15
Festigkeitslehre – klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Jens J. Göttsche Maritta Petersen

Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

  • Upload
    others

  • View
    18

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

Festigkeitslehre – klipp und klarfür Studierende des Bauingenieurwesens

3., aktualisierte Auflage

Jens J. GöttscheMaritta Petersen

Page 2: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

Göttsche/Petersen

Festigkeitslehre – klipp und klar

Bleiben Sie auf dem Laufenden!

HANSER Newsletter informieren Sie regelmäßigüber neue Bücher und Termine aus den ver­schiedenen Bereichen der Technik. ProfitierenSie auch von Gewinnspielen und exklusivenLeseproben. Gleich anmelden unterwww.hanser-fachbuch.de/newsletter

Page 3: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

Lehrbücher des Bauingenieurwesens

Bletzinger/Dieringer/Fisch/Philipp • Aufgabensammlung zur Baustatik

Dallmann • BaustatikBand 1: Berechnung statisch bestimmter TragwerkeBand 2: Berechnung statisch unbestimmter TragwerkeBand 3: Theorie II. Ordnung und computerorientierte Methoden der Stabtragwerke

Engel/Lauer • Einführung in die Boden- und Felsmechanik

Engel/Al-Akel • Einführung in den Erd-, Grund- und Dammbau

Fouad/Zapke • Bauwesen Taschenbuch

Freimann • Hydraulik für Bauingenieure

Göttsche/Petersen • Festigkeitslehre – klipp und klarfür Studierende des Bauingenieurwesens

Jochim/Lademann • Planung von Bahnanlagen

Krawietz/Heimke • Physik im Bauwesen

Malpricht • Schalungsplanung

Proporowitz (Hrsg.) • Baubetrieb – Bauverfahren

Proporowitz (Hrsg.) • Baubetrieb – Bauwirtschaft

Prüser • Konstruieren im Stahlbetonbau 1

Prüser • Konstruieren im Stahlbetonbau 2

Rjasanowa • Mathematik für Bauingenieure

Rjasanowa • Mathematische Modelle im Bauingenieurwesen

Page 4: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

Jens GöttscheMaritta Petersen

Festigkeitslehre –klipp und klarfür Studierende des Bauingenieurwesens

3., aktualisierte Auflage

Mit 218 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen

Page 5: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

AutorenProf. Dr.-Ing. Jens Göttschehochschule 21, private und staatlich anerkannte Fachhochschule, BuxtehudeStudienbereich Bauwesenhttp://www.goettsche-web.de

Prof. Dr.-Ing. Maritta Petersenhochschule 21, private und staatlich anerkannte Fachhochschule, BuxtehudeStudienbereich Bauwesen

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Buches, oder Teilendaraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeinerForm (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung– mit Ausnahme der in den §§ 53, 54 URG genannten Sonderfälle –, reproduziert oder unter Verwendungelektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag© 2015 Carl Hanser Verlag MünchenInternet: http://www.hanser-fachbuch.deLektorat: Philipp ThorwirthHerstellung: Andrea ReffkeSatz: Jens Göttsche, Maritta Petersen, BuxtehudeCoverconcept: Marc Müller-Bremer, www.rebranding.de, MünchenCoverrealisierung: Stephan RönigkDruck und Bindung: Kösel, KrugzellPrinted in GermanyISBN 978-3-446-44277-1E-Book ISBN 978-3-446-44408-9

Page 6: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

6

Vorwort zur 3. Auflage

Dieses Lehrbuch richtet sich vorrangig an Studierende des Bauingenieurwesens im Grundstudium. Aber auch Stu-

dierenden aus anderen Ingenieurfächern kann das Buch nützlich sein. Die Festigkeitslehre ist häufig ein ungeliebtes

Teilgebiet der Statik, in dem viele Studierende oft Formeln anwenden, ohne deren Grundlagen zu kennen. Dieses

Buch hat sich zum Ziel gesetzt, die Festigkeitslehre und deren grundlegende Zusammenhänge durch gründliche

Aufbereitung der theoretischen Grundlagen in vielen Teilschritten zu verdeutlichen. Dabei wird klargestellt, dass die

Festigkeitslehre nicht eine so exakte Wissenschaft wie die Mathematik ist, sondern auf vielen Vereinfachungen, Hy-

pothesen und Reglementierungen basiert. Viele anschauliche Grafiken sowie zahlreiche Anwendungsbeispiele tra-

gen zum Verständnis bei.

Das Buch gliedert sich inhaltlich in sieben Kapitel. Zunächst werden die Grundbegriffe der Festigkeitslehre und die

wichtigsten mechanischen Zusammenhänge erläutert. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Ermittlung von Querschnitts-

werten von stabförmigen Bauteilen. In den drei nachfolgenden Kapiteln 3 bis 6 werden die grundlegenden Bean-

spruchungsarten des Stabes, nämlich Biegung mit und ohne Normalkraft, Querkraft und Torsion angesprochen. Da-

bei werden Wege zur Spannungsberechnung aufgezeigt und das zugehörige Tragverhalten von Stäben mit unter-

schiedlichen Querschnitten erklärt. Die Stabilität von stabförmigen Bauteilen wird in Kapitel 6 behandelt. Dabei wer-

den unterschiedliche Stabilitätsphänomene beschrieben und die Schnittgrößenermittlung am verformten System

vorgestellt. Kapitel 7 behandelt ergänzend Sonderprobleme der Festigkeitslehre. Begriffe wie „klaffende Fuge“,

Hauptspannungen, Spannungszustände, Vergleichsspannung oder Mohrscher Spannungskreis und Festigkeitshy-

pothesen werden eingehend erläutert.

Jedes Kapitel enthält zahlreiche praktische Aufgaben, die die Studierenden zum selbstständigen Bearbeiten und

Vertiefen des Lehrstoffes ermutigen sollen. Dazu werden im letzen Kapitel 8 die Lösungen aufgezeigt. Zur weiteren

Anregung und Unterstützung beim Lernen stehen im Internet weiterhin unter www.goettsche-web.de einige überar-

beitete Excel-Dateien zum Download bereit, mit denen typische Aufgaben der Festigkeitslehre gelöst werden kön-

nen.

Bestärkt durch die zahlreichen und dankbar aufgenommenen Zuschriften unserer Leser haben wir die inhaltliche

Schwerpunktsetzung, das Layout und die Struktur der zweiten Auflage beibehalten. Aufmerksame Leser haben uns

auf kleinere Fehler hingewiesen, die wir gerne korrigiert haben. Uns ist bewusst, dass bestimmte Themengebiete

wie z.B. die Wölbkrafttorsion mit Blick auf die Zielsetzung dieses Buches nur knapp behandelt werden können. Für

den interessierten Leser verbleibt hier nur der Hinweis auf weiterführende Literatur.

Anregungen zur Verbesserung dieses Buches zur Festigkeitslehre werden weiterhin gern entgegengenommen.

Buxtehude, im November 2014 Jens Göttsche Maritta Petersen

Page 7: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren
Page 8: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

7

Inhalt

1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

1.1 Warum Festigkeitslehre? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

1.2 Modellbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

1.3 Einwirkungen, Beanspruchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.4 Schnittgrößen, Spannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

1.5 Verzerrungen, Verformungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

1.6 Werkstoffverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2 Querschnittskennwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.2 Flächenmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.3 Transformation auf ein gedrehtes Achsensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

2.4 Hauptträgheitsmomente, Hauptachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

2.5 Widerstandsmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

2.6 Trägheitsradien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

3 Balkenbiegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

3.2 Symmetrische Querschnitte mit einachsiger Biegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

3.3 Symmetrische Querschnitte mit zweiachsiger Biegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

3.4 Beliebige Querschnitte mit zweiachsiger Biegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

3.5 Biegung mit Normalkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

3.6 Biegelinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

4 Querkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

4.2 Schub in einfach symmetrischen, dünnwandigen offenen Querschnitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

4.3 Schub in geschlossenen symmetrischen Querschnitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

4.4 Schubmittelpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

5 Torsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

5.2 St.-Venantsche Torsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

5.3 Wölbkrafttorsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

Page 9: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

8

6 Stabilit!tsproble(e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

6.1 Allgemeine Betrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

6.2 Elastisches Knicken gerader Stäbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

6.3 Biegeknicken im plastischen Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

6.4 Weitere Versagensfälle durch Instabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

7 Erg!nzende The(en . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

7.1 Ausfall der Zugzone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

7.2 Spannungszustände, Hauptspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142

7.3 Verzerrungszustände, Elastizitätsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152

7.4 Festigkeitshypothesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

7.5 Sicherheitskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

8 L9sungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

8.1 Lösungen zu Aufgaben in Kapitel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

8.2 Lösungen zu Aufgaben in Kapitel 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174

8.3 Lösungen zu Aufgaben in Kapitel 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

8.4 Lösungen zu Aufgaben in Kapitel 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

8.5 Lösungen zu Aufgaben in Kapitel 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

8.6 Lösungen zu Aufgaben in Kapitel 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190

8.7 Lösungen zu Aufgaben in Kapitel 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196

Literatur6erzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

IndeH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

Inhalt

Page 10: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

#

Z

Unter einem Tragwerk versteht man

die planmäßige Anordnung miteinan3

der verbundener tragender und aus3

steifender Bauteile (z. B. Fundamen3

te, Stützen, Decken oder Wände), die

so entworfen sind, dass sie ein be3

stimmtes Maß an Beanspruchbarkeit

(Tragwiderstand) aufweisen.

2/)" Z]Z „So etwas sollte vermieden wer3

den!“ – Tacoma3Narrows3Bridge, 1940.

Z ./B_Q1?9B^

Z]Z D'?9( ,`=;/^+`/;=)`1?` 4

Die Festigkeitslehre ist ein Grundlagenfach in allen Ingenieurwissenschaf3

ten. Sie stellt den planenden Ingenieuren Methoden zur Verfügung, mit de3

nen sie dauerhafte und gebrauchstaugliche Tragwerke mit einer ausrei3

chenden Tragsicherheit entwerfen, berechnen und bemessen können.

Im Bereich des Bauwesens ist die Festigkeitslehre ein Grundlagenfach in

der Statik, auf dem alle konstruktiven Fächer wie beispielsweise Stahlbe3

tonbau, Stahlbau, Holzbau, Mauerwerksbau oder Geotechnik aufbauen.

Mithilfe der Festigkeitslehre gelingt es,

• die Beanspruchungen im Inneren eines Bauteils infolge der einwirken3

den Lasten zu bestimmen,

• die Abmessungen der Bauteile eines Tragwerks unter Beachtung der

Festigkeit der verwendeten Werkstoffe und einer angemessenen Si3

cherheit festzulegen,

• die Beanspruchbarkeit bestehender Bauteile oder Tragwerke bei gege3

bener Geometrie und bekannten Werkstoffparametern zu ermitteln,

• und die Verformungen des Tragwerks bzw. seiner Bauteile aufgrund

der Beanspruchungen zu berechnen und gegebenenfalls durch Ände3

rung von Bauteilgeometrie und/oder Werkstoffen zu begrenzen.

Die Festigkeitslehre darf nicht als isoliertes Lehrfach begriffen werden. Sie

steht im Wechselspiel mit der Statik und liefert wichtige Grundlagen für

Statiker und Tragwerksplaner.

Bild 1.2 zeigt die Bedeutung der Festigkeitslehre während des Planungs3

prozesses eines Bauwerks. Bei allen an der Planung, Bemessung und

Konstruktion von Bauwerken Beteiligten wird ein umfassendes Verständnis

über das Tragverhalten von Bauwerken vorausgesetzt. Eigenschaften und

Grenzen der verwendeten Baustoffe müssen bekannt und die mecha3

nischen Zusammenhänge zwischen den Lasten, die auf ein Tragwerk ein3

wirken, und den Reaktionen des Tragwerks darauf wie z.B. Verformungen,

Materialversagen oder Stabilitätsversagen (Knicken, Kippen) verstanden

sein.

Im Zuge der Tragwerksplanung werden mehrere Planungsphasen durch3

laufen, in denen die Festigkeitslehre entscheidende Beiträge liefert. Bei der

Modellierung des Tragsystems müssen idealisierende, jedoch geeignete

und mechanisch sinnvolle Annahmen hinsichtlich des Werkstoffs, der Geo3

Studierende, die sich erstmalig mit

der Festigkeitslehre befassen, müs3

sen Grundkenntnisse in der Baustoff3

lehre und der Mathematik besitzen.

Sie sollten wissen, was Schnittgrö3

ßen sind und wie man sie an einfa3

chen Tragsystemen ermittelt.

Page 11: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

1 EinführungZ[

metrie des Tragwerks sowie der Abmessungen und des Zusammenwir3

kens seiner Bauteile getroffen werden. Das dabei entstehende Tragwerks3

modell ist die Grundlage der statischen Berechnung und anschließenden

Bemessung und verlangt den Tragwerksplanern – neben praktischen Er3

fahrungen – fundierte Kenntnisse der Festigkeitslehre ab.

Tragwerksplanung

Vordimensionierung der Bauteile: Wahl der geeig3

neten Werkstoffe, Wahl der Bauteilabmessungen;

Idealisierung des realen Bauwerks

J?'^6`?+=(A"`)) (mechanisches Modell)

Idealisierung, Normenvorgaben, 2D3 oder 1D3

Modelle, Lastannahmen, Grenzwertbetrachtung

L$1B/;;^?:F`B`?(/;;)9B^

Rechenmodell und 3methode, analytisch oder

numerisch, Genauigkeit, Lastfallüberlagerung

2`(`==9B^

Sicherstellung der Tragfähigkeit, Gebrauchstaug3

lichkeit, Dauerhaftigkeit, Wirtschaftlichkeit

Objektplanung

*`@)'B;`= P&-`+;

Anforderungen des Bauherrn, Objektplanung durch

Architekten und Fachplaner, Objektpläne

Nein

<"``

39=_Q1?9B^

Spannungsermittlung, Dimensionierung der Bau3

teile und deren Querschnitte, Bestimmung der

Beanspruchbarkeit bestehender Bauteile

Nachweis der Tragfähigkeit, Nachweise zur

Gebrauchstauglichkeit, erdstatische Nachweise,

Berücksichtigung des Sicherheitskonzeptes [1]

Spannungs3Dehnungsverhalten des Baustoffes,

Verformungsberechnungen, Steifigkeit, Elastizität,

Plastizität, Stabilität

Grundlegendes Verständnis über Baumaterialen

und ihre Eigenschaften, umfassendes Verständnis

über das Tragverhalten von Bauwerken

J1`(`B "`? ,`=;/^+`/;=)`1?`

O)'B&`'?&`/;9B^

Rohbauzeichnungen, Montagepläne, Schal3 und

Bewehrungspläne, Fertigteilzeichnungen

Ja

Anforderungen erfüllt?

2/)" Z]Y Bedeutung der Festigkeitslehre während des Planungsprozesses

Page 12: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

ZZ

Z

39_^'&` Z]Za Die Schnittgrößen ei3

nes vertikal belasteten Trägers las3

sen sich mithilfe der Gleichgewichts3

bedingungen ΣV = 0 und ΣM = 0 er3

mitteln. Stimmt das wirklich? Wenn

ja, unter welchen Bedingungen?

Fq

BH = 0Av Bv

Bei der statischen Berechnung werden Auflagerreaktionen und Schnittgrö3

ßen ermittelt. Bei statisch bestimmten Tragsystemen reichen die allgemei3

nen Gleichgewichtsbedingungen aus, um die Schnittgrößen in jedem Punkt

des Systems zu bestimmen. Dabei wird das Tragwerk als starres System

betrachtet. Diese Idealisierung muss bei statisch unbestimmten Tragsys3

temen aufgegeben werden. Die Schnittgrößen können in diesem Fall nur

dann korrekt ermittelt werden, wenn das Verformungsverhalten des Trag3

werks zutreffend beschrieben werden kann. Dazu müssen Statiker die ge3

nauen Abmessungen der Tragwerksteile und die maßgebenden Werkstoff3

parameter kennen und der statischen Berechnung zugrunde legen.

Die Schnittgrößen allein lassen jedoch keine Aussage über die Bean3

spruchbarkeit (Tragwiderstand) des Bauteils oder des Tragwerks insge3

samt zu. So wird ein typischer Holzsparren bei einer anderen Beanspru3

chung versagen als ein Doppel3T3Träger aus hochwertigem Stahl. Im Zuge

der Bemessung muss also in jedem Ort des Tragwerks geprüft werden, ob

die Beanspruchungen sicher und schadensfrei aufgenommen werden kön3

nen. Es wird der Nachweis der Tragfähigkeit geführt.

Neben den Beanspruchungen sind die Verformungen (Deformationen) von

großer praktischer Bedeutung. Ein Tragwerk und seine Bauteile sind zwar

feste, aber keine starren Gebilde. Man spricht allgemein von deformierba3

ren Körpern. Manchmal wird im Zusammenhang mit der Festigkeitslehre

auch von der „Statik deformierbarer Körper“ gesprochen. Reagiert der Kör3

per aufgrund seiner Werkstoffeigenschaften elastisch (wie z. B. eine Uhr3

feder), so wird die Festigkeitslehre auch mit dem Begriff „Elastostatik“

gleichgesetzt. Die Tragwerksplaner haben somit auch den Nachweis zu

führen, dass die Verformungen bestimmte, durch Baunormen oder Bauher3

ren vorgegebene Grenzwerte nicht überschreiten. Es wird auf diese Weise

sichergestellt, dass die Gebrauchstauglichkeit gegeben ist.

Größere Verformungen können darüber hinaus das Tragverhalten eines

stabilitätsgefährdeten Tragwerks nachteilig beeinflussen und die Tragsi3

cherheit herabsetzen. In einem solchen Fall müssen die Schnittgrößen

nicht mehr am unverformten, sondern am verformten System neu ermittelt

und die Bemessung entsprechend angepasst werden.

Werden die Anforderungen an die Tragfähigkeit und die Gebrauchstaug3

lichkeit im ersten Ansatz des Planungsprozesses nicht erfüllt, so sind ge3

gebenenfalls Konstruktionsänderungen (z. B. bei den Bauteilabmessungen

oder Werkstoffparametern) vorzunehmen (Bild 1.2). In manchen Fällen ge3lingt es, durch Verfeinerungen am Tragwerksmodell oder durch Auswahl

eines genaueren Berechnungsverfahrens bei der Schnittgrößenermittlung,

die Bemessung erfolgreich abzuschließen und damit alle Vorgaben für die

Planbearbeitung bereitzustellen.

Die Tragfähigkeit ist die Fähigkeit des

Tragwerks und seiner tragenden Tei3

le, allen auftretenden Einwirkungen

zu widerstehen, denen es während

der Errichtungs3 und Nutzungsdauer

planmäßig standhalten soll.

Die Gebrauchstauglichkeit ist die Fä3

higkeit des Tragwerks und seiner Be3

standteile, die planmäßige Nutzung

entsprechend festgelegter Bedingun3

gen zu ermöglichen.

1.1 Warum Festigkeitslehre?

Page 13: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

1 EinführungZY

Das Erstellen eines Tragwerksmo3

dells ist eine der entscheidenden und

anspruchsvollen Aufgaben der kon3

struktiv gestaltenden Ingenieure. Die

Meinung, auch diese Aufgabe dem

Computer alleine zu überlassen, führt

in die Irre.

Bei der Einführung in die Grundlagen

der Festigkeitslehre werden vorzugs3

weise eindimensionale Tragwerks3

modelle behandelt wie

• der Zug3 bzw. Druckstab,

• der Biegebalken,

• der Torsionsstab

• und der Knickstab.

,'==`B 6/? H9='((`Ba Die Festigkeitslehre vermittelt wichtige Kenntnis3

se zur Bewältigung der oben geschilderten Aufgaben. Sie beschäftigt sich

mit deformierbaren, festen Körpern mit dem Ziel, ein Versagen eines be3

anspruchten Systems und seiner Teile durch Bruch, zu große Verformun3

gen oder Instabilität zu vermeiden.

Z]Y 5A"`))&/)"9B^

Ausgangspunkt für jeden Planungs3 und Konstruktionsprozess ist das

Tragwerksmodell. Es ist die gedankliche Umsetzung des realen Bauwerks

in ein berechenbares Modell, für das Annahmen getroffen werden im Hin3

blick auf

• einwirkende Lasten bzw. Lastkombinationen,

• das statische System und dessen Auflagerbedingungen,

• das Tragverhalten

• und das Werkstoffverhalten.

Auch wenn es heute computergestützte Rechenmethoden gibt, mit denen

die stets dreidimensionalen Bauteile auch als dreidimensionale Körpermo3

delle aufwändig berechnet werden können, so werden in der Tragwerks3

planung überwiegend zwei3 und eindimensionale Tragwerksmodelle (2D3

bzw. 1D3Modelle) gewählt. Mit ihnen lässt sich bei vertretbarem Aufwand

eine gute Abbildung der Wirklichkeit darstellen. In Bild 1.3 werden typischeTragwerksmodelle gezeigt. Sie zeichnen sich durch einen einfachen geo3

metrischen Aufbau aus.

Für besonders massive oder dickwandige Tragwerke, deren Abmessungen

in allen drei Dimensionen vergleichbare Größenordnungen erreichen, sind

aufwändige Körpermodelle notwendig. Für flächige Tragwerke, bei denen

die Längenabmessungen die Dicke weit übersteigen, werden zweidimensi3

onale Modelle mit geringer Wandstärke eingesetzt. Typische Flächentrag3

werke sind Platten, Scheiben und Faltwerke sowie – in gekrümmter Form –

die Schalen. Für diese Modelltypen werden wegen der geringen Wand3

stärke Näherungsvoraussetzungen getroffen. Sie ermöglichen eine sinnvoll

vereinfachte, aber dennoch ausreichend genaue Berechnung sowie eine

anschauliche Ergebnisinterpretation.

Eindimensionale Tragwerksmodelle, bei denen die Längenausdehnung die

Querabmessungen um ein Vielfaches übertrifft, werden auch als Linien3

tragwerke bezeichnet. Typische Modelltypen sind in dieser Gruppe die

Stabtragwerke (Druck3 oder Zugstab, Biegeträger, Torsionsstab). Bei kom3

plexeren Tragwerken müssen die vorgestellten Modelle kombiniert werden.

Ein Beispiel ist der Rahmen, der sich aus biegebeanspruchten Riegeln und

Page 14: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

ZX

Z

8:?@`?;?'^6`?+: (3D3Modell)

(z.B. Maschinenfundament) ,)!$1`B;?'^6`?+: (2D3Modell)

O)';;` (z.B. Geschossdecke)

,)!$1`B;?'^6`?+: (2D3Modell)

,');6`?+ (z.B. Behälter)

,)!$1`B;?'^6`?+: (2D3Modell)

L$1`/&` (z.B. Treppenhauswand)

L;'&;?'^6`?+: (1D3Modell)

2')+`B (z.B. Kranbahnträger,

Teile eines Trägerrostes)

L;'&;?'^6`?+: (1D3Modell)

0?9$+CE U9^=;'& (z.B. Stütze, Fachwerkstab)�

z

}

}

}

z

�x y zL L L≈ ≈

x y zL L L≈ >>

x y zL L L≈ >>

x z yL L L≈ >>

x y zL L L>> ≈

x y zL L L>> ≈

2/)" Z]X Typische Tragwerksmodelle

Stützen zusammensetzt. Durch die Dimensionsreduktion bei 2D3 bzw. 1D3

Modellen entstehen die spezifischen Scheiben3, oder Plattentheorien bzw.

Stab3 und Balkentheorien, die in der Statik näher behandelt werden. Durch

diese Reduktion wird das Tragverhalten durch charakterisierende Begriffe

wie Dehnung, Biegung, Torsion, Schub, Verwölbung oder Knicken be3

schreibbar.

,'==`B 6/? H9='((`Ba Tragwerksplaner müssen Tragwerksmodelle ent3

wickeln, um die Realität berechenbar zu machen. Dabei sind Annahmen zu

treffen und Vereinfachungen in Kauf zu nehmen. Typische Tragwerksmo3

delle sind Flächen3 und Stabmodelle. Die Analyse des Tragverhaltens die3

ser Modelle erfolgt heute mithilfe des Computers.

1.2 Modellbildung

Page 15: Festigkeitslehre klipp und klar...klipp und klar für Studierende des Bauingenieurwesens 3., aktualisierte Auflage Mit 21 8 Bildern, 30 Beispielen und 43 Aufgaben mit Lösungen Autoren

1 EinführungZW

(1)

a) Direkte Einwirkungen (äußere Kraftgrößen) b) Indirekte Einwirkungen (äußere Verformungsgröße)

T = ½ * (t1 + t2)

t1 – t2 = Yt ⋅⋅⋅⋅ h

Yw

YT

Verdrehung des Auflagers Verschiebung des Auflagers

h

Gleichmäßige Temp.3änderung T Ungleichmäßige Temp.3änderung ¯t

(2)

t1 = t2

(1)

(2) t1 ≠ t2

(1)

(2)

t2

t1

eingeprägte Kräfte

q Fn

eingeprägte Momente

mM

'K &K

2/)" Z]W Ursachen für verschiedene Einwirkungen

Als indirekte Einwirkungen werden

auch das Kriechen (Formänderung

des Materials mit dem Ziel, sich einer

dauerhaft wirkenden Beanspruchung

zu entziehen) und das Schwinden

(Schrumpfung durch Austrocknung)

angesehen.

Z]X ./B6/?+9B^`BE 2`'B=@?9$19B^`B

Aus der Statik ist der Begriff Einwirkung bekannt. Es handelt sich hierbei

meist um eine auf das Tragwerk einwirkende Last (Kraftgröße), die auch

als direkte Einwirkung bezeichnet wird. Daneben gibt es indirekte Ein3

wirkungen, die dem Tragwerk eine Verformung (Verdrehung oder Ver3

schiebung) aufzwingen (Bild 1.4).

Typische indirekte Einwirkungen sind Temperaturänderungen, Tempera3

turdifferenzen zwischen Unter3 und Oberseite eines Bauteils oder unglei3

che Setzungen an den Auflagern. Bei statisch unbestimmten Tragsyste3

men entstehen aufgrund der Verformungsbehinderungen so genannte

Zwangsschnittgrößen, die mit der gleichen Wertigkeit wie die Schnittgrö3

ßen aus direkt einwirkenden Lasten behandelt werden müssen. Bild 1.4zeigt – nach der Ursache unterteilt – verschiedene Einwirkungen.

Bei Einwirkungen unterscheidet man neben der Ursache auch nach der Art

der Wirkung. So ist eine vorwiegend ruhende Einwirkung eine Einwirkung,

die keine (wesentlichen) Beschleunigungen des Tragwerks oder des Bau3

teils hervorruft. Typische Einwirkungen dieser Art sind:

• ständige oder zeitlich unveränderliche Einwirkungen wie Eigengewicht,

Erddruck oder Vorspannung,

¯t = t1 d t2