, aber auch gemütlich ist. Das Nachbarschaftszentrum wird ein solcher offener Ort in Grone sein!

Begegnen

Kommunizieren - Austausch

Ermöglichen – Stärken von Selbstorganisation

Projekte im Bereich

Sprachförderung:

Deutsch im Alltag mittwochs 9.15 - 11.45 Uhr

donnerstags 9.15 – 11.45 Uhr Deutsch mit Vorkenntnissen dienstags und freitags 10.oo –12.00 Uhr Integrationsprojekt für Aussiedler/innen dienstags und donnerstags 9.00 - 11.00 Uhr Englisch für Erwachsene

für Fortgeschrittene montags 16.30 - 18.30 Uhr für Anfänger/innen

mittwochs 16.30 - 18.00 Uhr Weitere Integrations-

projekte: Frauen-Frühstück

jeden Dienstag im Monat 10.00 - 12.00 Uhr jeden 2. und 4. Dienstag im Monat mit einem Thema

Internationale Tausch- und Ausleih-Bücherei Bücher ausleihen und lesen

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mittwochs 15.00 - 17.00 Uhr NutzerInnenversammlung für alle 3 x pro Jahr: „Austausch- Von Ideen zu Aktivitäten- Probleme lösen“

Aktivenkreis mit beratender Funktion für den Verein, 1 x Monat, 1 Stunde- fester TeilnehmerInennekreis: „Vordenken- Lösungen entwickeln- Vorschlagen“

Interkultureller gemütlicher Abend jeden 3. Donnerstag im Monat Thema im Büro erfragen 18.00 - 19.30 Mal- und Zeichenkurs freitags 10.30-12.00 Uhr Indischer Tanzkurs

samstags 11.00 – 14.30 Uhr Yoga / Gymnastik in der Jona Gemeinde / mittwochs 9.00 – 10.30 Uhr Spaziergang für die Gesundheit

Mittwochs 11.00-12.00 Uhr Kochen und Ernährung internationales Gruppe mittwochs 17 – 19 Uhr Männerfrühstück im Groner Job-Markt dienstags 10.00-12.00 Uhr Offene Hunde-Gruppe Mi. 16.00 – 17.30 Uhr Kulturdolmetscher für den Stadtteil Grone Vermitteln, Dolmetschen, Brücken schlagen Im Büro nachfragen Tanzmädchen dienstags u. donnerstags 15 - 17 Uhr

Ansprechpartner: Leitung / Geschäftsführung Anne Cordes und Team

Kontakt: Telefon (0551) 50 999 –47 (Anrufbeantworter) / -48 Fax 05 51 / 50 999 -49 Mail: [email protected] www.stadtteilzentrum-grone.de

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Otto Benecke Stiftung e.V.

Träger: Otto Benecke Stiftung e.V.

Einrichtung: Die Otto Benecke Stiftung e.V. ist ein politisch neutraler

Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Spätaussiedler,

Asylberechtigte und jüdische Immigranten fördert, die in

Deutschland ein Studium aufnehmen oder fortsetzen wol-

len. Sitz der OBS ist in Bonn, deutschlandweit gibt es 20

Beratungsstellen, u.a. in Göttingen und Friedland.

Zielgruppe: Sekundarschulabsolventen, Studenten und Studienabsolven-

ten im Alter bis zu 30 Jahren bei Aufnahme eines Hoch-

schulstudiums in Deutschland bzw. Fortsetzung / Ergän-

zung des im Herkunftsland begonnenen Studiums. (Förde-

rung nach dem Garantiefonds-Hochschulbereich – Bun-

desministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

Akademiker im Alter zwischen 30 und 50 Jahren bei der

Ergänzung der im Herkunftsland erworbenen akademischen

Qualifikationen für die Anforderungen des Arbeitsmarktes

in Deutschland. (Förderung nach dem Akademikerpro-

gramm – Bundesministerium für Bildung und Forschung)

Angebote:

Erstellung von individuellen Bildungsplänen

Intensivsprachkurse, Kurse zum Erwerb der Hochschulzu-

gangsberechtigung, studienvorbereitende Seminare, Maß-

nahmen für Hochschulabsolventen

Beratung während aller Maßnahmen zur Gewährleistung

des Bildungszieles

Projekte im Bereich

Sprachförderung:

Intensivsprachkurse an verschiedenen Standorten in

Deutschland

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Weitere Integrations-

projekte:

Aktuelle Projekte siehe bitte: www.obs.de

Ansprechpartnerin:

Andrea Schwarzbach (Göttingen)

Kontakt: Otto Benecke Stiftung e.V.

Reinhäuser Landstr. 57

37083 Göttingen

Tel.: 0551 / 77 03 777 Fax: 0551 / 50 77 44

E-Mail: [email protected]

Otto Benecke Stiftung e.V.

Heimkehrerstr. 16

37133 Friedland

Tel.: 05504 / 282 Fax: 05504 / 504

E-Mail: [email protected]

Multiplikatorenschulung bei DROBZ mit Stipendiaten der Otto-Benecke-Stiftung

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Handbuch Migration Region Göttingen

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Träger: PRAGER-SCHULE GÖTTINGEN Gemeinnützige Schulgesellschaft mbH

Einrichtungsbezeichnung

Weiterbildungsträger im Erwachsenenbereich

Zielgruppe

Ausländer/-innen, Migranten/-innen, Neuzuwanderer und Spätaussiedler/-innen aller Altersgruppen mit keinen oder nur sehr geringen Kenntnissen der deutschen Sprache.

Ziele und Angebote:

Ziele:

Die Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen durch eine verbesserte Sprachkompetenz ist das primäre Ziel der Integ-rationskurse. Darüber hinaus steht die Begegnung und ein interkultureller Dialog zwischen Einheimischen und Men-schen mit unterschiedlicher Staatsangehörigkeit sowie eine Orientierung im neuen Lebensumfeld im Vordergrund.

Aufgaben /Angebote:

Die Integrationskurse der Prager-Schule finden im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge statt. Auf-einander aufbauend beinhaltet das Kursangebot die drei Module Basis-, Aufbau- und Orientierungskurs. Der Ein-stieg ist in allen Stufen möglich. Nach erbrachter Leistung schließt der Kurs mit dem Zertifikat Deutsch auf dem so genannten Niveau B1 ab. Öffnungszeiten:

Mo. - Do. 7.30 Uhr bis 18:00 Uhr; Fr. 7:30 Uhr bis 13:30 Uhr

Für Beratungstermine vereinbaren Sie bitte vorab einen Termin mit uns unter der Tel.-Nr. 0551 4965-0.

Projekte im Bereich Sprachförderung:

Die Prager-Schule bietet seit mehr als 20 Jahren Deutsch-kurse für Aussiedler/-innen und Ausländer/-innen an. Gesetzlich geregelte Integrationskurse werden in den ver-schiedenen Standorten der Prager-Schule durchgeführt: Prager-Schule Göttingen Weender Landstr. 3-5 37073 Göttingen Tel. 0551 49650 / Fax 0551 4965290 Sekretariat Frau Kistner

Gemeinnützige Schulgesellschaft mbH

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Handbuch Migration Region Göttingen

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Prager-Schule Northeim Sollingtor 27 37154 Northeim Tel. 05551 7130 / Fax 05551 64631 Sekretariat Frau Pahl Prager-Schule Osterode Gipsmühlenweg 10 37520 Osterode Tel. 05522 90270 / Fax 05522 902727 Sekretariat Frau Sossna Prager-Schule Goslar Okerstraße 26-29 38640 Goslar Tel. 05321 75760 / Fax 05321 757629 Sekretariat Frau Endtricht

Weitere Integrationspro-jekte:

Seit vielen Jahrzehnten ist die Prager-Schule in der Region Südniedersachsen und Thüringen der Ansprechpartner, wenn es um Fragen der Ausbildung, Weiterbildung und Umschulung geht: Mit dem zertifizierten Projekt ZENIT – Zentrum zum Er-werb von Netzwerk und IT-Qualifikationen können Fach-qualifikationen im gewerblich/technischen-, kaufmänni-schen- und IT-Bereich erworben werden. Das modulare Kursangebot wird an jedem Standort angeboten und ist auf den Bedarf der jeweiligen regionalen Wirtschaft abge-stimmt.

Ansprechpartner:

Anke Kistner, Sekretariat

Kontakt:

PRAGER-SCHULE GÖTTINGEN Gemeinnützige Schulges. mbH Weender Landstraße 3-5 37073 Göttingen Tel. 0551 4965-0 Fax 0551 4965-290 E-Mail: [email protected] www.prager-schule.de

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RUNDER TISCH DER RELIGIONEN ABRAHAMS GÖTTINGEN

Träger:

Jüdische Gemeinde, Evangelische+Katholische Kirche, Is-

lamische Gemeinschaften: DITIB-Gemeinde, Islamische

Hochschulgemeinde, Al-Iman-Gemeinde, Al-Taqwa-

Gemeinde, Medina-Gemeinde

Einrichtung:

RUNDER TISCH DER RELIGIONEN ABRAHAMS

GÖTTINGEN - Judentum, Christentum, Islam

Zielgruppe:

Vertretene Gemeinschaften, interessierte Öffentlichkeit

Angebote:

Förderung und Pflege des interreligiösen Dialogs in Göttin-

gen: religiöse Veranstaltungen, gemeinsame Klärung von

Standpunkten, gemeinsame Vertretung in der Öffentlichkeit

Weitere Integrationspro-

jekte:

Beratung zu religiösen Fragen, Hilfe zur Integration (Fami-

lienkonflikte, Delinquenz, Gewalt)

Ansprechpartner:

Pastor Ludger Gaillard

Th.-Heuss-Str. 49

37075 Göttingen

Tel. 0551-31178, Fax 0551-3055883,

E-mail [email protected]

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Sparta Göttingen e.V.

Träger: Sparta Göttingen e.V.

Zielgruppe: Jugendliche jeglicher Nationalität (5 – 18 Jahre)

Angebote:

Jugendlichen soll Freude und Spaß am Fußballspielen ver-

mittelt werden, wobei der Sport als Medium für die

sozialintegrative Jugendarbeit genutzt wird.

Dabei öffnen wir unsere Tore auch für Jugendliche aus so-

zial schwachen Familien und holen sie aus dem Abseits

heraus. Trainingszeiten sind nach Absprache.

Projekte im Bereich

Sprachförderung:

Sparta bietet u.a. kostenlose Schularbeitenhilfe an.

Weitere Integrationspro-

jekte:

Sparta ist anerkannter Stützpunktverein 2006 „INTEGRATION

DURCH SPORT“ gefördert vom Bundesministerium des Inne-

ren

Ansprechpartner:

Vereinsjugendleiter:

Hansi Lechte

Münchhausenstr. 30

37085 Göttingen

Tel. 05 51 / 4 35 48

Kontakt: s.o. oder Sparta – Sporthaus

Weiße Rose 4

37081 Göttingen

Tel. 05 51 / 600 600 (ab 17.00 Uhr)

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Viktor(ia) in Paris (von Viktor Hoffmann) Ich war so richtig aufgeregt, als ich erfuhr, dass Sparta Göttingen über Ostern 1999 mit 4 Ju-gendmannschaften nach Paris fährt, um dort an einem großen internationalen Turnier teilzu-nehmen. Mit meiner Familie kam ich 1994 aus Kasachstan nach Göttingen. Durch das Projekt „Sport mit Aussiedlern“ wurde ich 1997 Mitglied bei Sparta und un ergab sich die große Chan-ce, nach Paris zu kommen. Da wollte, da musste ich mit. Doch da kamen so einige Probleme, die gelöst werden mussten, denn meine Eltern waren sehr besorgt. Außerdem wurde bekannt, dass die Unterbringungen in Paris in französischen Familien erfolgen sollten, allerdings immer zu zweit oder gar zu dritt. Je länger ich darüber nachdachte, umso weniger schien mir das ein Hindernis zu sein, denn ich musste ja nach Paris ....... Als schließlich auch meine Eltern einwil-ligten, war ich richtig froh und zufrieden. Die Fahrt mit dem Doppeldeckerbus war riesig. Natürlich wollten alle oben sitzen. 800 km sind es von Göttingen nach Paris und die Fahrt zog sich entsprechend in die Länge. Unser Jugendlei-ter, Hansi Lechte, erzählte uns unterwegs etwas über den Partnerverein FC Gobelins Paris, der den Namen des 13. Pariser Distriktes trägt, und wir erfuhren auch, dass es ein armer Stadtteil ist, in dem viele französische Bürger afrikanischer Herkunft leben. So sei auch jeder 3. Spieler in diesem Verein ein Farbiger, die aus den ehemaligen französischen Kolonien nach Frankreich einwanderten und sich einbürgern ließen, was mich nachdenklich machte, denn ich war ja auch nach Deutschland eingewandert. Am Sportplatz des FC Gobelins erwartete uns eine große Menschenmenge, die Gastfamilien, und der heitere Lärm im Bus wich einer beängstigenden Stille, weil nun die Aufteilung bevor-stand. Diese zog sich über 2 Stunden hin, weil einige Familien noch nicht da waren oder zu spät kamen. Meine Bemühungen, mit einem oder zwei Mannschaftskameraden in eine Familie zu kommen, waren nicht erfolgreich, was ich später allerdings nicht bereute. So kam ich plötzlich in eine Situation, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Ich blieb als einzigster übrig für eine afrikanische Familie, deren 5 Kinder mich freundlich und erwartungsvoll anstarrten. Dann kam der 10-jährige Thomé auf mich zu und gab mir die Hand und zog mich einfach mit zu sei-ner Familie ... und ich ließ mich ziehen. Hätte ich das vorher in Göttingen gewusst, ob ich nach Paris gefahren wäre? Am anderen Morgen schien die Sonne. Zuvor hatte ich als „Einzelkind“ eine Gastfreundschaft erlebt, dich ich nie vergessen werde. Sprachschwierigkeiten hatte ich auch nicht. Ich redete ein-fach deutsch und meine Gastgeber französisch, der Rest wurde mit Händen, Armen und Beinen gemacht. Die Familie wohnte in der Nähe des Italienischen Platzes. Die Wohnung war sehr beengt und ich musste mit Thomé und einem seiner Brüder in einem kleinen Zimmer schlafen. Vor dem Fußballturnier fragten mich meine Mannschaftskameraden: „Wie war das denn?“ Und es klang etwas Bewunderung in der Frage mit, dass ich den Mut hatte, alleine in einer Familie zu wohnen. Das machte mich etwas stolz. Und als die 2. Mannschaft des FC Gobelins aufgrund von Verletzungen nicht mehr vollzählig war, streifte ich mit Einverständnis meines Trainers das Trikot des FC Gobelins über und spielte die restlichen Spiele in der französischen Mannschaft mit meinem Freund Thomé. Bei der Siegerehrung wurden viele Pokale verteilt. Auch Hansi Lechte erhielt einen vom franzö-sischen Bürgermeister für die 15-jährige Freundschaft zwischen FC Gobelins und Sparta Göt-tingen. Obwohl ich keinen Pokal bekam, fühlte ich mich wie ein großer Sieger, denn auch ich hatte viel gewonnen, nämlich neue Freunde in Paris. Und ich habe viel gelernt, so auch, dass gerade arme Menschen besonders gastfreundlich zu sein scheinen und dass die Hautfarbe eines Menschen nur eine reine Äußerlichkeit ist. Der Abschied fiel uns allen nicht leicht. Auf der Rückfahrt dachte ich noch einmal über alles nach. Ich war richtig glücklich und zufrieden und legte mich erschöpft in den Schlafsessel des Busses zurück. (Viktor Hoffmann aus Kasachstan war 1999 10 Jahre alt und lebte seit 3 Jahren in Deutschland. Mit sei-nem Bericht „Viktor(ia) in Paris“ belegte er 2002 den zweiten Platz des Schülerwettbewerbes „Integration durch Sport – Verschiedene Kulturen im Sport“)

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Ratsfraktion Göttingen

SPD

Träger: SPD

Einrichtung:

SPD - Ratsfraktion

Angebote:

Kommunalpolitische Rahmensetzung bei der Integration

Sprechzeiten:

Montag - Freitag

Ansprechpartner:

Annette Aab (Geschäftsführung)

Kontakt:

SPD-Ratsfraktion Göttingen Neues Rathaus Zimmer 199 37070 Göttingen Tel. 0551-4002290 Fax: 0551-4002060 E-Mail: [email protected] www.spd-goettingen.de/fraktion

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Volkshochschule Göttingen e.V.

Träger: Volkshochschule Göttingen e.V. Einrichtung: Volkshochschule Göttingen e.V.

Fachbereich Sprachen Zielgruppe: Erwachsene Lerner

Angebote:

Lebenslanges Lernen im Bereich Sprachen für Beruf und Alltag fördern, gezielte Angebote für verschiedene Ziel-gruppen (Frauen, Migranten, Schüler, ausländische Stu-dienbewerber, Senioren)

VHS-Leitbild siehe Stichwort „Qualität“ bei: http://www.vhs-goettingen.de/

Deutsch-Beratung:

Mo, Die 10-13 Uhr, Do: 15-17 Uhr, VHS, Bahnhofsallee, 7, Raum 04 (Tel: 4952-37), [email protected]

Projekte im Bereich Sprachförderung:

Sprachkursangebot, Integrationskurse, Orientierungskurs

Lehrgang Lehrkräfte: Deutsch als Zweitsprache (VHS-Landesverband)

Weitere Integrationspro-jekte:

Sprachberatung, Vermittlung von Sprechpatenschaften, Sprach-Tandem, Sprachfeste, Teilnahme an Interkultureller Woche u.a. Veranstaltungen und Aktionen der Stadt

Ansprechpartner: Haide Faridani, Fachbereich Sprachen Kontakt: Volkshochschule Göttingen e.V.,

Bahnhofsallee 7, 37081 Göttingen [email protected] (Tel: 4952-47)

Zielgruppe: Migrantinnen, Aussiedlerinnen, junge Mütter, in der Regel ALG II Empfängerinnenn

Angebote:

In Kooperation mit dem Landkreis, der Beschäftigungsför-derung Göttingen oder der Agentur für Arbeit bietet die VHS verschiedene Qualifizierungsprojekte an.

Nach einer Kompetenzfeststellung verfolgen sie das Ziel, für die Teilnehmerinnen eine tragfähige Lebens- bzw. Be-rufsperspektive zu entwickeln. Die Qualifizierungen können auf eine Berufsausbildung oder auf die Integration in den

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Arbeitsmarkt vorbereiten. Für einige Projekte steht ein Selbstlernzentrum mit PC-Arbeitsplätzen zur Verfügung. Betriebliche Praktika dienen zur Orientierung und zur Sammlung von praktischen Erfahrungen. Die Teilnehme-rinnen werden sozialpädagogisch betreut.

Der Einstieg ist bei einigen Projekten laufend möglich.

Projekte im Bereich Sprachförderung:

Alle Projekte für die Zielgruppe enthalten Module zur Ver-besserung der Sprachkenntnisse, differenziert nach Leis-tungsstand.

Weitere Integrationspro-jekte:

Teilzeitausbildung für junge Mütter Dynamo Plus Projekte mit EU-Förderung

Ansprechpartner: Susanne Berdelmann, Tel. 0551 – 49 52 43 [email protected]

Kontakt: Bahnhofsallee 7, 37081 Göttingen www.vhs-goettingen.de

Einrichtung: Volkshochschule Göttingen / Institut Brückenschlag e.V.

Zielgruppe: AussiedlerInnen und MigrantInnen, besonders mit Wohnsitz in Grone

Angebote:

Förderung der sprachlichen, sozialen und kulturellen Integ-ration durch Kursangebote im Stadtteilzentrum Grone

Projekte im Bereich Sprachförderung:

Integrationskurs für AussiedlerInnen (Di + Do 9.00-11.00, kostenlos, offene Gruppe): Deutsch in Alltagssituationen, Erarbeitung , Diskussion über soziale, politische, wirtschaft-liche Themen, Hilfestellung bei Alltagsproblemen

Weitere Integrationspro-jekte:

Internationaler Kochkurs, kreative Angebote für Frauen + Kinder, Museumsbesuche, Stadterkundungen, Ausflüge

Ansprechpartner:

Hannelore Markert, Tel. 0551-4952-21, E-Mail [email protected]

Kontakt: Volkshochschule Göttingen e.V. / Carola Piechota Bahnhofsallee 7 37081 Göttingen Tel.0551-4952-49 E-Mail [email protected]

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Schlaflos in Deutschland (von Cihan Sinanoglu) Ich bin müde, sehr müde. In Deutschland bin ich sehr müde geworden. Von den bösen blicken der Menschen, egal wo man hin-kommt Ich bin müde, sehr müde In Berlin bin ich sehr müde geworden. Von den Rechtfertigungen, weil sie einen Schuldigen ge-sucht haben. Ich bin müde, sehr müde. In Köln bin ich sehr müde geworden. Von der Suche nach mir selbst und einem Gott. Ich bin müde, sehr müde. In dieser Stadt bin ich müde geworden. Vom Gefangen sein zwischen zwei Kulturen. Ich bin müde, sehr müde. Graue Hochhäuser, Graue Schulen, Graue Straßen. Viel Zeit habe ich verbracht mit ihnen. Ich bin müde, sehr müde. In dieser Welt bin müde geworden. Von Angst, von Hoffnungslosigkeit. Ich bin müde, sehr müde. In dieser Gesellschaft bin ich müde geworden. Vom Reden wenn man hätte schweigen sollen, Vom Schweigen wenn man hätte reden sollen. Ich bin müde, sehr müde In meinen vier Wänden bin ich müde geworden. Keine Ziele, keine Zukunft. Ich bin müde sehr müde.

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Adressen und Kontakte

Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Göttingen e. V. / Migrationserstberatung (MEB) Obere Karspüle 16; 37073 Göttingen Tel.: 05 51 / 5 77 39; Fax: 05 51 / 5 31 63 05 [email protected] (siehe auch S. 9)

Beschäftigungsförderung Göttingen JobCenterJugend Bürgerstr. 48; 37073 Göttingen Tel. 0551 / 400 3236; Fax 0551 / 69405 - 20 [email protected] (siehe auch S. 10)

Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Lange Geismarstr. 72/73; 37073 Göttingen 05 51 / 5 04 18 40 (siehe auch S. 12)

Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG / BIGS Lange Geismarstr. 73; 37073 Göttingen 05 51 / 4 88 64 13 (siehe auch S. 11)

Bildungswerk ver.di Rote Str. 19; 37073 Göttingen 05 51 / 4 71 88 [email protected] (siehe auch S. 13)

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Ansgar Jendraszek Regionalkoordinator Integration Boeselagerstr. 4, 38108 Braunschweig Tel: 0531 / 3545 262: Fax: 0531 / 3545 499 Tel. BVA-Friedland: 05504 / 805798 [email protected] Internet: www.bamf.de (siehe auch S. 14)

Bündnis 90/Die Grünen Ratsfraktion Hiroshimaplatz 1-4; 37083 Göttingen fon 0551 - 400 2785; fax 0551 - 400 2904 [email protected]; www.gruene.de/goettingen (siehe auch S. 18)

Caritas im Grenzdurchgangslager Friedland Heimkehrerstr. 11; 37133 Friedland 0 55 04 / 2 61; Fax 0 55 04 / 85 62 [email protected] (siehe auch S. 19)

Diakonisches Werk - Kirchenkreissozialarbeit Schillerstr. 21; 37083 Göttingen Tel. 05 51 / 51 78 1-0; Fax 05 51 / 51 78 1-18 [email protected] (siehe auch S. 28)

DRK-Beratungsstelle im GDL Friedland GDL Friedland 37133 Friedland 0 55 04 / 6 26; Fax 0 55 04 / 6 85 [email protected] (siehe auch S. 25)

Diakonieverband Göttingen Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Drogenberatungszentrum Mauerstr. 3; 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 4 50 33; Fax 05 51 / 4 50 44 [email protected] (siehe auch S. 26)

Diakonieverband Göttingen Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Schillerstraße 21; 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 51 78 1-0; Fax 05 51 / 51 78 1-18 (siehe auch S. 26)

Diakonisches Werk Kirchenkreissozialarbeit Schillerstraße 21, 37083 Göttingen, Telefon (05 51) 51 78 10 www.diakonischeswerk-goettingen.de

[email protected]

(siehe auch S. 28)

Ev.-luth. Bethlehem Gemeinde Londonstr. 11a; 37079 Göttingen 05 51 / 63 19 44 [email protected] (siehe auch S. 29)

Evangelische Erwachsenenbildung Südniedersachsen Auf dem Hagen 23; 37079 Göttingen tel. 0551-45023; fax 0551-47655 www.eeb-goettingen.de [email protected] (siehe auch S. 30)

F+U Göttingen Goethe-Allee 6; 37073 Göttingen Tel. 0551 – 7977831, Fax 0551 – 7977846 [email protected] www.fuu-goettingen.de (siehe auch S. 31)

GROBIAN Groner Bürgerinitiative Antifaschismus c/o Stadtteil-Zentrum Grone Sollingstr. 2 c; 37081 Göttingen [email protected] (siehe auch S. 32)

Göttinger Institut - Sonderlehrgänge für Spätaussiedler Friedrichstr. 2; 37073 Göttingen Tel. 05 51/4 38 36 (siehe auch S. 33)

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Innere Mission im Grenzdurchgangslager Friedland e.V. Heimkehrerstr. 18; 37133 Friedland 0 55 04 / 9 81 62; Fax 0 55 04 / 9 81 65 [email protected] (siehe auch S. 35)

Institut für angewandte Kulturforschung e.V. Wilhelmsplatz 3;37073 Göttingen Tel. 05 51 / 48 71 41; Fax 05 51 / 48 71 43 [email protected] (siehe auch S. 36)

Institut für Interkulturelle Didaktik e.V. Geiststr. 2; 37073 Göttingen Tel.: 0551-3811278; Fax: 0551-3811279 [email protected]; www.ikud.de (siehe auch S. 34)

Integrationsrat der Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 1 – 4; 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 400 - 25 99 [email protected] / www.integrationsrat.de (siehe auch S. 37)

Internationaler Bund (IB) Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. / Jugendmigrationsdienst Greitweg 3; 37081 Göttingen 05 51 / 9 62 32; Fax 05 51 / 9 62 25 [email protected] (siehe auch S. 38)

Iran Solidaritätsverein Tel. 0551 631658 / Fax 0551 631658 [email protected] www.iransoli.de (siehe auch S. 39)

Jugendhilfe Göttingen e.V. Rosdorfer Weg 76; 37081 Göttingen 05 51 / 70 79 4 - 19 [email protected] (siehe auch S. 42)

Kore e.V. Turmstr. 5; 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 5 74 53; Fax 05 51 / 4 99 60 84 [email protected] (siehe auch S. 43)

Migrationszentrum Weender Str. 42; 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 5 57 66; Fax 05 51 / 53 18 10 [email protected] (siehe auch S. 44)

Nachbarschaftszentrum Grone e.V. Sollingstr. 2c; 37081 Göttingen Tel. (0551) 50 999 –47; Fax (05 51) 50 999 -49 [email protected]; www.stadtteilzentrum-grone.de (siehe auch S. 49)

Otto Benecke Stiftung Heimkehrerstr. 16; 37133 Friedland Tel. 0 55 04 / 2 67 [email protected] (siehe auch S. 52)

Otto Benecke Stiftung e.V. Reinhäuser Landstr. 57; 37083 Göttingen 05 51 / 7 70 37 77; Fax 05 51 / 50 77 44 [email protected] (siehe auch S. 52)

Prager-Schule Göttingen Weender Landstraße 3 – 5; 37073 Göttingen Telefon: 0551 4965-0; Telefax: 0551 4965-290 E-Mail: [email protected] (siehe auch S. 54)

Runder Tisch der Religionen Abrahams Göttingen Pastor Ludger Gaillard Th.-Heuss-Str. 49; 37075 Göttingen Tel. 0551-31178; Fax 0551-3055883 [email protected] (siehe auch S. 56)

Sparta Göttingen e.V. 37081 Göttingen 05 51 / 60 06 00; Fax 05 51 / 5 17 73 25 (siehe auch S. 57)

SPD-Ratsfraktion Göttingen Neues Rathaus / Zimmer 199 37070 Göttingen Tel. 0551-4002290; Fax: 0551-4002060 [email protected]; www.spd-goettingen.de/fraktion (siehe auch S. 59)

Stadt Göttingen Fachbereich Soziales / Sozialplanung Hiroshimaplatz 1-4; 37083 Göttingen Tel. 05 51 / 400 – 2938; Fax 05 51 / 400 – 2832 Volkshochschule Göttingen Bahnhofsallee 7; 37081 Göttingen Tel. 0551 / 4952-0 www.vhs-goettingen.de (siehe auch S. 60)