64
Grüne Wiese 12 | Studentenmagazin der Hochschule Wismar | Juli 2009 | kostenlos Mein schönstes Ferienerlebnis Mensa vs. StudiVZ / Der Wachmann / Kneipentour Tanzkurstest / Die Maschinenbäuerinnen

Grüne Wiese 12

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Studentenmagazin der Hochschule Wismar

Citation preview

Grü

ne W

iese

12 |

Stud

ente

nmag

azin

der

Hoc

hsch

ule

Wis

mar

| Ju

li 20

09 |

kost

enlo

s

Mein schönstes FerienerlebnisMensa vs. StudiVZ / Der Wachmann / Kneipentour Tanzkurstest / Die Maschinenbäuerinnen

4 Editorial, Impressum5 Leserbriefe6 Neuigkeiten8 Mensa vs. StudiVZ9 Kommentar10 Wir haben das Recht!12 AStA 2008/200914 DIA‘0916 Der Wachmann18 Wismars Neonazi-Studenten20 Die Maschinenbäuerin23 Rezept der Woche24 Auslandsstudium: Alles lekker27 Die klügsten Wirtschaftswissenschaftler ... 28 lisaWHO und Stereopolar31 Drahtseilakt unternehmerische Hochschule32 CampusOpenAir Wismar 200934 Hochschulsport: Tanzen37 Was für ein Mensaner bist du?38 MEIN SCHÖNSTES FERIENERLEBNIS42 Sommerplanung 200944 Der große Kneipentest49 Campuseltern50 Mitarbeiter des Monats52 BigV.U.T in Malchow57 Einfrühungswochen Wirtschaftsrecht58 Norte Magazin60 Comic – Feierabend für Helden62 Rätsel

Inhalt

3

Naja. Drei, vier Leute werden schon noch zur Redaktion der Grünen Wiese gehören, wenn die Meisten ins Praktikum gehen und danach ihr Diplom im Sinn haben.

Die Rasenclique braucht dringlichst neue Mitgärtner. Du bist gefragt, denn ohne tau-frische Redaktion trocknet die Wiese aus.

Gut, lustig ist das schon: Da fehlen Redak-teure und doch haben wir inzwischen so viele Serien, Ideen und Saatgut, dass es gar nicht mehr in eine Ausgabe passt. So muss-ten wir dieses Mal unseren Bistrotipp, „Wismars versteckte Schönheiten“ und andere fast fertige Berichte komplett ver-schieben. Aber wird es eine GW13 geben?

In der GW12 haben wir uns in andere Wäl-der gewagt und fremdredaktioniert. Der Großteil der Redaktion war über ein Jahr mit NORTE beschäftigt. NORTE ist das neue Magazin aus Wismar. Neugierig? Seite 58.Auch unser Großereignis im September, das CampusOpenAir Wismar, durchzieht

Studentenmagazin Grüne WieseAStA der Hochschule WismarPF 121023952 Wismar

[email protected]

Nr. 12, Juli 2009, 1000 Exemplare

Wiesenmädchen:Anaïs Parejo Palomar (aus Valencia)

An der Grünen Wiese haben mitgearbeitet

Georg Hundt (gh) (V.i.S.d.P.), Richard Sti-ckel (rst), Katharina Grabowski (kg), Cor-dula Hinkfoth (ch), Franziska Pönisch (fp), Carolina Friedrich (cf), Elisa Dominik (ed), Carolin Becker (cb), Sebastian Schmitt (ss), Laura Guse (lg), Christoph Meyer, Stefanie Bülow (sb), Kerstin Baldauf (kg)

Fotos: Christoph Meyer, Georg Hundt

unsere Ausgabe. Das frische LineUp und und und auf Seite 32.

Doch bevor wir kollektiv die Campuswiese vernichten, haben wir noch einen Sommer zu erleben! Grüne Wiese interessierte sich für dein „schönstes Ferienerlebnis“.Wer noch nichts vorhat: auf Seite 38 gibts Anregungen. Dabei sollte man auch Mut haben, über den Tellerrand zu schauen, Neues auszuprobieren. Darum blieben wir nicht nur auf der Wiese, wir schnupperten auch an wilden Blumen: Zur Sommerblü-tenschau in der Außenstelle Malchow auf Poel. Neue Kreaturen haben wir dabei auch entdeckt, den „Big V.U.T.“ – zu bewun-dern ab Seite 52.

Meinungen? Protest? Lob? Gartentipps?Immer her damit: [email protected]. Und auf www.gruenewiese.info gibts jetzt auch die älteren Ausgaben der Wiese zum selber aussähen.

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken. gh

Menno, keiner spielt mehr mit!

4

Ich finde die Diskussionen, die sich um das visuelle Erscheinungsbild der Hochschu-le Wismar drehen, sind total umsonst. Es wurde doch ein guter Kompromiss gefun-den! Wir haben trotz des neuen Logos die Fachbereichspünktchen beibehalten, wie man sie noch deutlich auf den Wegwei-sern auf dem Campus oder auf hs-wismar.de sehen kann. Auch wird sich das „neue“ Logo nicht durchsetzen können, solange fast alle Unternehmen und Institute der Hochschule das alte verwenden. Das ist keine Nachlässigkeit, sondern aktive Ver-gangenheitsbewältigung. Wir wissen ja, dass es in der heutigen schnelllebigen Zeit besser ist, alle zwei Jahre das Logo oder den Namen zu ändern, um Fortschrittlichkeit zu suggerieren. Aber so kann doch keiner verlangen, dass die Hochschule Wismar in einem einheitlichen Erscheinungsbild auftritt.

Die Suche-Biete-Ecke in der Mensa ist eine super Sache. Aber kann man die Idee nicht weiterdenken und die Fahrräder, Laptops und Zwergkaninchen dort direkt vermark-ten? Eat and shop! „Mmmh, das war lecker, jetzt kauf ich mir noch ein paar Stahlfelgen und einen Lattenrost.“ Wir werden um den Trend zum Erlebnismensen sowieso nicht herumkommen.

Studenten, die neben Pauken und Lernen auch mal gemeinsam musikalisch tätig werden wollen, scheinen es in Wismar schwer zu haben. Kein Wunder, dass man hier noch keiner Band über den Weg gelau-fen ist, wenn doch die äußeren Bedingun-gen nicht vorhanden sind. Es gibt sicher so einige Studenten, die auf der Suche nach Proberäumen sind. Die Hochschule könn-te doch räumliche Möglichkeiten bieten. Stellt sich nun die Frage, warum es auf unserem Campus mal welche gab und wa-rum es sie heute nicht mehr gibt. Schade!

Immer diese Design-Richtlinien

LeserbriefeAnregung zum Erlebnismensen

Musik machen!Aber wo?

5

Auf der Bundesgartenschau in Schwerin ist dieses Jahr eine besondere Attraktion zu bestaunen: Die schwimmende Wiese. Im sogenannten „Garten des 21. Jahrhunderts“ vermittelt sie den Eindruck des Schwebens auf dem Wasser, indem sie davon rundhe-rum umgeben ist. Bepflanzt ist die Rasen-landschaft mit Wechselflor- und Stauden-beeten. Desweiteren bereichern zahlreiche Seerosen die Fläche – ein echter Hingucker. Die Bundesgartenschau in Schwerin läuft noch bis zum 11. Oktober. rst

Momentan gibt es einige Probleme mit der Nutzung der Bibliothek. Euer AStA und StuPa sind stets bemüht (… is‘ ja schließlich deren Aufgabe, wa?), eure Studienbedin-gungen zu verbessern. Probleme mit der Lesebude? [email protected]. ed

Die GW-Redaktion geht ins Praktikum.Melde dich bei [email protected]!

Noch mehr Semesterbeiträge!Das Studentenwerk Rostock hat beschlos-sen, ihre Semesterbeiträge im Winter-semester 2009/2010 um 10 Euro und im Sommersemester 2010 um weitere 5 Euro zu erhöhen.Außerdem wird die einst vom Landesver-waltungsgericht als rechtswidrig erkläre Einschreibegebühr wiederkehren. Das Landesministerium überließ zuletzt den Hochschulen und Unis im Land, ob sie die geplanten 50 Euro (StuPa und AStA ging mit euch demonstrieren; GW berichtete in Ausgabe 11) einnehmen oder nicht. Unsere Hochschule hat ausgerechnet, dass sie eine Rückmeldung 7 Euro kostet. Wir werden also ab Sommersemester 2010 stolze 57 Euro Semesterbeitrag zahlen. Das ist aber immernoch besser als, wie zu befürchten war, 100 Euro oder 800 Euro, wie im „Westen“. Die engagierten Studen-ten von StuPa und AStA haben lange im Vorfeld dafür gekämpft. Erfolgreich.Danke für eure Mithilfe! gh

Der Block feiert. Nicht nur auf Partys, Berg-festen, Mottosausen oder Polterabenden: 2009 begeht der Studentenclub „Block 17“ e.V. sein 40-jähriges Bestehen – und alle sind eingeladen. In der Festwoche vom 12. – 18. Oktober 2009 veranstaltet der Block et-liche Konzerte, Lesungen und Partys. Seid zu allen Schanktaten bereit. Wird wild. ed

Wiese der Woche

Bibliotheksprobleme

Hilfe! Wiesensterben!

57 Euro ab 2010

Block, Block, Hurra!

Foto: BUGA GmbH

6

In der ersten ordentlichen StuPa-Situng am 30. Juni 2009 wurden folgende AStA-Mitglieder gewählt:

Vorsitzender: Tobias Proske (WI06)Stellvertretender Vorsitzender: Sebastian Rübcke (Master WR08)Referent für Finanzen: Toni Müllers (WR08)Referent für Öffentlichkeitsarbeit: Georg Hundt (KuM06)Unterstützung Öffentlichkeitsarbeit: Elisa Dominik (KuM08)Referentin für Kultur: Virginie Prüß (KuM07)Referent für Sport: Rico Willmann (WI08)Referent für Soziales: Dana Kilias (Master WR08)Co-Referentin für Soziales: Julia Klein (Master WR08)Referentin für Integration: Juliane Wendt (KuM06)Co-Referent für Integration: Rachid Talal (MB)Referenten für Hochschulpolitik, kommissarisch: Tobias Proske, Sebastian Rübcke

Zuvor wurden für das Studierenparlament gewählt:Präsident: Nico Schilling (Master WR08)stellvertretender Präsident: Marcel Schimanski (MB08)

Mehr Informationen zur Wahl der Hoch-schulgremien und den Wahlergebnissen auf Seite 16. Mehr Infos zu AStA und Co. auf den Seiten 10 bis 13.

Neuer AStA gewählt

Du kennst dich auf dem Campus Wismar noch nicht wirklich aus?In dieser Serie erfährst du von allen wichti-gen Einrichtungen. Heute:

Die Gleichstellungsbeauftragte.

Eine was? Eine Frau, die sich für die Fördeung und Durchsetzung der Gleich-bereichtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzt. Wenn du dich also ungleich behandelt fühlst, lass dich gleich behandeln ... von:

Zentrale Gleichstellungsbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragteder Fakultät f. IngenieurwissenschaftenFrau Gabriele ZanderHaus 6, Raum 11Tel.: 03841/[email protected]

Gleichstellungsbeauftragteder Fakultät f. WirtschaftswissenschaftenFrau Sabine Mönch-KalinaHaus 19, Raum 111Tel.: 03841/[email protected]

Gleichstellungsbeauftragteder Fakultät GestaltungFrau Cornelia HentschelHaus 7, Raum 1203Tel.: 03841/[email protected]

Es gibt eine Gleich-stellungsbeauftragte aufm Campus?

SERIE

7

Wenn einem jemand oder etwas gegen den Strich geht, dann sucht man das Gespräch oder schreibt einen Beschwerdebrief. Ob mündlich oder schriftlich, man gibt dem Verursacher des Problems das Signal, dass etwas an der bestehenden Situation geän-dert werden muss. Nicht nur unter Studen-ten hat sich in letzter Zeit allerdings eine andere Methode etabliert, ihren Unmut kundzutun. Hat man heutzutage ein Prob-lem, so gründet man eine StudiVZ-Gruppe.Und ist erst einmal eine Gruppe gegründet, so dient sie dem Erfahrungsaustausch un-ter Gleichgesinnten, was in einigen Fällen, unter anderem begünstigt durch die Ano-nymität des Internets, zu unsachlichen Äußerungen in Bezug auf Einrichtungen und Privatpersonen führen kann. So pas-siert es auch mal, dass Gruppen gesperrt werden, wie im Falle einer Gruppe, die die Mensa der Hochschule Wismar und ihre MitarbeiterInnen zum Diskussions-Mittel-punkt machte. Besagte Gruppe wurde von der Geschäftsleitung des Studentenwerks Rostock gemeldet, worauf StudiVZ eine Prüfung einleitete und befand, dass diese gegen die „Grundsätze der Arbeit“ von Stu-diVZ verstoße. Darüber, gegen welchen der achtzehn im Verhaltenskodex festgehal-tenen Punkte verstoßen wurde, konnte/wollte man keine Auskunft geben. Als die Gründungsmitglieder der Gruppe der Auf-forderung, diese zu schließen, nicht nach-kamen, wurde sie von StudiVZ gesperrt.

Das lässt einige Fragen aufkommen. Was stand denn da drin, was so dringend un-terbunden werden musste? Beschwerden über die Einrichtung und das Personal kön-nen es nicht gewesen sein, denn die Feed-back-Karten, die regelmäßig in der Mensa ausliegen, werden nur selten ausgefüllt. Die Studenten scheinen also zufrieden zu sein. Oder sind sie es vielleicht nicht und es ist der altmodische Vorgang des handschrift-lichen Ausfüllens eines Zettels, der den modernen Studenten abschreckt? Selbst wenn, auch das Studentenwerk Rostock ist im digitalen Zeitalter angekommen und stellt zusätzlich die Möglichkeit des Online-Feedbacks bereit.

Was ist es also, was die Studenten auf In-ternetplattformen treibt, auf denen sie sich gegenseitig in ihrer Kritik bestärken, statt die Probleme für die in der Kritik ste-henden Personen und Einrichtungen sicht-bar und sachlich auf den Tisch zu bringen?Genau lässt sich das nicht feststellen, aber macht man mal den Versuch, das Personal in der Mensa in Wismar persönlich auf ei-nen Missstand anzusprechen, wird man mit den Worten „Richten sie sich an die Geschäftsleitung in Rostock. Das können wir hier nicht entscheiden.“ abgewimmelt. Gerade die Menschen, zu denen man noch am ehesten persönlichen Kontakt hat, weil sie einem tagtäglich das Essen kochen,

Mensa vs. StudiVZ

8

bzw. über die Theke reichen oder an der Kasse sitzen, haben am wenigsten zu ent-scheiden.

Und wenn man dann doch das Feedback-Formular ausfüllt (ob nun per Internet oder handschriftlich), kann man nur hof-fen, das sie auch wirklich von jemandem gelesen wird, denn der Empfänger ist kei-ne bestimmte Person, sondern das Studen-tenwerk Rostock. Man bekommt ein wenig die Befürchtung, dass diese Karten nach dem Ausfüllen in irgendeiner Kammer gestapelt werden und verrotten. So ist es sicher nicht, aber um mal ein Beispiel zu nennen für eine ins Leere gelaufenen Be-schwerde: Die schriftlich eingereichte For-derung nach einer zweiten Bargeldkasse wurden bis heute nicht erhört.

Kein Wunder, dass die Studenten andere Wege suchen, ihrem Ärger Luft zu machen. Womit nicht gesagt sei, dass das der rich-tige Weg ist. Aber die Sperrung von Grup-pen, so kritisch deren Diskussionscharak-ter und -inhalte auch zu betrachten sind, kann auch keine Lösung sein. Das Grund-problem bleibt bestehen.Vielmehr sollte den Studenten das Gefühl gegeben werden, dass ihre Belange zur Kenntnis und ernst genommen werden. Und sind die Studenten erst zufrieden, dann veröden die besagten StudiVZ-Grup-pen von selbst. fp

Das Fleisch des Kobe-Rindes wird stets mit zahlreichen Superlativen bedacht. Zu Recht, denn schließlich handelt es sich hierbei um das teuerste und exklusivste Hausrind weltweit, welches aus der japanischen Re-gion Kobe stammt und nicht zuletzt auf Grund seiner besonderen Aufzucht (Reis-weinmassagen mit Spezialhandschuh und Tränkung mit Bier an heißeren Tagen) be-kannt geworden ist. Für Spitzenköche und Feinschmecker ein Inbegriff kulinarischen Luxus. Wobei wir auch schon die Brücke zur Mensa der Hochschule Wismar gebaut hätten. Deren Wunsch nach etwas mehr Exklusivität ließ vor nicht allzu langer Zeit eine ähnlich exotische Speise auf dem Menu-Plan erscheinen: Erbsschwein. Ein Schwein, dessen Nahrung zu einem gro-ßen Teil aus Erbsen bestehen soll und des-sen Fleisch dadurch, nun ja, man weiß es nicht, irgendwie besser schmeckt...? Goo-gelt man den Namen Erbsschwein, und genau so stand es auf der elektronischen Menu-Tafel geschrieben, kommt die Fra-ge: Meinten Sie „Erbschein“? Hat es etwas mit der Erlesenheit der Speise zu tun, dass im Internet nichts darüber zu finden ist, oder liegt es vielleicht daran, dass es dieses Schwein gar nicht gibt? Gekauft haben es jedenfalls einige, einfach weil es mal was anderes war. Ein geschmacklicher Unter-schied zum normalen Schwein am darauf folgenden Tag war allerdings nicht auszu-machen. fp

Erbsenzähler

9

Wir haben das Recht!

Einfach nur Studieren und fertig? Nix da! Als Student kann und vor allem sollte man sich engagieren – letztendlich für seine eigenen Rechte. Klar, das heißt Verant-wortung. Und weil die momentan an so wenigen hängen bleibt, mutiert Chance zu Arbeit. Würden sich mehr Studierende an „ihrer“ Selbstverwaltung beteiligen, würde auf dem Einzelnen nicht nur weni-ger Last liegen, es könnte auch viel effek-tiver, schneller und besser gearbeitet und dadurch mehr Möglichkeiten geschaffen und wahrgenommen werden. In den Gre-mien sitzen keine Fremden oder Spinner, sondern eure Kommilitonen, die sich ihrer Verantwortung stellen wollen. Und verste-hen, dass Recht irgendwo auch Pflicht ist.

Deine Möglichkeit, dich zu engagieren:Ein kurzer Überblick über die studenti-schen Gremien wie StuPa, AStA und Co.

Das Studierendenparlament (StuPa) ist das höchste reinstudentische Gremium und wird von allen Studenten gewählt. Es ernennt und kontrolliert den AStA, dem es Aufgaben und Mittel überträgt. Hier kannst du über die Verteilung der studen-tischen Beiträge mitbestimmen.

Im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) zeigen Studenten, was sie können. Werde selbst aktiv, gestalte das studenti-sche Leben, organisiere Kulturveranstal-tungen wie das CampusOpenAir Wismar oder sei einfach Ansprechpartner. Aktuell werden noch Mitglieder gesucht – mehr dazu auf der nächsten Doppelseite.

Die Fachschaftsräte (FSR) sind praktisch der AStA auf Fachschaftsebene. Sie ver-treten deine fachlichen Interessen – und brauchen dabei deine Meinung, Perspek-tive und Unterstützung. Im Akademischen Senat, dem höchsten Hochschulgremium, welcher z.B. Studien- und Prüfungsord-nungen beschließt, und in den Fakultäts-räten kannst du als Studentenvertreter für unsere gerne mal vergessenen Inter-essen eintreten.

Die Fakultät Gestaltung hat mit den LuSt-Ausschüssen die Möglichkeit, Probleme rund um Lehre und Studium zu klären. Als studentischer Vertreter kannst du nicht nur Vertrauensperson für Probleme deiner Mitstudenten sein, sondern dich auch noch an den Diskussionen zur Prob-lemlösung beteiligen. gh/ed

lasst es uns nutzen!

10

Die Mitglieder der Studierendenschaft haben das Recht, an der Selbstverwaltung er Studierendenschaft mitzuwirken und deren Einrichtungen zu nutzen.

Satzung der Hochschule Wismar, §2, Abs. 1

Die Mitglieder der Studierendenschaft sind aufgerufen, ihre Rechte aus dieser Satzung wahrzunehmen. Alle Studierenden sind an die Regelungen dieser Satzung und der übrigen Ordnungen gebunden.

Satzung der Hochschule Wismar, §2, Abs. 4

Die an der Hochschule Wismar immatriku-lierten Studierenden bilden die Studierenden-schaft. Die Studierendenschaft ist eine rechtsfä-hige Teilkörperschaft der Hochschule Wismar. Sie nimmt ihre Angelegenheiten selbst wahr.

Satzung der Hochschule Wismar, §1, Abs. 1

24. JUNI14 UHRCAMPUSWIESEWÄHREND DES VOLLEYBALLTURNIERS

SCHNUPPERSTUNDE: KUBB

layou

t:elis

adom

inik

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) braucht Unterstützung, v.a. im Bereich Hochschulpolitik und Kultur.Wenn du Lust auf ‘ne Menge Erfahrung, viele dufte Veranstaltungen, ein zusätz-liches Semester BAföG, was für den Le-benslauf und ein paar neue Freunde hast, melde dich bei uns im Büro! Und wenn du nicht sicher bist, ob das dein Ding ist:Wir beantworten gerne alle Fragen.

Ja, das COA gibts noch!Und es sind wieder tüchtige Hilfskräfte für Aufbau, Abbau und Bewachung am 25., 26. und 27. September gesucht!6,50 Euro die Stunde.

Deine Bewerbung samt Mailadresse, Te-lefonnummer und Arbeitswunsch und -tag bis zum 31. Juli an den AStA!

AStA der HS WismarPF 1210, 23952 WismarSeiteneingang Haus [email protected]: 03841 / 753 234Fax: 03841 / 753 206

Referenten beimAStA gesucht!

Jobben auf dem:

AStA-Büro

13

Zwei Wochen vor der Wahl der Hoch-schulgremien in Wismar am 27. Mai 2009 machte es die Runde: Mindestens zwei bekannte Neonazis stehen zur Wahl in den Fachschaftsrat (FSR) Maschinenbau. Eins vorweg: Beide scheiterten mit drei und fünf Stimmen an der allgemeinen Be-schränkung der FSR auf sieben Mitglieder.

Vor allem die, die mit ihren Stimmen die Wahl der Aufsehen Erregenden gar nicht mitentscheiden konnten, äußerten ihr Un-verständnis, dass Neonazis überhaupt zur Wahl stehen dürfen. Klar dürfen sie, das ist Demokratie. Dass die beiden bei der Wahl scheiterten, ist aber auch Demokratie.Die Maschinenbaustudenten in Wismar entschieden sich deutlich gegen die Neo-nazis und gingen scheinbar bewusst zur „Ab“wahl: Die Wahlbeteiligung des Fach-bereichs hat sich zum letzten Jahr mehr als verdoppelt und ist fast die höchste (siehe Infokasten rechts). Man darf bezweifeln, dass diese nur zu Stande kam, weil so viele „Praxisproduktdesigner“ auf eine Nackt-party gehen wollten.

Da wird die Frage laut, ob überhaupt jemals eine „Gefahr“ bestanden hat, dass Neona-zis in die Gremien einziehen und was man denn schon in einem Fachschaftsrat „an-stellen“ könnte.

Wismars Neonazi-StudentenÜber neonazistische Tendenzen bei der Hochschulwahl 2009

Politisches Statement oder Sachbeschädigung? Schmiererei an Haus 7.

14

Wismars Neonazi-StudentenÜber neonazistische Tendenzen bei der Hochschulwahl 2009

Es ist dem Engagement Einzelner zu ver-danken, dass überhaupt bekannt wurde, dass es sich bei jenen Kandidaten um Neo-nazis handelt. Dass sie nicht aufgefallen sind, ist kein Zufall. Sie hielten sich seit dem Beginn ihres Studiums in Wismar bewusst zurück. Davor allerdings nicht, das beweisen einschlägige Internetsuch-portale. Das ist eine bekannte Masche: Sie bleiben unauffällig, lassen sich wählen, schaffen „bürgernahe Tatsachen“, sind zur Stelle, etablieren sich. Und schon sind sie genau dort, wo sie hinwollten – an der Spitze. Das funktionierte vor einigen Jahr-zehnten schon einmal und wird derzeit in zahlreichen Landkreisen in M-V demonst-riert. Die Fachschaftsräte sind nur ein Po-dest, wie es aber auch eines für viele nicht-radikale Engagierte war, die dann im AStA und StuPa waren. Darum kann noch nicht entwarnt werden, im Gegenteil, wir sollten gewarnt sein. Ob persönliche Diffamierun-gen Einzelner allerdings der richtige Weg ist, bleibt zu bezweifeln.Rocken, Grillen oder Pupsen gegen Rechts bezweckt nur eins: schallendes Gelächter im rechtsradikalen Lager.

Offene Augen und Ohren, Verstand und Mut und scharfe Sinne können aber ak-tiv verhindern, dass Neonazis und andere Radikale ein weiteres Mal zu große Teile unserer Gesellschaft und unseres Lebens einnehmen.

Denn wirklich alles fängt klein an.Auf den Verstand! x

STUDENTISCHE GREMIEN 2009

INSGESAMT 4316 WahlberechtigteIngenieurwissenschaften 1413 StimmenWirtschaftswissenschaften 984 StimmenGestaltung 561 StimmenFernstudenten 1278 Stimmen

STUDIERENDENPARLAMENT (StuPa) 930 Stimmen (21,55 %)

FACHSCHAFTSRÄTE (FSR)

Seefahrt 98 Stimmen (31,61 %)

Bauingenieurwesen 96 Stimmen (31,17 %)

Maschinenbau 154 Stimmen (31,30 %)

Elektrotechnik/Multimediatechnik 68 Stimmen (22,44 %)

Wirtschaft 203 Stimmen (20,63 %)

IDA 115 Stimmen (20,50 %)

Fernstudenten176 Stimmen (13,77 %)

Die genauen Ergebnisse sind auf den Aus-hängen der Wahlergebnisse und im AStA-Büro (Seiteneingang Haus 20) nachzulesen.

Wahlbeteiligungen

DIA ist die Kurzform für die Studienberei-che Design, Innenarchitektur und Archi-tektur der Fakultät Gestaltung und ist da-mit Namengeber der Jahresausstellung, die vom 9. bis 11. Juli 2009 in den Fakul-tätsgebäuden stattfindet. Aktuelle Studien- und Abschlussarbei-ten des vergangenen Jahres spiegeln an diesen Tagen das Leistungsspektrum der Wismarer Studenten aussagekräftig wi-der. Die besten Arbeiten werden von einer fachkompetenten Jury nominiert und ausgezeichnet. Tägliche Festakte, Rund-gänge und die Möglichkeit der Mappen-beratung sind in das Rahmenprogramm integriert. Außerdem bieten Lounge und Café neben den Präsentationen Raum für Phantasie, Dialog und Entspannung. Von der Dachterrasse durch das Foyer bis in noch unentdeckte Ausstellungsni-schen zieht sich die Präsentationsfläche durch das gesamte Fakultätsgebäude Haus 7 auf dem Wismarer Campus.

Kurt Weidemann. Typograph, Professor, Original. – Professor Kurt Weidemann, ei-ner der wichtigsten Gestalter des 20. Jahr-hunderts, kommt zur Jahresausstellung DIA’09 an die Fakultät. Als geschätzter Vertreter der gestalteri-schen Disziplin hält der 87-Jährige am Freitagnachmittag zur DIA-Preisverlei-hung seinen Vortrag rund um das Thema Gestaltung und Typographie. Er arbeitete mit Unternehmen wie Porsche, Deutsche Bahn, Shell, Zeiss und Daimler-Benz Aero-space zusammen. Darüber hinaus entwi-ckelte er als Berater für Corporate Identity bei der Daimler Benz AG die Hausschrift des Konzerns, Corporate A-S-E. Insgesamt über 25 Jahre unterrichtete der gelernte Schriftsetzer an Kunsthochschu-len wie der Hochschule für Gestaltung des Zentrums für Kunst- und Medientechnik (ZKM) in Karlsruhe und der der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stutt-gart, an welcher er seit 2006 auch als Eh-rensenator wirkt. Als Gründungsmitglied lehrte Kurt Weidemann außerdem an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unter-nehmensführung in Koblenz verbale und visuelle Kommunikation. Kurt Weidemann besticht durch seine au-thentische Persönlichkeit und schöpft aus einem breiten Erfahrungsschatz, so dass er auch als Vortragsreisender ein sehr gefrag-ter Mann ist. kb/red

Was machen die Studentenvon Haus 7 eigentlich?

Malen, Quatschen, Partyfeiern?

Fakultät Gestaltung lädt zur Jahresausstellung DIA‘09

16

Wie schon im letzten Jahr wird die Studie-rendenschaft der Fakultät Gestaltung aus eigener Initiative Arbeiten von Studenten in der Wismarer Altstadt unter dem Titel „intro“ präsentieren. Schon 2004 ist in einer Aktion die „Hoch-schule in die Stadt getragen“ worden. Ziel der Veranstaltung ist es, den Kontakt zwischen Hochschule und Stadt zu inten-sivieren und Wismarer Bürger wie auch Studenten zu einem Austausch anzure-gen. Die intro bietet sich hierfür als eine offene, jedermann zugängliche Plattform an. Der Bogen spannt sich in diesem Jahr von Action-Painting über Fotografie bis zu Arbeiten aus Holz. Eine Gesamtübersicht über die Aktion wird an den jeweiligen Ausstellungsorten und in vielen Geschäf-ten als Faltblatt zu finden sein. em

Geplant ist die intro als Prologveranstal-tung zur DIA, ursprünglich „DIA intro“. 2008 entschied sich das Dekanat aller-dings dagegen, den Namen „DIA“ freizu-geben. Nicht etwa, wie oft angenommen, weil die Professoren die Auswahl der Ar-beiten nicht kontrollieren konnten, wie bei der DIA selbst, sondern weil die Gefahr be-steht, dass gar keine Kontrolle besteht und in der Stadt Arbeiten gezeigt werden, die auf der DIA gar keine Chance hätten. Für die Arbeiten der erste intro im letzten Jahr traf das jedenfalls nicht zu. gh

Fast alle Studiengänge an der Fakultät sind zulassungsbeschränkt, als Bewerber braucht man also eine Bewerbungsmap-pe mit eigenen Arbeiten und muss einen künstlerischen Eignungstest vor Ort be-stehen. Es gibt die Studiengänge Archi-tektur, Architectural Lighting Design, In-nenarchitektur, Design (Produktdesign und Schmuckdesign) sowie Kommunika-tionsdesign und Medien.

Der Typograf Kurt Weidemann besucht die Fakultät Gestaltung zur DIA:Vortrag „Wahrnehmen – Ideen finden – Gestalt geben“ am 10. Juli um 15 Uhr.

Foto: Claudia Lanzl (www.kursivpixel.de)

Jedes Jahr lobt die Fakultät einen Wett-bewerb für das DIA-Plakat unter den Studenten aus. Die Plakte können als freies Projekt von Professoren betreut und benotet werden. Dieses Jahr gewann Carolin Beneke, KuM04.

Studieren in der Fakultät Gestaltung?

Designosaurus Ahoi!

Plakatwettbewerb

Verbotener DIA-Prolog?

intro

17

Herr Deter ist einer von fünf Wachmän-nern des Hanse-Sicherheits-Service, der für das Scharfschalten und Sichern der Campusgebäude über Nacht beauftragt ist. Jedes Vorkommnis wird von ihm pro-tokolliert und gemeldet.In den neun Jahren, die Herr Deter schon hier arbeitet, hat er viel gesehen, aber auch viel mit ansehen müssen. „Am schlimmsten ist der Vandalismus“, erklärt er. „Es werden immer wieder Scheiben eingeschlagen – mit Steinen oder Kanthöl-zern. Einmal sogar mit einem Gullideckel.“ Oft sind es Veranstaltungen des Block 17, nach denen sich die jungen Leute auf dem Gelände zu schaffen machen. Doch Stu-denten sind kaum unter den Übeltätern – eher Jugendliche und Halbstarke, die alko-holisiert hier randalieren. Die nächtlichen Vorkommnisse reichen von Ruhestörung und verbogenen Verkehrsschildern bis zu demolierten Autos. Es werden Glascontai-ner und Bauzäune umgekippt. Und häufig erleichtern sich die jungen Leute auch an

den Hochschulgebäuden, was Herr Deter aber kaum verhindern kann. „Wir haben nur ein Jedermannsrecht. Das heißt Hand-greiflichkeiten und Ähnliches sind uns nicht erlaubt. Wir können die Vorgänge beobachten, mit den Leuten reden und wenn es nötig ist, die Polizei verständigen.“Auf seinen Kontrollgängen sieht der Wachmann auch Studenten einfach auf dem Campus grillen – doch das ist nicht erlaubt. Der oft unsachgemäße Umgang mit der Glut nach dem Grillen stellt eine Brandgefahr dar, die viele nicht beachten. Wenn es jedoch angemeldet ist und ord-nungsgemäß aufgeräumt wird, ist es kein Problem. Schmierereien an Gebäudewän-den, zum Beispiel an Haus 7, sind immer besonders ärgerlich – denn die Sprayer sind so schnell weg, wie sie gekommen sind. Hier würde sich Herr Deter eine bes-sere Zusammenarbeit mit der Polizei wün-schen. Die kommt jedoch in der Regel viel zu spät. Was viele nicht wissen, ist, dass der Wach-dienst natürlich auch in den Ferien arbei-ten muss – für die Sicherheit auf dem Cam-pus. Für die Zukunft wünschen wir Herrn Deter weniger Vandalismus auf dem Cam-pus, damit er nachts nicht so oft raus muss. Vielen Dank für den kurzen Einblick in die Welt des Wachdienstes. rst

Wer leuchtet so spät durch Nacht und Wind?

portrait

Manch einer hat ihn schon durch die Dunkelheit streifen sehen, oder ist vor dem Schein seiner Taschenlampe geflüchtet.

Doch die meisten kennen ihn nicht – den Wachmann.

Bei Problemen ist der zuständige Wach-mann stets telefonisch zu erreichen.

Wachdienst vor OrtTelefon: 0151 / 15 04 95 57

18

Der Wachmann Herr Deter bei einem Kontrollgang um Haus 7B. Die Taschenlampe ist sein ständiger Begleiter.

Warum habt ihr euch für ein Maschinen-baustudium in Wismar entschieden?Helen: Ich habe mein Fachabitur in Me-talltechnik gemacht, war also schon vorge-prägt. Zum Anfang des Studiums wurden viele Ingenieure gesucht und da habe ich die Chance ergriffen. Es ist ja ein Beruf, der viele Herausforderungen bietet – das ist genau das Richtige für mich.

Franziska: Von Wismar hatte ich schon viel Gutes gehört und mich auch richtig entschieden, wie ich nun festgestellt habe. Naturwissenschaftliche Fächer lagen mir schon immer und für Technik interessie-re ich mich auch schon lange. So sehe ich Maschinenbau als Möglichkeit, meine Fä-higkeiten in dieser Richtung weiter auszu-bauen.

Gibt es die klassische „Männerdomäne“ noch oder hat sich der Studiengang Maschinenbau von allen Vorurteilen befreit? Wir haben drei Maschinenbäuerinnen interviewt, um es herauszufinden.

Fabienne, Helen und Franziska

Die Maschinenbäuerinnen

20

Wie findet ihr das Leben und Studieren in Wismar?Fabienne: Das Leben und Studieren in Wis-mar finde ich sehr angenehm. Die Nähe zur Küste ist ein klarer Standortvorteil ge-genüber manch anderen Hochschulen.

Gibt es Vorurteile zum Beispiel von eu-ren Freunden zu eurem Studiengang?Alle: Keiner unserer Freunde hat irgend-welche Vorurteile und einige von ihnen finden es richtig toll, dass wir Maschinen-bau studieren. Denn es ist zwar etwas Be-sonderes, aber nicht außergewöhnlich.

Wie kommt ihr mit dem Männerüber-schuss zurecht?Helen: Ich finde den Männerüberschuss sehr praktisch, da ich besser mit Männern klar komme.Fabienne: Mir ist die Zusammensetzung nicht so wichtig. Wir können als Studien-gemeinschaft gut zusammenarbeiten und das zählt ja am Ende.

Gibt es etwas, das ihr besser könnt als eure männlichen Kommilitonen?Franziska/Fabienne: Die Unterschiede sind eigentlich minimal, aber Frauen brin-gen eben andere Aspekte in die Arbeit mit ein. So ist eine gute Mischung wahrschein-lich das Beste.

Glaubt ihr, dass ihr nach dem Studium als Maschinenbäuerinnen gleichberech-tigt behandelt und bezahlt werdet?Fabienne: Ich denke schon, dass wir gleich-berechtigt behandelt werden, es gibt ja auch das Gleichstellungsgesetz. Wenn es nicht so sein sollte, werden wir uns aller-dings dagegen wehren.

Was denkt ihr, wie man Frauen wieder mehr für das Maschinenbaustudium mo-tivieren könnte?Alle: Sie sollten mehr durch ihr persönli-ches Umfeld ermutigt und gefördert wer-den, aber auch durch Lehrer und den Staat. Zum Beispiel beim Girls Day, bei dem man in diesem Bereich Vorlesungen und Semi-nare besuchen kann. Und vielleicht kann man auch zum „Campus Ahoi“ nächstes Jahr noch mehr Schnuppervorlesungen für Maschinenbau anbieten.

In welche Richtung wollt ihr euch für die Zukunft spezialisieren? Franziska: Es gibt viele Bereiche, um sich zu spezialisieren – Nanotechnologie, Me-dizintechnik, Flugzeugtechnik, Sicherheit ... Ich habe mich noch nicht entschieden wo es nach dem Studium hingehen soll.Helen: Kunststoff ist das neue Metall! Das Material ist extrem leicht verarbeit-bar, vielseitig einsetzbar und wieder ein-schmelzbar. Neben Kunststoff ist Medi-zintechnik eine Richtung, in die ich gehen würde.

Franziska hat sich noch nicht entschieden, wo es nach dem Studium hingehen soll.

21

Fabienne: Ich möchte mich erst nach mei-nem Praktikum richtig entscheiden.

Gibt es noch etwas, das ihr unbedingt los-werden wollt?Alle: Wir wollen allen Frauen Mut machen, Maschinenbau zu studieren!

Vielen Dank für das Interview. sb

Informationen zum Studiengang Maschi-nenbau und aktuellen Veranstaltungen:

Prof. Dr. Andreas KossowTelefon: 03841 / 75 35 00E-Mail: [email protected]

Helen hilft, wenn Not am Mann ist.

80€

STUDENTENANGEBOT

SURFKURSSTUDENTENANGEBOT

10 stündiger Kurs, für Gruppen ab 5 Personen,

Zeiten nach Vereinbarung, auch als Intensivkurs,

im Anschluss anerkannte VDWS Prüfung möglich ( +25 € )

Wassersportcenter Zierow, Michael Arndt

Strandstr.19c, 23968 Zierow

www.wassersportcenter-zierow.de

Anmeldung und Fragen?

0172 / 3069286

ANZEIGE

Henriette, du studierst Kommunikations-design und Medien und hast dich dazu entschlossen, dein Praxissemester im Ausland zu verbringen. Warum?Weil ich gern komplett auf mich alleine gestellt sein wollte. Es fällt mir leichter, mich in einer mir völlig unbekannten Um-gebung zurechtzufi nden. In Deutschland wäre dies nicht der Fall gewesen.

Warum fi el deine Wahl auf Amsterdam/ die Niederlande?Das hat sich zufällig ergeben. Ich habe mich auch in London und Stockholm bei Agenturen beworben. Die Engländer und Schweden haben mich aber ignoriert und nach meinem ersten Bewerbungsgespräch in Amsterdam habe ich gleich eine Zusage bekommen und alles war geritzt.

Wo hast du dein Praktikum absolviert?Ich habe bei zwei Agenturen in Amsterdam für jeweils 5 Monate gearbeitet (Colombo-Amsterdam & Calango/SAF-Visuals). Die erste war eine typische holländische Gra-fi k-Design-Agentur mit acht festen Mitar-beitern. Mein zweites Praktikum habe ich

bei zwei jungen Freelancern gemacht, die sich auf Grafi k- und Motiondesign spezia-lisiert haben.

Wie sah dein Arbeitsalltag aus? Was wa-ren deine Aufgaben?Wenn ich meinen Arbeitsalltag mit ande-ren Praktikanten vergleiche, war meiner wirklich gut. Ich habe werktags von 9-18 Uhr gearbeitet. Die Niederländer haben strenge Arbeitszeiten, an die sich auch tatsächlich gehalten wird. Ich durfte sehr schnell selbstständig an Projekten arbei-ten, für die ich selbst verantwortlich war. Das gefi el mir sehr gut. Ich habe typische Grafi k-Design Aufgaben erledigt (Gestal-tung von Plakaten, Flyern, Heften, Websi-tes, Corporate Designs, Illustrationen und Animationen).

Was waren die größten Unterschiede verglichen mit dem Studium? Fiel dir die Umstellung auf den Berufsalltag schwer?Der größte Unterschied zum Studium war, dass ich um 18 Uhr Schluss hatte und die Wochenenden auch komplett frei hatte. Dadurch konnte ich viel unternehmen und

Wismars Studenten berichten über ihre Erfahrungen im Ausland. In dieser Ausgabe befragte die Grüne Wiese die Kommunikationsdesign-studentin Henriette Rietz zu ihrem Praktikumssemester in den Niederlanden.

Alles Lekker

24

hatte Zeit, die Stadt, das Land und die Men-schen gut kennenzulernen. Es war aber auch sehr schwer, schon um 9 Uhr mor-gens kreativ zu sein. Ich habe eine andere Art der Arbeitsweise kennengelernt. Es ist alles strukturierter und konzeptioneller als im Studium. Man arbeitet viel schneller und hat für die Projekte viel weniger Zeit. Mein rechtes Auge hat dann auch irgend-wann immer so komisch gezuckt, weil ich überanstrengt war.

Wie groß waren die Verständigungs-schwierigkeiten mit den Niederländern?Für mich gab es im Prinzip keine Probleme. Ich habe zwei Sprachkurse belegt, konnte die Niederländer somit relativ gut verste-hen. Zu allem, was man schön oder toll fi n-det, sagt man einfach „lekker“, sei es etwas zu essen, das Wetter oder ein Bild. Ich hätte gerne mehr Niederländisch gesprochen. Leider schalten die Niederländer schnell auf Englisch um, wenn sie merken, dass man ihre Sprache nicht so gut spricht.

Wie und wo hast du dort gewohnt?Ich habe mit einer niederländischen Künst-lerin, einer norwegischen Grafi k-Design-Studentin und einem Hund auf engstem Raum zusammengewohnt. Ich hatte Glück mit den beiden Mädchen, wir haben oft etwas zusammen unternommen, was mir besonders am Anfang die Einsamkeit ge-nommen hat. Es war für mich aber auch sehr belastend, für ein Jahr unter den ge-gebenen Umständen zu leben. Ich hat-te ein 8m2 großes Zimmer, welches ein Durchgangszimmer zur Dusche war (ich hatte eine Schiebetür aus einer Pressspan-platte als Abgrenzung). Im Winter war es furchtbar kalt, die Matratze war winzig und komplett durchgelegen und meine Mitbewohner inklusive Hund konnten es nicht nachvollziehen, dass ich zum Schla-fen Ruhe brauchte. Bist du fi nanziell gut über die Runden gekommen? Wie unterscheiden sich die Lebenshaltungskosten von denen in Deutschland?Ich habe für das besagte Zimmer 330 Euro pro Monat bezahlen müssen. Und das ist

25

für Amsterdamer Verhältnisse fast ein Schnäppchen. Es ist alles, bis auf Konzerte und Secondhand Kleidung, viel teurer als in Deutschland. Das günstigste Gericht im Restaurant kostet selten unter 12 Euro, da ist man als Berlinerin etwas verwöhnt. Ich kam aber mit Hilfe eines Stipendiums, dem Praktikumsgehalt und elterlicher Un-terstützung gut über die Runden. Welche Klischees über die Niederländer wurden bestätigt oder widerlegt?Bis auf Frau Antje hatte ich irgendwie kei-ne Klischees im Kopf. Ich hatte ein wenig Angst, weil ich gehört hatte, dass viele Nie-derländer schlecht auf Deutsche zu spre-chen sind. Das kann ich aber überhaupt nicht bestätigen. Zur Sicherheit habe ich aber trotzdem zur UEFA EURO 2008 in Orange mitgejubelt. Mir ist aufgefallen, dass viele Niederländer Locken haben und Linkshänder sind. Ich wusste auch nicht, dass sich Erwachsene zum Mittag gerne bunte Zuckerstreusel oder Erdnussbutter mit Sambal Olek (das scharfe rote Zeug) aufs Weißbrot machen.

Was waren die prägendsten Erfahrungen, die du dort gemacht hast?Ich fand es sehr gut, wie einfach man in

Amsterdam mit anderen ins Gespräch kommt und wie schnell sich daraus wichti-ge oder interessante Kontakte entwickeln. Diese einfache und lockere Form von "Net-working" habe ich zuvor so noch nie er-lebt. Design und Kunst ist im Vergleich zu Deutschland in der Gesellschaft viel selbst-verständlicher und akzeptierter.

Was vermisst du aus dieser Zeit am meis-ten?Ich vermisse den Tagesrhythmus, das Ge-fühl, was ich hatte, wenn ich jeden Tag mit meinem Fahrrad durch Amsterdam gefah-ren bin. Ich vermisse die Wochenenden, die unzähligen Designveranstaltungen, die Parties und die ganzen anderen Events, die ich regelmäßig erleben durfte (Sagmeister-Lesung, Graphic Design Festival, Amster-dam Fashion Week, Lowlands Festival, Sil-vester, Königinnentag, Utrecht, Rotterdam, eine Milliarde Konzerte und und und). Ich vermisse die Menschen, mit denen ich das alles erlebt habe.

Unabhängig vom Studiengang - würdest du ein Auslandssemester in den Nieder-landen weiterempfehlen?Ja, unbedingt. kg

26

Es war einmal. Mandy besitzt eine leider nicht sehr erfolgreiche Kneipe in Berlin-Kreuzberg. Um den Umsatz zu steigern, beschließt sie, die Getränke der Stamm-kundschaft (hauptsächlich alkoholkranke Hartz-IV-Empfänger) auf den Deckel zu nehmen – ihnen also Kredit zu gewähren.Das spricht sich in Kreuzberg schnell he-rum und immer mehr Kundschaft drängt sich in Mandys Bar. Da die Kunden sich um die Bezahlung keine Sorgen machen müssen, erhöht Mandy die Preise für Bier und Schnaps und steigert damit auch massiv ihren Umsatz. Der junge und dy-namische Kundenberater der lokalen Bank bemerkt Mandys Erfolg und bietet ihr eine unbegrenzte Kreditlinie an. m die Deckung macht er sich keinerlei Sor-gen – er hat schließlich die Schulden der Trinker als Deckung. Zur Refinanzierung – eine Bank muss ja ihr Geld irgendwo her-kriegen – taufen top ausgebildete Invest-mentbanker die Bierdeckel in verbriefte Schuldverschreibungen um und nennen sie SUFFBOND, ALKBOND und KOTZBOND.Diese Papiere laufen unter der modernen Bezeichnung SPA (Super Prima Anleihen) und werden bei einer usbekischen Online-Versicherung per E-Mail abgesichert.Daraufhin werden sie von mehreren Ra-ting-Agenturen mit ausgezeichneten Be-wertungen versehen. Niemand versteht

...haben es versucht. Doch so einfach und lustig hat uns noch niemand erklärt, wie es zur weltweiten Finanzkrise und den nachfolgenden Bankenpleiten kommen konnte.

zwar, was die Abkürzungen bedeuten oder was genau diese Papiere beinhalten, aber dank steigender Kurse werden diese Konstrukte ein Renner für institutionelle Investoren. SPA ist ein Hit, Vorstände und Investmentspezialisten der Bank erhalten Boni im dreistelligen Millionenbereich. Ei-nes Tages, obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risk-Manager (der spä-ter wegen seiner negativen Grundeinstel-lung selbstverständlich entlassen wird) fest, dass es an der Zeit sei, die ältesten Deckel von Mandys Kunden langsam ab-zukassieren (fällig zu stellen nennen das die Banker). Überraschenderweise können weder die ersten noch die folgenden Knei-penkunden ihre Schulden, von denen viele inzwischen ein Vielfaches ihres Jahresein-kommens betragen, bezahlen. SUFFBOND, ALKBOND und KOTZBOND verlieren 98 %. Mandys Kneipe geht pleite. Der Wein- und der Schnapslieferant gehen Konkurs. Beide hatten sich von Mandy lange und gerne mit Super Prima Anleihen bezahlen lassen. Der Bierlieferant wird wegen der besonde-ren Bedeutung der Bierindustrie vom Staat teilweise entschuldet und von einer belgi-schen Investorengruppe übernommen.Die Bank wird durch den Staat mit Steu-ergeldern gerettet. Der Bankvorstand ver-zichtet für das abgelaufene Geschäftsjahr auf den Bonus... unbekannte Quelle

Die klügsten Wirtschaftswissenschaftler...

27

Sie haben es geschafft! Lisa Who und Ste-reopolar stehen 26. September 2009 auf unserer „CampusOpenAir Wismar“-Büh-ne. Unerwartet hat das Publikum beim Bandcontest „Kabelsalat“ am 4. April 2009 gleich zwei Bands zu den Gewinnern ge-kürt. Vier Bands standen zur Auswahl und der Beifall des Publikums sollte entschei-den, wer beim „CampusOpenAir Wismar“ auftreten darf. Doch auch nach mehrmali-gem Applaus war zwischen Lisa Who und Stereopolar kein eindeutiger Gewinner ge-funden. Ein Unentschieden war das Ergeb-nis. Und so dürfen wir uns nun auf beide Bands freuen.Die 2006 gegründete Berliner Band Lisa Who bewegt sich mit deutschsprachigen Pop zwischen den Stilen des Singer-Song-

writers und Chansons. Die vier musikalisch ausgebildeten Bandmitglieder Lisa (Gesang und Glockenspiel), Ralph (Bass), Anthony (Gitarre und Gesang) und Martin (Schlag-zeug) entwickelten einen ganz eigenen Musikstil. Jeder Einzelne brachte andere Einflüsse mit in die Band und so bleibt Lisa Who unverwechselbar. Ganz persön-liche Ambitionen hegt Lisa Who mit ihren selbstgeschriebenen Texten und der eigen komponierten Musik. Die Zuhörer sollen sich damit identifizieren können. Als per-sönliche „Musik-Hausapotheke“ wollen sie sich sehen und für jede Stimmung den passenden Song haben. Zur Zeit bereitet sich die Band mit vielen Konzerten in ganz Deutschland auf das „CampusOpenAir Wismar“ vor. Den Wis-

Lisa Who und Stereopolar beim »CampusOpenAir Wismar«

Lisa Who und Stereopolar beim »CampusOpenAir Wismar«marer ”Kabelsalat“ haben sie bereits als ein besonderes Highlight ihrer Karriere gesehen. „Der ganze Tag war toll. Es war schönes Wetter, eine große Bühne. Ein tol-ler Sound. Und dann natürlich noch das tolle Feedback vom Publikum. Wir freuen uns alle schon tierisch auf das Festival im September“, berichten die Musiker und fü-gen in Vorfreude hinzu:

„Wir wünschen uns für diesen Auftritt, dass er wieder genau so schön wird wie der beim Kabelsalat!“

Im Jahr 2005 gründete sich durch das mu-sikalisches Projekt „Emotronic Powerpop Konkret“ die ebenfalls vierköpfige Bran-denburger Band Stereopolar. Immer auf der Suche nach neuen Klängen und Tönen

wollen sich Hans (Gesang und Synthesi-zer), Christian (Gitarre und Backings), Bax-ter (Bass, Gitarre und Backings) und Micha (Schlagzeug) ihre neue Broadcastwelt ge-stalten. Mit treibenden Beats, rollenden Retrobässen, emotonischen Gitarren und Klängen des Synthesizers entwickelten die Musiker Ihren eigenen ausgefallenen und charakteristischen Musikstil. Er lässt den Puls nur selten langsam schlagen und das Publikum nicht still stehen.Auch Stereopolar spielt in diesem Jahr deutschlandweit viele Konzerte und ar-beitet derzeit an einem ersten Album, das Anfang Herbst erscheinen wird. Der Band-contest „Kabelsalat“ scheint für die vier Jungs ein besonderes Ereignis gewesen zu sein. Auf ihrer Internetseite berichten sie

29

ausführlich über ihre Eindrücke und sch-reiben: „Wismar ist eine schöne Stadt ... ja, das „Wismar“ schon! Wir freuen uns!“Die Auftritte der beiden Bands verspre-chen einen abwechslungsreichen und un-vergesslichen Abend. Bleibt uns nur noch die Semesterferien und den Sommer zu genießen und abzuwarten, bis es im Sep-tember heißt: „CampusOpenAir Wismar“! Wir kommen! cf

Informationen„CampusOpenAir Wismar“ am 26.09.2009www.campusopenairwismar.dewww.myspace.com/whoislisawhowww.stereopolar.dewww.myspace.com/stereopolarmusik

am 26. September 2009, 17 Uhr, mit:Thomas D, Virginia Jetzt!, Dendemann, Fotos, lisaWHO, Stereopolar.

30

Das System der „unternehmerischen Hochschule“ sieht eine enge Zusammen-arbeit von Wirtschaft und Hochschule vor, um letztere, unabhängig von Land und Bund, zu finanzieren. Nutznießer dieser Synergie sollen Studenten sein, die dann zu niedrigen Studiengebühren ein optima-les Umfeld genießen.

Im Zuge dieser Umstellung wurde auch die Hochschuldemokratie effizienter gestaltet. Das Konzil, eine Art Hochschulparlament, wurde abgeschafft – eines der wichtigs-ten Gremien, das eine breite Masse an Hochschulmitgliedern vertrat. Studenten, Mitarbeiter und Professoren fällten ge-meinsam Entscheidungen über die Hoch-schulpolitik. Der Verlust dieses Gremiums mag den Prozess der unternehmerischen Hochschule beschleunigt haben, riss aber auch einen Teil Basisdemokratie mit sich. Viele studentische Projekte folgten – er-folgreiche und weniger erfolgreiche. Ich denke, dass viel Potential verschwindet, weil man nicht zum Nachbarn schaut. Fachbereichsübergreifende Zusammen-arbeit würde den gewaltigen Ideenpool fördern und die Umsetzung neu beflügeln.Ebenso sind Dienstleisungs-GmbHs gebil-det worden, um durch Fernstudiengänge Mittel zu gewinnen. Eine klasse Idee mit

einem Problem: viele der dazugehörigen Lehrkräfte sind Professoren und Dozenten der Hochschule. Hier ist auf den Spagat hinzuweisen, der zwischen den Verpflich-tungen ihren Studenten gegenüber und denen des Dienstleisters herrscht. Wer sind die Leid Tragenden? Ab wann ist der Student nur noch eine Ware, die es zu pro-duzieren gilt, anstatt einer Person, die es zu fördern, formen und auszubilden gilt?

Jede Hochschule muss darüber nachden-ken, wie sie sich finanzieren kann. Sie muss darüber nachdenken, wie sie effi-zienter handeln und sich auf dem natio-nalen Bildungsmarkt positionieren kann. Allerdings sollten diese Veränderungen zu einer Verbesserung, nicht nur einer Verän-derung führen. Wir haben uns teilweise von Abhängigkeiten befreit, so von den Ministerien, und sind dadurch teilweise abhängig von der Wirtschaft geworden. Und ist es in der Zeit einer Wirtschaftskrise nicht gefährlich, sich von denen abhängig zu machen, die wir hinterfragen sollten, wenn die Hochschule als freie Instanz die Möglichkeit hat, Studenten Denkanstöße zu liefern und sie darin auszubilden, kri-tisch zu urteilen? Geben wir diese Freiheit nicht damit auf?

Warten dürfen wir nicht. ss

2005 entschied sich die Hochschule Wismar zu einem Finanzierungs-system, das den EU-Empfehlungen der „unternehmerischen Hochschule“ entsprach. Vielversprechende Vision oder gefährlicher Hochseilakt?

Unternehmerische Hochschule

31

DENDEMANN

THOMAS D

VIRGINIA JETZT!FOTOS

LISA WHO STEREOPOLAR

26.09.2009 17 UHR

CAMPUS HOCHSCHULE WISMAR5 EURO EINTRITT

WWW.CAMPUSOPENAIRWISMAR.DE

CampusOpenAir Wismarin dieser Grünen Wiese:

Seite 11: Jobs zu vergebenSeite 12: Fotos AStA Seite 28: lisa WHO, Stereopolar

32

DENDEMANN

THOMAS D

VIRGINIA JETZT!FOTOS

LISA WHO STEREOPOLAR

26.09.2009 17 UHR

CAMPUS HOCHSCHULE WISMAR5 EURO EINTRITT

WWW.CAMPUSOPENAIRWISMAR.DE

Vor, zurück, zur Seite, ran!

Um mich herum eine erstaunlich hohe An-zahl an Tanzpaaren, die munter ihre Hüften schwangen, sich drehten, hüpften, manch-mal (je nach Talentgrad) auch schlurften und dem Rhythmus der Musik folgten.Nun – auf die Plätze, fertig, los – war ich gefordert. Dabei stellte ich zu meinem Er-schrecken fest, dass mein erster und bis jetzt letzter Tanzkurs gute 10 Jahre her ist. Und das damals Gelernte habe ich so gut wie nie wieder aufgefrischt.Die gute Laune der Studenten und der moti-vierende Tanzlehrer ließen uns nicht lange still stehen. Ein paar zaghafte Schritte und nach kurzer Zeit wirbelten wir – ahnungs-los über das, was wir taten – durch den Raum. Wir tanzten Rumba, Foxtrott, Dis-cofox, Jive, Tango und Cha-Cha-Cha – alles, was das Herz eines Gesellschaftstänzers begehrt. Nicht viel später übten wir bereits eine Drehung des langsamen Walzers und schauten uns jeden Schritt ab, den der Kurs-leiter Stefan Tesch und seine Partnerin uns vortanzten. Manchmal hieß es „Ohren zu und durch“, wenn typische 80er und 90er Trashsongs, extrem schmalzige Schmuselieder oder ein auf Englisch interpretiertes „Bett im Korn-feld“ zum Tanzen animieren sollten. Doch über Musikstile lässt sich ja bekanntlich streiten.

Wer sich als absoluter Anfänger sieht, ist in dem Kurs gut aufgehoben. Um hier tanzen zu können, muss man kein Fortgeschritte-ner sein. Studenten aus allen Fakultäten tauchen jeden Donnerstag in die Welt des Tanzes ein. In lockerer Atmosphäre und

Die Tanzkurstester Carolina Friedrich und Richard Stickel geben alles.

„Lass uns mal den Tanzkurs testen.“ Das waren die letzen Worte meines zukünftigen Tanz-Test-Partners, bevor ich eines Abends im Foyer des Hauses 7c stand – zum Gesellschaftstanz aufgefordert.

35

ohne Vorschriften kann jeder seine ersten Tanzschritte lernen. Es werden tänzerische Grundkenntnisse vermittelt, man kann seine Technik verbessern und einige an-spruchsvolle Figuren üben. Dabei wird auch auf Wunschtänze eingegangen, um das Ge-lernte zu vertiefen.Erstaunlich, wie viel Stress und Anspan-nung man sich von der Seele tanzen kann, wenn man weiß, wie ein Tanz zur passen-den Musik getanzt wird. Ein Blick in die Ge-sichter der teilnehmenden Paare verrät mir, wie viel Spaß es macht, über die Tanzfläche zu fegen, ohne sich dabei je wieder blamie-ren zu müssen. Und selbst nach zwei Test-stunden kann ich behaupten, dass unsere (wenn auch noch schwachen) Tanzkünste

sich verbessert haben. Somit endet dieser Bericht mit einem Zitat, der jeden Inter-essenten zum Besuch dieses Tanzkurses motivieren soll: „Ich lobe den Tanz, denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge, bindet den Vereinzelten zur Gemein-schaft. Ich lobe den Tanz, der alles fordert und fördert, Gesundheit und klaren Geist und eine beschwingte Seele.“Aurelius Augustinus (354 – 430) cf

InformationenTanzkurs jeden Donnerstag im Semester um 19.30 UhrHochschule Wismar Haus 7cTanzlehrer Stefan Tesch

36

Der Stolperheini

„Ich hab da schonmal was vorbereitet“, verkündet stolz der Selbstversorger und breitet das Angebot seiner ganz persönlichen Mensatheke vor sich aus: Räucherfisch, ein paar frische Eier, diverse Tupperdosen und Bordeaux. Außerdem Bratkartoffeln, die mittels der ebenfalls mitgebrachten Pfanne und dem Gasko-cher noch zubereitet werden. Und im Anschluss läd er ein zu Knüppelteig am Lagerfeuer. In der Mensa, versteht sich. Denn selbst ist der Mensaner!

Es passiert ihm immer wieder. In Gedan-ken versunken denkt er über das eine Mädchen nach, dass letztens so süß gelä-chelt hat und schon kommt die verhäng-nisvolle erste Stufe der Mensatreppe. Mit lautem Geklapper fällt der Stolperheini vorn über und das Essen fliegt in hohem Bogen durch die Lüfte. Schadenfreude erfüllt den Raum. „Mist“, denkt er sich und schaufelt reumütig die Erbsen von der Treppe auf seinen Teller. „Das passiert aber auch immer nur mir.“

Der Selbstversorger

Was für ein Mensaner bist du?

Zum wiederholten Male fand die Wahl zur „besten Mensafrau“ statt. Gewinnerin des begehrten Titels war diesmal Frau Böhm. Sie konnte mit Gefühl und Witz die Herzen der Jury gewinnen. Viele Grüne Wiese Leser fragen sich: „Wird es auch einmal einen besten Mensamann geben?“ Ja! In der nächs-ten Ausgabe werden wir ihn küren.

Mensafrau ausgezeichnet

Die Grüne Wiese weiß, was du diesen Sommer tun wirst - denn Wismarer Studenten berichten exklusiv über ihre Pläne für die

langersehnten Sommerferien. Lest und staunt!

38

23, Kommunikationsdesign und Medien

„ “

23, Kommunikationsdesign und Medien

39

– 29, Maschinenbau

24, Innenarchitektur

40

24, BI

41

Kitesurfkursschule Carsen Ritter, PepelowWochenendkurs: 2 Tage, 189 Euro. KiteCamp: 5 Tage (werktags), 309 Euro.Studentenrabatt: 20 Euro mit Passwort „gruenewiese“.Strandweg 1, 18233 Pepelow am SalzhaffTelefon: 0177 / 28 37 234www.kite-surf-schule.de

Wassersportcenter Zierow, Michael ArndtStudentenangebot: Surfkurs (10 Std.) für 80 Euro (Material und Neoprenanzug inkl.)info@wassersportcenter-zierow.dewww.wassersportcenter-zierow.deStrandstr. 19c, 23968 ZierowTelefon: 0172 / 30 69 286Andere Wassersportarten: Motorbootver-leih (führerscheinfrei), Catamaran-, Jollen- und Yachtsegeln, Surfschnupper- und Fortgeschrittenenkurse, Sportbootführer-scheine

Segelschule Cipra, WismarAusbildung, Törns, ShopKlußer Damm 1, 23970 Wismarwww.segelschule-cipra.de

Segelfliegen Schnupperlehrgang, PasewalkAnreise: Sonntag, 2. Juli, 16 – 18 UhrÜbernachtung vornehmlich im Zelt.Dann zwei Tage (Mo, Di) schnuppern: Drei Starts inklusive für 25 Euro.Flugplatz Franzfelde (bei Pasewalk, >A20),Pasewalker Luftsportclub „Ueckerfalken“,www.ueckerfalken.de Tel.: 03973 / 44 16 70

Aushilfe im Ostseehotel Klützer [email protected].: 038827 / 887 0, Fax 098827 / 8877 7

Studentischer Gestaltungspraktikantbei der OstseezeitungBewerbung an [email protected]

Kitesurflehrer gesuchtKitesurfschule Carsten Ritter in PepelowTelefon: 0177 / 28 37 234www.kite-surf-schule.de

Jobben auf dem CampusOpenAir WismarEs sind tüchtige Hilfskräfte für Aufbau, Abbau und Bewachung am 25., 26. und 27. September gesucht! 6,50 Euro die Stunde.Deine Bewerbung samt Mailadresse, Tele-fonnummer, Arbeitswunsch und -tag bis zum 31. Juli an: [email protected] Studentenjob im KAIbarcaféMelden bei: Hendrik Edmund Steg,[email protected], Tel.: 0163 / 75 82 010 Mitglieder oder Arbeitskräfte im Block 17Im Block 17 melden oder [email protected] Restaurantaushilfen im Hotel Schloss Gamehl gesuchtTel. 038426 / 22 000, 0172 / 99 11 862

Sommeraktivitäten Studentenjobs

Kiten, Knechten & Kultur

42

DIA-Party auf der Wiese hinter Haus 710. Juli, ab 20 Uhr

Prüfungskneipe im Block 17jeden Dienstag und Donnerstag in der Prüfungszeit ab 17 Uhr

Blocknightjeden Freitag ab 22 Uhr

XI. miniCon – Block 17Samstag, 25. Juli, ab 1o Uhr bis Sonntag, 26. Juli, 16 Uhr. Für jede volljäh-rige Person, die Spaß daran hat, wenig zu schlafen und viel zu zocken. Eintritt 5 Euro, Anmeldung ab 16. Juni. 5o Plätze. Mit Kaffee und Tee bis zum Bersten der Blase. Spielleiter zahlen keinen Eintritt.Stift, Radiergummi und Papier sind da.Anmeldungen an [email protected].

Semesterabschlussparty – Block 1717. Juli ab 22 Uhr

Schwedenfest21. – 23. August, Altstadt Wismar

Hansefest „750 Jahre Schutzbündnis“4. – 6. September, Alter Hafen Wismar

CampusOpenAir Wismarmit Thomas D, Virginia Jetzt!, Dende-mann, Fotos, lisa WHO, Stereopolar26. September, Eintritt 5 Euro.

intro – studentische Arbeiten in Schau-fenstern und Cafés der Altstadt, Details im ausliegendem Flyer und auf Seite 14,1. Juli – 7. Juli, teilweise länger

DIA‘09 – Jahresausstellung der Fakultät Gestaltung, siehe Seite 14,9. – 11. Juli, Haus 7, Campus Wismar

Horst Wendt – Holzarbeiten2. Juli – 1. Aug., Galerie Hinter dem Rathaus

Amadou M. Diallo – Malerei8. Juli – 5. August, Galerie Kunststoff

Angewandte Fotografie von Hanjo Volster18. Juli – 2. August, Baumhaus Wismar

Angelika John – Bilder und Objekte6. August bis 5. SeptemberEröffnung: 5. August, 19:30 UhrGalerie Hinter dem Rathaus

„Wahnsinn-Kunst“ plus NeunundneunzigPlastiken von Hans W. Scheibner8. August – 16. August, Baumhaus Wismar Präsentation der Arbeitsergebnisse der 14. Sommerakademie für Architektur und Kunst an der Hochschule Wismar22. August – 6. September, Baumhaus Wismar

weitere Ausstellungen in: Gerichtslaube, Schabbellhaus, Rathauskeller. www.wismar.de

Partys und FesteAusstellungen

Lass die Sonne in deinen Terminkalender!

43

Einer geht noch …

Die Grüne Wiese-Redaktion begab sich in die Höhle des Löwen und testete für euch, wo es sich abseits der bekannten Hot Spots am besten versacken lässt. Schlauch und Kai kann ja jeder - „Wir gehen auch dort-hin, wo‘s weh tut“ lautete dementspre-chend das Motto für unsere 1. offi zielle Kneipentest-Tour. Bewertungskarten, auf denen unterschiedliche Kriterien wie Preise, Personal oder Atmosphäre benotet wurden, sollten uns dabei helfen, ein ob-jektives Urteil zu fällen. Aber na ja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt …

Der Startschuss fi el beim Brauhaus am Lohberg, einem Wirtshaus, welches be-sonders beliebt bei der Generation 40+ ist. Hier erfolgte die Einstimung auf den Abend in uriger, holzvertäfelter Umge-bung und zwischen allerhand Kunstefeu. Das Brauhaus trägt seinen Namen nicht umsonst, denn hier wird der Gerstensaft noch in Eigenproduktion hergestellt und so entschlossen sich die Redaktionsmit-glieder die Traditionsbiere „Roter Erik“ und „Wismarer Mumme“ zu verköstigen (ganz Mutige trauten sich bereits, eine Bierbowle aus Bier und Cocktailfrüchten zu bestel-len). Doch bereits hier teilten sich die Mei-nungen; während Einige von der Milde des Bieres sehr angetan waren, vermissten An-dere die Sprudeligkeit. Ja, man merkt es vielleicht: zu diesem Zeit-punkt nahmen wir unsere Aufgabe als Kneipentester noch sehr ernst; nichts ent-ging unseren wachsamen Adleraugen. Auch nicht, dass die Toiletten in diesem

Der Große Kneipentest.

Etablissement nicht ausgeschildert wa-ren, was im Notfall böse enden könnte. Aber selbst dann gibt es ja immer noch das freundliche Personal, welches einem den Weg weisen kann, vorausgesetzt es spielt nicht Verstecken im Lastenaufzug.Einige Teilnehmer befürchteten bereits hier, sich auf das Gelage nicht ausreichend vorbereitet zu haben und bestellten sich deshalb Schmalzstullen, um eine Grundla-ge für den weiteren Abend zu schaffen. Das Gürkchen, das mitserviert wurde, sorgte für einhellige Begeisterung in der Runde. Gürkchen top, Musik fl op könnte hier bei-nahe das Fazit lauten. Denn alles in allem fühlten wir uns im Brauhaus sehr wohl, aber das Radiogedudel sorgte zeitweilig für Stirnrunzeln. Zum Glück wurde es zu weiten Teilen durch die Geräuschkulisse erstickt. Denn auch um 19 Uhr trafen wir hier schon auf zahlreiches Publikum (vor-wiegend Touristen), das ordentlich Radau machte. Gerne wären wir noch länger ge-

Brauhaus

44

blieben, aber unsere „mission“ war schließ-lich noch nicht „accomplished“.

Durch die Schmalzstullen im Brauhaus auf den Geschmack gebracht, steuerten wir dann als nächstes instinktiv eine Lokalität an, die eigentlich weniger als Kneipe, son-dern eher als Restaurant bekannt ist; der Kroate in der Frischen Grube mit dem pas-senden Namen „Kroatien“. Wir fanden im nicht sonderlich geräumi-gen Lokal zum Glück noch einen freien Tisch, hatten jedoch den Eindruck, dass die Bedienung angesichts des studenti-schen Andranges etwas überfordert war. So wurden beispielsweise Bestellungen vertauscht und auch ein Lächeln musste man im Gesicht der Kellnerin vergeblich suchen. Das gab sofort Minuspunkte. Die lange Wartezeit versuchte man uns mit der Musik der Gipsy Kings erträglicher zu ge-stalten, aber kleiner wurde der Hunger da-durch auch nicht. Dafür konnte man dem

Ladenbesitzer beim Internet-Poker über die Schulter schauen. Machte man sich auf den Weg zu den Toiletten, musste man den Tresen passieren, an dem der Ladenbesit-zer sich die Zeit an seinem Laptop vertrieb. Man spekulierte, ob er sich vielleicht so die Ladenmiete erspielen würde. Das Fassungsvermögen des „Kroatien“ ist - wie bereits erwähnt - nicht sonderlich groß. Trotzdem versuchten die Besitzer, soviel Deko wie möglich unterzubringen; eindrucksvoll demonstriert an den Spiel-zeugmotorrädern im Toilettenbereich. Weiterhin bleibt zu erwähnen, dass sich die Anzahl der Gäste während unseres Be-suchs rapide verringerte. Am schlechten Essen kann es aber nicht gelegen haben: Die Cevapcici waren nämlich köstlich und die Knoblauchdips phänomenal. Zu be-mängeln, wäre jedoch die Tatsache, dass ein Wechsel der Beilagen „lediglich 2 Euro extra“ kostete, wie es so nett in der Kar-te formuliert war. Ja, die Karte; auch ein

45

Thema, über das Gestaltungsinteressier-te hier stundenlang debattieren können. Bestach die Typografi e doch durch eine mit Steinstruktur unterlegte Comic Sans und allerlei völlig fehlplatzierter Cliparts. Nichtsdestotrotz lohnt sich auch hier ein Besuch; allein schon wegen der Cevapcici, der Gefl ügelleber, der Knoblauchdips und der Toilette, die nach Chemie-Pfi rsich duf-tet. Wegen der Getränke muss man nicht unbedingt kommen: Auf der Karte stan-den hier ausschließlich eher unbekannte Biersorten, die zum Entsetzen einer Person, deren Name hier nicht genannt werden muss, „allet Westsorten war‘n, wa“.

Satt und angetrunken stolperten wir nun weiter in Richtung Fellfresse. Wismars Metal-Kneipe Nummer 1 und der Ort sa-genumwobener Salzstangenlegenden (auf die an dieser Stelle aber auch nicht näher eingegangen wird). Wir wollten Lakritz-schnaps - und zwar sofort! Leider verwehr-te uns ein „Heute geschlossen“-Schild den Eintritt ins Lakritzparadies und darum gin-gen wir einfach zwanzig Meter weiter und ließen uns im DT64 nieder.

Da die Getränkekarte im DT64 Einiges zu bieten hatte, entschlossen sich die meisten von uns, statt des obligatorischen Bieres ei-nen Cocktail zu trinken. Die Streber unter uns tranken natürlich eine „Grüne Wiese“. Bei loungiger Atmosphäre und schum-merigem Rotlicht wurden die Gesprächs-themen zunehmend anstößiger. Und die Ersten wurden bereits hier sehr nachlässig beim Ausfüllen ihrer Bewertungskärtchen. Passend zum Stylo-Ambiente, ansonsten jedoch ziemlich nervtötend, war die Fahr-stuhlmusik, die aus den Boxen dudelte. Sie war vermutlich auch ein Grund, weshalb wir uns recht bald dazu entschlossen, wei-terzuziehen.

Wir entschieden uns, in Richtung Markt-platz zu gehen, um mal die City aufzumi-schen. Mutige schlugen vor, gröhlend in die noble Weinwirtschaft einzufallen, doch dann hielten wir das Weincafé Schweden-wache für die bessere Wahl. Die Begrüßung dort war äußerst freund-lich, obwohl das bei einer Horde angetrun-kener Studenten nicht selbstverständlich war. Das Interieur versprühte eine ange-

46

nehme Muggeligkeit und zeichnete sich durch eine Holzigkeit aus, deren Opulenz die Augen auf Dauer aber auch ein wenig überfordern kann.Wir wählten eine Sitzecke mit Beicht-stuhlfeeling und allerhand Schnitzereien, welche sofort zu faszinieren wussten. Die Weinkarte war, wie der Name des Lokals es bereits vermuten ließ, sehr umfangreich. Die Bierauswahl war dagegen jedoch eher mau. Dafür wurden die Schwarzbiere, die wir bestellten, kunstvoll mit Brezeln ver-ziert. Ja, Brezeln - das war‘s, was wir jetzt wollten, denn unsere Körper lechzten schon lange nach Elektrolyten. Der freund-lichen Bedienung ist das zum Glück nicht entgangen, denn man brachte uns ganze Schälchen mit dem leckeren Laugenge-bäck. (Einige überkam plötzlich ein hei-meliges Gefühl, denn die Brezel-Schälchen ähnelten denen aus Muttis und Omas Kü-chenschrank.)Wer das Weincafé besucht, sollte es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, mal einen Abstecher auf die Toiletten zu machen: Diese bieten nicht nur ausreichend Platz für einen spontanen Ausdruckstanz, auch

die Folienfl iesen wissen mit ihren Motiven aus Flora und Fauna zu begeistern. Festzuhalten bleibt, dass das Weincafé Schwedenwache mit seinem vornehmen Rentnercharme defi nitiv ein Lokal ist, in das man seine Großeltern getrost ausführen kann, wenn diese einen am Sonntagnach-mittag mal wieder spontan besuchen … und man gerade keine Brezeln im Haus hat.

Mittlerweile war es 23 Uhr und auf den Be-wertungskarten war nur noch Platz für eine weitere Lokalität. Deshalb beschlossen wir, den Abend dort ausklingen zu lassen, wo alle wilden Partynächte traditionsgemäß enden: an der Tankstelle!Was hier überwältigte, war die riesige Aus-wahl an Getränken und Snacks; da konnte wirklich keine andere Kneipe mithalten. Was dagegen zu wünschen übrig ließ, war das Personal, das natürlich am Nachtschal-ter erstmal wachgeklingelt werden muss-te. Dafür machte die Bockwurst im Bröt-chen wieder alles wett und ließ uns sogar die kalten Gehwegsteine vergessen, auf denen wir saßen.Wieder mal entpuppte sich die Tankstelle

47

Nachlässigkeiten beim Ausfüllen der Be-wertungskarten geführt hat oder aber die Wahl irgendwie manipuliert wurde. Festzuhalten bleibt jedenfalls, dass Wis-mar viele Kneipen besitzt, die es noch zu entdecken gilt und dass es sich lohnt, auch mal über den studentischen Tellerrand hi-nauszuschauen. kg

als toller Ort, um nächtliche Milieustudien zu betreiben - beim Entertainment-Fak-tor also defi nitiv ungeschlagen. Einziges Streitthema waren hier nur die Toiletten. Während die Jungs begeistert waren, konn-te das letzte verbliebene Mädchen den Bü-schen nicht sonderlich viel abgewinnen. Na ja, mit etwas Fantasie war‘s wie auf‘m Festival. Bleibt nur die Frage, warum die Bierpreise eigentlich nicht auf der elektro-nischen Anzeigentafel stehen?

Nach Auswertung aller abgegebenen Punkte bzw. Noten ging das DT64 als Ge-winner aus unserem Test hervor. Knapp dahinter platzierten sich das Brauhaus und die Schwedenwache. Warum die Tankstelle abgeschlagen auf dem letzten Platz gelan-det ist, kann im Nachhinein aber auch nie-mand so recht verstehen. Wir gehen davon aus, dass der steigende Alkoholpegel zu

Die Stationen der Kneipentour im Überblick:1. BrauhausKleine Hohe Straße 152. Restaurant KroatienFrische Grube 313. DT64Breite Straße 644. Weincafé SchwedenwacheAm Markt 95. Total TankstelleKanalstraße

48

CampuselternSERIE

Ihren Freund hat Katja Qualmann in ihrer ersten WG in Wismar kennengelernt: Ray, damals in seinem letzten Studienjahr. Sie Kommunikationsdesign und Medien, er im auslaufenden Vorgängerstudiengang Grafikdesign der FAK Heiligendamm.Und dann war das Kind da. Luise. Drei Jahre Erziehungsurlaub. Mittlerweile ist Luise vier, Katja ist im achten Fachsemes-ter und 27 Jahre alt.

Während ich mit den beiden spazieren gehe, sitzt Ray in ihrer gemeinsamen Wohnung und arbeitet. Wir gehen zum Sommerfest der KinderUni am 26. Juni. „Hochschule!“ sagt Luise, als wir das Haus 7 passieren.Auf der CampusKita, die wir von weitem sehen, war Luise direkt nach Eröffnung

auch untergebracht. Eine Baustelle, neue Kinder, neue Erzieher und kein Einge-wöhnungskonzept, ein unorganisierter Haufen, viel Stress. Das entsprach nicht Katjas Ansprüchen. Nach drei Monaten entschied sie sich für einen anderen Kin-dergarten. Katja sieht an der „familienge-rechten Hochschule“ noch Probleme. Der-zeit kann sie sich die Möglichkeit eines Teilzeitstudiums also z.B. vier statt acht Tagesstunden und Zeit fürs Kind, gegen-wärtig nur wünschen.

Auf dem Sommerfest angekommen, se-hen wir auf ein mal Fiete, das Maskott-chen der BUGA Schwerin. Fiete wurde von Ray entworfen. Ich will ein Foto von ihnen machen, doch das fällt schwer. Es laufen immer wieder Kinder ins Bild. gh

Studentin Katja Qualmann mit ihrer vierjährigen Tochter Luise am alten Hafen

49

Professor Dr.-Ing. Manfred Krüger ist schon „von Anfang an“ hier, also seit der Grün-dung der Hochschule (nein, nicht seit 1908, sondern zu Zeiten der Ingenieurhochschu-le). Inzwischen unterrichtet er alle Studien-gänge des Bereichs EuI, d.h. sowohl die Ba-chelor- als auch Master-Studiengänge der Elektrotechnik und Multimediatechnik.

Er selbst hat eine Ausbildung zum Elektro-mechaniker gemacht, hier in Wismar stu-diert und promoviert. Nachdem er ein paar Jahre in der Praxis gearbeitet hat, kam er wieder an die Hochschule. Mit jungen Leu-ten zu arbeiten und sein Wissen weiterge-ben zu können, ist ihm sehr wichtig.Seine Arbeit an der Hochschule Wismar er-füllt ihn: „Es ist herausfordernd, wenn man selbst gestalten kann. Immerhin gehen un-gefähr 80 Prozent der Vorbereitung einer

neuen Lehrveranstaltung in das WIE.“ Wenn man wie Professor Krüger nicht nur Wissen vermittelt, sondern dies auch auf die beste Art und Weise tun möchte, braucht man für eine Stunde Lehrveranstaltung schon mal 20 oder 25 Stunden Vorbereitung. Zudem ist die Entwicklung auf seinem Fachgebiet so rasant, dass Professor Krüger immer am Ball bleiben muss. Er bildet sich in seiner Frei-zeit, bei Kongressen oder Gesprächen mit Fachkollegen weiter. „Es ist falsch, dass man annimmt, dass Professoren alles wissen“, so Krüger. Das lebenslange Lernen ist nicht nur für ihn eine Selbstverständlichkeit. „Im Vermittlungs- und Aneignungsprozess sind zwar meist die Professoren die Gebenden und die Studenten die Nehmenden, doch das schließt nicht aus, dass man auch von Studenten etwas lernen kann.“Neben seinen Lehrveranstaltungen, ist Pro-fessor Krüger noch Studienfachberater für Multimediatechnik. Darüber hinaus ist er Mitglied im Verstetigungsrat, dessen Ziel es ist, Mädchen im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich zu helfen, ihre Chancen besser zu nutzen. „Es tut mir leid,

Was für uns Studienalltag und lebensprägend ist, ist für die Mitarbeiter der Hochschule Wismar nur ein Job... Falsch! In dieser neuen Serie zeigen wir, dass es auch anders als nach „Schema F“ geht.

50

wenn ich sehe, dass da ein Potential ist, was kaum genutzt wird“, erklärt Professor Krüger, der zutiefst bedauert, dass er fast nur männliche Studenten unterrichtet.Der Mobilisierung von Mädchen dient auch die Sommerhochschule für techni-sche Studiengänge, die von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften jedes Jahr durch-geführt wird. Professor Krüger begleitet die Sommerhochschule seit ihren Anfängen und ist deswegen umso enttäuschter, dass in diesem Jahr nur ein paar Jungs daran teilgenommen haben.Bei solchen Veranstaltungen oder auch bei speziellen Angeboten für Schulklassen gibt er nicht nur trockene Einführungen in die Fachgebiete, sondern zeigt auch gern praktische Dinge, um sie für ein Studium zu begeistern. Mit Hilfe seiner Kollegen geht er auch in die Schulen und informiert über die spannenden technischen Studi-engänge. Das scheint für Professor Krüger nichts Besonderes zu sein: „Aus unserem Bereich ist ein erheb-licher Anteil der Leute bereit, dafür zu-sätzliche Leistung zu bringen und Zeit zu opfern.“Gewiss versteht er auch die Professoren, die sich nicht über das normale Maß hinaus engagieren. Denn in erster Linie bekommt ein Professor Geld für die Lehre. Nur starr seine Lehrveranstaltungen durchzufüh-ren, würde Professor Krüger jedoch keinen

Spaß machen. Er mag die Abwechslung und freut sich, immer wieder neue Men-schen zu treffen.Die Liebe zu seinem Fachgebiet führt dazu, dass sich Professor Krüger auch außerhalb der Hochschule engagiert. Er ist nicht nur Vorstandsvorsitzender vom EMV-Infor-mations- und Prüfzentrum e.V. in Wismar, sondern auch Landesvorsitzender des Verbandes Hochschule und Wissenschaft (vhw m-v) sowie Mitglied im geschäftsfüh-renden Bundesvorstand (vhw). Bei all diesen Aktivitäten bleibt die Freizeit dennoch nicht auf der Strecke. Volleyball spielen und ein bisschen Sport muss schon drin sein. Leider kommt er viel zu selten dazu, seiner Leidenschaft für Malen, Zeich-nen und Fotografi eren nachzugehen.Bei den meisten Mitarbeitern ist Professor Krüger sehr beliebt. Er versteht sich gut mit den Studenten und hat immer ein offenes

Ohr für sie. Zwar hat er keine festen Sprech-zeiten, doch wer einen Termin möchte, be-kommt ihn in der Re-

geln in derselben Woche, meist sogar noch am selben Tag. Auch für die Grüne Wiese hat er sich sofort Zeit genommen und beim Interview seinen „Glückstee“ angeboten.

Für sein vielfältiges Engagement danken wir Professor Krüger, bei dem man die Lei-denschaft für seinen Beruf jeden Tag spü-ren kann. ch

51

BigV

UT

in M

alch

ow

In Wismar haben wir viele verschiedene

Studiengänge. Darunter einige, die komisch

klingen und unter denen man sich kaum et-

was vorstellen kann. Ein Beispiel dafür ist

VUT, das für Verfahrens- und Umwelttech-

nik steht.

Unter Umwelttechnik kann man sich ja

noch vorstellen, dass es im weitesten Sinne

um den Schutz der Umwelt geht. Doch der

Begriff Verfahrenstechnik erschließt sich

für einige nicht sofort. Deshalb hat Martin

(25) mir dies auf meinen eigenen Wunsch

hin wie einer Dreijährigen erklärt: „Aus

Stoff A und B wird Stoff C gemacht. Und

WIE das gemacht wird, ist das Entscheiden-

de bei der Verfahrenstechnik.“

Da also die Verfahrenstechnik sämtliche

Prozesse beinhaltet, in denen aus einem

Rohmaterial ein Produkt geschaffen wird,

sind auch die späteren Arbeitsmöglichkei-

ten vielfältig.

Auch Ulrike (24) und Lissi (23) wissen noch

nicht, wohin es sie nach ihrem Abschluss

als Diplom-Ingenieure verschlägt, aber in

Mecklenburg-Vorpommern würden sie

schon gerne bleiben. Obwohl sich die bei-

den Mädels selbst eher als „Streber“ be-

zeichnen, feiern sie wie jeder VUTler gerne.

Die Mischung macht‘s

Für Martin ist die Mischung zwischen Party

und Studium hier genau richtig. Jeden Tag

hemmungslos zu feiern, können sich VUT-

Studenten sowieso nicht erlauben. Denn

gerade diejenigen, die zu jeder Party gegan-

gen sind, sind inzwischen durchgefallen.

Das VUT-Studium ist eben nicht zu unter-

schätzen. Bei Fächern wie Mathe, Biologie/

Ökologie, Chemie, Physik und Informatik

im Grundstudium ist nachvollziehbar, wes-

halb es nur ungefähr 50 Prozent überhaupt

ins Hauptstudium schaffen. Da ist es doch

beruhigend, dass die Grundlagen offen-

sichtlich die schwierigste Hürde sind. „Wer

erst einmal bis zum vierten Semester ge-

kommen ist“, so Ulrike und Lissi, „der geht

nicht mehr.“ Das liegt nicht unbedingt da-

ran, dass es einfacher wird. „Die Studenten

sind einfach mit Leidenschaft und hoher

Einsatzbereitschaft dabei“, so Professor

Horst Gerath.

Nach ihrem Grundstudium und einem Pra-

xissemester können sich VUT-Studenten

für eine von drei Vertiefungsrichtungen

entscheiden. Neben „Verfahrenstechnik

biogener Rohstoffe“ (VbR) gibt es noch

„Verfahrenstechnik für Wassertechnolo-

gie“ sowie „Abfall- und Recyclingtechnik“.

Letzteres ist schon deshalb spannend, da je-

der Student einmal im Laufe des Hauptstu-

diums mit der Hand Abfall sortieren muss.

Doch lediglich die Verfahrenstechnik bio-

gener Rohstoffe beinhaltet das Arbeiten

im Laborkomplex in Malchow auf der Insel

Poel.

Zum Anfassen

„Junge Leute kennen heute kaum noch ir-

gendeine Pfl anzenart“, beklagt Professor

Gerath, der die stoffl iche und energetische

Nutzung von Rohstoffen unterrichtet. „Bei

Maschinenbau ist es normal, dass Metall

und andere Werkstoffe in die Hand genom-

men werden. Wieso bei VUT nicht?“ hatte

er sich gefragt.

Deshalb wurden Energie-, Öl-, Stärke-, Zu-

cker-, Faser- und Färberpfl anzen vor dem

Laborgebäude in Malchow als Lehrpfad

für nachwachsende Rohstoffe angepfl anzt.

Ulri

ke G

oy, R

ober

t Böt

tche

r, Lis

si Pe

ter

Foto

: ÖA

Hoc

hsch

ule

Wism

ar

Daneben besteht der Schaugarten noch aus

Heil- und Gewürzkräutern sowie Sommer-

blumen und Stauden, die für Besucher zu

jeder Tageszeit frei zugänglich sind.

Somit ist der Schaugarten in Malchow mit

seinen mehr als 500 verschiedenen Pfl an-

zenarten eine sehr gute Öffentlichkeitsar-

beit für die gesamte Hochschule. Nicht zu-

letzt auch durch ihren Status als offi zielle

Außenstelle der diesjährigen BUGA.

Taschentuch und Kuchen?Bei der Besichtigung des Schaugarten, in

dem von Beginn der Vegetationsperiode bis

zum Oktober immer etwas blüht, können

interessante Pfl anzen wie der Taschentuch-

baum oder der Kuchenbaum bewundert

werden. Die Pfl anzenvielfalt dient dazu,

den Besuchern Anregungen zu geben oder

die Frage zu beantworten, was genau sie ei-

gentlich in ihrem eigenen Garten haben.

Vielen Dank für die BlumenMit den Studenten verfolgt Professor Ge-

rath allerdings ein anderes Ziel: „Sie sollen

keine Landwirte oder Gärtner werden, sie

sollen lediglich ihren Rohstoff kennen.“ Zur

mündlichen Prüfung am 07. Juli 2009 wird

er deshalb wieder einen Blumenstrauß

pfl ücken, dessen Pfl anzen dann von den

Studenten bestimmt werden. Professor Ge-

rath ist sich sicher, dass die Studenten am

Ende dankbar seien, dass sie verschiedens-

te Pfl anzen kennen lernen und bestimmen

können. Tatsächlich fi nden es die Studen-

ten gut, dass sie hier die Rohstoffe, mit

denen sie arbeiten, auch anfassen können.

Und gleichzeitig lernen sie, wie und wann

die Pfl anzen angepfl anzt und geerntet wer-

den müssen sowie verschiedene Verarbei-

tungsmöglichkeiten. In den gut ausgestatteten Laboren stellen

sie dann z.B. Bioethanol, Biogas, Dämmplat-

Prof

. Hor

st G

erat

h

Foto

: ÖA

Hoc

hsch

ule

Wism

ar

54

ten, und Folie aus Stärke her. Nach ihrer

Laborarbeit oder zwischendurch können

die Studenten baden gehen. Das ist jedoch

nicht der einzige Vorteil ihres Studiums. Da

man nur mit vier bis sieben Kommilitonen

pro Vertiefungsrichtung studiert, ist das

Verhältnis untereinander sehr familiär.

„In kleineren ‚Klassen’ wird die Lehre inten-

siver“, bemerkt Martin. „Wenn man etwas

nicht verstanden hat, kann man beim Pro-

fessor direkt nachfragen.“ Und Professor

Gerath erklärt auch gern mehrmals die ein-

zelnen Pfl anzen des Schaugartens – so lan-

ge, bis die Studenten für Ihre Prüfung mit

dem Blumenstrauß gewappnet sind.

„Die sind doch alle Ökos“Wer durch das Studium der „Verfahrens-

technik biogener Rohstoffe“ so viel mit

Pfl anzen zu tun hat, wird auch schon mal

verspottet. Doch Martin hält dagegen: „Wir

sind weder Ökos noch Weltverbesserer.“

Er selbst würde sich beispielsweise zurzeit

keinen Garten anlegen. Und doch fi ndet er den Schaugarten super.

Deshalb half er auch beim Tag der offenen

Tür am 13. Juni 2009 in Malchow. Zur „Er-

öffnung der Sommerblütenschau“ – so der

Werbename dieser Veranstaltung – kamen

wie jedes Jahr viele Besucher. Umso ver-

wunderlicher scheint es, dass niemand von

der Hochschulleitung dort war. Niemand

will der Hochschulleitung Gleichgültigkeit

unterstellen, doch es ist wirklich schade,

dass sie die vielen zufriedenen Gesichter

nicht erleben konnten. Bis abends um halb

sieben wurden über 300 Interessierte durch

den Schaugarten geführt. Und viele von ih-

nen bestätigten mir, dass der Schaugarten

in Malchow als Aushängeschild das Image

der gesamten Hochschule Wismar eindeu-

tig positiv beeinfl usst.

Foto

: ÖA

HS

Wism

ar

55

Auch Frau Gerath, die jeden Tag bereit ist,

eine Führung durch den Schaugarten zu

machen, unterstützt die öffentliche Wir-

kung die Hochschule durch ihr ehrenamt-

liches Engagement.

Daher beschleicht sie seit einiger Zeit eine

gewisse Angst: „Was passiert, wenn ich

irgendwann nicht mehr kann?“ Und sie

fragt sich auch, was aus dem Schaugarten

wird, wenn ihr Mann in Rente geht. In die-

sem Jahr ist es nun soweit – ein anderer

übernimmt die Professur. Das ist insofern

schmerzlich, da sein Nachfolger eigentlich

nur eingestellt wird, um die Fächer zu un-

terrichten. Alles andere wäre mehr oder

weniger ehrenamtlich.

Wenn also Professor Gerath – der geistige

Vater des Schaugartens – im Herbst abge-

löst wird, bleibt nur zu hoffen, dass die Idee

des Schaugartens weitergeführt wird. ch

Mar

tin G

olom

biew

ski

56

Ende September begann das erste Se-mester Wirtschaftsrecht mit zwei Ein-führungswochen. Diese wurden von Dr. Rogusch und Prof. Tuengerthal entwickelt und betreut. Zudem erklärten sich fünf Studenten des vierten Semesters dazu bereit, die Veranstaltung zu unterstützen und den Campusneulingen zu helfen, in-dem sie ihnen zur Seite standen und mit an der Papierkriegsfront der Anmeldun-gen kämpften. Im Rahmen der Einfüh-rungswochen wurden den Studenten in kleinen Gruppen Aufgaben gestellt, die sie im Wettkampf gegen die anderen Grup-pen lösen mussten.

Zunächst wurde eine Campusralley veran-staltet, damit sich die neuen Studenten an der Hochschule zurechtfinden, und einige kuriose, aber unweigerlich spaßige Auf-gaben gestellt, die die Zusammenarbeit der Neuimmatrikulierten fördern sollten. So sollte beispielsweise ein Stuhl in Le-bensgröße lediglich aus Papier gefertigt werden, der das Gewicht einer Kaffeetasse problemlos tragen könne. Bei dieser und den folgenden Aufgaben waren der Ehr-

geiz und die kreativen Leistungen kaum zu bremsen. Amüsant ging es so bei der „Luftballonkette“ zu: hier mussten sich die Studenten hintereinander aufstellen, wäh-rend ein Luftballon als Verbindung zum Vordermann diente. In dieser Konstellati-on wurde ein Hindernisparkour überwun-den – eine Herausforderung, die einige allerdings eher in die Verzweiflung als in den erwünschten Mut und Ehrgeiz trieb.

Im Block 17 wurde ein gemeinschaftliches Essen organisiert, um die zukünftigen Pro-fessoren kennenzulernen. Dort bekamen die neuen Studenten einen Einblick in die nächsten Wochen und Jahre. Darauf or-ganisierten die Studenten in der zweiten und letzten Woche der Einführungsveran-staltung eine Messe zum Thema „Studium und Leben in Wismar“. Die Messe war ein voller Erfolg. Viele Studenten und Pro-fessoren waren begeistert von den Ideen und Bemühungen der Neulinge – die Ein-führungswochen haben sich gelohnt und viele schöne und erfolgreiche Erfahrungen mit sich gebracht. Besser hätte das Studi-um für uns nicht anfangen können. cb/red

Ralley, Messe, LuftballonketteEinführungswochen Wirtschaftsrecht

57

BIO

The

ke!

Ein Wind aus nördlicher Richtung, das ist NORTE. Ein Magazin der Fakultät Ge-staltung für Gestalter, Gestaltungsin-teressierte und alle, die sich mit einem vielschichtigen Thema beschäftigen möchten.

In dieser ersten Ausgabe von NORTE ha-ben sich die Macher, zwölf Studenten des Studiengangs Kommunikationsdesign und Medien in einem Studienprojekt unter Betreuung der Professoren Hanka Polkehn und Achim Trebeß das Themen-paar „Ordnung und Chaos“ gewählt.

Die Begriffe Ordnung und Chaos sind menschliche Konstruktionen, sie be-zeichnen Gegensätze. Bei näherer Be-trachtung stellt sich heraus, dass klare

Abgrenzungen unmöglich sind. Unter Menschen notwendige Ordnung kann Chaos stiften. Derartige Paradoxien lie-ßen die Idee entstehen, die „Stereothe-matik“ auch gestalterisch aufzugreifen. Um zu verdeutlichen, dass es sich um zwei gegensätzliche wie miteinander zusammenhängende Themen handelt, ist das auseinanderklappbare Heft in der Mitte geteilt und nur am Umschlag mit-einander verbunden. Ist das Heft aufge-klappt und aufgeschlagen, ergeben die vier Seiten eine große Gestaltungsfläche. Die beiden Heftteile lassen sich aber auch unabhängig voneinander blättern. Der Leser entscheidet, wie er das Heft liest.Ebenfalls aus inhaltlicher Perspektive bietet das Heft Interessantes zu entde-cken. Was treibt Menschen dazu, Ord-nung und Chaos zu schaffen? Welche verschiedenen Aspekte zeigen sich in der Gesellschaft, im Leben, in der Kunst? Die-

Das Magazin NORTE ist im Buchhandel erhältlich.ISBN 978-3-940677-21-1 ISSN 1868-6206Preis: 10,00 Euro

Ordnung und ChaOs

Ein StErEothEmatiSchES magazin dEr Fakultät gEStaltung dEr hochSchulE WiSmar

#01 SommEr 2009 E 10.00 WWW.nortE-magazin.dE

iSBn 978-3-940677-21-1iSSn 1868-6206

0109

Or

dn

un

g u

nd

Ch

aOs

NORT

E

0109O

rd

nu

ng

un

d Ch

aOs

NORTE58

sen Fragen hat sich die studentische Re-daktion in einer Vielzahl von Einzelthe-men genähert.

So setzt sich beispielsweise Franziska Pönisch mit der „Zeit im Wandel“ ausei-nander – ein geschichtlicher Abriss über den menschlichen Umgang mit der Zeit als ordnendes System. Alexander Glan-dien schuf mit „Monoflop“ ein automati-siertes Illustrationssystem. Musikalische Ordnungen untersucht Chefredakteur Richard Stickel. Dabei klärt er die Frage, was Musik von Geräuschen unterschei-det und wo sich dabei die Grenze zwi-schen Ordnung und Chaos befindet.Mit NORTE gibt es für die Macher viel-leicht vorerst die einzige Möglichkeit, ein professionelles Magazin ohne größere redaktionelle oder finanzielle Einschrän-kungen zu schaffen – und nach nahezu vollständig eigenen Ansprüchen, Mit-teln und Ideen.

NORTE, das stereothematische Magazin, erscheint im Callidus-Verlag und kostet 10 Euro.Es ist über www.norte-magazin.de, im Buchhandel und auf der Jahresausstel-lung DIA’09 am 09. bis 11. Juli erhältlich.

Die NORTE Redaktion nimmt den Andruck des Magazins unter die Lupe.

Die Grüne Wiese testet dein Wissen über die Stadt, in der du wohnst!Zu gewinnen gibt es außer Erkenntnissen mal wieder nichts.Ein kleiner Tipp: Gesucht wird die Bezeichnung für einen prägenden Abschnitt der Wismarer Geschichte, an den jedes Jahr mit einem großen Fest erinnert wird.

1. Die Hansestadt Wismar ist ____- Weltkulturerbe.2. Wie heißt die höchste der Stadtkirchen, deren Schiff 1960 gesprengt wurde?3. Wie heißt das Stadtgeschichtliche Museum?4. Die Farben der Wismarer Flagge sind Rot und ____.5. Wie heißt die Insel, die Wismar vorgelagert ist?6. In Wismar befindet sich das Stammhaus des Warenhauskonzerns ____.7. Wie heißt der Vampirfilm aus dem Jahre 1922, der teilweise in Wismar gedreht wurde?8. Wie heißt das Bauwerk auf dem Marktplatz, das noch bis 1897 die Wasserversorgung Wismars gewährleistete?9. Wie heißt das Haus, in dem die Stadtbibliothek untergebracht ist?10. Durch welchen Baustil sind die Kirchen in der Wismarer Altstadt geprägt?11. Wie heißt der Nachbau der Poeler Kogge im Alten Hafen?12. Wie heißt das letzte erhaltene Stadttor, welches sich am Spiegelberg befindet?

1.

2.

3.4.

5.

6.7.

8.9.

10.

11.

12.

Da Wismar Bescheid …

62

1. Die Hansestadt Wismar ist ____- Weltkulturerbe.2. Wie heißt die höchste der Stadtkirchen, deren Schiff 1960 gesprengt wurde?3. Wie heißt das Stadtgeschichtliche Museum?4. Die Farben der Wismarer Flagge sind Rot und ____.5. Wie heißt die Insel, die Wismar vorgelagert ist?6. In Wismar befindet sich das Stammhaus des Warenhauskonzerns ____.7. Wie heißt der Vampirfilm aus dem Jahre 1922, der teilweise in Wismar gedreht wurde?8. Wie heißt das Bauwerk auf dem Marktplatz, das noch bis 1897 die Wasserversorgung Wismars gewährleistete?9. Wie heißt das Haus, in dem die Stadtbibliothek untergebracht ist?10. Durch welchen Baustil sind die Kirchen in der Wismarer Altstadt geprägt?11. Wie heißt der Nachbau der Poeler Kogge im Alten Hafen?12. Wie heißt das letzte erhaltene Stadttor, welches sich am Spiegelberg befindet?

43Juli 2009kostenlos

www.

wirts

chaf

tswi

ese.

deRASENSAMEN IN DER KRISE! SAMENBANKEN PLEITE!

Mit der Wiesedurch die Krise

RATGEBER

Die ersten 100

Abonnenten erhalten ein

Konjunkturpaket gratis!