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1 Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“ Geothermie als grundlegender Beitrag zu Klimaschutz und Wärmewende Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie © Digitalel/Heibel Prof. Dr. Thomas Schmid

Geothermie als grundlegender Beitrag zu Klimaschutz und

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Page 1: Geothermie als grundlegender Beitrag zu Klimaschutz und

1Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Geothermie als grundlegender Beitrag zu Klimaschutz und Wärmewende

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

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Prof. Dr. Thomas Schmid

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2Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Es wird wärmer . . .

Seit Mitte der 1980er Jahre: deutlicher Anstieg der mittleren Jahrestemperaturen

2018: wärmstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.Mitteltemperatur von 10,5 °C rund 2,3 °C wärmer als der Mittelwert

Zehn der 11 wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn lagen in den letzten 25 Jahren

Abweichung der Durchschnittstemperatur des jeweiligen Jahres zum Mittelwert der Jahre 1901–2000 (= rund 8,3 °C).

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3Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Starkregenereignis in Wiesbaden. Wasser spritzt aus der Kanalisation.© A.Hoy, HLNUG

. . . und Wetterextreme nehmen zu

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4Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

KlimaschutzgesetzTreibhausgasemission im Gebäudesektor: Stand und Ziel

Dieses Ziel ist nur durch einen verstärkten Einsatzerneuerbarer Energien im Gebäudesektor zu erreichen!

Stand 2019

• rund 805 Mio. t Treibhausgase emittiert

• hiervon 122 Mio. t (ca. 15 %) im Gebäudesektor!

• Rund 60 % des Energieverbrauchs von Gebäuden wurden zum Heizen verbraucht:➔ verbesserungsfähig!

• Fast 58 % der Gebäude wurden mit Erdgas und Heizöl beheizt➔ Handlungsbedarf!

Ziel Klimaschutzgesetz

Absenkung des CO2-Ausstoßes im Gebäudesektor bis 2030 auf 67 Mio. Tonnen – dies entspricht einer Absen-kung um zwei Drittel gegenüber 1990 (210 Mio. to).

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5Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Erneuerbare Energien im GebäudesektorStand und Potenziale

Maßnahmen zum Ausbau der Geothermie zur Wärmegewinnung haben eine große Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele!

Foto: BWP

2020: erstmals in mehr als der Hälfte (50,5 %) der neuen Wohngebäude erneuerbareEnergieformen zur Beheizung (2015 noch 38,0 %)

Wichtigste primäre Wärmequelle neuer Wohngebäude: Wärmepumpe! Ihr Anteil 2020: 45,8 %, 2015 erst 31,4 %.

Potenziale:

Insbesondere im Altbausektor im Zusammenspiel mit energetischer Gebäude-sanierung noch bedeutende Möglichkeiten zum Ersatz fossiler Brennstoffe durch regenerative Energien

Sehr effizient: Erdgekoppelte Wärmepumpen (mit Erdwärmesonden, Kollektoren oder geothermischen Brunnen). Im Vergleich z. B. zu Luftwärmepumpen ganzjährig hohes Potenzial zur Energielieferung

Foto: Rumohr

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6Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Erdwärmesonde(ca. 9.300 Anlagen)

Erdwärmekollektor(Anzahl unbekannt)

Geotherm. Brunnen(ca. 280 Anlagen)

Stand August 2021

Geothermische Anlagen in HessenTypen und Anzahl / Hessen im Vergleich

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7Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Erdwärmesondenanlagen in HessenAnzahl errichteter EWS-Anlagen in den Jahren 1998 bis 2020

Rückgang der Zuwachsraten, mögliche

Ursachen:

Im Vergleich mit anderen Ländern sehr

großer Anteil der in Wasserschutzgebieten

liegenden Landesfläche (Hessen: 35 %, z. B.

Sachsen: 8 %).

Fehlendes Wissen und Information der

Bürger*innen:

Ob und wie kann ich Geothermie im Neu-

oder Altbau nutzen?

Was kostet es?

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8Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Fehlende Informationen als eine Ursache für den geringen Zuwachs

➢ Vielen Bürger*innen fehlt das Wissen, was eine geothermische Anlage ist und ob sie

diese selbst errichten können / dürfen.

➢ Ihnen und Planer*innen fehlen häufig wichtige geothermische Planungsgrößen. Sie

haben häufig keine Vorstellung, ob sie auf ihrem Grundstück Geothermie nutzen können.

➢ Sie können Planungen und Angebote für geothermische Anlagen häufig nicht beurteilen.

➢ Sie können den Ausgang eines Genehmigungsverfahrens und hieraus möglicherweise resultierende Mehrkosten häufig nicht

absehen und schrecken daher hiervor zurück.

➢ Missverständnisse in Presse-Veröffentlichungen führen zu Verunsicherungen.

Fehlende Informationen und Unsicherheiten führen regelmäßig dazu,

dass sich Bürger*innen gegen eine geothermische Anlagen entscheiden.

Quelle: pixabay

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9Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

HLNUG als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur Geothermie in Hessen

• Zentrale hessische Anlaufstelle für Bürger*innen, Planer*innen und Behörden zu allen Fragen zur Geothermie

• Regelmäßige fachliche Begleitung zahlreicher geothermischer Projekte von ersten Ideen bis zum laufenden Betrieb

• Berater der Genehmigungsbehörden, Präsenz vor Ort, Unterstützung bei Problemfällen oder Havarien

• Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen

• Erhebung umfangreicher geothermischer Daten durch Labor- und Felduntersuchungen

• Öffentliche Bereitstellung geothermischer Daten, u. a. als webbasierte Viewer

Beratung bei Schadensfällen; z. B. beim Arteser Wiesbaden

Wärmeleitfähigkeitsmessungen im HLNUGBeratung zu Grundsatz- und Spezialfragenbei geothermischen Vorhaben

Das HLNUG kann aufgrund seiner umfangreichen praktischen Erfahrungen und Kenntnisse wichtige Beiträge zur Beratung von Bürger*innen und somit zum Ausbau der Geothermie leisten!

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10Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Praktische Arbeiten und Initiativen des HLNUG begründen Projekte:

• Projekt des Hessischen Wirtschaftsministeriums und LandesEnergieagentur Hessen (LEA) zur geothermischen Erkundung von

Baugebieten

• Entdeckung einer vielversprechenden geothermischen Anomalie im Stadtgebiet von Frankfurt

• Workshop für Geothermie-Bohrfirmen zur Bohrgutansprache

HLNUG und Geothermieaus der Praxis für die Praxis

Workshop Bohrgutansprache 2020Geothermische Anomalie FrankfurtSteckbriefe Oberflächennahe Geothermie

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11Geothermie-Forum 15.09.2021: „Forschungsland Hessen – der Weg in die Praxis“

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Das HLNUG auf Twitter:

https://twitter.com/hlnug_hessen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

und viel Erfolg für das Geothermie-Forum!

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lel/H

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