FLUSSER UNDINGE

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    Dinge soanzusehen, als sahe man sie zum ersten-mal, ist eineMethode, urn an ihnen bisher unbe-aehtete Aspekte zu entdeeken. Es ist eine gewal-tige und fruehtbare Methode, aber sie erfordertstrenge Disziplin und kann darum leieht miBlin-gen. Die Disziplin besteht im Grunde in einemVergessen, einem Ausklammern der Gewoh-nung an das gesehene Ding, alsoaller Erfahrungund Kenntnis von dem Ding. Dies ist sehwierig,weil es bekanntlieh leiehter ist zu lernen als zuvergessen. Aber selbst wenn diese Methode desabsiehtliehen Vergessens nieht gelingen sollte, sobringt ihre Anwendung doeh Uberraschendeszutage, und zwar tut sie das eben dank unsererUnfahigkeit, sie diszipliniert anzuwenden.

    PHANOMENOLOGISCHE SKIZZEN

    EDITION AKZENTEHANSER

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    Das Unding IUnsere Umwelt bestand noch vor kurzem aus Dingen: ausHausern und Mobelstucken, aus Maschinen und Fahrzeu-gen, aus Kleidern und Wasche, aus Buchern und Bildern, ausKonservenbuchsen und Zigaretten. Esgab damals auch Men-schen in unserer Umwelt, aber die Wissenschaft hatte sieweitgehend objektiviert: Sie sind, wie alle ubrigen Dinge,meBbar, kalkulierbar und manipulierbar geworden. Kurz,die Umwelt war die Bedingung unseres Daseins. Sich.in ihrorientieren, hieB, naturliche von kunstlichen Dingen zu un-terscheiden. Kein leichtes Unterfangen. Ist dieser Efeu anmeiner Hauswand ein naturliches Ding, weil er wachst undweil sich die Botanik, eine Naturwissenschaft, mit ihm be-schaftigt> Oder ist er ein kunstliches Ding, weil ihn meinGartner nach einem asthetischen Modell gepflanzt hat? Undist mein Haus ein kunstliches Dingr-weil es eine Kunst ist,Hauser zu entwerfen und zu bauen, oder ist fur Menschennaturlich, in Hausern zu wohnen, wie fur Vogel in Nestern?Hat es uberhaupt noch Sinn, zwischen Natur und Kultur

    -1unter.sch~iden zu wollen, wenn es sich urn Orientierung inder dinglichen Umwelt handelt? Sollie man nicht nach ande-ren ontologischen Kriterien greifen? Etwa unbeweglichevon beweglichen Dingen, Immobilien von Mobeln trennen?Auch dies schafft Schwierigkeiten. Ein Land ist doch anschei-nend ein unbewegliches Ding, aber Polen hat sich nachWesten verschoben. Ein Bett ist doch anscheinend ein Mo-bel, aber mein Bett hat sich weniger als Polen verschoben.1~der Katal~g der dinglichen Umwelt, nach welchen Krite-len auch immer er aufgestellt wird, belebt-unbelebtmein-dein, nutzlich=unnurz, nah-weit, hat Ungenau~igkeit und Lucken. Es ist nicht leicht, sich in den Dingenauszukennen. 'Und doch war es, wie wirjetzt ruckblickend einsehen, eher

    gemutlich, in einer Umwelt von Dingen zu leben. Man hattezwar, wenn man es nobel ausdrucken will,erkenntnistheore-tische Schwierigkeiten, aber man wuBie ungefahr, was mantun soli, urn leben zu konnen. Leben heiBt, dem Tod

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    entgegengehen. Auf diesem Weg stieBman auf Dinge, dieeinem den Weg versperrten. Diese Problerne genanntenDinge muBten daher aus dem Weg geraumt werden. Le-ben hieB damals, Probleme losen, urn sterben zu konnen,Und man loste die Probleme, indem man entweder die wider-spenstigen Dinge in gefugige verwandelte, dies h~eB~r-zeugung, oder indem man sie ubersprang, dies hl~J3Fortschritt. Bis man schlieBlich auf Probleme kam, dieweder verwandelt noch ubersprungen werden konnten. Mannannte sie die letzten Dinge, und man starb an ihnen. Daswar die Paradoxie des Lebens unter den Dingen: Manglaubte, Probleme losen zu mussen, urn den Weg zum T~dfreizubekommen, urn sich, wie man sagte, von den Bedin-gungen zu befreien, und man starb gerade ~n ungelost~nProblemen. Das klingt zwar nicht sehr erfreulich, aber es ist )imGrund beruhigend. Man weiB,woran man sich im Lebenzu halten hat, namlich an Dinge.Das ist leider anders geworden. Undinge dringen gegen-

    wartig von allen Seiten in unsere Umwelt, und sie verdrangendie Dinge. Man nennt diese Undinge Informationen. Wasfur ein Unsinn, ist man versucht zu sagen. Informationenhat es immer gegeben, und, wie das Wort In-formationrbesagt, geht es urn Formen in Dingen. Aile Dinge beinhal-ten Informationen, Bucher und Bilder, Konservenbuchsen {und Zigaretten. Man muB die Dinge nur lesen, sie entschlus-seln, urn die Information ans Licht zu schaffen. Das war \immer so, daran ist nichts Neues.Dieser Einwand ist nichtig. Die lnformationen, die gegen-wartig in unsere Umwelt eindringen und die Dinge darinverdrangen, sind von einer Art, wie sie nie vorher bestandenhat: Es sind undingliche lnformationen. Die elektronischen, Bilder auf dem Fernsehschirm, die in den Computern gela-gerten Daten, all die Filmbander und Mikrofilme, Holo-gramme und Programme, sind derartig weich (software),daBjeder Versuch, sie mit den Handen zu ergreifen, fehl-schlagt. Diese Undinge sind, .im genauen Sinn des Wortes,unbegreiflich. Sie sind nur dekodierbar. Zwar scheinenauch sie,wie die alten lnformationen, in Dingen eingetragenzu sein: in Kathodenrohren, in Zelluloid, in Chips, in Laser-

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    strahlen. Aber obwohl dies ontologisch stimmt, ist es eineexistentielle Tauschung. Die materielle Unterlage der neu-artigen Informationen ist existentiell verachtlich. Ein Beweisdafur ist , daB die Hardware immer biller und die Softwareimmer teurer wird. Die Reste der Dinglichkiit, die noch andiesen undingen haften, konnen bei derBetrachtung derneuen Umwelt ausgeklammert werden. Die Umwelt wirdimmer weicher, nebelhafter, gespenstischer, und wer sich inihr orientieren.will, muB von diesem ihrem spektralen Cha-rakter ausgehen. _Es ist aber gar nicht einmal notig, sich diesen neuen Cha-

    rakter unserer Umwelt ins BewuBtsein zu rufen. Wir sind ailedavon durchdrungen. Unser existentielles Interesse ver-schiebt sich zusehends von den Dingen zu den Informatio-nen. Wir sind immer weniger daran interessiert, Dinge zubesitzen, und immer mehr daran, Informationen zu verbrau-chen. Nicht noch ein Mobelstuck und noch ein Kleid, son-dern noch eine Ferienreise, eine~h bessere Schule furunsere Kinder, noch ein Musikfest in unserer Gegend wollenwir haben. Die Dinge beginnen, in den Hintergrund unseresInteressenfeldes zu rucken. Zugleich ist ein immer grobererTeil der Gesellschaft mit dem Herstellen von Informationenmit den Services, der Verwaltung, der Programrnierung,und ein immer kleinerer mit dem Herstellen von Dingenbeschaftigt. Das Proletariat, diese Dingerzeuger, wird Min-derheit, und die Funktionars und Apparatschiks, diese Un-dinghersteller, bilden die Mehrheit. Die burgerliche Ding-moral, Erzeugung, Speicherung und Verbrauch von Dingen,weicht einer neuen. Das Leben in einer undinglich werden-den Umwelt gewinnt eine neue Farbung.Man kann dieser Schilderung der Umwalzung vorwerfen,

    daB sie die Flut des unnutzen Zeugs nicht berucksichtigt,welehe den Einbruch der Undinge begleitet. Dieser Vorwurfist fehl am Platz: Das unnutze Zeug beweist den Untergangder Dinge. Was geschieht, ist, daB wir Automaten informie-ren, damit sie soleh unnutzes Zeug massenhaft und billigstausspeien. Dieses wegwerfbare Zeug, diese Anzunder, Ra-siermesser, Fullfedern, plastischen Flaschen, sind keine wah-ren Dinge: man kann sich nicht daran halten. Und in dem

    MaB,in clemwir immer besser lernen, Automaten zu infor-mieren, werden sich aile Dinge zu derartigem Zeug verwan-deln, auch Hauser und Bilder. Aile Dinge werden wertlos 1 ( . . . .werden, und aile Werte werden sich in die Informationenverschieben. Umwertung aller Werte. Dies ist ubrigensauch die Definition des neuen Imperialismus: Die Mensch-heit wird vonjenen Gruppen beherrscht, welche uber Infor-mationen verfugen, betreffs Bau von Atomwerken undAtomwaffen, von Flug- und Fahrzeugen, von genetischenOperationen, von Verwaltungsapparaten. Diese ~nformati~-nen verkaufen jene Gruppen zu hochsten Preisen an diebeherrschte Menschheit.Wasda vor unseren Augen im Gang ist, dieses Verschieben !

    der Dinge zum Horizont des Interesses hin und dieses Haften fdes Interesses an Informationen, ist beispiellos in der Ge- ,schichte. Und daher ungemutlich. Wir mussen, wollen wiruns darin orientieren, trotz der Beispiellosigkeit nach einerParallele suchen. Wie sonst sollen wir denn versuchen, unsvorzustellen, wiewir in einer derart undinglichen Umwelt zuleben haben? Wat das denn fur eine Art Mensch sein wird,der, statt mit Dingen, mit Informationen, mit Symbolen, mitKodes, mit Systemen, mit Modellen beschaftigt sein wird? Esgibt eine Parallele. Die erste Industrierevolution narnlich.Damals hat sich das Interesse von der belebten Natur, vonKuhen und Pferden, von Bauern und Handwerkern, auf dieDinge verschoben, auf Maschinen und Maschinenpro~ukt~,auf die arbeitende Masse und auf das Kapital, und so ist diekurzlich noch gultige,- moderne Umwelt entstanden. Mankonnte damals zu Recht behaupten, daB ein Bauer desJahres1750 n. Chr. einern Bauern des Jahres 1750 v.Chr. naherstehe als einem Proletarier, seinem Sohn, des Jahres 1780n. Chr. Etwas Ahnliches gilt auch heute. Wir stehen demArbeiter und Burger der Franzosischen Revolution naher alsunseren Kindern. Diesen Kindern, die da mit elektronischen .Apparaten spielen. Diese Parallele kann uns die gegenwa~-tige Umwalzung zwar nicht viel gemutlicher machen, aber siekann uns helfen, die Sache in den Griff zu bekommen.Wir werden dann narnlich einsehen, daB unser Versuch,sich im Leben an die Dinge zu halten, nicht etwa die einzige

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    verniinftige L~bensart ist, wie wir zu glauben geneigt sind,sondern daf diese unsere Objektivitat relativ jung ist. Wirwerden einsehen, daf man auch anders leben kann: vielleichtsogar besser. Ubrigens istja das moderne Leben, das Lebenu.nte~ d,en Dingen, nicht so auBerordentlich groBartig, wievielleicht noch unsere Vater meinten. Viele auBerwestl icheGesellschaften der Dritten Welt scheinen gute Griinde zuhaben, es abzulehnen. Wenn auch unsere eigenen Kinder esabz~lehnen .beginnen, so mussen wir nicht unbedingt ver-zweifeln. WIr miissen im Gegenteil versuchen, uns diesesneue Leben mit den Undingen vorzustellen.

    Zugegeben: kein leichtes Unterfangen. Dieser neueMensch, der da urn uns herum undIn unserem eigenenInnern geboren wird, ist eigentlich handles. Er behandeltkeine Dinge mehr, und darum kann man bei ihm nicht mehrvon Handlungen sprechen. Nicht mehr von Praxis, nichtmehr von Arbeit. Was ihm von der Hand iibrigbleibt, sind dieFingerspitze?, mit denen er auf Tisten driickt, urn mit Sym-bolen zu spielen. Der neue Mensch ist kein Handelndermehr, sondern ein Spieler: horno ludens, nicht hornofaber. Das Leben ist ihm nicht mehr ein Drama, sondern einSchau spiel. Es hat keine Handlung mehr, sondern es bestehtaus Sensationen. Der neue Mensch will nicht tun und habensondern er will erleben. Er will erfahren, erkennen und yo:all~m genieBen. Da er an Dingen nicht interessiert ist, hat erkeme Probleme. Er hat statt dessen Programme. Und doch istauch er ein Mensch: Er wird sterben und weiBes. Wir sterben

    cI an Dingen wie ungelosten Problemen, er an Undingen wief~ls~hen Programmen. Mit solchen Uberlegungen kommenWIrihrn naher. Der Einbruch des Undings in unsere Umweltist ei?e radikal~ Umwalzung, aber die Grundstimmung desDasems, das Sein zum Tod, wird er nicht beruhren, Ob nunder Tod als ein letztes Ding angesehen werden mag oder alsein Unding.

    Das Unding IISeit der Mensch Mensch ist , behandelt er seine Umwelt . Esistdie Hand, mit ihrem den iibrigen Fingern entgegenstellba-rem Daumen, welche das menschliche Dasein in der Welt Ikennzeichnet. Diese dem menschlichen Organismus eigen- \tiimliche Hand begreift Dinge. Die Welt wird von der Hand Ials dinglich begriffen. Und nicht nur begriffen: Die von der IHand begriffenen Dinge werden herangeholt, urn uII_1ge- Iformt zu werden. Die Hand informiert die von ihr begnffe-nen Dinge. So entstehen urn den Menschen herum zwei IWelten: Die Welt der Natur, die der vorhandenen, zubegreifenden Dinge. Und die Welt der Kult.ur, die der Izuhandenen, informierten Dinge. Noch kurzlich war man I )der Meinung, daB die Geschichte der Menschheit jener Pro- VzeB ist, dank welchem die Hand progressiv Natur in Kulturverwandelt. Diese Meinung, dieser Fortschrit tsglaube, imuB heute aufgegeben werden. Es wird namlich immerersichtlicher, daB die Hand die informierten Dinge nichtetwa in Ruhe laBt, sondern daB sie weiter an ihnen herum-fuchtelt , bis sich die in ihnen enthaltene Information abwetzt .Die Hand verbraucht die Kultur und verwandelt sie in Abfall .Nicht also zwei, sondern drei Welten umgeben den Men-schen: die der Natur, die der Kultur und die des Abfalls.Dieser Abfall wird immer interessanter: Ganze Wissen-schaftszweige wie die Okologie, die Archaologie, die Etymo-logie, die Psychoanalyse sind mit dem Studium des .Abfa~lsbeschaftigt. Und es stellt sich heraus, daB der Abfall wieder indie Natur zuriickkehrt. Die menschliche Geschichte ist alsonicht eine Gerade, welche von der Natur in die Kultur weist.Sondern sie ist ein Kreis, der sich von der Natur in die Kultur,von der Kultur in den Abfall, yom Abfall in die Natur dreht,und so weiter. Ein vizioser Zirkel.Urn aus diesem Zirkel herausspringen zu konnen, miiBteman uber unverbrauchbare,'unvergeBliche Informationenverfiigen. An denen die Hand nicht herumfuchteln konnte.Aber die Hand fuchtelt an allen Dingen herum, sie versucht,alles zu begreifen. Also diirfen die unverbrauchbaren Infor-

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    mationen nicht in Dingen aufbewahrt ~erden. Es mufite eineu~dingliche Kultur hergestellt werden. Gelange das, gabe eskein Vergessen mehr, dann ware die Geschichte der Mensch-heit tatsachlich ein linearer Fortschritt. Ein immer weiterwachsendes Cedachtnis. Wir sind. gegenwartig Zeugen des~ersuchs,. eine derartig undingliche Kultur, ein derartigirnmer welter wachsendes Gedachtnis herzustellen. Die Com-putergedachtnisse sind dafur ein Beispiel.

    Das Computergedachtnis ist ein Unding. Ebensolche Un-dinge sind eIektronische Bilder und Hologramme. Das sindlauter Undinge, denn sie sind nicht mit der Hand zu fassen.Es sind Undinge, denn es sind unverbrauchbare Informatio-n~? Zw~r sind diese Undinge vorlaufig mit Dingen wieSilikonchips, Kathodenrohren oder Laserstrahlen verhaftet.Aber Hess~s

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    mieh nieht etwa frei entsehieden, sondern ieh habe miehinnerhaIb der Grenzen des Revolverprogramms entsehie-den. Und des Sehreibmasehinenprogramms, des Klavierpro_gramms, des Fernsehprogramms, des TeIefonprogramms,des amerikanisehen Verwaltungsprogramms, des Pro-gramms des Fotoapparates. Die Entseheidungsfreiheit desFingerspitzendrueks erweist sieh als programmierte Freiheit.Als eine Wahl vorgesehriebener Moglichkeuen. Ieh wahlelaut Vorsehrift.Es sieht demnaeh so aus, als ob sieh die Gesellsehaft der

    undingliehen Zukunft in zweiKlassen gliedern wurde: in dieder Programmierenden und die der Programmierten. In dieKlassejener, die Programme herstellen, und jener, die sichprogrammgemaB verhalten. In die Klasse der Spieler und indie der Marionetten. Dies ist zu optimistiseh gesehen. Dennwas die Programmierenden tun, wenn sie auf ihre Tastendrucken, urn mit Symbolen zu spieIen und InformationenherzusteIlen, ist die gleiehe Finge-Fsp'itzenbewegung wie dieder Programmierten. Aueh sie entseheiden sieh innerhalbeines Programms, das man das Metaprogramm nennenkonnte. Und die Spieler mit dem Metaprogramm dnlekenihrerseits auf Metatasten eines Metametaprogramms. Unddieser Rekurs von Meta zu Meta.ivon Programmierern derProgrammierer von Programmierern, erweist sieh als endlos.Nein: die Gesellsehaft der undingliehen Zukunft wird klas-senlos sein, eine Gesellsehaft programmierender Program-mierter. Dies also ist die Entseheidungsfreiheit, fur welcheuns die Emanzipation von der Arbeit offnet. Der program-mierte Totalitarismus.Allerdings ein auBerordentlieh befriedigender Totalitaris-

    mus. Denn die Programme werden zusehends besser. DasheiBt: Sie enthalten astronomisehe Mengen von wahlbarenMogliehkeiten. Mengen, welche die mensehliehe Entsehei-dungsfahigkeit ubersteigen. So da B ieh bei meinen Entsehei-dungen, bei meinem Tastendrueken, nie an die Grenzen desProgrammes stoBe. Die verfugbaren Tasten sind so zahlreieh,daB meine Fingerspitzen nie aIle beruhren konnen. Ieh habedaher den Eindruek, volligfrei zu entseheiden. Der program-mierende Totalitarismus, wenn er sieh einmal verwirklieht

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    . . d den an ihm Beteiligten nie mehr feststeIlb~rhaben wlr.d,Wl~. . htbar werden, Siehtbar ist er nur m. w ird fur sie unsic . d . Isern: er .. ' mbryonalen Zustand. Wir sm vier-. gegenwartlgen e ..semem . . er die einsehen konnen, wasleieht die letzte Generation Jen ,sieh da vorbereitet.. h denn wir haben vorlaufig noehWir kormen es ems~ ebn, .C konnen urn handeln zu.. d it denen WIT egrellen ,Han e, m .. . d n heranruckenden program-Daher konnen wir e dk6nnen. ., I' Unding erkennen: enn. d n Totahtansmus a s em dimieren e . . b .C Vielleieht ist aber lese.. hn nicht egrellen.wir konnen. I . kei . Zeiehen dafur, daB wir uber-Begnffsstutzlg eit em G IIunsere ., d Arbeit emanzipierte eseu-I . d? Denn ist eme von er . hho t sm . . . h .den zu konnen etwa me tfi di laubt sich frei entse ei '.seha t, Ie.g . ' r Mensehheit seit je vorschwebt? VieIle~ehtjene Utopie, die de Z . tgegen;l Urn dies beurteilenh . der Fulle der eiten en '.ge e~ wir ..Bte man den Begriff Programm, diesenzu konnen, mu d Zukunft genauer analy-Grundbegriff der Gegenwart un ,sieren.

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    Das Bett.~ b d tobed' there's knocking at the gate. 0 e " . e our hand.Come, come, come, come, givem yWhat's done cannot be undone.To bed, to bed, to bed._ Macbeth, Act V, Scene I.

    1.. ht leben wenn wir nieht wohn-. h Wir konnten me, .Wir wo nen. I d hutzlos, Ausgesetzt emer. .. unbehaust un seten. Wlr war~n Wohnung ist die Weltenmitte. AusWelt ohne Mitte. Unsere f si . der zuruck-. W I m uns au sie wieihr stoBen wir in die e t vor, u fordern wir die Weltr Wohnung aus lzuziehen. Vo~ u~sere r der Welt in unsere Wohnung. Die

    heraus, und wir fhehen vo W hnung Unsere WohnungWelt ist die Umgebung unserer 0 .89