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DAS ERNÄHRUNGSMAGAZIN DER NESTLÉ SCHWEIZ NR. 51 1/05 Frühstück: Kleiner Aufwand – grosse Wirkung

Frühstück: Kleiner Aufwand – grosse Wirkung · Frühstück: Kleiner Aufwand – grosse Wirkung Deutschland Frankreich Grossbritannien USA Japan schon einmal Bergschinken, selbst

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DAS ERNÄHRUNGSMAGAZIN DER NESTLÉ SCHWEIZ NR. 51 1 / 05

Frühstück:Kleiner Aufwand –

grosse Wirkung

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INHALT

2 51 – 1/05

EDITORIAL

THEMA 3Frühstück: Kleiner Aufwand – grosse Wirkung

BLICKPUNKT 8Richtig frühstücken für Schule und Beruf

NESTLÉ WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG 12– Essverhalten Schweizer Jugendlicher– Kaffee nicht länger ein «Flüssigkeitsräuber»– Modifizierte Ernährungspyramide der

Nestlé Schweiz

INFOTHEK 14– Deutscher Ernährungsbericht 2004– Nutri-Learn Frühstück– Fourchette verte Junior –

die grüne Gabel in der Schule– Guet und Gsund: Kochsalz –

weniger ist mehr– Das Gesundheitsschiff– Das schweizerische Lebensmittelrecht zum

Thema Joghurt und Sauermilchprodukte

NESTLÉ SCHWEIZ 16– Mit Frühstücks-Cerealien von

Nestlé fängt der Tag gut an!– INCAROM – die milde Alternative

zu Kaffee– Nestlé LC1 Vital

Liebe Leserin, lieber Leser

Im letzten Jahr haben wir bereits die 50. Ausgabe des Ernährungsmagazins«Nutritio» gefeiert. Dieses Jahr ist es das 20-jährige Jubiläum!Wir finden, dass dieses Jubiläum eigentlich noch viel wichtiger ist. Werschafft es in unserer kurzlebigen Zeit schon, so viel Kontinuität zu erbrin-gen, dass man ein Ernährungsmagazin der Lebensmittelindustrie, welcheständig mit steigenden Kosten kämpft, 20 Jahre lang am Leben erhaltenkann? Es ist sicher auch zu erwähnen, dass wir in den 20 Jahren nur zwei-einhalb Chef-Redakteure hatten. Roland Jeanmaire war der Erste, wäh-rend den Jahren von 1985 bis 1996, welcher die Idee zu diesem Magazinhatte und es ins Leben rief, seit 1997 bin ich es selbst. Ich habe mich mitden jeweiligen Redakteuren darum bemüht, unser Magazin etwas wissen-schaftlicher zu gestalten, ohne die Allgemeinverständlichkeit zu verlieren. Es ist interessant, die erste Ausgabe des Nutritio zu lesen: Schon damals

wurden dieselben Themen wie auch heute nochbehandelt: Wir essen zu viel, zu fett, zu süss, zusalzig, zu wenig Nahrungsfasern. Bereits in derersten Ausgabe wurden das Frühstück und seineBedeutung behandelt. Da gibt es nichts zu än-dern. Der Originaltext: «Ein guter Tag beginntmit einem richtigen Frühstück! Laut Ernäh-rungsbericht (wahrscheinlich von 1985)nimmt rund ein Drittel der Jugendlichenzwischen 14 und 16 Jahren nicht regelmäs-sig ein Frühstück zu sich. Von den Erwach-senen verzichten gar nahezu 40% auf diesewichtige Mahlzeit.» Eigentlich ist es traurig,

dass sich da nichts geändert hat in den letzten 20 Jahren – oder ist es viel-leicht ein Erfolg unser aller Beratungsaktivitäten, dass es nicht schlimmergeworden ist? Ich persönlich halte Letzteres für wahrscheinlich: Lassen Sieuns alle stolz sein, dass wir es in dieser hektischen Zeit geschafft haben, 20 Jahre Stabilität in jeder Hinsicht zu bewahren, auch was das Früh-stücken betrifft. Und: Lassen Sie uns den Mut haben, zu hoffen, dass wirin den nächsten Jahren die Situation doch noch verbessern können.Das vorliegende Nutritio behandelt schwerpunktmässig das Frühstück.Lesen Sie selbst, welche neuen (oder alten) Erkenntnisse es dazu gibt, undtragen Sie Sorge, dass Sie selbst und Ihr Umfeld regelmässig ein Frühstücknehmen!Und noch etwas Neues: Wir haben auch wieder einen Wechsel im Redak-tionsteam. Sascha Türler hat andere Aufgaben übernommen und CorinnaRoick hat am 1. März als neue Redakteurin angefangen. Corinna hat ihreAusbildung zur Ernährungswissenschaftlerin in Giessen, Deutschland, ab-solviert. Sie hat bereits die ersten Wochen und Monate mit viel Engagementbegonnen und wir wünschen ihr alle ein herzliches Willkommen und vielGlück und Erfolg in ihrer neuen Tätigkeit!

Herzliche Grüsse, Ihre

Dr. Bianca-Maria Exl-Preysch Corinna RoickChef-Redakteurin Nutritio Redakteurin Nutritio

Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé SchweizZeitschrift für Fachpersonen im Gesundheitswesen

Herausgeber Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A., CH-1800 Vevey, Tel. 021/924 53 63, Fax 021/924 51 13 Internet www.nestle.chE-Mail [email protected] Dr. Bianca-Maria Exl-Preysch, Ernährungsmedizinische FachberatungRedaktion Corinna Roick, Ernährungswissenschaftlerin

Text Dr. Margit Bölts, BonnGestaltung heusser.biz, ZürichDruck Birkhäuser + GBC AG, Reinach

Auflage 75000 Exemplare, deutsch und französisch, Nutritio erscheint zweimal jährlich

Good Food – Good Life

Frühstück: Kleiner Aufwand – grosse Wirkung

Impressum

Bianca-Maria Exl-Preysch, Corinna Roick und Sascha Türler

Übernahme einzelner Textteile, des ganzen Textes oder von Abbildungen nur nach vorheriger Absprache mit Nestlé Schweiz und nur mit folgender Quellenangabe:

«Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé Schweiz»

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THEMA

Frühstücken – erlaubt ist, was gefällt!

Frühstück, «Zmorge» und Co.

Der Begriff «Frühstück» reicht bis ins 15. Jahr-hundert zurück und bedeutete ursprünglich«das frühmorgens gegessene Stück Brot». Inanderen Sprachen spiegelt sich der Grund derMahlzeit – das nächtliche Fasten zu beenden –wider, wie im englischen «breakfast» (= break-ing the fast), im französischen «déjeuner»(«jeûner» = fasten) oder im spanischen «desay-uno» («ayunar» = fasten). Kulturelle undtraditionell bedingte Unterschiede gibt es

dagegen in der Gestaltung, dem Umfang undden Nahrungsbestandteilen des Frühstücks.

Ein Blick auf andere Frühstücksteller

Eher spartanisch fällt das Frühstück in Italienund Spanien aus. Ein Espresso oder Cappuc-cino sowie ein süsses Brioche oder anderesGebäck reichen für den Start in den Tag. Ähn-

lage für den Tag. Dazu gibt es Kaffee oder Tee,bei den Kindern Milch oder Kakao. Weiter imNorden, in den skandinavischen Ländern,

dominieren die herzhaften Frühstückskompo-nenten: Neben Knäckebrot und Wienerbrød(Kopenhagener) gibt es Fischgerichte und teil-weise die üppig belegten «Smørrebrød».Auch in England finden sich neben dem Toastmit gesalzener Butter und Orangenmarme-lade sowie einer Portion Porridge herzhafteKomponenten (gebratener Frühstücksspeckoder Würstchen mit Spiegeleiern) auf demFrühstücksteller. In den USA wird dagegenbesonders in den Grossstädten zunehmenddas sehr umfangreiche «American breakfast»durch einen süssen oder herzhaft belegten

Bagel abgelöst, der zusammen mit einer Kaf-feespezialität genossen wird. Junge Amerika-nerinnen greifen zudem gerne zu gefrostetemJoghurt am Morgen.Ganz andere Zutaten finden sich in Japan undChina. Während die Chinesen die Reis- oderNudelsuppe, in Fett ausgebackene Teigstan-gen sowie eingelegtes Gemüse bevorzugen,stehen in Japan eher die Misosuppe (Gemüse-suppe), Reis sowie gebratener Fisch auf demmorgendlichen Speisenplan. Typische Ge-tränke in beiden Ländern sind grüner Tee undSojamilch.

liches gilt für Frankreich: ein Espresso odercafé au lait, dazu ein Croissant, ein «petit painau chocolat» oder ein Stück Baguette mit Kon-fitüre oder Honig. Auf dem Lande kommen

51 – 1/05 3

Ein altes Sprichwort besagt: Frühstücke wie ein Kaiser,

iss mittags wie ein König und abends wie ein Bettler.

Das Frühstück ist somit wichtig für einen guten Start in

den Tag und dennoch verzichtet rund ein Drittel der

Schweizer darauf. Auch Kinder und Jugendliche vernach-

lässigen immer häufiger diese Mahlzeit. Bei der Zusam-

menstellung des Frühstücks sollte gelten: abwechslungs-

reich, ausgewogen und vollwertig. Aber auch das

Znüni ist nicht zu vernachlässigen, dient es doch all den-

jenigen als Ausgleich, denen morgens der Appetit fehlt.

Bei keiner anderen Mahlzeit scheiden sich die Geister so sehr wie beim Frühstück.

Während für die einen eine Tasse Kaffee – eventuell noch mit einem Gipfeli – ausreicht, gehören für andere

Früchte, Müsli und Joghurt oder Rührei, Schinken, Speck und Würstchen dazu.

Frühstück: Kleiner Aufwand – grosse Wirkung

Deutschland

Frankreich

Grossbritannien

USA

Japanschon einmal Bergschinken, selbst eingelegterSchafs- und Ziegenkäse oder würziges Knob-lauchschmalz dazu. In Deutschland und denNiederlanden bilden Brotwaren, z.B. Voll-kornbrot, Brötchen, Tarwebrood (Niederlan-de) mit einem süssen Aufstrich, z.B. Konfitü-re oder Muysjes (Zuckerstreusel), und/odermit herzhaftem Aufschnitt belegt, die Grund-

Schweiz

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THEMA

Ob und was wir zum Frühstück essen, hängt neben soziokulturellen Gegebenheiten

vom Geschlecht, von individuellen Vorlieben und besonders in jüngeren Jahren von den Gewohnheiten

der Eltern ab. Geprägt wird unser Verhalten in der Kinder- und Jugendzeit.

Breakfast skipping1

Nach Ergebnissen der Nutritrend-Studie 2000verzehrt rund ein Drittel der Schweizer Be-völkerung morgens regelmässig kein Früh-stück (breakfast skipping). Bei Kindern undJugendlichen ist der Anteil zwar geringer, aberimmer noch alarmierend. Verschiedene Befra-gungen von Kindern und Jugendlichen imAlter von 6 bis 21 Jahren ergaben einen Anteilvon 10 bis 25% «breakfast skippern». Eine imJahre 2000 von Demoscope durchgeführteErhebung bei Eltern von 6 bis 15 Jahre altenKindern zeigte dagegen nur einen Anteil vonrund 7%. Allen Studien gemeinsam ist einZusammenhang mit dem Alter: Je älter, destoschlechter ist die Frühstücksdisziplin. Häufigfand sich auch eine geschlechtsspezifische Ver-teilung. Adoleszente Mädchen frühstückenweniger als gleichaltrige Buben. Bezogen aufeine geografische Verteilung frühstücken dieJugendlichen in der Deutschschweiz seltenerals in der Romandie.Die Gründe für ihre schlechte Frühstücksdis-ziplin sehen heranwachsende Buben primär inder mangelnden Zeit und Gewohnheit. Beiden Mädchen veränderte sich im Zeitverlaufdie Argumentation. Während in einer frühe-ren Studie die Gründe «Keine Zeit», «Kein

Appetit» und «Gewohnheit» im Vordergrundstanden, kristallisiert sich in neueren Erhe-bungen der Wunsch, «schlank zu bleiben oderabzunehmen», heraus. Allerdings findet sichoftmals eine Korrelation von «breakfast skip-ping» mit einer Überkompensation der Nah-rungsenergie im Laufe des Tages und einer er-höhten Fett- und Cholesterinaufnahmezugunsten der Kohlenhydratzufuhr, also ge-nau das Gegenteil der Mädchen-Wünsche.Aus Sicht der Eltern liegt die «Frühstückswei-gerung» primär am mangelnden Appetit bzw.Hunger. In der Deutschschweiz kommen beijüngeren Kindern noch die fehlende Zeit (u.a.der Eltern) und die Ablehnung der angebote-nen Speisenauswahl dazu.

Was steht auf dem Frühstückstisch?

Je nach Landesteil unterscheidet sich die Le-bensmittelauswahl für das Frühstück in derSchweiz erheblich: Die Deutschschweiz isteher von Deutschland beeinflusst, die franzö-sische Schweiz ist durch die Nähe zu Frank-reich geprägt und das Tessin gleicht sich mehrden Gewohnheiten in Italien an (siehe Seite 3).Generell betrachtet verzehren die meistenSchweizer Kinder und Jugendlichen am Mor-gen Cerealien und/oder Brot bzw. Brötli mitAufstrich sowie ein Getränk. Ein Joghurt oderein anderes Milchprodukt sowie ein Fruchtsaftergänzen ab und zu den Speiseplan. Nur sehrselten finden sich in der Woche Früchte, einFrühstücksei sowie Kuchen auf dem Früh-stückstisch. Betrachtet man die Zusammen-setzung des Frühstücks genauer, so zeigt sichbei den Getränken eine Präferenz von Milchund Milchgetränken (z.B. Kakao), gefolgt vonTee. Mit steigendem Alter erhöht sich derKonsum von Kaffee. Aus der Gruppe der Ce-realien sind besonders Cornflakes und andereverarbeitete Getreideflocken bekannter Mar-ken beliebt.Nach Meinung der Eltern sollten die Kinderund Jugendlichen morgens mehr Milch undFruchtsäfte trinken, die gesüssten Cerealien ehergegen (ungesüsste) Getreideflocken oder Müs-li austauschen und mehr Milchprodukte, Voll-kornbrot sowie Früchte verzehren (s. Grafik).

Znüni

Weit verbreitet ist bei Kindern und Jugend-lichen die Zwischenmahlzeit am Vormittag. Jenach Alter (7–21 Jahre) nehmen 72–93% einZnüni ein, das als Ergänzung oder teilweise alsErsatz für das Frühstück dient. Besondersbeliebt sind bei Mädchen Früchte, bei BubenBrötli oder Gipfeli. Milchprodukte undGetreideriegel haben noch immer eher eineuntergeordnete Bedeutung.Fragt man die Eltern, was sie ihren Kindern(6–15 Jahre) mitgeben, so stehen bei ihnenFrüchte, Müsliriegel, ein belegtes Brot oderSandwich sowie Brot oder Brötchen ohneAufstrich an erster Stelle. Dabei erhalten diejüngeren Kinder (bis 9 Jahre) und Mädchendeutlich häufiger eine «gesunde» Pausenver-

pflegung, z.B. Früchte und Gemüse, als ältereund Buben. Letztgenannte bevorzugen Müs-liriegel, das «klassische» Pausenbrot oder einSandwich. Unterschiede bestehen auch regio-nal: Während in der Deutschschweiz Früchte,Gemüse, Knäckebrot oder Zwieback ver-gleichsweise oft mitgegeben werden, gilt diesin der Westschweiz eher für süsse Sachen wieKuchen, Schokoriegel oder Schokolade.Kaufen sich die Schulkinder ihr Znüni aufdem Weg in die Schule oder in der Schulpau-se, so sind dies meistens ein Brötchen, Gipfelioder Sandwich. Hoch im Kurs stehen auch

Frühstücksdisziplin

45

40

35

30

25

20

Keine Zeit KeinenAppetit

Gewohnheit Sonstiges

15

10

5

0

Proz

ent

Mädchen Buben

Quelle: Calvadini C. Adoleszent food habits in Switzerland. 1995

4 51 – 1/05

1 Breakfast skipping beinhaltet hier auch diejenigenKinder und Jugendlichen, die nur 1- bis 2-mal wöchent-lich frühstücken.

Znüni

100

90

80

70

60

50

40

Gesam

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Westsc

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6–8 Jah

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12–15

Jahre

30

20

10

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Proz

ent

Tatsächlich Gewünscht

Quelle: Demoscope. Frühstücksgewohnheiten bei Schweizer Kindern. Vevey, 2000

Es wird Morgen in der Schweiz: das Zmorge

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Kuchen, Süssigkeiten, Schokolade oder Süss-getränke. Diesen Trend findet man primär beiJugendlichen, deren Kaufverhalten eher durchPeergroups als durch die Eltern geprägt wird.

Frühstückstrends international

Im internationalen Vergleich zeigt sich – trotzteilweise unterschiedlichem Design der ver-schiedenen Studien – beim Frühstücksverhal-ten ein ähnliches Bild wie in der Schweiz. Re-lativ positive Frühstücksgewohnheiten sind inGrossbritannien, Irland sowie Frankreich vor-handen. Je nach Studie liegt die «breakfastskipper»-Rate bei 3–10%. Deutlich schlechte-re Werte ergeben sich für Deutschland undSüdeuropa. Während in Deutschland mittler-weile 10–25% der Kinder und Jugendlichennicht frühstücken, liegen diese Werte für Spa-nien bei rund 13% und für Italien zwischen14 und 20%. Für die USA schwanken dieAngaben zwischen 14% und 25%, währendfür Kanada sogar von durchschnittlich 29%«breakfast skipper» bei Personen über 15 Jahrenberichtet wird. Länderübergreifend ist allenStudien gemeinsam eine positive Korrelationzwischen den «Frühstücksverweigerern» unddem Alter der Jugendlichen. Eine geschlechts-spezifische Differenzierung, das heisst, dassMädchen seltener frühstücken als Buben, liesssich nur teilweise belegen.Bei der Zusammensetzung des Frühstücksspiegeln sich die nationalen Gewohnheitenwider. Ein Trend, der besonders in den USAin den letzten Jahren zu verzeichnen ist, be-trifft den Fettgehalt der Speisen. Während frü-her eher vollfette Milch, Butter bzw. Margari-ne und Eier den Frühstückstisch bestimmten,sind es nun Früchte, Fruchtsäfte, Vollkorn-produkte und «Ready-to-Eat»-(RTE, fertigverarbeitete)-Cerealien, das heisst, die Zu-sammensetzung verbessert sich langsam.

Zur Speisenauswahl am Morgen

Tatsächlich seitens der Eltern gewünschte Zusammenset-zung des Frühstücks bei Schweizer Kindern (6–15 Jahre)

Quelle: Demoscope. Frühstücksgewohnheiten bei Schweizer Kindern. Vevey, 2000

51 – 1/05 5Frü

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THEMA

Frühstücken – der Energieschub am Morgen

Das Frühstück beendet die längste «Fastenzeit» einer 24-Stunden-Periode. Es soll Energie und

Nährstoffe für den Tag liefern und die Leistungsfähigkeit steigern. Doch was sagt die Wissenschaft dazu

und welche Bedeutung messen Eltern dem Frühstück bei?

Energielieferant

Das Frühstück ist die erste Mahlzeit nacheiner nächtlichen «Nahrungskarenz» von ca.8–12 Stunden. Während der Nacht ist derStoffwechsel zwar reduziert, der Körper benö-tigt aber Energie für die Organfunktionenund zur Aufrechterhaltung der Körpertempe-ratur. Die Folge: Die kurzfristigen Energiespei-cher des Körpers sind morgens fast leer, derBlutglukosespiegel ist niedrig (siehe Box). Umdiese Reserven, vor allem in der Leber, wiederaufzufüllen und den Körper mit wichtigenNährstoffen zu versorgen, sollte das Frühstückrund ein Viertel des Tagesbedarfs an Energieenthalten; mit dem Znüni zusammen sogarrund ein Drittel (siehe Grafik). Nach Mei-nung vieler Experten ist dieses auch wichtig,um die Leistungskurve am Vormittag nichtabsinken zu lassen In der Praxis zeigen Untersuchungen aus Eu-ropa und den USA (u.a. Ortega et al., 1998;Huang et al., 1997) einen Anteil des Früh-stücks an der täglichen Energieaufnahme beiKindern und Jugendlichen von unter 20%. In

Anteil an Nahrungsfasern auf (Huang et al.,1997; Baerlocher & Laimbacher, 2001).

Schweizer Studien (Beer-Borst & Renato,1998; Decarli et al., 2000) liegt dieser je nachAltersgruppe werktags zwischen 9% und19%. Dazu kommt durch das Znüni noch-mals der gleiche oder sogar ein grösserer Ener-gieanteil. Weitere Studien belegen zudem,dass im Laufe des Tages das morgendliche«Energiedefizit» oft überkompensiert wird(Nestlé, 1996, Preziosi et al., 1999; Wehner-v. Segesser, 2000).Am Wochenende steigt bei Schweizer Jugend-lichen der Energieanteil des Zmorge bis auf28% (Baerlocher et al., 1998). Dies verdeut-licht die Relevanz der Faktoren «Zeit» und«Geselligkeit» für das Frühstücksverhalten.

Nährstofflieferant

Über den Nährstoffgehalt des Frühstücks imDetail existieren nur vereinzelt Studien. Unter-suchungen aus Amerika (Huang et al., 1998)und Frankreich (Preziosi et al., 1999) belegenbei Jugendlichen einen geringeren prozentua-len Energieanteil des Fetts im Vergleich zu denübrigen Mahlzeiten. Der Kohlenhydratanteilist sehr stark abhängig von der Art des Früh-stücks, weist aber oftmals einen ungenügenden

Zusammenhang zwischen Blutglukose-spiegel und Kohlenhydrataufnahme

Im menschlichen Organismus ist besonders dasZentralnervensystem zur Aufrechterhaltung seinerFunktion auf eine kontinuierliche Versorgung mitGlukose (Glc) angewiesen. Der Organismus ist deshalbbestrebt, mit Hilfe verschiedener Regulationsmecha-nismen den Blutglukosespiegel innerhalb enger Gren-zen (3,3–5,6 mmol/l) konstant zu halten. Zu den Glc-liefernden Reaktionen gehört: die Nahrungsaufnahme(200–300 g/d), der Abbau von Glykogen (Speicher-glucose; Vorgang: Glykogenolyse) aus der Leber (max.150 g/d) und die Glukoneogenese (Glc-Neusyntheseaus glukogenen Aminosäuren; ca. 200 g/d). Übersteigtder Verbrauch die Glc-liefernden Reaktionen (z.B. auf-grund von Nahrungskarenz in der Nacht), sinkt dieBlutglukosekonzentration und – bedingt durch die Frei-setzung des Hormons Glukagon – beginnt die Glykoge-nolyse. Die Folge: Der Blut-Glc-Spiegel steigt, die Gly-kogenreserven der Leber werden abgebaut. Sind dieseReserven erschöpft, setzen die Glukoneogenese unddie Hemmung des Glc-Verbrauchs der Muskulatur unddes Fettgewebes ein. Das Absinken des Blut-Glc-Spie-gels (ab unter 4 mmol/l spricht man von Hypoglykä-mie) ist zudem verbunden mit dem Auftreten vonHeisshunger, Konzentrationsschwäche und Leistungs-abfall sowie bei einem weiteren Abfall mit Schweiss-ausbrüchen und Herzklopfen. Im Extremfall tretenneurologische Störungen, Bewusstseinstrübungen bishin zum Koma auf.Nachts werden nun die Glykogenreserven der Leberfast aufgebraucht, so dass der Körper morgens zurAufrechterhaltung des Blut-Glc-Spiegels auf die Zufuhrvon Kohlenhydraten angewiesen ist. Erfolgt dies nicht,setzen im weiteren Tagesverlauf die oben beschriebe-nen Symptome ein. Um dies zu verhindern, sollte dasFrühstück aus einer Kombination aus einfachen undkomplexen Kohlenhydraten (z.B. Müsli) bestehen, umkurzfristig ein weiteres Absinken des Blut-Glc-Spiegelszu verhindern und langfristig (langsamer Abbau derkomplexen Kohlenhydrate) den Aufbau der Glykogen-reserven zu gewährleisten.

Quelle: Löffler Georg, Petrides Petro E. Biochemie und Pathobiochemie. Springer Verlag Berlin

Heidelberg New York, 6. Auflage 1998: 403–423

6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Bedeutung des Znüni aus Sicht der Eltern

0Trifft voll und ganz zu (%) 10 20 30 40 50 60

Kind kann sich in der Schulebesser konzentrieren

Bietet gesunde Ergänzung zu anderen Mahlzeiten

Kind wird nicht so schnell müde

Kind kann in der Schule mehr leisten

Soll schnell Energie spenden

Soll Energie spenden, die lange anhält

Quelle: Demoscope. Frühstücksgewohnheiten bei Schweizer Kindern. Vevey, 2000

Anteil der einzelnen Mahlzeiten am Tagesenergiebedarf

Abendessen

Frühstück

Mittagessen

Znüni

Zvieri

Blutzuckerspiegel

Glukoneogenese (Glukose-Syntheseaus glukogenen Aminosäuren)

Glykogenolyse (Abbau von Glykogen)

GlykogenaufbauRegulation des Blutglukosespiegels (siehe Box)

1. Reihe: ausgewogene Ernährung (24 Std.)2. Reihe: unausgewogene Ernährung (24 Std.)

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Der Gehalt von Vitaminen und Mineralstof-fen korreliert ebenfalls mit den Komponentendes Frühstücks. Einen positiven Zusammen-hang zwischen einem energiereichen Früh-stück mit Milchprodukten und einer adäqua-ten Calciumaufnahme über den Tag fandenspanische Forscher (Ortega et al., 1998). Glei-ches gilt für die Aufnahme einiger Vitamine(besonders B-Vitamine, Vitamin C) sowieMineralstoffe (Calcium, Phosphor, Magne-sium, Eisen, Zink) beim Verzehr von «Ready-to-Eat»-Cerealien (siehe S. 10).Bei Schweizer Kindern und Jugendlichenkann das Frühstück – je nach Zusammenstel-lung – eine wichtige Quelle für die teilweisedefizitäre Mineralstoff- (z.B. Calcium, Eisen)und Vitaminversorgung (z.B. Vitamine B1

und B2, Folsäure) sein (Baerlocher & Laimba-

cher, 2001) (s. Seite 10). Ohne oder bei unzu-reichendem Frühstück kann der tägliche Be-darf an Mikronährstoffen über die übrigenMahlzeiten nur bedingt kompensiert werden(Preziosi et al., 1999).

Leistungsfähigkeit

Tests zum Kurzzeitgedächnis und zu Aufmerk-samkeitsleistungen (Andersen et al., 1995; Pol-litt, 1995; Benton & Parker, 1998; Pollitt &Methews, 1998) ergaben ein besseres Ergebnis,wenn die Kinder bzw. Jugendlichen gefrüh-stückt hatten. Die Geschwindigkeit bei derBeantwortung von allgemeinen Wissensfra-gen scheint jedoch vom Frühstücksverhaltenunabhängig zu sein (zit. n. Kaiser & Kersting,2001). Berücksichtigt man den Ernährungs-status der Kinder, so zeigten suboptimal er-nährte Kinder, die nicht gefrühstückt haben,schlechtere kognitive bzw. schulische Leistun-gen. Diese Befunde waren bei gut ernährtenKindern nicht so eindeutig (zit. n. Kaiser &Kersting, 2001). Bei «breakfast skippern»konnte dagegen durch die Teilnahme anSchulfrühstücksprogrammen teilweise eineVerbesserung der Unterrichtsdiziplin und be-stimmter Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B.Unpünktlichkeit, Fehlen in der Schule, er-reicht werden (zit. n. Wehner-v. Segesser, 2000;Kaiser & Kersting, 2001).Die Relevanz von qualitativen Aspekten desFrühstücks auf kognitive Fähigkeiten belegenebenfalls einige Untersuchungen. So fielen beieinem energiereichen Frühstück (20 Energie-prozent im Vergleich zu 10 Energieprozent)die Leistungen bei kreativen Aufgaben signifi-kant besser aus. Verzehrten die Schüler dage-gen mehr als üblich, so wirkte sich dies posi-tiv auf das Kurzzeitgedächtnis, aber negativauf die Konzentrationsfähigkeit aus (Michaudet al., 1991).Die Ergebnisse zum Einfluss von Vitamin-und Mineralstoffsupplementen sind nicht ein-deutig. Einige Analysen stellten einen positi-ven Effekt auf die geistige Leistungsfähigkeitfest, während andere dies nicht bestätigten.Insgesamt deuten die derzeitigen Studienmehrheitlich auf einen positiven Zusammen-hang zwischen ausreichendem Frühstücken

und der qualitativen Zusammensetzung desFrühstücks sowie bestimmten kognitiven Leis-tungen von Schulkindern hin. Allerdingsscheinen noch weitere Faktoren ausschlagge-bend zu sein. Über die positive Wirkung desFrühstücks an sich sind sich aber alle Experteneinig.

Was meinen die Eltern?

Unabhängig von wissenschaftlichen Erkennt-nissen messen Eltern (Schweizer Frühstücks-studie 2000) dem Frühstück eine grosse Be-deutung für die Gesundheit und dieLeistungsfähigkeit ihrer Kinder bei. Ihrer An-sicht nach hat es einen positiven Einfluss aufdie Leistungsfähigkeit, bildet die energetischeGrundlage für den Tag und ist ein wichtigerBaustein für eine ausgewogene Ernährung(siehe Tabelle). An Nährstoffen soll es vor al-lem Vitamin C, Calcium, Nahrungsfasernund Magnesium liefern. Das Znüni hat hin-gegen seitens der Eltern einen deutlichgeringeren Stellenwert. Es dient primär zurAufrechterhaltung der Konzentrations- undLeistungsfähigkeit der Kinder und stellt einegesunde Ergänzung für die übrigen Mahlzei-ten dar (siehe Tabelle Seite 6).

19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6

Hypoglykämischer Bereich(erste schwache Symptome)

Hormoninduziert

Bedeutung des Frühstücks aus Sicht der Eltern

0Trifft voll und ganz zu (%) 20 40 60 80

Kind kann sich in der Schulebesser konzentrieren Soll Energie spenden, die lange anhältKind kann in der Schulemehr leistenBietet Grundlage für eineausgewogene ErnährungSoll wichtige Schutz- und Vitalstoffe enthaltenKind wird nicht so schnellmüdeBietet gesunde Ergänzung zu anderen MahlzeitenKind hat weniger Hungerin der PauseIst gut für das Knochen-wachstumSorgt für besseres Wachstum

Soll Energie spenden

Wirkt sich positiv auf dasGewicht des Kindes ausBeeinflusst den Cholesterin-spiegel positiv

Quelle: Demoscope. Frühstücksgewohnheiten bei Schweizer Kindern. Vevey, 2000

Mahlzeiten/Zwischenverpflegungen

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Richtig frühstücken für Schule und Beruf

Wie frühstücken Schweizer Kinder undJugendliche?

Zusammengefasst einige Fakten zu den Früh-stücksgewohnheiten von Schweizer Kindernund Jugendlichen auf der Grundlage verschie-dener Studien:– 10–25% der 6- bis 21-Jährigen gehen ohne

bzw. überwiegend ohne Frühstück aus demHaus

– Dabei gilt: Je älter, desto schlechter die Früh-stücksdisziplin

– Heranwachsende Mädchen verzichten eherauf das Frühstück als Buben

– Beliebte Frühstückskomponenten sind Ce-realien und/oder Brot bzw. Brötli mit Auf-strich, ein Getränk sowie gelegentlich einMilchprodukt

– Die genaue Auswahl ist regional unter-schiedlich: In der Deutschschweiz werdenmehr Vollkornprodukte und Müsli verzehrt,die Westschweizer essen am häufigstenFrühstückscerealien und im Tessin bevor-zugt man neben Milchprodukten Auf-schnitt und Wurstwaren

– 72–93% verzehren ein Znüni– Die Komponenten sind alters- und ge-

schlechtsabhängig: Mädchen bevorzugenFrüchte, Buben Brötli, Gipfeli oder Sandwi-ches.

Macht Frühstück schlau?

Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit demZusammenhang zwischen Frühstücken undverschiedenen kognitiven Leistungen. Ob-gleich die Ergebnisse insgesamt nicht einheit-lich sind, deuten sie dennoch auf eine positiveBeziehung zwischen der Einnahme bzw. derqualitativen Zusammensetzung des Frühstücksund bestimmten kognitiven Leistungen hin.Beispielsweise fand man folgende Wirkungen:– Frühstücken an sich wirkt sich positiv auf

das Kurzzeitgedächtnis und die Aufmerk-samkeitsleistung aus

– Schulfrühstücksprogramme beeinflussenpositiv das Unterrichtsverhalten und einigesoziale Verhaltensweisen der Kinder in derSchule

BLICKPUNKT

Ein abwechslungsreiches Frühstück, in Ruhe genossen, bildet den idealen Start in den Tag.

Neben dem «Wie» ist das «Was» beim Frühstück relevant. Die dargestellten vier Grundbestandteile schaffen

die Grundlage für eine ausgeglichene Energie- und Nährstoffbilanz für den ganzen Tag.

8 51 – 1/05

Die vier Säulen des Frühstücks Auf diesen Gruppen sollten Sie zum Frühstück täglich wählen:

Milch und Milchprodukte

Fettarme Milch und Milchprodukte bildendie Basis. Sie tragen wesentlich zur Versor-gung mit Calcium und Jod sowie wichtigenVitaminen, wie z.B. Vitamin B2 und B12,bei. Durch die Verwendung fettarmer Pro-dukte spart man leicht Kalorien und redu-ziert die Aufnahme von Fett, besonders vongesättigten Fettsäuren.Falls Milch und Milchprodukte abgelehntoder nicht vertragen werden, liefern Ca-rei-che Mineralwasser (z.B. Contrex) einegleichwertige Alternative für die Ca-Versor-gung (siehe Nutritio Wasser, Nr. 49, 1/04).

Brot und Getreideflocken

Besonders in den Randschichten desGetreidekorns und im Keimling sind vieleVitamine, beispielsweise Vitamin B1 undB6, Mineralstoffe wie z.B. Magnesium undEisen sowie Nahrungsfasern enthalten.Deshalb sollte mindestens die Hälfte derGetreideprodukte aus Vollkornproduktenbestehen.

Früchte und Gemüse als Rohkost

Sie sind wichtige Lieferanten von Vitami-nen, Mineralstoffen und Nahrungsfasern.Früchte, wie z.B. Zitrusfrüchte, Kiwis undBeeren, sind reich an Vitamin C. Früchtewie z.B. Erdbeeren, Trauben und Kirschensowie insbesondere grünes Gemüse enthal-ten Folsäure, ein wichtiges Vitamin, dashäufig von Kindern, Jugendlichen undFrauen in nicht ausreichender Menge zuge-führt wird. Ausserdem enthalten Früchteund Gemüse sekundäre Pflanzenstoffe, de-nen u.a. eine prophylaktische Wirkung beiKrebs zugeschrieben wird.

Getränke

Ausreichendes Trinken ist lebensnotwen-dig. Je nach Alter benötigt unser Körper1.2–1.5 Liter Flüssigkeit pro Tag. Geeigne-te Getränke, für Kinder und Jugendliche,sind neben Leitungs- und MineralwasserFrüchte- und Kräutertees sowie verdünnteFrucht- und Gemüsesäfte. Koffeinhaltigeund stimulierende Getränke, z.B. Kaffee,grüner oder schwarzer Tee und Cola-Ge-tränke, sind für Kinder nicht und für Ju-gendliche nur in begrenzten Mengen geeig-net (siehe Nutritio Wasser, Nr. 49, 1/04).

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Vitamine

B1 (Thiamin)

B2 (Riboflavin)

B6 (Pyridoxin)

Folsäure/Folat

B12

(Cobal-amin)*

Mineralstoffe

Calcium

Magnesium

Eisen**

Jod***

Wichtigste Funktionen

– im Energie- und Kohlenhydratstoffwechsel– für das Nervengewebe und den Herzmuskel

– im Protein- und Energiestoffwechsel

– bei Auf-, Um- und Abbauprozessen im Aminosäure- stoffwechsel– für die Funktionen des Nervensystems, die Immunabwehr, die Bildung des roten Blutfarbstoffes

– für die Zellteilung und Zellneubildung– für die Blutbildung– im Eiweissstoffwechsel und im Nervengewebe

– Abbau einzelner Fettsäuren– Blutbildung

Wichtigste Funktionen

– Baustein von Knochen und Zähnen– wichtig für die Blutgerinnung– Reizübertragung im Nervensystem– Muskelkontraktion– Regulation der Zellpermeabilität

– Enzymaktivierung v.a. im Energiestoffwechsel– Förderung der Knochenmineralisierung– Reizübertragung im Nervensystem– Muskelkontraktion

– Bestandteil des Hämoglobins (Blut) und des Myoglobins (Muskel > Sauerstofftransport)– Bestandteil von Enzymen

– Bestandteil Schilddrüsenhormone– Regulierung des Grund- und Energieumsatzes– Wirken auf den Stoffwechsel von Proteinen, KH, Lipide

Vorkommen im Frühstück

– Weizenkeime, Haferflocken– Vollkornbrot– Schinken

– Milch und Sauermilchprodukte– Vollkornbrot– Leberwurst, Eier

– Vollkornprodukte– Bananen– Weizenkeime

– Obst, z.B. Erdbeeren, Kirschen, Weintrauben– Gemüse, v.a. in grünem wie z.B. Kohlrabi, Karotte– Weizenkeime, (Bier-) Hefe, Hülsenfrüchte, Eier

– Milchprodukte (Käse, Milch)– Eier, v.a. im Eigelb

Vorkommen im Frühstück

– Milch und Sauermilchprodukte, Käse– Ca-reiches Mineralwasser– Trockenfrüchte

– Vollkornbrot, Müsli– Milch und Sauermilchprodukte– Früchte, z.B. Papaya, Kiwi, Bananen, Beeren– Gemüse, z.B. Spinat, Fenchel

– Vollkornbrot– Fleisch (rotes) und Wurstwaren– Sesam, Haferkleie

– Vollkornbrot (mit jodiertem Salz)– Ei, Leberwurst, Fisch– Ananas

Wichtige Vitamine und Mineralstoffe des Frühstücks

Quelle: Leitzmann et al., 1995, DGE 2000,Fasching 2001, Heseker 2003

Frühstücksgewohnheiten der Schweizer (18–50 Jahre)

0Prozent 20 40 60 80

Regelmässig

Ab und zu

Nie

* Kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor** Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme

*** Immer Produkte mit jodiertem Salz verwenden

Tipps fürs Frühstück

– Oberstes Prinzip: Frühstück soll Spass machen –Abwechslung heisst die Devise

– Wenn frühstücken zur «Nebensache» wird, verleitetdies dazu schnell und teilweise unausgewogen zu essen – versuchen Sie für sich und die Familiemehr Zeit einzuplanen

– Wenn morgens die Zeit zu knapp ist: Früchte oderGemüse schon abends vorbereiten und in einerBox im Kühlschrank aufbewahren

– Tipp für Milchmuffel: selbst gemachte Milchmixge-tränke. Bananen, Beeren, reife Pfirsiche, Aprikosenoder andere saisonale Früchte pürieren (Vorsichtbei Kiwis: wird bitter), mit Milch sowie etwas Honig und/oder Zitrone mischen, mit frischenFruchtstückchen dekorieren

– Jugendliche oder Erwachsene, die keine Milch und Milchprodukte verzehren: Ca-angereicherteFruchtsäfte und/oder Ca-reiches Mineralwasser als Alternative

– Vitamin-C-reiche Früchte zum Müsli erhöhen dieVerfügbarkeit von Eisen aus Getreideprodukten

– Für Morgenmuffel gilt: Je spärlicher das ersteFrühstück, desto umfangreicher das zweite

Tipps fürs Znüni

– Mundgerecht geschnittene Brote machen Appetitauf mehr

– Vorgeschnittene Früchte oder Gemüse – schönverpackt – überzeugt auch Früchte- und Gemüse-muffel

– Öfter mal die Brotsorte wechseln oder zweiverschiedene Brotsorten gleichzeitig verwenden

– Beim Belag mal ein Salatblatt oder Tomaten, Gur-ken- oder Radieschenscheiben dazwischen legen

– Ein Joghurt, ein fettarmer Quark mit frischenFrüchten oder ein Milch-, Joghurt- oder Butter-milchdrink ergänzen das Znüni

– Kleine Überraschungen, z.B. in Form von Nüssenoder Trockenfrüchten, «versüssen» die Pause

– Immer ein Getränk mitgeben, z.B. Mineralwasser,ungesüsste Kräuter- oder Früchtetees

– Trockenfrüchte und Nüsse dem Müsli hinzufügen

Und was sonst?

Hier noch einige Tipps für etwas Abwechslung aufdem Frühstückstisch:– Vollkornbrot mit Kräuterfrischkäse bestreichen, mit

grob geraspelten Möhren belegen und diagonaldurchschneiden. Dazu eine Tasse Früchtetee

– Eine Brötchenhälfte sowie eine Scheibe Vollkorn-brot mit Butter oder Margarine dünn bestreichen,als Belag jeweils eine Scheibe Käse (z.B. Gruyère),Camembert oder Brie. Darauf in Spalten geschnit-tene Birne, dazu einige Weintrauben, als Getränk:ein Glas Nesquik

– Apfelrohkost (für 1 Person): einen Apfel waschen,grob raspeln, mit Zitronensaft beträufeln und mit einem Becher Joghurt und drei EsslöffelnGetreideflocken mischen. Evtl. mit etwas Honigoder Zucker süssen

– Apfel-Shake (für 1 Person): 200 ml fettarme Milchmit 150 g Apfelmus verrühren und mit etwas Zimtwürzen

– ein energiereiches Frühstück (20 Energie-prozent) verbessert die Leistungen bei krea-tiven Aufgaben

Unabhängig von den kognitiven Leistungenist ein Frühstück für eine ausgeglichene Ener-gie- und Nährstoffbilanz unabdingbar. Defizi-te bei der Aufnahme von Vitaminen undMineralstoffen, die durch ein «breakfastskipping» verursacht sind, können über denTag nur schwer kompensiert werden.

Quelle: Nutritrend-Studie 2000

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THEMA

deprodukte in Form von Cerealien (z.B. alsMüsli) oder Brot, gegebenenfalls mit Wurstoder Käse als Belag und mit wenig Streichfett(siehe Pyramide).Die Basis für das Znüni sollten wiederumFrüchte oder Gemüse als Rohkost bilden, da-zu Milch oder ein Milchprodukt sowie ein be-legtes Brot oder Cerealien. Mit Mass verzehrt,aber durchaus vorgesehen sind Süssigkeitenund Kuchen. Sie gelten in optimiX als Le-bensmittel, die in geringen Mengen in denSpeiseplan gehören. Ganz wichtig ist die aus-reichende Flüssigkeitsaufnahme, das heisst, esgibt zu jeder Mahlzeit – auch zum Znüni – einGetränk. Geeignet sind Früchte- und Kräuter-tees, verdünnte Fruchtsäfte und Mineral-wasser. Was bedeutet dieses Konzept nun fürdie Praxis?

Bedeutung für die Praxis

Milch und MilchprodukteMilch und Milchprodukte – die Basis desFrühstücks – sind die wichtigsten Quellen fürCalcium (Ca), das der Körper für den Kno-chenaufbau und besonders für die Knochen-dichte benötigt. Die durchschnittliche Zufuhrvon Calcium liegt bei Schweizer Kindern undJugendlichen – vor allem bei Mädchen – un-

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optimiX1: Baukastensystem für den Tag

Die optimierte Mischkost, kurz optimiX ge-nannt, ist ein anschauliches, lebensmittel- undmahlzeitenbezogenes Verpflegungskonzept fürden ganzen Tag. Geeignet ist es für die Ernäh-rung von Kindern und Jugendlichen, aberauch von Erwachsenen. Es kombiniert wissen-schaftliche Kriterien wie Nährstoffzufuhr undPrävention mit praktischen Anforderungenwie Lebensmittelauswahl, Mahlzeitengewohn-heiten und Essensvorlieben (siehe www.fke-do.de). Dieses Konzept lässt sich in drei einfa-chen Regeln zusammenfassen:> reichlich pflanzliche Lebensmittel und

Getränke> mässig tierische Lebensmittel> sparsam fettreiche Lebensmittel und

Süsswaren

Die tägliche Mahlzeitenverteilung sieht zweikalte Mahlzeiten (Frühstück, Abendessen), ei-ne warme Hauptmahlzeit (Mittagessen) sowiezwei Zwischenmahlzeiten (Znüni, Zvieri) vor.Je nach Mahlzeitentyp unterscheiden sich dieAnteile der einzelnen Lebensmittelgruppen.Für das Frühstück gilt: Die Grundlage bildenMilch und Milchprodukte, dazu Früchteund/oder Gemüse als Rohkost sowie Getrei-

ter den Empfehlungen, so dass ein steigenderKonsum unbedingt notwendig wäre. Je nachAlter sollten es zum Frühstück und Znüni zu-sammen rund 200–300 g (6–18 Jahre) fettar-me Milch und Milchprodukte sein. Fettarmdeshalb, weil diese Produkte erheblich zurEnergie- und Fettaufnahme, besonders vonwenig erwünschten gesättigten Fettsäuren,beitragen und dies im Zuge einer Adipositas-prophylaxe eine einfache Möglichkeit derEnergie-Reduzierung ist. Alternativen zur pu-ren Milch sind Milchmixgetränke mit pürier-ten, saisonalen Früchten, Kakao, Joghurt bzw.Sauermilchprodukte oder Quark, entwedernature oder mit frischen Früchten angemacht.Bei einer Milchunverträglichkeit (Laktose-intoleranz) bestehen in der Regel keine Pro-bleme bei Käse und Sauermilchprodukten wiez.B. Joghurt. Bei einer Milcheiweissallergiesind aber spezielle Ernährungsempfehlungendurch den Arzt oder die Ernährungsberatungerforderlich. Lehnen die Kinder/JugendlichenMilch und Milchprodukte prinzipiell ab, bie-ten Ca-reiche Mineralwasser (welche dazunoch kalorienfrei sind, siehe Nutritio Wasser)und mit Ca-angereicherte Fruchtsäfte eineadäquate Ca-Quelle.

FrühstückscerealienEine weitere Säule für die Verpflegung amVormittag sind Getreideprodukte in Formvon Brot und/oder Getreideflocken. Sie lie-fern u.a. Nahrungsfasern und Vitamine (z.B.Vitamin B1 und B6), Mineralstoffe (z.B. Mag-nesium, Eisen), die besonders in den Rand-schichten und im Keimling des Getreidekornsstecken. Deshalb enthalten Vollkornproduktemehr Nährstoffe als Produkte aus hellemMehl. Nach optimiX können am Vormittagalternativ zum Brot je nach Alter 70 bis ca.140 g (6–18 Jahre) Getreideflocken verzehrtwerden.Zahlreiche Untersuchungen über die Wir-kung von verarbeiteten Getreideflocken, soge-nannten Frühstückscerealien oder «Ready-to-Eat»-Cerealien (RTE), ergaben bei einemregelmässigen Verzehr eine deutlich bessereVersorgung u.a. mit B-Vitaminen (z.B. Vita-min B1 und B2) und Folsäure sowie denMineralstoffen Ca und Eisen. Assoziiert war1 Entwickelt vom Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund (Deutschland)

Lebensmittelauswahl zum Frühstück laut optimiX

Zwei kalte Mahlzeiten pro Tag (z.B. Frühstück und Abendessen)

Quelle: Modifiziert nach Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund

Das Frühstück soll nicht nur eine gute Starthilfe in den Tag – ob Schul-, Arbeits- oder Ferientag –

sein, es muss auch unsere Vorlieben und Wünsche widerspiegeln. Diese Kombination ist gar nicht so

schwierig und auch «Morgenmuffel» müssen sich nicht unbedingt zum Frühstück zwingen.

Fett

Wurst

Brot, Getreide(flocken)

Früchte, Gemüse als Rohkost

Milch, Milchprodukte, Käse

+

Wasser oder Tee

Frühstücken mit Fitmachern und Fantasie

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dies fast immer mit einer geringeren Fettauf-nahme und einer erhöhten Kohlenhydratzu-fuhr. Im Vergleich zu Nicht-Cerealien-Essernweisen die Kinder und Jugendlichen ein güns-tigeres Ernährungsprofil auf. Ein Grund wirdin der Anreicherung dieser Produkte mit zahl-reichen Vitaminen gesehen. Ein weiterer in-direkter Vorteil: Der Verzehr erfolgt mit Milchund teilweise mit frischen Früchten – weitereQuellen für Vitamine und Mineralstoffe.RTE-Cerealien kombiniert mit fettarmerMilch oder Milchprodukten sowie frischenFrüchten sind somit eine gute Frühstücks-alternative, wenn morgens der Appetit aufBrot oder die Zeit fehlen.

Frühstücksmuffel

Manchen Kindern, aber auch Erwachsenen,fehlt morgens trotz abwechslungsreichem An-gebot und ausreichend Zeit einfach der Appe-

tit. Zum Frühstück zwingen sollte sich keiner.Eine Kleinigkeit, z.B. ein Glas Milch oder Ka-kao, ein Milchmixgetränk oder ein Sauer-milchprodukt und etwas Früchte sollten esschon sein. Je spärlicher das Zmorge ausfällt,desto reichhaltiger muss das Znüni sein. Da-bei gelten die Devisen: Abwechslung, Mit-spracherecht der Kinder und entsprechendeVerpackung. Geeignete Pausenbrote sind Voll-kornbrote/-brötchen oder ein Sandwich dünnbestrichen mit Butter, Margarine oder Frisch-käse und belegt mit magerem Schinken, fett-armer Wurst, Käse oder vegetarischem Auf-strich. Ein Milchprodukt, frische, saisonaleFrüchte und/oder Gemüse als Rohkost sowieausreichend Flüssigkeit in Form von Mineral-wasser, ungesüsstem Tee oder verdünntemFruchtsaft ergänzen das Znüni (weitere Tippssiehe Blickpunkt).

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NESTLÉ WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

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Essverhalten Schweizer JugendlicherNur jeder zweite Heranwachsende im KantonWaadt verzehrt täglich ein Milchprodukt.Früchte und Gemüse stehen sogar noch selte-ner auf dem täglichen Speisenplan. Die weib-lichen Adoleszenten achten dabei deutlichmehr auf eine gesunde Ernährung als die Bu-ben. Dies sind Ergebnisse einer Befragung von3540 Schülerinnen und Schülern im Alter von9 bis 19 Jahren im Kanton Waadt (September1996–März 1997) anhand eines standardisier-ten Fragebogens. Ziel der Erhebung des «Insti-tut universitaire de médicine sociale et preven-tive» der Universität Lausanne in Kooperationmit dem Nestlé Forschungsinstitut war es, In-formationen über das Ernährungsverhalten,die sportlichen Aktivitäten, die Gesundheit so-wie den Lebensstil Jugendlicher zu erhalten.In der Pubertät verändert sich das Essverhal-ten oft beträchtlich, was nicht nur Auswir-kungen auf die Gesundheit bzw. die Entwick-lung der Heranwachsenden hat, sondern auchdie Verzehrsgewohnheiten im Erwachsenen-alter prägt. Um diese Veränderungen zu ana-lysieren, wurden die befragten Schülerinnenund Schüler in drei Gruppen mit einemDurchschnittsalter von 11, 14 und 17 Jahrenunterteilt. Die Auswertung des von den Be-fragten selbständig auszufüllenden Fragebo-gens ergab für die einzelnen Altersgruppenfolgende Verzehrsgewohnheiten bei einzelnenLebensmittelgruppen:– Die jüngeren männlichen Jugendlichen

(Durchschnittsalter bis 14 Jahren) verzehrenmehr Joghurt, Brot, Pasta und Schokoladeals die Mädchen. Die Mädchen bevorzugendagegen deutlich öfter Gemüse.

– In der Gruppe der Älteren (Durchschnitts-alter 17 Jahre) ist der Verzehr von Brot undTrinkwasser im Vergleich zu allen Gruppenam häufigsten. Milch, Softdrinks und Früch-te werden von weniger als 50% täglich kon-sumiert. Signifikante Unterschiede zwischenden Geschlechtern (Mädchen zu Buben)zeigt sich beim täglichen Verzehr von ge-kochtem Gemüse (17% zu 8%), Salat (38%zu 25%) und Früchten (53% zu 33%). Beiden Getränken war dies ebenfalls u.a. bei dendiätetischen (41% zu 32%) und den norma-len Softdrinks (35% zu 56%) und beim Tee(29% zu 16%) zu verzeichnen.

Die Mahlzeitenfrequenz ist eher traditionellbestimmt. Die Mehrheit frühstückt morgens,auch wenn der Anteil mit steigendem Altersinkt. Zu den übrigen Hauptmahlzeiten werdenwarme Mahlzeiten bevorzugt. Die Verzehrs-häufigkeit eines warmen Mittagessens nimmtaber mit steigendem Alter zugunsten eines

warmen Abendessens ab. «Snacking» ist sowohlam Vormittag (60–80%) als auch am Nach-mittag (80–90%) bei den Jugendlichen sehrweit verbreitet. Aufgrund der Nahrungsmittel-auswahl – beliebte Lebensmittel sind Schoko-lade, Gebäck, Kekse, Brot, Joghurt undPudding – liefern diese Mahlzeiten einenbedeutenden Anteil zur täglichen Energieauf-nahme.Differenziert nach ihrer sportlichen Aktivität,ernährten sich die sportlich aktiven Jugend-lichen deutlich gesünder als jene, die kaumoder keinen Sport treiben. Ihr Verzehr vonMilchprodukten, Früchten, Fruchtsäften,Salat und «Ready-to-Eat»-Cerealien lag merk-lich – teilweise signifikant – über jenem dernicht Sport Treibenden.In einer ergänzenden und vertiefenden Unter-suchung von 246 dieser Jugendlichen (11–16Jahre) wurde die Nährstoffaufnahme näheranalysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass:– die Jungen signifikant mehr Energie aufneh-

men als die Mädchen,– bezogen auf den Energieanteil die Kohlen-

hydrataufnahme zu gering (49%), die Fett-zufuhr, besonders von tierischen Fetten, zuhoch (37%) ist,

– die Aufnahme von Nahrungsfasern (12–14 g/Tag) weit unter den Empfehlungen liegt,

– die Vitaminversorgung bei Vitamin A, E,B1, B6, C und Folsäure ebenso wie bei denMineralstoffen Magnesium, Calcium undEisen zu gering ist.

Im Vergleich zu Untersuchungen aus derDeutschschweiz und europäischen Ländernweisen die befragten Jugendlichen ein ähnli-ches Verzehrmuster auf. Besonders ihr Kon-sum an Milch bzw. Milchprodukten ebensowie an Früchten und Gemüse ist zu gering.Dies impliziert eine zu geringe Aufnahme angerade in diesem Entwicklungsstadium not-wendigen Nährstoffen, wie z.B. Calcium.Entsprechende Interventionsprogramme inKombination mit Bewegungsmodulen sinddaher im Zuge einer Prävention von Überge-wicht und ernährungsbedingten Erkrankun-gen unbedingt erforderlich.

Quellen– Cavadini Claude et al. Assessment of Adolescent Food

Habits in Switzerland. Appetite, 1999; 32: 97–106– Cavadini Claude et al. Food habits and sport acitvity

during adolescence: differences between athletic and non-athletic teenagers in Switzerland. EuropeanJournal of Clinical Nutrition, 2000; 54 (1): 16–20

– Decarli Bernard et al. Food and Nutrient Intakes in a Group of 11 to 16 Year Old Swiss Teenagers.Int. J. Vitam. Nutr. Res. 2000; 70 (3): 139–147

– Cavadini Claude et al. Habitudes alimentaires d’un grouped’adolescents suisses. In: Schweizer Vereinigung für Ernährung.Ernährung von 14 bis 20. Bern, 2001 Heft 81: 25–36

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Kaffee nicht länger ein «Flüssig-keitsräuber»

Überarbeitete Interpretationen bisherigerStudien belegen, dass Kaffee kein «Flüssig-keitsräuber» ist, da er nur eine Verminderungdes extrazellulären Wassers bewirkt und keineAuswirkungen auf die intrazelluläre Flüssig-keit (Zellvolumen) hat. Bei regelmässigemKonsum kann Kaffee sogar zur täglichenFlüssigkeitsbilanz beitragen.Im menschlichen Organismus ist das Wasserzu rund zwei Dritteln in den Körperzellen(intrazellulär) und zu einem Drittel extra-zellulär lokalisiert (siehe Nutritio Wasser).Letztgenanntes dient dem Körper bei Flüssig-keitsverlusten als Puffer, da Verluste im intra-zellulären Bereich biochemische Stoffwechsel-vorgänge betreffen und somit schnell zuFunktionsbeeinträchtigungen führen würden. In einer Studie an 12 jungen Freiwilligen führ-te nach fünftägiger Kaffeeabstinenz der Kon-sum von insgesamt 6 Tassen Kaffee (900 ml/dmit 642 mg Koffein) zu einem isotonen (ne-ben Wasser wurde Natrium ausgeschieden)

Flüssigkeitsverlust von 0,571 Litern. DieserFlüssigkeitsverlust liegt innerhalb der natür-lichen Schwankungsbreite dieses Bereiches.Da die Osmolarität (Konzentration der in ei-ner bestimmten Lösungsmenge gelösten Teil-chen) des extrazellulären Raumes unverändertblieb, kam es nicht zu einer Veränderung desintrazellulären Wassers. Bei insgesamt ausrei-chender Flüssigkeitszufuhr kann die Nieredurch entsprechende Regulationsmechanis-men diesen Flüssigkeitsverlust innerhalb von24 Stunden ausgleichen. Das im Kaffee ent-haltene diuretisch (harntreibend) wirkendeKoffein erhöht somit nicht den Wasserbedarf.Liegt dagegen bereits ein Flüssigkeitsdefitzitvor, das heisst, ist die Flüssigkeitsmenge imExtrazellulärraum vermindert, bewirkt derKaffeekonsum eine weitere Abnahme. Diesgilt oft für ältere Menschen, die durch einvermindertes Durstempfinden nicht ausrei-chend mit Flüssigkeit versorgt sind. Ebenso istdies bei Flüssigkeitsverlusten z.B. nach sport-licher Aktivität, Diarrhöe oder Erbrechenrelevant. Kaffee dient unter diesen Umstän-den nicht zur Kompensation des Flüssigkeits-bedarfs.In einer bilanzierten Cross-over-Studie an 18Freiwilligen wurde zudem die Adaptions-fähigkeit der Niere an einen chronischen Kaf-feekonsum getestet. Es zeigte sich, dass das

Koffein bei einem regelmässigen, mengenmäs-sig konstanten Kaffeegenuss seine diuretischeWirkung verliert. Damit beeinflusste der Kaf-fee den Flüssigkeitshaushalt alleine durch diezugeführte Wassermenge. Bei chronischem,konstantem Konsum kann Kaffee somit in dieFlüssigkeitsbilanz einbezogen werden.Da aber gerade die letztgenannte Wirkung desKaffees eine grosse individuelle Varianz auf-weist, sollten diese Ergebnisse nicht zu einemübermässigen Kaffeekonsum anregen. Gegeneinen moderaten Genuss von bis zu 4 Tassenpro Tag (mit 350 mg Koffein) ist aber auchlaut Ernährungsexperten nichts einzuwenden.

Quelle– N.N. Bedeutung von Kaffee für den Flüssigkeitshaushalt.

In: DGE Info 2004; 4: 58– Adam Olaf. Auswirkungen des Kaffeetrinkens auf die Flüssig-

keitsbilanz. Ernährungs-Umschau 2005; 52 (1): 14–17– DGE (Hrsg.). Ist Kaffee ein «Flüssigkeitsräuber»?

DGE aktuell 1/2005; 12.01.2005

In Anlehnung an die Änderungen der SGE-Le-bensmittelpyramide hat die Nestlé Schweiz nunauch ihre Nutri-Pyramide modifiziert.Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung(SGE) hat in einem wissenschaftlichen Bera-tungsprozess und nach Vernehmlassung mit allenSpezialisten im Bereich der Ernährung und Me-dizin, aber auch der Nahrungsmittelindustrie inder Schweiz die Lebensmittel-Pyramide überar-beitet. Mitte April wurde die modifizierte Pyra-mide der Presse und der Öffentlichkeit vorgestellt.Was sind die wesentlichen Änderungen?

• Als Wichtigstes sind Bewegungselemente an diePyramide angebunden worden. Diese Ände-rung soll die Bedeutung einer ausreichendenBewegung aufzeigen. Ausgewogene Ernährungist eine Sache. Ohne ausreichende Bewegung istdas aber nicht genügend.

• Als weitere wichtige Änderung sehen wir dieVerschiebung der Ebenen: Die Süssigkeitenund Fette wurden nun aus einer gemeinsamen

Ebene abgetrennt und die Fette in ihrer Bedeu-tung als wichtiger unter die Spitze = Süssigkei-ten und (neu) salzige Knabbereien gestellt. Wirschliessen uns dieser Entscheidung gerne an,welche zur Folge hat, dass auch Süssgetränkewie Limonaden, Cola und gesüsste Eistees inden oberen Teil der Pyramide gehören.

• In der Originalversion sehen Sie auch, dass sichdie Ebenen etwas versetzt haben, was zeigensoll, dass einige ihrer Nahrungsmittel teilweiseschon in die nächste Ebene gehören. Wir habendas bei der Nestlé Nutri-Pyramide zu Gunstender Verständlichkeit nicht so übernommen.

Sie finden unsere praktische «Übersetzung» derErnährungspyramide wie immer im Internet undauch als praxisbezogene Empfehlung als kleinesFaltblatt oder für die Wand als DIN-A3-Poster.Bestellen Sie die Mengen, welche Sie benötigen,bitte wie immer unter unserer Internet-Adressemit Angabe der benötigten Sprache.www.nestle-nutrition.ch

Modifizierte Ernährungspyramide der Nestlé Schweiz

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INFOTHEK

Die Deutschen es-sen weiterhin zuenergiereich, zu fett-haltig, erfreulicher-weise auch mehrGemüse und Früch-te. Rund zwei Drit-tel ihres täglichenEnergiebedarfs de-

cken sie mittlerweile über pflanzlicheLebensmittel. Dies ist eine der zentralenBotschaften des im Dezember 2004vorgelegten 10. Ernährungsberichtes derDeutschen Gesellschaft für Ernährunge.V. In 9 Kapiteln zeichnet dieses Werknicht nur die Ernährungssituation derdeutschen Bevölkerung auf, sondern lie-fert auch wissenschaftlich fundierte, um-fassende Informationen. Neben Aspek-ten, die aus vorherigen Berichtenfortgeschrieben werden, wie z.B. Erläute-rungen zur deutschen Ernährungssitua-tion sowie Aussagen zu gesundheitlichenAspekten von Pro- und Präbiotika, greiftder Ernährungsbericht aktuelle Fragestel-lungen auf. Kapitel 8 beschreibt bei-spielsweise die Darstellung von Ernährungin Fernsehprogrammen und erläutert, in-wieweit das Massenmedium Fernsehenzur Ernährungsaufklärung beitragen kann.Ferner wird über toxikologische undmikrobiologische Aspekte der Ernäh-rung, Vitamin- und Mineralstoffgehaltpflanzlicher Lebensmittel, hemmendeund fördernde Ernährungsfaktoren beider Tumorentstehung und Einfluss se-kundärer Pflanzenstoffe auf die Gesund-heit informiert.Erhältlich ist der Bericht als Buch oderCD-ROM über den DGE-Medien Servi-ce, www.dge-medienservice.de zum Preisvon EUR 24,00 zzgl. Versandkosten.

Deutscher Ernährungs-bericht 2004Der Spass am guten und voll-

wertigen Essen

Worauf legt der Koch in seinerSchule Wert, wenn er die Menüs

für die Kinder plant? Liegt seine Priorität beiden Gerichten, die sich am besten verkaufenlassen, wie Pommes frites oder Pizza, oder istfür ihn die Entwicklung bzw. auch die Ge-schmacksentwicklung Ihres Kindes relevant?Mit dem Label «Fourchette verte Junior» kannder Koch den Beweis antreten, dass für ihnAusgewogenheit und Spass am Essen bei derAuswahl der Gerichte im Vordergrund stehen.Seit September 2002 gibt es dieses speziell fürSchulrestaurants in der Romandie und imTessin von den Gesundheitsabteilungen derKantone und der GesundheitsförderungSchweiz entwickelte Qualitätssiegel. Aus-schlaggebend für die Konzipierung dieses La-bels war, dass die Ernährungsgewohnheitendes Erwachsenen im Kindes- und Jugendaltergeprägt werden. Dementsprechend kommtder Versorgung in der Schule eine besondereBedeutung zu, der sich die Verantwortlichenin der Schulleitung, den Elternverbänden undauch die Politiker in Kooperation mit den Ver-pflegungsanbietern stellen müssen.Gegenwärtig sind bereits 106 Kinderrestau-rants mit dem «Fourchette verte Junior» aus-gezeichnet worden. Dieses Label steht aber

nicht nur für eine ausgewogene Mittagsmahl-zeit, sondern integriert auch Aspekte des Um-weltschutzes.Um das Label zu erhalten, müssen folgendezwei Grundkriterien erfüllt werden:

1. Ein ausgewogenes Tagesmenü mit folgen-den Aspekten

– eine ausreichende Portion Fleisch, Fisch,Eier, Hülsenfrüchte oder Käse als Eiweiss-lieferant

– Gemüse und Früchte, zubereitet oder roh,als Lieferanten für Vitamine, Nahrungsfa-sern und Antioxidantien

– Getreideprodukte, die reich an Kohlenhy-draten sind

– hohe Qualität der verwendeten Fette, abermit Mass

Ferner müssen regelmässig Früchte oderMilchprodukte als Desserts angeboten wer-den. Als Getränk sollte mittags Mineralwasserbereitstehen.2. Eine gesunde Umwelt anbieten, die den

Anforderungen des Lebensmittelgesetzesentspricht. Ausserdem muss die Küchenlei-tung Wert auf eine entsprechende Abfall-sortierung legen.

Weitere Informationen zum Label erhalten Sieunter: www.fourchetteverte.ch

Didaktische Hilfestellungen ergänzt durch Fachinformation bietet Lehrerinnen und Lehrerndas Lehrmittel Nutri-Learn Frühstück des Service Nutrition der Nestlé Schweiz. Gründe fürein vollwertiges Frühstück, ebenso wie die Zusammensetzung desselben, einzelne Lebensmittel-gruppen und Inhaltsstoffe werden mit Hilfe von Folien und Arbeitsblättern für den Unterrichtanschaulich aufbereitet. Ein Lehrerbegleitheft gibt zusätzliche Hintergrundinformationen undUmsetzungsvorschläge für praktische Übungen. Erhältlich ist das Nutri-Learn in deutscher und französischer Sprache für CHF 30.– bei: Nestlé Suisse S.A., Service Nutrition, Postfach 352,1800 Vevey; E-Mail [email protected]

Nutri-Learn Frühstück

Fourchette verte Junior – die grüne Gabel in der Schule

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Alle diejenigen, die «salzreduziert» mit «ohne Geschmack, langweiligund fade» gleichsetzten, wird das vorliegende Kochbuch «Guet undGsund: Kochsalz – weniger ist mehr» vom Gegenteil überzeugen. AufInitiative der Hotelfachschule Belvoirpark, Zürich, und Nestlé Schweizentwickelten angehende Köche in einem Wettbewerb zum Thema«Kochsalz – weniger ist mehr» Rezepte mit geringem Kochsalzgehalt.Das Ergebnis: Gerichte wie «Fruchtige Polenta mit aromatisiertenTomaten und Kaninchenrückenfilets im Brickteig» (Rang 1) oder «EastMeets West» (Rang 2) – Spargelragout und Seeteufelmedaillon imCherry-Tomaten-Riesenkrevetten-Tipi mit Basmatireis und Sweet-and-Sour-Sauce. Diese und die übrigen Rezepte des Buches regen nicht nurzum Nachkochen an, sondern zeigen auch, dass «Kochsalz-Einsparung»nicht gleich «Genusseinsparung» heisst.Grundlage für die Bewertung der einzelnen Gerichte waren nebeneinem phantasievollen Titel und einer anregenden Zubereitungs-beschreibung verschiedene ernährungsphysiologische Parameter, wiemaximal 25 g Gesamtfettgehalt, die Verwendung faserreicher Produk-te und Abwechslung. Darüber hinaus bietet das Buch Hintergrund-informationen zum Thema «Kochsalz», wie z.B. über die Auswirkungeneiner hohen Kochsalzaufnahme auf die Gesundheit. Auch werden dieKernpunkte der Kochsalz-Initiative der Nestlé Schweiz erläutert, derenHauptaugenmerk u.a. auf der Reduzierung des Salzgehaltes in Fertig-gerichten liegt. Zum Abschluss erhält der Leser Tipps und Tricks aus derProfiküche.Insgesamt bietet das Buch viele Anregungen, den eigenen Kochsalzver-zehr auf eine schmackhafte und praxisnahe Weise zu reduzieren.Bezugsadresse: Nestlé Suisse S.A., Service Nutrition, Postfach 352, 1800Vevey; E-Mail [email protected], www.nestle-nutrition.ch

Das schweizerische Lebensmittelrecht zumThema Joghurt und Sauermilchprodukte

Wenns ums GESETZ geht …

Das schweizerische Lebensmittelrecht regelt die Herstellungund Behandlung von Joghurt und Sauermilchprodukten inden Paragraphen 69 bis 72. Erzeugt werden diese Produktedurch die Fermentation von Milch und sie dürfen maximal30% Nicht-Milchprodukte enthalten. Die Lagerung von Jo-ghurt und Sauermilchprodukten, wie bei allen Milchproduk-ten, muss bei höchstens 6 °C erfolgen.Sauermilch wird durch die Fermentation von Milch mit ge-eigneten Mikroorganismen hergestellt (z.B. für das LC1 Vitaldas Lactobacillus johnsonii). Ein Hinweis auf die verwendetenMikroorganismen ist dann erlaubt, wenn diese in einer Men-ge von mindestens 1 Million (106) koloniebildender lebender(jeweils bis zum Haltbarkeitsdatum) Einheiten je Gramm vor-handen sind.Den Joghurt gewinnt man durch die Fermentation der Milchdurch zwei spezielle Arten von Bakterien: den Lactobacillusbulgaricus und den Streptococcus thermophilus. Im Fertig-produkt müssen insgesamt mindestens 10 Millionen (107)koloniebildender Einheiten pro Gramm (jeweils bis zum Halt-barkeitsdatum) enthalten sein. Diese Produkte können nochweitere Bakterien enthalten, die auf der Verpackung aber nurdann ausgewiesen werden dürfen, wenn von diesen mindes-tens 1 Million koloniebildender Einheiten pro Gramm enthal-ten sind.Die speziellen Bezeichnungen des Joghurts und der Sauer-milchprodukte richten sich nach dem Fettgehalt der Milch-bestandteile:– Vollmilchprodukte: zwischen 3,5 und 5% Fettgehalt– teilentrahmte Produkte: zwischen 3,5 und 0,5%* Fettgehalt– magere oder entrahmte Produkte: maximal 0,5% Fettgehalt– Rahmstufe: mindestens 5%* Fettgehalt* Bei teilentrahmten und bei rahmangereicherten Produkten

muss neben der speziellen Bezeichnung der Fettgehalt inProzent angegeben werden.

Spezielle Bestimmungen gelten für Lebensmittel, denen Jo-ghurt als Zutat beigegeben wird:• Enthält das Endprodukt mehr als 1 Million koloniebilden-

der Einheiten pro Gramm im Fertigprodukt, so darf der Be-griff «Joghurt» beim Namen und auf der Zutatenliste er-wähnt werden.

• Enthält das Endprodukt weniger als 1 Million koloniebil-dender Einheiten pro Gramm so darf der Begriff «Joghurt»nur in der Zutatenliste aufgeführt werden.

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Guet und Gsund:Kochsalz – weniger ist mehr

Der Traum von einer Fahrt über das Meerund der Traum von Gesundheit bis inshöchste Alter: Beides sind alte und immer

wiederkehrende Träume. Auch dieses Jahr kann man sich diesem Traumein wenig hingeben: Das Gesundheitsschiff der GesundheitSprechstun-de zusammen mit Hotelplan geht wieder eine Woche auf Fahrt imMittelmeer. 15 Gesundheitszentren werden sich um alle Belange der500 Mitreisenden kümmern, darunter auch das zweite Mal das Nestlé-Zentrum für Ernährung. Nachdem es das letzte Mal so erfolgreich undbeliebt war, hat sich die Nestlé Schweiz entschlossen, auch dieses Jahrwieder dabei zu sein. Wir versuchen dort, alle Fragen rund um die Er-nährung auf verständliche Weise zu beantworten. Es gibt viele Materi-alien, aber auch Spiele und ein grosses Ernährungsquiz. Alle Fragen zurReise und zur Anmeldung unter: 0800 11 22 33.

Das Gesundheitsschiff sticht wieder in See, auch dieses Jahr mit dem erfolg-reichen Nestlé-Zentrum für Ernährung11.–18. Oktober 2005

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Nestlé LC1 Vital: Täglichneue Vitalität und ein genussvoller Start in einen aktiven Tag

NESTLÉ SCHWEIZ

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Das Frühstück ist ein wichtiger Faktor für dengesamten Tagesverlauf. Nestlé LC1 Vital ermög-licht einen optimalen Start in den Tag: Die pro-biotischen LC1-Milchsäure-Kulturen haben einenachgewiesene Wirkung in unserem Verdau-ungssystem, sie helfen dem Körper, seine natür-lichen Abwehrkräfte zu stärken und die Vitalitätzu bewahren. Damit sorgen sie rundum für einallgemeines Wohlbefinden. Für einen optimalenEffekt des LC1 Vital muss es regelmässig konsu-miert werden, da probiotische Kulturen sichnicht dauerhaft ansiedeln. Täglich ein kleinesFläschchen oder eine LC1 Sauermilch bringtbereits die notwendige Menge an probiotischaktiven Milchsäure-Kulturen, um die Vitalitätlangfristig zu stärken. Die vielfältigen Ge-schmacksvarietäten sorgen gleichzeitig für eingenüssliches Geschmackserlebnis!

Mit Frühstücks-Cerealien von Nestlé fängt der Tag gut an!Cerealien helfen mit ihrem hohen Gehalt anKohlenhydraten sowie Vitaminen und Mine-ralstoffen, die Energiereserven für einen gutenStart in den Tag zu füllen. Eine Portion Cere-alien (30 g) mit 125 ml entrahmter Milch,kombiniert mit einer Frucht oder einem GlasFruchtsaft, ist ein ideales Frühstück für Kinderund Erwachsene.

INCAROM Classic besteht aus 50% Zichoriesowie 50% Kaffee und Maltodextrin. Durchdiese Mischung enthält es weniger Koffeinund weniger Reizstoffe als herkömmlicherKaffee und ist somit mild und gut bekömm-lich. Die koffeinfreie Variante wird mitINCAROM Decaf bezeichnet.Das dritte Mitglied der INCAROM-Familieist INCAROM Cereal. Es besteht ausschliess-lich aus geröstetem Getreide wie z.B. Gerste,Malz und Zichorie und ist somit für jedesAlter geeignet, also auch für Kinder.Das Besondere an INCAROM ist das aus derZichorie gewonnene Inulin, ein Prebiotikum.Prebiotika sind (lösliche oder nichtlösliche)unverdauliche Kohlenhydrate und werden intiefen Darmabschnitten von positiven Darm-bakterien als Nahrung verwendet. Wegenihrer positiven Wirkung auf das Verdauungs-system werden sie schon seit Jahrhunderten inder menschlichen Ernährung verwendet. Inu-lin unterstützt das Gleichgewicht der Darm-flora auf natürliche Weise.Das INCAROM-Pulver (1–2 Löffel pro Tasse)wird nur mit heissem Wasser aufgegossen undje nach Belieben kann es mit Milch abgerun-det werden.

NESQUIK, CRUNCH, CINI-MINIS undneu CHOKELLA schmecken Kindern nichtnur gut, sondern tragen auch zum Erhalt ge-sunder Knochen und Zähne bei. 1 PortionCerealien mit Milch deckt 30% des empfoh-lenen Tagesbedarfs an Calcium.Für die Linienbewussten gibts FITNESS. Dieleichten, knusprigen Vollkornweizen-Flakes

gibt es nature, mit Früchten oder mit Schoko-lade. Sie sind fettarm und liefern nebst Koh-lenhydraten für die Energieversorgung auch 9 Vitamine und wertvolle Mineralstoffe fürVitalität und Wohlbefinden. (Eine Portionmit entrahmter Milch enthält, je nach Sorte:146–157 kcal/Portion; 7 g Protein, 29–37 gKH, 0.5–1.7 g Fett).

INCAROM – die milde Alternative zu Kaffee