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GRAN CANARIA HÖLLISCHES VERGNÜGEN Gran Canaria, die Vulkaninsel vor Afrika, lockt Radler ganzjährig mit angenehmen Temperaturen. Hinter der verbauten Küste schlängeln sich schmale Sträßchen durch eine großartige Bergwelt. Aber wer sich ohne Grundlage auf den Weg macht, für den können die brutalen Steigungen zum Albtraum werden TEXT Sven Bremer FOTOS Martin Kirchner 120 TOUR 2-2014

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gran canaria

HölliscHes Vergnügen

Gran Canaria, die Vulkaninsel vor Afrika, locktRadler ganzjährig mit angenehmen

Tempera turen. Hinter der verbauten Küste schlängeln sich schmale Sträßchen durch eine großartige Bergwelt.

Aber wer sich ohne Grundlage auf den Weg macht, für den können die brutalen Steigungen

zum Albtraum werden

TexT

Sven Bremer

FoTos

Martin Kirchner

120 ToUR 2-2014

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2-2014 TOUR 121

ZU schön ZUm Weinen

Die bis zu 23 Prozent steilen Rampen im „Tal der Tränen”

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122 TOUR 2-2014

osh stützt sich auf seinen Len-ker, der Schweiß läuft in Strömen über sein aschfahles Gesicht. „Alles okay?“, will ich wissen, als ich ihm an der westlichen Auffahrt zum höchsten Punkt Gran Canarias begegne, dem Pico de las Nieves, der „Schneespitze“. Josh grinst ein ziemlich schiefes Grinsen. Es ist ihm offensichtlich peinlich, dass er gerade schlapp macht. Unvermittelt hebt er seine Rennmaschine über den Kopf und deutet an, sie in die Tiefe zu schmeißen. Ein herzhaftes „Fuck“ ist das Einzige, was dem Rennradler aus Stoke on Trent bei Manchester zunächst über die Lippen kommt. Dann besinnt er sich, lehnt das Rad an einen Felsen und sagt

EinsamE WEsTKüsTE

Im Süden stationierte Rennradler erreichen sie kaum – die weit entfernte, atemberaubend schöne Westküste (Tour 1)

FEUchTE mEEREsWindE

Der Nordostpassat treibt feuchte Luft gegen den fast zweitausend Meter

hohen Pico de las Nieves

J

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2-2014 TOUR 123

schnaufend: „Mein Material ist okay, es ist wunderschön hier – aber meine verdammten Beine spielen gerade ein­fach nicht mehr mit.“ Der Bedauernswerte ist offensichtlich nicht fit genug für Gran Canaria, zumindest nicht für den Pico, der den kanarischen Ureinwohnern, den Guanchen, heilig war. So weit müssen Radler nicht gleich gehen, aber man sollte den Bergen mit einer guten Portion Respekt begegnen. Die „Cumbres“, die Gipfel Gran Canarias, lassen sich nicht mal eben so bezwingen. Man kann auf diese Insel kom­men, um seine Form zu verbessern. Aber jeder sollte sich den Besuch gut überlegen, wenn er nicht in Form ist.

Kampf am „fucKing pico“Plötzlich verwandelt sich Josh, das Häufchen Elend, rich­tet sich kerzengerade auf, fletscht die Zähne und schaut hinauf, in Richtung Gipfel. „Ich werde bestimmt nie ein Chris Froome“, stößt er hervor. Aber diesen „fucking Pico“, den werde er schaffen – und wenn er hinterher nur noch kriechen könne. Viele Jahre kamen die Briten lediglich in die Bettenburgen an der Südküste, um nach Kräften das Klischee zu be­dienen, dass sie am meisten von allen Urlaubern saufen und sich nach wenigen Stunden einen veritablen Sonnen­brand einfangen können. Seit Bradley Wiggins 2012 und Christopher Froome 2013 die Tour de France gewannen,

boomt der Radsport im Vereinigten König­reich, und immer mehr britische Rennradler tauschen in den Wintermonaten die kalte, ver­regnete Heimat gegen das sonnenverwöhnte Eiland im Atlantik vor Afrika. Für Josh mag Gran Canaria die Hölle sein, für viele andere Rennradler aus Mitteleuropa, darunter auch zahlreiche Profis, ist diese Kanareninsel ein Trainingsparadies. Deshalb geht es im Free­Motion­Bike­Center in Playa del Inglés an einem Sonntag im November auch schon frühmorgens zu wie im Tauben­schlag. Die Radfahrer kommen, um sich das passende Material auszuleihen, aber auch, um Geschichten zu hören und zu erzählen.

im Tal der TränenDirk Ziskoven aus Wermelskirchen bei Köln ist Stammgast auf Gran Canaria und leiht sich auch ein Rad. Was er zum Besten gibt, könnte glatt dazu führen, die Routenplanung noch mal über den Haufen zu werfen. Vorgesehen war nämlich für den nächsten Tag eine Fahrt durch das legendäre „Tal der Tränen“. „Das heißt nicht umsonst so“, warnt Ziskoven und hält mir sein GPS­Gerät unter die Nase. „An den steilsten Stellen hast du dort 35 Prozent. Wenn du zwischendurch anhältst, kommst du gar nicht mehr in Schwung“, behauptet er, rückt lässig seine Sonnenbrille zurecht und sagt generös: „Na ja, man kann den Geräten ja nicht immer trauen, also ziehen wir mal fünf Prozent ab.“ Das wären immer noch 30 Prozent, der pure Wahnsinn. Ich frage zur Sicherheit bei Kerstin Brachtendorf nach, der Para­Cycling­Weltmeisterin von 2013, die bei Free Motion als Guide arbeitet. „Nie und nimmer sind das 30 oder gar 35 Prozent, aber um die 23 Prozent haben die Rampen dort sicherlich“, schätzt sie. Und: „Das bringt dich definitiv an deine Grenzen. Du musst ja die Anfahrt noch mit einplanen und weißt die ganze Zeit: Der Joker kommt noch.“ Ins „Tal der Tränen“ führt eine Straße von La Aldea de San Nicolás direkt in den Barranco de Aldea, in eine der wilden Schluchten, die sich von den Gipfeln der fast kreisrunden Vulkaninsel strahlenförmig bis ans Meer er­strecken. Nicht alle sind so karg und furcht­einflößend wie der Barranco de Aldea. Oft wachsen auf der fruchtbaren Vulkanerde Kakteen, Agaven, Palmen und Bananen. „Das ist schon toll, man fährt durch verschiedene Duft zonen“, schwärmt Kerstin Brachtendorf und atmet tief durch die Nase ein, als könne sie sogar noch inmitten von Playa del Inglés den Duft von Papayas und Mangos spüren. Im Barranco de Aldea, zwischen senkrechten, dunkelgrauen Basaltfelsen, schaffen es nur

wilde SchlUchTen

Als tiefe, schroffe Furchen durchziehen sogenannte Barrancos die steilen Flanken der Vulkaninsel

»Mein Material ist okay, es ist

wunderschön hier, aber meine

verdammten Beine spielen einfach nicht mehr mit«

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124 TOUR 2-2014

wenige Pflanzen, zu überleben. Schon nach wenigen Metern führt das schmale, steile Asphaltband in eine braungraue Mondland-schaft. Hinter jeder Ecke vermutet man eine Horde von Orks und weiß bald nicht mehr, was einem lieber wäre: diese mordenden Fantasiegestalten aus „Herr der Ringe“ oder die brutalen Rampen. Schweiß rinnt übers Gesicht, der Blick wird starr. Meter für Meter schraubt man sich bergauf, in der Hoffnung, dass die Quälerei bald ein Ende hat. Kerstin Brachtendorf lag richtig: Das GPS-Gerät zeigt 23 Prozent an – mehrfach. Erst nachdem hinter dem Weiler El Carrizal die zweite teuflisch steile Passage bewältigt ist, kann man die archaische Schönheit dieser Landschaft auch genießen. Am Horizont, hinter den Vulkanfelsen an der rauen West-küste, lugt sogar der gewaltige Vulkankegel des Pico del Teide auf der Nachbarinsel Tene-riffa aus den Wolken. Und in Fahrtrichtung erhebt sich der Roque Bentayga goldfarben aus dem eingesunkenen Vulkankrater der Caldera de Tejeda, garniert mit den weiß getünchten Häusern eines Bergdorfs. Dichter haben die zerklüftete Bergwelt Gran Canarias auch als „Gewitter aus Stein“ bezeichnet.

Härter als der anglirÚDas „Tal der Tränen“ soll aber noch nicht der brutalste Anstieg auf Gran Canaria sein, zu-mindest behauptet das ein gewisser Pablo Bueno vom Radsportmagazin „Ciclismo a Fondo“. Er hat die Anfahrt von Osten auf den Pico de las Nieves zum härtesten Anstieg Eu-ropas gekürt, eine rund 27 Kilometer lange Strecke mit mehreren über 20 Prozent steilen Passagen. Der Mann scheint zugleich Radler und Hobby-Mathematiker zu sein, jedenfalls goss Bueno kumulierte Höhenunterschiede und Steigungs-Prozentsätze in eine mathe-matische Formel und errechnete für die Schinderei am Pico einen Wert, mit dem ver-glichen die Anstiege zum Col du Tourmalet (Tour de France) oder am Anglirú (Vuelta a España) geradezu als Spazierfahrt daher-kommen. Auch das alljährliche Bergrennen „Escalada“, das im Rahmen der mehrtägigen Jedermann-Veranstaltung „Cicloturista“ statt-findet, führt über diesen Mörderanstieg. Aber wer die Schönheit der Insel erleben will, muss ins Landesinnere aufbrechen – und das bedeutet auf dem Vulkankegel Gran Canaria nun einmal nach oben. Flach fahren kann man nur zwischen dem Flughafen und den Touristenzentren der Südküste. Aber dann könnte man, abgesehen vom Wetter, auch daheim im Flachland zwischen Autobahn, Industriegebiet und sozialem Wohnungsbau hin- und herpendeln. Denn in einem welt-weiten Wettbewerb mit der Überschrift „Wie verschandle ich eine Region nachhaltig?“, würde die Costa Canaria sicher aufs Podest klettern. Selbst Free-Motion-Frau Kerstin

Brachtendorf gibt zu, dass sie sich zu Beginn ihrer Gran-Canaria-Zeit stets dafür gerechtfertigt hätte, einen Teil des Jahres in diesem Moloch zu leben. „Aber du gewöhnst dich daran – auch weil du weißt, dass du nach ein paar Kilometern mitten in der wunderschönen Natur bist.“ Und außerdem, sagt sie ein wenig provokativ, wollten die meisten Rennradfahrer doch nichts außer Radfahren, Essen und Schlafen – und das Ganze bei angenehmen Temperaturen. Wer sich nicht zu dieser Kategorie zählt, wer Land und Leute kennenlernen will, wer nach schweiß-treibenden Touren seine Ruhe haben und die Ursprüng-lichkeit der Insel er leben und genießen will, der sollte besser einen Standort in den Bergen wählen.

der Held vom PicoJosh, der Rennradler aus der Nähe von Manchester, hat sich für Playa del Inglés, den „Strand der Engländer“, ent-schieden. Dort sitzt er am Abend nach unserer Begegnung am Pico de las Nieves mit seinen Kumpels in einer Bar. Vor ihm steht ein riesiger Bierkrug. Der arme Kerl bekommt sein Glas kaum noch an die Lippen, aber er ist glücklich und reckt stolz sein Smartphone mit den Beweisfotos in die Luft. „Ich bin ein Held“, grölt er schon von Weitem, „ich hab den verdammten Pico geschafft!“

Nahes afRik a

Auf den fruchtbaren Vulkanböden wachsen Palmen, Agaven, Kakteen und Bananen

heilige BeRge

Die Felsnadeln Roque Bentayga und Roque Nublo waren einst Kult-stätten der Ureinwohner

Das Radsport- magazin „Ciclismo a Fondo“ hat die

Anfahrt von Osten auf den Pico de las Nieves zum

härtesten Anstieg Europas gekürt

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2-2014 TOUR 125

Beste Reisezeit

Die Kanaren sind ein klassi-sches Ganzjahres-Reiseziel.

Selbst in den Wintermonaten kann man auf Gran Canaria kurz-kurz fahren. Nur wer

in den Bergen im Inselinnern Quartier sucht, sollte auch lange Trikots einpacken. Auf einer Höhe von rund tausend Metern kühlt es

nachts bis auf fünf Grad ab, tagsüber können die Tempera-turen 15 bis 20 Grad erreichen. In seltenen Fällen schneit es in

den Höhenlagen. Im Süden wird es selbst im Winter kaum kälter als 18 Grad – meistens

bei viel Sonnenschein. Im Sommer steigt dort das

Thermometer nur ab und zu über 30 Grad – wenn der

Calima-Wind tropische Temperaturen von der Sahara

herüberweht. Im Norden, wo die Wolken des Passats hängenbleiben, regnet es

häufiger, vor allem von Oktober bis Mai. Besonders

schön ist es auf Gran Canaria zur Zeit der Mandelblüte

ab Mitte Januar.

AnReise

FlUg

Gran Canaria wird ganzjährig von mehreren deutschen Flug-

häfen aus angeflogen, etwa von Germania, AirBerlin,

TUIfly, Condor, easyjet, Iberia und Lufthansa. Der Direktflug dauert rund fünf Stunden und kostet ab 300 Euro. Wer sein eigenes Rad mitnimmt, muss für den Transport je nach Air-line 100 bis 150 Euro zahlen.

zeitzone

Auf den Kanaren müssen die Uhren eine Stunde im Vergleich zur Mitteleuropäischen Zeit zurückgestellt werden. Wer in den

Wintermonaten reist, sollte sich bei der Tourenplanung nicht von den sommerlichen Temperaturen täuschen lassen und beachten,

dass es dann auch auf Gran Canaria früh dunkel wird.

RAdseRvice

Free Motion hat drei Standorte im Süden der Insel: in Playa del Inglés, in Meloneras und im Hotel Cordial Mogán Playa im gleich-

namigen Fischerort. Im Angebot ist feinstes Material der Marke Cannondale. Die Räder (für 16 bis 52 Euro pro Tag) kann man vor-bestellen unter [email protected] oder telefonisch unter

0034/928/777479. Ausführliche Infos zu Öffnungszeiten und Mietpreisen unter www.free-motion.com. Im Angebot

sind zudem geführte Touren in verschiedenen Leistungslevels.

San FeRnandO/MaSpalOMaS

Bicicletas El Rubio Plácido Domingo 12 Telefon 0034/928/763326, www.bicicletaselrubio.com

playa del IngléS

Happy Biking, Av. de Italia 2, Telefon 0034/928/774870www.happy-biking.com

infoRmAtionen

info

In deUTSchland

Spanisches Fremdenverkehrs-amt München, Postfach 151940

80051 München Telefon 089/53074-611 und -612

www.spain.info

VOR ORT

Zentrum für Inseltourismus, Avenida de España, Ecke Av. EE.UU, 35100 Playa del Inglés

Telefon 0034/928/771550 www.grancanaria.com

LiteRAtuR & KARten

ReISeFühReR

Reisetaschenbuch „Gran Canaria“, Dumont 2012,

ISBN 978-3770172252; 17 Euro

K aRTe

„Gran Canaria – Wandern, Rad“ 1:50.000, Kompass,

ISBN 978-3854911142; 9 Euro

essen & tRinKen

In den Touristenzentren an der Costa Canaria findet man ein breites, aber selten

spannendes gastronomisches Angebot von Döner-Buden, China-Restaurants, Fast-Food-Ketten bis hin zum finnischen Restaurant. Im

Landesinneren wird meist authentisch gekocht, bodenständig und deftig, gern in Form von Eintöpfen oder im Tontopf geschmort, mit verschiedenen Fleischsorten wie Schwein,

Zicklein oder Kaninchen. Allgegenwärtig sind die „Papas arrugadas“, runzlige und mit

Schale in Salzwasser gekochte Kartoffeln, die mit Mojo, einer kalten Soße serviert werden.

Mojo gibt es in der schärferen roten Paprika-Variante oder der grünen, aus frischen Kräuten. Wer sich (halbwegs) sicher sein will,

dass er frischen Fisch aus kanarischen Gewässern serviert bekommt, der bestellt

„Pescado del Dia“, zum Beispiel Vieja, Bonito oder Lenguado. Der typische Nachtisch auf Gran

Canaria ist die Kalorienbombe Bienmisabe (auch Bien me sabe), was übersetzt bedeutet „schmeckt mir gut“, ein Gemisch aus Eigelb,

Mandelmus und kanarischem Honig. Tipp in Tejeda das Gebäck der Dulceria Nublo.

ReSTaURanT-TIppS

Abseits von Playa del Inglés kredenzt im Ortsteil San Fernando (Centro Commercial San Fernando, Telefon 0034/634/524432) die kleine

und bescheidene Pizzeria „Pizzapolis“ schmackhafte und günstige Pizzen.

In Tejeda gibt es einige gute Landgasthöfe und die Ensaladeriá (www.letmetakeu.com) von

Nikos und Fernando, die ihre Gäste mit kleinen Köstlichkeiten verwöhnen. In ihrer Lounge-Bar lassen sich bei einem guten Wein oder einem Kaffee Mails checken und die Touren für die

nächsten Tage planen.

veRAn-stALtungen

Die Vuelta Cicloturista Gran Canaria, fünf Etappen ohne

Zeitnahme, feierte im vergan-genen Dezember ihr 25-jähri-ges Jubiläum. Im Rahmen der Vuelta findet das hammerhar-te Bergrennen Escalada Ciclo-turista Pico de las Nieves statt. Infos: www.lacicloturista.com

unteRKunft

MaSpalOMaS

Cordial Green GolfAvenida de Tjaereborg, s/nTelefon 0034/928/773949www.cordialcanarias.com

Schöne Bungalow-Anlage an der Südküste, am Rande eines

Golfplatzes. Alle Bungalows haben eine Küche – gut, denn das Büffet ist leider nicht zu

empfehlen. Für zwei Personen mit Frühstück ab 51,60 Euro. Eine luxuriöse Alternative ist

das Hotel Cordial Mogán Playa im 25 Kilometer westlich ge-

legenen Playa de Mogán. Dort kostet das Doppelzimmer mit Halbpension ab 134,40 Euro.

Tejeda

Casa Rural Las CáscarasHeraclio Sánchez 6

Telefon 0034/928/254934 oder 0034/677/621445

[email protected] www.grancanariafincas.comDas Haus mit großem Wohn-zimmer, zwei Schlafzimmern und Küche im typisch kana-rischen Stil liegt in Tejeda, einem der schönsten Berg-

dörfer der Insel. Von der Terrasse genießt man einen

herrlichen Blick über die Caldera de Tejeda.

Zwei Personen ohne Frühstück: 490 Euro/Woche, vier Perso-nen: 525 Euro. Alternativen in Tejeda: Hotel Fonda de la Tea

(www.hotelfondadelatea.com) und Zimmer im Déjate Llevar

(www.letmetakeu.com).

Verbaute Südküste: Hotels von Maspalomas bis Puerto Rico

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126 TOUR 2-2014

Wer nach Gran Canaria kommt, um flach zu fah-ren, hat falsch gebucht.

Die wenigen ebenen Passagen befinden sich

zwischen dem Flughafen und Playa del Inglés und

sind nicht wirklich zu empfehlen. Landschaft-lich reizvoll, aber auch

anspruchsvoll bis brutal steil – mit Rampen mit

bisweilen mehr als 20 Prozent –, ist es im

Landesinneren. Eine 100- Kilometer-Tour zu finden,

nach der man weniger als 1.500 Höhenmeter in

den Beinen hat, ist nahe-zu un möglich; meist

zählt der Höhenmesser 2.500 bis mehr als 3.000 Höhenmeter. Ohne Drei-fachkurbel tritt man ex-trem schwer. Die Straßen

im Landesinneren sind überwiegend verkehrs-arm, einige Abschnitte

bestens asphaltiert, an-dere ziemlich rumpelig, was bei den Abfahrten

nerven kann. Auf vielen Nebenstrecken ist der Belag zudem sehr rau.

Achtung! Bei Regen nicht in die Berge fahren! Der

Asphalt wird spiegelglatt und das Wasser spült Geröll auf die Straße.

Tour 1GO WesT

118 Kilometer3.050 Höhenmeter

max. 16 Prozent Steigung

Von Tejeda geht es moderat hinauf nach Arte-nara, dem höchstgelegenen Dorf der Insel, und weiter durch kanarisches Bauernland hinunter an die Westküste nach Agaete. Von dort aus Richtung Süden auf der spektakulären Küsten-straße, die sich bisweilen mehrere hundert Meter über dem Atlantik durch die Felsen frisst und 800 Höhenmeter auf nur 30 Kilometern verteilt. Mit Glück sieht man von dort sogar den 3.718 Meter hohen Pico del Teide auf Teneriffa. Ab La Aldea führt die Route wieder hinein in den Barranco de Aldea, wo auf den letzten tausend Höhenmetern des Tages glücklicher-weise keine Extremrampen mehr warten.

Km ORT | Richtung

0 Start Tejeda, Kirche | Artenara8,8 rechts Artenara, Kreisel | Las Palmas15,0 links Abzweig | Agaete (GC-220)40,4 links Kreisel | Riso Firme, Agaete

(GC-293)45,4 rechts Agaete, Ortsschild | La Aldea

(GC-200)80,5 geradeaus La Aldea de San Nicolás,

Tourist-Information | Artenara (GC-210)

109,4 rechts Artenara, Kreisel | Tejeda118,3 Ziel Tejeda, Kirche

Tour 2Tal deR TRänen

93 Kilometer2.450 Höhenmeter

max. 23 Prozent Steigung

Mit Blick auf den heiligen Roque de Bentayga geht es durch die Caldera de Tejeda nach Ayacata und von dort aus hinunter ans Meer nach La Aldea de San Nicolás. Das Zentrum des Obst- und Gemüseanbaus auf Gran Canaria macht nicht viel her, doch schon bald führt die Route in einen der beeindruckendsten Barrancos der Insel, in dem sich die schwarzen Basaltfelsen rechts und links des kleinen Sträß-chens furchteinflößend auftürmen. Nach etwa 13 Kilometern zweigt unsere Runde rechts ab ins legendäre Tal der Tränen, wo brutale Rampen gleich mehrfach die 20-Prozent-Marke knacken. Zum Schluss geht es von der 1.400 Meter hoch gelegenen Anhöhe rund 400 Höhenmeter hinab nach Tejeda.

Km ORT | Richtung

0 Start Tejeda, Kirche | San Barto lomé

12,5 rechts Ayacata, Abzweig Ortsein - gang | Presa Las Ninas, Mogán35,9 rechts Einmündung | La Aldea

(GC 200)57,7 rechts La Aldea, Einmündung |

Arte nara (GC-210)70,8 rechts Abzweig in Linkskurve|

El Carrizal (GC-606)74,7 rechts Weggabel | Tejeda (GC-606)92,7 Ziel Tejeda, Kirche

GPS-Daten Touren-Daten zum

kostenlosen Download(GPX-Format) unter

WWW.TOUR-maGazin.de

in der Rubrik „Touren“ Webcode #27895

Tour 3BeTTenBURGen Und BeRGe

91 Kilometer1.500 Höhenmeter

max. 15 Prozent Steigung

Entlang der Costa Canaria im steten Auf und Ab bis Puerto de Mogán. Seit die Autobahn bis dorthin führt, verebbt der Verkehr auf der Küstenstraße. Bei Puerto de Mogán verlässt man die teils schrecklich verbaute Küste, Serpentinen führen durch eine zauberhafte Berglandschaft hinauf zum Tauro-Pass (928 m). Wer mag, macht einen Abstecher nach Soria zum Radlertreff Restaurant San Fernando, ansonsten rauscht man ab Baranquillo Andrés hinunter nach Arguineguín und von dort an der Küste zurück nach Playa del Inglés.

Km ORT | Richtung

0 Start Playa del Inglés, Tourist-Info im Centro Comercial Yumbo | kurz nach Norden, am Kreisel links (Av. A. Provisionales). Im großen Kreisel (Km 1,4) gerade-aus: Oficinas Municipales

2,4 rechts Maspalomas, Kreisel | Mogán, nächster Kreisel links: Mogán, später auch Puerto Rico

31,4 rechts Puerto de Mogán | Mogán (GC-500)

41,1 rechts Abzweig in Linkskurve | Presa de las Ninas

49,7 rechts Abzweig | Soria, Arguineguín55,9 links Baranquillo Andrés, Ein-

mündung | Soria, dort wenden (Km 56,3) und weiter Richtung Arguineguín

78,2 geradeaus Kreisel vor Arguineguín | Playa del Inglés, Maspalomas (GC-500)

87,8 halbrechts Maspalomas, Kreisverkehr | Playa del Inglés, vor Unter-führung (Km 89,8) rechts: Fataga; im Kreisel rechts in die Avenida de Tirajana, im nächsten Kreisel links

90,9 Ziel Playa del Inglés, Tourist-Info

rouTen

Touren-CharakTer

bei Puerto Mogán

MogánSoriaTauro-Pass (9

28 m)

Las Filipinas

Playa del Inglés

Playa

del In

glés

0 m

500

1000

1500

2000

0 km 40 60 8020

1406 mLa Aldea de San Nicolás

1381 mMirador de Tasartico

„Saft-Pass“ (679 m)

Tejeda (1050 m)

Tejed

a (105

0 m)

0 m

500

1000

1500

2000

0 km 40 60 8020

CaiderosArtenara

Artenara1512 m

La Aldea de San Nicolás

Agaeteam Montaña Cerrada (570 m)

Tejeda (1050 m)

Tejed

a (105

0 m)

0 m

500

1000

1500

2000

0 km 40 60 80 10020

Höhe

npro

file:

ann

er G

rafik

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ten:

www

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afie

.de

Lesebeispiel45,4 rechts

Agaete, Ortsschild | La Aldea (GC-200) = bei Kilometer 45,4

am Ortsschild von Agaete rechts abbiegen auf

die Straße GC-200 Richtung La Aldea

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2-2014 TOUR 127

Gran Canaria ist nach Teneriffa und Fuerteventura die drittgrößte Insel der Kanaren, die Hauptstadt Las Palmas mit 380.000 von insgesamt rund 800.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt der Inselgruppe. Politisch gehören die Kanaren zu Spanien, geografisch zu Afrika. Zum spanischen Festland sind es 1.200 Kilometer, zu Afrika – etwa dort, wo Marokko an die Westsahara grenzt – nur 200 Kilometer. Wie alle kana-rischen Inseln ist auch diese vulkanischen Ursprungs, Gran Canaria hat sich vor 14,5 Millionen Jahren aus dem Meer erhoben. Während der größte Teil des spektakulären Inselinneren menschenleer ist, reiht sich im Südosten rund um Maspalomas, Playa del Inglés und Puerto Rico ein Hotel ans andere. Mit 1.956 Metern Höhe ist der Pico de las Nieves Gran Canarias höchster Berg, das Wahrzeichen der Insel allerdings ist der 1.813 Meter hohe Roque Nublo, ein Kultplatz der Ureinwohner. Große Teile Gran Canarias, das aufgrund seiner vielfältigen und ab-wechslungsreichen Flora und Fauna gern auch als Miniatur-Kontinent bezeichnet wird, sind Nationalpark oder Naturschutzgebiet.

spanien

Tour 4ZUm Schneegipfel

108 Kilometer2.800 Höhenmeter

max. 16 Prozent Steigung

Es geht sofort zur Sache: Bis zum kleinen Park-platz (1.945 m) am Gipfel des Pico de las Nieves (1.956 m) warten 2.200 Höhenmeter. Die mit Rampen gespickte Strecke bietet grandiose Ausblicke auf die Berge. Die Abfahrt vom Pico hat es wegen der rumpeligen Straße in sich. Nach einigen Zwischenanstiegen hinter Agüimes geht es bei El Doctoral auf der unver-meidlichen GC-500 zurück nach Playa del Inglés.   

Km ORT | Richtung

0 Start Playa del Inglés | siehe Tour 3, Av. A. Provisionales: am über-nächsten Kreisel rechts und via Fataga nach San Bartolomé

24,8 geradeaus San Bartolomé | Tejeda36,0 rechts Ayacata, Abzweig | San Mateo43,9 rechts Einmündung | Pozo los Nieves,

bei Km 46,1 rechts zum Gipfel47,5 wenden Pico de las Nieves, Gipfel |

unten an der GC-130 rechts: Telde, Ingenio

58,7 rechts Cazadores, Abzweig | Ingenio71,0 rechts Ingenio, Kreuzung | Agüimes,

dort im Zentrum halbrechts: Santa Lucía

74,3 geradeaus Abzweig | Los Corralillos, spä-ter Richtung St. Lucia (GC-551)

84,3 links Era del Cardón, Einmündung | Sardina

87,4 rechts Sardina, Ortseingang | Ce-menterio, im Ort den Schildern nach El Doctoral folgen

91,4 rechts El Doctoral, Einmündung | Maspalomas, auf der GC-500 via Juan Grande und San Augustín nach Playa del Inglés

107,2 links Playa del Inglés, Kreisverkehr über Unterführung | Playa del Inglés, im nächsten Kreisel in der Avenida de Tirajana links

108,4 Ziel Playa del Inglés, Tourist-Info

rouTen

zur orienTierungCruz Grande (1250 m)

AgüimesSardinia

Pico de las Nieves

Parkplatz (1945 m)

AyacateSan Bartolomé

Playa del Inglés

Playa

del In

glés

0 m

500

1000

1500

2000

0 km 40 60 80 10020

Höhe

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