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FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT Lange Straße 9 29664 Walsrode Tel. 0 5161/36 71 u. 9110 44 Fax 0 5161/ 9110 46 www.speckhanundpartner.de Rechtsanwälte und Notare H. H. Speckhan G. Bluhm J. Hoffmann Erbrecht, auch Fachanwalt für Miet- Familienrecht, Landwirtschaftsrecht, u. Wohnungseigentumsrecht, Verkehrsrecht, Familienrecht Bau- u. Immobilienrecht, Versicherungsrecht Arbeitsrecht WIR WÜNSCHEN UNSEREN MANDANTEN, FREUNDEN UND BEKANNTEN EIN FRÖHLICHES WEIHNACHTSFEST UND GERUHSAME WEIHNACHTSTAGE. Rechtsanwälte H.H. Speckhan G. Bluhm J. Hoffmann Notare Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen Ihre Familie Jörg Kolberg und Mitarbeiter www.glaserei-quessel.de Gerd Kütemann / Thomas Giesler Tischlermeister / Holztechniker ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ ✯ Kütemann & Giesler GbR Ausstellung + Parkettstudio Großer Graben 12 (neben Eden of Hair) 29664 Walsrode Tel.: (0 5161) 60 95 36 www.parkettpartner-walsrode.de Fax: (0 5161) 60 97 78 Haustüren – Fenster – Zimmertüren Kütemann Mobil: 0160 - 90 212411 Parkett – Fliegengitter Giesler Mobil: 0170 - 2 4174 64 Innenausbau Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest! C are Pakete – die Seligkeit für uns fünf Flüchtlingskin- der! Und natürlich auch für unsere Mutter, die Kriegerwitwe war. Wer das vermittelt hatte? Ich weiß es nicht mehr. Kam dieser Segen über das Rote Kreuz oder die Kirchengemeinde? Aber die Namen der großzügigen Spender sind mir nachüber sech- zig Jahren noch im Gedächtnis: Elfie Cederfeld aus Schweden und Martha Wettermark aus den USA. Elfie Cederfeld war Lehre- rin. Sie wollte mich adoptieren. Meine Mutter lehnte das dan- kend ab. Von keinem ihrer Kinder hätte sie sich freiwillig getrennt, trotz aller Not. Zwar war das An- gebot verlockend, da bei uns da- mals Mangel an allem herrschte, aber irgendwie ging es doch im- mer weiter. Bei Elfie Cederfeld wäre ich bestimmt gut aufgeho- ben gewesen. Sie hatte viel Platz und viel Geld. In unserer Flüchtlingsunterkunft lebten damals zeitweise 14 Per- sonen auf achtzig Quadratme- tern. Dennoch, wie hätte ich Mutter und meine vier Geschwis- ter vermisst! Sie waren mit ihrer Lebendigkeit meine Rettung da- mals, als unsere Mutter in De- pressionen versank. Einige Zeit später, 1953, ich war inzwischen neun Jahre alt und wir wohnten nicht mehr in der Flüchtlingsbe- hausung, besuchte uns Elfie Ce- derfeld mit ihrer Schwester und einer Freundin. Es waren sehr sympathische, liebevolle Frauen, die mir bestimmt jede Förderung hätten zukommen lassen. Wäre ich in Schweden aufgewachsen, mein Lebensweg wäre ganz an- ders verlaufen. Ich bin trotzdem dankbar, dass meine Mutter es damals abgelehnt hat. Die Care Pakete aus den USA von Martha Wettermark enthiel- ten viele Herrlichkeiten. Heute würden wir sagen: Typisch ame- rikanisch. Spielsachen, so bunt! Aber natürlich auch Lebensmit- tel, die wir ehrfürchtig bestaun- ten und genossen. Zwei- bis dreimal im Jahr kamen diese Pakete. Vor Weihnachten konnten wir alljährlich ganz sicher darauf vertrauen, eines zu erhal- ten. Einmal, ich mag vielleicht vier oder fünf Jahre alt gewesen sein, malte ich auf meinen Weihnachts- wunschzettel ein Kaffeeservice für Puppen und einen Teddybären. Den Zettel legte ich für das Christ- kind auf die Küchenfensterbank. Und dann erlebte ich die schönste Überraschung, die sich denken lässt: Das Weihnachtspaket aus den USA enthielt neben anderen, für uns damals unerreichbaren Schätzen und Köstlichkeiten auch ein Puppenservice aus rosa Plas- tik und einen Teddybär. Ein Wun- der! Meine Mutter beteuerte spä- ter, sie habe Martha Wettermark von meinem Wunsch nichts ge- schrieben. Ich war selig! Meinen Teddy Ströppchen liebte ich heiß und in- nig. Eine Freundin meiner Mutter nähte ihm einen richtigen Anzug, damit er auch chic aussah. Natür- lich hätte ihm auch ohne Anzug mein ganzes glückliches Kinder- herz gehört. Die Schweden-Pakete waren nüchterner. Aber natürlich auch sehr beliebt. Da gab es unter an- derem warme graue Strümpfe, die leider immer kratzten. Die Kleidung aus den USA bestand aus rosa Baby-Dolls mit Rüschen und anderen exotischen Model- len. Herrlich! Dagegen kamen die grauen Wollstrümpfe aus Schweden bei uns Kindern natür- lich nicht an. Trotzdem wärmten sie uns in den kalten Wintern da- mals, und wir wollten sie nicht missen. Neben nützlicher Klei- dung aus Schweden gab es auch immer Süßigkeiten: Marabou- Schokolade! Heute bekommt man sie in jedem Ikea Markt. Wir versuchten, sie gut einzuteilen, was nicht immer gelang. Aber Mutter kannte ihre Rangen und versteckte einiges bis zum Heiligen Abend. Da fan- den wir auf unseren Tellern man- ches Leckere wieder. Überhaupt konnte unsere Mutter zaubern. Wie sie das gemacht hat? Leider kann ich sie nicht mehr fragen. Als Neunundsiebzigjährige ist sie mit der Familie meiner älteren Schwester nach Kanada ausge- wandert und dort 1988 gestorben. Wie gerne würde ich heute noch so manches von ihr wissen. Die- ser Kriegsmütter-Generation gel- ten meine ganz große Bewunde- rung und mein Dank. Ebenso wie den großzügigen Spenderinnen aus Schweden und den USA. Unvergessene Weihnachten. Band 10 36 besinnliche und heite- re Zeitzeugen-Erinnerungen. 192 Seiten, viele Abbildungen, Ortsregister. Zeitgut Verlag, Berlin. Taschenbuch-Ausgabe ISBN: 978-3-86614-244-2, 5,90 1 Gebundene Ausgabe ISBN: 978-3-86614-243-5, 7,90 1 Doris Henninger Care Pakete 13 Sonderveröffentlichungen Wochenspiegel am Sonntag 21. Dezember 2014

FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT · FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT FÜR EINE BESINNLICHE Lange Straße 9 29664 Walsrode Tel. 05161/3671 u. 911044 Fax05161/911046 Rechtsanwälte

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Page 1: FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT · FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT FÜR EINE BESINNLICHE Lange Straße 9 29664 Walsrode Tel. 05161/3671 u. 911044 Fax05161/911046 Rechtsanwälte

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FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT

Lange Straße 929664 WalsrodeTel. 0 5161/3671 u. 911044Fax 05161/911046

www.speckhanundpartner.de

Rechtsanwälte und NotareH. H. Speckhan G. Bluhm J. HoffmannErbrecht, auch Fachanwalt für Miet- Familienrecht,Landwirtschaftsrecht, u. Wohnungseigentumsrecht, Verkehrsrecht,Familienrecht Bau- u. Immobilienrecht, Versicherungsrecht Arbeitsrecht

WIR WÜNSCHEN UNSEREN MANDANTEN, FREUNDEN

UND BEKANNTEN EIN FRÖHLICHES WEIHNACHTSFEST

UND GERUHSAME WEIHNACHTSTAGE.

Rechtsanwälte

H.H. Speckhan

G. Bluhm

J. Hoffmann

Notare

Frohe Weihnachten und einenguten Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen Ihre

Familie Jörg Kolberg und Mitarbeiter

www.glaserei-quessel.de

Gerd Kütemann / Thomas GieslerTischlermeister / Holztechniker

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� � � � � � � � � � � �Kütemann & Giesler GbRAusstellung + ParkettstudioGroßer Graben 12 (neben Eden of Hair)29664 Walsrode

Tel.: (0 5161) 60 95 36 www.parkettpartner-walsrode.deFax: (0 5161) 60 97 78 Haustüren – Fenster – ZimmertürenKütemann Mobil: 0160 - 90 212411 Parkett – FliegengitterGiesler Mobil: 0170 - 2 4174 64 Innenausbau

Wir wünschen allen

ein frohes Weihnachtsfest!

Care Pakete – die Seligkeitfür uns fünf Flüchtlingskin-der! Und natürlich auch für

unsere Mutter, die Kriegerwitwewar. Wer das vermittelt hatte? Ichweiß es nicht mehr. Kam dieserSegen über das Rote Kreuz oderdie Kirchengemeinde?Aber die Namen der großzügigenSpender sind mir nachüber sech-zig Jahren noch im Gedächtnis:Elfie Cederfeld aus Schwedenund Martha Wettermark aus denUSA. Elfie Cederfeld war Lehre-rin. Sie wollte mich adoptieren.Meine Mutter lehnte das dan-kend ab. Von keinem ihrer Kinderhätte sie sich freiwillig getrennt,trotz aller Not. Zwar war das An-gebot verlockend, da bei uns da-mals Mangel an allem herrschte,aber irgendwie ging es doch im-mer weiter. Bei Elfie Cederfeldwäre ich bestimmt gut aufgeho-ben gewesen.Sie hatte viel Platz und viel Geld.In unserer Flüchtlingsunterkunftlebten damals zeitweise 14 Per-sonen auf achtzig Quadratme-tern. Dennoch, wie hätte ichMutter und meine vier Geschwis-ter vermisst! Sie waren mit ihrerLebendigkeit meine Rettung da-mals, als unsere Mutter in De-pressionen versank. Einige Zeitspäter, 1953, ich war inzwischenneun Jahre alt und wir wohntennicht mehr in der Flüchtlingsbe-hausung, besuchte uns Elfie Ce-derfeld mit ihrer Schwester undeiner Freundin. Es waren sehrsympathische, liebevolle Frauen,die mir bestimmt jede Förderunghätten zukommen lassen. Wäre

ich in Schweden aufgewachsen,mein Lebensweg wäre ganz an-ders verlaufen. Ich bin trotzdemdankbar, dass meine Mutter esdamals abgelehnt hat.Die Care Pakete aus den USAvon Martha Wettermark enthiel-ten viele Herrlichkeiten. Heutewürden wir sagen: Typisch ame-rikanisch. Spielsachen, so bunt!Aber natürlich auch Lebensmit-tel, die wir ehrfürchtig bestaun-ten und genossen.Zwei- bis dreimal im Jahr kamendiese Pakete. Vor Weihnachtenkonnten wir alljährlich ganz sicherdarauf vertrauen, eines zu erhal-ten. Einmal, ich mag vielleicht vieroder fünf Jahre alt gewesen sein,malte ich auf meinen Weihnachts-wunschzettel ein Kaffeeservicefür Puppen und einen Teddybären.Den Zettel legte ich für das Christ-kind auf die Küchenfensterbank.Und dann erlebte ich die schönsteÜberraschung, die sich denkenlässt: Das Weihnachtspaket ausden USA enthielt neben anderen,für uns damals unerreichbarenSchätzen und Köstlichkeiten auchein Puppenservice aus rosa Plas-tik und einen Teddybär. Ein Wun-der! Meine Mutter beteuerte spä-ter, sie habe Martha Wettermarkvon meinem Wunsch nichts ge-schrieben.Ich war selig! Meinen TeddyStröppchen liebte ich heiß und in-nig. Eine Freundin meiner Mutternähte ihm einen richtigen Anzug,damit er auch chic aussah. Natür-lich hätte ihm auch ohne Anzugmein ganzes glückliches Kinder-herz gehört.

Die Schweden-Pakete warennüchterner. Aber natürlich auchsehr beliebt. Da gab es unter an-derem warme graue Strümpfe,die leider immer kratzten. DieKleidung aus den USA bestandaus rosa Baby-Dolls mit Rüschenund anderen exotischen Model-len. Herrlich! Dagegen kamen diegrauen Wollstrümpfe ausSchweden bei uns Kindern natür-lich nicht an. Trotzdem wärmtensie uns in den kalten Wintern da-mals, und wir wollten sie nichtmissen. Neben nützlicher Klei-dung aus Schweden gab es auchimmer Süßigkeiten: Marabou-Schokolade!Heute bekommt man sie in jedemIkea Markt. Wir versuchten, siegut einzuteilen, was nicht immergelang. Aber Mutter kannte ihreRangen und versteckte einigesbis zum Heiligen Abend. Da fan-den wir auf unseren Tellern man-ches Leckere wieder. Überhauptkonnte unsere Mutter zaubern.Wie sie das gemacht hat? Leiderkann ich sie nicht mehr fragen.Als Neunundsiebzigjährige ist siemit der Familie meiner älterenSchwester nach Kanada ausge-wandert und dort 1988 gestorben.Wie gerne würde ich heute nochso manches von ihr wissen. Die-ser Kriegsmütter-Generation gel-ten meine ganz große Bewunde-rung und mein Dank. Ebenso wieden großzügigen Spenderinnenaus Schweden und den USA.

Unvergessene Weihnachten.Band 10 36 besinnliche und heite-re Zeitzeugen-Erinnerungen.

192 Seiten, viele Abbildungen,Ortsregister. Zeitgut Verlag, Berlin.Taschenbuch-Ausgabe ISBN: 978-3-86614-244-2, 5,90 1Gebundene AusgabeISBN: 978-3-86614-243-5, 7,90 1

Doris Henninger

Care Pakete

13Sonderveröffentlichungen Wochenspiegel am Sonntag

21. Dezember 2014

Page 2: FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT · FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT FÜR EINE BESINNLICHE Lange Straße 9 29664 Walsrode Tel. 05161/3671 u. 911044 Fax05161/911046 Rechtsanwälte

Drei Dorfschullehrer er-zählen. 1959-2002.Unterhaltsame und heite-re Erinnerungen an dieeinklassige Dorfschule.

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Wir wünschen unseren Kunden und Mitarbeitern schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.Ab dem 5. Januar 2015 sind wir wieder für Sie da!

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Allen von uns betreuten Frauen, Kindern und Familien wünschen wir ein wundervolles

Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches und

zufriedenes neues Jahr 2015.

Euer Geburtshaus-Team

„Morgen ist schon der vierte Ad-vent und wir haben immer nochkeinen Weihnachtsbaum. Weißtdu überhaupt, wo es hier welchegibt?“ Meine Tochter schautemich fragend an und ihrem Ge-sichtsausdruck nach zu schlie-ßen, hegte sie größte Zweifel inmeine Fähigkeiten, jetzt noch ei-nen Baum zu besorgen.„Ist doch ganz einfach“, schaltetesich Sohnemann jetzt ein. „Wirklauen einfach einen. Wozu lebenwir denn hier auf dem Land, woüberall welche herumstehen?“Aber mit diesem Vorschlag kam erbei seiner Schwester übel an:„Erst einen Baum stehlen unddann mit frommem Gesicht Weih-nachtslieder darunter singen undaus der Bibel vorlesen. Auf solcheIdeen kannst auch nur du kom-men.“Ich mischte mich ein, um zu be-schwichtigen, und erzählte, dassGroßvater früher auch jedes Jahrselbst seinen Baum im Wald ge-schlagen hatte. „Und da wir jajetzt hier in seinem Haus auf demLand leben, setzen wir einfachdiese Tradition fort.“„Und wenn dich jemand dabeisieht und dich anzeigt, wasdann?“„Man darf sich halt nicht dabei er-wischen lassen“, entgegnete derFilius cool, „das ist die gan-ze Kunst dabei. Doch wenndu Schiss hast, bleibst duam besten zu Hause.Dann gehen Papa undich eben alleine. So etwasist doch eh Männersa-che.“

Und sie kamdann auchwirklich nicht mit.Wir zogen erstnachmittagslos und wa-ren fest da-von über-zeugt,dass ansolcheinem

nasskalten, nebligen Wintertagaußer uns sowieso niemand mehrim Wald unterwegs wäre. Dochda hatten wir uns getäuscht!Plötzlich tauchte vor uns im Nebeleine Gestalt auf. Zum Glückschien der Mann gerade intensivmit seinem Hund beschäftigt zusein, sonst hätte er uns sehenmüssen. So konnten wir nochrechtzeitig ins Gebüsch am Weg-rand schlüpfen und abwarten, bisder Förster vorbei war.„Nichts wie herunter vom Weg!Das ist zu gefährlich.Schließlich glaubt uns doch kei-ner, da wir nur harmlose Spazier-gänger sind, wenn wir hier mitSack und Werkzeug durch denWald ziehen.“Als wir eine halbe Stunde unter-wegs waren, fragte mein Sohnplötzlich: „Ja, wann kommen wirdenn endlich zu den Weihnachts-bäumen?“Ich musste gestehen, ich wusste

es auch nicht.Aber was nochschlimmer war:Ich wusstenicht ein-mal mehr,wo wir unsbefan-den!

Und dabei fing es schon allmäh-lich an, dunkel zu werden.„Du bist doch früher mit Großva-ter immer hier gewesen, du musstdich doch auskennen“, sagteSohnemann und sah auf einmalgar nicht mehr froh und unterneh-mungslustig aus.„Aber das ist mehr als 30 Jahreher! Seitdem hat sich hier vielesverändert.“Schweigend stolperten wir weiterdurch den Wald. Zum Glück stie-ßen wir bald auf einen schmalenWeg. Und plötzlich hörten wir Ge-räusche: „Da sägt doch einer!Los, nichts wie hin! Wo der einenWeihnachtsbaum gefunden hat,wird auch für uns noch einer ste-hen.“Wir beeilten uns und gelangtenauch bald an ein Waldstück mitkleinen Fichten. Der Mann dortschaute in unsere Richtung undschien uns bereits zu erwarten. Erwar gerade dabei, sein Bäum-chen zusammenzuschnüren, umes besser tragen zu können.„Ziemlich ausgesucht hier“, sagteich. – Der andere nickte nur. –„Aber uns bleibt nichts anderesübrig, als uns so schnell wie mög-lich zu bedienen. Es ist ja schonfast dunkel.“Wir nahmen irgendeinen Baum,und als wir ihn endlich abgesägthatten, gab uns der Mann noch ei-nen Strick, um ihn zusammenzu-binden. Dann stiefelten wir los.Allein wären wir in eine andereRichtung gegangen. „Ihr könnteuch ganz auf mich verlassen.Ich bin auch von Mannweiler-Cölln und kenne den Weg

dorthin genau“, hat-te der Mann ge-sagt und war vo-

rausgegangen. Als wirden Wald verlie-ßen, wurden dieWege breiterund wir gingennebeneinan-der her. Icherzählte

von früher,wie ich

bei den Großeltern hier im Dorfmeine Ferien verbracht hatte undwie interessant und spannend esimmer war, wenn ich mit Großva-ter den Weihnachtsbaum klauengegangen bin.

Der andere sagte gar nichts da-rauf. Wahrscheinlich war er einervon diesen schwerfälligen, wort-kargen Leuten, die es ja überallgibt. An einem der ersten Bauern-höfe im Dorf sagte der Fremdeplötzlich: „So, gute Nacht auch.Ich wohne hier“, und wandte sichzum Haus. Wir schauten ihmnach. Gleich vorn am Hoftor standein Fichtenbäumchen und daranhing ein Schild: „Weihnachtsbäu-me zu verkaufen.“Schnell lief ich dem Mann nach,um zu retten, was noch zu rettenwar. „Ja wenn das so ist, dannwollen wir unseren Baum dochwenigstens bezahlen. Ich meine,bevor sie uns noch anzeigen …“Er winkte ab: „Lassen Sie nur. Wirhatten dieses Jahr so ein gutesGeschäft, dass am Schluss keinermehr für uns übrigblieb.Deshalb musste ich auch heutenachmittag noch einmal in denWald hinaus. Und außerdem: DenKrüppel, den Sie da abgesägt ha-ben, den hätte ich sowieso nichtverkaufen können.Der ist doch gerade noch zumVerbrennen gut genug. – Undnächstes Jahr kommen Sie gleichzu mir. Wo wir doch jetzt sozusa-gen alte Bekannte sind. Dann kön-nen Sie sich die Sucherei im Waldauch sparen.“

Geschichte aus:Unvergessene Weihnachten.Band 1036 besinnliche und heitere Zeit-zeugen-Erinnerungen.192 Seiten, viele Abbildungen,Ortsregister.

Zeitgut Verlag, Berlin.Taschenbuch-Ausgabe ISBN: 978-3-86614-244-2, 5,90 1Gebundene AusgabeISBN: 978-3-86614-243-5, 7,90 1

Egon Busch

Der gestohlene Weihnachtsbaum

Kirchner, Wenderoth, Busch

Guten Morgen, Herr Lehrer

14 SonderveröffentlichungWochenspiegel am Sonntag

21. Dezember 2014

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Betriebsferien vom 22.12. bis 2. 1. 2015.Ab 3. Januar sind wir wieder für Sie da.

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Frohe Weihnachten und viel Glückim neuen Jahr wünschen wir allenKunden, Freunden und Bekannten.

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Wir wünschen allen ein besinnliches Weihnachts festund einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Eine Märklin-Eisenbahn, daswar nicht nur ein Kinder-traum im vormaligen Wes-

ten. Auch im Osten schwärmtentausende Kinder davon, eine eige-ne Märklin-Anlage zu besitzen.Auch ich als DDR-Kind war be-reits mit fünf Jahren vernarrt indie äußere Schönheit wie in diezuverlässige Technik der Modell-bahnen von Märklin. Märklin, daswar für mich der Inbegriff des ver-meintlich goldenen Westens.Meine Familie – der Vater, dieMutter, zwei Söhne, eine Tochter– wohnte damals in Görlitz, imfernöstlichen Zipfel der Deut-schen Demokratischen Republik.Vom Bruder meiner Mutter bekamich ein paar Märklin-Schienen –Vorkriegsware mit durchgehen-dem Mittelleiter –, eine kleine Lo-komotive, zwei Personenwagen,ein Signal und einen Trafo. West-verwandtschaft hatten wir so gutwie keine. Aber ein lieber Paten-onkel in West-Berlin sorgte dafür,daß aus dem schlichten Kreis mitAbstellgleis ganz allmählich – im-mer zu Weihnachten und zum Ge-burtstag – eine bescheidene An-lage wurde.Hatte meine Mutter die „Land-schaft“ zunächst mit grünem Pin-sel auf braunes Packpapier ge-malt und bestanden die Häuserzunächst aus den Holzbausteinendes kleinen Bruders, so konnteich später einiges Zubehör impassenden Maßstab 1:87 auch inder DDR erwerben. Aber natürlichwaren meine Wünsche immer vielgrößer als der Geldbeutel der El-tern – nur der Vater arbeitete, undder verdiente bei der Kirche ex-trem schlecht – und auch viel grö-ßer als die Spendenwilligkeit desPatenonkels. Und außerdemherrschte in unserer Görlitzer Alt-bauwohnung extreme Enge: Für

uns fünf Personen standen nur 60Quadratmeter zur Verfügung.Aus all diesen Gründen mussteich mich wohl oder übel damit ab-finden, dass die Anlage bis zuletztziemlich klein blieb (die größtePlatte mass 180 cm x 95 cm) unddass sie immer nur von Heilig-abend bis Dreikönige aufgebautwar. Mit ihr war nämlich dashäusliche Sofa überbaut, das ei-gentlich von der Familie dringendgebraucht wurde. Nach Dreiköni-ge verschwand die Märklin-Herr-lichkeit zu meinem Bedauern wie-der in vielen kleinen Kartons und

landete samt sorgsam verpack-ter Platte für fast 50 Wochen aufdem Boden. Natürlich bastelten,sangen, spielten und musiziertenwir zu Weihnachten mehr als zujeder anderen Jahreszeit. Aberdie Modelleisenbahn setzte derWeihnachtszeit jedesmal dieKrone auf.Nun aber zum Eigentlichen mei-ner Geschichte. Als getauftesKind eines Diakons und einerchristlichen Kindergärtnerin in-teressierte ich mich natürlich

nicht nur für elektrische Eisen-bahnen, sondern auch für „höhe-re“ Dinge. Beim Lesen biblischerGeschichten und beim Nachden-ken über Glaubensthemen in derJungschar tauchte bei mir mit et-wa sieben Jahren die Frage auf,die wohl jeder Christ sich irgend-wann einmal stellt, die Frage näm-lich: Wie wird es bei Gott im Para-dies sein?Meine Mutter – bald darf sie das86. Lebensjahr vollenden! – über-legte eine Weile und antwortetedann mit einem gewagten Ver-gleich, der dem fragenden Kinddie Augen für das Paradies öff-nete und den der gnädige Gott ihrsicherlich verzeihen wird. Seitdiesem Moment, in dem meineMutter zu sprechen anhub, freueich mich unbändig auf das Para-dies und die ungetrübte Gemein-schaft mit Gott. Ja wirklich, dieFreude von damals hält bis inmein derzeitiges 58. Lebensjahran. Ich weiß und glaube felsen-fest, dass Gott für mich im Para-dies Wunderbares bereithaltenwird. Meine Mutter erzählte da-mals wie folgt:

„Weißt du, mein Junge, das Para-dies, das ist die ewige Glückselig-keit. Da wird es nicht den ge-ringsten Kummer, nicht das ge-ringste Leid mehr geben. Da wirdGott ganz spürbar für dich da sein.Da werden bei dir keine Wünschemehr offenbleiben. Da wird Gottdich zu einem langen Schuppenmit vielen Türen und dahinter mitvielen Kammern führen. Und in je-der Kammer steht eine großeMärklin-Eisenbahn-Anlage. Eineherrlicher als die andere. Unddann wird Gott zu dir sagen: ,Suchdir eine aus. Was du auswählst,gehört dir. Du kannst damit spie-len, nicht nur von Weihnachtenbis Dreikönige, sondern so langedu willst, eine ganze Ewigkeitlang.’“Ich bin ja so gespannt auf das Pa-radies … Vielleicht lässt Gottmich wenigstens fünf Minutenspielen …

Unvergessene Weihnachten.Band 1036 besinnliche und heitere Zeit-zeugen-Erinnerungen.192 Seiten, viele Abbildungen,Ortsregister. Zeitgut Verlag, Berlin.Taschenbuch-Ausgabe ISBN: 978-3-86614-244-2, 5,90 1Gebundene AusgabeISBN: 978-3-86614-243-5, 7,90 1

Andreas Tasche

Die Märklin-Eisenbahn und das Paradies

„Weihnachten 1940 stand vor derTür. Vom Krieg hatte ich mit meinensechs Jahren bisher noch nichtsgemerkt. Meine Weihnachtserwar-tungen waren also groß. Schon ta-gelang freute ich mich auf das Fest.Aber zuerst nahm mein Vater micham Weihnachtsmorgen in die 6 Uhr-Frühmesse mit. Unser Platz war inder vorletzten Bank hinter einerSäule. Zu jener Zeit waren die Kir-

chen noch voll. Nach dem Gottes-dienst eilten wir nach Hause, womeine Mutter schon bald das seitdem Vortag verschlossene Wohn-zimmer öffnete. Rechts in der Eckestand der Weihnachtsbaum, der miteiner silbernen Spitze, silbernen Ku-geln, kleinen Vögeln mit wippendenSchwänzchen und Lametta ge-schmückt war. Weiße Wachsker-zen brannten, und mein Vater zün-

dete die Wunderkerzen an. Dochdamit nicht genug. Unser Baum, derauf einem Musikständer aus Chromstand, drehte sich, und dabei er-klang „Ihr Kinderlein kommet“. Wirsangen alle mit. Erst dann durfte ichmein Weihnachtsgeschenk bewun-dern, das gleich neben dem Baumstand. Ich traute meinen Augennicht!Es war ein beiger Puppenwagen mitSpeichenrädern der Firma Naether,ein Traum von Puppenwagen, wieich nie zuvor und auch später nie-mals wieder einen gesehen habe:An jeder Seite befand sich ein klei-nes Halbbogenfenster, das von in-nen ein Rüschengardinchenschmückte. Die Fenster, wie auchdas ebenfalls halbbogenförmigeVerdeck, ließen sich herunterklap-pen. Dieses Prachtexemplar mussein besonderes Modell gewesensein, der Rolls Royce aller Puppen-wagen! Ich war selig und sehr stolzauf mein einzigartiges Stück, dasdie Puppenwagen meiner Freundin-nen in den Schatten stellte.

Im folgenden Jahr fand in derNachbarschaft ein Kinderfest statt,an dem ich mit meiner Mutter teil-nahm. Es war eine herrliche Garten-party bei warmem Sommerwetter,mit Limonade und Kuchen, Eierlau-fen und Sackhüpfen. Überall Fähn-chen und Mütter mit Kindern, derenPuppenwagen festlich geschmücktwaren. Besonders eigneten sichdazu die Speichen der Räder, dievon buntem Kreppapier durchwirktwaren. Eine einmalige Gelegenheitfür mich, meinen tollen Rolls Roycein seiner ganzen Herrlichkeit vorzu-führen! Geschichte aus:Unvergessene Weihnachten. Band1036 besinnliche und heitere Zeitzeu-gen-Erinnerungen.192 Seiten, viele Abbildungen, Orts-register. Zeitgut Verlag, Berlin.Taschenbuch-Ausgabe ISBN: 978-3-86614-244-2, 5,90 1Gebundene AusgabeISBN: 978-3-86614-243-5, 7,90 1

Margret Crisp

Mein Rolls Royce-Puppenwagen

Leider besitze ich heute nur noch dieses Foto von meinem Puppenwagen.

Wir wünschen allen Kunden,Mitarbeitern und Freundenein frohes Weihnachtsfest,ein erfolgreiches und vor allemein gesundes neues Jahr.

Knop WalsrodeGebäudereinigung undHausverwaltung

Rolf und Rainer Knop

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Wir wünschen unseren Kunden, Freundenund Bekannten ein frohes Weihnachtsfest

und ein gutes neues Jahr.BischoffBaustoffeVogteistraße 35 - 3729683 Bad FallingbostelTelefon 0 5162 / 2003Telefax 0 5162 / [email protected]

Vom 22.12. 2014 bis 3.1. 2015bleibt unser Geschäft geschlossen.

Am 5. 1. 2015 sind wir wieder für Sie da.

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Bildunterschrift zur Abbildung„Eisenbahn“: Nur zu Weihnach-ten – wie hier 1964 – durfte ichmit meiner Märklin-Eisenbahnim Wohnzimmer spielen.

15Sonderveröffentlichung Wochenspiegel am Sonntag

21. Dezember 2014

Page 4: FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT · FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT FÜR EINE BESINNLICHE Lange Straße 9 29664 Walsrode Tel. 05161/3671 u. 911044 Fax05161/911046 Rechtsanwälte

Magdeburg/Elbe -Eilsle-ben und Wanzleben inder Magdeburger Börde,

Sachsen-Anhalt; 1947Hunger! Ja, er tut weh! - Wir hat-ten ihn kennengelernt im Winter1946/47 als Ostflüchtlinge im bom-benzerstörten Magdeburg. Wir,das waren wir fünf Geschwisterim Alter von 11 bis 18 Jahren undunsere Mutter. Nein, eigentlichwir fünf alleine, denn unsererMutter hatte all das Leid des Krie-ges das Gemüt krank gemacht.Auch die Kälte dieses Winterswar schrecklich gewesen: eisigeTemperaturen noch bis in denMärz hinein, dabei kaum etwaszum Heizen, Stromsperren. DieKälte hat es leicht, in einen Hung-rigen hineinzukriechen. - Also,solch einen Winter wollten wirnicht noch einmal erleben.Wir stoppelten, soweit es unsereSchulzeit erlaubte, im Sommer1947 alles, was wir auf den Fel-dern finden konnten. Das großeLos aber zog unser ältester Bru-der: Ernteeinsatz bei BauerArendt in Eilsleben in der Börde.Satt und richtig rund kam er nachHause zurück, und das Beste füruns alle: Zu Weihnachten sollte ernoch ein besonderes „Deputat"

für die ganze Familie bekommen.Dieses Wort hatte ich noch niegehört, aber seitdem nicht ver-gessen.Es war zwei Tage vor Weihnach-ten. Ich war dazu auserkoren wor-den, das Deputat in Eilsleben ab-zuholen. Die rührende Bäuerinpackte meinen Rucksack voll:Kartoffeln, selbstausgepresstesRapsöl, eine Blut- und eine Leber-wurst, Streuselkuchen - ich weißes noch genau - und als Clou eineGans, eine Weihnachtsgans fürunsere Familie. „Komm, dahast du noch einen Rotkohl,der gehört doch zu einem Gän-sebraten dazu!" Ich war selig.„Vielleicht sollte ich dir zur Si-cherheit eine Deputatsbe-scheinigung mitgeben." „Wozu das?" „Sicher ist sicher", meinte sie.Der Zug zurück nach Magde-burg war voll. Die Menschenstanden dichtgedrängt, auchauf den Trittbrettern, fast allemit Rucksäcken. Viele hattenversucht, für Weihnachtennoch irgendeine Habseligkeitgegen etwas Essbares aufdem Land einzutauschen.Beim Halt in Wanzleben hörten

wir plötzlich laute Rufe:„Alle aussteigen! R a z z i a !" Blauuniformierte Volkspolizistentrieben uns als Kolonne in denWartesaal. Die Tür wurde hinteruns abgeschlossen, die Fensterwaren nicht zu öffnen.Unheimliche Stille zunächst. Kei-ner empörte sich. Die Menschenwaren durch Krieg und Nach-kriegszeit Unbilden, auch Schika-nen gewohnt. Rechts hinten wur-de eine Tür zu einem Nebenraumgeöffnet, die

zwei ersten von uns hineinbeor-dert, nach einer Weile die nächs-ten und so fort. Allmählich sicker-te durch: „Sie nehmen uns alles!"Was dann begann? Kein Auf-schrei, keine Empörung: Warum?Was machen sie mit unseren Sa-chen? Es begann - das große Fressen.Würste, Speck, auch einfach tro-ckenes Brot, alles wurde hinein-gestopft. Wenigstens sich selbsteinmal sattessen, bevor sie unsalles wegnehmen. Eingeprägt hatsich mir besonders das Bild, wiezwei Männer aus einer großenBlechdose Salzheringe, immer ei-nen nach dem anderen, amSchwanz ergriffen und kopfunterin ihrem Mund verschwinden lie-ßen. Salzheringe, wie sie früherwaren, in richtiger Salzlake!Und ich? Ich hockte einfach tod-unglücklich in einer Ecke. Zu es-sen von meinen Köstlichkeiten,das bekam ich nicht fertig. Die De-putatsbescheinigung, ach, ichhoffte noch immer. Natürlich habe ich auch gebetet,ich war ein gläubiges Kind.Der Saal leerte sich. Ich meine,ich wäre überhaupt die letzte ge-wesen, die in den Nebenraum be-fohlen wurde,

Unternehmen der Region wünschen Ihren Kunden frohe Weihnachten

WIR WÜNSCHEN ALLEN KUNDEN,FREUNDEN UND BEKANNTENEIN FROHES WEIHNACHTSFESTUND EIN GESUNDES UNDERFOLGREICHES NEUES JAHR.

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Allen Mandanten, Geschäftspartnern,

Freunden undBekann ten wünschen wir

frohe Festtageund ein gesundes,

erfolgreiches neues Jahr.

Unser Büro bleibt vom 24.12. 2014bis einschl. 4. 1. 2015 geschlossen.

Dieter

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WWir wünschen all unseren

Kunden, Freunden und

Bekannten ein

frohes Weihnachtsfest

und einen „guten Rutsch“.

Endlich war Frieden auf Er-den. Man brauchte keineAngst mehr zu haben vor

dem monotonen Dröhnen derfeindlichen Flugzeuge und ihrenschrecklichen Bombenabwürfen.Man wartete nicht mehr auf einLebenszeichen von seinen Liebenan der Front, von einem Feldpost-brief zum anderen. Meine jünge-ren Brüder und mein Ehemannwaren unversehrt heimgekehrt.Sicher hatte der Krieg manchegroße Lücke in den Familien hin-terlassen und viele Schicksalevon Vermissten und Kriegsgefan-genen waren noch ungeklärt.Trotzdem, so froh und erleichtertwie in diesem Jahr waren wirschon lange nicht gewesen. DerFrieden war unser allergrößtesGeschenk. Auch in meinem Elternhausherrschte vorweihnachtliche Ge-schäftigkeit. Zu unserer sieben-köpfigen Familie waren noch dieBerneckers und Weitekats ausOstpreußen dazugekommen.Es duftete nach fettlosem Weih-nachtsgebäck, und nun schmorteder Weihnachtshase im Back-ofen. Wir zogen unseren Sonn-tagsstaat an und es wurde unsganz feierlich zumute. Der HeiligeAbend wurde durch die Christves-per in der Kirche im Nachbardorfeingeleitet. Bei dem klaren Wetterbeschloss die große Familie, dendrei Kilometer langen Weg dorthinzu Fuß zu gehen. Mutter und Vaterblieben daheim.Hell schien der Mond und dieSterne leuchteten, jetzt war rich-tig Weihnachten für uns. Auf hal-

ber Strecke kam uns ein einsamerWanderer entgegen. Er trug einenZivilmantel und hatte eine Bas-kenmütze auf dem Kopf, mankonnte ihn beinahe für einen Fran-zosen halten. Wir vermuteten ei-nen vor der Gefangenschaft ge-flüchteten deutschen Soldaten,und der Verdacht bestätigte sichauch. „Ach, können Sie mir sa-gen, wann der nächste Zug nachZeven fährt?“, erkundigte er sich.Der Bahnhof befand sich in unse-rem Dorf und war noch etwa vierKilometer entfernt. Der Zug fuhrgegen 20 Uhr und war der letzte andiesem Heiligen Abend. Wollte erden Zug noch erreichen, mussteer sich beeilen. „Wohin wollen Siedenn heute so spät?“, fragten wir.„Ich weiß noch nicht, irgendwowerde ich schon unterkommen“,antwortete er. Ganz spontan kamunser Angebot. „Dann kommenSie doch mit uns mit! Wir gehenerst zum Gottesdienst und danngeht’s zurück nach Hause.“„Unser Soldat“ war im übernächs-ten Dorf bei seiner ehemaligenFreundin gewesen. Zu seinem Er-staunen war man an diesem Tagmit den Vorbereitungen ihrer Verlo-bung mit einem anderen Mann be-schäftigt. Unter diesen Umständenkonnte er dort auf keinen Fall blei-ben. Er lief mit uns zu der von Ker-zen erleuchteten und mit zwei gro-ßen Tannenbäumen geschmück-ten Kirche. Verstohlen wischte ersich während des Gottesdienstesseine Tränen aus den Augen.„Oh du fröhliche, oh du selige,gnadenbringende Weihnachts-zeit!“ Nach diesem schönen alten

Weihnachtslied gingen wir erwar-tungsvoll nach Hause. Was wirdunsere Mutter sagen, wenn wirnoch einen Gast mitbringen? Wirkannten sie, bei ihrer Gutmütigkeitkonnten wir es wagen. Bei so vie-len Leuten im Haus war auchnoch Platz für eine weitere Per-son. Schnell wurden kleine Ge-schenke für unseren Gast zusam-mengetragen. Die Männer opfer-ten einen Teil ihrer rationierten Zi-garetten. Selbstgemachtes Persi-pan, Weihnachtsgebäck, Äpfelund sogar etliche Reichsmark-scheine kamen auf seinen Teller.Uns schien, als ob die Weih-nachtslieder, von unserem Vaterauf dem Klavier begleitet, langenicht so froh geklungen hatten.Auch eine Schlafgelegenheit fandsich für unseren Soldaten auf derChaiselongue. Für alle Beteiligtenwar es wohl das eindruckvollsteWeinnachtsfest, das je in unse-rem Hause gefeiert wurde.Der Soldat blieb noch etliche Wo-chen bei uns. Durch Beziehungenzu einem blinden Korbmacher ge-lang es uns, einen neuen Anzugfür ihn zu bekommen. Auch fander in der nahegelegenen MühleArbeit. So richtig froh konnte eraber nicht werden, packte ihndoch das Heimweh nach seinenAngehörigen in Thüringen. EinesTages machte er sich auf denWeg dorthin. Ein regelmäßigerBriefwechsel entstand aus dieserFreundschaft.Als die Verhältnisse in der DDRimmer unerträglicher wurden,stand unser Soldat 1955 eines Ta-ges wieder bei unseren Eltern vor

der Tür und wollte im Westen Fußfassen. Nach mehreren Versu-chen bekam er eine gute Stelle alsAutoverkäufer in Bremen. Erkonnte seine Familie, die er zuHause gegründet hatte, nachho-len und baute sich eine Existenzauf. Jedes Jahr zu Weihnachtenbekamen meine Eltern einen gro-ßen Präsentkorb von ihm für seinWunder am Heiligen Abend 1945und für das schönste Weih-nachtsfest in seinem Leben.

Unvergessene Weihnachten.Band 1036 besinnliche und heitere Zeit-zeugen-Erinnerungen.192 Seiten, viele Abbildungen,Ortsregister. Zeitgut Verlag, Berlin.Taschenbuch-Ausgabe ISBN: 978-3-86614-244-2, 5,90 1Gebundene AusgabeISBN: 978-3-86614-243-5, 7,90 1

Gisela May

Endlich Frieden auf Erden

Ein Jahr später: Mein Ehemannund ich mit unserem ersten Kind1946.

Annemarie Sondermann

Die Weihnachtsgans im Rucksack

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16 SonderveröffentlichungWochenspiegel am Sonntag

21. Dezember 2014

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zusammen mit einem Mann, mitRucksack natürlich wie ich. Andrei Vopos erinnere ich mich, ei-nen für jeden „Delinquenten" undeine Polizistin, am Tisch sitzend,die die abgenommenen Gegen-stände registrierte. Andere Uni-formierte gingen hin und her, umdie beschlagnahmten Weih-nachtsmitbringsel abzutranspor-tieren. Ich zeigte meine Beschei-nigung und versuchte zu erklä-ren. Aber „mein" Polizist hörte ir-gendwie nicht richtig zu. Jetztmerkte ich: Er schaut zu seinem

Kollegen und zu meinem „Mitge-fangenen". Dort war ein Handge-menge entstanden. Der Ruck-sack des Mannes war ganz mitZucker gefüllt. Natürlich sollte erihn hergeben, aber er wehrtesich, überkreuzte die Arme, derVopo konnte die Träger nicht ab-streifen. Blitzschnell eilte meinKontrolleur zu Hilfe. Zu zweitschafften sie es, den sich Weh-renden auf den Boden zu werfen,seine Arme auseinanderzudrü-cken, einer kniete sich auf seineHandgelenke ...

Das alles ging über meine Ge-mütskräfte. Die Tränen flossen,ich weinte bitterlich. - Und da?Die Polizistin gab mir einen Wink,ich sollte den Raum verlassen -nicht in Richtung Wartesaal,nein, nach draußen! Den Ruck-sack hatte ich noch auf dem Rü-cken. Ich war die einzige, die beidieser Massenrazzia all ihrSchätze behalten konnte.Der Schluss ist schnell erzählt.Unser Zug war natürlich längstweg, auch kein anderer fuhrmehr an diesem Tag nach Mag-deburg. Aber vom nächsten Ort,Blumenberg, fünf Kilometer ent-fernt, würde noch einer fahren.So schritt ich mit schweremRucksack, aber leichtem Herzenim Stockdunklen den Bahndammentlang und erreichte am spätenAbend noch meine Geschwister,die sich bereits Sorgen gemachthatten.Natürlich wurde es ein köstlichesWeihnachtsessen: Gänsebratenmit Rotkohl und richtigen Schäl-kartoffeln! Ein wenig getrübt wurde der Ge-nuss nur dadurch, dass unsere

Mutter gequält wurde von demGedanken, was die anderen hun-gernden Flüchtlinge im Hauswohl von uns denken würden,wenn sie den Bratenduft riechen.Aber wo gibt es auf der Welt voll-kommenes Glück?

„In den Nachkriegsjahren ging esvielen Familien sehr schlecht.Man war froh, wenn alle einiger-maßen satt wurden und die Kücheim Winter warm war, so dass kei-ner frieren musste. Es fehlte fürdie kalte Jahreszeit oft an passen-der Kleidung, festem Schuhwerkund vielem mehr. Die Kinder besa-ßen kaum Spielzeug. Besondershart betroffen waren die Flücht-lings- und Vertriebenenfamilienaus den ehemaligen Ostgebieten.Es herrschte Wohnungsnot, in je-

der Stube lebte damals eine Fami-lie mit mehreren Kindern, oft auchnoch mit Oma oder Opa. MeineSchwester und ich haben unsspäter oft gefragt, wie die allePlatz zum Schlafen gefunden ha-ben. Von einer Familie weiß ich,dass immer zwei Kinder in einem

Bett schlafen mussten.Gisela war ein Mädchen aus un-serer Nachbarschaft, einige Jah-re älter als ich. Unser Dorf war soklein, da kannte jeder jeden. Inden Nachkriegsjahren zählte Al-tenrode etwa 250 Seelen. GiselasFamilie stammte aus Oberschle-sien und war erst vor zwei Jahrennach Altenrode, einem kleinenDorf am Rande des Nordharzes,gekommen. Glücklicherweise hat-ten sie Verwandte im Dorf undwaren somit nicht ganz allein.

Als der Winter kam und Schneefiel, waren alle Kinder auf der Ro-delbahn an der „Reihe“, einerkleinen, alten Reihenhaussied-lung, und fuhren Schlitten. Die et-wa achtjährige Gisela wollte auchgern den Abhang hinunterrodeln,aber sie besaß keinen Schlitten.

Manchmal nahmen sie andereKinder mit; aber meistens warkein Platz, weil die Geschwisterschon zu zweit oder dritt fuhrenoder sich abwechselten. Giselabat ihre Eltern jeden Tag, aber diehatten kein Geld, um einen Rodel-schlitten kaufen zu können; esgab in jenen Tagen wichtigere An-schaffungen zu tätigen. Aber Gisela hatte Glück, einigeTage später trieb ihr Vater imNachbarort einen Schlitten auf,den er für einen Sack Kartoffelneintauschte, was ihm nicht leichtfiel. Der Rodel war zwar ziemlichalt, aber Gisela freute sich wie ei-ne Schneekönigin. Endlich konntesie mit den anderen Kindern undihrer Freundin Irmchen Schlittenfahren. Zuerst wagte sie sich nurdie halbe Bahn hinauf, um hinab-zufahren. Alles ging gut. So wur-de sie mutiger und stieg höherbergauf bis dorthin, wo auch dieanderen abfuhren. Sie war sehrstolz und liebte ihren Schlitten.Sie war mit ihrer Freundin Irm-chen den Berg ganz weit hinauf-geklettert, bis ins Wäldchen, undvon dort oben wollten sie nun he-runtersausen. Irmchen fuhr alsErste los, wenig später starteteauch Gisela. Sie stieß sich ab undlos ging es, zwischen den ver-schneiten Baumstämmen hin-durch und dann auf die Rodel-bahn, den Abhang hinunter. Siebemerkte nicht, dass ihr Schlittenimmer mehr aus der Spur kamund aus der Bahn geriet. Sie kamzwar noch heil unten an, hatteaber so viel Tempo drauf, dass sieweder lenken noch bremsenkonnte und mit voller Wucht aufdie Hausecke der „Reihe“ prallte.Es gab einen dumpfen Laut, undGisela landete unsanft im Schnee,verlor ihre Mütze und einen Hand-schuh.Wir Kinder liefen zusammen, denn

der Sturz hatte schlimm ausgese-hen. Da rappelte sich Gisela auf.Sie hatte eine Schramme an derStirn – und erfasste jetzt erst dieganze Tragik des Unfalls: Da lagnicht ihr Schlitten, es lagen nurnoch ein paar Leisten und Holz-stücke im Schnee verstreut! IhrSchlitten war kaputt, total zerbro-chen! Da kullerten dann doch dieTränen.„Mein schöner Schlitten“,schluchzte Gisela hemmungslos.Irmchen half ihr, alle Teile aufzu-sammeln und begleitete dieFreundin nach Hause. Dort wurdeGisela getröstet, ihre Mutter warfroh, dass sich ihre Tochter nichtsgebrochen hatte. Aber GiselasVater schüttelte den Kopf, als sieihn fragte, ob er den Schlittenwieder zusammenbauen könne.Gisela war sehr traurig.

Zwei Wochen später war Heilig-abend, und Gisela fand unter demTannenbaum einen nagelneuenRodelschlitten als Geschenk! Denhatte ihr Vater vom Stellmacher imOrt anfertigen lassen, weil er ge-nau wusste, dass dies der größteWunsch seines Kindes war.Gisela blieb eine wilde, furchtloseRodlerin, die manchmal nicht rich-tig lenken oder rechtzeitig brem-sen konnte. Sie benötigte deshalbin den kommenden Wintern nochmehrmals neue Schlitten.

Aus dem Buch:Unvergessene Weihnachten.Band 1036 besinnliche und heitere Zeit-zeugen-Erinnerungen.192 Seiten, viele Abbildungen,Ortsregister. Zeitgut Verlag, Berlin.Taschenbuch-Ausgabe ISBN: 978-3-86614-244-2, 5,90 1Gebundene AusgabeISBN: 978-3-86614-243-5, 7,90 1

Unternehmen der Region wünschen Ihren Kunden frohe Weihnachten

Bommelser KaffeestuvWIR MACHEN BETRIEBSFERIENvom 22. Dez. 2014 bis einschl. 8. Jan. 2015.Ab 9. Januar 2015 ist unser Café wieder am Freitag,

Samstag und Sonntag von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Gleichzeitig wünschen wir Ihnen allen ein gesegnetesWeihnachtsfest und ein glückliches und

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Betriebsferien vom 20. Dezember 2014 bis einschließlich 4. Januar 2015

Ferhat Kahya / pixelio.de

17Sonderveröffentlichungen Wochenspiegel am Sonntag

21. Dezember 2014

Page 6: FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT · FÜR EINE BESINNLICHE WEIHNACHTSZEIT FÜR EINE BESINNLICHE Lange Straße 9 29664 Walsrode Tel. 05161/3671 u. 911044 Fax05161/911046 Rechtsanwälte

Rinteln/Weser, KreisSchaumburg, Niedersach-sen; kurz vor Heiligabend

1988. So sicher es jedes JahrWeihnachten wird, so sicher gibtes zwischen meiner Angetrautenund mir um diese Zeit „Theater".Die „Aufführung" findet nicht ein-mal in unseren vier Wänden statt,sondern sie findet dort nur ihreFortsetzung und ihr Ende. Sonstaber bevorzugen wir die wiedermodern gewordene Form derStraßenbühne, und da ziehen wirbeide als Akteure sämtliche Re-gister unseres schauspieleri-schen Könnens.Irgendwann vor dem HeiligenAbend erinnert mich meine Mari-anne: „Langsam müssen wir unsmal um einen Weihnachtsbaumkümmern.“ Und jedesmal habe ich natürlichauch längst daran gedacht, nurnicht davon gesprochen. Aber esgibt ja sowieso kein Entkommenvor diesem schönen Brauch! Siedenkt ja daran und sie spricht so-wieso aus, was getan werdenmuss.Irgendwann, lampenfiebergeschüt-telt, machen wir uns gemeinsamauf den Weg. Wir wissen, was aufuns zukommt. Wir nehmen unszwar jedesmal vor, in der Wahl un-serer Ausdrucksmittel sparsam zusein, auf große Gestik und starkeWorte zu verzichten, denn in derBeschränkung erweist sich derMeister, aber es kommt doch wie-der so, wie es kommen muss - beiuns. Vorsichtig und erwartungsvoll ta-xiert uns der Weihnachtsbaumver-käufer, als wir uns in seinen Bann-kreis begeben. Noch sind wir Inte-ressenten wie alle anderen. Er ahntnicht, was auf ihn zukommt. Heimli-ches Bedauern für den Mann er-fasst mich. Er muss mitspielen under weiß es noch nicht!In vielen Ehejahren habe ich ge-lernt, mich zurückzuhalten, meinerFrau den großen Part zu überlas-sen, die sich hochgestimmt mit mirauf den Weg machte, nun diesenund jenen Baum ins Auge fasst undderen Antlitz jede ihrer Regungenwiderspiegelt. Warnzeichen Num-mer eins: Sie schiebt die Unterlippesehr weit vor! Also: Die Naturge-wachsenen finden vor ihr keineGnade. Der eine ist ihr zu klein, derandere zu groß, der hat zwei Spit-zen, der ist ja jetzt schon braun stattgrün, der ist zu kahl, der zu voll, derzu ausladend, der ist nicht rundhe-rum gleichmäßig gewachsen, son-dern schlägt nur nach einer Seiteaus, also vorne nichts und hinten zuviel. Oder, wenn man ihn umdreht,hinten nichts und vorne zuviel! Mein Argument, wenn man ihndoch sowieso in eine Ecke stellt,dann passt er doch mit der Seite,wo die Äste kürzer sind, gut hinein,wird rigoros als Blödsinn bezeich-net und zur Seite gewischt. Der dahinten, der ...„Der ist doch viel zu teuer!", rufeich verschreckt beim Blick auf denPreis.

„Ist ja auch 'ne Edeltanne!"„Schön soll er schon aussehen,aber nicht für so viel Geld! Da ma-che ich nicht mit! Er steht doch nurzwei, drei Wochen", erkläre ich.Marianne quält ihre Unterlippe mitden Zähnen. Warnzeichen Num-mer zwei!„Es ist ja nur einmal im Jahr Weih-nachten", zischt sie.„Aber du musst doch einsehen,daß das Fantasiepreise sind, die daverlangt werden. Der da, der istdoch auch sehr schön", weise ichunbestimmt in die preisgünstigereRichtung.„Welcher?" - Schnell hebe ich ir-gendeinen an.„Diese Krücke!" schallt ihre Stim-me über unseren bezauberndenMarktplatz, dem viele schöne alteHäuser sein romantisches Geprägegeben - und der Baumverkäuferblickt betreten.„Nee, der nicht", gebe ich schnellzu und lasse ihn in seine Reihe zu-rückgleiten wie eine heiße Kartof-fel in den Topf. „Da hast du wirklichrecht." Es war tatsächlich kein guter Griff.Der Mann will uns wohl schnell los-werden. Unsere Kritik könnte seinGeschäft schädigen. Jetzt macht erVorschläge. Er stapft vor uns herund stellt uns Bäume hin, die er ausseinem Angebot herausgreift.„Nein", sagt sie. - „Ach nee", sageich.„Der! Aber der ist doch bildschön!"sagt der Mann.Ihr Hohnlachen gellt über den Platz,verliert sich in den stimmungsvol-len Gassen unseres Weserstädt-chens. „Der sieht ja aus, als hätte er dieRäude!"Der Baumverkäufer zieht den Kopfzwischen die Schultern, zuckt dieAchseln.„Sei doch nicht so drastisch", bitteich. „Er kann doch auch nicht dafür.Natur ist eben mal Natur."Mir tut der Handelsmann leid, aberin Mariannes Kopf sind nun mal ge-wisse Vorstellungen und da stecktauch noch der Spruch ihrer Oma,einer Ur-Berlinerin, drin: „Für meinJeld, da kann ick den Deibel tanzenlassen!“

Jetzt fische ich ein Gewächs he-raus: „Wie wär's mit dem? Der gehtdoch! Und langsam müssen wiruns auch mal entscheiden."Sie guckt und nagt und nagt an ih-rer Unterlippe und guckt. Gleichwird die Unterlippe zu bluten anfan-gen. Warnzeichen Nummer drei -und was kommt danach?Ein Herr umschleicht uns, wirft be-gehrliche Blicke auf den „Besen",wie sie verspottet, was ich ihr davorhalte.„Was soll der kosten?", fragt derHerr den Verkäufer.„Zweiundzwanzig Mark", ist dieAntwort.„Nehme ich", sagt der Herr kurzund knapp.„Den nehmen wir! Den hat meinMann doch schon in der Hand!" Besitzergreifend und unmißver-ständlich legt meine Frau auch dieihre an den Stamm. Enttäuscht wendet sich der Herranderen Objekten zu. Er scheintwirklich ein Herr zu sein, der sichniemals mit einer Dame um etwaszanken oder gar mit ihr um einen„Besen" kämpfen würde. „Würde"fällt mir in diesem Augenblick ganzplötzlich dazu ein.Sichtlich erleichtert packt der Ver-käufer uns den Baum ins Netz, ent-fernt wunschgemäß einige Ästevom unteren Stamm, damit wir ihnzu Hause mühelos in die „Hutsche"praktizieren können.In den folgenden Tagen fragen wiruns, wie unser Bäumchen wohl inunserem Weihnachtszimmer wir-ken wird. Ganz zufrieden ist Mari-anne doch nicht. „Das ist doch wie-der nur so ein Festgestrüpp", sagtsie.Aber am Heiligen Abend steht derWeihnachtsbaum geschmückt inunserer Mitte, und er strahlt, ver-breitet festliche Stimmung und istwunderschön.„Was haben wir doch für einenherrlichen Baum", flüstert sie ergrif-fen und ich nicke still: „Ja. Wie je-des Jahr."Und die Tochter pflichtet bei: „Ichweiß gar nicht, was ihr immer füreinen Hermann mit dem Baummacht. Der ist doch echt geil, wieimmer."

Für diese Wortwahl möchte ich ihrzwar am liebsten ... na ja ... Aberder Lichterglanz stimmt mich milde.Als Marianne am ersten Feiertag inder Küche herumklappert und ichmich unbeobachtet und nicht ab-gehört fühle, rufe ich Siggi an. Siggiist ein Arbeitskollege von mir.„Frohe Weihnachten", wünsche ichihm. „Und vielen Dank, Siggi, daßdu den Herrn gespielt hast, derunseren Baum haben wollte, neu-lich auf dem Marktplatz. Sonststünden wir möglicherweise heu-te noch dort."

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Forst- und Gartengeräte• Reparatur- und Ersatzteilservice für alle gängigen Hersteller

Wir wünschen unserenKunden und Freunden einfrohes Weihnachtsfest und ein glückliches undgesundes neues 2015. . .unser Team ist auch 2015 gerne für Sie da!

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HANSPRUSS-JASTREMSKI

Romano C. Failutti

Alle Jahre wieder - dieser verflixte Weihnachtsbaumkauf

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18 SonderveröffentlichungWochenspiegel am Sonntag

21. Dezember 2014