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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Faktenpapier Windenergie und InfraschallBürgerforum Energieland Hessen

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1 Einführung .........................................................................................................................................................3

2 Die wichtigsten Erkenntnisse des Faktenpapiers auf einen Blick ......................................................................................4

3 Einleitung ...........................................................................................................................................................5

3.1 Ausgangssituation ...........................................................................................................................................6

3.2 FaktencheckInfraschall ................................................................................................................................6

4 Fachliche Grundlagen zu Infraschall .............................................................11

4.1 DefinitionvonInfraschall .........................................................................................................................12

4.2 Infraschallquellen ..........................................................................................................................................12

4.3 AusbreitungundMessung .....................................................................................................................13

4.4 WahrnehmungundWirkungvonInfraschallbeimMenschen .....................................13

5 Infraschall und Windenergie .......................................................................................15

5.1 WievielInfraschallgehtvonWindenergieanlagenaus? ...................................................16

5.2 GesundheitlicheAuswirkungenvonInfraschalldurchWindenergieanlagen ....18

6 Rechtliche Rahmenbedingungen und Vorsorge ....................23

7 Zusammenfassung ........................................................................................................................26

8 Publikationen und Quellen ............................................................................................29

Inhalt

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1 Einführung 3

Das Landesprogramm Bürgerforum Energieland Hessen (BFEH) unterstützt dieEnergiewendeinHessendurchzielgerichteteInformations-undDialog-AngebotefürKommunenundBürgerinnenundBürgerzuThemenrundumEnergieeffizienzundregenerativeEnergien.

Der größte Beratungsbedarf seitens der Kommunen besteht bei der Planungvon Windenergieanlagen. Dabei unterstützt das Bürgerforum bei technischen,planerischenundrechtlichenFragestellungen,vorallemaberbeimUmgangmitgegebenenfallsvorOrtauftretendenKonflikten.DasBFEH-AngebotwirdfürdieKommune nach intensiven Vorgesprächen und einer darauf aufbauenden The-menfeldanalyseaufihrekonkretenBedürfnissevorOrtzugeschnitten.DasBFEHistsomitflexibelbezüglichderbesondersnachgefragtenfachlichenSchwerpunk-te(z.B.Artenschutz,LandschaftsbildoderGesundheit)undderFormate–vongro-ßenDialogveranstaltungenüberEnergie-CoachingbishinzuMediationundKon-fliktbearbeitungimkleinerenKreis.

ThemenvonlandesweiterBedeutungwiez.B. InfraschalloderWirtschaftlichkeitwerden in zentralen Faktenklärungsprozessen, die ein Expertenhearing (Exper-ten-Anhörung)umfassen,diskutiertundaufbereitet.DasErgebniseinessolchenProzesses istdas vorliegendeFaktenpapier zumThemaWindenergieund Infra-schall.InhaltlicheGrundlagenfürdasPapiersindAussagenvonführendendeut-schenExpertinnenundExperten,dieimRahmeneinerExperten-Anhörungeinge-bundenwurden.

Das Landesprogramm Bürgerforum Energieland Hessen wird im Auftrag desHessischenMinisteriumsfürWirtschaft,Energie,VerkehrundLandesentwicklung(HMWEVL) von der HA Hessen Agentur GmbH umgesetzt, die sich dabei engmitdenRegierungspräsidienunddemRegionalverbandFrankfurtRheinMainab-stimmt. Drei Projektpartner (IFOK, DIALOG BASIS und Genius mit team ewen)übernehmendieBeratungvorOrtindenKommunenundunterstützendiesebeiKonflikten,z.B.durchModerationoderMediation.SeitMitte2013wurdenetwa30Veranstaltungeninrund25hessischenKommunenvorbereitet,durchgeführtunddokumentiert.Dabeiwurdenbisheretwa3.000BürgerinnenundBürgerunmit-telbarerreicht.DasvondenbeteiligtenBürgermeisterinnenundBürgermeisternalshilfreichbewerteteLandesprogrammistfürneueKommunenweiterhinoffen.

1 Einführung

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2 Die wichtigsten Erkenntnisse des Faktenpapiers auf einen Blick 4

• AktuelldurchgeführteMessungenzeigen,dassderInfraschall,dervonbetriebenenWindenergieanlagenausgeht,bereitsdeutlichvordemErreichenderinHessengeltendenMindestabständezuOrtslagenweitunterhalbdermenschlichenWahr-nehmungsschwelleliegt.

• EsliegeninsgesamtkeinegesichertenwissenschaftlichenErkenntnissedarübervor,dassvonWindenergieanlagenausgehenderInfraschallbeiEinhaltungderinHessengeltendenMindestabständezugesundheitlichenAuswirkungenführenkann.

• EsexistierteineVielzahlunterschiedlichstarker,natürlicherundanthropogenerInfra-schallquellen(z.B.Meeresrauschen,Gewitter,Wärmepumpen,KraftfahrzeugeoderWindenergieanlagen).InfraschallkannbeihohenSchalldruckpegelnoberhalbderWahrnehmungsschwellegrundsätzlichnegativeAuswirkungenaufdiemenschlicheGesundheithaben.Eswirddaherempfohlen,dieGrundlagenforschungimBereichdesInfraschallsunddestieffrequentenSchallsfortzusetzenbzw.zuverstärken.

• DieaktuelleRechtsprechungundGenehmigungspraxisorientiertsichanderzeitgesichertenErkenntnissenundsiehtkeinenHandlungsbedarffürdenGesetzgeber.SollteesinZukunftzueinerWeiterentwicklungdesRechtsrahmenskommen,wirdempfohlen,einegemeinsameBetrachtungvonInfraschallundtieffrequentemSchallanzustreben.AuchbeiderAusgestaltungderGrundlagenforschungsolltenbeidePhänomenegemeinsamuntersuchtwerden.

2 Die wichtigsten Erkenntnisse des Faktenpapiers auf einen Blick

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Einleitung

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3.1 Ausgangssituation 6

3.1 Ausgangssituation

Während der Erstellung der Teilregional-pläne Energie durch die drei Regierungs-präsidien in Hessen (regionale Planungs-ebene)undbeiderkonkretenPlanungvonWindenergieanlagen in den Kommunen(lokale Planungsebene) wurde deutlich,dass Bürgerinnen und Bürger und politi-sche Entscheidungsträger nach genauenAuskünftenzumöglichenschädlichenAus-wirkungenvonWindenergieanlagendurchInfraschallaufdiemenschlicheGesundheitverlangen.

SowohlinGesprächenundVeranstaltungenvorOrt als auch in verschiedenenMedien(Internet, Printmedien) vertreten Kritikerdes Windenergieausbaus die Meinung,dass gesundheitliche Symptome wie bei-spielsweise Schlafstörungen, Herz- undKreislaufprobleme,Unruhe,Reizbarkeit,De-pressionenundAngstzuständedurchInfra-schall von Windenergieanlagen ausgelöstwerden.Darüberhinauskritisierensie,dassdiebishervorliegendengesetzlichenRege-lungen,wiederMindestabstandzumSied-lungsrand,unzureichendseien.Siefordernneben einer verstärkten Forschung aucheineBerücksichtigungvonStudienausdemAusland,dienegativeEffektevonInfraschallausgehendvonWindenergieanlagenbele-genwürden.ImSinneeinerRisikovorsorgeverlangensie,denAbstandvonWindener-gieanlagen zu Siedlungen deutlich zu er-höhenoderdenweiterenAusbauderWin-denergie ganz einzustellen, bis gesichertewissenschaftlicheErkenntnissevorliegen.

Die Landesregierung nimmt diese Argu-menteundden allgemeinen Informations-bedarfzumThemaWindenergiesehrernst.DerFaktencheckimRahmendeslandeswei-ten Programms Bürgerforum EnergielandHessenzumThemaInfraschalldurchWind-

energieanlagen soll Klarheit in die Argu-mentation bringen und die vorliegendenFakten verständlich und übersichtlich dar-stellen. Mit der Konzeption, Organisationsowie der Moderation eines Expertenhea-ringsundderredaktionellenAusarbeitungdesFaktenpapierswurdedasBeratungsun-ternehmenIFOKbeauftragt.

3.2 Faktencheck Infraschall

DasvorliegendeFaktenpapier zumThemaWindenergieundInfraschall istdasErgeb-niseines landesweitenFaktenchecks.Hier-zuwurden führendedeutscheExpertinnenundExpertenzumThema„InfraschalldurchWindenergieanlagen“ eingebunden. IhreAuswahlwurdeanhandeinerbundesweitenRecherche, derAnsprache zahlreicher,mitdem Thema vertrauter Vertreterinnen undVertreterunterschiedlicherInstitutionenwieHochschulen, Ingenieurbüros, VerbändesowieFachbehördenaufBundes-undLan-desebeneunddurchdieEinbindunghessi-scherBürgerinitiativenvorgenommen.

Die inhaltlichen Grundlagen für das Fak-tenpapier lieferte ein Expertenhearing inWiesbaden.DerhierfürimVorfelderstellteFragenkatalogwurdeu.a.mitdenExpertin-nenundExpertenerarbeitet.Dasvorliegen-deFaktenpapierbasierteinerseits aufdenAussagen der Expertinnen und Expertenwährend der Veranstaltung inWiesbaden,anderseitsaberauchaufweiterenAbstim-mungen der Expertinnen und Expertenuntereinander imNachgangderVeranstal-tung.ZudemsinddieErgebnisseeineröf-fentlichenKonsultationdeserstenEntwurfsdieses Faktenpapiers nach ÜberprüfungdurchdieExpertinnenundExpertenindasFaktenpapiereingeflossen.

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3.2 Faktencheck Infraschall 7

Die Expertinnen und Experten beziehensich in ihrenAussagen auf ihren aktuellenWissensstand. Dieser umfasst die bekann-ten nationalen und auch internationalenDebatten und Studien. Das Faktenpapierspiegelt in erster Linie den Diskussions-standdesExpertenhearingswider.EsstelltkeineMetaanalysevonStudienzumThemaInfraschalldar.

DerSchwerpunktdesdurchgeführtenFak-tenchecks lag auf einerwissenschaftlichenBewertung des Phänomens InfraschalldurchWindenergieanlagen.ImFaktencheckwurde somit bewusst nur einer von vielenunterschiedlichen Aspekten der Auswir-kungen von Windenergieanlagen auf ihreUmwelt betrachtet. Für eine abschließen-de Bewertung der Lärmbelästigung durchWindenergieanlagen isteineganzheitlicheBetrachtungvonInfraschall,tieffrequentemundhörbaremSchallsinnvoll.

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3.2 Faktencheck Infraschall 8

Die Expertinnen und Experten

Dipl. Ing. Christian Eulitz Ingenieur, Möhler+Partner Ingenieure AG

FachgutachterundSpezialistfürakustischeMesstechnikalsMessstellenleiterdesakkreditierenPrüflaboratoriumsnachDINENISO17025fürdasModulIm-missionsschutz(Geräusche,Erschütterungen)undLeiterderMessstellenach§26BImSchGfürSchallimmissionsschutzMitautor der veröffentlichten „Machbarkeitsstudie zuWirkungen von Infra-schall“imAuftragdesUmweltbundesamtsundForschungsleiterfürdieaktuelllaufendeStudie„ErmittlungundBewertungtieffrequenterGeräuscheinderUmgebungvonWohnbebauung“imAuftragdesUmweltbundesamts

Prof. Dr. Claudia Hornberg Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin, Universität Bielefeld

Vize-PräsidentinderGesellschaftfürHygiene,UmweltmedizinundPräven-tivmedizin(GHUP)Mitglied der Kommission Umweltmedizin, Robert Koch-Institut und Um-weltbundesamtMitgliedderHuman-Biomonitoring-Kommission,UmweltbundesamtMitautorinderEmpfehlungdesRobertKoch-Instituts:Infraschallundtief-frequenter Schall – ein Thema für den umweltbezogenen Gesundheits-schutzinDeutschland?MitteilungderKommission„MethodenundQuali-tätssicherunginderUmweltmedizin“

Prof. Dr. Caroline Herr Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

PräsidentinderGesellschaftfürHygiene,UmweltmedizinundPräventivme-dizin(GHUP)Mitglied imAusschuss fürUmweltundGesundheitderBundesärztekam-mer(BÄK)Mitglied der Kommission Umweltmedizin, Robert Koch-Institut und Um-weltbundesamt

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3.2 Faktencheck Infraschall 9

Prof. Dr. Detlef Krahé Ingenieur, Universität Wuppertal

VorstandsmitgliedbeiderDeutschenGesellschaftfürAkustik(DEGA)Mitautor der veröffentlichten „Machbarkeitsstudie zuWirkungen von Infra-schall“imAuftragdesUmweltbundesamts

Dr. Alfred Stapelfeldt Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Lehrbeauftragter für Umweltrecht, Hoch-schule Mainz

AnwaltlichtätigimÖffentlichenRecht.Schwerpunkte:ÖffentlichesBau-undPlanungsrecht (z. B. Bauordnungs- und Bauplanungsrecht, Fachplanungs-recht/Planfeststellungsverfahren, Raumordnungsrecht), Umweltrecht (z. B.Immissionsschutz-,Wasser-,Naturschutz-undAbfallrecht),Vergaberechtdiv.VeröffentlichungenzuumweltrechtlichenThemen

Dr. Johannes PohlUmweltpsychologe, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

MitarbeitinProjektenzuStresswirkungenundzursozialenAkzeptanzderWindenergieMitautor der „Wilstedt-Studie“: Untersuchung der Beeinträchtigung vonAnwohnerndurchGeräuschemissionenvonWindenergieanlagenundAb-leitungübertragbarerInterventionsstrategienzurVerminderungdieser

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3.2 Faktencheck Infraschall 10

1 HerrProf.Dr.KrahémussteseineTeilnahmeamExpertenhearingkurzfristigabsagen,waraberanderanschließendenErarbeitungdesFaktenpapiersbeteiligt.

2 EingeladenwarenalleimHessischenLandtagvertretenenFraktionen.

Das Expertenhearing

Am 16. Dezember 2014 fand das Exper-tenhearing inWiesbadenstatt.Esbefasstesich mit den technischen und akustischenGrundlagen von Infraschall, Messtechnikund Messergebnissen, der gesundheitli-chenRelevanzvonInfraschall,deneinschlä-gigen Gesetzen und Verordnungen sowiederGenehmigungspraxis inBezugauf Inf-raschalldurchWindenergieanlagen.

VertreterinnenundVertretereinesbreitbe-setztenPanelskonnten–stellvertretendfürdie vielen Interessengruppen aus Hessen,diesichmitdemThemaWindenergieausei-nandersetzen–Fachfragenandieobenge-nanntenExpertinnenundExpertenrichten1.DieZusammensetzungdesExpertengremi-umsunddesPanels sowiedie InhaltedeszugrundegelegtenFragenkatalogswurdeninAbstimmungmit einerVielzahl beteilig-ter Gruppen, u. a. lokalen und regionalenBürgerinitiativen gegen Windkraft, abge-stimmt.

Die Veranstaltung fand vor einem gelade-nenPublikumstatt,dasebenfallsdieMög-lichkeit erhielt, Fragen an die ExpertinnenundExpertenzustellen.AlsDokumentationdesHearingsstehenVideo-Mitschnittedergesamten Veranstaltung auf der Websitehttp://www.energieland.hessen.de/dynasi-te.cfm?dsmid=503005 zur Verfügung. DieErgebnissedesHearingsfindensichindie-semFaktenpapierwieder.

Mitglieder des Panels waren:

1. Dr. Eckhard Kuck, Bürgerinitiative Ge-genwindBadOrb,Vernunftkraft

2. Dr. Andreas Meissauer, Hessisches Mi-nisterium für Wirtschaft, Energie, Ver-kehrundLandesentwicklung

3. GuntherMöller,HessischesMinisteriumfürUmwelt,Klimaschutz,LandwirtschaftundVerbraucherschutz

4. Dr.RolfSammeck,ÄrztefürImmissions-schutz

5. Ludwig Sothmann, Mitglied im Präsidi-umdesDeutschenNaturschutzrings

6. Peter Stephan, MdL, energiepolitischerSprecherderCDU-Fraktion imLandtagHessen2

7. Dr. Thomas Stiller, Bürgerinitiative proBarterode,Vernunftkraft

8. Stephan Thiele, RegierungspräsidiumDarmstadt

9. BerndTöpperwien,Vernunftkraft10.Walter Wagner, Regierungspräsidium

Darmstadt11. Joachim Wierlemann, Landesvorstand

Hessen,BundesverbandWindenergie12. Dr.JuttaWitten,HessischesMinisterium

fürSozialesundIntegration

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Fachliche Grund-lagen zu Infraschall

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4 Fachliche Grundlagen zu Infraschall 12

4 Fachliche Grund-lagen zu Infraschall

Das Phänomen Schall setzt mit seinenkomplexen physikalischen Eigenschaf-ten bestimmte fachliche Kenntnisse vo-raus, um Messergebnisse oder Studienverstehen und interpretieren zu können.FolgendeInformationensolleneinGrund-verständnis zur leichteren Lektüre desFaktenpapiers schaffen, ohne den An-spruch auf wissenschaftliche Vollständig-keitzuerheben.DiefolgendenAbschnittebeziehen sich auf das Phänomen Infra-schall imAllgemeinen.DiekonkretenZu-sammenhänge zwischen Infraschall undWindenergieanlagenwerden inKapitel 5dargestellt.

4.1DefinitionvonInfraschall

AlsInfraschallbezeichnetmanSchallwel-lenmitFrequenzenunter 20Hertz (Hz)3.Es handelt sich dabei um extrem tiefeTöne, die das menschliche Ohr nur beisehr hohen Schallpegeln hören kann4(zuWahrnehmung undWirkung von In-fraschallsieheKapitel4.4).HäufigwirdinderDiskussionumgesundheitlicheAus-wirkungendurchSchall auchderBegriff„tieffrequenterSchall“verwendet.DieserdefiniertalsSammelbegriffdenSchallbiszueinerFrequenzvon100Hz5.Infraschallistalsoder tiefsteTeil imFrequenzspek-trumdestieffrequentenSchalls.

4.2 Infraschallquellen

InfraschallkommtvielfältiginunsererUmge-bungvor.InderNaturwirdInfraschalldurchschwere,bewegteMassenwieLuftundWas-ser,TurbulenzenoderResonanzphänomeneerzeugt. Natürliche Infraschallquellen sindetwaFöhnwinde,Gewitter,dieMeeresbran-dung, Erdbeben oder Vulkanausbrüche.DerMenschhatzahlreichekünstliche Infra-schallquellen in seiner Umwelt geschaffen.DieaktuelleStudiedesUmweltbundesamtszu Wirkungen von Infraschall (UBA-Mach-barkeitsstudie)6 unterscheidet folgendekünstlicheQuellengruppen:Klima-undLüf-tungsanlagen,Baumaschinen,AnlagenvonEnergieerzeugung und -transport (Wind-energie- und Biogasanlagen, Umspann-werke), verkehrstechnische Einrichtungen(Schiffe,Kraftfahrzeuge,Bahnen),Sieb-undSortieranlagen,KompressorenundPumpen,Transport (Förderbänder, Rohrleitungen),Veranstaltungen(Diskotheken,Openair-Ver-anstaltungen),Produktionsstätten(Betriebe)und sonstige technische Anlagen oder Er-eignisse. Windenergieanlagen stellen ins-gesamteinevonvielenInfraschallquelleninunsererUmgebungdar,denenderMenschabhängigvonseinemAufenthaltsortausge-setztist.

Natürlich erzeugter Infraschall (Beispiel:Meeresrauschen)kanndurchdasgleichzei-tige Vorkommen von Tönen mittlerer undhöherer Frequenzen, die den Infraschall„maskieren“, weniger belästigend wirken,als der durch den Menschen erzeugte Inf-raschall.KünstlicherzeugterInfraschallkannbesondere tonale oder zeitliche Merkmaleaufweisen und damit die AufmerksamkeitdesMenschenstärkeraufsichziehen.

3 DieEinheitderFrequenzheißtHertz(Hz).EinHertzentsprichteinerSchwingungproSekunde.NiedrigeFrequenzenkennzeichnentiefeTöne,hoheFrequenzenhoheTöne.FürdenMenschenguthörbarerSchallliegtzwischen20und20.000Hz.FrequenzenoberhalbdesHörbereichswerdenalsUltraschallbezeichnet.

4 ImFrequenzbereichunter20Hz(Infraschall)bestehtkeineausgeprägteHörempfindungmehr,dadieTonhöhenempfindungfehlt.JedochistInfraschallnichtprinzipiellunhörbar.DieHörschwellewurdebisherabzuetwa1Hzgemessen.ÜberschwelligeImmissionenwerdenüberwie-gendalsPulsationenundVibrationenwahrgenommen.

5 NachDIN45680.SieheauchKapitel6RechtlicheRahmenbedingungenundVorsorge

6 Krahé,D.,Schreckenberg,D.,Ebner,F.,Eulitz,C.,Möhler,U.(2014),Umweltbundesamt(Hrsg.):MachbarkeitsstudiezuWirkungenvonInfraschall

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4.3 Ausbreitung und Messung 13

4.3 Ausbreitung und Messung

Infraschall(<20Hz)hatandereEigenschaf-tenalsSchallmithöherenFrequenzen.DieÜbertragung erfolgt mit einer Wellenlän-ge von 340Metern bei 1 Hz, bis 17Meterbei 20 Hz, durch die Luft (Luftschall) unddurch Schwingungen in Festkörpern (Kör-perschall). Aufgrund seiner großen Wel-lenlängewird Infraschall von SchutzwällenoderGebäudenkaumgedämpftundkannsienahezuungehindertdurchdringen.DerSchalldruckpegel, damit auch die wahr-nehmbare Lautstärke, nimmt daher haupt-sächlich über die Entfernung und relativunabhängigvonderUmgebungab.Physi-kalischbetrachtetverteiltsichbeieinerVer-dopplungderEntfernungdieSchallenergiebei einer kugelförmigen Ausbreitung aufdie vierfacheFlächeundder Pegel verrin-gertsichumca.6Dezibel(dB).Aktuellewis-senschaftliche Erkenntnissedeuten jedochdaraufhin,dassdasModellderkugelförmi-genAusbreitung von Schall fürWindener-gieanlagenmöglicherweisezuhinterfragenist:Modellberechnungenergeben,dassbeiEntfernungen von über einem KilometereineAbnahmevon3dBstatt6dBproAb-standsverdopplungerfolgt,wasdurchMes-sungen gestützt wird. In Gebäuden kannInfraschall durch Resonanzen und Interfe-renzenverstärktwerden7.

FürdieBeurteilungderWirkungenvon In-fraschallaufdenMenscheneignetsichdieinderTechnischenAnleitungzumSchutzge-gen Lärm (TA Lärm)8 üblicheA-Bewertungdes Schalldruckpegels9 nicht. Nach Ziffer7.3derTALärmhatdeshalbeinebesondere

Berücksichtigung tieffrequenterGeräuschezuerfolgen10.Infraschallerfordertbesonde-reAuswerteverfahren,beidenenderSchall-druckpegel anders bewertet wird. Grund-sätzlichliegtdasProblembeiderMessungdes sehr tieffrequenten Schallbereichsdarin, den von der Quelle ausgehendenInfraschall vom Hintergrundgeräusch undsonstigen Schalldruckschwankungen zutrennen,daz.B.imAußenbereichauchderWind als natürlicheQuelle oder innerhalbvon Gebäuden das Öffnen eines FenstersodereinerTürInfraschallerzeugt.

4.4 Wahrnehmung und Wirkung von Infraschall beim Menschen

Der Mensch nimmt Schall in erster Linieüber seinSinnesorganOhrwahr.Auch imInfraschallbereich ist das Ohr das sensi-tivste Organ für die Wahrnehmung derSchallwellen. Darüber hinaus kann Infra-schall bei Schalldruckpegeln, die deutlichoberhalbderHörschwelleliegen,auchmitanderenOrganenalsVibrationenundPul-sationenwahrgenommenwerden,wiez.B.inLunge,NaseoderStirnhöhlen.

Ob Töne noch gehört werden, variiertbesonders bei den hohen und tiefen Fre-quenzenvonMenschzuMensch.DiedazuaufgestelltenSchwellenwerteergebensichaus statistischen Betrachtungen. So gibtdie sogenannte Hörschwelle an, ab wel-chemWerteinbestimmterTon(Schalleiner

7 DieDIN45680beziehtsichdaheraufMesswerteinnerhalbeinesGebäudes,datieffrequenterSchalldurchWändeundFensternichtbzw.nichtindemMaßegedämmtwird,wieder„normalhörbare“Schall.

8 DieTALärmisteineVerwaltungsvorschrift,diedemSchutzundderVorsorgevorschädlichenUmwelteinwirkungendurchAnlagengeräuschedient.Siewirdbspw.beiGenehmigungsverfahrenvonGewerbe-undIndustrieanlagenherangezogen.

9 UmAbweichungenderSchallmessungenvomHöreindruckzukorrigieren,wirdüblicherweiseeinA-Filtereingesetzt.DerbewerteteSchall-druckpegelwirdindB(A)angegeben,imGegensatzdazuhandeltessichz.B.beidB(Z)umeinenunbewertetenSchalldruckpegel.

10 SieheauchKapitel6RechtlicheRahmenbedingungenundVorsorge

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4.4 Wahrnehmung und Wirkung von Infraschall beim Menschen 14

bestimmtenFrequenz)von50ProzentderMenschennichtmehrhörbarwahrgenom-men werden kann. Im neuen Entwurf derDIN 45680 wird zusätzlich eine um etwa3 dB geringere, sogenannte Wahrneh-mungsschwelledefiniert.Auchdieseorien-tiertsichanderHörbarkeitdesSchalls.Siegibt an, unterhalb welcher Lautstärke 90ProzentderBevölkerungeinenbestimmtenTonnichtmehrhörenkannundsolldenUn-terschiedeninderindividuellenHörschwel-lestärkergerechtwerden.

Zu niedrigen Frequenzen hin (tiefe Töne)steigtdieHör-bzw.Wahrnehmungsschwel-le stark an. So liegen beispielsweise beieinem Ton mit der Frequenz von 20 Hzdie Hörschwelle bei 71 dB und dieWahr-nehmungsschwellebei68,5dB.BeieinemTonmitdersehrtiefenFrequenzvon8HzsteigtdieHörschwelleauf 103dBunddieWahrnehmungsschwelleauf 100dBan. Inder aktuellen Diskussion um dieWirkungvonSchallaufdenmenschlichenOrganis-muswirdzunehmenddieWahrnehmungs-schwelle als relevantes Kriterium heran-gezogen11; in älteren Erhebungen wirdhingegennochdieHörschwelleverwendet.WährendHerrProf.KrahédieMeinungver-tritt, dass bei einer dauerhaften Beschal-lungeineSensibilisierunginderWahrneh-mungauftretenkann,gibteshierfürnachAnsichtvonFrauProf.HerrkeineBelege.

Unstrittig ist, dass Infraschall bei sehr ho-henSchalldruckpegeln schädlicheAuswir-kungen auf die menschliche Gesundheithaben kann. Die gesundheitlichen Wir-kungenamMenschenkönnenauraler(dasGehör betreffend) und extraauraler (alleanderen Wirkungen auf den Körper) Na-tur sein. Beispielsweise gilt zunehmendeMüdigkeit nachmehrstündiger Exposition(Beschallung)gegenüberInfraschallander

Grenze zur Hörbarkeit sowie eine Abnah-mederAtemfrequenzalsgesicherte Infra-schallwirkung. In einigen Studien wurdendurch Infraschall ausgelöste Effekte aufdas Herz-Kreislaufsystem sowie eine Be-einträchtigungderLeistungsfähigkeitoderdesSchlafsbeobachtet,wobeidiewissen-schaftlichen Belege für diese WirkungennichtsoeindeutigsindwiebeiderBetrach-tung von Lärmwirkungen (Hörschall). BeisehrhohenSchalldruckpegelnvonüber140dB kann Infraschall zu Gehörschäden undab185dBsogarzuSchädenamTrommelfellführen (weitere Informationen zum ThemaGesundheitfindensichinKapitel5.2).

Negative Auswirkungen von reinem Infra-schall auf den Menschen konnten bishernur wissenschaftlich abgesichert belegtwerden, wenn die Hör- bzw. Wahrneh-mungsschwelle bei den jeweiligen Fre-quenzen überschritten wurde. In einigenUntersuchungen, dieWirkungen auch beiWertenunterhalbderHör-bzw.Wahrneh-mungsschwellebeschriebenhaben, lagengleichzeitigSchallanteileimtieffrequentenBereichoberhalbderHörschwellevor,diedamit die plausible Ursache für die be-obachteteWirkungdarstellen12.InStudien,in denen ausschließlich Infraschall unter-halbderHörschwelle vorlag, konnten kei-negesundheitsschädlichenWirkungenaufdenMenschenbeobachtetwerden13.

11 DieHörschwellegiltalsAnhaltswertimBeiblatt1deraktuellenVersionderDIN45680(sieheKapitel6RechtlicheRahmenbedingungenundVorsorge).ImneuenEntwurfderDIN45680vonSeptember2013wirdalsAnhaltswertnichtmehrdieHörschwelle,sonderndieWahrneh-mungsschwellezugrundegelegt.DieneueDINlegtsomitstrengereMaßstäbean.

12 Krahé,D.,Schreckenberg,D.,Ebner,F.,Eulitz,C.,Möhler,U.(2014),Umweltbundesamt(Hrsg.):MachbarkeitsstudiezuWirkungenvonInfra-schall

13 HinweisvonHerrnProf.Krahé:Essollteallerdingsbeachtetwerden,dasshiereherdieindividuelleundnichteinestatistischermittelteHör-schwellemaßgeblichist,wenndavonausgegangenwird,dassSchall,dernichthörbarist,auchkeinenegativeWirkunghabenkann.

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Infraschall und Windenergie

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5.1 Wieviel Infraschall geht von Windenergieanlagen aus? 16

5.1 Wieviel Infraschall geht von Wind-energie anlagen aus?

Windenergieanlagenerzeugennebenhör-baremSchallauchInfraschall.SiegehörendaherzudenkünstlichvomMenschenge-schaffenen Infraschallquellen (siehe Kapi-tel4.2).DervonihnenerzeugteInfraschallkann im Umfeld der Anlage gemessenwerden. AktuelleMessergebnisse aus Ba-den-WürttemberganWindenergieanlagenmiteinerLeistungvon1,8bis3,2Megawatt(MW) zeigen, dass der Infraschalldruck-pegelauch imNahbereichbeiAbständenzwischen 150 und 300 Metern (m) deut-lichunterhalbdermenschlichenHör-bzw.Wahrnehmungsschwelle liegt14 (siehe Ab-bildungen1und2).

Andere Messungen kommen ebenfalls zuvergleichbarenErgebnissen.SowurdenbeiLangzeitmessungenaneiner1,5MW-Anlageab600mnursehrgeringeInfraschallwertegemessen,dieebenfallsdeutlichunterhalbder Wahrnehmungsschwelle lagen. Auch

nach der deutschlandweiten Befragungder Immissionsschutzbehörden über Kon-fliktfällemit Infraschall und tieffrequentenGeräuschen im Rahmen der UBA-Mach-barkeitsstudiegabeskeinenwissenschaft-lichen Beleg (z. B. Messbericht) für einentatsächlich auf Infraschall zurückzuführen-den Immissionskonflikt aus dem UmfeldvonbestehendenWindenergieanlagen15.

AbbestimmtenEntfernungenistderInfra-schall,dervonderWindenergieanlageaus-geht,nichtmehrvomHintergrundschallzuunterscheiden.BeidenMessungen inBa-den-Württembergkonnte imAbstandvon700mbeobachtetwerden,dasssichbeimEinschaltenderWindenergieanlagederge-messeneInfraschalldruckpegelnichtmehrnennenswerterhöht16 (sieheAbbildung3).BeiweiterenUntersuchungenkonnteabei-nerEntfernungvon600m17oderbeiMes-sungen in 1.200m Entfernung18 kein nen-nenswerterUnterschied zwischenan- undausgeschalteter Anlage festgestellt wer-den.Dasheißt,dergemessene Infraschallstammte bei diesen Entfernungen über-wiegend vomWind und anderenQuellenundnichtvomBetriebderWindenergiean-lagen(WEA).

14 LandesanstaltfürUmwelt,MessungenundNaturschutzBaden-Württemberg(Hrsg.)(2014):TieffrequenteGeräuscheundInfraschallvonWindkraftanlagenundanderenQuellen.ImRahmendesMessprojektsderLUBWwurdenFrequenz-undSchmalbandanalysenallergemes-senenWindenergieanlagendurchgeführt.Deutlichwurde,dassdasgemesseneGeräuschmusterimInfraschallimAbstandvon700Meternnichtmehrzuerkennenist,sondernpraktischaufgelöstwird.EsistwedersubjektivnochobjektivalsLärmbelästigungwahrnehmbarundunterscheidetsichvondemz.T.imhörbarenBereichauftretenden,wahrnehmbarenperiodischenGeräuschderWindenergieanlage.DieMessungenerfolgtenab0,8Hz.

15 Eulitz,C.,berichtetausdenUntersuchungenderMöhler+PartnerIngenieureAGimRahmenderMachbarkeitsstudiezuWirkungenvonInfraschallimAuftragdesUmweltbundesamts.

16 LandesanstaltfürUmwelt,MessungenundNaturschutzBaden-Württemberg(Hrsg.)(2014):TieffrequenteGeräuscheundInfraschallvonWindkraftanlagenundanderenQuellen

17 KÖTTERCONSULTINGENGINEERSKG(2010).SchalltechnischerBerichtNr.27257-1.002überdieErmittlungundBeurteilungderanlagenbe-zogenenGeräuschimmissionenderWindenergieanlagenimWindparkHohenPritz

18 Herr,C.,BayerischesLandesamtfürGesundheitundLebensmittelsicherheit,Bayern(2014):mündlicheMitteilung

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5.1 Wieviel Infraschall geht von Windenergieanlagen aus? 17

Hintergrundgeräusch Gesamtgeräusch

Wahrnehmungsschwelle MP1/150m MP2/300m MP3/700m

Wahrnehmungsschwelle MP1/180m MP2/300m MP3/650m

FrequenzinHz

FrequenzinHz

LinearerTerzpegelindB

LinearerTerzpegelindB

LinearerSchallpegelindB MP3/700m

Abbildungen1und2:VergleichendefrequenzabhängigeDarstellunginverschiedenenAbständen(MP=Messpunkt)beieinereingeschalteten2MW-WEA(oben)undeinereingeschalteten3,2MW-WEA(unten).DerSchallpegelwirdalslinearerTerzpegel,d.h.unbewertetindB,angegeben.(Quelle:DatendesLUBWZwischenberichtsMessprojekt2013-2014,Seite19und32,eigeneDarstellung)

Abbildung3:Eingeschaltete2MW-WEAmitHintergrundgeräuschin700mEntfernung(Quelle:DatendesLUBWZwischenberichtsMessprojekt2013-2014,Seite17,eigeneDarstellung)

FrequenzinHz

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5.2 Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen 18

5.2 Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen

Messtechnisch kann also nachgewiesenwerden,dassvonWindenergieanlagenIn-fraschall ausgeht. Die festgestellten Infra-schalldruckpegelliegenaberselbstimna-henUmfeld (150bis300m)unterhalbderWahrnehmungsschwelle des MenschenundhabendamitausSichtderExpertinnenundExpertennachjetzigemWissensstandkeine negative Wirkung auf die mensch-liche Gesundheit (vgl. auch Kapitel 4.4).LautAussagevonProf.KrahéistbeiSchall-pegelnweitunterhalbderWahrnehmungs-schwelle (und unter Berücksichtigung dermöglichen individuellen SchwankungendieserSchwelleumca.10-15dB)einZusam-menhang zwischen dem physikalischenReizdurchdenInfraschalleinerWindener-gieanlageundeinerextraauralenWirkungkaumwahrscheinlich.WiedieAbbildungen1, 2 und 4 zeigen, liegt der durchWinde-nergieanlagen abgegebene Infraschall –anders als der tieffrequente Schall – auchunter Berücksichtigung der individuellenWahrnehmungdeutlichmehrals15dBun-terhalbderWahrnehmungsschwelle.

In einer Studie, die gesundheitliche Bela-stungen beim Menschen durch hörbarenSchalluntersuchthat,konntenkeineSymp-tome, wie z. B. Schwindel, gefunden wer-den,dieeindeutigmitInfraschallwirkungeninVerbindunggebrachtwerdenkonnten19.Auch die UBA-Machbarkeitsstudie zeigtkeine Untersuchungen auf, die gesund-heitliche Belastungen ausschließlich aufInfraschall zurückführen. Einwissenschaft-

lich eindeutiger Zusammenhang zwischenInfraschall durch Windenergieanlagenund gesundheitlichen Belastungen ist da-her bei der derzeitigen Befundlage nichtherstellbar. Daher kommt der umweltme-dizinischen Begleitforschung eine zen-trale Rolle zu, um gesundheitliche Folgenbesser abschätzen zu können und damitden vorsorgenden Gesundheitsschutz zuverbessern. Hierbei sollen insbesondereMenschen berücksichtigt werden, die be-sonders empfindlich auf äußerliche Ein-wirkungen reagieren. Darüber hinaus istdieseForschungwichtig,dabisheraktuellenationale und internationale ForschungennochkeinebeweiskräftigenErgebnisseausLangzeitstudienerbrachthaben.

In einer komplexen Umwelt ist es sehrschwierig zu trennen, welche SymptomeaufwelcheUrsachen zurückzuführen sind.DiesstelltdieWissenschaftvorbesondereHerausforderungen. Untersuchungen zei-genauf,dassauchumweltpsychologischeAspekte indiesenZusammenhängenhäu-figeineRollespielenkönnen.SokanndasPhänomeneinerverändertenUmweltz.B.durch die Errichtung vonWindenergiean-lagenauchzunegativenErwartungenunddannzunegativenEffektenführen20.

Die Bedeutung des Abstands zu Windenergieanlagen in Bezug auf Infraschall

Grundsätzlichistfestzustellen,dasssichderSchalldruckpegel mit zunehmendem Ab-stand zur Quelle verringert (siehe Kapitel4.3).InderUBA-Machbarkeitsstudiesindje-dochbewusstkeineEmpfehlungenfürkon-krete Mindestabstände in Bezug auf Infra-schallaufgeführt,dadielokaleAusbreitungvon Infraschall nur schwer vorhergesagtwerden kann. Genaue Aussagen könntennur Messungen in der konkreten SituationvorOrtliefern.EinejeweiligeEinzelmessung

19 Pohl,J.,Gabriel,J.&Hübner,G.(2014).UntersuchungderBeeinträchtigungvonAnwohnerndurchGeräuschemissionenvonWindenergiean-lagenundAbleitungübertragbarerInterventionsstrategienzurVerminderungdieser.

20 ebenda

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5.2 Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen 19

wird jedoch aufgrund der aktuellen Fak-tenlage als nicht erforderlich angesehen,da alle bisherigen Messungen von Infra-schalldurchWindenergieanlagenergebenhaben, dass der Infraschallpegel schon ingeringenEntfernungenweitunterhalbderWahrnehmungsschwellebleibt.

Legt man die bisher bekannten wissen-schaftlichen Erkenntnisse und Messer-gebnisse von Infraschall durch Wind-energieanlagenzugrunde,istausSichtderExpertinnen und Experten der in HessenfestgelegteMindestabstandvonWindener-gieanlagen zum Siedlungsrand (1.000 m)daher im SinnederVorsorgegegen Infra-schallausheutigerSichtausreichend21.

Internationale Studien zu Infraschall durch Windenergieanlagen

Auch eine Vielzahl internationaler Studienbeschäftigt sich mit Infraschall von Win-denergieanlagen. Diese Studien sind denExpertinnen und Experten bekannt. Sieweisen darauf hin, dass diese aufgrundunterschiedlicher Methodik und Herange-hensweisen,zumTeilunzureichenderDoku-mentationderForschungsdesignsoder lo-kalenBesonderheitennichtohneWeiteresuntereinanderodermitdeutschenStudienvergleichbarsind.

EinedieserStudienbeschreibtbeispielswei-se Reaktionen des Innenohrs durch Infra-schallauchunterhalbderHörschwelle22.Die-se Erkenntnisse wurden im Tierversuch anMeerschweinchen gewonnen und können

lautdenExpertinnenundExpertennichteinszueinsaufdenMenschenübertragenwer-den.AuchisthierdiegesundheitlicheRele-vanzungeklärt:Dennmesstechnischerfass-bare Effekte müssen nicht zwangsläufig zugesundheitlichenAuswirkungenführen.

Das oft zitierte „Wind-Turbinen-Syndrom“– ein Begriff eingeführt von Dr. Nina Pier-pont, USA – beschreibt Symptome einesKrankheitsbildes,dasbeiMenschenauftre-tenkönnensoll,dieinderNähevonWind-energieanlagenwohnen.Hierbeihandeltessich lautAussagederExpertinnenundEx-pertenvorallemumeinemedizinischeFall-beschreibung,dienochkeinenRückschlussaufursächlicheZusammenhänge zwischenWindenergieanlagen und den beschrie-benen Symptomen auf Bevölkerungsebe-ne zulässt. Die Studie wurde bisher nichtinFachmedienpubliziertund istderzeit inderFachweltnichtanerkannt.Siebietetje-doch zumindestAnhaltspunkte fürweitereUntersuchungenangroßenStichproben,indenendieMessungvonInfraschallundtief-frequentem Schall mit der Befragung vonAnwohnernkombiniertwerdensollte.

EineaktuelleVeröffentlichungausAustrali-enkönntedaraufHinweisegeben,dasseszu Lärmbeschwerden durch Windenergie-anlagenkommt,obwohlalleRichtlinienundRichtwerteeingehaltenwurdenundandereLärmquellen nicht vorhanden sind. Mögli-cherweise spielen GeräuscheigenschafteneineRolle,diemitdenbisherverwendetenMessgrößen nicht erfasst werden23. Aller-dingsmuss hierbeachtetwerden,dass es

21 ZuempirischenBefundenzurAbstandsfragesieheauch:Hübner,G.&Pohl,J.(2015).MehrAbstand–mehrAkzeptanz?

22 Salt,A.N.&Kaltenbach,J.A.(2011).Infrasoundfromwindturbinescouldaffecthumans.

23 AcousticGroup(2014).Theresultsofanacoustictestingprogram–CapeBridgewaterwindfarm(44.5100.R7:MSC).Liliyfield,NSW,Australia:TheAcousticGroup.

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5.2 Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen 20

sichumeineFallstudiemiteinemsehrge-ringenUntersuchungsumfang(sechsPerso-nen indreiHäusern)handeltunddieörtli-chenBedingungennichtohneWeiteresaufDeutschland übertragen werden können.DieAutorenderStudieselbstsehenkeinenAnlassfürdieÜberarbeitungderGesetzes-und Genehmigungslage. Die Ergebnissewerdenvonihnenausdrücklichkritischbe-trachtetundalsvorläufigbezeichnet24.DieStudiegibtjedochHinweiseaufThemenfürweitere,vertiefendeUntersuchungen.

InDänemarkwurdeAnfang2014eineetwadreijährigeStudiezurBeziehungvonLärmdurch Windenergieanlagen und Auswir-kungenaufdieGesundheitimAuftragdesMinisteriums für Klima, Energie und Bauund desMinisteriums für Gesundheit undPrävention begonnen. Da es anhand derexistierendenwissenschaftlichenGrundlagekeinenBelegdafürgibt,dassWindräderne-gativeAuswirkungenaufdieGesundheitha-ben,hatdasdänischeMinisteriumfürKlima,

EnergieundBaubekanntgegeben,dassdiePlanung vonWindrädernwährenddesUn-tersuchungszeitraums fortgesetzt werdenkann. Manche Kommunen warten mit derPlanungab,bisdasErgebnisderStudievor-liegt,vieleKommunenplanenaberweiterhindenAusbauvonWindkraft.Dasheißt,dassder Ausbau der Windkraft nicht stagniert.Das Anfang des Jahres 2015 in deutschenMedien und im Internet viel zitierte „däni-sche Moratorium“ existiert nicht. Das bele-genauchaktuelleZahlen:ImJahr2014wur-denOnshore-WindenergieanlagenmiteinerKapazitätvon106MWerrichtetundAnlagenmit einer Kapazität von insgesamt 29 MWdemontiert.DerRückgangbeimAusbauimVergleich zum Jahr 2013 kann unter ande-rem durch veränderte Tarifbestimmungenseitdem1.Januar2014begründetwerden.Das Kompetenzzentrum für Landwirtschaftund Pelztiere kann Berichte über negativeAuswirkungenfürdieProduktionvonNerzen–selbstbeieinemAbstandvonnur200Me-ternzuWindrädern–nichtbestätigen.InDä-

Abbildung4:VergleichunterschiedlicherQuellenundSituationenhinsichtlichInfraschallundtieffrequen-tenGeräuschenvon2bis100Hz.DerSchallpegelwirdalslinearerTerzpegel,d.h.unbewertetindBange-geben.(Quelle:DatendesLUBWZwischenberichtsMessprojekt2013-2014,Seite11,eigeneDarstellung)

24 DievondenAutorenselbstvorgenommenenEinschränkungenfehlenz.T.ineinerinDeutschlandimInternetverbreitetenZusammenfassung.

FrequenzinHz

LinearerTerzpegelindB

Wahrnehmungsschwelle

Pkwinnen,Fensterzu

Straßenverkehr,Verkehrsmenge3300Kfz/h

WEABY,1MW,Abstand200mWind6m/s

WEA1,2MW,Abstand150mWind6,8m/s

WEA4,3MW,Abstand180mWind5,5m/s

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5.2 Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen 21

nemark gilt derzeit eine 4H-Abstandsrege-lung25,alsoeinAbstand,derdervierfachenHöhederWindenergieanlageentspricht(ca.800Meter).

Windenergieanlagen im Vergleich zu anderen Infraschallquellen und Formen der Strom- und Wärmeer-zeugung

Die Erhebungen im Rahmen derUBA-Machbarkeitsstudiehabenu.a.er-geben,dassamhäufigstenAnlagenderStrom- und Wärmeerzeugung und desEnergietransports zu Beschwerden überInfraschall und tieffrequente Geräuscheführten(33%derFälle).Diehäufigstege-nannte Quelle sind Wärmepumpen mit9,3 %. Auch Biogasanlagen (8,4 %) undBlockheizkraftwerke (6,5 %) liegen deut-lichvorWindenergieanlagen,die in3,3%derregistriertenFällezuBeschwerdenge-führthaben26.

Die Messungen in Baden-Württembergzeigen, dass auch vom StraßenverkehrInfraschall und tieffrequente Geräuscheausgehen, die mit den Messwerten beiWindenergieanlagen vergleichbar sindodersogardarüber liegen.DiehöchstenPegel von Infraschall wurden im Innen-raum einesmit 130 km/h fahrendenMit-telklasse-Pkws gemessen und liegen ummehrereGrößenordnungenüberdenan-sonstenimStraßenverkehroderanWind-energieanlagengemessenenWerten27.

Frau Prof. Herr und Frau Prof. Hornbergregten an, die Diskussion auch aus um-weltmedizinischer Sicht vor dem Hinter-grund anderer Energieformen zu führen.Ein Vergleich der Windenergie mit an-deren Formen der Strom- undWärmeer-zeugung aus umweltmedizinischer Sicht

zeigt,dassbeispielsweisedienachgewie-senengesundheitlichenBelastungenvonFeinstaub durch Kohlekraftwerke oderdasRisikoradioaktiverBelastungendurchKernkraftwerke deutlich größer sind, alsdiemöglichenRisiken,dievonInfraschallder Windenergieanlagen ausgehen. DadieGesellschaft sich fürbestimmteEner-gieformen entscheiden muss, kann dieseinEntscheidungskriteriumsein.

Forschungsbedarf zur gesundheit-lichen Relevanz von Infraschall

Bei den Themen Infraschall und tieffre-quenteGeräuschesehendieExpertinnenund Experten nach wie vor grundlegen-denForschungsbedarf, insbesonderemitBlick auf den vorbeugenden Gesund-heitsschutz. Sie fordern, Infraschall, tief-frequenten Schall und hörbaren Schallausumweltmedizinischerundumweltpsy-chologischer Perspektive gemeinsam zubetrachten und dabei auch das Zusam-menwirken von Erschütterungen (durchKörperschall) und Luftschall28 sowie be-sondere zeitlicheVerläufe von Expositio-nen in dieUntersuchungen einfließen zulassen. Das Umweltbundesamt und dasBundesministerium für Wirtschaft undEnergie (BMWi) habendazu Forschungs-projekteausgeschrieben.

In der UBA-Machbarkeitsstudie zu Wir-kungen von Infraschall wird ein For-schungsdesign vorgeschlagen, bei demineinerFeldstudiezweivonihrerWirkzeitverschiedene künstliche Quellentypen(Schall/Erschütterungen, Infraschall/tief-frequenteGeräusche/Hörschall)erforschtwerdensollen,zumBeispieleinSägewerk(temporäreExposition)undeinBlockheiz-kraftwerk oder eine Windenergieanlage(füreineDauerexposition)29.

25 Quelle:MitteilungderDänischenBotschaftBerlin(April2015)(sieheauchhttp://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/249729/).

26 Krahé,D.,Schreckenberg,D.,Ebner,F.,Eulitz,C.&Möhler,U.(2014),Umweltbundesamt(Hrsg.):MachbarkeitsstudiezuWirkungenvonInfraschall

27 LandesanstaltfürUmwelt,MessungenundNaturschutzBaden-Württemberg(Hrsg.)(2014):TieffrequenteGeräuscheundInfraschallvonWindkraftanlagenundanderenQuellen

28 SieheKapitel4.3AusbreitungundMessung

29 Krahé,D.,Schreckenberg,D.,Ebner,F.,Eulitz,C.,Möhler,U.(2014),Umweltbundesamt(Hrsg.):MachbarkeitsstudiezuWirkungenvonInfraschall

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5.2 Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen 22

NachAnsichtvonHerrnProf.Krahésolltendie Forschungen auch genutzt werden,umtechnischeMaßnahmenzuentwickeln,mit denen die Emissionen tiefer Frequen-zen von Windenergieanlagen gemindertwerdenkönnen.BishierzuErgebnissevor-liegensowiemehrErkenntnissezuWirkun-genvonGeräuschenbekanntsind,dievonWindenergieanlagen ausgehen, empfiehltHerrProf.Krahé,diesenur ineinemgrößt-möglichenAbstandzurWohnbebauungzuerrichten.

AusSichtvonFrauProf.Herr führtderBe-trieb von Windenergieanlagen in den re-levanten Abständen zu Immissionsortenzu keiner wesentlichen Erhöhung der In-fraschallexposition, was auch das aktuelleMessprogramm der LUBW gezeigt hat30.Auf Basis dieser Erkenntnisse erscheinenWindenergieanlagendahernichtgeeignet,um gesundheitliche Wirkungen spezifischvonInfraschallzuuntersuchen.

Trotz des grundsätzlich benannten For-schungsbedarfs hinsichtlich der Wirkun-gen des Infraschalls liefern die aktuellenErkenntnisse und vorliegenden Daten ausSicht der Expertinnen und Experten keinehinreichendbelastbarenBefundezumThe-maInfraschallbeiWindenergieanlagen,dieklar füreineGesundheitsgefährdungspre-chen.

30 LandesanstaltfürUmwelt,MessungenundNaturschutzBaden-Württemberg(Hrsg.)(2014):TieffrequenteGeräuscheundInfraschallvonWindkraftanlagenundanderenQuellen

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Rechtliche Rahmen-bedingungen und

Vorsorge

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6 Rechtliche Rahmenbedingungen und Vorsorge 24

6 Rechtliche Rahmenbedingungen und Vorsorge

Die Bewertung und Beurteilung von tief-frequenten Geräuschen erfolgt derzeit inDeutschland nach der Technischen Anlei-tungzumSchutzgegenLärm (TALärm) inder Fassung von 1998 zusammen mit derDIN 45680 „Messung undBewertung tief-frequenter Geräuschimmissionen in derNachbarschaft“ von 1997. Ein Entwurf zurÜberarbeitungderDIN45680liegtvor31.

RechtlicherAusgangspunkt fürdenSchutzvorSchallimmissionenistdasimGrundge-setz verankerte „Recht auf körperlicheUn-versehrtheit“. Dieses Grundrecht wird imBundes-Immissionsschutzgesetz(BImSchG)alsSchutzgrundsatzundVorsorgegrundsatzkonkretisiert.AufBasisdiesesGesetzesundder zugehörigen Verordnungen und Ver-waltungsvorschriften werden die Geneh-migungsverfahrenfürWindenergieanlagenundandereindustrielleBauvorhabendurch-geführt.DieTA Lärm ist dabei dieVerwal-tungsvorschrift, diedengenauenUmgangmit Schallemissionen von gewerblichenAnlagenregelt,wozuauchWindenergiean-lagen zählen. Für tieffrequente Geräuschegibtes inderTALärmdieNr.7.3,wonachdieFrage,obschädlicheUmwelteinwirkun-gen durch tieffrequenten Schall vorliegen,imWege einer Einzelfallbetrachtung unterBerücksichtigung der örtlichen Verhältnis-sezubeantworten ist.Nr. 1.5desAnhangsderTALärmverweistergänzendaufdieDIN45680.DieimBeiblatt1dieserDINgenann-tenAnhaltswertesindderzeitdieentschei-dendenWerte,wenn es umdie Regelungvon schädlichen Umweltwirkungen durchtieffrequente Geräusche geht. An diesenWertenorientierensichdieGenehmigungs-behördenundauchdieGerichte.

EineweitergehendeRegelung fürdenBe-reichdes Infraschallsbestehtderzeitnicht.Der Gesetzgeber betrachtet die im Bun-des-Immissionsschutzgesetz und der TALärmniedergelegtenRegelungenbisheralsausreichend imSinnevonSchutzundVor-sorge gegen Schallimmissionen. Aus derRechtsprechungistbislangkeinrechtskräf-tigabgeschlossenerFallzurGenehmigungvonWindenergieanlagenbekannt, in demdasArgumenteinerBeeinträchtigungoderGesundheitsschädigung durch Infraschallzu einer Ablehnung einer Genehmigunggeführthat–wederinBezugaufWindener-gieanlagennochinBezugaufandereBau-vorhaben.

Dass die Rechtsprechung sich ausschließ-lich auf Außenwerte stützt, liegt nach An-sichtvonProf.Krahédaran,dasseineProg-nosebezüglichImmissionenvonInfraschallinsbesondere inGebäuden kaummöglichist.DieseAnsichtkannHerrDr.Stapelfeldtaufgrund der vorliegenden Rechtspre-chung nicht bestätigen. Es gibt aus seinerSicht keinerlei Anhaltspunkte dafür, dassfehlendePrognosemöglichkeiteneinGrundfür die ablehnende Haltung der Gerichtebei Klagen gegen Windenergieanlagenseinkönnten.VielmehrgehtdieRechtspre-chungdavonaus,dasseskeinebelastbarenErkenntnisse für schädliche Umwelteinwir-kungendurchInfraschallvonWindenergie-anlagengibt,wenndieImmissionsrichtwer-te(Nr.6.1TALärm)eingehaltenwerden.

Auch die Genehmigungsbehörde selbsthat rechtlich gesehen nach dem Bun-des-Immissionsschutzgesetz keine Ermes-sungsspielräume:Siehateineandasgel-tendeRecht gebundeneEntscheidung zutreffenundkannkeineeigenenVorgabenoderForderungenzumBeispielimBereichInfraschallerheben.DerAntragsteller(An-lagenbetreiber) hat einen Anspruch aufeineGenehmigung,wennerallegesetzli-chenVoraussetzungenerfüllt. SowohlGe-nehmigungsbehörden als auch Gerichte

31 Krahé,D.&Borgmann,R.(2012).EntwurfzurÜberarbeitungderDIN45680.DAGA2012.

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6 Rechtliche Rahmenbedingungen und Vorsorge 25

sind deshalb derzeit nicht die richtigenAdressaten, um das Thema Infraschall zudiskutieren.

DerGesetzgeber könnte allerdings – überdasbisherigeMaß–vorsorgend tätigwer-den und beispielsweise andere Abstands-regelungen erlassen oder spezielle Infra-schallprüfungenfordern,istdazuabernichtverpflichtet.MomentangehtderGesetzge-ber allerdings davon aus, dass die bishergeltenden Normen nach gesicherten Er-kenntnissenausreichendsind,umdemVor-sorgeprinzipunddemRechtaufkörperlicheUnversehrtheitRechnungzutragen.InHes-sen wirdmit der 1.000Meter Mindestab-standsregelung von Windenergieanlagenzum Siedlungsrand bei dem derzeitigenErkenntnisstand aus Sicht der Expertinnenund Experten das Vorsorgeprinzip bereitsausreichendangewandt.

Im Immissionsschutzrecht bestehen soge-nannte dynamische Betreiberpflichten, diedazuführen,dassderBetreiberauchnach-träglicheAnordnungenbefolgenmuss.Da-von ist inderVergangenheitbereits inan-deremZusammenhangGebrauchgemachtworden. Sollte also eine auf gesichertenwissenschaftlichen Erkenntnissenberuhen-de,neueEinschätzungdesGesetzgebersinBezugaufInfraschallerfolgen,müsstensichauch alle bestehendenAnlagen –mit ent-sprechenden Übergangsfristen – an mög-licheneueGrenz-oderVorsorgewertehal-ten,soweitdiesverhältnismäßigist32.

Eine umfassende Begleitung der techni-schen Entwicklungen durch die Wissen-schaft ist daher wichtig, um Erkenntnissezugewinnenundabzusichern,diedannalsGrundlagefüreineDiskussionübergesetz-licheRegulierungenherangezogenwerdenkönnen.

32 gemäßNr.5.1TALärm

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Zusammenfassung

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7 Zusammenfassung 27

7 Zusammenfassung

Was ist Infraschall? Infraschall istSchallun-terhalbdesnormalenHörbereichsdesMen-schen mit einer Frequenz unter 20 Hz. Eshandelt sich somitumsehr tiefeTöne.Auf-grund seiner hohen Wellenlänge wird Inf-raschall von Schutzwällen oder Gebäudenkaumgedämpft.EineAbnahmedesSchall-druckpegels erfolgt daher vor allem durchdieEntfernung.

Wo kommt Infraschall vor? InderNaturwirdInfraschall durch schwere, bewegte Mas-senwieLuftundWasser,TurbulenzenoderResonanzphänomene erzeugt. NatürlicheQuellensindz.B.Wind,Gewitter,dieMee-resbrandungundErdbeben.DerMenschhatzusätzlich zahlreiche künstliche Infraschall-quelleninseinerUmweltgeschaffenwiez.B.Klima- und Lüftungsanlagen, Umspannwer-ke, Kraftfahrzeuge, Pumpen, Lautsprecher-systeme sowie Biogas- und Windenergie-anlagen.Windenergieanlagen stellen somiteine von vielen Quellen in unserer Umge-bungdar.

Wie nimmt der Mensch Infraschall wahr?DassensitivsteWahrnehmungsorganfür In-fraschallistdasOhr(auraleWirkungen).BeideutlichhöherenSchalldruckpegelnkannIn-fraschallaberauchdurchandereKörpertei-lewiez.B.inLunge,NaseoderStirnhöhlenalsVibrationundPulsationwahrgenommenwerden (extraaurale Wirkungen). Je tieferdieTöne,desto lautermüssen sie sein, umdie Hör- oderWahrnehmungsschwellen zuüberschreiten,d.h.vomMenschenwahrge-nommenwerdenzukönnen.

Welche Auswirkungen hat Infraschall auf die Gesundheit?InfraschallkannbeisehrhohenSchalldruckpegeln schädliche Auswirkun-genaufdiemenschlicheGesundheithaben.ZunehmendeMüdigkeit undAbnahmederAtemfrequenzgeltenbeispielsweisealsge-

sicherte Infraschallwirkung. Sie treten nachaktuellenErkenntnissenbeimMenschenerstauf, wenn die Hörschwelle bei den jeweili-genFrequenzenüberschrittenwird.

Wieviel Infraschall geht von Windenergie-anlagen aus? Windenergieanlagen erzeu-genbereitsdeutlichvordemErreichendergesetzlichen Mindestabstände nur Infra-schalldruckpegel, die weit unterhalb derHör-oderWahrnehmungsschwellen liegen.Nach aktuellen Messungen unterschreitetInfraschall durch Windenergieanlagen be-reitsbeiAbständenvon150bis300MeterndeutlichdieWahrnehmungsschwelleundistsomitdurchdenMenschennichtwahrnehm-bar.VerschiedeneMessungeninAbständenvon600,700und1.200Meternhabenge-zeigt,dassder InfraschallderAnlagekaumnoch vomHintergrundrauschen (z. B. Infra-schalldurchWind)zuunterscheidenist.

Macht Infraschall durch Windenergiean-lagen krank? Da die festgestellten Infra-schalldruckpegel bereits bei niedrigenEntfernungenweitunterhalbderWahrneh-mungsschwelle des Menschen liegen, ha-bensiekeinenegativenWirkungenaufdiemenschlicheGesundheit.Esgibtbisherkei-newissenschaftlichabgesichertenStudien,diezeigen,dass InfraschallauchunterhalbderHör-oderWahrnehmungsschwellege-sundheitlicheWirkungenhabenkann.

Besteht noch Forschungsbedarf? GeradeimSinnedes vorbeugendenGesundheits-schutzessolltenochmehrbeidenThemenInfraschallundtieffrequenteGeräuschege-forscht werden. Hierbei sollten die künst-lichen Quellen von Infraschall sowie dasZusammenwirken von tieffrequenten undhörbaren Geräuschen berücksichtigt wer-den.

Reichen die vorhandenen wissenschaft-lichen Erkenntnisse aus? Trotz des be-nannten Forschungsbedarfs sind sich dieExpertinnen und Experten einig, dass die

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7 Zusammenfassung 28

aktuellen Erkenntnisse und vorliegendenDaten keine hinreichend belastbaren Be-fundezumThemaInfraschallbeiWindener-gieanlagenliefern,dieklarfüreineGesund-heitsgefährdungsprechen.

Reicht die aktuelle Rechtslage zur Risiko-vorsorge aus?BeiderFestlegungderent-sprechendenAnhalts- undGrenzwerte hatderGesetzgeberauchFragenzurGesund-heitsvorsorge berücksichtigt und bisherbezüglich Infraschall keine Anhaltspunktegesehen, die geltenden Grenzwerte undRegelungenzuverändern.

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Publikationen und Quellen

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8PublikationenundQuellen 3030

8 Publikationen und Quellen

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Eulitz,C.,Möhler,U.&Schröder,M. (inErarbeitung).Laufendes Vorhaben „Ermittlung und Bewertung tieffre-quenter Geräusche in der Umgebung von Wohnbebauung“.

Fronz,W.,Piorr,D.&Kindel,R.(2002),LandesumweltamtNordrhein-Westfalen(Hrsg.).Materialien Nr. 63 Winde-nergieanlagen und Immissionsschutz.

Hübner,G.&Löffler,E.(2013).Wirkungen von Windkraftanlagen auf Anwohner in der Schweiz: Einflussfaktoren und Empfehlungen.Halle(Saale):InstitutfürPsychologiederMartin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg.

Hübner,G.&Pohl,J.(2010).Akzeptanz und Umweltverträglichkeit der Hinderniskennzeichnung von Windener-gieanlagen. Abschlussbericht zum BMU-Forschungsvorhaben (FKZ: 03MAP134).Halle (Saale): Institut fürPsy-chologiederMartin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg.

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Herausgeber HAHessenAgenturGmbHimAuftragdesHessischenMinisteriumsfürWirtschaft,Energie,VerkehrundLandesentwicklung

Stand:Mai2015

Gestaltung:LABOR–AgenturfürmoderneKommunikationGmbH

Redaktion:IFOKGmbH

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