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Heute auf Seite 3: Wohin treibt die Republik? SXK tftptmUmWait UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 46 - Folge 9 Erscheint wöchentlich Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 4. März 1995 Landsmannschaft Ostpreußen e.V. p RROA Parkallee 84/B6, 20144 Hamburg V Sicherheitspolitik; Für Danzig sterben? Dr. E. Jahn für Bedingungen bei Polens Nato-Beitritt Der Bundeswehr-Grenadier soll seine Knochen dafür hinhalten, daß Stettin auch künftig Szczcecin bleibt. In Polen sorgt man sich vor einem russisch-polnischen Konflikt und plant bereits für diese Auseinanderset- zung die deutschen Divisionen zur Verteidi- gung von Danzig mit ein. Jörg Schönbohm, Staatssekretär im Bundesverteidigungsmini- sterium, erklärte bei einer deutsch-polni- schen Militärtagung an der Bundeswehraka- demie in Strausberg, daß Deutschland den NATO-Beitritt Polens unterstützen wird, und er sichert der polnischen Armee logisti- sche Unterstützung bei ihrem Wandel zu. Doch für die deutschen Heimatvertriebenen konterte jetzt Dr. Hans Edgar Jahn: „Solange Polen sich nicht für die Vertreibung ent- schuldigt, kann man von uns doch nicht er- warten, daß unsere Enkelsöhne für Szczecin' und ,Gdansk" kämpfen." Doch bevor die Fragen der Sicherheitspolitik diskutiert werden konnten, mußte erst noch einmal die deutsch-polnische Grenze erneut bestätigt werden. Ein polnischer Historiker ergriff das Mikrophon und fügte hinzu, daß es für ihn unerträglich sei, wenn die Deutschen heute immer noch von „Vertreibung" spre- chen würden. Vor welchem Staat Polen derzeit in Sorge lebt, dies wurde rasch deutlich: Der Soziologe Andrzej Sakson vom Posener West-Institut be- rief sich auf den russischen Menschenrechtler Kowaljow, als er vor dem Hintergrund des Tschetschenien-Kriegs ein Schreckensszena- rio („Heute Grosny, warum morgen nicht Warschau?") ausmalte. Warschau strebte kein Bündnis gegen Rußland an, versuchte Sakson diplomatisch zu beruhigen, sondern lediglich einen Ausweg aus der sicherheitfipolitischen „Grauzone", die nach dem Zerfall des War- schauer Paktes in Mittel- und Osteuropa ent- standen ist. Diesen Gedankengang griff Jerzy Milewski, stellvertretender Verteidigungsminister in Po- len, auf: „Wenn Rußland sich schon nicht in der Lage sieht, einige wertlose Inseln der Kurilen abzugeben, obwohl es dafür im Gegenzug von Japan -zig Milliarden Mark Wirtschaftshilfe bekäme, dann will es auch Polen nicht aus der Grauzone des Einflusses lassen." Schönbohm und Milewski sind bereits bei verschiedenen Veranstaltungen gemeinsam aufgetreten. Milewskis Grundaussage ist da- bei immer: „Wir wollen volles NATO-Mitglied in den nächsten Jahren werden. Wir wollen die NATO nicht belasten, sondern sie unterstüt- zen." Deutschland habe a u f d e m W e g i n d i e NATO strategische Bedeutung: „Nach Brüssel muß m a n d e n Weg über Bonn nehmen, nicht über Kopenhagen oder Zürich." Schönbohm muß bei derartigen Terminen stets die Frage beantworten, ob denn nicht eine NATO-Oster- weiterung mit einem russischen Njet beant- wortet werden würde. Der Bonner Staatsse- kretär verbreitet Optimismus: Nach seinen In- formationen wird Kußland einen NATO-Bei- tritt Polens akzeptieren. Diese Einschätzung wird in Polen nicht un- bedingt geteilt. Die meisten der Überlegungen gehen von einem polnisch-russischen Konflikt aus. Mitunter hört man auch Sorgen vor einer Aus dem Inhalt Seite Verschwendete Milliarden 2 „Bomben"-Stimmung in Wien 4 Havels Grundsatzrede 5 Erich Mendelsohn 9 Mit Musik Brücken bauen 10 Literatur 1* Bischöfe von Samland 12 Ostpreußen heute 13 Ehrung für H e n n i n g W o l f f 23 Vom inneren und äußeren Frieden 24 deutschen Hegemonie in Osteuropa, die man mittels eines NATO-Beitritts verhindern möchte. Während die polnischen Politiker und Mili- tärs ihre Planspiele diskret abhalten, kann man derartige Szenarien in der Presse nachlesen. Beispielsweise hat die größte polnische Tages- zeitung, die „Gazeta Wyborcza", ein Planspiel entwickelt: russischer Angriff, polnische Ver- treibung - und deutsche Divisionen werden zur Unterstützung Polens herangezogen. Ne- benbei bemerkt: die „Gazeta Wyborcza" gab auch den deutsch-polnischen Verteidigern an- gesichts der russischen Übermacht kaum eine Chance. Für die deutschen Heimatvertriebenen warf jetzt Dr. Hans Edgar Jahn, Präsident der Pom- merschen Abgeordnetenversammlung und langjähriger Adenauer-Berater, die Frage auf, ob denn die polnische Seite die Vorbereitun- gen getroffen habe, die für eine deutsch-polni- scheMilitärkooperation zwingend notwendig seien. „Die polnische Miliz hat uns 1945/46 unsere Heimat genommen. Hunderttausende Frauen wurden vergewaltigt, zwölf Millionen Ostdeutsche wurden vertrieben, über zweiein- halb Millionen Menschen kamen bei der Ver- treibung um - für diese Verbrechen fehlt bis heute jedes Wort der Entschuldigung durch den polnischen Staat." Polen habe dem deutschen Volke schlimme Wunden zugefügt, von der Annektion der Pro- vinzen Westpreußen und Posen 1918/19, die Nichtbeachtung der Volksabstimmung in Oberschlesien und über den Einmarsch 1921 sowie schließlich die von Polen seit langem angezielte Annektion von Pommern, Ostpreu- ßen, Schlesien und Ostbrandenburg. Jahn: „Man muß dies immer wieder sagen: die Polen wurden 1945 nicht durch die Alliierten ge- zwungen, die Ostprovinzen zu übernehmen - die polnische Nation wollte aus eigenem A n - trieb unsere Heimat annektieren." Jahn listete Punkte, die die polnische Seite realisieren sollte, auf: die Anerkennung der den Ostdeutschen durch die Polen angetanen Verbrechen, eine entsprechende Entschuldi- gung, die Anerkennung und die Umsetzung des Rechts auf die Heimat. F. N. Allenstein 1945: 2. Rosjanie przeciwko Polakom i Nierncom Stosunek 8X2:1 Nteincy "2" »*<-' *ms < -. Rosjanie Rußland gegen Polen und Deutschland bei einem Kräfteverhältnis von 2:1: Planspiele aus der „Gazeta Wyborcza", einer der größten polnischen Tageszeitungen Erst wägen, dann erst wagen Ausgerechnet die F.D.P., die weder bei den Bundestagswahlen noch bei den jüngst in Hessen abgehaltenen Landtagswahlen sich einer besonderen Gunst der Wähler er- freuen konnte, sowie Bundespräsident Her- zog plädieren für längere Wahlperioden. Insoesondere nach einem Vorschlag des un- längst frisch gekürten F.D.P.-Generalsekre- tär Guido Westerwelle sollen Einheitstermi- ne bei Bundestags- und Landtagswahlen festgelegt werden. Die Zyklen seien dabei auf ninfstatt bisher vier Janre auszudehnen. Westerwelle liefert dafür auch sofort eine Begründung, indem er sich einfühlsam in Das Bewußtsein menschlicher Würde Lew Kopelew über seine Eindrücke bei der Besetzung Ostpreußens Der sowjetrussische Schriftsteller Lew Kopelew gehörte z u d e n Offizieren der Ro- ten Armee, d i e d e n Einmarsch in Ostpreu- ßen erlebten. Kopelew, damals hochdeko- rierter Major, verwahrte sich gegen die bar- barischen Ubergriffe der von Stalin und Eh- renburg aufgestachelten Soldateska und wurde nicht zuletzt wegen seines „Mitleids mit dem Feind" in Ostpreußen zu zehn Jah- ren Lagerhaft verurteilt. Erst nach Rehabili- tierung und neuerlicher Verhaftung wende- te er sich von seinem Heimatland ab und sie- delte sich i n d e r Bundesrepublik an. Der nachfolgende Text schildert seinen Rund- gang durch Allenstein/Ostpreußen: „Hin und wieder ein Toter. Vor einem Perso- nenwagen sah ich die Leiche einer kleinen Frau. Das Gesicht vom hochgerutschten Mantel be- deckt, die Beine, in den Knien angewinkelt, aus- einandergerissen. Eine dünne Schneeschicht und ein schamhaft darübergeworfener Stoffetzen verhüllten kaum den verkrümmten, geschände- ten Körper. Offenbar hatten mehrere sie verge- waltigt und dann getötet, vielleicht war sie aber auch so gestorben, im schrecklichen Krampf er- starrt. Vom Nachbarwagen herüber plötzlich eine leise Altfrauenstimme: ,Soldat, Soldat!' Ich gehe hin, klettere auf den Wagen. Zwischen Ki- sten verschiedener Größe ein Nest aus Matratzen und Kissen. Darin eine in Schals und Tücher gewickelte Person, eine dunkle, schneegepuderte Kapuze, halb verborgen darin ein dreieckiges, verhutzeltes Gesichtchen. Große, helle Augen. Sie blicken ganz ruhig, verständig, sogar freund- lich. ,Wie sind denn Sie hierhergeraten, Groß- mutter?' Sie wundert sich nicht einmal, daß ich deutsch spreche, ßitte Soldat, erschieß mich. Bit- te sei so gut.' ,Wo denken Sie hin, Großmutter! Haben Sie keine Angst, es geschieht Ihnen nichts Böses.' Zum wievielten Male wiederhole ich nun schon diese Standardlüge! Nichts Gutes wird ihr ge- schehen. ,Wohin wollten Sie fahren? Haben Sie Verwandte hier?' - ^Niemanden habe ich. Toch- ter und Enkel wurden gestern von euren Solda- ten erschlagen. Der Sonn kam schon früher im Krieg um. Und der Schwiegersohn ist wahr- scheinlich auch tot. Alle sind tot. Ich brauche nicht mehr zu leben, ich kann nun auch nicht mehr leben.' Sie spricht ganz gelassen, einfach, ohne Phrase. Kein Jammern, keine Träne. Völliges Abge- schlossenhaben mit dem Leben. Nur von daher kann eine solche Ruhe kommen. Und, vielleicht aus Demut und aus dem Bewußtsein menschli- cher Würde." die Seelen und Herzen der armen Bürger versetzt, aber nicht von dem Machtinteresse seiner Partei spricht: „Das Rekordtief bei der letzten Wahlbeteiligung in Hessen ... ist nicht n u r a u f d e n lauen Wahlkampf der großen Parteien, sondern auch auf eine weit verbreitete Wahlmüdigkeit der Bürger zurückzuführen." So habe man in Hessen „mit 66,6 Prozent... die niedrigste Wahlbe- teiligung seit 45 Jahren" verzeichnen müs- sen. Nun geht ein „lauer Wahlkampf" be- kanntlich nicht auf Kosten der wählenden Bürger, sondern schlägt allemal auf die „großen Parteien" zurück, zu denen sich die RD.P. denkwürdigerweise offenbar immer noch zählt. Dieser Vorstoß des F.D.P.-Politi- kers Westerwelle fällt im übrigen mit analo- gen Vorschlägen zum Wahlgeschehen zu- sammen, die von der Absenkung des Wahl- alters auf 16 Jahre bis hin zur Verlängerung der Amtszeit des Bundespräsidenten rei- chen. Dabei soll der listige Versuch des CDU-Abgeordneten Horst Eylmann, sich bei dieser Gelegenheit für eine Diätenerhö- hung um schlappe 4000 bis 4500 Mark einzu- setzen, ausnahmsweise einmal unsere Ge- müter nicht erregen. Eylmann ist nämlich auch ein Apologet für eine alsbaldige Amnestie in Sachen Miel- ke-Staatssicherheit, und dies stellt fast wie von selbst eine ebenso makabre wie beden- kenswerte Rückerinnerung in Sachen Wah- len in Mitteldeutschland zu SED-Zeiten her. Dies bleibt auch dann gültig, wenn der Wahlmodus und das Wahlverfahren vom f rundsätzlichen Verständnis her in Mittel- eutschland selbstverständlich abweichend von d e m i n Westdeutschland war. Kurzum, es ging damals um die gesicherte und streng geheime Erkenntnis, daß die DDR sich konstant in einer zyklischen Krise befand, die alle vier Jahre zu einem deutlich vernehmbaren Protestausschlag führte, der sich bis 1961 mühelos an den Flüchtlings- zahlen ablesen ließ. Aber auch andere Indi- zien signalisierten das seit 1949 bestehende Unbehagen der Bevölkerung, das über den 17. Juni 1953, dem Mauerbau von 1961 end- lich bis zur Krise von 1989 führte, die das

Folge 09 vom 04.03.1995

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Heute auf Seite 3: Wohin treibt die Republik?

SXK tftptmUmWait U N A B H Ä N G I G E W O C H E N Z E I T U N G F Ü R D E U T S C H L A N D

J a h r g a n g 46 - F o l g e 9 Erscheint wöchentlich Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 4 . M ä r z 1 9 9 5

Landsmannschaft Ostpreußen e.V. p RROA Parkallee 84/B6, 20144 Hamburg V

Sicherheitspolitik;

Für Danzig sterben? Dr. E. Jahn für Bedingungen bei Polens Nato-Beitritt

D e r B u n d e s w e h r - G r e n a d i e r s o l l se ine K n o c h e n dafür h i n h a l t e n , d a ß S te t t in a u c h k ü n f t i g S z c z c e c i n b l e i b t . I n P o l e n sorgt m a n s i c h v o r e i n e m r u s s i s c h - p o l n i s c h e n K o n f l i k t u n d p l a n t bere i ts für diese A u s e i n a n d e r s e t ­z u n g d i e d e u t s c h e n D i v i s i o n e n z u r V e r t e i d i ­g u n g v o n D a n z i g m i t e i n . Jörg S c h ö n b o h m , Staatssekretär i m B u n d e s v e r t e i d i g u n g s m i n i ­s t e r i u m , erklär te b e i e i n e r d e u t s c h - p o l n i ­s c h e n Mi l i tä r tagung a n der B u n d e s w e h r a k a ­d e m i e i n S t r a u s b e r g , d a ß D e u t s c h l a n d d e n N A T O - B e i t r i t t P o l e n s unters tützen w i r d , u n d er s ichert der p o l n i s c h e n A r m e e l o g i s t i ­sche Unters tützung b e i i h r e m W a n d e l z u . D o c h für d i e d e u t s c h e n H e i m a t v e r t r i e b e n e n konter te jetzt D r . H a n s E d g a r J a h n : „ S o l a n g e P o l e n s i c h n i c h t f ü r d i e V e r t r e i b u n g ent­s c h u l d i g t , k a n n m a n v o n u n s d o c h n i c h t er­w a r t e n , d a ß unsere E n k e l s ö h n e für S z c z e c i n ' u n d , G d a n s k " k ä m p f e n . "

D o c h b e v o r d i e Fragen der S icherhei tspol i t ik d i skut ie r t w e r d e n k o n n t e n , mußte erst n o c h e i n m a l d i e deutsch-polnische G r e n z e erneut bestätigt w e r d e n . E i n poln ischer H i s t o r i k e r ergriff das M i k r o p h o n u n d fügte h i n z u , daß es für i h n unerträglich sei, w e n n d i e Deutschen heute i m m e r n o c h v o n „Vertre ibung" spre­chen würden.

V o r w e l c h e m Staat P o l e n derzei t i n Sorge lebt, dies w u r d e rasch d e u t l i c h : D e r Sozio loge A n d r z e j Sakson v o m Posener West-Institut be­rief s i ch auf d e n russ ischen Menschenrecht ler K o w a l j o w , als er v o r d e m H i n t e r g r u n d des Tschetschenien-Kriegs e i n Schreckensszena­r i o („Heute G r o s n y , w a r u m m o r g e n nicht W a r s c h a u ? " ) ausmalte . W a r s c h a u strebte k e i n Bündnis gegen Rußland a n , versuchte Sakson d i p l o m a t i s c h z u b e r u h i g e n , s o n d e r n l e d i g l i c h e inen A u s w e g aus der sicherheitf ipolit ischen „ G r a u z o n e " , d i e nach d e m Z e r f a l l des W a r ­schauer Paktes i n M i t t e l - u n d O s t e u r o p a ent­s tanden ist.

D i e s e n G e d a n k e n g a n g gr i f f Jerzy M i l e w s k i , s tel lvertretender V e r t e i d i g u n g s m i n i s t e r i n P o ­len , auf: „ W e n n Rußland s i ch schon nicht i n der Lage sieht, e in ige wert lose Inseln der K u r i l e n abzugeben, o b w o h l es dafür i m G e g e n z u g v o n Japan - z i g M i l l i a r d e n M a r k Wirtschaf tshi l fe bekäme, d a n n w i l l es a u c h P o l e n nicht aus der G r a u z o n e des Einf lusses lassen . "

S c h ö n b o h m u n d M i l e w s k i s i n d bereits be i verschiedenen Verans ta l tungen g e m e i n s a m aufgetreten. M i l e w s k i s G r u n d a u s s a g e ist d a ­bei i m m e r : „Wir w o l l e n vol les N A T O - M i t g l i e d i n d e n nächsten Jahren w e r d e n . W i r w o l l e n d i e N A T O nicht belasten, s o n d e r n sie unterstüt­z e n . " D e u t s c h l a n d habe auf d e m W e g i n d i e N A T O strategische B e d e u t u n g : „Nach Brüssel m u ß m a n d e n W e g über B o n n n e h m e n , nicht über K o p e n h a g e n oder Zür i ch . " Schönbohm m u ß bei derar t igen T e r m i n e n stets d i e Frage beantworten , ob d e n n nicht eine N A T O - O s t e r -w e i t e r u n g m i t e i n e m russ ischen Njet beant­wortet w e r d e n würde . D e r Bonner Staatsse­kretär verbreitet O p t i m i s m u s : N a c h seinen In­format ionen w i r d Kußland e inen N A T O - B e i ­tritt Po lens akzept ieren .

Diese Einschätzung w i r d i n P o l e n nicht u n ­bedingt geteilt. D i e meis ten der Überlegungen gehen v o n e i n e m poln isch-russ i schen K o n f l i k t aus. M i t u n t e r hört m a n a u c h Sorgen v o r einer

Aus dem Inhalt Seite V e r s c h w e n d e t e M i l l i a r d e n 2 „ B o m b e n " - S t i m m u n g i n W i e n 4 H a v e l s G r u n d s a t z r e d e 5 E r i c h M e n d e l s o h n 9 M i t M u s i k B r ü c k e n b a u e n 10 L i t e r a t u r 1* B i s c h ö f e v o n S a m l a n d 12 O s t p r e u ß e n h e u t e 13 E h r u n g f ü r H e n n i n g W o l f f 23 V o m i n n e r e n u n d ä u ß e r e n F r i e d e n 24

deutschen H e g e m o n i e i n Osteuropa , d ie m a n mittels eines N A T O - B e i t r i t t s v e r h i n d e r n möchte .

Während d ie poln ischen Pol i t iker u n d M i l i ­tärs ihre Planspie le diskret abhalten, k a n n m a n derart ige Szenarien i n der Presse nachlesen. Beispielsweise hat d ie größte polnische Tages­z e i t u n g , d i e „Gazeta W y b o r c z a " , e i n P l a n s p i e l entwickel t : russischer A n g r i f f , polnische V e r ­t re ibung - u n d deutsche D i v i s i o n e n w e r d e n z u r Unterstützung Polens herangezogen. N e ­benbei bemerkt : d ie „Gazeta W y b o r c z a " gab a u c h d e n deutsch-polnischen V e r t e i d i g e r n an­gesichts der russischen Übermacht k a u m eine Chance .

Für d ie deutschen Heimatver t r iebenen w a r f jetzt D r . H a n s E d g a r Jahn, Präsident der P o m -merschen A b g e o r d n e t e n v e r s a m m l u n g u n d langjähriger Adenauer-Berater , d ie Frage auf, ob d e n n d ie polnische Seite d i e V o r b e r e i t u n ­gen getroffen habe, d ie für eine deutsch-poln i -scheMil i tärkooperat ion z w i n g e n d n o t w e n d i g seien. „Die polnische M i l i z hat uns 1945/46 unsere H e i m a t g e n o m m e n . H u n d e r t t a u s e n d e F r a u e n w u r d e n vergewalt igt , zwölf M i l l i o n e n Ostdeutsche w u r d e n vertr ieben, über z w e i e i n ­halb M i l l i o n e n M e n s c h e n k a m e n bei der V e r ­t re ibung u m - für diese Verbrechen fehlt bis heute jedes W o r t der E n t s c h u l d i g u n g d u r c h d e n po ln i schen Staat."

P o l e n habe d e m deutschen V o l k e s c h l i m m e W u n d e n zugefügt, v o n der A n n e k t i o n der P r o ­v i n z e n Westpreußen u n d Posen 1918/19, d i e N i c h t b e a c h t u n g der V o l k s a b s t i m m u n g i n Oberschles ien u n d über d e n E i n m a r s c h 1921 s o w i e schließlich d i e v o n P o l e n seit l a n g e m angezielte A n n e k t i o n v o n P o m m e r n , O s t p r e u ­ßen, Schlesien u n d O s t b r a n d e n b u r g . Jahn: „Man m u ß dies i m m e r w i e d e r sagen: d ie P o l e n w u r d e n 1945 nicht d u r c h d i e A l l i i e r t e n ge­z w u n g e n , d i e O s t p r o v i n z e n z u übernehmen -d i e polnische N a t i o n w o l l t e aus e igenem A n ­trieb unsere H e i m a t annekt ieren . "

Jahn listete Punkte , d i e d i e polnische Seite real is ieren sollte, auf: d ie A n e r k e n n u n g der d e n Ostdeutschen d u r c h d ie Po len angetanen Verbrechen , eine entsprechende E n t s c h u l d i ­g u n g , d i e A n e r k e n n u n g u n d d i e U m s e t z u n g des Rechts auf d ie H e i m a t . F . N .

Allenstein 1945:

2 . R o s j a n i e p r z e c i w k o P o l a k o m i N i e r n c o m

S t o s u n e k 8 X 2 : 1

Nteincy

"2"

»*<-'' *ms < -. • •

Rosjanie

R u ß l a n d g e g e n P o l e n u n d D e u t s c h l a n d b e i e i n e m K r ä f t e v e r h ä l t n i s v o n 2 : 1 : P l a n s p i e l e a u s d e r „ G a z e t a W y b o r c z a " , e iner d e r größten p o l n i s c h e n T a g e s z e i t u n g e n

Erst wägen, dann erst wagen A u s g e r e c h n e t d i e F . D . P . , d i e w e d e r b e i

d e n B u n d e s t a g s w a h l e n n o c h b e i d e n jüngs t i n H e s s e n a b g e h a l t e n e n L a n d t a g s w a h l e n s i c h e iner b e s o n d e r e n G u n s t d e r W ä h l e r er­f r e u e n k o n n t e , s o w i e B u n d e s p r ä s i d e n t H e r ­z o g p läd ieren für längere W a h l p e r i o d e n . Insoesondere n a c h e i n e m V o r s c h l a g des u n ­längst f r i s c h g e k ü r t e n F . D . P . - G e n e r a l s e k r e -tär G u i d o W e s t e r w e l l e s o l l e n E i n h e i t s t e r m i ­ne b e i B u n d e s t a g s - u n d L a n d t a g s w a h l e n festgelegt w e r d e n . D i e Z y k l e n se ien d a b e i a u f n i n f s t a t t b i s h e r v i e r Janre a u s z u d e h n e n .

W e s t e r w e l l e l iefert da für a u c h sofort e ine B e g r ü n d u n g , i n d e m er s i c h e i n f ü h l s a m i n

D a s Bewußtsein menschlicher Würde Lew Kopelew über seine Eindrücke bei der Besetzung Ostpreußens

D e r sowje t russ i sche Schr i f t s te l ler L e w K o p e l e w g e h ö r t e z u d e n O f f i z i e r e n d e r R o ­ten A r m e e , d i e d e n E i n m a r s c h i n O s t p r e u ­ß e n er lebten . K o p e l e w , d a m a l s h o c h d e k o ­rierter M a j o r , v e r w a h r t e s i c h g e g e n d i e bar ­b a r i s c h e n U b e r g r i f f e d e r v o n S t a l i n u n d E h ­r e n b u r g aufges tache l ten S o l d a t e s k a u n d w u r d e n i c h t z u l e t z t w e g e n seines „Mit le ids m i t d e m F e i n d " i n O s t p r e u ß e n z u z e h n Jah­r e n L a g e r h a f t v e r u r t e i l t . Ers t n a c h R e h a b i l i ­t i e r u n g u n d n e u e r l i c h e r V e r h a f t u n g w e n d e ­te er s i c h v o n s e i n e m H e i m a t l a n d ab u n d sie­de l te s i c h i n d e r B u n d e s r e p u b l i k a n . D e r n a c h f o l g e n d e Text s c h i l d e r t s e i n e n R u n d ­g a n g d u r c h A l l e n s t e i n / O s t p r e u ß e n :

„Hin und wieder ein Toter. Vor einem Perso­nenwagen sah ich die Leiche einer kleinen Frau. Das Gesicht vom hochgerutschten Mantel be­deckt, die Beine, in den Knien angewinkelt, aus­einandergerissen. Eine dünne Schneeschicht und ein schamhaft darübergeworfener Stoffetzen verhüllten kaum den verkrümmten, geschände­ten Körper. Offenbar hatten mehrere sie verge­waltigt und dann getötet, vielleicht war sie aber auch so gestorben, im schrecklichen Krampf er­starrt. Vom Nachbarwagen herüber plötzlich eine leise Altfrauenstimme: ,Soldat, Soldat!' Ich gehe hin, klettere auf den Wagen. Zwischen Ki­

sten verschiedener Größe ein Nest aus Matratzen und Kissen. Darin eine in Schals und Tücher gewickelte Person, eine dunkle, schneegepuderte Kapuze, halb verborgen darin ein dreieckiges, verhutzeltes Gesichtchen. Große, helle Augen. Sie blicken ganz ruhig, verständig, sogar freund­lich. ,Wie sind denn Sie hierher geraten, Groß­mutter?' Sie wundert sich nicht einmal, daß ich deutsch spreche, ßitte Soldat, erschieß mich. Bit­te sei so gut.'

,Wo denken Sie hin, Großmutter! Haben Sie keine Angst, es geschieht Ihnen nichts Böses.' Zum wievielten Male wiederhole ich nun schon diese Standardlüge! Nichts Gutes wird ihr ge­schehen. ,Wohin wollten Sie fahren? Haben Sie Verwandte hier?' - ^Niemanden habe ich. Toch­ter und Enkel wurden gestern von euren Solda­ten erschlagen. Der Sonn kam schon früher im Krieg um. Und der Schwiegersohn ist wahr­scheinlich auch tot. Alle sind tot. Ich brauche nicht mehr zu leben, ich kann nun auch nicht mehr leben.'

Sie spricht ganz gelassen, einfach, ohne Phrase. Kein Jammern, keine Träne. Völliges Abge­schlossenhaben mit dem Leben. Nur von daher kann eine solche Ruhe kommen. Und, vielleicht aus Demut und aus dem Bewußtsein menschli­cher Würde."

d i e Seelen u n d H e r z e n d e r a r m e n B ü r g e r versetzt , aber n i c h t v o n d e m M a c h t i n t e r e s s e se iner P a r t e i spr i ch t : „ D a s R e k o r d t i e f b e i d e r le tz ten W a h l b e t e i l i g u n g i n H e s s e n . . . ist n i c h t n u r auf d e n l a u e n W a h l k a m p f d e r g r o ß e n P a r t e i e n , s o n d e r n a u c h a u f e ine w e i t verbrei te te W a h l m ü d i g k e i t d e r B ü r g e r z u r ü c k z u f ü h r e n . " So habe m a n i n H e s s e n „mi t 66,6 P r o z e n t . . . d i e n i e d r i g s t e W a h l b e ­t e i l i g u n g seit 45 J a h r e n " v e r z e i c h n e n m ü s ­sen .

N u n geht e i n „ lauer W a h l k a m p f " be ­k a n n t l i c h n i c h t a u f K o s t e n d e r w ä h l e n d e n Bürger , s o n d e r n schlägt a l l e m a l a u f d i e „ g r o ß e n P a r t e i e n " z u r ü c k , z u d e n e n s i c h d i e R D . P . d e n k w ü r d i g e r w e i s e o f f e n b a r i m m e r n o c h zählt . D i e s e r V o r s t o ß des F . D . P . - P o l i t i -kers W e s t e r w e l l e fällt i m übr igen m i t a n a l o ­g e n V o r s c h l ä g e n z u m W a h l g e s c h e h e n z u ­s a m m e n , d i e v o n d e r A b s e n k u n g des W a h l ­alters auf 16 Jahre b i s h i n z u r V e r l ä n g e r u n g d e r A m t s z e i t des B u n d e s p r ä s i d e n t e n r e i ­c h e n . D a b e i s o l l d e r l i s t ige V e r s u c h des C D U - A b g e o r d n e t e n H o r s t E y l m a n n , s i c h b e i d ieser G e l e g e n h e i t für e ine Diä tenerhö­h u n g u m s c h l a p p e 4000 b i s 4500 M a r k e i n z u ­setzen, a u s n a h m s w e i s e e i n m a l unsere G e ­m ü t e r n i c h t erregen.

E y l m a n n ist n ä m l i c h a u c h e i n A p o l o g e t für e ine a l s b a l d i g e A m n e s t i e i n Sachen M i e l -ke-Staatss icherheit , u n d d i e s stellt fast w i e v o n selbst e ine ebenso m a k a b r e w i e b e d e n ­k e n s w e r t e R ü c k e r i n n e r u n g i n Sachen W a h ­l e n i n M i t t e l d e u t s c h l a n d z u S E D - Z e i t e n her . D i e s b le ib t a u c h d a n n gült ig, w e n n d e r W a h l m o d u s u n d d a s W a h l v e r f a h r e n v o m

frundsätz l i chen Vers tändnis her i n M i t t e l -e u t s c h l a n d se lbstverständl ich a b w e i c h e n d

v o n d e m i n W e s t d e u t s c h l a n d w a r . K u r z u m , es g i n g d a m a l s u m d i e gesicherte

u n d s t reng g e h e i m e E r k e n n t n i s , d a ß d i e D D R s i c h kons tant i n e iner z y k l i s c h e n K r i s e b e f a n d , d i e a l le v i e r Jahre z u e i n e m d e u t l i c h v e r n e h m b a r e n Pro tes taussch lag führte , d e r s i c h b i s 1961 m ü h e l o s a n d e n F lücht l ings­z a h l e n ablesen l ieß. A b e r a u c h a n d e r e I n d i ­z i e n s i g n a l i s i e r t e n d a s seit 1949 bes tehende U n b e h a g e n d e r B e v ö l k e r u n g , d a s ü b e r d e n 17. J u n i 1953, d e m M a u e r b a u v o n 1961 e n d ­l i c h b i s z u r K r i s e v o n 1989 führte , d i e d a s

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Politik £ o s tfipminfnulmi 4. März 1995 - Folge 9 - Seite 2

Reg ime vo l lends k ippte . Diese sogenannte z y k l i s c h e K r i s e der D D R , d ie alle v ier Jahre ihre äußerste Z u s p i t z u n g erfuhr, führte z u r D i k t a t u r des Staatssicherheitsdienstes, w o ­bei w i e d e r u m diese D i k t a t u r z u r z y k l i s c h e n K r i s e des Systems führte. Brigitte K l u m p , eine Journal is t in , die i n d e n sechziger Jahren aus Mi t te ldeutsch land geflohen w a r , hat diese Einsichten i n i h r e m lesenswerten u n d kenntnisreichen B u c h „Das rote K l o s t e r " aufgegrif fen u n d z u der Einsicht geführt, daß E r i c h M i e l k e seit 1957 i n dieses A m t

fe k o m m e n ist, „weil er erkannt hatte, daß ieser vierjährige Z y k l u s abgefangen w e r ­

d e n k a n n d u r c h A n z i e h e n der Schraube, bevor der Decke l i n die L u f t f l iegt" . Brigitte K l u m p führte für dieses Phänomen weitere Belege an: So sei W o l f Biermanns A u s w e i ­s u n g i m N o v e m b e r 1976 eine Präventivmaß­nahme gewesen, u m d e n z u erwartenden Krisenausschlag 1977 müheloser i n d e n G r i f f z u b e k o m m e n . Ähnlich so l l es u m die Ablösung des an sich sehr S E D - l o y a l e n Ost-C D U - P o n t i k e r s G o t t i n g bestellt gewesen sein, der gekippt w u r d e , w e i l er die U n r u h e n i n d e n K i r c h e n der D D R nicht z u bannen vermochte.

D i e A u t o r i n geht dabei d a v o n aus, daß e in M e n s c h , der e in politisches Unbehagen ver­spürt, dies v ier Jahre erträgt. D a n n droht e in U m s c h l a g , der i n seinen Möglichkeiten v o n der A n p a s s u n g über Rebel l ion, F lucht bis h i n z u r vollständigen Resignat ion, aber auch z u e inem schöpferischen u n d pos i t iven A k t reichen k a n n . D i e S E D griff z u m W a h l ­änderungsgesetz, u m die zeit l iche U b e r e i n ­s t i m m u n g v o n W a h l u n d akuter Kr isenlage z u vermeiden u n d verlängerte d ie W a h l a o -stände v o n v ier auf fünf Jahre.

Bekannt l ich hat dies der S E D nichts ge­nutzt . Für d ie neue Bundesrepubl ik sollten fre i l ich diese Phänomene bedacht u n d ge­n a u analysiert w e r d e n , u m d e n kri t ischen u n d damit schöpferischen demokrat ischen Impuls unseres V o l k e s d u r c h willkürlich getroffene adminis trat ive Maßnahmen nicht z u verletzen. Peter F i scher

Kommentar:

Geldverschwendung:

Von eigenen Pannen spricht man nicht 60 M r d . Mark versickerten 1994 im westdeutschen Boden - Öffentlichkeit zeigt kein Interesse

Es ist nichts N e u e s : d ie W i e d e r v e r e i n i ­g u n g hat auch i n Deutsch land m a n c h e m nicht gepaßt. Es w a r e n nicht n u r die Brüller v o n Parolen w i e „Deutschland verrecke!" , nicht n u r d ie S E D - P D S , D i e Grünen, der l i n ­ke Flügel der S P D , hatten sie d o c h offen oder k l a m h e i m l i c h ihre H o f f n u n g e n auf d e n i n Mi t te ldeutsch land herrschenden Sozial is ­m u s gesetzt. N u n s i n d sie mi t d e m Sozial is ­m u s auf d e n Bauch gefallen, u n d d a bleibt ihnen nichts anderes übrig, als das wieder ­vereinigte Deutschland mies z u machen u n d hier u n d d a alles i n die Wege z u leiten, was

i n ihrer M a c h t steht, u m Sand ins Getriebe des Wiederaufbaus Mi t te ldeutsch lands z u streuen.

Sie alle stiegen begeistert e in , als „Der S p i e g e l " unter d e m Ti te l „Mill iardengrab A u f s c h w u n g O s t " auf P a n n e n h i n w i e s u n d nicht m e h r u n d nicht w e n i g e r behauptete, als daß v o n d e n Fördermitteln für d ie Län­der u n d G e m e i n d e n Mit te ldeutsch lands 65 M i l l i a r d e n M a r k „ergaunert, verp lemper t u n d vers icker t " seien. G u c k t m a n genauer h i n , d a n n w i r d diese Z a h l a l lerdings erheb­l i c h aufgeweicht ; d ie verantwor t l i chen Re-

Wie ANDERE es sehen

Wieder den falschen Sonderweg Die Meldungen über die sich abzeichnende

„Normalisierung" auf dem Gebiet zuströmender Asylanten war noch kaum über den Tickergelau­fen, da meldete sich schon die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts zu Wort, um zu ver­melden, daß die Asylrechtsänderung von 1993 „mit heißer Nadel" genäht worden sei. Damit hat Frau Limbach schlichtweg in den unmittelbaren politischen Meinungskampf eingegriffen, ob-schon dies eigentlich nicht ihr Amt sein dürfte. Einmal getroffene Rechtsentscheidungen haben zwar kaum für alle Zeit Gültigkeit, aber sie kön­nen auch kaum je nach ideologischer Konjunktur alljährlich revidiert oder neu interpretiert werden.

Mit ihrem Urteil von der angeblich zu „heißen hadel" schafft die Präsidentin naturgemäß Rela­tivierungen im Rechtsraum, die alsbald auch eine rechtlicheInßationierung im Gefolge haben dürf­te. Die kann aber und darf nicht aie Perspektive der Tätigkeit des Bundesverfassungsgerichts sein. Dr. Rudolf Wassermann, der 20 jähre lang Präsident am Oberlandesgericht in Braun­schweig war, hat nun in einer publizistischen Stellungnahme sein Befremden über diese eilfer­tige Äußerung von Frau Limbach zum Ausdruck gebracnt: „Merkwürdig berührt auch ihre Klage darüber, daß die mit den Eilanträgen abgelehnter Asylbewerher befaßten Richter „Feuerwehr"

spielen und zum Telefonhörer greifen müßten, um die Abschiebung zu verhindern. Hier muß man fragen, ob die Richter nicht ihre Funktion verkennen. Das Bundesverfassungsgericht ist keine Instanz des Asylverfanrens".

Leider sollte man angesichts dieser unverkenn­bar eindeutigen Meinung eines bewährten Prak­tikers kaum Hoffnung knöpfen, daß nun ein sach­bezogener Sinneswandel aufkommt. Die Idee ei­ner Weltrepublik, zu der offenbar auch ethnische Durchmischungen gehören müssen, scheint für viele Politiker so bestechend, daß Gegeneinwände kaum beachtet bleiben.

Manfred Brunner, Vorsitzender des Bundes freier Bürger - Die Freiheitlichen, meinte über die Klage von Frau Limbach: „Deutschland kennt als einziges Land der Welt einen verfas­sungsrechtlichen Individualanspruch auf Asyl. Das deutsche Asylrecht geht über die vom Völ­kerrecht gewährte Rechtsstellung hinaus, es geht weiter als die Genfer Flüchtlingskonvention. Nur dieser deutsche Sonderweg bringt das Bun­desverfassungsgericht in die beklagte Situation. Der Bundestag sollte den Asylartikel des Grund­gesetzes endlich dem Recht der europäischen Nachbarstaaten anpassen und festlegen: Deutschland gewährt politisch Verfolgten Asyl im Rahmen der Gesetze". So sollte es sein. P . F .

Zeichnung aus „Frankfurter Allgemeine Zeitung'

dakteure „vermuten" sie l e d i g l i c h u n d spre­chen d a v o n , daß es „womögl i ch" 65 M i l l i a r ­d e n sein könnten, die d a i n „sinnlose G e w e r ­beobjekte, riesige W o h n s i e d l u n g e n , über­flüssige Schlachthöfe u n d H u n d e r t e v o n Klärbecken" geflossen seien.

Selbst w e n n „Der S p i e g e l " es nicht beab­sichtigt haben sollte, s i n d T a t a r e n m e l d u n ­gen w i e d ie v o n 65 M i l l i a r d e n M a r k Wasser auf die Mühlen der Wiedervere in igungs -Sa ­boteure, d ie i m st i l len Kämmerle in i m m e r n o c h d e n Götzen des so s c h i m p f l i c h abgetre­tenen M a r x i s m u s - L e n i n i s m u s anbeten.

Natürlich möchten viele d ie Solidaritäts­abgabe sparen. Ebenso natürlich zahlt nie­m a n d gern Steuern. D a d e n Deutschen das Solidaritätsgefühl ausgetrieben w o r d e n ist, sehen manche a u c h nicht e in , w a r u m sie z u m A u f b a u Mi t te ldeutsch lands beitragen sol len, kpnnte ihre Z a h l u n g d o c h b e w i r k e n , daß sie unter Umständen eine nicht ganz so a u f w e n d i g e Ur laubsre ise machen können, daß sie etwas weniger „ F u n " haben u n d daß sie e inen M o n a t länger auf d e n K a u f eines neuen A u t o s war ten müssen.

A b e r w e n n d ie Wessis s ich jetzt über d ie Schlampereien b e i m W i e d e r a u f b a u M e c k ­

l e n b u r g - V o r p o m m e r n s , Brandenburgs , Sachsen-Anhal ts , Thür ingens u n d Sachsens aufregen, d a n n v e r w u n d e r t es, daß es ihnen bisher w u r s c h t w a r , i n w e l c h e m v i e l größe­ren A u s m a ß i n d e m d o c h so v o r b i l d l i c h e n Westen Steuergelder verjubelt w u r d e n .

D e r verd iens tvo l le B u n d der Steuerzahler veröffentlicht i n j edem Jahr erschreckende Z u s a m m e n s t e l l u n g e n unter d e m Ti te l „Die öffentliche V e r s c h w e n d u n g " , i n d e n e n m a n v o n Mißwirtschaft lesen k a n n . D a s S c h w a r z ­b u c h des B u n d e s der Steuerzahler für 1994 führt be ispie lsweise an , daß d ie Stadt W o l f s ­b u r g b e i m B a u des N o r d k o p f tunnels 20 M i l ­l i o n e n M a r k z u v i e l ausgegeben hat, w e i l P l a n u n g e n u n d K o s t e n e r m i t t l u n g äußerst mangelhaf t durchgeführt w u r d e n . In B l a u ­beuren w u r d e eine M e h r z w e c k h a l l e err ich­tet, d i e nicht , w i e veranschlagt , 5,9 M i l l i o ­nen, s o n d e r n 13 M i l l i o n e n M a r k kostet. D i e Stadt F r a n k f u r t a m M a i n zahl t m o n a t l i c h für d i e N a x o s - H a l l e 172 000 M a r k M i e t e u n d 16 000 M a r k N e b e n k o s t e n , o b w o h l d i e H a l l e seit Jahren leer steht. B isher w u r d e n 7,7 M i l ­l i o n e n M a r k M i e t e v e r p u l v e r t . U n d der M i e t v e r t r a g läuft n o c h bis 2011! Dieselbe Stadt hat 66 M i l l i o n e n M a r k für d i e L e u n a -Brücke i n d e n S a n d gesetzt, m i t der m a n nichts rechtes a n z u f a n g e n weiß , außer , daß i h r e i n F i r m e n p a r k p l a t z a n g e b u n d e n w i r d . D i e Stadt B r a u n s c h w e i g kaufte 1994 30 Müll tonnen aus E d e l s t a h l z u m Stückpreis v o n 2500 M a r k . U n d so geht es wei ter u n d weiter , so daß für d i e sogenannten „alten Bundes länder" a l l e i n i m Janr 1994 e i n Betrag v o n 60 M i l l i a r d e n M a r k z u s a m m e n k o m m t v o n öffentlichen G e l d e r n , d i e „verplempert , veruntreut u n d v e r s c h w e n d e t " w u r d e n u n d über d ie s ich „Der S p i e g e l " n icht aufregt. D a b e i verfügt der W e s t e n über eine eingear­beitete u n d kompetente V e r w a l t u n g , d i e i n M i t t e l d e u t s c h l a n d w e i t g e h e n d n o c h fehlt.

U n d n o c h etwas m ö g e m a n b e d e n k e n : N a c h d e n A n g a b e n der „Interalliierten Re­parat ionsagentur" , d i e 1985 v o m Innerdeut­schen M i n i s t e r i u m veröffentlicht w u r d e n , preßten sie Sieger z w i s c h e n 1945 u n d 1953 aus D e u t s c h l a n d Repara t ionen a n D e m o n t a ­gen u n d E n t n a h m e n aus laufender P r o d u k ­t i o n i n H ö h e v o n 102,1 M i l l i a r d e n M a r k . Diese Reparat ionen w a r e n aber u n g l e i c h ­mäßig verteilt : D i e Sowjets ho l ten aus i h r e m Besatzungsbereich 100 M i l l i a r d e n M a r k her­aus, d ie Westmächte aus d e n W e s t z o n e n 2,1 M i l l i a r d e n M a r k . Es entf ielen auf d e n K o p f der Bevölkerung i n der sowjet ischen Besat­z u n g s z o n e l?zw. der D D R 5555 M a r k a n Re­parat ionen, während d i e Wess i s n u r 42 M a r k p r o K o p f z u z a h l e n hatten.

D a dürfte es nicht m e h r als eine Selbstver­ständlichkeit sein, daß w i r Wes tdeutschen n u n unseren A n t e i l z u m A u f b a u M i t t e l ­deutschlands bei tragen. E i n anderes K a p i t e l ist es, daß w i r e n d l i c h unser A u g e n m e r k auf die nicht eben seltene Mißwirtschaft r ichten, für d ie d ie öffentliche V e r w a l t u n g verant­w o r t l i c h ist. H a n s - J o a c h i m v . L e e s e n

N a c h r u f :

C l e m e n s J o s e p h u s N e u m a n n ist tot Deutscher Ostdienst n immt Abschied v o m l a n g j ä h r i g e n Chefredakteur

UNABHÄNGIGE W O C H E N Z E I T U N G FÜR D E U T S C H L A N D Chefredakteur: Hugo Wellems

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C l e m e n s Josephus N e u m a n n , erster Pres­sesprecher des B d V u n d Gründer u n d l a n g ­jähriger Chefredakteur des Deutschen Ost­dienstes ist tot. E r verstarb i n der N a c h t z u m 22. Februar i m A l t e r v o n 88 Jahren.

D e r a m 15. Januar 1907 i m ostpreußischen Wernegi t ten geborene C l e m e n s J. N e u m a n n k a m nach 1945 nach B o n n , w o er fast d r e i Jahrzehnte sein Engagement i n d e n Dienst der Vertr iebenen u n d d a m i t der Sache Deutschlands stellte.

N e u m a n n hatte s ich schon früh d e m Jour­na l i smus verschrieben. N a c h d e m Besuch der alten Jesuitenschule i n Rössel studierte er a n d e n Universitäten München, Königs­berg u n d Ber l in , w o er s ich der G e r m a n i s t i k , neueren Sprachen, der Ph i losophie , der Kunstgeschichte u n d der Z e i t u n g s w i s s e n ­schaft w i d m e t e .

Praktische Er fahrungen konnte N e u m a n n als Pressereferent sowie als Redakteur b e i m Deutschen Nachrichten-Büro s a m m e l n , bis er 1943 z u m Wehrdiens t e inberufen w u r d e .

Seit M a i 1950 w a r Clemens J. N e u m a n n aus der Pressearbeit der Vertr iebenen nicht mehr w e g z u d e n k e n . Erst Presse- u n d Kul turre fe ­rent b e i m Zentra lverband der vertriebenen Deutschen ( Z v D ) , d a n n b e i m B u n d der ver­

triebenen Deutschen (BvD) , leitete er nach d e m 1958 erfolgten Zusammensch luß v o m B v D u n d d e m V e r b a n d der L a n d s m a n n ­schaften ( V d L ) z u m B u n d der Ver t r iebenen -Vere inigte L a n d s m a n n s c h a f t e n u n d Landes ­verbände - (BdV) dessen Pressestelle u n d w i r k t e als Chefredakteur der verbandsof f iz i ­e l len P u b l i k a t i o n e n bis 1972. „Vertriebenen-K o r r e s p o n d e n z " u n d „Deutscher O s t d i e n s t " s i n d seine Schöpfungen, ebenso das West-O s t - K u l t u r w e r k , das er 1953 mitbegründete u n d dessen Vizepräsident u n d Ehrenpräsi­dent er lange gewesen ist.

A u c h nach s e i n e m A u s s c h e i d e n aus d e m B d V hat s i ch C l e m e n s Josephus N e u m a n n w e i t e r h i n der Vertr iebenenarbei t g e w i d m e t .

N e u m a n n s A n t e i l a m A u f b a u der Presse­arbeit der Ver t r iebenenorganisa t ionen k a n n jedoch n u r i m Z u s a m m e n h a n g m i t der For­m u n g der po l i t i s chen W i l l e n s b i l d u n g des Verbandes gesehen w e r d e n . E r zählte z u m engsten Beraterkreis der Führungsgremien u n d begleitete d e n p o l i t i s c h e n W e g v o n v ier Verbandspräsidenten n icht n u r als C h r o ­nist. L i n u s Kather , H a n s Krüger , W e n z e l Jaksch u n d R e i n h o l d Rehs hörten gerne auf seinen Rat u n d schätzten se in abgewogenes

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4. März 1995 - Folge 9 - Seite 3 Im B l i c k p u n k t

Die Republik driftet nach links Der Publizist Rainer Zitelmann analysiert, warnt - und zeigt Auswege

V iele amerikanische „Neokonser­vative", die 1980 Ronald Reaean zur Präsidentschaft verhalten,

waren ehemalige Liberale und Linke, „die von der Wirklichkeit belehrt wur­den". Das wiederholt sich jetzt in Deutschland, wo einstige Wortführer der kulturellen Linken wie Botho Strauß, Martin Walser, H . M . Enzensber­ger, Klaus Rainer Röhl und andere ge­gen die stickige A t m o s p h ä r e Alarm schlagen, in die unser öffentlicher Dis­kurs unter der Hegemonie der Linken und Linksliberalen inzwischen geraten ist.

A u c h Rainer Zitelmann, obgleich eine Generation jünger (Jahrgang 1957), stand als Schüler und Student einmal weit links und fordert heute jene Freiheit des Denkens und der politischen Debat­te ein, die „in dem M a ß e von der Linken beschnitten wurde, wie es ihr gelang, Machtpositionen z u besetzen und Teil des Establishments zu werden".

Zitelmanns neues Buch schlägt den Bogen vom „antitotalitären Konsens" der westdeutschen Bundesrepublik von 1949 über den kulturrevolutionären Bruch von 1968 und die „Erosion der Abgrenzung" zwischen Sozialdemo­kraten und Kommunisten seit den sieb­ziger Jahren z u m Umbruch von 1989, der von den meisten Linken als Schock und „ A l p t r a u m " (Antje Vollmer) erlebt wurde und bis zu deren „Rollback" im Zeichen der Kampagne gegen „Auslän­derfeindschaft" und „Rechtsextremis­mus" mit dem Ziel einer anderen, „an­tifaschistisch-demokratischen " Repu­blik, gewissermaßen einer „DDR light" unter Einbeziehung der PDS.

Als die sowjetische Weltmacht 1945 in der Mitte Deutschlands und Europas, an Elbe und Thüringer Wald stand, war die Entscheidung der überwiegenden Mehrheit im nicht sowjetisch besetzten Westteil des Vaterlanaes für eine frei­heitliche, antitotalitäre und „streitbare" Demokratie der Konsens aller demokra­tischen Kräfte, von Kurt Schumacher über Konrad Adenauer bis zu Theodor Heuß oder Thomas Dehler. Dieser Kon­sens wurde verlassen als die 68er-Bewe-gung die „ s c h w a r z e Legende" in die Welt setzte, Freiheit und Demokratie beginne erst mit diesem Datum, vorher habe nur eine „ f o r m a l e " und „autoritä­re" Demokratie geherrscht in einer „Verschwörung des Schweigens" über die NS-Zeit.

Die Tiefenwirkung der 68er-Bewe-gung ist in der Tat unzweifelhaft. Das linke Rollback konnte seit 1991 in man-

V O N PROF. Dr. KLAUS H O R N U N G mer weitere Annäherung zwischen SPD und S E D und die Anerkennung der deutschen Teilung die Folge. Gleiches galt für die evangelischen Kirchen in West und Ost, die von der Gewalt des SED-Staates an Mauer und innerdeut­scher Grenzlinie den Blick immer mehr abwandten und dem realsozialistischen Marxismus-Kommunismus „humani­stische Zielsetzungen" attestierten. N a ­men wie Helmut Gollwitzer, Bischof Forck, Heinrich Albertz, Dorothee Solle standen für viele.

A u c h an der C D U ging der heftig we­hende linke Zeitgeist nicht spurlos vor­über. In seiner bekannten Rede zum 8. M a i 1985 übernahm der damalige Bun­despräsident Richard von Weizsäcker weitgehend „Stereotypen der Linken", so daß Brigitte Seebacher-Brandt ihn bei seinem Ausscheiden aus dem A m t den vollkommenen Repräsentanten „jener selbstgerechten und selbstgefälligen Zerknirschtheit, die die Zeit, seine Zeit ausgemacht hat", nennen konnte. Hei ­ner Geißler verabscheut selbst den euro­päisch aufgeklärten Nationalstaat und besteht auf der Utopie der multikultu­rellen Gesellschaft; die damit heraufbe­schworenen gesellschaftlichen Konflik­te im wiedervereinigten Deutschland tut er als „Phobien" ab, denen man

den November 1989 und die Wiederher­stellung der deutschen staatlichen Ein­heit als historische Niederlage erlebt und sich gegen sie gestemmt. Stefan H e y m wollte „das Experiment des So­zialismus auf deutschem Boden bewah­ren", Jürgen Habermas die Hoffnung auf einen „neuen Sozialismus" nicht aufgeben, Grass und Kuby warnten vor einem neuen deutschen Staat mit 80 M i l ­lionen in der Mitte Europas. Linke Selbstkritik blieb die Ausnahme, Natio-nalmasochismus und Volksbeschimp­fung die Regel.

Das Rollback begann schon mit der „antifaschistischen Kampfdemonstrati­o n " der S E D / P D S am 3. Januar 1990 am sowjetischen Siegesdenkmal in Berlin-Treptow mit dem Aufruf zur „breiten Einheitsfront gegen Rechts". Nach den Brandanschlägen gegen Asylunterkünf­te, beginnend in Hoyerswerda im Sep­tember 1991, meldete sich die vereinigte Linke mit der Kampagne gegen „Aus­länderfeindlichkeit" und „Neofaschis­mus" zurück. Mochten nachdenkliche Linke wie Klaus Härtung warnen vor dem „mächtigen Bedürfnis nach rechter Gefahr" und Wolfgang Kowalsky vor den „Ritualen aus der Mottenkiste des Antifaschismus" - die alte Linksfront aus SPD, Kirchen, bestimmten Gewerk-

Ideologische Offensive von SED/PDS und „Antifa"-West

durch „richtige Informationen" begeg­nen müsse.

Überhaupt die „richtigen Informatio­nen". Zitelmann geht aus naher Kennt­nis auch auf die Macht der Medien ein, wie sie etwa an den „Fällen" Filbinger, Jenninger und Heitmann überdeutlich wurde: ein ideologisch-politisches Mis-sionarstum der political correctness, dem die Medienkonsumenten zumeist innerhalb eines etwa zweijährigen Zeit­abstandes nachfolgen. Fazit: „Souverän ist, wer bestimmt, was ein Skandal ist." Im sogenannten „Historikerstreit" des Jahres 1987, den der Verfasser in dem Kapitel „Der Geist steht links" referiert, ging es weniger u m geschichtswissen­schaftliche Methodenfragen als, meist ganz unverblümt, u m die Positionsbe­hauptung der „Linksmandarine" (Ima-nuel Geiss) und die erneute Veranke­rung des „Unvergleichbarkeitsverbots" (Cora Stephan) der NS-Verbrechen.

Zitelmann zitiert Günter Nenning: „Ein gut Teil des Raumes der hoch- und halbintellektuellen Medien ist gefüllt mit dem Thema: Wir mögen unser Volk

schaffen, Grünen und Autonomen war wieder da, jetzt vestärkt durch die PDS.

Letztere m u ß als modernisierte kom­munistische Partei, die sich nach dem Verlust der Staatsmacht in der „ D D R " vor allem aus ideologisch Überzeugten rekrutiert, aus vier Gründen ernstge­nommen werden: 1. In ihr findet sich ein qualifiziertes akademisches Potential, 2. Sie verfügt über bemerkenswerte finan-

Rainer Zitelmann, Wohin treibt unsere Republik? Reihe Ullstein-Report, Ullstein Verlag, Frankfurt a. MJ Berlin, 238 Seiten, Paperback, 24,90 DM.

„Souverän ist, wer bestimmt, was ein Skandal ist"

cherlei Beziehung an sie anknüpfen, mit Klischeeurteilen über die „faschistoide" Tendenz der kapitalistisch-bürgerli­chen Ordnung, einem oft neurotischen Mißtrauen gegen Autorität und staatli­che Institutionen, der ungeprüften Rede von der „Ausbeutung der Dritten Welt" usf. Heute befindet sich die Generation der Achtundsechziger auf dem Höhe­punkt ihres Einflusses, besonders in den Medien, in den evangelischen Kirchen, in Hochschulen und Schulen, im soge­nannten Kultursektor.

Die heutige SPD wurde von der links­radikalen Akademiker- und Intellektu­ellenbewegung aus A P O und SDS (So­zialistischer deutscher Studentenbund) so geprägt , daß von der Sozialdemokra­tie Schumachers, Ernst Reuters oder Carlo Schmids wenig übrig geblieben ist. In den achtziger Jahren war die lm-

nicht. . . Wir Intellektuellen können uns kein neues Volk wählen, also machen wir es herunter."

In seinem Porträt der Grünen schließ­lich macht Zitelmann auf die frühe Machtergreifung kommunistischer Ka­der aufmerksam und auf die große Zahl ihrer Sympathisanten in den Medien, die nicht zuletzt ihren politischen Erfolg zu erklären vermag. Noch das grüne Wahlprogramm von 1994 ließ wenig „Realpolitik" erkennen: Auflösung der Bundeswehr und der N A T O , Rückkehr zum alten Asylrecht, Freigabe von H a ­schisch und Marihuana, Anhebung der Mineralölsteuer auf fünf Mark, Arbeits­zeitverkürzung auf 30 Wochenstunden und Investitionsabgaben. Was soll da die Rede von der „Annäherung" , die jetzt auch in der C D U in Gang gesetzt wurde? Die Linke in Deutschland hatte

zielle Mittel, 3. Sie hat die Sympathie großer Teile des TV-Journalismus auf ihrer Seite, 4. Sie setzt die klassischen Methoden kommunistischer Bündnis­politik und Unterwanderung fort, von denen vor allem die bürgerlichen Partei­en noch nie eine große Ahnung hatten. Die PDS strebt danach, auch in West­deutschland zu einem Sammelbecken für Linksextremisten zu werden bis hin zum RAF-Umfeld. U n d schon wieder plädieren führende Sozialdemokraten für „Aussöhnung" (Egon Bahr), „punk­tuelle Zusammenarbeit" (Scharping-Be­rater Goeudevert), wenn nicht längerfri­stig sogar für Koalitionen, beginnend in den Ländern (Höpner) .

Abschließend zeichnet Zitelmann das Profil einer „demokratischen Rechten", die sich eindeutig von allem „Rechtsex­tremismus" unterscheidet. Auch sie tritt für die Westbindung des vereinigten Deutschland ein, wäre doch eine A b ­kehr vom Westen ökonomisch ruinös und politisch gefährlich, weil sie das alte

Rainer Zitelmann

Spiel der Nachbarn gegen die Mitte er­neuern könnte. Die gleiche rationale In­teressenpolitik gilt für die europäische Perspektive, wo die demokratische Rechte einen europäischen Bundesstaat unter Auflösung der Nationalstaaten ebenso ablehnt wie die meisten anderen EU-Mitgliedsstaaten, einen europä­ischen Staatenverbund als Regelwerk zum Ausgleich der nationalen Interes­sen aber als ein Instrument der Vernunft empfiehlt.

In der Innenpolitik tritt sie für die Überwindung der „Negativfixierung auf den Nationalsozialismus" ein, ins­besondere für die Wiedergewinnung ei­nes „unverkürzten Rechtsstaatsbe­griffs", der die „soziale Verteidigung" vor einen liberal mißverstandenen „Tä­terschutz" (Rudolf Wassermann) stellt. Zitelmann betont, daß es bei den „ 8 9 e r n " weniger u m die fugenlose Ge­meinsamkeit einer „rechten" Ideologie gehe als um die Einsicht und den Willen, aus der Zeit der Teilung und der Hege­monie des Linksliberalismus und des Geistes von 1969 überkommene „men­tale Blockaden" im Interesse der Er­kenntnis und Bewältigung der heutigen Wirklichkeit und Problemlagen zu überwinden.

Im Blick auf die ebenso übereilten wie erfolglosen Parteigründungen der letz-

Die demokratische Rechte

ten Jahre neigt Zitelmann dazu, die not­wendige Einstellung auf die neuen Pro­blemlagen von einer programmatischen Erneuerung der Koalitionsparteien zu erhoffen. Sie w ü r d e auch darüber ent­scheiden, ob das am rechten Hügel der heutigen Koalition entstandene Vaku­u m von Extremisten oder von demokra­tischen Kräften gefüllt wird. Unzweifel­haft findet sich hier ein Potential der Wahlenthaltung aus Enttäuschung, das von Union und FDP zurückgewonnen werden kann und sie damit wieder sta­bilisieren würde .

Da der linksliberale Teil des politi­schen Spektrums heute schon weitge­hend von den Grünen abgedeckt wird, könne die FDP nur als rechts- und natio­nalliberale Partei eine Zukunft haben. U n d auch die C D U sollte ein lebhaftes Interesse daran haben, ihren vernachläs­sigten „konservativen" Hügel - Chri­sten, Marktwirtschaftler, patriotische und antikommunistische Kräfte - wie­der zu stärken und übrigens auch die „linken Patrioten" und Antikommuni-sten aus den Bürgerrechtlern der neuen Länder für sich zu gewinnen. Das eine bleibt sicher richtig: Ohne eine solche entschiedene programmatische Erneue­rung der Mitte und rechten Mitte wird die Linksunion früher oder später die Regierung im wiedervereinigten Deutschland stellen.

Page 4: Folge 09 vom 04.03.1995

Politik £ 0 5 £XiprmfifnDfnil 4. März 1995 - Fo lge 9 - Seite 4

In Kürze

Stolpe vor EKD-Ausschuß Brandenburgs Ministerpräsident M a n f r e d

Stolpe w i r d i m März vor dem Stasi-Ermitt­lungsausschuß der E K D aussagen. D e r frü­here Berl in-Brandenburgische Konsis tor ia l -präsident u n d Sekretär des Bundes der Evan­gelischen K i r c h e n i n der D D R w i r d dabei auf eigenen Antrag auf k irchl iche Amtspf l i ch t ­verletzungen überprüft. N e b e n Nichte inha l -ten der Verschwiegenheitspfl icht zählt dazu auch die A n n a h m e v o n Geschenken.

Weniger als die Hälfte zahlt N u r 75 von insgesamt 185 U N - M i t g l i e d s ­

staaten leisteten nach Angaben der Vereinten Nationen die volle Zahlung ihrer Beiträge. Hauptschuldner der Organisation sind die Vereinigten Staaten von A m e r i k a .

Neuer Radiosender in Königsberg A u f der Wellenlänge 102,5 M H z strahlt i n

Kürze e in neuer Radiosender sein Programm i n Russisch u n d Französisch aus. Tagsüber werden Beiträge aus M o s k a u u n d abends L o ­kalnachrichten gesendet. Das Nachtpro­gramm k o m m t aus Paris.

USA: Mehr antisemitische Gewalt In den Vereinigten Staaten nahm die Zahl

von Gewalttaten mit antisemitischem Hinter­grund in den vergangenen zwei Jahren u m mehr als zehn Prozent z u . Dies stellte die US-amerikanische Antidiffamierungsliga i n i h ­rem jüngsten Jahresbericht fest. Verdoppelt hat sich i m gleichen Zeitraum die Zahl der von Neonazis begangenen rassistischen Straftaten.

EU hilft weltweit 1,45 M i l l i a r d e n M a r k gab die Europäische

U n i o n 1994 für humanitäre H i l f e aus. 42 Pro­zent davon gingen nach A f r i k a sowie i n den kar ibischen u n d pazif ischen R a u m ; 35 Pro­zent erhielt das frühere Jugoslawien u n d 12 Prozent die ehemalige Sowjetunion.

Ausländer durften kaufen 1291 Ausländer durften i m vergangenen

Jahr Immobilien in Polen erwerben. Im Ver­gleich z u 1993 ergab das einen Zuwachs von rund 25 Prozent. Die neuen Eigentümer stammten überwiegend aus der Bundesrepu­bl ik Deutschland, Österreich, der früheren So­wjetunion u n d Schweden, meldete das Pose-ner Nachrichtenmagazin „Wprost".

Touristenvisum ohne Aids-Test Das russische Parlament hat das voraus­

sichtl ich am 1. A u g u s t i n Kraf t tretende A i d s -Gesetz für Ausländer geändert N a c h jüng­sten A n g a b e n müssen demnächst nur dieje­nigen Reisenden, die sich länger als drei Monate i m Rußland aufhalten w o l l e n , nach­weisen, daß sie nicht H l V - i n f i z i e r t s i n d . O h n e einen Aids-Test w i r d ihnen das V i s u m verweiger t

Wien:

Viel Hysterie und nur wenig Greifbares „Bomben"-Stimmung: Unbeliebter Burgtheater-Chef Peymann löst mit Kritik interne SPO-Krise aus

verwendet w u r d e , hat aber noch i m m e r keine denziöse Berichterstattung die FPO-Jörg H a i ­konkrete Spur des Täters. Z u n e h m e n d unter ders als „geistigen U r h e b e r ' ' d e r Bombensen-Beschluß k o m m t Innenminister Löschnak, en darzuste l len, d e n n d u r c h gezielte tragen

E i n wohlmeinender Spötter hat den Unter­schied zwischen Österreich u n d Deutschland einst folgendermaßen definiert: In Deutsch­land sei eine Situation des öfteren ernst, nie­mals aber hoffnungslos; i n Österreich dage­gen könne eine Situation sehr oft hoffnungs­los, niemals aber ernst sein. Betrachtet m a n die bisher mageren Ermittlungsergebnisse z u den jüngsten u n d z u den bereits länger zurückliegenden Bombenanschlägen, so w i r d m a n den z u Beginn zitierten A p h o r i s ­mus bestätigt f inden.

Z u r weit verbreiteten, irrtümlichen V o r ­stellung, daß der Österreicher sehr gemüt­l ich , poli t isch aber nicht ganz ernst z u neh­men sei - der Österreicher, v o r a l lem der Wiener , ist nämlich nicht sehr gemütlich - , paßt auch der jüngste K o n f l i k t u m Burgthea­ter-Chef C l a u s Peymann. Der aus d e m „Alt­r e i c h " stammende Leiter des einstigen „Deutschen Nationaltheaters" i n W i e n hatte nach d e m Begräbnis der vier ermordeten R o m a v ia Fernsehen Pol ize i u n d Pol i t iker massiv kritisiert. Der Po l ize i warf er prak­tisch eine Komplizenschaft mit den ver­meint l ich neonazistischen Bombenlegern vor ; die Regierung habe z w a r b e i m Begräbnis der vier Männer i n die erste Reihe gedrängt, bisher für die Integration der R o m a u n d Sinti aber praktisch nichts getan, verkündete Pey­m a n n nicht ganz z u Unrecht . Angesichts die­ser Aussagen platze d e m sozialdemokrat i ­schen Sozialminister H e s o u n - e inem einsti­gen Bauarbeiter u n d Vertreter der G e w e r k ­schaft - der Kragen. H e s o u n , der mit der sub­ti len Kunsts innigkei t v o n Kunstminis ter Schölten, eines „Parteifreundes" u n d Pey-mann-Förderers, offenbar nichts anzufangen weiß, forderte den „Burg"-Chef auf, das L a n d z u verlassen. E i n massiver Schlagabtausch i n der SPÖ w a r die Folge; da die überwiegende Mehrhei t der SPÖ-Fuhrung nicht mehr der Arbeiterschaft, sondern der sogenannten „Toskana-Fraktion" angehört, w u r d e die Stel lungnahme Peymarms z w a r schamhaft kritisiert, i m übrigen aber H e s o u n sogar v o n eigenen führenden „Parteifreunden" z u m Rücktritt aufgefordert. D i e SPÖ hat damit wieder e inmal ihrem Intimfeind Jörg H a i d e r genützt, ist doch P e y m a n n i n Österreich höchst unbeliebt; z u m einen, w e i l es i h m ge­lungen ist, das Burgtheater z u e inem nicht unbeträchtlichen Te i l z u leeren, andererseits auch deshalb, w e i l sich dieser bundesdeut­sche H u m a n i s t nie klar v o n seiner früheren Unterstützung des l inken RAF-Terrors i n der Bundesrepubl ik Deutschland distanziert hat. D o c h solange dieser w o h l weitgehend unfä­hige Theaterdirektor seinen SPÖ-Förderern nicht gerade die „Nürnberger Rassegesetze an den H a l s wünscht" (Al f red H r d l i c k a ) w i r d er w o h l bis auf weiteres sein U n - W e s e n i n W i e n treiben können.

Bei den Ermit t lungen selbst gibt es prak­tisch keine Erfolge; die Po l ize i weiß z w a r n u n , daß i m Burgenland als Sprengstoff T N T

Eger:

Deutsche Soldatengräber verboten Stadtrat zieht Baugenehmigung für Gefallenen-Friedhof zurück

Eger, eine kleine, aber historisch bedeutsame Kreisstadt im Länderdreieck Böhmen, Bayern und Sachsen, wird wahrscheinlich wieder in die Geschichte eingehen. Es wird sich zwar um kein so bedeutsames Ereignis handeln wie 1634 die Ermordung von Wallenstein, aber immerhin könnte den seit 1990 sich relativ gut entwickeln­den tschechisch-deutschen Beziehungen ein schwerer Schlag versetzt werden.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsor­ge plante in Eger einen Sammelfriedhof für ca. 1700 deutsche Soldaten zu errichten, die 1945 in Westböhmen gefallen waren. Der Friedhof sollte ein Ort der Versöhnung werden; neben den deut­schen Soldaten sollten dort auch amerikanische, französische und polnische Kriegsopfer ihre letz­te Ruhestätte finden. Die Verhandlungen mit den früheren Stadtvertretern verliefen erfolgreich. Darauf hin entschloß sich der Volksbund zur Exhumierung der Gefallenen und zum Transport nach Eger. Nach den Kommunalwahlen im N o ­vember 1994 hat sich die Lage schlagartig geän­dert. Eger bekam einen neuen Bürgermeister, und die schon erteilte Genehmigung zum Bau des Friedhofs wurde zurückgezogen. Die sterbli­chen Uberreste werden in einer ehemaligen Ka­serne gelagert.

Warum es zu solcher Reaktion des Egener Rat­hauses kommen mußte, ist schwierig zu beant­worten. Jeder achte Bewohner der Stadt arbeitet in Bayern, die Geschäfte und Gaststätten profitie­ren von deutschen Einkaufstouristen. Auf der

anderen Seite sieht man schon beim Durchfahren der Stadt den gravierenden Unterschied z w i ­schen den gepflegten Städten des Fünfämterlan­des und dem verkommenen Eger, das sich von der Vertreibung der bis 1945 fast ausschließlich deutschen Bevölkerung nie erholt hat. Die Stadt wird von Straßenprostitution und Kriminalität, die sich aus dem Zuhältermilieu entwickelt, ge­plagt. Das Rathaus sieht dem tatenlos zu, seine Maßnahmen haben nur wenig Erfolg. So kann man das Verbot des Friedhofs als einen Kraftakt der neuen Stadtvertreter bewerten.

Die deutsche Seite hat nur begrenzte Möglich­keiten, ihre sicher guten Gedanken durchzuset­zen. Da müßten die in der Euroregion Egrensis vereinten deutschen Städte ihren tschechischen Partnern zu verstehen geben, daß man sich auf solche Weise eine gute Zusammenarbeit nicht vorstellt. Erstaunlich ist, daß an der Spitze der Gegner des Friedhofs der Bürgermeister Otakar Mika steht, ein Angehöriger der in Prag regieren­den Klaus-Partei. Der Bürgerlich-Demokrati­schen Partei müßte doch bekannt sein, daß es in 33 Ländern vergleichbare Friedhöfe gibt, darun­ter sogar in Rußland.

Der Toten zu gedenken ist eine Voraussetzung für eine gemeinsame Gestaltung der Zukunft. Gerade an solchen Beispielen wie dem Friedhof in Eger (ein ähnlicher Fall, wo es aber um die Vertreibungsopfer aus Brünn geht, bahnt sich in Mähren an) wird man erkennen, ob eine kon­struktive Zusammenarbeit möglich ist. P. P.

der z u Beginn der Anschläge völlig falsche Erwar tungen geweckt hatte u n d bei jedem T V - A u f t r i t t n u n w i e der berühmte „Ritter mit der traurigen Gestal t" des spanischen D i c h ­ters Cervantes w i r k t . N e b e n d e m V o r w u r f , die Pol ize i sei auf d e m „rechten" A u g e b l i n d , muß Löschnak auch so manches unprof essio-

z u r Aufklärung der Terroranschläge beizu­tragen.

Ebenso s c h l a m p i g w i e d ie Journalisten s i n d , ist auch der U m g a n g mit d e n Begriffen V o l k , M i n d e r h e i t u n d N a t i o n . Während Österreich v o r a l l em gegenüber Bundes-Deutschland d e n west l ichen (französischen) Nat ionsbegri f f z u A b g r e n z u n g hervorhebt, w e r d e n i m Inneren die k laren Konsequenzen daraus nicht gezogen. W e n n Staat gleich N a ­t ion (Volk) ist, können i n Österreich - ebenso w i e i n Frankre ich - eben n u r Österreicher le­ben, d a n n gibt es w e d e r Kroaten , Slowenen, Tschechen, U n g a r n oder R o m a , so w i e es in Frankre ich auch keine K o r s e n , Basken oder Elsässer als eigene M i n d e r h e i t gibt. Im Ge­gensatz d a z u steht aber d ie w e i t h i n geübte Praxis , w o n a c h laut Volkszählung 1991 sechs anerkannte M i n d e r h e i t e n i n Osterreich le­ben, d ie insgesamt 63 000 Personen umfas­sen. D a z u zählen 25 000 Kroaten u n d 14 000 U n g a r n i m B u r g e n l a n d u n d i n W i e n , 16 000 S lowenen i n Kärnten u n d der Steiermark so­w i e 8000 Tschechen u n d 800 S l o w a k e n in W i e n . D i e R o m a u n d Sint i s i n d erst seit 1993 als eigene M i n d e r h e i t , spr ich V o l k s g r u p p e , anerkannt u n d sol len etwa 10 000 Personen umfassen. W e n n es i n e inem L a n d also ethni­sche (das deutsche W o r t „völkisch" ist bela­stet u n d w i r d daher schamhaft d u r c h ein F r e m d w o r t ersetzt) M i n d e r h e i t e n gibt, stellt s ich zwangsläufig a u c h d ie Frage nach der Nationalität der M e h r h e i t - sollte m a n z u ­mindest meinen. In Österreich w i r d diese Frage weitgehend d u r c h einen semantischen S c h w i n d e l umgangen : während m a n von „Kärntner S l o w e n e n " spricht , s i n d d ie „an­d e r e n " eben die „deutschsprachigen" Kärnt­ner u n d n u r i n d e n seltensten Fällen die „Deutsch-Kärntner" . Dieses P r o b l e m , sich der eigenen, verdrängten Identität stellen zu müssen, ergibt sich auch bei d e n noch leben­d e n Deutschen i n U n g a r n , Rumänien, S lowe­nien u n d Tschechien, w a r e n d o c h a l l diese Völker „Alt-Österreicher". W i e n bemüht sich daher u m größtmögliche semantische U n ­scharfe u n d versucht a l l diese Fragen z u ver­drängen, o b w o h l etwa die Deutschen i n Böh­m e n u n d Mähren jahrhunderte lang von W i e n aus u n d n u r sieben Jahre v o n B e r l i n aus regiert w o r d e n s i n d . A l f r e d v o n A r n e t h

L ieß m i t s e i n e n Ä u ß e r u n g e n W i e n s p o l i t i ­sche Szene erz i t tern : Intendant des einst i -

Pen „Deutschen Nat ional theaters" C l a u s e y m a n n Foto Archiv

nelle Vorgehen seiner Ermit t ler oder etwa d e n U m s t a n d rechtfertigen, daß der Beken­nerbrief z u r ersten Briefbomenserie v o m De­zember 1993 mehr als e in Jahr geheimgehal­ten w u r d e u n d auch i n der Anklageschr i f t gegen die z w e i Neonazis , B inder u n d R a d i jun., nicht berücksichtigt w i r d . Darüber h i n ­aus ist i n Österreich die N e o n a z i - H y s t e r i e bereits dermaßen weit gediehen, daß g r u n d ­legende Fragen etwa nach der H e r k u n f t der Sprengmittel auch v o n Journalisten über­haupt nicht gestellt w e r d e n . M a n c h e n M e d i ­en ist es offenbar wichtiger , d u r c h eine ten-

Nachlese:

Immer mehr Bürger verweigern sich Niedrige Wahlbeteiligung begünstigte in Hessen die Kleinparteien

stungszentren auch die rechtsradikalen Partei­en profitiert. Sie erhielten hier überdurch­schnittlichen Wählerzulauf . . . "

Dies allein mag viele noch k a u m beunruhi­gen. E i n anders Phänomen aber gewinnt z u ­nehmend an Bedeutung: Die steigende Wahl ­verweigerung der Bürger! „Die großen Volks­parteien verlieren an Bindungskraft . Immer mehr Bürger", so nochmals das Hamburger Abendblatt , „driften ab ins Lager der Nicnt-wähler oder geben ihre St imme wechselnd kleinen Parteien."

Das stimmt. Geradezu besorgniserregend für dieses demokratische System s ind die 33,4 Prozent NichtWähler. D e n n tatsächlich ge­wählt w u r d e die C D U nur noch v o n 26,1 Pro­zent der Wahlberechtigten, die S P D v o n 25,3 Prozent, die Grünen v o n 7,5 Prozent, die F D P von 4,9 Prozent u n d die „Sonstigen" v o n 2,8 Prozent. Die beiden großen Volksparteien ha­ben also zusammen gerade noch das Vertrau­en von 51 Prozent der Wahlberechtigten. Die neue Regierung v o n SPD/Grüne w u r d e fak­tisch nur v o n 32,8 Prozent gewählt. Das Hoch­rechnen der Zahlen ist i m G r u n d e unanstän­d i g , denn es diskr iminiert diejenigen der be­wußten NichtWähler, die sich v o n keiner der angetretenen Parteien angesprochen fühlten. Ihre St immen werden - wie bei unmündigen Mündeln - auf die anderen Parteien verteilt.

W e n n aber bei wieder posit iven Wirtschafts­signalen u n d einem geradezu erdrückenden M e i n u n g s k l i m a „gegen Rechts" dennoch 36,2

° u i e n t 7 e r B u r 8 e r 8 a r nicht oder „Rechts" wählten, kann man da einfach so geschwätzig zur Tagesordnung übergehen? O d e r muß man hier nicht einen M o m e n t innehalten u n d fra­gen: W i l l ba ld die Hälfte des Volkes dieses demokratische System nicht mehr? Oder w i l l es w o h l die Demokratie , hält aber dieses Sy-

" nicht mehr für ausreichend demokra-

Die Hessen-Wahl ist gelaufen. H a t der A u s ­gang überrascht? K a u m . F D P u n d Grüne ge­stärkt durch geliehene Zweits t immen. Geue-hen von Wählern, die v o n den Großparteien enttäuscht s ind, aber noch nicht z u m Protest wie Wahlenthaltung oder W a h l einer „Rechts­partei" bereit waren. Im Falle der F D P waren auch „Koalitionswähler" tätig, die das schwarz-gelbe Lager stärken woll ten u n d ein Scheitern der F D P fürchteten. Ist die F D P ge­rettet? K a u m . Bei der Schicksalswahl i n N o r d ­rhein-Westfalen am 14. M a i gibt es nämlich nur eine Stimme. Keine Zweitst imme i m bevölke­rungsreichsten L a n d , das z u d e m keine H o c h ­burg der Liberalen darstellt, wie es Hessen immer war. Der Untergang der F D P also nur aufgeschoben statt aufgehoben? M a n w i r d se­hen.

Was fällt noch auf? Die kleinen Parteien ha­ben zugelegt. Dies dürfte den Etablierten weit mehr Kopfzerbrechen bereiten, als vor laufen­der Kamera zugegeben wurde . Denn immer­hin erreichten die kleinen Parteien über vier Prozent - der Löwenanteil davon für die noch getrennt antretenden „Rechtsparteien". U n d dies trotz einer „politisch-moralischen L y n c h ­s t i m m u n g " (Mart in Walser), mit der „soge­nannte Liberale" als „straflüsterne M o r a l g i ­ganten" diese Parteien nicht nur ausgrenzten, sondern geradezu - u m erneut Walser z u zitie­ren - „erledigten".

U n d trotzdem erzielte die N P D Einzelergeb­nisse wie 5,5 Prozent (Wölfersheim), u n d die Republikaner erreichten i n Großstädten wie Wiesbaden II (3,3 Prozent) ebenso Zuwächse (+ 1 Prozent), wie sie in F r a n k f u r t / M . I (4,2 Prozent) u m 1,5 Prozent oder in Offenbach (4 Prozent) mehr als ein Prozent zulegten. Dies sind Tendenzen zwischen den Zei len, die bei den meisten Wahlanalysen leichtfertig unter­gingen. Das Hamburger Abendblatt bemerkte immerhin : „Von der Auflösung alter Partei­bindungen haben in den modernen Dienstlei-

stem tisch, u m i h m noch z u - S t i m m e n " z u können?

K a r l Busch

Page 5: Folge 09 vom 04.03.1995

4. M ä r z 1995 - F o l g e 9 - Seite 5 £ o $ £Xlpminmb(aii A u s aller Welt

f \ Die ostpreußische Familie

Grundsatzrede:

D e u t s c h l a n d - u n s e r e I n s p i r a t i o n Tschecheis Präsident Havel sprach

Seit d e m Jahresanfang w a r bekannt, daß der tschechische Präsident Vaclav H a v e l eine neue deutschlandpol i t ische Initiative ergreifen w i r d . A l s Kul i s se für seine G r u n d s a t z r e d e erwählte er sich das altehrwürdige K a r o l i n u m , die A u l a der ältesten Universität i m H e i l i g e n Römischen Reich Deutscher N a t i o n . Im Saale versammel­ten sich Vertreter der Universitäten u n d H o c h ­schulen, hochrangige Pol i t iker , Vertreter des Kul tur lebens u n d ausländische Gäste (darunter die Vizepräsidentin des Deutschen Bundesta­ges, Ant je V o l l m e r , u n d der sächsische M i n i ­sterpräsident K u r t Biedenkopf) . D i e Rede, die schon vorab d e n L o b des Ministerpräsidenten fand, trägt d ie Handschr i f t des Außenministers Zieleniec. A u f tschechischer Seite spürt m a n seit e inigen M o n a t e n d e n W u n s c h , die tschechisch­deutschen Beziehungen auf eine neue G r u n d l a ­ge z u stellen. D a z u so l l der 50. Jahrestag der Kr iegsbeendigung genutzt w e r d e n . M a n k a n n d a v o n ausgehen, daß d ie Rede Have ls auf tsche­chischer Seite als e in G r u n d s t e i n verstanden w i r d , auf d e m der künftige D i a l o g aufgebaut w e r d e n sol l . D ie Rede unterschied sich v o n frü­heren Reden H a v e l s , d a r i n , daß sie nicht p h i l o ­sophisch, sondern eher realpoli t isch k lang .

In der a l lgemeinen E in le i tung hob der Präsi­dent die Schicksalhaft igkeit d e r z e i t der W e n d e u n d des Suchens u n d die der tschechisch-deut­schen Beziehungen hervor . Z u der s y m b o l ­trächtigen W a h l des Ortes seiner A n s p r a c h e sage er: „Ich b i n froh, daß ich es an d e m O r t tun k a n n , der mehr als alle anderen an die hundert ­jährige intel lektuelle Koexistenz der Tschechen u n d der Deutschen er innert . " Weiter sagte er: „Die Bez iehung z u Deutschland u n d z u d e n

Am symbolträchtigen Ort Deutschen ist für uns etwas mehr als n u r eins v o n v ie len T h e m e n unserer Dip lomat ie . Sie ist e in T e i l unseres Schicksals, ja sogar unserer Identität. Deutschland ist unsere Inspiration u n d auch unser Schmerz; s o w o h l die Quel le be­greif l icher Traumen, vieler Vorurte i le u n d Wahns als auch der Maßstäbe, z u denen w i r uns beziehen; einer sieht Deutschland als unsere wichtigste H o f f n u n g , e in anderer als unsere größte G e f a h r . "

Im historischen Te i l befaßte sich V a c l a v H a ­vel a m ausführlichsten mit der jüngsten G e ­schichte der letzten hundert Jahre. Z u v o r z o g er aber eine ungewohnt posi t ive Bi lanz des Z u ­sammenlebens i m R a h m e n des H e i l i g e n Römi­schen Reiches Deutscher N a t i o n . Er hob s o w o h l die Universalität des Reiches hervor als auch die wicht ige Ste l lung des Königs v o n Böhmen als Kurfürst. Dies ist z u m ersten M a l , daß sich e in tschechischer Pol i t iker so pos i t iv über diese Zei t geäußert hat. Wei ter w i d m e t e er sich i n vier lan­gen Absätzen der Gründung der Tschechoslo­w a k e i , der Zwischenkr iegsze i t , d e m Münchner A b k o m m e n (das er e in Diktat nannte) u n d d e m Nat iona lsoz ia l i smus . In der Bewer tung des Ent­stehens der Tschechoslowakei verharrte er auf d e n alten Posi t ionen, die das Selbstbestim­mungsrecht n u r d e m tschechischen V o l k e zuer­kennen. Sein B i l d der Tschechoslowakei bis 1938 ist kr i t ik los u n d entspricht der weitver­breiteten verherr l ichenden M e i n u n g i m tsche­chischen V o l k e . D i e Ver t re ibung sieht er als eine Folge der sudetendeutschen Pol i t ik der dreißi­ger Jahre. D i e S c h u l d a m Münchner A b k o m m e n schrieb er ausdrücklich nur d e m Deutschen Reich z u , d ie Rol le Englands u n d Frankreichs w u r d e nicht erwähnt. H i e r bewegt sich der Prä­sident i n einer Kausalkette, die beinahe w i e e in Ri tua l v o n v ie len tschechischen Pol i t ikern w i e ­derholt w i r d . Solche K o n s t r u k t i o n e n können aber trügerisch sein, d e n n m a n müßte auch die

vor hochrangigen Gästen in Prag Frage stellen, w a r u m die sudetendeutsche P o l i ­tik der dreißiger Jahre gerade so w a r u n d nicht a n d e r s . . . Diese Frage w i r d aber weder i n dieser Rede noch in anderen tschechischen Erwägun­gen gestellt, w e i l m a n sich mit vie len unange­nehmen Tatsachen befassen müßte. A u f der anderen Seite beurteilt H a v e l die Vertre ibung i m Jahre 1945 als eine schwere Beschädigung der Demokrat ie .

Im letzten Tei l seiner Rede w i d m e t e sich der Präsident der Z u k u n f t . D ie Geschichte hält er z w a r für wicht ig , aber er äußert sich auch klar: „Die Geschichte darf nicht z u unserem Pro­g r a m m w e r d e n . " Er stellt sich gegen jede Ent­schädigung der Sudetendeutschen, das Pro­b lem der Entschädigung der tschechischen O p ­fer der Zeit 1939 bis 1945 hält er für offen. Er wandte sich aber gegen nicht endende Ent­schuldigungen u n d gegen gegenseitige Zuste l ­l u n g v o n unbeglichenen Rechnungen. A n die Adresse der Sudetendeutschen sagte er: „Dieje­nigen, die v o n uns damals vertrieben oder aus­gesiedelt w u r d e n , u n d auch ihre N a c h k o m m e n , s i n d bei uns w i l l k o m m e n , genauso w i e alle Deutschen. Sie s ind w i l l k o m m e n als Gäste, w e l ­che das L a n d ehren, w o früher Generat ionen ihrer A h n e n gelebt haben, welche die Orte he­gen, mit denen sie sich verbunden fühlen u n d welche freundschaftl ich mit unseren Bürgern zusammenarbeiten. Wahrscheinl ich s ind die Tage nicht entfernt, w e n n Tschechen u n d Deut­sche, gemeinsam i m offenen R a u m der Europäi­schen U n i o n eingefunden, sich ohne H i n d e r n i s ­se überall auf ihrem Gebiet niederlassen u n d a m A u f b a u der frei gewählten H e i m a t beteiligen können w e r d e n . ' Im Abschluß seiner Rede be­kannte sich H a v e l ausdrücklich z u seiner Unter­stützung der deutschen Wiedervere in igung u n d bekräftigte seinen G l a u b e n an Wahrhei t u n d guten W i l l e n als die wichtigsten Q u e l l e n der Verständigung.

Bei der Bewertung der Grundsatzrede Have ls muß m a n v o n folgenden Tatsachen ausgehen: Die Tschechische Republ ik strebt die M i t g l i e d ­schaft i n der Europäischen U n i o n u n d i n der N a t o an, beides w i r d ohne Deutschland nicht z u v e r w i r k l i c h e n sein. In der tschechischen Pol i t ik gibt es n u n deut l ich ausgesprochene G r e n z e n , hinter welche keine tschechische polit ische Re­präsentanz gehen w i r d ; diese G r e n z e n s ind v o r a l l em für che Sudetendeutsche Repräsentanz schmerzl ich. Das deutl iche Aussprechen dieser G r e n z e n hängt mit der geschwächten Stel lung der Regierung K o h l z u s a m m e n . A u f tschechi­scher Seite besteht ein W i l l e z u m N e u a n f a n g i n den gegenseitigen Beziehungen auf der G r u n d ­lage eines d icken Striches hinter der Vergan-

In die Zukunft blicken genheit unter der Bedingung, daß Deutschland die tschechische Sicht der Probleme der Vergan­genheit akzeptieren w i r d .

Es gäbe genug gute Gründe, die Thesen H a ­vels abzulehnen. V o r a l lem i n der Bewertung der Zeit 1918 bis 1938 s ind sie sehr einseitig u n d entsprechen nicht den historischen Tatsachen. Eigent l ich müßten sich die tschechischen Po l i t i ­ker die Frage stellen, w a r u m sie 1992 keinen A u s n a h m e z u s t a n d i n der S lowakei verhängt haben; die Sudetendeutschen wol l ten schließ­l ich nur ihr Selbstbestimmungsrecht, genauso w i e die S lowaken. T r o t z d e m ist die Beurtei lung der tschechischen Posit ion nicht so einfach. Sie sollte erst i n d e m M o m e n t abgelehnt werden , w e n n eine eingehende Prüfung ergibt, daß de­ren momentan unangenehme A n n a h m e aus der Sicht der nächsten 20 Jahre doch nicht i m E n d ­effekt die Bestätigung der deutschen Interessen br ingen w i r d . P . P o l a k

- —1 S i e h t i n d e r B e z i e h u n g s e i n e s L a n d e s z u D e u t s c h l a n d e i n e n T e i l n a t i o n a l e r Ident i tä t : T s c h e c h e i s P r ä s i d e n t V a c l a v H a v e l

Lewe Landslied, es gibt s chon m a n c h m a l Sätze i n d e n Br ie fen a n unsere F a m i l i e , d i e m i c h sehr berühren. So schreibt e i n Königsberger d e r mi t t l e ren G e n e r a t i o n : „ U m d i e E r i n n e r u n g a n d i e alte Schönhei t unserer H e i m a t b i n i c h le ider a u f g r u n d meines d a m a l i g e n A l t e r s betrogen w o r d e n , i c h kenne sie n u r i n i h r e m zers tör tenZustand u n d w i e sie heute i s t . " E i g e n t l i c h ist es m i r d a so r i c h t i g k l a r g e w o r d e n , d a ß w i r a l ten Ostpreußen d o c h d i e „ G n a d e der frühen G e b u r t " haben. W i r d u r f t e n unsere H e i m a t i n i h r e n h e r r l i c h e n Schönhei t erle­ben . U n d w e n n w i r desha lb a u c h d e n S c h m e r z über das V e r l o r e n e d o p p e l t s c h w e r e m p f i n d e n , so ist d i e E r i n n e r u n g d o c h das L a n d , aus d e m u n s n i e m a n d ver t re iben k a n n . D e r Schreiber dieser Z e i l e n w u r d e 1941 i n Königsberg-Ponarth geboren u n d fragt n u n : „ W e l c h e e h e m a l i g e n M i t b e w o h n e r i n der Jägerstraße 92 e r i n n e r n s i ch a n e inen krähen­d e n Säugl ing n a m e n s L o t h a r o d e r a n e inen etwas größeren J u n g e n i n der Schreberstraße 9? M e i n V a t e r W a l t e r K r o l l , J ahrgang 1918, arbeitete m i t d e n K o l l e g e n Preiß u n d P u t -schies be i der R e i c h s b a h n . Ich w ü r d e gerne m i t i h n e n o d e r i h r e n N a c h k o m m e n K o n t a k t a u f n e h m e n . " H e r r n K r o l l s E l t e r n s i n d l e ider vers torben , o h n e d i e H e i m a t wiedergese ­h e n z u haben. B e w u ß t hat L o t h a r K r o l l n o c h B e r g a u u n d L i c h t e n h a g e n bis z u r endgül ­t igen V e r t r e i b u n g 1948 erlebt. A l s er jetzt L i c h t e n h a g e n besuchte, traf er d o r t eine r u s ­sische Ärztin, d i e d a m a l s i n z w e i K r i e g s g e f a n g e n e n l a g e r n tätig w a r u n d s i c h n o c h a n i h n er innerte . Sie bat i h n , n a c h e iner F r a u z u suchen , d i e sie i n i h r e m H a u s vorüberge­h e n d a u f g e n o m m e n hatte. D i e junge Deutsche hieß G e r t r a u d o d e r G e r t r u d , sie hatte z w e i K i n d e r , 12 u n d 14 Jahre alt , der S o h n hieß W e r n e r . E i n e wei tere Frage stellt H e r r K r o l l für seine i n Z w i c k a u lebende Tante E r n a Roscher , geb. K l e i n f e l d . D i e 1925 gebo­rene Königsberger in w a r als Verkäufer in i m Lebensmit te lgeschäft W a l t e r L a p p a t i n der B r a n d e n b u r g e r Straße tätig u n d w ü r d e gerne e twas v o n der K a u f m a n n s f a m i l i e u n d e h e m a l i g e n A r b e i t s k o l l e g e n hören. U n d v ie l l e i cht f indet sie e n d l i c h ihre C o u s i n e H i l ­d e g a r d K l e i n f e l d aus d e r P o n a r t h e r Straße 76 w i e d e r ? ( A l l e A n t w o r t e n bitte a n H e r r n L o t h a r K r o l l , Mel lenssestraße 8 i n 10319 Ber l in . )

A u s K a n a d a schreibt unser L a n d s m a n n K u r t K r a u s e a n seine „liebe H e i m a t z e i t u n g " . A u c h das w e i t e schöne L a n d k a n n i h m d i e ostpreußische H e i m a t n icht ersetzen, ob ­g l e i c h er als e i f r iger Petr i jünger d i e herr l i chs ten H e c h t e , K a r p f e n , A a l e , Lachse , Barsche u n d Weißf ische fängt. E r räuchert sie a u c h , aber es schmeckt n icht w i e t o h u u s i m G r o ­ßen M o o s b r u c h . E r m ö c h t e n u n d i e „r i cht igen" Räucherrezepte h a b e n u n d hofft , d a ß n o c h e i n alter ostpreußischer F ischer i h m d i e verra ten k a n n . ( K u r t K r a u s e , 87 R o s e l a n d D r . C D N - C a r r y i n g PI. O n t - I L O , C a n a d a . )

O s t p r e u ß e n w a r a u c h e i n m a l e i n H o r t der e d l e n F a l k n e r e i . U n d d a h i n z ie l t d i e Frage v o n H e r r n Hans- Jürgen D r e y e r , d e r b e i m Ostpreußischen J a g d m u s e u m i n L ü n e b u r g seit dessen A n f ä n g e n m i t w i r k t . H e r r D r e y e r sucht T e i l n e h m e r , d i e i n d e n Jahren 1929 b is 1939 a n d e r F a l k n e r e i des O r t e l s b u r g e r Jägerbatai l lons (Graf Y o r k v o n W a r t e n b u r g ) betei l igt w a r e n : N a m e n , O r g a n i s a t i o n , Abläufe u n d v ie l l e i cht Fotos . B e k a n n t l i c h w u r d e b is K r i e g s b e g i n n i n O r t e i s b u r g e i n F a l k e n h o f unterha l ten , a n d e m a u c h der „ V o g e l p r o -fessor" Johannes T h i e n e m a n n fachl icher Berater w a r . (Hans-Jürgen D r e y e r , K i e l e r Stra­ße 15 i n 21465 Reinbek. )

U n s e r L a n d s m a n n A l f r e d B u s c h , der e n d l i c h d i e A u s s c h n i t t e aus d e m alten H a r l a n -F i l m „Die Reise n a c h T i l s i t " erhal ten hat, d i e ja so schöne O r i g i n a l a u f n a h m e n v o n d e r unzerstörten Stadt z e i g e n - u n d u m diese g i n g es a u c h H e r r n B u s c h b e i seiner schier e n d l o s e n Suche - , s p r a c h m i t e iner T i l s i t e n n , d i e d a m a l s b e i d e n D r e h a r b e i t e n d a b e i w a r . Sie k a n n s i c h n icht m e h r d a r a n e r i n n e r n , i n w e l c h e m Ti l s i te r L o k a l d i e A u f n a h m e n gemacht w u r d e n . A b e r m i t S icherheit w e r d e n hier ältere T i l s i te r A u s k u n f t geben kön­nen . U n d v ie l l e i ch t he l fen sie a u c h , d i e z w e i t e Frage z u lösen. A l f r e d B u s c h l a g i m F e b r u a r 1945 i n F i s c h h a u s e n m i t e i n e m U n t e r o f f i z i e r L a u g a l i s i n S t e l l u n g , d e r v e r m u t ­l i c h Schne idermeis ter w a r u n d e i n Geschäf t i n der D e u t s c h e n Straße hatte. D e r U n t e r ­o f f iz ie r bat d e n K a m e r a d e n , falls er „ r a u s k ä m e " , seine F a m i l i e z u s u c h e n u n d i h r z u ber ichten , d a ß er n o c h m i t i h m gesprochen hätte. H e r r B u s c h er innert s i ch n o c h s c h w a c h a n e i n B i l d der Tochter (Hanne) lore . A l l e B e m ü h u n g e n , diese F a m i l i e z u f i n d e n , w a r e n v e r g e b l i c h . A u c h h ier d i e H o f f n u n g auf d i e „letzte I n s t a n z " Ostpreußische F a m i l i e . ( A l f r e d B u s c h , I m T a l 6 i n 79415 B a d Bel l ingen. )

A l s v o r e i n e m Jahr H e r r M a n f r e d Z i n k M a t e r i a l für seine D o k u m e n t a t i o n über d i e Deutsche Ostmesse suchte, k o n n t e er s i ch über eine u n e r w a r t e t hohe R e s o n a n z f reuen - n o c h heute erhält er interessante Z u s c h r i f t e n . N u n fehlen i h m aber d i e M e s s e begle i ­tende I n f o r m a t i o n e n a l lgemeiner A r t w i e über d i e Königsberger Bahnhöfe u n d d e n F l u g h a f e n D e v a u . N e b e n Ber ichten u n d Fotos wäre er sehr a n F a h r k a r t e n u n d F l u g t i k -kets, a n F a h r - u n d Flugplänen interessiert . ( M a n f r e d Z i n k , F r a u - H o l l e - P f a d 4 i n 38165 Lehre-Flechtorf . )

Fotos u n d alte A n s i c h t s k a r t e n sucht a u c h F r a u H e l g a Händel : B i l d e r aus ihrer H e i m a t ­stadt E y d t k a u , d e m al ten E y d t k u h n e n . D o r t w o h n t e d i e F a m i l i e T i c h e l m a n n a m M a r k t 9. A l s Neunjähr ige mußte H e l g a f l i ehen u n d k a m m i t i h r e n E l t e r n i n russ ische G e f a n ­genschaft , b is sie 1948 a u s g e w i e s e n w u r d e n . Sie besitzt b is heute k e i n e inz iges B i l d v o n inrer H e i m a t s t a d t . W e r erfüllt unserer Ostpreußin d e n H e r z e n s w u n s c h ? ( H e l g a Hän­d e l , Osts traße 71 i n 04317 L e i p z i g . )

M i t Büchern w i r d oft das eigene Sch icksa l v e r b u n d e n , m a n entdeckt Para l l e l en u n d persönlich erlebte Geschehnisse . W i e i m F a l l v o n F r a u H i l d a G e r w i n , geb. S z a g u n . Sie sucht d e n R o m a n „Die G e g a n g e n e " v o n P a u l Brock , w e i l ihre M u t t e r u n d Großmut ter i m Ers ten W e l t k r i e g d e n d a r i n geschi lder ten W e g als Gefangene nach Samara a n der W o l g a g i n g e n . F r a u G e r w i n weiß so w e n i g über inre früh verstorbene M u t t e r , d a ß sie aus d e m B u c h m e h r er fahren w i l l . H i n z u k o m m t , d a ß ihre Großeltern a u c h aus P a g u l -b i n n e n s t a m m t e n w i e der Dichter . ( H i l d a G e r w i n , Rothel te ich 47 i n 58244 Ennepetal . )

U n d o b g l e i c h m e i n A r c h i v wächst u n d wächst , gibt es i m m e r n o c h v ie le Gedichtwün­sche, be i d e n e n i c h passen m u ß . W i e be i d e m ostpreußischen P o e m : „Wißt Ihr, w o P i l l k a l l e n l iegt, habt Ihr es n o c h nicht m i t g e k r i e g t . . . ? " (Gewünscht v o n A s t r i d Schön­felder , In der I lschen 7 i n 31515 W u n s t o r f )

F r a u A n n a - L u i s e H o e p f n e r gehen z w e i G e d i c h t e i m K o p f h e r u m , aber es s i n d n u r Fragmente , v ie l le icht k a n n n u n unsere F a m i l i e das P u z z l e z u s a m m e n s e t z e n . E i n e Z e i l e aus d e m ersten G e d i c h t lautet: „König v o n G o l d l a n d reitet h e i m . . . " D a s z w e i t e w a r e i n Zwiegespräch z w i s c h e n T a n n e u n d Fichte: „Tännchen, w a s siehst d u so t r a u r i g aus, guckst v o l l e r Sorge aus d e i n e m H a u s . . . " ( A n n a - L u i s e H o e p f n e r , Ebner -Eschenbach-Straße 12 i n 23562 Lübeck.)

O b es w i e d e r Überraschungen u n d F r e u d e gibt? D i e s m a l scheinen ja d i e meis ten W ü n s c h e erfüllbar, d i e F a m i l i e macht ' s möglicn. W i e schreibt unser L a n d s m a n n G e r ­h a r d Staedler so nett: „Nun ist es m i r meist a u c h so, als w e n n d a N e c k e r m a n n n o c h übertroffen w i r d ! " In e i n e m P u n k t bes t immt : U n s e r e Re isen i n das L a n d E r i n n e r u n g gibt 's umsonst . N a d a n n : G o d e Foahrt !

E u r e R u t h G e e d e

Page 6: Folge 09 vom 04.03.1995

Frau u n d Familie £ o s £ 0 j j m i G m & f a i l 4. März 1995 - Folge 9 - Seite 6

Ein Hauch von Frühling Mit Zuversicht und Hoffnung

Hmmml War das ein Lüftchen an die­sem Morgen! Der Wind fegte von Süd­

west um die Straßenecke, Wolken zogen in rascher Folge über den Himmel. Und doch: es lag ein Hauch von Frühling in der Luft! Kein Zweifel - es ging wieder bergauf. Die grauen, trüben Tage des Januar soll­ten vergessen werden und mit ihnen auch die trübe Stimmung, die auf so manchem Gemüt lag. Gewiß, es ist erst März, und so schnell geht es nun doch nicht mit den Frühlingsgefühlen. Vielleicht wird auch noch einmal Schnee das Land in weiße Pracht hüllen. Doch hier und da in den Vorgärten der Stadt sind sie zu ahnen, die Boten des nahenden Frühlings. Vögel zwit­schern bereits am frühen Morgen ihr fröhli­ches Lied. Vorbei ist die stille, die tote Zeit. Und auch ein paar Schneeglöckchen sind schon an geschützten Hausecken zu entdek-ken.

Was, bitte, will man mehr?! Vor allem als nicht verwöhnter Großstadtmensch ist man doch für die kleinsten Zeichen dankbar, daß es aufwärts geht mit Mutter Natur. Zeigen sich an dem Baum, an dem man allmor­gendlich vorbeigeht, nicht schon die ersten schwellenden Knospen? Und da, der Rasen im Park sieht auch nicht mehr aus wie ein räudiger Hund. Zuversicht und Hoffnung breiten sich aus in den Seelen der Men­schen, und plötzlich bricht die Sonne hinter den fliegenden Wolkenfetzen hervor, taucht alles in strahlendes Licht. Ahnung von hei­ßen Tagen und flirrender Mittagshitze. Freuen wir uns auf den Frühling, auch wenn der Wind pustet und wir den Mantel­kragen hochstellen müssen, um uns zu schützen - noch ... SiS

F r o h e r Gesang a m M o r g e n Zarte Vogelstimmen lassen den herannahenden Frühling ahnen

Noch ist die Erde unserer Breiten man­cherorts v o m Nachtfrost starr. Dann aber blickt die ersehnte Sonne aus kla­

rem Winterhimmel lockend auf sie herab, u n d ihre Strahlen wärmen. Bäume, Büsche, Zäune, jeder Grashalm und selbst das trockene Laub auf dem Boden glitzern für ein Weilchen noch in ihrem Schmuck aus schneeigem Reif, als seien sie mit Diamanten besetzt.

Misteldrosseln, die bei uns überwintern, su­chen nach letzten Beeren der Ebereschen und an den schmarotzernden Klustern i m Gezweig der Laubbäume. Sie fliegen hoch in die W i p f e l u n d locken mit geflutetem „Schnarr" ihre A r t ­genossen z u m Konzert. Melodisch fein mischt sich hier u n d dort eine Singdrossel ein, die wie manche ihrer Artgenossen in der Heimat blieb. Überrascht lauscht der Spaziergänger. Er hört des Frühlings Melodie bereits i m Februar. Die helle Wintersonne setzt ihr Leuchten auch in seine Augen .

A u f dem höchsten W i p f e l der Birke sitzen zwei A m s e l n u n d halten Ausschau. Plötzlich stoßen sie einen A l a r m r u f aus u n d flüchten ins niedrige Gebüsch. Viele kleine Sänger suchen spontan dort gleichfalls Schutz. Es dauert eine Weile, bis sich die Vögel beruhigt haben. E i n Falke flog über das Gelände. - Das Amselpaar nimmt seinen Platz auf der hohen Birke wieder ein. Entwarnung!

Anfang März kehren die ersten Zugvögel aus Südeuropa u n d Nordafr ika heim, unter ihnen die Drosseln, zumeist Jungvögel des ver­gangenen Jahres, soweit sie die Strapazen des Fluges und den gefahrvollen Aufenthalt in den Ländern der Vogelfänger überleben durften.

Hält der März in diesem Jahr seine obligato­rischen neun warmen Frühlingstage für uns bereit? D a n n umwirbt schon bald das Drossel­männchen, schwarzgefiedert u n d mit seinem gelben Schnabel uns allen wohlbekannt als A m s e l , seine Auserwählte, hüpft beidbeinig mit großen Sprüngen vor u n d neben ihr. Sein Weibchen i m dunkelbraunen Federkleid hat weiße Flecken an der Kehle u n d einen braunen Schnabel. Es reckt sein Köpfchen, wölbt die

Brust u n d läßt ebenfalls Hügel u n d Schwanz freudig wippen . Geschäftig tragen die Schwarzdrosseln schon in den nächsten Tagen Würzelchen, Ranken, L e h m oder Moorerde zusammen. Sie flechten kunstvol l ein tiefes, halbkugeliges Nest, verkleistern die Innen­w a n d mit einem Gemisch aus Erde, Kot u n d Speichel u n d tarnen es von außen mit Wülsten aus Moos .

In Hecken, auf Bäumen, in Bodennähe z w i ­schen modernden Ästen und Stubben, z w i ­schen Holzstapeln, an Efeuwänden u n d Gar­tenlauben finden w i r Drosselnester, in denen u m die Osterzeit vier bis sechs grünliche, ge­fleckte Eier liegen. 14 Tage brütet die A m s e l i n . Während sie für kurze Zei t z u r Futtersuche d as Nest verläßt, hält das Männchen Wache. So­bald ein Küken geschlüpft ist, w i r d die Eier­schale aus dem Nest geworfen. In der Kinder­stube herrscht peinlicne Sauberkeit.

Wie gut, daß nun sich auch Käfer, Würmer, Fliegen in der warmen Frühlingssonne tum­meln! Schnecken sind eine Lieblingsspeise der Singdrosseln. Unermüdlich sperren die hung­rigen Jungen ihre Schnäbel bettelnd auf. Dros­seleltern naben ihre hohe Zeit, Insekten sind ihre Beute. Wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, ist diese Jungvögelgeneration selbständig, haben die Eltern des Nest ausge­bessert für die neue Brut.

Besonders in den frühen Morgenstunden u n d am A b e n d lassen die A m s e l n u n d auch alle anderen Mitgl ieder der großen Drossel-Sippe ihren frohen Gesang ertönen. Geschulte Ohren unterscheiden die Melodien . Die Sing­drossel ruft „Philipp" oder „Kuhdieb" u n d trällert dazu ihren vielstrophigen Refrain. M i t „Schnarr, schnarr" lockt die Misteldrossel u n d trilliert ihre Tonleiter rauf u n d runter. Taktfest u n d musikalisch ist auch die Wacholderdros­sel. Rot- u n d Weindrosseln flöten „Trü-trü-trü-trie", wiederholen oft auch ausschmük-kend in Variationen dieses M o t i v . A m s e l n u n d Singdrosseln imitieren auch gern andere Sing­vögel. Hören w i r hin! - Der Frühling ist voller Gesang! A n n e Bahrs

Die Kartoffel - Nahrungsmittel oder Lebenselexier? Die nahrhafte Knolle ist für viele Menschen eine wahre Köstlichkeit - Von Gertrud Weström

W enn i ch als K i n d aus d e m Kloster­pensionat a m Wochenende v o r unserem Gutshaus aus d e m K u t ­

schwagen sprang, meine d r e i D a c k e l M a n ­ne, M o p p e l , Diene m i c h bel lend umhüpften, i ch die Treppe hoch ins H a u s lief, d ie El tern u n d Großeltern jubelnd begrüßt hatte, rann­te i ch ins Souterrain, u m alle Angeste l l ten , v o n der Köchin, der Stütze bis z u z w e i Stu­ben- u n d z w e i Kindermädchen, z u begrü­ßen. D i e Stütze ermahnte m i c h z u m U m k l e i ­den . Ich stieg i n m e i n e m Z i m m e r i n die be­reitgelegten Breecheshosen u n d z o g die w e i ­ße H e m d b l u s e über. M a n flocht m i r d ie lan­gen, b l o n d e n Zöpfe, u n d es g i n g an die Kaf­feetafel. Ich mußte erzählen, u n d alle hörten amüsiert z u . A l s ich m i c h d a n n entfernen durfte, lief ich m i t den Dacke ln , die auf m i c h gewartet hatten, i n den großen Gemüsegar­ten z u d e n Möhren. Schöne schlanke M o h -

Ostpreußische Kartoffelsuppe Wie G r o ß m u t t e r sie noch kochte

M a n n e h m e : etwa z w e i P f u n d K a r ­toffeln, 4 bis 5 große Mohrrüben, 1 B u n d Suppengemüse, 1 große Z w i e b e l ; Gewürze: Lorbeerblatt , Gewürzkör­ner, Gewürznelken, Pimentkörner, z w e i Würfel klare Fleischbrühe, M u s ­katnuß. 1 /4 bis 112 P f u n d d u r c h w a c h ­senen Speck, Mettwürstchen, e in T o p f S c h m a n d

Z u b e r e i t u n g : A l l e oben angegebe­nen Zutaten zerkle inern , Gewürze h i n ­zufügen, i n e inem großen Topf , ange­füllt mi t der Fleischbrühe, garen. D a n n die weiche Masse d u r c h e in Sieb pas­sieren oder den S u d d u r c h ein Sieb gie­ßen u n d d e n Rest zerstampfen; die Masse wieder mit d e m S u d in d e n T o p f zurückschütten. Inzwischen d e n ge­würfelten Räucherspeck i n der Pfanne k n u s p r i g braten u n d i n die Suppe schütten, ebenfalls die zerkleinerten Met twurs tenden . A b s c h m e c k e n mit M u s k a t u n d mit gehackter Petersilie bestreuen. Z u m Verfe inern i n jeden Teller einen Löffel Schmand geben.

Renate D ü p j o h a n n

ren, e in riesiges Bündel z o g i ch aus der E r d e u n d g i n g damit i n d e n Kutschsta l l z u d e n Pferden: M a x u n d M o r i t z , M o h r u n d M i e n e , P u c k u n d N i c k e l , P u p p e u n d F lock u n d ich aßen gemeinsam die Möhren.

Mit läufern W i e h e r n w u r d e ich schon v o n w e i t e m begrüßt, w e n n die Tiere meine S t im­me v e r n a h m e n . Jedes w u r d e e inze ln v o n m i r m i t der Möhre begrüßt, u n d ich lehnte zärt­l i ch meine W a n g e an ihre so zarten Nüstern. P u p p e w a r m e i n P f e r d u n d i m m e r e in biß­chen eifersüchtig, schnel l steckte i ch ihr eine zwei te Möhre z u . B l i tzb lank standen die Pferde i n ihren Boxen u n d Kutscher K a p p e strahlend daneben, bis i ch sagte, er möge P u p p e d o c h z u m A u s f a h r e n zäumen. D a n n fuhr i ch m i t d e n d r e i D a c k e l n neben m i r d ie F e l d m a r k ab.

Zuerst die W e i d e k o p p e l , d a n n auf U m w e ­gen an d e n Getre idefe ldern z u d e n Kartof­feln, z o g auch m a l eine Staude heraus, u m den A n s a t z z u sehen, d a n n z u m K a r p f e n ­teich. D a machten w i r H a l t , aßen w i e d e r eine Möhre, selbst d ie Dacke l knabberten a m Stück. D i e H u n d e g ingen d a n n s c h w i m m e n , u n d P u p p e trank auch genußvoll aus d e m Teich. Ich saß auf e inem großen Feuerstein, genoß die Ruhe , sah d e n L i b e l l e n z u , u n d langsam f ingen d ie Frösche an z u quaken .

B e i der Kar to f fe lernte : Beliebte K n o l l e Foto privat

M e i n kleines H e r z w a r so vol ler Glücksge­fühl u n d dankbar , d e n n ich w a r ja d e m K l o ­ster für d r e i Tage entronnen.

L a n g s a m neigte s ich d ie Sonne d e m A b e n d z u , d ie Fohlen i n der K o p p e l wieher ­ten, v o r d e m Fuchsbau spielten d ie Jungen -m e i n H e r z öffnete s ich d e m al len ganz wei t u n d dankte d e m l ieben Got t für m e i n w u n ­derschönes Zuhause . A l s i ch a m Park hielt , e rk lang aus d e m Salon „Das Gebet einer J u n g f r a u " , v o n O p a oder Papa gespielt. W i e w a r die W e l t d o c h schön - unsere Wel t ! V o r lauter Glück drückte i ch d ie D a c k e l fest i n m e i n e n A r m e n , daß sie niesten. So hörte i c h glücklich d e m K l a v i e r s p i e l z u . P u p p e fand ein paar saftige Gräser, i ch hatte d ie Zügel langgelassen.

Das K l a v i e r s p i e l w a r beendet, u n d ich fuhr langsam d u r c h das Seitentor auf d e n H o f , d e n n es w a r b a l d A b e n d z e i t u n d i ch freute m i c h auf „ m e i n e " Pel lkartof fe ln . Täg­l i ch w u r d e ein riesiger Kessel mi t e inigen Zentnern Kar tof fe ln , sauber gewaschen, für die A b e n d Fütterung der Scnweine i n der Waschküche gekocht, u m diese Ze i t mußten sie bereits gar sein. K a h n versorgte P f e r d u n d W a g e n , u n d i ch g i n g schnel l i n d ie Waschküche, n a h m die große H o l z k e l l e , hob vors icht ig d e n schweren Decke l e in biß­chen hoch u n d piekste mi t einer G a b e l m e h ­rere Pel lkartof fe ln hervor , legte sie auf d e n Kesseldeckel u n d aß sie genüßlich langsam, auf e inem Schemel s i tzend, auf. Das w a r e in Hochgenuß für m i c h . M e i n großer A p p e t i t w a r somit gestillt. D o c h meistens fand i ch auf m e i n e m Gedeck v ier Pel lkartof fe ln mi t Butter a m Tel ler rand. D a n k b a r lächelte ich d e n El tern z u , u n d ein S c h m u n z e l n w a r d ie A n t w o r t .

A u f der Flucht hab ich Frühkartoffeln i n der G l u t v o m Kartof fe lkraut für d ie K i n d e r u n d m i c h gebacken. Später i n W i l l e n s e n bei Bad G r u n d selbst i n Gar ten u n d Feld ange­baut u n d mit der dünnen Schale u n d Salz verzehrt ; auch heute mi t 85 Jahren esse ich täglich abends als Brotbelag d ie Mi t tagskar -toffeln. G e h e n w i r e inmal ins H o t e l sonntags essen, d a n n b e k o m m e ich re ichl ich , daß ich h e i m l i c h dre i Stücke i n der mitgebrachten Papierserviette mi t nach H a u s e n e h m e n k a n n . A l s Gegenle is tung esse ich n u r e in Vier te l der F le ischport ion . D ie Kartof fe l ist eben mein Lebenselexier!

T i e r f r e u n d : W i l l y Rosenau m i t Elefanten des Z i r k u s K r o n e Foto privat

Für Sie gelesen Eine Kindheit in Angerburg

Na, W i l l y c h e , w a s w i l l s t d u e i n m a l w e r ­d e n ? " - M i t d iesen W o r t e n beg innen

d i e E r i n n e r u n g e n a n eine J u g e n d i n A n g e r ­b u r g . A n Jahre v o l l e r F r o h s i n n u n d Hei te r ­keit , an Jungenstreiche, a n F r e u n d e , m i t de­nen m a n d u r c h d i c k u n d dünn gehen konnte - e igent l ich eine Jugendzei t , w i e v ie le sie erleben dur f ten . Wäre d a nicht der Z i r k u s „Wi l l ros" u n d sein famoser D i r e k t o r gewe­sen, eben jener W i l l y c h e , der par tout Z i r k u s ­d i rek tor w e r d e n w o l l t e u n d dieses Z i e l schon i n jungen Jahren erreichte. A g a t h e , d i e weiße Schönheit auf v ier Be inen , half dabe i ebenso w i e K a l l k a t m i t d e n roten A u g e n u n d natürlich T r o l l , der treue F r e u n d , der a l ler le i Kunststückchen beherrschte u n d b a l d eben­so z u m Stadtb i ld gehörte w i e W i l l y c h e .

A n g e r b u r g e r w e r d e n jetzt v ie l le icht s chon w i s s e n , welcher W i l l y c h e d a gemeint ist; d e n anderen sol l ' s verraten w e r d e n : W i l l y Rosenau, ja, genau der W i l l y R o s e n a u , w e i t ­gereister Bar i ton , p lauder te aus seiner Ju­gendzeit u n d hat alles aufgeschrieben, w a s Inn d a m a l s bewegte. V o r a l l e m w a r es sein Z i r k u s W i l l r o s , der d i e K i n d e r aus der N a c h ­barschaft begeisterte u n d d e m A n g e r b u r g e r z u frühem R u h m verhalf . A b e r a u c h d i e Tie­re, d ie i h n u m g a b e n (Hans , der Schecke, u n d T r o l l , der Spi tz) , verzauber ten d i e K i n d h e i t i n A n g e r b u r g i n e i n kle ines Paradies . E i n Paradies , i n a e m natürlich a u c h M e n s c h e n lebten - nette u n d nicht so nette, O r i g i n a l e u n d waschechte Ostpreußen. M i t H e r z e n s ­w ä r m e schi ldert W i l l y R o s e n a u diese M e n ­schen, so daß m a n meint , sie s tünden neben e inem u n d b l i ckten e i n e m b e i m L e s e n über d ie Schulter . „ D e r Z i r k u s d i r e k t o r " (100 Sei­ten m i t zahl re ichen S / W - A b b . , brosch . , für Leser des Ostpreußenblattes z u m V o r z u g s ­preis v o n 15 D M , - z u bez iehen über Rose­nau-Tr io , Stadelhoferstraße 16, 76530 Ba­den-Baden) ist e in B a n d m i t zwölf Erzählun­gen, d i e anrühren u n d s c h m u n z e l n lassen, geschrieben m i t einer gehörigen P o r t i o n H u m o r u n d 1992 ausgezeichnet m i t d e m A n g e r b u r g e r L i tera turpre is des L a n d k r e i s e s R o t e n b u r g - W ü m m e . os

Brandstifter? Seltsame Vorsichtsmaßregeln

I mmer wieder liest man über Brände, die haupt­sächlich durch Unachtsamkeit oder sogar

durch Leichtsinn entstanden sind. In diesen Ta­gen überraschte mich ein Artikel, der schon vor hundert Jahren geschrieben wurde und den ich hier wiedergeben möchte. Seltsam muten uns die Vorsichtsmaßregeln an, die in dieser Zeitung zur Verhütung eines Feuers veröffentlicht wurden:

„Bei häuslicher Verrichtung am Abend, beim Hin- und Hergehen im Hause, Schlafzimmer. Wohnzimmer usw. benutze man Kerzen. Streich­hölzer sollten nur in zinnernen Gefäßen aufbe­wahrt werden. Sie sollten nie an Orten stehen, wo Mäuse und Ratten dazu gelangen können. Es gibt für Ratten nichts Appetitlicheres als Phos­phor (!). Wo sie ein Bündchen Streichhölzer er­reichen können, nagen sie daran, und sicherlich gerät es dadurch in Brand (!). Wo Streichhölzer nötig Mini, habe man sie an einen sicheren Ort zu bringen und trage sie nicht mit sich im Hause / ' < T M m " Günther Skerath

Page 7: Folge 09 vom 04.03.1995

Jahrgang 46 £ a o CflprninfnDfflil 4. März 1995 - Folge 9 - Seite 7

Schluß

Was bisher geschah: Angelika ist mit dem Frem­den gegangen. Sie ist seiner Bitte gefolgt und pflegt die Kranken in seiner fernen Heimat. Die Menschen im Dorf sind betrübt, zu sehr hatten sie sich auf ein Wiedersehen mit Angelika gefreut. Wann endlich wird sie wiederkommen? „Noch ein wenig Geduld", bittet Angelika in ihren Brie­fen.

Aber was wußten die Menschen davon, daß die höheren Mächte etwas anderes be­schlossen hatten. Sie hatten den großen Krieg beschlossen. Ehe die Ernte einge­bracht war, brannten seine Flammen an den Grenzen, darin verbrannte die Freude und alle Hoffnung. Der Tag von Angelikas Heimkehr, er war schon so nahe gewesen, und nun war er in weite Ferne gerückt.

Da kam ein Morgen, kam ein Tag, der brachte so furchtbare Dinge, daß alle Leute davon erschauerten; sie waren schlimmer als der Tod, so meinten manche unter ihnen. Die Feinde kamen, und es wurde allen Men­schen im Dorf befohlen, daß sie die Heimat verlassen sollten, alle wurden sie davonge-trieben, die Männer und die Frauen, auch die neugeborenen Kinder sollten mitgenom­men werden, auch die Alten, die nicht mehr gehen konnten, sie wurden in ihren Betten Fortgeschafft; auch das Vieh wurde fortge­trieben, nur die Hunde blieben zurück, die bellten noch lange den Feuerschein an, der über den Dörfern lag, ehe sie Hungers star­ben.

Die Menschen aber wurden in das große, unbekannte Land gebracht, in das Land mit den großen Fernen, mit den weiten Steppen hinter den dunklen Wäldern und den gro­ßen Strömen, die so breit waren, daß man ihr anderes Ufer nicht sah.

Ein beschwerlicher Weg Der Weg war beschwerlich, manche ka­

men darauf um, viele wurden krank dabei. Die Starken wurden wieder gesund, aber die Schwachen starben, sie blieben zurück, und niemand wußte, wo sie begraben wurden.

Auch der Hirte wurde krank, er lag im Fie­ber, aber der Tod konnte nicht zu ihm kommen. Im Fieber sprach der Hirte seltsa­me Dinge. Von der die vorausgegangen war, die er noch einmal sehen wollte. „Ich werde sie mit meinen Händen fühlen", sagte er, „es ist nur ein kleines Stückchen, aber die Wur­zeln von dem Grase unserer Wiesen sind darin, ihr alle werdet es sehen."

„Nun", sagten die anderen, „er redet im Fieber; vielleicht stirbt er bald, dann wird seine Seele zurückkehren zu den Plätzen der Heimat, wo er die Kühe gehütet hat."

Aber einmal war die Reise zu Ende, einmal kamen sie an den größten Strom, in eine Stadt.

„Jetzt seid ihr hier, wo ihr bleiben sollt", sagten die Soldaten, die sie bewachten und hergebracht hatten. „Jetzt seid ihr frei und könnt hingehen, wohin ihr wollt." Denn es konnte niemand entfliehen.

Alles ringsum war fremd: die Erde und der große Strom -und wenn man zum Him­mel ninaufschaute, dann hatte auch er ein anderes Gesicht, als wäre daran eine fremde

den Kranken?" „Nun", hieß es, denen soll geholfen werden; wir haben eine Schwester bei uns, sie kam vor einem Jahr, die ist wie ein Engel. Es geht eine Kraft von ihr aus. Wie gut, daß sie noch hier ist. Vor wenigen Wo­chen wollte sie nach Hause fahren, da kam aber der Krieg, und sie mußte bleiben. Es war ein großer Schmerz für sie, aber nun ist es gut für euch, daß sie noch da ist."

„Wie ein Engel, sagt ihr? Wie heißt sie?" „Ach ja, sie heißt auch so, sie heißt Angeli­

ka." „Angelika ... Sie ist hier? Sagt, ist es

wahr...?" „Kennt ihr sie vielleicht? Ist es möglich,

daß sie vielleicht aus eurer Heimat istr"

17

Peter Paul Brock

A n g e l i k a

Ein Engel in Sibirien

Sonne und fremde Sterne. Es war aber nur die Ferne und die Einsamkeit der Herzen, die den Himmel fremd machten. Nur der Hirte sah die vertrauten Bilder der Sterne, und er lächelte, als wäre ihm bald eine Sehn­sucht erfüllt.

Und es sollte sich bald ein neues Wunder offenbaren. Es kamen Menschen zu den Ge­fangenen, Männer, Frauen und Kinder - die redeten in ihrer Sprache, und sie nahmen die Müden und Ratlosen in ihre Häuser auf. „Hier könnt ihr bleiben", mit solchen Wor­ten gaben sie ihren Trost. „Es gibt auch Dörfer hier", sagten sie, „darin leben noch mehr Menschen unseres Blutes und unserer Sprache, da leben Deutsche, die vor Jahr­hunderten hierherkamen. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr zu jenen gehen, könnt ihnen bei der Saat und bei der Ernte helfen, weil ihr alle Bauern seid."

„Gut", sagten die Gefangenen, „wir wol­len zu ihnen gehen aber was machen wir mit

Da stand unter den Gefangenen eine Frau auf. „Ich bin ihre Mutter!"

Und der Vater stand auch auf und zeigte sich den Leuten, aber er konnte nicht spre­chen, und die anderen alle, sie konnten auch nicht sprechen. Sie dachten nur: Ja, so mußte es sein, nun wissen wir alles; es war so be­schlossen, daß sie vorangehen sollte; es gibt eine ewige Weisheit, die hat das Wunderbare vollbracht. Und es war eine große Freude in ihren Herzen.

Auf dem Gesicht des Hirten lag ein seltsa­mer Glanz.

„Laßt sie kommen!" baten sie alle. „Laßt Angelika kommen!"

„So kommt nur alle mit", hieß es. „Kommt in ihr Haus, es ist nicht weit."

„Nehmt mich mit!" bat der Hirte. Einer von den Einheimischen lief voraus

und kündete es Angelika: „Deine Eltern sind da, Schwester. Sie sind als Gefangene ge­kommen, und du wirst auch viele andere

wiedersehen, Leute aus deiner Heimat, aus dem Dorf, da du geboren bist."

„O du gütiger Gott!" sagte Angelika. Das sagten auch die anderen, als sie einan­

der in den Armen lagen. Sie streichelten einander die Wangen und das Haar, und sie küßten sich, Angelikas Lippen waren gerö­tet von den vielen Küssen.

Den Hirten hatten sie auf ein Lager gebet­tet. Als alle anderen begrüßt waren, trat Angelika zu ihm; sie legte ihre Hand auf sei­ne Stirn.

„Gut", sagte er, „aber nun bringe die Erde ... es ist schon sehr spät."

Das Mädchen verstand ihn, während die anderen, die es hörten, lächelten. „Ja", sagte es, „die Erde ... ich habe sie hergetragen, es ist wahr ... die Erde!"

Sie trug das Kästchen herbei, der Deckel war geöffnet, und siehe, es grünte die Erde darin; ihr Geruch stieg empor, sie konnten es alle spüren, der vertraute Geruch der hei­matlichen Wiese.

Der Hirte hob die Hände und legte sie dar­auf, und ein heller Schein war in seinem ermüdeten Blick.

„Darauf schlafen", sagte er wie ein Kind. Angelika hob seinen Kopf empor und bet­

tete ihn so, daß seine linke Wange auf dem Kästchen ruhte, daß sie die Erde berührte. Mit einem tiefen Atemzug sog er den Geruch in sich hinein. Dann schloß er die Augen.

Alle, die sein Lager umstanden, sprachen im Flüsterton, wen sie meinten, er schlafe. Nur Angelika wußte, daß er gestorben war. Als sie es den anderen sagte, knieten sie nie­der, und einer aus ihrer Mitte sprach: „Laßt uns demütig sein und danken, denn es ist sichtbar ein Wunder geschehen."

„Ja", sagten sie, „die Heimat ist uns vor­ausgegangen."

Das Stückchen Erde gaben sie dem Hirten ins Grab.

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3erzgewand n Mittela­sien

Beklei-dungsstilck

Ostseebad Stadt an der Drewenz

Ruß in Eu­ropa

[ iächtl. Er­eignis

gutgemein­ter Hinweis •

1 Stadtteil von Kö­nigsberg

7. Buchsta­be

f tolländ.: Dienstag

Tierkreis­zeichen

suddt. für Scheune

Ort in Pommern

Hauptstadt 3ommems

tat.: ich

1

L

Kfz-Kennz. Für Dieburg •

Hauptstadt -etttands

Abk. für Eu­rocheque •

<fz-Kennz. Ur Regen s-Juig •

Ort im Kreis Heiligenbeil

004-HV |

K R E U Z W O R T R Ä T S

L

Auflösung Nr. 8

Auflösung in der nächsten Folge

Masuren-Träume E i n Heimatbuch aus Ostpreußen

Zu 29 Gedichten von Gert O. E. Sattler (vielen Lesern des Ostpreußenblatts be­kannt) hat der Verlag 35 sehnsuchtweckende über­wiegend landschaftliche Bilder des Fotografen Ralf Freyer gestellt. Dieser far­benfrohe Text-/Bild-Band zeigt nicht nur das schöne unverwechselbare Masu-ren mit seinen mehr als dreitausend Seen und dich­ten Wäldern, sondern auch Allenstein im Ermland und Osterode im Oberland Ost­preußens.

A b o n n e m e n t - B e s t e l l s c h e i n

Ich bestelle zum W tüS öflpnuficnbfolt zum jeweils gültigen Bezugspreis für mindestens 1 Jahr im Abonnement Mit dem Bezug des Ostpreußenblattes werde ich gleichzeitig förderndes Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen Name/Vorname

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Page 8: Folge 09 vom 04.03.1995

Unterhaltung £ 0 5 £>fiprruficn(jfaii 4. März 1995 - Folge 9 - Seite 8

Eva Pultke-Sradnick

Ein Kistchen Portwein E r b a r m u n g , das w a r ja eine schöne

Wel t ! Das w u r d e ja v o n Jahr z u Jahr schl immer . E i n b r u c h , Diebstahl - u n d

d a n n noch b e i m G e n d a r m ! W a s würden bloß die M e n s c h e n i m D o r f denken? Lachen würden sie, w i e schon lange nicht mehr . Das durfte sie ja gar ke inem erzählen. Lenchen überschlug schnell u n d entsetzt das Fehlen­de i n der Räucherkammer: e in großer Schin­ken , z w e i Speckseiten, dre i , ne in v ier ihrer allerbesten Würste.

Schnurstracks g i n g sie z u i h r e m noch schlafenden M a n n , das lange Messer z u m Speckabschneiden w i e z u m K a m p f i n der hocherhobenen Faust. „Oberwachtmeister B laskowske , w a c h e n d l i c h auf, sie s i n d e in­gebrochen!" B laskowske hatte gestern sei­nen freien T a g gehabt, der Kol lege aus d e m Nachbarrevier wol l te i h n vertreten.

Herjemerchens, hatte H e i n r i c h heute ei ­nen Brummschädel ! D a r u m machte er bei d iesem A n r u f die A u g e n auch gar nicht auf. E r puscheite n u r w i e i n lieber G e w o h n h e i t d ie Z u d e c k e nebenan u n d gnurrte gutmütig: „Schlaf m a n weiter , m e i n Katzchen , d u träumst bloß schlecht, der Mühlenteich ist noch gar nicht zugef roren . " - „Heinrich nicht i m Mühlenteich, i n deiner Räucher­k a m m e r s i n d sie e ingebrochen." E r machte die etwas p l ier igen A u g e n spaltbreit auf, u m sie sofort w i e d e r z u schließen. Entsetzl ich, m e i n Gottchen, so s c h l i m m w a r das d o c h gestern gar nicht - v o r i h m stand ein Rache­engel mi t erhobenem Schwert! „Heinrich" , hörte er w i e d e r d ie mahnende St imme. E r

Rudolf Kukla

Erziehungsberechtigung I n dem „Land der dunklen Wälder"

gab's nur spärlich Taschengelder. Nicht gar aus diesem Grund allein war's manchmal schwer, ein Kind zu sein! Ob von Eltern, den Verwandten, Omas, Opas, Onkels, Tanten, eventuell durch die Bekannten, ja, sogar auch von Passanten wurden Kinder, ungelogen, rundweg - einfach miterzogen.' Für Leser mit erstaunten Mienen mag folgendes als Beispiel dienen:

Es kaufte Mutter, voller Güte, Klein-F ritzchen Pflaumen, eine Tüte, blieb zum Gespräch mit Freunden stehn, ließ Fritz allein nach Hause gehnl Nun ist zum Beispiel, garantiert, dem Bübchen folgendes passiert: Dies Kind, das ob der Güte Maß auf seinem Heimweg Pflaumen aß, ward von mancherlei Gestalten in seinen Schritten aufgehalten:

„Das ist doch nicht dein eig'nes Futter! Weiß das eigentlich die Mutter? " „ Wo du hingehst, mußt du gucken!" „Die Pflaumenkerne nicht verschlucken, sie auch nicht in die Gegend spucken!" „Nicht zu viel, sonst mußt du brechen!" „ Erlaubt? - Wer weiß? - Nicht widersprechen!" „Gleich verdirbst du dir den Magen; ich werd' es deinem Vater sagen!" „Das schickt sich nicht, hier auf dem Wege; na wart', zu Hause kriegst du Schläge!"

Von den Ermahnungen benommen ist Fritzchen „boßig" heimgekommen, wo wieder mal, wie jedes Jahr, die Tante „Dings" gekommen war -mit einem selbstgebacknen Kuchen, um die Familie heimzusuchen. Noch leicht verstört und „aus dem Steuer" vom Pflaumen-Heimweg-Abenteuer, muß Fritzchen nunmehr ohne Klagen, für nichts und alles „danke" sagen!

Da hat die Tante lieb gelacht: „Bravo, Fritzchen, gut gemacht!" -und drohte mit dem Finger fein: „Klein Lorbaß, immer artig sein und niemals mit den Schuhen scharren, weil doch die Sohlen teuer waren! Zeig deine Hände, sei kein Flegel. Sind sauber auch die Fingernägel? Dreh dich mal um, stell dich in Pose! Wie kommt der Fleck auf deine Hose?" Ach, endlich fand sie dann ein Ende: „Nun Marsch - und wasch dir deine Hände!"

Nie blieb die Frage unerwähnt, wem Fritzchen denn wohl wirklich ahnt! Du liebe Zeit, dies alles auch war braver Menschen schönster Brauch. Nur, manches Kind war sehr gewitzt und dann hat jener nichts genützt!

blinzel te erneut - das Biest stand noch i m ­mer da . G a n z langsam versandelte es s ich i n Lenchens Gestalt. N a c h e in igem H i n u n d H e r begriff er e n d l i c h die Sachlage. O h n e weiteren D i s p u t schwenkte er die behaarten Beine aus d e m Bett.

„Da sol l d o c h gleich der D e i w e l reinschla­g e n " , rief er aufgebracht, als er die leeren H a k e n i n der Räucherkammer sah. D a w a r auch noch e in aufgespießter Zettel : „Wer z u v i e l hat, der so l l geben, andere möchten auch m a l l eben . " Das w a r n u n w i r k l i c h das G e ­schmackloseste, w a s i h m i n seiner langen Dienstzeit passiert w a r . Daß diese Beestkrä-ten sich das trauten, einfach b e i m G e n d a r f e inzubrechen! Sol l ten eventuel l Wengt iner unterwegs sein? N e i n , das würde er d a n n wissen . „Lenchen, keine Sorge" , sagte er daraufh in sehr forsch.

B e i m A n z i e h e n haderte er m i t s ich. W a s w a r er d o c h für e in alter D a m m e l s a c k u n d Esel , er mußte gestern d o c h mehr getrunken haben, als er meinte. V o r s i c h t i g drückte er seinen Tschako auf d e n schmerzenden K o p f . H i e r mußte e in E x e m p e l statuiert w e r d e n . Er verzichtete auf sein Frühstück, trank dafür i m Hühnerstall z w e i rohe Eier u n d hätte a m liebsten d e m ganzen Federvieh d ie Hälse umgedreht . Gänse müßte m a n halten, Gän­se, dachte er wütend, d ie schnatterten w e ­nigstens, sobald Gefahr drohte. M i t e inem etwas z u k u r z geratenen B e i n s c h w u n g er­k l o m m er sein Dienst fahrrad. Schnel l igkeit hieß: d e n D i e b e n z u v o r k o m m e n !

A m K r u g stieg er ab. „Morjen, W i l l e m . " -„Moarje o k " , k a m es v o n unter d e m Tresen hervor . W i l l e m schob gerade e in neues Faß Bier unter d e n Schanktisch. O h n e Zögern füllte er z w e i Schnapsgläser. Sie sahen s ich k u r z i n d ie A u g e n u n d k i p p t e n d e n K l a r e n wor t los hinunter .

„Man hat m i c h beklaut " , brach es aus Blas­k o w s k e hervor .

„Ach d u grieses Katerche" , mehr sagte W i l l e m nicht, goß dafür aber n o c h m a l nach.

„Schinken, Speck u n d Würste. A b e r i ch w e r d ' d ie Aaskräten schon kriegen. D i e sperr ' i ch inne K ' l u s bei Wasser u n d Bro t . "

„Hast S p u r e n ? " „Spuren, Spuren . . . , durchs Fenster ist der

g e k o m m e n . N a nei , nicht direkt , d a ist ja bloß die L u k e . A b e r w e n n er m i t t e m H a k e n ...?

„Und w i e k o m m t er auffes D a c h ? " fragte W i l l e m überlegend.

„Was weiß i c h " , k a m die k u r z e A n t w o r t . Das können auch z w e i gewesen sein, nicht

Martin Meißner

G ü n t h e r Johannes : A b e n d a m H a f f

z u k l e i n u n d d a n n übereinanderstehend." Lorbasse w a r e n das, R a b a u k e n , Laukse , k e i ­nen Respekt mehr hatten d ie heute, nicht m a l v o r Recht, O r d n u n g u n d Gesetz. N a c h dieser langen Ausspräche fühlte s ich Blas­k o w s k e besser, Körper u n d Geist begannen sich w i e d e r z u vereinen.

„Wie b i n i ch gestern e igent l ich nach H a u s gegangen?"

„Stark beschworken , i ch könnt ' auch sa­gen, leicht besoffen."

„ U n d ? " „Was u n d ? Gewettet hast . " „Gewettet , i ch , u m w a s ? " „Na jaa, bloß u m e i n Kis t chen P o r t w e i n

u n d d a r u m ging 's , daß d u d e i n Revier unter K o n t r o l l e hast, keine Einbrecher , keine Räu­ber. M i t t e m A p t h e k e r , d e m Bartscherer, d e m Schultes u n d mit Fischers K a r l . "

Der Dor fgewal t ige g i n g n a c h d e n k l i c h u n d ohne Gruß hinaus . Erst jetzt begann er d e n O r t des Geschehens z u inspiz ieren . Er m a ß zentimetergenau m i t Zo l l s tock u n d Br i l l e , prüfte dieses u n d jenes u n d ließ nichts aus.

Sein nächster W e g führte i h n z u m Bürger­meister. M i t e inem k u r z e n „Morr jen" g i n g er an der jungen M a r j e l l vorbe i u n d ohne a n z u ­k l o p f e n i n d ie A m t s s t u b e h ine in . „Der H e r r Bürgermeister k o m m t erst später" , rief das

Da fehlt doch noch etwas! f

Mit der E isenbahn fahre ich gern u n d b i n dami t , w e i l k e i n Autooes i tzer , auch v i e l unterwegs. D a b e i interes­

sieren m i c h i m m e r die „Schmierereien" jun­ger u n d alter Zeitgenossen auf d e n Toiletten u n d i n d e n A b t e i l e n , meist auf d e n aufge­hängten B i l d e r n u n d Fotos. D a k a n n m a n Inschriften lesen, die e inem die Schamröte ins Gesicht treiben, schmutz ige G e d a n k e n u n d M a l e r e i e n u n d R e d e w e n d u n g e n , aber oft auch sehnsüchtige Sprüche, d ie m a n s c h m u n z e l n d liest. Eben Liebeserklärungen an eine ferne Geliebte, v o n der m a n verlas­sen w u r d e u n d anderes mehr .

Bei einer längeren Bahnfahrt v o n Stuttgart nach K o n s t a n z k a n n es geschehen - w e n n m a n die Strecke schon gut kennt - , daß die Langewei le einen packt. So erg ing es m i r . K e i n Mi t re i sender , m i t d e m m a n sich unter­halten konnte. Ruhelos wanderte ich v o n A b t e i l z u A b t e i l , z u m G a n g u n d w i e d e r z u ­rück. Die Kreuzworträtsel i n d e n Z e i t u n g e n hatte ich alle gelöst. K u r z u m : es w a r lang­w e i l i g . Für d ie N i c k e r c h e n fehlte m i r d ie Ruhe. A l s o wanderte ich auf d e m G a n g ent­lang u n d betrachtete d ie Werbefotos an d e n Zugwänden, ebenso die Landschaftsbi lder .

Plötzlich stutzte i ch , als m e i n Bl ick auf eine Ecke einer Schokoladenreklame f ie l . „Lissy was hast d u d i r bloß gedacht / hast m i c h v o r Frank lächerlich gemacht. B i lde d i r n u r nichts e in / i ch schenke i h m ein reinen W e i n ! " w a r da z u lesen. E i n netter S p r u c h , dachte ich. D a hat also ein Jüngling, d e n n u m einen solchen konnte es sich n u r h a n d e l n , seiner Liebsten gegenüber u n d seinem H e r ­zen e in w e n i g Luf t gemacht. E twas störte m i c h als Lehrer an d e m R e i m , da fehlten die K o m m a s !

Rasch zückte ich meinen Kugelschreiber u n d setzte die fehlenden K o m m a s d a z u . E i n

„Na, da hört d o c h alles auf ! " ließ m i c h her­u m f a h r e n , u n d d a stand der Zugschaf fner plötzlich v o r m i r . H o c h r o t stammelte i ch et­was v o n „nicht g e w e s e n " u n d „Irr tum". D o c h d a m i t k a m i c h bei d e m Zugschaf fner überhaupt nicht an. D e r w a r f roh , e i n m a l einen v o n d e n Schmierern erwischt z u ha­ben.

„Sie schämen sich w o h l , Sie Schmier f ink ! W o l l e n Sie etwas ableugnen, w a s i ch m i t e i ­genen A u g e n gesehen habe? So etwas als erwachsener M a n n z u tun ! V o n Halbwüch­sigen k a n n m a n ja nichts anderes erwarten, aber e in gestandenes M a n n s b i l d ? G e b e n Sie m i r bitte Ihre Personal ien! W a s , Lehrer s i n d Sie auch n o c h ? "

W i e e in ertappter Sünder versuchte i c h alles abzuleugnen , u n d das machte die Sa­che noch sch l immer , d e n n nach der M e i ­n u n g des Zugschaffners hatte i ch eine Sach­beschädigung verübt. Schließlich w u r d e i ch z o r n i g u n d reizte d a d u r c h d e n Zugschaf fner noch mehr . D i e le idige Angelegenhei t w u r ­de mehr als p e i n l i c h , z u m a l i ch d e n Schaff­ner nicht überzeugen konnte, eine Schrift­probe v o r z u n e h m e n .

A u f der nächsten Station g i n g er mi t m i r z u m Bahnhofsvorsteher , w o es m i r nach l a n ­g e m H i n u n d H e r gelang, meine U n s c h u l d insofern z u beweisen, daß i ch n u r d ie K o m ­mas hinzugefügt hatte. D e r Bahnhofsvorste­her hatte dafür Verständnis, daß m i c h als Lehrer die K o m m a l o s i g k e i t störte u n d ließ G n a d e v o r Recht ergehen. Er entließ m i c h sarkastisch lächeln. Re ich l i ch beschämt stieg ich w i e d e r i n d e n Z u g , w o b e i m i c h der Z u g ­schaffner kopfschüttelnd begleitete. E r konnte nicht verstehen, daß e in „Schmierer" so g l i m p f l i c h d a v o n k a m . U n d ich s c h w o r m i r , nie mehr satzzeichenschwache Jünglin­ge bei ihren Ergüssen z u korr ig ieren !

Mädchen i h m nach , „es ist w e g e n der schwe­ren S i t z u n g v o n ges tern . "

W a r es n u n eine E i n g e b u n g oder sonst et­w a s anderes, B l a s k o w s k e krauste d i e Nasen­flügel: H i e r roch es! „ G o m a n anne Arbie t , m i e n Schieterke" , r ief er zurück, „öck warr hier n o c h e W i e l k e wachte , v le icht kömmd he a m e n d noch . B r u k s t k e i n A n g s t n i c h hew-w e , öck bönn joa dat Gesetz , öck k l a u schon n u s c h t . " D e m M a r j e l l c h e n w a r t ro tzdem nicht w o h l dabei , w o d o c h der H e r r Bürger­meister i m m e r e inen Bärenfang i m Schrank stehen hatte. N a c h h e r könnte der Verdacht auf sie fa l len.

B l a s k o w s k e g i n g s c h n u p p e r n d umher . Merkwürdig , es r o c h hier nach R a u c h . Er machte d i e R u n d e , öffnete a u c h das Fenster, sah sogar z u m O f e n l o c h re in , nichts . Es roch so e in bißchen w i e i n seiner Räucherkam­mer . E r beugte s ich über d e n Schreibtisch, roch a m A k t e n s c h r a n k , u m d a n n d i r e k t z u m K l e i d e r s c h r a n k z u gehen. M i t e i n e m Diet­rich, w a s er z u v e r a n t w o r t e n wußte , sperrte er das einfache Schloß auf. D e r A n b l i c k warf i h n fast u m . H i e r l a g d i e ganze Beute, Schin­k e n , Speck u n d Würste ! Jetzt g i n g e i n G r i n ­sen, so recht p f i f f i g , über se in Ges icht . W a r ­tet n u r , ihr S tammtischbrüder , e u c h w e r d ' i ch schon n o c h e inhe izen !

D e r Bartscherer u n d der Bürgermeister, ebenso der F i s c h e r - K a r l trafen s i ch w i e z u ­fällig i m K r u g .

„ W a s i s " , fragten sie hast ig , „war er al l hier , weiß e r ? "

„Nei , ne i , n o c h n i c h , aber er w i r d recher­chieren, hat er gesagt. E r w i r d A n z e i g e er­statten."

„Anzeige, gegen w e n ? " A l l e sahen sich verbiestert an . „De K e e r l w a r d d o c h nich d a m l i c h sönd, dat w a r d o c h bloß e Spoaßva-gneeje", sagte der Bartscherer. U n d der K a r l orakelte v o n einer großen U n t e r s u c h u n g . Das sollte u n b e d i n g t v e r h i n d e r t w e r d e n , meinte der Bürgermeister . „Oh, w a t de Schnaps eenem d o c h fär Speränzkes enn-g ö w t . ' E r w a r für d i e W a h r h e i t , aber die anderen w o l l t e n d a n n d o c h nicht i m ganzen D o r f belacht w e r d e n . M a n könnte d o c h alles w i e d e r auf d e m s e l b e n W e g zurückbringen. K e i n P r o b l e m !

D i e N a c h t w a r s tockduster , u n d d i e e inz i ­ge Straßenlaterne verstreute i h r s c h u m m r i -ges L i c h t n u r spärlich. Besser hätten d ie drei es nicht treffen können. Sie schl ichen z u m Tatort , f anden aber d e n a m A b e n d vorher benutzten U n t e r b a u , eine k l o b i g e Bank, nicht w i e d e r v o r . K a r l st ieg jetzt auf die Schulter des Barbiers , u n d der Bürgermei­ster hakte d e n S c h i n k e n a n d i e Stange. Gera­de aber, als K a r l sagte, d a ß er ohne Unterbau nicht an d i e L u k e r a n k o m m e , w u r d e der H o f i n hellstes L i c h t getaucht, Scheinwerfer b lendeten d i e A u g e n .

„Hände h o c h oder i c h schieße" , bullerte eine i h n e n w o h l b e k a n n t e S t i m m e . „Das habt ihr euch , m e i n e Stammtischbrüder , ja fein ausgedacht . M i r e infach Schnaps i n mein Bier z u k i p p e n , p f u i D e i w e l n o c h m a l ! " Die Er tappten s c h w o r e n n u n , daß sie i h m doch n u r e inen Streich sp ie len w o l l t e n , w a r doch alles bloß Spaß! „ D a m m e l s k ö p p e seid i h r " , sagte der G e n d a r m , „und somit alle verhaf­tet."

D i e Haftansta l t e n t p u p p t e s ich als Blas-k o w s k e s gemütl iches W o h n z i m m e r , und z u r Strafe w u r d e n al le z u m sofortigen K o p p s k i e k e l w e i n t r i n k e n verdonner t .

Page 9: Folge 09 vom 04.03.1995

4. M ä r z 1995 - F o l g e 9 - Seite 9 £TO Cflpttußmbfaii K u l t u r

Überraschende Genialität Der Architekt Erich Mendelsohn und der Einsteinturm in Potsdam

E r i c h M e n d e l s o h n : S k i z z e z u m . . .

A ls E n d e Januar in B e r l i n - M i t t e das soge­nannte „ M o s s e - Z e n t r u m " e ingeweiht w u r d e , aus d e m w i e d e r e in M e d i e n ­

standort w e r d e n so l l , w a r a u c h der N a m e eines A r c h i t e k t e n i n al ler M u n d e , der das L icht der Welt i m ostpreußischen A l l e n s t e i n erbl ickt hatte: E r i c h M e n d e l s o h n (1887-1953). E r w a r es, der g e m e i n s a m m i t R i c h a r d N e u t r a u n d d e m B i l d h a u e r P . R. H e n n i n g v o n 1921 bis 1923 das markante G e b ä u d e a n der Schützen- , Ecke Jerusalemer Straße für d e n Ver leger R u d o l f M o s s e erbaut hatte. Das v o m K r i e g arg zerstör­te G e b ä u d e w u r d e jetzt rekonstruiert u n d er­weitert u n d s o l l auf über 40 000 Q u a d r a t m e ­tern V e r l a g e n , F u n k - u n d Fernsehstudios R a u m bieten.

Während es i n seiner östlichen H e i m a t n u r vergle ichbar w e n i g e Beispiele aus se inem Schaffen gab (die Jüdische Le ichenhal le i n A l ­lenstein, 1911/13; d i e heute noch erhaltene L o g e der D r e i Erzväter i n Ti ls i t , 1925/26; der J üdische F r i e d h o f a n der Stef f eckstraße i n Kön-gisberg , 1927/29), erregte e i n anderes Gebäu­de, das E r i c h M e n d e l s o h n z w e i Jahre z u v o r (1920-1921) errichtete, besonderes A u f s e h e n : der sogenannte E ins te in türm i n P o t s d a m , „ein auch für d i e Z u k u n f t bedeutsames Z e u g n i s des E x p r e s s i o n i s m u s " , w i e S ir N i k o l a u s Pevsner , 1902 i n L e i p z i g geborener A r c h i t e k t u r h i s t o r i ­ker, i n se inem mit t lerwei le z u m S t a n d a r d w e r k g e w o r d e n e n B u c h „Europäische A r c h i t e k t u r v o n d e n A n f ä n g e n b i s z u r G e g e n w a r t " (Pre-stel V e r l a g , München. 8. erweiterte u n d neuge­staltete A u f l a g e . 456 Seiten, 523 A b b . , brosch. , 49,80 D M ) erläutert. „Ähnlich w i e i n M e n d e l -sohns z a h l r e i c h e n Entwürfen v o n e twa 1914 bis 1924, d i e v o n d e m genia len , i m Ersten W e l t ­k r i e g gefal lenen Italiener Sant 'E l ia beeinflußt scheinen, w u r d e hier das S t r o m l i n i e n m o t i v eingeführt, das späterhin i n der a m e r i k a n i ­schen i n d u s t r i e l l e n F o r m g e b u n g auf so ver­hängnisvolle W e i s e d o m i n i e r e n sollte. A b e r auch i n der A r c h i t e k t u r selbst w u r d e n M e n d e l -sohns k u r v i g u m d i e E c k e n laufende paral le le H o r i z o n t a l e n unzählige M a l e nachgeahmt . "

Erste Entwürfe u n d S k i z z e n für d e n E i n ­s te inturm, der n o c h heute v o m Zentra l ins t i tut für A s t r o p h y s i k der A k a d e m i e der W i s s e n ­schaften für d i e E r f o r s c h u n g der Sonne ge-

C Kulturnotizen

K a r e l T r i n k e w i t z , Schriftsteller u n d Künstler aus Böhmen, w u r d e kürzlich mit der Senator-Biermann-Ratjen-Medaille des Hamburger Se­nats ausgezeichnet. Der Sproß einer Familie aus dem ostpreußischen Königsberg war Mitunter-zeichner der Charta 77 u n d lebt u n d arbeitet seit langen Jahren in H a m b u r g .

S t i f tung Deutschlandhaus B e r l i n - Johannes Bobrowski (Tilsit 1917 bis 1965 Berlin). Lesune und Vortrag. M i t w i r k e n d e : Er ika W i l d e u n d Bernd K u m m e r . Veranstaltungsort: Anna-Se-ghers-Bibliothek, Mein ingen . M i t t w o c h , 8. März, 19.30 U h r - Berliner Lieder u . a. v o n Walter u n d W i l l i K o l l o . Programm mit Barbara Luther-Gut-sche, Nicolaus Voutsinos u n d der Berliner V o k a l ­gruppe. Veranstaltungsort: H e i n r i c h - H e i n e - K h -nik, Neufahr land, A m Stinthorn 42. Sonntag, 19. März, 19.30 U h r .

D i e Künstlergilde hat den diesjahngen Jo-hann-Wentzel-Stamitz-Preis an den aus Posen stammenden Komponis ten Josef Tal vergeben. Tal war Schüler u . a. v o n H e i n z Tiessen ausi Kö­nigsberg. Die Ehrengabe des Preises erhalt Prof. Dr. Hans Peter Türk aus Klausenburg, den Inter­pretenpreis H a n n o H a a g aus St. Ingbert/Saar­land. Der Preis w i r d i m Rahmen eines Festaktes am 28. März, 19 U h r i m Kurfürstlichen Schloß z u M a n n h e i m überreicht.

Johann G o t t f r i e d Herder - A h n d u n g künfti­ger B e s t i m m u n g - Ausste l lung der Stiftung W e i ­marer Klassik i n Zusammenarbeit mit der btaats-bibliothek z u Berlin Preußischer K u turbesitz. Darmstadt, Hau s der Geschichte, Karolinenplatz 3, bis 2. A p r i l . Montag bis Sonnabend 10 bis 1/ Uhr , Sonntag 10 bis 13 U h r .

nutzt w i r d , entstanden bereits 1917an der fran­zösischen Front. M e n d e l s o h n schrieb an seine \ rau Luise aus I l ipau a m 24. Juni 1917: „ . . . N a c h einer Stunde Mittagsschlaf plötzlich Z e i ­chenfieber mit einer M e n g e S k i z z e n , d ie v i e l ­leicht so spontan bleiben, viel le icht z u r D u r c h ­führung k o m m e n . Das hängt ganz v o n der r u ­higen Zeit u n d äußeren D i n g e n ab. Der Impuls z u r Fassung braucht Abgeschlossenheit , d ie W e i t e r u n g nach vol lendeter S a m m l u n g läßt sich d u r c h nichts mehr beeinträchtigen. M e i s t f r e u n d l i c h e s ' , Tel lurisches u n d Planetar i ­sches . . . "

„Freundl iches" bezieht sich zwei fe l los auf Prof. D r . E r w i n F r e u n d l i c h , d e n Assistenten v o n A l b e r t Einste in . E n d e Oktober 1917 schrieb M e n d e l s o h n an F r e u n d l i c h : „ . . . Sie vermissen bei meinen A r b e i t e n d ie Rücksicht auf d ie Kapazität des M i t m e n s c h e n . . . M e i n e S k i z z e n s i n d Daten, K o n t u r f i x i e r u n g e n eines

Rlötzlichen Gesichtes. Ihrer baukünstlerischen latur nach erscheinen sie unmit te lbar als G a n ­

zes u n d w o l l e n so gehalten w e r d e n . Wesent­l ich bleibt d ie Geburt ; sie hat alle K e i m e i n s ich, deren angenehme Menschl i chke i t aber erst i n der E n t w i c k l u n g l iegen k a n n . N u n beruht je­der künstlerische E i n d r u c k auf eigener energe­tischer Steigerung. Tei le reihen s ich, neigen sich, überragen. Ihr Kräftespiel erst vermittelt d e n G e s a m t e i n d r u c k . . . "

E inste in selbst hatte sich dafür eingesetzt, daß D r . E r w i n F r e u n d l i c h , der e inzige deut­sche A s t r o n o m , der s ich u m d e n N a c h w e i s der Relativitätstheorie bemüht hatte, eine Obser-vatorenstelle i n P o t s d a m erhielt. Schließlich w a r auch der preußische Staat bereit, e in so l ­ches V o r h a b e n z u unterstützen. M i t H i l f e v o n Sponsoren konnte 1920/21 der Einste in türm auf d e m Telegrafenberg i n P o t s d a m errichtet w e r d e n . Es dauerte jedoch noch Jahre, bis e n d ­l i ch der Betrieb a u f g e n o m m e n w e r d e n konnte. A m 6. Dezember 1924 w a r es e n d l i c h soweit . Im Beisein v o n A l b e r t Einste in fand d i e o f f i z i ­elle Eröffnung statt. A u s Anlaß des 70jährigen Jubi läums w u r d e n u n i m K u p p e l r a u m des ne­ben d e m E i n s t e i n t u r m gelegenen Großen Re­fraktors eine Dauerauss te l lung eingerichtet. U n t e r d e m Ti te l „ V o m Großen Refraktor z u m E i n s t e i n t u r m " w i r d dort d ie Entstehungsge­schichte des T u r m s rekonstruiert .

Barbara Eggers, Ber l iner K u n s t h i s t o r i k e r i n u n d M i t a r b e i t e r i n an der A u s s t e l l u n g , d ie v o m Wissenschaf t sminis ter ium B r a n d e n b u r g ge­fördert w i r d , schreibt i m „Museums J o u r n a l " , Ber l in , Januar 1995: „Mendelsohn hatte das für A r c h i t e k t e n seltene Glück, seine ersten Ideen

v e r w i r k l i c h e n z u können, noch d a z u , ohne sich strengen gestalterischen Wünschen des Bauherrn unterwerfen z u müssen, w e n n er auch die technischen Vorgaben erfüllen muß­te. . . . D i e gestaltete Hülle jedoch bedeutete eine R e v o l u t i o n i n der A r c h i t e k t u r , z u der M e n d e l s o h n später sagt: , A l s meine frühen Entwürfe unter dieser Idee k u r z nach d e m Er­sten W e l t k r i e g mit d e m Tite l >Archi tektur i n Eisen u n d Beton< i n Ber l in ausgestellt w u r d e n , verlachte m a n sie als reine Buchi l lus tra t ion , d ie nichts mit A r c h i t e k t u r z u t u n hätte. M e i n erster Bau jedoch, der E ins te in turm, versuchte meine V o r s t e l l u n g mehr nach F o r m als nach Struktur auszudrücken. E r w a r i m Schützen­graben unter d e m Erlebnis des Krieges u n d d e m starken E i n d r u c k v o n Einsteins Theorie -beide Ereignisse kündigten große Verände­rungen an - geboren w o r d e n . ' "

Bereits secns Jahre nach der E i n w e i h u n g mußten umfangreiche Renovierungsarbei ten a m T u r m durchgeführt w e r d e n ; die E r f a h r u n ­gen mit der K o m b i n a t i o n v o n Beton u n d Z i e ­ge lmauerwerk w a r e n noch nicht wei t fortge­schritten. U n d so w u r d e n d ie äußeren Fenster­bänke u n d waagerechte Flächen mit Z i n k b l e c h abgedeckt, u m d e n Bau v o r e indr ingender Feuchtigkeit z u schützen. „Die Verb lechungen zerstören die Intention des Arch i tke ten , einen Bau als homogene Masse darzuste l len . Das einheit l iche Außere w i r d aufgebrochen. D i e Bleche betonen L i n i e n , die einer Betonung nicht bedürfen" , kri t is iert Barbara Eggers i n i h r e m Beitrag für das „Museums J o u r n a l " , hebt aber die „überraschende Genialität einer neuart ig gestalteten B a u f o r m jenseits jeder N o r m " h e r v o r , „die bis heute nichts v o n ihrer Fasz inat ion u n d Einzigar t igkei t eingebüßt hat . "

Diese Einzigar t igkei t aber ist es w o h l auch , die d e n B l i ck ablenkt v o m architektonisch durchaus Interessanten des Innenraums. A l s der T u r m 1967 renoviert w u r d e , entfernte m a n auch einen T e i l der Inneneinr ichtung, ohne je­d o c h z u wissen , w o h i n m i t d e n Tischen u n d Stühlen. D i e „heimatlosen M ö b e l " w u r d e n schließlich v o m Ost-Ber l iner Zentral inst i tut für Formgesta l tung übernommen u n d bef in­d e n s ich jetzt i m Besitz der S a m m l u n g i n d u s t r i ­elle Gesta l tung. N a c h Abschluß baul icher Sa­nierungsmaßnahmen w e r d e n sie i m Gebäude der ehemal igen Schultheiß-Brauerei, Prenz­lauer Berg, eine endgültige Heimstat t f i n d e n . D e r Leiter der S a m m l u n g , H e i n Köster, über die Möblierung des Einste inturms: „Mendel­sohn läßt d ie Möbel w e d e r d e m Beton entsprie-

. . . E i n s t e i n t u r m : A u s s t e l l u n g i n B e r l i n

ßen noch unterliegt er d e n V e r s u c h u n g e n einer vagabundierenden Phantasie . . . Interieur u n d Innenausstattung folgen v i e l m e h r e inem aske­tischen Wissenschaftspathos,, das der A u f g e ­regtheit die Bes innung ' , der ,Übertreibung die Einfachheit ' , der ,Unsicherhei t - das klare G e ­setz' (Mendelsohn) entgegensetzt. Möbel, Lichtführung u n d Farbgebung s i n d v o n höch­ster Karghei t , völlig d e n Forderungen geisti­ger A r b e i t untergeordnet. K e i n L u x u s , ke in Ornament , keine A b l e n k u n g . U n d dennoch -oder gerade deshalb - b i l d e n die Möbel eine Metapher , eine M e t a p h e r für d ie Relativität u n d Reflexivität wissenschaftl ich-geist igen A r b e i t e n s . "

„Die A r c h i t e k t u r des E ins te in turmes" , so Köster i n se inem Beitrag für das „Museums J o u r n a l " abschließend, „umspielt i n freier For ­m e n e r f i n d u n g die S tahlkonstrukt ion - d ie Sta­t ik bleibt d e m Betrachter verborgen - , d ie M ö ­bel zeigen unverk le idet Technologie u n d M a ­terial - d ie Statik ist für d e n Betrachter ables­bar. - W e n n s ich dereinst d ie wissenschaft l i ­chen A u f g a b e n des Einste inturmes erfüllt ha ­ben w e r d e n , w i r d i h m ein Schicksal nicht d r o ­hen, nämlich das einer abgeschlossenen G e ­schichtl ichkeit , d e n n sein Pathos ist das Pathos der H o f f n u n g : ,Formt aus d e n realen V o r a u s ­setzungen die K u n s t , aus M a s s e u n d L ich t d e n realen R a u m ' (Er ich M e n d e l s o h n , 1923)."

D i e A u s s t e l l u n g i m Großen Refraktor , G e ­bäude A 27, auf d e m Telegrafenberg i n Pots­d a m (Wissenschaftspark A l b e r t E ins te in , Nähe Landtag) ist sonnabends u n d sonntags v o n 10 bis 18 U h r geöffnet. S i l k e O s m a n

Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an Das Ostpreußische Musikstudio Salzgitter besteht nunmehr 40 Jahre - Umfangreiche Aktivitäten

In d i e s e m Jahr besteht das Ostpreußische M u s i k s t u d i o Salzgitter 40 Jahre. Es w u r d e m i t Unterstützung der örtlichen L O - G r u p -

pe i n Salzgitter-Lebenstedt a m 6. März 1955 i m d a m a l i g e n Stadtcafe gegründet. M u s i k f r e u n ­de aus Königsberg, d ie v o r der V e r t r e i b u n g z u ­s a m m e n musiz ier ten , n u n aber i n d e n ver­schiedensten Te i len der B u n d e s r e p u b l i k D e u t s c h l a n d lebten, unterstützten ebenfalls diese Init iative. D i e Gründungsversammlung gestaltete s ich z u e inem ostpreußischen M u ­sikfest m i t Instrumentalensembles, Chören u n d Tänzen. Es w i r k t e n mit : e in Klaviersextett der Orches tervere in igung Salzgitter unter der L e i t u n g v o n Konzertmeis ter Josef Pleyer , e i n Mädchenchor unter der L e i t u n g v o n E v a M a n -dschuk , der C h o r der ostpreußischen Jugend­g r u p p e u n d e in Jugend-Volks tanzkre is . Leiter u n a V o r s i t z e n d e r des M u s i k s t u d i o s w u r d e G e r h a r d Staff, Salzgitter, 2. V o r s i t z e n d e r H e i n z Broschat, E l m s h o r n , i n z w i s c h e n ver­storben. Das Gründungs-Musikprogramm umfaßte unter anderem auch K o m p o s i t i o n e n v o n G e r h a r d Staff. So t rug das Klavier-Sextett

seine Serenade „Eine kle ine E r i n n e r u n g " vor , während der Jugendchor sein „Lied v o n der K u r i s c h e n N e h r u n g " z u m E r k l i n g e n brachte.

D i e Gründungsidee w a r , Ostpreußen als e in musikal i sches L a n d der Öffentlichkeit v o r z u ­stellen. So erarbeiteten d ie M u s i k f r e u n d e m i t der Unterstützung zahlreicher Landsleute e i ­nen L i c h t b i l d e r v o r t r a g m i t Textbuch u n d Schal lplattenbeispielen, der nach u n d nach wei t über 100 Dias umfaßte. Z u jedem D i a w u r d e e in Text erarbeitet u n d , w o es möglich w a r , m i t e inem Schal lplat tenmusikbeispie l unterlegt. Es w u r d e n Komponis tenport ra i t s erarbeitet, Musikstätten zusammengestel l t , Solisten u n d Chöre, Orchester u n d andere M u s i k g r u p p e n erforscht. So entstand v o n der Ordensze i t ois i n d ie Gegenwart h ine in eine Vortragsaussage, die v e r b i n d l i c h das u m f a n g ­reiche M u s i k l e b e n i n Ostpreußen schilderte. „Das M u s i k l e b e n i n Ostpreußen" , so hieß d e n n auch der musikal i sche L i c h t b i l d e r v o r ­trag, der b a l d danach i n landsmannschaf t l i ­chen G r u p p e n , Schulen u n d V o l k s h o c h s c h u ­l e n z u sehen w a r . Daneben entstand später e in

L i e b e z u r M u s i k : G e r h a r d Staff a m K l a v i e r u n d d i e os tpreußische J u g e n d g r u p p e S a l z g i t ­ter -Lebenstedt (vor 40 Jahren) Fotos(2)Staff

zwei ter W o r t v o r t r a g , der wei tergehend i m Z e i c h e n Europas stand; er erhielt d e n Ti te l „Ostpreußen - e in europäischer Brücken­schlag i m Reich der M u s i k ' .

Zwölf Jahre l a n g w a r das Vor t rags team i n der B u n d e s r e p u b l i k unterwegs. 46 180 Reise­ki lometer w u r d e n bewältigt, also mehr als e i n ­m a l u m die Erde . 136 Städte w u r d e n m i t V o r ­trägen besucht, e inige mehrmals .

Es gab insgesamt 171 Vortragsveransta l tun-gen. D r e i m a l w a r der N o r d d e u t s c h e R u n d ­f u n k i m S t u d i o z u Gast . Es gab 34 Zusatzaus­stel lungen u n d 30 Konzer te der k le inen F o r m . Das T e a m bestand aus der Fami l i e Staff u n d W i l l i Krasse, e inem M u s i k f r e u n d aus Breslau als technischem Hel fer . R u n d 50 000 M e n ­schen w a r e n als Zuhörer dabei . 71 Z e i t u n g e n berichteten über d ie A r b e i t des Studios . Staff veröffentlichte seine 28-Seiten-Druckschrift „650 Jahre ostpreußische Musikgeschichte i n 400 D a t e n " i n einer A u f l a g e v o n 5000 Stück. A u c h veröffentlichte er Beiträge i n Fachzeit­schriften, i m Königsberger Stadt lexikon u n d sandte Beiträge für das entstehende Ostdeut­sche M u s i k l e x i k o n e in . Förderkreise des M u ­sikstudios bi ldeten sich i n E l m s h o r n , Rastatt u n d Bad A i b l i n g .

S icherl ich w e r d e n sich noch Landsleute an die Lichtbildervorträge er innern: H a m b u r g , A u r i c h , Leer, H a n n o v e r , D o r t m u n d , Bremen, Göttingen, Frankfurt , Rastatt, Dusseldorf , München, Kassel , E m m e r i c h u n d Schladen, u m nur einige Veranstaltungsorte z u nennen. U m f a n g r e i c n w a r e n auch die Briefwechsel mi t M u s i k i n s t i t u t i o n e n i n Österreich u n d H o l l a n d . A u s gesundheit l ichen Gründen w u r d e E n d e der siebziger Jahre diese Reistätigkeit einge­stellt. Weitergearbeitet aber w i r d bis heute i n der ostpreußischen musikgeschicht l ichen For­schung. „Wo die Sprache aufhört, fängt die M u s i k a n " , dieses W o r t v o n E . T. A . H o f f m a n n w u r d e z u r Leitschiene des M u s i k s t u d i o s i n d e n vergangenen v ier Jahrzehnten. d f

Page 10: Folge 09 vom 04.03.1995

J u g e n d £ 0 5 £flpmi(i(nMaii 4. März 1995 - Folge 9 - Seite 10

Hal lo Freunde, es ist schon länger her, daß ich Euch zuletzt an dieser Stelle begrüßen konnte. Nein, nein, ich habe mir kein Bein beim Skifahren gebrochen. Und auch unsere Redaktions­räume blieben vom Hochwasser verschont. Der Grund, warum Ihr die Jugendseite ver­missen mußtet (hoffentlich), ist noch schlimmer: Die Leitung zwischen Euch und dem „Ostpreußenblatt" steht seit Monaten still. Das macht mir die Arbeit ungemein schwer. Denn im Grunde weiß ich gar nicht, ob das, was ich hier anbiete, bei Euch überhaupt ankommt. Dabei hätte ich so gerne gewußt, was Ihr auf der Jugendseite lesen würdet. Teilt mir Eure Wünsche, Eure Kritik mit! Ich freue mich schon auf Eure Post, die ich demnächst sicher reichlich in meinem Briefkasten vorfinde. Bevor Ihr Euch an die Lektüre heranmacht, möchte ich Euch noch auf das Ferien-Projekt „Brückenbau " des Kieler Freundeskreises Ostpreußen aufmerksam machen. Dieser sucht Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren, die in diesem Sommer an einer kul­turellen Begegnung in Waschetten bei Ho­henstein teilnehmen wollte. Vorgesehen sind Vorträge und Diskussionen, Literatur­betrachtungen und landeskundliche Aus­flüge. Wer Interesse hat, melde sich bitte bei Jürgen M. Streich, Feldstraße 36, 25486 Alveslohe, Telefon 0 41 93/58 46.

Euer Lorbaß

M i t T a n z u n d G e s a n g B r ü c k e n g e b a u t R u s s i s c h e F o l k l o r e g r u p p e z u G e i s t i n Z e v e n - D o s 1 4 t ä g i g e P r o g r a m m H e ß k e i n e A t e m p a u s e z u

d i e Be t reuung der Gäste übernahm. D e r Tag

H a b e n m i t i h r e n A u f t r i t t e n d i e deutschen Gastgeber begeistert : Jugendl iche der russ i ­schen F o l k l o r e g r u p p e „Tschebotnaha" Foto Schmelz

Z w e i W o c h e n gastierte das Fo lk lore -Ensemble des heutigen Krasnosna-m e n s k e n e r S t a d t k u l t u r h a u s e s

„Tschebotnaha" auf E i n l a d u n g des Paten­kreises H a r b u r g u n d der Kreisgemeinschaft Schloßberg i n Westdeutschland. Für d ie U n t e r b r i n g u n g der 18 russischen Gäste m i t ihren deutschen F r e u n d e n stand der „Bio-H o f L i n d a u " i n Z e v e n z u r Verfügung. D i e L e i t u n g hatte El isabeth Schmelz , unterstützt v o n i h r e m E h e m a n n E r h a r d Schmelz sowie Renate u n d E r i c h R a m m i n g e r . D i e Fo lk lore -

Zwei tolle Wochen im Teufelsmoor Sommerlager der Kreisgemeinschaft Schloßberg - 26 Kinder waren d a b e i

A m Rande des weit über d ie G r e n z e n N o r d d e u t s c h l a n d s hinaus bekann­ten Künstlerdorfes i m Teufelsmoor

liegt die Jugendherberge v o n W o r p s w e d e . D o r t fand i m vergangenen S o m m e r die Fer i -enfreizeit der Kreisgemeinschaft Schloßberg statt. 26 K i n d e r aus ganz Deutsch land nah­m e n an der Veransta l tung tei l . Geleitet w u r ­de sie v o n El isabeth Schmelz . Ihr standen dabei E d i t h Torkler , Va lent ina S p i w a c k , C h r i s t o p h Plachta u n d als Jungbetreuer Sven Serieller u n d H e n d r i k Vorster z u r Seite.

Es begann a m Sonntag, d e m 24. Ju l i , m i t einer gemeinsamen Kaffeerunde. N a c h der feierlichen Begrüßung d u r c h G e r d Schattau­er folgte nach d e m gemeinsamen A b e n d e s ­sen e in A u s f l u g an d ie H a m m e , einen k l e i ­nen R u ß i m Teufelsmoor. A m M o r g e n d a ­nach fand eine Führung d u r c h W o r p s w e d e statt. Dabe i erfuhren die Freizeit tei lnehmer Interessantes über das Künstlerdorf. V o n e inem mehr als 50 Meter hohen H a u s b e r g konnten sie sogar die Hafenkräne v o n Bre­m e n b e w u n d e r n . Der A b e n d bot nach e inem

femeinsamen Singen die Gelegenheit , s ich ei Sport, Sp ie l u n d Spaß kennenzulernen.

A m nächsten M o r g e n standen die W o r p s -wede-Ral ley u n d ein Besuch des nahen H a l ­lenbades auf d e m P r o g r a m m .

Der M i t t w o c h , 27. Ju l i , sollte e in unverges­sener Höhepunkt der Ferienfreizeit '94 wer ­den : Diesen T a g verbrachten die Jugendl i ­chen i m H e i d e p a r k Soltau. Der Donnerstag begann mit Ostpreußenkunde, Basteln u n d

e inem Gesang i m Künstlerdorf. A b e n d s be­reiteten die K i n d e r ihre Lagerturniere vor . R i c h t i g gefeiert w u r d e d ie anschließende „Mitternachtsparty v o n W o r p s w e d e " , die erst spät i n der N a c h t ausklang . A m näch­sten M o r g e n w i d m e t e m a n sich der H e i m a t ­k u n d e . N e b e n d e m T h e m a „Ostpreußen" konnten d ie K i n d e r bei der Bes icht igung des M o o r k a h n - M u s e u m s einiges mehr über das Teufelsmoor erfahren.

N a c h d e m a m Sonnabend die Bastelaus­ste l lung vorbereitet w u r d e , verbrachten d ie Freizei t te i lnehmer d e n Sonntag nach i h r e m gemeinsamen K i r c h g a n g b e i m Baden. A m A b e n d w u r d e auf d e m Gelände der Jugend­herberge gegril l t . Spannend w u r d e es a m M o n t a g , als i m R a h m e n der Ral ley „Rasen­der Ostpreußen-Reporter" Landsleute ge­sucht u n d eingeladen w u r d e n . A m 2. A u ­gust führte die zwei te Tagesfahrt nach Bre­m e n , u n d a m T a g danaen u n t e r n a h m m a n bei strahlender Sonne eine K a n u f a h r t auf der H a m m e .

A m 6. A u g u s t w a r d ie Freizeit z u E n d e . B e i m Abschlußnachmittag verabschiedete Oberkre isdirektor H a n s - B o d o H e s e m a n n v o m Patenkreis H a r b u r g d ie K i n d e r . D i e Kreisgemeinschaft Schloßberg vertraten G e o r g Schil ler , G e r d Schattauer, M a r i e - L u i ­se A l t h a u s u n d Constanze A u g u s t i n - M a j e r .

A l l e Te i lnehmer der Ferienfreizeit '94 hof­fen darauf, daß es i n d iesem Jahr w i e d e r so­v i e l Spaß macht w i e i m Künstlerdorf W o r p s ­w e d e i m Teufelsmoor. C h r i s t o p h P lachta

V e r b r a c h t e n i n der Jugendherberge W o r p s w e d e d i e Fer ienf re ize i t '94: Te i lnehmer des Sommerlagers der Kreisgemeinscha f t Schloßberg

Foto Schroeder

g r u p p e w u r d e begleitet v o n der V o r s i t z e n ­d e n der K u l t u r v e r w a l t u n g i m R a y o n K r a s -nosnamensk, L u d m i l l a Bespa lowa; d ie G r u p p e w u r d e v o n Jelena M a k s i m o r o w a u n d Jur i Bespa low geleitet. D i e Gäste w u r ­d e n d u r c h d e n stel lvertretenden Kre i sver ­treter u n d Jugendbetreuer G e r d Schattauer i m N a m e n des Patenkreises u n d der K r e i s ­gemeinschaft Schloßberg herz l i ch begrüßt.

E i n vielseitiges P r o g r a m m w a r für d e n zweiwöchigen A u f e n t h a l t vorgesehen. Z u ­nächst w u r d e n i n Z e v e n d i e S tadtverwal ­tung , d i e Pol ize is tat ion, die M u s e e n , das K r a n k e n h a u s , das A l t e n - u n d Pf legeheim sowie d ie F i r m a M a p a u n d die Zentra lschule besucht. Bei e inem A u s f l u g nach Lüneburg stand die Bes icht igung des Ostpreußischen L a n d e s m u s e u m s i m M i t t e l p u n k t . D o r t konnten d e n russischen Gästen d ie ge­schichtl iche u n d kul ture l le B e d e u t u n g so­w i e d ie wirtschaft l iche E n t w i c k l u n g Ost ­preußens vermittel t w e r d e n . Ihnen w u r d e eine Dia-Serie gezeigt, i n der e in T e i l der F lucht u n d V e r t r e i b u n g 1944/45 d o k u m e n ­tiert w u r d e .

In W i n s e n w u r d e die F o l k l o r e g r u p p e v o n der dor t igen K r e i s v e r w a l t u n g empfangen. Anschließend g i n g es z u r Schloßberger H e i ­matstube, i n der Constanze A u g u s t i n - M a j e r

i m H e i d e p a r k Sol tau w i r d lange i n Er inne­r u n g der ju gen d l i c h en Sänger u n d Tänzer ble iben. Bei ihrer Fahrt d u r c h d i e Lünebur­ger H e i d e b e w u n d e r t e n d i e Gäste das Z u ­s a m m e n w i r k e n der ländlichen Bewirtschaf­t u n g m i t d e m F r e m d e n v e r k e h r . „Warum ist so etwas be i uns nicht möglich, unsere H e i ­mat ist d o c h a u c h schön" , fragten d ie jungen Russen.

E i n Ere ignis besonderer A r t w a r d i e T e i l ­n a h m e a m Schützenfest i n Halste-Egestorf . M i t i h r e m A u f t r i t t haben d i e Jugendl ichen das dort ige Kinder fes t u m r a h m t . D a s w a r a u c h ausschlaggebend für d i e Bete i l igung a m Schützenumzug u n d anderen Veransta l ­tungen , d i e s ich bis z u m späten A b e n d er­streckten. In der G e m e i n d e S o t t r u m e m p ­f i n g Bürgermeister Schröder d i e Fo lk lore ­g r u p p e z u e i n e m gesel l igen Gemeinschaf ts ­abend, be i d e m a u c h Gäste aus der französi­schen Partnerstadt v o n S o t t r u m dabe i w a ­ren.

E i n A u s f l u g nach B r e m e n w a r für d ie Gä­ste eine weitere A t t r a k t i o n . L e o n i e Schröder eine gebürtige Ostpreußin, zeigte d e n j u ­gendl i chen d i e Sehenswürdigkei ten der Hansestadt : D a s Rathaus m i t d e m R o l a n d , d ie Bremer S tadtmus ikanten , d e n D o m , das G l o c k e n s p i e l i n der Böttcherstraße u n d die historische Straße Bremens , d e n Schnoor .

N a c h e i n e m F o l k l o r e a b e n d i n H e e s l i n g e n be i Z e v e n hatten d i e Gäste Gelegenheit , deutsches F a m i l i e n l e b e n k e n n e n z u l e r n e n . D i e Be te i l igung a n Fami l ienfes ten w i e G e ­burtstag oder H o c h z e i t hat d i e Gäste aus Nord-Ostpreußen sehr bee indruckt .

Z u m Abschluß w a r d i e F o l k l o r e g r u p p e b e i m W i n s e n e r H a u p t k r e i s t r e f f e n z u Gast . Ihre L i e d e r u n d Tänze u n d nicht zu le tz t die s c h m u c k e n russ ischen V o l k s t r a c h t e n fan­d e n b e i m P u b l i k u m v i e l Be i fa l l . E i n g e m e i n ­sames P r o g r a m m m i t der W i n s e n e r V o l k s ­t a n z g r u p p e unter der L e i t u n g v o n A n n e l i s e u n d W e r n e r Lübbe b i lde ten e i n e i n d r u c k s ­vol les B i l d deutsch-russischer F o l k l o r e . Kreisvertreter G e o r g Schi l ler dankte schließlich be iden G r u p p e n für i h r e n A u f ­tritt u n d wünschte d e n russ ischen Gästen eine gute H e i m f a h r t . N a c h ihrer Rückkehr i n d ie H e i m a t schrieb L u d m i l l a B e s p a l o w a : „Unsere Gastspielreise ist beendet. Sie h i l f t uns i m G l a u b e n a n unsere Kräfte u n d M ö g ­l ichkei ten . D a s russische L i e d lebt . . . . . u n d unsere „Tschebotucha" w i r k t b e i m Über­brücken der K u l t u r e n , der Vergangenhei t u n d der Z u k u n f t m i t . "

E r i c h R a m m i n g e r / L u d m i l l a B e s p a l o w a

Junge Landsmannschaß Ostpreußen Fahrten- und Veranstaltungskalender 1995

08. -14. 04.

05.-07. 05.

05.-07. 05.

27. -28 . 05.

01.-05. 06.

09. -24. 06.

17. 06.

15.-30. 07.

28. -30. 07.

31.07.-10. 08.

05. -06 . 08.

06. -08 .10 .

20.-22.10.

17.-19. 11.

08.-10.12.

28 .12. -02.01.

S k i - u n d Wanderfre ize i t i n St. Johann/Südtirol

T e i l n a h m e a m 12. Bundesiugendkongreß der „Arbeitsgemeinschaft Junge G e n e r a t i o n " in Ber l in

Seminar „50 Jahre F lucht über See" i n K a p p e l n an der Schiet

BdV-Kongreß „50 Jahre F lucht u n d V e r t r e i b u n g " i n F r a n k f u r t / M a i n

Pfingstlager i m südlichen Ostpreußen (Rüdiger Stolle)

Radtour i m nördlichen Ostpreußen (E lard v . Gottberg)

E i n w e i h u n g des T a n n e n b e r g - D e n k m a l s i n Schleißheim

Kriegsgräberfahrt ins südliche Ostpreußen (Bertram G r a w )

Fahrt z u m Sommerfest nach H o h e n s t e i n (Rüdiger Stolle) (evtl. anschl . 10 Tage K a n u f a h r t über d i e M a s u r i s c h e Seenplatte)

Kinder f re ize i t i n M e c k l e n b u r g (Rene N e h r i n g )

Seminar der Landsmannschaf t Ostpreußen „50 Jahre Potsdamer A b k o m m e n " i n P o t s d a m

Deutschlandpol i t i sches Herbs tseminar i n Thür ingen

J L O - B u n d e s v e r s a m m l u n g i n Bad P y r m o n t

S ing- u n d V o l k s t a n z w o c h e n e n d e auf Klos ter M i c h a e l s t e i n (Prof. E i k e F u n c k / M a r g a r e t e Siebert/Rene N e h r i n g )

V o l k s t a n z - u n d L i e d s e m i n a r mit Weihnachtsfe ier i m südlichen Ost ­preußen

Jahreswechseltreffen (Klaus G u n d l a c h )

I

Page 11: Folge 09 vom 04.03.1995

4. M ä r z 1995 - F o l g e 9 - Seite 11 ^ 0 5 £ f i p m i S m b ( Q i i Literatur

Kindern und Enkeln ihre Wurzeln zeigen Markthausener erinnert an Flucht und Vertreibung im Rahmen einer Kirchspieldarstellung

T e i l e i n e r S t r a ß e n a n s i c h t v o n P o p e l k e n / M a r k t h a u s e n : Ins terburger S t raße

Fünf Jahrzehnte n a c h K r i e g s e n d e führen d i e os tdeutschen Flücht l inge u n d V e r ­tr iebenen m i t f r i e d l i c h e n M i t t e l n u n b e ­

irrt i h r e n K a m p f gegen d e n l i n k e n Zei tgeis t , der es s i c h z u r A u f g a b e gemacht hat, i m m e r unver f rorener d e r e n L e i d i n Frage z u stel len oder z u v e r t u s c h e n . Diese A u s e i n a n d e r s e t ­z u n g k a n n g e w o n n e n w e r d e n , w e n n m a n es versteht, m i t Se lbs tbewußtse in d e n v e r l e u m ­der ischen T h e s e n entgegenzutreten .

E i n e andere A u s e i n a n d e r s e t z u n g gestaltet sich s c h w i e r i g e r : D i e Z a h l d e r O s t d e u t s c h e n , die ihre einst b l ü h e n d e H e i m a t n o c h u n z e r -stört m i t d e m B l i c k des E r w a c h s e n e n o d e r H e r a n w a c h s e n d e n er leben k o n n t e n , w i r d i m m e r ger inger . So hart es a u c h k l i n g t : D ieser h e i m a t k u n d l i c h e W i s s e n s s c h a t z w i r d m i t d e m A u s s t e r b e n d e r E r l e b n i s g e n e r a t i o n i n w e n i g e n J a h r z e h n t e n v e r l o r e n se in , w e n n es

Beispielhaftes Werk Sammelband Heimatbriefe Pr. Holland

DER HEIMATBRIEF DES KREISES

PREUSSISCH HOLLAND

BAND II (HEFTE 8 • 10)

A ls Ergänzung zur u n v e r z i c h t b a r e n ü b e r r e g i o n a l e n

Wochenzeitung Das Ost­preußenblatt s ind die je­weil igen regionalen H e i ­matbriefe der ostdeut­schen Kreisgemeinschaf­ten z u betrachten. Bis auf eine A u s n a h m e werden sie einzeln gesammelt, bzw. i n O r d n e r n archi­viert. Eine Ausnahme b i l ­den die Heimatbriefe des Kreises Preußisch H o l ­land: Die jeweils 130 Seiten umfassenden Hefte im Format D I N A 5 werden z u je fünf gebunden und als Buch i n rotem Ganzleinen mit Goldprä­gung herausgegeben. Jetzt erschien Band II mit den Briefen 6 bis 10 der Jahre 1989 bis 1993. Die Bedeutung dieser handlichen Bände hebt Kreis­vertreter Bernd H i n z i n seinem Geleitwort her­vor: „All diese Beiträge tragen d a z u bei, daß die Schönheit u n d der Zauber der Landschaft des oberländischen Kreises Pr. H o l l a n d u n d das täg­liche Leben i n Stadt u n d Kreis lebendig bleiben und der Kreis i m öffentlichen Bewußtsein weiter lebt." E i n beispielhaftes Werk. Horst Zander

Bernd H i n z , D e r Heimatbr ie f des Kreises Preußisch H o l l a n d . Band II (Hefte 6 bis 10). Selbstverlag: Kreisgemeinschaft Preußisch H o l ­land, Matthiasstraße 38 (Hinz)), Hürth. 660 Sei­ten, Fotos, Zeichnungen, Kartenskizzen, Ganzle i ­nen, 57 D M

nicht gel ingt , i h n z u P a p i e r z u b r i n g e n , sei es z w e c k s Veröffent l ichung oder z u m i n d e s t für e i n A r c h i v .

D i e Kre i sgemeinschaf ten der L a n d s m a n n ­schaft Ostpreußen haben hervorragende D a r ­s te l lungen unserer K r e i s e herausgegeben. D a b e i w u r d e n d i e j ewei l igen V e r w a l t u n g s ­r ä u m e i n vie lgesta l t igen Te i laspekten w i e Wir tschaf t , V e r k e h r , V e r w a l t u n g , Geschichte u n d G e o g r a p h i e d o k u m e n t i e r t . B e i der V i e l ­z a h l der K i r c h s p i e l e u n d G e m e i n d e n ist eine detai l re iche V o r s t e l ­l u n g dieser E i n z e l b e r e i ­che n u r b e d i n g t z u ver­w i r k l i c h e n , sonst wür­d e das d e n R a h m e n der M o n o g r a p h i e n spren­gen. S o m i t s i n d E i n z e l ­v e r ö f f e n t l i c h u n g e n vonnöten. Seit Jahren u n t e r z i e h e n s ich L a n d s ­leute daher der M ü h e , ihre engere H e i m a t r e g i o n i n W o r t u n d B i l d für künft ige G e n e r a t i o n e n festzuhal ten. E i n e besondere C h r o n i k der F l u c h t u n d V e r t r e i ­b u n g gab H e r m a n n Ret t ig über se in i m K r e i s L a b i a u gelegenes K i r c h s p i e l M a r k t h a u s e n , v o r m a l s P o p e l k e n , heraus .

E i n l e i t e n d umschreibt Rett ig seine A r b e i t s ­methode: „Grundlage dieser D o k u m e n t a t i o n s i n d mündliche u n d schrif t l iche A u f z e i c h n u n ­gen, Briefe u n d Besuche be i Lands leuten , d ie i m Z u g e der K a m p f h a n d l u n g e n auf der F lucht überrollt u n d unvorstel lbares L e i d e n u n d Ent­b e h r u n g e n ertragen mußten . . . " (Seite 7).

„Erlebnisberichte v o n 1944 bis 1948" stel len auf 66 Seiten d i e Kernaussage des B u c h s als u n g e s c h m i n k t e Q u e l l e n s a m m l u n g dar . A l ­l e i n d i e Überschrif ten der Einzelbeiträge las-

Zeichnung Rettig

sen Sch l immstes erahnen, so z . B. „Mit 80 Jah­ren z u Fuß über das E is des Fr i schen H a f f s " , „Die gelähmte Schwiegermut ter d u r f t e n w i r nicht m i t n e h m e n " , „Man erschoß d e n S o h n v o r i h r e n A u g e n " .

W e l c h b lühenden, w o h l g e o r d n e t e n W i r t ­schaf ts raum das K i r c h s p i e l M a r k t h a u s e n v o r d e m völkerrechtswidrigen R a u b unserer H e i ­mat darstellte, beschreibt Ret t ig a n h a n d z a h l ­reicher Schwarzweiß-Fotos , Gebäudezeich­n u n g e n u n d Dorfplänen m i t d e n z u g e o r d n e ­ten E igentümernamen.

G a n z e Straßenzüge w u r d e n nachgezeichnet. Eine derartige Heißarbeit ist i n diesem U m f a n g nach Kenntn is des Rezensenten i n keiner ver­gleichbaren Dars te l lung bisher geleistet w o r ­den . N u n können Großmütter mi t ihren E n k e l n per Zeigef inger auf d e m Papier durchs D o r f w a n d e r n , z u g l e i c h deren Interesse an F a m i l i ­en- u n d Heimatgeschichte wecken.

D a r i n l iegt e i n wesent l icher Z w e c k dieser H e i m a t d a r s t e l l u n g : M i t ihrer H i l f e w e r d e n d i e n a c h f o l g e n d e n G e n e r a t i o n e n geist ig a n das L a n d der A h n e n g e b u n d e n .

A r b e i t e n w i e diese entstehen zumeis t unter großen persönlichen O p f e r n a n Z e i t a u f w a n d u n d erhebl ichem Geldbedarf . Z u m e i s t i m E i ­genver lag produzier t , lastet das f inanzie l le R i ­s iko des Absatzes ganz auf d e n Herausgeber .

A u c h deshalb gil t Lands leuten w i e H e r m a n n Rett ig e in patriotischer D a n k . M i t seinem groß­zügig i l lustrierten W e r k setzt er klare d o k u ­mentarische A k z e n t e . H a r t m u t S y s k o w s k i

H e r m a n n Rett ig (Hrsg.), K i r c h s p i e l Pope l ­ken/Markthausen. Historische Aufarbeitung u n d Dokumentation der Hucht u n d Vertreibung bis 1948. Selbstverlag: Hermann Rettig, Benzstra­ße 1, 51381 Leverkusen. 164 Seiten, Beilagen: 1 Landkarte, 5 Straßenansichten, zahlreiche SW-Fotos u n d Skizzen, farbiger Pappeinband, 34 D M

Ungewöhnliche Aussagekraft Großes Erinnerungsbuch von Hans-Ulrich Engel mit Texten und Fotos

D ies umfassende E r i n n e r u n g s b u c h läßt

I Betrachter u n d Leser Schönheit , V i e l ­falt u n d R e i c h t u m des berühmten u n d

gel iebten L a n d e s i m O s t e n , so w i e sie i n d e n Jahrzehnten v o r d e m Z w e i t e n W e l t k r i e g W i r k l i c h k e i t w a r e n , n o c h e i n m a l er leben. Es führt d e n Leser i n h e r v o r r a g e n d e n Fotos v o m D a n z i g e r W e r d e r bis z u r R o m i n t e r H e i d e ,

O S T P E E I L S S M N W.«»***« WIK ES WAR

Wie aus einem Guß gestaltet Das Varta-Handbuch ist weit mehr als nur ein Hotel-Führer

• VARTA HOTELS RESTAURANTS

E i n halbes Jahr­z e h n t n a c h d e r V e r e i n i g u n g M i t ­

te l - u n d W e s t d e u t s c h ­l a n d s w i r d i n v i e l e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n ü b e r d i e g e g e n w ä r t i g e B u n d e s r e p u b l i k D e u t s c h l a n d d i e e ins t i ­ge i n n e r d e u t s c h e T o ­d e s l i n i e als geist ige T r e n n l i n i e z w i s c h e n d e n B e w o h n e r n e i n u n d desse lben Staats aufrecht erha l ten . D o c h g ibt es a u c h W e r k e , d i e

in e r f reul i cher Se lbstvers tändl ichkei t n i c h t mehr auf d e r a r t veral tete D e n k k a t e g o n e n eingehen, so z . B. d e r V A R T A - H o t e l - F ü h r e r 1995/96.

V o n A a c h e n i m R h e i n l a n d b is Z w o t a i n Sachsen reicht d i e r ä u m l i c h e S p a n n e d e r n a c h

Pre i s - u n d L e i s t u n g s n i v e a u u m s c h r i e b e n e n H o t e l s u n d Restaurants .

W i r d der Geschäf tsre isende zusätzl iche A d r e s s e n w i e F l u g h a f e n a n s c h r i f t e n u n d A u -t o v e r m i e t u n g e n z u schätzen w i s s e n , k a n n der e inze l re i sende T o u r i s t be i d e n genannten F r e m d e n v e r k e h r s ä m t e r n wei tere , z u m a l pre i swer tere Unterkünf te er fragen o d e r auf­gelistete Sehenswürdigke i ten i n d e n i n d i v i ­d u e l l e n R e i s e p l a n e i n o r d n e n .

E i n e h a n d l i c h e Broschüre m i t Reisekar ten erleichtert das A u f f i n d e n v o n H o t e l s u n d M u s e e n . B e i m Durchblät tern des benutzer ­f r e u n d l i c h e n Führers stellt s i ch schne l l d i e E r k e n n t n i s e i n , d a ß m a n n icht erst ins A u s ­l a n d f a h r e n m u ß , u m e inen interessanten U r l a u b z u ver leben . H . S.

V A R T A Deutschland. Ausgabe 1995/96. Ex­perten empfehlen Hotels u n d Restaurants in Deutschland. Mairs Geographischer Verlag, Ost­f i ldern. 1048 Seiten, zahlreiche farbige Stadtplä­ne, mit Beilage Reisekarten, Efalineinband, 58 D M

v o n d e n Seen M a s u r e n s bis z u m M e m e l e r Tief, i n L a n d s c h a f t e n v o n k a u m faßbarer Größe u n d i n Städten m i t ihrer h is tor i schen u n d le­b e n s v o l l e n W i r k l i c h ­keit . Jeder Ostpreuße w i r d seiner engsten H e i m a t aufs neue be­gegnen. U n d a l len , d i e Ostpreußen nicht k a n n ­ten, w i r d es i n einer e i n ­

m a l i g e n G e s a m t s c h a u dargeboten. U b e r 60 Beiträge namhaf ter A u t o r e n - unter i h n e n R u d o l f G . B i n d i n g , L o v i s C o r i n t h , M a r i o n Gräfin Dönhoff , P a u l Fechter, Char lo t te K e y -ser, H a n s G r a f v o n L e h n d o r f f , A g n e s M i e g e l , G e r t r u d P a p e n d i e k , H e r m a n n S u d e r m a n n u n d Ernst W i e c h e r t - fangen Ges icht u n d Schicksa l Ostpreußens u n d seiner M e n s c h e n e in . In der Einführung zeichnet W i l l y K r a m p m i t w e n i g e n Str ichen e in fe insinniges u n d gültiges B i l d . E i n ausführlicher A n h a n g gibt sachl ich über Geschichte , K u n s t , K u l t u r u n d Wir t schaf t Ostpreußens A u s k u n f t . Dieser großformatige B a n d , eine erweiterte N e u a u s ­gabe des Gräfe u n d U n z e r - T i t e l s „Ostpreu­ßen, Westpreußen u n d D a n z i g " , ist e i n D o k u ­ment v o n ungewöhnl icher Aussagekraf t , an d e m nicht n u r jeder Ostpreuße F r e u d e haben w i r d . B a r b a r a P l a g a

Ostpreußen, w i e es war. Das Große Buch der Erinnerung mit 173 Fotos aus Ostpreußen, West-

Ereußen u n d Danzig . Herausgegeben von Hans-lrich Engel. Verlag Rautenberg, Leer. 168 Sei­

ten, 27 Färb- u n d 146 Schwarzweiß-Fotos, Efal in-Einband, mit farbigem Schutzumschlag, 48 D M

In der Redaktion eingetroffene

Neuerscheinungen

A s t f ä l l e r , O s w a l d (Hrsg . ) : D e u t s c h e N a t i o n a l - H e l d e n . D S Z V e r l a g , M ü n ­c h e n . 320 Sei ten, 100 Lebens läufe , ü b e r 200 A b b i l d u n g e n , L e i n e n m i t S c h u t z ­u m s c h l a g , 49,90 D M

B e k u s c h , E r h a r d J o h n : A n d e r W e i c h s e l g e n O s t e n . R o m a n . J a h n & E r n s t V e r l a g , H a m b u r g . 532 Sei ten, P a p p b a n d , 48,80 D M

B e n n i n g h o v e n , U r s u l a (bearbeitet v o n ) : D i e H e r z ö g e i n P r e u ß e n u n d d a s B i s t u m K u l m (1525-1691). Regesten aus d e m H e r z o g l i c h e n B r i e f a r c h i v u n d d e n O s t p r e u ß i s c h e n F o l i a n t e n . Veröf ­f e n t l i c h u n g e n a u s d e n A r c h i v e n P r e u ­ß ischer K u l t u r b e s i t z . H e r a u s g e g e b e n v o n W e r n e r V o g e l u n d Inse l in G u n d e r ­m a n n . B a n d 35. B ö h l a u V e r l a g , Köln . 218 Sei ten, E f a l i n , 76 D M

B e r g a u , M a r t i n : D e r J u n g e v o n d e r B e r n s t e i n k ü s t e . Er lebte Z e i t g e s c h i c h ­te 1938-1948. M i t e i n e m V o r w o r t v o n M i c h a e l W i e c k u n d m i t D o k u m e n t e n ü b e r d i e jüd ischen T o d e s m ä r s c h e 1945. Univers i tä tsver lag C . W i n t e r , H e i d e l ­b e r g . 276 Sei ten, 33 A b b i l d u n g e n , k a r ­toniert , 28 D M

B i n d i n g , R u d o l f G . : D a s H e i l i g t u m d e r P f e r d e . D o c u m e n t a H i p p o l o g i c a . D a r s t e l l u n g e n u n d Q u e l l e n z u r G e ­schichte des P ferdes . B e g r ü n d e t v o n O b e r s t H . H a n d l e r , O b e r s t W . S e u n i g , D r . W . U p p e n b o r n , D r . G . W e n z l e r . H e r a u s g e g e b e n v o n B r i g a d i e r K . A l ­brecht , S p a n i s c h e R e i t s c h u l e , G e n e r a l P . D u r a n d , C a d r e N i o a , S a u m u r , H . J. Köhler , P r o f . D r . E . - H . L o c h m a n n , E . v . N e i n d o r f f , D r . B . S c h i r g . G e o r g O l m s V e r l a g . 108 Sei ten, 67 Fotos , b rosch ier t , 24,80 D M

D a n e h l , D o r o t h e a : E i n W e g a u s d e r H e i m a t O s t p r e u ß e n b le ib t E r i n n e ­r u n g . V e r l a g F r i e l i n g & P a r t n e r , B e r l i n . 144 Sei ten, T a s c h e n b u c h , 16,80 D M

Frances , M i r i a m : I c h w i l l d e n T a g n o c h v o r d e m A b e n d l o b e n . G e d i c h t e . D e u t s c h e r T a s c h e n b u c h v e r l a g , M ü n ­c h e n . 144 Sei ten, brosch ier t , 12,90 D M

H i n d e l , G ü n t h e r : E i n f ä l l e u n d A u s ­f ä l l e . S p r ü c h e u n d W i d e r s p r ü c h e . V e r ­l a g H a a g + H e r c h e n , F r a n k f u r t / M . 114 Se i ten , brosch ier t , 16,80 D M

K l u b e , F r i e d e m a n n ( H r s g . ) : E i n s c h i c k l i c h e r P l a t z ? K ö n i g s b e r g / K a ­l i n i n g r a d i n d e r S icht v o n B e w o h n e r n u n d N a c h b a r n , f ib re V e r l a g , O s n a ­brück . 242 Sei ten, broschier t , 44 D M

M a d e r , R i c h a r d : B r a n d e n b u r g . E i n e F a h r t z u r W i e g e P r e u ß e n s u n d i n d i e H e i m a t T h e o d o r Fontanes . P o t s d a m , F r a n k f u r t (Oder ) u n d C o t t b u s e n t d e k -k e n . E i n A u s f l u g z u m Seengebiet a n d e r H a v e l u n d Spree . F a l k e n - V e r l a g , N i e d e r n h a u s e n . 96 Se i ten , A b b i l d u n ­g e n , Regis ter , 1 F a l t k a r t e i m h i n t e r e n V o r s a t z , brosch ier t , 19,80 D M

O h s a m , B e r n h a r d : H u n g e r & S i c h e l . D i e G e s c h i c h t e e iner F l u c h t . Kös ler V e r l a g , Köln . 392 Sei ten, A b b i l d u n g e n , E f a l i n , m i t S c h u t z u m s c h l a g , 39,80 D M

P u t t k a m m e r , J o a c h i m : P a s t o r s w a k -k e r e S tre i ter . H e i t e r e D o r f c h r o n i k . E u ­g e n S a l z e r - V e r l a g , H e i l b r o n n . 144 Se i ­ten , E f a l i n , m i t S c h u t z u m s c h l a g , 28 D M

R i n g e l , E r w i n : D a s A l t e r w a g e n . W e g e z u e i n e m erfül l ten L e b e n s a b e n d . D e u t s c h e r T a s c h e n b u c h v e r l a g , M ü n ­chen . 240 Sei ten, broschier t , 14,90 D M

S t ü r m e r , V i k t o r : P a s s i o n d e r G r e n z ­l a n d d e u t s c h e n . Se lbs tver lag : W i l l i ­b a l d Völs ing , I n d u s t r i e h o f 8-10, 31180 G i e s e n - H a s e d e . 102 Sei ten, A b b i l d u n ­g e n , broschier t , 10 D M

W e s t p h a l , W i l f r i e d : D e i n B i l d i n m e i n e m H e r z e n . R o m a n . E u g e n S a l ­z e r - V e r l a g , H e i l b r o n n . 280 Sei ten, E f a ­l i n , m i t S c h u t z u m s c h l a g , 39,80 D M

Die Redaktion behält sich vor, den einen oder anderen Titel zu besprechen.

Page 12: Folge 09 vom 04.03.1995

9

Geschichte D O S t f i p m i W f n i l 4. März 1995 - Fo lge 9 - Seite 12

Vor 50 Jahren Auszüge aus dem Kriegstagebuch (Lage-*

buch) des Oberkommandos der Wehrmacht 5. 3, 1945. Heeresgruppe Weichsel; Bei

1 *la rhe wurde der Feind abgewiesen; jedoch drangen Panzer bis Greifenberg vor. Vor Kolberg 2 bis 3 Schützen-Regimenter und 90 Panzer (die Festung ist nur schwach be­setzt). Kämpfe vor Belgard. Die eigenen Kräfte, die noch an der ehemaligen Front '{eben, wurden unterdem Befehl des Gene­ra) Krappe zusammengeschlossen und ver­suchen, sich in westlicher Richtung nach Labes durchzuschlagen. Bei Tempelbtirg stieß der Feind nach Norden vor. Er erreich­te auch die Persante. Von der 2. Armee un­vollständige Meldungen. Links der Weich­sel Beziehen einer Sicherungslinie. Heeres­gruppe Nord: Nicht so starke Angriffe wie an den Vortagen. Das AOK verlegte nach Piilau.

6. 3.1945. Heeresgruppe Weichsel: Die 9. Fallschirm-Jäger-Division, die bei Golinow eingesetzt wurde, wird durch die 1. Mari­ne-Division (bisher Marine-Schützen-Divi­sion) ersetzt. Dem Gegner gelang es, mit wenigen Panzern bis in die Gegend Wollin zu kommen. Bei Kolberg nur noch 50 Pan­zer. Belgard scheint sich zu halten. Bei Schlawe wurde die eigene Front zurückge­nommen. Bei Bütow und Stolp weiterhin Schwerpunkte. Die Schlachtgruppe „Lüt-zow" wurde von Gotenhafen nach Swine­münde verlegt. Der Abtransport der Flüchtlinge von Kolberg ist angelaufen. Da in Danzig sich 1 000 000 Flüchtlinge in Be­wegung gesetzt haben, ist die Gesamtsum­me der Flüchtlinge nun auf 10 Millionen angestiegen. Aus der Reserve an Luftwaf­fen-Betriebsstoff wurden für Pommern 1000 cbm zur Verfügung gestellt. Gegen Graudenz Beginn des Großangriffs. Die Be­satzung ist in einem engen Raum, in der Festung Courbieres, zusammengedrängt. Pas Ende des Widerstandes steht bevor. Angriffe gegen Königsberg von Süden und Norden. 100 Bomber gegen die Stadt.

7. 3. 1945. Heeresgruppe Weichsel: Von Kolberg keine neuen Meldungen. Feindli­cher Druck bei Stolp, Bütow. m Graudenz ist der eigene Widerstand zu Ende gegan­gen. Der Feind meldet die Gefangennahme von einem General und 5000 Mann. In Ost­preußen Angriffe bei Zinten. Die Division „Großdeutschland" schoß 20 Panzer ab. Feindliche Schwerpunkte bei Breslau -Frankfurt a. d. O. - Königsberg, der eigene ostwärts Wollin.

8. 3. 1945. Heeresgruppe Weichsel: Im Stettiner Haff keine eigenen Kräfte mehr. Rückzug der eigenen Kräfte bis Wollin, die eigenen Schiffe Wurden aus Stettin ausge­fahren, so daß in Swinemünde ein bedroh­licher Stau von Schiffsraum besteht. Der Ausfall von Stettin ist empfindlich. Weitere Angriffe bei Kolberg. Ein Ausbruchsver­such scheiterte. Gegenüber der 2. Armee weiterer Druck. Die 4. Panzer-Division wird nach Norden herumgezogen. Heute früh trat der Feind an dem Ortsverteidi­gungsring von Danzig auf. Ferner hat er südlich der Marienburg den Übergang über die Nogat vollzogen und ist in die Nie­derung eingebrochen. In Ostpreußen nur geringe Tätigkeit.

9.3.1945. Heeresgruppe Weichsel: Feind­liche Fliegerangriffe gegen Stettin. Bei Kol­be rg gleiche Lage. DieGruppe Tettau konn­te sich nach Horst (Ostsee) durchschlagen. Schwerpunkt des Feindes bei Danzig. Kar­thaus und Schöneck gingen verloren Ost­preußen: Lage wie bisher. Feindliche Schwerpunkte bei Küstrin und Königsberg.

10.3.1945. Heeresgruppe Mitte: Kolberg weiter von allen Seiten angegriffen, dabei auf beiden Seiten hohe Verluste. Aus Kol­bert wurden abtransportiert 25 000 Men­schen; 40 000 müssen noch abtransportiert werden. Die in Swinemünde liegenden Kräfte sind für Einsatz an der pommer­schon Küste freigegeben, darunter der Kreuzer „Lützow und „Scheer". Verbin­dung über Königsberg ist möglich; ferner wird ein Funkverkehr über Bornholm ein­gerichtet. Bei Karthaus brach der Feind mit 10 Panzern in den Raum westlich Zoppot durch; 5 wurden abgeschossen. An der No­gat gleiche Lage. In Ostpreußen mußte der Kanal durch Eisbrecher aufgebrochen wer­den. Bei Zinten ÖrtlicheKämpfe. In Kurland gleiche Lage.

11.3.1945. Heeresgruppe Weichsel: Star­kem Artillerie-Feuer auf Kolberg, das brennt. Unterstützung der Landkämpfe durch einen Zerstörer. Der Feind kam bis 2 km südlich Neustadt vor. Falls es dem Geg­ner gelingt,die Halbinsel Heia abzuschnei­den, würde dies eine wesentliche Verschär­fung für die Kriegsmarine und die Flücht­linge bedeuten. Von Süden ist der Gegner bis in den Raum westlich Gotenhafen vor­gedrungen. Der GenStdH hat einen Befehl herausgegeben, um die Flüchtlingsbewe-gung zum 1 lalten zu bringen, da diese die militärischen Operationen behindern. Es handelt sich in diesem Raum um 600 000 Menschen. Fortgang der Kämpfe in der Niederung. In Ostpreußen nur geringe Tä­tigkeit.

Die Bischöfe von Samland (I):

Dem Hochmeister gehorsam verpflichtet Christliche Lebensbilder aus drei Jahrhunderten im Ordensstaat Preußen / Von Friedrich Borchert

D i e T e r r i t o r i e n der v i e r preußischen Bis tümer : E r m l a n d (E), K u l m (K) , Pomesanien (P), S a m l a n d (S) Zeichnung Borchert

Nach einer vor zwei Jahren in 2>n3 €>ft-preitftcttfrtatt veröffentlichten achtteiligen Serie über die Bischöfe des Ermlands soll mit dieser neuen Reihe versucht werden, die zwanzig samländischen Bischöfe aus dem 13. bis 16. Jahrhundert und die Geschichte des Bistums Samland vor dem Vergessen zu bewahren. Dies ist ungleich schwieriger, weil das Bistum Samland weder die Selb­ständigkeit noch die Bedeutung seines erm-ländischen Nachbarn jemals erreichte und bereits 1525 in der Reformation unterging.

S chon vor der Jahrtausend wende hatte der Missionar Adalbert von Prag bei seinen Missionsreisen das Samland erreicht. Er

soll seinen Märtyrertod am 23. A p r i l 997 bei Tenkitten am Ostseestrand, nur wenige K i l o ­meter v o m späteren Sitz der samländischen Bi ­schöfe in Fischhausen, gefunden haben.

Das Samland war also v o n der christlichen M i s s i o n früher als die anderen prussischen Gaue erreicht worden. Seine Bewonner waren kenntnisreicher u n d aufgeschlossener als ihre Landsleute i m Binnenland, denn sie hatten schon i n frühester Zeit Kontakte z u r übrigen Welt durch Seefahrer u n d Bernsteinhändler erfahren. Im 8./10. Jahrhundert richteten W i ­kinger i n Wiskiauten bei Cranz einen Handels­platz mit Hafen ein.

Ihre Schiffe durchfuhren das seinerzeit i n der Nähe an der W u r z e l der Kurischen N e h ­rung befindliche Seetief, u m ihren anderen Handelsplatz bei L inkuhnen am damals noch schiffbaren Schalteik-Ruß des Memeldeltas z u erreichen.

Sicher waren Wikinger-Schiffe auch durch das früher bei Lochstädt befindliche alte See­tief in die Haffbucht v o n Schonewic (Fischhau­sen) vorgedrungen u n d hatten mit der Bevöl­kerung auch i m Süd teil des Samlands Bezie­hungen aufgenommen.

Für diesen Tei l des Samlands interessierte sich bereits vor der Eroberung durch den Deut­schen Orden die zur See- u n d Handelsherr­schaft i m Ostseeraum strebende freie Reichs­stadt Lübeck. Sie hatte i m ersten Prussenauf-stand (1242-49) d e m Deutschen Orden Hi l fe ­leistungen zugesagt, wofür ihr der Landmei ­ster Heinr ich v o n W i d a ein Drittel des Sam­lands abtreten wollte. D a Lübeck jedoch keine Hi l fe leistete, blieb der Vertrag unausgeführt.

Im zweiten A n l a u f gelang i m Januar 1255 der Vorstoß eines Kreuzrahrerheers über das Eis des Frischen Haffs. Die in einem weiten Bogen durch das gesamte Samland vorgetragene Of­fensive führte z u dessen Eroberung. M i t der Gründung von Burg u n d Stadt Königsberg sollte die neugewonnene Machtposit ion gefe­stigt u n d der Fe ldzug beendet werden. Die

kirchliche Eintei lung der eroberten preußi­schen Gebiete war schon 1243 auf Weisung v o n Papst Innocenz IV. durch seinen Legaten W i l ­he lm von M o d e n a vorgenommen worden. Z u den bereits eingerichteten Diözesen K u l m , Po­mesanien u n d Ermland k a m als letzte das Bis­tum Samland h i n z u .

E i n Drittel des neugewonnenen Landes er­hielt der Bischof als weltliches Terr i tor ium, v o n d e m er wiederum ein Drittel d e m D o m k a ­pitel zur Verwal tung u n d N u t z u n g abgeben mußte.

Die neue Diözese w u r d e v o m Hei l igen Stuhl dem Erzbischof v o n Riga als Metropoli ten u n ­terstellt, der dadurch erheblichen Einfluß auf die Einsetzung der Bischöfe u n d auf die K i r ­chenpolitik i m Preußenland gewann.

Die Landesteilung zwischen Orden , Bischof u n d Domkapite l unterlag heftigem Streit mit wiederholten Änderungen der Grenzziehung u n d führte erst 1322 z u einer endgültigen Fest­legung. Dabei war kein zusammenhängendes bischöfliches Terri torium entstanden, sondern es ergaben sich vielmehr drei getrennte Teile. Z w e i Teilgebiete lagen i m Samland u n d eins i n dem inzwischen eroberten nadrauischen Ge­biet des oberen Pregels u n d der lnster.

Bei der Auf te i lung des Samlands bestimm­ten die Forderungen beider Parteien nach A n ­teilen an der ertragreichen Bernsteinküste w i e auch nach Zugang z u den beiden fischreichen Haffs die Verhandlungen. So erhielt der B i ­schof ein i m Bogen v o m Frischen Haff nach Nordwesten verlaufendes Segment, das z w i ­schen Palmnicken u n d Brüsterort die Seeküste erreichte, u n d i m Osten v o n Königsberg einen breiten, i n Nord-Süd-Richtung verlaufenden Streifen, dessen südliche Basis der Pregel b i l ­dete u n d der i m N o r d e n am Kurischen Haff endete.

Der ursprünglich dem Bistum zugesproche­ne Südwestzipfel des Samlands a m Seetief bei Witlandsort w u r d e aus strategischen Gründen durch Tausch 1264 an den Orden übertragen. A l s Sicherungsbollwerk gegen die Frische N e h r u n g u n d z u m Schutz des Schiffsverkehrs i n der schmalen Fahrrinne zwischen Ostsee u n d Haff errichtete der O r d e n dort die Burg Lochstädt.

Das neu gewonnene Samland war ein weit­gehend unterentwickeltes Gebiet ohne einheit­liche politische Führung. Seine Einwohner leb­ten i n einer einfachen Bauernkultur i n Stam­mesverbänden zusammen. Das L a n d w a r we­nig erschlossen, u n d auf die neuen Herren mit ihren doch weitergehenden zivilisatorischen Ansprüchen wirkte es chaotisch.

A l s 1260 i m ganzen Ordensland der große Prussenaufstand entflammte, ging vieles v o n d e m gerade erst Errichteten u n d Kult ivierten wieder verloren, o b w o h l besonders i m Sam­

land viele der Getauften u n d ihre einheimi­schen Edlen d e m O r d e n die Treue hielten und dadurch W i r k u n g u n d Dauer des Aufstands verringerten.

Die i m Sprachgebrauch als „Wittlinge" be­zeichneten treuen Stammpreußen halfen schon frühzeitig bei der Befr iedung u n d beim Wiederaufbau mit u n d w u r d e n v o m Orden durch Belehnung mit Ländereien belohnt.

A u c h die kirchliche E n t w i c k l u n g der ersten Jahre des neuen Bistums Samland spiegelt chaotische Zustände wider . Bereits 1251, also noch vor der Eroberung des Gebiets, ernannte der Erzbischof Alber t v o n Riga den Dominika­ner Thetward z u m Bischof v o n Samland und erteilte i h m unter Assistenz des Bischofs Ru­dolf v o n Schwerin die Weihe.

Offensichtlich w a r der Electus wegen seiner guten Beziehungen z u m ordensfeindlichen H e r z o g Swantopolk v o n Pommerel len dem Metropol i ten besonders genehm. Der Erwähl­te u n d Geweihte w u r d e v o n Papst Innocenz IV. nicht bestätigt u n d hat sein B is tum nie betre­ten.

Vie lmehr bestellte der Papst bereits 1252 den v o n i h m selbst erwählten Franziskaner Johann v o n Diest z u m ersten Bischof v o n Samland. Als K a p l a n König W i l h e l m s v o n H o l l a n d hatte er seine Berufung w o h l dessen Fürsprache zu verdanken. U r k u n d l i c h w u r d e Bischof Johann erstmals a m 2. Juni 1252 i n seiner neuen Würde genannt.

Franziskaner erster Bischof D a aber auch er sein B is tum nicht betreten

konnte, wirkte er zunächst als Weihbischof v o n Utrecht, bis i h n der Papst schließlich im Frühjahr 1254 nach Lübeck versetzte, w o er am 11. September 1254 seinen feierlichen E inzug als neuer Bischof hielt.

M i t d e m w i e d e r u m v o m Papst selbst erkore­nen Bischof H e i n r i c h v o n Strittberg, der 1255 mit d e m Ordensheer als erster Bischof von Samland seine Diözese auch w i r k l i c h betrat, beginnt nach den vorhergegangenen theoreti­schen Investituren die eigentliche Geschichte der samländischen Bischöfe.

In einem Ze i t raum v o n 270 Jahren nahmen die nachfolgend genannten Bischöfe den sam­ländischen Bischofsstuhl ein:

0. Johann v o n Diest 1252-1254, 1. H e i n r i c h v o n Strittberg 1254-1274, 2. Kris tan v o n Mühlhausen 1276-1295, 3. Siegfried v o n Regenstein 1296-1310, 4. Johannes I. Cläre 1310-1344, 5. Jacobus (von Bludau) 1344-1358, 6. Bartholomäus (von Radam) 1358-1378, 7. Tylo/Theodorius (von Stobenhayn)

1379-1386, 8. H e i n r i c h II. C u b a l (Kuwal) 1386-1395, 9. H e i n r i c h III. v o n Seefeld 1395-1414,

10. H e i n r i c h IV. v o n Schaumburg 1414-1416, 11. Johannes II. (von Saalfeldt) 1417-1425, 12. M i c h a e l Junge 1425-1441 13. Nico laus II. v o n Schöneck 1442-1470, 14. Dietr ich v o n C u b a 1470-1474, 15. Johannes III. R e h w i n k e l 1474-1497, 16. Nicolaus Kreuder 1497-1503, 17. P a u l v o n W a t h 1503-1505, 18. Günther v o n Bünau 1505-1518, 19. Georg v o n Polentz 1518-1525.

Bischofsburg in Fischhausen Die ersten dre i Bischöfe stammten aus dem

thüringisch-fränkischen R a u m . Ihnen war der Bischofsstuhl mehr als Pfründe denn als Aner­kennung für seelsorgerische Qualitäten zuge­sprochen w o r d e n . Sie gingen deshalb nur un­gern i n das ferne, unkult ivierte L a n d u n d hiel­ten sich dort auch nur zeitweise auf, w e n n es ihre Amtspf l ichten unumgänglich machten.

Der Sitz des Bischofs w a r i n der ersten Zeit in der B u r g Königsberg, u n d z w a r i n der alten H o l z - / E r d e - B u r g auf d e m Gelände der späte­ren V o r b u r g . D o c h das enge räumliche Neben­einander mit den Rittern führte ba ld z u Reibe­reien, so daß der Bischof bereits 1263 seinen A n t e i l a m „Castrum kunig isberch" gegen Ent­schädigung aufgab u n d mit H i l f e des Ordens i n Fischhausen eine eigene Bischofsburg er­bauen ließ. 6

1285 w u r d e das samländische Domkapite l gegründet u n d i n den Deutschen O r d e n inkor-ponert. Seine Mi tg l ieder waren d e m Hochmei ­ster z u Gehorsam verpflichetet. H i e r d u r c h war eine gute Zusammenarbeit vorgegeben und die W a h l des Bischofs aus den Reihen des Or­dens oder seiner Freunde gewährleistet, so­weit nicht der Papst v o n seinem Einsetzungs­recht Gebrauch machte. Das Kapi te l hatte z u -2J -se inen Sitz i n Fischhausen, siedelte aber bald nach Königsberg u m , w o Kathedrale und K u r i e n entstanden. W i r d fortgesetzt

Page 13: Folge 09 vom 04.03.1995

4. März 1995 - Folge 9 - Seite 13 £ 0 5 £ f i p r m ß c n b f a i i O s t p r e u ß e n heute

In der in Goldap erscheinenden Halbmo­natszeitung „Gotdapzbliska" („Goldap aus der Nähe") berichtet Mirosfaw STapik über den bei Goldap geplanten Übergang zwi­schen dem polnischen und russischen Ho­heitsbereich Ostpreußens. Für die Leserin­nen und Leser der Wochenzeitung ©f t -V r c u u c n b t n r t hat unsere Korrespondentin für Süd-Ostpreußen und Hinterpommern, Eleonore Kutschke, die wichtigsten Informa­tionen zusamamengefaßt.

Seit einigen Jahren bemühen sich pol­nische und russische Dienststellen, einen weiteren Übergang zwischen

dem polnischen und dem russischen Machtbereich der Provinz Ostpreußen zu schaffen. Auf polnischer Seite sind die Vorbereitungen weit vorangeschritten, auf russischer Seite herrscht Stagnation. Dennoch sollte dieser Übergang am 1. Dezember 1994 eröffnet werden. Es kam nicht dazu. Stattdessen wurde eine Ersatz-Zeremonie durchgeführt zur Inbetrieb­nahme der Anlagen und des Übergangs Goldap-Gumbinnen auf polnischer Seite.

„Was das heißt, dienstlicher Übergang', das weiß ich bis jetzt nicht. Ob der für den Bürgermeister oder den Senator vorgese­hen ist, ich weiß es nicht. Auch für mich ist es nicht einfach, mich darauf einzustel­len", sagte der an dem Treffen teilnehmen­de Woiwode von Suwalki, Cezary Cieslu-kowski.

A n die versammelten Journalisten ge­richtet sagte er u. a.: „Die Geschichte die­ses Übergangs begann vor vier Jahren. Die Anregung dazu gaben gemeinsam der an­wesende russische Botschafter und die Obrigkeiten der Stadt und der Gemeinde Goldap. Dank dieser Bemühungen wurde 1992 ein polnisch-russischer Vertrag zur Eröffnung dieses Übergangs geschlossen. Diese gemeinsamen Bemühungen wur­den 1993 beim zweiten ,runden Tisch' be­stätigt."

Über die weitere Entwicklung berichtet die „GoXdap z bliska": Im Juli des vergan­genen Jahres gab es ein Arbeitstreffen der russischen Seite mit den polnischen Be-

I s t e r n u n e r ö f f n e t o d e r d o c h n i c h t ? Posse um einen polnisch-russischen Übergang in Ostpreußen von Goldap nach Gumbinnen

Entsprechend dem Beschluß des pol­nisch-russischen Rats vom September sollte die Eröffnung des Übergangs am 1. Dezember 1994 erfolgen. U m das zu er­möglichen, hat die polnische Seite viel ge­tan, um die Infrastruktur für den Tag fer­tigzustellen.

Dazu wörtlich der Woiwode: „Wir wa­ren also bereit zur Eröffnung dieses Über­gangs. Im vergangenen Monat wurde der russischen Regierung eine Anmerkung der polnischen Regierung überreicht.

Nun, warum können wir also den Über­gang jetzt nicht eröffnen? Ganz einfach: Weil wir keine Antwort auf die Anmer­kung bekommen haben.

Es ist selbstverständlich eine Angele­genheit der russischen Regierung. Ich möchte aber erklären, daß ich nicht im­stande bin, eine Entschuldigung für so ein Verhalten zu finden. Ich denke, es ist eine Art Unterschätzung beiderseitiger Über­einstimmungen.

Ich sage dies mit aller Achtung für den Herrn Botschafter, den ich sehr schätze und der sich bis heute sehr bemüht hat, um diesen Übergang jetzt eröffnen zu können.

Hingegen möchte ich sagen, daß es mir eine Freude ist, unserem Grenzdienst die­sen Übergang zum Gebrauch zu überge­ben. Ab heute werden sie hier die Wirte sein.

Ich hoffe, daß bis zur Eröffnung des Übergangs nichts Böses passieren wird."

Botschafter Jurij Kaschlew unterstrich, daß der Übergang Goldap-Gumbinnen eine gemeinsame Initiative der Goldaper Bürgermeister und seine sei. Er versuchte einen Grund zu nennen, warum die Eröff­nung zum festgelegten Zeitpunkt nicht gelang. Seinen Worten nach fehlen die In­frastruktur und Wohnungen für den Grenzdienst auf russischer Seite.

Woiwode Cieslukowski antwortete, daß es wahrscheinlich unterschiedliche Mei­nungen innerhalb verschiedener Dienst­stellen Rußlands gebe; dies habe sich

Das Wetter in der Heimat im vergangenen Monat / Analysiert von Meteorologe Dr. Wolfgang Terpitz schon in Rauschen gezeigt.

Die offene Schranke trügt: Der Übergang bei Schäferberg (Klein Kummetschen) ist immer noch nicht benutzbar Foto Rothe

zirksvertretern, die gemeinsam die Bauar­beiten am Übergang festlegten.

Absprachegemäß wurde auf polnischer Seite mit den Arbeiten begonnen, nur auf russischer Seite tat sich nichts.

Im April 1994 gab es ein weiteres Tref­fen, bei dem die Inbetriebnahme des Über­gangs festgelegt werden sollte. Dabei wurde die polnische Seite mit der Infor­mation überrascht, die russische Seite sei zur Inbetriebnahme ab 1. Mai bereit, eben­so Infrastruktur und Zollbeamte.

Die polnischen Behörden verweigerten ihre Zustimmung, weil die Infrastruktur

erst zur zweiten Oktoberhälfte fertigge­stellt sein sollte.

Im September fand die erste Sitzung des „Rats zur Angelegenheit der Zusammen­arbeit des Königsberger Bezirks und der nördlichen Wojewodschaften Polens" statt. Der Rat wird von zwei Personen ge­leitet, auf polnischer Seite von Stadtsekre­tär Korona und auf russischer Seite von Jurij Matotschkin, dem Chef der Königs­berger Gebietsverwaltung. Den Vor­schriften des Rats entsprechend sind ihre Entscheidungen maßgebend für die Re­gierungen beider Länder.

Für ostpreußische Verhältnisse nicht allzu kalt

i n der Silvesternacht endete das alte Jahr

Ostpreußen mit in milder Luft und an den Küsten mit Regen. Die­ses Wetter läutete auch das neue Jahr ein. Es wurde von einem skan- I dinavischen Tief be- I drängt, das über Finn- I land zügig in Richtung Eismeer gezogen war. Es lenkte nach und nach kältere Luft südwärts. Dabei schüttelte Frau Holle, was sie nur konnte, zwei Tage lang ihre Betten aus. Die Landschaft ver­steckte sich nun unter einer weißen Decke. An manchen Stellen lag der Schnee schließ­lich bis zu 12 cm hoch. A m 3. Januar stiemte es so gewaltig, daß der Wind Schneediemen auftürmte.

Die Temperaturen gingen während der Nächte in Stufen von 3 bis 7 Grad kräftig zurück. Das gelang vor allem unter dem Ein­fluß eines Hochs, das über die Provinz mit einem Kerndruck von mehr als 1040 mb ost­wärts wanderte. Bei einem sternenfunkeln-den Himmel wurde am Morgen des 5. Janu­ar in Königsberg minus 16 Grad von den Thermometern abgelesen. A m gleichen Tag wollte dort das Quecksilber nicht einmal über minus zehn Grad steigen. Damit erleb­te die Heimat ihren kältesten Tag dieses Mo­nats. Ab dem Ephiphaniastag zog hohe Be­wölkung auf und es war nicht mehr ganz so kalt; doch blieb es beim Dauerfrost, und die Eisdecke auf den Seen wuchs weiter.

A m 9. Januar begann es zunächst am Fri­schen Haff, gegen Abend auch in der Romin-ter Heide zu schneien. Das war einem skan­dinavischen Tief zuzuschreiben, das seine Fronten nach Ostpreußen sandte. Mitge­führte Meeresluft brachte für einige Tage sogar leichtes Tauwetter. Das endete schließlich, als am 12. Januar das Tief mit einem Druck von weniger als 990 mb über die Provinz nach Rußland zog. Dieses lenkte

auf seiner Rückseite mit Schneeschauern er­neut Polarluft nach Mitteleuropa. Die Tem­peraturen zogen wieder frostig an. Doch griff der Winter nicht besonders hart zu. Denn mit einem Tiefstwert von minus sie­ben Grad, der in Allenstein am 14. Januar früh gemessen wurde, war für ostpreußi­sche Verhältnisse kein Staat zu machen. Während dieses Witterungsabschnittes wuchs die Schneedecke in manchen Gegen­den bis auf eine Höhe von 15 cm. Das kleine Tauwetter des 15./16. Januar, das zwischen­durch Sprühregen brachte, konnte ihr nur wenig schaden.

Anschließend setzte der Winter seine Rol­le fort. Doch begann die nächste Kältewelle gleich mit Trockenfrost. Das ging so rasch, daß zu ihrem Auftakt nicht einmal Schnee­flocken vom Himmel rieselten. In den klaren Nächten schien der Vollmond in die hell­weiße Landschaft, die unter dem Frost von minus zehn Grad fror. Auch an den Tagen kletterte das Quecksilber trotz Sonnen­schein kaum über die Fünf-Grad-Marke. Diesen Witterungsabschnitt prägte ein kräf­tiges Hoch, dessen Schwerpunkt sich haupt­sächlich im Nordwesten Rußlands aufhielt und das kalte Festlandsluft nach Ostpreu­ßen führte. Als seine Kraft nachgelassen hat­te, griff in der Nacht zum 23. Januar ein at­lantischer Tiefausläufer auf die Heimat über und machte den Weg für milde Meeresluft frei. Weitere Fronten folgten während der nächsten Tage.

Die Schneefälle gingen bereits nach eini­gen Stunden in Regen über und der Bann des Frostes war auch in den Nächten bald gebro­chen. Schnell ging der Schnee in Wasser über, das die Landschaft mächtig durchnäß­te. Manche Flüsse und Bäche mögen nun über die Ufer getreten sein. Doch kam es trotz des intensiven Regens bei weitem nicht zu solch einem Hochwasser wie zur gleichen Zeit am Rhein und an der Mosel. In den letz­ten Stunden des Januar stieß noch einmal Polarluft nach Ostpreußen hinein. So verab­

schiedete sich der Monat mit Schneeschau­ern und leichtem Frost.

Trotz der eisigen Perioden und einer Mo­natsmitteltemperatur von minus zwei bis minus drei Grad war der Januar ein halbes bis ein Grad zu mild. Der Niederschlag sum­mierte sich auf eine Höhe von etwa 50 bis 90 mm. In der Königsberger Gegend wird wohl das Maximum registriert worden sein, was die doppelte Menge eines normalen Monats bedeutet. Trotz dieses Überschusses hat die Sonne fleißig ihre Strahlen zur ostpreußi­schen Erde gesandt. Ihre aktive Zeit sum­mierte sich auf 50 bis 60 Stunden. Sie erreich­te damit 130 bis 140 Prozent ihres Solls.

Bemerkenswert: A m Tag der vorgesehe­nen Eröffnung wurde der polnischen Seite eine russische Anmerkung überreicht, in der es heißt, „der Übergang soll zu dienst­lichen Zwecken benutzt werden".

Auf die Frage, wann die eigentliche Er­öffnung erfolge, hieß es nur lapidar: „Viel­leicht in einem Monat, vielleicht in einem Jahr." Abschließend sagte Botschafter Kaschlew: „In unserem Staat ist noch viel provisorisch."

Unterdessen soll der polnische Grenz­dienst bereits seine Arbeit aufgenommen haben. Eleonore Kutschke

Eingliederung in die Lüneburger Region Museum sucht Material für Ausstellung über Flucht und Vertreibung

E mes der schwierigsten Probleme Nachkriegsdeutschlands war die Be­wältigung der durch Flucht und Ver­

treibung von Millionen Deutscher aus den Ostgebieten ausgelösten Bevölkerungsex­plosion. Sie führte zu einer Extrembelastung der durch den Krieg ohnehin schwer getrof­fenen Wirtschaft und Gesellschaft der Auf­nahmeregionen.

Nach Schleswig-Holstein, noch vor Bay­ern und Hessen, war Niedersachsen das Hauptaufnahmegebiet für Flüchtlinge und Vertriebene aus Ostdeutschland. Von allen Verwaltungseinheiten des künftigen Lan­des Niedersachsen hatte wiederum der Re­gierungsbezirk Lüneburg den größten Zu­strom zu bewältigen.

Das Ostpreußische Landesmuseum möchte mit der Ausstellung „Flucht, Ver­schleppung und Verbreitung vor 50 Jahren -Integration von Ostpreußen in die Lünebur­ger Region" in der Zeit vom 17. Juni bis zum 28. Oktober 1995 an diesen bewegenden Teil der deutschen Geschichte erinnern.

Es bittet deshalb die betroffene Bevölke­rung der Lüneburger Region um Unterstüt­zung. Gesucht wird vor allem Ausstellungs­material, das etwas aussagt über

* die Herkunftsorte der Ostpreußen und ihre Flucht- bzw. Vertreibungswege und -Schicksale (Fotos, auf die Flucht mitgenom­mene Gegenstände usw.),

* die ersten Notjahre des Überlebens im Lüneburger Gebiet (erste behelfsmäßige Haushalts- und Einrichtungsgegenstände und ähnliches),

* Jahre der Integration in Wirtschaft und Gesellschaft des Aufnahmegebietes (Doku­mente des beruflichen, persönlichen und gesellschaftlichen Werdegangs).

Wer unter den genannten Gesichtspunk­ten das Museum unterstützen kann und möchte, wende sich bitte an das Ostpreußi­sche Landesmuseum, Ritterstraße 10, 21335 Lüneburg, Telefon 0 41 31/418 55 und 0 41 31/4 60 91, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. R. K.

Page 14: Folge 09 vom 04.03.1995

G l ü c k w ü n s c h e £ 0 5 tftprmßfnüfnil 4. März 1995 - Fo lge 9 - Seite 14

z u m 99. G e b u r t s t a g Ludorf, Sigrid, aus Reuß, Kreis Treuburg, jetzt

Wuppertal-Barmen, am 9. März Lukner, Emil , aus Richtwalde, Kreis Johannis­

burg, jetzt Folkenbornstraße 35, 45472 Mül­heim, am 11. März

z u m 98. G e b u r t s t a g Berthold, Anna, geb. Rohde, aus Königsberg,

Haberberger Grund 2, jetzt bei Tochter Elfriede Kaiisch, Knieperdamm 8,18435 Stralsund, am 24. Februar

z u m 96. G e b u r t s t a g Kamutzki , Auguste, geb. Scherotzki, aus Stein­

kendorf, Kreis Lyck, jetzt Kager Straße 1,87629 Füssen, am 9. Marz

Pilzecker, Hertha, geb. Stolz, aus Tilsit, Kossin-nastraße 3, jetzt Poststraße 93/95, 23669 Tim­mendorfer Strand, am 24. Februar

Radtke, Anna, geb. Sewzik, aus Dippelsee, Kreis Lyck, jetzt Hindenburgstraße 15,58095 Hagen, am 5. März

Walterkewitz, Elise, aus Schanzenort, Kreis Ebenrode, jetzt Klinkerstraße 47, 25436 Moor­rege, am 7. März

z u m 95. G e b u r t s t a g Heyder, Ella, geb. Borchardt, aus Königsberg,

Albrechtstratse 20, jetzt Hüschelrath 11, Gerke-Haus, 42799 Leichlingen, am 5. März

Tinney, Albert, aus Altbruch, Kreis Ebenrode, jetzt Grenzweg 7,23560 Lübeck, am 10. März

z u m 94. G e b u r t s t a g Czygan, Charlotte, aus Schertingswalde, Kreis

Mohrungen, jetzt Schuchertstraße 13, 90459 Nürnberg, am 9. März

Degenhardt, Herta, geb. Nieswandt, aus Königs­berg, Nachtigallensteig, jetzt Neumünsterscne Straße 5,20251 Hamburg, am 6. März

Höpfner (Chmielewski), geb. Mingo, aus Rog­genfelde, Kreis Treuburg, jetzt Brüderstraße 69,58507 Lüdenscheid, am 25. Februar

Liedtke, Erna, geb. Plew, aus Groß Ponnau, Kreis Wehlau, jetzt Hauptstraße 23, 23911 Pogeez, am 10. März

Majewski , Ida, geb. Borkowski, aus Burdungen, Kreis Neidenburg, jetzt Viehtriftenweg 242, 32052 Herford, am 1. März

z u m 93. G e b u r t s t a g Borowski, Amalie, aus Treuburg, Schloßstraße

23, jetzt A m Krankenhaus 10,24211 Preetz, am 4. März

Brandtner, Helene, geb. Borkhahn, aus Ortels-burg, jetzt Zur Rellau 3,25421 Pinneberg, am 8. März

Lehmann, Marie, geb. Rubbel, aus Ragnit, Neu­stadt 3, jetzt Neuköllner Straße 342,12355 Ber­l in, am 10. März

Müller, Gabriele, geb. v. Groeling, aus Domäne Carolinenhof und Schildeck, jetzt zu erreichen über Sohn Georg v. Groeling-Müller, Louis-Seegelken-Straße 90,28717 Bremen, am 22. Fe­bruar

Neumann, Emil , aus Eimental, Kreis Ebenrode, jetzt Amselweg 26, 38446 Wolfsburg, am 9. März

Winkler , Luise, aus Neidenburg, jetzt Gewerbeschulstraße 79, 42289 Wuppertal, am 2. März

z u m 92. G e b u r t s t a g Meier, Johanna, geb. Rapp, aus Gumbinnen,

Goldaper Straße7, jetzt Andreasstraße 2,10243 Berlin, am 8. März

z u m 91. G e b u r t s t a g Dudda, Wilhelmine, aus Puppen, Kreis Ortels-

burg, jetzt Kurfürstenstraße 1, Haus Katharina, 53639 Königswinter, am 6. März

Hermann, Gertraut, aus Lyck, Königin-Luise-Platz 14, jetzt Buntekuhweg 20-26, 23558 Lü­beck, am 11. März

P u l , Aleksandra, geb. Funke, aus Lyck, jetzt Jahn­straße 11, 58762 Altena, am 9. März

Weidl ich, Hildegard, geb. Linse, aus Orteisburg, jetzt Hochstraße 62,51688 Wipperfürth, am 10. März

Wischnat, Elisabeth, aus Birkenmühle, Kreis Ebenrode, jetzt Sankt-Martin-Straße 12, 85467 Neusching, am 6. März

Zapatka, Hedwig, aus Klein Leschienen, Kreis Orteisburg, jetzt Huferlandstraße 18, 49811 Lingen, am 11. März

Zywietz, Fritz, aus Klein Schläfken, Kreis Ne i ­denburg, jetzt Lübecker Straße 95,22087 H a m ­burg, am 9. März

z u m 90. G e b u r t s t a g Burnus, Martha, geb. Rogalla, aus Luisenthal,

Kreis Rastenburg, jetzt Dr.-Julius-Brecht-Weg 1,45478 Mülheim, am 9. März

Dischereit, Elisabeth, geb. Weber, aus Neupas­sau, Kreis Gumbinnen, jetzt Königsberger Stra­ße 44,97072 Würzburg, am 6. Marz

Hein , Ernst, aus Dippelsee, Kreis Lyck, jetzt Im Erlenkamp 10, 58840 Plettenberg, am 6. März

Hochleitner, Maria, geb. Korupkat, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Mindener Straße 84, 32949 Herford, am 7. März

Jorzik, Gertrud, geb. Jegull, aus Sarken, Kreis Lyck, jetzt Im Hölterfeld 31,58285 Gevelsberg, am 11. März

Kaden, Auguste, geb. Wüsk, aus Großwalde, Kreis Neidenburg, jetzt Fr.-Ebert-Straße 36, 44866 Bochum-Wattenscheid, am 11. März

K u l l a k , Elise, aus Schönhofen, Kreis Treuburg, jetzt Falderastraße 29, 24537 Neumünster, am 9. März

Lunau, Anna, geb. Fischkai, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt Zur Holz wiese 7,57520 Langenbach, am 8. März

Messidat, Alice, geb. Neumann, aus Königsberg und Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Pestalozzi­straße 8, 29227 Celle, am 10. März

Napierski , Ernst, aus Ulleschen, Kreis Neiden­burg, jetzt Rud.-Schwarz-Straße 1,42655 Solin­gen, am 9. März

Powitz, Hildegard, geb. Rattensperger, aus Stroppau, Kreis Angerapp, jetzt Barlachhof 10, 30659 Hannover, am 6. März

Schaefer, Gertrud, aus Krausenbrück, Kreis Gumbinnen, jetzt Ziegelstraße 181a, 23556 Lü­beck, am 10. März

z u m 89. G e b u r t s t a g Bagatsch, Gertrud, geb. Barth, aus Ostseebad

Cranz, jetzt Hermann-Löns-Weg 4, 24211 Preetz, am 8. März

Graef, Erika, geb. Hoppe, aus Saalfeld, Kreis Mohrungen, jetzt A m Drosselschlag 3, 35452 Heuchelneim, am 8. Februar

Kinse l , Johanna, geb. Klein, aus Praddau, Kreis Königsberg-Land, jetzt Roßdorfer Straße 4, 63486 Bruchköbel, am 7. März

Neumann, Marie, geb. Fellenberg, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil, jetzt Holzneystraße 19, 86830 Schwabmünchen, am 6. März

Pawelzik, Ida, geb. Sarkowski, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt Samlandweg 11, 61118 Bad Vilbel, am 5. März

Reimann, Margot, geb. Rohr, aus Lyck, Königin-Luise-Platz, jetzt Chamissostraße 25,31785 H a ­meln, am 7. März

Romoth, Minna, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Stra­ße 20, jetzt Sofienstraße 30, 76461 Muggen­sturm, am 5. März

Schönbaum (Endrejat), Herta, geb. Louis, aus Schirrau, jetzt Markt 7,16798 Furstenberg, am 6. März

Schönfeld, Josefine, aus Ittau, Kreis Neidenburg, jetzt Waldstraße 148,47447 Moers, am 3. März

Strahl, Anna, geb. Czypulowski , aus Gallgarben, Kreis Königsberg-Land, jetzt Kirchstrabe 76a, 58256 Ennepetal, am 8. März

Wolter, Gertrud, geb. Dziedo, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Frankfurter Straße 117/119, 51065 Köln, am 9. März

z u m 88. G e b u r t s t a g Damm, Hedwig, geb. Besemer, aus Weedern,

Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Z u den Tannen 16, 47804 Krefeld, am 9. März

Dobrowotzki , Marta, geb. Sager, aus Lyck, jetzt Hömerichstraße 12, 51643 Gummersbach, am 7. März

Eckruth, Minna, geb. Gudat, aus Göritten, Kreis Ebenrode, jetzt Süderdeich 27, 20539 H a m ­burg, am 10. März

Fal l ik , Auguste, geb. Weylow, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt 19205 Frauenmark, am 5. März

Fischer, Elisabeth, geb. Rutkowski, aus Kassu-ben, Kreis Ebenrode, jetzt Mertensstraße 54, 13587 Berlin, am 6. März

Geißler, Bruno, aus Königsberg und Willgaiten, Kreis Samland, jetzt Brandisstraße 5, 59602 Ruthen, am 11. März

Koschubat, Liesbeth, geb. Daege, aus Seehuben, Kreis Schloßberg, jetzt Breslauer Straße 1, 23744 Schönwalde, am 8. März

Moslehner, Hedwig, geb. Bruderrek, aus Kobul-ten, Kreis Orteisburg, jetzt Straße des Friedens 57,09337 Reichenbach, am 5. März

Olschewski, Wilhelm, aus Neuwiesen, Kreis Or-telsburg, jetzt Lindenplatz 2, 15890 Eisenhüt­tenstadt, am 9. März

Szczepanski, Johann, aus Thalheim, Kreis Ne i ­denburg, jetzt Homarstraße 77,51107 Köln, am 11. März

Wiemer, Gustav, aus Krebsfließ, Kreis Ebenrode, jetzt A m Lanker See 28, 24211 Preetz, am 10. März

z u m 87. G e b u r t s t a g Bendzko, Friedrich, aus Groß Gablick, Kreis Lot­

zen, jetzt Caprivistraße 31, 49076 Osnabrück, am 8. März

Broschk, Emma, geb. Albrecht, aus Wappendorf, Kreis Orteisburg, jetzt A m Kirchweg 6, 23758 Wangels-Hansünn, am 9. März

Dorka, Heinrich, aus Neuwiesen, Kreis Orteis­burg, jetzt Langenbochumer Straße 453,45701 Herten, am 6. März

K r z y k o w s k i , Alfred, aus Ittau, Kreis Neiden­burg, jetzt Ricklinger Stadtweg 15,30823 Garb­sen, am 5. März

Petroschka, Karl , aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Ohlsdorfer Straße 62,22297 Hamburg, am 9. März

Reimer, Edelgarde, geb. von Witzleben, aus He­gehof, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Dornierstraße 48,23568 Lübeck, am 8. März

Reinbacher, Charlotte, aus Gumbinnen und Erlenhagen, Kreis Ebenrode, jetzt A m Kosten­berg 42, 42549 Velbert, am 9. März

Richter, Charlotte, aus Drusken, Kreis Ebenrode, jetzt Riedingerstraße 10, 12305 Berlin, am 9. März

Sawitzki , Dora, geb. Federmann, aus Neuhau­sen, Kreis Königsberg-Land, jetzt Grüner Weg 1,58730 Fröndenberg, am 11. März

Schönfeld, Therese, aus Gusken, Kreis Lyck, jetzt Watzmannstraße 52,71067 Sindelf ingen, am 9. März

Stabenau, Gerhard, aus Gumbinnen, Wilhelm-srraße 51, jetzt Königsstraße 71c, 25709 Marne, am 5. März

z u m 86. G e b u r t s t a g Becker, Minna, aus Balga, Kreis Heiligenbeil,

jetzt Siemensweg 9,59229 Ahlen, am 11. März Bosniakowski , Maria, aus Dräwen, Kreis Eben­

rode, jetzt Neuenkampsweg 17, 58809 Neuen­rade, am 6. März

Flegel, Helene, geb. Lau, aus Mandeln, Kreis Kö­nigsberg-Land, jetzt Torneystraße 78, 56567 Neuwied, am 8. März

Furmanek, Eduard, aus Grallau, Kreis Neiden­burg, jetzt Siedlerstraße 36, 28285 Gevelsberg, am 10. März

Holt , Walter, aus Lyck, jetzt Lärchen weg 13, 32805 Horn-Bad Meinberg, am 11. März

Kalkstein, Emma, geb. K i k u l , aus Ludwigsdorf, Kreis Osterode und Kaunen, Kreis Neiden­burg, jetzt A m Vechteufer 6, 48529 Nordhorn, am 1. März

Rehse, Helmuth, aus Königsberg, Samitter Allee 135, jetzt Annostraße 7, 41462 Neuss, am 27. Februar

Schmidt, Auguste, geb. Frohl, aus Wachteldorf, Kreis Lyck, jetzt ERsenstraße 19,27751 Delmen­horst, am 8. März

Simanowski , Elise, geb. Pohl, aus Gumbinnen, Dietrich-Eckart-Straße 3, jetzt Greifswalder Straße 42,18507 Grimmen, am 6. März

Weiß, Erich, aus Foliendorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt Grüner Weg 15,37603 Holzminden, am 9. März

Wittek, Herta, aus Rohmanen, Kreis Orteisburg, jetzt Gartenstraße 5, 65623 Hahnstetten, am 6. März

z u m 85. G e b u r t s t a g Bagdons, Max, aus Ebertann, Kreis Schloßberg,

jetzt Kleine Parower Straße 16,18435 Stralsund, am 9. März

Baginski , Emi l , aus Gebürge, Kreis Johannis­burg, jetzt Z u den Buchen 23,47269 Duisburg, am 8. März

Brettschneider, Johanna, geb. Freutel, aus Kassu-ben/Padern, Kreis Ebenrode, jetzt Walperloh l c , 98574 Schmalkalden, am 6. März

Busse, Erna, geb. Neumann, aus Klein Engelau, Kreis Wehlau, jetzt Hardter Straße 151, 41748 Viersen, am 6. März

Dembowski , Heinz, aus Lyck, Yorckstraße 13, jetzt Breslauer Straße 6, 38518 Gifhorn, am 7. März

Dickschat, Luise, geb. Küster, aus Ebenrode, jetzt Becklemmerweg 31,45711 Datteln, am 8. März

Gal la , Marie, geb. Glinka, aus Mensguth, Kreis Orteisburg, jetzt Oberbieberstraße 65, 56567 Neuwied, am 5. März

Hoth, Sabine, aus Garbeningken, Kreis Wehlau, jetzt Feldstraße 1,63329 Egelsbach, am 6. März

Kerstan, Walter, aus Leinau, Kreis Orteisburg, jetzt Michaelisstraße 15, 64293 Darmstadt, am 9. März

Kniep , Martha, geb. Papajewski, aus Ulleschen, Kreis Neidenburg, jetzt Hohbaum 32, 73655 Plüderhausen, am 10. März

Meier, Charlotte, geb. Schlicht, aus Königsberg, Grünhofferweg 5, jetzt Brunsmannweg 2, 48282 Emsdetten, am 6. März

M i k o w s k i , Herta, geb. Goldbach, aus Himmel ­forth, Kreis Mohrungen, jetzt Hauptstraße 28, 19273 Tripkau, am 18. Februar

Post, Frieda, geb. Viktor, aus Schnippen, Kreis Lyck, jetzt Lötzener Straße 7, 47269 Duisburg, am 9. März

Schwarz, Erna, geb. Engler, aus Allenstein, H i n ­denburgstraße, jetzt 87437 Kempten, am 25. Februar

Sender, August, aus Erben, Kreis Orteisburg, jetzt Von-Bergmann-Straße 12, 49811 Lingen, am 10. März

Treike, Anna, geb. Daumann, aus Pomedien und Langendorf, Kreis Wehlau, jetzt Bauerland­straße 30, 24939 Rensburg, am 6. März

z u m 84. G e b u r t s t a g Barthel, Anna, aus Keipern, Kreis Lyck, jetzt Soo-

maskamp 31,27324 Eystrup, am 10. März Berger, Minna, geb. Seidel, aus Berningen, Kreis

Ebenrode, jetzt Schwartauer Allee 235, 23554 Lübeck, am 6. März

Bromm, Fritz, aus Groß Krösten, Kreis Lotzen, jetzt Schweidnitzer Straße 31,44532 Lünen, am 9. März

Hölter, Aloys, aus Lyck, jetzt Rottstraße 26,45127 Essen, am 7. März

Höpfner, Elisabeth, geb. Hafke, aus Poggen­p o h l , Kreis Königsberg-Land, jetzt Unterdorf­straße 2,72393 Burladingen-Killer, am 11. März

Knaps, Fritz, aus Königsfließ, Kreis Lotzen, jetzt Wittholzstraße 35,32257 Bünde, am 11. März

K o w a l k o w s k i , Käthe, geb. Hinzer, aus Königs­berg, Gartenstraße 6 und Roßgärter Passage 1, jetzt Heberleinstraße 12, 17438 Wolgast, am 9. März

Lasch, Emma, geb. Jonetat, aus Forsteck, Kreis Gumbinnen, jetzt Staberdorf 45,23769 Bannes­dorf, am 7. März

Maraun, Grete, aus Elbing, jetzt A m Kleinen See 43, 23701 Eutin, am 6. März

Payk, Wilhelm, aus Luckau, Kreis Orteisburg, jetzt Karl-Liebknecht-Straße 1, 14789 Wuster­witz, am 9. März

Wichmann, Gustav, aus N e u Trakehnen, Kreis Ebenrode, jetzt Zeppelinstraße 16, 67269 Gruenstadt, am 11. März

H ö r f u n k u n d F e r n s e h e n

S o n n a b e n d , 4. M ä r z , 9.05 U h r , W D R 5: Ze i tze ichen : Kr iegsgefangene u n d Vermißte - e in Rundfunkgespräch

S o n n t a g , 5. M ä r z , 9.20 U h r , W D R 5: A l t e u n d neue H e i m a t : „ W o is d i e H e e d ? " (Das B r a u c h t u m der Banater Schwaben)

S o n n t a g , 5. M ä r z , 22.10 U h r , Z D F : D e r v e r d a m m t e K r i e g . . . b is z u m bitteren E n d e (1. D e r Feuers turm)

M o n t a g , 6. M ä r z , 23.00 U h r , N 3 - F e r n -sehen: Deutschland-Gespräche

D i e n s t a g , 7. M ä r z , 14.45 U h r , B3-Fern-sehen: F l u c h t u n d V e r t r e i b u n g (Das Schicksa l der D e u t s c h e n i m O s t e n a m E n d e des Z w e i t e n Wel tkr iegs )

D i e n s t a g , 7. M ä r z , 21.45 U h r , A r t e -Fernsenen: L e n i Riefenstahl (Die „Fi lmgött in" des D r i t t e n Reichs)

M i t t w o c h , 8. M ä r z , 9 U h r , B3-Fernse-hen: F l u c h t u n d V e r t r e i b u n g (Das Schicksa l der D e u t s c h e n i m O s t e n a m E n d e s des Z w e i t e n Wel tkr iegs )

D o n n e r s t a g , 9. M ä r z , 19.15 U h r , D e u t s c h l a n d f u n k : D L F - M a g a z i n

z u m 83. G e b u r t s t a g A m l i n g , Ruth, aus Saalfeld, Kreis Mohrungen,

jetzt Grumbachstraße 15, 36448 Bad Lieben­stein, am 1. März

A r l i n c k , Annelies, aus Lyck, Hindenburgstraße 52, jetzt Sepp-Strassberger-Straße 6,83059 K o l ­bermoor, am 9. März

Engeholm, Hildegard, geb. Sellien, aus Neiden­burg, jetzt Bellingstraße 8a, 12249 Berlin, am 4. März

Falk, Martha, geb. Ratzki, aus Rauschken, Kreis Orteisburg, jetzt Lindenauer Straße 23, 59269 Beckum, am 6. März

Fietz, Margot, geb. Fischbach, aus Lyck, Emst-Moritz-Arndt-Straße 18, jetzt Vor dem Schöne­kindtor 10,59494 Soest, am 7. März

Gayk, Otto, aus Ebendorf, Kreis Orteisburg, jetzt Karl-Peters-Straße 9, 21339 Lüneburg, am 7. März

Haese, Olga, aus Lotzen, jetzt Frickestraße 22, 20251 Hamburg, am 10. März

Hennig , Frieda, aus Ebendorf, Kreis Orteisburg, jetzt Münchener Straße 62, 45857 Gelsenkir­chen, am 9. März

Iwannek, Emmi, geb. Stullich, verw. Kaminski , aus Pilgramsdorf, Kreis Neidenburg, jetzt Weg zum Bad 14,25767 Albersdorf, am 11. März

Jopp, Edeltraut, aus Reichenwalde, Kreis Lyck, jetzt Unter dem Stiderfeld 43,31737 Rinteln, am 10. März

Klang , Elfriede, geb. Kaßler, aus Balga, Kreis H e i ­ligenbeil und Königsberg, jetzt Anschützstraße 4,24232 Schönkircnen, am 9. März

Kobus, Hedwig , geb. Zubel , aus Willenberg, Kreis Orteisburg und Burdungen, Kreis Ne i ­denburg, jetzt Obererle 26, 45897 Gelsenkir­chen, am 10. März

Krieg, Minna , geb. Kaps, aus Wil luhnen, Kreis Ebenrode, jetzt Holzweg 45, 25337 Elmshorn, am 10. März

Meier , Erna, geb. Radtke, aus Götzendorf, Kreis Wehlau, jetzt Bahnhofstraße 32, 24601 Wan­kendorf, am 11. März

Merchel , Ida, geb. Fortak, aus Ittau, Kreis N e i ­denburg, jetzt Steinbrink 15, 32758 Detmold, am 6. Marz

Rogalla, Helene, geb. Sender, aus Gedwangen, Kreis Neidenburg, jetzt Kreuzmoor 10, 25436 Uetersen, am 10. März

Schick, Paul, aus Borken, Kreis Lyck, jetzt Krons-forder Allee 30, 23560 Lübeck, am 7. März

Schmidt, Margarete, geb. Saslona, aus Heinrichs­dorf/ Priom, Kreis Neidenburg, jetzt Löberweg 49, 51766 Engelskirchen-Bickenbach, am 3. März

Schwarz, Elisabeth, geb. Heinrich, aus Pollwit­ten, Kreis Fischhausen, jetzt Grebbecker Weg 23, 58509 Lüdenscheid, am 7. März

Schwiderski , Otto, aus Wittingen, Kreis Lyck, jetzt Epfenhauser Straße 16, 86899 Landsberg, am 6. März

Stiebel, Gertrude, aus Liebstadt, Kreis Mohrun­gen, jetzt u l . Mickiewicza 2, P L 14-310 Milako-wo, am 6. März

z u m 82. G e b u r t s t a g Abramzik , Walter, aus Leinau, Kreis Orteisburg,

jetzt Eisenbahnstraße 13,64584 Biebesheim, am 11. März

Braun, Hugo, aus Allenstein, Bromberger Straße, jetzt Neumünstersche Straße 34, 20251 H a m ­burg, am 6. März

Gri tzan, Martha, geb. Mosdzien, aus Ebendorf, £ f ™ c ° T t e l s b u r 8 ' jetzt Eichendorffsrraße 3, 59379 Selm, am 9. März

K e o ! 7 , e o ' A K ä t h ^ u , s L y c k ' ) e t z t Brambusch 280, 31749 Auetal-Rolfshagen, am 7. März

Knorr, Hildegard, geb. Brothun, aus Neiden-? f u t s c h e Straße, jetzt A m Berg Fidel 70,

481o3 Munster, am 2. März Kornatzki , Otto, aus Langsee, Kreis Lyck, jetzt

Brunnenstraße 15, 3181? Bad Pyrmont, am 10.

z u r E i s e r n e n H o c h z e i t Doerk Walter und Frau Gertrud, geb. Heinrici ,

tZ^°nT^'jetzt G u t I n s e l 8 ' 48151 Mün­ster, am 8. Marz

Page 15: Folge 09 vom 04.03.1995

4. März 1995-Folge 9 - Seite 15 £ o s O ' i p r f u ß m D l m i Heimatkreise

Aus den Heimatkreisen Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden

Wohnungswechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben

A n g e r b u r g Kreisvertreten Friedrich-Karl Milthaler, Tel. (0 46 25) 217, Görrisau, 24887 Silberstedt. Geschäftsstelle und Archiv: Herbert Lehmann, Institut für Heimatfor­schung, Tel. (0 42 61) 8 37 67, Gerberstraße 12, 27356 Rotenburg (Wümme)

Bernd Braumüller 80 Jahre alt - A m 8. März vollendet Bernd Braumüller sein 80. Lebensjahr in seiner W o h n u n g in Rotenburg (Wümme), A p ­pelhorn 17a. Die Kreisgemeinschaft Angerburg gratuliert i h m auch auf diesem Wege ganz herz­lich z u diesem runden Geburtstag. Damit verbin­det sie ihren herzlichen Dank für sein langjähri­ges unermüdliches wertvolles Schaffen für unse­re ostpreußische Heimat . Geboren in Wernige­rode a m H a r z weiß Bernd Braumüller heute oft mehr als viele v o n uns, die w i r i m Kreis Anger­burg geboren s ind u n d dort gelebt haben. Es er­scheint die Frage berechtigt: „Was wäre die Kreis­gemeinschaft An gerburg ohne Bernd Braumül-ler. L a n g ist die Liste der Publikationen unserer Kreisgemeinschaft, an denen er maßgeblich mit­gearbeitet hat. In vielen Fällen ist er derjenige gewesen, der diese Publikationen initiiert hat. Sei es der B i ldband: „Heimat am Mauersee" oder die Dokumentationen über die höheren Schulen der Kreisstadt oder über die 77 Dorfschulen i m Kreis Angerburg u n d andere mehr. U n d 1994 war es der B i ldband „Angerburg in alten Ansichten" . N o c h i n Arbei t ist bei Bernd Braumüller sein Werk „Angerburg v o n A bis Z " . W i r wissen auch u m den großen Bestand an Bi ldern, die der ge­lernte Fotograf i n Angerburg u n d für Angerburg gemacht hat. N o c h 1993 erlebten w i r einen tiefbe­eindruckenden Lichtbi lder-Vortrag von Bernd Braumüller beim ersten Angerburger Heimat­treffen i n Güstrow i n Mecklenburg-Vorpom-mern, w o er tatkräftig v o n seiner Frau Ingrid unterstützt wurde . W i r Angerburger haben Bernd Braumüller sehr vie l z u danken u n d schlie­ßen dabei seine Frau Ingrid mit ein. W i r wün­schen i h m u n d seiner Frau noch vie l gesunde, schaffensfrohe u n d erfolgreiche Jahre auch i m Dienst für unsere ostpreußische Heimat.

Bartenstein Tref fen der Böttchersdorfer, Hohensteiner,

Mar ienburger , Schönwalder, K l e i n - u n d Groß Pothlacker u n d Krügerwalder - A u f vielfachen Wunsch findet v o m 21. bis 23. A p r i l unser zweites Treffen in Telgte statt. Wie i m Vorjahr steht uns wieder das evangelische Gemeindezentrum zur Verfügung. Bei dem Treffen werden sechs Stun­den V i d e o f i l m , 1000 Dias sowie über 1000 Bilder aus alter u n d neuer Zeit gezeigt. Für eine Unter­kunft möge bitte jeder selbst sorgen. Weitere Auskünfte bei Werner Mischke, Hasenkamp 5, 48291 Telgte, Telefon 0 25 04/34 99.

E b e n r o d e ( S t a l l u p ö n e n ) Kreisvertreten Paul Heinacher, Telefon (0 4183) 22 74, Fax (0 41 83) 23 68, Lindenstraße 14, 21262 Jesteburg. Geschäftsstelle: Brigitta Wolf, Telefon (0 40) 5 38 46 40, (0 40) 5 38 57 10, Kulenkamp 6,22339 Hamburg

Reisen i n den Heimatkre i s - Wiederholte A n ­fragen bei der Kreisvertretung machen deutl ich, daß auch i n diesem Jahr eine größere A n z a h l frü­herer Bewohner u n d Angehörige der Folgegene­ration den Heimatkreis aufsuchen wol len . D a z u w i r d auch an dieser Stelle empfohlen, mit den Vorbereitungen rechtzeitig z u beginnen, z u m a l aus Pressemitteilungen z u entnehmen ist, daß für die Visaerteilung d u r c h die zuständigen Stellen eine längere Zeit eingeplant werden sollte. S inn­vol l ist dabei - soweit möglich - die rechtzeitige Beschaffung einer E in ladung v o n heutigen Be­wohnern, die durch die Polizeidienststelle i n Ebenrode mit einem Vermerk versehen sein muß. Z u empfehlen ist für Reisen i n den Heimatkreis die Inanspruchnahme einer Reisegesellschaft. Für uns bietet sich die F i rma des Ebenroder Landsmannes Gerhard Scheer, Wupperta l , an, die ganz speziell Reisen so plant, die i n den H e i ­matkreis fuhren. Die F i rma bemüht sich ferner u m Quartiere i m Kreis Ebenrode u n d G u m b i n ­nen. Verfügungsfreie Tage bieten sich z u m A u f ­suchen der Heimatorte an. Taxen stehen für diese Fahrten i n Ebenrode bereit. A n den freien Tagen können vor Ort ebenfalls Tagesausflüge mit d e m Omnibus z. B. nach Kaunas oder zur Kurischen N e h r u n g mit M e m e l oder Königsberg gebucht werden. Unterlagen s ind bei der F i n n a Scheer, Leonhardstraße 26, 42281 Wupperta l , Telefon 02 02/50 34 13 u n d 02 02/50 00 77, anzufordern. Hinsicht l ich der Übernachtungsmöglichkeiten für Einzelreisende w i r d auf den H i n w e i s auf Seite 1 des 31. Heimatbriefes aufmerksam gemacht.

E l c h n i e d e r u n g Amt. Kreisvertreter: Hans-Dieter Sudau, Osnabrück. Komm. Geschäftsstelle: Reinhold Taudien, Fichten­weg 11,49356 Diepholz, Telefon (0 54 41) 79 30

Das Ki rchsp ie l t re f fen G o w a r t e n u n d K r e u ­z ingen findet v o n Donnerstag, 20. A p r i l , bis ein­schließlich Sonntag, 23. A p r i l , i m Staatlichen K u r ­haus i n Bad Nenndorf bei Hannover statt. Die schon recht hohe Z a h l der A n m e l d u n g e n läßt auf eine große Beteiligung an diesem 6. Treffen unse­rer Landsleute aus den beiden Kirchspielen schließen. A m Donnerstag abend steht das Blaue Restaurant z u m zwanglosen Treffen zur Verfü­gung. Für Freitag s ind Film-Vorträge über das

Staatsbad Nenndorf u n d die jetzige Situation i n der Elchniederung vorgesehen. A m Sonnabend vormittag können Interessenten an einer fach­kundigen Führung durch die Kureinrichtungen teilnehmen. A m Nachmittag dieses Tages w i r d die Mitgl iederversammlung u m 14 U h r offiziel l eröffnet. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung werden der Bericht des amtierenden Kreisvertre­ters sowie die Wahlen des Vertreters für das Kirchspiel Kreuzingen u n d der Ersatzvertreter für die Kirchspiele Gowarten u n d Kreuzingen stehen. A b 19 U h r treffen sich die Tei lnehmerbei M u s i k u n d Tanz i m großen Saal des Kurhauses. Traditionsgemäß w i r d am Sonntag in der Kirche z u Steinhude das Konfirmationsjubiläum began­gen. Der Ausgang des Kirchspieltreffens erfolgt wiederum am Sonntag ab 10 U h r i m Blauen Re­staurant i m Kurhaus in Bad Nenndorf . Bad Nenndorf kann von Hannover aus mit dem N a h ­verkehrszug oder auch per Bus erreicht werden. Anreisende mit dem A u t o wählen die Autobahn­abfahrt Bad Nenndorf der Autobahn A 2 . E i n gro­ßer Parkplatz befindet sich an der Deisterstraße/ Agnes-Miegel-Platz. Für den Fußweg v o m Park­platz durch den Kurpark werden nur fünf M i n u ­ten benötigt. Zimmerbestellungen bitte nur beim K u r - u n d Verkehrsverein, Kurhausstraße 4, 31542 Bad Nenndorf , Telefon 0 57 23/34 49, oder direkt bei Vermieter. Bestellungen über die Kreis­gemeinschaft s ind nicht möglich.

Fischhausen Kreisvertreten Louis-Ferdinand Schwarz. Geschäfts­stelle: Telefon (0 41 01) 2 20 37 (di.-fr. von 9-13 Uhr), Postfach 17 32, 25407 Pinneberg

H a l l o Samländer, w o seid Ihr? - Die beiden Kreisgemeinschaften Fischhausen e.V. u n d Kö­nigsberg-Land e.V. (Samland - Nord-Ostpreu­ßen) organisieren erstmals in Mitteldeutscnland gemeinsam ein Kreistreffen. W i r wol len damit insbesondere die Samländer ansprechen, die bis­lang v o n unserer Existenz nichts wissen. Zeit­punkt des Treffens ist Sonnabend, 1. A p r i l , 12 Uhr , bis Sonntag, 2. A p r i l , Ende gegen 17 U h r . E i n Höhepunkt der Veranstaltung ist die Feierstunde am Sonntag u m 10 U h r mit einer Festrede v o n Dr . Paul Latussek, Vizepräsident des B d V . Ort : Gast­stätte „Kleiner Herrenberg", Scharnhorststraße 64, 99099 Erfurt, Telefon 03 61 /42 03 30. W a r u m dieses Treffen? Die früheren Bewohner des ost­preußischen Großkreises Samland wol len sich endlich treffen, zueinanderfinden u n d miteinan­der plachandern. W i r wol len diesen Menschen darüber hinaus helfen, w o es nur angebracht u n d möglich ist, u m sie in unsere Gemeinschaft z u integrieren. Die Kreisgemeinschaft Fischhausen unterhält seit 1951 eine Patenschaft mit d e m Kreis Pinneberg i n Schleswig-Holstein, die Kreisge­meinschaft Königsberg-Land seit 1955 mit d e m Kreis Minden/Lübbecke i n Nordrhein-Westfa­len. Es fanden seit Kriegsende unzählige Treffen der Samländer in verschiedenen Orten statt. U n ­verzichtbares Bindeglied aller Samländer ist ne­ben dem „Ostpreußenblatt" seit 1964 der Heimat­brief „Unser schönes Samland" . K o m m e n Sie z u uns! W i r laden Sie hiermit herzlich ein.

N o t w e n d i g e Übernachtungen können i n fol ­genden Hotels unter Stichwort „ Ostpreußentref-fen"gebucht werden: 1. Hotel Cara t ,Hans-Grun-dig-Straße 40,99099 Erfurt, Telefon 03 61 /34 30-0. 2. „Sleep & Meet Economy H o t e l " , A n der großen Mühle 4,99198 Erfurt-Linderbach, Telefon 03 61 / 43 83-0. Oder über die „Tourist-Information", Bahnhofstraße 37, 99084 Erfurt, Telefon 03 61/ 5 62 62 67. U m einigermaßen planen z u können, bitten w i r u m schriftliche oder telefonische A n ­meldung mit Angabe der Personenzahl bis z u m 1. März be i obiger Geschäftsstelle. In Erwartung einer besonders guten Resonanz erwarten w i r Ihren Besuch.

G e r d a u e n Kreisvertreten Hans Ulrich Gettkant, Telefon (0 43 31) 4 14 47, Mastbrooker Weg 41, 24768 Rends­burg. Stellv. Kreisvertreten Lothar Opitz, Telefon (0 40) 6 53 31 93, Glogauer Straße 52,22045 Hamburg

Glückwünsche im Heimatbrief-Liebe Lands­leute, w i r weisen nochmals darauf hin , daß nach wie vor hohe Geburtstage (ab 70 Jahre) i m H e i ­matbrief veröffentlicht werden können. Gerda Rachau, Schlotfeldsberg 24,24220 Hintbek, stellt bis z u m jeweiligen Redaktionsschluß des H e i ­matbriefes eine Liste mit den ihr bekanntgegebe­nen Daten für die Redaktion zusammen. Die er­forderlichen Angaben wie Name, bei Frauen Ge­burtsname, Heimatort u n d Kreis, derzeitigen Wohnort mit Straßenangabe u n d Datum des Ge­burtstages müssen durch Betroffene, Familienan­gehörige oder Freunde erfolgen. A u c h die Lands­leute aus Mitteldeutschiana sind hiermit aufge­rufen, von dieser Möglichkeit regen Gebrauch z u machen. Diese Daten aber bitte nur an Gerda Rachau, damit gleichzeitig die Adressen-Kartei überprüft werden kann. Bei Goldenen u n d D i a ­mantenen Hochzeiten oder anderen Anlässen ist sinngemäß z u verfahren.

Glückwünsche im Ostpreußenblatt - Ähnli­ches gilt auch für die kostenlose Veröffentlichung von Glückwünschen i m Ostpreußenblatt - ab 75 Jahre - , wenn die Angaben spätestens drei W o ­chen vor dem Erscheinungsdatum von den Be­troffenen oder Freunden dem Ostpreußenblatt, Redaktion, Parkallee 84/86, 20144 H a m b u r g

mitgeteilt werden. Glückwünsche werden nicht unaufgefordert veröffentlicht, wei l die Redakti­on des Ostpreußenblattes nicht über eine entspre­chende Kartei verfügt. A u f Antrag können natür­lich auch Jubilare durch Angehörige - diesmal kostenpflichtig - mit einer Gluck wünsch-Anzei­ge in Form von Text oder auch mit Bi ld bedacht werden.

D i e erfolgreiche A u s s t e l l u n g „Vertriebene i m W a n d e l der Zeit - 50 Jahre" unserer Heimat­kreisgemeinschaft w i r d nicht wie irrtümlich an­gegeben v o m 11. bis 25. März, sondern v o m 11. bis 25. M a i i m ev. Gemeindehaus in 25560 Schene­feld, Holstenstraße 31, gezeigt. Tägliche Öff­nungszeiten sind vormittags u n d am Donnerstag auch nachmittags. Weitere Terminabsprachen erbeten unter Telefon 0 48 92/80 00-11.

G u m b i n n e n Kreisvertreten Manfred Scheurer. Geschäftsstelle: Stadt Bielefeld, Patenschaft Gumbinnen, Postfach 10 0111, 33501 Bielefeld, Telefon 05 21/51 69 64 (Frau Niemann)

Friedrichschule u n d C e c i l i e n s c h u l e - Mitg l ie ­derversammlung mit anschließendem gemütli­chen Beisammensein am Sonnabend, 1. A p r i l , i n Hannover, Hauptbahnhofgaststätte (Intercity-Restaurant), Ernst-August-Platz 1, Saal Hanno­ver i m ersten Stock. Besinn 14 Uhr . A u c h Gäste s ind w i l l k o m m e n . M i t besonderer Freude wür­den w i r „Ehemalige" aus Mitteldeutschland be­grüßen. Unser ehemaliger Schulkamerad Dr. Joa­chim Reisch w i r d einen Lichtbilder-Vortrag mit dem Titel „Wiedersehen mit Gumbinnen u n d U m g e b u n g " halten. Parkmöglichkeit besteht in der auf der Rückseite des Hauptbahnhofs gelege­nen Hochgarage.

H e i l i g e n b e i l Kreisvertreten Siegfried Dreher, Telefon (0 41 02) 613 15, Papenwisch 11, 22927 Großhansdorf

Gemeinde Ludwigsor t - Jahr für Jahr haben die Ludwigsorter sich z u einem Sondertreffen i n Rotenburg/Wümme getroffen. Organisiert u n d geleitet hat es i n der Vergangenheit jeweils E m m y Friede. Leider ist sie vergangenes Jahr verstorben. U m so erfreulicher ist es, daß auch 1995 das traditionelle Gemeindetreffen in Roten­burg stattfinden w i r d . Es w i r d a m 22. u n d 23. A p r i l an bekannter Stelle in Rotenburg durchge­führt. Einladungen mit Einzelheiten w u r d e n an vorliegende Anschriften v o n Ludwigsorter E i n ­wohnern bereits versandt. Ruth Dammeyer, geb. Wetzke, Zevener Straße 4, 27404 Rhade, Telefon 0 42 85/14 40, hat es übernommen, das Treffen vorzubereiten u n d z u organisieren. Sie n immt gerne die umgehenden Anmeldungen entgegen u n d erteilt Auskünfte z u den Einzelheiten des Ludwigsorter Gemeindetreffens. Über Über­nachtungsmöglichkeit u n d Kosten gibt sie eben­falls Auskunft .

Insterburg Stadt u n d L a n d Geschäftsstelle: Telefon (0 2151) 4 89 91 (9-12 Uhr von Mo.-Fr. oder nach tel. Vereinbarung), Altes Rathaus, Am Marktplatz 10,47829 Krefeld

Heimatgruppen der Kreisgemeinschaften In­sterburg Stadt und Land e. V . - Patenstadt K r e ­fe ld - 1 . Berlin: Vorsitzender U l r i c h Barth, Jaczo-straße 24, 13595 Berlin. 2. Brandenburg: Vorsit­zender Helmut Saunus, Meisen weg 8/9, 22111 H a m b u r g , Telefon 0 40/6 50 03 35. Stellvertreten­der Vorsitzender Manfred von Kie lp inski , Sylt­ring 34, 22926 Ahrensburg, Telefon 0 41 02/ 4 46 38.3. Darmstadt: Vorsitzender Herbert Stoe-pel , Riedeselstraße 43A, 64283 Darmstadt, Tele­fon 0 61 51/2 44 26. 4. H a m b u r g : Vorsitzender Fritz Guddat , Beerboomstücken 29, 22453 H a m ­burg, Telefon 0 40/5 53 61 20. 5. Hannover: V o r ­sitzender H e i n z Albat , A m Sperrtor 10, 30823 Garbsen, Telefon 0 51 37/7 62 30. 6. Köln: Vorsit­zende Evamaria Kühnast-Radke, Gertrudenhof-weg 3,50858 Köln, Telefon 02 21 /48 7618.7. Sach­sen: Vorsitzender Heinz Zimmermann, M a x i m -Gorki-Straße 2, 08060 Z w i c k a u , Telefon 03 75/ 52 28 61. 8. Schwerin: Vorsitzende Helga Hart ig , Andrej-Sacharow-Straße 83,19061 Schwerin, Te­lefon 03 85/32 26 33.9. Stuttgart: Vorsitzende U r ­sula Eisenack, Gymnasiumstraße 52/1, 70174 Stuttgart, Telefon 0711 /2 26 01 89.10. Teutonen: Vorsitzender Siegmund Bendul , Schwalbenweg 16, 49088 Osnabrück, Telefon 05 41/1 71 52. 11. Thüringen: Vorsitzender Hans Mikat , Meise­bacher Straße 64, 36251 Bad Hersfeld, Telefon 0 66 21/7 69 43. 12. K i e l : Vorsitzender Richard von Mackensen, Almühlendorf, 24646 Werder, Telefon 0 43 92/27 55.

Insterburg L a n d Kreisvertreter Klaus-Peter Steinwender. Geschäfts­stelle: Telefon (0 21 51) 4 89 91 (9-12 Uhr), Altes Rat­haus, Am Marktplatz 10,47829 Krefeld

Liebe Neunassauer! - Unser diesjähriges Jah­restreffen findet am 4., 5. u n d 6. August i m Ost­heim in Bad Pyrmont statt. Tagesgäste, die ver­pflegt werden möchten, bitte auch anmelden bis spätestens 3. Juni bei Ursula Lehmann, geb. G i l ­de, M o o r w e g 5a, 22844 Norderstedt, Telefon 0 40/5 22 78 82.

K ö n i g s b e r g - S t a d t Stadtvorsitzenden Fritjof Berg. Geschäftsstelle: An­nelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5,47049 Duisburg, Te­lefon (02 03) 2 83-21 51

Haberberger Mittelschulen - Unsere Schüler­vereinigung lädt z u m 44. Treffen, das in der Zeit v o m 28. bis 30. A p r i l i m Hotel M a i n Franken,

Bamberg, stattfindet, alle Ehemaligen u n d deren Angehörige recht herzlich ein. Den Jubilaren der Abgangsjahrgänge 1925,1935 und 1945 sowie al l denen, die durch die Kriegsereignisse die Schule 1945 zwangsläufig beenden mußten, gilt unsere ganz besondere herzliche Einladung, recht zahl­reich an unserem Treffen teilzunehmen. A m Frei­tag, 28. A p r i l , u m 19 U h r offizieller Beginn unse­res Treffens mit dem gemeinsamen Abendessen. Anschließend findet unsere Mitgl iederversamm­lung statt. A m Sonnabend, 29. A p r i l , gegen 9 U h r ist i m Anschluß an das Frühstück ein A u s f l u g nach Bayreuth u n d in die Fränkische Schweiz vorgesehen. 19 U h r großes Abendessen u n d an­schließend fröhliches Beisammensein mit M u s i k u n d Tanz. Es besteht die Möglichkeit, einige Tage vor u n d nach dem Treffen z u buchen. A n m e l d u n ­gen mit Ubernachtungswünschen bitte umge­hend an Irmgard Goetzie, H e i d k a m p 5, 22399 Hamburg .

Heimatgruppe D o r t m u n d - N a c h dem einlei­tenden Gedient „Die Ausgewiesenen" von Ernst Wiechert begrüßte der Leiter der Gruppe die i n großer Vie lzahl erschienenen Landsleute zur monatlichen Zusammenkunft . Er erinnerte an das grausame Geschehen vor 50 Jahren u n d ge­dachte auch der ungezählten Opfer des Krieges u n d jener Ostpreußen, die den Kelch des bitter­sten Schmerzes bis zur Neige ausleeren mußten. Daß Gewalt u n d Rechtsbeugung aber auch kein neues Recht geschaffen haben, war die Erkennt­nis dieser Zusammenkunft . A u c h die positive Leistung der Heimatvertriebenen, ihre Bereit­schaft, „in die Hände z u spucken" u n d mit der hiesigen Bevölkerung die Kriegsschäden z u be­seitigen, fand Emähnung bei diesem Beisam­mensein, das durch die Vorführung von Dias aus dem alten Königsberg vor der vielfältigen Zerstö­rung während u n d nach dem Kr ieg bereichert wurde. Für seinen bisherigen Einsatz für Königs­berg wurde der Leiter der Gruppe mit Beifall be­dacht. Außer den üblichen Erinnerungsgesprä­chen wurde noch über Rüge nach Königsberg i n diesem Jahr berichtet sowie der Gruppenausf lug i m Juni/Juli erörtert, der i n diesem Jahr nach Bonn führen soll . Auskünfte bei Horst Glaß, Hör-der Straße 55, 44309 Dortmund, Telefon 02 31/ 25 52 18.

K ö n i g s b e r g - L a n d Kreisvertreten Helmut Borkowski, Ellernweg 7,49525 Lengerich, Telefon (0 54 81) 25 98. Geschäftsführer Siegfried Brandes, Telefon 05 71/8 07-22 72, Portastra­ße 13 - Kreishaus, 32423 Minden

Kirchspie l t re f fen P o w u n d e n - A u s Anlaß der 10jährigen Patenschaft mit der Kirchengemeinde Hüffeisn eim u n d der fünfjährigen Partnerschaft mit der Gemeinde Hüffelsheim findet das näch­ste Kirchspieltreffen P o w u n d e n am 22. u n d 23. A p r i l 1995 in Hüffelsheim statt. Die Zusammen­kunft erfolgt i n der Gemeindehalle i n 55595 Hüf­felsheim. Beginn der Veranstaltung am 22. A p r i l gegen 15 U h r . Übernachtungswünsche können an den Ortsbürgerrneister Lips , 55595 Hüffels­heim, Gemeindeverwaltung, Hauptstraße 13, Telefon 06 71/2 84 46, gerichtet werden. A u s ­künfte erteilt der Ortsvertreter für Powunden , H e i n z Mischke, Friedrich-Alfred-Straße 164, 47226 Duisburg, Telefon 0 20 65/7 44 59.

L a b i a u Kommissarischer Kreisvertreten Erich Paske, Post­fach 16 64, 25736 Heide. Geschäftsstelle: Hildegard Knutti, Tel. (04 81) 717 57, Naugarder Weg 6, 25746 Heide

Kreisvertretertagung 1995 - Erstmalig w i r d die Labiauer Kreisvertretung die Möglichkeit haben, ihre turnusmäßige Tagung i n diesem Jah­re i n der Heimat durchzuführen. W i r werden 50 Jahre nach Flucht u n d Vertreibung an die Stätte unserer Jugend dieses Ereignisses gedenken kön­nen u n d an dem kleinen Enrenhain auf d e m Ge­lände des Forsthauses N e u Sternberg einen Kranz als M a h n u n g der Toten dieses furchtbaren Elends niederlegen. Gleichzeitig werden w i r aber ein Zeichen setzen, daß auch war Labiauer nicht i n Haß u n d Aufrechnung z u der heute dort leben­den Bevölkerung stehen. L e i d , N o t u n d Tränen haben beide Völker erleben u n d vergießen müs­sen. W i r wol len auch jetzt, nach 50 Jahren, ge­meinsam das Beste für unseren Heimatkreis ver­suchen z u machen. A u s diesem Grunde werden w i r auch eine Gemeinschaftstagung mit den dor­tigen Dorfältesten - sprich Bürgermeister -durchführen u n d gemeinsam Probleme anspre­chen, u m Hilfsmaßnahmen u n d Möglichkeiten z u ermitteln. W i r hätten es gerne begrüßt, wenn leitende Damen oder Herren z u dieser doch h i ­storischen Zusammenkunft Akzente durch ihre Anwesenheit gesetzt hätten. Leider haben andere Termine dieses nicht zugelassen. Wenn Sie, liebe Landsleute, Ideen u n d Vorschläge unterbreiten möchten, schreiben Sie bitte in sachlicher Form an E. Paske, Postfach 1664,25736 Heide. Sie werden dann nach der Tagung unterrichtet werden.

Schwerin erwartet Sie z u unserem Frühlings­treffen am 18. u n d 19. März. Sie wissen doch, daß w i r uns i m Hotel Reuter i m Räthenweg treffen. Das Hotel erreichen Sie unter Telefon 03 85/29 30. Unter dem Stichwort „Landsmannschaft Ost­preußen" können Sie Z immer bestellen u n d auch den Preis erfragen.

Reise nach Lab iau - Haben Sie sich schon für eine Fahrt nach Labiau angemeldet? Warten Sie nicht lange, es w i r d langsam knapp.

L o t z e n Kreisvertreten Erhard Kawlath, Dorfstraße 48, 24536 Neumünster, Telefon (0 43 21) 52 90 27

Wanderausstel lung der L O „50 Jahre Flucht u n d V e r t r e i b u n g " - A m Freitag, 10. März, u m 8

Fortsetzung auf Seite 16

Page 16: Folge 09 vom 04.03.1995

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45 Jahre W o c h e für W o c h e

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Möchten Sie aus diesem Anlaß über eine A n z e i g e i m Ostpreußenblatt Ihre Freunde u n d V e r w a n d t e n grüßen?

Sie wissen doch , eine J u b i l ä u m s a u s g a b e w i r d lange aufgehoben, u m auch später noch i n der C h r o n i k nachlesen z u können. D a d u r c h ist diese Folge v o n b le ibendem Wert .

In obiger R u b r i k erhalten Sie eine A n z e i g e i n A r t u n d Größe:

Aus den Heimatkreisen

Familie Walter Bogdan aus Jakunen, Kreis Angerburg Birkenweg 4,25979 Rodenberg

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Wir grüßen alle Verwandten, Freunde und Nachbarn aus unserer Heimat Allenstein

Familie Heinz Kolb, Augsburg

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D e n Text für d ie A n z e i g e senden Sie uns bitte i n der abgebildeten F o r m unter d e m St ichwort „ J u b i l ä u m " getrennt z u . Bitte v e r w e n d e n Sie möglichst Druckbuchstaben, d a m i t s ich keine Setzfehler einschleichen.

Betrag u n d Text für d i e A n z e i g e müssen b i s spätestens 15. März 1995 B ^ | i ^ | b e i u n s e ingegangen s e i n . (fc-

D i e J u b i l ä u m s a u s g a b e erscheint a m 1. A p r i l 1995.

W i r s i n d sicher, daß Sie d u r c h Ihren persönlichen Gruß große Freude auslösen w e r d e n .

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Bitte einsenden an Das Ostpreußenblatt, Anzeigenabteilung, Parkallee 86,20144 Hamburg

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Fortsetzung von Seite 15

Uhr eröffnet Kreisvertreter Erhard Kawlath die Ausstellung im Caspar-von-Saldern-Haus in Neumünster. Die Wanderausstellung der L O wird ergänzt durch Fotoaufnahmen des Kreises Lotzen aus dem Ersten Weltkrieg. Es werden Bi l ­der von Dörfern gezeigt, die zu neunzig Prozent durch den Russeneinfall 1914/15 in Masuren zer­stört wurden. Als der Kaiser während des 1. Weltkriegs durch Widminnen kam und die Zer­störung sah, sagte er: „Was ist aus meinem schö­nen Masuren geworden?" Der stellvertretende Stadtpräsident von Neumünster, Walter G u m -mert, wi rd an der Eröffnung teilnehmen. Ober­bürgermeister Unterlehberg kann leider nicht kommen, da er bereits einer anderen Veranstal­tung seine Zusage gegeben hat. Die Wanderaus­stellung wird vier Wochen in Neumünster ge­zeigt.

Masurenreise - Busreise vom 25. M a i bis 4. Juni über Königsberg, Danzig, Frauenburg, Lotzen, Johannisburg, Nikolaiken, Heiligenlinde, Ra­stenburg, Angerburg und Osterode. A u c h eine Dampferfahrt beinhaltet das Reiseprogramm. Anmeldungen bitte an Gerhard Schulz, Königs­berger Straße 3, 79787 Lauchringen, Telefon 0 7741/37 38, oder S. Schulz, Tulpenweg 20, 24220 Hintbek, Telefon 0 43 47/85 18, ab 20 Uhr.

Wohnmobilreise nach Masuren vom 24. M a i bis 5. Juni. Wer schließt sich an? Sammeltreff-

Sunkt Parkplatz Gudow, Autobahn Hamburg-erlin. Abfahrt 5.30 Uhr. Anmeldungen bei 5.

Schulz, Tulpenweg 20, 24220 Hintbek, Telefon 0 43 47/85 18, ab 20 Uhr.

Lyck Kreisvertreter Gerd Bandilla, Agnes-Miegel-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Geschäftsführer Alfred Masuhr, Telefon (0 40) 6 72 47 15, Reinickendorfer Straße 43a, 22149 Hamburg

Ortstreffen Steinberg - Z u m 7. Steinberger Treffen am 8. und 9. A p n l laden wir alle früheren Einwohner und Freunde recht herzlich ein. Dies­mal treffen wir uns im Gasthaus „Zum goldenen Löwen" in 34388 Trendelburg. Dieser Ort liegt im Hessischen Weserbergland an der Diemel. Unser Treffen beginnt am Sonnabend u m 11 Uhr mit einem reicnhaltigen Programm und endet am Sonntag nach dem Mittagessen. Über eine rege Beteiligung würden sich die Veranstalter senr freuen. Wer keine persönliche Einladung erhal­ten hat, möge sich wegen der Unterbringung schriftlich oder telefonisch an den Ortsvertreter, L m . Heinz-Günther Purwin, Telefon 02 41/ 7 5110, Reimser Straße 52, 52074 Aachen, wen­den. U m Ihren Quartierwunsch erfüllen z u kön­nen, bitten wir u m baldige Anmeldung.

Regionaltreffen N o r d i n Lübeck - Unser Re­gionaltreffen für den norddeutschen Raum findet am 9. A p r i l u m 11 Uhr im Hotel Mövenpick in Lübeck statt. Hierzu laden wir unsere Lycker Landsleute recht herzlich ein. Das Hotel liegt in der Nähe des Holstentores und ist vom Haupt­bahnhof in etwa zehn Minuten zu erreichen.

Sensburg Kreisvertreter Johannes Schmidt, Eichenberge 12a, 63477 Maintal. Geschäftsstelle: In Stadtverwaltung 42849 Remscheid, Telefon (0 21 91) 44 77 18

Kirchspieltreffen Peitschendorf - Wie schon im Sensburger Heimatbrief angekündigt, findet das 14. Peitschendorf-Treffen in diesem Jahr als Kirchspieltreffen am Sonnabend, 1. A p r i l , wieder im Hotel „Verkehrshof", Willy-Brandt-Allee 54 in Gelsenkirchen-Erle, statt. Beginn 12 Uhr. Z i m ­merbestellungen sind an den verkehrshof unter der Telefonnummer 02 09/77 70 81 zu richten. Aus Kostengründen werden keine weiteren Ein­ladungen verschickt. Nach 50 Jahren Hucht und Vertreibung haben wir Anlaß genug, uns wieder zu treffen. Die schwere Zeit, die wir durchstehen mußten, können und werden wir nie vergessen. Jetzt haben wir endlich wieder Gelegenheit, Freunde und Bekannte zu treffen, die wir jahre­lang nicht gesehen haben. Nach dem Fall der Mauer werden sicher Landsleute aus Mittel­deutschland zum ersten M a l an unserem Treffen teilnehmen. Also kommen Sie alle, wenn Sie es irgendwie ermöglichen können, nach Gelsenkir­chen-Erle.

Die in Peitschendorf gebildete Gruppe der Sensburger Deutschen Gesellschaft „Bärentat­ze" zählt inzwischen 132 Mitglieder. Eine na­mentliche Aufstellung wurde mir aus Peitschen­dorf zugesandt. Gern würde diese Gruppe mit uns zusammen ein Treffen organisieren. Für 1996 werde ich eine Busfahrt nach Sensburg planen. A u f diese Weise könnte ein Treffen mit den dor­tigen Landsleuten zustande kommen. In Peit-schendorf werden zur Zeit zwei Deutschkurse durchgeführt. Unser Dank gilt dem dortigen Leh­rer Czymczyk, der sich stets für die deutschen Belange eingesetzt hat. - In der Adventszeit fand eine Feier der deutschen Gruppe im Gemeinde­haus statt. Der Schülerchor umrahmte die Veran­staltung mit Advents- und Weihnachtsliedern in deutscher Sprache. Kirchspielvertieter: Adalbert Teuber, Wittkampshof 8, 45891 Gelsenkirchen, Telefon 02 09/7 69 14.

Tilsit-Ragnit Kreisvertreter Albrecht Dyck, Teichstraße 17, 29683 Fallingbostel. Geschäftsstelle: Lieselotte Juckel, Tele­fon (0 43 21) 3 88 80, Postf. 15 60, 24505 Neumünster

Die Mitgliederversammlung, am 11. März um 11 Uhr im Saal des Kurhauses in Fallingbostel,

bitte nicht vergessen! Mitgl ied in der Kreisge­meinschaft TisRt-Ragnit e. V., nach der alten Sat­zung, sind alle kreiseingesessenen Landsleute und ihre Nachfolger, die die Ziele des Vereins fördern wollen. Die Mitgliedschaft entsteht durch Aufnahme in die Kreiskartei. Nach der noch zu verabschiedenden neuen Satzung wird -aus rechtlichen Gründen - der Beginn der Mit­gliedschaft aufgrund eines Antrages vorgeschla­gen. Die AufnaTuneanträge werden bei der Mit-

tliederversammlung in Fallingbostel ausgege-en. Im Heimatmndbrief „Land an der Memel"

wird ebenfalls eine herausnehmbare Seite als Aufnahmeantrag gedruckt sein, den Sie dann ausgefüllt und unterschrieben an die Geschäfts­stelle senden möchten.

Mitgl iederversammlung - Die Kreisgemein­schaft lädt ein zur Mitgliederversammlung am Sonnabend, 11. März, 11 Uhr , i m Saal des Kur­hauses in 29683 Fallingbostel. Die Tagesordnung sieht folgende Themen vor: 1. Beschluß zur Neu­fassung der Satzung. Der Kreisausschuß schlägt eine Neufassung der Satzung durch die Mitglie­derversammlung vor. M i t der Neufassung der Satzung soll den veränderten politischen Gege­benheiten Rechnung getragen werden. Deshalb w i r d vom Kreisausscnuß vorgeschlagen, in die Satzung als Vereinszweck die Erhaltung und den Aufbau von Erinnerungsstätten sowie die Unter­stützung von Projekten als Hilfe zur Selbsthilfe in Ostpreußen aufzunehmen. Der neue Satzungs­entwurf des Kreisausschusses kann von jedem Mitgl ied über die Geschäftsstelle in Neumünster bezogen werden. 2. Erstwahl der Mitglieder des neuen Kreistags auf die Dauer von vier Jahren, der wie bisher die Rechte der Mitgliederver­sammlung ausüben soll. 3. Erstwahl der Kirch­spielvertreter auf die Dauer von vier Jahren durch Mitgliederversammlung. 4. Kreistreffen „Pfingsten 1995" in Ragnit. 5. Verschiedenes. Wegen der Wichtigkeit der z u behandelnden Ta-gungsordnungspunkte bitten w i r u m zahlreiches Erscheinen. Eventuelle Übernachtungswünsche bitten wir zu richten an die Kurverwaltung, 29676 Fallingbostel, Telefon 0 51 62/40 06 30, Fax 0 51 62/40 05 00.

Patenschaftstreffen Kirchspie l Trappen - Für die Landsleute aus dem Kirchspiel Trappen fin­det das Patenschaftstreffen am 27. und 28. M a i im

gewohnt gastfreundlichen Ostseebad Schön­erg/Holstein statt. Motto des diesjährigen Tref­

fens wird die „Vertreibung aus der unvergesse­nen Heimat vor über 50 Jahren" sein. Rückbesin­nung durch das Gespräch über die Zeit der Ju­gendjahre w i r d Vorrang haben. Der Patenge­meinde Schönberg soll bei diesem Treffen beson­derer Dank zukommen für hervorragende lang­jährige Betreuung. Ein Gedenkstein (Findling, gestiftet von der Firma Stoltenberg aus Fiefber-gen) mit der Inschrift „Heimat - Patenschaft" Schönberg-Trappen seit 1953, w i r d anläßlich der Zusammenkunft der Gemeinde Schönberg feier­lich übergeben. Das Symbol „ Elchschaufel" auf diesem Stein w i r d nicht fehlen. Den Teilnehmern w i r d auch eine „Goldene Konfirmation" der Ge­burtsjahrgänge 1929 bis 1931 angeboten. Ernst­haft interessierte Landsleute wollen sich bitte beim Kirchspielvertreter Erich Dowidat umge­hend melden. Der organisatorische Teil steht noch bevor. Für das Treffen können Quartier­wünsche bei der Kurverwaltung Schönberg (Zimmernachweis), Telefon 0 43 44/44 08, ange­meldet werden. Über eine rege Beteüigung am Patenschaftstieffen freut sich Ihr/Euer Kirch­spielvertreter.

Kirchspieltreffen Ragnit-Land - Liebe Lands­leute! N u n ist es wieder soweit. Unser zweites Kirchspieltieffen findet am 2. und 3. September in Krefeld statt. W i r wollen uns am Sonnabend, 2. September, ab 11 U h r in der Gaststätte Brauerei­ausschank Et Bröckske, Marktstiaße 41, 47798 Krefeld, Telefon 0 21 5112 97 40, treffen. Für mei­ne Planung ist es wichtig, daß Sie sich bis Ende Juni bei mir anmelden. Wegen eventueller Über­nachtungsmöglichkeiten wenden Sie sich bitte rechtzeitig an das Informationszentrum Seiden­weberhaus, Theaterplatz 1, 47798 Krefeld, Tele­fon 0 21 5112 92 90. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele Landsleute kommen wür­den. Ihre Kirchspielvertreterin Brunhilde Kalis, Novalisstraße 20,41352 Korschenbroich, Telefon 0 21 61/64 45 58.

T r e u b u r g GeschäftssteUe/Kreisvertreter Gerhard Biallas, Tele­fon (02 21) 5 80 27 28, Goldammerweg 20, 50829 Köln

Termine - Das diesjährige Hauptkreistreffen findet am Sonnabend, 29. A p r i l , in der Stadthalle Opladen, Furstenbergplatz 1, in unserer Paten­stadt Leverkusen statt. Öffnung des Saales 9 Uhr. Die Satticker und Bartker treffen sich am 13./14. M a i im Hotel „Grüner B a u m " in 97215 Uffen-heim. Im Hanse-Hotel „Schwarzbunte", 23554 Lübeck, ist das Schwentainer Treffen in der Zeit vom 25. bis 29. M a i , während sich die Bärengrun-? | r ^ - ? ; J ^ n i i n d e r »Parkschänke", Verler Straße 18,33332 Gütersloh, treffen. Das Herzogskirche-ner Kirchspieltreffen ist am 10./11. Juni in 31832 Spnnge/Deister i m Hotel „Zum Grafen Haller-munt . In der Zeit vom 5. bis 18. August plant der Schwentainer Bezirksvertrauensmann Gottfried Borowski, Birkenallee 7, 32760 Detmold, eine Umnibusreise nach Ostpreußen, Zielort Lotzen, durchzuführen.

Page 17: Folge 09 vom 04.03.1995

4. März 1995 - Folge 9 - Seite 17 r>as £>fipmißfnbrp!i L a n d s m a n n s c h a f t l i c h e Arbei t

L a n d s m a n n s c h a f t l i c h e A r b e i t

L a n d e s g r u p p e B e r l i n Vors.: Hans-Joachim Wolf, Telefon (0 30) 7 92 99 33 (privat), (0 30) 8 21 90 28 (dienstlich), Muthesiusstra-ße 29,12163 Berlin, Geschäftsführung: Telefon (0 30) 2 54 73 55, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, 10963 Berlin So., 19. März, Sensburg, 15 Uhr , Deutschlandhaus,

Stresemannstraße 90,10963 Berlin, Raum 208.

L a n d e s g r u p p e H a m b u r g Vors.: Günter Stanke, Telefon (0 4109) 9014, Dorf Stra­ße 40, 22889 Tangstedt

B E Z I R K S G R U P P E N Farmsen-Walddörfer - Dienstag, 21. März, 16

U h r , Treffen i m Vereinslokal des „Condor" e. V . , Berner Heerweg 188, 22159 H a m b u r g . L m . Beis-sert w i r d Dias aus St. Petersburg zeigen.

H E I M A T K R E I S G R U P P E N H e i l i g e n b e i l - Sonnabend, 11. März, 15 Uhr ,

Gedenkstunde „50 Jahre Flucht u n d Vertreibung" i m Haus der Heimat, V o r dem Holstentor, Linie U2 bis Messehallen. Kaffeetafel und Videof i lm. Tele­fonische A n m e l d u n g erbeten bei E r w i n Ohnesor­ge, 0 40/6 93 79 69.

Insterburg - Freitag, 3. März, 17 Uhr , Treffen i m Lokal „Zur Postkutsche", H o m e r Landstraße 208, 22111 Hamburg . Z u erreichen mit dem Bus N r . 31 v o m Hauptbahnhof bis Bauerbergweg, Bus N r . 116 Wandsbek-Markt bis Bauerbergweg, mit der U-Bahn bis Horner Rennbahn, Ausgang Gojen­boom.

Osterode - Sonntag, 19. März, 15 U h r , „Bingo-Spie l " mit Preisen i n den ETV-Stuben, Bundesstra­ße 96, Hamburg-Eimsbüttel (U-Bahnhof Schlump b z w . Christuskirche, Buslinie 180 bzw. 182). Ge­meinsame Kaffeetafel, Gäste wi l lkommen. A n m e l ­dungen an Marie-Louise Stanke, Dorfstraße 40, 22889 Tangstedt, Telefon 0 41 09/90 14.

Sensburg - Sonnabend, 18. März, 16 Uhr , Jahres­hauptversammlung i m Polizeisportheim, Stem-schanze 4,20357 Hamburg . Anregungen bis z u m oben angegebenen Terminlütte an Kurt Budszuhn, Friedensstraße 70, 25421 Pinneberg, Telefon 0 41 01/7 27 67, richten.

T i l s i t - F r e i t a g , 10. März, 14.30 Uhr , Dia-Vortrag „Ungarn, zwischen Theiß und D o n a u " in der Pro-vinzialloge von Niedersachsen, Moorweidenstra­ße 36, Hamburg , gegenüber dem Dammtor, Kle i ­ner Mozartsaal .Den Vortrag w i r d E d m u n d Ferner, Kulturreferent der Ostpreußen von Schleswig-Holstein, halten. E d m u n d Femer unternimmt je­des Jahr mit Landsleuten Reisen in die Nachbarlän­der oder auch nach Amerika . Es werden wunder­bare Landschafts- und Städtebilder und die unga­rischen u n d deutschen Volksgruppen gezeigt. Gä­ste sind herzlich wi l lkommen. Anmeldungen bitte bei Hi ldegard Wannagat, Telefon 49 29 27, oder Gerda Skeries, Telefon 5 37 0511.

F R A U E N G R U P P E N Farmsen-Walddörfer - Dienstag, 7. März, 16

U h r , Treffen i m Vereinslokal des „Condor" e. V . , Bemer Heerweg 188,22159 H a m b u r g .

Landesgruppe B a d e n - W ü r t t e m b e r g Vors.: Günter Zdunnek, Postfach 12 58, 71667 Mar­bach. Geschäftsstelle: Schloßstraße 92, 70176 Stutt­gart

B u c h e n - S o n n t a g , 12. März, 14.30 U h r , Mi tg l i e ­derversammlung i m Sportheim Buchen. - V o m 31. März bis 2. A p r i l Fahrt i n das Böhmische Bä­derdreieck Mar ienbad, Karlsbad, Franzensbad. Abfahrt 7 U h r , Musterplatz Buchen.

Ess l ingen - M i t t w o c h , 8. März, 16 U h r , F i l m -Vortrag über die Heimat i m Albvereinsheim, ne­ben der V i l l a M e r k e l . Gäste s ind w i l l k o m m e n . Anschließend gemütliches Beisammensein. - Die Faschingsveranstaltung unter dem Motto „Fa­sching feiert K a t z ' u n d M a u s , Schuppnes gibt's i n jedem H a u s " war wieder gut besucht, u n d es w u r d e ein fröhliches Beisammensein.

M e t z i n g e n - Sonntag, 5. März, 15 U h r , Jahres­hauptversammlung i m Restaurant Botin, Stuttgar­ter Straße, 72555 Metzingen. - Z u r Ost- u n d West­preußen-Fahrt v o m 5. bis 19. August sind noch Anmeldungen möglich. Nähere Auskünfte erteüt Hans-Jürgen Voss, Hölderlinstraße 3, 72555 Met­zingen, Telefon 0 71 23/6 12 26, ab 18 Uhr .

R e u t l i n g e n - Sonnabend, 4. März, 14 U h r , M i t -ghederversammlung i m „Treffpunkt für Al tere" , Gustav-Werner-Straße 6 A , Reutlingen, mit Re­chenschaftsbericht des 1. Vorsitzenden, Bericht der Kassiererin u n d des Kassenprüfers sowie Bericht der Leiterin der Frauengruppe. Anschl ie­ßend gemütliches Beisammensein mit Grütz­wurstessen mit Sauerkraut. H i e r z u s ind alle Landsleute mit Freunden u n d Bekannten ganz herzl ich eingeladen.

Stuttgart - M i t t w o c h , 15. März, 15 U h r , M o ­natsversammlung i m „Ratskeller". Thema: „Vor 50 Jahren, wer erinnert sich an Märztage 1945?" Anwesende mögen schicksalhafte Erlebnisse selbst berichten.

W e i n h e i m - M i t t w o c h , 8. März, 15 U h r , D i a -Vortrag über Sizi l ien v o n L m . H e y d e n i m Cafe Wolf . Gäste s ind w i l l k o m m e n .

L a n d e s g r u p p e B a y e r n Vors- Friedrich Wilhelm Bold, Telefon (0 89) 3 15 25 13, Fax (0 89) 3 15 30 09. Landesgeschäftsstelle: Ferdinand-Schulz-Allee/Am Tower 3, 85764 Ober­schleißheim

A u g s b u r g - M i t t w o c h , 8. März, 15 U h r , Frauen­nachmittag i m Nebenzimmer der Bahnhofsgast­

stätte. - Freitag, 10. März, 18 U h r , Skat in der Gaststätte „Rheingold", Prinzstraße. - Sonn­abend, 18. März, 18 U h r , Kegeln i m Römerkeller, Gögginger Straße.

Ingolstadt - Sonntag, 12. März, 15 U h r , Jahres­hauptversammlung i m Restaurant „Dampflok". Programmpunkte: Bericht, Jahresrückblick des Vorsitzenden, Bericht des Kassenwarts und Kas­senprüfers, Entlastung des Vorstands u n d Bestä­tigung. A l l e Landsleute sind herzlich eingeladen.

K i t z i n g e n - Freitag, 10. März, bis Sonntag, 12. März, Fahrt in den Bayerischen W a l d , zusammen mit dem V d K , Kreis verband Kitzingen. Abste­cher nach Klattau i m Böhmerwald, Besichtigun­gen der Wallfahrtskirche Weißen Regen, des Schlosses i n Mütach mit Töpferei, der Bärwurze-rei u n d anderes sind eingeplant. Ebenfalls Tanz a m Sonnabend u n d Sonntag. - Sonntag, 19. März, 14.30 U h r , V i d e o f i l m über „Königsberg" i n der Bahnhofsgaststätte in Kitz ingen. Anschließend trägt Gerhard Podschun Erinnerungen über sei­ne Heimatstadt Königsberg vor.

M e m m i n g e n - Sonnabend, 18. März, 15 U h r , Jahreshauptversammlung mit N e u w a h l i m Hote l „Weißes Roß".

Nürnberg - Freitag, 10. März, 15.30 U h r , Tref­fen i m Stadtparkrestaurant, Berliner Platz. „Eine Reise nach Estland u n d St. Petersburg" von u n d mit Gerhard Frank. Gäste sind jederzeit w i l l k o m ­men.

Würzburg - Donnerstag, 9. März, 16 U h r , M o ­natsversammlung i n der Gaststätte „Zum O n ­k e l " . Günter Skulschus hält einen Video-Vortrag, „Unsere Ostpreußen, Westpreußen u n d D a n z i -ger heute in Austra l ien" . - Donnerstag, 16. März, „Lichterkette" z u m Gedenken an die totale Zer­störung der Stadt Würzburg durch die engli­schen Bomber vor 50 Jahren. Näheres w i r d zeit­gerecht i n der Tagespresse veröffentlicht.

L a n d e s g r u p p e B r e m e n Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. (04 21) 25 09 29, Fax (04 21) 25 01 88, Hodenberger Straße 39b, 28355 Bremen. Ge­schäftsführer. Bernhard Heitger, Tel. (04 21) 51 06 03, Heilbronner Straße 19, 28816 Stuhr

B r e m e n - N o r d - Dienstag, 14. März, 15 U h r , Treffen der Frauengruppe i m Gasthof „Zur Waldschmiede" i n Beckedorf.

L a n d e s g r u p p e H e s s e n Vors.: Anneliese Franz, geb. Wlottkowski, Tel. (0 27 71) 59 44, Hohl 38, 35683 Dillenburg

Frankfurt - Montag , 13. März, 15 U h r , Mi tg l i e ­derversammlung mit Rückbück auf das vergan­gene Jahr i m C l u b r a u m 1, Haus Dombusch , Eschersheimer Landstraße 248. Anschließend Dia-Vortrag: Das Beste aus „Silvester-Reisen".

H e p p e n h e i m - Freitag, 17. März, 19.30 U h r , traditionelle 16. Preußische Tafelrunde i m Hote l „Am Bruchsee", Heppenheim. Z u m Thema „Otto Li l ienthal , 1848 bis 1896, Vater des mensch­lichen Fliegens" referiert Paul Stein aus Frank­furt. A l s Gericht gibt es Schweinenacken mit Mohrrübengemüse nach pommerscher A r t u n d Reisspeise mit Früchten, Preis 22,50 D M . Teilnah­me nur nach A n m e l d u n g bis 10. März bei Karalus, Telefon 0 62 52/7 35 25.

Kasse l - Dienstag, 14. März, 15 U h r , Treffen i n der K u l t u r halle Süsterfeld. A b 16 U h r Vortrag v o n Frau v o n Schaewen-Scheffler über West­preußen.

L a n d e s g r u p p e Niedersachsen Vors.: Wilhelm Czypull, Wintershall-Allee 7, 31275 Lehrte, Tel. (0 51 32) 28 71. Geschäftsstelle: Königs­worther Straße 2,30167 Hannover, Tel. (0511) 71 50 71 Bezirksgruppe Weser/Ems: Fredi Jost, Hasestraße 60, 49610 Quakenbrück; Bezirksgruppe Lüneburg: Wer­ner Hoffmann, Max-Eyth-Weg 3, 29574 Ebstorf; Be­zirksgruppe Braunschweig: Waltraud Ringe, Mai­enstraße 10, 38118 Braunschweig; Bezirksgruppe Hannover Dr. Hans Dembowski, Parkstraße 9,31812 Bad Pyrmont

H i l d e s h e i m - Donnerstag, 9. März, 16 U h r , Mitgl iederversammlung i m Vereinslokal, Hük-kedahl 6. L m . Salz w i r d über das Thema „Wieder­sehen i n der H e i m a t " sprechen. - Unter großer Beteiligung der Mitgl ieder fand die Jahreshaupt­versammlung der Gruppe statt. Stellvertretend für den erkrankten ersten Vorsitzenden Fischer nahm L m . Dr . Dietrich die Begrüßung u n d Eröff­nung der Versammlung vor. N a c h der Toteneh­rung erfolgte der Jahresbericht, der Kassenbe­richt und Kassenprüferbericht. Für die N e u w a h l des Vorstands wurde als Wahlleiter L m . Dr . Diet­rich beauftragt. A u s gesundheitlichen Gründen kandidierten Theodor Fischer u n d Dr . Dietrich nicht mehr. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Erster Vorsitzender A l f r e d Salz, zweite Vorsitzende Christiane Bemecker, dritter Vorsitzender Klaus Hausmann, Schatzmeisterin E. Pretz, Schriftführerin R. L a n k o w s k i u n d K u l ­turwartin C . Bemecker.

Rotenburg - Donnerstag, 9. März, 15 U h r , Tref­fen i m Schützenhaus, In der Ahe . Werner Wischnowski referiert über die Aufnahme u n d A n s i e d l u n g von Hugenotten (ab 1685) u n d Salz­burgern (ab 1732) in Ostpreußen.

Winsen/Luhe - Freitag, 17. März, 19 U h r , Ge­denkstunde „50 Jahre nach Hucht u n d Vertrei­b u n g " u n d Eröffnung der Ausstel lung „Alte u n d neue Heimat der Ost- und Westpreußen" i m Marstal l der Stadt Winsen. Das Programm der Gedenkstunde w i r d unter anderem v o m Winse­ner Männerchor unterstützt, u n d die Ansprachen

werden Landrat Otto Gellersen und Paul H e i -nacher (Mitglied i m Bundesvorstand der LO) hal­ten. Anschließend Eröffnung der Ausstel lung durch den Bürgermeister u n d Schirmherrn G u ­stav Schröder. Die Ausstel lung w i r d v o m Sonn­abend, 18. März, bis Sonnabend, 1. A p r i l , z u fol-

fenden Zeiten geöffnet sein: montags 14.30 bis 7.30 Uhr , dienstags bis sonnabends 9 bis 18 U h r

u n d sonntags 13 bis 18 U h r .

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Geschäftsstelle: Telefon (0211) 39 57 63, Neckarstraße 23,40219 Düsseldorf

Bie le fe ld - Montag, 6. März, 14.30 U h r , Zusam­menkunft der Frauengruppe unter der Leitung von Heinke Braß i m Gemeindehaus der Matthä­us-Kirchengemeinde, Schelpsheide 55. Z u errei­chen mit den Buslinien 25 und 26 bis Haltestelle „Gerhart-Hauptmann-Straße". - Donnerstag, 16. März, 15 U h r , „Plattdeutsche Plauderstunde mit Waltraud Liedtke i m Haus der Technik, 5. Etage.

B o c h u m - S o n n t a g , 12. März, 15.30 U h r j a h r e s ­hauptversammlung u n d Erinnerung an Hucht u n d Vertreibung vor 50 Jahren i n der Ostdeut­schen Heimatstube Bochum, Neustraße 5. Die musikalische Gestaltung hat der Chor der G r u p ­pe übernommen. Den Abschluß des Nachmittags bildet ein V i d e o f i l m über eine Reise nach Ost­preußen. Für Kaffee u n d Kuchen ist gesorgt.

Düren - Sonnabend, 18. März, 19.30 U h r , Jah­reshauptversammlung mit Neuwahlen des V o r ­standes i m Lokal „Zur Altstadt" , Steinweg 8.

Düsseldorf - Sonntag, 19. März, 15 U h r , Früh­lingstreffen mit Dia-Vortrag der Memel land-gruppe i m G H H , Bismarckstraße 90, „Eichen-dorff-Saal". - Freitag, 26. M a i , bis Sonntag, 28. M a i , Seminar i n der Kar l -Amold-St i f tung , Bad Godesberg. Die Kosten mit Vol lverpflegung be­tragen pro Person 75 D M (für Doppelzimmer) . Es w i r d d a r u m gebeten, bei Interesse die A n m e l ­dungen möglichst bald vorzunehmen.

H a g e n - Sonnabend, 18. März, 16 U h r , Jahres­hauptversammlung in den Ostdeutschen H e i ­matstuben, Hochstraße 74, Hagen. - Wenn i m Rheinland u n d in Bayern Karneval b z w . Fasching

gefeiert wurde , begann i n Ostpreußen allgemein ie Zeit der Maskenbälle. U n d da die Landsleute

immer die Feste z u feiern verstanden u n d die GeselÜgkeit hebten, so haben sie es auch hier, f em der Heimat, nicht verlernt. Die Kreisgruppe H a ­gen hatte ihr traditionelles Kappen- u n d Kostüm­fest i m Grünen Saal des Ratskellers. Bei schmissi­ger M u s i k w u r d e eifrig getanzt, gesungen u n d

Peschunkelt. Der Auftr i t t der „Grün-Weißen u n k e n " u n d einer originellen „Bauernkapelle"

brachte eine riesige St immung u n d sorgte für den karnevalistischen Rahmen. E i n paar Schlubber-chen v o m „Hochprozentigen" taten ihr übriges. Gegen Mitternacnt w u r d e n schließlich noch die besten u n d originellsten Kostüme prämiert. Schließlich begab man sich dann lustig u n d be­schwingt auf den H e i m w e g .

H e r f o r d - Dienstag, 7. März, 15 U h r , Frauen­nachmittag i n den „Katerstuben", Ortsieker Weg. Vortrag über den endgültigen Stand der Pflege­versicherung. - Der vergangene Nachmittag der Frauengruppe stand ganz i m Zeichen des Karne­vals. Hi ldegard Kersten begrüßte die zahlreich erschienenen Damen u n d besonders Brigitte Ba­che mit ihrem Schifferklavier. N a c h dem Kaffee­trinken w u r d e gesungen u n d geschunkelt. D a ­zwischen folgten immer wieder lustige Vorträge, heimatliche Spaße u n d Witzchen, u n d am Schluß hatten alle einen fröhlichen u n d beschwingten Nachmittag erlebt.

Köln - Montag, 6. März, 14 U h r , Treffen der Frauengruppe i m Kolpinghaus International, S t -Apern-Straße. Heimamachmittag mit anschlie­ßender Hauptversammlung u m 16 U h r u n d W a h l . Gäste wie immer wi l lkommen.

Münster - Sonnabend, 11. März, 15 U h r , D i a -Vortrag von E r w i n Ki lanowski , Warendorf, „Neue Bilder von der liebenswerten Landschaft Ermlands und Masurens" i m Ägidiihof. - Diens­tag, 14. März, 15 U h r , Treffen der Frauengruppe i m „Ratskeller". Thema: „50 Jahre Vertreibung." Referat von Gertrud Herrmann.

S iegburg - Montag, 13. März, 18 U h r , Jahres­hauptversammlung mit Vorstandswahlen der Kreisgruppe Rhein-Sieg i m Bonner Hof , Bonner Straße 80, Siegburg. - A u f der vergangenen Ver­anstaltung stimmte sich die Gruppe auf den Kar­neval ein. Bei Kassler oder Eisbein mit Sauerkraut sorgte das D u o Brenner in dem vollbesetzten Saal für St immung.

Siegen - Sonnabend, 11. März, 14 U h r , Jahres­hauptversammlung u n d Feier des 40jährigen Be­stehens der Gruppe i n der Siegerlanahalle, Span­dauersaal (erste Treppe, mit Kaffeebedienung). Im Programm sind enthalten: Eine Bernstein-Ausstel lung v o n Manfred Krupke , Tonbi ld-Schau „Von der Bemsteinküste z u m Naturpara­dies Kurische N e h r u n g " v o n E r w i n Goerke u n d ein Kurzbericht mit Dias über die Arbeit der Jun-

fen Landsmannschaft Ostpreußen von Jochen leyer. Herz l i ch eingeladen sind alle Mitgl ieder

mit ihren Familien u n d Freunden u n d Gäste.

L a n d e s g r u p p e R h e i n l a n d - P f a l z Vors.: Dr. Wolf gang Thune, Wormser Straße 22,55276 Oppenheim

M a i n z - Sonntag, 19. März, 14.30 U h r , W e i n ­probe i m Blindertzentrum M a i n z . Kosten pro Per­son 15 D M . A n m e l d u n g bitte bei Frau Balewski , Telefon 47 47 10, oder bei Familie Schreiber, Tele­fon 47 6210.

Neustadt -Sonnabend, 18. März, 17 U h r , Gene­ralversammlung mit gemeinsamer Kaffeetafel i n der Heimatstube, Fröbelstraße 26. Die MitgÜeder erhalten einen Rechenschafts- u n d Kassenbe­richt, danach ist ein neuer Vorstand z u wählen.

L a n d e s g r u p p e Saar Vors.: Heinz Mix, Eisenbahnstraße42,66539 Neunkir­chen, Telefon 0 68 21/4 14 58.

Landesgruppe - Dienstag, 14. März, 15 Uhu, Kulturtrerfen der Frauengruppe i m Cafe Guten­berg, Eisenbahnstraße 56, Saarbrücken. Frauen­leiterin Gerda Berger, Telefon 06 81/8716 02, führt durch diese Veranstaltung. Gäste u n d Inter­essenten sind herzüch w i l l k o m m e n . - Sonntag, 19. März, 15 U h r , Dia-Vortrag i m Bürgerhaus Hockershausen, „Kulturhistorische Erinnerun­gen an D a n z i g . "

L a n d e s g r u p p e Sachsen Vors.: Horst Schönes, Klingerstraße 41,09117 Chem­nitz, Telefon 03 71/85 07 42

Dresden - Montag, 13. März, 16 U h r , Agnes-Miegel-Lesung i n der BdV-Begegnungsstätte, Augsburger Straße 86,01277 Dresden. - Donners­tag, 16. März, 17 U h r , Treffen der Königsberger mit Video-Vortrag i n der BdV-Begegnungsstätte, Augsburger Straße 86, 01277 Dresden.

L a n d e s g r u p p e S c h l e s w i g - H o l s t e i n Vors.: Günter Petersdorf. Geschäftsstelle: Telefon (04 31) 55 3811, Wilhelminenstr. 47/49,24103 Kiel

Fehmarn/Heil igenhafen - M i t t w o c h , 15. März, 16 U h r , Vortrag „Die heimische u n d die ostpreußische Vogelwel t " i m Wisser's Hotel , Burg auf Fehmarn. Referent: Der Ornithologe Georg Tiewnka.

Glückstadt - Donnerstag, 16. März, 15 U h r , Versammlung bei „Raumann", A m Markt . L m . Kurt Thiede w i r d einen V i d e o f i l m über die H e i ­mat vorführen.

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Page 19: Folge 09 vom 04.03.1995

4. März 1995 - Folge 9 - Seite 19 F o r u m freier M e i n u n g e n

A l l i i e r t e T r u p p e n b l e i b e n Betr.: Folge 5/95, Seite 10, „Regierung muß handeln" Mit ebenso großen wie teilweise peinli­

chen Feierlichkeiten wurden im August 1994 die ehemals sowjetischen Truppen aus der Bundesrepublik Deutschland ver­abschiedet. Mit noch größerem Pomp -weil man zwischen guten und bösen Sie­gern und Besatzern unterscheiden müsse - wurden die westalliierten Truppen in bzw. aus Berlin verabschiedet.

Das führte tatsächlich bei manchen un­bedarften, gutgläubigen Deutschen zu der Annahme, auch die anderen Besatzungs­truppen würden nun unser endlich „sou­veränes" Land verlassen. Weit gefehlt -die westalliierten Truppen bleiben, wenn auch in verringertem Umfang.

Nach Artikel 5 des „Vertrages über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland" vom 15. März 1991 müssen sich die alliierten Truppen nur aus Berlin zurückziehen, wenn die GUS-Staaten Deutschland verlassen haben. Die ameri­kanischen, britischen, französischen, bel­gischen und niederländischen Soldaten bleiben, als habe es die deutsche Wieder­vereinigung nicht gegeben. Die Behaup­tung, Deutschland sei souverän, ist eine Fiktion.

Die Stärke der fremden Truppen ergibt sich aus dem Wiener Vertrag vom 19. No­vember 1990 über die Reduzierung der konventionellen Streitkräfte in Europa und aus darüber hinausgehenden Recfu-

zierungen, die allerdings jederzeit von den Stationierungsländern einseitig bis zu den in Wien festgelegten Obergrenzen er­höht werden können. Insgesamt werden künftig rund 135 500 Soldaten fremder Truppen in Deutschland stationiert sein. Dies sichert vor allem die Vormachtstel­lung der USA.

Die Rechtsgrundlagen für die Stationie­rung dieser Truppen sind grundsätzlich dieselben, wie vor der Wiedervereini­gung. Es wurden von 1990 bis 1993 einige Modifikationen vorgenommen. Dennoch hat Deutschland auf seinem Territorium Quasi-Besatzungstruppen. Auch die Fort­schreibung der alliierten Sonderrechte im geheimen „Verwaltungsabkommen über Fragen der Telekommunikation" wider­spricht Grundgesetz und völkerrechtli­chen Prinzipien.

Die Bundesregierung bereitet ein Gesetz vor, das es den fremden Truppen erlauben soll, auch in den neuen Bundesländern Übungen abzuhalten. Dies ist nach dem NATO-Truppenstatut nicht möglich. Dies kann als erster Schritt angesehen werden, fremde Truppen auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu stationieren. Gor­batschow hatte auf einen solchen Statio­nierungsverzicht gedrängt. Es ist damit zu rechnen, daß nach einer Schonzeit nun auch in den neuen Bundesländern westli­che fremde Truppen stationiert werden.

Otto May, Remscheid

Deutliches Zeichen für die Ostgebiete Betr.: Folge 6/95, Seite 1, „Schlesischer Bahnhof für Berlin" Ich finde es begrüßenswert, daß endlich

eine Initiative „Schlesischer Bahnhof" un­ter Federführung der Landsmannschaft Schlesien in Berlin gebildet worden ist Unsere Bundeshauptstadt Berlin hat die Verpflichtung, für solche Deutschen - und vor allem für die vom Schicksal so sehr geprüften Deutschen aus den Ostgebieten - hier deutliche Zeichen zu setzen. Der „rot-grüne" Wahn, daß bei allem, was mit unseren Ostprovinzen zusammenhängt, „falsche Zeichen" gesetzt würden, sollte bei dieser Namensgebung keine Geltung haben!

Die Toten ruhen lassen Der Entscheidung, die „Estonia" nicht

zu bergen und das Wrack aus Pietät vor den Toten vor Zugriffen zu schützen, kann nur zugestimmt werden. So sollte man sich überhaupt grundsätzlich bei Schiffs­katastrophen verhalten. Ich denke hierbei vor allem an die großen Katastrophen zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf der Ostsee: A m 30. Januar 1945 sank querab von Stolpmünde die „Wilhelm Gustloff". Sie riß mindestens 5100 Menschen mit sich in die Tiefe. A m 10. Februar sank an der gleichen Stelle die „General von Steuben": 2700 Tote. A m 16. April wurde schließlich, auf der Höhe von Rixhöft, die „Goya" ver­senkt, und zwar, wie die beiden anderen Schiffe, durch sowjetische U-Boote. Die „Goya" wurde zum Grab für 6800 Men­schen. Die Opfer waren vor allem Flücht­linge sowie verwundete Soldaten.

Seit vielen Jahren sind diese Wracks Ziel von Tauchexpeditionen und werden auch gewerblich ausgeschlachtet. Damit sollte endlich Schluß sein. In den kommenden Tagen jährt sich das Unglück zum 50. Mal. Die Toten sollten in ihrem feuchten Grab nunmehr in Ruhe gelassen werden, zumal der menschenverachtende Kommunis­mus, der jede Pflege von „Feindgräbern" abgelehnt hatte, verschwunden ist.

Martin Lehmann, Königswinter

Die Erinnerung an Schlesien, aber auch der Hinweis auf den schlesischen Landes­teil im Osten des neuen Bundeslandes „Freistaat Sachsen", sollten Verpflichtung sein, Schlesien auch in Berlin zu Denennen. Geschichtsbewußtsein ist weder ewig gest­rig noch rechtsradikal! Heinz Engmann

Mitglied der Unabhängigen Initiativ­gruppe Niederschlesien e.V. in Görlitz

* Es ist wirklich ganz eindeutig festzustel­

len, daß oftmals Kundfunk unctPresse sich scheuen, die alten deutschen Städtenamen zu nennen, obwohl ja auch kein Mensch hier z. B. von Moskwa spricht. In den neu­en Bundesländern wuraen und werden ja nun viele Straßen von den Namen der Alt-Stalinisten und Kommunisten befreit wie z. B. von Klement Gottwald, Otto Grote­wohl, Wilhelm Pieck usw. Es ist jedoch nicht festzustellen, daß diese einmal nach früheren Städten des deutschen Ostens benannt werden.

Es ist geradezu komisch: Bei meinem Besuch in Königsberg im letzten Sommer mußte ich feststellen, daß der Mann hinter dem Postschalter im Hotel Kaliningrad nach Herstellung einer Telefonverfcin-dung nach Deutschland „hier ist Königs­berg" sagte. Und ich nehme an, er hatte dabei keine Herzbeklemmungen. Seine Kollegin daneben sprach kein Wort deutsch und sprach natürlich von Kalinin­grad. Und hier wird aus der Nennung frü­herer Städtenamen ein Problem, woran aber nicht nur die PDS der Schuldige sein dürfte. Siegfried Schneider, Gallun

Steindorfer Treffen: Zu ihrem ersten Treffen nach 50 Jahren kamen im Ostheim in Bad Pyrmont 24 „waschechte Steindorfer" mit ihren Ehepartnern zusammen. Für das nächste Treffen werden noch weitere frühere Bewohner gesucht. Kontaktadresse: Helmut Trilat, Lehm weg, 38519 Gifhorn. Foto privat

Verwilderung des menschlichen Umgangs Seitdem ich mich vor etwa sechs Mona­

ten entschloß, das Ostpreußenblatt zu abonnieren, habe ich gewissermaßen mein seelisches Zuhause in diesem Blatt entdeckt. Die Beiträge vermitteln die beru­higende Erkenntnis, mit eigenen A n ­schauungen von Gerechtigkeit, Wahrheit und Verbundenheit zum de jure-Ost-deutschland nicht als Fremder im eigenen Vaterland zu leben.

Es ist schon sehr unerfreulich, in den Medien dieser Republik beständig mit Ideologien berieselt zu werden, in denen weder ein Mindestmaß an nationalen Komponenten noch das Bemühen um Fe­stigung sittlicher und moralischer Nor-

Als Opfer anerkannt Betr.: Folge 6/95, „Ursache und Wirkung" von Peter Fischer Für Herrn W. Piecyk von der SPD

Schleswig-Holstein ist das Gedenken an Flucht und Vertreibung der Deutschen vor 50 Jahren eine „schlimme Entglei­sung". Wörtlich sagt er, die Ursache von Flucht und Vertreibung „. . . ist die Nazi­herrschaft und der daraus resultierende Zweite Weltkrieg. Somit ist der Überfall auf Polen und die Sowjetunion der wahre Grund für die Leiden der Vertriebenen". Herr Piecyk hat damit den deutschen Ver­triebenen den Status der durch den Natio­nalsozialismus Geschädigten erteilt. Er hat uns als Opfer des NS-Regimes aner­kannt; denn die Auflagen dafür sind be­legbar: Schäden an Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum, Vermögen usw. Die Freiheit ist uns versagt worden, indem wir unser Recht zur Selbstbestimmung nicht wahrnehmen durften. Herr Piecyk soll sich nun bitte für unsere Entschädigung einsetzen. Da er auch das Wort „Leid" gebraucht hat, stände es ihm an, an den Gedenkfeiern der Vertriebenen teilzuneh­men, damit er glaubwürdig bleibt.

Elisabeth Kr ahn, Sehnde

Die Darbietung war sehr eindringlich

Von den zahlreichen an uns gerichteten Leser­briefen können wir nur wenige, und diese oft nur auszugsweise veröffentlichen. Die Leser­briefe geben die Meinung der Verfasser wie­der, die sich nicht mit der Meinung der Redak­tion zu decken braucht. Anonyme oder anonym bleiben wollende Zuschriften werden nicht berücksichtigt.

Betr.: Folge 2/95, Seite 9 Im Ostpreußenblatt vom 14. Januar 1995

schreibt Gerhard Staff in dem Artikel „Re­ges Musikleben in Stadt und Land", daß das letzte musikalische Ereignis im zer­bombten Königsberg am 28. Januar 1945 stattgefunden hätte. Hier irrt der Verfas­ser.

Königsberg war eingeschlossen und schon langst zur Festung erklärt worden, als im Schauspielhaus ein Sinfonie-Kon­zert stattfand. Das Orchester setzte sich zusammen aus Mitgliedern des Königs­berger Sinfonieorchesters und anderer ostpreußischer Orchester. Der Dirigent war, wie ehedem, Wilhelm Franz Reuß. Z u Gehör kamen die Fünfte Sinfonie von

Beethoven und die Unvollendete von Schubert. Ich war unter den Zuhörern.

Dieses Konzert war ein musikalisches Erlebnis von unbeschreiblicher Intensität. Die Einmaligkeit, im wahrsten Sinne des Wortes, übertrug sich auf Musiker und Zuhörer. Die Darbietung war eindring­lich, die Zuhörerschaft im voll besetzten Haus war gefesselt. Im abgedunkelten Saal unzählige helle Farbflecken: die Ver­bände der vielen Verwundeten. Leider kann ich mich nicht an das Datum des sonst in jeder Hinsicht unvergeßlichen Konzerts erinnern; vielleicht ist unter Ih­ren Lesern jemand, der dabeigewesen ist und auch das Datum noch weiß.

Ursula Cheeseman, Bissendorf

men erkennbar ist. Mit wenigen Ausnah­men, wie beispielsweise des Moderators Wolf v. Lojewski, scheint beinahe die gan­ze Journalistengarde in den deutschen Funk- und Pressehäusern zu der Gruppe radikal eifernder Gesinnungsfreunde zu gehören, die in den 60er Jahren zum „Marsch durch die Institutionen aufbra­chen. Selbst in kleinsten Lokalzeitungsre­daktionen wird jede Möglichkeit genutzt, gerade junge Menschen die ostdeutsche Heimat als „fremdes Land" zu verscher­beln.

Doch wenn das Bundesverfassungsge­richt unbegreifliche Urteile spricht, gegen die jedes normal entwickelte Rechtsemp­finden revoltiert, dann ist der Verwilde­rung des menschlichen Umgangs mitein­ander der Weg bereitet. So empfinde ich auch die jüngsten Rückzahlungsforde-rungen an Rentner, ausgerechnet zur Weihnachtszeit, als Rohheit einer Gesell­schaft, die sich eine Routine zugelegt hat, Unrecht und Unmenschlichkeit zu „be­wältigen", auch mit der hintergründigen Taktik der These, wonach „Zeit Wunden heilt".

Daß die Vertreibung der ostdeutschen Bevölkerung durch die Russen mit der -bei den Nazis gebrandmarkten (!) - Sip­penhaft verhängnisvollen Modellcharak­ter bekommt, dies zeigen die schreckli­chen Ereignisse im ehemaligen Jugoslawi­en. Hans-Joachim Kischkel, Darmstadt

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sowie seinen großartigen Redakteuren, aber auch allen sonstigen, privaten Verfas­sern für die mutigen politischen oder auch geschichtlichen, nervorragenden Artikel ganz, ganz großes Lob und Dank auszu­sprechen. Auch den Leserbriefschreibern ein großes Dankeschön. Alles ist mir aus der Seele gesprochen. Bleibt nur zu wün­schen, daß diese „Stimmen des Volkes" auch unsere geschichtsverarmten Politi­ker erreichen. Für mich und zweifellos alle Leser, bleibt die Ostpreußenzeitung die politisch beste, wahrneitsgetreueste, ob­jektivste Zeitung der Bundesrepublik. Bleiben Sie auf diesem Niveau: Klarheit, Wahrheit, Mut! Elisabeth Lipski, Lindau

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Page 20: Folge 09 vom 04.03.1995

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In dem Bewußtsein, eine kulturhistorische Verpflichtung für die Zukunft wahrzunehmen, arbeitet das K U R A T O R I U M A R N A U seit 1992 für den Erhalt und die Restaurierung der Ordenskirche in Arnau bei Königsberg/Pr sowie für die Wiederherstellung der Grabstätte des preußischen Reformers Theodor von Schön. U m die ersten Erfolge rechtlich abzusichern und die Arbeit verstärkt fortzuführen, haben wir jetzt die Arbeitsgemeinschaft K U R A T O R I U M A R N A U in einen Verein umgewandelt.

Informationen über unsere Tätigkeit erhalten Sie über:

Dipl.-Ing. Ralph Schroeder, Ihlendieksweg 20, 22927 Schmalenbeck Tel.: 0 41 02/6 43 79, Fax: 0 41 02/6 44 18

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Wilfred von Oven

Ein »Nazi« in Argentinien Wilfred von Oven, der ehemalige Pressechef Go­ebbels' lebt seit 1951 am Rio de la Plata. Nie wurde von Oven, per Haftbefehl gesucht. Die sofort einset­zende Pressekampagne gegen von Oven ist ein Musterbeispiel für spekula­tiven und oberflächlichen Aktionsjournalismus. Wer aber war dieser einflußrei­che »Nazi« wirklich? In die­sem spannenden Buch schildert uns der ehemali­ge Pressechef seinen Wer­degang im Dritten Reich so­wie Hintergründe und Ur­sachen seines inzwischen vier Jahrzehnte andauern­den Exils. Nicht zuletzt Ovens Enthüllungen über seine Nachkriegstätigkeit als Auslandskorrespondent für den »Spiegel«, werden Rudolf Augstein und dem Leser schlaflose Nächte be­reiten.

224 Seiten, DM 28,00

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Die Nacht, in der die Dämme brachen In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 starte­ten britische Bomber vom Luftwaffenstützpunkt Scampton. Ihr Ziel: die Tal­sperren an Eder, Mohne und Sorpel

Als die Briten mit speziell entwickelten Roll-bomben, die für unzerstörbar gehal­tenen Sperrmauern der Mähne- und Edertalsperre sprengten, brach über die umliegenden Regionen eine Schreckensnacht her­ein!

Alles mitsich reißend, schös­sen die aufgestauten Was­sermassen meterhoch über die schlafende Zivilbevöl­kerung. Der nasse Tod kann­te kein Erbarmen: Männer, Frauen und Kinder ertran­ken in den brodelnden Flu­ten.

94 Seiten, DM 26,80

DIE N A C H T , I N D E R

DIE D Ä M M E B R A C H E N

DAVID IRVIN

provisorische deutsche Natwnalregierurig

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Ad Udler, «irr». I.Umow OtatTSctaer

Wolfgang Boewig

Der Hitler-Putsch Vorgeschichte, Verlauf und Prozeß Vor genau 70 Jahren griff Hitler in München zum er­sten Mal nach der Macht in Deutschland. »Der Hitler-Putsch« nimmt Vorgeschich­te und Zusammenhänge des NS-Aufstands objektiv und hintergründig unter die Lupe.

Als die SA auf die Feldherrenhalle marschier­te, war die Bevölkerung in München und in anderen Teilen des Reiches auf der Seite der völkischen Put­schisten. Insbesondere Stu­denten und Jugendliche gingen in diesen Tagen für die Hitlerbewegung zu abertausenden auf die Stra­ße. In den studentischen Parlamenten hatte die NSDAP faktisch bereits die Majorität.

Dr. Heinz Splittgerber

Mißhandelte Zeitgeschichte Am Beispiel der Vorgeschich­te des II. Weltkrieges ge­währt uns der Autor einen Blick hinter die Kulissen inter­nationaler Politik. Anhand der reichen Quellenauswer­tung wird deutlich, daß der Zug in das Massensterben des II. Weltkrieges bereits lange vor Hitler in Bewe­gung gesetzt wurde. Ein Gleis war der Vertrag von Versailles, die Mitreisenden die Völker Europas.

Die Gepflogenheit, Schuld stets auf den unterlegenen Gegner abzuwälzen, ver­giftete stets die Atmosphäre und versperrte den Blick auf die wahren Ursachen von Konflikten. Um aber Kriege künftig vermeiden zu kön­nen, muß man die Hinter­gründe verstehen lernen, die zu militärischen Konflikten führen.

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Wer kann Auskunft geben über meinen Bruder

August Fink * 17.11.1925 in Tüngen, letzte

Nachricht v. 2. 2.1945 als Angehöriger der Einheit Btl.

Schomacker/Stab. Nachr. erb.

Margarete Pietrowski geb. Fink, Matth.-Claudius-Straße 26,23812 Wahlstedt

V e r s c h i e d e n e s

Welcher Ostpreuße (um 70) mit Herz u. Verstand mö. sich auf ei­ner Reise durch Ostpreußen mir anschließen? Bin 73 }., jugendlich, schlank, verträglich u. angenehm. Wesen. Zuschr. u. Nr. 50752 an Das Ostpreußenblatt, 20144 Ham­burg

Suche meine Geschwister Otto Preuß, * 9.9.24, vor seiner Einbe­rufung 1924 war er Melker bei Bauer Behrens in Margen b. Kreuzingen, Kr. Elchniederung, Meta Preuß, * 21. 8. 21. Sie war bei einem Bauern (Krohnert?) in Margen beschäftigt, evtl. Fern­trauung mit Herrn Kubina. Nachr. erb. Käte Beyer, geb. Preuß, bis 1944 bei Farn. Timm in Aulenbach, OT Altlappönen, Kr. Insterburg, jetzt Eichendorff­straße 2,48691 Vreden

Verlagsauslieferung Postfach 1826, D-55388 Bingen

Tel.; (06721) 34008, FAX: (06721) 36970

Wilfred von Oven

Dr, G. Meister der Propaganda

Tagebuchauf­zeichnungen von Wilfred von Oven Wer von den noch leben­den Größen des Dritten Reiches kann besser ein Buch über den Reichsmini­ster für Volksaufklärung und Propaganda schreiben, als jemand der an seiner Seite gearbeitet hat? Was ist noch präziser, als wenn dieser nebst seiner Tätig­keit an Goebbels' Seite noch darüber hinaus ein Tagebuch gef ü hrt hat? Wi I-fred von Oven, einer der letzten noch lebenden Grö­ßen des Dritten Reiches und Kenner der Goebbel'schen Politik hat uns sein Buch »Mit Goebbels bis zum Ende« (Finale Furioso) zur Neuauflage überreicht.

27! Seiten, DM 39,50

VAWS-Pressebüro West unter falscher Flagge Gewalt, Haß, Intoleranz: Aus den Zeitungen quillt Blut und wieder einmal geht das Gesicht des bösen Deutschen um die Welt. Kaum vergeht ein Tag, an dem die Massenmedien nicht die »Faschismus-Keule« schwingen. Egal, wer was wo verbro­chen hat, stets suchen Politiker und Meinungsmacher Arm in Arm nach Verbindungen zur »rechten Szene«. Während Warner wie Ignatz Bubis, Ralph Giordano und Alfred Biolek mahnend den Zeigefinger erheben, avanciert der PDS-Führer zum Lieb­ling der Sendeanstalten und arbeitet vor laufenden Kameras die deutsche Nachkriegsgeschichte auf.

Doch manch rühriger Kommentator spricht mit gespaltener Zunge. Anschläge, die man über Jahrzehnte hinweg dem deut­schen »Rechtsradikalismus« anlastette, wurden mehr als ein­mal vom »antifaschistischen« SED-Staat generalstabsmäßig geplant und perfekt in Szene gesetzt. Fernsehanstalten aus aller Welt bezahlen, im Kampf um Einschaltquoten, Bares für Gewalt und »Sieg-Heil«-Rufe. Einige »ausländische Mitbürger« lassen, in Erwartung reicher Versicherungsbeute ihre eigenen Geschäfte hochgehen, sogenannte Antifaschisten und einige Südländer verzieren in Mußestunden Häuserwände mit Haken­kreuzen. Ein Behinderter verstümmelt sein Gesicht mit dem Sonnenrad und läßt sich anschließend als Gewaltopfer durch die Fernsehstudios schieben. Alltag '94. Derweil geht in Deutsch­land ein Gespenst um. Es ist das Gespenst der organisierten Gewalt von rechts ...

»unter falscher Flagge« folgt den Spuren getürkter Anschläge und sucht die verantwortlichen Drahtzieher des »Rechtster­rors«. Das VAWS-Pressebüro West fand eine Halbwelt, in der sich Stasi, Mossad und westdeutscher Verfassungsschutz die Hand reichen. Eine in ihrer Quellenvielfalt explosiv-bestechende Dokumentation, die in ihrer Art seit Jahren überfällig war Wer sie liest, wird verstehen, warum das Buch von den etablierten Medien verschwiegen werden wird. ca. 110 Seiten, DM 26 80

Page 21: Folge 09 vom 04.03.1995

46. Jahrgang £ a s t f l p r r a ß m b f o i i 4. März 1995 - Folge 9 - Seite 21

@BÜS®8g)(BIJi!

Ihren (W) Geburtstag

feiert am 4. März 1995 unsere Mutter, Oma und

Uroma Hildegard Schulz

geb. Sobotta aus Osterode

Wir gratulieren herzlich Dein Sohn Klaus und

Schwiegertochter Helga Deine Enkel

Cornelia und Christian Deine Urenkel

Sebastian und Benedikt

Wir gratulieren meinem Ehemann, unserem Vater,

Schwiegervater und Großvater Erwin Schulz

•9. 3.1925 in Lindental, Elchniederung

jetzt Hindenburgallee 16 53175 Bonn

zum ^ 7 0 ^ Geburtstag!

r

Ihren Geburtstag

feiert am 10. März 1995 unsere liebe Mutter, Schwie­germutter und Großmutter

Dr. Ilse Kuhlwein geb. Liedeka

aus Tilsit jetzt Gustav-Schwab-Straße 2

22609 Hamburg

Es gratulieren die Kinder, Schwiegerkinder

und Enkelkinder

50 Jahre nach Flucht und Vertreibung gedenken wir unserer Mutter

Elise Preugschat geb. Malun

geb. 2. 7.1887 in Pötschkehmen Pötschwalde, Kreis Gumbinnen, Ostpr.

die Ende Jan./Anfang Febr. 1945 in Frögenau oder Umgebung, Kreis Osterode, ums Leben gebracht wurde.

Wir gedenken auch unseren Verwandten

Berta Ehmer sen., Emma und Berta Ehmer aus Kleinpreußenwald, Kreis Gumbinnen

die etwa zur gleichen Zeit dort ihr Leben lassen mußten.

Meta Preugschat Siegfried Preugschat

Ilten

Im Osterfeld 2,31319 Sehnde

Plötzlich und unerwartet verstarb unser langjähriges Mitglied und Kirchspiel Vertreter von Trappen am 16.2.1995 im 74. Lebensjahr.

Max Willemeit Neuwittenbek

Er hat sich um seine Heimat verdient gemacht und erhielt 1984 von der Landsmannschaft Ostpreußen das silberne Verdienstabzeichen.

Mit ihm verlieren wir einen treuen Heimatfreund. Wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Es trauert um ihn Die Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit

Der Vorstand

Jahre

r

wird am 3. März 1995 mein lieber Mann, Vater und Opa

Hans Riemann aus Ludendorff, Kreis Labiau

In Liebe und Dankbarkeit gratulieren Erna, die Kinder und Enkelkinder

Ode wager Straße 130, 27386 Kirchwalsede

Unsere liebe Mutter und Omi

Hildegard Powitz geb. Rattensperger

aus Stroppau, Kreis Angerapp jetzt Barlachhof 10, 30659 Hannover

J

wird am 6. März 1995 (2) Jahre.

Es gratulieren von Herzen Deine Kinder Gerhard, Ulrich, Giesela und Rüdiger

Deine Schwiegerkinder, 9 Enkel und Urenkel Sebastian

Seinen ^ 7 5 ^ Geburtstag

feierte am 24. Februar 1995

Heinrich Hildebrandt

Es gratuliert herzlich Dein Sportsfreund Herbert Liedig

v. Prussia Samland e. V.

z. Zt. Krankenhaus Delmenhorst

Im stillen Gedenken:

Mutter

Anna van Setten geb. Wittke

Ragnit

Schwester

Ilse Waldow geb. van Setten

Ragnit beide 1945 auf der Flucht verschollen.

Horst Waldow Ragnit, 22 Jahre

in Rußland vermißt

Kurt Waldow 19 Jahre

in Kurland gefallen

Erika Kraft, geb. van Setten

Ostlandstraße 18, 24582 Bordesholm

Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermut­ter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante

Erna Grigoleit geb. Bendig

aus Tilsit *11.4.1912 115. 2.1995

In Liebe und Dankbarkeit die Kinder Günter Grigoleit Erika Bennett, geb. Grigoleit Susanne Schulze, geb. Grigoleit und alle Angehörigen

Blunckstraße 8,13437 Berlin

J

Nach schwerer Krankheit verstarb unsere liebe Mutter, Schwieger­mutter, Oma, Uroma und Schwester

Lucia Nitsch geb. Boenert

* am 4.11.1907 in Königsberg (Pr) + am 18. 2.1995 in Ludwigshafen (Rhein)

früher wohnhaft in Neuhausen-Tiergarten, Landkreis Königsberg, Kleinheider Weg 10

In Liebe und Dankbarkeit Rosemarie Fuhrmann, geb. Nitsch im Namen aller Angehörigen

Turnerstraße 31, 67067 Ludwigshafen (Rhein)

Ein jegliches Ding hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, Sterben hat seine Zeit.

Prediger 3,1

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter

Elsa Horch geb. Kuhn

* 7.4.1905 in Dedawe im geliebten Ostpreußen, gewohnt in Labiau und Fischhausen

115. 2.1995

In stiller Trauer im Namen der Angehörigen Martin und Katharina Horch

Im Rehagen 13, 30890 Barsinghausen/Landringhausen Die Beisetzung hat am Montag, dem 20. Februar 1995, stattgefun­den.

Nach einem langen und erfüllten Leben entschlief im 97. Lebens­jahr sanft und ruhig mein lieber Mann und guter Vater

Friedrich Sand aus Hanshagen, Kreis Pr. Eylau/Ostpreußen

* 10. 6.1898 118. 2.1995

In Dankbarkeit und Liebe im Namen aller Angehörigen Klara Sand Manfred Sand

Goethestraße 26, 29378 Wittingen

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohlmachen.

Ein Leben voller Liebe und Fürsorge hat sich vollendet.

Max Kowalzik * 6. 6.1912 in Seefrieden/Kreis Lyck

+ 11. 2.1995 in Plettenberg

In stiller Trauer und Dankbarkeit nehmen wir Abschied Gertrud Kowalzik, geb. Sentek Jürgen und Beate Kowalzik die Enkel Mathias, Jan und Christian und Anverwandte

A m Felde 5, 58840 Plettenberg, Seefrieden, den 11. Februar 1995 Die Trauerfeier fand am Mittwoch, dem 15. Februar 1995, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle in Plettenberg-Holthausen statt, anschließend erfolgte die Beisetzung.

Gelitten hast Du, liebes Herz - nun finde Ruh'. Kehrst bald zurück von neuem - immerzu .. .

»19.10.1917 Klenzkau /Ostpr

Liesbeth Greitschus geb. Zywitz 124. 2.1995

NRÜ-Poggenhagen

Im Namen aller Angehörigen, der Kinder, Enkel und Urenkel Arthur Greitschus

Ruhe und Frieden sei Dir beschieden

In Liebe und Dankbarkeit nehme ich Abschied von meiner gelieb­ten Tochter

Ursula Tattkowski geb. Ti l icki

* 10.2.1941 118. 2.1995 Johannisburg Wattenscheid

In stiller Trauer Elfriede Milke , geb. Medino und alle, die sie liebhatten

Stettiner Straße 5,25355 Barmstedt, im Februar 1995

Dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin mit Frieden.

Lukas 7,50

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma

Ida Weinstein geb. Makowski

* 4.11.1903 in Merunen, Kreis Treuburg 16. 2.1995 in Salzgitter

In stiller Trauer Ewald und Erika Weinstein Franz und Edeltraud Waigand, geb. Weinstein Enkel Jürgen, Olaf und Jens

Hermann-Stehr-Straße 1, 38226 Salzgitter

Der Kampf des Lebens ist beendet, vorbei ist alles Leid und Schmerz, nun ruhen Deine müd'gewordenen Hände und Ruhe hat Dein gutes Herz.

In großer Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Ab­schied von meiner lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante

Charlotte May geb. Strunkeit

aus Tilsit/Ostpreußen »30.8.1918 1 30.1.1995

In stiller Trauer Karl-Heinz Strunkeit und Familie

Jahnstraße 27A, 24558 Henstedt-Ulzburg Die Trauerfeier fand am 8. Februar 1995 in Henstedt-Ulzburg statt.

Nach einem erfüllten Leben entschlief nach schwerer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwester

Grete Naujok geb. Mertineit

aus Mauenfelde, Kreis Gerdauen, Ostpreußen »11.1.1908 1 21. 2.1995

Kampinischken, Kreis Tilsit Sebnitz/Sa.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied Tochter Ursula Steidinger, geb. Naujok und Kurt Steidinger Tochter Ilse Theurer, geb. Naujok und Alfred Theurer Tochter Brunhilde Dittrich, geb. Naujok und Klaus Dittrich alle Enkel und Urenkel sowie ihre Schwester Anna Mertineit

Trauerhaus: Farn. Klaus Dittrich, Schandauer Straße 28a, 01855 Sebnitz/Sa.

Page 22: Folge 09 vom 04.03.1995

4. März 1995 - Folge 9 - Seite 22 £05 £flptmfunbfnil 46. Jahrgang

Wache du, Herr, mit denen, die wachen oder weinen in dieser Nacht! Hüte deine Kranken; laß deine Müden ruhen. Segne deine Sterbenden; tröste deine Leidenden. Erbarme dich deiner Betrübten und sei mit deinen Fröhlichen. Aurelius Augustinus

Nach einem langen, schweren Abschied hat meine Mutter, unsere Großmutter ihren Frieden gefunden.

Erna Rogalski geb. Becker

»29.1 .1910 +17.2.1995 Tharau Ernsthof Jevenstedt/Holst. Kreis Pr. Eylau Altenwohnheim

In Liebe trauern Kurt Rogalski und Annesophie Kiecksee Dr. Marlies Rogalski Peter Rogalski, Eike Wehling, Silke Wehling In dankbarer Erinnerung an unsere tapfere und fleißige Schwägerin Gerda Mathias und Lotti Stahlberg, geb. Rogalski Verwandte und Freunde

Dorf Straße 15,24808 Jevenstedt/Holst. Die Beerdigung hat am 21. Februar 1995 in Jevenstedt stattgefun­den.

Wir haben im Kreise der Familie am 2. Februar 1995 von unserer Mutter, Oma und Schwester

Hildegard Reddig geb. Growe

aus Bonschen, Kreis Pr. Eylau

für immer Abschied genommen. Sie ist ruhig im 89. Lebensjahr eingeschlafen.

Willibald und Karin Reddig mit Tanja und Stefan Adelheid und Johann Niederstein Heidrun und Georg Volkmuth Elfriede Stielow

Schloßberg 17,45479 Mülheim an der Ruhr

Als ihre Kraft zu Ende ging, war's kein Sterben, sondern eine Erlösung.

Erna Kunkel geb. Schniggenberg

aus Reichwalde, Kreis Pr. Holland

»24.11.1904 in Rapendorf + 20. 2.1995 in Schwalmtal

In Liebe und Dankbarkeit Erich und Marianne Kunkel Ernst und Renate Kunkel sowie alle Angehörigen

Ringstraße 17,36318 Schwalmtal

Auf Wunsch der Verstorbenen findet die Trauerfeier und Urnen­beisetzung im engsten Familienkreis in Bad Wildungen statt.

Mit tiefer Bestürzung erreichte uns die Nachricht, daß Frau

Rosemarie Conrad geb. Rockel

geboren 1.11.1930 in Königsberg (Pr) gestorben 17.2.1995 in Düsseldorf

am 17. Februar 1995 von uns gegangen ist. Die Stadtgemeinschaft Königsberg (Pr) verliert in Rosemarie Con­rad eine treue und zuverlässige Mitarbeiterin. Von 1988 bis 1994 gehörte sie der Stadtvertretung Königsberg an und hat in dieser Zeit oftmals als Protokollführerin das Geschehen in der Stadtge­meinschaft festgehalten. Auch ganz persönlich trauern wir mit dem Ehemann der Verstor­benen, Herrn Gotthard Conrad, Chorkamerad aus Königsberger Tagen und gemeinsamer Wegbegleiter in der Stadtvertretung Königsberg.

Fritjof Berg Stadtvorsitzender

Horst Glaß Stellv.

Stadtvorsitzender

Lorenz Grimoni Stellv.

Stadtvorsitzender

Gott hat mein Gebet, mich von meinem schweren Leiden zu erlösen, erhört, ich habe den Lauf vollendet.

Meta Broszio geb. Scherhans

»9 .1 .1912 +22.2.1995

Schönlinde/Ostpr. Isernhagen

In Ehrfurcht nehmen wir Abschied von der Seele unseres Hauses Willy Broszio Eleonore Broszio

Pommern weg 2,30916 Isernhagen FB

Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 28. Februar 1995, in Isern­hagen KB statt.

Seid fröhlich in Hoffnung,

Geduldig in Trübsal, altet an am Gebet.

Römer 12, Vers 12

Wir haben den Mittelpunkt unserer Familie verloren.

Ute Ruhnke geb. Zerrath/Jäger-Tactau

» 29.1.1925 in Königsberg (Pr)

In großer Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied Brigitte Feuchtenhofer, geb. Ruhnke, und Erich mit Thomas und Frank Albrecht Ruhnke und Christiane mit Michael Jürgen Ruhnke und Ursula mit Britta und Tony Gisela Ruhnke Sigrid Ruhnke-Schüßler und Manfred mit Larissa und Annabell Ghristina Beutelmann, geb. Ruhnke, und Uwe mit Jens, Svenja, Jasmin und Silke Hildegard Ruhnke Rüdiger Zerrath mit Familie Heide Zerrath Friedrich-Wilhelm Zerrath mit Familie und alle Anverwandten

Angelstraße 21,67125 Dannstadt, den 3. Februar 1995

Gott ist die Liebe.

Herbert Ruhnke »15.11 .1913 +16.2.1995

aus Bruchhof, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen

In stiller Trauer nehmen wir Abschied Melanie Jede Emmy Neufang und alle Angehörigen

Torneiweg 32a, 23568 Lübeck Die Trauerfeier hat in aller Stille stattgefunden.

Sie starben

fern der Heimat

H e u t e hat unsere liebe M u t t e r , Schwiegermutter , Großmutter u n d Urgroßmutter

Margarete Klask geb. W o y c i n i u k

* 29. 3.1909 116 . 2 .1995

aus Rosensee (Sokollen), K r e i s Johannisburg , O s t p r .

ihren Fr ieden gefunden.

In sti l ler Trauer

W e r n e r K l a s k u n d E r i k a , geb. G e r d e s m i t U t a , H e n d r i k , A n k e u n d M a r k R u t h R e i n k e n s m e i e r , geb. K l a s k , u n d H e l m u t m i t O l a f u n d S te fan D r . H e l g a K l a s k

Taunusstraße 37,48527 N o r d h o r n , d e n 16. Februar 1995

D i e Trauerfeier u n d Beisetzung f a n d a m Samstag, d e m 18. Februar 1995, u m 14 U h r i n der Fr iedhofskapel le i n E l m l o h e statt.

F A T O P R O F U G U S V e r g i l „ A e n e i s "

Clemens Josephus Neumann * 15. Januar 1907 i n Wernegitten/Ostpreußen 1 2 1 . Februar 1995 i n B o n n

Träger der G o l d m e d a i l l e „Pro H u m a n i t a t e " des W e s t - O s t - K u l t u r w e r k e s

E i n langes Leben ist plötzlich z u E n d e gegangen. Es w a r bis zuletzt geprägt v o n der Liebe z u seiner ostpreußischen H e i m a t , ihrer K u l t u r u n d ihrer jahrhunder­tealten Geschichte. Dies w a r e n die W u r z e l n seines journal ist ischen Engage-mentes für die Sache der vertriebenen Deutschen.

In Dankbarke i t u n d Trauer nehmen A b s c h i e d D r . F e r d i n a n d N e u m a n n

D r . M a r i a W a i d e n , geb. N e u m a n n D r . Margare te N e u m a n n , geb. Sonntag

Peter M o r i t z J o h a n n a F i scher

d i e Fami l ienangehör igen u n d F r e u n d e

R o c h u s w e g 19,53129 B o n n D i e Exequien w e r d e n gehalten a m Freitag, d e m 3. März 1995, u m 10 U h r i n

der Pfarrkirche St. Q u i r i n , Bonn-Dottendorf . D i e Beisetzung f indet u m 11 U h r auf d e m Südfriedhof statt.

M e i n lieber M a n n , unser guter O n k e l u n d Vetter

Harald von Heyden geb. 19. 2.1902

N e r f k e n gest. 16. 2.1995

H o f h e i m

Letzter H e r r auf Nerfken/Ostpreußen

ist fern seiner geliebten H e i m a t i n Fr ieden he imgegangen .

E r n a v o n H e y d e n , geb. K a t h r e i n G e o r g v o n H e y d e n , O s l o E v a H e r r m a n n - v o n S c h l i e b e n A d e l h e i d H e r r m a n n - P f a n d t H e r m a n n u n d M a g d a l e n e Faust

A n s c h r i f t :

E . H e r r m a n n - v o n Schlieben, Leonard-Nelson-Straße 22, 37073 Gött ingen

D i e Trauerfeier fand statt a m 20. Februar 1995 u m 11.30 U h r i n der F r i e d h o f s ­kapel le Lorsbach/Ts .

Page 23: Folge 09 vom 04.03.1995

4. März 1995 - Folge 9 - Seite 23 £>05 £>f ipmißfnbran Aktuelles

Preußen ist ihm stets Leitbild gewesen Goldenes Ehrenzeichen für Henning Wolff - L O über drei Jahrzehnte treu verbunden geblieben

B u r g auf F e h m a r n - I m R a h m e n des monat­l ich s tat t f indenden K u l t u r n a c h m i t t a g s der O r t s g r u p p e F e h m a r n / H e i l i g e n h a f e n w u r d e d e m Journal is ten u n d Ver leger des F e h m a r n -schen Tageblatts, H e n n i n g W o l f f , das G o l d e n e Ehrenzeichen der L O ver l iehen .

E d m u n d Ferner, Kul turre ferent der L O - L a n -desgruppe S c h l e s w i g - H o l s t e i n , begrüßte d ie geladenen Gäste i m Wisser ' s H o t e l i n B u r g , unter i h n e n a u c h H e n n i n g W o l f f s E h e f r a u A n k e m i t Tochter , L a n d e s g r u p p e n v o r s i t z e n ­der Günter Petersdorf , sein Stellvertreter D i e ­ter S c h w a r z s o w i e der Bürgervorsteher v o n B u r g , U w e H a r d t . N a c h e i n e m gemeinsamen Abendessen würdigte Günter Petersdorf d ie Verdienste H e n n i n g W o l f f s i n seiner L a u d a t i o :

„Henning W o l f f w u r d e a m 20. September 1929 i n B i r k e n w e r d e r be i B e r l i n / M a r k B r a n ­d e n b u r g geboren. M i t g l i e d i n der L a n d s m a n n ­schaft Ostpreußen ist er seit 33 Jahren. V o n diesem Z e i t p u n k t a n fungiert er a u c h als ost­preußischer Pressereferent für F e h m a r n .

Seine beruf l i che L a u f b a h n z u m Journal is ten begann H e n n i n g W o l f f 1953 m i t e i n e m V o l o n -tariat i n E n g l a n d u n d be i d e n H u s u m e r N a c h ­richten. D a n a c h w a r er für e in Jahr als Redak­teur i n H a l l e / B i e l e f e l d u n d v o n 1955 bis 1958 als P o l i t i k - u n d N a c h r i c h t e n - R e d a k t e u r der L a n d e s z e i t u n g S c h l e s w i g - H o l s t e i n i n Rends­b u r g tätig. V o n 1958 bis z u m H e r b s t vergange­nen Jahres w a r H e n n i n g W o l f f ununterbro­chen C h e f r e d a k t e u r des Fehmarnschen Tage­blatts.

Bei se inem nat ional-geist igen Engagement ist H e n n i n g W o l f f G e s a m t d e u t s c h l a n d u n d d a r i n Preußen stets e i n L e i t b i l d gewesen; e i n L e i t b i l d der Rechtsstaatl ichkeit , der Standort­treue u n d des staatsbürgerlichen Bekenntnis­ses. A l s S o h n der M a r k B r a n d e n b u r g ist er nie irre oder z w e i f e l n d g e w o r d e n , d e m sit t l ichen M a ß des N a t i o n a l e n z u entsprechen u n d d e m verfassungsgemäßen A u f t r a g , d ie W i e d e r v e r ­e i n i g u n g v o n V o l k u n d V a t e r l a n d z u vertreten. U n d diesen Einsatz w i r d er m i t Sicherheit bis ans E n d e seines Lebens zeigen.

A b e r jeder, der H e n n i n g W o l f f kennt, weiß, daß bei der B e w e r t u n g seiner äußerst f ruchtba­ren A r b e i t i n b e z u g auf d ie L O u n d d e n B d V , der i h n schon v o r z e h n Jahren m i t der G o l d e ­nen E h r e n n a d e l auszeichnete, eine v i e l beacht­l icher erscheinende Spannwei te seiner großar-

Veranstaltung

L ä g e r d o r f - M i t t w o c h , 29. M ä r z , 15 U h r , g e m ü t l i c h e r N a c h m i t t a g u n t e r d e m M o t t o „ L a n d d e r d u n k l e n W ä l d e r u n d k r i s t a l l n e n S e e n " i n d e r V o l k s h o c h s c h u l e Lägerdor f , A l t e S c h u l s t r a ß e 6. L u s t i g e p l a t t a e u t s c h e G e s c h i c h t e n u n d B i l d e r e iner f a s z i n i e r e n d e n L a n d s c h a f t s tehen a u f d e m P r o g r a m m .

Kamerad, ich rufe Dich

W e r m e l s k i r c h e n - S o n n a b e n d , 20., u n d S o n n t a g , 21. M a i , T r a d i t i o n s t r e f f e n d e r s c h w e r e n A b t e i l u n g , A r t i l l e r i e - R e g i m e n t 1/ A . R . 47 ( R a s t e n b u r g ) 11. I n f . D i v . O s t p r e u ­ßen i m H o t e l „ Z u d e n d r e i L i n d e n " , 42929 W e r m e l s k i r c h e n / D h ü n n . A u c h K a m e r a d e n der l e i c h t e n A b t e i l u n g e n A . R . 11 I n f . D i v . 11 w e r d e n n o c h gesucht . A u s k ü n f t e u n d A n ­m e l d u n g b e i L e o B i k o w s k i , V a n - d e r - V e l -den-S t raße 8, 51789 L i n d l a r ( F r i e l i n g s d o r f ) , T e l e f o n 0 22 66/83 57.

Agnes-Miegel-Tage 1995 B a d N e n n d o r f - D i e jähr l ich i m M ä r z i n

B a d N e n n d o r f w i e d e r k e h r e n d e n A g n e s -M i e g e l - T a g e f i n d e n d i e s m a l v o n F r e i t a g , 17., bis S o n n t a g , 19. M ä r z , statt. S ie w e r d e n v o n der A g n e s - M i e g e l - G e s e l l s c h a f t d u r c h g e ­führt , d i e z u f o l g e n d e n V e r a n s t a l t u n g e n , d i e i m G r o ß e n K u r s a a l des S t a a t l i c h e n K u r h a u ­ses s t a t t f i n d e n , e in lädt : F r e i t a g , 17. M ä r z , 19.30 U h r , „Fr ieda J u n g , e ine z u U n r e c h t et­w a s i n V e r g e s s e n h e i t geratene D i c h t e r i n aus O s t p r e u ß e n " , V o r t r a g v o n U r s u l a Starbat ty , G o s l a r . S o n n a b e n d , 18. M ä r z , 10 U h r , M i t ­g l i e d e r v e r s a m m l u n g . 14.45 U h r , G e d e n k e n a m G r a b e d e r D i c h t e r i n . 16 U h r , V o r t r a g v o n D r . M a r i a n n e K o p p , L i n k e n h e i m , „ A n n e t t e v o n D r o s t e - H ü l s h o f f - A g n e s M i e g e l , G e ­g e n ü b e r s t e l l u n g v o n z w e i M e i s t e r n o v e l l e n b e i d e r D i c h t e r i n n e n " . 19.30 U h r , gese l l iges B e i s a m m e n s e i n . S o n n t a g , 19. M ä r z , 10.30 U h r , „ T a n z e n u n d S p r i n g e n - S i n g e n u n d K l i n g e n " . O f f e n e s S i n g e n m i t V o l k s t a n z d a r ­b i e t u n g e n m i t d e m T a n z k r e i s W u n s t o r f d e r G e m e i n s c h a f t Junges O s t p r e u ß e n .

H e r z l i c h e s E i n v e r n e h m e n : D e r L a n d e s g r u p p e n v o r s i t z e n d e G ü n t e r Pe tersdor f (Ii.) m i t A n k e u n d H e n n i n g W o l f f Foto Plaga

tigen journalist ischen A r b e i t z u nennen wäre: z u m Beispie l auch als früherer außenpoliti­scher K o m m e n t a t o r der P o m m e r s c h e n Z e i ­t u n g oder auch als früherer K o m m e n t a t o r i n d e m Badischen Tageblatt oder der W i l h e l m s ­havener Z e i t u n g ; d a z u k o m m t die K o r r e s p o n ­d e n z m i t d e m Bundeskanz ler u n d m i t führen­d e n O p p o s i t i o n s p o l i t i k e r n .

Für seine stetige u n d gradl in ige journal is t i ­sche L e i s t u n g , d ie konsequent für d e n Stand­p u n k t des Heimatrechts , des Völkerrechts u n d der Menschenrechte steht, w u r d e i h m u . a. auch das Silberne Ehrenzeichen der L O verl ie­hen. H e n n i n g W o l f f s mut ige , unabhängige K o m m e n t i e r u n g z u a l len pol i t i schen u n d ge­samtdeutschen P r o b l e m e n f a n d ebenfalls d ie angemessene Würdigung i n der V e r l e i h u n g des Bundesverdienstkreuzes a m Bande z u m V e r d i e n s t o r d e n der B u n d e s r e p u b l i k Deutsch­l a n d .

Seine exzellenten, br i l lanten u n d prägnan­t e n L e i t a r t i k e l u n d K o m m e n t a r e s i n d bis z u m heut igen Tage i n ganz Sch leswig-Hols te in u n d darüber h inaus r i chtungsweisend. W a s H e n ­n i n g W o l f f i m Dienste des gesamtdeutschen Bewußtseins u n d der Unte i lbarke i t deutscher Geschichte m i t der A u s g a b e des F e h m a r n ­schen Tageblatts a m 31. A u g u s t 1984 geleistet hat, es g i n g u m die Patenschaft v o n B u r g m i t S t ra lsund, oder a u c h m i t der Herausgabe der D o k u m e n t a t i o n „Ostpreußische K u l t u r t a g e i n B u r g auf F e h m a r n " , das k a n n für seine Z e i t u n g b z w . für i h n , n u r als e in idealistisches Bekennt­nis angesehen w e r d e n . Dafür gebührt i h m ein besonderes L o b u n d die wahrhaf te A n e r k e n ­n u n g aller geschichtsbewußten Patr ioten.

H e n n i n g W o l f f steht bekenntnistreu z u r brandenburgisch-preußischen T r a d i t i o n , trotz al ler Zeitströmungen. Ostpreußen, das er als Jugendl icher kennenlernte, liebt er m i t seiner ganzen Seele. N i c h t n u r seine unzähligen Be­richte u n d K o m m e n t a r e über Ostpreußen, son­d e r n a u c h seine preußische Geis teshal tung

weisen i h n als einen würdigen Träger des G o l ­denen Ehrenzeichens der L O aus" .

Günter Petersdorf überreichte d e m gerühr­ten H e n n i n g W o l f f die Ehrennadel i n G o l d u n d gratulierte i h m herz l i ch z u dieser hohen A u s ­z e i c h n u n g .

Bereichert w u r d e dieser gelungene N a c h ­mit tag i n familiärer Atmosphäre noch d u r c h in format ive Beiträge der Referenten Günter Petersdorf u n d E d m u n d Ferner.

Günter Petersdorf berichtete über aktuelle T h e m e n aus der Landsmannschaf t . D a b e i brachte er u . a. das al lgemeine Bedauern über d e n W a n d e l i n der P o l i t i k z u m A u s d r u c k . U n t e r d e m A s p e k t der v o r g e n o m m e n e n Kür­z u n g e n der Zuschüsse müsse das Gefühl auf­k o m m e n , daß die Vertriebenenarbeit d e m o n ­tiert w e r d e n sol l . E r f r e u l i c h hingegen sei die jetzt „straff preußisch" organisierte B r u d e r h i l ­fe der L O , d ie erfolgreich die Landsleute i n der H e i m a t unterstützt.

V o n geschicht l ichem Inhalt w a r der an­schließende V o r t r a g „Was ist aus Preußen ge­w o r d e n " v o n E d m u n d Ferner. Besondere Z u ­w e n d u n g des Referenten galt der N a c h k r i e g s ­p o l i t i k der A l l i i e r t e n . A n d e r s als nach d e m Ersten W e l t k r i e g , als die Sieger d e m unterlege­nen Gegner z w a r Demütigungen, unbezahlba­re Reparat ionen u n d territoriale Ver luste z u ­muteten, sollte nach d e m Z w e i t e n W e l t k r i e g e in Wiederers tarken Mit te leuropas gänzlich verhinder t w e r d e n . D a z u gehörte e in Zerstö­ren der für alle Deutschen aus der preußischen E n t w i c k l u n g gewonnenen Tradi t ionen . Ferner erläuterte, daß Ideen s ich nicht verbieten las­sen würden, u n d aus eigenen Er fahrungen würde das Interesse gerade junger M e n s c h e n an Preußen w i e d e r wachsen. W a s d e m heut i ­gen Rechtsstaat nicht schaden könnte, wäre mehr G e m e i n s i n n , Einsatzbereitschaft, Pf l icht­auffassung u n d Bes innung auf die geistigen u n d sitt l ichen Werte . K u r z : d ie Preußische Denkungsart . B . P .

Von Mensch zu Mensch

L a b o e - Z u m e h r e n d e n G e d e n k e n a n d i e R e t t u n g ü b e r See v o r 50 J a h r e n legte d i e S tadt ­g e m e i n s c h a f t K ö n i g s b e r g a m M a r i n e e h r e n m a l i n L a b o e e i n e n K r a n z n i e d e r . D i e ost­p r e u ß i s c h e F r a u e n g r u p p e K i e l f ü g t e d i e s e m Z e i c h e n des G e d e n k e n s e i n e i g e n e s B l u ­m e n g e b i n d e b e i . I n s e i n e r A n s p r a c h e e r i n n e r t e d e r S t a d t v o r s i t z e n d e F r i t j o f B e r g a n d i e s e e i n m a l i g e m i l i t ä r i s c h e u n d z u g l e i c h m e n s c h l i c h e L e i s t u n g d e r d e u t s c h e n K r i e g s ­u n d H a n d e l s m a r i n e . D i e s e r E i n s a t z w ä r e a l l e r d i n g s n i c h t m ö g l i c h g e w e s e n o h n e d i e t a p f e r e n S o l d a t e n d e s H e e r e s , d i e g e g e n e i n e e r d r ü c k e n d e Ü b e r m a c h t d i e E i n s c h i f ­f u n g s h ä f e n f r e i g e h a l t e n h a t t e n . U n s e r B i l d z e i g t K a p i t ä n a. D . W o l f r a m K n ü l l (Ii.) u n d A r w e d S a n d n e r (re.) s o w i e w e i t e r e T e i l n e h m e r a u f d e m W e g z u r K r a n z n i e d e r l e g u n g .

Text u n d Foto B. F.

Pfarrer Johannes G e h r m a n n , Jomendorf , jetzt H i l t e r a. T. W . , er­hielt aus der H a n d des O b e r k r e i s d i r e k t o r s H o l l , L a n d k r e i s O s n a ­brück, die Verdiens tme­dai l le des Verdienstor ­dens der B u n d e s r e p u ­b l i k Deutschland.

V o r zahlre ichen E h ­rengästen aus K i r c h e , V e r w a l t u n g , der L O u n d der R e p u b l i k P o l e n hob der Oberkre isdirektor die besonderen V e r ­dienste hervor , die s ich Pfarrer Johannes G e h r ­m a n n d u r c h seinen jahrelangen humanitären Einsatz für d ie M e n s c h e n i n der H e i m a t u n d für sein unermüdliches Engagement u m die E r h a l t u n g historischer Bauten u n d kul ture l ler Güter i m Vertreibungsgebiet e rworben hat. Z u s a m m e n mit d e m deutschen K o l p i n g w e r k hat der katholische Geist l iche i n Zei ten höch­ster N o t m i t 170 Transporten Lebensmitte l , Sachgüter u n d G e l d s p e n d e n i m Wert v o n über 80 M i l l i o n e n D M i n die H e i m a t geschafft. A u s ­schlaggebend für d ie hohe A u s z e i c h n u n g z u m jetzigen Z e i t p u n k t w a r auch das stete u n d er­folgreiche Bemühen des Pfarrers u m die deutsch-polnische Versöhnung. M i t seiner „Mission Versöhnung" ist es Pfarrer G e h r ­m a n n nach der pol i t i schen Veränderung i n P o l e n mehr u n d mehr gelungen, eine Verstän­d i g u n g z w i s c h e n polnischen u n d deutschen Kriegsveteranen herbeizuführen.

Jonannes G e h r m a n n , 1933 i n O b e r w i n t e r be i B o n n geboren, w u c h s nach d e m A u s b r u c h des Krieges als Sohn eines Pol ize ibeamten i n T h o r n auf, erlebte das Kr iegsende i n P o m ­m e r n , verbrachte d ie Nachkriegs jahre auf d e m Bauernhof seines v o n d e n Russen ermordeten Großvaters i n Jomendorf , L a n d k r e i s A l l e n ­stein, u n d kehrte 1948 nach Westdeutschland zurück. H i e r erlernte er zunächst das H a n d ­w e r k eines Bautischlers u n d Z i m m e r m a n n s , erlangte i m A b e n d g y m n a s i u m das A b i t u r u n d studierte anschließend Theologie . 1964 w u r d e er z u m Priester geweiht u n d 1989 v o m Bischof v o n Osnabrück z u m Pfarrer i m G r e n z d u r c h ­gangslager Bramsche/Hesepe u n d z u m Pfar­rer der Katholischen St.-Josefs-Gemeinde i n H i l t e r ernannt.

Pfarrer Johannes G e h r m a n n , vie le Jahre Schriftleiter der „Ermlandbriefe" , ist seit 1994 stellvertretender Kreisvertreter d e r K r e i s g e ­m e i n s c h a f t A l l e n s t e i n - L a n d e .V . u n d seit l ä n g e r e m Inhaber des E h r e n z e i c h e n s d e r L O . H o r s t H . T u g u n t k e

Ein seltenes Jubiläum M a i n z - Fr ieda u n d R i c h a r d Stolzke feierten

nach 65 Ehejahren ihre Eiserne Hochze i t . D i e W a h l - M a r i e n b o r n e r k a m e n erst v o r z w e i Jah­ren nach M a i n z , w o sie jetzt i n unmitte lbarer Nähe ihrer Tochter w o h n e n u n d die familiäre Betreuung genießen.

Kennengelernt haben sich die heute 86jähri-ge Fr ieda Stolzke u n d der 89jährige R i c h a r d Stolzke schon als K i n d e r . Sie k a m e n beide aus e inem kle inen D o r f m i t e twa 300 E i n w o h n e r n i n der Nähe v o n Königsberg. Geheiratet haben die be iden i n G e r m a u , einer ebenfalls recht k le inen Ortschaft nahe Königsberg. N a c h der H o c h z e i t z o g das Paar schließlich direkt nach Königsberg. R i c h a r d Stolzke w a r dort einige Jahre bei der S tadtverwal tung tätig, Fr ieda Stolzke w a r H a u s f r a u u n d gebar d r e i K i n d e r . D e n K r i e g mußte sie ohne ihren M a n n überste­hen, d e n n der w a r v o n 1939 bis 1945 eingezo­gen. N o c h während des Krieges f loh Fr ieda Stolzke m i t ihren K i n d e r n ins Ruhrgebiet , u n d z w a r nach Cas t rop-Rauxe l . Dor t bl ieb die gan­ze Fami l i e schließlich w o h n e n , bis das Paar n u n m e h r v o r r u n d z w e i Jahren nach M a i n z z o g .

D r e i E n k e l u n d ein U r e n k e l s i n d i n z w i s c h e n d a z u g e k o m m e n , an denen das Jubelpaar sehr v i e l Freude hat. V o r etwa z w e i Jahren fuhren Fr ieda u n d R i c h a r d Stolzke noch e i n m a l nach G e r m a u , z u m Ort ihrer T r a u u n g . V o n der K i r ­che ist i n z w i s c h e n außer einer R u in e nichts mehr übrig. Das nahegelegene D o r f besteht auch n u r noch aus e inpaar Häusern. Die einsti-

e W o h n u n g , die i m Z e n t r u m v o n Königsberg a g , w a r nicht mehr da. E i n ganzer Lebensab­

schnitt, so e m p f a n d es das Paar, w a r d e m K r i e g z u m O p f e r gelal len. Es blieben ledig l i ch die Er­innerungen an eine schöne Zeit . E . B .

Ausstellung

N e u m ü n s t e r - D i e K r e i s g e m e i n s c h a f t Lot­z e n eröffnet a m Fre i tag , 10. M ä r z , u m 18 U h r e ine A u s s t e l l u n g z u m T h e m a „50 Jahre F l u c h t u n d V e r t r e i b u n g " i m C a s p a r - v o n -S a l d e r n - H a u s i n N e u m ü n s t e r . D i e A u s s t e l ­l u n g w i r d v i e r W o c h e n gezeigt .

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Themen der Zeit £05 tfiprculimbfaii 4. März 1995 - Fo lge 9 - Seite 24

A l le M e n s c h e n - m i t ganz w e n i g e n A u s n a h m e n - w o l l e n i n Fr ieden le­ben. Fr ieden wünschen sie zunächst

für ihre Fami l ie , ihre H e i m a t , ihr V a t e r l a n d u n d schließlich für die weite Welt . Of t über­sehen sie dabei , daß eins ins andere greift u n d Geschehnisse sehr wei t v o n ihnen ent­fernt ihr persönliches Glück, ihren Fr ieden gefährden. N o c h häufiger begreifen sie nicht - besonders ihre verantwort l ichen Pol i t iker - , daß U n r u h e n i m eigenen L a n d , die v o n G r u p p e n verschiedener A r t re in egoistisch ausgenen, das fr iedl iche Z u s a m m e n l e b e n erschweren.

K l a r w e r d e n m u ß hierzulande , daß m i t d e m W o r t „Frieden" v i e l Mißbrauch getrie­ben w i r d . Es ist nicht „friedlich", w e n n ver­m u m m t e H o r d e n die P o l i z e i , d ie O r d n u n g s ­macht des Staates, angreifen. Ebenso ist es nicht „friedlich", w e n n andere, aus w e l c h e n Gründen auch i m m e r , Straßensperren auf­bauen, Häuser besetzen oder d e n Eisen­bahnverkehr behindern . A l l dies stört d e n Fr ieden vieler M e n s c h e n u n d d a m i t das fr iedl iche Z u s a m m e n l e b e n . Fr ieden u n d Freiheit gehören unlöslich z u s a m m e n . Des­halb ist es unumgänglich, daß auch der Fre i ­heit u m des Friedens w i l l e n G r e n z e n gesetzt w e r d e n .

Fr ieden verdient keine Oberflächlichkeit u n d Sonntagsreden. E r verlangt eingehende u n d unbehinderte Ursachenforschung, wes­halb u n d w i e i n der Weltgeschichte i m m e r w i e d e r Kr iege entstanden s i n d u n d noch entstehen. D a z u gehört auch, daß e n d l i c h Vorausse tzungen u n d B e d i n g u n g e n dafür geschaffen w e r d e n , daß keine oder w e n i g ­stens k a u m noch Kr iege die Menschhe i t he imsuchen. D u r c h viele Jahrhunderte h i n ­d u r c h galt d ie M a h n u n g des lateinischen Schriftstellers, Veget ius , i n seiner „Abhand­l u n g über die K r i e g s k u n s t " aus d e m vierten vorchr is t l i chen Jahrhundert , „Si v i s pacem para b e l l u m " - W e n n d u Fr ieden w i l l s t , be­reite K r i e g (vor).

N o c h klarer w i r d der tiefe S i n n dieses k u r ­z e n Satzes i m W a h l s p r u c h des H e i l i g e n A u ­gust inus (354-430), „Pacem v o l o b e l l u m p a r o " - Ich w i l l Fr ieden, (deshalb) rüste i c h z u m K r i e g . Deut l icher k a n n auch i n unseren Tagen nicht v o r vorschnel ler u n d viel le icht unüberlegter Abrüstung gewarnt w e r d e n . E ine W a r n u n g enthält auch die Aussage i n d e m B u c h v o n Jacques N o v i c o w , W a r a n d Its A l l e g e d Benefits, N e w Y o r k 1911 - K r i e g u n d seine angeblichen Wohl ta ten , i n d e m der A u t o r sämtliche bis d a h i n bekannten Kr iege zusammenzählte u n d z u fo lgendem

nicht ständig das L i e b l i n g s w o r t v o n H o n e k -ker nachgeplappert w i r d : „Von deutschem B o d e n darf nie w i e d e r K r i e g , v o n deutschem B o d e n m u ß Fr ieden ausgenen." W i r d etwa i m m e r noch nicht begriffen, daß H o n e c k e r d a m i t die endgültige A n e r k e n n u n g seiner „ D D R " anstrebte? Schließlich entsteht d a ­d u r c h der E i n d r u c k , als ob Deutsch land i n seiner Geschichte i n e inmal iger A r t u n d Weise kriegstreibend gewesen sei.

W e n n deutsche M e n s c h e n das E n d e des Z w e i t e n Weltkr ieges v o r 50 Jahren würdig begehen w o l l e n , d a n n müssen sie ehrend der 3 100 000 gefallenen deutschen Soldaten u n d der 1 200 000 ihrer vermißten K a m e r a ­d e n , der 1 000 000 O p f e r der Zivilbevölke­r u n g - w o b e i D r e s d e n besonders z u erwäh­nen ist - u n d der grausamen d u r c h d ie V e r ­t re ibung u m g e k o m m e n e n wenigstens 2 251 000 Mitbürger gedenken. W e n n dies geschieht, d a n n wäre e in erster Schritt für d e n inneren Fr ieden i n Deutsch land erfolgt. Jede N a t i o n ehrt ihre M e n s c h e n , d ie sich i n schwerer Zei t i n Pflichterfüllung für sie e in­gesetzt haben. Jede N a t i o n - v o r a l l e m dieje­nigen, die heute enger m i t D e u t s c h l a n d ver­b u n d e n s i n d - bekennt s ich m i t Stolz z u ihrer gesamten Geschichte u n d ist forschend be­müht, L i ch t u n d Schatten aufzuze igen .

D i e A n r u f u n g des Friedens reicnt nicht aus, w e n n festzuhalten ist, daß a l le in i m Jah­re 1994 41 Kr iege u n d mindestens 17 bewaff-

Ihr M a r t y r i u m w i r d z u r „ B e f r e i u n g " u m g e m ü n z t : Deutsche Flüchtl inge i n einer zerstör­ten Ortschaft i n Ostpreußen

Vom inneren und äußeren Frieden Gedanken zu Kriegsende, Wiedervereinigung und neuen Bedrohungen

V O N D r . H E I N Z H . G E H L E

nete K o n f l i k t e w e l t w e i t M e n s c h e n i n T o d , N o t u n d E l e n d trieben. Seit B e g i n n dieser oft Jahrzehnte tobenden Kr iege w a r e n mehr als 6 500 000 Tote z u beklagen, u n d mehr als 42 000 000 Überlebende mußten f l iehend ihre H e i m a t verlassen. W e r kennt d ie U r s a ­chen dieser Kr iege , d ie oft auf alten Stam­mesfehden, Rivalitäten v o n Volksstämmen, Machtansprüchen u n d i m m e r w i e d e r Grenzverschiebungen beruhten? In E u r o p a sei n u r auf das ehemalige Jugos lawien u n d auf Rußlands Tschetschenien-Aggression verwiesen . W o bl ieben das internationale

„Ich will Frieden, deshalb rüste ich zum Krieg"

Ergebnis k a m : „Von 1496 v . C h r . bis 1861 n . C h r . , also i n e i n e m Z e i t r a u m v o n 3358 Jah­ren, gab es 227 Jahre Fr ieden u n d 3130 Jahre K r i e g . In E u r o p a tobten innerhalb der letz­ten d r e i Jahrhunderte 286 Kr iege . . . Z w i ­schen 1500 v . C h r . u n d 1860 n . C h r . s i n d über 8000 Friedensverträge geschlossen w o r d e n , v o n denen m a n z u r Ze i t ihres Abschlusses a n n a h m , daß sie e w i g d a u e r n würden. Durchschni t t l i ch bl ieben sie 10 Jahre i n Kraf t .

W e r denkt angesichts dieser Fakten nicht an das Traktat „Zum e w i g e n F r i e d e n " des großen Königsbergers, I m m a n u e l K a n t , v o n 1795 mit der Kernaussage „Es sol l k e i n Fr ie­densschluß für einen solchen gelten, der m i t d e m geheimen Vorbehal t des Stoffs z u e i ­n e m künftigen Kr iege gemacht w o r d e n " ? W e r ist nicht besorgt, w e n n er d ie Verträge z w i s c h e n Deutschland u n d P o l e n heute be­trachtet? S o w o h l der Ver t rag über die Bestä­t i g u n g der z w i s c h e n Deutschland u n d Po len bestehenden G r e n z e v o m 14. N o v e m b e r 1990 als auch der über gute Nachbarschaft u n d freundl iche Zusammenarbe i t v o m 17. Juni 1991 ver langen V e r z i c h t auf altes deut­sches Gebiet .

Dabe i darf niemals vergessen w e r d e n , daß diese „Friedensgrenze" mi t e inem w o h l e in­mal igen A k t der Brutalität v e r b u n d e n bleibt: der Ver t re ibung deutscher M e n s c h e n aus ihrer alten H e i m a t , einer V e r t r e i b u n g , d ie wei t über z w e i M i l l i o n e n v o n i h n e n u m k o m ­m e n ließ. P o l e n hat damals u n d bis heute nicht versucht, d ie W o r t e Otto v o n Bis­marcks i n d e m Erlaß an d e n Gesandten i n L o n d o n , G r a f Bernsdorf , v o m 7. Februar 1863 z u wider legen : „Befrieden können w i r die Ansprüche, welche dieser neue N a c h b a r Po len auf unsere Kos ten erheben würde, niemals . Sie würden außer Posen u n d D a n ­z i g s ich demnächst auf Schlesien u n d Ost­preußen r ichten, u n d d i e L a n d k a r t e n , i n welchen die Träume der polnischen Insur­rekt ion ihren A u s d r u c k f i n d e n , bezeichnen P o m m e r n bis an die O d e r als polnische P r o ­v i n z . " Es bleibt z u hoffen, daß a m 8. M a i 1995

A u f h o r c h e n u n d die entsprechenden A n t ­w o r t e n , als der Staatspräsident Frankreichs , Franqois M i t t e r r a n d , a m 29. Februar 1992 an die Te i lnehmer des K o l l o q u i u m s z u m The-

, D i e Volksstämme unct E u r o p a " i n Paris m a folgende W o r t e richtete? „Der Fr ieden der Sieger: alle Verträge dieses Jahrhunderts , v o r a l l e m die Verträge nach d e m K r i e g v o n 1914 bis 1918, angefangen b e i m Versa i l ler Vertratg , aber auch der Ver t rag v o n 1945

fr iedigen. Das D r a m a des nächsten Kr ieges w a r i m m e r schon i n der vorausgegangenen Fr iedensregelung festgeschrieben."

Bei a l l e m Streben nach „überdimensiona­l e n " V e r e i n i g u n g e n u n d Lösungen w i r d i m m e r m e h r übersehen, daß die B e s i n n u n g der M e n s c h e n , d ie Fr ieden erstreben, n u r v o n folgender Rangfolge bes t immt sein k a n n : Fami l i e , H e i m a t , V a t e r l a n d , E u r o p a , wel twei te A c h t u n g aller M e n s c h e n . In die ­sem Sinne s i n d die G e d a n k e n v o n Papst Jo­hannes P a u l II. z u r Feier des Welt f r iedensta-

fes a m 1. Januar 1979 z u verstehen: „Das l indeste müßte sein, daß m a n d a r i n über­

e inst immt, einige grundlegende klare P r i n ­z i p i e n a n z u w e n d e n , w i e z u m Beispie l : P r o ­bleme der M e n s c h e n müssen i n menschen­würdiger Weise behandelt w e r d e n u n d nicht m i t G e w a l t . S p a n n u n g e n , Strei t igkei­ten u n d K o n f l i k t e müssen d u r c h vernünfti­ge V e r h a n d l u n g e n geregelt w e r d e n u n d nicht m i t D r u c k m i t t e l n .

D i e deutsche W i e d e r v e r e i n i g u n g hat Rückwirkungen auf d ie Frage des inneren Friedens. Es ist z u prüfen, w a s i n M i t t e l ­deutschland d e n M e n s c h e n aus schwerer Ze i t erhaltenswert erscheint. Ebenso ist i m

m a n c h m a l e insei t ig w a r - w a r d o r t jedem zugängig. H e u t e fehlt v i e l e n i n b e i d e n Tei ­len des L a n d e s das G e l d , u m ihre eigene K u l t u r u n d d i e anderer Länder k e n n e n z u ­lernen. D i e neue Freiheit w i r d nicht w e n i g e n f r e m d , w e n n sie m i t w a c h s e n d e r K r i m i n a l i ­tät u n d oft schnel l herbeigeführter A r b e i t s ­los igkei t v e r b u n d e n ist.

Völlig unbegre i f l i ch ist es für v ie le , d a ß bei o f f iz ie l l en Anlässen i m m e r häufiger M e n ­schen besonders angesprochen w e r d e n , d i e v o n w e i t her aus oft sehr d u r c h s i c h t i g e n Gründen k a m e n . Es erschreckt sie sehr, w e n n g a n z D e u t s c h l a n d überfremdet w i r d u n d a l l e i n 54% al ler Maf ia -Straf ta ten hier v o n Ausländern verübt w e r d e n . Besorgt be­obachten vie le , daß i m m e r häufiger F r e m d e ihre nat ionalen A n l i e g e n m i t G e w a l t auf deutschem B o d e n austragen u n d dabe i nicht selten E i n h e i m i s c h e gefährden. Völl ig ver­unsichert s i n d sie, w e n n sie b e m e r k e n , daß die M e i n u n g s f r e i h e i t , d i e sie sehnl ichst u n ­ter O p f e r n erstrebten, e ingeschränkt u n d m i t Tabus belegt w i r d . A u c h n u r d i e ger ing­ste Ähnlichkeit be i der V e r f o l g u n g v o n A n ­

Westen z u prüfen, w a s dort erhaltenswert , J V . _ u n d alle späteren w a r e n i m m e r Verträge der aber auch, w a s z u verändern wäre. V e r e i n i - Uber* rem (1 II F l £ S C l V II C k Ungerecht igkei t , d ie i m m e r d ie his tor i - g u n g ist mehr als d ie O k t r o y i e r u n g al ler G e -sehen, geographischen, geistigen oder e thni - gebenheiten einer Seite. Es m u ß möglich sehen Gegebenheiten leugneten, u m d e n sein, s ich i n der M i t t e z u treffen u n d v i e l - d e r s d e n k e n d e n m i t d e n M a ß n a h m e n i n der R u h m der Sieger oder seinen M a c h t i n s t i n k t leicht sogar etwas N e u e s z u schaffen. K u n s t - Ehktatur m u ß v e r m i e d e n w e r d e n Jede e in-oder seine unmit te lbaren Interessen z u be- M i t e r l e b e n der K u l t u r - selbst, w e n n sie seitige B l i c k r i c h t u n g stört d e n F r i e d e n . So

bleibt es für nicht w e n i g e unverständlich, daß i n der alten B u n d e s r e p u b l i k i n der P o l i ­t ik u n d i n d e n M e d i e n n o c h v ie le sprechen, d i e alles, aber a u c h alles getan haben, u m die W i e d e r v e r e i n i g u n g z u v e r h i n d e r n u n d sich sogar dafür bezahlen ließen. A l l das ist nicht d u r c h G e l d z u w e n d u n g e n , d i e sogar O p f e r " genannt w e r d e n , z u begle ichen.

U m des inneren Fr iedens w i l l e n w e r d e n n o c h große A n s t r e n g u n g e n n o t w e n d i g sein, d a z u lange nicht m e h r m i t der E in h e i t ge­rechnet w u r d e . E r f r e u l i c h ist es aber, daß i m m e r w i e d e r bedeutende Ausländer die r icht igen W o r t e f i n d e n . A n f a n g D e z e m b e r 1994 sprach Pierre P f l i m l i n i n B o n n v o n z w e i W u n d e r n , d i e er i n 87 Jahren erlebt hat: „Das eine w a r E u r o p a - d i e Freundschaf t z w i ­schen einst ver fe indeten Brüdern. D a s ande­re w a r 1989." N a c h a h m e n s w e r t ist d i e A u s ­sage v o n E r i v a n H a u b , C h e f der H a n d e l s ­g r u p p e T e n g e l m a n n , auf d i e Frage i n „Die W e l t ' v o m 3. Januar 1995, w a s er v o r a l l em als B u n d e s k a n z l e r täte: „Ich w ü r d e jeden z u r B e s i n n u n g u n d z u r Bescheidenheit auffor­d e r n u n d unmißverständl ich erklären, daß w i r a u c h nach fünf Jahren i m m e r noch G r u n d haben, uns über d i e W i e d e r v e r e i n i ­g u n g Deutsch lands z u f r e u e n . " Diese F r e u ­de m u ß i m ehrenden G e d e n k e n der O p f e r der Kr iege u n d i n der H o f f n u n g auf Fr ieden a u c h 1995 vorherrschen . Zumindest dieser Spuk ist vorüben D D R - G r e n z e r auf Hüchtl ingsjagd