F a n n y H e n s e l - M e n d e l s s o h n» D a s J a h r «

E l s B i e s e m a n s , F o r t e p i a n o

F a n n y H e n s e l - M e n d e l s s o h n ( 1 8 0 5 – 1 8 4 7 )» D a s J a h r «

E l s B i e s e m a n s , F o r t e p i a n o

01 AndantecantabileDes-Dur(1846). . . . . . . . . . . . . . . . . . [03' 01]

02 Allegromoltoc-Moll(1846) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [03' 27]

D a s J a h r. Z w ö l f C h a r a k t e r s t ü c k e f ü r F o r t e p i a n o ( 1 8 4 1 ) 03 Januar(einTraum). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02' 52] Ahnestdu,oSeelewieder Sanfte,süßeFrühlingslieder? SiehumherdiefalbenBäume, Ach!EswarenholdeTräume. 04 Februar(Scherzo). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02' 59] DenktnichtihrseydindeutschenGränzen, VonTeufels-NarrenundTodtentänzen EinheiterFesterwartetEuch. 05 März(PraeludiumundChoral) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [05' 10] VerkündigetihrdumpfenGlockenschon DesOsterfestesersteFeyerstunde?

06 April(Capriccioso). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02' 52] DerSonnenblickbetrüget Mitmildem,falschemSchein. 07 Mai(Frühlingslied). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02' 41] Nunblühtdasfernste,tiefsteThal. 08 Juni(Serenade). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02' 57] Hör’ichRauschen,hör'ichLieder Hör’ichholdeLiebesklage? 09 Juni,Erstfassung(Serenade). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [04' 29] 10 Juli(Larghetto) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02' 28] DieFlurendürsten NacherquickendemThau, derMenschverschmachtet. 11 August . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [04' 49] BuntvonFarben AufdenGarben LiegtderKranz.

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12 September. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02'59] Fließe,fließe,lieberFluß Nimmerwirdichfroh. 13 Oktober . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [03'27] ImWald,imgrünenWalde DaisteinlustigerSchall. 14 November. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [04'40] WierauschendieBäumesowinterlichschon EsfliehendieTräumedesLebensdavon EinKlageliedschalt DurchHügelundWald. 15 Dezember . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [04'17] VomHimmelhoch,dakommichher. 16 Nachspiel(Choral). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [02'02] DasalteJahrvergangenist. 17 IlSaltarelloRomano. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [03'03] Nr.4aus:VierLiederfürdasPianoforteop.6(1847)

18 AbschiedvonRom(1840). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [04'08]

Total Time . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [62'33]

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Programm-Mus ik , p ian is t i sche Poes ie und  kompos i tor ische Ambi t i on in Fanny Hense ls K lav ierzyk lus »Das Jahr« 

DieItalienreisevon1839/40warzweifellosdasgroßeEreignisimLebenderFan-nyHensel,geboreneMendelssohn,getaufteBartholdy.NachJahrenhäuslicherZurückgezogenheitunddeskünstlerischenWirkensalleininihrenBerlinerGar-tenkonzertenbedeutetederAufenthaltinRomdentemporärenAufbruchineine

neueundhöchst inspirierendeLebenssphäre.AlsFrauumschwärmtundalspianistischeVermittlerinderdeutschenMusiktraditionvonBachbisBeethovenhochgeschätzt,konntesichdie35-jährigeFannyalsMittelpunkteinesinternationalenKünstlerkreisesfühlenundjenseitsbürgerlicherVerhaltensregelnneuentdecken.DieunmittelbarenErträgederReisetrugenFannyundihrMann,derpreußischeHofmalerWilhelmHensel,inihrsogenanntes„Reise-Album1839–40“ein.NebenallegorischenZeichnungenundSkizzenfindensichda-rinLiederundKlavierstücke,diedieErfahrungenderZeituntersüdlicherSonneverarbei-ten–darunterdernichtzufälliganFelixMendelssohns„ItalienischeSinfonie“erinnernde„Saltarelloromano“.Auchdastraurig-liedhafte„Pontemolle“,dasspäterin„AbschiedvonRom“umgetauftwurde,könntealseinsolchesAquarellinTönenbezeichnetwerden.DervonFannyhandschriftlichvermerkteBezugaufdasGedicht„ErsterVerlust“verknüpftdieKom-positionzugleichmitGoetheunddessenvorbildhafterItalienbeschreibung,diedasErlebendergebildetenMendelssohnsstarkbeeinflusste.

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ImFolgejahr1841beganndieKomponistinaneinemumfangreichenWerkzuarbeiten,dasunterdemTitel„DasJahr“diezwölfMonateporträtierensollte.WiedervorWeihnachtenbeendeteZykluszeigt,gingesdabeiwenigerumeinepittoreskeSchilderungderJahreszei-ten.VielmehrstehenäußereNaturundinnereReflexioninengstemZusammenhang,fließeneinzelneEindrückederItalienreise(etwaimkarnevaleskenFebruar oderindenSerenadendesJuni,diedasBildeinesrömischenBalkonsevozieren)ineinKaleidoskopderEmpfin-dungenein,indemmandurchauseinekünstlerischewiemenschlicheZwischenbilanzsehenmag.DieOrientierungamJahreslaufwareinerseitseinegeschickteStrategie,umeineReihekleinererCharakterstückedurcheineRahmenerzählungzuverklammern.AndererseitshatFannybereitsimeinleitendenJanuar dasmusikalischeMaterialmehrererfolgenderMona-teangelegtundsomitdenindiesemEröffnungsstückbeschriebenen„Traum“dannplanvollklanglicheRealitätwerdenlassen.

FannyHenselwareineaußergewöhnlichbegabtePianistinundDirigentin,derenTalentdemihresjüngerenBruderskeineswegsnachstandunddieindenerstenJahrensogaralsseineMentorinbezeichnetwerdenkann.IhrevorzüglichemusikalischeAusbildungmachteerstdorthalt,woesumdenEintrittineineechteBerufslaufbahnging.WasAbrahamMendels-sohnschonseinemSohnFelixnurmitschwerenBedenkengestattete,warfürdiehöhereTochtereineskonvertiertenjüdischenBankiersallergeistigenLiberalitätzumTrotzundenk-bar.IhrekünstlerischenAmbitionenwurdensomitzugleichgefördertwieauchgebremst. ZuRechthatFannysBiographLarryTodddaraufhingewiesen,wiesehrdieWiederent-deckungdesZyklus„DasJahr“unserBildvonderKomponistinverändertundaufgewer-tethat.Findensichdochdarinall jeneQualitäten,dieihreMusikauszeichnen.Daistdie

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pianistischeVirtuositätàlaLisztundThalberg,diesichnebenKunstgriffenwie dem Überschlagen der Händeund reichem Passagenwerk in Stü-cken wie September manifestiert,diedankder indenLäufenundAk-kordbrechungen verborgenen Me-lodien den Eindruck einer „drittenHand“erwecken.CharakteristischfürFannysStilwie fürdiemusikalischeÄsthetikbeiderMendelssohnsistdieDisziplin, mit der die pianistischeBrillanz in den Dienst poetischerGestaltung gestellt wird. Dabei hatFanny im Kern einfache Satzanla-gen – häufig von der Dreiteiligkeitder „Lieder ohneWorte“ geprägt –in einer Weise individualisiert undharmonischausgeweitet,diemanindenWerken ihresBruders nicht oftfindet.MitdiesemteiltsiedieVorlie-be fürKirchenlieder, die stets apartharmonisiert werden und teilweisevariativdurchdieStimmenwandern

„DemManne,derschonmanchesJahrSolangichihmverbundenwarZumstetenFesttagmirverkürztMitPoesiedasLebengewürzt

Ihmseygereicht,demErnsten,TüchtigenDasspielendeBilddesJahrs,desflüchtigen.“

WidmungFannyHenselsanihrenMannWilhelmHenselzurErstfassungderStücke

„DasJahr“,Weihnachten1841

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(„Christisterstanden“imMärz,„VomHimmelhoch“imDezember,„DasalteJahrvergan-genist“imNachspiel).DieersteFassungdesJuni kombinierteinChopinschesNocturnesogeschicktmiteinerserenadenartigenBegleitung(imitandolachitarra),dassdieMusikvoneinerromantischenBegegnungzuerzählenscheint.FannyHenselbedient–etwaindemunterderHitzederrömischenCampagnaförmlichverschmachtendenJuli oderinderwil-denJagddesOktober –jahreszeitlicheStereotype,transformiertsiejedochinteilsattaccamiteinanderverbundenesowiedurcheinenüberlegtenTonartenplanverknüpfteCharakter-stückevollversponnenerLeidenschaftundelegischerPoesie.WieFannydas„heitereFest“desFebruar indumpfenGlockenschlägenendenlässtunddasdepressivefis-MolldesMärzineingrandios-archaischesChoral-Crescendoüberführt,istvongrößterWirkungundver-mutlichvonFaustsOstererlebnisinspiriert.HinreißendistderdemCapricciosodesAprilbeigelegtetrügerischeZug;wenndanndasSchwankenzwischenDurundMollunvermitteltindenlieblichenMai übergeht,wirdderersehnteDurchbruchdesFrühlingsinnermusika-lischerlebbar.DerNovember entwirfteinedüstereSzenerie,dieaberwiedurchsFensterbetrachtet,wieeinebloßimaginierteWinterreisewirkt,bevorimSchellenklangdesDezemberdieEmsigkeitderFestvorbereitungenanklingt.NebenderscharfenBeobachtungsgabeistesdiesenimmermüdePhantasie,mitdersichdieKomponistinamKlavierinimmerneueWel-tenhineinzuträumenundzuerinnernvermag,dieFannyHensels„Jahr“sobeeindruckendmacht.

TrotzseinerherausragendenQualitätistesjedochfraglich,inwieweit„DasJahr“überdenvonFanny1846als„Lied“op.2Nr.2ediertenSeptember hinauszuröffentlichenDarbie-tungodergarfürdenDruckbestimmtwar.Unddasnichtnur,weildasalsWeihnachtsgabefürWilhelmHenselgefertigteundvondiesemmitgezeichnetenVignettenundpoetischen

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ErläuterungenverzierteAutographprivateZügeaufweist.AuchordnetsichderZyklusineineTraditioninnerfamiliärerWidmungskompositionenein,mitdenensichdieMendelssohnsundihreAngehörigenzuGeburtstagenundanderenAnlässengegenseitigzuüberraschenpflegten.DiedarinverstecktenBotschaftenodernachgebildetenCharakterzügewarennatür-lichnurfürEingeweihtebestimmt.UndgeradeFannyundFelixbezogensichinihrenmusi-kalischenEntwürfenundErfahrungenlebenslangsoengaufeinander,dassmanTeileihresOeuvresalsZeugnisdesgegenseitigenRingensumAnerkennunglesenkann.Insoferner-scheinendieGeschwistertrotzandererLebensumständeundohnevorschnelleÜbertragungdererotischenKomponentealseinClaraundRobertSchumannvergleichbaresKünstlerpaar,dasinErmutigungundoftauchEnttäuschungeinanderetwasbedeutete,wasdiezwargut-mütigen,intellektuellundkünstlerischjedochkeineswegsebenbürtigenLebenspartnerCé-cileundWilhelmniemalsseinkonnten.DassFannyinihrNachspieldasEröffnungsmotivderMatthäuspassioneinwob,magnochalsbloßerGrußanFelixzumEndeeinesJahrespassieren,indemerdiePassioninLeipzigerneutdargebotenhatte.DieverschleierteAnlei-he„Esistvollbracht“ausBachsJohannespassionjedoch,mitderFannydenZykluseinge-leitetundverklammerthat,istkaumandersdennalsstolzeGesteansichselbstundandenBruder,jeneneinzigwichtigenKritikerihrerArbeit,zuverstehen:„Ichhabeesvollbracht,ichhabeeinwirklichesWerkgeschaffen,dasdenVergleichmitniemandzuscheuenhat!“DaseröffnendeBach-Zitat,daszudemeinerPassage im langsamenSatzvonBeethovensKlaviersonateop.110gleicht,erscheintsoalsfinaleSignatur,mitdersichFannydenvonFelixerbetenenunderstsospät(1846)gewährten„Handwerkssegen“einerprofessionellenKomponistingewissermaßenselbsterteilthat.NichtumsonsthattesieihremeinzigenSohndieprogrammatischenVornamenSebastian,FelixundLudwiggegeben...

AnselmHartinger

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OriginalinstrumentvonIgnacePleyel,Paris1851

ZweiPedale:Dämpfungsaufhebung,unacordaTonumfangCC-a4Stimmtonhöhe440Hz

RestauriertvonChristophKern,StaufenimBreisgau

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Zum Ins t rument d ieser Au fnahme

WelcheswäreFannyHenselsWunschinstrument?DaswardieFragebeiderSuchenachdem,idealen’FortepianofürdievorliegendeEinspielung.FannywargefürchtetfürihrespitzenÄußerungenundUrteileüberMu-sik,LeuteundInstrumente.Mehrere,vorallemnegativeUrteilesindvon

ihrerhalten,undmitihreneigenenInstrumentenwarsienieganzzufrieden. AndersalsinderheutigenZeithattejederKlavierbauerdamalsseineindividuellenKlangvorstellungen.FortwährendesExperimentierenmitKorpusformenundMechanikführtezueinerVielfaltanKlängenundSpielarten.SokonntemanalsSpielerVorliebenfürbestimmteKlaviermarkenentwickeln. GrundsätzlichgabeszweiFlügeltypen:diezierlichen,Wiener’oder,Deutschen’mitihrerPrellzungenmechaniksowieeinembrillanten,transparentenKlangundleichtgän-gigerSpielart(Firmenwiez.B.StreicherundGrafinWien;KistinginBerlin)unddierobusteren ,Englischen’ mit ihrer Stosszungenmechanik, bei einer etwas schwererenSpielarteinenstärkeren,eherdunklen,verschmelzendenKlangerzeugend(FirmenwieBroadwood,CollardinEngland;PleyelinParis).DiefranzösischenKlavierbauerorien-tiertensichzunächstgenerellandemenglischenModell.AusBriefengehthervor,dassFannyHenseldiesesbevorzugthat.LeiderwarenjeneInstrumentesoteuer,dasssogar

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diereicheBankierstochtersiesichnichtleistenkonnteodermochte. Bereits1837schreibtsieanKarlKlingemann:„IchkommeaufIhrenCollard’schenFlügel,denichsehrgoutireundbeneide.IchwerdemirwahrscheinlichmeinLebenlang,immerinderAbsicht,einenenglischenFlügelzuhaben,wederden,nocheinenandernanschaffen“.ImJahr1845warsiesofrustriertüberihreigenesInstrument,dassihrdieLustzumSpielenundzumKomponierenbeinaheausging.SieschreibtanFelix: „Ichbrauche,wennichüberhauptdasganzeMusikmachennichtjetztandenNagelhängensoll,einenvollen,schweren,etwasbärbeißigenFlügel.“ DervonChristophKernliebevollrestauriertePleyel-FlügelhatalledieseEigenschaf-ten.ErstammtzwarausderZeitnachFannysTod,dochhabensichdieInstrumentevonPleyelzwischenden1830erJahrenund1855klanglichundtechnischnurunwesentlichverändert.DerTonumfangwurdenachundnacherweitertunddasHammerwerkdemWunschnachgrößererTonfülleangepasst. Insofernscheintmirderdunkle,aberwuchtigeundtemperamentvolleKlangher-vorragendzureingespieltenMusikundzudemvonZeitgenossenalslebhaftbeschriebe-nenCharakterFannyHenselszupassen.

ElsBiesemans

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Program mus ic , p ian is t i c poe t ry , and compos i t i ona l ambi t i on in Fanny Hense l ’s p iano cyc le “Das Jahr ” ( The Year )  

ThejourneytoItalyduring1839and1840wasundoubtedlytheonegreateventinthelifeofFannyHensel,néeMendelssohn,christenedBartholdy.Afteryearsofseclu-sionwithinherownfourwallsandwithherartisticactivityconfinedtoherBerlingardenconcerts,thetimeshespentinRomerepresentedatemporaryescapeintoa

newandthoroughlyinspiringsphereoflife.Surroundedbyadmirersasawomanandenjoy-inghighregardasapianisticintermediaryonbehalfoftheGermanmusictraditionfromBachtoBeethoven,the35-year-oldFannywasabletoregardherselfasthecenterofaninternation-alcircleofartistsandrediscoverherselfoutsidetheconfinesofbourgeoisconvention.Fannyandherhusband,thePrussiancourtartistWilhelmHensel,recordedtheimmediateresultsofthejourneyintheirso-called“Reise-Album1839–40”(TravelDiary,1839–40).Itcontainssongsandpianopiecesalongsideallegoricaldrawingsandsketcheswhichworkthroughtheexperiencesoftheirtimeunderthesouthernsun.TheseincludetheSaltarello romano,which–notat allby chance– is reminiscentofFelixMendelssohn’s ItalianSymphony.Thesad,song-likePontemolle,whichwaslaterrechristenedAbschied von Rom(FarewelltoRome),couldbecalledawatercolorinsound.Fanny’shandwrittenreferencetothepoem“Er-sterVerlust”(Firstloss)alsolinksthecompositiontoGoetheandhisinspirationaldescriptionofItaly,whichhadastronginfluenceontheexperiencesofthehighlyeducatedMendelssohn.

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Inthefollowingyear,1841,thecomposerbegantoworkonasubstantialcompositionwhich,bearingthetitleDasJahr(TheYear),wasintendedtoportraythetwelvemonths.Asthecy-cle,whichwascompletedbeforeChristmas,shows,herpurposewasnotsomuchtopresentapicturesquedescriptionofthefourseasons.Rather,theexternalnaturalenvironmentandinternalreflectionofitareplacedintheclosestrelationshipandindividualimpressionsofthejourneytoItaly(suchasinthecarnivalmonthof February orintheserenadesof June,whichevokeanimageofaRomanbalcony)arepresentedinakaleidoscopeofsensationsinwhichbothartisticandpersonalstock-takingcanclearlybeseen.Ononehand,arrang-ing itover thecourseof theyearwasacleverstrategy forconnectingaseriesofsmallercharacterpieceswithinanarrativeframework.Ontheotherhand,intheopeningmonthof January Fannyhadalreadyintroducedthemusicalmaterialforseveralensuingmonths,andinthiswayhadmadethe“dream”depictedinthefirstpieceturnintowell-plannedtonalreality.

FannyHenselwasanexceptionallygiftedpianistandconductor,whose talentwas innowayinferiortothatofheryoungerbrother,andwhocanevenbereferredtoashismentorintheearlyyears.Herexcellentmusicaleducationonlyceasedatthepointwhereitbecameamatterofstartingagenuineprofessionalcareer.Despiteallhisliberalviews,whatAbrahamMendelssohn,abankerwhohadconvertedfromhisJewishfaithtoChristianity,hadalreadyallowedhissontodoonlywithseriousreservationswasunthinkableforhisdaughter–ayoungladyofgoodbreeding.Herartisticambitionswerethusatoneandthesametimeencouragedandblocked.

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Fanny’sbiographerLarryToddcorrectlydrewattentiontotheextenttowhichthere-discoveryofthecycleDasJahrhaschangedandenhancedourimageofthiscomposer.Allthequalitiesthatcharacterizehermusicarefoundinit.ItshowsherpianisticvirtuosityàlaLisztandThalberg,whichmanifestsitselfincombinationwithartisticdevicessuchashand-crossingandtherichpassageworkinpieceslike September and,thankstothemelodiesconcealedinrunsandarpeggios,createstheimpressionofa‘thirdhand.’CharacteristicofFanny’sstyle,aswasthecaseforthemusicalestheticofbothMendelssohns,isthedisciplinewithwhichpianisticbrilliancewasplacedattheserviceofpoeticcomposition.Indoingso,Fannyindividualizedandharmonicallyextendedbasicallysimplearrangementsofmove-ments–oftenmarkedbythetripartitestructureoftheLiederohneWorte–inawaynotof-tenfoundintheworksofherbrother.Withtheseshesharedherpreferenceforchurchhymntuneswhicharealwayscaptivatinglyharmonizedandinsomecasesmovefromparttopart(“Christisterstanden”(Christhasrisen)inMarch,“VomHimmelhoch”(FromHeavenonhigh)inDecember,“DasalteJahrvergangenist”(Theoldyearhaspassed)inthepostlude).ThefirstversionofJune socleverlycombinesaChopinesquenocturnewithaserenade-likeaccompaniment(imitandolachitarra)thatthemusicseemstobetellingthestoryofaromanticencounter.Ascanbeseeninhersettingof July,whichshimmerswiththeheatoftheRomanCampagna,orinthewildhuntofOctober,Henselmakesuseofstereotypesoftheseasons,yetbyemployingattaccatransitionsandasuperimposedkeyplantransformsthemintointerconnectedcharacterpiecesfulloffancifulpassionandelegiacpoetry.ThewayFannyendsthe‘cheerfulfestival’of February withthehollowsoundofpealingbellsandtransformsthedepressingFsharpminorof March intoagrandioseandarchaicchoralecrescendohasatremendouseffectandwasconceivablyinspiredbyFaust’sEasterexperi-ence.ThedeceptivequalitywovenintotheCapricciosoof April iscaptivating;whenthe

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alternationbetweenmajorandminorunexpectedlychangesintosweet“May,”thelongedforbreakthroughofspringcanbeexperiencedinwardlythroughthemusic.November paintsadismalscene,whichhowever,asthoughviewedthroughawindow,evokesapurelyim-aginarywinterjourney,beforethejinglingbellsof December suggestindustriousyuletidepreparations.Inadditiontoherkeenobservationalskills,itisthenever-tiringfantasywithwhichthecomposerisabletodreamandrememberherwayintoconstantlynewworldsatthepianowhichmakesFannyHensel’sDasJahrsoimpressive.

Despiteitsoutstandingquality,however,itisquestionablewhetherDasJahr,apartfromSeptember whichwaseditedbyFannyin1846asLied,Op.2No.2,waseverintendedforpublicperformanceoreventobepublished.Andthatisnotonlybecausetheautographedition,aChristmaspresentforWilhelmHenseldecoratedbyhimwithillustrativevignettesandpoeticverses,showsprivatecharacteristics.Inaddition,thecyclefitswellintoatradi-tionofcompositionsdedicatedtomembersofthefamilywithwhichtheMendelssohnsandtheirrelativeslikedtosurpriseeachotheronbirthdaysandotheroccasions.Themessagesconcealedinthemorthetraitsofthosedepictedinthemwere,ofcourse,onlyintendedforinsiders.AndthroughouttheirlivesFannyandFelixinparticularmadesuchintimaterefer-encetoeachotherintheirmusicalconceptsandexperiencesthatpartsoftheiroeuvrescanbeseenasevidenceoftheirvyingwithoneanotherforrecognition.Tothisextent,despitetheirdifferentpersonalcircumstancesandwithoutanyhastyapplicationofaneroticele-ment,thebrotherandsistercanberegardedasanartisticcouplecomparablewithClaraandRobertSchumann,whoweremutuallysupportive inbothgoodtimesandbad.Thiswassomethingthattheirpartners,CécileandWilhelm,whowereadmittedlygood-naturedbut

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were,intellectuallyandartistically,bynomeanstheirequals,couldneverbetothem.ThatFannywovetheSt.MatthewPassionintoherpostludemaywellhavehappenedmerelyasagreetingtoFelixattheendofayearinwhichheoncemoreperformedthePassionset-ting inLeipzig.Theveiledquotationof“Es istvollbracht” fromBach’sSt.JohnPassion,however,withwhichFannyopenedandframedthecycleisscarcelytobeunderstoodinanywayotherthanasaproudgesturetoherselfandtoherbrother,thesoleimportantreviewerofherwork:“Ihaveaccomplishedit,Ihavecreatedagenuinecompositionwhichneednotfearcomparisonwithanybody!”TheopeningquotationofBach,whichatthesametimeisalsosimilartoapassagefromtheslowmovementofBeethoven’sPianoSonataNo.31inAflatmajor,Op.110,thusresemblesafinalsignaturewithwhichFannyawardedherselfthe“blessingofhercraft”byaprofessionalcomposer,whichshehadrequestedfromFelixbutonlyreceivedsolate(1846).ItwasnotwithoutsignificancethatshegaveheronlysonthesymbolicChristiannamesofSebastian,Felix,andLudwig...

AnselmHartinger

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A b o u t t h e i n s t r u m e n t o n t h i s r e c o r d i n g

WhatwouldFannyHensel’s dream instrumenthavebeen?Thatquestionhad tobe an-sweredwhenselectingthe‘ideal’fortepianoforthisrecording. Fannywasfearedforherbarbedcommentsandjudgmentsaboutmusic,people,andinstruments.Severalassessmentsofhers,especiallynegativeones,arestillextanttoday,andshewasneverentirelysatisfiedwithherowninstruments. Unlikethepresent,atthattimeallpianobuildershadtheirownuniqueideaofwhatapiano’sidealsoundshouldbe.Constantexperimentationwiththeformofthesoundboardandmechanicsledtoavarietyofsoundsandplayingtechniques.Playerscouldthuscultivatepreferencesforcertainpianobrands. Basicallythereweretwokindsofpiano:thedelicate“Viennese”or“German”pianoswiththeirVienneseaction(Prellzungenmechanik)andabrilliant,transparentsoundandeffortlesstouchofthekeys(companiessuchasStreicherandGrafinViennaorKistinginBerlin) and themore robust “English”pianoswith theirEnglishactionproducingastronger,darker,andliquescentsoundwithasomewhatheaviertouch(companiessuchasBroadwoodorCollardinEnglandandPleyelinParis).Atfirst,Frenchpianomakersgen-erallytookEnglishpianosastheirmodel.HerlettersrevealthatFannyHenselpreferredtheselatterinstruments.Unfortunately,theseinstrumentsweresoexpensivethateventhe

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richbanker’sdaughtercouldnotaffordthemorevendesiredone.Asearlyas1837shewrotetoKarlKlingemann:“IcometoyourCollardpiano,whichIlikeverymuchandenvyyoufor.Mywholelifelong,alwaysintendingtohaveanEnglishpiano,Iwillprobablyneverbuytheoneortheother.”In1845shewassofrustratedwithherowninstrumentthatshealmostlostinterestinplayingandcomposing.ShewrotetoFelix:“IfIamnottogiveupmakingmusicaltogetherIneedafull,heavy,gruffpiano.” ThePleyelpiano,lovinglyrestoredbyChristophKern,hasallthesecharacteristics.ItdatesfromthetimeafterFanny’sdeath,tobesure,butPleyel’sinstrumentschangedonlyinsignificantlyinsoundandtechniquebetweenthe1830sand1855.Theplayingrangewasgraduallyextendedandthehammeractionadaptedtosatisfythedesireformorevolumi-noussound. Forthisreason,thedarkbutpowerfulandspiritedsoundseemstometobeanexcellentmatchforthemusicrecordedonthisCDandonewhichsuitsFannyHensel’stemperament,describedbyhercontemporariesaslively.

ElsBiesemans

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B i o g r a f i s c h e A n m e r k u n g e n

Els Biesemans,geboreninAntwerpen,fühltsichaufverschiedenenTasteninstrumentenzuHauseundkonzertierteindenmeisteneuropäischenLändern,inJapan,inKanadaundindenUSAaufClavichord,Fortepiano,modernemKlavier,CembaloundOrgel. NachihrerAusbildungzumMasterofMusicinKlavier,OrgelundKammermusikanderHochschulefürMusikinLöwen(Belgien)absolvierteElsBiesemanseinFortbildungsstudiumaufdemFortepiano(JesperChristensen)undOrgel(AndreaMarcon,WolfgangZerer)anderScholaCantorumBasiliensisinBasel. SiegewannmehrerePreisebeirenommierteninternationalenWettbewerbeninVilnius,Tokio,Prag,ParissowieMontréalundrealisierteverschiedeneAufnahmenfürdenbelgischenundschweizerischenRundfunk. CD-AufnahmenmitsymphonischerOrgelmusikausBelgienundFrankreichsowiemitdemOrgelgesamtwerkvonMauriceDurufléerschienenbeiAnimatoundbeiEt'cetera. ElsBiesemanskonzertiertealsSolistinmitverschiedenenKammerorchesternundführtedasge-samteOrgelwerkvonJohannSebastianBachin19Konzertenauf.SeitMai2010istsiealsMusikerinundkünstlerischeLeiterinderKonzertreiheanderReformiertenKircheZürich-Wiedikontätig. NebenihrersolistischenKarrieregibtsieverschiedeneMeisterkurseundfungierthäufigalsJurorinbeiinternationalenWettbewerben.www.elsbiesemans.be

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B i o g r a p h i c a l n o t e s

Els Biesemans wasborninAntwerpandisathomeonanumberofdifferentkeyboardinstruments,performingconcertsontheclavichord,fortepiano,modernconcertgrandpiano,harpsichord,andorganinmostEuropeancountries,Japan,CanadaandtheUS. She received aMaster’s degree inmusic performancemajoring in piano, organ andchambermusicattheLemmensInstituteinLeuven,Belgium.Shesubsequentlycompletedadvancedstudiesinfortepiano(JesperChristensen)andorgan(AndreaMarcon,WolfgangZerer)attheScholaCantorumBasiliensisinBasel,Switzerland. Shehaswonprizesatwell-knowninternationalcompetitionsinVilnius,Tokyo,Prague,Par-is,andMontreal,andhascompletedvariousrecordingsforBelgianandSwissradiobroadcasters.HerdiscographyincludessymphonicorganrepertoirebyBelgianandFrenchcomposersaswellasthecompleteworksfororganbyMauriceDurufléontheAnimatoandEt‘ceteralabels. ElsBiesemanshasappearedinconcertasasoloistwithvariouschamberorchestrasandperformedthecompleteworksfororganbyJohannSebastianBachin19recitals.Since2010shehasperformedatandhasalsobeentheArtisticDirectoroftherecitalseriesattheRe-formedChurchinZürich-Wiedikon. Inadditiontopursuingacareerasasoloartist,shealsogivesmasterclassesandoftenservesonthejuryofinternationalmusiccompetitions.www.elsbiesemans.be

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P 2012SchweizerRadioundFernsehen,©2012GENUINclassics,Leipzig,GermanyAllrightsreserved.Unauthorizedcopying,reproduction,hiring,

lending,publicperformanceandbroadcastingprohibited.

EineKoproduktionmitDRS2undForumAlteMusikZürichAufnahme:RadiostudioZürich,12.-14.10.2011

Produktion:RolandWächter(DRS2)Tonmeisterin/Schnitt:MichaelaWiesbeck

EnglischeÜbersetzung:MatthewHarris,IbizaBookletRedaktion:UteLieschke,Leipzig

Fotos:MarcStraumann,ZürichCoverbild/Abbildungen:„DasJahr“,IllustrierteReinschriftmit

ZeichnungenvonWilhelmHensel,FaksimilenachdemAutographausdemBesitzdesMendelssohn-ArchivsderStaatsbibliothekBerlin

BildS.7:FannyHensel-Mendelssohn,gezeichnetvonWilhelmHenselLayout:SabineKahlke-Rosenthal,Leipzig

GraphicConcept:ThorstenStapel,Münster

GENUINclassicsGbRHolgerBusse,AlfredoLasherasHakobian,MichaelSilberhorn

Feuerbachstr.7·04105Leipzig·GermanyPhone:+49.(0)341.2155250·Fax:+49.(0)341.2155255·mail@genuin.de