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Geschlechtsspezifische Unterschiede und Sprachwandel
Dozent: Prof. Jonathan HarringtonReferentin: Agnes Ch. Pfaffinger
Oktober 2007
Gliederung
Labov: Amerikanisch-engl. Raum3 Prinzipien zur Erkärung des Sprachwandels
Eckert: DetroitSoziolinguistische Unterscheidung kleiner sozialer Gruppen
Maclagan, Gordon & Lewis:NeuseelandFrauen als „movers and shakers“
Dubois & Horvath:LouisianaTraditionsbewusstsein als Motor für den Sprachwandel
Grundbegriffe
Eine (...) Sprache ist nie ein einziges Sprachsystem, sondern ein Gefüge von – teilweise – verschiedenen Sprachsystemen. Es bestehen Unterschiede in phonetischer, grammatischer und lexikalischer Hinsicht. Die teilweise divergierenden, aber (...) zusammenhängenden Sprachsysteme innerhalb einer Sprache unterscheiden sich grundsätzlich in dreierlei Hinsicht:
• Sie unterscheiden sich im Raum, d.h. sie bilden verschiedene Dialekte • Sie unterscheiden sich soziokulturell, d.h. sie konstituieren
verschiedene soziokulturelle Sprachschichten und Sprachniveaus • Sie unterscheiden sich in expressiver Hinsicht, d.h. hinsichtlich verschiedener Situationen des Sprechens und der darauf bezogenen Sprechstile
(Coseriu, Eugenio)
Grundbegriffe
Dialekt = Sprachsystem, welches...
• zu anderen Systemen ein hohes Maß an
Ähnlichkeit aufweist, so dass eine –
mindestens partielle – wechselseitige
Verstehbarkeit gegeben ist,
• regional gebunden ist,
• und keine Standardisierung im Sinne offiziell
normierter orthographischer und
grammatischer Regeln aufweist.
Grundbegriffe
Regiolekt = Umgangssprache (auch Jugendsprache)
• Damit werden die zahlreichen regionalen Varianten gesprochener Sprache bezeichnet, die nicht mehr Dialekt und noch nicht Hochsprache sind:
• Sprachformen mit weitgehend über-regionaler Verstehbarkeit, doch zugleich erkennbarem regionalem Charakter.
• Die neuere (soziolinguistische) Forschung spricht statt von ‚Umgangssprache‘ von ‚Substandard‘.
Grundbegriffe
Sprachwandel (Faktoren nach Peter von Polenz):1. Ökonomie: Veränderungen, die entstehen, weil Sprecher
oder Schreiber aus Gründen der Zeitersparnis und Bequemlichkeit eine reduzierte Sprache verwenden.
2. Innovation: Veränderungen, die entstehen, weil das gewohnte Inventar der Sprache für kreative und nonkonformistische Tätigkeiten nicht hinreichend geeignet ist und entwicklungsbedürftig zu sein scheint. Wichtige Kräfte bei der Entstehung und Ausbreitung von Innovationen sind also die Maximen „Rede nicht so wie die anderen, damit du herausstichst“ und „Rede so wie die anderen, damit du dazugehörst“.
3. Variation: Die Sprachbenutzer sind flexibel in Bezug auf die Wahl sprachlicher Mittel, je nach kommunikativen Bedingungen und Zwecken.
4. Evolution: Sprachgebrauch und die Beeinflussung des Sprachgebrauchs durch gesellschaftliche Kräfte bewirken Sprachwandel.
Labov, W.
• Untersuchung des Sprachwandels in Abhängigkeit
von Geschlecht Sozialer Klasse
• Differenzierung hinsichtlich des Bewusstseins für
Veränderungen („awareness“)
• Bewusster Wandel wird von Personen aus
höheren Gesellschaftsschichten häufiger benutzt
• Unbewusste Veränderungen vollziehen sich eher
in niedrigeren Klassen
Labov, W.
• Bezug auf Frauen der unteren Mittelschicht:
Bei bewusstem Wandel benutzen diese Frauen
eine soziolinguistische Varianz häufiger, als
Frauen aus höheren Gesellschaftsschichten.
• Labovs Erklärung: diese Frauen hyperkorrigieren
aufgrund linguistischer Unsicherheit
• Frauen werden stärker durch soziale Evaluation
der Sprache beeinflusst
• Im Vergleich zu Männern:Frauen benutzen häufiger positiv bewertete
Veränderungenseltener negativ angesehene Variationen
Labov, W. (1990)
3 Prinzipien zur Rolle des Geschlechts beim Sprachwandel:
Prinzip I: For stable sociolinguistic variables, men use
a higher frequency of nonstandard forms than women.
Bei konstanten linguistischen Variablen:
Männer benutzen häufiger nicht demStandard entsprechende Formen, als
Frauen.
Labov, W. (1990)
Prinzip Ia: In change from above, women favour the incoming prestige form more than
men.
Bei bewusst vollzogenen Veränderungen:Frauen verwenden neue Prestige-Formen
häufiger, als Männer.
Prinzip II: In change from below, women are most often the innovators.
Unterbewusste Veränderungen:I.d.R. sind Frauen die Innovatoren.
Labov, W. (1990)
• Labov hat starke empirische Beweise für die
Prinzipien I und Ia
• Allerdings konnte er II nicht immer halten
• Ein kleiner, aber bemerkenswerter Trend:
Männer sind von Zeit zu Zeit für den
Sprachwandel verantwortlich.
• Labov folgerte insgesamt:das Geschlecht hat für viele Variationen BedeutungFrauen spielen beim Sprachwandel eine besondere
Rolle (bewusst und unbewusst)
Labov, W. (1990)
• Frauen führen in allen gesellschaftlichen
Schichten den Sprachwandel an.
• Bewusster Wandel wird vorrangig von
linienkonformen Frauen aus der
Arbeiterklasse vollzogen.
• Für den unbewussten Sprachwandel sind
nicht-linientreue Frauen aus der
Arbeiterschicht verantwortlich.
• Variablen Alter und Geschlecht erlauben
Vergleichbarkeit mit anderen Studien
Eckert, P. (1989)
• Soziolinguistische Studien an konkretem Ort: „high
school“ in Detroit
• Untersuchung von Teenagern in ihrer Rolle als Schüler in
den letzten beiden Schuljahren vor dem Abschluss
• Forschungszeitraum: 2 Jahre
• Teilnehmende Beobachtung und externe Kriterien
erlauben Unterscheidung zweier Gruppen:
1) „Jocks“ „mittlere
Gesellschaftsschicht“
2) „Burnouts“ „Arbeiterklasse“
• Korrelierende linguistische Variablen für das Verhalten
beider Gruppen feststellbar
Eckert, P. (1989)
• In beiden Gruppen männliche und weibliche Probanten
• Alter und Geschlecht als vorsichtig zu behandelnde
Variablen
• Alter vielmehr als „Stufe im Lebenszyklus“ und soziale
Variable (z.B. Schulzeit, Heirat, Geburt)
• Variablen sollten für jede einzelne
Sprachgemeinschaft neu definiert werden
• Beziehungen zwischen sozialen Gruppen innerhalb
einer sprachlichen Gemeinschaft sollten konkret
verifiziert werden (auch Rolle der Frau in Gesellsch.
relevant)
Eckert, P. (1989)
Zusammenfassend kritisiert Eckert bisherige dialektale Forschung in folgenden Punkten:
1) Fehlen genauer Untersuchungen der Beziehung zw.Geschlecht und sozialer Klasse
2) Interpretation biologischer Unterschiede (männlich -weiblich) als soziale Opposition OHNE Suche nach anderen Erklärungen für linguistisches Verhalten
3) Fehlen konkreter Studien innerhalb der Gruppen „Männer“ und „Frauen“ – Mangel an Untersuchungen von Gruppenunterschieden
4) „prestige“ vs. „power“
Eckert, P. 1989
Soziolog. Ergebnisse in der Detroit-Studie:
• Mädchen machen sich mehr Gedanken über ihre
Beliebtheit bzw. ihr Ansehen
• Beim Eintritt in die High School haben beide
Geschlechter bereits konkrete Vorstellungen über
ihrer Rolle in der Gesellschaft
• „Bournouts“ akzeptieren die Schule nicht und
hängen z.B. lieber in Parks herum, als sich in das
soziale Netzwerk der Bildungseinrichtung
einzugliedern
• m & f verfolgen unterschiedliche Strategien, um
Popularität zu erlangen
Eckert, P. 1989 (Abb.1)
Eckert, P. 1989
• Weibl. Probanten weisen die deutlichste
Führungsposition auf, was insbesondere für die
älteren Veränderungen im Northern City Chain Shift
gilt
• In einer Kategorie kommt dem Faktor Geschlecht
mehr Bedeutung zu, als in der anderen
• Bei späteren Veränd. kommt v. a. soz. Kategorie
zum tragen
• Geschlecht und Soz. Kategorie sind nicht
zweifelsohne UV
• Starke geschlechtsspez. Differenzen bei (oh) und
(uh)
Eckert, P. 1989
Kritik:
• Lokalspezifische Gruppen wie „Jocks“ und „Burnouts“
erlauben keine Vergleichbarkeit (anders, als Alter und
Geschlecht)
• Mangel an zeitlicher und sozialer Tiefgründigkeit in der
ethnographischen Arbeit
• Keine hinreichende Untersuchung des Sprachwandels als
fortlaufender Prozess
• Fehlen konkreter Erklärung, wie die untersuchten Gruppen
ins gesellschaftl. Gesamtgefüge eingegliedert sind
• Ohne zeitl. Tiefe keine Untersuchung des Ursprungs und
der Entwicklung von Sprachwandel innerhalb einer
Sprachgemeinschaft mögl.
Maclagan, Gordon & Lewis
• Sprechen Labovs Forderung an, dass unmarkierte
Lautveränderungen besonders bei jungen Frauen
zu beobachten sind, die in der Gesellschaft als
„movers and shakers“ auftreten (also Menschen
mit Energie und Unternehmungsgeist)
• Diese jungen Frauen sind gleichzeitig konservativ
im Hinblick auf Veränderungen stabiler linguist.
Variablen, die markiert sind.
• Untersuchung dieser Behauptung durch den
Vergleich der Aussprache der unmarkierten
vorderen Vokale mit den markierten Diphtongen
im Neuseeland-Englisch
Maclagan, Gordon & Lewis
• Aussprache jeder Veränderung im
Einzelnen: Labovs Theorie wird nicht
immer eindeutig unterstützt
• Betonung der Wichtigkeit des Verhaltens
einzelner Sprecher
• Darauf wird im Ergebnis der Studie mehr
Wert gelegt, als auf durchschnittl. Daten
für einzelne Veränderungen
Maclagan, Gordon & Lewis
Material und Methode:
• Untersuchung der Universität Canterbury
• Rund 200 Probanten über Zeitraum von 4
Jahren (1994-1997) beobachtet
• Selektion hinsichtlich Alter (2 Gruppen: 20-30 Jahre und 45-60
Jahre) Geschlecht (m / f) Sozialer Stellung („professional“ vs. „non-
professional“)
Maclagan, Gordon & Lewis
Maclagan, Gordon & Lewis
Untersuchte Stimuli:
Maclagan, Gordon & Lewis
Ergebnisse: /I/•Großteil der Sprecher benutzt den neutralen, zentralen Laut•Insb. Ältere Sprecher (m u. f) benutzen die konservative, vordere Variante•Innovatoren sind junge non-professionals, v.a. Frauen (offener Schwa-Laut)
Maclagan, Gordon & Lewis
Ergebnisse: /I/
Maclagan, Gordon & Lewis
Ergebnisse: /ai/•Fünf der acht Gruppen artikulieren neutrale Variante•Older professional m + f artikulieren eindeutig konservativer•Innovatoren sind younger non-professional m
Maclagan, Gordon & Lewis
Ergebnisse: /ai/
Maclagan, Gordon & Lewis
Ergebnisse: Konservativere Diphtonge im Vergleich zu vorderen Vokalen•Professional women (Y + O) stechen heraus•produzieren Diphtonge vergleichsweise konservativer, als vord. Vokale
Maclagan, Gordon & Lewis
Ergebnisse: Konservativere Diphtonge im Vergleich zu vorderen Vokalen
Maclagan, Gordon & Lewis
Schlussfolgerungen:
• Daten unterstützen Labovs Theorie, dass Frauen
aus der zweithöchsten sozialen Gesellschaftsschicht Konservativ in Veränderungen markierter Laute sind
• Older professional women benutzen erwartungsgemäß
die konservative Variante der markierten Diphtonge
• Zeitgleich artikulieren sie innovativere Varianten der
unmarkierten vorderen Vokale (z.B. Schwa statt /I/)
• Younger professional women bevorzugen neutralere
Varianten der Diphtonge
• Interessanterweise zeigen YPM teilweise ähnliche
Tendenzen wie OPW
Maclagan, Gordon & Lewis
• Diphtonge (insb. /ai/ und /au/) sind demnach keine so
genannten sozialen Marker mehr
• Obwohl YPM Diphtonge oft konservativ produzieren,
sind nur 22% dieser konservativer als die vorderen
Vokale (55% bei den YPW)
• Übereinstimmend mit Labovs These, sind es nur die
Diphtonge der professional women (die mehr Wert auf
Prestige legen), die signifikanterweise konservativer
artikuliert werden, als die vorderen Vokale
• Voraussichtlich wird sich im Neuseeland-Englisch die
Aussprache der Diphtonge /ai/ und /au/ weiter
verändern
Dubois & HorvathMaterial und Methode
• Untersuchung des Cajun-Diaklekts (Franzö. Einfl.)
in Louisiana
• Beobachtung dreier Generationen Younger people (20 – 39 Jahre) Middle-Aged Old
• Informationsquelle 1: Fragebogen aus bereits
durchgeführter Studie (Dobois et al., 1995 und
1997) Rolle von m + f zu Hause und im öffentlichen Leben Struktur sozialer Netzwerke Bildungsgrad Sprachprofile Altersaufschichtung Etc.
Dubois Dubois & Horvath
Material und Methode
• Informationsquelle 2: Untersuchungen
anderer Wissenschaftler und Auskünfte über
gesellschaftl. Leben
• Informationsquelle 3: Interviews Teilnehmende Beobachtung während der Datensammlung Interview-Fragebogen: Lebensgeschichte der einzelnen
Sprecher
• Alle drei Quellen dienten dazu, Rückschlüsse
auf die Rolle des Geschlechts für den
Sprachwandel zu ziehen
Dubois Dubois & Horvath
Cajun – soziolinguist.
• Dialekt des Englischen, v.a. gesprochen von
bilingualen (Franzö./Engl.) Cajuns
• Angesiedelt in ländlichen Regionen von Louisiana
• Ursprung linguist. Variablen, die das Cajun
auszeichnen, liegen im akzentuierten Englisch der
älteren Generation
• Diese Variablen haben sich zu soziolinguistischen
Variablen entwickelt (soziale Bedeutung)
• Bedeutung des Sprechens von Cajun hat sich in soz.
Hinsicht bei der jüngeren Generation gewandelt NICHT Resultat der Interferenz vom Französischen Sondern soziolinguistische Marker für Cajun-Identität
Dubois Dubois & Horvath
Cajun – soziolinguist.
• Wandel über drei GenerationenJüngere signalisieren ihre Identität in Englisch
(Cajuness) Schneller linguist. Wandel hängt mit geschichtl.
Entwicklung zusammenEinflüsse der Southern English Community
• Englisch ersetzte Französisch zu Hause
• Französisch als Handicap (für wirtschaftl. und
soziale Stellung)
• Kulturelle Renaissance: die Jungen sind wieder
stolz auf ihre Wurzeln
Dubois & Horvath (Abb.1)
•Bereits erforschte Cajun-Variablen in Abhängigkeit vom Alter
•Für einige phonolog. Variablen den Erwartungen entsprechend herausgefunden:
•Im Laufe der Zeit Abnahme für das Französische typischer Laute (unaspirierte Form von /p,t,k/ u.a.)
•ABER bei den Jungen wieder verstärktes Auftreten (V-förmiger Achsenverlauf)
Dubois & Horvath (Abb.1)
Ferner typisch für das „neue“ Cajun-Englisch sind:
Starke NasalierungMonophtongisierung von (ay)Ersetzen von dentalen Stops bzw. Plosiven bei (th, dh)
Dubois & Horvath (Abb. 2)
•Bei unaspirierten Plosiven (p,t,k) deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen
•Ältere Generation nahezu ohne geschlechtssp. Abweichung
•Bei Jungen bevorzugen Männer die unaspirierte Form
Dubois & Horvath (Abb. 2)
• Signifikante unterschiede bei „Middle-Aged“ und
„Young“ MännernMänner mittleren Alters benutzen unaspirierte Form
ebenso häufig wie die AltenJunge Männer scheinen tendenziell eher am
klassischen Englisch orientiert zu sein (aspirieren gut die Hälfte der Plosive)
• Auch für Frauen Signifikanz der Daten: Sie
sprechen, wie sie es vom Elternhaus her kennenJene, die Französisch erzogen wurden: 1/3
unaspirierte PlosiveEnglisch als Sprache zu Hause: Verwendung
englischer Allophone
Dubois & Horvath (Abb. 3)
•Prozentsatz nasalierter Vokale im Cajun-Englisch
•Wieder starke Abhängigkeit vom Geschlecht
•Ältere und Mittlere Generation zeigt kein unterschiedl. Verhalten
•Extreme Abweichungen hingegen bei den Jungen: Männer produzieren zu nahezu 98% Nasalierung
Dubois & Horvath (Abb. 4)
•Monophtongisier-ung von (ai)
•Interessanter Verlauf im Hinblick auf alter und Geschlecht: wieder nur signiftkante Differenz bei den Jungen
•Junge Männer benutzen die Monophtonge ebenso häufig wie ihre Großväter
•Junge Frauen orientieren sich am Southern English
Dubois & Horvath
Unterscheidung von 4 Wandlungsprozessen (alternativ zu bewusstem vs. unbewusstem Sprachwandel):
(1)Origination - Ursprünglichkeit(2)Adoption - An- bzw. Übernahme(3)Recycling - Wiederverwertung(4)Persistence - Beharrlichkeit
Labovs Prinzipien wurden durch die Ergebnisse nicht durchweg bestätigt!
Dubois & HorvathErgebnisse
Dubois & HorvathErgebnisse
Diskussion
• Studie deutet auf potenzielle Differenzen in den
soziolinguistischen Rahmen des Sprachwandels hin
• Großteil soziolinguistischer Literatur befasst sich mit
Sprachwandel in Großstädten, deren Population seit dem 2.
Weltkrieg rapide angestiegen ist (Migration aus In- und Ausland)
• Beispiele für solche Enklaven sind LA und NYC (vgl. Labov)
• Die Cajuns hingegen leben in geschlossener Gemeinschaft
• Begriff Ethnolekt wird benutzt, um die Art und Weise zu erklären,
in der ethnische Identität mittels einer aufrecht erhaltenen
Linguistik in einer angenommenen (Fremd-) Sprache verwandt
wird (Lippi-Green, 1997, S. 175)
• Ergebnisse implizieren, dass der Wandel eher von außerhalb, als
von innerhalb einer Sprachgemeinschaft kommend verstanden
werden muss
Diskussion
• Signifikanter Unterschied zw. den Prinzipien I und II von Labov
ist der Unterschied zw. Sprachentwicklung ( Tauziehen zw.
Standard- und Nonstandard-Vaiablen) und Sprachinnovation
• Wichtig ist stets die Suche nach dem Ursprung des Wandels: Spezieller Ort Streuung über weite Fläche
• Bemerkenswert ist zudem, dass nicht immer ein Geschlecht
das andere beim Sprachwandel anführt
• Urbane und ethographische Untersuchungen als Unterstützung
für phonetische und phonoligische Forschungsarbeit
• Alter als Hilfsmittel, um Generation historischen Kontexten
zuzuordnen (ebenfalls wichtig für Rolle der Frauen in der
Gesellschaft)
Diskussion
(1)Geschlechtsspezifische Effekte hängen stark von der jeweiligen Generation ab
(2)Generationen orientieren sich stark an soziohistorischen Kontexten
Quellen
Dubois, S. & Horvath, B. (2000). When the music changes, you change too: gender and language change in Cajun English. Language Variation and Change 11, S. 287-313
Eckert, P. (1989). The whole woman: sex and gender differences in variation. Language Variation and Change 1, S. 245-267
Labov, W. (1990). The intersection of sex and social class in the course of linguistic change. Language Variation and Change 2, S. 205-254
Maclagan, M., Gordon, E. and Lewis, G. (1999). Women and sound change: conservative and innovative behaviour by the same speakers. Language Variation and Change 11, S. 19-41
Coseriu, Eugenio (1988). Sprachkompetenz –Grundzüge einer Theorie des Sprechens. Francke (utb 1481)
Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte, Band I, de Gruyter, Berlin und New York 1991. (2. überarb. u. ergänzte Aufl. 2000.) ISBN 3-11-016478-7