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Fachhochschule Kaiserslautern University of Applied Sciences Campus Kaiserslautern I • Morlauterer Straße 31 • 67657 Kaiserslautern Tel. (06 31) 37 24-2-0 • Fax (06 31) 37 24-2105 • http://www.fh-kl.de Campus Kaiserslautern II • Schoenstraße 6 • 67659 Kaiserslautern Tel. (06 31) 37 24-2-0 • Fax (06 31) 37 24-2105 • http://www.fh-kl.de Campus Pirmasens • Carl-Schurz-Straße 10-16 • 66953 Pirmasens Tel. (06331) 24 83-0 • Fax (06331) 24 83-44 • http://www.fh-kl.de Campus Zweibrücken • Amerikastraße 1 • 66482 Zweibrücken Tel. (0631) 3724-5-0 • Fax (0631) 3724-5105 • http://www.fh-kl.de

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Fachhochschule KaiserslauternUniversity of Applied Sciences

Campus Kaiserslautern I • Morlauterer Straße 31 • 67657 KaiserslauternTel. (0631) 37 24-2-0 • Fax (0631) 37 24-2105 • http://www.fh-kl.de

Campus Kaiserslautern II • Schoenstraße 6 • 67659 KaiserslauternTel. (0631) 37 24-2-0 • Fax (0631) 37 24-2105 • http://www.fh-kl.de

Campus Pirmasens • Carl-Schurz-Straße 10-16 • 66953 PirmasensTel. (06331) 24 83-0 • Fax (06331) 24 83-44 • http://www.fh-kl.de

Campus Zweibrücken • Amerikastraße 1 • 66482 ZweibrückenTel. (0631) 3724-5-0 • Fax (0631) 3724-5105 • http://www.fh-kl.de

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CAMPUS KAISERSLAUTERN · PIRMASENS · ZWEIBRÜCKEN

RUNDSCHAUDER FACHHOCHSCHULE KAISERSLAUTERN

AUSGABE 3/2011

ISSN 1867-9420

Mehr als 40 neue Projektstellen durch erfolgreiche Mitteleinwerbung

40 Jahre Fachhochschule – Die Fachhochschule Kaiserslautern im Wandel der Zeit

Zweibrücker entwickeln neuartiges System zum Test von Krebsmedikamenten

Studieren und weiterhin Geld verdienen

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit dem Star t des Wintersemesters 2011/2012 gehen ander Fachhochschule Kaiserslautern viele Veränderungeneinher. Als Hochschule, die den Servicegedanken für ihreStudierenden in zentraler Rolle sieht und hier noch attrak-tiver werden will, haben wir einen Meilenstein erreicht: Mitder erfolgreichen Einwerbung von Mitteln aus dem Hoch-schulpakt, dem von Bund und Ländern getragenen „Quali-tätspakt Lehre“ und der BMBF-Ausschreibung „Aufstieg durchBildung“ konnten wir mehr als 40 Projektstellen für über50 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen, die fürunsere Studierenden kompetente Begleiter auf ihrem Wegins und durchs Studium, aber auch bei ihrem Einstieg insBerufsleben sein werden. Einige der neuen Mitarbeiter ha-ben schon ihre Arbeit aufgenommen und wir begrüßen siean dieser Stelle recht herzlich.

Gleichzeitig erhöht sich das Angebot zukunftsorientier terStudiengänge in den Fachbereichen. Mit dem Star t von dreiberufsbegleitenden Studiengängen im Fachbereich „Ange-wandte Ingenieurwissenschaften“ öffnet sich die Hochschuleauch in den ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen fürneue Zielgruppen, so wie dies in der Betriebswir tschaftbereits vor ca. zwei Jahren erfolgt ist. Die bemerkenswer teSteigerung von kooperativen Promotionen in den vergan-genen Monaten und der damit verbundene Aufbau von Arbeitsgruppen auf innovativen Feldern der angewandtenWissenschaften ist ein weiterer Anlass, optimistisch in dieZukunft der Hochschule zu blicken, wie Sie ebenfalls indiesem Heft lesen können.

Vor nunmehr 40 Jahren wurde die Fachhochschule Rhein-land-Pfalz gegründet, die aus den Ingenieur- und anderenFachschulen des Landes hervorgegangen ist. Dies ist in die-sem Heft eine naheliegende Gelegenheit für einen kurzenhistorischen Rückblick auf die damit verbundene 40jährigeGeschichte der Akademisierung der Ausbildung und Wei-terentwicklung an unserer Hochschulform.

Wie viel in dieser Zeit erreicht wurde, dokumentier t indiesem Heft nicht zuletzt auch die Tatsache, dass sowohlunsere Studierenden als auch die Professorinnen und Pro-fessoren auf allen Kontinenten unterwegs sind, um denakademischen Austausch zu pflegen und neue Kooperatio-nen etwa aus Indien, Finnland, Argentinien oder Australienmitzubringen. Lesen Sie auch dazu mehr in dieser Ausgabe.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre, frohe Fest-tage und einen guten Star t ins Jahr 2012.

Ihr

Prof. Dr. Konrad WolfPräsident der Fachhochschule Kaiserslautern

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EDITORIAL

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EntwicklungenMehr als 40 neue Projektstellen durch erfolgreiche Mitteleinwerbung 4 - 5

40 Jahre Fachhochschule Die Fachhochschule Kaiserslautern im Wandel der Zeit 6 - 7

Gemeinsam für mehr Frauen in MINT: FH Kaiserslautern tritt dem Nationalen Pakt bei 8

Aufstieg durch Bildung – Kaiserslauterer Hochschulen bieten passgenaue Möglichkeiten zur Weiterbildung an 9

1432 Neueinschreibungen im Wintersemester 2011/2012 10

Zweibrücker entwickeln neuartiges System zum Test von Krebsmedikamenten 12 - 13

Aus Forschung und Lehre Promovieren an der FH Kaiserslautern Doktoranden aus dem Forschungsschwerpunkt Integrierte Miniaturisierte Systeme (IMS) 13 - 14

EU-Projekt zur Erstellung Europas größter Datenbank fur Nanotechnologie erfolgreich abgeschlossen 14 - 15

Angewandte Statistik Umfrage zur OB-Wahl in Zweibrü� cken 16 - 17

Unternehmertum bei Studierenden in China und Deutschland ICSB World Conference 2011 in Stockholm 18 - 19

VCRP goes Open-Source – E-Learning mit dem LMS OLAT 8. LMS-Konferenz RLP am 25.8.2011 19 - 20

Studieren und weiterhin Geld verdienen 21

VirtualFASHIONreality Mode fü� r die Zukunft 22 - 23

Exkursion der Informatik-Masterstudenten zu Mercedes-Benz 23

Rund ums StudiumInformationskompetenz fur die Wissensvermittlung Neues Projekt in der Hochschulbibliothek 24 - 25

Auch brillante Arbeiten brauchen etwas Marketing 25

„Was kann ich tun, damit ich eine gute Arbeit schreibe?“ Ein Wahlfach für die literarischen Koryphäen? 26

Aktuelles aus dem Gründungsbüro: SummerSchool, die dritte 27Interview mit Vizepräsident Schmidt zur SummerSchool 27 - 28Shopso – oder „wie Grü� ndungsideen fu� r die SummerSchool entstehen“ 28 - 29

Innenarchitekten bereichern Tag des offenen Denkmals 2011 29

Zweibrücker Studierende auf großer Fahrt 30

Praktikum als Firmenchefs 31 - 33

Kunstpreis der Stadtsparkasse Kaiserslautern 2011 Skulpturen für den Studiengang Innenarchitektur 33

Weinstudium in Italien 34 - 35

Unter den drei Besten beim Wettbewerb Dachwelten 2011 36

DAAD-Preis 2011 37

Mathematik-Vorkurs WS 2011/2012 – wie immer sehr gut nachgefragt! 38 - 41

Traumhafte Strände und bittere Armut – Kenia mal nicht als Pauschalreise 42 - 43

Semesterauftakt beim dualen Studiengang Weinbau 43

Auslandssemester in Helsinki – „Learn for your life!“ 44

Der Fachschaftsrat Bauingenieurwesen spielt Nikolaus 45

Alumni Lob und Anerkennung für besondere Leistungen Kreissparkassen-Stiftung für die Fachhochschule übergibt Preise 46

Getriebesteuerung des neuen BMW „Vision Efficient Dynamics“ kommt von FH-Absolvent 47

50 Jahre Ingenieurexamen 48

Event in neuer Location Festveranstaltung der Studiengänge Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen/MB 49 - 53

Rundschau 3/2011

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INHALTSVERZEICHNIS

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Ausblick

In der nächsten Ausgabe der FH Rundschau erwartenSie u.a. folgende Themen:

Neuer Studiengang Angewandte Pharmazie

Neue Werbekampagne zur Gewinnung Studierender

Neue Projektstellen an der FH

Wir freuen uns, wenn Sie wieder vorbei blättern.

Herzlichstdie Redaktion

Impressum

Herausgeber:Der Präsident der Fachhochschule Kaiserslautern

Redaktion:Elvira Grub M.A. (egr)Telefon (0631) [email protected]

Redaktionelle Mitarbeit: Elisabeth Ott, Christiane Barth M.A.

Beiträge von weiteren Autorinnen und Autoren sind namentlich gekennzeichnet und geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Pressetexte der Fachhochschule Kaiserslautern sind mit (fh) gekennzeichnet.

Sind keine Bildquellen angegeben, Fotos von privat.

Wir danken allen Autorinnen und Autoren.

Ausgabe 3/2011Erscheinungsweise: drei Ausgaben pro Jahr

Anzeigenpreise/Mediadaten unter www.fh-kl.de/rundschauoder bei der Redaktion

Gestaltung: Agentur Barth, Marketing, Kommunikation und Design GmbH

Druck: Kerker Druck

Titelbild: Durchblick – Detail einer studentischen Arbeit aus dem Studiengang Innenarchitektur (Foto: Nicole Ulrich)

ISSN 1867-9420

FH RUNDSCHAU 3/2011 3

INHALTSVERZEICHNIS

Offene FH Das „Nachhaltigkeits-Puzzle“ Kinder lernen Nachhaltigkeit an der FH 54

Erste Beach Boule „Weltmeisterschaft“ 2011 FH Campus Pirmasens 55

Neue Partnerschaft in Indien 56 - 57

Kooperationen mit argentinischen Universitäten weiter vertieft 57 - 58

Fairness-Experiment in Pittsburgh (USA) vorgestellt 59

Kooperationsreise nach Sydney bringt Kontakte für Fachbereich Bauen und Gestalten 60 - 62

Gäste aus St. Petersburg zu Besuch im Studiengang Bauingenieurwesen 62 - 64

Informationen aus erster Hand BIB Pirmasens 2011 65

Besuch von chinesischen Studierenden der Partneruniversität Shanghai Dianji Universität 66 - 67

Eine Sauna im Turm Gastvorlesungen in Helsinki 67 - 68

FH präsentiert sich auf der BUGA 69 - 70

Schüler lassen es unter Wasser blitzen Chemische Experimente und Mitmachversuche am Campus in Pirmasens 70

Zweibrücker auf wissenschaftlicher Tagung in Budapest 71

Personen, Preise, EhrungenErnennungen: Prof. Dipl.-Ing. Brigitte Al Bosta 72

Prof. Dipl.-Des. Stefan Hofmann 72Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer 73Prof. Dr. Peter Heidrich 73Prof. Dr. Gerd Bitsch 73 - 74Prof. Dr. Cornelia Keck 74Prof. Dr. Dipl.-Ing. Martin Wölker 74

Wallfred Steinbrecher feiert 40jähriges Dienstjubiläum 75

Wissenschaftliche Auszeichnung für Dominik Durner Rotwein wird noch schmackhafter 75

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ENTWICKLUNGEN

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m Jahr 2011 war die FachhochschuleKaiserslautern überaus erfolgreich beider Einwerbung von Mitteln über die

es gelingen soll, die Studienbedingun -gen an der Hochschule wesentlich zu ver bes sern. Es konnten 40 Projektstellenfür 51 neue Mitarbeiterinnen und Mitar -bei ter geschaffen werden, die mit dazubeitragen sollen, neue Studierende zu ge-winnen, den Weg ins und durchs Stu -di um zu erleichtern sowie den Berufs -einstieg zu unterstützen.

Bei den eingeworbenen Mitteln handelt essich um Gelder aus dem Programmteildes Hochschulpakt II, aus denen 19 neueMitarbeiterinnen und Mitarbeiter finan -ziert werden können. Aus dem von Bundund Ländern getragenen „QualitätspaktLehre“ können in Folge des erfolgreichenProjektantrags „Förderung individuellerStudienwege“ (FIS) 20 neue Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter finanziert werden(wir berichteten in Aus gabe 2/2011) undüber den gemeinsam mit der TU erfolg-reichen Projektantrag „Offene Kompe-tenzregion Westpfalz“ (OKW) in derBMBF-Ausschreibung „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ stehen Mit-tel für zwölf neue Mitarbeiterinnen undMitarbeiter zur Verfügung (wir berichtenin dieser Ausgabe).

An der Schnittstelle Schule/Hochschulesollen über die neuen Projektmitarbeite-rinnen und -mitarbeiter Maßnahmen zur Gewinnung von Schülerinnen undSchülern für MINT-Studiengänge verstärktwerden. Dies soll beispielsweise über die Intensivierung von Schulkontaktendurch die Ausweitung des Botschafter-programms geschehen, das um zwei neue Projektmitarbeiterinnen in Teilzeitaufgestockt wurde. Durch das Projektpro-femMINT sollen speziell Frauen fürein MINT-Studium gewonnen werden.Vier halbe Stellen wurden geschaffen, um über die Konzeption von Workshops,in denen Naturwissenschaft und Tech -nik praktisch erlebbar werden, Schülerin-nen für MINT-Studiengänge zu begeis-tern. Spezielle Vorbereitungskurse sollenden Einstieg ins Studium erleichtern, wie

beispielsweise Mathematikvorkurse fürberufsbegleitende Studiengänge.

Um Studierende besser durchs Studiumzu begleiten, wird eine Reihe von Maß-nahmen zur Förderung individueller Studienwege ergriffen. Dazu gehören studiengangsspezifische Tutorien, für diefünf neue Stellen geschaffen wurden.Neue Mitarbeiter werden an einem verstärkten Einsatz von E-Learning und hybriden Lehr-/Lernformaten arbeiten.Die Entwicklung berufsbegleitenderStudiengän ge wird ebenfalls personell unterstützt. Eine Mitarbeiterin sorgt durch Deutschunterricht und interkultu-relle Workshops für bessere Studienbe-dingungen ausländischer Studierender.

An der Schnittstelle Hochschule/Unter-nehmen soll durch neue Kräfte die Ak-quise von Partnerunternehmen vorange-trieben werden. Gemeinsam mit denUnternehmen sollen Qualifizierungser-wartungen an Absolventen ermittelt wer-den. Um Absolventinnen und Absolven-ten den Berufseinstieg zu erleichtern, isteine spezielle Karriereberatung vorge -sehen, sowie eine besondere Betreuung

von Studienabbrechern. Die Qualifizie-rung von berufstätigen Studieninteressen-ten soll neue Zielgruppen für ein Studiumerschließen.

Damit eine effektive Arbeitsweise ge-währleistet ist, war es notwendig, ent-sprechende Organisationsstrukturen zuschaffen, denen die neuen Stellen sinn-voll zugeordnet sind. Deshalb wurden dieStellen in Referate zusammengefasst, wiedas Referat „Neue Lehr/Lernformen“oder „Qualifizierung und Weiterbildung“.

Die Stellenbesetzung dauert zurzeit noch an. In den kommenden Ausgabender FH Rundschau sollen die neuen Mitarbeiterinnen nach und nach mit ihren Aufgaben in den Referaten kurz vorgestellt werden. Wir beginnen mitsechs „Neuen“, die in den Monaten Mai bis August angefangen haben und Anfang September über eine kleine Rundreise mit dem für Schulbesuche imBotschafterprogramm neu angeschaff-ten Kleinbus die drei Standorte der FHkennenlernten.

Mehr als 40 neue Projektstellendurch erfolgreiche Mittelein-werbung

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FH RUNDSCHAU 3/2011

Die neuen MitarbeiterInnen (v.l.): Cornelia Hahn, Julia Gaa, Norbert Bleisinger, Bastian Zapf, Susanne Egler, Katharina Wirges und Annette Reder (Foto: Grub)

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5FH RUNDSCHAU 3/2011

Diplom-Informatiker Bastian Zapf ist seitAugust im Team des Referats „NeueLehr-Lernformen“ und unterstützt alsProjektmitarbeiter im Bereich BlendedLearning/E-Learning Referatsleiterin Simone Grimmig bei der Konzeption undRealisierung neuer Lehr-/Lernformen.Vorher war er technischer Berater beider Werbeagentur Elephant Seven inHamburg. Zurzeit arbeitet er u. a. zusam-men mit Julia Gaa an der Weiterentwick-lung des Mathematik-Vorkurses für be-rufsbegleitende Studiengänge.

Kontakt: Dipl.-Informatiker (FH)Bastian Zapf, E-Mail: [email protected], Homepage: e-learning.fh-kl.de, Telefon: 0631-3724-5108, Anschrift: Amerikastraße 1, 66482 Zweibrücken, Raum H204

Diplom-Mathematikerin Julia Gaa ist seit August im Referat „Neue Lehr-Lern-formen“ zusammen mit Sebastian Zapffür die neuen Vorkurse, die für berufs -begleitende Studiengänge entstehen sol-len, zuständig. Für das Sommersemester2012 ist erstmals ein berufsbegleiten -der Mathematikvorkurs geplant. Er richtetsich an Studienanfänger des darauffol -genden Wintersemesters, die sich in einen berufsbegleitenden Studiengangeinschreiben wollen. Die 24-jährige hatim Juli ihr Mathematikstudium an der TU Kaiserlautern abgeschlossen.

Kontakt: Dipl.-Math. Julia Gaa, E-Mail: [email protected],Telefon: 0631-3724-2701,Anschrift: Morlauterer Straße 21, (altes Zollamt),67657 Kaiserslautern, Raum Z104

Sprachwissenschaftlerin Cornelia Hahnist seit Mitte August im Referat „Qualifi-zierung und Weiterbildung“ für das Pro-jekt „Förderung der sprachlichen und in-terkulturellen Kompetenz“ zuständig. ImRahmen dieses Projekts wird sie Deutsch-kurse für ausländische Studierende sowieinterkulturelle Workshops anbieten, dieausländischen und deutschen Studieren-den offenstehen. Sie hat an der JohannesGutenberg-Universität in Mainz Ameri -kanistik, Slavistik und Ethnologie studiertund danach viele Jahre als Sprachtraine-rin im Bereich Deutsch als Fremdsprache

gearbeitet, wobei sie auch als Ansprech-partnerin für „interkulturelle Fragen“ fun-gierte. Zuletzt war sie pädagogische Lei-terin einer Sprachenschule in München.Dabei kam „die Welt“ zu ihr und sielernte die unterschiedlichsten Menschenaus fast allen Ländern dieser Erde ken-nen. Sie selbst hat u. a. in Israel, in denUSA, in der Tschechischen Republik undin Marokko gelebt und gearbeitet.

Kontakt: Cornelia Hahn, E-Mail:[email protected],Telefon: 0631-3724-2700,Anschrift: Morlauterer Straße 21, (altes Zollamt), 67657 Kaiserslautern, Raum Z104

Diplom- Soziologin Katharina Wirges istseit Mai im Referat „Wirtschaft und Trans-fer“ Projektmitarbeiterin für das koope -rative Studienmodell KOSMO. Zu ihrenAufgaben gehören die Beratung und Be-treuung von KOSMO-Studierenden undStudieninteressierten, wofür sie an allenStudienorten der FH Sprechstunden an-bietet. Weiterhin bewirbt sie das Pro -jekt in Schulen und auf Messen und ver-waltet die KOSMO-Daten. Zuletzt warsie Bildungsbegleiterin im Bereich der Be-ratung, Betreuung und Vermittlung vonArbeitslosen.

Kontakt: Dipl.-Soz. Katharina Wirges, E-Mail:[email protected],Telefon: 0631-3724-2717, Fax: 0631-3724-2274,Anschrift: Morlauterer Straße 21 (altes Zollamt), 67657 Kaiserslautern,Raum Z105

Diplom-Betriebswirtin Susanne Egler istseit Mitte August 2011 mit im Team desReferats „Öffentlichkeitsarbeit/Schulkon-takte“ und dort für das BotschafterIn -nen-Programm zuständig. Sie ist Jahrgang76 und hat nach ihrem Studium der Mit-telstandsökonomie an der Fachhoch-schule Kaiserslautern mehrere Jahre imFach bereich Betriebswirtschaft als Assis-tentin gearbeitet. Zeitweise war sie paral-lel da zu auch als Lehrbeauftragte für Mar-keting & Vertrieb tätig. Nach fast 4 Jahren Elternzeit und 2 Kindern kehrt sie nun zurück an ihre alte Wirkungsstätte.

Im Rahmen des BotschafterInnen-Pro-gramms werden studentische Botschaf-ter akquiriert und geschult und dann in

Schulen gesandt, um dort das Studien -angebot der FH Kaiserslautern zu präsen-tieren, aber insbesondere auch über ihreeigenen Erfahrungen mit Studienwahl,Studium und Studentenleben und die Unterschiede zwischen Schule und Stu-dium zu sprechen. Ziel ist es, Schülerin-nen und Schüler für ein Studium an derFH Kaiserslautern zu begeistern und dieStudienfachwahl zu erleichtern, wobei ins -besondere auch die MINT-Studiengängebei Schülerinnen beworben werden.

Kontakt: Susanne Egler,Dipl.-Betriebswirtin (FH),E-Mail: [email protected],Tel.: 06332-3724-5519,Amerikastraße 1, 66482 Zweibrücken, Raum C102

Diplom-Wirtschaftsingenieurin AnnetteReder ist seit Mai im Team des ReferatsÖffentlichkeitsarbeit/Schulkontakte undgemeinsam mit Susanne Egler für das BotschafterInnen-Programm (s.o.) ver -antwortlich. Sie hat ihr Büro am FH-Standort Kaiserslautern und will über das Programm einen positiven Gesamt-eindruck der FH Kaiserslautern an Schu-len vermitteln. Die 33-Jährige ist ver -heiratet und hat zwei Kinder.

Kontakt: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Annette Reder, E-Mail: [email protected],Telefon: 0631-3724-2718,Anschrift: Morlauterer Straße 21 (altes Zollamt), 67657 Kaiserslautern,Raum Z105

Diplom-Informatiker Norbert Bleisingerverstärkt das Team des Rechenzentrumsin der Morlauterer Straße. Der 48-Jährigeist zuständig für die FH-weite standort-übergreifende Optimierung und Ko -ordination der Verwendung der HIS-Programme. Dabei wird er sich vordring-lich der Implementierung von Prüfungs-ordnungen widmen. Norbert Bleisingerist verheiratet und hat einen Sohn.

Kontakt: Dipl.-Inf. Norbert Bleisinger, E-Mail: [email protected], Rechenzentrum /Prüfungsverwaltung, Morlauterer Straße 31, 67657 Kaiserslautern, Raum A121

Die FH begrüßt die neuen Kolleginnen und Kollegen:

ENTWICKLUNGEN

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ENTWICKLUNGEN

6 FH RUNDSCHAU 3/2011

40 Jahre FachhochschuleDie Fachhochschule Kaiserslautern im Wandel der Zeit

Die Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz feiern 2011 ihr 40-jähriges Bestehen. Auch die Pfälzische Ingenieurschule für Bau- und Maschinenwesen – die Vorläuferinstitution derheutigen Fachhochschule Kaiserslautern – gehörte zu den Bildungseinrichtungen, die1971 in die „Fachhochschule Rheinland-Pfalz“ überführt wurden. Grund genug zurück-zublicken auf eine Geschichte der Expansion und des Fortschritts.

rstmals 1971 taucht der Begriff„Fachhochschule“ im Zusammen-hang mit Bildungseinrichtungen auf.

Alle Höheren Handelsschulen, Inge-nieurschulen und vergleichbare HöhereFachschulen des Landes werden indiesem Jahr zur „Fachhochschule Rhein-land-Pfalz“ zusammengeschlossen. Mitder Überführung dieser Bildungsein-richtungen in den Hochschulbereich willman den höheren Anforderungen imBerufsleben durch eine adäquate Aus-bildung ge recht werden. Durch das „Ab-kommen der Länder in der Bundesre-publik Deutschland zur Vereinheitlichungauf dem Gebiet des Fachhochschul-wesens“ aus dem Jahre 1968 werdendie Fachhochschulen als selbständigeHochschuleinr ichtung definier t, abererst im Hochschulrahmengesetz von1976 werden die Fachhochschulen aufdie gleiche rechtliche „ter tiäre Ebene”im Bildungssektor gehoben, auf derauch Universitäten und ähnliche Ein-richtungen angesiedelt sind. Seitdem gehör t die anwendungsorientier te For-schung, Entwicklung und Lehre zum Profil der Fachhochschulen.

Bei ihrer Gründung hat die Fachhoch-schule Rheinland-Pfalz 5000 Studie-rende. Als die einheitliche Fachhoch-schule Rheinland-Pfalz zum 1. September1996 in sieben selbständige Fachhoch-schulen umgewandelt wird, ist die Zahlder Studierenden auf über 21000 an-gestiegen und das Ausbildungsspektrumhat sich enorm erweiter t. Auch die heu-tige Fachhochschule Kaiserslautern hatihr Studienangebot kontinuierlich aus-gebaut und ihre Studierendenzahlenvervielfacht.

Die Fachhochschule wächst

1973 überschreitet der Standort Kaisers -lautern die magische Marke von 1000Stu dierenden. Zehn Jahre später ziehtder Fachbereich Innenarchitektur undTeile des Fachbereichs Textiltechnik indie renovier ten Räume der ehemali-gen Kammgarnspinnerei und begründet damit den Studienort Schoenstraße undnur kurz darauf hat sich die Zahl derStudierenden auf 2000 verdoppelt.

Die Fachhochschule wächst weiterund 1989 wird die Außenstelle Pirma-sens gegründet, die zukünftig Chemie-und Kunststofftechnik sowie Textil- undSchuhtechnik beheimatet. Im folgendenJahr wird durch den Umbau des ehe-maligen Kasernengeländes der CampusZweibrücken geschaffen. Dadurch sollunter anderem die Region Zweibrü-cken nach dem Abzug der Amerikanergestärkt und gestützt werden.

Ein weiteres wichtiges Jahr in der Ge-schichte der Fachhochschule ist das Jahr 1996: Aus der bisherigen Abtei-lung Kaiserslautern der Fachhochschule Rheinland-Pfalz wird die selbstständi-ge Fachhochschule Kaiserslautern mitihren drei Studienor ten. Nur siebenJahre später, im Oktober 2003, schreibtsich der 5000. Student an der Fachhoch -schule ein.

Da die Renovierung der Gebäude desCampus Morlauterer Straße nicht mehrsinnvoll ist, wird 2006 ein Wettbewerbzur Zusammenlegung der Studienor teSchoenstraße und Morlauterer Straßeauf dem Kammgarngelände ausgeschrie-ben. Am 11. März 2011 wird mit demfeierlichen Spatenstich der Grundsteinzur Realisierung des Projekts gelegt.

Mit mehr als 5600 Studierenden ist auch2011, 40 Jahre nach der Gründungder „Fachhochschule Rheinland-Pfalz“,das Wachstum der Fachhochschule un -gebrochen.

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Die Anfänge des Standortes Pirmasens

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ENTWICKLUNGEN

Lehre

Im Zuge des Bologna-Prozesses wer-den auch an der Fachhochschule Kai-serslautern die Diplomstudiengänge auf das Bachelor- und Mastersystemumgestellt und im Jahre 2006 verlas-sen die ersten Bachelorabsolventen die Fachhochschule Kaiserslautern. Heuteist das Masterangebot so weit ausge-reift, dass aufbauend auf jeden Bache-lorstudiengang ein konsekutiver Mas-terstudiengang studier t werden kann.

Was in den Angewandten Ingenieur-wissenschaften schon seit 2003 mög-lich ist, ist seit dem Wintersemester2010/2011 nun für alle Fachbereichemög l ich: KOSMO, das Kooperative Stu dienmodell gestattet es den Stu-dierenden schon während des Studi-ums Kontakte zu späteren Arbeitgebernzu knüpfen. Dabei profitieren beide Sei-ten von dieser Verbindung, denn dieStudenten erhalten von Anfang an Ein-blicke in innerbetriebliche Abläufe undProzesse des Marktes. Gleichzeitig be-teiligt sich die Wir tschaft so aktiv ander Ausbildung zukünftiger Fachkräfte.

Zum aktuellen Wintersemester star teteder neue Studiengang Energie effizienteSysteme (wir berichteten in Aus gabe2/2011), der zukunftsorientiert Ingenieu-rinnen, Ingenieure aus bildet und dasSystem „Erzeugen, Ver teilen und Nut-zen“ ganzheitlich verstehen und unterdem Aspekt der Energieeffi zienz ge -stalten können. Auch in Zukunft setzt

die Fachhochschule auf innovative und ungewöhnliche Studienmodelle: Im Märzstar ten die neuen BerufsbegleitendenStudiengänge des Fachbereichs Ange-wandte Ingenieurwissenschaften Pro-zessingenieurwesen, Automatisierungs-technik und Industrial Engineering (wirberichten in diesem Heft). Und auchder Standor t Pirmasens setzt erneutauf ein Alleinstellungsmerkmal und bie-tet ab dem Wintersemester 2012/2013den Studiengang Angewand te Phar-mazie an.

Seit 1977 wird durch die Gründung derTechnischen Akademie Südwest als AN-Institut der FH und der TU einetechnisch-wissenschaftl iche Weiter -bildung in Wir tschaft und Ver waltungangeboten. So können die Studienan-gebote des Campus Schoen straße ab-gerundet werden und Berufs tätigen wirdeine Weiterbildungsmöglichkeit ge bo -ten, die sie in ihren Alltag integrierenkönnen. Die Fachhochschule Kaiserslau -tern ist bei der Weiterentwicklung ih-res Studienan gebotes immer auch da-rauf bedacht, neue Studiengän ge zukonzipieren, die ein Alleinstellungsmerk-mal bieten. So wird 1989 in Pirmasensein auf regionale Bedürf nisse ange-

passtes Studienangebot angesiedelt, be-stehend aus Chemie- und Kunststoff-technik sowie Textil- und Schuh tech -nik. Studiengänge wie „Vir tual Design“oder „Applied Life Sciences“ gehörenbundesweit mit zu den ersten Ange-boten dieser Ar t und ziehen auch über-regional Studieninteressier te an.

Die Fachhochschule Kaiserslautern ruft2008 in Zusammenarbeit mit der Tech-nischen Universität das Gründungs bü -ro ins Leben. Es ist die zentrale An-laufstelle von Gründungsinteressier tenund unterstützt die Planung der indivi -duellen beruflichen Zukunft, sowohlals Selbstständiger wie auch als Arbeit -nehmer.

Als er ste Fachhochschule in Rhein -land-Pfalz gibt sich die FachhochschuleKaiserslautern im August 2008 einenHochschulentwicklungsplan. Die Ziele,wie die Weiterentwicklung des Lehr-angebots oder die Anpassung der Studien- und Weiterbildungsmöglich-keiten an die Entwicklungen in Wis-senschaft und Wir tschaft, schaffen dieGrundlage für eine weiterhin erfolg-reiche Entwicklung der Fachhochschule.

Die Geschichte von Expansion und Fort-schritt der Fachhochschule Kaiserslau-tern ist somit noch lange nicht zu Ende,denn die FH geht mit ihrem Bildungs-angebot stets neue Wege und ist fürdie Zukunft und die nächsten 40 Jahregut aufgestellt.

Elisabeth Ott

Studierende demonstrieren am Standort Morlauterer Straße für akademische Gleichberechtigung

Die FH wächst – so muss zurzeit am Studienort Zweibrücken aus Platzmangel

die alte Kapelle genutzt werden

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ENTWICKLUNGEN

8 FH RUNDSCHAU 3/2011

ls Hochschule mit ingenieurwis-senschaftlicher Ausrichtung ist esuns ein besonderes Anliegen, mit

unseren Angeboten Männer und Frauengleichermaßen anzusprechen“, erläutertProf Dr. Konrad Wolf, Präsident der Fach-hochschule Kaiserslautern das Engage-ment seiner Hochschule. „Nur so kannes uns gelingen, dem drohenden Fach-kräftemangel im MINT-Bereich dauerhaftentgegenzuwirken.“ Um Schülerinnen be-reits zu einem frühen Zeitpunkt Perspek-tiven für ein MINT-Studium aufzuzeigen,führt die Hochschule MINT-Projekttageund MINT-Feriencamps für Schülerinnensowie den jährlichen Girls Day – Mäd-chen-Zukunftstag durch. Vorbildfunktionübernehmen dabei MINT-Studentinnen,die die Schülerinnen betreuen. Studien -interessierte Frauen haben an der FH Kai-serslautern die Möglichkeit, sich für einStipendium für MINT-Studienanfängerin-nen zu bewerben. Bereits immatrikuliert,können Studentinnen auf spezielle Unter-stützungsangebote zurückgreifen. Ange-boten werden beispielsweise Seminarezum erfolgreichen Abschluss des Studi-ums und der weiteren Karriereplanungsowie das Programm „Berufsziel FH-Pro-fessorin“. Um dem Wunsch vieler Frauennach einem konkreten Anwendungsbe-zug im Studium gerecht zu werden, wur-den zwei MINT-Studiengänge – Wirt-schaftsingenieurwesen und Applied LifeSciences – konzipiert und interdisziplinärausgerichtet. Tatsächlich hat sich der An-teil der weiblichen Studierenden in diesenStudiengängen kontinuierlich erhöht undliegt im Wirtschaftsingenieurwesen beimittlerweile 24 Prozent, in den AppliedLife Sciences bei 65 Prozent.

Als konkreten Beitrag zum NationalenPakt wird die Fachhochschule Kaiserslau-tern mit dem Projekt pro-femMINT –Frauen in Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaften und Technik ein Netzwerkzwischen Hochschulen, Schulen, Wirt-schaft und Politik in der Region Rhein-land-Pfalz/Saarland etablieren, um gemein-sam weitere Aktionen für Mädchen undFrauen durchzuführen. pro-femMINT istdie Weiterführung von ‚mäta’ (Mädchen-Technik-Talente-Foren in MINT), das imRahmen des Nationalen Pakts bis 2011vom Bundesministerium für Bildung undForschung gefördert wurde.

Über „Komm, mach MINT.“ „Komm, mach MINT.“ – der NationalePakt für Frauen in MINT-Berufen zwi-schen Politik, Wirtschaft, Wissenschaftund Medien will das Bild der MINT-Berufein der Gesellschaft verändern. „Komm,mach MINT.“ ist Teil der Qualifizierungs-initiative der Bundesregierung „Aufstiegdurch Bildung“ und wurde 2008 auf Ini-tiative von Bundesbildungsministerin An-nette Schavan mit dem Ziel gestartet,junge Frauen für naturwissenschaftlicheund technische Studiengänge zu begeis-tern sowie Hochschulabsolventinnen fürKarrieren in der Wirtschaft zu gewinnen.Über 90 Partner aus Wirtschaft, Wissen-schaft, Politik und den Medien unterstüt-zen aktuell diese Zielsetzung mit vielfälti-gen Aktivitäten und Maßnahmen zurStudien- und Berufsorientierung jungerFrauen. Die Geschäftsstelle von „Komm,mach MINT“ ist im KompetenzzentrumTechnik-Diversity-Chancengleichheit e.V.angesiedelt.

Das Informationsportal www.komm-mach-mint.de bietet einen Überblick überdas breite Spektrum von Angeboten zur Gewinnung weiblicher Nachwuchs-kräfte mit konkreten Tipps, Handlungs-empfehlungen und einer bundesweitenProjektlandkarte. Auf ihr können Projek -te und Maßnahmen eingetragen werden.Außer den Aktivitäten der Paktpartnerfinden sich dort auch Initiativen zahlrei-cher weiterer Akteure. Mit bisher 900Projekten ist es gelungen, bis heute ins-gesamt 140.000 Mädchen und jungeFrauen anzusprechen.

Christina Haaf

Ansprechpartnerin bei der FH Kaiserslautern: Dipl.-lng. oec. Silke WeberWissenschaftliche MitarbeiterinFachhochschule Kaiserslautern Studienort ZweibrückenAmerikastraße 166482 ZweibrückenTelefon: +49 631 3724-5408 Mail: [email protected]

Gemeinsam für mehr Frauenin MINT: FH Kaiserslauterntritt dem Nationalen Pakt beiMit zahlreichen Maßnahmen strebt die technisch-naturwissenschaftlich geprägte Fachhochschule

Kaiserslautern die Erhöhung des Anteils von Frauen auf allen Qualifikationsstufen an. Jetzt ist die

Hochschule dem Nationalen Pakt „Komm, mach MINT.“ beigetreten, um auch in der Öffentlichkeit

eine größere Wahrnehmung dieser Angebote zu erreichen.

„A

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ENTWICKLUNGEN

9FH RUNDSCHAU 3/2011

H und TU Kaiserslautern wollen sich verstärkt Ziel-gruppen öffnen, die nach oder neben der Berufstätig-keit oder Familienphase ein Studium aufnehmen oder

sich weiter bilden möchten. Gelingen soll dies mit einemdurch das Bundesministerium für Bildung und Forschunggeförder ten Programm, das passgenaue Studienangebote fürdiese Personengruppen anbie tet. Der FH und TU Kaisers-lautern ist es dabei gelungen, als einzige unter den rhein-land-pfälzischen Hochschulen eine Förderung aus der Aus -schrei bung „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“zu erhalten. Bundesweit wurden 167 Anträge gestellt vondenen sich nur 26 Anträge durchsetzten konnten. Durchdie Fördermittel können an beiden Hochschulen insgesamt16,5 Stellen besetzt werden.

Ziel des Projektes „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ist die Öffnung der am Projekt beteiligten Hochschulen FHKaiserslautern und TU Kaiserslautern für spezifische Grup-pen wie Berufstätige und Personen, die beispielsweise nacheiner Familienphase wieder ins Berufsleben zurückkehrenmöchten. Um diesen Zielgruppen mit ihren besonderenBedürfnissen gerecht wer den zu können, wollen die beidenHochschulen geeignete Maßnahmen entwickeln und habenein Paket aus drei Handlungsstrategien geschnür t, die ganzneue Ansätze im (Weiter-)Bildungs bereich im Fokus haben:Angestrebt wird ein Lernkulturwandel, der den Übergang„vom Lehren zum Lernen“ anstoßen soll. Die zweite Hand-lungsstrategie zielt auf eine kompetenzorientier te Lehreab, die den Wandel „von Lehrinhalten zu Kompetenzen“einleiten soll. Und die dritte Handlungsstrategie steuer t aufeine Vernetzung der an Bildung beteiligten Einrichtungen hin, um von einzelnen Institutionen zum Bildungsnetzwerkzu gelangen.

Zu den geplanten Aktivitäten für die Ausgestaltung von berufs- und fa mil ien begleitenden Studiengängen sowohl imgrundständigen Studium als auch im Weiterbildungsbereichgehör t die Entwicklung innovativer didaktischer Konzepte,die es ermöglichen, berufliche Kontexte fürs Studium frucht-bar zu machen. Auch ein Konzept für eine ausgewogeneMischung aus der Vermittlung von Wissen und Kompeten-zen soll erarbeitet werden. Selbstlern-Kompetenzen zuvermitteln und den Studierenden Möglichkeiten der Lern-ziel-Kontrolle an die Hand zu geben, ist gerade in berufs-und familienbegleitenden Studiengängen wichtig. Hierfür sol-len geeignete Werkzeuge entwickelt werden, bei denen auchInstrumente wie das E-Learning zum Zuge kommen. Kom-petente Par tner für die Umsetzung sind Ein richtungen wieder hochschulübergreifende „Vir tuelle Campus Rhein -land-Pfalz“ (VCRP), der an Projekten mit dem Einsatz vonWeb 2.0-Technologien in der Lehre arbeitet.

Mit im Boot, wenn es um die Kom pe tenzen für die Ent-wicklung von Eva luierungsinstrumenten geht, ist das Zen-trum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) der Universität Mainz sowie im Bereich der Aus-, For t- undWei terbildung die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhoch-schulen (ZFH).

Im Ergebnis soll auf die erarbeiteten Inhalte und Struktu-ren, wie Assess mentinhalte, Schulungs- bzw. Studienun ter-lagen oder Handreichungen für kompetenzbasier te Modulebei der Einführung und Durchführung neuer Studienange-bote zurückgegriffen werden, so dass der Aufwand an be-nötigten Ressourcen deutlich geringer wird.

Das Antragsvolumen umfasst mehr als 4 Mio. Euro bei einerLaufzeit von 3,5 Jahren und der Option auf eine Verlänge-rung um weitere 2,5 Jahre. (egr)

F

Aufstieg durch Bildung – KaiserslautererHochschulen bieten passgenaue Möglichkeiten zur Weiterbildung anFH und TU Kaiserslautern erfolgreich bei BMBF-Ausschreibung

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m Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Neueinschrei-bungen FH-weit gesunken. Innerhalb der Fachbereiche zeigtsich jedoch ein differenzier tes Bild. Die stärksten Zuwächse

am Standor t Kaiserslautern haben der Bachelorstudien-gang Vir tual Design um 43% auf 40 Einschreibungen, derBachelorstudiengang Bauingenieurwesen um 27% auf 114Einschreibungen und der Bachelorstudiengang Mechatronikum 41% auf 41 Einschreibungen. Geringen Zuspruch hat-ten die Studiengänge Informationstechnik und Ingenieur -informatik. Im Vergleich zum Basisjahr 2005 des Hochschul-paktes konnte die Fachhochschule jedoch auch insgesamtmit einer Steigerung um 38% punkten. Im Wintersemester2005/06 hatten sich nur 1040 Studierende eingeschrieben.In den Masterstudiengängen kann die FH an allen Standor-ten einen Zuwachs verzeichnen von 592 im Vorjahr auf663 zum aktuellen Wintersemester.

Die Standorte im ÜberblickDie Betriebswir tschaft konnte ihr Rekordergebnis des letz-ten Jahres von 450 nicht ganz halten und verzeichnet zumaktuellen Wintersemester 417 neue Studierende. Auch dieInformatik und Mikrosystemtechnik muss einen Rückgangum 27 Studierende auf 268 verzeichnen. In Zweibrückenschrieben sich damit insgesamt 685 neue Studierende ein.Davon entfallen 610 auf die Bachelorstudiengänge und 75 Stu-denten schrieben sich für einen Masterstudiengang ein.Der leichte Rückgang der Einschreibezahlen am Standor tZweibrücken mag damit zusammenhängen, dass im Fach-bereich Betriebswir tschaft ein weiterer Studiengang, näm-lich Finanzdienstleistungen, mit einem Numerus Clausus (NC)belegt wurde. In diesem Wintersemester waren insgesamtsieben Studiengänge per NC zulassungsbeschränkt, im Vor-jahr waren es vier Studiengänge. Dafür stieg die Zahl derMastereinschreibungen in Zweibrücken um zehn Studierendeauf 75.

Kaiserslautern kann einen Zuwachs von 612 Neueinschrei-bungen im letzten Jahr auf 653 zum aktuellen Winterse-mester verzeichnen. Das Bauingenieurwesen, Vir tual Designund Mechatronik konnten am meisten zulegen. Geringen Zuspruch hatten in Kaiserslautern die Studiengänge Infor-mationstechnik und Ingenieurinformatik. Mit 25 Einschrei-bungen ist der neue Bachelorstudiengang EnergieeffizienteSysteme gestar tet. 2636 Studierende in Kaiserslautern be-deutet ein Allzeithoch für diesen Standor t. Damit spitztsich das Platzproblem in Kaiserslautern weiter zu. Contai-ner am Campus Morlauterer Straße sollen in Kürze Abhilfeschaffen.

Die Angewandten Logistik- und Polymerwissenschaften inPirmasens mussten einen leichten Rückgang hinnehmen umsieben Studierende von 104 auf 97 Studierende. Ein mög-licher Grund für den Rückgang an diesem Standor t ist, dassdie Fachhochschule ihre Vorreiterrolle im Angebot des Studiengangs Technische Logistik aufgeben musste. AndereFachhochschulen und Universitäten zogen nach und soherrscht bundesweit ein größeres Angebot dieser Studien-gänge als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Die Pir-masenser Abteilung der Fachhochschule setzt nun im kom-menden Wintersemester wieder auf ein Alleinstellungsmerk -mal: Der neue Studiengang Angewandte Pharmazie ist aufdie Bedürfnisse von mittelständischen Pharmaunternehmenzugeschnitten, wie sie in der Westpfalz und im Saarland zufinden sind. Damit setzt die FH ein Zeichen in der boomen -den Pharma-Branche.

Landesweit stieg die Zahl der Studienanfänger zwar, dieAnzahl aller weiblichen Studienanfänger sank aber leichtauf 48,2%. Der FH-weite Anteil an Studentinnen ist gegen-über dem Vorjahr bei circa 28% stabil geblieben. Spitzen-reiter sind hierbei in Kaiserslautern die Innenarchitekturmit 85%, in Pirmasens Produkt- und Prozess-Engineeringmit 43 % und in Zweibrücken Applied Life Sciences (Mas-ter) mit 67%.

Elisabeth Ott

1432 Neueinschreibungen imWintersemester 2011/2012Die Fachhochschule kann dieses Jahr 1432 Neueinschreibungen vermelden und hat somit insgesamt

5594 Studierende. Damit sinkt die Zahl der Einschreibungen im Vergleich zum Vorjahr leicht – von

1461 auf 1432. In Kaiserslautern ist ein Anstieg auf 650 zu verzeichnen, in Zweibrücken gibt es

685 Erstsemestler und in Pirmasens schrieben sich 97 Studierende neu ein.

I

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

12 FH RUNDSCHAU 3/2011

iner der drei Forschungsschwer-punkte der FH Kaiserslautern be-schäftigt sich mit dem Thema „Inte-

grierte Miniaturisierte Systeme“ (IMS) undberührt dabei insbesondere die An -gewandten Wissenschaftsbereiche der Mikro-, Nano- und Biotechnologie. ImRahmen dieses Schwerpunktes ist eineReihe von Forschungsprojekten angesie-delt, die regelmäßig interdisziplinär aus -gelegt sind und immer in Kooperation mitkleinen und mittelständischen Unterneh-men durchgeführt werden. Eines dieserProjekte, welches sich mit der Entwicklungeines Testsystems beschäftigt, mit demdie Wirksamkeit spezifischer Krebsmedi-kamente geprüft werden kann, hat kürz-lich eine besondere Würdigung undgleichzeitig Förderung erfahren: Das Pro-jekt, das am FH-Standort Zweibrückenvon einem FH-Team unter der Leitungvon Prof. Dr. Sven Ingebrandt betreutwird, wurde nämlich im Rahmen des För-derprogramms „FHprofUnt“ des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung(BMBF) im Juni als „Forschungsprojekt desMonats“ ausgezeichnet.

Das Programm „FHprofUnt“ des BMBFfördert ganz gezielt Verbünde an Fach-hochschulen mit Unternehmen und nennt

einen intensiveren Wissens- und Tech-nologietransfer in die Unternehmen undbessere forschungsnahe Qualifizierungs-möglichkeiten für Studierende und For-schungspersonal als seine wesentlicheZiele. Kennzeichen des Programms sindder nachfrageorientierte Förderansatz, anwendungsnahe Forschungsprojekte,transferorientierte Kooperationen undforschungsnahe Qualifizierungen.

Inhaltlich setzt das Forschungsprojekt derFH an einer Entwicklung eines neuartigenMedikamentes zur Krebstherapie an, wel-ches die Firma SymbioTec GmbH bio-technologisch zugänglich gemacht und indie klinische Prüfung gebracht hat. Es wäredas erste einschlägige Medikament auf der Basis körpereigener Proteine, dessenWirkung sich ausschließlich gegen Krebs-zellen richtet, genauer gesagt gegen de-fekte Strukturen auf den Zellmembranender Tumorzellen, ohne dabei gesundeZellen zu schädigen. Um nun die Wir-kungsweise und Verträglichkeit prüfen zukönnen, ist die Beobachtung der Reak-tion einzelner Zellen auf die Gabe desMedikamentes erforderlich.

Genau damit beschäftigt sich nun auchdas FH-Forschungsprojekt: Das Projekt-

team entwickelt Sensorchips für ein neu-artiges Testverfahren, welches einzelneZellen elektronisch und elektrochemischanalysieren kann. Auf dem Chip werdendie Tumorzellen zusammen mit gesun-den Zellen gezüchtet, um ein möglichstaussagekräftiges Testsystem zu erhalten,welches die „reale“ Situation im mensch-lichen Körper nachempfindet. Die Reak-tionen der verschiedenen Zelltypen aufdas Medikament werden dann mit speziel-len Transistoren gemessen.

Dieses Zell-Chip-Testsystem ermöglichtdamit in der Kulturschale die elektro-nische Analyse der zielgenauen Funk-tion und Wirkung von Medikamenten,was die Entwicklung geeigneter, spezi-fischer Therapiemethoden entscheidendunterstützt. Bei erfolgreicher Entwick-lung steht letztlich ein System zur Ver-fügung, welches es ermöglicht, die Re-aktionen der Zellen – d.h. sowohl derTumorzellen, als auch der gesunden Ge-webezellen – auf das Medikament zutesten. Bisher zeigen sich diese Folgender Schädigung gesunder Zellen durchdie Therapien bedauerlicherweise erstam Patienten selbst: Unerwünschte Nebenwirkungen wie Übelkeit oderHaarausfall treten nicht selten als Folge

E

Zweibrücker entwickeln neuartiges System zum Testvon KrebsmedikamentenProjekt war „Forschungsprojekt des Monats“ des BMBF

Auf einem Chip kultivierte Krebszellen

Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Sven Ingebrandt (Mitte)

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ie ersten begannen im Sommer2010 mit Ihrer Arbeit an derFachhochschule. Wie die Karte

zeigt, kommen sie sowohl aus der nähe-ren Umgebung als auch bspw. aus Dres-den, Eisenach oder auch der Eifel. Im Fachbereich IMST übernehmen, Prof. Dr. Ingebrandt, Prof. Dr. Müller, Prof. Dr. Picard, Prof. Dr. Saumer und Prof. Dr. Schäfer deren Betreuung.

Fachhochschulen verfügen zwar nichtüber Promotionsrechte, die Promotionan der Fachhochschule ist aber prinzi-piell möglich in Kooperation mit Universi -tä ten aus dem In- und Ausland, die die Doktorwürde verleihen dürfen.

Zur Promotion zugelassen werden grund-sätzlich Absolventinnen und Absolventenmit einem Universitätsdiplom sowie Mas-

ter Absolventinnen und Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen. Sobesitzen auch die Doktorandinnen undDoktoranden am Standort Zweibrücken

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

FH RUNDSCHAU 3/2011

Promovieren an der FH KaiserslauternDoktoranden aus dem Forschungsschwerpunkt IntegrierteMiniaturisierte Systeme (IMS)

Der Fachbereich IMST der Fachhochschule Kaiserslauternhat mittlerweile vier Doktorandinnen und sechs Dokto-randen am Studienort Zweibrücken. Sie promovieren inden Bereichen Mikrosystem- und Nanotechnologie sowieApplied Life Sciences (Angewandte Bio-, Pharma- und Medizinwissenschaften).

einer der Medikamentengabe, z.B. imRahmen einer Chemotherapie auf undbeeinträchtigen den Patienten zusätz-lich. Mit Hilfe der Neuentwicklung stehtwomöglich schon bald ein Test zur Ver-fügung, der für jeden einzelnen Patien-ten die für ihn am besten geeigneteTherapie mit den für ihn geringsten Ne-benwirkungen identifizier t.

Darüber hinaus wäre beispielsweise imHinblick auf Organtransplantationen einweiterer Anwendungsbereich der Ent-wicklung denkbar. Bisher werden im Vor-feld dieses wesentlichen Eingriffs lediglichspezielle Blutuntersuchungen durchge-führt. Eine spezifische Gewebeuntersu-chung des Organempfängers und desSpenderorgans muss i. d. R. wegen des ge-ringen Zeitfaktors unterbleiben: So ist bei-spielsweise bei einer Nierentransplanta-tion ein Zeitfenster von bis zu 36 Stundeneinzuhalten, während eine Leber in achtbis neun Stunden und Herz oder Lungegar innerhalb von vier bis sechs Stunden

transplantiert werden müssen – viel zuwenig Zeit, um aufwändige und langwie-rige Gewebeuntersuchungen und Ver-träglichkeitstests durchzuführen, mit de-nen die Gefahr einer Abstoßung desOrgans eingeschätzt werden soll. Durchdie finale Entwicklung des Sensorchipskönnten auch für diese Fälle geeigneteTestverfahren entwickelt werden, mit de-nen sich bereits im Vorfeld der Operationdas Spender- und Empfängergewebe aufVerträglichkeit prüfen lassen könnte, ohneden Patienten zu beeinträchtigen.

Professor Ingebrandt freut sich mit sei-nem Projektteam über die Auszeichnung

und sieht diese als Bestätigung für dieQualität sowie die Anwendungs- und Zukunftsorientierung der FH-Forschungs-aktivitäten. „Natürlich ist diese besondereAuszeichnung für uns alle eine zusätzli-che Motivation, das Projekt voranzutrei-ben und zu einem erfolgreichen Abschlusszu bringen – insbesondere zum Wohlekranker Menschen“, so Ingebrandt. Ge-wiss werden sich auch die mit dem Preisverbundenen Fördergelder in Höhe vonrund 280.000 Euro positiv auf den Pro-jektfortschritt auswirken.

Tanja KreitnerWolfgang Knerr

Weitere Infos im Internet

Förderprogramm: http://www.aif-ftk-gmbh.de/innovationsfoerderung/bmbf-fh-forschung/fhprofunt.html

FH-Projekt:http://www.bmbf.de/pubRD/Projekt_des_Monats_Juni_2011.pdf

DKooperationen bei Promotionen

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14 FH RUNDSCHAU 3/2011

EU-Projekt zur ErstellungEuropas größter Datenbank für Nanotechnologie erfolgreich abgeschlossenm Oktober 2008 startete mit Beteili-gung der Fachhochschule Kaisers-lautern das EU-Projekt „Nanodata“,

welches nun im Mai 2011 mit einer Abschlussveranstaltung an der Universitätdes Saarlandes seinen vorläufigen Ab-

schluss fand. Das Projekt war für zwei-einhalb Jahre im Rahmen des ProgrammsINTERREG 4A gefördert, ein europäischer I

ein Universitätsdiplom oder einen Mas- ter-Abschluss der FH Kaiserslautern. DiePromotionsstellen wurden über Stellen -anzeigen und anschließende Bewerbungs-verfahren vergeben und sind über Dritt-mittelprojekte der beteiligten Professorenfinanziert.

Als Teil der Promotionsphasen sind vieleder Doktoranden in Seminare an den kooperierenden Universitäten (Universi-tät des Saarlandes, Technische UniversitätKaiserslautern, Universität Freiburg sowieUniversität Gießen) eingebunden. Zudemhat Prof. Dr. Sven Ingebrandt für die Dok-torandinnen und Doktoranden auf demKreuzberg ein Doktorandenseminar initi-iert und or ganisiert. Hier können sich dieWissen schaftler austauschen, in regelmä-ßigen Abständen ihre Projektfortschrittevorstellen und sich so interdisziplinär mitden Kolleginnen und Kollegen vernetzen.

Die Themen der Promotionsarbeiten sind sehr verschieden. So werden zumBeispiel Zellen des Nervensystems des Magen-Darm-Traktes untersucht, um

Fak toren zu identifizieren, welche denProzess der Zellentwicklung beeinflus sen.Dadurch kann man Krankheiten besserverstehen und versuchen, einen geeigne-ten Weg zu finden, um neurolo gische Er-krankungen in Zukunft regenerativ unddamit nachhaltig zu therapieren. Auchwerden chipbasierte Testsysteme entwi-ckelt, um Medikamente, speziell Krebs-medikamente, zu testen und die Reaktionder Medikation auf die kran ken als auchauf die gesunden Zellen zu untersuchen.

Eine weitere Arbeit beschäftigt sich mitder (Weiter-)Entwicklung angepassterLehr- und Lernarrangements mit Hilfemultimedialer Programme. Damit lassensich komplexe Arbeitsvorgänge in der Ingenieursausbildung am Computer mo-dellhaft erlernen und üben bevor sie dann im realen Labor (z.B. Reinraum) umgesetzt und praktisch vertieft werden.Das Virtuelle Technologielabor wird derzeit in den Studiengängen TechnischeBetriebswirtschaft, Applied Life Sciences,Mikrosystem- und Nanotechnologie derFachhochschule Kaiserslautern sowie im

Aus- und Weiterbildungsnetzwerk der FH mit seiner Studienergänzung Mikro-systemtechnik genutzt. Weiterhin nutzenauch die Universität des Saarlandes, dieFH Aachen und die ASW (Berufsakade-mie Saarland e.V.) das VTL zur Ausbil-dung des Ingenieurnachwuchses.

Durch die hervorragende Ausstattung vonLaboren, Reinraum, etc. steht im Fach -bereich I/MST den Doktorandinnen undDoktoranden eine sehr gute Infrastruk -tur zur Forschung und Entwicklung zurVerfügung.

Die Wissenschaftler haben den Wunsch,auch nach ihrer Promotion in der For-schung tätig zu sein, in einem industriel-len Unternehmen als Laborleiter zu arbeiten oder aber auch eine akademi-sche Laufbahn als Dozent (Professor) aneiner Hochschule einzuschlagen.

Tanja KreitnerDiplom-Betriebswirtin

Die Doktoranden mit Professoren des Forschungsschwerpunktes IMS am FH Standort Zweibrücken Forschung im Biotechlabor

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Das Foto zeigt die Projektteilnehmer bei einem Projekttreffen am FH-Studienort Zweibrücken im Oktober 2010

AUS FORSCHUNG UND LEHRE

Fonds zur regionalen Entwicklung derGroßregion Saarland, Rheinland-Pfalz, Region Lorraine, Luxemburg und Wallo-nien. (Wir berichteten im Januar 2009).

Als rheinland-pfälzischer Projektpart -nerin war Frau Professorin Monika Sau-mer vom Zweibrücker FH-Fach bereichInformatik und Mikrosystemtechnik mitihrer Projektmitarbeiterin Frau TanjaKreitner maßgeblich am Aufbau dieser Informationsplattform rund um dasThema Nanotechnologie beteiligt. Das internationale Projekt konsortium setztesich zusammen aus Arbeitsgruppen derUniversität des Saarlandes und der Fach-hochschule Kaiserslautern/StudienortZweibrücken, der Universität Metz-Thionville, der Universität Lüttich sowieeinem Unternehmen aus Luxemburg. Innerhalb der Projektlaufzeit konnte dieDatenbank auf mittlerweile 1078 Einträgemit über 900 Produkten anwachsen. Damit ist www.nanotech-data.comEuropas größte Datenbank für Nanotech-nologie und die zweitgrößte weltweit.

Die Datenbank „Nanodata“ enthält In-formationen über existierende Produkte,Patente, Verfahren, Bedarfe, Neu igkeitenund Veranstaltungen der Nanotechnolo-gie in deutscher, französischer und engli-scher Sprache. Zu Beginn des Projektswurden insbesondere Unternehmen derGroßregion mit ihrer vollständigen Pro-duktpalette im Bereich der Nanotechno-logie erfasst. Im Anschluss wurden zusätz-lich Produkte und Serviceleistungen vonFirmen und Instituten auch außerhalb derGroßregion registriert. Mit Hilfe der Da-tenbank können sich Unternehmen undInstitute, die an einer Produktenentwick-lung oder Problemlösung interessiert sind,in höchst effizienter Weise einen Über-blick über bestehende Lösungen verschaf-fen. Unternehmen, die Nanoprodukte anbieten, können ihre Absatzmärkte er-weitern und bedarfsspezifische Produkteund Verfahren entwickeln.

Ein Höhepunkt der Projektarbeiten warsicherlich die vom Projektkonsortium or-ganisierte Nanokonferenz der Großre-gion in Metz mit über 50 Teilnehmern. Siediente vor allem der Netzwerkbildung innerhalb der Großregion und dem fach-lichen Austausch der Wissenschaftler derteilnehmenden Projektpartner. Aber auchdie regelmäßig stattfindenden Arbeits -treffen waren wichtige Beiträge zur För-derung von fachlichen, kulturellen undsprachlichen Kompetenzen.

Nach Abschluss der Projektförderungbleibt die Datenbank bestehen und wirdvon einem Teil der Projektpartner weitergepflegt. Es können sich also weiterhinNutzer kostenlos registrieren, ob Her -steller, Händler oder auch Anwender. Alle registrierten User haben dann weit-reichende Recherche- und Download-Möglichkeiten.

Tanja KreitnerDiplom-Betriebswirtin

Ansprechpartner an der FH:Prof. Dr. Monika SaumerE-Mail: [email protected]: 0631-3724-5420

Tanja Kreitner E-Mail: [email protected]: 0631-3724-5389

Project cofinancé par le Fonds européen de développement régional dans le cadre du programme INTERREG IV A Grande Région L�Union européenne investit dans votre avenir

Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG IV A Großregion Die Europäische Union investiert in Ihre Zukunft

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

FH RUNDSCHAU 3/201116

enerationen von Studierendender Betriebswirtschaft müssen imRahmen ihres Studiums über die

bedrohliche Hürde „Statistik“ springen.Für viele eine abstrakte und trockene Angelegenheit. In diesem Sommer konn-ten jedoch fünf Studierende hautnah er-leben, wie ein Teilbereich der Statistik –die empirische Wahlforschung – lebt undpulsiert.

Am 4. September 2011 fand die Wahlzum Oberbürgermeister von Zweibrü-cken statt. Dieses Amt übt seit 2004 un-ser FH-Kollege Prof. Dr. Helmut Reichlingaus – mit 68% der Stimmen hatte Profes-sor Reichling gleich im ersten Wahlgangseine Konkurrenten weit hinter sich ge -lassen. In diesem Jahr wurde es spannen-der – mit Herrn Kurt Pirmann (Verbands-bürgermeister von Zweibrücken-Land)ging ein Schwergewicht der örtlichen SPDins Rennen. Insgesamt bewarben sich fünfKandidatInnen für den Job als OB.

Der Pfälzische Merkur beauftragte Professor Marc Piazolo eine Wahlumfragegleich nach dem Ende der Schulferien am8.-10. August 2011 durchzuführen. AmSamstag, den 13. August 2011, wurdendie Ergebnisse der Umfrage veröffentlicht.Im Rahmen eines Drittmittelprojektesübernahm der Merkur die Kosten für dieUmfrage. Die wissenschaftliche Leitungwar für den Interviewbogen (die Fragen),die Orga nisation der Befragung sowie deren Auswertung zuständig. Um eine repräsentative Umfrage zu erstellen, achteten wir auf Kriterien wie Geschlecht,Alter und Ortsteilzugehörigkeit der Interviewten. Die Sonntagsfrage, „Wenwürden Sie wählen, wenn am nächstenSonntag Wahltermin wäre?“ stand im Mittelpunkt. Zudem wurden drei mögli-che Stichwahlkombinationen abgefragt.Abschließend stand noch eine Frage zurfinanziellen Unterstützung eines Verkehrs-projektes, Flughafen vs. Reaktivierung derBahnstrecke Homburg-Zweibrücken, an.

Die Durchführung lag in der Hand dereingearbeiteten studentischen Hilfskräfte.An den drei Tagen telefonierten sich diedrei Studierenden die Finger wund, wäh-rend zwei Interviewer in der Fußgänger-zone und an anderen Stellen in der Stadt Passanten persönlich ansprachen.„Es ist gar nicht so einfach verwertbareAntworten zu erhalten,“ meinte KathrinTegtmeier, „wir mussten zehnmal anru-fen, bevor man eine Person erreicht unddann waren auch nur höchstens dieHälfte willig zumindest teilweise die Fragen zu beantworten.“ Die Verweige-rungsquote lag bei der Telefonumfrageund bei Jüngeren (U40) deutlich höherals bei der direkten Ansprache von Pas-

santen und bei Älteren (Ü60). Tageszeit-lich gesehen lag die größte Antwortquotein den frühen Abendstunden (17-20 Uhr)und während der Mittagszeit.

Wir befragten 458 Zweibrücker Wahl-berechtigte. Von diesen gaben 377 (82%)an, sich an der OB-Wahl beteiligen zuwollen. Doch fast 10% der WählerInnenin spe rückten mit ihrer Wahlintentionnicht heraus: „Die Wahl ist doch geheim– meine Wahlentscheidung geht Sie nichts an! Solche Antworten erhielten wirvor allem am Telefon,“ berichtet XeniaSpies. Auf die Zusatzfrage zu dem loka-len Verkehrsprojekt antworten so gut wiealle Interviewten. Sie wurde als politischweniger sensibel eingestuft. Mit 333 ver-wertbaren Interviewbögen lagen wir über der angestrebten Stichprobe von300 Personen.

Drei Wochen vor dem Wahlterminmusste der amtierende Oberbürgermeis-ter Professor Reichling mit einem massi-ven Stimmeneinbruch gegenüber der letz-ten Wahl rechnen (39% vs. 68% in 2003).Davon profitierte jedoch nur der SPD-Kandidat Kurt Pirmann mit 47%. EvelyneCleemann (CDU) spielt für den Wahl-ausgang ebenso wenig eine Rolle wie derKandidat der Linken und ein zweiter Ein-zelbewerber. Interessant ist das unter-schiedliche Wahlverhalten zwischen denJüngeren (U40) und den Älteren (Ü60)Wählerinnen. Die Jüngeren bevorzugenPirmann deutlich, während Reichling inder Gunst der Älteren knapp vor demSPD-Kandidaten liegt.

G

AngewandteStatistik Umfrage zur OB-Wahl in Zweibrücken

Wer zieht ins Zweibrücker Rathaus ein? Lili Buchmiler und Moritz Scultetus

Wahlumfrage per Telefon mit Kathrin Tegtmeier, Xenia Spies und Christina Widulski

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

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Falls im ersten Wahlgang am 4. Septem-ber keiner der Kandidaten über die 50%Marke gekommen wäre, hätte zwei Wo-chen später eine Stichwahl stattgefunden.Wir erfragten hierzu die Wahlpräferenzender drei Kombinationsmöglichkeiten (Pirmann/Reichling, Cleemann/Reichlingund Cleemann/Pirmann). Erstes Ergebnis:Die Wahlbeteiligung wäre nur bei der(wahrscheinlichsten) Stichwahl zwischenden Herren Pirmann und Reichling hochgeblieben. Wäre Frau Cleemann noch im Rennen gewesen, dann gaben rd. 15%der 333 Wahlwilligen an, gar nicht mehrzur Stichwahl zu gehen. Zudem hätteFrau Cleemann keinerlei Chance gehabt(jeweils 1:3 zugunsten der beiden männ-lichen Kandidaten). Bei einer StichwahlPirmann – Reichling wäre der Abstandzwischen den beiden Bewerbern mit 54%zu 46% nahezu identisch geblieben.

Apropos Stichprobe, 333 Interviewte beiknapp 30.000 Wahlberechtigten führenzu Unsicherheiten, die sich in einemSchätzintervall um den Wahlanteil einesKandidaten widerspiegeln. Bei der übli-chen Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent liegen die Intervallbreiten fürPirmann bei 42%-53% und für Reichlingbei 34%-45%. Damit hätte laut Vorher-sage die absolute Mehrheit für Herrn Pir-mann im ersten Wahlgang ebenso mög-lich sein können, wie ein knapper Siegvon Herrn Reichling. Wäre eine Stich-wahl nötig gewesen, hätte Herr Reichlingdiese auch ganz knapp gewinnen können.

Grundsätzlich kommt hinzu, dass einesolche Sonntagsfrage immer nur eine Momentaufnahme darstellt. Mit unsererUmfrage läutete der Pfälzische Merkur die heiße Wahlkampfphase ein. Übrigensveröffentlichte die Konkurrenzzeitung,Rheinpfalz, am selben Tag ebenfalls eineMeinungsumfrage und kam zu einem fast identischen Ergebnis (48% Pirmann,37% Reichling).

FH RUNDSCHAU 3/2011

Wen würden Sie wählen, wenn die Wahl schon am nächsten Sonntag wäre?

(Alle, davon Jüngere U40 vs. Ältere Ü60)

63 Jüngere (unter 40) und 139 Ältere (über 60) (Piazolo & Team 08.-10. August 2011)

(SPD) (CDU) (Linke) (Einzelbewerber)

JüngereÄltere

Alle 333 Befragten

Die Sonntagsfrage zur OB-Wahl

Haben Sie vor an der OB-Wahl 2011 in

Zweibrücken teil zu nehmen?

458 Befragte (Marc Piazolo & Team 08-10. August 2011).

Damit haben beide Umfragen das tat-sächliche Wahlergebnis vom 4. Septem-ber 2011 dem Trend nach gut vorherge-sagt. Mit 56,9 % entschied Herr Pirmannschon den ersten Durchgang der OB-Wahl klar zu seinen Gunsten. Herr Reich-ling kam auf 31,5 % und Frau Cleemannauf magere 8,4 %. Auch die Wahlbeteili-gung fiel mit weniger als 40 % niedrig aus.

Wir gratulieren an dieser Stelle dem zukünftigen Oberbürgermeister Kurt Pirmann und danken Professor HelmutReichling für sein Engagement zugunstendes Campus Zweibrücken während derletzten sieben Jahre.

Prof. Dr. Marc Piazolo

Haben Sie vor an der OB-Wahl teil zu nehmen?

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

18 FH RUNDSCHAU 3/2011

Stockholm bei Nacht

uf der World Conference des International Coun-cil for Small Business (ICSB) in Stockholm referier-ten und diskutier ten annähernd 1.000 Wissen-

schaftler aus der ganzen Welt unter dem Leitthema “Backto the Future – Changes in Perspectives of Global Entre-preneurship and Innovation“. Auch ein Beitrag aus Zwei-brücken wurde auf der mittlerweile 56. Jahreskonferenzvorgestellt. M.A. Dipl.-Betriebsw. (FH) Benjamin Danko, Lehr-beauftragter im Fachbereich Betriebswir tschaft und Absol-vent der Graduate School of Business Zweibrücken, prä-sentier te den Beitrag „Comparing Entrepreneurial Criteriaof Students in China and Germany“, der gemeinsam mitden Professoren Walter Ruda, Thomas A. Mar tin, RubénAscúa und Wolfgang Gerstlberger im Rahmen des For-schungsprojektes „Gründung und Entrepreneurship von Stu-dierenden“ (GESt-Studie) entstanden ist. Das von Prof. Dr. Ruda geleitete Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit

mit dem Zentrum für Mittelstands- und Gründungsökono-mie (ZMG) durchgeführ t. Das absolute Highlight der Kon-ferenz war der Vor trag von Prof. Dr. Muhammad Yunus,Fr iedensnobelpreisträger 2006 aus Bangladesch, der als key note speaker auftrat. Der mit mehrfachen Ehrendok-torwürden ausgezeichnete Yunus ist Gründer und ehemali-ger Geschäftsführer der Grameen Bank, die Mikrokreditevergibt. Auch in der internationalen GESt-Studie wird dieFinanzierung zumeist als das größte Problem von Gründungs-vorhaben eingestuft.

Neben weiteren Ländern wurden die Befragungen der internationalen GESt-Studie mittlerweile auch an Hoch -schulen in China durchgeführ t, was den Ländervergleich zwi-schen Deutschland und China ermöglichte . Unter den chinesischen Studierenden sind mit fast zwei Dritteln (gegen -über 55 Prozent) deutlich mehr Gründungslaien (Perso-nen, die sich noch gar nicht mit Gründung beschäftigt ha-ben) ver treten, allerdings befinden sich deutlich mehr derStudierenden aus China in der Gründungsvorbereitungoder haben bereits gegründet. Die Studierenden in Deutsch-land schätzen das nationale Gründungsklima zwar positiverein, zeigen jedoch eine stärkere Risikoaversion, besitzenseltener Geschäftsideen, prognostizieren eine geringere Gründungswahrscheinlichkeit und wollen erst später in derZukunft gründen als ihre chinesischen Kommilitonen. Die Ergebnisse verdeutlichen zudem, dass die chinesischen

A

Unternehmertum bei Studierenden in China und DeutschlandICSB World Conference 2011 in Stockholm

Tessin Palace (Danko)

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

Studierenden stärker aus dem Selbstverwirklichungsmotivheraus gründen möchten, während ihre Kommilitonen ausDeutschland stärker vom „Notgründungsmotiv“ getriebenwerden. Trotz der deutlich positiver ausgeprägten Grün-dungsförderinfrastruktur hierzulande können die Studie-renden in Deutschland im Ländervergleich mit China fer-ner als deutlich gründungsängstlicher eingestuft werden.Diesen kulturbedingten Gründungsbarrieren in Deutsch-land kann insbesondere durch die Ausgestaltung bedarfsge-rechter Gründungsförderprogramme begegnet werden – mit positiven Wirkungen auf die Generierung von Geschäfts-

ideen sowie deren Vermarktung. Der Beitrag fand, nicht zu-letzt vor dem Aufstieg Chinas zur Wir tschafts-Weltmacht,sehr große Beachtung. China hat mittlerweile Deutschlandden imageträchtigen Rang als Expor tweltmeister abgelau-fen. Vor diesem Hintergrund scheint es sinnvoll zu sein, dieForschungen in den sogenannten BRIC-Staaten weiter zuintensivieren.

M.A. Dipl.-Betriebswir t (FH) Benjamin Danko

Muhammad YunusStockholm City Hall

VCRP goes Open-Source – E-Learning mit dem LMS OLAT8. LMS-Konferenz RLP am 25.8.2011

Am 25.08.2011 fand an der TU Kaiserslautern schon zum achten Mal die LMS KonferenzRLP der Hochschulen aus Rheinland-Pfalz statt. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr ganz im Fokus des Open-Source Learning Management Systems (LMS) OLAT, welches als Abkürzung für Online Learning And Training steht.

irka 90 Lehrende der Hochschulen aus Rheinland-Pfalz trafen sich an der TU Kaiserslautern, um sich über E-Learning mit dem neuen Open-Source Learning

Management System des VCRP – OLAT – zu informieren undauszutauschen.

Im Anschluss an die Begrüßung durch den Geschäftsführer desVCRP, Dr. Konrad Faber, standen im ersten Vortragsblock diestrategische Perspektive und der Wechsel von Blackboard zu

Z

Simone Grimmig von der FH berichtet über ein umfangreiches SCORM-Paket mit Mathematik-Lernmodulen

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OLAT im Mittelpunkt. Monika Haberer stellte das Change-Konzept der TU Kaiserslautern vor und Florence DeBoni vonder FH Mainz ging der Frage nach, ob früher (mit Blackboard)wirklich alles besser war. Zudem betrachtete sie die neuenWerkzeuge, die OLAT zusätzlich bietet. Dr. Sabine Hemsing gab anschließend Empfehlungen für einen möglichst ein -fachen Umzug von Blackboard nach OLAT. Nach einer kurzenKaffeepause ging es im zweiten Vortragsblock um konkrete Beispiele von bereits erfolgreich umgesetzten OLAT-Kursen.So präsentierte Simone Grimmig von der FH Kaiserslautern in ihrem Vortrag ein umfangreiches SCORM-Paket (Sharable Con-tent Object Reference Model = ein Referenzmodell für aus-tauschbare elektronische Lerninhalte) mit Mathematik-Lern -modulen und erläuterte dessen Einbindung in OLAT, währendSilke Schranz von der FH Koblenz anschließend ein Konzept zur kollegialen Online-Beratung mit OLAT vorstellte. Zum Ab-schluss des Vormittags berichteten Dr. Konrad Faber und Dr.Stephan Clemenz über den aktuellen Stand des OLAT-Systemsund der bereits vorgenommenen Erweiterungen.

Gestärkt durch ein gemeinsames Mittagessen folgte am Nach-mittag der praktische Teil der LMS-Konferenz. Die Konferenz-teilnehmerInnen verteilten sich auf vier verschiedene Work-shops. Hier gab es die Möglichkeit, OLAT ganz praktisch zuerproben und die eigenen Kenntnisse auszubauen. Angefangenvon der einfachen Kurserstellung, über Umsetzungen für Um-steiger bis hin zu spezifischen OLAT-Tools zur Inhaltsorga -nisation und Aufgabenverwaltung gab es viele hilfreiche Anre-gungen für die Teilnehmenden.

Die LMS Konferenz bot umfassend Möglichkeit, sich hautnah mitOLAT vertraut zu machen und sich mit Anderen bezüglich derersten Erfahrungen auszutauschen.

Austausch und InformationDie LMS Konferenz RLP verfolgt generell das Ziel, die Perso-nen, die die Learning Management Systeme des VCRP nutzen,zusammenzubringen und den Austausch anzuregen. Erfahreneund weniger erfahrene Kurs-ErstellerInnen treffen aufeinanderund tauschen sich bezüglich technischer, didaktischer und krea-tiver Aspekte aus.

Zu OLATDas LMS OLAT wird nach einer ersten Pilotphase seit Anfang2011 an unterschiedlichen Hochschulen und in vielfältigen Kon-texten von den Lehrenden in RLP eingesetzt und die Nutzungsteigt kontinuierlich. OLAT zeichnet sich durch technische Sta-bilität und Skalierbarkeit aus und eignet sich hervorragend zurUmsetzung vielfältiger didaktischer Lernszenarien sowie indivi-duell und flexibel gestalteter Kurse. Egal ob im reinen Online-oder im Blended-Learning Modus, OLAT bietet für die unter-schiedlichsten, auch komplexen Szenarien gute Rahmenbedin-gungen. So wird beispielsweise kollaborative Teamarbeit vonStudierenden mit Hilfe von Wikis, Foren, gemeinsamen Ord -nern und Gruppenräumen optimal unterstützt.

Bitte beachten:An der Fachhochschule Kaiserslautern wird das LMS Blackbo-ard noch im WS11/12 und im SoSe12 für Alle zur Verfügungstehen. Ab 01.05.2012 wird es nicht mehr möglich sein, neueBenutzer-Accounts für Blackboard anzulegen. Für die Studie -renden und Lehrenden endet der Zugriff auf Blackboard mit Beginn des WS12/13. Neu einzurichtende Kurse werden be -reits zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich auf OLAT angelegt.

Dr. Sabine Hemsing (VCRP)Simone Grimmig (FH KL)

FH RUNDSCHAU 3/2011

Simone Grimmig (hinten links) im Dialog mit Teilnehmenden während des Workshops

Angeregter Austausch in der Pause

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

21FH RUNDSCHAU 3/2011

Studiengang AutomatisierungstechnikDer Bachelorstudiengang Automatisie-rungstechnik beschäftigt sich mit der Automatisierung industrieller Prozesseund Anlagen als Gesamtsystem. Die Stu-dierenden werden zunächst in denGrundlagen der Elektrotechnik ausge bil -det und vertiefen anschließend ihreKenntnisse in Bereichen wie Regelungs-technik, Antriebstechnik, Kommunika -tionstechnik und anderen. Die fachspezi-fische Ausbildung soll die Studierendenzum Einsatz und zur Weiterentwicklungbewährter Methoden, Verfahren undTechnologien bei der Entwicklung undProjektierung elektro- und informations-technischer Produkte und Systeme be -fähigen. Gleichzeitig wird ihnen die Adap-tion und Anwendung wissenschaftlicherErgebnisse bei der praktischen Problem-lösung ermöglicht.

Studiengang ProzessingenieurwesenDie Studierenden des Studiengangs Pro-zessingenieurwesen sollen auf die ganz-heitliche Bearbeitung unterschiedlichs-ter Aufgaben der Ingenieur tätigkeitenvorbereitet werden. Die Ausbildungs-inhalte, bei denen die gesamte Prozess-kette vom Konzept über die Inbetrieb-nahme bis zum Betrieb im Vordergrundstehen, umfassen unter anderem dieProjektierung von Maschinen, die An-lagenplanung und die technische, wir t-schaftliche und organisatorische Vorbe-reitung, Durchführung und Optimierung

bei Herstellungsprozessen. Dabei wirdauch ein spezielles Augenmerk auf diebetriebswir tschaftliche Ausbildung derStudierenden gelegt. Während des Stu-diums können die Schwerpunkte Pum-pen, Produktion oder Verfahrenstech-nik ver tieft werden.

Studiengang Industrial EngineeringDurch den Studiengang Industrial En-gineering sollen vor allem Ingenieuremit wir tschaftsingenieurwissenschaft li-cher Ausprägung angesprochen wer-den. Neben klassischen Bereichen wiedem technischen Management wer-den die Studierenden auch im Dienst-leistungssektor, wie Unternehmensbe-ratung und Versicherung, ausgebildet.Die Fähigkeit, bereichsübergreifend undunternehmerisch zu denken wird durchdas Studium geschärft und kann direktin der Praxis umgesetzt werden. Da-bei liegt der Schwerpunkt trotzdem beiden Ingenieurwissenschaften, wie etwader Verfahrenstechnik, der Werkstoff-kunde, der Thermodynamik oder derFer tigungstechnik. Wie auch im Studi-engang Prozessingenieurwesen, kannauch im Industr ial Engineer ing derSchwerpunkt auf Anlagenbau oder Pro-duktion gelegt werden.

Der bislang übliche Weg für Berufstä-tige, die sich akademisch weiterbildenwollen, war der Studienabschluss aneiner Fernuniversität. Da bei den Ba-chelor of Engineering-Studiengängen

der Fachhochschule Kaiserslautern dieUnternehmen viel stärker eingebundensind, ist die erwar tete Abbrecherzahlnatürlich deutlich geringer als etwa aneiner Fernuniversität. Die Vorlesungs-zeiten gehen dabei stark auf die Be-dürfnisse Berufstätiger ein. So findendie Vorlesungen, die dementsprechendspeziell für die berufsbegleitende Aus-bildung konzipier t wurden, freitagmit-tags und samstags im zweiwöchigenTurnus statt und werden im Rahmeneiner einwöchigen Blockveranstaltungpro Semester ver tieft. Dabei wird wäh-rend des 8-semestrigen Studiengangsauch auf das so genannte E-Learningund Methoden des Fernstudiums zu-rückgegriffen. Die Praxisphasen und dieBachelorarbeit werden in den Unter-nehmen absolvier t und von einem Men-tor begleitet.

Unternehmen haben durch dieses Stu-dienmodell die Möglichkeit, gezielt ih-ren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternzu einem Hochschulabschluss zu ver-helfen und können so auf die individu-ellen Bedürfnisse ihres Unternehmenseingehen. Die Fachhochschule setzt sichdurch die neuen Studiengänge das Ziel,sich als kompetenter Par tner der Wir t-schaft weiter zu etablieren und allemvoran Personen, die einen qualifizier-ten Beruf ausüben, eine Weiterbildungs-und Aufstiegschance zu ermöglichen.

Elisabeth Ott

Studieren und weiterhin Geld verdienenFachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften startet drei berufsbegleitende Studiengänge

Ab dem nächsten Sommersemester, also ab März 2012, starten an der Fachhochschule Kaiserslautern

im Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften die drei berufsbegleitenden Bachelorstudien-

gänge Automatisierungstechnik, Prozessingenieurwesen und Industrial Engineering, die mit dem Ba-

chelor of Engineering (B.Eng.) abschließen. Die Fachhochschule geht damit neue Wege und öffnet sich

Zielgruppen, denen ein grundständiges Studium wegen beruflicher oder familiärer Einbindung bislang

verschlossen war. So richten sich die neuen Bachelorstudiengänge explizit an Berufstätige mit einer

abgeschlossenen Ausbildung und Berufserfahrung.

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ie wird virtuelles Design dieMode beeinflussen? Wiekann man reale Kleidung

virtuell ergänzen? Wie kann virtuelle Klei-dung aussehen? Was macht eine virtuelle Modemarke? Wie wird sie präsentiert undvermarktet? Wie wirken sich neue Tech-nologien auf zukünftige Mode aus?

Unter der Projektleitung von ProfessorJohann Stockhammer von der HochschulePforzheim und den Professoren HolgerDeuter, Matthias Pfaff und Thomas Wag-ner von der Fachhochschule Kaiserslau-tern entwickelten die Studierenden im

Sommersemester 2010 acht Projekte, dieanlässlich der Werkschau am 16. und17.Juli 2010 in der Hochschule für Ge-staltung, Pforzheim, in permanenteneinzel nen Performances und Installatio-nen gezeigt wurden. Jeweils drei Studie-rende aus Kaiserslautern bildeten mit einer Studentin aus Pforzheim, eineGruppe, gemeinsam mit den Professorenwurde nach einem Brainstorming jedeIdee individuell entwickelt. Dabei standendie Studierenden immer wieder vor derHerausforderung, dass virtuelle Mode gerade am Anfang der Entwicklung steht.So mussten neue inhaltliche, gestalteri-

sche und technische Lösungen gefunden,und auch die Auseinandersetzung mit Inszenierung, Bühnentechnologie, Inter-aktion, Organi sation und Aufbau der Aus-stellung geschultert werden. Um eine kontinuierliche Abstimmung der Projekt-teams beider Seiten zu gewährleisten,wurden verschiedene Kommunikations-plattformen eingesetzt und durch regel-mäßige Treffen aller Beteiligten ergänzt.

So entstanden acht innovative Projekte,die sich mit der Zukunft menschlicherKleidung unter dem Aspekt der Virtuali-tät beschäftigen. Bespielbare Kleidung,

W

VirtualFASHIONrealityMode für die Zukunft

Die Fachhochschule Kaiserslautern, Studiengang Virtual Design, hat mit der Hochschule Pforzheim,

Fakultät für Gestaltung, Stu diengang Mode, ein interdisziplinäres Kooperationsprojekt verwirklicht.

Ziel des Projektes war die Erforschung und Darstellung der Zukunftsperspektiven von Kleidung in De-

sign, Technologie, Darstellungstechniken und Präsentationsformen im Grenzgebiet Real / Virtual Design.

Bespielbare Kleidung

Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung, Studiengang Mode

ProjektleitungProfessor Johann Stockhammer, Verena Potthoff (Dozentin)

MitarbeiterOlgac Pfeifle, Bryan Wolf, Bruno Mayer

Fachhochschule Kaisers -lautern, Studiengang Virtual Design

ProjektleitungDie Professoren Holger Deuter, Matthias Pfaff, Thomas Wagner

Mitarbeiter

Michael Heyse, Sinsa Stephanovic

Die Projekte

„softWEAR :: hardWEAR“ Susanne Stephan (HS PF), Nadja Babl,Paul Weinand, Sarah Melzer (FH KL)

„reality replaced“ Augmented Sculpture, Hellen Oni (HSPF), Natalie Schmidt, Natalia Kuryleva,Sabrina Wermund (FH KL)

„Drift“ Nadine Schmidt (HS PF), Oliver Queck, Dominik Müller, Tobias Herschel (FH KL)

„Monogramm”Alexa Pollmann (HS PF), Lisa Ferber,Marie Kober, David Schäfer (FH KL)

„Leerzeichen“Miriam Calabrese (HS PF), Hasan Ilhan,Lukas Swolany, Stefan Wieland (FH KL)

„Interreaction“Lisa Bofinger (HS PF) Mascha Rudolph, Nadine Paulat, Christian Groß (FH KL)

„Impuls“Carmen Simons (HS PF), Iris Dreyer,Christian Bleckmann, Stefan Wohlge-muth, Verena Schwarz (FH KL)

„oN“Nele Offner (HS PF), Diana Hablitz,Maike Hof, Jara Ottenbreit (FH KL)

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RUND UMS STUDIUM

augmented-fashion-sculptures, typografi-sche Embodiment-Installationen undMode, die sich ganz von der Körperlich-keit löst und typografische Elemente alsAusgangsbasis verwendet, um in der Installation wieder zum Körper zurück -zukehren waren Aspekte des Grund -themas, die dem Publikum einen kleinenAusblick in die Zukunft der Mode undderen Möglichkeiten gewährten.

Allein schon die Auseinandersetzung mit anderen Denkstrukturen, Interessenund Menschen haben sowohl unserenStudierenden als auch den Kollegen inPforzheim sehr viel gegeben. Neben denEchtzeitanwendungen kam eine großeBandbreite an Lerninhalten des VirtualDesign-Studiums zum Einsatz und die Studierenden nehmen das Projekt alswertvolle Erfahrung mit in ihr zukünftiges

Berufsleben. Die Ergebnisse aus For-schung und Entwicklung bilden wertvolleGrundlagen für weitere Entwicklungenund Projekte dieser Art.

Ein herzliches Dankeschön an die Kolle-gen von der Hochschule Pforzheim undihre Studenten.

Prof. Holger Deuter

Studentische Models mit virtuell erweiterte Kleidung Kreative Designs der Pforzheimer Studenten

m Rahmen der Veranstaltung „iPhoneDevelopment“ des MasterstudiengangsInformatik unternahmen die Studen -

ten des dritten Semesters eine Exkursionzu Mercedes-Benz nach Stuttgart. Ange-boten und organisiert wurde diese vomLehrbeauftragen Dipl.-Inf. (FH) MBE Karl-Josef Wack. Er selbst ist Absolvent des Diplomstudiengangs Digitale Medien, dem Vorgängerstudiengang der Medien-informatik am Standort Zweibrücken, und mittlerweile als Doktorand bei der Daimler AG tätig. Besucht werden konnten im Zuge der Exkursion das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart-Untertürkheim sowie die Produktionsan-lagen des Werks Sindelfingen.

Die Besichtigung der Produktion der aktu -ellen E-Klasse vermittelte den Studieren-den sowohl Eindrücke über eine Serien-fertigung als auch über die einzelnenFertigungs bereiche der Automobilin -dustrie. Am Standort Sindelfingen sindderzeit ca. 28.000 Mitarbeiter beschäf -tigt. Gefertigt werden hier die BaureihenMercedes-Benz C-Klasse Limousine, S-, E,CL- und CLS-Klasse, SLS AMG sowie derMaybach.

Hier ergab sich der Schnittpunkt zur Lehrveranstaltung: Den Studenten wur -de inner halb einer Projektarbeit die Auf-gabe gestellt, eine iPhone-Applikation zuerstellen, die eine Layoutplanung der Materialzone erlaubt.

Das Mercedes-Benz Museum in Stutt gart-Untertürkheim zeigt Fahrzeugexponateund Ausstellungsstücke aus der gesamtenHistorie des Automobils und der FirmaMercedes-Benz.

Der chronologische Rundgang durch dieso genannten Mythos räume führt vomBeginn der Auto mobilgeschichte im Jahr1886 bis in die Gegenwart. Neben derAusstellung konnte auch die einzigartigeArchitektur des Mercedes-Benz Museumsbewundert werden, das sich einer Spiralegleich in die Lüfte dreht (siehe Foto).

Karl-Josef WackSabine Geigenmüller

I

Die Teilnehmer der Exkursion

Mercedes-Benz Museum Stuttgart-Untertürkheim

Exkursion der Informatik-Masterstudenten zu Mercedes-Benz

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24 FH RUNDSCHAU 3/2011

RUND UMS STUDIUM

ie schreibe ich mei-ne Bachelor arbeit?Wie und wo finde

ich geeignete Literatur undworan erkenne ich, ob siefür mein Thema relevant ist?Wie baue ich mei ne Arbeitauf? Wie muss ich Lite ratur,die ich verwende, dokumen-tieren und wie zitiere ich rich-tig? Vor solchen Fragebergenstehen Studieren de teilweiseschon während ihres Studiumsim Zu ge von Praxissemester-und Projektarbeiten, spätes-tens aber am Ende ihres Stu-diums, wenn die Abschluss-arbeit ansteht.

Um sich das Studium in die-ser Hinsicht zu erleichtern, istes daher sinnvoll, sich schonso früh wie möglich mit entsprechen-den Recherchetechniken ver traut zumachen und sich Schlüsselqualifikatio-nen wie Informationskompetenz anzu-eignen. Unter diesem Schlag wor t ver-steht man die Fähigkeit, themenbezogeneinen Informationsbedarf zu erken-nen, geeignete Informationsquellen zuidentifizieren und die Information schließ-lich zu beschaffen und auszuwer ten, da-mit sie anschließend effektiv für diegestellte Aufgabe genutzt werden kann.

„Wikipedia ist meine er ste Anlauf -stelle“, oder „ich gucke zuerst mal beiGoogle nach“, das sind häufige Antwor-ten, wenn man Studierende zu ihremVorgehen bei bisherigen Literaturre-cherchen befragt. Dies birgt natürlichGefahren: Zum einen kann man sichhier nicht darauf ver lassen, dass dieangezeigten Treffer wissenschaftl ich fundier t sind. Zum anderen ist die In-formationsflut meist so groß, dass Stu-

dierende vor dem Problem stehen,das herauszufiltern, was wirklich für ihreArbeit von Bedeu tung ist.

Diese Herangehensweise kennen auchdie Professoren der FachhochschuleKaiserslautern. So er läuter t Prof. Dr.Alber t Herbig, Professor für Kommu-nikations- und Führungstechnik im Fachbereich Betr iebswir tschaft am Zweibrücker Standor t: „Viele Studen-ten pflegen einen fast schon ‚naiven’Umgang mit Informationsmöglichkeiten,oft werden die erstbesten Treffer kri-tiklos übernommen. Für ein wissen-schaftlich fundier tes Arbeiten an einerHochschule reicht diese Herangehens-weise jedoch bei Weitem nicht aus. “

Umso wichtiger ist es, angehenden Wis-senschaftler/innen geeignete Wege auf-zuzeigen, nach Literatur zu suchen unddiese auch entsprechend wissenschaft-lich aufzuarbeiten. Und wie die Praxis

zeigt, steigt der Schulungsbe-darf bei Studierenden geradeim Zusammenhang mit derEinführung der neuen Bache-lor- und Masterstudiengängeimmer weiter an.

Projektstelle für Infor-mationskompetenzUm auf diesen Schulungsbe-darf einzugehen, übernimmtauch die Hochschulbibliothekimmer mehr die Rolle einer„Teach ing L ibr ar y“ , e iner lehrenden und lernenden Bib -liothek. Indem sie immer stär-ker die Lehre an der Fach-hochschule unterstützt, passtsie auch auf dem Gebiet der Wissensvermittlung ihreDienstleistungen stets den aktuellen Bedürfnissen an.

Denn heutzutage gehört es zu den Kern-aufgaben von Bibliotheken, Studieren-den und Wissenschaftler/innen denErwerb ent sprechender Schlüsselqua-lifikationen zu ermöglichen. Um ihreStudierenden noch intensiver unterstüt-zen und auf das Berufsleben vorberei-ten zu können, hat die Fachhochschuleim Frühjahr für den Bibliotheksbereicheine spezielle Projektstelle zum The -ma „Informationskompetenz“ ge schaf-fen. Diesen Aufgaben bereich teilen sichJudith Heil vom Standor t Kaisers lau -tern und Friederike Trippen vom Stand-or t Zweibrücken. Beide arbeiten bereitsseit einigen Jahren in der Hoch schul -bib liothek.

Gemeinsam sind sie nun für die Pla-nung, Organisation und Durchführungvon Präsentationen zur Informations-kompetenz für die Bibliotheksnutzer zu-ständig. Dabei ist es ihnen wichtig,zielgruppenorientier t möglichst genau

W

Informations-kompetenz für die WissensvermittlungNeues Projekt in der Hochschulbibliothek

Das Projektteam Informationskompetenz erstellt gemeinsam Online-Tutorials (v.l.n.r.): Judith Heil, Simone Grimmig, Friederike Trippen undBastian Zapf (Foto: Marion Straßer)

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Wozu guter Stil?

Ich bin doch brillant!

Das praktische Handbuch zum Schreiben einer

guten Abschlussarbeit

Verlag Praxiswissen

Wozu guter Stil?

Ich bin doch brillant!E

25FH RUNDSCHAU 3/2011

Bereits seit mehreren Jahren ar -beitet die Bibliothek am StandortZwei brücken mit BWL-ProfessorAlbert F. Herbig zusammen, in Formvon Schulungen zum Thema „Infor-mationskompetenz“ im Rahmen derbetriebswirtschaftlichen Module„Studienmethodik“ und „Arbeits-technik“. Aktuell hat Professor Her-big zusammen mit Anette Stürmerein neues Buch zu diesem Themaherausgegeben: „Informationskom-petenz Wirtschaft. Erfolgreiche In-formationsrecherche für das be-triebswirtschaftliche Bachelor- undMasterstudium“. Im ersten Teilwerden fachübergreifende Grund-lagen für eine wissenschaftliche In-formationsrecherche vermittelt, wiesie auch Gegenstand der Biblio-theksschulungen sind. Der zweiteTeil stellt fachspezifische Informati-onswege für ein wirtschaftswissen-schaftliches Studium dar.

Friederike Trippen, M.A.

03

Albert F. Herbig /Anette Stürmer

A

Informationskompetenz Wirtschaft

Erfolgreiche Informationsrecherche für das betriebswirtschaftliche Bachelor- und Masterstudium

kommunikation & führung

auf die Lernbedürfnisse und auf indi-viduelle Fragestellungen der Schulungs-teilnehmer eingehen zu können.

Fachspezifische Rechercheschu-lungen zur BerufsvorbereitungUm sich auch thematisch an die ver-schiedenen Fachbereiche der Fachhoch-schule anzupassen, wurden fachspezi-fische Schulungen zusammengestellt.Mit dieser Branchenorientierung gehendie Schulungen über eine allgemeineLiteratur- und Informationsrecherchehinaus und dienen somit der Berufs-vorbereitung. So können sich die Schu-lungstei lnehmer wichtige Lernkom -petenzen aneignen, die sie in ihremspäteren Berufsleben immer wieder anwenden können. Im Zuge des Pro-jektes ist zudem geplant, für den Bache -lor- bzw. Masterabschluss jeweils spe-zielle Schulungen zu entwickeln. AmStandor t Zweibrücken sind die Schu-lungsangebote bereits in die Stunden-pläne der Fachbereiche integrier t. InKaiserslautern I und II wo die Schu-lungsteilnahme derzeit rein auf frei -williger Basis stattfindet, wird ebenfallsangestrebt, die Veranstaltungen in dieStundenpläne einzubauen.

Für die etwa 90-minütigen Schulun-gen zur Informationskompetenz stehenverschiedene Formen zur Verfügung:eine reine Präsentation, ein Workshopoder auch ein Vor trag kombinier t mitaktivierenden Übungsbeispielen. Wich-tig ist den Projektmitarbeiterinnen dieaktive Mitwirkung der Teilnehmer, da sodas Gelernte besser verinnerlicht wer-den kann.

Neue Online-Tutorials zumSelbstlernenNeben diesen Präsenzveranstaltungenentwickeln Judith Heil und FriederikeTrippen auch einige Online-Tutorials,mit deren Hilfe Selbstlerner gezielteInfor mationen zur Literaturrechercheonline erhalten. Bei der technischenUmsetzung dieser Kurse unterstützensie Simone Grimmig und Bastian Zapf,beide Projektmitarbeiter im E-Lear n -ing-Zentrum der Fachhochschule. DenAuftakt bilden zwei Online-Tu torials,die in die Recherche bzw. die Zusatz-funktionen des Online-Kataloges derHochschulbibl iothek einführen. Die weiteren Online-Tutorials werden da-rauf aufbauen und nach und nach diewichtigsten Inhaltspunkte der Schu-lungen vorstellen, wie elektronische Voll text ressourcen, Fernleihe oder auchStandards des Zitierens. Die fer tigenEinheiten stehen auf der Bibliotheks-Homepage unter „Schulungsangebot“ für jeden frei und kostenlos zur Ver -fügung und sind damit unabhängig vonZeit und Or t zugänglich.

Das Projektteam freut sich auf dieHerausforderungen dieser neuen Auf-gabengebiete, mit denen alle gemein-sam viel auf den Weg bringen können.Judith Heil betont: „Wir wollen die In-formations- und Medienkompetenz unserer Studenten fördern und stär-ken!“ Doch die Bibliotheksmit arbeiter -innen möchten auch selbst durch denAustausch mit anderen Bibliothekenund entsprechende For tbildungen stetsdazu lernen, um ihren Nutzern das Bestebieten zu können!

Friederike Trippen, M.A.

eit fast 20 Jahren betreue ich Stu-dierende bei ihren Haus-, Studien-,Diplom- und Bachelorarbeiten. Häu-

fig beobachte ich, dass auch gute Studie-rende Texte verfassen, die erst mit eini-gem Nachdenken zu verstehen sind. DasLayout ist fast immer im schlechtenWordstandard und die Seiten vieler Ar-beiten gleichen eher einer bemerkens-werten Kollage als einem gesetzten Do-kument. Und nicht zuletzt könnten auch

die Bilder besser sein. Die Defaulteinstel-lungen der gängigen Programme sind lei-der selten geeignet für ein gutes Werk.

Das Schlüsselwort heißt Marketing: Einefachliche Arbeit muss die richtige Form,die richtige Gestaltung und den richtigenSprachstil haben.

Nun kann man einwenden, dass jeder Student selbst herausfinden muss, wie

S

Auch brillante Arbeiten brauchen etwas Marketing

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in neuer Professor an dem kleins-ten Standort einer Fachhochschuleführt ein neues Wahlfach mit dem

Titel „Was kann ich tun, damit ich einegute Arbeit schreibe?“ ein. Die Vermark-tung des Wahlfaches wird schon sehr früheingeleitet. Es wird durch einen Aushangmit der Modulbeschreibung schon wäh-rend der Klausurzeit des vorhergehendenSemesters bekannt gemacht. Die Modul-beschreibung erläutert stichwortartig dieInhalte.

Am Anfang des neuen Semesters melden sich 40 Studenten an. Zur ersten Veranstal-tung kommen 20. Zur zweiten sieben. In der dritten stellt es sich heraus, dass die übrig gebliebenen Sieben ironischerweise keine großen Probleme beim Verfassen von Texten haben. Was ist passiert? Wo liegt der Fehler? Respektive „Was kann ichtun, damit diejenigen kommen bzw. bleiben, die es wirklich brauchen?“

Eine erfolgreiche Werbekampagne macht nicht nur ein markanter Werbeslogan aus.Sondern es kommt viel mehr darauf an, den Nerv der Zielgruppe zu treffen und da-mit ihr Interesse zu wecken. Daher ist es sehr wichtig, die Zielgruppe schon im An-fangsstadium der Kampagne genau zu definieren. In diesem Fall sind es nicht einfachnur Studenten. Sondern es sind Studenten, die selten eine gute Note in Deutsch hat-ten, die Rechtschreibfehler machen, deren Satzbau nicht immer optimal ist, die mög-licherweise einen Migrationshintergrund haben und noch keinen stimmigen Sprachstilentwickelt haben, die das Schreiben an sich hassen, weil sie genau wissen, dass sieSchwierigkeiten dabei haben und ihre Texte auch mit hohem Aufwand nicht so gutsind, wie sie es wünschten. Auf der anderen Seite gibt es bestimmt auch einige, diesich als geniale Schriftsteller sehen, aber objektiv betrachtet mit ihrer Selbsteinschät-zung genial daneben liegen.

Die 20 Studenten, die zur ersten Veranstaltung nicht gekommen sind, konnten viel-leicht den Termin mit ihrem Stundenplan nicht vereinbaren. Die 13, die sich in derzweiten Vorlesung nicht mehr blicken ließen, wurden mit großer Wahrscheinlichkeitdurch die unerwartet umfangreiche Hausaufgabe vertrieben. Man könnte sagen, dassin dem Fall die Faulheit die Oberhand gewinnen konnte.

Man muss aber bedenken, dass für die Studenten, denen das Schreiben schwer fällt,sich der Zeitaufwand potenziert hätte. So blieben nur die übrig, die die exorbitanteAufgabe zwischen Tür und Angel und während der Zugfahrt nach Hause erledigenkonnten. Die, die dafür die Nächte opfern hätten müssen, gaben gleich auf. Es ist schonklar, dass es des Professors Wille war, die Gruppenstärke zu reduzieren. Allerdings istdie Tatsache, eine Hausaufgabe gestellt zu bekommen für einen Studenten im drittenStudienjahr erschreckend genug, um die Vorlesung aus dem Stundenplan zu streichen.In Anbetracht dessen würde auch ein Aufsatz vom Umfang einer DIN-A4-Seite ohnedie zusätzliche Lektüre eines Buches die Spreu vom Weizen trennen.

Im Idealfall werden durch eine optimale Vermarktungsstrategie Gefühle und Emotio-nen der gewünschten Zielgruppe geweckt. Das verspricht die größten Erfolgschancen.So könnte man beispielsweise einen Werbeslogan einführen, der folgendermaßenklingen könnte: „Abschlussarbeit mit Eins, trotz einer Vier in Deutsch!“

Pawel Sonnek

r ichtiges Schreiben funktionier t. InZeiten des Internets erscheint eine Re-cherche einfach. „Trial and Error“ istja eine er folgreiche Lernstrategie. Abereinen Kurs, in dem die Studierendenselbst daran ar beiten, halte ich ausdrei Gründen für besser.

Ökonomie: „Trial and Error“ ist ein in-dividuelles Lernverfahren. Man lernt nuraus seinen eigenen Fehlern. EinfachsteRe geln müssen mit jedem einzeln er-arbeitet werden und das ist sehr zeit-aufwändig.

Individualität: Jeder Betreuer setzt an-dere Schwerpunkte. Daher kann undsoll jede Anleitung durch eigene An-forderungen ergänzt oder veränder twerden.

Effizienz: Guter Stil ist eine Komposi-tion aus Dramaturgie, Sprachstil undSatz des Werkes. Die Dramaturgie steu-er t den Ablauf der Gedankengänge. DerStil der Sprache legt fest, wie ein Ge-danke ausgedrückt wird. Der Satz ei-nes Werkes bestimmt den Platz vonWor t und Bild auf jeder Seite.

Nun wird sich der eine oder anderefragen: Was ist neu daran? Die Ant-wort ist: Nichts, aber auch wirklich nichts.

Brauche ich so einen Kurs? Wenn Siedas alles wissen und können, dann nicht.

Aber manche wissen einfach nicht,wie man ein schriftliches Werk gestal-tet. Oft sehe ich simple handwerk licheFehler. Vielen hilft etwas Training, ihreeigene Arbeit besser zu schreiben. Fürsolche Studenten ist der Kurs gedacht.

Vor dem Sommersemester – meinemersten Semester hier an der FH Kai-serslautern – dachte ich, das Ziel ei-nes solchen Schreibkurses ist sonnen-klar. Das war es wohl doch nicht, dadie Teil nehmerzahl hinter meinen Er-war tungen zurück blieb. Dazu hat HerrPawel Sonnek, der den Kurs im Som-mersemester 2011 besucht hat, einenexzellenten Text verfasst. Er reflektier tsehr gut die Situation, ist konkret undzudem in Stil und Sprache stimmig.Die angebotene Lösung ist etwas knappgeraten, aber das schmäler t nicht dassehr gute Ergebnis.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Prof. Dr. Mar tin Wölker

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RUND UMS STUDIUM

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„Was kann ich tun, damit icheine gute Arbeit schreibe?“Ein Wahlfach für die literarischen Koryphäen?

Betrachtung einer Vermarktungsstrategie

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illa Denis, Frankenstein. Bereitsim dritten Jahr veranstaltete dasGründungsbüro der TU & FH

Kaiser slautern die al l jähr l iche Sum-merSchool in der Villa Denis. 16 Teil-nehmer, davon auch drei zukünftigeGründerinnen, genossen das kreativeAmbiente fernab vom Alltagsstress und nutzten die Woche vom 12. bis16. September, um eine Erstversion deseigenen Businessplans zu erstellen. Neu waren in diesem Jahr zwei offene Ka-minabende, zu denen sich auch weitereGäste anmelden konnten. Ein Vor tragzum Thema „Forschungsförderung“ unddas „Gründer-BBQ“ weckten den Un-ternehmergeist.

Die Exper tentipps der Vormittage setzten alle zukünftigen Gründer be-geister t um und überhäuften Referen-ten, Netzwerkpar tner und Geldgebernachmittags mit Fragen. Als am Freitagnach der anstrengenden Präsentationdie Zer tifikate überreicht und das letzteMahl verzehr t war, trennten sich die zukünftigen Gründer nur ungern. DasGründungsbüro freut sich mit ihnen aufzukünftige Treffen zum Erfahrungsaus-tausch und wünscht allen viel Erfolgbei der Umsetzung der Geschäftsideen.

Nadja Donauer

V

SummerSchool, die dritte

ur dritten SummerSchool ver-trat Prof. Hans-Joachim Schmidtdie Fachhochschule am tradi-

tionellen Kaminabend mit den Hoch-schulleitungen. Seinen Besuch am 13. Sep-tember und seine Eindrücke derSummerSchool und der zukünftigenGrün der und Gründerinnen schilder teer dem Gründungsbüro.

„Herr Professor Schmidt, wie war dennIhr erster Abend in der SummerSchool?“„Mein Eindruck der SummerSchool warüber alle Maßen positiv und erfrischend.Ich war überrascht, wie professionell undmit welcher unvoreingenommenen Be-geisterung die jungen Gründer und Grün-derinnen ihre Ideen präsentierten. Da -bei wirkten sie gut geschult und vertraten

Z

Interview mit VizepräsidentSchmidt zur SummerSchool

„Eine Woche nicht kochen“, Leonard Cyrille Simeu Nankam freute sich nicht nur über dieinteressanten Vorträge, sondern auch über das„Rundum-sorglos-Paket“ fürs leibliche Wohl.

„Als Wiederholungstäter fand ich die diesjährigeSummerSchool sogar noch besser als die erste“,Andrej Winterholler, Gründer der semphaticGmbH nutzte die Veranstaltung zur Aus -arbeitung eines weiteren Geschäftskonzepts im Bereich Fullservice Online Marketing.

„Netzwerk und weiterführende Tipps und Ideen waren mir in der SummerSchool wichtig“ Stefanie Schmitt begeisterte die Jury mit ihremEngagement für ihre entstehende Eventscheune.

Das Gründungsbüro der TU & FH Kaiserslautern be-gleitet Studierende, Absolventen sowie Mitarbeiterder beiden pfälzischen Hochschulen und umliegen-den Forschungseinrichtungen auf dem Weg in dieSelbstständigkeit. Gefördert wird das Gründungs-büro vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz unter EFRE-Kofinanzierung und vom Bundes -ministerium für Wirtschaft und Technologie unter ESF-Kofinanzierung.

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Shopso – oder „wie Gründungsideen für dieSummerSchool entstehen“Zwei Gründer der SummerSchool erzählten dem Gründungsbüro ihre Geschichte

die eigene Idee ausgezeichnet. Schließlichmüssen sie später bei Präsentationen vor Geldgebern das gleiche Gefühl aus-lösen: In diesen Menschen und seine Ideewill ich investieren.

Und wie unterschiedlich die Ideen sind –dabei waren die Ansätze keineswegs naiv, sondern durchdacht und voll wei -terer Möglichkeiten. Ich habe viel dazu gelernt. Die Themen entsprechen zumTeil dem Zeitgeist, wie etwa „Social Me-dia“. Auch der Austausch mit den ande-ren Gästen, wie dem VizepräsidentenProfessor Dr. Hillebrands der TU oderdem Leiter das Gründungsbüros, HerrnDr. Schu, brachte viele Ansätze, wie dieHochschulen zukünftig das Thema Grün-dung weiter unterstützen können.

Es war ein schöner Abend mit tollem Am-biente und den größten und schwerstenStühlen, auf denen ich je gesessen habe.“

„Welche Möglichkeiten zur Gründungs-förderung wurden besprochen?“„An der FH bringen auch Projekte wiedie Übungsfirma Unternehmergeist indie Köpfe der Studierenden (sieheden Ar tikel: „Praktikum als Firmen chef“,A.d.R.).

So schaffen wir eine stärkere Vernetzungder Ressourcen, die standort- und hoch-schulübergreifend Gründungsprojekte imEntstehen verbindet. Zum Beispiel suchendann studentische Gründer mit einem tol-len technischen Produkt jemand fürs Marketing. Und auf Projektbasis solche„Perlen“ zu fördern und deren Bedarfezu kanalisieren, da sehe ich das Grün-dungsbüro. Quasi als Vermittler zwischenden Fachbereichen, um Bedarf und Fach-kompetenz zusammen zu bringen undden weiteren Verlauf zu steuern.“

„Wie stehen Sie zum Thema Gründung?“„Seit etwa fünf Jahren verfolge und unter-stütze ich ein Gründungsprojekt einesmeiner Studenten im Bereich regenerati-ver Energien. Es war mir früh bewusst,dass er das „Gründer-Gen“ besitzt undseine Idee Potenzial hat. Es hat sich aberauch im Laufe der Jahre gezeigt, dass neben diesem grundsätzlichen Antrieb,Unternehmer oder Unternehmerin wer-den zu wollen, und der fachlichen Kom-petenz vor allem Durchhaltevermögenund ein langer Atem vonnöten sind, umschließlich erfolgreich zu sein.

Wenn ich in früheren Vorlesungen 50 Stu -dierende fragte: „Wer plant denn, sichspäter selbstständig zu machen?“, dannmeldeten sich vier, und davon hatte nocheiner die Frage falsch verstanden. DieSelbstständigkeit ist also aus meiner Erfah-rung bei den Studierenden am Anfangdes Studiums nicht sehr präsent. Vielewollen Karriere im Management machen.Dabei kann man als Manager Denkan-sätze eines Unternehmers durchaus sehrgut gebrauchen. In höheren Hierarchie-Ebenen entspricht das Denken einer Füh-rungskraft in vielen Bereichen dem einesGründers beziehungsweise Unterneh-mers. Meine bisherigen Erfahrungen alsAngestellter in großen Unternehmen ha-ben mich in meiner Auffassung bestärkt,dass Ergebnisverantwortung und unter-nehmerisches Handeln untrennbar sind.Mir ist klar, wie wertvoll solche Angebotedes Gründungsbüro auch für Studierendesind, die eine Karriere im Angestellten-verhältnis planen und nicht vorrangiggründen wollen.“

„Vielen Dank für Ihren SummerSchool-Besuch und Ihren sympathischen Er-fahrungsbericht.“

Nadja Donauer

ie Idee kam beim Shoppen. Unddas bereits 2009. Da stand derFH-Student Jens Betha zusammen

mit seiner Frau im Supermarkt vor demangepriesenen 400 Gramm-Glas Nuss-Nugat-Creme. Dass die bekannte Markein gleicher Ausführung beim Discounternebenan sogar einige Cent günstiger war,entdeckte er erst später. Was ihn zu-nächst fuchste, ließ eine Idee heran reifen.

So besprach er beim abendlichen Plauschim Mietshaus in der wunderschönenHackstraße mit seinem Nachbarn PeterLenhard die Möglichkeit eines intelligen-ten, digitalen Einkaufszettels. Lenhard istehemaliger TU-Student und seit mehre-ren Jahren als Softwareentwickler tätig.Seine Programmiererfahrung und sein be-rufliches Netzwerk machten ihn zum op-timalen Gründungspartner. So meldeten

sich beide im Sommer zur diesjährigenSummerSchool an. „Wir konnten inner-halb einer Woche in diesem kreativenUmfeld sehr produktiv sein. Auch unsereRisiken sind für uns jetzt klarer definiert.Selbst wenn unser Gründungsvorhabennicht funktionieren sollte, dann sind wirdoch für die nächste Idee besser vorbe-reitet“, lobt Betha die SummerSchool undLenhard ergänzt: „Es ist ein Geben und

Peter Lenhard und Jens Betha (Foto: Donauer)

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Nehmen - unser Gründungsnetzwerkwächst seit dem ersten Veranstaltungstag.Es ist ein dichtes Programm mit gut aus-gesuchten Referenten und wir bekom-men Unmengen an Input. Der erste Kon-takt zum Notar oder Steuerberater – dashilft uns ärgerliche Fehler zu vermeiden.“

Inzwischen ist Jens Betha Masterstudentim Studiengang Innenarchitektur und entwickelt gerne Ideen und Konzepte und obwohl seine Frau als größte Kritike-rin digitale Einkaufslisten noch immerüberflüssig findet, arbeitet er mit PeterLenhard die Geschäftsidee aus. Der End-kunde nutzt den „shopso“-Informations-service gratis und Internetwerbende er-halten eine neue Marketingplattform. Was

„shopso“ bietet, gibt es noch nicht, aberdie Zeit dafür ist reif. Die beiden Grün-der haben im hart umkämpften Bereichder Produktinformation eine Nische ent-deckt, die bis dato unbesetzt ist. Nunhängt alles davon ab, die ersten Schrittegeschickt zu setzten und die erste großeEintrittshürde elegant zu nehmen. Bis da-hin läuft „shopso“ als Teilzeitgründung.Wenn die erste Nuss geknackt ist, willdas Duo mehr in das Projekt investieren.Unter den SummerSchool-Teilnehmerfanden sie schon viele Anhänger, denn

die überwiegend männlichen Gründer ga-ben zu, einkaufslistenabhängig zu sein. Da das Shopso-Projekt mit seinen beidenGründern als Sinnbild für die Zusammen-arbeit zwischen TU und FH steht, habenwir es hier kurz vorgestellt. Wir wünschenbeiden „Gründervätern“ viel Erfolg unddass sie ihre erste Hürde erfolgreich meis-tern.

Manuela Schmidt Nadja Donauer

Shopso präsentiert sich der Jury (Foto: Donauer)

rof. Norbert Zenner und Studie-rende der FH Kaiserslautern wid-meten sich im Wintersemester

2010/11 im Zuge eines großen Entwurfsder ehemaligen Rittscher’schen Posthal -terei in Frankenstein. Im Rahmen der Veranstaltung „Tag des offenen Denkmals2011“ stellte der Professor für Entwer -fen und Gebäudelehre im Studiengang In-nenarchitektur am Sonntag, den 11. Sep-tember 2011 mit seinen Studierendenexemplarische Lösungen vor.

Entwurfsthema war „Die Ritter’sche Post-halterei“ am Eingang des DiemersteinerTales in Frankenstein. Ideen zu Umbauund Umnutzung der ehemaligen Post -halterei sollten vor dem Hintergrund der

Entwicklungsperspektive DiemersteinerTal erarbeitet werden. Die Innenarchi -tekturstudentinnen Lena Humberg, Elena Kugel und Kerstin Öhl entwickelten Ideenfür die Umwandlung der Posthalterei dievom Business-Hotel bis zur Wellness-Oase reichen und viel Beachtung undhohe Zustimmung beim Publikum fanden.

Am Tag des offenen Denkmals konntenBesucher zudem Wissenswertes über

das romantische Anwesen der Villa Denis unterhalb der Burg Diemerstein inFrankenstein erfahren, in der Führungenangeboten wurden. Eine Möglichkeit etwas über die Ortsgeschichte Franken-steins zu erfahren, bot der HistorischeOrtsrundgang.

Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Innenarchitekten bereichern Tag des offenen Denkmals 2011

Studentin Lena Humberg stellt in der Villa Denis ihren Entwurf für die Ritter'sche Posthalterei vor

(Foto: Müller)

Modell für die Neugestaltung der Ritter'schenPosthalterei in Diemerstein (Foto: Müller)

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RUND UMS STUDIUM

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ine Erfahrung der ganz besonderenArt bietet sich den Studierenden,welche dies mit einem Aufenthalt

im Ausland verbinden. So machten sichStudentinnen und Studenten auf nachHong Kong, Singapur, Florida, Südkorea,Belgien, Niederlande, Kanada, Vietnamund Japan. Bisher wurden über 30 Studie-rende der MNT- und ALS-Studiengängevon Prof. Dr. Sven Ingebrandt weltweitvermittelt. Die Studentinnen und Studen-ten arbeiten und forschen während die-ser Zeit an Universitäten und anderenEin richtungen in Projekten sowie in Ar-beitsgruppen und sind so in die täglicheArbeit der Wissenschaftler unmittelbareingebunden. Dies erhöht die Forschungs-kompetenz der Absolventen des Fachbe-reichs Informatik und Mikrosystemtech-nik (I/MST) insbe son dere zu den Themendes Forschungs schwerpunktes „IntegrierteMiniaturisier te Systeme“ (IMS) der Fach-hochschule Kaiserslautern. Weiterhin er-leben die Studierenden die Kultur und Lebensart ihres Gastlandes, eine Erfah-rung, die keiner der bisherigen Praktikan-tinnen und Praktikanten missen möchte.

In Gesprächen mit den Studierenden fin-det Prof. Dr. Sven Ingebrandt zunächstheraus, wo deren Neigungen liegen, obbeispielsweise eher in der Biomedizin undPharmakologie oder der Biosensorik undMesstechnik. Im Anschluss daran lässt sich der Professor Informationen wie denLebenslauf geben und übernimmt dieKontaktaufnahme beziehungsweise dieAnfragen an die Institutionen im Auslandausschließlich persönlich. Über sein eige-nes Netzwerk kommen so die begehrtenPraktika an den angesehenen Forschungs-einrichtungen zustande. Interessierte Studierende sollten also zunächst Kontaktmit Prof. Dr. Ingebrandt aufnehmen.Gerne vermittelt er auch einen Erfah-rungsaustausch zwischen den Studieren-den. So können sich die Interessierten auserster Quelle über die Planung von Reise,Flug und Aufenthalt informieren.

Allerdings kosten manche der Auslands-praktika richtig viel Geld. So können bei-spielsweise Studiengebühren anfallen oderauch nicht unerhebliche Kosten für Flugund Unterkunft. Deshalb müssen dann fürjeden Aufenthalt individuelle Lösungenzur Finanzierung beziehungsweise zurVermeidung solcher Gebühren gefundenwerden. Unterstützen kann hier dasBAföG-Amt oder auch das Erasmus-Pro-gramm für Praktika in Europa. Über denDeutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) besteht die Möglichkeiteines Flugkostenzuschusses und auch dasakademische Auslandsamt der FH kannhelfen. So waren im letzten Sommer zweiStudierende in Kanada, die als Unterstüt-zung einen Wohnzuschuss bekommenhatten.

Leider sind trotz der vielen Förderpro-gramme und -möglichkeiten viele Stu -dierende durch die finanzielle Belastung in ihren Möglichkeiten beschränkt, was zueiner Ungleichbehandlung führt. Denn diegesamten Kosten für solch einen Aufent-halt können ohne private Investitionenkaum aufgefangen werden. Doch geradeein solcher Auslandsaufenthalt macht denLebenslauf für zukünftige Arbeitgeber in-teressant und beeindruckt beim Bewer-bungsgespräch. Ein Praktikum an einer angesehenen ausländischen Ins titutionkann Türen öffnen, ob bei der Jobsuche,als Alleinstellungsmerkmal, oder auch beieinem weiteren Studium, zum Beispiel einem Master, wie es bei zwei Bachelor-absolventen der ALS (Applied Life Sciences) der Fall war.

Laura Kremer, Jahrgangsbeste des Ba -chelor ALS aus dem Jahr 2010, studiertzurzeit an der TU München im Master -studiengang und bearbeitet im Momentihre Masterarbeit an der University ofCambridge: „Die Auslandsaufenthalte waren … von besonderer Bedeutung. Siehaben mich persönlich sehr viel weitergebracht und mir den Einstieg in einenenglischsprachigen Master wesentlich er-leichtert. Sie waren … der ausschlag -gebende Grund für meine Aufnahme indas Masterprogramm, da sie von Eigen -initiative und Engagement zeugen…“, soKremer.

Auch Thomas Pfeiffer, ein ALS Bachelor-absolvent, kann von der positiven Wir-kung seines Auslandspraktikums berich-ten: „Mein Studium Applied Life Sci -ences kombiniert mit meinem Auslands-aufenthalt bei einem Kooperationspart-ner in Hong Kong haben mir durch eineangewandte interdisziplinäre Aus bildunggekoppelt mit „hands on“-Laborerfahrungeinen perfekten Einstieg in die Forschungder Life Sciences er möglicht. Auch jetzt,während meines Masterstudiums inNeurosciences an der Universität Heidel-berg, kommen mir mein breit gefächer -ter Background und die Nähe zur Mikro-systemtechnik zugute.“

Im vergangenen Wintersemester 2010 /2011 und Sommersemester 2011 nutzteninsgesamt 19 Studierende der Studien-gänge Mikrosystemtechnik sowie AppliedLife Sciences die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes während ihres Stu-diums.

Tanja KreitnerDiplom-Betriebswirtin

Zweibrücker Studierende auf großer FahrtProf. Dr. Sven Ingebrandt, Mitglied im Forschungsschwerpunkt IMS, unterstützt die Studentinnen und Studenten

Die Studierenden der Bachelor studiengänge Mikrosystem- und Nanotechnologie (MNT) sowie Applied Life

Sciences/Angewandte Bio-, Pharma- und Medizinwissenschaften (ALS) müssen laut ihrer Prüfungsordnung im

siebten und letzten Semester eine Praxisphase und eine Bachelorarbeit durchführen. Dies kann am Campus in

Zweibrücken im Rahmen eines Forschungs- oder Entwicklungsprojektes geschehen oder aber auch in einem

externen Unternehmen beziehungsweise einem Institut.

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RUND UMS STUDIUM

FH RUNDSCHAU 3/2011

Tim Wiesel Academy? Was seid ihr denn für eine Firma?

Matthias Knab: Zuerst waren wir ein architektonisch gestalterisches Wettbe-werbsbüro, aber nachdem wir uns mitdem Betriebswissenschaftler JochenSchneider getroffen hatten, den uns dasGrün dungsbüro an die Seite gestellt hat -te, wurde uns klar, dass das allein nicht ausreicht. Aus finanziellen Gründen mussman auch andere Aufträge annehmen,man braucht feste Einnahmequellen. Jo-chen hat uns ganz schön desillusioniert.

Daniel Koch: Mittlerweile sind wir zu einer Agentur für Gestaltung geworden.

Und woher kommt der Name?

Matthias Knab: Beim ersten Wettbewerbging es um eine Künstlerwohnung imWald, mit allen möglichen Wald- undWiesentierchen. In einer abendlichenRunde kam die Idee auf, ein Wiesel alsLogo und Namen einzuführen. Das Wiesel macht neugierig, weckt Interesse.

Was war eure Motivation?

Daniel Koch: Wir alle haben unseren Bachelor im Wintersemester 10/11 abge -schlossen, uns fehlte nur noch das Prak-tikum. Philip und ich hatten bereits einenPraktikumsplatz, Conny und Matthias waren noch auf der Suche. Ich hab denbeiden dann spaßeshalber angebo ten,doch in meiner GbR ihr Praktikum zu machen. Daraus wurde die Idee geboren,neu und gemeinschaftlich zu firmieren.

Philip Müller: Ich hatte am Tag danach ein Gespräch bei meiner Praktikums -stelle, einem Architekturbüro. Da michdie Möglichkeit reizte, bei der Übungs-firma eigene Projekte umzusetzen, sagteich dort ab.

Daniel Koch: Auch ich versprach mir davon, dass wir in diesem besonderenPraktikum unsere Stärken schulen, Ein -blicke in den tatsächlichen Arbeitsalltagerhalten und genau das sehen, was auchdie Chefs sehen.

Wie entstand aus Eurer Idee die Übungsfirma?

Daniel Koch: Der betreuende ProfessorZenner fand die Idee gut, die Sachemusste allerdings in einen gewissen Rahmen gebracht werden.

Matthias Knab: Daraufhin haben wir einExposé erstellt, das darstellen sollte, wel-che Ziele wir verfolgten und bei welchenWettbewerben wir teilnehmen wollten.So wurde aus der Idee ein Pilotprojekt.Endlich hatten wir Zeit für reale Projekte,Zeit, an Wettbewerben teilzunehmen.

Daniel Koch: Da so eine Übungsfirmaaber auch ein Unternehmen ist, dach -ten wir, wir rufen mal im Gründungsbüro an und lassen uns beraten. Herr Dr. Schuhat dann geschaut, wie man das alles aus unternehmerischer Sicht gliedernkönnte, hat für die nötigen Strukturen gesorgt, nach einem Raum und einerMöglichkeit gesucht, die Perspektive von uns vier Innenarchitekten aus be-triebswirtschaftlicher Sicht zu erweitern.So ist dann Jochen der Wirtschaftler imBunde geworden. Er betreut uns überden ganzen Praktikumszeitraum hinweg,hält kleine, hilfreiche Vorlesungen und öffnet uns immer wieder die Augen fürdie wirtschaftlichen Aspekte der Unter-nehmensrealität.

Praktikum als FirmenchefsDie „Tim Wiesel Academy“ das sind vier Bachelorstudie-rende des Studiengangs Innenarchitektur an der FH Kai -sers lautern, Conny Sattler, Daniel Koch, Philip Müller undMatthias Knab, die sich anstelle eines Praktikums alsÜbungsfirma versuchen. Im Interview mit Sonja Malinows -ki und Nadja Donauer berichten sie über ihre Erfahrungen.

Jochen Schneider

Wandemblem der Kammgarn

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RUND UMS STUDIUM

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Matthias Knab: Normalerweise wäre man völlig blauäugig aus dem Studium ge kommen und hätte mit einem echten Unternehmen nach zwei Monaten Insol-venz angemeldet. Diese wirtschaftlicheSeite fehlt im Studium fast gänzlich. Jetztfühlt man sich sicherer, hat mit diesemWissen und diesen Erfahrungen einenechten Vorteil.

Daniel Koch: Außerdem wollten wir erfahren, wie es ist, eigenverantwortlichim Team mitzuarbeiten und mitbekom-men, wie demokratische Gestaltung ab-läuft. Wir sind keine homogene Masse,jeder von uns Vieren hat seine Ansich -ten und der Versuch, basisdemokratischzu sein, schult und stärkt die Teamfähig-keit, bremst aber auch den Workflow. Je-der einzelne von uns wäre alleine wahr -scheinlich schneller.

Matthias Knab: Man lernt mehr Teamfä-higkeit, da man auch zurückstecken muss.Das Ergebnis ist anders, weniger extrem.Durch die gemeinsame Arbeit kommt etwas raus, was keiner so erwartet hätte.Es ist immer eine Überraschung.

Philip Müller: Der Türklinkenwettbewerbwar ein gutes Beispiel für die gegenseitigeBefruchtung und die Überraschung beimZusammensetzen der Puzzleteile.

Daniel Koch: Es ist ein gegenseitiges be-fruchten und korrigieren. Im Lehrbetriebder Hochschule fehlte uns oft die Reali-sierungsphase, durch unsere Teamarbeitin der Übungsfirma aber wird weiterge-dacht und Ideen, die in der Einzelarbeitverloren gehen, zu Ende gebracht. Es ent-steht ein gemeinsames Konzept, das dieSpitzen verliert. Die Mischung schafftGanzheitlichkeit.

Matthias Knab: Anfangs war die Idee, dassbei jedem Wettbewerb einer das Sagen

hat, aber direkt von der ersten Sekundean wurde dann klar, dass für uns nur ge-meinsame Arbeit funktioniert. Die Qua-lität liegt im gemeinschaftlichen Denkenund Brainstormen.

Und die Arbeitsteilung funktioniert?

Matthias Knab: Ja, die Recherche machtjeder und sobald wir wissen, was wir wollen, können einzelne Aufgaben undArbeitsschritte nach Kompetenzen ver-teilt werden.

Gab’s Konflikte?

Daniel Koch: Klar, aber die wurden durchviel reden gelöst. Respekt ist dabei sehrwichtig und zu lernen, unterschiedlicheQualitäten zu sehen. Wir hatten Meilen-steine aufgestellt, aber unser Vorhaben,gemeinsam und basisdemokratisch vor-zugehen, wirkte als Bremse. Ich könntemir vorstellen, dass langfristig aus wirt-schaftlichen Gründen diese Arbeitsweiseaufgegeben wird und man für jedes Pro-jekt einen Leiter bestimmt.

Und über welchen Zeitraum erstreckt sich das Ganze?

Matthias Knab: Die Idee hatten wir EndeFebruar, aber bis alles geregelt war unddas Studierendenwerk zusammen mit der Hochschule uns den Raum zur Ver-fügung stellte, wurde es Anfang April. DasPraktikum endet offiziell nach sechs Mo-naten, also im Oktober, aber eigentlichist kein Ende der Übungsfirma geplant.Die Tim Wiesel Academy wird weiter-geführt, aber nach Oktober haben wirkeine Garantie mehr für den Raum. Undirgendwann muss man dann ja auch imMasterprogramm weiterstudieren.

Ihr werdet sicher nicht die letzteÜbungsfirma bleiben, oder?

Daniel Koch: Nein, und wenn Anderedieselbe Erfahrung machen wollen, ste-hen wir nicht im Weg, aber es werdensich wohl wenige finden, die auf den ein-fachen Karrierebaustein Praktikum-beim-Büro verzichten wollen.

Viele Unternehmen schwören jamittlerweile auf Web 2.0 und SocialMedia als Marketingmaßnahme. Die Tim Wiesel Academy auch?

Philip Müller: Klar, ich betreue unsereInternetpräsenz. Wir haben eine Face-book-Seite und einen Blog.

Und wie sind die Wettbewerbebisher gelaufen?

Matthias Knab: Drei der Wettbewerbesind schon entschieden, bei einem wartenwir noch auf das Ergebnis. Einen Foto-wettbewerb haben wir gewonnen, ein andermal waren wir in der engeren Aus-wahl. Einmal sind wir aber auch unter all den Bewerber vollkommen unterge-gangen.

Was habt ihr denn bei dem Fotowettbewerb gewonnen?

(Gelächter)

Philip Müller: Einen Wäschekorb, einenMülleimer, einen Papiertaschentuchspen-der und einen kleinen Hocker!

Matthias Knab: Es war uns allen bewusst,dass wir nicht mit großen Gewinnen ausdem halben Jahr gehen.

Philip Müller Daniel KochMatthias Knab

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er erste Preis des öffentlich aus-geschriebenen Kunstpreises derStadtsparkasse Kaiserslautern

2011 ging an eine Gruppenarbeit aus demersten Semester des Fachbereichs Bauenund Gestalten (WS 2011/2012).

Am 24. August 2011 fand in den Räum-lichkeiten der Stadtsparkasse in Kaisers -lautern die offizielle Preisverleihung durchden Vorstandsvorsitzenden der Stadtspar-kasse, Karl Heinz Dielmann, statt. Nichtnur er lobte Idee und Ausführung der Arbeit, sondern auch Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt und Direk-torin der Pfalz galerie, Britta Buhlmann.

45 Studierende aus den StudiengängenInnenarchitektur, Architektur und VirtualDesign der Fachhochschule Kaisers lauternhatten unter der Lei tung von ProfessorMatthias Heiermann in einer Gruppen -arbeit einen Mäander gebaut.

MäanderEin Mäander ist ein Bandornament, dasnach dem westanatolischen Fluss „großerMäander“ benannt ist. In der griechischenAntike steht der Mäander für dauerhafteewige Selbsterneuerung. Der Alte Erfah-rene gibt sein Wissen an den Jungen wei-ter und erlangt dadurch Unsterblichkeit.„Das Alte rollt sich zusammen, währenddas Junge sich entfaltet. Eine Anspielungauf den uralten und ewig jungen Eros unddie sich ewig erneuernde Kraft des Kos-mos“.

Von den Studierenden stellte jeder einenTeilabschnitt von ca. 40 cm Länge her,wobei sich die jeweiligen „Nachbarn“ inder Höhe abstimmen mussten. Zusam-mengestellt ergibt sich eine mäanderndeForm von fast 8 m Län ge und einer durch-schnittlichen Höhe von 30 cm.

Das verwendete Material bestand aus Apfelsinenkisten vom Wochenmarkt; alsVerbindungsmittel wurde Heißkleber gewählt.

Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Kunstpreis der StadtsparkasseKaiserslautern 2011Skulpturen für den Studiengang Innenarchitektur

D

1. Preis für Mäander von FH-Studierenden (Foto: Grub)

Daniel Koch: Es geht darum, erfrischendanders zu sein und Erfahrungen zu sam-meln, die man im Studium nicht be-kommt. Wir haben bei den Wettbewer-ben eigentlich alles virtuell gemacht. Wirdurften die Hochschulstrukturen mitbe-nutzen und die Nähe zum StudiengangVirtual Design ermöglichte uns vieles. Wirarbeiten mit eigenen Rechnern und Stu-dentenlizenzen für die einzelnen Grafik-programme. Ich bin sehr dankbar, welcheRahmenbedingungen uns die Hochschulebietet. Wir haben die Möglichkeit, profes-sionell zu arbeiten, selber zu denken. Wirhaben alles da, was wir benötigen, um aufhöchstem Niveau zu arbeiten.

Matthias Knab: Außerdem haben wir einen eigenen Sticker-Wettbewerb aus-geschrieben, bei dem es darum geht, un-seren Wiesel Sticker an den unterschied-lichsten Orten in Szene zu setzen. DieGewinner bekommen einen exklusivenGrillabend mit uns.

Was habt ihr für die Zukunft gelernt?

Matthias Knab: Zum einen soziale Kom-petenzen wie Teamfähigkeit, zum ande-ren all das Wissen im Bereich der Be-triebswirtschaftslehre.

Daniel Koch: Wir haben außerdem ge-merkt, wie gut die Strukturen der Hoch-schule sind.

Conny Sattler: Ich hab gelernt, wie wich-tig gute Organisation ist und wie span-nend es ist, sich gemeinsam zu organisie-ren. Mein Hauptpart war, die Strängezusammenzuhalten, damit nicht alles ausden Fugen gerät.

Und wie geht’s jetzt weiter? Vielleichtspäter mit einer echten Gründung?

Philip Müller: Matthias, Daniel und ichwerden auf jeden Fall den Master machen.

Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann zugründen, aber vielleicht nicht direkt nachdem Studium.

(Matthias Knab und Daniel Koch stim -men zu.)

Conny Sattler: Was den Master angeht,bin ich mir noch nicht sicher. Prinzipiell ja,aber zunächst möchte ich mir einen Jobsuchen, danach vielleicht. Ja, gründenkönnte ich mir schon vorstellen, aber dashat noch Zeit.

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

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KOLUMNENTITEL

34 FH RUNDSCHAU 3/2011

RUND UMS STUDIUM

m Sonntag, den 28. August 2011trafen sich Italien-begeisterte Stu dierende und Dozenten des

du alen Studiengangs Weinbau und Oe-nologie um 06.30 Uhr am Dienstleistungs-zentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz(DLR), um eine einwöchige Exkursionnach Italien und in die Schweiz anzutreten.

Während der achtstündigen BusfahrtRichtung „Bella Italia“ mit den begleiten-den Dozenten Sandra Morsch und Prof.Dr. Marc Dreßler wuchs die Vorfreudestetig weiter an. Die Fahrt durch die Do-lomiten, die zum Hotel in Klobenstein amRitten führt, gestaltete sich als phänome-nales Schauspiel der Natur mit tiefen

Schluchten und Weinbergen in hochge-legenen Steilhängen. Nach der Ankunftund dem gemeinsamen Abendessen wur-den die ersten italienischen Weine undSekte unter der fachkundigen Anleitungvon Christine Freund, Weinfachfrau beiPellegrini, verkostet und diskutiert.

Weinstudium in ItalienDas Curriculum des dualen Studiengangs Bachelor of Science Weinbau und Oenologiein Neustadt sieht als Studienleistung eine Studienreise in ein ausländisches Weinbauge-biet vor. Anfang September 2011 fanden zwei Studienfahrten statt und 20 Studierendefuhren unter der sachkundigen Leitung von Pascal Herr und Anika Kost (beide DLR)über die Champagne in das Weinbaugebiet Bordeaux. 20 weitere Studierende erkunde-ten in Begleitung von Prof. Dr. Dreßler (FH Ludwigshafen) und Sandra Morsch (DLR)Betriebe in Südtirol und der Schweiz. Spitzenwinzer und renommierte Weinforscherstanden den Studierenden Rede und Antwort.

Julia Weckbecker, Studentin von der Mosel, verfasste den folgenden Erfahrungsbericht zur Italienfahrt:

A

Gruppe vor dem größten benutzten Weinfass bei Tommasi

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35FH RUNDSCHAU 3/2011

Am Montag begann der Tag mit einerFahrt nach Branzoll, wo die Tankproduk-tion der Firma Defranceschi besichtigtwurde. Die Studierenden waren erstaunt,in welch aufwändiger Handarbeit und mitwelch fachmännischer Kunde ein Gärtankentsteht. Nach der aufschlussreichen Füh-rung durch die Tankproduktion ging esweiter nach Kaltern zu dem bekanntenWeingut Manincor. Dort gab es die 2008neu erbaute Kelleranlage zu bestaunen.Anschließend ging es weiter zur Destille-rie Alfons Walcher. In dem Frangarter Betrieb konnten Einblicke in die moder-nen und traditionellen Brennverfahren gewonnen werden.

Am Dienstagmorgen fuhr die Gruppe frühlos ins Valpolicella. Besuche bei denWeingütern Sartori, Stefano Accordini,Viticoltori Tommasi und Allegrini fandengroßen Anklang. Das Gut Sartori in Ne-grar beeindruckte durch die Logistik undden gerade mal zehn Jahre zurückliegen-den Vergrößerungsschritt von 25 Hektarauf nunmehr über 2500 Hektar. Der Be-such bei Stefano Accordini, einem klei-nen Winzerbetrieb, faszinierte die Studie-renden durch die erstklassigen Weine, dasunkomplizierte Auftreten und die Mo -tivation des Winzers, Wissen zu vermit-teln. Stefano Accordinis Weine fandenregen Anklang und wurden reichlich alsPräsent eingepackt.

Bei Tommasi und Allegrini bekamen dieNeustädter Studierenden einen Einblick

in die Herstellung von Amarone-Weinenim großen Stil. In eigens dafür errichtetenTrockenhallen wurde zum Zeitpunkt des Besuchs alles für die Amarone-Trau-ben vorbereitet. Der Rundgang bei Alle-grini begann im Trockenhaus und führtevon dort über den Keller und Verkaufzum alten Familienanwesen, wo mehrerehochwertige Weine verkostet wurden.

Der Mittwochmorgen war frei für eineRunde Baden im Kalterer See oder eineStadtbesichtigung in Tramin. Nachmittagsging es nach Trento zur Cantina Ferrari.Der auffallend gestaltete Eingangsbereich,die Begrüßung mit frisch gekeltertemChardonnaymost und die Führung ent-lang der Entstehung eines Sektes ließ ei-nige Einblicke in die Funktionsweise einessolchen Großbetriebes zu. Zurück im Ho-tel fand am Abend eine fachliche Wein-probe mit Weinen der Toskana statt.Umfangreiche Diskussionen über Brunellound Chianti prägten den Abend und dienachfolgende Nacht.

Am Donnerstag wurde die Forschungsan-stalt Laimburg besucht: Hier bekam dieGruppe eine Führung durch Erwin Eccli,der die Forschungsgebiete und Aufgabender Institution vorstellte und durch dieWeinprobe im Felsenkeller führte. Beimanschließenden Besuch der Kellerei Tra-min, wo Kellermeister Willi Stürz dieGruppe persönlich mit den Abläufen einer großen Kellerei bekannt machte,waren die Studierenden besonders be-geistert von der zugänglichen Persönlich-keit des bekannten Kellermeisters, dersich spontan – trotz laufender Weinlese– die Zeit nahm „doch einige Flaschenmehr als geplant“ zu öffnen. Am frühenAbend wurde von Christian Gschnell vomWeingut Baron di Pauli die InitiativeWein.Kaltern vorgestellt. Nach einem Besuch in der Kellerei Terlan, wo derSchwerpunkt der Besichtigung auf der Fusion der Kellerei mit der benachbarten

Kellerei Andrain lag, verließ die Gruppeam Freitag Südtirol.

Die Reise ging weiter in die Schweiz anden Zürichsee, wo Prof. Dr. Jürg Gafnervon der Forschungsanstalt Agroscope dieStudierenden empfing und bei einer Ver-köstigung von 42 Weinen einen umfas-senden Eindruck der Schweizer Weinweltvermittelte. Am Samstag wurden den Stu-dierenden die ausführlichen Forschungs-ergebnisse der Gruppe um Prof. Gafnervorgestellt und sie diskutierten mit demerfahrenen Mikrobiologen Probleme beiGärungen und malolaktischen Fermenta-tionen. Als abschließenden Höhepunktbesuchten die Studierenden noch dieWeinmesse „Entdecke Weine vom Zürichsee“ in Meilen, wo sich viele aufEmpfehlung von Prof. Gafner auf eineKennenlerntour des Räuschlings begaben.

Der besondere Dank der Studierendengilt Sandra Morsch für die großartige Organisation, Christine Freund für ihrkostbares Wissen um italienische Weineund Prof. Dr. Marc Dreßler für den all-abendlichen Review.

Julia Weckbecker

Die komplette Version des Textes befindet sich online unter:http://web.fh-ludwigshafen.de/oenologie/weinbau.nsf

Hauke Kerkau beim Pfälzer Frühstück

Dr. Dressler und Adam Dijkstra bei Allegrini manincor-Gruppe im Weinkeller

Studierende im Zürichsee

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ie Studentinnen Antonia Dussa, Sabrina Mehlhorn,Nastasja Schlaf und Katalin Uschkurat ver traten als Eliteteam unter der Leitung von Prof. Werner Bäu-

er le die FH Kaiserslautern und den Studiengang Archi -tektur im Wettbewerb, bei dem die Dettmolder Hoch-schule für Architektur und Innenarchitektur den 1. Preisund die FH Aachen den 2. Preis gewannen.

Insgesamt freuten sich vier von acht Hochschulen, unter ih-nen auch die TU Berlin, über das Preisgeld von 5.000,- Euro,welches das Deutsche Dach-Zentrum e.V. (DDZ) im fünf-ten Jahr gestiftet hatte.

„Die Leistungen der Hochschulen haben unsere Erwar tun-gen weit über troffen“, so der Juryvorsitzende Prof. JürgenBraun. "Unternehmen und Hochschulen sind enger zusam-mengerückt“ betonte der Vorstandsvorsitzende des DDZ,Frank Rummel und ergänzt: „Wir sehen bereits konkreteAnsätze für gemeinsame Projekte über den Wettbewerbhinaus.“ „Aus Sicht der Hochschulen bietet die Praxisori-entierung mit dem direkten Draht zu den Unternehmen gro-ßes Potenzial“ unterstrich Prof. Carsten Wiewiorra von derDetmolder Schule die Vor teile des überarbeiteten Konzepts.

Unter dem Leitgedanken „Ganz schön Schräg“ hatten da-bei die Lehrstühle rund um das Thema Geneigtes Dach„geforscht“ und recherchier t, um dann ihre Ergebnisse beiden Unternehmen zu präsentieren. In diesem Auswahl -verfahren an den Hochschulen hatten sich aus mehr als400 Studierenden die acht Vierer-Teams durchgesetzt, dieihren Lehrstuhl beim Stegreifentwurf auf der Zugspitzever treten sollten.

Dor t ging es mit der Aufgabenstellung „Fünf Dächer – FünfKontinente“ um die Erweiterung und Umgestaltung der Dach-landschaft des Sonn-Alpin-Gebäudes unterhalb der Zug-spitze. Für die Entwürfe und deren Präsentation erntetendie Teilnehmer viel Lob von den Juroren Prof. Jürgen Braun,Thomas Hoffmann-Kuhnt (Chefredakteur WettbewerbeAktuell), Dr. Sebastian Dresse (Geschäftsführer von der VELUX Deutschland GmbH), Michael Wör tler (dem Vor-standsvorsitzenden der Saint-Gobain Isover G+H AG) undFrank Rummel (Geschäftsleiter Rathscheck Schiefer). Auchdie Verantwor tlichen der Zugspitzbahn AG sind gespanntauf die neuen Gedanken der Studierenden zu ihrem Ge-bäude auf dem Zugspitzblatt.

Das Deutsche Dach-Zentrum e.V. (DDZ) ist ein Verbandder führenden Hersteller von Produkten rund um das ge-neigte Dach. Im Dialog mit Lehre, Politik, Forschung sowieArchitekten und pr ivaten Bauherren bezieht das DDZStellung zum geneigten Dach. Mitglieder sind: Dachziegel-werke Nelskamp GmbH, Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme ZN der Wilh. Werhahn KG Neuss, RHEINZINKGmbH & Co.KG, Saint-Gobain Isover G+H AG, VELUXDeutschland GmbH und Wienerberger GmbH.

Nicole Ulrich

RUND UMS STUDIUM

36 FH RUNDSCHAU 3/2011FH RUNDSCHAU 3/2011

Unter den drei Besten beimWettbewerb Dachwelten 2011Vier Architekturstudentinnen der FH Kaiserslautern gewannen den 3. Preis beim Studentenwettbe-

werb „Dachwelten 2011“. Der Abschluss-Workshop und die anschließende Jurysitzung fanden am

28. Juli 2011 auf der Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen statt. Die Mitglieder des Deutschen Dach-

Zentrums e.V. (DDZ), das den Wettbewerb ausgelobt hatte, waren hochzufrieden mit den Ergebnissen.

D

Prof. Werner Bäuerle, Sabrina Mehlhorn, Nastasja Schlaf, Katalin Uschkurat, Antonia Dussa und wissenschaftliche Mitarbeiterin Nicole Ulrich vor dem Sonn-Alpin Gebäude der Zugspitze (v.l.n.r.)

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37FH RUNDSCHAU 3/2011

RUND UMS STUDIUM

DAAD-Preis 2011 Auszeichnung für hervorragende Leistungen und ehrenamtliches Engagement geht an Studenten der Angewandten Chemietechnik

uch d ieses Jahr wurde im Namen des Deutschen Aka-demischen Austauschdienstes

(DAAD), der weltweit größten För-derorganisation für den Austausch vonWissenschaftlern und Studierenden ausdem In- und Ausland, der Preis „für her-vorragende Leistungen ausländischerStudierender an deutschen Hochschu-len“ verliehen. 2011 ging die Auszeich-nung an der Fachhochschule an Yves-Lionel Chimi Tchouangte vom CampusPirmasens.

Der Preis des DAAD wird deutschland-weit seit mehr als zehn Jahren verlie-hen und ist eines von rund 250 Pro-grammen, die die Internationalität derdeutschen Hochschulen fördern, dieGermanistik und deutsche Sprache imAusland stärken und Entwicklungslän-der beim Aufbau leistungsfähiger Hoch-schulen unterstützen. Der Preis soll lautDAAD dazu beitragen „den großenZahlen ausländischer Studierender andeutschen Hochschulen Gesichter zugeben und sie mit Geschichten zu ver-binden“. Er ist dieses Jahr mit 1000 Europro Hochschule dotier t.

Die Vorraussetzungen für die Verleihungdes Preises sind überdurchschnittlicheStudienleistungen und ein ausgepräg-tes gesellschaftliches oder interkultu-relles Engagement. Der Preisträger Lio-nel Chimi erfüllt diese Kriterien sehrgut und so fiel die Wahl der Jury ein-stimmig auf den Pirmasenser Studie-renden, wie Beatrice Melendez vomAkademischen Auslandsamt der FH mit-teilt. Der Preis wurde ihm am 28. Ok-tober im Rahmen der Diplomierungs-feier am Standor t Pirmasens feierlichüberreicht.

Der Student der Angewandten Che-mietechnik im siebten Semester be-eindruckte die Jur y vor allem durch sein ehrenamtliches Engagement für dasProjekt „Lebenswegbegleitung – im Pakt für Pirmasens“, in dem durch eineVielzahl verschiedener Maßnahmen so-zial schwächere Famil ien geförder t werden. Lionel Chimi engagier t sichinnerhalb des Projektes für die Kinderdieser Familien und betreut sie bei ih-ren Hausaufgaben in den Fächern Fran-zösisch, Chemie und Mathematik. Zielist es unter anderem durch die Nach-hilfe die Bildungschancen der Kinderzu erhöhen. Sie hätten zwar, wie alleKinder, nicht immer Lust zu lernen, aber„mit der richtigen Motivation klappt’sauch“, so Chimi.

Der Kameruner rief außerdem 2008den afrikanischen Verein Pirmasens insLeben. Seitdem hilft der Verein afrika-nischen Studierenden, sich nach ihrerAnkunft in der neuen Heimat zurecht-zufinden. Um ihnen die Eingewöhnungzu er leichtern, werden sie etwa beiBehördengängen unterstützt. Der Ver-ein bietet eine erste Anlaufstelle undführ t sie in die neue Stadt und das neueStudienumfeld ein. Er selbst ist derPräsident des Vereins und freut sichüber jede Unterstützung bei der Pro-jektarbeit. Zurzeit beklagt er allerdingseinen Mangel an engagier ten Studie-renden.

Im Moment befindet sich Lionel Chimiin seiner Praxisphase, die er bei derFirma Fresenius Medical Care in SanktWendel absolvier t. In dem weltweitagierenden Konzern, der Dialysege-räte herstellt, ist der Student in die Entwicklung einer Dosierwaage zum Er-stellen von Glukoselösungen eingebun-den. Leider bleibt ihm durch diese

Aufgabe nun weniger Zeit für sein eh-renamtliches Engagement. Im kommen-den Semester möchte er die Arbeitim Projekt „Lebenswegbegleitung“ wie-der verstärken.

Lionel Chimi studier t sehr gerne An-gewandte Chemietechnik an der FHKaiserslautern, da er hier besondersden hohen Praxisbezug schätzt. Des-halb wechselte er auch nach kurzemUniversitätsstudium an die Fachhoch-schule. Trotzdem wünscht er sich et-was weniger Theorie im Studium. Au-ßerdem schätzt er die ger ingeStudierendenzahl. Dadurch entsteht einfamiliäres Umfeld und der persönlicheKontakt zu den Professoren fällt leich-ter als in den überfüllten Studiengän-gen an den Universitäten. Bei Proble-men wisse man immer, an wen man sichwenden kann und findet schnell Hilfe.

Der Kameruner kam vor fünf Jahrenzum Studium nach Deutschland. An-fangs hatte er Bedenken wegen der„schwierigen“ deutschen Sprache, mitt-lerweile hat er aber Spaß am Deut-schen. Nur an das kalte Wetter inDeutschland kann er sich schwer ge-wöhnen.

Elisabeth Ott

DAAD-Preisträger Yves-Lionel Chimi Tchouangtemit Prof. Dr. Ing. Georg Kling (links) BeatriceMelendez vom Akademischen Auslandsamt und Dekan Prof. Dr. Ludwig Peetz

A

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften

m September 2011 wurde wie jedesJahr vor Beginn der regulären Vorle-sungen für die Studienanfängerinnen

und Studienanfänger aller Studiengän -ge des Fachbereichs Angewandte In -gen ieurwissenschaften (FB AIng) unddes Stu diengangs Bauingenieurwesen(Fachbereich Bauen und Gestalten – FBBG) der Mathematik-Vorkurs angebo-ten. Es haben 290 Erstsemester daranteilgenommen.

Seit 1994 wird der von ProfessorinSusanne Kuen-Schnäbele entwickelteKurs vor dem Star t des Wintersemes-ters angeboten und wird u. a. auf Ba-sis der jährlichen Umfragen und demdirekten Feedback der Studierendenständig an neue Anforderungen ange-passt und verbesser t.

1. Die Erstsemester mit sehr unter-schiedlichen Mathematikvorkennt -nissen sollen durch Vorlesungen undÜbungen in kleinen Gruppen aufeinen annähernd gleichen Kenntnis-stand gebracht werden. Dies sollihnen den Einstieg in alle ingenieur-wissenschaftlichen Lehrveranstaltun-gen erleichtern, bei denen Elementeder Mathematik benötigt werden.

2. Der Mathematik-Vorkurs dient demgegenseit igen Kennenlernen der Studienanfängerinnen und Studien-anfänger und einem ersten Hinein-schnuppern in den Alltag an der Fach-hochschule. So können sich bereitsvor den ersten regulären Vorlesun-gen studentische Arbeitsgruppen bilden. Studierende solcher gemein-samer Arbeitsgemeinschaften gehen

erfahrungsgemäß dank der gegen -seitigen Unterstützung einen vielleichteren Weg durchs Studium als„Einzelkämpfer“.

3. Die Hemmschwelle der Studieren-den gegenüber den Professorinnenund Professoren wird abgebaut, dader Kontakt in den relativ kleinenGruppen sehr viel leichter zustan dekommt, als im vollen Hörsaal. Diesförder t das gegenseitige Ver trauenund sorgt für eine entspannte At -mosphäre.

Die Antwor ten auf die Umfrage, dieam Ende des Kurses durchgeführ t wur -de, belegen, dass diese Ziele auch indiesem Jahr wieder erreicht wurden.

Mathematik-VorkursWS 2011/2012 – wieimmer sehr gut nachgefragt!

I Mit dem Mathematik-Vorkurs werden im Wesentlichen drei Ziele verfolgt:

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Professorin Susanne Kuen-Schnäbeleorganisier te und leitete wie jedes Jahrden 3-wöchigen Mathematik-Vorkursfür alle Studiengänge des FB AIng, derwie immer außerordentlich nachgefragtwar. In diesem Jahr haben zum erstenMal auch die Studierenden des neuenStudiengangs „Energieeffiziente Systeme“teilgenommen. Unterstützt wurde siedabei von 17 Tutorinnen und Tutoren,die in kleinen Gruppen den 224 Erst -semestern bei der Bearbeitung derÜbungsaufgaben zur Seite standen undihnen beim Erlernen bzw. Wiederauf-frischen des mathematischen Lehrstof-

Das Team: Prof. Dr. Susanne Kuen-Schnäbele,Ana Hott, die Tutorinnen und Tutoren

Die Tutorinnen und Tutoren

fes behilflich waren. Die Tutorinnen undTutoren waren auch jeden Nachmit-tag in zusätzlichen und gut besuchtenSprechstunden für die Studierenden da. Hierbei kommt das Tutorenpro-gramm „Tutorium à la Soft Skills“ be-sonders zum Tragen. Eine Studentin bzw. ein Student kann durch das Lei-ten eines Tutoriums einen Schein für2 Se mester wochenstunden (3 creditpoints) erlangen. Die Tätigkeit wird nachvorgegebenen Regeln überprüft unddann benotet. Somit ist es möglich jenach Studiengang ein Wahlpflichtfachbzw. ein nichttechnisches Wahlpflicht-fach im FB AIng zu erlangen. Die Lehr-beauftragte Ana Hott unterstützt seit vier Jahren auf her vorragende Ar t und Weise bei den Vorlesungen, denÜbungen und den Sprechstunden.

Die Leitung des Mathematik-Vorkur-ses für die Erstsemester des Studien-gangs Bauingenieurwesen des FB Bauenund Gestalten hatte Professor Johan-nes Schanzenbach inne. Er betreute ge-meinsam mit fünf Tutoren 65 Erstse-mester. Bei den Vorlesungen wird erdabei auch durch einige Kollegen sei-nes Fachbereichs unterstützt.

Leider muss erneut festgestellt wer -den, dass auch in diesem Jahrgang dieMathematikvorkenntnisse nicht sehr gut sind. Dies lässt sich immer an denErgebnissen des Eingangstests able-sen, der zu Beginn des Kurses durch-geführ t wird. Die Notwendigkeit desMathe matik-Vorkurses steht daher beiallen Be teiligten einschließlich der Teil -neh mer(innen) außer Frage. Der Er-folg zeigt sich auch regelmäßig in denErgebnissen der Abschlusstests.

Fotos: Jennifer Hesse und Alexander Heyd

Prof. Dr. rer. nat. Susanne Kuen-Schnäbele

Arbeiten in den kleinen Gruppen

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s gibt Stellen auf dieser Welt, dadrehen sich die Uhren ander sherum. Und genau dor t wollte

ich hin. Zu Hause ist es zwar schön,aber Afr ika ist faszinierend und un -vergleichbar. Nach den Vorbereitun-gen mit AIESEC in Kaiserslautern ginges ab dem 6.März 2011 endlich los:neun Wochen Freiwilligenarbeit in den Slums von Nairobi. Von Frankfur t, miteinem Zwischenstopp in Zürich, inklu-sive CouchSurfing, für eine Nacht, abnach Nairobi.

Die Stadt ist in den ersten paar Wo-chen eine Wucht. Die Menschen: su-per interessant, der Verkehr : katastro-phal, das Essen: exotisches Neuland miteinigen Abenteuern für den Körper. InNairobi habe ich mit afr ikanischen Familien und anderen Volunteers zu-sammen gewohnt. Die tägliche Arbeitim Mara Children's Centre war er-greifend. Die Schule im Mukuru Slumvon Nairobi ist eine Pr imar y und Secondary School mit 350 Kindern. Die

Kinder werden von freiwilligen Lehr -ern in Blechhütten mit sehr wenigenMitteln unterrichtet. Hungernde undkra nke Kinder mit HIV und Malar iasind die Regel. Das Leben dieser Kin-der kann man sich nur schwer vor stel -len, wenn man es nicht mit eigenenAugen gesehen hat. Wenn der Schulebeispielsweise mal wieder die Spen -dengelder für das Essen ausgehen, müs-sen die Kinder auf der nahe gelegenenMüllhalde nach Verwer tbarem suchen.Trotz allem gewinnt man schnell Zu-gang zu den Schülern. Sie verstehenschnell, dass wir dort sind, um zu helfen.

Glückl icherweise gab es an dieser Schu le noch andere Freiwil l ige ausver schiedenen Ländern. Wir alle brach-ten materielle und finanzielle Mittel aus unserer Heimat mit, um die Schule zuunterstützen. Bis heute sammeln wirSpenden und finden glücklicherweiseimmer wieder durch Freunde sichereWege um Spenden genau zu dieserSchule zu bringen. Bei dem Austeilender Spendenkleider sieht man dankbareund glückliche Augen, wie man sie nochnie zuvor gesehen hat und die man auchnie wieder vergisst.

Kenia zeigt sich allerdings auch von einer anderen Seite. So haben wir dieWochenenden genutzt, um das unver-gleichbare Land und die Natur zu ent-decken. Die zurückgelegten 6000 km inneun Wochen in Kenia und Tanzania,in Bussen der „Extraklasse“ und mit völ-l ig lebensmüden Busfahrern, werdeich sicher auch lange in Er innerung

behalten. Und nach einer 26 h Bus-fahr t nach Zanzibar kommt mir in zwi -schen jede andere Reise wie ein Sonn-tagsausflug vor.

In diesen neun Wochen habe ich wäh -rend all diesen extremen Ereignisseneine handvoll sehr guter Freundschaf-ten schließen können, die noch immerbis über den Atlantik und nach Japan reichen. Mit diesen Menschen teile ichso viele einzigar tige Erfahrungen, dieich wahrscheinlich so nie wieder erle-ben werde. Jeder Tag war aufregend undimmer ein neues Abenteuer. Bei Inte-resse an solch einem Aufenthalt kannich gerne Informationen weiter geben,die man sicherlich in keinem Reisefüh-rer lesen kann. Einfach bei Herrn Pro-fessor Dr. Alber t Meij und seinem Team

Traumhafte Strändeund bittere Armut –Kenia mal nicht als Pauschalreise

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RUND UMS STUDIUM

um Auftakt des neuen Semes -ters des dualen StudiengangsWeinbau und Oenologie, der in

Kooperation der Fachhochschulen Bin-gen, Kaiserslautern und Ludwigshafenam DLR Rheinpfalz (Dienstleistungs-zentrum Ländlicher Raum) gelehr t wird,veranstalteten die Mitar beiter des Du -alen Studiengangs am Mitt woch, den2. November, eine Stadt rallye zum Ken-nenlernen des Studienor tes Neustadt.

Die rund 50 Fragen und Aufgaben um die Geschichte und Kultur Neustadtsund um die Eigenheiten der Pfälzer um-fassende Rallye bildete den Auftaktder Studium Generale-Reihe des Win-tersemesters 2011/12. Neben Fragennach dem lateinischen Namen der El-wedritsche (für alle Nicht-Pfälzer : ein

Fabelwesen) und dem Brezelmaß ander Stiftskirche mussten die Studieren -den auch ihr Dialektverständnis undihre gesanglichen Fähigkeiten beweisen.Die Studierenden erwiesen sich alsäußer t einfallsreiche Rätsellöser undhatten keine Scheu in der Fußgänger-zone stehend „Ja, so en guude Palzwoi“zu singen. Gewonnen hat überraschenddie Gruppe, die keinen Pfälzer dabeihatte. Die Gewinner Franziska Schmitt(Heppenheim), Sebastian Geißler (Box-berg), Christian Staab (Oberhausen,Nahe) und Julia Weckbecker (Mosel-kern) bekamen am folgenden Tag ein

Weinpräsent durch den Direktor desDLR Dr. Günter Hoos und den Stu -diengangsleiter Prof. Dr. Ulrich Fischerüberreicht.

Das Studium Generale soll die Mög-l ichkeit bieten über den Tellerrand hinauszuschauen; weitere Veranstal-tungen im Wintersemester themati-sieren „Die Oenologie und Sti l istikdes Por tweins“ und „Unternehmer -ideen in der Brennerei“ in Form vonVor trägen und Proben.

Sandra Morsch

Semesterauftakt beim dualenStu diengang Weinbau

Semesterauftakt mit Stadtrallye bei Studiengang Weinbau und Oenologie

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des Akademischen Auslandsamtes mel-den. Auch sie haben mit großem Inte-resse den Aufenthalt mit verfolgt undunter tützt. Das Mara Children's Cen-tre selbst ist auch ganz einfach überGoogle zu finden.

Mit absoluter Überzeugung kann ichdieses einzigar tige Abenteuer nur em -pfehlen. Solch eine Erfahrung hi l ft wirklich jedem Menschen seinen Ho-rizont um ein Vielfaches zu erweitern.

Andreas OttWI/MB im 4.Semester

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RUND UMS STUDIUM

44 FH RUNDSCHAU 3/2011

Oktober 2011, 01:30 in der Nacht. Mitten im Lapplandsitze ich mit mittlerweile guten Freunden aus fünf Na -tionen in der finnischen Sauna. 90 Grad Celsius. Plötzlich

steht Jaakko, unser finnischer Freund und gleichzeitiger (selbst-ernannter) „Saunaboss“ auf und ruft „Ok, get out, get out!!!“. Wir laufen in die Kälte, zum nahege legen See und springen lautjubelnd ins eiskalte Wasser. Willkommen in Finnland. Welcometo Erasmus.

Ein Sprung ins kalte Wasser. So kann man es nennen, wennman die Entscheidung trifft, ein Semester im Ausland zu stu -dieren. In Deutschland hatte ich noch keine Ahnung, was aufmich zukommt. Jedoch ist die Neugier, der Gedanke, neue Er-fahrungen zu sammeln, die Herausforderung ein neues Lebenin einem fremden Land zu beginnen, größer als die Zweifel.

In Helsinki angekommen stellt man schnell fest, dass die kom-menden Monate unter dem Motto „learn for your life“ stehensollen. Klingt nach viel Vergnügen. Ist es auch. Jedoch nicht nurhinsichtlich Feiern, sondern hauptsächlich da es darum geht, miteinem völlig anderen Leben, in einer neuen Umgebung zu -rechtzukommen, täglich neue Menschen aus aller Welt zu tref-fen und nicht zuletzt an einer neuen Universität zu studieren.

Zum Studium: Überraschenderweise kann man es nicht mit demin Deutschland vergleichen. An der Metropolia University ofApplied Sciences in Helsinki wird, anders als an der heimischenHochschule, nicht viel Theorie vermittelt. Alles zielt darauf ab,in einem Team zu arbeiten, Präsentationen zu halten und inVerbindung mit Professoren und Vertretern von Unternehmeneine eigene kleine Start-Up-Firma aufzubauen. Kurz: Praxis steht hier im Vordergrund.

So bringt jeder Tag an der Metropolia etwas Neues. Mal mussman spontan eine Präsentation halten, ein anderes Mal in eineandere Stadt fahren, um Interessenten aus der Industrie dieStart-Up-Firma vorzustellen. Eine sehr intensive und lehrreicheErfahrung!

Das aus meiner Sicht jedoch Wertvollste ist das Zusammenseinmit Menschen aus der ganzen Welt. Man lernt eine Menge neuerMenschen kennen, tauscht Geschichten und Erfahrungen aus, er-lebt viel, geht zusammen auf Reisen und schließt viele neueFreundschaften. Nach Hause bringt man so nicht nur Kenntnisse,sondern vor allem Erinnerungen, die man in dieser Zeit gesam-melt hat. Sei es mein Mitbewohner aus Japan, der mir das japa-nische Kochen beigebracht hat, eine Schifffahrt nach Stockholmmit 1400 Studenten an Bord oder ein Hüttenwochenende imfinnischen Lappland mit dem besagten Sprung ins kalte Wasser.

Jeder Tag ist ein neues Abenteuer und das gesamte Auslands-semester eine einzigartige Erfahrung, welche ich nur jedem Studenten empfehlen kann.

Paul BeckerWI-MB im 4. Semester

Auslandssemester in Helsinki– „Learn for your life!“

6.

Landschaft mit Rentieren im Lappland

Dom von Helsinki bei herrlichem Wetter

Mit guten Freunden in Stockholm Freunde aus sechs Nationen und 3 Kontinenten vereint

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RUND UMS STUDIUM

45FH RUNDSCHAU 3/2011

er Fachschaftsrat Bauingen ieur -wesen überlegt sich immer neueAktio nen, mit denen er den Stu -

dieren den etwas Gutes tun kann. DerGlühweinverkauf im Innenhof des Cam-pus Kammgarn der FH ist fast schonTradition, im Dezember dachten sichdie 15 Student innen und Studenten desFachschaftsrats zusätzlich eine Niko-laus-Aktion aus.

Da die „Studenten immer knapp beiKasse sind“ und die „Schreibwut man-cher Professoren den ein oder ande-ren Block kostet“, überraschten die Ver treter der Bauingenieurfachschaft die Studierenden in ihren Vorlesungenund verschenkten – mit Nikolausmüt-zen auf den Köpfen – Blöcke, Bleistifteund Kugelschreiber mit dem FH-Logo.Das Nikolauspräsent bietet damit „dieGrundvorausetzung, um eine Vorle sungerfolgreich abzuschließen.“

Ihre Hauptaufgabe sieht die Fachschaftallerdings in der Klausurvorbereitungder Studierenden. Sie sammelt alte

Klausuren der Professoren ein und stelltsie als Kopiervorlage den Studierendenzur Verfügung. Außerdem bietet sie inihrem Fachschaftsraum kleine Snacksund Bürobedarf an, den sie in großenMengen einkauft, damit sie den Stu-dierenden günstige Preise bieten kann.Mit im Sor timent sind – neben Blö-cken und Stiften – Ersatzbatterien fürden Taschenrechner, der von allen an-gehenden Bauingenieuren genutzt wird.

Im vergangenen Jahr bot der Fach -schaftsrat erstmals einen Bücherbasaran: Studierende konnten ihre Bücher,für die sie keine Verwendung mehrhatten, im Fachschaftsraum abgeben.

Dor t fanden sie dann einen neuenBesitzer. Außerdem organisier te sieeinen Lauftreff und ein Mountainbike-angebot.

Professor Birger vom Ufer, Dekan desFachbereichs Bauen und Gestalten undeiner der Professoren, dessen Vorlesung„gestör t“ wurde, nutzte die Gelegen-heit, um die Studierenden auf die Ange -bote des Fachschaftsrates aufmerksamzu machen und lobte ihr Engagementund die gute Zusammenarbeit mit denProfessoren.

Elisabeth Ott

Der Fachschaftsrat Bau-ingenieurwesen spielt Nikolaus

D

BI Fachschaftsmitglieder als Nikoläuse: Arnold Wall, Benazil, Sebastian Hirsch,

Peter Neuhard, Tugay Önal, Hasan Samsunlu,Markus Schneider, Thomas Schön, Julia

Schweinsberger und Ingrid Faller (Foto: Allbach)

Der Fachschaftsrat in der Vorlesung (Foto: Allbach)Die Blöcke werden verteilt – im Hintergrund Prof. Birger vom Ufer (Foto: Allbach)

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46 FH RUNDSCHAU 3/2011

um 24. Male zeichnete die Kreis-sparkassen-Stiftung für die Fach-hochschule Absolventen der

Hochschule aus, die sich durch heraus -ragende Abschlussarbeiten hervorgetanhaben. Fünf Diplom-, Bachelor- und Mastersabschlüsse wurden in diesem Jahrmit Preisen von je 750 Euro bedacht. Das Stiftungskapital beträgt 250 000 Euro.Zweck der Stiftung ist die Förderung und Unterstützung von Lehr- und For-schungstätigkeiten an der Fachhochschule.

Jungen Menschen Lob und Anerkennungfür außergewöhnliche Leistungen wäh-rend ihres Studiums auszusprechen, dassei immer mit besonderer Freude ver -bunden, betonte KSK- Vorstandsvorsit-zender Franz Link, der im Rahmen einerFeierstunde im Deutschordensaal vieleGäste aus dem Hochschulbereich sowieAngehörige der Preisträgerinnen undPreisträger begrüßen konnte. Eine Aus-zeichnung der Kreissparkassen-Stiftung seiauch für den weiteren beruflichen Wer-degang ein Pluspunkt und bei einemSchritt in die Selbstständigkeit ein Boni-tätskriterium für eine eventuelle Kredit-vergabe, so der Kreissparkassenchef.Landrat Paul Junker, zugleich Verwaltungs-ratsvorsitzender des Kreditinstituts, ver-wies ebenfalls auf die Wertigkeit des Prei-ses, die sich nicht nur im Materiellenausdrücke. „Sie werden keine Schwierig-keit haben, eine adäquate Stelle zu fin-den“, prognostizierte er den Preisträgern.

In der Veranstaltung sah Fachhochschul-präsident Prof. Dr. Konrad Wolf einengegebenen Anlass, um einmal die Breite der Themen darzustellen, mit denen sichdie FH beschäftigt. Sein Dank galt derKreissparkasse für ihre seit nunmehr einem Vierteljahrhundert währende Be-gleitung und Verbundenheit, die es unteranderem ermögliche, gute Absolventender Fachhochschule zu Preisträgern zumachen.

Dimo Bart hat sich auf seinem Gebietebenfalls durch herausragende Leistun-gen hervorgetan. Mit seinem einfühl- samen Gitarrespiel gab er der Veran -staltung einen schönen musikalischen Rahmen. Es ist schon Tradition, dass dieKreissparkasse bei ihren Veranstaltun -gen talentierten jungen Musikern aus der Region ein Forum bietet, um sich und ihrmusikalisches Können öffentlich präsen-tieren zu können. (ksk)

Lob und Anerkennung für besondere LeistungenKreissparkassen-Stiftung für die Fachhochschule übergibt Preise

Die Preisträgerinnen und Preisträger Aniko Katalin Max (3.v.l.), Kathrin Zeck (4.v.l.), Ruben Reiser(4.v.l.), Sebastian Traut (2.v.r.), (nicht auf dem Foto: Olivera Jovic) mit Landrat Paul Junker (links),FH-Präsident Konrad Wolf (2.v.l.) und KSK-Vorstandsvorsitzendem Franz Link (rechts) (Foto: Dietrich)

Ausgezeichnet und mit ihren Arbeiten von den betreuenden Professorenvorgestellt wurden:

Dipl.-Ing. (FH) Sebastian TrautKlingenmünster, Fachbereich Ange-wandte Ingenieurwissenschaften mit seiner Arbeit zum Thema: Simu lation des TraktorbremssystemsBetreuerin FH: Prof. Dr. rer. nat. Susanne Kuen-SchnäbeleBetreuer: John Deere: Dr.-Ing. Ulrich Hoppe

Dipl.-Ing. (FH) Aniko Katalin MaxFachbereich Angewandte Logistik-und Polymerwissenschaften; Designimprovements to the internal companydatabase system of “Uroxsys Ltd.“ Betreuer: Prof. Dr. Jörg Schlüter

Bachelor of Engineering Kathrin ZeckKaiserslautern, Fachbereich Bauenund Gestalten mit dem Thema: Zur Bestimmung der Drehfeder-steifigkeit für Gründungen von WindenergieanlagenBetreuer: Prof. Dr. Gunnar Heibrock

Master of Arts Olivera Jovic Zweibrücken, Fachbereich Betriebswirtschaft mit dem Thema: Die Bedürfnisanalyse als integralerBestandteil des Produktinnovations-prozesses – Aus dem Blickwinkelkleiner und mittelständischerUnternehmen am Beispiel der KMU-Plattform GmbH Betreuer Prof. Dr. Eberle

Bachelor of Science Ruben ReiserOtterberg, Fachbereich Informatikund Mikrosystemtechnik mit demThema: Eine interaktive Software zur Visualisierung von bidirektio nalen ReflexionsfunktionenBetreuer: Prof. Dr. Manfred Brill

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ALUMNI

47FH RUNDSCHAU 3/2011

ls Björn Lellmann 1999 sein Stu-dium der Mechatronik aufnahm,war die Fachhochschule Kaisers-

lautern eine der ersten Hochschulen mitdiesem Studienangebot. Die Kombinationaus Elektrotechnik und Maschinenbauhabe ihn schon immer gereizt, begrün -det er seine Wahl: „Die Möglichkeit, einkomplettes System zu generieren und sich nicht nur auf eine Seite zu konzen-trieren“, findet der 32jährige auch heute noch spannend. Er schätzt zwar den konstruktiven Charakter der Mechanik,will sich aber auch im Bereich der An-steuerung auskennen.

Diese Schnittstellenkompetenz hat denFH-Alumnus in einen Job gebracht, umden ihn viele beneiden werden. Als Ent-wicklungsingenieur bei BMW hat er denviel beachteten Sportwagen „Vision Effi-cient Dynamics“ mitentwickelt, der ab2013 in die Serienproduktion gehen soll.Er war für die Software der Getriebe-steuerung, des Getriebestrangs und desHybrid-Moduls am Konzeptfahrzeug zu-ständig, das mit drei Motoren, zwei Ge-trieben, Hybrid-Technologie, 328 PS undeinem Durchschnittsverbrauch von 3,7 lauf 100 km die Herzen der Fans schnel-ler Sportwagen höher schlagen lässt. An-triebe und Kupplungen sind bei diesemFahrzeug rein über eine Software verbun-den. Sie regelt die richtige Gangwahl unddie Antriebsart. Dass dies reibungslosfunktioniert, dafür zeichnet der Absolventder FH Kaiserslautern verantwortlich.

Für seine Studienwahl hat sich der Rhein-länder Björn Lellmann auch heimatnähereStudienmöglichkeiten angesehen. Ein Be-such des „Tags der offenen Tür“ an derFachhochschule Kaiserslautern überzeug -te ihn aber: Er sei beeindruckt gewesenvon der Vielfalt der Möglichkeiten in denLaboren. Bereut hat er seine Wahl nicht,im Gegenteil: Ihm ist das Studium als äußerst praxisnahe Ausbildung mit sehr engagierten Professoren in positiver Erin-nerung. „Da waren Professoren, die nichtnur ihren Stoff runtergespult haben, son-

dern, die sich wirklich Gedanken darübergemacht haben, wie die Inhalte am bes-ten bei den Studenten ankommen“, erin-nert sich Lellmann und hebt neben denProfessoren Beil, Krohn und Renkert, Professorin Kuen-Schnäbele als Studien-gangsleiterin besonders hervor, die sichimmer „sehr ins Zeug gelegt“ habe.

Nach dem FH-Diplom schloss er das da-mals an der FH angebotene internatio-nale Studium Maschinenbau mit Studien-aufenthalten in Schweden und Frankreichan. Seine Masterarbeit, die er bei BMWschrieb, fertigte er in englischer Sprachean. Als „unwahrscheinlich gute Erfahrung“,sind ihm sowohl die Auslandsaufenthalteals auch das Schreiben der Masterarbeitin Erinnerung. Sie haben nicht nur seineEnglischkompetenzen aufgebessert, son-dern er hat auch als interessant und hilf-reich erlebt, zu erfahren, wie Dinge ande-renorts angegangen werden. Zwar stiegder Mechatroniker nach seinem Studien-abschluss nicht direkt bei BMW ein, aberdurch seine Masterarbeit beim Unterneh-men, hatte er ausgezeichnete Vorausset-zungen. Zunächst arbeitete er in einemMünchner Ingenieurbüro, war über dieseTätigkeit als externer Mitarbeiter fürBMW tätig und wurde prompt vom Automobilhersteller abgeworben. „Mandarf einfach nicht zu erpicht darauf sein,auf einer bestimmten Stelle oder in einembestimmten Unternehmen zu arbeiten“,erklärt er seinen Erfolg, der ihn sozusagenim zweiten Anlauf zum Traumjob ge-bracht hat. Wichtig sei es, den Kontakt zuUnternehmen zu suchen und sich durchordentliches Arbeiten in den Firmen, seies in Praktika oder bei der Abschluss -arbeit zu empfehlen. Wichtig sei es, hier„positiv rüberzukommen und Engage -ment und Interesse zu zeigen“. Dass ander FH die meisten Abschlussarbeiten inKo operation mit einem Unternehmen ge-schrieben werden, wertet er als gute Voraussetzung hierfür.

An seinem Arbeitgeber BMW schätztBjörn Lellmann vor allem die umfangrei-chen Möglichkeiten, sich zu entwickeln,da hier eine sehr große Bandbreite an Berufsgruppen beschäftigt ist. Er selbst hat davon gerade profitiert, denn nach-dem er einige Vorentwicklungsprojekteseitens Getriebeumfänge betreut hatte,suchte er nach neuen Herausforderun-gen. Heute ist er Produktmanager fürelek trifizierte Antriebe und freut sich über einen wesentlich größeren Über-blick und eine globalere Arbeitsweise. „Inder Entwicklung hat man mehr oder weniger Scheuklappen auf – es konzen-triert sich alles auf eine einzige Sache,nämlich: läuft es oder läuft es nicht?“, erläutert Lell mann seine neuen Möglich-keiten an der Schnittstelle zwischen Ent -wicklung und Vertrieb. Fürs Marketing seies wichtig, einen Ingenieur mit in derRunde zu haben, der schnell beurteilenkann, was technisch möglich ist und neueIdeen auch ziel gruppengerecht an die Ent-wicklungsabteilung weitergeben kann.

Dass er heute da ist, wo er ist, habe ernicht nur seiner Zielstrebigkeit und sei-nem Drang nach neuen Herausforderun-gen zu verdanken, sondern auch seinenEltern, die ihm viel Freiraum gegeben hätten, sich zu entwickeln, eigenen Inte-ressen nachzugehen und ihn vor allemnicht gedrängt hätten, den elter lichen Betrieb – eine Spedition – zu überneh-men. Wichtig für eine erfolgreiche Kar-riere ist für ihn auch die Bereitschaft, Erfahrungen zu sammeln und zunächstauch mal in einem kleineren Unterneh-men zu arbeiten und zu sehen, wie dortDinge angegangen werden. Nicht zuletztgehört für ihn aber auch „viel Glück dazuund zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“. (egr)

Getriebesteuerung des neuen BMW „Vision Efficient Dynamics“kommt von FH-Absolvent

Björn Lellmann mit dem Vision Efficient Dynamics (Foto: BMW)

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ALUMNI

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m 3. Juni 2011 hatte die Fach-hochschule Kaiserslautern ganzbesondere Gäste. Der Abschluss-

jahrgang 1961 des Studiengangs Hoch-bau, der damals noch an der PfälzischenIngenieurschule für Bauwesen absol-vier t wurde, feier te „50 Jahre Ingenieur-examen“. Sieben Absolventen warender Einladung der Fachhochschule ge-folgt und ließen es sich nicht nehmen,im Rahmen ihres zweitägigen Wieder-sehens, der Nachfolgeeinrichtung ihreralten Schule einen Besuch abzustatten.

Gekommen waren, teilweise in Beglei-tung ihrer Gattin, die Absolventen Gün-ter Dettmann, Hilmar Haas, Rudolf Müller, Leo Oberhofer, Günter Poppe,Bernd Roth und Klaus Schaurer. Zumkleinen Programm für die Gäste ge-hör te eine Führung durch die Labor-halle des Bauingenieurwesens und durchdie Arbeitsräume der Architektur undInnenarchitektur mit Klaudia Emrich, Assistentin im Fachbereich Bauen undGestalten. Nach einer bebilder ten Kurz-präsentation zur Geschichte der Fach-hochschule mit anschließender Com-puteranimation des geplanten Neubausder Fachhochschule auf dem Kamm-garngelände blieb Zeit für den Aus-tausch über Vergangenheit und Zukunft.

Besondere Freude kam bei den Jubila-ren nicht nur bei der Überreichungdes „Goldenen Diploms“ durch FH-Kanzler Rudolf Becker auf, sondernvor allem bei der Einsichtnahme in dieOriginal-Studentenakten mit Bewer-bungsunter lagen, alten Passbildern, handschr ift l ichem Lebenslauf, al len Prüfungszeugnissen und Korresponden-zen mit der Ingenieur schule . Dabeiwar so mancher Lacher fällig, und demeinen oder anderen entfuhr auch dieerstaunte Frage „Hatte ich tatsächlichso schlechte Noten?“, gefolgt von derlaunig geäußer ten Absicht, die Aktenauf jeden Fall vor den Enkeln geheimhalten zu wollen. Nach einem von allen sehr erfolgreich absolvier ten Ar-beitsleben, konnten solche „Enthüllun-gen“ mit großer Gelassenheit genom-men werden.

Auch die Absolventen waren nicht mitleeren Händen gekommen. Klaus Schau-rer, Sohn des in Kaiserslautern sehrbe kannten Künstlers und Lehrers an derMeisterschule, Addi Schaurer, hatte einewunderschön und aufwändig gestalteteFestschrift zum Jubiläum an ge fer tigt, diein den Archiven der FH einen Ehren-platz erhält. Sie enthält viele Erinnerun-

gen, Fotos und Kopien interessanterDokumente aus der Studien zeit sowieeigene Grafiken des künstlerisch nichtminderbegabten Sohnes.

Zum 60jährigen Jubiläum wollen allewie der kommen, um dann im Neubauauf dem Kammgarngelände gemein-sam zu feiern. (egr)

50 Jahre Ingenieurexamen

(v.l.) Hilmar Haas mit Gattin, Bernd Roth, Günter Dettmann, Klaus Schaurer, Günter Poppe, Rudolf Müller, Leo Oberhofer mit Gattin (Foto: Emrich)

Sekt nach der Führung durch die Laborhalle (Foto: Emrich)

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ereits im unmittelbaren Vorfeld der Festveranstaltung gabes für die Organisatorin und Moderatorin der Festveran-staltung, Frau Prof. Dr. Susanne Kuen-Schnäbele, einen

ungeplanten Mehraufwand. Erstmals konnte die Aula der Fach-hochschule die Anzahl angemeldeter Gäste nicht mehr fassen.In kürzester Zeit musste eine Ausweichmöglichkeit aufgetriebenwerden, was ihr schließlich mit der Kreuzsteinhalle in KL-Erfen-bach gelang. Nachdem alle Teilnehmenden über einen Zusatz-Flyer und Plakate informiert waren, konnte es losgehen.

Den musikalischen Einstieg in die Festveranstaltung übernahmdie FH-BigBand unter Leitung von Viktor Loos. FH-VizepräsidentHans-Joachim Schmidt eröffnete den Reigen der Redebeiträgeund dankte den Vertreterinnen und Vertretern der Firmen KOB,RECARO, psb intralogistics, MICHELIN, FERCHAU und JOHNDEERE für die langjährige Bereitschaft, Preise für herausragendeStudienleistungen zu stiften. Seinem Dank für OrganisatorinKuen-Schnäbele fügte er bei, dass die Festveranstaltung nun-mehr ein „Event in einer neuen Location“ sei und damit voll im

Event in neuer LocationFestveranstaltung der Studiengänge Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen/MB

Am 16. November 2011 fand die diesjährige Festveranstaltung der Studiengänge Maschi-nenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Studienschwerpunkt Maschinenbau erstmals in der Kreuzsteinhalle in KL-Erfenbach statt. Neben der Verab-schiedung aller Absolventinnen und Absolventen des vergangenen Jahres wurden auchwieder zahlreiche Einzelpersonen für herausragende Studienleistungen in den Bachelor-Studiengängen und letztmals auch in den Diplom-Studiengängen geehrt. Die Preise hier-für wurden von den Firmen KOB, RECARO, psb intralogistics, MICHELIN, FERCHAUund JOHN DEERE gestiftet.

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Die FH BigBand unter der Leitung von Victor Loos Begrüßung durch den Vizepräsident Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt

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Trend der internationaleren Ausrichtung der FH Kaiserslauternliege. Dies belegte er durch eine kurze Analyse der, unter denAbsolventinnen und Absolventen vertretenen Nationalitäten,die von Portugal und Italien über China, Indonesien, Kamerunund Marokko bis zur Ukraine reichten. Dass auch innerdeutscheine gewisse Internationalisierung der Pfalz stattfindet, belegtenAbsolventinnen und Absolventen aus Baden-Württemberg, Hes-sen und dem Saarland. Als der Dekan des Fachbereichs Ange-wandte Ingenieurwissenschaften, Herr Prof. Dr. Uwe Krönert,in seiner darauf folgenden Ansprache erwähnte, dass es sogarein Saarländer bis zum Vizepräsidenten der FH Kaiserslauterngebracht habe. Und dass dieser sich dort auch noch wohl fühle,sei wohl der beste Beleg für die Offenheit und die internatio-nale Ausrichtung der FH Kaiserslautern. Er wünschte sich, dassmöglichst alle Absolventinnen und Absolventen ihrer FH in Kaiserslautern im Rahmen des Alumni-Netzwerks verbundenbleiben.

Als Nächstes stand die Verleihung des ersten Preises auf demProgramm. Der KOB-Preis für herausragende Leistungen im Bachelor und im Diplom Wirtschaftsingenieurwesen/MB wurde von Frau Françoise Fuchs aus der Personalabteilung derFirma KOB überreicht. Die Laudatio für die Preisträger PhilippCreutz, Tim Kunzen, Christian Brenner und Jens Appel sprachHerr Prof. Dr. Hubert Klein (Studiengangsleiter Wirtschaftsin-genieurwesen).

Der RECARO-Preis für herausragende Leistungen im Bachelorund im Diplom Maschinenbau ging an Richard Behrens, Olaf Niebergall, Stefanie Müller und Michael Letscher, die der Reihe nach von Herrn Prof. Dr. Thomas Kilb (stellvertretenderStudiengangsleiter Maschinenbau) vorgestellt wurden. Die Verleihung des RECARO-Preises nahm Herr Dipl.-Ing. (FH) Michael Schnoor von RECARO Automotive Seating vor.

Anschließend würdigte Studiengangsleiterin Kuen-Schnäbele die herausragenden Leistungen der Studenten Tim Rothmann,Matthias Fiedler und Torsten Schenk im Bachelor und DiplomMechatronik. Sie wurden vom Personalleiter der Firma psb intralogistics, Herrn Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jochen Hoffmann, mitdem psb intralogistics Preis ausgezeichnet.

Danach wurde der MICHELIN-Preis für herausragende Leis -tungen im Bachelor nach dem dritten Semester vergeben. Den Preis überreichte Herr Reinhard Kunde aus dem BereichRe cruiting Ing./Hochschulmarketing der Firma MICHELIN an die besten Studierenden Nico Fuchs (Maschinenbau), AndreasWinkler (Mechatronik) und Tim Flügge (Wirtschaftsingenieur-wesen/MB). Die Laudationes wurden von Frau Prof. Dr. Susanne Kuen-Schnäbele gehalten.

Verleihung des psb intralogistics Preises durch Dipl.-Wirtsch.-Ing. J. Hoffmannv.l.n.r. T. Schenk (1. Platz/Diplom), M. Fiedler (2. Platz), T. Rothmann (1. Platz), J. Hoffmann (psb intralogistics), Prof. Dr. S. Kuen-Schnäbele

Auszeichnung der besten Studierenden der Bachelorstudiengänge MB, MT und WI/MB nach dem 3. Semester mit dem MICHELIN-Preis durch Herrn Reinhard Kunde: v.l.n.r. N. Fuchs (MB), A. Winkler (MT), T. Flügge (WI/MB), R. Kunde (Michelin), Prof. Dr. S. Kuen-Schnäbele

Françoise Fuchs verleiht den KOB-Preis: v.l.n.r. Prof. Dr. H. Klein, C. Brenner (3. Platz), P. Creutz (1. Platz), T. Kunzen (2. Platz), J. Appel (1.Platz/Diplom), F. Fuchs (KOB)

ALUMNI

50 FH RUNDSCHAU 3/2011

RECARO-Preis überreicht an die Besten des Studiengangs Maschinenbaudurch Dipl.-Ing. (FH) M. Schnoor: v.l.n.r. R. Behrens (1. Platz), O. Nieber -gall (2. Platz), S. Müller (3. Platz), M. Letscher (1. Platz/Diplom), M. Schnoor (Keiper), Prof. Dr. T. Kilb

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Die Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen fielHerrn Prof. Dr. Norbert Gilbert (Studiengangsleiter Maschinen-bau) zu. Er ging in seiner Rede auf den, vom Studium gänzlichverschiedenen, Berufsalltag ein. Erstens bedachte er, dass die guten Studienleistungen, die alle erbracht hätten, lediglich die Eintrittskarte ins Berufsleben seien. Im Berufsleben selbst müssten sie ihre Kenntnisse ständig weiter vertiefen und soll -ten auch nicht davor zurückschrecken, in Zweifelsfällen erfah-renere Kolleginnen und Kollegen um Rat zu bitten. Zweitenswerde sich die Kleiderordnung mit dem Eintritt ins Berufslebenändern, so dass nach einiger Zeit Kostüme bei den Damen undAnzüge bei den Herren einen Großteil des Kleiderschranks belegten. Und drittens müsse man sich damit anfreunden, dassman nicht mehr montagmorgens gegen 10.00 Uhr die günstigeTerra-Byte-Festplatte für 29.- Euro bei einem Elektrofachmarktkaufen kann. Dort werde man zukünftig erst nach getaner Arbeit so gegen 19.00 Uhr eintreffen. Die günstigen Festplattenseien dann schon ausverkauft, weil ja alle Studierenden morgens da waren. Aber mit den zukünftigen Gehältern sei esleicht möglich, die Alternativ-Festplatte für 79.- Euro zu kaufenund gleichzeitig die Wirtschaft ein bisschen anzukurbeln.

Unter den Eindrücken dieser, sicherlich mit einem Augen -zwinkern zu verstehenden, Rede wurden alle Absolventinnenund Absolventen von den Studiengangsleitern, Kuen-Schnäbele,Gilbert und Klein, sowie dem stellvertretenden Studiengangs lei-ter Kilb, per Handschlag und mit einer Flasche FH-Wein bedacht verabschiedet.

Nun folgte die Übergabe des FERCHAU-Preises für ausgezeich-nete CAD-Konstruktionen an Stephan Klees, Markus Riffelma-cher und Florian Strunk. Überreicht wurde er durch den stell-vertretenden Niederlassungsleiter, Herrn Dipl.-Ing. (FH) MichaelNeumann, der Firma Ferchau Engineering. Die Preisträger undArbeiten wurden von Herrn Prof. Dr. Reinhard Horn vorgestellt.

Danach wurde der JOHN DEERE-Preis für ausgezeichnete Abschlussarbeiten verliehen. Die Ehrung nahm Herr Dr.-Ing.Folker Beck, Advanced Engineering der Firma John Deere, vor,

Ansprache für die Absolventinnen und Absolventen durch Prof. Dr. Norbert Gilbert

FERCHAU-Preis für die besten CAD-Konstruktionen verliehen durch Dipl.-Ing. (FH) M. Neumann : v.l.n.r. F. Strunk (3. Platz), S. Klees (1. Platz), M. Riffelmacher (2. Platz), Prof. Dr. R. Horn, M. Neumann (Ferchau)

Absolventinnen und Absolventen 2010/2011

JOHN DEERE-Preis für ausgezeichnete Abschlussarbeiten verliehen durchDr. F. Beck von John Deere: v.l.n.r. V. Könnel, T. Asal, J.-R. Schmidt,J. Weinisch, T. Burke, Dr. F. Beck (John Deere), Prof. Dr. S. Kuen-Schnäbele

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ALUMNI

nachdem ein Überblick über die Inhalte der Abschlussarbei -ten durch Professorin Kuen-Schnäbele gegeben wurde. ThomasBurke, Vera Könnel, Thorsten Asal, Jochen Weinisch und Jan-Robert Schmidt wurden mit diesem Preis ausgezeichnet. Erwähnenswert ist hierbei, dass die gewürdigten Abschluss -arbeiten das gesam te Spektrum der angewandten Ingenieurwis-senschaften und die damit verbundene Faszination widerspie-geln. So reichten die Themen von klassischen Ingenieurthemenwie „Optimierung einer Fahrzeugsitzkomponente“ über „Dickenmessung an fallenden Tabletten“ bis hin zu eher wirt-schaftlich geprägten Aspekten bei der „Analyse von Expansions-möglichkeiten eines Turbinenherstellers und den Gesichtspunk-ten erneuerbarer Energien und neuer Absatzmärkte“.

Mit dem JOHN DEERE-Sozialpreis wurde Mathias Reichardt für sein umfangreiches Engagement im Fachschaftsrat AIng ausgezeichnet. Neben seinem Ingenieurinformatik-Studium istHerr Reichardt zusätzlich in nahezu allen Gremien der FH und des Fachbereichs vertreten und leistet damit einen weitüber dem Durchschnitt liegenden Einsatz für die sozialen Belange der Studierenden.

Entsprechend der Tradition würdigte Professorin Kuen-Schnäbele anschließend das Engagement der 88 Tutorinnen und Tutoren des Wintersemesters 2010/11 und des Sommer-semesters 2011 bei der Betreuung von 2200 Studierenden inzwanzig verschiedenen Lehrveranstaltungen.

Zum Abschluss wurde den Firmenvertreterinnen und Firmen-vertretern zum Dank für die ideelle und finanzielle Unter -stützung der Studierenden ein kleines Präsent überreicht. Für ihreSpenden zur Festveranstaltung wurden den Firmen, die für die Stiftung der Preise verantwortlich sind, dem Freundeskreisder FH KL, dem VDI, PFW Aerospace und Gebr. Pfeiffer SE ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.

Danach konnte der „Event in neuer Location“ unter musikali-scher Umrahmung der FH-BigBand gemütlich bei einem Buffetund an der Sektbar ausklingen. Erstmals gab es einen eigens errichteten Fotostand für Erinnerungsfotos. Dort war es mög-lich sich einzeln oder in Gruppen ablichten zu lassen. Um auchhier die Internationalisierung zu leben, konnten auch Fotos mitDoktorhüten und Talaren entsprechend den angelsächsischenGepflogenheiten geschossen werden.

Abschließend sei nochmals allen Firmen, sowie allen mit -helfenden Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern undProfessoren des Fachbereichs AIng für die gelungene Fest -veranstaltung ganz herzlich gedankt.

Prof. Dr. Peter HeidrichProf. Dr. Susanne Kuen-Schnäbele

Fotos: Jennifer Hesse, Alexander Heyd, Johannes Sitter

Ehrung von Mathias Reichardt durch die Verleihung des JOHN DEERE-Preises für besonderes, soziales Engagement durch Dr. F. Beck von John Deere: v.l.n.r. M. Reichardt, Dr. F. Beck (John Deere), Prof. Dr. S. Kuen-Schnäbele

Würdigung der Tutorinnen und Tutoren durch Prof. Dr. S. Kuen-Schnäbele

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Absolventenfeier

2011

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OFFENE FH

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ompliziert und schwer verständ-lich klingen sie zunächst: Die Be-griffe intra- und intergenerative

Gerechtigkeit, welche die Diskussion rundum Nachhaltigkeit und nachhaltige Ent-wicklung prägen.

Doch die Kinder, die am 30. August 2011im Rahmen der Kinder-Uni an die Fach-hochschule Kaiserslautern kamen, verstan-den schnell: Nachhaltig und gerecht ist,was sowohl allen Menschen heute (intra)als auch denen, die noch geboren werden(inter) ermöglicht, ihre Wünsche bezie-hungsweise Bedürfnisse durch entspre-chende (noch) vorhandene Ressourcenzu befriedigen. Um das zu erreichen, kann

Nachhaltigkeit als ein Puzzle gesehen wer-den, welches aus vielen einzelnen Teilenbesteht, die ineinander passen müssen.

So lernen die Kinder, dass sie selbst durchbestimmte Aktivitäten Teil einer nachhal-tigen Entwicklung sein können. Dass diesgar nicht so einfach ist, stellen sie allein dadurch fest, dass sie und somit alle Menschen verschiedene Wünsche undBedürfnisse haben. Trotzdem kann jeder etwas tun und genau das wird den Kin-dern zunächst im Rahmen der theore -tischen Ausführungen und schließlich innerhalb des daran anknüpfenden prak-tischen Workshops aufgezeigt.

Durch Herausstellen der Bedeutung dermiteinander verbundenen UmweltmedienBoden, Wasser und Luft erfahren die

Kinder, wie diese regenerativen Ressour-cen einer nachhaltigen Entwicklung dienenkönnen. Um dies auch selbst zu erfahren,basteln die Kinder ein Windrad, welchesdas Prinzip regenerativer Energien ver-deutlicht. Des Weiteren erstellen sie einen Kressekopf, der zum Gedeihen dasZusammenspiel natürlicher Ressourcen,wie unter anderem Wasser und Sonnen-wärme, benötigt. Gleichzeitig wird ihnenvermittelt, dass nur durch den eigenenAnbau von Lebensmitteln sichergestelltwerden kann, dass deren Inhaltsstoffe bekannt sind.

So verfolgt die Kinder-Uni-Veranstaltungdas Ziel, den Kindern einen ersten undspielerischen Zugang zum Thema Nach-haltigkeit zu eröffnen sowie ein damit verbundenes Bewusstsein zu schaffen.

In diesem Zusammenhang erhalten dieKinder die Broschüre „Das Nachhaltig-keits-Puzzle“ – eine Veröffentlichung im Rahmen der Kinder-Uni an der FH Kaiserslautern. Darin werden die Inhalteder Veranstaltung nochmals vertieft dar -gestellt und verschiedene Spiele und Rätsel schließen daran an. Alle Interes -sierten finden diese Broschüre kostenlos auf der Homepage der Fachhochschule unter der Rubrik Forschung – For -schungsschwerpunkte.

Das Angebot der Kinder-Uni-Veranstal-tung sowie der Broschüre entspringt denAktivitäten des Forschungsschwerpunkts„Nachhaltige Produkte und Dienstleistun-gen“ der Fachhochschule Kaiserslautern.Darin forschen Professorinnen und Pro-fessoren zu damit verbundenen Themen.Anja Hildebrand, die sie darin unterstützt,hat auch die Durchführung der Kinder-Uni-Veranstaltung übernommen.

Gemeinsames Ziel ist es, Nachhaltigkeitbeziehungsweise nachhaltige Entwicklungeinem möglichst großen Interessenten-kreis zugänglich zu machen. Daher habensich die MitarbeiterInnen und Professor-Innen des Forschungsschwerpunkts umsomehr über den Zuspruch der Kinder beider Kinder-Uni-Veranstaltung gefreut.

Anja Hildebrand

Das „Nachhaltigkeits-Puzzle“Kinder lernen Nachhaltigkeit an der FH

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Die Kinder beim Basteln…

Veröffentlichung „Das Nachhaltigkeits-Puzzle“

…und ein paar Ergebnisse

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rotz widrigster Wetterbedin gungen wurde zusam-men mit Studierenden der FH und mit Grundschü-lern ein internationales Boule-Turnier zum Abschluss

der FH-Sommer saison veranstaltet. Devise: „beim Boule muss man treffen.“ Schülerinnen und Schüler begegnetendabei Studierenden aus allen Kontinenten.

„Wir an der Fachhochschule sind gegen Rassismus! Warum?Wir leben mit allen Nationen gerne zusammen in For-schung und Lehre“, so Dekan Prof. Ludwig Peetz. „Und dasgemütliche , internationale Beisammensein haben wir in diesem Jahr mehrfach auf dem mittlerweile berühmtenObama-Sandstrand in meinem Gar ten durchgeführ t“, soSpor t-Obmann Prof. Helmut Schüle und ergänzt, „ob Ping-Pong oder Boule… China, Taiwan, Indonesien, Ecuador,Spanien, Moldawien, Slowenien, Kasachstan, Iran und nochviele andere Teilnehmerländer – einfach toll, unsere Fach-hochschule ist wirklich weltoffen.“

Internationaler Kulturaustausch pur. Oberbürgermeister Dr. Matheis ließ es sich nicht nehmen, bereits zu früherStunde die Veranstaltung zu besuchen. Schüler der Som-merwaldschule spielten und verköstigten sich in einer Be-gegnungsveranstaltung zusammen mit Kindern aus den verschiedensten Kontinenten. Besondere Beachtung fand bei den Schülern „das etwas Andere dazwischen“.

„Das hier sind einpaar Schuhe vonGeorg Hettich, ei-nem Olympiasiegervon Turin 2006. DerSchuh war weltweitunterwegs, deshalbfällt die Sohle auch

ab“, erklär te Schüle den jungen Spor tlern. Eine Vier tkläss-lerin staunte beim Blick auf die austrainier ten, kaputtenLatschen, die zum Vorzeigen in Vorlesungsübungen ideal sind.

Gewinner beim Boule war übrigens der Schüler SebastianSchieler, mit einem im Gegensatz zu den Leistungen derFH-Professoren nahezu supergenauen Wurf.

Nachhaltig unterstützt wurde diese erste „Boule-WM derNationen“ von Voror t-Sponsoren Hager-Tehalit, Wasgau,Park-Bräu und der Volksbank Pirmasens. Bei den Grund-schülern kam die Belohnung von WAWI, die in Stofftaschender Stadt Pirmasens steckten, am besten an. Die T-Shir ts,mit denen alle Boule-Spieler ausgestattet waren, hatten dieStudierenden im Textil labor der Fachhochschule selbst be-druckt und damit auch die ehemalige Bundes tagsabgeord-nete Lydia West rich beeindruckt, die die Veranstaltung amNachmittag besuchte.

Die zweite „PS-FH Boule WM“ kann mit Ihrer Hilfe und inZusammenarbeit mit der FH voraussichtlich 2012 in Hersch -berg stattfinden. „Unsere FH ist dabei und mein Kollege Prof. Nieder wird wieder den Siebdruck der neuen innova -tiven T-Shir ts abwickeln“, so Schüle und ist überzeugt „un-sere Region ist gegen Rassismus mit gutem Schulterschlussgrundlegend kompetent aufgestellt.“

Prof. Dr. Helmut Schüle

Erste Beach Boule „Weltmeisterschaft“ 2011

FH Campus PirmasensUnter dem Motto: „Zusammen arbeiten… gemeinsam leben!“

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Obama Beach Team

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urch die Vermittlung von Prof. Dr. Neunzer t, ehe-mals Leiter des Fraunhofer ITWM, kam ich in Kon-takt mit Dr. Satyananda Panda, Professor für Ma-

thematik am National Institute of Technology Calicut (NITC)im Südwesten Indiens. Er lebte als Masterstudent und Dok-torand von 2000 bis 2006 mit seiner Frau und seinemSohn in Kaiserslautern und bezeichnet die Stadt heute so-gar als seine zweite Heimat. Nach E-Mail- und Telefonkon-takt lud er mich freundlicherweise zum NITC ein.

Die 1961 gegründete Hochschule hat insgesamt etwa 2300Studierende, davon 1600 in Bachelorstudiengängen. Die üb-rigen studieren in Master- und PhD-Programmen. Die Stu-diengänge umfassen neben Maschinenbau und Produktions-technik auch Architektur, Bauingenieurwesen, Chemie ,Elektrotechnik, Elektronik, Informatik und IT. In so genann-ten „Centres“ werden fachübergreifende Themen wie unteranderem Biotechnologie , Nanotechnologie , Messtechnikund Biomechanik erforscht. Das NITC hat in Indien denStatus eines „Institute of National Impor tance“. Zusammenmit 19 anderen NITs (eines pro Bundesstaat) und den 7sehr renommier ten Indian Institutes of Technology (IITs)gehören sie zur Elite der technischen Hochschulen dor t, diedirekt von der föderalen Regierung in Neu Delhi finanzier twerden. Daneben gibt es Hunder te staatlich und privat fi-nanzier te Hochschulen von sehr unterschiedlicher Qualität.

Das NITC liegt im Bundesstaat Kerala, im „Gar ten Gottes“,wie mir mehrfach erklär t wurde. Und das stimmt! Die Na-tur ist üppig grün, der Campus und die Umgebung stehenvoll mit Palmen, Bananenbäumen und weiteren exotischenPflanzen. Das „Konzer t“ der Tiere beim Sonnenaufgang warunvergesslich. Die Küstenstadt Kozhikode (früher Calicut),mit mehr als einer halben Million Einwohnern, liegt etwa20 km entfernt. Hier läutete 1498 der Por tugiese Vasco daGama die Ära der Europäer in Asien ein. Nach den Por tu-giesen herrschten hier die Holländer, später die Engländerbis Indien schließlich 1947 unabhängig wurde.

Fast alle Studierenden und viele Lehrenden leben auf demCampus, der mit 1,7 km2 sehr weitläufig wirkt. Wohngebäude(nach Geschlechtern getrennt) und Spor tanlagen (selbstver-ständlich auch Cricket!) liegen über den Campus verstreut.An zentraler Stelle befinden sich die Bibliothek und dasRechenzentrum, das besonders stolz auf seinen Supercom-puter PURNA (1,5 Teraflops) ist. Das Vorhandensein diesesSupercomputers reflektier t auch noch mal den stark ma-thematisch-theoretisch geprägten Charakter des Studiumsdor t.

Das 8-semestrige Bachelorstudium (B. Tech.) ist im Ver-gleich zu unserem Maschinenbau ähnlich aufgebaut, aber –wie es mir scheint – deutlich theoretischer. Die Aufnahmein einem solchen renommier ten Bachelorstudiengang ist inIndien besonders schwier ig. Hochschulen wie IITs undNITs selektieren ihre Kandidaten nach den Ergebnissen desAIEEE, der „All India Engineering Entrance Examination“.An dem nehmen jährlich etwa eine Million (!) Schülerinnenund Schüler teil. Nur einige Tausend davon schaffen esdann auf ein IIT oder NIT.

Neue Partnerschaft in IndienDie meisten Bewerber für den Masterstu-diengang Maschinenbau/Mechatronik kom-men aus Indien. Allerdings ist das Bil -dungssystem dort sehr differenziert undentsprechend schwierig gestaltet sich dieBeurteilung der Bewerbungen. Eine guteLösung musste her.

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Auf dem Weg vom Flughafen zur Hochschule trinken Kollege Panda und ich am Wegesrand aus einer Kokosnuss.

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Das viersemestrige Masterprogramm entspricht nach unse-ren Maßstäben 90 ECTS, wobei das Abschlussprojekt mit30 ECTS auf die letzten zwei Semester aufgeteilt ist. Ma-thematisch begabte Studierende der FH Kaiserslautern mitInteresse an Indien oder grundsätzlich an „mal was ganzAnderem“ kann ich eine Projektarbeit dor t sehr empfeh-len. Die Gastfreundlichkeit ist besonders groß und ich binmir sicher, dass die Verantwor tlichen am NITC Ihren „Gast“sehr gut betreuen werden. In einer Infoveranstaltung für Studierende hatte ich die Gelegenheit, unseren Master Maschinenbau/Mechatronik vorzustellen. Das Interesse wargroß und einige Studierende haben sich bereits für einenStudienplatz bei uns beworben.

Während des zweitägigen Besuches hatte ich Gelegenheit,mich mit Ver tretern der verschiedenen Fachbereiche sowiein einer anderen Besprechung mit den Kollegen des Fach-bereichs Maschinenbau zu treffen. Die Eckpunkte einer Kooperationsvereinbarung, die im Anschluss an meinen Besuch von den jeweiligen Präsidenten unterschr iebenwur de, wurden abgesteckt: Wir informieren unsere Studie-renden künftig über die jeweiligen Möglichkeiten an der Par tnerhochschule und beraten uns gegenseitig bei derAuswahl von Bewerbern. Im Bereich Gastvorlesungen habeich das europäische ERASMUS-Konzept vorgestellt und

vorgeschlagen, dass wir auf ähnlicher Basis kooperieren könn-ten. Die Internationalisierungsmittel der FH Kaiserslautern(siehe Homepage des Akademischen Auslandsamtes) bie-ten uns eine einfache Möglichkeit der Co-Finanzierung. Fürdas kommende Frühjahr plane ich eine einwöchige Reise inderen Verlauf ich meine Gastvorlesung über Patente haltenwerde. Ich möchte außerdem die Möglichkeiten für unsere„Outgoings“ näher in Erfahrung bringen, Kennenlernge-spräche mit Masterbewerbern führen und – last but not least – werde ich morgens auf meinem Balkon wieder das„Tierorchester“ im Wald genießen.

Die Reise wurde mit Internationalisierungsmittel der Hoch-schule co-finanzier t.

Prof. Dr.-Ing. Alber t Meij

m Forschungsfreisemester besuchte Prof. Dr. Walter Rudaauf privater Basis verschiedene Par tneruniversitäten inArgentinien. Zuerst stand der Besuch der öffentlichen

Par tneruniversität Universidad Nacional de General Sar-miento (UNGS) in Buenos Aires auf dem Programm. Schonseit mehreren Jahren lehr t er dor t im Master-Studiengang „Maestría en Economía y Desarrollo Industrial con men-ción en PYMES“ im Bereich Finanzen und Controlling. DieKurs-Teilnehmer kommen dabei überwiegend aus Argenti-nien, Mexiko, Chile, Kolumbien und Brasilien. Ein weitererBesuch der Universidad Nacional in Córdoba folgte. Cór-doba ist mit ca. 1,3 Mio. Einwohnern die zweitgrößte StadtArgentiniens, ein wichtiges Verkehrs- und Dienstleistungs-zentrum und nicht nur Sitz einer berühmten Kathedrale, son-dern auch der 1613 von Jesuiten gegründeten Universidad

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Die Studierenden hier wissen, dass ihre Studienbedingungen zu den Besten in Indien gehören.

Kooperationen mit argentinischen Universitätenweiter vertieft

Universidad Nacional del Litoral, Santa Fe

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Nacional de Córdoba (UNC), mit über 100.000 Studieren-den eine der bedeutendsten Universitäten des Landes.

Die Hauptstadt der Provinz Santa Fe ist die gleichnamige StadtSanta Fe mit annähernd 450.000 Einwohnern. Rosario, die größteStadt der Provinz und Geburtsstadt von Che Guevara und Lio-nel Messi, liegt rund 170 km entfernt. Nach Buenos Aires sindes rund 500 km. An der altehrwürdigen staatlichen UniversidadNacional del Litoral (UNL), gegründet 1889, sind circa 50.000Studierende immatrikuliert. Seit 2003 ist auch an der UNL dasThema „Entrepreneurship“ fest im Lehrprogramm verankert.Prof. María Fernanda Andrés, die als Koordinatorin für das Entrepreneurship Programm fungiert, hat mit ihren Studieren-den auch schon an der GESt-Forschungsstudie „Gründung undEntrepreneurship von Studierenden“, teilgenommen. Diese Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Mittel-stands- und Gründungsökonomie (ZMG) durchgeführt und untersucht den „Vor-Gründungsprozesses“ bei Studierenden.Hierin spiegelt sich die große Wichtigkeit wider, die Grün -dungsausbildung und -förderung an den Hochschulen zweckdien-lich auszugestalten, damit Studierende zu potenziellen Entrepre -neuren heranreifen können und verstärkt den Schritt in die berufliche Selbständigkeit wagen. Mit den daraus erzielten em-pirischen Befunden lassen sich Schlussfolgerungen für eine zielgruppenadäquate Ausgestaltung von Gründungs-Förder -programmen ableiten. Bei seinem Besuch wurde Professor Rudaauch ein Konferenzband „Los desafíos de la integración en el siglo XXI, Presentaciones del I Congreso Internacional de laRed de Integración Lationamericana 2011“ überreicht. Mit demKonferenzbeitrag „Señales de entrepreneurship a partir de una

comparación entre muestras de estudiantes alemanes y argen-tinos“ sind die Professoren Rubén Ascúa, Thomas A. Martin,Walter Ruda und der Doktorand und Zweibrücker Master-Absolvent Benjamin Danko vertreten. In der Provinz Santa Feliegt auch Rafaela mit der Universidad Tecnológica Nacional, dieProfessor Ruda schon den Titel eines „Profesor Visitante“, eines Gastprofessors, verliehen hatte. Nach Gesprächen mitProf. Ing. Oscar David, dem neuen Dekan der Fakultät, rundeteeine Besichtigung der neuen Verwaltungs- und Lehrgebäudeden Besuch ab. Mittlerweile studiert Ing. Atilio Villarruel, Absol-vent der Universität aus Rafaela, im gemeinsamen Master ofScience-Progamm „Logistik- und Produktionsmanagement“ derFachbereiche Angewandte Ingenieurwissenschaften, AngewandteLogistik- und Polymerwissenschaften und Betriebswirtschaft.

Elena Gienger, Studentin des Masterstudiengangs „InternationalFinance and Entrepreneurship“ leistet derzeit ihren mehr -wöchigen Pflichtauslandsaufenthalt in Rafaela ab. Sie wird für„Ogoout“, ein Internet-Start Up aus Zweibrücken, eine Markt-studie für Lateinamerika durchführen. Im grenzüberschreitendenInternet muss man in großen Dimensionen denken. Elena Gien-ger, die aus der „Klinsmann-Stadt“ Geislingen stammt, wird inRafaela auch einige Erfolgserlebnisse haben was den Fußball be-trifft. Die Anhängerin des VfB Stuttgart, in der letzten Saison nichtgerade erfolgsverwöhnt, wird auch Spiele des Erstliga-Auf -steigers Atlético Rafaela besuchen können. Atlético Rafaela warzeitweise sogar Tabellenführer und das direkt vor den welt -bekannten Boca Juniors Buenos Aires. Es wird interessant seinzu erfahren, was Elena Gienger nach dem Auslandspraktikum vonihren Erfahrungen im Land der Kühe, Gauchos, des Fußballs und des Internets zu berichten hat. Das Auslandspraktikum inRafaela ist ein weiterer Schritt zur Ausgestaltung des Koope -rationsabkommens mit der Partneruniversität Universidad Nacional de Tecnologicá.

Prof. Dr. Walter Ruda

Dekan Prof. Ing. Oscar David und Prof. Dr. Walter Ruda

Elena Gienger, Master Studentin mit Prof. Dr. Rubén Ascúa Kathedrale bei Nacht, Córdoba

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uf der diesjährigen Konferenz„Teaching Economics“ in Pitts-burgh stellte der Zweibrücker

Professor und Volkswirt Marc Piazolo dieForschungsergebnisse eines internationa-len Verhaltensexperimentes dem US-Publikum vor. Über das Internet schlüpf-ten insgesamt 509 Teilnehmer in die Rollevon Erben, die das Vermögen ihrer Tante(1.200 €) auf sich und zwei weitere Mit-erben verteilen sollten. Zwei der drei Er-ben übernahmen eine besondere Rolle:Andy schlug die Verteilung der 1.200 €vor, während Berta diesen Vorschlag an-nehmen oder ablehnen konnte. Die rela-tive Mehrheit der Teilnehmer (42 %) vo-tierte für die Gleichverteilung – jeder derdrei Erben erhält 400 €. Weniger als 10%wählten in der Rolle des Andy die fürÖkonomen rationale – gewinnmaximie-rende – Variante: 1.000 € für sich selbstund jeweils 100 € für die zwei anderen Er-ben. Jedoch hatte diese egoistische Vari-ante einen entscheidenden Nachteil: dieVeto-Erbin Berta lehnte in drei von vierFällen eine solch ungleiche Verteilung ab.Dieses Verhalten erscheint Ökonomen irrational, da Berta sich doch 100 € ent-gehen ließ. Geht es also um Verteilungs-fragen, dann ver halten sich Menschen garnicht so rational und auf den eignen Vor-teil bedacht (nach dem Prinzip des „HomoOeconomicus“), wie Ökonomen es in ih-ren Modellen üblicherweise annehmen.

Interessante Diskussionen schlossen sichan die Frage an, warum die US-Teil -

nehmer – immerhin ein Drittel aller Mit -spieler – einen deutlich geringeren Eigen-nutz zeigten als die Deutschen. 60 % derAmerikaner schlugen in der Rolle vonAndy die Gleichverteilung vor. Gleichzei-tig lehnten sieben von acht US-Teilneh-mer die extreme Ungleichverteilung desErbes (1.000 € / 100 € / 100 €) ab. DieKonferenzteilnehmer hätten erwartet,dass aufgrund der stärker eigennutzori-entierten US-Gesellschaft die Teilnehmeraus den USA egoistischere Entscheidun-gen fällen würden. Die meisten der ame-rikanischen Teilnehmer sind jedoch mitder konfessionellen PartnerhochschuleUniversity of the Incarnate Word (UIW),San Antonio, verbunden. Dort hatte MarcPiazolo sein Forschungssemester 2009/10verbracht. Daher ist die Mehrheit der US-Teilnehmer katholisch geprägt. Dieskönnte die Aversion gegenüber Ungleich-verteilungen beziehungsweise den star-ken Fairnessgedanken erklären.

„Teaching Economics“ findet als wissen-schaftliche Tagung – mit rund 40 Vor -trägen - jedes Jahr an der Robert MorrisUniversity (RMU), Moon Town, statt. Mitknapp 5.000 Studenten und einemschmucken Campus circa 25 Meilen au-ßerhalb der „Steeltown“ Pittsburgh, Pennsylvania, bietet die RMU ein anre-gendes Umfeld für einen Studienaufent-halt in den USA. Neben drei weiterenUniversitäten befindet sich im Museums-viertel von Downtown Pittsburgh das

beeindrucken de Andy Warhol Museum.Die School of Business an der RMU ist in-ternational akkreditiert und verspricht damit einen hohen akademischen Stan-dard. Neben allgemeiner Betriebswirt-schaft beziehungsweise Management, Finance oder Marketing gibt es Schwer-punkte in Bereichen, die an der FH Kai-serslautern weniger vertreten sind, wieSport Management und Human Res-source Management.

Eine Konferenz bietet Gelegenheit, Anre-gungen zu Forschungsprojekten zu erhal-ten, alte Verbindungen zu pflegen undHochschulkooperationen anzustoßen. Mitder Kollegin Nursen Zanca (UIW, SanAntonio) wurde ein Forschungsprojektzur Outputanalyse von deutschen undamerikanischen Studenten im Bereich derVolkswirtschaftslehre initiiert. Nach Ge-sprächen mit der Dekanin Derya Jacobsder School of Business, die selbst aus derTürkei stammt, sind ausländische, insbe-sondere deutsche Gaststudenten an derRMU herzlich willkommen, so Marc Pia-zolo. Zudem knüpfte er Kontakte an dieWestfield State University in Massachu-setts. Dort lehrt eine deutsche Professo-rin, die, wie Marc Piazolo, Alumna derWayne State University, Detroit ist. Vonsolchen Alumni-Verbindungen, die in denUSA eine viel größere Rolle spielen als inDeutschland, sollen die Zweibrücker Stu-dierenden jetzt profitieren, meint Piazolo.

Prof. Dr. Marc Piazolo

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Fairness-Experimentin Pittsburgh (USA)vorgestellt

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Down-Town Pittsburgh nicht nur Stahl (Clinton Furnace 1927) und Steelers (NFL Vize-Champion 2010) Robert Morris University, bei Pittsburgh Pennsylvania

Nursen Zanca (UIW, San Antonio) mit Marc Piazolo

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ur Verbesserung des Auslandsangebots im Fachbe -reich Bauen und Gestalten unternahm ProfessorHolger Deuter im Oktober 2010 eine Dienstreise

nach Sydney. Vorausgegangen war eine Einladung, als aus-stellender Künst ler, Vor tragender und Leiter von Workshopsam SEAM-2010-Symposium, einer jährlichen Veranstaltungver schie dener Universitäten Australiens zum Thema „Soma-tic Embodiment, Agency and Mediation in Digital MediatedEnvironments“ teilzunehmen. Es entwickelte sich daraus dieMöglichkeit, interessante, englischsprachige Kooperationskon-takte am attrak tiven Studienor t Sydney für den Fachbereichaufzubauen. Also wurde die Teilnahme zugesagt und ent-sprechende Kooperationsgespräche vereinbar t. Für dieReise waren drei Gesprächstermine mit möglichen Koope-rationspar tnern, ein Motion-Capture-Workshop, die Ausstel -lung einer Me dien kunst-Installation und ein Vor trag am Sey-mour Centre der University of Western Sydney (UWS) geplant.

Bereits die Zusammensetzung der Teilnehmer des Motion-Capture-Workshops, bestehend aus Natur- und Geisteswis-senschaftlern, Professoren, Künstlern, Technologen und Stu-denten gab Ausblicke auf das interdisziplinäre Klima desSymposiums und man hatte Gelegenheit, bei gemeinsamenAbendessen den ein oder anderen zukünftigen Gesprächs-par tner privat kennen zu lernen.

So ergab sich zum Wochenende die Einladung von Profes-sor Lawrence Wallen, dem Dekan des Fachbereichs Design,Architecture and Building der University of TechnologySydney (UTS), für die „Internationals“ zu einer Segeltourmit der Jacht der UTS im Hafen von Sydney. Zusammenmit Frederic Bevilaqua vom Centre Pompidou in Paris, Chris-tian Ziegler vom Zentrum für Kunst und Medientechnolo-gie (ZKM) in Karlsruhe und Ruth Gibson von der Design-Agentur Igloo in London konnten unter Anleitung einesSkippers erste Erfahrungen im Segeln gemacht werden.

Kooperationsreise nach Sydneybringt Kontakte für FachbereichBauen und GestaltenEine Einladung zu einem Symposium stand Pate für eine Kooperation mit der UTS Sydney

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Motion Capture Workshops von Prof. Deuter

Interdisziplinäre Zusammensetzung des Motion Capture Workshops Die internationale Crew auf der Segeljacht der University of Technology

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Zwei Gesprächstermine mit den Professoren Wallen undBowman, Heads of Master Animation an der UTS, erbrach-ten die Zusage für eine zukünftige Kooperation beider Hoch-schulen. Vereinbar t wurden der Austausch von zwei Studie-renden pro Jahr, gemeinsame Studioprojekte, Personal- sowieInformationsaustausch über Forschung und Curriculument-wicklung. Aktuell arbeiten jeweils drei Professoren der UTSund der FH Kaiserslautern an einem Kooperationsprojekt,das im Sommersemester 2012 und Wintersemester 2012/13mit Studierendenbeteiligung realisier t werden soll.

Ein Besuch bei Dr. Gar th Paine, Senior Lecturer im Audio-Depar tment an der University of Western Sydney, der mitseinen Studierenden bei der Erstellung des Sounds fürDeuters stereoskopische Installation behilflich war, ergabzwar nicht die gewünschten Kooperationszusagen, dafür aberdie Möglichkeit, mit dem Macar thur Auditory Research Cen-tre Sydney (MARCS) der UWS zusammen zu arbeiten, wasfür die audiovisuellen Bereiche des Studiengangs Vir tualDesign sehr interessant ist.

Während Holger Deuters Quadcore-Laptop letzte Bildse-quenzen berechnete und zwischenzeitlich Abnahmen undKorrekturbesprechungen für die Sounds zu seiner Installa-tion stattfanden sowie der Vor trag am Seymour Centrevorbereitet wurde, blieb etwas Zeit für Besuche am Collegeof Fine Ar ts (COFA) der University of New South Wales.

Das iCinema (Centre for Interactive Cinema Research) imgigantischen Campus der University of New South Waleszu finden, erforder te einiges an Recherche. Volker Kuchel-meister, Head of Media Laboratory iCinema, arbeitet anden neuesten Entwicklungen interaktiver, narrativer Sys-teme und kinematografischer Immersion. Er leitet ein mo-dernes High-Tech-Forschungslabor, das von Jeffrey Shaw, einstkünstlerischer Leiter des ZKM Karlsruhe, aufgebaut wurde.Das Institut verfügt über einen stereoskopischen 360-Grad-Projektionszylinder mit 50 Meter Durchmesser und ermög-licht Immersion mit Multi-Usern in Echtzeit. Aktuell arbeitetman an einem immersiven Schulungsprojekt in Zusammen-arbeit mit der Kohlebergwerkindustrie, in dem Bergwerk-Unfälle, wie kürzlich in Kolumbien oder Chile, simulier t unddas richtige Verhalten trainier t werden kann. Ein erstaunlichhoher Immersionsgrad vermittelt das Gefühl, die Situationhautnah zu erleben. Eine 180-Grad Panorama-Halbkugel er-möglicht vir tuelle Rundgänge im kleineren Format.

Volker Kuchelmeister befand sich gerade in Reisevorberei-tungen nach Hongkong zu Jeffrey Shaw, der dor t Dekandes Fachbereichs Design der City University of Hongkongist. Daher ergab sich zu diesem Zeitpunkt keine unmittel-bare Kooperation. Aber es wurde Interesse an einer zu-künftigen Zusammenarbeit bekundet sowie die Absicht, zueinem späteren Zeitpunkt mit den beteiligten Verantwor t-lichen entsprechende Gespräche zu führen. Auch ein Be-such bei Dr. Petra Gmeinboeck, Senior Lecturer in Inter-active Media Arts am COFA der UNSW erbrachte interessanteEinblicke in den Bereich Autonomous Robotic Systems,aber nicht die gewünschte Kooperation. Insofern wurdenzur UNSW erste Kontakte geknüpft, die es in einem nächs-ten Besuch zu ver tiefen gilt.

Mittlerweile waren Bildsequenzen gerender t, Soundfilesfer tig gestellt, Daten editier t, auf DVD gebrannt, getestetund Technik geliefer t, um die stereoskopische Installationam nächsten Tag aufzubauen. Die Ausstellung selbst bot ne-ben Holger Deuters Installation „Sculptured Movement“ undvielen Anderen (siehe Info-Kasten auf der nächsten Seite)ein interessantes Spektrum an aktueller, internationalerMedienkunst zum Thema Embodiment und Immersion.

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Stereoskopischer 360-Grad-Interaktionszylinder (50m Durchmesser)des iCinema Resarch Centers der University of Western Sydney

Stereoskopischer 360-Grad-Interaktionszylinder (50m Durchmesser) desiCinema Resarch Centers der University of Western Sydney

Inhalt der Medienkunst-Installation „Sculptured Movement“ von Holger Deuter

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Der Rückflug am nächsten Tag von Sydney, über Abu Dhabinach Frankfur t mit 24 Stunden Reisezeit stellte einige He-rausforderungen an Körper und Geist und sollte sich ge-lohnt haben: Neben einer Vielzahl wer tvoller Kontakte undzukünftiger Kooperationsmöglichkeiten ergab sich eine um-fassende Kooperation mit der UTS Sydney, die mit einemaktuell laufenden Kooperationsprojekt, an dem Professorenund Studenten beider Hochschulen komplementär zusam-menarbeiten, ver tieft wird. Zum nächsten Wintersemesterkönnen zwei Vir tual Design-Studenten im Austausch für einJahr an der UTS studieren. Beide Hochschulen werden beider Entwicklung ihrer Bachelor- und Masterstudiengängeim Bereich Animation durch Austausch von Erfahrungenund Modellen des Par tners profitieren.

Die Reise wurde geförder t durch Internationalisierungs-mittel des Auslandsamts und Zuschüsse aus dem Studien-gang Vir tual Design.

Prof. Holger Deuter

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Reiseroute

INFO-KASTEN

Die Aussteller

Holger Deuter: „Sculptured Movement“STELARC: „Prosthetic Head” Christian Ziegler: „Wald Forest” Brad Miller: „augment me”Volker Kuchelmeister: „Deconstructing Double Distinct” Emio Creco: „Double Skin – Double Mind” Vicky van Hout „Busy Hand speaking Country” Christian Graupner: „Mind-Box”

Das SEAM-2010-Symposium

Im Rahmen der Vortragsreihe aus den Bereichen Kog -nitionswissenschaften, Choreografie, Informatik, Robo -tik, Bio-Sensing /Gesture-Recognition, Nanomedizin,Philo sophie und Visual Arts erläuterten Margie Med-lin, Holger Deuter, Gerald Thompson und Bianca Mar-tin ihre Arbeit am Quartet-Projekt, einer interaktivenRealtime-Per formance zwischen Musik, Tanz, Echtzeit-technologien, Virtueller Choreografie und Robotik.

Den Abschluss des Symposiums bildete eine Live-Über -tragung von STELARCs künstlichem Kopf, mit einemprovokanten Vortrag zum Begriff des erweiterten Körpers mittels Medizin und Technologie, anschlie-ßend eine Diskussion mit dem Publikum.

Fazit: „We are all Cyborgs“

uch in diesem Jahr fand im Rahmen der Koopera-tion zwischen der Universität für Architektur undBauwesen in St. Petersburg, Russland und der Fach-

hochschule Kaiserslautern turnusgemäß ein Aufenthalt derGäste aus St. Petersburg statt. Dank der Initiative der Pro-fessoren Ott (ehemals Dekan des Fachbereichs Bauinge-nieurwesen) und Tausch (Prodekan des Fachbereichs Bauenund Gestalten) von deutscher Seite und der ProfessorenLawrow (Architektur) und Sachnowskij (Bauwesen) von russischer Seite wurden die Kontakte zwischen den Hoch-schulen bereits 1992 ins Leben gerufen. Sie erfreuen sichbis heute großer Beliebtheit und Beteiligung von beidenSeiten!

Gäste aus St. Petersburgzu Besuch im Studien-gang Bauingenieurwesen

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Schiffsfahrt auf dem Rhein

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In diesem Jahr erwar teten wir wieder eine Gruppe russi-scher Studierender und Professoren bei uns im Studien-gang Bauingenieurwesen. Die Professoren hatten wie immerfür ein abwechslungsreiches Exkursionsprogramm ge sorgt,und unsere gastgebenden Studierenden bereiteten sich nach allen Kräften auf ihren Besuch vor. Natürlich bedeu-tet Gastfreundschaft nicht nur das Bereitstel len einerSchlafgelegenheit, sondern auch gute Unterhaltung, geselli-ges Beisammensein und nicht zuletzt die Sorge um dasleibliche Wohl. Wir erwar teten acht Studentinnen, zweiStudenten und zwei Professoren aus St. Petersburg. Am16. Juni kamen die Gäste mit etwas Verspätung durch denFlieger wohlbehalten auf dem Campus Kammgarn an. BeimSektempfang im Konferenzraum der Bauingenieure löstensich alle Fragen der Unterbringung bei den Gastgebern inwenigen Minuten. Danach stellte der Vizepräsident Prof.Schmidt den Gästen die Fachhochschule in einer sehr net-ten, engagier ten Rede vor. Vielen Dank dafür! Der Studi -engangsleiter Prof. Lang erklär te die Möglichkeiten des Bau -ingenieurstudiums an der FH Kaiserslautern. Im Anschlussging es zum gemütlichen Teil des Abends bei einem ge -mein samen Abendbrot in den Räumen des Studiengangsüber, das die gastgebenden Studierenden vorbereitet hatten.

Wie bereits vor zwei Jahren hatten unsere Studierendendie Frühstückstafel für die Woche des Aufenthalts derGäste im Konferenzraum eingerichtet. So waren Gäste undGastgeber an jedem Morgen beisammen, konnten sich unter -einander austauschen und alle notwendigen Dinge bespre-chen. Auch die Kollegen und Mitarbeiter des Studiengangshatten so die Möglichkeit, die Gäste kennenzulernen.

Am nächsten Tag, stand vormittags die genauere Bekannt-schaft mit dem Studiengang Bauingenieurwesen auf dem Pro-gramm. Wir zeigten den Gästen das große Labor der Bau-ingenieure. Prof. Rühl erklär te den Bereich Bauphysik undMassivbau und führ te eine Druckfestigkeitsprüfung einesHohlziegels durch. Bei Prof. Thamfald interessier te dieGäste besonders der Aufbau einer deutschen Straße unddie Zusammensetzung und Herstellung von Asphalt, da dierussischen Straßenbauer davon etwas lernen könnten. Prof.Lang erklär te die Funktionsweise einer Wasserrinne mitverschiedenen Effekten wie der Einengung des Profils undder Wirbel- und Rückstaubildung. Prof. Schanzenbach wusstedie Gäste mit Experimenten an Federschwingern und Rah-men zu begeistern. Natürlich erregten auch die in Vitrinenausgestellten Injektions-Exponate und die Modelle eines Deponie-Aufbaus das Interesse der Gäste. Leider ist Prof.Tausch, der Spezialist auf diesem Gebiet ist, bereits emeri-tier t, und so ließ kurzerhand Prof. Sachnowski, bereits oftGast unseres Studienganges, sachkundig seinen Studentendie nötigen Informationen zukommen. Auch das Rechen-zentrum mit einer kurzen CAD-Demonstration durch Prof.Rjasanowa sowie Hörsäle und Seminarräume waren Zieleiner Stippvisite. Wie im Flug verging der Vormittag, unddie Gäste genossen das Mittagessen bei herrlichem Wetterim Restaurant „Casimir“ auf dem Gelände der benachbar-ten Gar tenschau. Für die Einladung dazu bedanken wir unssehr herzlich beim Präsidenten der FH, Prof. Wolf. Den Nachmittag und den Abend verbrachten Gäste und Gast-geber gemeinsam – bis zum Ausklang im Wohnheim Forel-lenstraße, wo sich alle jungen Leute schließlich einfanden.Die Professoren vergnügten sich in dieser Zeit auch – beieiner Einladung im Hause Rjasanow.

Die folgenden Tage des Wochenendes dienten dem Erkun-den der Umgebung von Kaiserslautern und natürlich demweiteren gemeinsamen Kennenlernen. Es war das erklär teInteresse der Gäste, so viel wie möglich an interessantenStädtchen im Umkreis zu sehen. So führ te der Samstag dieGruppe zunächst nach Neustadt und zum Hambacher Schloß.Die Kräfte waren damit noch nicht erschöpft und das Wochen -endticket erlaubte eine „Weiterreise“ nach Heidelberg, dasdie russischen Gäste als besonders sehenswer t einstuften.Abends lud Prof. Sachnowski anlässlich seines Gebur tstagsin das Restaurant „Chez Sami“ mit französischer Küche.Tags darauf fand ein Ausflug nach Speyer statt. Nach demgemeinsamen Frühstück ging es mit dem Zug in die ge-schichtsträchtige Stadt. Beim Fußmarsch vom Bahnhof inSpeyer bis zum Dom hatte man schon viel vom Stadtzen-trum gesehen, und der Besuch des Domes war ein Höhe-punkt des Tages. Zur Mittagsstunde konnte man gemütlichin einem kleinen Cafe pausieren, was besonders den russi-schen Studentinnen gefallen hat. Danach rundete die Schiffs-fahr t auf dem Rhein die schönen Eindrücke von Speyer ab.

Der Montag war der Tag der Ziegel: Prof. Schanzenbachund Prof. Rjasanowa begleiteten die Gäste zu den Kora-mic-Dachziegelwerken (ehemals F.v.Müller) Eisenberg. Dor twurde uns der komplette Produktionsprozess der Dachzie-gel anhand eines langen Vor trags erklär t und gezeigt. AmEnde fühlten wir uns bereit, die Meisterprüfung im Dach-deckerhandwerk abzulegen. Der Ziegelverband spendier te

Besuch in Speyer

In der Laborhalle der Bauingenieure

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uns anschließend ein zünftiges Mittagessen. Am Nach mittagwurde uns in den Ziegelsteinwerken der Firma JUWÖWöllstein eine schier unerschöpfliche Auswahl von Mauer-ziegeln für jeden Bedarf präsentier t. Danach gab es Kaffeeund Kuchen zur Stärkung. Nach diesem warmen und an-strengenden Tag hieß es für die Studierenden Kräfte für dieGrillpar ty mit der Fachschaft sammeln, die dann in locke-rer Atmosphäre Gefallen bei den Gästen fand.

Am Dienstag fand eine sehr interessante Exkursion zurStraßenbaustelle Hinterweidenthal statt. Dor t gab es nichtnur Straßenbau in der Praxis zu sehen, den die russischenGäste mit vielen Fragen würdigend und dankbar zur Kennt-nis nahmen. Herausragend und einmalig war wohl der Baueiner sogenannten „Grünbrücke“ für das Wild. Dadurch isteinerseits das Wild vor dem starken Verkehr geschützt, an-derer seits sind natür lich auch die Autofahrer dankbar,wenn sie weniger Gefahr durch Wild auf der Fahrbahn aus-gesetzt sind. Die Grünbrücke ist eine Dreifeldbrücke miteiner Gesamtlänge von 78,20 m. Sie wurde aus Spann -betonfer tigtei len mit Or tbetonergänzung gebaut. Die Pfeiler sind in Stahlbauweise errichtet. Ungewöhnlich ist auch der Belag der Brücke, der mit einer Erdschicht, dernatürlichen Umgebung des Wildes, abschließt.

Zum Mittag hatte der Stellver treter des BDB (Bund deut-scher Baumeister), Herr Schmitt, die gesamte Gruppe indas „Spinnrädl“ zum typisch pfälzischen Essen mit Sauma-gen und Sauerkraut eingeladen – als Ersatz für die sonsttraditionelle Einladung zum Grillfest des BDB, das diesmalnicht in die Zeit des Besuchs der russischen Gäste fiel. Wirhaben uns anregend unterhalten, viele Dinge diskutier t undFragen stellen können und bedanken uns beim BDB für diese Einladung.

Am folgenden Tag besuchten wir mit Prof. Schanzenbachdie Saarstahl AG Völklingen, in der aus Roheisen Stahl her-gestellt wird. Der Produktionsprozess mit den r iesigenKonver teröfen und Stahlwannen wurde uns während desRundganges genau erklär t und war daher besonders beein-druckend. Zwischendurch suchte uns ein fürchter lichesGewitter heim, das seine Schatten an diesem Tag noch vo-rauswerfen sollte. Nach dem Mittagessen in der Kantinefuhren wir zum Völklinger Kulturerbe, wo wir in zwei Füh-rungen den historischen Prozess der Herstellung von Roh-eisen aus Eisenerz erläuter t bekamen. Die Heimfahr t mitdem Bus gestaltete sich aufgrund der Verkehrsbedingungen

schwier ig, aber wir kamen relativ gut in Kaiserslautern an der FH an. Dor t hatte das Gewitter die Tiefgarage miteiner Überschwemmung heimgesucht, der nicht wenigeAutos zum Opfer gefallen waren. Froh war, wer nicht inder Tiefgarage geparkt hatte. Allerdings war auch für die- jenigen das Abfahren nicht einfach, da Feuerwehr und Technisches Hilfswerk das gesamte Gelände mit ihren Gerätschaften okkupier t hatten.

Trotzdem: Professor Schanzenbach lud die Professoren Sach-nowski und Babanov zusammen mit Kollegen des Studien-ganges zur Weinprobe im Zeller tal ein, die aufgrund derunvorhergesehenen Wetterkapriolen etwas verspätet be-gann.

Neben den fachlichen Exkursionen genossen die Gäste natür lich auch kulturelle und kulinar ische Glanzpunkte: Nach den abendlichen Veranstaltungen folgten – zumindestfür die Studenten - die nächtlichen, zum Beispiel Diskothekund einfach Beisammensein. Wenn die gemeinsame Wocheauch für alle Beteiligten anstrengend war, so war sie docherlebnis- und erkenntnisreich. Am Donnerstag, den 23. Juniverabschiedeten wir unsere Gäste nach dem gemein sa menKonferenzraum-Frühstück. Zum Abschied gab es für die Gäste je ein Glas Nutella – der absolute Frühstücksrenner.Wir freuen uns auf das Wiedersehen in St. Petersburg imnächsten Jahr!

Prof. Dr. Kerstin Rjasanowa

Exkursion in das Ziegelwerk Eisenberg Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Abschied vor der Kammgarn

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m Freitag, den 16. September 2011fand die vier te Berufsinforma-tionsbörse „Aus der Praxis für

die Praxis“ in Pirmasens statt. Wie ErichWeiss, Sprecher des Organisations -teams der Messe, in der RHEINPFALZzitier t wird, schätzte er die Besucher-zahl auf über 4000 Schülerinnen undSchüler aller Schular ten, die sich zumehr als 150 Ausbildungsberufen undStudiengängen informier ten.

Die Fachhochschule Kaiserslautern hatteals einer der größten Aussteller ihr vielfältiges Studienangebot beworben.Der aktive Austausch über Ausbildungs-inhalte und das Ausprobieren von tech-nischen Lösungen stand im Vordergrund.Die Fachbereiche hatten hierfür Ex-ponate ausgesucht, die einen leichtenGesprächseinstieg ermöglichten. Diebeteiligten Standbetreuer waren be-geister t von den konkreten Fragender Schüler und Schüler innen: „Derhatte ja einen Block mit Fragen vorbe-reitet“, staunte Frau Louisa Lavrik, dieals Studentin im Botschafter-Programmder FH Kaiserslautern mitwirkte undbesonders Fragen zu den Studiengän-gen Applied Life Sciences und Mikro-systemtechnik beantwor tete. Anhandvon Wavern konnte sie Interessentendie Verfahrensschritte bis zum fer tigenProzessorchip aufzeigen.

Einen besonderen Auftr itt hatte das Karat Racing Team Kaiserslautern mitseinem selbstgebauten Rennwagen, welches mit dem Fachbereich Ange-wandte Ingenieurwissenschaften zusam-men besonders die an Maschinenbauinteressier ten Schülerinnen und Schü-ler ansprach. Auch wurde der neue Studiengang Applied Pharmacy aktiv beworben, für den Prof. Dr. CorneliaKeck, Leiterin des Studiengangs, direktvor Or t von den ausstellenden Apo-theken und den pharmazeutischen Ausbildungsbetr ieben viel posit ive Resonanz bekam. Außerdem präsen-tier te sich der Fachbereich AngewandteLogistik- und Polymerwissenschaften und zeigte unter anderem wie viel fäl-t ig texti le Stoffe sein können. Hier konnten Interessenten direkt mit Stu-dierenden der Textiltechnik ins Gesprächkommen.

Geplant und organisier t wird die Be-rufsinformationsbörse von Ver treternund Mitgliedern des Rotary Club, desLions Club und des regionalen Ar-beitskreises SchuleWir tschaft. Beim Rotary Club engagier t sich auch Prof.

Dr. Thomas Stumm, der unter ande-rem durch solche Veranstaltungen denJugendlichen Wege in die Zukunft auf-zeigen will. Um den Erfolg der BIB Pir-masens im nächsten Jahr weiter aus-zubauen, lässt der Rotar y Club auf seiner Homepage auch in Abwandlungdes Sepp-Herberger-Spruchs verlauten:„Nach der BIB ist vor der BIB“. Kon-kretisier t wird diese Aussage, mit dembereits bekannten Termin der nächs-ten Börse am 19.10.2012.

Dipl. Wir t.-Ing. Annette Reder

Informationen aus erster HandBIB Pirmasens 2011

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Die studentische Botschafterin Louisa Lavrik erklärt Interessierten die Waver-Herstellung (Foto: Prof. Dr. Thomas Stumm)

Karat Racing Team Kaiserslautern mit Studierenden der FH und der TU (Foto: Prof. Dr. Thomas Stumm)

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om 15. bis 27. August 2011 besuchte eine fünfzehn-köpfige Delegation der Shanghai Dianji Universität,bestehend aus drei Dozenten (zwei Professoren und

eine Deutschlehrerin) und zwölf Studierenden, die FH Kai-serslautern am Campus Pirmasens. Ziel des Besuchs warunter anderem, die FH Kaiserslautern, insbesondere den Stu-diengang Technische Logistik, kennenzulernen. Die Denk-weise der deutschen Lehrenden und die deutschen Lehr-methoden sind für die Besucher sehr interessant, wie derDelegationsleiter Prof. Wang (Dean of Mechanical and Electronic Engineering) erklär te.

Während des zwölftägigen Aufenthalts in Pirmasens habendie chinesischen Lehrenden und Studierenden die Stand-or te der FH Kaiserslautern besucht. Viele Laboratorienwurden gezeigt, die die chinesischen Studierenden sehr interessant fanden. Ein Management-Simulations-Planspiel

wurde in Pirmasens durchgeführ t. Dadurch konnten diechinesischen Studierenden die Zusammenhänge der ver-schiedenen Faktoren und Bereiche innerhalb eines Unter-nehmens sowie die Umgebung des Unternehmens kennen-lernen und eigene Konzepte für die erfolgreiche Führungdes Unternehmens erstellen und testen. Auch der Wunschder Delegation, deutsche Unternehmen kennenzulernenwurde durch Besichtigung der Firma psb intralogistics GmbHund dem Mercedes-Benz-Werk in Wör th erfüllt.

Außer dem Fachlichen haben die chinesischen Gäste durchBesichtigung von Bingen und der Loreley mit Begeisterungdie Rhein-Romantik erlebt. Auch die pfälzische Gastfreund-lichkeit war sehr beeindruckend.

Einige Studierende dieser Delegation, die sich derzeit in einemdreijährigen Studium an der Shanghai Dianji Universität be-

Besuch von chinesischen Studierenden der Partner-universität Shanghai DianjiUniversitätDie FH Kaiserslautern unterhält seit mehreren

Jahren eine Kooperation mit der Dianji Universi-

tät in Shanghai. Die Shanghai Dianji Universität

wurde im Jahr 1953 gegründet und hat zurzeit

zehn Fachbereiche und mehr als 10.000 Stu -

dierende. Zum ersten Mal haben die beiden

Hochschulen in diesem Jahr kurze Studenten -

austauschprogramme für den Kooperationspart-

ner angeboten.

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Assistent Christian Maier erklärt Materialfluss am Simulationsmodell (Foto: Qing Xü)

Assistent Gunnar Ernst erklärt der Delegation die technischen Merkmaledes FH eigenen Hochregallagers (Foto: Qing Xü)

Vizepräsident Prof. Dr. Schmidt und der Gruppenleiter Prof. Wang (Foto: Qing Xü)

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ie oft ich bereits in Helsinki war? Ich weiß esnicht. Vielleicht fünfzehn Mal. Und deshalb ist Helsinki eine ganz besondere Stadt für mich. Ich

habe schon Einiges von der Welt gesehen, aber es gibt nurwenige Ziele, an denen ich schon fünfzehn Mal war. Es istein bisschen, als ob ich nach Hause komme. Ich laufe durchdie Stadt und mir fällt auf, dass links ein neuer Laden er-öffnet hat, rechts wurde einer umgebaut. Der freundlicheBarmann im Hotel erkennt mich: „Wieder da?“ Neben derBar liegen schöne Bildbände über Kunst und Design. Nichtabgehoben, eher beiläufig: ein Teil vom Alltag. Ich suche einen aus, setze mich in meiner Lieblingsecke hin, blättereund beobachte die anderen Gäste. Überwiegend Finnen.Ruhig, natürlich, fast leise. Wie ihr Design.

Eine Sauna im TurmGastvorlesungen in Helsinki

Seit vielen Jahren pflegen wir eine Partnerschaft mit der Helsinki Metropolia Universityof Applied Sciences. Viele unserer Studierenden verbrachten dort bereits ein Semester.Auch im Bereich der Lehre tauschen wir uns gerne und vielfach aus.

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Gruppenfoto (nicht anwesend Frau Wei Kling, Prof. Lavrov, Prof. Wölker,Prof. Nieder) (Foto: C. Barth)

Dekan Prof. Peetz, Delegationsleiter Prof. Wang und Pro-Dekan Prof. Grascht im Restaurant mit pfälzischer Küche (Foto: Qing Xü)

Die Guppe bei der Firma psb intralogistics (Foto: Qing Xü)

finden, waren von dem, was sie bei ihrem Aufenthalt an derFachhochschule gesehen hatten, so beeindruckt, dass sie nunplanen, nach Abschluss des Studiums in Shanghai an der FHKaiserslautern weiterzustudieren.

Im September bot dann die Shanghai Dianji Universität beimGegenbesuch der FH Kaiserslautern in Shanghai, einer 22-köpfigen deutschen Delegation, bestehend aus vier Profes-soren des Campus Pirmasens und 18 Studierenden desStudiengangs Technische Logistik, einen tiefen Einblick indas chinesische Uni-Leben. In den nächsten Jahren freuensich beide Par tner auf weiteren intensiven Austausch undviele neue Erfahrungen, sowohl fachlich als auch kulturell.

Prof. Dr. Liping Chen

Ein Glücksbild! Nachdem ich im Hotel meine Spiegelreflexkamera fallenließ, drückte ich einmal wahllos ab, um zu sehen ob sie noch funktioniert.Zu Hause angekommen entdeckte ich, wie schön die Möbel von Alvar Aalto darauf festgehalten sind (Foto: Meij)

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Dabei geht es nicht immer so ruhig zu. Ich verstehe keinFinnisch, aber beim Eishockey-„Spiel“ in der Har twall Areenascheint es um Leben oder Tod zu gehen. Zwischen denSpielern auf jeden Fall. Wer crash, Finland und rally bei YouTube eingibt, kann sehen, wie Autos im Salto durch ein immer noch lachendes und johlendes Publikum fliegen. Fin-nen verstehen Spaß. Und haben sich womöglich die Ner-ven ausoperieren lassen.

Die Spor tbegeisterung merke ich auch in meiner Vorlesungdor t. Seit Jahren halte ich an verschiedenen ERASMUS-Par tnerhochschulen Vorlesungen über Europäische Paten -te . Das ist eine dankbare Aufgabe: Patente sind für die Ingenieursausbildung wichtig, aber selten im Curriculum veranker t. Wie schön, wenn jemand da ein paar Tagekommt und darüber lehr t!

Nach der Theorievermittlung müssen die Studierendeneine Recherche über ein individuell gewähltes Thema machen und die Erkenntnisse in eigenen Wor ten zusam-menfassen. Dann wird es für mich recht interessant. Wo -rüber schreiben die Studierenden? Das hängt, so ist meineErfahrung, – natür lich stark generalisierend! – von der Nationalität ab. Finnen recherchieren gerne über Spor t -themen: Eishockey, Skibindungen, Jagd. Bei Schweden istdas ähnlich, gerne zusätzlich über Golfzubehör oder Autos.Indische Studenten dagegen fangen oft mit einer Recher-che über Pumpen an. Ich schaue auf die Monitore und ge-nieße still. Es gibt eine Gruppe, ich nenne jetzt mal nichtdie Nationalität, bei der liege ich mit meiner Wette zu 80%richtig: „atomic bomb“. Gibt’s so was? Ja, das gibt’s wirk -l ich, aber nicht in der Online-Datenbank, denn solche Patente sind zum Glück geheim.

Zwischen meinen Vorlesungen besuche ich viele Bekannte:meine Kolleginnen im Auslandsamt, mit denen wir die Aus-tauschformalitäten immer so angenehm abwickeln. Kolle-gen im Fachbereich Maschinenbau: Pekka Salonen, MarkkuJantunen, Jyrki Kullaa: alle besuchten und kennen unsere FHund haben mehrere unserer Studenten betreut. Ganz be-sonders auch die Kollegin Satu Räsänen, die seit über zehnJahren bei uns Gastvorlesungen über Technische Mechanikhält und nun sogar im Rahmen einer DAAD-Gastprofessurdas ganze Sommersemester 2012 bei uns lehren wird. Zu-sätzlich besuche ich Labore, in denen unsere Studierendenmanchmal Projekte oder Abschlussarbeiten durchführen. DieLabore sind modern ausgestattet, die Räume dagegen teil-weise alt, aus dem 19. Jahrhunder t: nobel alt. Und oben imBacksteinturm des historischen Maschinenbau-Gebäudes,hoch über den Dächern und mit Blick auf den Hafen ist dieSauna. Modern und gerne genutzt zur Entspannung vonder wissenschaftlichen Arbeit!

Fast permanent sind Studierende von uns in Helsinki. Ichfreue mich dann sie zu treffen und aus erster Hand zu er-fahren wie alles läuft. Studentenzimmer, Vorlesungen, Pro-jekte, Exkursionen, Kurztrips nach Stockholm, Sankt Peters-burg oder Lappland: es gibt immer Vieles zu berichten.

Zum Schluss nutze ich meine Zeit in Helsinki gerne für einen Stadtbummel. Fest auf meinem Programm – ein Besuch ohne ist einfach nicht denkbar! – steht Her ing essen in der alten Markthalle am Hafen, ein Bummel durchs Design District, Kaffee trinken im Café Engel gegenüberder Kathedrale und vor allem ein Besuch im Museum für Moderne Kunst Kiasma. Das Museum selbst, die Auswahlder Künstler : jedes Mal bin ich begeister t.

Die Mischung aus Vorlesungen, netten Kontakten und Ab-stechern in die Stadt hat einen Namen: ERASMUS. Reise-willige Kolleginnen und Kollegen, die etwas zu erzählen haben, sind herzlich eingeladen, Erasmus-Gastvorlesungenzu halten. Das Auslandsamt hat viele Kontakte und unter-stützt gerne bei der Vermittlung. Die Finanzierung eines Kurz-aufenthalts mit bis zu 800 € sowie die Abrechnung ver - laufen äußerst unbürokratisch: sie hör t für Lehrende beiuns im Auslandsamt auf. Wir schlagen uns dann mit denEU-Vorschriften herum.

Prof. Dr.-Ing. Alber t Meij

Während meines Besuches kann ich die FH Kaiserslautern und unseren eng-lischsprachigen Master Maschinenbau/Mechatronik vorstellen (Foto: Meij)

Das Hauptgebäude von Metropolia. In der Altstadt ist es nie weit zumWasser (Foto: Meij)

Abends treffe ich mich oben in der Turmbar des Hotel Torni mit Studenten Paul Becker (links) und Andreas Ott (Foto: Meij)

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it von der Par tie waren an die-sem Samstag die Entwicklungs-agentur Rheinland-Pfalz, die sich

als „Ideenschmiede für Land, Regio-nen und Kommunen“ vorstellte , dieTechnische Universität Kaiserslauternmit Beiträgen zu „Ambient AssistedLiving – alter sgerechtes Wohnen“, „Chemischen Gärten“ im Micro-Lab desFachbereichs Chemie und Einblickenin die Lebensmittelsensorik und dieFachhochschule Ludwigshafen mit einer Präsentation zur Verständigungohne Wor te . FH-Präsident Prof. Dr. Konrad Wolf war ebenfall mitgereistund sprach Grußwor te.

Dass der Darm mehr ist als eine zurAusscheidung dienende lange Röhre,zeigten eindrucksvoll Professor Kar l-Heinz Schäfer und Assistentin Silke Maas-Omlor. Sie luden das Publikum aufeine anschauliche und farbenfrohe Reisedurch den Darm ein und ließen groß-formatige Fotoausdrucke an einer Wäscheleine an den Zuschauern vor-beigleiten. Der Darm schenkt uns nichtnur das tolle Gefühl von Schmetter-lingen im Bauch, er kann uns das Le-ben auch zur Hölle machen. Auslöserdafür sind die millionenfach vorkom-menden Nervenzellen, das so genannteBauchhirn. Hierauf, nämlich auf die Funktionalität und diagnostische Bedeu-tung des Darmnervensystems richtete

der Vor trag den Fokus. Die Stammzel-len des Darms, so die Forschungsan-nahme von Professor Schäfer, könnenals Spiegel des Gehirns betrachtet wer-den und können so wer tvolle Hinweisefür die Diagnose von Morbus Alzhei-mer und Morbus Parkinson l iefern.

Die Arbeitsgruppe von Professor Gängaus dem Arbeitsbereich Mikrosystem-technik beschäftigt sich mit technischenLösungen zur Verbesserung der Insas-sensicherheit im PKW, vor allem beimrückwär tigen Auffahrunfall. Dazu wurdeein Dummy entwickelt, dessen Wir-belsäule der menschlichen sehr nahe

kommt. Welche Tests man damit durch-führen kann, präsentier te die Arbeits-gruppe beeindruckend mit Hilfe einermit Heliumballons betriebenen Film-vorführmaschine, die das Team eigensfür diese Vorführung konstruier t hatte,da auf der Bühne keiner lei Technikeingesetzt werden konnte. Gezeigt wurdein extremer Zeitlupe was beim Auf -fahrunfall mit der Halswirbelsäule derInsassen passier t. Die neuesten For-schungsergebnisse der Arbeitsgruppezeigen, dass der unwillkürliche Blick nachhinten die eigentliche Ursache für Ver-letzungen der Halswirbelsäule darstellt.Beim Blick nach vorne stabilisier t sich

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69FH RUNDSCHAU 3/2011

FH präsentiert sichauf der BUGAEinen imposanten Auftritt legte die FH in der Reihe „Faszination Wissenschaft“ auf derRheinland-Pfalz-Bühne auf der Bundesgartenschau in Koblenz hin. Mit viel Witz und Einfallsreichtum machten am 11. Juni die Arbeitsgruppen um die Professoren Lutz-Achim Gäng und Karl-Heinz Schäfer den Mangel an Hightech-Präsentationshilfen wettund boten dem interessierten Publikum auf leicht verdauliche Weise schwere Kost ausihren Forschungsgebieten. Dafür gab es nicht nur den Beifall der Zuhörer, sondern auchein großes Lob von Seiten des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildungund Kultur Rheinland-Pfalz, das die Hochschulen des Landes eingeladen hatte, sich aufder Festung Ehrenbreitstein bürgernah mit Wissenschaft zum Anfassen zu präsentieren.

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Professor Karl-Heinz Schäfer und Silke Maas-Omlor (rechts) führen durch eine Reise durch denDarm (Foto: Donauer)

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ie man eckige Seifenblasenmachen kann und es unterWasser blitzen lässt, erlebten

am 20. September rund 90 junge For-scherinnen und Forscher aus Schulen inPirmasens, Dahn und Zweibrücken amFH-Campus in Pirmasens. An einem erlebnisreichen Vormittag führten dieSchülerinnen und Schüler der 5. – 7. Klas -se spannende Chemieexperimente mitRadieschenschalen, Filzstiften und Tinten-wasser durch.

Unter Leitung von Prof. Dr. ThomasStumm wurden Szenen aus der Ge-schichte „Findet Nemo“ als Vorlage für

chemische Experimente genommen. Diejungen „Wissenschaftler“ hatten dabei dieAufgabe, in einer Chemie-Rallye die richtigen Lösungen zu präsentieren. DieSieger der Rallye erhielten Buchpreise.„Kinder lernen am besten, wenn sie ei-gene Experimente durchführen können.Solche Experimentiertage können derAuslöser sein, dass sich die Jugendlichenmehr mit Naturwissenschaften beschäf -tigen“, fasst Thomas Stumm den Tag zusammen.

Die Aktion geht auf eine Initiative derChemieverbände Rheinland-Pfalz zu -rück. Ziel ist es, an die Erfahrungs- und

Erlebniswelt der Kinder und Jugend -lichen anzuknüpfen und sie für die Na-turwissenschaft Chemie zu begeistern.„Die moderne Chemie öffnet uns Wegein neue, faszinierende Welten. Als inno-vative Branche suchen wir ständig krea -tive und engagierte Köpfe“, so Tobias Göpel, Pressesprecher der Chemie -verbände Rheinland-Pfalz.

Der „Tag der Chemie“ in Pirmasens ist einer von insgesamt fünf Kindertagen derChemie im Rahmen des InternationalenJahres der Chemie.

Tobias GöpelChemieverbände Rheinland-Pfalz

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Schüler prüfen mit selbst hergestelltem Indikatordie Säurestärke einer Lösung (Foto: Hasübert)

Filmvorführmaschine der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Lutz Gäng (Foto: Schohl)

Prof. Dr. Lutz Gäng mit der ballongetriebenenFilmvorführmaschine (Foto: Schohl)

Schülerinnen und Schüler experimentieren mit selbst hergestellter Seifenlösung (Foto: Hasübert)

Schüler lassen es unter Wasser blitzenChemische Experimente und Mitmachversuche am Campus in Pirmasens

die Muskulatur von selbst. Deshalbgel te es, so Professor Lutz Gäng, denBlick nach hinten zu verhindern. Zur-zeit exper imentiere er damit beim Aufprall einen sehr starken Reiz imBereich der Windschutzscheibe aus-

zulösen. Nach der eindrucksvollen Dar-bietung wurden die Luftballons ver-schenkt und sorgten so besonders beimjungen Publikum nachhaltig für Freude.

(egr)

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m Rahmen der Out-of-Campus-Veranstaltung beteiligten sich18 berufsbegleitend Studierende des Fachbereichs Betriebs-wirtschaft unter der Leitung der Professoren Marc Piazolo undWalter Ruda an der 9. Internationalen Management Konferenzin Budapest. Der Besuch an der Óbuda Universität war Teil desinternationalen Seminars der MBA-Fernstudiengänge Marke -ting-Management und Vertriebsingenieur. Inhaltlich lag der Tagungsschwerpunkt auf den Erfahrungen und Herausforde -rungen klein- und mittelständischer Unternehmen in der Re -gion Mittelosteuropa. Die Teilnehmer kamen aus sieben Län -dern, wobei die Konferenzsprache mit Deutsch und Englischden inhaltlichen Austausch über 20 Vorträge vereinfachte.

Professor Ruda präsentierte eine Studie mit den Co-Autoren,den Professoren Martin, Arnold und dem Doktoranden Danko,zu den Einflussfaktoren der Einstellung von russischen Stu -dierenden zur Gründung von Unternehmen. Sie ist ein Teil desinternationalen Forschungsprojektes „Gründung und Entre -preneurship von Studierenden“. Mit Unterstützung russisch -sprachiger Zweibrücker Studentinnen konnte die Umfrage an zehn Hochschulen durchgeführt werden. In Russland ist die Motivation zur Gründung eines eigenen Unternehmens bei Studierenden stärker als in Deutschland. Dies ist jedoch auchauf wirtschaftliche Sachzwänge zurückzuführen. Während dieStudierenden länderübergreifend fehlendes Eigenkapital alsgrößte Schwie rigkeit einstufen, fühlen sich die Deutschen gutqualifiziert ein Unternehmen zu führen. In Russland sind die Studierenden wenig überzeugt, dass ihr Studium sie für das

Management eines eigenen Unternehmens vorbereitet. In Folgedessen werden in Russland zwar schneller Unternehmen ge-gründet, aber deren Erfolgsquote ist dann auch geringer als inDeutschland.

Die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen im Euroraumthematisierte Professor Piazolo indirekt über die geldpolitischeReaktion der Europäischen Zentralbank auf die Staatsschulden-krise Griechenlands. Damit die Inflationsgefahr nicht weiter ansteigt, schöpft die EZB Liquidität über ein Auktionsverfahrenab – und zwar genau in der Höhe, in der sie zeitgleich griechischeStaatsanleihen (aktuell ca. 45 Mrd. EUR) zur Stützung Griechen-lands aufgekauft hatte. Die Umsetzung dieses Auktionsverfah-rens in der Praxis lernten Studierende im Rahmen eines selbst-entwickelten Experimentes kennen. Der intensive Wettbewerbunter den Teilnehmern – in der Realität sind es Geschäftsban-ken – drückt die Zinskosten der EZB und verdeutlicht, warumAuktionsverfahren anderen Zuteilungsmechanismen vorzuziehensind.

An die Vorträge schlossen sich fruchtbare Diskussionen undAnregungen für die Weiterentwicklung von Forschungsarbeitenan. Die Studierenden aus Zweibrücken engagierten sich mit Dis-kussionsbeiträgen und konnten somit erfolgreich an den Wis-senschaftsbetrieb herangeführt werden.

Prof. Dr. Marc PiazoloProf. Dr. Walter Ruda

Zweibrücker auf wissenschaft-licher Tagung in Budapest

I

Die Professoren Walter Ruda (7.v.r.) und Marc Piazolo (2.v.l.) mit 17 MBA Studierenden als Konferenzteilnehmer an der Partnerhochschule Óbuda University in Budapest

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72 FH RUNDSCHAU 3/2011

PERSONEN, PREISE, EHRUNGEN

Prof. Dipl.-Ing. Brigitte Al BostaBrigitte Al Bosta erhielt ihren Ruf zum 1. Juni für den Fachbereich Bauen und Gestal-ten im Lehrgebiet Tragwerkslehre. 1991 beendete sie ihr Architekturstudium an derTU Kaiserslautern. Praktische Erfahrungen in allen Leistungsphasen sammelte sie während ihrer Bürotätigkeiten in renommierten Architekturbüros in Stuttgart, Ludwigs-burg und Blieskastel sowie während ihrer freiberuflichen Zeit als Architektin. Die realisierten Projekte aus dieser Zeit haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten undwurden in mehreren Baufachzeitschriften publiziert. Nebenberuflich arbeitete sie alsLehrbeauftragte an der Universität Stuttgart im Institut für Baustofflehre, Bauphysik,Technischen Ausbau und Entwurf und im Institut für Baukonstruktion.

In ihrem Berufsleben als Architektin stellte sie stets den Zusammenhang und dieWechselwirkung zwischen Entwurf, Konstruktion und Tragwerksgestaltung in den Vordergrund. Wichtig ist ihr, den Studierenden eine speziell für Architekten konzipierte,entwurfsorientierte Tragwerkslehre zu vermitteln. Durch Praxisbezug und Anschau-ungsmodelle können Tragwerke den Architekturstudenten anschaulicher, einfacherund begreiflicher gelehrt werden. „Die Art und Weise, in der unterschiedliche Bau-teile geformt, gefügt und zu Konstruktionen verbunden werden, nimmt eine zentraleFunktion in der disziplinen- und werkstoffübergreifenden Konstruktionslehre ein“, so Al Bosta.

Prof. Dipl.-Des. Stefan Hofmann

Seit drei Jahren ist Stefan Hofmann als Gastprofessor an der FH tätig, am 1. Februarerhielt er nun den Ruf im Fachbereich Bauen und Gestalten für Lichtplanung und sze-nisches Gestalten. Nach eigenen Aussagen begleitet ihn die Faszination für das Me-dium „Licht“ schon seit dem Beginn seiner beruflichen Laufbahn.

Stefan Hofmann studierte von 1990 bis 1996 Szenografie und Ausstellungsdesign ander Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Schon während des Studiums arbeiteteer für verschiedene Planungsbüros im Bereich Theater- und Szenische Beleuchtung.Später wechselte er das Genre und spezialisiert sich seitdem auf die Kunst- und Ta-geslichtplanung für Architekturbauvorhaben.

Im Fokus steht dabei stets die gestalterische Absicht, eine Architektur mit individuel-len, ganzheitlichen Konzepten zu unterstützen und zu inszenieren. In seinen Beleuch-tungsprojekten geht es stets darum die Qualität und gestalterische Kraft des MediumLicht hervorzubringen.

Stefan Hofmann möchte den Studierenden das Medium „Licht“ als Gestaltungsme-dium näher bringen, um es einen Teil ihres Gesamtschaffens werden zu lassen. DerPraxisbezug ist Ihm dabei besonders wichtig.

Ernennungen

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73FH RUNDSCHAU 3/2011

Prof. Dr. Gerd Bitsch erhielt seinen Ruf am 1. Juli im Fachbereich AngewandteIngenieurwissenschaften für das Lehrgebiet Mechatronik, Robotik und Lineare Algebra. Von 1983-1989 studier te er Maschinenbau an der TU Kaiserslautern.In den folgenden sechs Jahren arbeitete er am Lehrstuhl für Technische Mecha-nik und promovier te im Zuge dessen 1995 im Bereich der Bruchmechanik zumThema der Schwingbelastung und führ te experimentelle und theoretische Un-tersuchungen zur Ausbreitung von Rissen in Metallen durch. Bevor er 2004 zumFraunhofer Institut für Techno- und Wir tschaftsmathematik ITWM wechselte,arbeitete er bei LMS auf dem Gebiet der Simulation im Automobilumfeld.

Am Fraunhofer ITWM in Kaiserslautern wirkte er beim Aufbau der Abteilung„Mathematische Methodik in Dynamik und Festigkeit“ mit.

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PERSONEN, PREISE, EHRUNGEN

Prof. Dr. Peter HeidrichAm 1. April wurde Prof. Dr. Peter Heidrich zum Professor im Fachbereich Ange-wandte Ingenieurwissenschaften für das Lehrgebiet Kolbenmaschinen ernannt. Nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker studierte er von 1990 bis 1996 Maschi-nenwesen an der Universität Stuttgart. Es folgten neun Jahre Tätigkeiten als Ferti-gungsplaner bei der Porsche AG und als Versuchsingenieur im Bereich Kolbenkühlungbei der Mahle GmbH in Stuttgart. Im Rahmen seiner Beschäftigung am Institut für Ther-modynamik der Luft- und Raumfahrt promovierte er 2009 zum Thema „Kühlung vonGasturbinenschaufeln“. Sein Schwerpunkt in der Lehre liegt bei der Fahrzeug- und Mo-torentechnik im Studiengang Maschinenbau, zu dem mittelfristig ein Master-Modulentstehen soll.

Peter Heidrich freut sich sehr auf den FH-Neubau auf dem ehemaligen Kammgarn-Gelände, da er dort in einem zeitgemäß ausgestatteten Kolbenmaschinenlabor seineInteressensschwerpunkte mit praktischer Laborarbeit verbinden kann. Es sollen thermische Analysen an Verbrennungsmotoren durchgeführt werden und der Ein -stieg in den Fahrzeugantrieb der Zukunft (Hybrid-Antrieb, Elektro-Antrieb) gemachtwerden. Im Moment laufen in Zusammenhang mit diesen neuen Fahrzeugantriebenmehrere Forschungs- und Projektarbeiten, aus denen ein nachrüstbarer Hybridantriebfür einen vorhandenen Opel Corsa entstehen soll.

Frau Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer wurde am 1. Feburar als Professorin für den Studiengang Weinbau und Oenologie für das Lehrgebiet Mikrobiologie berufen.

Sie studierte Chemie an der Fachhochschule für Technik in Mannheim, ihre Diplom-arbeit führte sie bei der BASF AG in Ludwigshafen in der Wirkstoffsuchforschung imPharmabereich durch und promovierte dann 2004 am Biochemiezentrum Heidelberg.

Vor der Annahme ihres Rufes arbeitete sie an verschiedenen Forschungsinstituten, wiedem Ressourcenzentrum für Genomforschung (RZPD) und dem Deutschen Krebs-forschungszentrum Heidelberg (DKFZ). Neben ihren Lehrtätigkeiten an der Hoch -schule Mannheim und der Betreuung von Doktoranden und Diplomanden arbeitetesie seit 2008 als Head of Unit am DKFZ und war zuständig für die subgenomischeAnreicherung für die Hochdurchsatzsequenzierung. Ab 2010 war sie auch Head ofUnit der Microarrays.

Seit Februar hält sie nun unter anderem die Vorlesungen Allgemeine Mikrobiologie,Mikrobiologie des Weines, Molekularbiologische Diagnostik sowie WissenschaftlicheArbeitsmethoden und forscht zu Themen wie Frühzeitige Erkennung von Gärstörun-gen und Optimierung der Aromaausprägungen durch unterschiedliche Hefen und Bak-terien.

Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer

Prof. Dr. Gerd Bitsch

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PERSONEN, PREISE, EHRUNGEN

74 FH RUNDSCHAU 3/2011

Im Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaft erhielt Mar tinWölker am 1. Januar seine Ernennungsurkunde zum Professor für das Lehr ge-biet Automatisierungstechnik in der Logistik. Nach seinem Physikstudium an derRuhr-Universität Bochum promovier te er am Lehrstuhl für Förder- und Lager-wesen der Technischen Universität Dor tmund. Er bringt Praxiserfahrung aus denverschiedensten Bereichen mit, wie etwa aus der Automobilbranche, dem IT-Service oder dem Gesundheitssektor. Außerdem beschäftigte er sich mit Ware-house- und Change management. Als Geschäftsführender Gesellschafter derCOGNID Consulting und Engineering führ te er von der Analyse über die Pla-nung bis zur Umsetzung mit seinem Team Projekte erfolgreich durch, stets indem Spannungsfeld zwischen dissipativen An forderungen aus Ver trieb, Einkauf,Produktion und effizienter Logistik.

Bevor Mar tin Wölker seinem Ruf als Professor an der FH Kaiserslautern gefolgtist, lehr te er bereits an der SRH Fachhochschule Hamm und an der FontysHoge schrool in Venlo (Niederlande). Dor t empfand er das Aufeinander treffenverschiedener Sprachen und Denkmuster als besonders bereichernd.

Mar tin Wölker wohnt mittlerweile seit einem Jahr in Pirmasens und betont, dass er sich schon „fast heimisch“ fühle. Er treibt Spor t im TVP und singt imOratiorienchor Musikverein Pirmasens.

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Martin Wölker

Im Zuge der Einführung des neuen Bachelorstudiengangs „Angewandte Pharma -zie“ wurde Prof. Dr. Cornelia Keck am 8. August im Fachbereich AngewandteLogistik-und Polymerwissenschaften für die Lehrgebiete Pharmakologie und Phar-matechnik berufen. Nach ihrem Studium an der Freien Universität Berlin appro-bier te sie zur Apothekerin. 2006 promovier te sie in den Fächern Pharmazeuti-sche Technologie und Pharmazeutische Nanotechnologie. Zwischen 2009 und2010 hielt sie die Ver tretungsprofessur an der FH Kaiserslautern für Nanotech-nologie, Pharmatechnik, Pharmakologie, Biopharmazie und Toxikologie. CorneliaKeck verbrachte immer wieder Zeit im Ausland, vor allem in Neuseeland undMalaysia. An der Universität Putra Malaysia (UPM) erhielt sie 2009 auch die Ho-norarprofessur für „Pharmaceutical and Nutritional Nanotechnology“. 2011 folgtedie Habilitation im Fach Pharmazeutische Technologie an der Freien Universität.

Ihre akademischen Schwerpunkte liegen in der pharmazeutischen Nanotechno-logie (Nanokristalle, Lipidnanopar tikel) und der Par tikelgrößenanalytik. CorneliaKeck engagier t sich auch innerhalb der Fachhochschule im Rahmen der Initia-tive pro-femMINT für den Mädchen-Technik-Kongress.

Prof. Dr. Cornelia Keck

Ernennungen Fortsetzung

Seit 2010 hatte Gerd Bitsch einen Lehrauftrag an der FH Kaiserslautern. Bisheute arbeitet er vor allem auf dem Gebiet der Robotik und der Erfassung vonNutzungsdaten bei Fahrzeugen noch eng mit dem ITWM zusammen.

Am Institut werden spezielle Simulations- und Steuerungsalgorithmen für Ro-boter entwickelt und parallel an der FH entsprechende Begleitprojekte durch-geführ t. Mit den Bachelorstudenten des 4. Semesters Mechatronik baute er imSommersemester 2011 einen Flugroboter, der derzeit weiterentwickelt wird.

Prof. Dr. Gerd Bitsch

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75FH RUNDSCHAU 3/2011

m 1. Juli 2011 feierte der Vize-kanzler der Fachhochschule Wall-fred Steinbrecher sein 40jäh ri -

ges Dienstjubiläum. Seine Beamtenlauf-bahn begann 1971 mit einer Verwaltungs-ausbildung in der Verbandgemeindever-waltung in seinem Heimatort Göllheim.Nach bestandener Laufbahn-Prüfung fürden gehobenen nichttechnischen Dienstin der Kommunalverwaltung und derstaatli chen allgemeinen und inneren Ver-waltung trat Wallfred Steinbrecher am1. August 1977 in den Hochschuldienstan der Fachhochschule Rheinland-Pfalz.Für sie war er viele Jahre tätig und wech-selte dann 2001 von der FachhochschuleBingen, die wie unsere Einrichtung ausder Fachhochschule Rheinland-Pfalz her-vorgegangen ist, nach Kaiserslautern. Seitmehr als 10 Jahren ist er hier nun Vize-kanzler und Leiter des Dezer nats Haus-halt und Personal.

Den Ausgleich zu seinem Berufsalltag findet der 57-Jährige bei der Gartenar-beit auf seinem Grundstück in Ilbesheimund an der Tischtennisplatte. Zwar ist die40-Stunden-Woche für ihn längst eineUtopie, aber er findet trotz der vielen Arbeit noch immer die Zeit seiner Leiden-schaft, dem Tischtennis spielen, nachzu -gehen, dem er seit seiner Jugend erlegenist. Er spielte auch lange in der erstenMannschaft des TTC Albisheim und fanddort seine sportliche Heimat. Aber auchder FCK hat in Wallfred Steinbrecher ei-nen großen Fan. So zieht es WallfredSteinbrecher immer wieder zum Betze,um seinen Verein zu unterstützen. Er be-sitzt sogar mehrere von Fritz Walter persönlich signierte Sachen, die er stets in Ehren hält.

Im Rahmen einer Feierstunde überreichteder Hochschulpräsident Konrad Wolf am1. Juli 2011 Wallfred Steinbrecher dieDankurkunde des Ministerpräsidenten desLandes Rheinland-Pfalz Kurt Beck. DieHochschulleitung, die Dekane der Fach-bereiche, der Personalrat und die Kolle-ginnen und Kollegen gratulierten herz-lichst zum Dienstjubiläum und danktenHerrn Steinbrecher für die mit großemFleiß und unermüdlichem Engagement er-folgreich geleisteten langjährigen Dienste.

Elisabeth Ott

Wallfred Steinbrecher feiert40jähriges Dienstjubiläum

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uf der Festsitzung des 20. Le -bens mittelchemikertages in Hallewur de am 13. September Dr.

Do mi nik Durner mit dem Gerhard-Billek- Preis für die beste Dissertation inder Lebensmittelchemie ausgezeichnet.Durner ist Post-Doc im Kompetenzzen-trum Weinforschung des DLR Rhein pfalzund lehrt für die Fachhochschule Kaisers-lautern im dualen Studiengang Weinbauund Oenologie, der als Gemeinschafts-projekt der Fachhochschulen Bingen, Kaiserslautern und Ludwigshafen in Ko-operation mit dem Dienstleistungszen-trum Ländlicher Raum (DLR) angebotenwird.

In der Laudatio hob der Vorsitzenden Dr.Günter Fricke hervor, dass Durner mitder „Mikrooxygenierung von Rotwein“nicht nur ein sehr schmackhaftes Sujeterforscht hat, sondern auch eines von hoher wissenschaftlicher Originalität undmit einer interdisziplinären Herangehens-

weise. Sehr systematisch und mit großemtechnologischen Geschick sei der Preis -träger der Frage nachgegangen, in wel-cher Phase der Weinherstellung Sauer-stoff einen positiven Beitrag zur Reifungvon Rotwein liefern kann, welche Mengenzielführend sind und welche Rebsortenbesonders von dieser, an der Holzfass -lagerung orientierten, Maß nahme profi-tieren. In seinem vom Forschungskreis derErnährungsindustrie im Rahmen der in-dustriellen Gemeinschaftsforschung durchdas Bundeswirtschaftsministerium geför-derten Forschungsprojekt konnte Durnereine einfach zu messende analytischeKennzahl erarbeiten, anhand derer Win-zer und Kellermeister die richtige Mengean Sauerstoff für jeden Wein bestimmenkönnen. Die von Prof. Ulrich Fischer be-treute Dissertation belegte anhand um-fangreicher sensorischer Untersuchun -gen, dass die Mikrooxygenierung sowohldie Farbe der Rotweine vertieft, als auch einen weicheren Geschmack verleiht.

Durner studierte als gebürtiger Bayer zu-erst in Weihenstephan Lebensmitteltech -nolo gie, bevor er 2006 in die Pfalz wech-selt und 2011 an der TU Braunschweigmit Auszeichnung promovierte. Herr Dr.Durner wird seine international beach-tete Forschungsarbeit in Neustadt fort-setzen und sie zukünftig als Professor derFH Kaiserslautern auch in die Lehre imdualen Studiengang Weinbau & Oenolo-gie einbringen.

Wissenschaftliche Auszeich-nung für Dominik DurnerRotwein wird noch schmackhafter

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FH RUNDSCHAU 3/201176

GRÜNDERINFO

ine Plattform für Innovation. EineBrücke zwischen Wissenschaft undWir tschaft. Und eine Star thilfe für

neue, frische Geschäftsideen. Dies al-les entsteht derzeit im PRE-Uni-Parkan der Trippstadter Straße. Hier, im In-novationszentrum Westpfalz, gibt eseine Anlaufstelle für technologieorien-tier te Gründungen sowie SpinOff-Pro-jekte aus dem wissenschaftlichen Um-feld. Das Innovationszentrum Westpfalzsoll dazu beitragen, den regionalen Struk-turwandel voranzutreiben – und möchteRäume schaffen, die Innovation, Krea-tivität und Unternehmer tum begünsti-gen. „Enabling Spaces“ also. Räume, die’smöglich machen.

Das Innovationszentrum Westpfalz wurdegebaut vom Business + Innovation Cen-ter (bic). Bislang in Siegelbach, ist dasbic nun mit dem Neubau auch in Uni-Nähe gezogen. „Damit wächst einelogische Einheit räumlich zusammen“,erklär t bic-Geschäftsführer Prof. Dr.Ralph Wiegland. Denn die räumlicheVerwurzelung und städtebauliche Prä-senz in der hiesigen Wissenschaftsland-schaft sind klare Signale: Das Techno-logiezentrum bic, getragen vom LandRheinland-Pfalz sowie Stadt und Land-kreis Kaiserslautern, möchte mit demInnovationszentrum Westpfalz den Grün-dungsgedanken ins akademische Um-feld tragen. Hier, an zentraler Stelle ,möchte es Flagge zeigen. Und moti-vieren zu Kreativität und Unternehmer-geist.

So finden sich im InnovationszentrumWestpfalz zukünftig die Kompetenzendes bic – also Serviceleistungen, Bera-tungs- sowie For tbildungsangebote undInfrastrukturen für Unternehmensgrün-dungen. Eingebettet in verschiedensteNetzwerke, bietet das bic eine kom-petente Star thilfe für Gründungsvo r -haben. „Doch das Innovationszen -trum Westpfalz ist mehr“, unterstreichtProf. Dr. Wiegland.

Gezielt möchte man im Innovations-zentrum Westpfalz eine Plattform schaf-fen für Projekte und Unternehmun-gen, die sich an der Nahtstelle zwi -schen der For schung und der Ver-marktung wissenschaftlicher Erkennt-nisse bewegen. So finden gleichsam Un-ternehmen, Partnerfirmen und verwandteInstitutionen im InnovationszentrumWestpfalz adäquate Räume. Dass da-bei unter anderem auch das Grün -dungsbüro der Technischen Univer si-tät und der Fachhochschule hier seineHeimat findet, ist Ausdruck eines re -gio nalen Netzwerkgedankens.

Der Neubau des InnovationszentrumsWestpfalz verfügt über eine Nutz -fläche von über 4.000 Quadratmeternauf vier Etagen. Das Investitionsvolu-men beträgt rund sieben Mil l ionen Euro. Der Neubau ist ausgestattet mitraffinier ter Gebäudetechnik und einermodularen Raumkonzeption, die zueiner hochwer tigen Infrastruktur bei-tragen. Das Angebot für Gründerfir -men richtet sich vor allem an techno-logieor ientier te Unternehmen, die eine Anbindung an die KaiserslautererForschungslandschaft suchen oder ausihr erwachsen.

Gerade aufstrebende, wachsende Un-ternehmungen sollen von der konzer-tier ten Präsenz verschiedener Akteureim Innovationszentrum Westpfalz pro-fitieren. Dazu Prof. Dr. Wiegland: „DieIdee ist, durch eine Bündelung der re-levanten Akteure eine stärkere Wahr-nehmung der Kompetenzen des Stand-or tes in Wissenschaft und Wir tschaftzu erzielen. Eine Wahrnehmung, dieeiner allein gar nicht erzielen kann.“ Zu-gleich betont Prof. Dr. Wiegland denregionalen Aktionsradius des bic so-wie des Innovationszentrums Westpfalz.

Weitere Informationen und Kontakteim Internet unter: www.bic-kl.de

Räume, die’s möglich machenDas bic errichtet das Innovationszentrum Westpfalz und zieht an die Trippstadter Straße

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Start: 1,2,3,GO

Teilnahme ab sofort möglich

Innovative IDEEN gesucht

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