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Ermittlung des Überdauerungs- und Austragspotenzials von gentechnisch veränderten
Agrobakterien nach Einsatz in der "floral dip" - Methode zur Erzeugung gentechnisch
veränderter Pflanzen im Gewächshaus
Regina Becker und Andreas Ulrich
Auftragnehmer: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
Institut für Landschaftsbiogeochemie
Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg
Projektleiter: Dr. Andreas Ulrich
Tel.: 033432/82345, Fax: 033432/82344, E-mail: [email protected]
Kooperationspartner: Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI)
Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei
Institut für Forstgenetik
Dr. Dietrich Ewald
Eberswalder Chaussee 3a, 15377 Waldsieversdorf
Auftraggeber: Land Brandenburg, vertreten durch das Landesamt für Umwelt, Gesundheit
und Verbraucherschutz
Müncheberg, den 23.10.2012
2
Inhaltsverzeichnis
1. Zielstellung ............................................................................................................... 3
2. Material und Methoden ............................................................................................. 3
2.1. Bakterienstämme und Plasmide................................................................................. 3
2.2. E. coli Transformation............................................................................................... 3
2.3. Konjugationen........................................................................................................... 4
2.4. Pflanzentransformation ............................................................................................. 4
2.5. Probenahmen ............................................................................................................ 6
2.6. Bakterienkultivierung und -screening ........................................................................ 6
2.7. Real-time PCR .......................................................................................................... 7
2.8. Statistik..................................................................................................................... 7
3. Ergebnisse................................................................................................................. 7
3.1. Überprüfung des Agrobacterium-Transformationsstammes ....................................... 7
3.2. Herstellung transgener Arabidopsis-Pflanzen über die floral dip-Methode................. 8
3.3. Nachweis rekombinanter Agrobakterien nach der Pflanzentransformation............... 10
4. Diskussion .............................................................................................................. 13
5. Zusammenfassung und Schussfolgerungen.............................................................. 15
Referenzen .............................................................................................................. 16
3
1. Zielstellung
Die floral dip-Methode ist ein vereinfachtes und effizientes Verfahren zur Erzeugung
transgener Pflanzen über den Agrobacterium-vermittelten Gentransfer. Bei dieser Methode,
die sich bei Pflanzen mit Kapazität zur Bildung zahlreicher, meist sehr kleiner Samen (z.B.
Arabidopsis, Raps, Kartoffel) durchgesetzt hat, werden die Blütenstände zur Transformation
lediglich kurzzeitig in eine Agrobakteriensuspension getaucht. Der Gentransfer kann so direkt
in den Eiapparat erfolgen. Der Vorteil dieser Methode besteht im Wegfall der Gewebekultur
zur Regeneration der transformierten Pflanzen. Dies bedeutet auch den Verzicht auf die
Selektion gegen die Agrobacterium-Stämme mit entsprechenden Antibiotika nach der
Transformation.
Ziel des Projekts war es, zu prüfen, inwieweit die floral dip-Methode eine Persistenz der
verwendeten Agrobakterien und ggf. einen Gentransfer in die autochthone Bakterienflora der
Pflanzen ermöglicht. Hierzu wurden über einen gebräuchlichen binären Vektor (pGWB633-
AtFBL3 (Nakamura et al., 2010) transgene herbizidresistente Arabidopsis thaliana-Pflanzen
erzeugt und in unterschiedlichen Entwicklungsstadien über einen kulturabhängigen Ansatz
sowie mittels SybrGreen real-time PCR auf das Vorhandensein von rekombinanten
Agrobakterien untersucht. Für den Nachweis eines von den rekombinanten Agrobakterien
ausgehenden Gentransfers in die authochtone Bakterienflora wurden darüber hinaus
potentielle Transkonjuganten auf antibiotikahaltigen R2A-Medium gescreent.
2. Material und Methoden
2.1. Bakterienstämme und Plasmide
Zur Transformation der Arabidopsis thaliana Pflanzen wurde der Stamm Agrobacterium
tumefaciens1 GV3101 pMP90 pGWB633-AtFBL3 benutzt. In Tabelle 1 sind die zur
Konstruktion verwendeten Stämme und Plasmide aufgelistet.
2.2. E. coli Transformation
Die Herstellung kompetenter Zellen und die Transformation erfolgte nach Standardprotokoll
(Sambrook et al., 1989).
1 Die geänderte taxonomische Zuordnung ist Rhizobium radiobacter. Aus Verständnisgründen wird jedoch weiterhin Agrobacterium tumefaciens verwendet.
4
Tab. 1 Bakterienstämme und Plasmide
Stamm / Plasmid Relevante Merkmale, Antibiotikaresistenzen a Referenz
Escherichia coli K12 DH5α hsdS3, recA56, rpsL20, proA2 Bolivar & Backman (1979) DH5α-1 pRK2013 Spontane Smr Mutante von DH5α,
pRK2013: Helferplasmid für die Mobilisierung, Kmr
Figurski & Helinski (1979)
Agrobacterium tumefaciens
GV3101 pMP90 C58C1; Rif r, pMP90: pTiC58 (∆ T-DNA), Gmr
Koncz & Schell (1986)
GV3101 pMP90 pGWB633-AtFBL3
pGWB633-AtFBL3: GUS, bar, Spcr; Nakamura et al. (2010)
diese Arbeit
a Antibiotika-Konzentrationen (µg/ml): Gm: Gentamycin - 25, Km: Kanamycin - 50, Rif: Rifampicin - 30, Sm: Streptomycin - 40, Spc: Spectinomycin - 100
2.3. Konjugationen
Anlehnend an Simon (1984) wurden Donor-, Helfer- und Rezipientenzellen in
Flüssigkulturen ausgehend von einer Übernachtkultur bis zum Erreichen der logarithmischen
bzw. Transient-Phase angezogen. Donor, Helfer und Rezipient wurden getrennt
abzentrifugiert (45 sec, 8000 rpm), in Medium aufgenommen und in Eppendorf-Tubes
gemischt. Alternativ kann auch die Anzucht zur logarithmischen Phase ohne Antibiotika
erfolgen. In diesem Fall kann die Mischung der Eltern direkt erfolgen.
Bei der Kreuzung erfolgte die Mischung der Bakterienkulturen im Verhältnis 1:1:1. Donor,
Helfer, Rezipient und das Gemisch wurden für 16 h auf YEB Agarplatten inkubiert. Danach
wurden die Zellen in 0,3% NaCl resuspendiert, entsprechende Verdünnungen auf
Selektivmedium (Rif, Spc, Gm) ausplattiert und bei 26°C inkubiert. Neben den Trans-
konjuganten wurden ebenso Donor, Helfer und Rezipient zur Kontrolle auf Selektivmedium
ausplattiert. Zur Bestimmung der Konjugationsfrequenz wurde der Titer von Donor und
Rezipient (incl. Transkonjugant) im Gemisch über geeignete Kultivierung und Selektion
ermittelt.
2.4. Pflanzentransformation
In der S1-Anlage des vTI in Waldsieversdorf wurden in Minigewächshäusern (Vermiculite,
Befeuchtung mit Schenk-Hildebrand-Medium, halbkonzentriert) angezogene Arabidopsis-
Sämlinge (Ökotyp Col-0) pikiert und bei ∼1 cm Pflanzenlänge in Plastiktöpfe (ø 5 cm) mit
leichter Pflanzerde (Erde-Vermiculit-Mischung) umgesetzt. Die Pflanzen wurden bis zur
Transformation unter Kurztagsbedingungen (12 h, 20°C, 13-15 klux; 12 h, 18°C) bei mäßiger
Wasserversorgung und wöchentlicher Düngung mit 1% Wuxal kultiviert (Abb. 1).
5
Abb. 1 Anzucht von Arabidopsis thaliana zur Pflanzentransformation
Die Transformation der Arabidopsis-Pflanzen erfolgte modifiziert nach Clough & Bent
(1998) an vier Terminen (22.06.11, 30.09.11, 07.10.11, 03.11.11) in folgenden Schritten:
1. Auswahl gesunder blühender Einzelpflanzen, ggf. vorher Abtrennen der ersten
Infloreszenzen zur Förderung mehrerer Sekundärblütentriebe
2. Übernachtkultur des rekombinanten Agrobacterium-Stammes in YEB (26 °C) bis zum
Erreichen der logarithmischen Phase
3. Herstellung der Agrobakteriensuspension (200 ml/ Transformation von 10 Einzel-
pflanzen): Abzentrifugieren der Agrobakterien und Aufnahme in 5 % Saccharose-
Lösung mit OD600 ∼0,8; Zugabe von 50 µl Silwet L-77 auf 100 ml Agrobakterien-
suspension (0,05%)
4. Eintauchen der Blütentriebe in Agrobakteriensuspension (2-3 s)
5. Plazieren der behandelten Pflanzen in Plastikschalen unter Abdeckung mit
Plastikhaube (24 h), um ein Austrocknen des Bakterienfilms zu verhindern
6. Überführung der Pflanzen in die Klimakammer (12 h, 20°C, 13-15 klux; 12 h, 18°C),
„normale“ Wasser- und Nährstoffversorgung, Einstellung der Wasserversorgung bei
Erscheinen reifer Schoten
9. Samenernte und -trocknung
6
10. Aussaat und Keimung der Samen im Minigewächshaus mit Vermiculite unter
Befeuchtung mit Schenk-Hildebrand-Medium (halbkonzentriert) und Anzucht bis zu
einer Wuchshöhe von 0,5 cm
11. Selektion der Transformanten durch 3-4 x Sprühen (im Abstand von 3 Tagen) mit
Phosphinothricin-Lösung (6,1 mg/100ml Aqua dest. + 10 µl/100ml Silvet L-77)
12. Umsetzen der transgenen Pflanzen und Überprüfung der Transgenität mittels
Glucuronidase-Aktivitätstest nach Jefferson et al. (1987)
2.5. Probenahmen
Die Probenahmen für die mikrobiologischen Untersuchungen erfolgten in den Entwicklungs-
stadien Rosette, Blüte und Seneszenz an 17 transgenen Einzelpflanzen. Darüber hinaus
wurden die Samen der behandelten Ausgangspflanzen (F1) und der transgenen Pflanzen (F2)
beprobt (Tab. 2). Zum Zeitpunkt der Seneszenz konnte aufgrund des Entwicklungsstandes
von 2 der 17 untersuchten Pflanzen nur Material für die PCR-Analyse entnommen werden.
Tab. 2 Probenahmen an Arabidopsis-Pflanzen nach Einsatz der floral-dip-Methode
Untersuchte Pflanzen Entwicklungsstadium Probematerial
Gedippte Pflanzen a Samenernte Samen (50 Samen/Pfl. bzw. 5 - 40 mg)
Transgene F1-Pflanzen b Rosettenstadium Blatt (20-100 mg)
Blüte / Schotenbildung Blatt (20-100 mg)
Seneszenz Gesamtpflanze (50-200 mg)
Wurzel mit anhaftendem Boden (50 -200 mg)
Seneszenz / Samenernte Samen (5 - 40 mg) a
4 Transformationen à 6-10 Pflanzen b
17 Pflanzen aus 2 Transformationen
2.6. Bakterienkultivierung und -screening
Zum kulturabhängigen Nachweis von rekombinanten Agrobakterien auf den Arabidopsis-
Samen nach dem Dippen wurden pro Transformation von 6 bis 10 behandelten Pflanzen je 50
Samen auf Selektivmedium (TSA mit Rif, Spc) ausgelegt und 5 Tage bei 26 °C inkubiert. Die
Samen, an den Bakterienkolonien gewachsenen waren, wurden ausgezählt und die Bakterien
wiederholt auf Selektivmedium ausgestrichen und über den real-time PCR-Nachweis einer für
den benutzten Transformationsvektor spezifischen Sequenz überprüft (siehe 2.7).
Zur Untersuchung der Persistenz lebender Agrobakterien in den transgenen Pflanzen und zum
Screening auf einen potentiellen Gentransfer wurde frisches, mit sterilem Aqua dest.
abgespültes Probenmaterial (Tab. 2) unter Zugabe von 2 ml 0,3 %iger steriler Kochsalzlösung
7
gemörsert, seriell verdünnt und auf antibiotikahaltigem R2A-Medium (Rif, Spc: Nachweis
rekombinanter Agrobakterien; Spc: Screening potentieller Transkonjuganten) bzw. R2A-
Medium (Bestimmung Populationsdichten autochthoner Bakterien) ausplattiert. Die
Nachweisgrenze lag hierbei bei 2 KBE/mg FM. Anschließend wurden die auf antibiotika-
haltigem Medium gewachsenen Kolonien auf das Vorhandensein spezifischer Sequenzen des
rekombinanten Agrobakterienstamms getestet (siehe 2.7).
2.7. Real-time PCR
Die Quantifizierung der rekombinanten Agrobakterien erfolgte mit zwei unterschiedlichen
Primersystemen über SybrGreen real-time PCR. Basierend auf der DNA-Sequenz des Vektors
pGWB633-AtFBL3 wurden Primer aus dem codierenden Bereich des gusA Gens (T-DNA
nahe des Rechten Borders) abgeleitet. Forward (T-DNA-1f: aaccgggtgaaggttatctc) und reverse
Primer (T-DNA-1r: acagttctttcggcttgttg) ergeben ein PCR-Produkt von 396 bp. Die
Quantifizierung wurde als Dreischritt-PCR (95°C 15s, 58°C 40s, 72°C 60s) durchgeführt.
Weiterhin wurde ein PCR-System des virE2 Gens des Helferplasmids pMP90 verwendet (Li
et al., 2005). Als Standard diente Gesamt-DNA des Agrobacterium-Stamms GV3101 pMP90
pGWB633-AtFBL3. Die DNA wurde mit dem Fast DNA Kit (Q-BIOgene) isoliert und mit
dem NanoDrop ND-100 quantifiziert.
Zur DNA-Isolierung wurden Samen (5 - 40 mg) bzw. Blätter (20 mg) einzelner Pflanzen mit
dem FastPrep Instrument (MP-Biochemicals) gemahlen und die DNA über ein
miniaturisiertes CTAB-Protokoll (Dumolin et al., 1995) isoliert. Alle Quantifizierungen in der
real-time PCR erfolgten zumindest als Doppelbestimmung. Die Nachweisgrenze lag
entsprechend der Menge eingesetzten Pflanzenmaterials bei etwa 30 Genomen/mg FM.
2.8. Statistik
Die statistische Auswertung der Versuchsdaten erfolgte über einfaktorielle ANOVA bzw.
über den Kruskall-Wallis-Test und anschließendem post-hoc Test nach Dunn bzw. nach
Duncan (SigmaStat, Version 3.5).
3. Ergebnisse
3.1. Überprüfung des Agrobacterium-Transformationsstammes
Zur Transformation der Arabidopsis Pflanzen wurde der binäre Vektor pGWB633-AtFBL3
(Nakamura et al., 2010) ausgewählt. Der Vektor enthält in seiner T-DNA das für die
8
Phosphinothricin (Basta)-Resistenz codierende bar-Gen und ist so einfach nach der Transfor-
mation zu selektieren (Abb. 2). Darüber hinaus müssen zur Selektion keine Antibiotika
eingesetzt werden. Des Weiteren ist in der T-DNA ein gusA (β-glucuronidase)-Gen
vorhanden, das unter Kontrolle eines Arabidopsis-Promotors (des Gens AtFBL3) steht. Somit
sollte der Vektor sowohl eine einfache Transformierbarkeit als auch einen eindeutigen
Nachweis der Transformanten ermöglichen.
Der Vektor wurde zunächst in den E. coli Stamm DH5α transformiert und danach über eine
triparentale Konjugation mit dem Helfer pRK2013 in den Agrobacterium tumefaciens Stamm
GV3101 pMP90 übertragen. Dieser Stamm wurde über die Antibiotikaresistenzen des binären
Vektors und des Helferplasmids pMP90 sowie über eine PCR spezifisch für den binären
Vektor (Bereich innerhalb der T-DNA in der Nähe des Right Borders) und das Helferplasmid
(Bereich innerhalb von virE2) überprüft.
pGWB633-AtFBL311.6 kbp
Pnos:bar:Tnos
GUS
aadA1 (specR/strpR)
Tnos
pVS1-sta
pBR322 bom site
PAtFBL3
pBR322 oripVS1-rep
LB
RB
Abb. 2 Plasmidkarte des Vektors pGWB633-AtFBL3.
3.2. Herstellung transgener Arabidopsis-Pflanzen über die floral dip-Methode
In der Studie wurden vier Pflanzentransformationen durch ein- bis zweimaliges „Dippen“ von
je 6-10 blühenden Arabidopsis-Pflanzen in Agrobakteriensuspension durchgeführt. Die
Samen der behandelten Pflanzen wurden 2-3 Wochen nach dem Dippen geerntet, an der Luft
getrocknet, 2-8 Wochen bei Raumtemperatur gelagert und zur Selektion auf Phosphinothricin-
Resistenz im Minigewächshaus ausgesät. Bei der ersten Transformation wuchsen aus 100
9
eingesäten und 92 gekeimten Samen 2 herbizidresistente Einzelpflanzen auf. Bei beiden
Pflanzen wurde die Transgenität über den GUS-Phänotyp bestätigt. Bei den nachfolgenden
Transformationen erwiesen sich von ~400 bis zu ~3000 ausgebrachten Samen 3 bis 23
Keimlinge als transgen, womit Transformationsraten von annähernd 1% erreicht wurden
(Abb. 3, Tab. 3).
Abb. 3 Selektion transgener Arabidopsis thaliana-Pflanzen über Phosphinothricin-Applikation
Tab. 3 Nachweis transgener Einzelpflanzen über Phosphinothricin-Resistenz und GUS-Phänotyp nach Transformation von Arabidopsis thaliana über die floral dip-Methode
Transformation (Termine)
1
22.06. / 01.07. c
2
30.09. / 07.10.
3
07.10.
4
03.11.
ausgesäte Samen a 100 2000 400 3000
selektierte transgene Pflanzen 2 18 3 23
- überlebende Pflanzen
- untersuchte Pflanzen
0
0
15
12
0
0
22
5
Transformationseffizienz b 2 % 0,9 % 0,75 % 0,77 %
a Samenzahl bei 2.- 4. Transformation geschätzt aus Samengewicht (40 mg = 2000 Samen) b selektierte transgene Pflanzen / Anzahl ausgesäter Samenzahl c Bei der Transformation 1 und 2 wurden die Pflanzen zweimal in Abstand von 1 Woche gedippt.
10
Nach Überführung der Pflanzen in Erdkultur wurden insgesamt 17 für die Untersuchungen
geeignete Jungpflanzen ausgewählt (Abb. 4).2
Abb. 4 Über floral dip erzeugte transgene Arabidopsis thaliana Pflanzen (2. Transformation: 30.09./ 07.10.11)
3.3. Nachweis rekombinanter Agrobakterien nach der Pflanzentransformation
Samen der gedippten Pflanzen. Das Vorhandensein rekombinanter Agrobakterien wurde
zunächst an den Samen der gedippten Ausgangspflanzen untersucht. Die Tests erfolgten nach
einer Lagerung der trockenen Samen von 2 bis 8 Wochen an Samenproben von 6 bis 10
Einzelpflanzen pro Transformation. Über Kultivierung auf rifampicin- und spectino-
mycinhaltigem Medium und nachfolgendem PCR-Nachweis des virE2 und des gusA Gens
konnte im Durchschnitt der vier Transformationen bei etwa 80 % der inokulierten Pflanzen
ein Besatz mit lebenden Agrobakterien nachgewiesen werden. Die Anteile der kontaminierten
Samen variierten bei den vier Transformationen im Mittel der untersuchten Pflanzen zwischen
4 und 12 % (Abb. 5A). Der tendenziell höchste Besatz war bei der zweiten Transformation zu
verzeichnen. Abweichend von den anderen Transformationen wurden die Samen vor
Testbeginn hier nur 2 anstelle von 4 bis 8 Wochen trocken gelagert, wodurch offensichtlich
häufiger überlebende Agrobakterien detektiert werden konnten.
2 Einige transgene Pflanzen wiesen Wachstumsstörungen auf, die teilweise zum Absterben führten (vgl. Tab. 3)
11
Im real-time PCR-Nachweis, bei dem nicht zwischen lebenden und abgestorbenen Zellen des
Transformationsstammes unterschieden werden kann, wurden basierend auf dem virE2-Gen-
Nachweis hohe Dichten des rekombinanten Stammes festgestellt (Abb. 5B). Insgesamt ergab
sich eine Schwankungsbreite von 1 x 102 bis 5 x 105 Genomen pro Samen. Vergleichsweise
höhere Dichten traten nach den ersten beiden Transformationen auf, bei denen die Pflanzen
zweimal in die Agrobakteriensuspension getaucht wurden (Abb. 5B).
Abb. 5 Nachweis rekombinanter Agrobakterien auf Arabidopsis-Samen 4-10 Wochen nach der Pflanzentrans-formation über die floral dip-Methode mittels Kultivierung (A) und SybrGreen real-time PCR (B)
Dargestellt sind Mittelwerte und Standardfehler aus der Untersuchung von 6-10 Einzelpflanzen. Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen signifikante Differenzen (p<0,05). Das durchschnittliche Samengewicht beträgt 20 µg.
Transgene F1-Pflanzen. Für die Tests der transformierten Arabidopsis-Pflanzen auf
persistierende Agrobakterien war auszuschließen, dass die zu untersuchenden Bakterien bei
der Selektion der Transformanten durch die Phosphinothricin-Applikation abgetötet wurden.
Hierzu wurde zu Projektbeginn die Toleranz des verwendeten Agrobakterienstammes
gegenüber unterschiedlich hohen Phosphinothricinkonzentrationen (5 - 20 mg/l) getestet. Die
Ergebnisse zeigten auch für die höchste geprüfte Konzentration eine vollständige Resistenz
des Stammes, so dass durch die Phosphinothricinanwendung im Selektionsprozess (6 mg/l)
von keiner Schädigung der Agrobakterien auszugehen ist. Die Überdauerung der rekombi-
nanten Agrobakterien wurde danach im Rosetten-, Blüh- und Abreifestadium anhand von 17
Einzelpflanzenproben untersucht.
Im Ergebnis der Kultivierung auf Selektivmedium (R2A mit Rif, Spc) waren in den im
Rosettenstadium und zur Blüte entnommenen Blattproben in keinem Fall rekombinante
Agrobakterien nachweisbar. Auch die Untersuchung der Blatt- und Sprossteile in der
Endphase der Pflanzenentwicklung ergaben keinen positiven Befund. Bei den ebenfalls zu
Vegetationsende beprobten Wurzeln konnten in einer von 15 getesteten Proben rekombinante
Agrobakterien mit einem im Bereich der Nachweisgrenze liegenden Titer von 2,5 KBE/mg
12
FM festgestellt werden (Tab. 4). Der Nachweis des virE2-Gens bestätigte die Identität der auf
dem Selektivmedium gewachsenen Bakterien als Transformationsstamm GV3101 pMP90
pGWB633-AtFBL3.
Neben den Agrobakterien wurde über Kultivierung die Abundanz autochthoner (endo- und
epiphytischer) Bakterien als mögliche Rezipienten für einen Gentransfer ermittelt. Die
Besiedlungsdichten lagen bei den transgenen Pflanzen ebenso wie bei den Kontrollen im
gesamtem Zeitraum mit 103 bis 104 KBE/mg FM auf annähernd gleichem Niveau. Etwas
höhere Populationsdichten mit bis zu 105 KBE/mg FM waren bei der letzten Probenahme an
der Wurzel zu verzeichnen (Tab. 4).
Tab. 4 Kulturabhängige Untersuchung transgener F1-Arabidopsis-Pflanzen auf persistierende Agrobakterien und potentielle Transkonjuganten nach Einsatz der floral dip-Methode
Populationsdichten (KBE/mg FM ± Standardfehler) Arabidopsis
Stadium / Probematerial
Anzahl Testpflanzen
Transgen -T Kontrollen - K
Autochthone
Bakterien
Agro-
bakterien a
Trans-konjuganten b
Rosette / Blatt T 17 2,0 x 104 ± 8,5 x 103 n.d. n.d.
K 2 7,6 x 103 ± 5,2 x 103 n.d. n.d.
Blüte / Blatt T 17 8,3 x 103 ± 4,3 x 103 n.d. n.d.
K 1 5,2 x 104 n.d. n.d.
Seneszenz / Blatt, Spross T 15 2,7 x 103 ± 2,1 x 103 n.d. n.d.
K 1 2,0 x 103 n.d. n.d.
Seneszenz /Wurzel T 15 5,6 x 104 ± 2,0 x 104 n.d. - 2,5 a n.d.
K 2 1,2 x 105 ± 4,2 x 104 n.d. n.d.
a Nachweis des Transformationsstamms in einer der 15 Pflanzen über Rifampicin- und Spectinomycinresistenz sowie über positivem virE2- PCR-Nachweis; NWG: 2 KBE/mg FM
b Test auf potentielle Transkonjuganten über Spectinomycinresistenz und PCR-Nachweis gusA Gen
n.d. - nicht nachgewiesen
Für die Untersuchung eines vom Transformationsstamm ausgehenden Gentransfers in die
pflanzenassoziierte Mikroflora wurden die autochthonen Bakterien auf spectinomycin-
haltigem Medium selektiert und unter gleichen Bedingungen wiederholt ausgestrichen.
Repräsentative Isolate (gruppiert nach phänotypischen Merkmalen) wurden danach mittels
real-time PCR auf das Vorhandensein des vektorspezifischen gusA Gens getestet. Die
Überprüfung der Isolate ergab generell negative Befunde, so dass ein Gentransfer in die
pflanzenassoziierte Mikroflora nicht beobachtet werden konnte (Tab. 4).
In der real-time PCR-Analyse wurden neben den F1-Pflanzen (Blatt-, Spross- und
Wurzelproben) auch die an den transgenen Pflanzen gebildeten F2-Samen getestet. Bei der
Untersuchung der Blattproben im Rosetten- und Blühstadium konnte der Transforma-
13
tionsstamm in jeweils einer von 17 getesteten Pflanzen in Dichten von 72 bzw. 61
Genomen/mg FM nachgewiesen werden. Die in beiden Fällen knapp über der Nachweis-
grenze (30 Genome/mg FM) liegenden positiven Befunde ergaben sich für die betreffenden
Einzelpflanzen nur an jeweils einem Probenahmetermin. In keinem Fall nachweisbar war der
Transformationsstamm dagegen im Pflanzenmaterial zur Zeit der Abreife. Ebenso wurden alle
untersuchten F2-Samen negativ getestet (Tab. 5).
Tab. 5 SybrGreen real time-PCR Test transgener F1-Arabidopsis-Pflanzen auf persistierende Agrobakterien nach Einsatz der floral dip-Methode
Arabidopsis
Stadium / Probematerial
Anzahl Testpflanzen Transgen -T
Kontrollen -K
Agrobakterien – Transformationsstamm
Genome/mg FM a
Rosette / Blatt T 17 n.d. -72 a
K 2 n.d.
Blüte / Blatt T 17 n.d. - 61 a
K 2 n.d.
Seneszenz / Blatt, Spross T 17 n.d.
K 2 n.d.
Seneszenz /Wurzel T 17 n.d.
K 2 n.d.
Seneszenz /Samen (F2) T 17 n.d.
K 2 n.d.
a Nachweis des Transformationsstamms über das virE2-Gen des Helferplasmids pMP90
in jeweils einer von 17 Proben; NWG: 30 Genome/mg FM
4. Diskussion
Mit der floral dip-Methode konnten im Projekt unter Verwendung des binären Vektors
pGWB633-AtFBL3 (Nakamura et al., 2010) transgene Arabidopsis thaliana-Pflanzen mit den
in der Literatur (Clough & Bent, 1998, Martinez-Trujillo et al., 2004) beschriebenen
Transformationsraten von 1-2% erzeugt werden. Die durchgeführten Transformations-
experimente bestätigten somit die Effizienz und besondere Eignung der Methode zur
Pflanzentransformation unter geringen laborativen Voraussetzungen. Ungeklärt war bisher
jedoch die Persistenz der im Dip-Verfahren benutzten rekombinanten Agrobakterien. Im
Projekt wurden hierzu die Samen der gedippten Ausgangspflanzen sowie 17 transgene F1-
Arabidopsis-Pflanzen in drei Entwicklungsstadien (Rosette, Blüte, Seneszenz) mittels
Kultivierung und SybrGreen real-time PCR-Analyse auf das Vorhandensein des
rekombinanten Transformationsstammes untersucht. Der kulturabhängige Test der F1-Samen
14
ergab basierend auf 4 Transformationen bei 80% der untersuchten Einzelpflanzen einen
Besatz mit lebenden Agrobakterien. Der Anteil der kontaminierten Samen lag im Mittel der
untersuchten Pflanzen bei 4 - 12%. Entsprechend wurden in der real-time PCR-Analyse, bei
der auch abgestorbene Zellen erfasst werden, hohe Zelldichten der Agrobakterien mit bis zu
105 Genomen pro Samen gefunden. Im Unterschied zu den Samen der gedippten
Ausgangspflanzen erwiesen sich die transgenen F1-Pflanzen meist „Agrobakterien-frei“.
Lediglich in 1-2 von 64 bzw. 68 getesteten Einzelproben (Kultivierung bzw.
PCR) wurden rekombinante Agrobakterien mit Abundanzen im Bereich der Nachweisgrenze
gefunden. Die Untersuchung der an den transgenen Pflanzen gebildeten F2-Samen ergab
generell keinen positiven Befund, so dass kein Anhaltspunkt bestand, dass Agrobakterien
über die F1-Generation hinaus an bzw. in den Arabidopsis-Pflanzen persistieren können.
Insgesamt lagen somit auch keine adäquaten Voraussetzungen zur Detektion eines von den
rekombinanten Agrobakterien ausgehenden Gentransfers in die autochthone Mikroflora der
Arabidopsis-Pflanzen vor (Ulrich et al., 2006), was durch die Analysen bestätigt wurde.
Durch die zuvor überprüfte Phosphinothricintoleranz des Transformationstamms ist das
„Verschwinden“ der rekombinanten Agrobakterien nicht durch die Herbizidapplikation
während der Selektion der Transformanten zu erklären. Die zur Transformation benutzten
Agrobakterien waren offensichtlich nicht in der Lage, längerfristig auf bzw. in den
Arabidopsis-Samen und Keimlingen zu überdauern und sich hierüber in den aufwachsenden
Pflanzen zu etablieren. Zum einen scheinen die Agrobakterien eine längere Lagerung der
trockenen Samen kaum bzw. nur bei einem starkem Abfall des Titers zu überleben.
Andererseits ist zu vermuten, dass auch bei der Keimung der Arabidopsis-Samen, die
verbliebenen Agrobakterien aktiv durch das Ausscheiden von bakteriziden Substanzen
abgetötet werden.
Das Absterben von Bakterien auf Samen ist auch als Risikofaktor aus der Praxis der
Sameninokulation zur Ertragssteigerung durch wachstumsfördernde Bakterien bekannt
(Deaker et al., 2004). Inokulationsversuche an Lupinensamen mit Bradyrhizobien zeigten
beispielsweise 4 Stunden nach Inokulation einen Rückgang des Bakterientiters auf 4,8% und
nach 22 Stunden Lagerung im Boden einen Rückgang auf 0,83% (Roughley et al., 1993). Bei
allen bekannten Inokulationstechniken wird das geringe Überleben von Rhizobien auf die
Hauptfaktoren ungünstige Lagerungstemperatur, Austrocknung und Samentoxizität
zurückgeführt (Deaker et al., 2004). Speziell die Samenexsudate von Leguminosen enthalten
verschiedene Gruppen von Inhaltsstoffen, die das Wachstum von Rhizobien und anderen
Bakterien hemmen (Bowen, 1961, Materon & Weaver, 1984). Antimikrobielle Substanzen
wurden auch in Samen anderer Pflanzen (z.B. Zea mays, Amaranthus caudatus) gefunden und
15
hinsichtlich ihrer Wirkungen auf bakterielle Parameter untersucht (Broekaert et al., 1992,
Duvick et al., 1992, Emmert et al., 1998, Carvalhais Costa, 2010). Auch für unsere Studie ist
daher anzunehmen, dass die auf den Arabidopsis-Samen unmittelbar vor der Aussaat noch
lebenden Agrobakterien wahrscheinlich ebenfalls durch toxische Effekte im Keimprozess
abgetötet worden sind.
Generell sollte bei der Einordnung der Ergebnisse aber auch die Vielzahl der Studien
berücksichtigt werden, die eine Persistenz und systemische Ausbreitung pathogener und
endophytischer sowie rekombinanter Agrobakterien in unterschiedlichen Pflanzen belegen
(Cubero & López, 2004, Cubero et al., 2006). Dabei wurden nichtpathogene Agrobakterien
auch als natürliche Besiedler von Rapssamen nachgewiesen (Weller et al., 2002).
Hervorzuheben ist insbesondere die über 30 Jahren praktizierte wirtschaftliche Nutzung
nichtpathogener Agrobakterienstämme (z.B. Agrobacterium rhizogenes K84, K1026) in der
biologischen Kontrolle pathogener tumorbildender Agrobakterien. Die bacteriocinprodu-
zierenden Agrobakterien gelangen hierbei ähnlich wie im floral dip-Verfahren über das
Eintauchen von Samen, Keimpflanzen oder Stecklingen in die Agrobakteriensuspension in die
zu behandelnden Pflanzen (New & Kerr, 1972, Kerr, 1980, Ryder & Jones, 1991, Gupta et
al., 2010). Hauptsächlich unter diesen Aspekten scheint die Etablierung rekombinanter
Agrobakterien ein komplexes, von mehreren Einflussfaktoren abhängiges Phänomen zu sein,
das auch stark von der Pflanzenart abhängt. Unsere Ergebnisse können daher nur für
Arabidopsis thaliana gelten. Die Frage der Überdauerung und des Austragspotenzials der
Agrobakterien nach der Transformation anderer Pflanzen wie zum Beispiel Raps bleibt offen.
5. Zusammenfassung und Schussfolgerungen
Zur Untersuchung des Überdauerungs- und Austragspotenzials von gentechnisch veränderten
Agrobakterien nach Einsatz in der floral dip - Methode wurden unter Verwendung des binären
Vektors pGWB633-AtFBL3 in vier Versuchsanätzen transgene Arabidopsis-Pflanzen mit
Transformationsraten von 1-2% erzeugt. Basierend auf der vektorvermittelten Phosphino-
thricinresistenz erfolgte die Selektion der Transformanten im Minigewächshaus durch
mehrmaliges Sprühen der Keimpflanzen mit Phosphinothricin. Im anschließenden Test auf
GUS-Aktivität wurde die Transgenität überprüft. Aus zwei von vier Transformationen wurden
insgesamt 17 transgene Einzelpflanzen für die Tests ausgewählt.
Das Vorhandensein rekombinanter Agrobakterien wurde zunächst an den Samen der
gedippten Ausgangspflanzen untersucht. Zwei bis acht Wochen nach Lagerung der Samen
konnte über Kultivierung auf Selektivmedium ein starker Besatz mit lebenden Agrobakterien
16
nachgewiesen werden. Entsprechend ergaben sich in der real-time PCR-Analyse hohe
Abundanzen von bis zu 105 Genomen pro Samen. Die Persistenz der rekombinanten
Agrobakterien wurde anschließend in der aus den Samen aufgewachsenen transgenen F1-
Generation anhand von insgesamt 68 Einzelpflanzenproben aus den Entwicklungsstadien
Rosette, Blüte und Seneszenz untersucht. Im Gegensatz zu den zuvor getesteten F1-Samen
konnte der Transformationsstamm hier lediglich kulturabhängig in einer Wurzelprobe sowie
über real-time PCR in zwei Blattproben jeweils im Bereich der Nachweisgrenze detektiert
werden. In keinem Fall war der Transformationsstamm auf bzw. in den F2-Samen
nachweisbar. Als mögliche Ursache für das „Verschwinden“ der Agrobakterien in den F1-
Pflanzen können ausgehend von Befunden bei einigen anderen Pflanzenarten toxische Effekte
bei der Samenkeimung bzw. die Austrocknung während der Lagerung angenommen werden.
Im Ergebnis der Studie ist somit nicht von einer über die F1-Generation hinausgehenden
Persistenz der rekombinanten Agrobakterien und eines damit verbundenen Austrags
rekombinanter DNA nach Anwendung der floral dip Methode bei Arabidopsis auszugehen.
Daher sollten die in den gentechnischen Anlagen gegenwärtig praktizierten Verfahren zur
Entsorgung behandelter Arabidopsis-Pflanzen und des mit ihnen in Kontakt stehenden Erd-
und Topfmaterials (Autoklavieren bis F1-Generation, Dämpfen in Folgegenerationen)
ausreichend sein.
Die Ergebnisse der Studie gelten ausschließlich für das floral dip Verfahren bei Arabidopsis
thaliana. Da eine von Samen ausgehende Etablierung von Agrobakterien bei verschiedenen
Kulturarten in der Literatur bekannt ist und auch über Sameninokulationsverfahren wirtschaft-
liche Anwendung erfährt, bleibt grundsätzlich offen, ob und inwieweit zur Pflanzentrans-
formation genutzte Agrobakterien bei der floral dip-Behandlung anderer Pflanzen als
Arabidopsis thaliana persistieren und in die Umwelt ausgetragen werden können.
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