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Extra I Energie sparen/ Wellness & Fitness Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P. EISHOCKEY Broncos heiß auf Titel Erker Jahrgang 24 - Oktober 2012 POLITIK Ein roter Blauer hört auf KULTUR Der Watzmann ruft Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco Schleichende Überfremdung? 700 touristisch genutzte Zweitwohnungen im Wipptal

Erker Ausgabe Oktober 2012

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Erker Oktober 2012

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I.P.

EISHOCKEYBroncos

heißauf Titel

ErkerJahrgang 24 - Oktober 2012

POLITIKEin roter

Blauerhört auf

KULTURDer Watzmann ruft

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

SchleichendeÜberfremdung?

700 touristisch genutzte Zweitwohnungen im Wipptal

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editorialinhalt erker oktober 12

titelgeschichte _ 14

Nächster Redaktionsschluss 15.10.12Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, [email protected], www.dererker.it

10 _ POLITIKEin roter Blauer geht

20 _ PFITSCH18 Millionen Euro Unwetterschäden

44 _

48 _

64 _

GESCHICHTEFrühmittelalterliche Siedlungsspuren im Wipptal THEATERDer Watzmann ruftFUSSBALLDer Ball rollt wieder

parte italiana56 _ Cultura: Restauro di S. Spirito

60 _ Storia: Passaggio a Vipiteno, 1945

62 _ Vipiteno: Info-Point Caristas

63 _ Sport: Palla al centro e pedalare!

42-43 _ erker-extratörggelen im wipptal

70-83 _ erker-extraenergie sparen & heizen I wellness & fitness

rubriken4 _ Leserbriefe 92 _ Gemeinden

50 _ Woher stammt der Name ...? 93 _ Rätsel

84 _ Gesundheit 94 _ Veranstaltungen

85 _ Erkoku 98 _ Kleinanzeiger

85 _ Rezept 99 _ Pfiffikus

86 _ Leute 100 _ Sumserin

88 _ Jahrestage 102 _ Impressum

91 _ Aus der Seelsorgeeinheit 102 _ Vor 100 Jahren

Liebe Leserin, lieber Leser,kurz nach Mitternacht war der Spuk vorbei. Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit) wird danach sagen, einen der „schlimmsten Tage im Landtag“ hinter sich zu haben, Kollege Sven Knoll ruft den 15. September gar zum „Trauertag“ aus. „Eine Zumutung“ meint auch Freiheitlicher Pius Leitner, „eine vorge-gaukelte Lösung“, schimpft Andreas Pöder (BürgerUnion). Wallendes Blut bei Donato Seppi (Unitalia), Alessandro Urzì (Futuro e Libertà) und Mauri-zio Vezzali (PdL-Berlusconi): „Das Gesetz kommt einer ethnischen Säube-rung gleich.“Das Gesetz, historisch gewachsene Namen in Südtirol endlich rechtlich festzulegen, geistert seit 40 Jahren im Landtag herum. Regelmäßig von Medien oder Politikern aus der Schublade gezogen, verschwanden Ent-würfe nach kurzer Debatte dorthin, wo sie hergekommen waren, manch-mal auch nach Androhung von Obstruktion. Zu viele Emotionen haften an der Toponomastikfrage, zu unterschiedlich sind die Vorstellungen einer Antwort darauf: Die italienische Rechte befürchtet, dass kein italienischer Flurname überlebt, die deutsche Rechte, dass zu viele italienische Namen bleiben werden.40 Tage hatten Ettore Tolomei, ein Chemieprofessor und ein Bibliothekar gebraucht, um die Namen von Südtirols Städten, Dörfern, Höfen, Bergwie-sen und Gipfeln ins Italienische zu übersetzen und in einem beinahe bibli-schen „Prontuario“ festzuschreiben. 1923 begann sie dann, die Italienisie-rung des bis dahin habsburgischen Terrains.Jetzt ist wieder eine Kommission gefragt. Eine, die prüft, welche Namen historisch gewachsen und welche im Gebrauch sind. Die Bezirksgemein-schaften und ein „paritätischer Beirat“, zur Hälfte vom Landtag und von der Landesregierung ernannt, sollen’s richten. Nun, so Landeshauptmann Luis Durnwalder, würden Tausende von Flurnamen in die ursprüngliche Form zurückversetzt. Er selbst könnte mit diesem Schachzug in die Geschichte eingehen, er, der den Dauerstreit um die Ortsnamenregelung ein für allemal lösen möchte. Es war der letzte offene Punkt des Pakets. Freilich, ohne Koalitionspartner PD und ein erzwungen eingeführtes Obstruktionsverbot hätte die SVP ih-ren Willen wohl nie und nimmer durchgesetzt. 20 Abgeordnete stimmten dafür, zwölf dagegen, zwei enthielten sich.Aber wie es bei Gespenstern so ist: Sind sie einmal da, verschwinden sie so schnell nicht wieder. Der Spuk um die Ortsnamen fängt jetzt erst richtig an. Freiheitlichen-Landtagsabgeordneter Thomas Egger befürchtete bei der Artikeldebatte zur Toponomastik sogar, der CAI Vipiteno werde schon jetzt die ganze Mikrotoponomastik auswendig lernen, um zu beweisen, dass alle Namen noch in Gebrauch sind. Es ist wie es ist. Das heiße Marmeladenglas ist weitergereicht. Jetzt wird nicht mehr auf Landesebene, sondern in den Bezirken gestritten. Ein Prob-lem weniger in Bozen. Vorerst. Derweil wird jede Bezirksgemeinschaft an-dere Vorschläge einbringen. Ob’s am Ende nur ein weiterer Mischmasch geben wird, weiß der Wind.

Die Redaktion

Gehen Südtirols Dörfer fremd?

Viele Südtiroler Dörfer sind fest in fremder Hand. Im Wipptal ist das Problem zwar nicht so ausgeprägt wie andernorts, allerdings gibt es auch hier rund 700 touristisch ge-nutzte Zweitwohnungen. Über Ansichten, Aussichten und klin-gelnde IMU-Kassen.

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leserbriefe

„Der Fall Egartner“Erker 09/12

In der September-Ausgabe des Erker ist ein In-terview mit Oberstaatsanwalt Dr. Guido Rispo-li erschienen, das u. a. strafrechtliche Ermittlun-gen betrifft, von denen „vier Wipptaler“ betroffen sind. Im direkten Zusammenhang mit diesem In-terview steht der Bericht zum „Fall Egartner“ auf Seite 12 des Erker, wo das am 20. November be-ginnende Gerichtsverfahren gegen die Herren Egartner und Mader kurz angeführt wird. Hierbei wird darüber berichtet, dass die Gemeinde Bren-ner im November 2008 ein Konzept zur Fremden-verkehrsentwicklung verabschiedet hatte, das angeblich die Ausweisung einer Hotelzone am Teissl-Hof in Pflersch vorgesehen hätte. Tatsäch-lich muss dazu festgestellt werden, dass Unterfer-tigten die Erklärung der Marktgemeinde Brenner hinsichtlich der „Urbanistischen Zweckbestim-mung“ der zum Teissl-Hof gehörenden Liegen-schaften vorliegt, aus der ausnahmslos die nach wie vor bestehende landwirtschaftliche Bestim-mung des Teissl-Hofes hervorgeht. Diese Erklä-rung wurde der Verfahrensakte mittels eines Gut-achtens des Sachverständigen der Verteidigung beigelegt. Insbesondere möchten wir unterstrei-chen, dass die Genehmigung eines generellen Tourismuskonzeptes nie und nimmer einer urba-nistischen Umwidmung gleichkommt.In jedem Falle möchten die unterfertigten Ver-trauensverteidiger den Grundsatz unterstrei-chen, dass nach wie vor die Unschuldsvermu-tung zugunsten der beiden Mandanten gilt, wes-halb jede Art von „Vorverurteilung“ entschieden zurückgewiesen bzw. angeprangert wird. Unsere Mandanten sind davon überzeugt, dass sich die Anklage vor Gericht als vollkommen haltlos er-weisen wird.

Rechtsanwalt Dr. Gerhard Brandstätter, Rechtsanwalt Dr. Karl Pfeifer, Bozen

Schaf-Streit in PfitschErker 09/12

Entgegen den Darstellungen von Karl Holzer im September-Erker kämpfen die einheimischen Bauern nunmehr seit mehreren Jahren darum, dass die jahrhundertealten Besitzverhältnisse gewahrt bleiben und die Flächen unter Einbe-ziehung der Almen in traditioneller Art und Wei-se bewirtschaftet werden. Von den Gebrüdern Holzer wurden bzw. werden Privatgrundstücke gegen den ausdrücklichen Willen der Eigentü-mer genutzt und aktiv Initiativen von auswärti-gen Treuhändern und Geschäftemachern unter-stützt, die auf die Realisierung von E-Werken ab-zielen, ohne Beteiligung der einheimischen Be-

Betreuungskosten in der KiTa Erker 09/12

Bezugnehmend auf den Artikel „Ratschings senkt Kindergartengebühren“ im September-Erker legt der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wert auf folgende Information: Eines der wesentlichen Merkmale von Kinder-tagesstätten ist die Flexibilität des Dienstes. Das heißt: Auch um den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern, können im Rah-men der festgelegten Öffnungszeiten die Betreu-ungszeiten für jedes Kind flexibel gestaltet wer-den. Dementsprechend ergibt sich auch bei den Kosten für die Familien ein unterschiedliches Bild. Grundsätzlich kann der Dienst in der Kindertages-stätte Wipptal für maximal 160 Stunden im Mo-nat in Anspruch genommen werden, eine Betreu-ungsstunde kostet die Familie zwischen 1,00 und 3,85 Euro. Die Reduzierung des Stundenpreises er-

Unwetterkatastrophe

Danke! Grazie!

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Freunden und freiwilligen Helfern bedan-ken, die uns mit großem Einsatz zur Seite gestanden sind und uns ihre Solidarität erwiesen haben, nachdem unser Wohn-haus und Grundstück in der schreckli-chen Unwetternacht im August beträcht-lichen Schaden genommen hat.Besonders bedanken möchten wir uns bei den Freiwilligen Feuerwehren für ihre wertvolle, unermüdliche und unvergess-liche Hilfe und bei Bürgermeister Fritz Karl Messner für das rasche Einschreiten.

Familien Ferri, Thuins

Danke!

Wir danken herzlich für die Hilfsbereit-schaft bei den Aufräumarbeiten beim Kircherhof in Sprechenstein. Unseren be-sonderen Dank möchten wir den Nach-barn, Verwandten, Arbeitskollegen und der freiwilligen Feuerwehr Elzenbaum aussprechen. Sie waren uns Stütze und gaben uns Mut, diese Situation leichter zu bewältigen. Zu spüren, dass wir in dieser Zeit nicht allein waren, gab uns Kraft, weiterzuma-chen.

Familien Steiner

völkerung.Was die gängige Beweidungspraxis der Gebrü-der Holzer betrifft, sind in der Vergangenheit mehrere hundert Tiere ohne Aufsicht und gegen Entgelt auf fremden Grundstücken aufgetrieben worden. Als dies nicht geduldet wurde, strengten die Gebrüder Holzer Gerichtsverfahren und lang-jährige Prozesse an, um selbst das Weiderecht auf privaten Feldern zu erzwingen. Ob so angemes-sene Entschädigungen aussehen, wie der Schrei-ber Karl Holzer behauptet, mag jeder selbst be-urteilen. Es ist seltsam, wenn die Gebrüder Holzer in die-sem Zusammenhang den Grundbesitzern Neid vorwerfen, beweiden sie doch das Eigentum der Nachbarn. So wird sogar die Anschauung vertre-ten, dass der Viehbestand einer Person darüber entscheidet, ob er noch über seinen Besitz ver-fügen kann. Der vielzitierte Schaf-Streit ist vielmehr eine ein-seitig geleitete Aktion, die von der eigentlichen Problematik, die im Zuge der geplanten Errich-tung eines mittleren E-Werkes ohne Beteiligung der ortsansässigen Bevölkerung durch auswärti-ge Geschäftemacher entstanden ist. Bedauerli-cherweise stellt sich Karl Holzer in deren Dienst, um die Einheimischen von der Wertschöpfung auszuschließen. Der abgesetzte Obmann der Lavitzalpe, Karl Hol-zer, hat in seiner damaligen Funktion entgegen den Interessen der Bauern gehandelt und die Ge-schäftsführung subjektiv betrieben.

Bauerngemeinschaft Innerpfitsch (Leopold Hofer, Stefan Messner, Joachim Kasslatter, Georg Tötsch, Stefan Volgger,

Gunnar Holzer, Peter Volgger, Herbert Hofer, Karl Hofer, Josefine Kerer, Urban Volgger,

Helmuth Holzer, Florian Holzer)

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leserbriefe

Zugverbindung Innsbruck – Lienz

Offener Brief an Mobilitätslandes-rat Thomas Widmann und Günther Burger, Amtsdirektor vom Amt für Personenverkehr: Sehr geehrter Herr Landesrat, sehr geehrter Herr Amtsdirektor,der historische Korridorzug ist seit der Einräumung der Zusteigemög-lichkeit in Sterzing in den 90er Jah-ren die schnellste und effizienteste Verbindung zwischen dem Südtiro-ler Wipptal bzw. dem Bahnhof Ster-zing und Innsbruck. Im Gegensatz zu allen anderen Zügen, die auf der kurzen, nicht einmal 50 km langen Strecke ein Umsteigen am Brenner erfordern, ist dieser Zug die einzige direkte Verbindung von Sterzing nach Innsbruck und umgekehrt.Als Bürgermeister von Sterzing, aber auch als Vizepräsident und Verkehrsreferent der Bezirksge-meinschaft Wipptal, will ich vehe-ment die Interessen unserer Be-völkerung vertreten und entwe-der das Fortbestehen dieser Zug-verbindung oder aber den Ersatz

Richtigstellung

Im September-Erker ist uns lei-der ein Fehler unterlaufen. Der Witz stammt von Karl-Heinz Sparber und nicht von Stöckl Paula.

Die Redaktion

folgt aufgrund der gesetzlichen Vor-gaben, wenn eine Familie Anrecht auf Tarifbegünstigung hat. Die An-suchen um Tarifbegünstigung kön-nen interessierte Familien im Sozial-sprengel Wipptal machen.Nähere Informationen zur Kinder-tagesstätte Wipptal gibt es direkt in der Struktur bei Bettina Siller (Tel. 349 8119770) oder in der Be-zirksgemeinschaft Wipptal bei Bri-gitte Mayr (Tel. 347 9861247).

durch neue Südtiroler Flirt-Züge fordern. Zwischen dem Wipptal und Innsbruck gibt es im Gegen-satz zu anderen Landesteilen inten-sive Beziehungen auf dem Arbeits-markt, aber auch im privaten und familiären Bereich. Darüber hin-aus ist eine solche Zugverbindung auch für viele Südtiroler Studenten in Innsbruck sowie Klinikbesucher von besonderer Wichtigkeit.In Erwartung, das Wipptal mit Inns-bruck gleich gut anzubinden wie den Bezirk Pustertal mit Lienz, und in der Überzeugung, dass Sie dafür Verständnis haben und Ihren gan-zen Einsatz dafür verwenden, ver-bleibt mit freundlichen Grüßen

Bürgermeister Fritz Karl Messner, Sterzing

Teure BBT-InfostelleErker 09/12

1,7 Millionen Euro für eine BBT-Info-stelle in Franzensfeste: ein Tippfeh-ler oder ein ver-rücktes Projekt? Soll im Jahr der Krise und der Sparmaß-nahmen wirklich so viel Steuergeld in ein solches Projekt fließen?

Bürgergruppe Sterzing-Vipiteno

fuggerroppe

Ba an nuidn Klong waerd a sou monchn bong.

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aktuell

Tiefes Loch3,5 Millionen Euro wird es kosten, in Tulfer ein 1.450 Meter tiefes Loch zu bohren. Es wird die tiefste und auf-wändigste Bohrung sein, die jemals in Italien durchgeführt worden ist. Sie ist Teil einer Reihe von Tiefenbohrun-gen: Über 200 waren es für den Bren-nerbasistunnel und rund 20 für die Zulaufstrecke. Die Mission lautet: In-formationen über Gesteinsarten, Fes-tigkeit und Wasserverhältnisse für die Projektierung des BBT sammeln. 920 Meter tief haben die Firmen Landservice und Folarith schon ge-bohrt, die restlichen Meter folgen bis November. Erste Erkenntnisse: Die Marmorschicht ist viel mächtiger als erwartet. Der Süden des Pfitschtales liegt auf Schiefergestein – kalkreicher Bündnerschiefer. Darunter erwarten die Ingenieure klastische Abfolgen, Marmor und Gneis. Anfang September lud die Baugesell-schaft Politik, Techniker und Presse, mit dem Hubschrauber von Kematen aus abzuheben, um sich die Baustel-le auf 2.100 Metern Meereshöhe an-zusehen.

Die Autobahnraststätte Trens Ost bekommt neue Zapfsäulen und mehr. Anfang September hat der Ver-waltungsrat der Brennerautobahn AG dem Vorpro-jekt zugestimmt: Geplant sind neue überdachte Tank-säulen, neue Anlagen, um künftig Autogas, GPL und AdBlue, eine Harnstofflösung für die Abgasreinigung von Kraftwagen, zu vertreiben sowie eine neue Be-leuchtung. Neu errichtet werden auch die Anlagen zur Abwasser- und Müllentsorgung und zum Brand-schutz. Erneuert wird zudem ein Teil der Pflasterung

Freie Fahrt

Seit Oktober sind zwischen Inns-bruck und Brenner wieder beide Bahngleise befahrbar. Die ÖBB, Ös-terreichs größter Mobilitätsdienst-leister, hatte ab Mitte Juni eine dreimonatige Generalsanierung der Bahntrasse anberaumt. Über 57 km Schienen, 46.000 Bahn-schwellen und bis zu 130.000 Ton-nen Gleisschotter und Baumaterial werden insgesamt verarbeitet. Er-neuert wurde u. a. die Vikarbach- und die Sillbrücke, sicherheits-technisch verbessert der Staffla-cher- und der Jodokertunnel. Bis Ende Oktober laufen die Auf-räumungs- und Restarbeiten, großteils nachts. Der Bahnverkehr werde laut ÖBB aber nicht mehr behindert.

„Herzensanliegen“

„Ihr Kreislauf liegt uns am Herzen“, kommuniziert das Unternehmen SITA Bayern der Welt. Warum es dann schon seit einigen Jahren seinen LKW-Container auf dem Parkplatz herumstehen lässt, ist eine andere Frage. „Zumindest ist er in guter Gesellschaft, neben der LKW-Ladung Papier und dem ausrangierten Campingwagen“, meint eine Erker-Leserin. Sie hat uns diesen Schnappschuss in der Redaktion vorbeigebracht.

Neue Tanks

auf dem Platz. Die Investitionen kosten rund 2,7 Mil-lionen Euro.

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Der Bau der neuen Brennerbahn und die bestmögliche Verbes-

serung der Situation auf der Be-standsstrecke zwischen München und Verona sind die Ziele, für die

sich die Aktionsgemeinschaft Bren-nerbahn (AGB) einsetzt. Die fünf

Länder und Handelskammern zwi-schen Bayern und Verona sind in

der AGB vertreten, den Vorsitz führt derzeit Südtirol.

Die AGB zeigte sich auf einer un-längst in Bozen stattgefundenen Ta-gung erfreut über den Be-richt aus Bayern, dass das Ressortabkommen zwischen Deutschland und Österreich zur gemeinsamen Trassen-findung unterzeichnet wur-de und jetzt mit den konkre-ten Arbeiten zur Zulaufstre-cke von München nach Rad-feld/ Kundl begonnen wer-den könne.Auf der Neubaustrecke im Tiroler Un-terinntal finden derzeit Testfahrten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h statt. Für die 40 Kilometer benötigt man dafür jetzt nur mehr zwölf Minuten. Im Oktober wird die Betriebsbewilligung eingereicht, da-mit ab Anfang Dezember die Strecke in Betrieb genommen werden kann.Für den Brennerbasistunnel, so die beiden Geschäftsführer Konrad Berg-meister und Raffaele Zurlo, seien der-zeit in Österreich alle Baustellen aktiv, in Südtirol werde in Mauls und Aicha gearbeitet. Bisher wurden mehr als 22 der insgesamt rund 200 unterirdi-

schen Tunnelkilometer gebaut. Auch mit den Hauptröhren wurde auf italie- nischer Seite begonnen.Virna Bussadori vom Land Südtirol erklärte, dass für die Zulaufstrecke Franzensfeste – Waidbruck bereits Probebohrungen gemacht würden und man in Kürze den CIPE-Beschluss für die Finanzierung des funktiona-len Bauloses 1 erwarte. Elisabetta Pellegrini von der Landesverwaltung Verona erklärte, dass bei der wichti-gen Anbindung des Verladeterminals Quadrante Europa große Fortschrit-

te gemacht worden seien. So sei es 2012 gelungen, ein Abkommen zwi-schen den italienischen Staatsbah-nen (RFI) und den lokalen Verwaltun-gen zur Trassenführung zu finden.Der ebenfalls anwesende italienische Regierungskommissar für den BBT, Mauro Fabris, erklärte, dass die italie-nische Regierung in Abstimmung mit der Europäischen Union und dem Partner Österreich für die notwen-dige Finanzierung des BBT und sei-ner südlichen Zulaufstrecken sorgen werde und alle diesbezüglichen Ab-kommen bisher eingehalten worden seien.

Arbeiten für neue Brennerbahn schreiten voran

Der sich zurzeit im Bau befindliche Tunnel zwischen Österreich und Ita-lien ist mit 55 Kilometern künftig der zweitlängste Tunnel der Welt.

Ergebnis Umfrage SeptemberFinden Sie es schade, dass Landeshauptmann Luis Durnwalder bei den Landtagswahlen 2013 nicht mehr kandidiert?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

ja

nein

egal

23 %

75 %

2 %

Die Oktober-Frage Thomas Egger zieht sich aus der Landespolitik zurück. Sollte er nochmals kandidieren?

ted - umfrage

8 erker oktober 12

aktuell

Vor kurzem haben die Grünen von Tirol und Südtirol – begleitet von Trompetenklängen, um sich mehr Gehör zu verschaffen – ih-

rem Ärger über den hässlichen Bahnhof Brenner Luft gemacht.

„So begrüßt man keine Gäste! Sei-en es die, die von Norden kom-mend nach Südtirol und weiter in den Süden reisen wollen, oder jene, die von Süden kommen und Tirol besuchen. Österreich und auch Südtirol haben viel Geld investiert, um Bahnhöfe zu re-novieren. Die Bahnhofskultur hat sich verbes-sert. Der Bahn-hof Brenner hingegen ist ein Schandfleck geblieben – he-runtergekom-men, ungastlich, nicht barrierefrei, wenig bis kein Service“, so der Co-Vorsitzende der Südtiroler Grünen und langjährige EU-Abgeordnete Sepp Kusstatscher.Dem stimmt der Verkehrssprecher der Tiroler Grünen, Georg Willi, vollinhaltlich zu und ergänzt: „Vie-le Menschen müssen am Brenner unter oft großem Zeitdruck Zugti-ckets kaufen, weil der grenzüber-schreitende Ticketverkauf wegen der Versäumnisse der italienischen Bahn und wegen der Einstellung des Verkaufs von Tickets für süd-wärts fahrende Regionalzüge durch die ÖBB noch immer nicht funktioniert. Es gibt keinen Kar-tenschalter, nur Automaten, wo sich viele Menschen nicht ausken-nen. Und es darf kein Automat für österreichische Tickets aufgestellt werden.“Internationale Züge müssten un-nötig lang warten, weil ihnen „Prü-gel vor die Räder“ gelegt werden,

betonen die beiden Grünen-Po-litiker: „So kann’s nicht weiterge-hen! Wir Grüne wollen rasch eine Renovierung und Modernisierung des Bahnhofs Brenner. Wir wollen ein ‚freundliches Tor‘ zwischen Sü-den und Norden – barrierefrei, ein-ladend und natürlich ausgestattet mit allen Servicefunktionen, die ein solcher Bahnhof braucht. Mit dem EU-Beitritt wurden am Bahn-hof Brenner Grenzbalken nicht ab-

gebaut, sondern sogar noch höher gezogen. Das ist antieuropäisch und kundenfeindlich. Wir brau-chen ein europäisches Denken im Bahnbereich und vollen Service für die Fahrgäste.“Auch wenn in erster Linie die Staatsbahnenbetreiber für den Bahnhof zuständig seien, so Kuss-tatscher, falle im Vergleich zum BBT (der noch weniger in die regio-nale Zuständigkeit fällt) doch auf, dass das Engagement unserer Po-litiker höchst unterschiedlich sei: einerseits größter Einsatz für den BBT, andererseits totale Interesse-losigkeit für den Bahnhof am Bren-ner. „Es ist sonderbar und unver-ständlich, warum es für das Pus-tertal und den Vinschgau so viel größere Bemühungen gibt – es sei den Menschen in diesen Tälern gegönnt – als für jene Täler an der Brenner-Linie, welche die größten Verkehrsbelastungen zu ertragen haben.“

Brenner

„So begrüßt man keine Gäste!“

Bahnhof Brenner: Grüne weisen auf untragbare Zustände hin und finden: „Ein Schandfleck, heruntergekommen und ungastlich.“

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200 Jahre Metzgerei FuchsAm 22. September konnte die Metzgerei Fuchs ein besonderes Jubi-läum feiern. 1812 ist Franz Fuchs, Urahn des heutigen Inhabers Hans Paul Fuchs, in die Gastwirtschaft zum Bären und den Metzgereibetrieb seines Schwiegervaters in Sterzing eingetreten. Die Metzgerei Fuchs in der Neustadt ist also 200 Jahre alt.

Die Gastwirtschaft zum schwarzen oder grauen Bä-ren, bereits 1589 urkundlich erwähnt, ist noch äl-ter. 1789 wurde der Johann Obwexer, Stadtmetz-ger und Ururururgroßvater von Hans Paul Fuchs, Eigentümer des Wirtshauses. Nach der Hochzeit seiner Tochter Maria mit Franz Fuchs (geb. 1785) übernahmen die jungen Eheleute 1812 die Wirt-schaft auf dem väterlichen Anwesen. Franz Fuchs war – wie bereits sein Schwiegervater und spä-

ter seine Nachkommen – Stadtmetzger, d.h. Päch-ter der von der Gemeinde verliehenen „Fleisch-bank“ bzw. „Stadtmetzbank“ von Sterzing. Nach seinem Tod im Jahre 1824 führten seine Witwe Maria, später sein Sohn Josef (geb. 1813) und sein Enkel Josef Eduard (geb. 1851) den Gasthof und

die Metzgerei weiter. Die Gastwirtschaft be-stand bis 1970 und wurde dann aufgelassen; die Metzgerei war zwischendurch verpachtet, bis Oskar Fuchs sie 1959 übernahm. 1996 haben seine Kin-der Hans Paul und Helga Fuchs die Metzge-rei übernommen.Es fügt sich, dass Hans Paul Fuchs am 22. September nicht nur das 200-jährige Beste-hen der Metzgerei, sondern auch seinen 50. Geburtstag feiern konnte. Dazu beglück-wünschten ihn Freunde, Kunden und Ge-schäftspartner auf das Herzlichste.

Maria Obexer 1790 – 1852

Josef Fuchs1851 – 1910

Das Haus Anfang des 20. Jhd. Im Vordergrund Mitgliederder Fam. Fuchs

... Metzgerei Fuchs

200 Jahre ...

erker oktober 12 9

Im Herbst veranstaltet der Kiwanis Club Sterzing-Wipptal die „1. Wipp-taler Zukunftsgespräche“. Bei die-ser öffentlichen Gesprächsreihe set-zen sich Experten und Publikum mit wirtschaftlichen Themen und Visio-nen rund um den Bezirk auseinan-der. Den Auftakt macht am 19. Oktober

in den mund gelegt I Thomas Egger, 5 Jahre im Landtag, Fritz Karl Messner, 17 Jahre BM von Sterzing

I muaß nit gian, durch deine Hil-fe! Du worsch jo ano 5 Johr Bür-germeister stott mir. Deswegen gilt für mi koane Mandatsbe-schränkung mehr! Hihihi!

5 Johr in Lond, sel isch genua! I geh freiwillig,und wenn geaschn du,

Fritz?

1. Wipptaler ZukunftsgesprächeKurt Matzler, Universitätsprofes-sor für Strategisches Management, Marketing und Tourismus an der Uni Innsbruck sowie wissenschaft-licher Leiter des Executive MBA-Programms am MCI Innsbruck. Der gebürtige Sterzinger, Partner einer Managementberatung, referiert über Innovation und Chancen für eine wirtschaftlich nachhaltige Zu-kunftsgestaltung des Wipptales. Anschließend ist das Publikum ein-geladen, Denkanstöße, Fragen und Ideen vorzubringen, um gemein-sam mit dem Vortragenden mög-liche Neuerungen im Wipptal her-auszukristallisieren. Eingeladen sind Wipptaler aus allen Berufsschich-ten, zumal jeder einzelne über die Zukunft des Bezirks, in dem er wirt-schaftet, arbeitet und wohnt, nach-denken sollte.Der Diskussionsabend mit Beginn um 19.30 Uhr findet in der Sterzin-ger Grundschule „Dr. Josef Ram-pold“ statt. Der Eintritt ist kostenlos, freiwillige Spenden gehen an den Kiwanis Club, um Kinder im Wipptal karitativ zu unterstützen. Die Wipp-taler Zukunftsgespräche sind künf-tig jedes Jahr im Herbst geplant.

Kurt Matzler: referiert am 19. Oktober in Sterzing

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politik

Erker: Herr Egger, Ihr Schnurrbart ist ab. Thomas Egger: (lacht) Mein Schnurr-bart ist weg und hie und da wieder da.

Trotzdem ein erstes Anzei-chen für einen neuen Lebensab-schnitt? 2013 steigen Sie aus der Politik aus. Veränderungen passieren andau-ernd – unabhängig von meinem Schnurrbart. Aber es stimmt, 2013 ist Schluss. In einem Jahr werde ich wieder in mein Immobilienbüro in Sterzing zurückkehren.

Warum?Erstens soll man aufhören, solange es noch Spaß macht. Zweitens rei-chen 20 Jahre Politik – obwohl mir die Parteispitze grundsätzlich die Bereitschaft bekundet hat, weiter-zumachen. Das Mandat im Landtag war fast eine kleine Krönung meiner politischen Laufbahn. Nicht vielen Wipptalern ist es gelungen, in den Landtag einzuziehen. Ich hatte bei den Wahlen immer Glück und ein Top-Ergebnis erzielt. Deswegen bin ich meinen Wählern auch zutiefst dankbar für das mir immer wieder geschenkte Vertrauen.

Berufspolitiker, sagen Sie, woll-ten sie nie werden.Das war nie ein Wunsch von mir. Manchmal fällt es mir auch schwer, mit dem Image der Politik umzuge-hen. Der Volksmeinung nach sind alle Politiker unfähig, Gauner und Sesselkleber. Mir tut es menschlich oft weh, wenn alle Politiker in einen Topf geworfen werden. Es mag Gau-ner, Sesselkleber und einen fürch-terlichen Filz geben, aber ich habe mich nie dazugezählt. Das war viel-leicht mit ein Grund für meine Ent-scheidung.

Thomas Egger, 52, saß 15 Jahre lang im Gemeinderat von Sterzing, zehn

davon als Gemeindereferent und Vizebürgermeister und fünf als Bürgermeis-

ter. 2005 zog er sich freiwillig aus der Gemeindepolitik zurück und beende-

te die SVP-Mitgliedschaft. 2008 schaffte er mit 4.171 Vorzugsstimmen für die

Freiheitlichen den Einzug in den Landtag. Wegen Auseinandersetzungen mit

der damaligen Generalsekretärin und heutigen Obfrau der Freiheitlichen, Ulli

Mair, legte er im Juli 2010 das Amt als Bezirkssprecher der Freiheitlichen nie-

der. Mit Ablauf dieser Legislatur im Herbst 2013 wird Egger auch seine politi-

sche Karriere im Landtag beenden.

Ein roter Blauer gehtThomas Egger, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen, wird bei den nächsten Landtagswahlen im Herbst 2013 nicht mehr kandidieren. Egger über seine Entscheidung, seine Zukunft und die Pläne der Partei.

Fotos: Martin Schaller

erker oktober 12 11

Ziehen Sie sich jetzt komplett aus dem politischen Geschehen zu-rück?Im verbleibenden Jahr werde ich selbstverständlich nach bestem Wissen und Gewissen weiterarbei-ten und die Funktionäre im Bezirk, die immer hinter mir gestanden sind, mit Rat und Tat unterstützen. Wenn mein Rat gefragt ist, stehe ich ihnen weiterhin gerne zur Verfügung. Ich wer-de aber kein politisches Amt – weder eine Partei-funktion noch ein Man-dat – anstreben. Man soll niemals nie sagen, aber momentan kann ich es mir nicht vorstellen.

Keine Ambitionen, wieder Bür-germeister von Sterzing zu wer-den?Aufgewärmte Suppen mag ich nicht. Ich bin 2005 mit einem sehr guten Verhältnis zum Gemeinde-personal aus dem Gemeindeamt geschieden. Insofern wäre es eine positive Rückkehr. Ich glaube aber, dass eine Kandidatur nicht förder-lich wäre.

Warum sind Sie damals nicht ein zweites Mal gegen Fritz Karl Messner angetreten? Mein Vorgänger Fritz Karl Messner wollte unbedingt wieder ins Bürger-meisteramt zurück. Der damalige SVP-interne Krampf und Kampf ha-ben mich dazu gebracht, nur noch dann anzutreten, wenn es zwei ge-trennte Listen gibt. Ich konnte und wollte mit einigen Leuten nicht mehr, Leute, die ich immer unter-stützt habe und die mir plötzlich in den Rücken gefallen sind. Als im Koordinierungsausschuss die von mir vorgeschlagenen beiden Lis-ten nicht genehmigt worden sind,

aber aus Jux und Tollerei noch von drei oder mehr Listen geredet wor-den ist, habe ich gesagt: Dieses Af-fentheater mache ich nicht mit. Ich trete nicht mehr an. Schon damals habe ich gesagt, dass ich an keinem Sessel klebe.

Sie liebäugeln als Jurist auch nicht mit einer Kandidatur bei

den Parla-mentswah-len?Diese Frage erübrigt sich wohl. Selbst-

verständlich denke ich nicht daran, im Frühjahr in irgendeinen Wahl-kampf zu ziehen.

Sie gelten als gewiefter Polit-fuchs. Von der SVP-Arbeitneh-merbewegung kommend und dann fünf Jahre lang als SVP-Bür-germeister von Sterzing haben Sie die Gunst der Stunde genutzt und sind 2008 aufs Freiheitliche Pferd a u f g e s p r u n g e n . Ein radikaler Wech-sel: Die Arbeitneh-mer sind eher links von der Mit-te angesiedelt, die Freiheitlichen rechts von der Mitte. Meine Anliegen sind auch nach dem Wechsel dieselben geblieben. In dem Sinne bin ich – wenn man es so sagen darf – ein roter Blauer.

Nach wie vor?Nach wie vor. Es gibt Freiheitliche Kollegen, die der Volkstumspolitik, Wirtschaftspolitik – oder wie ich – der Sozialpolitik näher stehen. Bei-spiel Krankenhaus Sterzing: Die ers-ten schriftlichen Vorschläge zur so genannten Klinischen Reform, die Generaldirektor Andreas Fabi aus-

gearbeitet hatte, habe ich über die „Neue Südtiroler Tageszeitung„ rechtzeitig öffentlich gemacht. Da-raufhin musste der Sanitätsbe-trieb öffentlich zurückrudern. Un-ser Krankenhaus wäre laut diesem Vorschlag zu einer erweiterten Ers-te-Hilfe- und Pflegestation verkom-men. Beispiel Bausparen: Der Geset-zesvorschlag, endlich das Bauspa-ren konkret umzusetzen, stammt von mir. SVP-Abgeordnete Veroni-ka Stirner Brantsch hat ihn mitun-terschrieben, sonst hätte ich ihn nicht durchgebracht. Ich bin nicht der Typ, der sich immer nach vor-ne drängt, aber für einen Oppositi-onspolitiker konnte ich im Sozialbe-reich deutliche Akzente setzen.

War Ihre bisherige Arbeit im Landtag so, wie Sie es sich vorge-stellt haben?Eigentlich schon. Durch meine Er-fahrung als Gemeindeverwalter konnte ich ungefähr erahnen, was

auf mich zukommt. Groß war die Um-stellung von der Re-gierungsarbeit auf Ortsebene auf die

Oppositionsarbeit im Landtag. Ich war es gewohnt, Ideen umzusetzen. Im Landtag besteht meine Arbeit darin, Vorschläge zu machen, die von der SVP allerdings fast immer abgelehnt werden, und, falls not-wendig, Kritik zu üben. Das ist die Rolle der Opposition und diese Rol-le ist in Südtirol besonders wichtig.

Anfangs hatten Sie bei den Frei-heitlichen Ihre Schwierigkeiten. Pius Leitner sagte damals dem Er-ker: „Ich wünsche mir, dass Tho-mas die Hand ergreift, die ihm Ulli ausstreckt.“ Ich bin Pius Leitner und Ulli Mair

politik

Bezirk: „Verständnis und Enttäuschung“

Freiheitlichen-Bezirkssprecher Hanspe-ter Schwitzer kann Eggers Entscheidung verstehen: „Weil ich seine Beweggründe sehr gut kenne.“ Enttäuscht sei er aber auch. „Wir haben im Bezirk gehofft, dass seine Entscheidung anders ausfallen wird.“ Im Wipptal soll die Arbeit nun wei-terlaufen wie bisher. „Wir werden die Si-tuation analysieren und zum gegebenen Zeitpunkt Entscheidungen des Bezirksra-tes bekannt geben“, so Schwitzer. Ob die Freiheitlichen einen Kandidaten ins Ren-nen um einen Sitz im Landtag schicken, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten.

„Man soll niemals nie sagen, aber momentan kann ich

mir eine Rückkehr in die Poli-tik nicht vorstellen.“

„Wer gegen eine starke Opposition ist, ist ge-

gen die Demokratie.“

sehr dankbar dafür, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, 2008 auf einer durchaus chancenreichen Liste für den Landtag zu kandidie-ren. Das ist keine Selbstverständ-lichkeit. Ich verheimliche aber auch nicht, dass es Divergenzen gegeben hat, vor allem zwischen Ulli Mair und meiner Wenigkeit.

Warum?Wir haben offensichtlich nicht die gleiche Wellenlänge. Das mache ich weder ihr noch mir zum Vorwurf. Die mahnenden Worte des damali-gen Obmannes Pius Leitner waren sicherlich angebracht und notwen-dig. Wir haben uns darauf zu be-schränken, für die Bürger zu arbei-ten, unseren Auftrag so gut es geht

12 erker oktober 12

Erker: Herr Leitner, wie haben Sie die Entscheidung von Thomas Egger aufgenommen?Pius Leitner: Die Entscheidung fiel für alle zum richtigen Zeit-punkt. Sowohl die Bezirksgruppe als auch das Parteipräsidi-um brauchen Planungssicherheit.

Waren Sie überrascht, enttäuscht ...?Diese Entscheidung hat sich abgezeichnet, weshalb ich nicht besonders überrascht war. Enttäuscht war ich, als Thomas Eg-ger unmittelbar nach den Gemeinderatswahlen im Jahr 2010 als Bezirkssprecher zurückgetreten ist.

Hätten Sie Eggers Namen wieder gerne auf der Kandi-datenliste der Freiheitlichen gesehen? Thomas Egger war bei den letzten Landtagswahlen sicher ein Gewinn für die Freiheitlichen. Er hat auch eine sehr gute Landtagsarbeit gemacht, wofür ihm zu danken ist. Die Ein-gliederung in die Partei wollte hingegen nicht so recht gelin-gen. Gründe dafür gibt es sicher mehrere, aber es bringt nie-mandem etwas, jetzt noch lange „nachzukarten“.

Es gab Differenzen zwischen Egger und Obfrau Ulli Mair. In letzter

Zeit schienen sich die Wogen etwas geglättet zu haben.Wenn eine Landtagsfraktion von zwei auf fünf Mitglieder an-wächst, sind Reibungsflächen

wohl normal. Es kommt darauf an, wie man Differenzen austrägt,

und es kommt auf die Bereitschaft an,

sich einzuordnen

– nicht unterzuordnen. Damit hatte Egger, der ja den Wech-sel vom Regierungspolitiker zum Oppositionspolitiker vollzie-hen musste, seine Probleme. Wenn es zwischen Ulli Mair und Thomas Egger persönliche Differenzen gab, dann war es die Verantwortung von beiden, diese im Interesse der Partei zu beseitigen. Schließlich haben wir alle zu einem vernünftigen „modus vivendi“ gefunden, der die Schlagkraft der Fraktion garantiert. Man muss sich nicht „lieben“, alle müssen aber im Sinne des Wählerauftrages zusammenstehen.

„Die Eingliederung in die Partei wollte Thomas Egger nicht so recht gelingen.“

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Frei-heitlichen-Fraktion im Bezirk? Diese Zusammenarbeit funktioniert insgesamt sehr gut. Der neue Bezirksobmann Hanspeter Schwitzer nimmt seine Auf-gabe sehr ernst und arbeitet im Landesparteivorstand fleißig mit. Es gibt einen regen Gedankenaustausch zwischen den Gemeinderäten des Wipptales, die von Thomas Egger zudem gut betreut werden. Sofern die anderen Landtagsabgeordne-ten angefordert werden oder ihr Rat gewünscht ist, stehen sie gerne zur Verfügung. Es wäre wünschenswert, wenn sich unsere Amtsträger ein wenig vom klassischen Bezirksdenken verabschieden würden. Dieses wird von außen als Abschot-tung empfunden. Ich darf anmerken, dass mir persönlich die Belange des Wipptales sehr am Herzen liegen, habe ich doch 17 Jahre in Franzensfeste gearbeitet – und schließlich ist mein Vater in Ritzail auf die Welt gekommen.

Im Gemeinderat von Brenner sind die Freiheitlichen untereinander gespalten. Josef Teissl ist gar aus der Partei ausgetreten. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

In der Gemeinde Brenner hat es vorgezogene Gemeinderats-wahlen gegeben und die Liste der Freiheitlichen wurde mehr oder weniger im Eiltempo erstellt. Der Start war ausgespro-chen gut, aber leider haben dann nicht alle gut zusammen-gefunden und es hat in Folge auch persönliche Differenzen gegeben. Josef Teissl hat sicher wesentlich zum Erfolg der Freiheitlichen beigetragen, allerdings traten sehr bald große Gegensätze auf, die zu einer Trennung geführt haben. Scha-de, das ist aber wohl Teil unseres Wachstumsprozesses.

„Die Freiheitlichen in Sterzing machen eine gute Arbeit, der Kontakt zur Basis scheint mir jedoch ausbaufähig zu sein.“

In Sterzing gibt es noch immer keine Ortsgruppe der Freiheitlichen. Woran scheitert es?Das müssen Sie die Verantwortungsträger der Freiheitlichen von Sterzing fragen. Ich kann es nicht erklären, weil wir Ab-geordnete immer wieder Zustimmung für unsere Politik er-fahren und um Rat gefragt werden. Die Ratsfraktion der Frei-heitlichen in Sterzing macht eine gute Arbeit, der Kontakt zur Basis scheint mir jedoch ausbaufähig zu sein.

Gibt es Ihrer Meinung nach einen aussichtsreichen Freiheitlichen-Landtagskandidaten für das Wipptal? Darum werden wir uns sicher bemühen. Wir Freiheitlichen sind im Wipptal traditionell stark und wir werden das Feld si-cher nicht der SVP überlassen. Vergessen wir nicht, dass der-zeit das Wipptal nur dank der Freiheitlichen im Landtag ver-treten ist.

Interview: rb

zu erfüllen, die persönlichen Un-stimmigkeiten, die schlussendlich auch nicht so gravierend sind, hin-ten anzustellen und das Gemeinsa-me, das bei weitem überwiegt, vor-anzustellen.

Den Freiheitlichen wirft man im-mer wieder Populismus vor. Zu Recht?Populismus in der Politik ist all-gegenwärtig, aber in allen Par-teien gleichermaßen. Natürlich

muss die Opposition manchmal zu scharfen Tönen greifen, da-mit sie überhaupt Gehör findet. Die Mehrheitspartei betreibt eine andere Art von Populismus: Sie hat die Macht, das Geld (auch für

Wahlzuckerlen) und kann ihr Tun medial bestens verkaufen. Solan-ge wir alle um die Gunst der Wäh-ler kämpfen, versuchen wir uns – leider – allesamt besser darzustel-len, als wir sind.

„War nicht besonders überrascht“Thomas Egger kehrt der Politik den Rücken. Der Erker hat bei Pius Leitner, Fraktionssprecher der Freiheitlichen im Landtag, nach-gefragt, wie die Parteizentrale in Bozen darauf reagiert hat.

„Die SVP hat vermehrt an Zustimmung verloren. Manchmal ist ihr auch die

Opposition behilflich, die sich untereinander nicht ganz grün ist.“

erker oktober 12 13

politik

Jüngsten Polit-Umfragen zufolge hat die SVP in der Wählergunst letzthin wieder zugelegt. Man spricht den Oppositionsparteien und somit auch Ihrer Partei die wirtschaftliche Kompetenz ab, um das Land dann letzten Endes auch gut zu verwalten.Die Oppositionsparteien in Südti-rol haben es schwer. In jedem ande-ren demokratischen Land wechselt die Regierungsbank. Mal siegen die Roten, mal die Schwarzen, Grünen, Blauen ... Dadurch können sich alle Vertreter von Parteien profilieren, ob als Sozial-, Wirtschafts-, Finanz- oder Außenpolitiker. In Südtirol re-giert seit dem Zweiten Weltkrieg dieselbe Partei, mit einer absoluten Mehrheit in fast allen Gemeinden und im Land sowieso. Wie soll es der Opposition da möglich sein, sich zu profilieren? Kollege Roland Tinkhau-ser profiliert sich in der Wirtschafts-politik so gut es geht. Er bringt Vor-schläge ein, diskutiert mit. Doch die Vorschläge werden zumeist abge-lehnt, und sind sie noch so gut. Ge-legentlich präsentiert die SVP die Vorschläge ein halbes Jahr später in leicht abgeänderter Version als ei-

genen Vorschlag. Es ist dies das trau-rige Leid der Op-position.

Die SVP hat in dieser Legislatur Imagekratzer ab-bekommen. Wer-den sich Laimers Rücktritt und die Aufdeckung des SEL-Sumpfes auf das Wahler-

gebnis niederschlagen oder hat die Bevölkerung das bis dorthin längst vergessen?In Punkto SEL-Affäre kann die Op-position – in diesem Fall Kollege Tinkhauser und meine Wenigkeit – stolz sein, ihrer Kontrollpflicht zur Gänze nachgekommen zu sein. Dass die Treuhandgesellschaften und die Affäre „Stein an Stein“ unter die Lupe genommen worden sind, kam aufgrund unseres Gesetzesvor-schlages und unserer Eingabe bei der Staatsanwaltschaft zustande. Es ist eine Genugtuung, als kleiner Oppositionspolitiker aus dem klei-nen Wipptal maßgeblich an besag-ter Aufdeckung beteiligt gewesen zu sein. Natürlich hat dabei die SVP eine Schramme erlitten, auch wenn die angeklagten Herren bis zur Ur-teilsverkündung als unschuldig zu gelten haben. Der Gesetzesentwurf zur direkten Demokratie wird der Sammelpar-tei vielleicht die nächste Schramme beifügen, da diese eine recht un-glückliche, bürgerferne Lösung vor-schlägt. Das im Gesetzentwurf der SVP vorgesehene Beteiligungsquo-rum ist derart hoch, dass schon fast

von einer Verhinderung der direk-ten Demokratie gesprochen wer-den kann.Die SVP hat vermehrt an Zustim-mung verloren. Manchmal ist ihr aber auch die Opposition behilflich, die sich untereinander nicht ganz grün ist. Auch das ist ein Umstand, warum die Mehrheitspartei immer noch an der Macht ist – trotz ihrer vielen begangenen Fehler und des „Systems Südtirol“, in dem einiges aufzuräumen ist.

Wie viele Mandate streben die Freiheitlichen 2013 an? Zurzeit sagt man uns ein Mandat als Zugewinn voraus. Umfragen aber soll man nie zu ernst nehmen. Was zählt, ist das Wahlergebnis. Die fünf Mandate zu halten, wäre eine schö-ne Bestätigung für unsere Arbeit. Auch wenn wir natürlich sehen, dass die SVP uns als Hauptfeind auserkoren hat.

Hauptfeind?Ja. Eva Klotz verharrt seit 30 Jah-ren mit ihrer Ein- oder Zweiperso-nenfraktion im Eck der Selbstbe-stimmung. Auch die multikulturel-len Grünen kommen nicht recht vom Fleck, zudem wird Hans Heiss die Politik verlassen. Die Freiheitli-chen brechen in Wählerpotentiale ein, wo andere Oppositionspartei-en sich schwer tun. Insofern wird in nächster Zeit einiges auf uns zu-kommen, von Seiten der Mehrheits-partei, aber auch von einigen SVP-freundlichen Medien.

Geben Sie den Piraten eine Chan-ce?Wenn sie so weitermachen wie bis-

her, haben sie keine Chance, ernst genommen zu werden. Ihre ersten Aussagen sind eher humorvoll zu nehmen. Aber ich möchte ihnen zu-gute halten, dass sie vielleicht noch nicht viel politische Erfahrung ha-ben, und möchte ihnen nichts an Fähigkeiten und Kompetenz ab-sprechen.

Wie arbeiten die Freiheitlichen-Funktionäre und Gemeinderäte im Bezirk?Unsere Gemeinderäte und Funktionä-re gewinnen Monat für Monat an Er-fahrung und die Bürger erkennen zu-nehmend, dass es auch auf Ortsebene eine Kontrolle der Macht braucht. Wer gegen eine starke Opposition ist, ist gegen die Demokratie.

Wer wird Ihrer Meinung nach der nächste Landeshauptmann?Kein Nachfolger wird ein ähnliches Arbeitspensum, Auftreten und eine derartige Machtfülle in sich verei-nen wie unser derzeitiger Landes-hauptmann Luis Durnwalder. Als Mensch schätze ich ihn sehr, ob-wohl er das System Südtirol be-gründet hat. Mein Wunschkandidat wäre Pius Leitner. Effektiv aussichts-reichster Kandidat – sofern kein „Überraschungsstern“ auftaucht – ist für mich Soziallandesrat Richard Theiner, obwohl sich dieser bis jetzt noch vornehm zurückhält. Es wäre nicht schlecht, wenn ein Sozialpo-litiker die erste Position im Lande einnimmt und nicht schon wieder ein Wirtschaftsvertreter. Ich glaube, Theiner ist in der Partei schon so ge-festigt, dass er die Möglichkeit zur chancenreichen Kandidatur hätte.

Interview: rb

14 erker oktober 12

Rund 10.500 Zweitwohnun-gen für touristische Zwecke gab es im Jahr 2006 in Süd-

tirol. Ausmaße wie in der Schweiz oder in den franzö-

sischen Savoyeralpen nimmt dieses Phänomen hierzulande noch nicht an. Dennoch ist es

bedenklich, wenn es in Touris-mushochburgen wie Corva-

ra und Welschnofen deutlich mehr Zweit- als Erstwohnsitze gibt. Die Positionen zu diesem

Thema könnten unterschied-licher nicht sein – die Erwar-

tungen an das neue Raumord-nungsgesetz ebenfalls.

In den Gemeinden klingeln indes die Kassen: Sie wen-

den bei touristisch genutzten Zweitwohnungen den vollen

Hebesatz an.

„Alles kein Problem“, beschwichtigt die Südtiroler Maklervereinigung. „Das Thema wird von der Südtiroler Politik und von einigen Medien un-verhältnismäßig aufgeschaukelt.“ Der Rückgang der Zahl der Zweit-wohnungen und die gleichzeitige Zunahme bei den Erstwohnungen würden beweisen, dass sich der Südtiroler Wohnungsmarkt im Un-terschied zum restlichen Staatsge-biet positiv entwickle.Nach einer Studie des Landessta-tistikamtes ASTAT wurden zum 31. Dezember 2006 in Südtirol 10.526 touristisch genutzte Zweitwoh-nungen mit einer durchschnittli-chen Größe von rund 64 Quadrat-metern gezählt. Diese verteilen sich ungleichmäßig auf fast alle Gemeinden des Landes. Die höchs-te Zahl an solchen Zweitwohnun-gen konzentriert sich auf die öst-liche Landeshälfte, vor allem auf das Dolomitengebiet. Die meisten Gemeinden in diesem Gebiet wei-sen einen Konzentrationsindex – er ergibt sich aus dem Verhältnis zwi-schen Zweitwohnungen und stän-dig bewohnten Wohnungen eines bestimmten Gebietes – von über

zehn auf. Werte größer als 100, wie sie etwa in Welschnofen und Cor-vara vorkommen, bedeuten, dass es mehr Zweitwohnungen als stän-dig bewohnte Wohnungen gibt. In einigen Grenzgemeinden wie Stilfs, Schnals und Brenner, aber auch in Hafling ist ebenfalls eine erhöhte Konzentration von Zweitwohnun-gen feststellbar. Im Wipptal ist – mit Ausnahme eben der Gemeinde Brenner, wo 205 Zweitwohnungen im Besitz von Touristen 603 Erstwohnungen gegenüberstehen – die derzeitige Situation nicht wirklich besorgnis-erregend und mit anderen Gegen-den Südtirols nicht zu vergleichen. Den Abkühlung suchenden Som-merfrischlern bläst hier der kal-te Nordwind wohl allzu forsch um die Nase. Dennoch: Ganz links lie-

gengelassen kann das Thema auch hier nicht werden. So gibt es in der Gemeinde Sterzing 2.107 Erstwoh-nungen und 314 touristisch ge-nutzte Zweitwohnungen. In Pfitsch kommen auf 714 Erstwohnungen 101 touristische Zweitwohnun-gen, in Ratschings sind es 63 auf 1.586 (Stand: September 2012). Je südlicher die Gemeinde im Wipp-tal liegt, desto weniger ist sie als Zweitwohnsitz begehrt: In Freien-feld entfallen auf 646 Erstwohnun-gen 18 Zweitwohnungen im Besitz von Auswärtigen, Franzensfeste hingegen ist eine Insel der seligen einheimischen Wohnungsbesit-zer, die diese Probleme wie zwölf weitere Südtiroler Gemeinden nur vom Hörensagen kennt.Insgesamt kann – entgegen den Beteuerungen der Maklervereini-

gung – wipptalweit ein doch deut-licher Zuwachs der touristisch ge-nutzten Zweitwohnungen fest-gestellt werden. Waren es im Jahr 2006 laut ASTAT noch 582 Woh-nungen, ist deren Anzahl bis 2012 auf 701 gestiegen. Zunahmen gab es – mit Ausnahme von Franzens-feste – in allen Gemeinden des Be-zirkes. Während diese in Ratschings mit einer Wohnung mehr als noch 2006 nicht ins Gewicht fällt, gab es in anderen Gemeinden durchaus größere Veränderungen. In Ster-zing ist ein Zuwachs von 56 Zweit-wohnungen für touristische Zwe-cke zu verzeichnen, in Pfitsch von 36 und in Brenner von insgesamt 18; in Freienfeld sind in den ver-gangenen sieben Jahren zwar nur acht solcher Wohnungen dazuge-kommen, der Zuwachs liegt jedoch bei ganzen 80 Prozent.

Besitzer vorwiegend aus Italien

2006 gehörte der Großteil der tou-ristisch genutzten Zweitwohnun-gen in Südtirol italienischen Staats-bürgern (78,1 %), davon rund ein Drittel Südtirolern. 19 Prozent der Zweitwohnungsbesitzer kamen aus Deutschland, die restlichen 2,8

Erstwohnungen Zweit- wohnungen

Davon touristisch genutzt

Veränderung seit 2006

Ratschings 1.586 525 63 +1Pfitsch 714 578 101 +36Brenner 603 440 205 +18Freienfeld 646 383 18 +8Franzensfeste 235 206 -- ±0Sterzing 2.107 2.809 314 +56Wipptal 5.891 4.941 701 +119

Stand: September 2012; Angaben: Steuerämter der Gemeinden

Gehen Südtirols Dörfer fremd?Touristisch genutzte Zweitwohnungen immer noch im Trend/ Forderungen an neues Raumordnungsgesetz/ Lukrative IMU-Einnahmen

In Sterzing ist die Zahl der touristisch genutzten Zweitwohnungen seit 2006 um 56 gestiegen.

gesellschaft

erker oktober 12 15

Prozent verteilten sich auf Öster-reich, die Schweiz und andere Län-der.Im Wipptal war diese Verteilung im Jahr 2006 nur in der Gemeinde Brenner zu beobachten, wo 71,1 Prozent der 187 Zweitwohnungs-besitzer aus Italien kamen, davon 23,0 Prozent aus Südtirol. In Ster-zing hingegen gehörten satte 91,1 Prozent der 258 Zweitwohnungen italienischen Staatsbürgern. Auch in Ratschings (69,4 %) und Pfitsch (73,8 %) waren die Zweitwohnun-gen fest in italienischer Hand, wo-bei hier auch eine höhere Präsenz von Bundesdeutschen festzustel-len war. Diese besaßen in Freien-feld die Hälfte der zehn vorhande-nen Zweitwohnungen. Franzens-feste kennt das Problem nicht: Dort gab und gibt es im gesamten Gemeindegebiet keine touristisch genutzte Zweitwohnung. Interes-santes Detail: Im Jahr 2006 haben Bürger aus allen Regionen Italiens – mit Ausnahme von Basilicata – mindestens eine Ferienwohnung in Südtirol besessen.Dass sich in den meisten Gemein-den des Landes, vorwiegend im Hochpustertal und im Dolomiten-gebiet, zahlreiche Ortsfremde nie-derlassen, wird durch das aktuelle Raumordnungsgesetz ermöglicht. Die Auswirkungen dieser Entwick-lung sind mancherorts mehr als deutlich zu spüren. Die Immobili-enpreise steigen, die Bauspekula-tion nimmt zu. Auch für den Tou-rismus sind Zweitwohnungen we-niger lukrativ als Hotelbetten, von den Belastungen des Orts- und Landschaftsbildes ganz zu schwei-gen. Neben den wirtschaftlichen Konsequenzen werden besonders betroffene Ortschaften aber auch in ihrer sozio-kulturellen Struktur nachhaltig verändert. Die nur spo-radisch anwesenden Besitzer der Zweitwohnungen integrieren sich kaum in das soziale Gefüge einer Ortschaft, tragen das kulturelle Le-ben der Dorfgemeinschaft nicht mit.

Wann kommt neues Raumord-nungsgesetz?

Dass sich der Standpunkt der Mak-lervereinigung zu dieser Thematik weit von dem jener entfernt, die nicht vom lukrativen Wohnungs-

markt profitieren, verwundert wohl kaum.Der Südtiroler Heimatpflegever-band etwa sieht die Problematik natürlich aus einem ganz anderen Blickwinkel – und hat gleich eine Reihe von Forderungen formuliert, die sie der Landesregierung unter-breitet hat. Als wichtigste Maßnah-me sieht er die Einführung einer maximalen Obergrenze für touris-tische Zweitwohnungen, wie es etwa in Bundesland Tirol der Fall ist; dort wird die Anzahl der Frei-zeitwohnsitze auf höchstens acht Prozent je Gemeinde beschränkt – schließlich gibt es kein Recht auf einen Zweitwohnsitz. Touristisch genutzte Zweitwohnungen sollten deutlich höher besteuert, die Hür-den für die Erlassung von Ansäs-sigkeiten erhöht werden. Radikal auch die Forderung, die Verbands-präsident Peter Ortner bei der dies-jährigen Jahreshauptversamm-lung in Toblach formuliert hat: „In gewissen Gebieten sollen vorbeu-gend alle Wohnbauten samt dem Bestand – zumindest für einen ge-wissen Zeitraum – zu 100 Prozent konventioniert und damit den Ein-heimischen vorbehalten werden.“ Die Vorstellungen der Südtiroler Maklervereinigung sind da schon weit milder. „Es ist wichtig, bei der Formulierung des neuen Raum-ordnungsgesetzes auf die südtirol-weit gültigen Probleme einzuge-hen und das Privateigentum nicht nur mit Pflichten, sondern auch mit bestimmten Freiheiten auszu-statten“, so Herbert Aquin, Sekretär der Vereinigung. Den touristischen Gemeinden mit einer bedeuten-den Anzahl von Zweitwohnungen müsse es jedoch ermöglicht wer-den, den richtigen Ausgleich zum Wohl der Bevölkerung zu finden.Doch das neue Raumordnungsge-setz, das jenes aus dem Jahr 1998 ersetzen soll, lässt auf sich warten. Bereits im Juni dieses Jahres hat die Landesregierung zwei Fachleu-ten die Aufgabe übertragen, eine ausgearbeitete Studie, die im Sin-ne einer nachhaltigen Raumpla-nung die Verzahnung von Raum-ordnung und Landschaftsschutz vorsieht, in einen Gesetzentwurf zu kleiden. Eleonora Gallo, Direktorin im Landesamt für Planungs- und Baurecht, sowie Johanna Ebner, zuständig für die Rechtsangele-

genheiten im Verwaltungsamt für Landschaftsschutz des Landes, soll-ten innerhalb von zwei Monaten – also bis Mitte August – einen Ent-wurf des neuen Raumordnungsge-setzes vorlegen. Bis Drucklegung dieser Erker-Ausgabe – immerhin sind bis dahin dreieinhalb Monate vergangen – hatte sich noch nichts getan. Welchen Einfluss die mäch-tige Lobby der Bauwirtschaft auf das neue Gesetz nimmt, sei dahin-gestellt; ihre Freude über eine Ver-änderung der derzeit geltenden Bestimmungen im Sinne des Land-schaftsschutzes wird sich jedoch in Grenzen halten.Peter Ortner findet dazu klare Worte: „Wir brauchen endlich ein Raumordnungsgesetz, das die Zer-siedelung und Verhüttelung des ländlichen Raumes verhindert. Aus der Raum-Unordnung muss wieder eine Raum-Ordnung werden.“

Satte Einnahmen bei IMU

Wie lange das neue Raumord-nungsgesetz auch noch auf sich warten lässt – die bereits beste-henden touristisch genutzten Zweitwohnungen werden indes zu einer Geldquelle für Staat und Ge-meinden. Während zurzeit landauf landab um Freibeträge und Redu-zierungen der IMU gefeilscht wird – Stichtag ist der 31. Oktober –, wurde bei der ersten, im Juni fällig gewordenen Rate bei Zweitwoh-nungen mit dem vollen Hebesatz von 7,6 Promille, der den staatli-chen Bestimmungen entspricht, ordentlich zur Kasse gebeten. Dass dieser reduziert wird, ist wohl nicht anzunehmen – ganz im Gegenteil: Auch der Gemeindenverband rät per Rundschreiben an die Gemein-den, den Hebesatz bei Zweitwoh-nungen zu erhöhen, um dadurch größere Spielräume bei den Erst-wohnungen zu ermöglichen. Wie hoch die zweite IMU-Rate nun wirklich ausfallen wird, erfah-ren stolze Zweitwohnungsbesitzer spätestens in der besinnlichen Vor-weihnachtszeit, wenn ihnen wie-der ein Brief ihrer Gemeinde ins Haus flattert – der Stolz über ihren Besitz könnte ihnen angesichts des beigelegten Zahlscheines dann al-lerdings leicht vergehen.

Barbara Felizetti Sorg

16 erker oktober 12

Der Gemeinderat Sterzing hat im September die IMU-

Hebesätze festgelegt: Der Freibetrag für die Erstwoh-nung wurde dabei mit 250

Euro festgeschrieben. Über ein Jahr leerstehende Woh-nungen werden künftig im

Gegenzug mit 10,6 Promille besteuert.

Der Staat braucht Geld. Über die IMU, welche die bisherige lokale Immobiliensteuer ICI ersetzt, will die Regierung Monti frisches Geld in den maroden Staatssäckel des hochverschuldeten Landes spü-len. Italien ist derzeit mit 1,9 Billio- nen Euro bzw. mit über 120 Pro-

zent des Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Vor zehn Jahren lag die Schuldenlast noch bei 1,35 Bil-lionen Euro.„Wir sitzen und rechnen und den-ken“, so Bürgermeister Fritz Karl Messner bei der jüngsten Ratssit-zung. Die IMU, die fortan zu einem wesentlichen Teil an den Staat ab-geführt werden muss, bereitet den Gemeinden denn auch erhebli-ches Kopfzerbrechen. Darüber hin- aus, so Bürgermeister Messner, tritt das Land nämlich auch bei der Ge-meindenfinanzierung kürzer. So müssen Südtirols Gemeinden heu-er noch auf 66 Millionen Euro ver-zichten. Für Sterzing bedeutet dies ein Minus von rund 400.000 Euro.

Haben die Sterzinger Bürger bisher rund 1,2 Millionen Euro an ICI ge-zahlt, wird die IMU etwa 1,6 Millio-nen Euro ausmachen. Trotz dieses höheren Inkassos fehlen der Ge-meinde heuer aber rund 100.000 Euro, die anderswo gekürzt wer-den müssen. Im kommenden Jahr, so der Bürgermeister, könnten es sogar 300.000 Euro sein. Vere-na Debiasi vom Bürgerforum reg-te in diesem Zusammenhang eine Fraktionssprechersitzung an, in der man nach konkreten Einsparmög-lichkeiten suchen sollte.Man habe versucht, einen sozial verantwortbaren Weg zu finden, so Bürgermeister Messner. In diesem Sinn wurde denn auch der Freibe-

trag auf die Erstwoh-nung von 200 auf 250 Euro angehoben. Damit wollte man „trotz großer Schwierigkeiten“ ein Zeichen zur Entlastung der Famili-en setzen. Der Hebesatz für die Erstwohnung liegt bei vier Promille, für vermie-tete Zweitwohnungen bei 7,6 Pro-mille, während er für „Ferienwoh-nungen“ bzw. Wohnungen, die ein Jahr lang nicht vermietet werden, auf 10,6 Promille angehoben wur-de. Derzeit, so Messner, gebe es in Sterzing 314 solcher Wohneinhei-ten. Zwei Promille zahlen fortan Besitzer von landwirtschaftlichen Zusatzgebäuden, die beispielswei-se Urlaub auf dem Bauernhof an-

politik

Sterzing

Konsens bei IMU-VerordnungHohe Besteuerung leerstehender Wohnungen

PR

„Als wir Kathrin sahen, wussten wir: Das passt.“„Ein Kind vorübergehend in Pflege zu nehmen? Dieser Gedanke war mir zuerst total fremd“, beschreibt die 53-jährige Bettina ihre erste Reaktion, als ihr Le-bensgefährte Thomas sie fragte, ob sie sich das vorstellen könnte. Es kam an-ders: Seit eineinhalb Jahren lebt Kathrin als Pflegekind bei dem Paar, das selbst fünf erwachsene Kinder hat.

Denn Bettina las einen Aufruf in der Zeitung, dass dringend Pflegeeltern gesucht wurden. „Da sagte ich mir, dass wir helfen müssen.“ Es folgten mehrere Vorbereitungstreffen beim Sozialsprengel. Monate später rief eine Sozialassistentin an, dass für ein Mädchen eine Pflegefamilie gesucht wird. Es folgten die ersten Kontakte und Besuche. Es war Sympathie auf den ersten Blick und zwar von beiden Seiten: „Kathrin ist sofort auf uns zugegangen und wir wussten, das passt“, beschreibt Bettina das gegenseitige Kennenlernen.

Der Kontakt zur leiblichen Mutter, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um ihre kleine Tochter kümmern konnte, war hingegen anfangs nicht einfach. Es dauerte eini-ge Monate, bis sich zwischen den beiden Frauen ein vertrauensvolles Verhältnis entwickel-te. „Mittlerweile verstehen wir uns sehr gut“, so Bettina.Wie lange Kathrin bei ihren Pflegeeltern bleibt, ist noch unklar: „Kathrin gehört zu unserer Familie. Ich wünsche mir aber von Herzen, dass sie wieder ganz zu ihrer Mutter zurückkeh-ren kann“, betont Bettina.

Weitere Informationen erhalten Interessierte beim Sozialsprengel Wipptal, Brennerstraße 14/b, Sterzing, Tel. 726000, E-Mail [email protected] oder auf der Homepage der Abteilung Familie und Sozialwesen unter www.provinz.bz.it/sozialwesen.

erker oktober 12 17

politik

In Kürze

Das Unwetter von Anfang August hat in Sterzing rund eine Million Euro an Schä-den verursacht. Davon hat die Gemeinde für vordringliche Arbeiten bisher 215.000 Euro bezahlt, weshalb Umbuchungen im laufenden Haushalt notwendig wurden. Diesen hat der Gemeinderat einstim-mig zugestimmt. Bürgermeister Messner dankte in diesem Zusammenhang noch einmal den Feuerwehren und freiwilligen Einsatzkräften für ihre effiziente Hilfe.

Bei zwei Enthaltungen (Verena Debiasi, Bürgerforum; Valeria Casazza, Insieme per Vipiteno) genehmigt hat der Gemeinderat den Durchführungsplan zur Errichtung ei-nes Hotels im Parkweg am Nordpark.Bei zwei Gegenstimmen (Bürgerforum) verabschiedet haben die Räte den Durch-führungsplan zur Errichtung des neuen Skischulgebäudes samt Skiverleih an der Roßkopf-Bergstation.

Auf Anfrage von Davide Orfino (Zukunft Sterzing) teilte Bürgermeisterstellver-treter Markus Larch mit, dass die Aktion „Saubere Stadt“ fortgeführt werde.

IMU: Auf die Erstwohnung gewährt

der Gemeinderat Sterzing einen Freibetrag von

250 Euro.

Busparkplätze und Jugendversammlungen

In einem Beschlussantrag wollte Davide Orfino eine Widerrufung der vorübergehenden Ausweisung von Busparkplätzen in der Gänsba-cherstraße erwirken. Eine solche sei, so Verkehrsstadtrat Herbert Seeber, durch die Neuregelung am Untertorplatz notwendig ge-worden, hätte man dort ansonsten doch die Anfahrt der Linienbus-se verloren. Der Antrag wurde mit elf Stimmen bei sechs Enthaltun-

gen abgelehnt. In Zukunft, so Bür-germeister Messner, möchte man Stellflächen für Busse entlang der Hochstraße zwischen der Marco-nistraße und dem Haus „Dellago“ schaffen.Nicht anfreunden konnte sich der Gemeinderat auch mit Orfinos An-trag zur Abhaltung von öffentli-chen Versammlungen für Jugend-liche. Die Anregung, so SVP-Ge-meinderat für Jugendangelegen-heiten Daniel Seidner, sei im Prin-zip zwar gut, würde aber von den Jugendlichen wohl kaum wahrge-nommen, weshalb man hierfür ein anderes Forum finden sollte. Hein-rich Forer regte in diesem Zusam-menhang die Schaffung eines Ju-gendgemeinderates an.Einstimmig angenommen wurde hingegen Orfinos Antrag zur Auf-wertung des Alexander-Langer-Platzes in der Lahn. Im Zuge der Errichtung des italienischen Schul-zentrums soll dort auch der Platz neu gestaltet werden. Das Projekt zur Neugestaltung wird Architekt Siegfried Delueg ausarbeiten. lg

bieten, 4,6 Promille Privatzimmer-vermieter.Einen vergünstigten Hebesatz er-halten Senioren, die in ein Alten-heim übersiedeln und deren Woh-nung daher leer steht. Auf Antrag der Freiheitlichen-Ratsfraktion sol-len künftig auch Liegenschaften, in denen behinderte Personen woh-nen, eine steuerliche Begünsti-gung erhalten.Der Gemeinderat hat die Hebesät-ze nach langer, ausführlicher Dis-kussion einstimmig genehmigt.

18 erker oktober 12

Mit großer Mehrheit haben sich die Gemeinderäte von Pfitsch Ende August

gegen die Übernahme des Stromver-teilernetzes in der Gemeinde ausge-

sprochen. Zu vieles spreche dagegen – vor allem die roten Zahlen, die unterm

Strich übrig blieben.

Bis zum 31. August hatten die Gemeinden Zeit, ihr Interesse an der Übernahme des Stromver-teilernetzes zu bekunden. Während Ratschings und Sterzing den entsprechenden Beschluss bereits gefasst haben, war man sich in Pfitsch alles andere als einig. Bereits im Juni stand das Thema auf der Tagesordnung, wurde aber auf August vertagt. Wie eine Studie des Brixner Unternehmens Energy zeigt, sei die Übernah-me des Stromverteilernetzes kaum rentabel und mit enormen Kosten verbunden. Allein die Ablösesumme würde in etwa eine Million Euro betragen; die notwendige Potenzierung des Netzes von Wiesen bis Grube würde zwei Millionen Euro verschlingen. Alles in allem wä-ren über vier Millionen Euro vonnöten. „Das ist sehr viel Geld“, so Bürgermeister Johann Frei, „das die Gemeinde durchaus in andere Pro-jekte investieren möchte, zumal die Übernah-me für die Bürger keine finanziellen Vorteile bringt.“ Solange die Gemeinde nämlich nicht

selbst Strom produziert, kann sie auch keine verbilligten Strompreise anbieten. Zudem ver-fügt die Gemeinde über keine historische Ge-nossenschaft, die mit der Stromverteilung be-traut werden könnte.Das Abstimmungsergebnis bei der Gemeinde-ratssitzung Ende August war dann auch deut-lich: Elf Räte sprachen sich gegen eine Über-nahme aus, vier enthielten sich der Stimme. Schon einen Tag später dann neue Informatio-nen vom Gemeindenverband: Der Termin wer-de verschoben, da für die Übernahme ein Ge-meindebeschluss nicht genüge. Nun soll eine Revisionsgesellschaft zur Zertifizierung des Stromverteilernetzes beauftragt werden. Die Kosten dafür: 20.000 bis 40.000 Euro – und das pro Gemeinde.Am Ratsbeschluss ändert diese Tatsache nichts mehr. „Unsere Prioritäten sind derzeit ander-weitig gelagert“, so Bürgermeister Frei. „Vom Ausbau des Glasfasernetzes etwa profitieren unsere Bürger durchaus mehr.“

Anfragen der Freiheitlichen

Behandelt wurden zudem mehrere Anträge der Freiheitlichen-Räte Karl Volgger und Ma-ximilian Kasslatter. Eine Anfrage betraf die An-zahl der Erst- und Zweitwohnungen in der Ge-

pfitsch

In Kürze

Wasser und AbwasserMit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung geneh-migt wurde das Projekt für die Wiederinstand-setzung des Schmutzwasser-Sammelstranges und der Wasserleitung vom Speicher Loch bis zur Archerbrücke, die durch die verheerenden Unwetter zerstört worden sind. Die Arbeiten, die rund 2,4 Millionen Euro kosten, sollen so bald wie möglich ausgeschrieben werden.

DrassbergbachDiskutiert wurde auch die Verlegung des Drass-bergbaches, der eine ständige Bedrohung der Anwohner darstellt. Das Vorhaben sei nach Aus-kunft des Amtes für Wildbachverbauung durch-aus möglich, geklärt werden müsse noch die Fi-nanzierung.

HaushaltsänderungAufgrund von Mehreinnahmen – u. a. durch ei-nen Beitrag des Landes für die Unwetterschä-den und eine Kapitalzuweisung aus dem Rotati-onsfonds für die Verbesserung des Wasserspei-chers in Tulfer – wurde eine Haushaltsänderung in Höhe von rund 267.000 Euro mit 13 Ja-Stim-men und zwei Enthaltungen genehmigt. Diese Summe wird u. a. für die Beseitigung von Un-wetterschäden, einen Park- und einen Kinder-spielplatz in Flains sowie den Ankauf eines Rad-laders im Bauhof verwendet.

GefahrenzonenplanPfitsch hat wie die anderen Gemeinden des Wipptales noch keinen Gefahrenzonenplan. Dieser wird gemeinsam über die Bezirksge-meinschaft Wipptal ausgeschrieben, weil da-durch der Landesbeitrag höher ausfällt. Für Pfitsch wird der Plan im kommenden Jahr aus-gearbeitet.

WiedergewinnungsplanKurzfristig in die Tagesordnung aufgenommen wurde der Antrag um eine wesentliche Kuba-turverschiebung und die Überdachung einer Rampe in der Wohnbauzone A2 in Oberwiesen, die mit zehn Ja-Stimmen und fünf Enthaltun-gen genehmigt wurde.

Gemeindekommission für UnbewohnbarkeitserklärungAufgrund eines in Anspruch genommenen Mut-terschaftsurlaubes war die Neubesetzung der Gemeindekommission für die Unbewohnbar-keitserklärung notwendig geworden. Die zwei vom Land eingebrachten Vorschläge für die Neubesetzung wurden einstimmig angenom-men. In der Kommission sitzt künftig – neben Dr. Wilhelm Seppi und Erhard Schwellensattl – Flavia Vanzetta (Ersatz Michael Adami) als Ver-treterin der Landesabteilung Wohnungsbau.

Bauleitplan-ÄnderungDie Abänderung der Durchführungsbestim-mungen des Bauleitplanes – die Überarbeitung hatte Architekt Alexander Seehauser vorge-nommen – wurde vertagt, da sie von der Land-schaftsschutzkommission noch nicht begutach-tet worden ist.

Stromnetz zu teuerGemeinderat Pfitsch lehnt Übernahme des Stromnetzes mehrheitlich ab

erker oktober 12 19

meinde sowie die angewandten Hebesätze bezüglich IMU. In seiner Replik gab der Bürgermeister fol-gende Zahlen, aufgeteilt nach Frak-tionen, an: In Wiesen gibt es der-zeit 554 Erst- und 441 Zweitwoh-nungen, in Kematen 90 Erst- und 77 Zweitwohnungen, in St. Jakob 69 Erst- und 61 Zweitwohnungen. Für die Berechnung der IMU wur-de für die Erstwohnung ein Hebe-satz von vier Promille angewandt; der Freibetrag betrug 200 Euro pro Wohnung sowie 50 Euro pro Kind unter 26 Jahren, das in dieser Woh-nung den Wohnsitz hat. Bei allen anderen Liegenschaften kam der ordentliche Steuersatz von 7,6 Pro-mille zur Anwendung.Eine weitere Anfrage der Freiheitli-chen betraf die Müllgebühren. Der Kassationsgerichtshof hatte kürz-lich befunden, dass die Müllgebüh-ren kein Entgelt für eine Dienst-leistung darstellten, sondern eine Steuer seien – und auf Steuern dürfe keine Mehrwertsteuer aufge-

schlagen werden. Nun wollten die Freiheitlichen wissen, wie hoch die geforderte Mehrwertsteuer in den letzten fünf Jahren gewesen sei und wo die Bürger die Rückerstat-tung derselben einfordern könn-ten. Frei entgegnete, dass sich in Südtirol der angewandte Mülltarif nicht auf die nationale Gesetzge-bung stütze, sondern auf ein Lan-desgesetz; somit seien die Auswir-kungen des Urteils noch unklar, zumal in Pfitsch wie in den meis-ten Südtiroler Gemeinden die Ta-rife nach dem Verursacherprinzip berechnet würden. Eventuell ein-gehende Rückerstattungsanträ-ge könnten demzufolge so lange nicht bearbeitet werden, bis der Staat die Modalitäten geklärt und die dafür erforderlichen Geldmittel bereitgestellt habe.Mit der Forderung, im Recyclinghof von Wiesen einen Altkleidercontai-ner aufzustellen, wurde ein schon seit längerem diskutiertes Thema erneut aufs Tapet gebracht. Frei-

3 Fragen an Bürgermeister Johann FreiErker: Herr Bürgermeister, wie verlaufen die Auf-räumarbeiten nach dem verheerenden Unwetter im Juli?

Johann Frei: Sehr gut. Die Arbeiter vom Amt für Wild-bachverbauung leisten wirk-lich ausgezeichnete Arbeit. Anfangs war geplant, dass sie lediglich grobe Aufräu-marbeiten durchführen und für den Rest die betroffenen Bauern selbst verantwortlich sind. Mittlerweile erachten wir es jedoch als sinnvoller,

wenn alle Arbeiten von diesem Amt durchgeführt und vom Zivilschutz koordiniert werden. Dadurch werden auch die abschließenden Abrechnungen wesentlich vereinfacht.Unerwartete Schwierigkeiten gibt es hingegen beim Steinbruch der Firma „Grünig“, der sich trotz mehrmaligem Abpumpen immer wieder mit Was-ser füllt. Allerdings ist nicht klar, woher das Wasser kommt. Geologen prüfen derzeit, ob es sich um Si-ckerwasser des Pfitscherbaches handelt. Auf jeden Fall hat der Steinbruch eine noch größere Katastro-phe in Pfitsch verhindert, da er wie ein großes Auf-fangbecken für die Wassermassen gewirkt hat. Der-zeit ist noch nicht klar, wann der Betrieb wieder auf-genommen werden kann. Der entstandene Scha-den wird auf 800.000 Euro geschätzt.

Welche Schäden werden von der Gemeinde be-hoben?Vordergründig stehen zwei wichtige Sofortmaß-

nahmen an. Einmal muss die Wasserleitung von Tul-fer notdürftig überbrückt werden, da ein Teilstück zerstört worden ist; mit Hilfe von Druckproben muss zudem festgestellt werden, ob die restliche Leitung noch intakt ist. In Afens hingegen muss ein rund zehn Meter langes Teilstück der Kanalisation zusam-mengefügt werden, da es bereits Klagen wegen Ge-ruchsbelästigung gibt. Weiter draußen fehlt der ge-samte Kanalstrang, weshalb zurzeit das Abwasser in den Bach fließt. Auch hier müssen die Arbeiten schnellstmöglich durchgeführt werden.Ein weiteres Problem ist die Neuerrichtung der zer-störten Brücken. Die Notbrücken, die das Amt für Wildbachverbauung als Übergangslösung errichtet hat, müssen nämlich noch vor Wintereinbruch er-setzt werden.

Die Konzession für das Kraftwerk in Wiesen, wel-che die Hydros AG innehat, läuft im Jahr 2014 aus. Wird sich die Gemeinde darum bewerben?Auf jeden Fall. Wir haben bereits ein Konkurrenz-projekt eingereicht, doch sind zurzeit alle Gesuche blockiert. Die Rahmenbedingungen haben sich mittlerweile grundlegend geändert: Da künftig alle Großkraftwerke mit einer Nennleistung über drei Megawatt europaweit ausgeschrieben werden, will das Land nun eine eigene Institution gründen, wel-che die Konzessionen vergibt. Deshalb müssen wir nun abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Die Grundverfügbarkeit können wir jedenfalls nachwei-sen. Wir bleiben mit Sicherheit am Ball.

Interview: bar

heitlichen-Rat Karl Volgger beton-te, dass die Bevölkerung mit die-sem Anliegen an ihn herangetreten sei. Der Bürgermeister hingegen sieht in dieser Angelegenheit kei-ne Notwendigkeit, da die jährlich stattfindende Altkleidersammlung der Caritas bestens funktioniere und auch in der Kleiderkammer in Sterzing große Nachfrage herrsche; zudem fehle der dafür notwendige Platz. Da es sich jedoch um eine soziale Initiative handle und „um nicht unnötig Zeit zu vergeuden, die wir nach der Unwetterkata- strophe durchaus sinnvoller inves-tieren können“, so der Bürgermeis-ter, wurde die Gemeinde mit 13 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen beauftragt, die Anschaffung eines entsprechenden Containers in die Wege zu leiten und eine Konventi-on mit der Caritas anzustreben.

Barbara Felizetti Sorg

20 erker oktober 12

Die August-Unwetter im Wipp-tal, die in dieser Intensität nur

alle 300 Jahre auftreten sol-len, haben Schäden von rund 18 Millionen Euro verursacht. Das Land hat mittlerweile die Bereitstellung von insgesamt

sechs Millionen Euro beschlos-sen, weitere Gelder werden

aus dem laufenden Haushalt aufgebracht. Auch durch zahl-

reiche Spendenaktionen, die bezirksweit ins Leben gerufen wurden, soll den Unwetterge-

schädigten finanziell unter die Arme gegriffen werden.

Da die Landesämter nicht in der Lage sind, die Schadenssumme von 18 Millionen Euro aus ihrer ordent-lichen Haushaltsgebarung zu de-cken, hat die Landesregierung An-fang September beschlossen, vier Millionen Euro aus dem Reserve-fonds zuzuschießen. Davon gehen 1,5 Millionen Euro an den Bereich Zivilschutz, mit denen vor allem die Kosten für Sofortmaßnahmen ge-deckt werden sollen; weitere zwei Millionen Euro gehen an das Amt für Wildbachverbauung, damit dieses die Schäden an Bächen und Flüssen beheben kann. 500.000 Euro wer-den der Landesabteilung Landwirt-schaft zur Verfügung gestellt, die damit Schäden an landwirtschaftli-chen Gebäuden und Kulturen durch entsprechende Beiträge abmildern kann. „Den Rest der Gelder werden wir aus dem laufenden Haushalt aufbringen“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder.Mit zusätzlichen zwei Millionen Euro sollen bis Wintereinbruch Wasserlei-tung und Kanalisation in Pfitsch er-neuert werden.

Beiträge an Private

Bei einem Lokalaugenschein Mit-te September zeigte sich Landes-hauptmann Durnwalder mit dem Verlauf der Aufräumarbeiten sehr zufrieden – sie sollen bis Spät-herbst abgeschlossen werden. Im-

merhin waren rund 60 Hektar an landwirtschaftlichen Flächen über-schwemmt oder vermurt worden, weit über 500.000 Kubikmeter an Material mussten beseitigt wer-den. Nachdem die Landesregierung das betroffene Gebiet genau abge-grenzt hat, werden nun auch Beiträ-ge zur Behebung der Schäden an Private ermöglicht. Nach der Ver-öffentlichung des entsprechenden Dekrets läuft eine Frist von 60 Ta-gen an, innerhalb derer Betroffene ihre Beitragsgesuche stellen kön-nen. Das Land übernimmt in der Regel 50 Prozent des entstandenen Schadens, Kleinunternehmen kön-nen bis zu 60 Prozent der Schäden ersetzt bekommen. „In jenen Fällen, in denen die Schäden die 50-Pro-zent-Schwelle des Einkommens überschreiten, kann die Vergütung sogar auf bis zu 90 Prozent steigen“, so der Landeshauptmann.Landesrat Hans Berger, der sich ebenfalls vor Ort ein Bild von den Aufräumarbeiten gemacht hat, be-tonte, dass jede Hilfe „im vollen Be-wusstsein der Verantwortung ge-genüber Steuerzahlern und Spen-dern“ gewährt werde.

Spendenaktionen

Die Solidaritätswelle für die von Un-wettern heimgesuchte Bevölkerung reißt indes nicht ab.„Rasche Hilfe für jene, die es am härtesten getroffen hat“ leistete der

grenzüberschreitende Lions Club Brennero-Brenner-Europabrücke, indem er einer besonders betroffe-nen Familie in der Nähe von Ster-zing finanziell unter die Arme griff. Das gerade erst bezogene Haus wurde durch die Unwetterkatastro-phe beinahe unbewohnbar, fast das gesamte Hab und Gut der Familie zerstört. Auch der Kiwanis Club Sterzing-Wipptal unterstützte eine betrof-fene Familie, die mit einem schwer behinderten Kind besonders auf Hilfe angewiesen war. „Hervorhe-ben möchten wir die spontane Un-terstützung unserer Aktion durch die Kiwanisclubs von Bruneck, Me-ran und Bozen“, so Präsident Hans Widmann.Die SVP-Ortsausschüsse von Wie-sen, Außerpfitsch und Innerpfitsch stellten einen größeren Geldbetrag zur Verfügung. „In diesem Zusam-menhang soll auch ein Dank an alle freiwilligen Helfer angebracht wer-den, die mit unermüdlichem Ein-satz die enormen Herausforderun-gen bewältigt haben“, heißt es in ei-ner Presseaussendung.Die Freiheitlichen-Ortsgruppe Pfitsch machte aus ihrem jährlichen Grillfest kurzerhand eine Benefiz-veranstaltung. Auch der Reinerlös aus Glückstopf und Spendentopf ging zur Gänze an die Unwetterge-schädigten in Pfitsch. Die Frauen im Handwerk/ Bezirk Wipptal verkauften auf einer La-

ternenparty Fruchtspießchen, um den Betroffenen unter die Arme zu greifen.Die Spendenaktion „Tirol in Not – Unwetterhilfe“ hat der Verband Ti-roler Schützen ins Leben gerufen, um die Unwettergeschädigten in Pfitsch und im Osttiroler Virgental zu unterstützen. Zu diesem Zweck haben auch die Jungschützen bei ihrem diesjährigen Zeltlager in Pflersch eine Spendensammlung durchgeführt.Und auch der „Rote Teppich“ in Sterzing wurde im Dienst einer gu-ten Sache ausgerollt. Mitte Septem-ber wurde der schnellste Speck-aufschneider ermittelt, der Reiner-lös der Aktion kam vom Unwetter betroffenen Familien zugute. Um ebenfalls ein Zeichen der Solida-rität zu setzen, wurde der Betrag vom Tourismusverein beträchtlich erhöht.Zudem wurden immer wieder bei verschiedensten Veranstaltungen und besonderen Anlässen von Ver-einen und Privatpersonen Spenden gesammelt.

Grund zum Feiern ...

... gab es trotz der katastrophalen Ereignisse in der Gemeinde Pfitsch dann doch noch. Mitte September wurden bei einem kleinen Festakt der neue Kirchplatz sowie die neue Sportanlage in Wiesen gesegnet und ihrer Bestimmung übergeben. „Beides sind Orte der Begegnung, an denen sich Leben und Freizeit abspielen. Sie bedeuten eine Auf-wertung unseres Dorfes“, so Bürger-meister Johann Frei. Landeshaupt-mann Luis Durnwalder betonte, dass der neu angelegte Kirchplatz wesentlich zur Verschönerung des Dorfbildes beitrage, und übergab dem Präsidenten des Sportvereins Wiesen, Paul Steckholzer, symbo-lisch den Schlüssel für die neue Sportanlage.

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18 Millionen Euro UnwetterschädenAufräumungsarbeiten schreiten zügig voran/ Unterstützung vom Land zugesagt/ Spendenaktionen reißen nicht ab

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erker oktober 12 21

Das Pfitscherjoch-Haus wird zurzeit erweitert und den

Brandschutzbestimmungen sowie der Wärmeschutzver-

ordnung angepasst.

Während die Baubranche landes-weit über starke Rückgänge klagt, scheint in Südtirols Bergen – und so auch im Wipptal – die Bauwut ausgebrochen zu sein. Überdimen-sionale Schutzhüttenprojekte der Landesregierung haben der heimi-schen Presse das übliche Sommer-loch erspart, der Neubau des Jau-fenhauses erregt zurzeit – wenn auch etwas spät, denn das Projekt hat bereits alle Instanzen durchlau-fen – ebenfalls einige Gemüter. Ganz so wild geht es auf dem Pfit-scherjoch nun gerade nicht zu. Die laufenden Ar-beiten erstre-cken sich auf mehrere Berei-che des Hau-ses. Im Tiefpar-terre werden u. a. die Räum-lichkeiten im Südosten des Gebäudes zu behinderten-gerechten Gästezimmern umfunk-tioniert, die über einen neu einge-bauten Aufzug erreichbar sind. Alle Zimmer sowie der Restaurantbe-reich werden mit behindertenge-rechten Nasszellen ausgestattet. Durch die Erweiterung der Gast-stube im Erdgeschoss wird die An-zahl der Sitzplätze auf 89 erhöht. Im Obergeschoss entsteht dadurch Platz für jeweils zwei neue Zim-mer; eingebaut wird auch eine In-frarot-Sauna. Das Dachgeschoss wird ebenfalls um vier Zimmer vergrößert. Aus Lärm- und Sicher-heitsgründen werden die techni-schen Anlagen aus dem Haupt-haus ausgelagert, die bestehende Ölheizung wird durch eine Hack-schnitzelanlage ersetzt. Zudem wird das gesamte Gebäude wär-

megedämmt und mit neuen Fens-tern versehen. Die neue Schalung wird horizontal angebracht, wo-bei das obere Brett jeweils das un-tere überlappt; dadurch entsteht der Effekt einer Schindeldeckung. Gleichzeitig wird das Haus auch den Brandschutzbestimmungen angepasst. Die Arbeiten, die schon seit 2006 in Planung sind, laufen nach ei-ner kurzen Unterbrechung we-gen Schneefalls auf Hochtouren, schließlich sollen sie noch vor Win-tereinbruch abgeschlossen wer-den. Schutzhüttenromantik vergan-gener Tage kommt auf dem Joch wohl nicht mehr auf – das heutige Pfitscherjoch-Haus im Besitz von Leopold Volgger hat den amtlichen

Status einer Schutzhütte schon längst verloren. Es ist vielmehr ein Gastbetrieb, der mit den Annehm-lichkeiten eines Talgasthauses durchaus Schritt halten und mitt-lerweile sogar mit einem Shutt- lebus erreicht werden kann. Pionierarbeit hatte hier der Gast-wirt Alois Rainer aus St. Jakob ge-leistet. Im Jahr 1888 errichtete er das erste Schutzhaus auf dem Pfit-scherjoch, nachdem die Sektion Prag des Deutschen und Österrei-chischen Alpenvereins einige Jahre vorher den alten Saumpfad zu ei-nem ordentlichen Weg ausgebaut hatte. Seitdem erwies sich die Hüt-te auf 2.276 m Seehöhe als belieb-ter Stützpunkt für hochalpine Tou-ren im Tuxer Kamm.

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Pfitscherjoch-Haus wird erweitert

Das Pfitscherjoch-Haus wird zurzeit erweitert und behindertengerecht ausgestattet.

22 erker oktober 12

Bereits bei der vorletzten Ratssit-zung der Gemeinde Ratschings hatten die Freiheitlichen einen

Antrag eingebracht, mit dem Windkraftanlagen auf dem ge-samten Gemeindegebiet abge-

lehnt werden sollten. Den Antrag hatten sie schließlich zurückgezo-

gen, um Konsultationen mit den Nachbargemeinden für ein ge-

meinsames Vorgehen zu ermöglichen.

Nun legten sie den Antrag erneut vor, stießen aber bei der Mehrheit um Bürgermeister Sebastian Hel-fer auf wenig Gegenlie-be. Es sei, so der Bürger-meister, den Sommer über nicht möglich gewesen, Vereinbarungen mit den Nachbargemeinden über ein gemeinsames Vorge-hen zu treffen. Das brau-che noch etwas Zeit. „Es ist auch nicht so eilig, denn ein Projekt für den Jaufen liegt nicht vor“, so der Bür-germeister. Eine schnelle Entscheidung ohne sach-liche Auseinandersetzung sei nicht zielführend. Der Ausschuss und der Ge-meinderat seien abso-lut keine Befürworter von Windkraftanlagen, aber eine Abstimmung mit den Nachbargemeinden sei notwendig und sinnvoll. „Warum sollten wir nicht die ersten sein mit einer Stellungnahme?“, hielt dieser Ar-gumentation Heinz Graus von den Freiheitlichen entgegen. Für eine Abstimmung war auch der unab-hängige Gemeinderat Paul Strick-ner. Der Antrag wurde schließlich von der SVP-Mehrheit abgelehnt.

Breitbandversorgung

In der Sportzone in Stange wird die Zentrale für die Breitbandversor-gung in der Gemeinde Ratschings entstehen. Für die entsprechenden

Anlagen mit einer 38 m hohen An-tenne erhält die RAS ein 518 m² gro-ßes Grundstück gegen eine Ablö-sesumme von 57.000 Euro. Der Be-schluss wurde mit einer Gegenstim-me genehmigt.

Neue Feuerwehrhalle

Für insgesamt 1,1 Millionen Euro soll in Innerratschings eine neue Feuerwehrhalle gebaut werden. Das entsprechende Projekt, aus-gearbeitet vom Architekturbüro A2 aus Sterzing, wurde vom Ge-meinderat einstimmig genehmigt.

Die Ausweisung einer öffentlichen Zone gegenüber der Pizzeria „Sepp“ war vom Gemeinderat schon frü-her beschlossen worden, so dass dem Bau nun nichts mehr im Wege steht, sofern die Finanzierung durch das Amt für Zivilschutz gewährleis-tet wird. Bei der neuen Feuerwehr-halle handelt es sich um ein Gebäu-de im traditionellen Stil, wobei kei-ne Sonderwünsche berücksichtigt wurden, um die Baukosten so nied-rig wie möglich zu halten. Mit den Bauarbeiten soll im nächsten Jahr

begonnen werden.

Chorprobelokal für Innerratschings

Durch eine Bilanzänderung stellte der Gemeinderat die nötigen Mit-tel für ein neues Probelokal für den Frauenchor von Innerratschings be-reit. 500.000 Euro kommen aus dem Rotationsfonds, den Rest steuert die Gemeinde aus eigenen Mitteln bei. Die Bauarbeiten sicherte sich die Firma Hofer Rudolf für 457.000 Euro mit einem Abschlag von 18,6 Prozent.

Europagemeinderat ernannt

Vizebürgermeister Thomas Strick-ner ist der neue Europagemeinde-rat. Er wird als solcher die Interessen der Gemeinde Ratschings in den ver-schiedenen Gremien wahrnehmen und für Informationen im Gemein-derat über Europaangelegenheiten Sorge tragen. Mit 15 Stimmen setz-te er sich gegen Heinz Graus von den Freiheitlichen (zwei Stimmen) durch.

Maßnahmen zum Schutz suchtgefährdeter Personen

Einstimmig genehmigt hat der Ge-meinderat ein Dokument, mit dem durch eine verschärfte Bauord-nung Maßnahmen vorgesehen wer-den, um Personen, die vor allem der Spielsucht an Glücksautomaten verfallen sind, zu schützen und die Errichtung von Spielhallen zu er-schweren. Die Maßnahmen betref-fen vor allem Auflagen bei der Ein-richtung solcher Hallen, die Ausbil-dung des Personals und Zugangs-beschränkungen für Jugendliche.

Schulen und Kindergärten

136 Kinder besuchen die fünf Kin-dergärten der Gemeinde Rat-schings, 255 Schüler zählen die sie-ben Grundschulen und 160 Kinder sind in der Mittelschule in Sterzing eingeschrieben. ss

Windparks

Schutznicht fixTun sie es oder tun sie es nicht? Seit fast einem Jahr überlegen die Gemeinden Freienfeld, Ratschings, Fran-zensfeste und Sarntal, ihre Bergkämme unter Schutz zu stellen, um den Bau von Windrädern zu verhindern. Freiheitlichen-Landtagsab-geordneter Sigmar Stocker erkundigte sich kürzlich bei Landeshauptmann Luis Durnwalder, ob ihm dies bekannt sei, ob noch mehr Gemeinden folgen werden und wie viele Windkraft-Projekte derzeit beim Land aufliegen. Bislang, so Durnwalder, habe nur die Gemeinde Pfitsch die Erweiterung des Landschaftsschutzgebietes und einer landschaftlichen Bannzone beantragt, dem die 1. Landschaftsschutz-kommission auch zustimm-te. Die Landesregierung wird demnächst darüber entscheiden. Armin Holzer, Bezirksge-meinschaftspräsident und Bürgermeister von Freien-feld, bestätigte dem Erker gegenüber, dass es Gesprä-che über eine Unterschutz-stellung gebe. Bevor über das Thema aber in den Ge-meinderäten diskutiert und abgestimmt werde, wollen die Ausschüsse bzw. Bür-germeister rechtliche Mög-lichkeiten und Folgen ei-nes solchen Vorhabens ab-klären.Derzeit liegen beim Amt für Umweltverträglichkeits-prüfung zwei Windparkpro-jekte auf: eines für 19 Anla-gen am Sattelberg am Bren-ner und eines für vier Anla-gen am Valser Joch. Erste-res Projekt ist genehmigt. Beim zweiten, so Durnwal-der, seien noch Unterlagen ausständig.

ratschings

Antrag der Freiheitlichen gegen Windkraftanlagen abgelehnt

erker oktober 12 23

Seit Wochen schäumt der Volks-zorn gegen den geplanten Neubau dreier Schutzhütten, deren vom Land in einem Wettbewerb ermit-telte Entwürfe wegen angeblich fehlender Traditionsbindung und architektonischen Heimatverrats in Internet-Foren und auf Leserbrief-seiten verdammt werden.Das Projekt für das „Klimahotel Jau-fenhaus“ hingegen stößt anschei-nend nur den Grünen sauer auf. Of-fenbar in aller Stille – wie die Land-tagsabgeordneten Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba in einer Pres-seaussendung bemängeln – habe es die Instanzen der Gemeinde Rat-schings und der Landesverwaltung bereits passiert. Der Entwurf der Bozner Architekten „Lunz Zöschg & Partner“ – der Erker hat in seiner August-Ausgabe davon berichtet – sehe sagenhafte 64.000 m3 Bau-volumen vor, die zwar durch ge-schickte Landschaftsanpassung und den Aufsatz von Holzschindeln kaschiert würden, deren Nordfas-sade jedoch mit aggressiver Space-Ästhetik die Passfahrer und Hoch-touristen von weitem begrüße. Die Einbindung der bestehenden Jau-fenhaus-Kapelle in die geplante Hotelanlage und die angedachte unterirdische Verlegung der Hoch-spannungsleitung der Edison seien ein schwacher Ausgleich für den invasiven Landschaftseingriff. „Zu-dem ist ziemlich sicher, dass der heute modische Entwurf bereits in zehn Jahren so verstaubt aussehen wird wie eine Seilbahnstation der 70er Jahre“, heißt es in der Aussen-dung weiter.Ebenso fragwürdig wie das Groß-projekt auf über 2.000 m Seehöhe sei die beinahe formlose Passage der Gemeinde- und Landesinstan-zen. So sei die fragliche Zone am Jaufenhaus nach wie vor als „Alpi-nes Grün“ ausgewiesen, obwohl eine Umwidmung in „Zone für tou-

ristische Einrichtungen“ hätte er-folgen müssen. Für Hans Heiss und Riccardo Del-lo Sbarba ist die Sachlage alles andere als klar. In einer Anfrage möchten sie von der Landesregie-rung wissen, ob das Projekt bereits alle Instanzen von Gemeinde und

Raumordnung durchlaufen habe und warum noch keine Änderung des Bauleitplanes erfolgt sei. Von Bedeutung ist sicher auch die Fra-ge, ob die Landschaftsschutzkom-mission das Projekt ohne jeglichen Einwand genehmigt habe und der Landesbeirat für Baukultur ange-

hört worden sei. Das Projekt sei – so Heiss und Dello Sbarba ab-schließend – ein „gelungenes Bei-spiel für politisches Lobbying, an dem es die bewährte Regie des Ratschinger Bürgermeisters Sebas-tian Helfer wohl nicht hat fehlen lassen“.

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Mega-Projekt ohne Bauleitplan-ÄnderungAnfrage der Grünen im Landtag zur Umwidmung des Jaufenhauses zum Klimahotel

24 erker oktober 12

Lernen vom „großen Bruder“

gesellschaft

Am Ende ihres Aufenthaltes lobt die Delegation aus Ru-mänien: „Südtirol ist unser großer Bruder. Wir können vie-les von ihm lernen.“ Fünf Tage lang hatten die 13 Funk-tionäre aus der Region Neamt in den südlichen Karpaten das Land Südtirol und vor allem das Wipptal durchstreift. Dabei er-fuhren sie, wie Land- und Forst-wirtschaft, Tourismus und Indus-trie in der kleinen Region zusam-menarbeiten und europäische Förderprojekte erfolgreich um-gesetzt wurden.Seit Anfang dieses Jahres sind das Wipptal als Leader-Gebiet und die Landesabteilung Land-wirtschaft mit dem rumänischen Leader-Gebiet Neamt in Kontakt. Nach einem Besuch einer Wipptaler Delegation im Juli in Rumänien folgte im September ein Gegenbe-such. Die Gruppe besichtigte u. a. den Milchhof, Bauern-höfe, einen Schafbetrieb, den Pretzhof in Tulfer, die Kräu-

„Cultura Socialis“ im Wipptal Die Südtiroler Kulturinitiative „Cultura Socialis – Beispiel geben, Zeichen setzen“ geht in die siebte Runde. 2013 findet die Preisverleihung erstmals in Sterzing statt.

Seit 2007 werden vom Landesamt für Familie und Sozialwesen landesweit besondere Ini- tiativen und Projekte im Sozialen gesammelt und prämiert. Die Veranstaltung wird ab-wechselnd in verschiedenen Bezirksgemeinschaften Südtirols abgehalten. Im siebten Jahr des Bestehens macht „Cultura Socialis“ im Wipptal Halt: Am 21. März 2013 findet die Prämierung beispielgebender Initiativen und Projekte erstmals in Sterzing statt.Besondere Projekte im Sozialbereich, die bereits durchgeführt worden sind oder derzeit laufen, können noch bis zum 31. Oktober eingereicht werden. Über das Kontaktformular auf der Webseite www.cultura-socialis.it können Initiativen und Projekte in den Sparten Freiwillige, Profis im Sozialbereich, Unternehmen, Gemeindepolitik und Medien einge-reicht werden.Seit November 2011 sind 186 Vorschläge für besonders interessante und beispielgeben-de Projekte über die Webseite eingelangt. Allen Hinweisen, die von der Südtiroler Bevöl-kerung kommen, wird nachgespürt, die Projekte werden auf der Webseite dokumentiert. Eine 13-köpfige Jury wählt aus allen eingegangenen Projektvorschlägen insgesamt 15 aus, die für den Cultura-Socialis-Preis nominiert werden. Die Vielfalt sozialer Arbeit und sozialen Engagements in Südtirol wird so sichtbar gemacht, Netzwerke für eine Kultur des Sozialen werden geknüpft.Das erste Treffen der lokalen Steuerungsgruppe fand kürzlich im Sitz des Sozialdienstes der Bezirksgemeinschaft Wipptal statt. Vertreter verschiedenster gesellschaftlicher Berei-che des Wipptales werden in den nächsten Monaten durch ihr ehrenamtliches Engage-ment wesentlich zum Gelingen der landesweiten Veranstaltung beitragen. Nähere Informationen zu Cultura Socialis gibt es im Internet unter www.cultura-socialis.it.

erker oktober 12 25

Patrick Staudacher ist EhrenbürgerGemeinde feiert Tag des Ehrenamtes in Gossensaß

Patrick Staudacher und seine Frau Bettina (r.) mit Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer (Mitte)

Vor kurzem feierte die Gemeinde Brenner den Tag des Ehrenamtes, um allen Bürgern für ihren unent-geltlichen Einsatz für die Gemein-schaft zu danken. „Wir brauchen im Alltagsleben Arbeit und Feste“, so Ortspfarrer Stefan Stoll bei der Messfeier in Gossensaß. Ohne frei-willige Mitarbeit sei es nicht mög-lich, religiöse und gesellschaftliche Feste zu feiern. In einer Gemein-schaft sei jeder einzelne wichtig, so Stoll, es brauche Kommunikation, Zuhören-Können und Verständnis füreinander. Nach der Messfeier, musikalisch umrahmt von den Pfarrchören Gossensaß und Pflersch, spiel-te die Vereinskapelle Gossensaß im Musikpavillon auf. Bürgermeis-ter Franz Kompatscher begrüßte die Ehrengäste, darunter Landes-

rat Richard Theiner, Altbürgermeis-ter Christian Egartner, eine Abord-nung aus der bayerischen Partner-gemeinde Seefeld/ Hechendorf so-wie die Vorstände der Interessent-schaften und Vereine. Theiner sprach in seinen Grußwor-ten von einem armen Südtirol, das sich in den vergangenen 50 Jahren zu einer blühenden Provinz hoch-gearbeitet habe. Dazu hätten vor allem auch Vereine, Ehrenamtliche und freiwillige Helfer beigetragen.

Seit dem Tag des Ehrenamtes ist Patrick Staudacher, Super-G-Welt-meister von 2007, Ehrenbürger der Gemeinde Brenner. Bürgermeis-ter Kompatscher überreichte dem Pflerer, der sich inzwischen aus dem Spitzensport zurückgezogen hat, eine Urkunde: „Staudacher hat Höchstleistungen erbracht und un-sere Gemeinde weltweit bekannt gemacht. Er hat sich die Ehrenbür-gerschaft mehr als verdient.“

rr

tergärten Wipptal und den Holzla-gerplatz in Pflersch. Bis 2030 will die Delegation ihr Leader-Gebiet durch ähnliche Projekte wie die Gründung von Genossenschaften und den Aus-tausch lokaler Produkte auf loka-len Märkten bedeutend aufwer-ten – mit Südtirols Hilfe. In wel-

cher Form zusammengearbeitet wird, wahrscheinlich in Sachen Weiterbildung und Qualifizierung, soll in den nächsten Monaten ge-klärt werden.

gesellschaft

26 erker oktober 12

PR

Seit September sind sie im neuen Gebäude un-tergebracht: Die 20 Mit-arbeiter der Bayernland GmbH in Sterzing haben sich schon seit Monaten darauf gefreut. Die neu-en Büros sind zwar noch etwas ungewohnt, aber vom Feinsten! Sie sind großzügig gestaltet, hell und freundlich. Und sie bieten viel Platz, damit sich die Mitarbeiter frei bewegen und entfalten können.

Die Bayernland GmbH ist umge-zogen. Anfang September sind die Mitarbeiter der Italiennieder-lassung des bayerischen Molkerei-Konzerns mit Sitz in Nürnberg ins neue Firmengebäude im Gewerbe-gebiet in Sterzing eingezogen. Im Grunde ist man in der Jaufenstraße nur ein paar Hausnummern weiter-gezogen, denn der neue Sitz befin-det sich nur einen halben Kilome-ter entfernt von den alten Räum-lichkeiten. Im neuen Firmensitz gibt es viel Platz, denn an dem hat es im alten Gebäude schon seit lan-gem gemangelt; auch entsprach es nicht mehr den Anforderungen ei-nes modernen Unternehmens. Das Grundstück mit dem alten Firmen-gebäude wurde an den benach-barten Milchhof Sterzing veräu-ßert, der damit sein Areal optimal erweitern kann. Das alte Gebäude umfasste rund 600 m2 Bürofläche und war damit in etwa halb so groß wie das neue Gebäude. Dort kann sich das Unternehmen nun auf ei-

ner Fläche von 1.000 m2 entfalten.Am 6. Oktober wird der neue Fir-mensitz der Bayernland GmbH mit einer großen Feier eingeweiht. Dann werden alle Mitarbeiter samt Familien, die Führungsriege aus dem bayerischen Hauptsitz der Bayernland eG, Kunden und Ver-treter aus Politik und Wirtschaft gemeinsam ein Oktoberfest feiern und bei bayerischen Schmankerln wie Weißwurst, Schweinshaxe und Bier auf die gelungene Errungen-schaft anstoßen. Gefeiert wird also ganz nach dem Motto der Bayern-land GmbH mit deutscher Gründ-lichkeit gepaart mit italienischer Phantasie.

Zeitgemäßes Outfit für modernes Unternehmen

Die Bayernland GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Molkerei-genossenschaft Bayernland eG Nürnberg. Sie beschäftigt insge-samt rund 50 Mitarbeiter, 30 da-von sind im Logistikzentrum in Verona tätig. „Ich denke, dieses moderne, neue Gebäude ist Aus-druck der Bedeutung des Unter-nehmens. Zugleich ist es ein Be-kenntnis der Bayernland Nürn-berg zum Standort Sterzing und seinen Mitarbeitern. Die Bayern-land ist in den 42 Jahren, die es das Unternehmen nun in Itali-

en gibt, stetig gewachsen und konnte seine Umsatzzahlen kon-tinuierlich steigern. Wir beliefern Kunden vom Brenner bis Sizilien mit Bayernland-Produkten. Of-fensichtlich - das zeigen die Um-satzzahlen - mit großem Erfolg. Bayernland ist auch in Italien im-mer mehr zu einer wichtigen Qua-litätsmarke geworden. Sozusa-gen sehen wir den neuen Sitz als Krönung dieses Erfolges an, aber auch als Dankeschön an unsere ehrgeizige Mannschaft und nicht zuletzt als Verpflichtung gegen-über unserem Eigentümer“, so der Geschäftsführer der Bayernland GmbH, Dietmar Bacher.

Italienniederlassung der Bayernland erhält neues ZuhauseBayernland – neuer Firmensitz krönt Erfolgsgeschichte

Das neue Betriebsgebäude der Bayernland GmbH in der Jaufenstraße 23 in Sterzing

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Überaus erfolgreicheItalienniederlassung

Die italienische Tochtergesellschaft Bayernland GmbH importiert eine breite Palette von Milchproduk-ten aus Bayern und vertreibt sie in ganz Italien. Zum Sortiment gehö-ren Schnitt-, Hart-, Weich-, Frischkä-se, Milch, Sahne und Yoghurt. Un-ter der Marke Bayernland werden in Italien im Jahr 60.000 t Milchpro-dukte importiert. 2011 erzielte das Unternehmen in Italien einen Um-satz von knapp 135 Millionen Euro. Die Bayernland GmbH hat ihre An-fänge im Jahr 1970. Damals war sie noch in der Dampfmolkerei in Sterzing unter der Führung von Di-rektor Fritz Mayrhans und Direktor Engelbert Kössler untergebracht. Zwei Jahre später wurde dann be-reits ein erstes weiteres Außenlager eingeweiht; in der Folge wurde das Unternehmen sukzessive erwei-tert. 1998 dann ein weiterer Mei-lenstein: Das neue Logistikzentrum in Verona konnte bezogen werden. Dieses verfügt über 2.300 Paletten-stellplätze auf einer Betriebsfläche von 4.000 m2. Bis zu 200 t Milchpro-dukte pro Tag werden von Verona aus an die Abnehmer in ganz Itali-en verteilt. Direktion und Verwal-

tung sind im Hauptsitz in Sterzing geblieben – unter anderem auch aus sprachlichen Gründen. Nahe-zu die Hälfte der Produkte geht an den Lebensmitteleinzelhan-del und an den italienischen Dis-count, der Rest geht an den italienischen Großhandel, an Ca-tering- und Indust-riebetriebe. 56 Pro-zent der Abnehmer sind in Norditalien, 34 Prozent in Südita-lien angesiedelt, der Rest geht nach Mit-telitalien. Um weite-res Wachstum zu ga-rantieren, bemüht sich das Bayernland-Team immer wieder darum, neue Marktfelder und Kundensegmente auszumachen und zu erobern. Da-für ist man auf wichtigen Messen und im Fernsehen mit Werbung präsent.

Seit JahrzehntenQualitätsmarke

Die Genossenschaft Bayern-land eG ist ein Milchkonzern

Kontakt

Bayernland GmbHJaufenstr. 2339049 Sterzing Tel. +39 0472 723111

Fax +39 0472 766642

[email protected]

mit Sitz in Nürnberg und hat ih-ren Schwerpunkt in der Käse- und Butterproduktion. Die Mutterge-sellschaft wurde 1930 in Nürnberg gegründet und zählt zu den größ-ten milchverarbeitenden Unter-

nehmen in Deutschland. An fünf Standorten werden im Jahr 600 Mio. Liter Milch verarbeitet. Die jährliche Absatzleistung des Kon-zerns im In- und Ausland beträgt 300.000 t Milchprodukte. Die Pro-dukte werden auf der ganzen Welt vertrieben. Höchste Qualitätsvor-gaben, ein breites Sortiment, ein

Die Geschäftsleitung der Bayernland GmbH: (v. l.) Ulrich Ho-fer (Leiter Verwaltung), Dietmar Bacher (Geschäftsleiter) und Thomas Siller (Leiter Vertrieb und Marketing)

Die Mitarbeiter der Bayernland GmbH, die in Sterzing beschäftigt sind

optimales Preis-/Leistungsverhält-nis, eine gut funktionierende Logis-tik sowie eine breite Kunden- und eine schlanke Unternehmensstruk-tur sind die Erfolgsgeheimnisse des Unternehmens. Die Bayernland eG

stellt sich dem hohen Qualitätsan-spruch durch ständige Qualitäts-kontrollen und Hygienesicherung. IFS-, BRC- und DIN-ISO-Zertifizie-rung sind selbstverständlich. Hinzu kommen ein ausgefeiltes Logistik-konzept und ein modernes wie ra-tionelles Warenwirtschaftssystem. Dies gilt für den Konzern genauso wie für die Italienniederlassung.

Das Logistikzentrum in Verona bei Nacht

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Vergelt’s Gott!

Ohne sie könnten wir am 6. Oktoberkeine Eröffnung feiern:Wir danken allen, die am gelungenen Neubauunseres Firmengebäudes beteiligt waren:Architekten, Bauleiter, Ingenieure sowie Ver-antwortliche und Mitarbeiter der Baufirmen und Handwerksbetriebe.

Bayernland GmbH

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Bayernland hat NEUE KU BATURH

Bayernland GmbH - Jaufenstr. 109 - 39049 Sterzing (BZ)Tel. 0472 723111 - Fax 0472 766642 - www.bayernland.it - [email protected]

geschaffen.

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wipptal

Bei Manu wird alles selber gemacht. Die Röcke, die Halsketten, die Va-sen, die Teller und auch das Jo-ghurt. Manu nennt sich die Offe-ne Werkstatt in Bozen, wo Senio- ren und Kinder, Erwachsene und Jugendliche auf drei Stockwerken (700 m2) Metall verarbeiten, tisch-lern, Keramik herstellen, kochen, fil-zen und nähen. Die Werkstätte brachte Burgi Rainer aus Jaufental und eine Vinschger Gruppe auf die Idee, im Vinschgau und Wipptal eine ähnliche Sozial-struktur zu gründen. Sie sollte für je-den offen sein, für Arbeitssuchende, Alleinerziehende, Suchtkranke oder Menschen mit finanziellen Proble-men und mit schwieriger Vergan-genheit. Um in Gesellschaft zu sein, statt sich zurückzuziehen. Es sollte der Anfang sein von meh-reren Initiativen. Gemeinschaftsgär-ten zum Beispiel, zur Selbstversor-gung oder um die Genossenschaft „Biokistl“ zu beliefern. Flachsanbau, um eine alte Bauerntradition im Be-zirk wieder aufleben zu lassen. Oder vielleicht eine Werkstatt für Hand-gefertigtes öffnen, über die origi-nelle Handtaschen nach Wunsch oder traditionelle Zäune angefer-tigt werden. Doch aus alledem wird wohl nichts.Das „vis@vis“ im Schulviertel von Brixen ist ein besonderes Bistro. Je-der dritte Angestellte ist Invalide. Das Personal serviert nachhaltige Produkte aus lokalem biologischen und sozial verträglichen Anbau, es gibt eine Auswahl an Zeitungen, Büchern und ein buntes Kulturpro-gramm. Ein ähnliches Bistro wollte Bruno Pasetto aus Sterzing eröffnen. Viel-leicht gar eine Mensa, wo sich je-der – auch Senioren, die nicht allein zuhause essen wollen – aufhalten können. Doch wahrscheinlich wird es auch hier bei der Idee bleiben.Oder – noch eine Idee: Parkplätze und Radwege instand halten, Haus-meisterdienste übernehmen, gärt-

nern, putzen und mehr. Laut Mach-barkeitsstudie des „Freienfeld Insti-tutes“, das im Auftrag der Bezirksge-meinschaft Wipptal ausgearbeitet worden ist, würde sich ein Dienst-leistungsunternehmen von Wippta-lern für Wipptaler durchaus lohnen. Doch – wie es aussieht – ist auch dieses Projekt für die Schublade. Denn möglich machen könnte der-artige Initiativen bestenfalls eine Sozialgenossenschaft. Nur: Eine sol-che müsste erst gegründet werden. Und das ist im Wipptal alles andere als einfach.„Die Initiative muss von den Bür-gern kommen“, betont der Genos-senschaftsverbund Legacoop. Im Frühling initiierte deshalb die Bür-gergruppe Sterzing einen Info-abend zum Thema „Recht auf Arbeit für alle?“. Um Interessierten zu erklä-ren, was eine Sozialgenossenschaft überhaupt ist und was eine solche für das Wipptal bewirken könnte. Laut Abteilung für Innovation, For-schung, Entwicklung und Genos-senschaften gibt es in Südtirol über 150 Sozialgenossenschaften. Sie sind gegründet worden, um sozi-al benachteiligten Menschen den

(Wieder)Eintritt in die Arbeitswelt zu ermöglichen: Menschen mit Be-hinderungen oder psychischer Krankheit, mit finanziellen Schwie-rigkeiten, Suchtkranken, Arbeitslo-sen, Parkinsonkranken, Erbkranken, Randgruppen ... Es geht dabei um mehr als reine Beschäftigung und Arbeit: Bürger helfen Bürgern, er-leben Gemeinschaft, arbeiten und wachsen so zusammen.An jenem Infoabend saßen Christi-na Tinkhauser, Direktorin der Sozial-dienste Wipptal, Heini Grandi, Vor-sitzender des Genossenschaftsver-bandes Legacoopbund, Stefan Ho-fer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, sowie Waltraud Schwienbacher, Präsiden-tin der Sozialgenossenschaft Co-opera Bruneck am Podium – und sprachen vor nicht mehr als einer Handvoll Zuhörern. Die Enttäu-schung war groß. Kein Bürgermeis-ter, kein Betroffener, wenig Angehö-rige. Besteht im Wipptal nicht mehr Interesse? „Vielleicht haben wir un-ser Anliegen nicht richtig kommu-niziert“, meint Christoph Hofer von der Bürgergruppe. „Oder die Leu-te interessiert das Thema wirklich

nicht.“Bedarf gebe es laut Machbarkeits-studie sehr wohl. Südtirolweit sind über 1.000 benachteiligte Men-schen auf Arbeitsplatzsuche. Ins-gesamt waren Ende August 7.530 Menschen ohne Arbeit. Das sind 12,6 Prozent mehr als im Jahr zu-vor. Besonders schwer haben es sol-che mit einem Invaliditätsgrad von mehr als 70 Prozent, Menschen mit psychischer Krankheit, körperlicher oder psychischer Behinderung, Haftentlassene und Männer wie Frauen um die 50 Jahre. Im Bezirk ist vor kurzem die Sozi-algenossenschaft Vides aufgelöst worden. Sie beschäftigte Menschen mit Behinderung und füllte Tinten-patronen. Jetzt sind die Türen ge-schlossen, die Angestellten arbeits-los. Aus Mangel an Aufträgen. In der Bezirksgemeinschaft putzt eine So-zialgenossenschaft aus Pescara – mit Arbeitskräften aus dem Wipp-tal. Eine lokale Sozialgenossen-schaft könnte der Bezirk gut vertra-gen, sind sich alle einig. Doch wer stellt sich nun auf die Hinterfüße und baut eine auf? Ein möglicher Motor könnte die Be-

Versandete IdeenEine Werkstätte, ein Cafè, eine Mensa ... Beschäftigung und Arbeitsplatz für sozial benachteiligte Menschen. Davon träumen einige Initiatoren im Wipptal. Warum dieser Traum zu zerplatzen droht.

„Einfälle statt Abfälle“: Bastelstunde in der Offenen Werkstätte Manu in Bozen

Bistro „vis@vis“ in Brixen: Ein sozial-kulturelles Cafè für jedermann

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zirksgemeinschaft Wipptal sein. Sie hat eine Sozialgenossenschaft so-gar in ihrem Sozialplan vorgesehen. Doch man ist sich nicht wirklich ei-nig. „Wir haben unzählige Model-le durchgedacht und angeschaut“, so Christina Tinkhauser. Es gab eine interne Arbeitsgruppe, Kontakte, aber viele offene Fragen. Vor allem,

wie die Gründung einer Genossen-schaft in der Praxis funktionieren soll. Die Gruppe kam zum Schluss: „Die Initiative muss von den Bür-gern selbst kommen.“Eine Werkstatt bietet die Bezirkge-meinschaft bereits an. Im Sozialzen-trum „Fugger“ und in den Sozialein-richtungen Wipptal Trens wohnen und arbeiten Menschen mit Behin-derungen, Suchtproblemen, psy-chischen oder motorischen Schwie-rigkeiten. Sie stellen auch Produk-te her und verkaufen sie – so deckt sich ein Teil der laufenden Kosten. Eine Konkurrenz will Tinkhauser in der Initiative von Burgi Rainer nicht sehen. Im Gegenteil. Die Werkstät-ten der Bezirksgemeinschaft sei-en ohnehin überfüllt, es brauche weitere Angebote. Doch: „Was die Menschen brauchen, ist bezahlte Arbeit“, sagt Tinkhauser. Soziale Si-cherheit, Unabhängigkeit und das Gefühl, „dazuzugehören“.Also doch besser eine Art Dienst-leistungsunternehmen aufbauen, das Dienste wie Putzarbeiten und Instandhaltungen anbietet? Hier tun sich aber neue Fragen auf. Denn das Unternehmen mit sozial-zivilge-

sellschaftlicher Ausrichtung müsste profitorientiert arbeiten und sich zum Großteil selber tragen. Sozi-algenossenschaften arbeiten eng mit den Sozial- und Gesundheits-diensten sowie Arbeitsvermitt-lungszentren zusammen, und – weil es so leichter ist, finanziell über die Runden zu kommen – oft über eine Konvention. Die Bürgermeis-ter der Wipptaler Gemeinden sind zwar begeistert von der Idee, auf ein Dienstleistungsunternehmen im Bezirk zurückgreifen zu kön-nen. Doch sind sie bei öffentlichen Aufträgen an Ausschreibungen ge-bunden. Es gibt also keine Garantie, dass die Wipptaler Sozialgenossen-schaft den Zuschlag bekommt. Sie muss um Aufträge kämpfen und genauso wie andere Unternehmen die Wirtschaftskrise zu spüren be-kommen.Menschen mit Behinderung zum Beispiel, denkt Tinkhauser weiter, müssten begleitet werden, sie könn-ten keine Höchstleistungen erbrin-gen, keine erstklassige Qualität ga-rantieren. Auch könnten nicht alle Beeinträchtigten in das Projekt inte-griert werden. Viele seien pflegebe-dürftig. Was, wenn jemand einmal einen Durchhänger hat? Sich nicht wohl fühlt? Er müsse sofort aufge-fangen werden. Die Frage sei auch, ob die Wipptaler Wirtschaft die Arbeitskräfte einstel-len wird. Viele Unternehmer täten es bereits, vor allem Familien- und Handwerksbetriebe. Andere wür-den lieber einen Aufpreis zahlen, statt Menschen mit Invalidität ein-zustellen. Die Bezirksgemeinschaft sagt, sie habe nicht den Auftrag, eine Sozial-genossenschaft zu führen. Sie wür-de die Initiative aber mit Know-how unterstützen. Dasselbe ist auch vom Genossenschaftsverbund zu hören. Ob die Wipptaler es doch noch schaffen, eine Sozialgenossen-schaft auf die Beine stellen können, hängt wohl von ihnen selbst ab. Pri-vaten Interessierten war bisher das Risiko vor einem möglichen Schei-tern zu groß. „Du kannst nicht eine Putzfirma gründen, bevor du nicht weißt, ob du Aufträge bekommst oder wie du dein Personal bezahlen kannst“, so Bruno Pasetto. Wer stellt die notwendigen Räume zur Verfü-gung? Ein Verantwortlicher müsste

hauptberuflich in eine Genossen-schaft einsteigen, seinen bisheri-gen Job aufgeben. Und es brauche Bürger, die gerne mit benachteilig-ten Menschen zusammenarbeiten, freiwillig und unentgeltlich. Ähn-lich wie beim Weltladen in Sterzing. Man müsse mit kleineren Schritten beginnen, Projekten, die – wenn sie gut anlaufen – weiterwachsen. „Viel-leicht müsste die Sache auch je-mand in die Hand nehmen, der die richtigen Beziehungen hat“, über-legt Christoph Hofer laut. „Oder die Idee muss erst in den Köpfen der Wipptaler reifen.“ Burgi Rainer versucht sich inzwi-schen bei einem anderen Projekt stark zu machen – außerhalb des Bezirkes, denn im Wipptal hatte sie bisher wenig Glück. Auch eine An-frage um Zusammenarbeit mit der Zeitbank Sterzing sei ohne Erfolg geblieben. So ganz haben die Ideenschmie-der ihre Visionen aber nicht aufge-geben, auch wenn noch völlig offen ist, welche der unterschiedlichen Ideen die sinnvollste für das Wipp-tal wäre: ein Cafè, eine Mensa, eine Offene Werkstätte, Gärten oder ein Dienstleistungsunternehmen? Oder alle zusammen?„Das Benzin ist da und der Motor auch“, glaubt Christoph Hofer. „Nur fehlt immer noch jemand, der Ben-zin in den Motor schüttet.“ Leute, die helfen, eine Sozialgenossen-schaft in kleinen Schritten aufzu-bauen, und mitarbeiten, Leute, die ihr Angebot nutzen und ihr da-durch das Überleben sichern – und eine Politik, die sie unterstützt. Da-bei wäre es eine ganze Gesellschaft, die davon profitieren würde.Zustimmung scheint da zu sein. Die Lebenshilfe zum Beispiel ist von der Idee, Arbeit und Beschäftigung zu schaffen, begeistert. An einen Kräutergarten oder ähnliches hat-te sie selbst schon gedacht. Leiter Meinhard Oberhauser wäre im Mai gerne zum Infoabend gekommen, wenn er davon gewusst hätte. Ähn-lich ging es auch anderen sozial En-gagierten. Vielleicht kriegt das Projekt Sozi-algenossenschaft doch noch eine zweite Chance.

rb

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gesellschaft

Sie sind Tag und Nacht im Einsatz, um Menschen in Not zu helfen. Vor kurzem feierten die Mitglieder des Weißen Kreuzes in Sterzing ihr 40-jähriges Bestehen.

Fast ein halbes Jahrhundert ist es her, dass mit Unter-stützung der Krankenhausverwaltung und des damali-gen Bürgermeisters Karl Oberhauser mit 1. Jänner 1972 in Sterzing eine Sektion des Weißen Kreuzes gegrün-det worden ist. Die Anfänge im alten Sterzinger Spital der Deutschordenskommende waren sehr bescheiden. Der Fuhrpark bestand aus gerade einmal zwei Einsatz-fahrzeugen – das eine stammte von Spenden der Stil-len Hilfe für Südtirol, das andere von der Zentrale des Weißen Kreuzes in Bozen. Heute stehen der Sektion vier Kran-kentransport-, ein Behindertentrans-port-, ein Rettungs- und ein Notarzt-wagen zur Verfügung, um Menschen in Not medizinisch zu helfen. Auch sonst hat sich die Sektion professio-nell weiterentwickelt.Hermann Pasquazzo, 1. Sektionslei-ter des WK Sterzing, hat wesentlich zum Aufbau der Au-ßenstelle beigetragen. Von der ersten Stunde an dabei waren auch Hubert Andreolli und Josef Kinzner, heute Ehrenmitglieder. Auch Pasquazzos Nachfolger und frei-willige Helfer bemühten sich, aus der Sektion das zu ma-chen, was sie heute ist: ein hervorragend funktionieren-der und nicht mehr wegzudenkender Rettungsdienst mit gut ausgebildeten und ausgerüsteten Mitarbeitern, die rund um die Uhr hilfs- und einsatzbereit sind. 1977 übersiedelte der Rettungsverein in das Sterzinger Krankenhaus, wo 2001 die Räumlichkeiten vorüberge-hend erweitert wurden. Im nächsten Jahr sollen sie neu gestaltet und den Erfordernissen der heutigen Zeit an-gepasst werden. „Für andere Menschen da zu sein, wenn wir gebraucht werden, bereitet uns viel Freude“, so Sektionsleiter Ha-

rald Leitner Anfang September bei der Jubiläumsfei-er des Weißen Kreuzes. Derzeit helfen 77 Freiwillige, 13 Angestellte, zwei Zivildiener und ein Sozialdiener in der Sektion mit. Unterstützung bekommen sie seit elf Jah-ren von der Notfallseelsorge mit ihren 14 Mitgliedern. Vor sieben Jahren wurde auch eine Jugendgruppe ge-gründet, die heute neun Betreuer und 14 Mitglieder zählt. Zahlreiche Weiß-Kreuz-Mitglieder sind auch Mit-glied beim Zivilschutz.Primar Dr. Franz Ploner, ärztlicher Leiter des Krankenhau-ses Sterzing, dankte den Rettern für ihre wertvolle Hilfe und wünschte ihnen, dass sie sich den Veränderungen

der Zeit ohne Ängste stellen. Bürgermeister Fritz Karl Messner lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Sprachgruppen und hob Dr. Georg Rammlmair, ehemaliger Primarius am Krankenhaus Sterzing, hervor, der sich um mehr Professionalität der Rettungssektio-nen bemüht hatte.Sektionsleiter Leitner und Vizepräsidentin Barbara Siri dankten allen ehemaligen und aktiven Freiwilligen und Angestellten, dem Vorstand um Präsident Rammlmair, den Patinnen der Sektion, den Notärzten und dem ärzt-lichen Leiter des Krankenhauses, den Partnern der an-deren Rettungsorganisationen, Behörden und politi-schen Verantwortlichen für die beispielhafte Zusam-menarbeit. Ein besonderer Dank ging auch an die Mit-glieder, welche die strukturelle Entwicklung überhaupt erst ermöglicht haben.

Jaufental

Neues Gipfelkreuz auf Mittagspitze

Die Mittagspitze (2.046 m) ist ein beliebtes Ziel für Bergfreunde und Skitourengeher und bietet einen prächtigen Rundblick auf das Jaufental. Seit dem Vorjahr ziert den Gipfel ein neues Gipfel-kreuz; Anfang September wurde es von Pfarrseelsorger Thomas Stürz in Anwesenheit zahlreicher Bergfreunde eingeweiht.Bereits 1976 wurde auf Betrei-ben von Josef Frei von der Jau-fentaler Jugend erstmals ein Kreuz auf der Mittagspitze auf-gestellt und unter Mitwirkung der Musikkapelle Jaufental von Pfarrer Erich Schneider einge-weiht. Doch es wurde bald vom Blitz zerstört. Dasselbe Schicksal erlitt ein Kreuz, das 2006 - genau 30 Jahre nach dem ersten Kreuz - auf Anregung von Simone Girt-ler aufgestellt wurde. Im vergangenen Jahr beauftrag-te die AVS Ortsstelle Mareit Er-win Girtler mit der Anfertigung. Das Kreuz wurde im Oktober des Vorjahres aufgestellt und jetzt eingeweiht.Stürz ging in seiner Ansprache auf die Bedeutung von Gipfel-kreuzen ein und meinte, wenn auch die Sinnhaftigkeit öfters angezweifelt werde, so sei ein Gipfelkreuz doch ein gültiges Sinnbild des Vertrauens und des Glaubens der Christen, der auch im gemeinsam gesungenen „Großer Gott, wir loben dich“ sei-nen hörbaren Ausdruck fand.

Elzenbaum

Freundschaftliche Bande

Rund um die Uhr einsatzbereit40 Jahre Weißes Kreuz Sterzing

Vor 30 Jahren hat es den damaligen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Oberpframmern im Landkreis Ebersberg in Bayern zufällig nach Elzenbaum verschla-gen. Aus einem Treffen mit Elzenbaumer Feuerwehrleu-ten entwickelte sich eine nunmehr 30 Jahre anhaltende Freundschaft.Das Jubiläum wurde unlängst mit einem gemeinsamen Abendessen in Freienfeld gefeiert, bei dem eine Foto-schau die vergangenen Jahre auffrischte. In Anwesenheit von Bürgermeister Armin Holzer und des II. Bürgermeis-ters der Gemeinde Oberpframmern, Andreas Lutz, wur-den Gastgeschenke ausgetauscht. Tags darauf fand in der St.-Zeno-Kapelle auf dem Burghügel von Reifenstein

eine Messfeier mit Dekan Josef Knapp statt, musikalisch gestaltet von der Musikkapelle aus Oberpframmern. Mit einem eigens verfassten Dankgebet wurde auch der Un-wetterkatastrophe gedacht. Mit der Kirchtagsfeier beim Elzenbaumer Vereinshaus fand das Treffen seinen Ab-schluss. pn

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gesellschaft

Feuerwehr testet die Jugend

FF Wiesen, Bezirks- und Landesju-gendreferenten richten am 21. Ok-tober in Wiesen einen Wissenstest mit Orientierungsmarsch der Feu-erwehrjugend aus. Lohn für alle Mü-hen ist – je nach Schwierigkeitsgrad, den sich die Gruppen aus dem Un-ter- und Oberpustertal sowie dem Wipptal zutrauen – das Leistungsab-zeichen in Bronze, Silber oder Gold. Aufgabe ist es u. a., Dienstgradab-zeichen auf den Uniformen, Gerät-

schaften, taktische Kennzeichen der Fahrzeuge zu erkennen, Schnüre zu knoten und mit dem Kompass um-zugehen. Als Favorit startet die Ju-gendgruppe Telfes (im Bild), die drei Jahre hintereinander den Orientie-rungsmarsch gewonnen hat. Die rund 250 Teilnehmer werden sich ab 9.00 Uhr der Prüfung stel-len. Wer will, kann sich das Trei-ben als Zaungast aus der Nähe an-schauen. pn

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gesellschaft

Seit 1. September hat die Pfarrgemein-de Jaufental einen neuen Seelsorger. Auf Paul Valentini folgt Dekan Josef Knapp. Die Amtsübergabe, die Ge-neralvikar Josef Matzneller vornahm, wurde bei einem festlichen Gottes-dienst in der Pfarrkirche gefeiert. Seit 2005 hat Paul Valentini neben Stil-fes und Ratschings auch Jaufental be-treut. Nun übernimmt er die Pfarre Mauls. An seine Stelle tritt Josef Knapp, der neben Sterzing, Ried und Telfes auch die Verantwortung für Ratschings und Jaufental übernimmt. PGR-Präsi-dent Siegfried Siller wertete die An-wesenheit von Generalvikar Matznel-ler als Zeichen der Ermutigung und als Hinweis, dass die Diözese auch die klei-nen Pfarreien wertschätze. Dem schei-denden Pfarrseelsorger dankte er für seinen Einsatz, seinen Elan und Humor, mit denen er seine Aufgabe gemeis-tert habe. Als Dankeschön überreich-te er ihm eine Reisetasche mit „guten Dingen für Leib und Seele“. Herzlich begrüßte er dann den neuen Pfarrseel-

sorger, Dekan Josef Knapp, und wies auf die Tatsache hin, dass dieser nun fünf Pfarreien zu betreuen habe. Damit stehe er ganz in der Nachfolge Jesu, der ja auch von Ort zu Ort gezogen sei und die Frohe Botschaft verkündet habe. Als Symbol dafür überreichte er ihm einen Wanderstock, der nicht nur auf seine Hirtenaufgabe hinweise, son-dern es ihm auch einmal erlaube, sich darauf zu stützen, wenn er müde sei.Gerneralvikar Matzneller ging in sei-ner Predigt auf den akuten Priester-mangel ein und rief die Pfarrgemein-de auf, auch in diesen Zeiten sich nicht von Jesus abzuwenden, sondern sich um einen lebendigen Glauben zu bemühen.Nach dem Gottesdienst begleitete die Musikkapelle die Gläubigen zu einem Umtrunk ins Vereinshaus. Der schei-dende Seelsorger Paul Valentini nahm die Gelegenheit wahr, die Musikka-pelle Jaufental beim Schlussmarsch persönlich zu dirigieren.

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Seelsorgerwechsel in Jaufental

(v. l.) Generalvikar Josef Matzneller, der scheidende Pfarrseelsorger Paul Valentini und der neue Seel-sorger Josef Knapp

Thuins

Restauriertes Wegkreuz gesegnet

Mitte September, am Vortag des Fes-tes der Kreuzerhöhung, segnete De-kan Josef Knapp im Beisein der Dorf-bevölkerung von Thuins ein von Leo Senn restauriertes Wegkreuz. „Ein Wegkreuz ist eine kleine Andachts-stätte und ein Denkmal als Zeichen der Liebe Gottes und des christlichen Glaubens“, so Dekan Josef Knapp.

Selbsthilfegruppe für Alleinerziehende

Seit April 2011 trifft sich in Sterzing eine Selbsthilfegruppe für Alleinerziehende. Wer Interesse hat, daran mitzuwirken – ge-plant sind u. a. Freizeitgestaltung, abwechselnde Kinderbetreu-ung oder gemeinsame Wanderungen – kann sich per SMS un-ter der Nummer 333 1516036 (Sabine) melden.

Hilfe für Wasserprojekt1.760 Euro hat die Firmgruppe Sterzing für ein von Missionar Luis Kerschbaumer begleitetes Was-serprojekt auf den Philippinen ge-sammelt. Dafür hatten die Jugend-lichen in den Geschäften der Ster-zinger Neustadt Spendenboxen aufgestellt.Vorausgegangen war der Aktion der Wunsch der Firmlinge, den Empfang des Sakramentes mit ei-ner engagierten Tat zu begleiten. Wolfgang Penn, Leiter der Missio Bozen-Brixen, hatte in ihnen die Begeisterung entfacht, Freu-de am Glauben zu haben und ihn durch gute Taten im eigenen Land oder anderen Teilen der Welt weiterzugeben. Das Geld übergaben die Firmlinge vor kurzem Wolfang Penn. Damit kann nun ein lang ersehnter Tiefbrunnen für das Kin-derheim in Biasong auf der Insel Cebu gegraben werden. Eine wertvolle Hilfe, die Waisenkindern das Überleben sichert.

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Sterzing

Pfarrwallfahrt nach Montserratund Barcelona

Anfang September machten sich 26 Pilger mit Kaplan Anton Mair am Tinkhof, Leiter des diözesanen Pilgerbüros, auf den Weg, um Mari-enheiligtümer und andere geschichtli-che Stätten in Itali-en, Frankreich und Spanien zu besu-chen. Höhepunkt der Fahrt waren Mont-serrat und Barce-lona mit der „Sa-grada Familia“, ei-nem Gotteshaus, an dem schon über 120 Jahre ge-baut wird und das 2010 von Papst Benedikt XVI. eingeweiht wurde. In Andorra besuchten die Pilger das Marienheiligtum „Merixtel“. Die ge-

schichtsträchtigen Stätten boten immer wieder Anregung zu Medi-tation und Reflexion.Die Pilger feierten täglich gemein-

sam einen Gottesdienst, der ab-wechselnd von Dekan Josef Knapp, Kooperator Michael Horrer oder Kaplan Anton Mair am Tinkhof ze-lebriert wurde.

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Bau x 1Gelungene Info-Veranstaltung rund ums Bauen

Viele Bauinteressier-te folgten Anfang September der Ein-ladung des Wippta-ler Fertighausher-stellers Alp House zu einer Veranstaltung rund um das Thema Bauen. Alp House war es ein großes Anliegen, den Bürgern das Bauen auch in Krisenzeiten wie heute nä-her zu bringen. Referenten wie Peter Volgger, Finanzberater der Raffei-senkasse Wipptal, und Firmeninhaber Helmuth Leitner beeindruckten mit gelungenen Vorträgen zu Themen wie Finanzierung der eigenen vier Wände oder modernes, energieeffizientes und kostensparendes Bauen. Unternehmensberater Josef Erlacher erläuterte das Bausystem von Alp House und sprach die vielen Vorteile an, die das Fertighaus aus Ziegeln von Alp House auszeichnen. Bei der anschließenden Diskussionsrunde stellte sich auch ein sehr zu-friedener Alp-House-Kunde den Fragen der vielen Zuhörer und gab Tipps und Tricks für stressfreies und vor allem kostenkontrolliertes Bauen. Abschluss der Veranstaltung war ein gemeinsames Mittagessen mit Führung durch das Betriebsgebäude und Besichtigung der Mauerma-schine.

Firmeninhaber Helmuth Leitner bei der Begrüßung seiner Gäste

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Kurzweilige KVW- Feriencamps

Gut besucht waren auch in diesem Sommer wie-der die KVW-Feriencamps in Sterzing. Bei einer vierwöchigen „Sommer-Erlebnis-Schule“ wurde gemalt und gebastelt; Ausflüge führten u. a. in den Hochseilgarten Ladurns, zum Hirschgehe-ge in Telfes, auf den Roßkopf und in die Gilfen-klamm. Beim „Klettern mit Hanspeter“ ging es hoch hin-aus. Unter der Leitung von Extrembergsteiger Hanspeter Eisendle und Kletterexperte Matthias Polig sammelten die Kinder erste Erfahrungen rund ums Klettern.Beim „Reiten, striegeln, Hufe kratzen“ lernten die Kinder den richtigen Umgang mit Pferden und konnten so auch ihr Selbstbewusstsein und ihre Konzentrationsfähigkeit stärken.Beim „Italienisch-Auffrischungskurs“ für Kinder der 5. Klasse Grundschule und der 1. Klasse Mit-telschule wurde die Zweitsprache spielerisch vertieft.

Ratschings

150 Kinder erleben „Som-mer unter Freunden“

Auch der siebte „Sommer unter Freunden“ fand großen Zuspruch. Am von Familienreferen-tin Gaby Hilber in Zusammenarbeit mit Evelyn Haller und Aloisia Huebser Markart organisier-ten Sommerprojekt der Gemeinde Ratschings nahmen 150 Kinder in vier zweiwöchigen Tur-nussen teil.Ob Bastelangebote, Spiel, Sport und Spaß: Beim abwechslungsreichen Programm war für jeden etwas dabei. Da gab es Schwimmtage und Brettspiele, eine Schatzsuche, Zeltnächte, Tanz- und Kletterangebote und viele Ausflüge. Die Kinder sollten sich in den einzelnen Grup-pen wohl fühlen und neue Freundschaften knüpfen. Den „Kennenlern-Tag“ fanden die Kin-der denn auch besonders spannend.Für einige Teilnehmer aus entlegenen Weilern wurde ein eigener Transportdienst nach Stan-ge eingerichtet; die Kindergarten-Köchinnen sorgten für warme Mahlzeiten.Großzügig unterstützt wurde das Projekt auch heuer wieder von der Gemeinde Ratschings, der Landesverwaltung und diversen Sponso-ren. Jugendliche JAWA-Mitarbeiter und Betreu-er leisteten wertvolle Arbeit; so konnten auch wieder zwei Schüler mit besonderen Bedürf-nissen integriert werden. Kleider und Schuhe, die vergessen wurden, können bis Ende Oktober im Gemeindeamt von Ratschings abgeholt werden. Auf CD ge-brannte Fotos können in den Bibliotheken der Gemeinde Ratschings ausgeliehen werden.

Action, Sonne und viel Spaß

Ein spannender Sommer ist im Jugenddienst/ Jugendtreff Wipptal zu Ende gegangen. So machten die Telfer und Sterzinger Ministran-ten sowie die Jungscharkinder ein Hüttenlager in Nobls bei Jenesien, die Wiesner Minis lager-ten in Innervillgraten in Osttirol. Die Minis aus Pflersch und Gossensaß verbrachten einen Tag im Erlebnisschwimmbad in Wörgl, andere ei-nen Abenteuertag im „Gardaland“. Bei einem Open-Air-Konzert in Sterzing feierten die Mu-sikgruppen „Green Soul“, „Infancy“, „Depreciate the Liar“ und „Blue City Window“ mit den Ju-gendlichen den Schulschluss. Es war der Be-ginn einer Reihe von Sommerkonzerten, u. a. „Rock für Gott“ mit „Soundlite“ und „Mission Arise“, sowie Auftritten mit dem Vokalensemble „Buchbar“ in Stilfes und Mauls. Auch Schwim-men in Naturbadeteichen und am Gardasee so-wie ein aufregender Besuch auf dem Chiemsee Reggae-Festival gehörten zum Programm. Acht Jugendliche und Erwachsene verbrachten im August mit Jugendreferent Simon Walter und rund 4.000 anderen Teilnehmern eine Woche bei der ökumenischen Klostergemeinschaft in Taizé in Frankreich.Gut angekommen sind auch Aktionen wie „Kennst du deine Heimat?“, wo Mittelschüler mit Hilfe von „Abo+“ und öffentlichen Verkehrs-mitteln vorgegebene Tagesziele in Südtirol er-reichen sollten.

gesellschaft

Die KVW Bildung bedankt sich herzlich bei allen Referenten, Betreuern und großzügigen Sponsoren, die zum guten Gelin-gen der Sommercamps beigetragen haben: Gemeinde Sterzing, Raiffeisenkasse Wipptal, Wolf System, Neue Rosskopf GmbH, Ponyhof Wiesen, Tourismusverein Ratschings, Amt für Weiter-bildung.

erker oktober 12 39

Bei einer Schulungsreihe, angeregt von Gertraud Beikircher, informierten sich Interessierte und An-gehörige über Diagnose und Verlauf von Demenz, über krankenpflegerische Möglichkeiten, Hilfsange-bote vor Ort und Ansu-chen um Pflegegeld. Fachkundige Referenten berichteten über Schwie-rigkeiten im Umgang mit dieser Krankheit. Zum ei-

nen löst diese beim Betroffenen Ängste aus, da er die Veränderung anfangs wahr-nimmt und dann immer mehr in seine In-nenwelt abtaucht, zum anderen sehen sich die Angehörigen einem vertrauten Menschen gegenüber, zu dem sie keinen Zugang mehr finden. Weitere Veranstaltungen, zusätzlich zur bestehenden Selbsthilfegruppe, sind ge-

plant. Nähere Informationen erteilen Gertraud Bei-kircher (Tel. 632670) oder der Sozialsprengel Wipp-tal (Tel. 726000).

Schulungsreihe Demenz

Dem Schulsprengel Sterzing I mit seinen fünf Schulstellen – den drei Grundschulen in Sterzing, Gossen-saß und Innerpflersch, der Mittelschule in Gossensaß und der Krankenhausschule in Sterzing – steht seit 1. September Walter Markus Hilber als neuer Direktor vor.

Neue Schulführung am Schulsprengel Sterzing IDirektor Roland Thaler tritt in den Ruhestand

Direktor Roland Thaler aus Gossensaß ist in den wohl-verdienten Ruhestand getreten und lud unlängst das gesamte Schulpersonal zu einer gelungenen Abschieds-feier mit zahlreichen Liedern, Gedichten und Anekdo-ten. Er kann zurückblicken auf viele Jahre umsichtiger Schulführung und guter Zusammenarbeit sowie auf vie-le Aktivitäten, die zur Steigerung der Unterrichtsqualität beigetragen haben. Thaler suchte stets den Dialog mit Lehrkräften und Eltern und war immer darum bemüht, mit allen zufriedenstellende Lösungen zu finden.Für Schulamtsleiter Peter Höllrigl war Thaler ein enga-gierter Direktor, der „die Schule in Südtirol bereichert und zahlreiche Akzente gesetzt hat. Er hat viel Energie aufgewendet, Menschen zusammenzuführen und Ziele gemeinsam zu erarbeiten“.Direktor Walter Markus Hilber aus Pfalzen ist Betriebs-wirt, war über 18 Jahre lang Oberschullehrer an der

Handelsoberschule in Bruneck und Landeskoordinator für Übungsfirmen am Inspektorat des deutschen Schul-amtes in Bozen. Zwei Jahre lang hat er als Direktor den Schulsprengel Ritten geleitet.In Sterzing hat er einen klar strukturierten und gut or-ganisierten Schulbetrieb vorgefunden und sich heraus-fordernde Ziele gesetzt, u. a. die Zusammenarbeit zwi-schen der Grund- und Mittelschule, die Qualitätsent-wicklung und ganz besonders die Förderung der Lese-kompetenz. „Gute Bildung ist immer auch Persönlich-keitsbildung und letztendlich Herzensbildung“, so Di-rektor Hilber.Im Schulsprengel Sterzing I lernen heuer 450 Schüler in 22 Grund- und vier Mittelschulklassen. Diese werden von 70 Lehrpersonen unterrichtet. In der Verwaltung und in der Schulbibliothek sind derzeit 15 Personen tä-tig.

Direktor Markus Hilber: „Gute Bildung ist immer auch Herzensbildung.“

Direktor Roland Thaler (r.): Seit 1. September in Ruhestand

40 erker oktober 12

Jugendliche bei „Regen- Festival“

Alljährlich zieht das Chiemsee Reggae Festival 30.000 Besu-cher an. Mit dabei waren heu-er auch Jugendliche aus dem Wipptal, angereist im Bus des Jugenddienstes/Jugendtreffs Wipptal. Regenjacke, Gummi-stiefel, ein gutes Zelt und Kla-motten zum Wechseln mach-ten sich bezahlt, gehört es doch fast zur Tradition, dass es beim Reggae Festival aus vollen Kübeln schüttet. Es dauerte denn auch nicht lan-ge, bis die Polizei über das weitläufige Gelände fuhr und eine Unwetterwarnung „mit Hagel und Sturmböen” aus-rief und die ersten Partyzel-te durch die Luft flogen. Nach drei Tagen Regen und Reg-gae-Sound musste ein Trak-tor den Jugenddienst-Bus aus dem Schlammfeld ziehen. Ein Highlight war’s trotzdem.

Meran

Solidarität zwischenJung und Alt

2012 ist das europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen. Anfang September veranstaltete deshalb die Stiftung Vital in Meran den Aktionstag „Aktiv bleiben“, bei dem Verei-ne und Verbände aus Südtirol viel Interessantes bo-ten. So erklärte das Forum Prävention, wie Lachyoga funktioniert, der Verband der Seniorenheime organi-sierte eine Seniorenolympiade und die Dienststelle für Altenarbeit des KVW bot Gruppentänze für Jung und Alt. Der Jugenddienst Wipptal stellte das Projekt JAWA (Junge Wipptaler wollen anpacken) vor, Jugendliche aus Sterzing interviewten Passanten zum Thema „Be-rührungspunkte der Generationen“. Zwischen Jung und Alt gebe es sehr viele schöne und positive Berüh-rungspunkte, hieß es bei der anschließenden Podi-umsdiskussion, jedoch fehle es manchmal an gegen-seitigem Respekt. Die Veranstaltung bot eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie man in unserer Zeit länger und gesünder leben könnte und welche Chancen sich dar-aus ergäben, um unsere Gesellschaft demokratischer, sozialer und verantwortungsbewusster zu gestalten.

Wiesen

Gesellige Stundenim Altenheim

Die KVW-Ortsgruppe Wiesen lud die Heimbewohner vom Altenheim Schloss Moos heuer wieder zu einem gemütlichen Nachmittag mit Grillfeier – für die Senio- ren einer der sommerlichen Höhepunkte. Freiwilli-ge Helfer und KVW-Ausschussmitglieder sorgten für Speis und Trank, Pfarrer Alois Kranebitter unterhielt mit seiner Ziehharmonika und seinen Erzählungen.

HGV-Senioren auf Wallfahrt

Der Herbstausflug der Wirtesenioren des HGV-Bezirkes Eisacktal führte heuer nach Nordtirol. Mit der Dampf-Zahnradbahn ging es von Jenbach zum Südufer des Achensees und per Schiff weiter nach Pertisau, Achen-kirch und zurück. Nach dem Mittagessen besichtig-ten die 50 Pensionisten das Vitalberg-Museum Tiroler Steinöl und besuchten anschließend die Wallfahrtskir-che in Absam. Helene Benedikter, HGV-Ortsobfrau von Freienfeld, hatte eine Andacht mit musikalischer Be-gleitung vorbereitet. Anschließend führte Historiker Werner Zimmermann durch das Gotteshaus.

Tiroler Jungschützenlagern in Ladurns

Rund 60 Jungschützen und Jungmarketenderinnen schlugen vor kurzem beim Fußballplatz in Ladurns ihre Zelte auf. Eingeladen hatte sie die Schützenkompanie Pflersch, die ihnen ein abwechslungsreiches Programm bot, darunter eine Hochseilgartentour, einen Orientie-rungslauf und eine Nachtwanderung. Beate Nieder-stätter brachte den Jugendlichen über das Motto „Was-ser scheide ich – die Menschen verbinde ich“ die Ge-schichte der Wege wie Brennerbasistunnel, Autobahn, Eisenbahn, Postkutsche und Brennerpass näher. Harald Kofler berichtete über den Bergbau in Pflersch und der ehemalige Schützenkurat Kanonikus Paul Rainer er-zählte Sagen vom „Goldenen Kegelspiel“ und vom Räu-berkönig von Pflersch. Feierlich beendet wurde das Zeltlager bei einer gemeinsamen Messfeier, musika-lisch umrahmt von den Pflerer Gitschn.

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Sterzing

Schluss mit StotternAm 22. Oktober – dem Welttag des Stotterns – infor-mieren Logopäden des Sanitätsbetrie-bes Brixen über die Sprechstörung Stot-

tern. Interessierte können Thera-peuten im Eingangsbereich der Krankenhäuser Sterzing und Brixen von 8.30 bis 13.00 Uhr Fragen stellen, etwa, wie sie sich verhalten sollen, wenn ihr Kind stottert. Es gibt auch Broschüren zum Mitnehmen sowie Elternrat-geber und Bilderbücher zur An-sicht. Die Selbsthilfegruppe Stot-tern wird über ihre Tätigkeit be-richten.

erker oktober 12 41

In den vergangenen Jahrzehnten hat der bauliche Fortschritt das Landschaftsbild von Ridnaun stark verändert. Dies wird – teilweise wohl zu Recht – auch kritisch be-trachtet. Im Tal gibt es aber auch Häuser, die jahrzehntelang unbe-rührt geblieben oder durch eine vorbildliche Sanierung vor dem Zerfall gerettet worden sind. Wenige Meter neben dem Ho-tel „Gassenhof“ steht ein solches Haus. Der Entschluss der Familie Volgger, das stark verfallene Bau-ernhaus, im Volksmund „Gratzn-häusl“ genannt, nicht einfach sei-nem Schicksal zu überlassen, ist auch in seinem architektonischen und geschichtlichen Wert begrün-det. Der Einhof aus dem 15. Jahr-hundert mit gemauertem Feuer-haus, prächtigem Gewölbe und gotischer Balkendecke gilt als

„Zeugnis der traditionellen bäu-erlichen Baukultur dieses Tales“. Da es „die geschichtliche Entwick-lung dokumentiert und in öffent-lichem Interesse an die zukünfti-gen Generationen weitergegeben werden soll“, steht es seit 1987 un-ter Denkmalschutz.Ein denkmalgepflegtes Haus zu erwerben, fachgerecht zu sanie-ren und anschließend zu nutzen, ist mit großem organisatorischen Aufwand, körperlichen Anstren-gungen und hohen finanziellen Ausgaben verbunden. Das ge-samte Sanierungsprojekt baute auf den Anweisungen des Denk-malamtes auf und Familie Volg-ger versuchte, es mit eigenen Ide-en – den neuen Teil zum Beispiel in Holzbauweise zu errichten, auf Leim oder Nägel zu verzichten oder mit Holzfaserplatten zu däm-

men – zu verbessern. Die alten Steinmauern errichte-te Vater Adolf aus Natursteinen bzw. Steinen aus dem Ridnauner Bach, die bereits beim Bau der al-ten Mauer vor 700 Jahren verwen-det worden waren. Auch das alte Holz fand im Haus Verwendung. Die restlichen Baustoffe lieferten einheimische Firmen; das Dach wurde mit echten Lärchenschin-deln gedeckt. Auch im Inneren spielen Natur-materialien eine wichtige Rolle: Die Böden sind mit Holz und Stein ausgelegt, Möbel und Getäfel be-stehen aus Natur-Fichte sowie Alt-holz und in den zwei alten Stuben wurde ein originales altes Holz-getäfel eingebaut. In der großen Stube (vormals der alte Stall) gibt es 30 bis 50 Sitzplätze; von dort gelangt man auf die Steinterras-

se. Im alten Ziegenstall wird eine Schnapsbrennerei entstehen und das alte Zimmer soll zu einem Hof-laden umgestaltet werden. In ei-ner Räucherkammer wird eigener Speck von einheimischen Schwei-nen hergestellt. Nicht fehlen darf ein gut sortierter Weinkeller. Den Gästen stehen insgesamt vier Zimmer (40 – 50 m2) mit Bal-kon, Dusche, WC, Bidet, Fön, Te-lefon, Radio, Sitzecke, offenem Kamin, Infrarotkabine, Safe, TV und Internetanschluss zur Verfü-gung. Im alten Getreidespeicher und Nebengebäude entsteht auf drei Etagen eine Suite mit dersel-ben Ausstattung (ohne offenen Kamin) und mit Panorama-Blick talauswärts. Ruhesuchende und Romantiker werden fürwahr un-vergessliche Abende und Nächte verbringen.

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Das „Gratznhäusl“ – ein Einzelstück

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Törggelen im Wipptal

Knödel und Keschtn, Schlachtplatten und Bauernkrapfen, dazu ein Gläschen „Nuier“

und das eine oder andere Tänzchen.Wenn Buschenschänke und Landgasthäuser

im Herbst ihre Stuben öffnen, brechen dieSüdtiroler zum traditionellen Törggelen auf.

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Wanderung durch herbstliche Wälder – auch wenn es früh „zuanachtet“.

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geschichte

Gegen Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. hatte Kaiser Theodosius I. (347 – 395 n. Chr.) vor allem aufgrund außenpolitischer Erfordernisse das Römische Weltreich (Imperium Ro-manum) unter seine beiden Söh-nen Honorius (384 – 423 n. Chr.) und Arcadius (377 – 408 n. Chr.) in ein Weströmisches und Oströmi-sches Reich aufgeteilt. Im 5. Jahr-hundert n. Chr. erlebte besonders das Weströmische Reich eine Zeit großen Umbruchs und enormer Veränderungen. Viele germani-sche Stämme, wie beispielsweise die West- und Ostgoten, Lango-barden, Vandalen, Alanen, Fran-ken, Sueben oder Burgunden, ver-ließen ihre Siedlungs- und Wohn-gebiete rechts von Rhein und links von Donau, überwanden die rö-mischen Grenzbefestigungsanla-gen und drangen schließlich in das römische Staatsgebiet ein. Rom konnte – auch aufgrund einer in-neren staatlichen Erschöpfung und eines inneren Verfalls des Gemein-wesens – nicht mehr überall Wi-

derstand leisten und gewährte immer häufiger nichtrömischen Völkern die Möglichkeit, sich auf römischem Boden niederzulassen. Diese als „foederati“ bezeichne-ten germanischen Siedler mussten dafür Kriegsdienste für Rom leis-ten und wurden immer mehr zum Rückgrat der römischen Armee. Der Untergang des Weströmischen Reiches war aber auch mit diesen Maßnahmen kaum mehr aufzuhal-ten. Westgoten, Vandalen und Ala-nen eroberten und plünderten die Ewige Stadt schließlich in der ers-ten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Im Jahr 476 n. Chr. wurde der letzte rö-mische Kaiser Romulus Augustulus (ca. 460 – 476) gestürzt und damit das Ende des Weströmischen Rei-ches herbeigeführt. Einst blühen-de römische Siedlungen, Dörfer und Städte bildeten sich mehr und mehr zurück oder wurden oft auch ganz aufgegeben. Der Untergang des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. führte auch im Alpenraum zu einem Rückzug

römischer Staatlichkeit und Zivili-

sation. Dies bedeutete nicht, dass die ansässige romanische bzw. ro-manisierte Bevölkerung ihre Schol-le verließ, wohl aber, dass einst vom weströmischen Staat gebaute und unterhaltene Strukturen, wie bei-spielsweise Straßen und Straßen-stationen, Aquädukte und Viaduk-

te oder Amtsgebäude, durch keine staatliche Zentralgewalt mehr er-halten wurden und damit allmäh-lich verfielen. Was sich in dieser Zeit der ausgehenden Spätantike im Al-penraum und damit auch im süd-lichen Wipptal konkret abgespielt hat, lässt sich historisch leider kaum mehr nachvollziehen. Während die Lebensbeschreibung des hl. Seve-

rins für

Das Wipptal – eine uralte KulturlandschaftTeil 3: Frühmittelalterliche Siedlungsspuren zwischen Brenner und Franzensfeste

„Vita Sancti Severini“ Die Lebensbeschreibung des

hl. Severin von Noricum (Vita Sancti Severini) stammt aus

der Feder von Eugippius (ca. 465 – 533 n. Chr.) und gehört zur

hagiographischen Literatur. Im Text werden auf der Grundlage

von Leben und Werk des hl. Severin die Verhältnisse

im Donauraum im 5. Jahrhundert n. Chr. ausführlich beschrieben.

Reifenstein und die Kirche St. Zeno

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den Donauraum ein anschauliches Bild vom Wandel und von den ge-änderten Zeiten vermittelt, fehlt eine solche Quelle für das Gebiet an Inn, Sill, Eisack, Rienz und Etsch.Der Historiker Josef Riedmann schreibt dazu: „Die Verhältnisse mö-gen hier wie dort sehr ähnlich ge-wesen sein. Dies gilt für die meis-ten Bereiche des täglichen Lebens, etwa hinsichtlich des weitestgehen-den Versagens der staatlichen Au-torität, für die ständige Bedrohung

durch innere und äußere Feinde, aber auch für die religiöse Haltung der verängstigten Bevölkerung. Ein Unterschied bestand allerdings da-rin, daß die Verbindung vom Gebiet des späteren Tirol zum Rest des rö-mischen Reiches im Süden schon aus geographischen Gründen we-sentlich leichter aufrechterhalten werden konnte als von Ufernori-cum aus.“ Die historische Spurensuche be-ginnt im südlichen Wipptal beim

Volk der Ostgoten. Es ist nachge-wiesen, dass König Theoderich der Große (ca. 451 – 526 n. Chr.) sich mehrfach mit den Zuständen in Rätien beschäftigt hatte und die Ostgoten an strategischen Punk-ten dauerhafte Höhensiedlungen errichtet hatten. Der Weg über die Brennersenke dürfte auch für die Ostgoten von größter Bedeutung gewesen sein, weshalb es durch-aus nahe liegt, dass sie im südli-chen Wipptal – ähnlich den Hö-

hensiedlungen von St. Lorenzen, Säben und Castelfeder – ebenso an markanten Stellen befestigte La-ger errichteten. Der Name Gossen-saß wurde besonders im vorigen Jahrhundert häufig mit den Goten in Verbindung gebracht. Angeb-lich beauftragte König Theoderich der Große den Herzog Servatus, das kriegerische Volk der Breonen zu bekämpfen und im Gebiet des heutigen Dorfes Gossensaß einen Gotensitz zu errichten. Zwar wird

Venantius Fortunatus und sein Reisebericht

Venantius Fortunantus (ca. 540 – 600/610) gilt als einer der letzten Dichter, Schriftsteller und Hagiographen der Spätantike. Er wurde in Treviso geboren, erhielt in Ravenna eine klassische Ausbildung und wirkte als Bischof im französischen Poitiers. Im Jahr 565 führte ihn eine Wallfahrt durch Rätien über die Alpen nach Tours an das Grab des hl. Martin. In einem Reisebericht schrieb er u. a.:„Wenn der Weg frei ist, und nicht der Baioware dich hindert, wo der Breunen Gebiet ganz nah liegt, zieh durch die Alpedort hinein, wo in reißendem Strudel sich wälzt der Aenus.Dann von dort weg such des gesegneten Valentin Tempel,trachtend ins norische Land, wo Byrrus wogend sich wendet.“

(Übersetzung aus dem Lateinischen von Karl Staudacher)

„Historia gentis Langobardorum“

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46 erker oktober 12

geschichte

heute diese Ortsnamendeutung weitgehend als überholt betrach-tet, doch lässt sich ostgotische Prä-senz im südlichen Wipptal nicht ausschließen. In der ersten Hälf-te des 6. Jahrhunderts n. Chr. tritt der ostgotische König Witigis (Wi-tichis; Vitigis 536 – 540 n. Chr.) den Franken große Teile Rätiens ab. Ob das südliche Wipptal davon betrof-fen war, lässt sich historisch leider nicht mehr nachweisen. Der aus Treviso gebürtige und im franzö-sischen Poitiers wirkende Gelehrte und Bischof Venantius Fortunatus (ca. 540 – 600/610 n. Chr.) erwähnt in einem Reisebericht im Jahr 565 ein wohl in rätischer Zeit entstan-denes Valentinsheiligtum („Valen-tini benedicti templa“) am Brenner. Zwar nennt er den Brenner nicht direkt, doch gilt dies mittlerweile aufgrund der Gebietsbeschreibung als wissenschaftlich gesichert.

In der zweiten Hälfte des 6. Jahr-hunderts n. Chr. drangen die Lan-gobarden von Süden, die Slawen von Osten und die Bajuwaren von Norden in den Alpenraum vor. Die Bajuwaren dürften bereits ge-gen Ende des 6. Jahrhunderts n. Chr. die Kontrolle über den Bren-ner und das südliche Wipptal er-langt haben. Der langobardische Geschichtsschreiber und Gelehrte Paulus Diaconus (zw. 725 und 730 – zw. 797 und 799) berichtet in sei-ner langobardischen Geschichte (Historia Langobardorum), dass die Bajuwaren nach dem Friedensver-trag zwischen Franken und Lango-barden im Jahr 591 sich als Verbün-dete der Franken im Eisacktal nie-derließen. Das Gebiet der Bajuwa-ren – nach der römischen Bezeich-nung „Vallis Norica“ Norital oder Nurithal genannt – erstreckte sich damit vom mittleren Inntal über das südliche Wipp- und Eisacktal bis etwa südlich von Klausen. Das althochdeutsch-germanische Suf-fix -ing, das u. a. in der Ortsbezeich-nung Toffring oder im Stadtnamen Sterzing vorkommt, deutet auf die-se bajuwarische Besitznahme bzw. Besiedelung hin. Die manchmal vorkommende Ableitung des Na-mens Sterzing vom bajuwarischen Herrscher Starkholf ist allerdings unsicher und liefert keine zuver-lässige historische Information. Im Jahr 1996 entdeckte man im Zuge

der Verlegung einer Abwasserlei-tung während der durchgeführ-ten Grabungsarbeiten am nord-östlichen Fuße des Burghügels von Schloss Reifenstein am Rande des Sterzinger Mooses neben einigen Schmuckstücken und Gebrauchs-gegenständen auch mehrere Ske-lette und elf äußerst gut erhaltene Baumsärge. Die Datierung der Fun-de erwies sich als schwierig, doch deutet die Bestattungsart auf ei-nen Zusammenhang mit den Baju-waren hin. Es wird angenommen, dass die Baumsärge zwischen dem 6. und 7. nachchristlichen Jahrhun-dert entstanden sind. Die Nähe zum Burghügel und der Kapel-le zum hl. Zeno dürfte dabei wohl nicht zufällig gewesen sein. Der hl. Zeno(n) war Bischof von Verona und wurde besonders im 5. und 6. Jahrhundert verehrt. Viele ihm ge-weihte Gotteshäuser entstanden in jenen zwei Jahrhunderten und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Kapelle zum hl. Zeno auf dem Burghügel von Reifenstein gegen Ende des 6. Jahrhunderts errichtet wurde.Aus dem 7. und 8. Jahrhundert ha-ben sich bezogen auf das südliche Wipptal keine besonders aussage-kräftigen historischen Zeugnisse erhalten. Zwar wird allgemein an-genommen, dass die im Jahr 1233 erstmals urkundlich erwähnte Ur-pfarrei Sterzing karolingischen Ur-sprungs sei, doch mangelt es auch hier an gesicherten Informationen. Am Beginn des 9. Jahrhunderts n. Chr., also bereits gegen Ende des Frühmittelalters, geben die Quar-tinus-Urkunden („Traditio Quarti-ni“) einen wichtigen Hinweis zur Besiedelungsgeschichte des südli-

chen Wipptales. Am 31. Dezember 827 schenken ein gewisser Quarti-nus und seine Mutter Clauza dem zum Bistum Freising zugehörigen Benediktinerkloster Innichen be-deutende Liegenschaften im südli-chen Wipptal und zwar in der Um-gebung von Sterzing, in der Burg und in den umliegenden Dörfern

Stilfes, Trens, Flains, Tschöfs, Telfes, Thuins und Tulfer.

Die Quartinus-Urkun-den stellen ein ein-

maliges rechtshistori-sches Zeugnis dar. Sie las-

sen erkennen, dass es auch noch im 9. Jahrhundert im südlichen Wipp-

tal eine besitzende und freie ro-manische Bevölkerungsgrup-pe gab. Diese Romanen hatten sich in das bajuwarische Rechts-

system integriert und traten als freie Rechtssubjekte auch öffent-

lich in Erscheinung. Aus der Nen-nung verschiedener Örtlichkeiten kann dort auf eine Siedlungskon-tinuität von der Spätantike bis ins Frühmittelalter geschlossen wer-den. Mit dem Beginn des Hochmit-telalters verdichten sich die schrift-lichen Quellen zunehmend und er-möglichen ein genaueres und um-fassenderes Bild der Vergangen-heit des Wipptales. Doch dies ist eine andere Geschichte ...

Harald Kofler

Die Quartinus-Urkunden („Traditio Quartini“)

Der Romane Quartinus (Quartus) und seine Mut-ter Clauza schenken am 31. Dezember 827 dem zum Bistum Freising zugehöri-gen Benediktinerkloster In-nichen bedeutende Lie-genschaften im südlichen Wipptal. Es heißt u. a. wört-lich: „[...] in illis locis, hoc es ad Uuipitina in castello et in ipso vico et in aliis villu-lis ibidem adiacentibus: ad Stilues, Torrentes, Ualones, Zedes, Telues, Teines, Tu-luares“ Quartinus (Quar-tus) wurde gleichsam ein Lehensmann des Bischofs von Brixen und erhielt in Toblach für seine Schen-kung ein Gut verliehen. Die ursprüngliche Schenkung wird am 17. Jänner 828 erneut vor Bi-schof Arbeo (Aribo) von Brixen und weiteren Zeugen bestätigt. Eine weitere Urkunde wurde am 4. Juli 828 in Brixen ausgestellt. Quarti-nus (Quartus) bestätigte darin vor Zeugen seine Schenkung vom Vor-jahr erneut. Diese drei Urkunden bilden zusammen die Überlieferung des Quartinus („Traditio Quartini“) und liegen im Original leider nicht mehr vor. In einem Traditionsbuch des Bistums Freising haben sie sich jedoch in Form von Abschriften erhalten.

Die „Traditio Quartini“ aus dem Jahr 827 (A. Sparber, Schlern-Schriften 12, 1927)

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Die Bergung der Baumsarkophage zu Füßen des Burghügels von Reifenstein und der Kirche St. Zeno

Foto: Südtiroler Archäologiemuseum

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kultur

„Auffi muaß i, i muaß, i muaß“ hallt es im Oktober durch das

Stadttheater, wenn mit lei-sem Jöh und laut schallendem

Hollaröhdulliöh von windi-ger Höh die Stadtbühne Ster-zing zu ihrem 30-jährigen Ju-biläum in einer Inszenierung

von Monika Leitner Bonell das Ambros-Kultstück „Der

Watzmann ruft“ auf die Bret-ter stellt.

Wenn sich am 9. Oktober im Stadt-theater der Vorhang öffnet, dann zieht der Berg, auf dem „eine un-heimliche, nicht greifbare Furcht lastet“, wohl auch in Sterzing das Publikum in seinen schicksalhaf-ten Bann.Das Rustical „Der Watzmann ruft“ der Jugendfreunde Wolfgang Amb-ros, Manfred Tauchen und Joesi Pro-kopetz ist heute Kult. Und stellt für

die Stadtbühne – gewissermaßen als Geburtstagsgeschenk – eine be-sondere Herausforderung dar.Die Parodie handelt vom ewigen Rufen des Berges, von Männern, die aus Imponiergehabe unbe-dingt „auffi“ wollen und dabei oft ihr Leben lassen müssen. Die nicht ganz ernst gemeinte Handlung zeigt das Schicksal eines Bergbau-ern (gespielt von Josef Seidner), seines Sohnes (Gerd Platter), seiner klobig-verbohrten Knechte (Her-mann Gögl und Werner Hoheneg-ger) und süß-säuselnden und fröm-melnden Mägde (Susanne Egger, Ulli Declara, Helene Keim), die trotz unheimlicher Furcht vor dem Berg seinen Verlockungen nicht Stand halten können. Vor allem der Sohn des Bauern vernimmt den unwi-derstehlichen Ruf und lässt sich – geblendet von den Verlockungen der Gailtalerin (Benjamin Stötter)

– überreden, den Berg zu bezwin-gen. Auch er findet dabei – wie er-wartet – den Tod.Als Erzähler ist Ludwig Grasl zu se-hen, Georg Grasl spielt den Ka-puzenmann und Nora Nestl – sie zeichnet für die Choreographie verantwortlich – schlüpft in die Rol-le der Königin der Walpurgisnacht. Eine Reihe von singenden und tan-zenden Mägden und Knechten (Genoveva Eisendle, Anna Larch, Gundi Kausch, Daniela Mayr und Maria Lerchegger) beleben zu-dem das Stück.Für gehörigen Watzmann-Sound sorgt die 13-köpfige Schulband des Oberschulzentrums Sterzing unter der Leitung von Paul Brugger.So wird „Der Berg“ im Oktober nicht nur den Sohn des Bergbau-ern zu sich rufen, sondern auch viele Theater- und Musical-freunde in und um Sterzing. Da-

bei können diese hautnah erleben, dass „Der Watzmann“ selbst nach vierzig Jahren nichts von seiner Strahlkraft verloren hat. Vor allem die paro-d i e r t e n

„Der Watzmann ruft“Stadtbühne zeigt zum 30-jährigen Bestehen Ambros-Kultstück

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Zum Stück

Die Alpendrama-Parodie, 1972 als Hörspiel im ORF erstmals veröffentlicht, erschien 1974 als Schall-platte und wurde seither über 300.000 Mal ver-kauft. Das humorvoll-satirische Stück stammt aus der Feder von Manfred Tauchen. Wolfgang Amb-ros hat es zu Liedtexten von Joesi Prokopetz ver-tont.Das Rustical (rustikales Musical) zieht sich wie ein roter Faden durch die Karriere von Wolfgang Amb-ros: „Auffi oder nit auffi, das ist hier die Frage.“ 1982 brachte man das Stück vom Schicksalsberg auf die Bühne und landete damit einen sensationellen Er-folg. In den 90er Jahren wurde es zu einem Musi-cal ausgebaut.Berühmt geworden ist der 1952 in Niederöster-reich geborene Liedermacher und Austro-Pop-per Wolfgang Ambros bereits als 19-Jähriger mit der Vertonung des von Joesi Prokopetz geschrie-benen Songs „Da Hofa“, mit dem er – heute wür-de man sagen – einen Nummer-1-Hit landete. Mit seiner Band, der „No. 1 vom Wienerwald“, feierte er unzählige Erfolge und stürmte mit „Zwickts mi“ 1975 wieder die Charts. Wohl unvergessen blei-ben Songs wie „Zentralfriedhof“, „Schifoan“ und viele andere.

Trachtenkostüme, die absichtlich auf amateurhaft und kitschig getrimmten Requisiten und der spritzige Mu-sikmix aus Rock und alpiner Folklore haben bis heute nichts von ihrem Witz eingebüßt. Zudem erheitert das musikalische Theaterstück am laufenden Band mit hu-morvollen und schrägen Szenen sowie ohrwurmver-dächtigen Songs.Zeitgleich mit den Aufführungen ist im Theatersaal eine Plakat- und Fotoausstellung zu sehen, welche die bunte Theatertätigkeit der Stadtbühne der vergange-nen 30 Jahre dokumentiert. Premiere hat das Stück am 9. Oktober um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen gibt es 12. und 13. Oktober (20.00 Uhr), am 14. Oktober (18.00 Uhr) sowie am 16., 18., 19. und 20. Oktober, jeweils um 20.00 Uhr.Theaterkarten können unter www.stadtbuehne-ster-zing.com oder unter der Rufnummer 339 5914121 zwischen 17.30 und 20.00 Uhr vorbestellt werden.

kultur30 Jahre Theater1981, vor gut 30 Jahren, hat Erich Gogl (im Bild) die K o l p i n g b ü h n e Sterzing gegrün-det. 2002 – vor nunmehr zehn Jahren – hat sich diese in „Stadtbühne Sterzing“ umbenannt und im Stadtthea-ter eine neue Bleibe gefunden.Dem ersten Stück „Alpträume“, einer szenischen Auseinander-setzung mit dem Drogenprob-

lem, gespielt von Mitgliedern der Kolpingjugend, folgten rund 60 Darbietungen von bäuerlichen Lust-

spielen, Freilichtaufführungen im Innenhof des städtischen Kol-ping- und Deutschhauses, Mär-chen und Kindertheaterstücken bis hin zu aberwitzigen Boule-vardkomödien. Aber auch vor ernsten, tragischen und satiri-schen Stücken machte das En-semble, deren Mitglieder im Lau-fe der Jahre immer mehr wur-den, ebenso wenig Halt wie vor Inszenierungen bedeutender li-terarischer Werke.Unvergessen bleiben die Erfol-ge des „Sterzaretts“, einer viel beklatschten Faschingsrevue, in der die Bühne, anfänglich in Zu-sammenarbeit mit dem Sterzin-ger Singkreis, in sechs aufwän-digen Produktionen – zuletzt 2006 – große Nichtigkeiten und kleine Wichtigkeiten der Sterzin-ger und darüber hinaus auf die Schippe genommen hat, wohl-wissend, dass „das ganze Leben ein Spiel ist und wir die Mario-netten sind“, wie es in der Titel-melodie so treffend hieß.Mit der Zeit hat sich auch eine Jugendtheatergruppe etabliert, die den Bühnennachwuchs si-chern sollte.Bis vor einem Jahr hat Erich Gogl als Obmann und Spiellei-ter den Thespiskarren in Ster-zing unermüdlich weitergezo-gen, war Dreh- und Angelpunkt der Bühne und hat dem Theater immer wieder wichtige Impulse verliehen.Seit Beginn dieses Jahres leitet Monika Leitner Bonell (im Bild) als Obfrau zusammen mit einem neuen Ausschuss die Stadtbüh-ne. Sie hat sich viel vorgenom-men: So soll es in Zukunft auch das Sterzarett wieder geben.

50 erker oktober 12

woher stammt eigentlich der name ...

Tulfer?

Die Streusiedlung Tulfer liegt etwa 4,5 km taleinwärts von Wie-sen auf der orographisch linken Talseite. Tulfer gehört zur Kata-stralgemeinde Wiesen und als solche zur Gemeinde Pfitsch.Die Häuser und Höfe der Ansied-lung schmiegen sich an einen äu-ßerst sonnigen und schön gele-genen hügeligen Hang. Von der Ferne erkennt man bereits den Turm des 1675 erbauten Maria-hilfkirchleins. Tulfer ist eine über-aus alte Ansiedlung und wird be-reits im Jahr 827 erstmals als „Tu-luares“ in der bekannten und für die Geschichtsforschung wichti-gen „Traditio Quartini“ urkund-lich erwähnt. Der Römer Quarti-nus schenkt darin dem Benedik-tinerkloster von Innichen mehre-re Besitztümer, u. a. auch seinen in Tulfer gelegenen Besitz. Die Siedlung selbst dürfte jedoch wesentlich älter sein und bereits in frühmittelalterlicher Zeit be-standen haben.Der Siedlungsname festigte sich in seiner noch heute gebräuchli-chen Form bereits am Ende des Hochmittelalters und ist zwi-schen dem 13. und 15. Jahr-hundert als „Tulfer“ bzw. „Tulver“ mehrfach urkundlich bezeugt. Die Ableitung des Siedlungsna-men von der Bezeichnung „Tul-várius“ („tellevo“ + “arius“) gilt als nicht restlos gesichert. „Tulvári-us“ bedeutet soviel wie „Inhaber des Feldes“. Etymologisch könn-te es dabei einen Zusammen-hang mit dem lateinischen Wort „tellus“, d. h. „Boden bzw. Land“, geben.

Harald Kofler

An ihnen kommt im Moment nie-mand vorbei: Die vier Eisacktaler sind die erfolgreichsten deutschen Musik-Newcomer, gehasst und geliebt zugleich, sie füllen Are-nen, werden für Echos nominiert, heimsen Goldauszeichnungen ein und ziehen zugleich Protestwellen nach sich, die höher und tosender kaum sein könnten. Am 5.Oktober stellen die Südtiroler Deutschro-cker das neue Album „Feinde dei-ner Feinde“ vor – es ist ihr achtes.

Fast elf Jahre sind seit der Band-gründung vergangen, fast elf Jah-re in der selben Besetzung und fast elf Jahre mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen: Mit ihrem neuen Al-bum „Feinde deiner Feinde“ scheint der angestrebte Horizont für Frei.Wild ganz klar in Sichtweite gekom-men – und was dahinter liegt, wird die Band mit Sicherheit noch erfah-ren. Ihr Ticket dafür ist dieses Album selbst. „Feinde deiner Feinde“ verkörpert auf stilvolle und treibende Art, dass nichts auf dieser Welt so schlimm sein kann, um hinterher nicht auch etwas Gutes daraus zu lernen. Ver-brannte Erde kann neues Leben schaffen, aus Ängsten kann Mut hervorgehen und Verbotenes sogar die stärksten Gitterstäbe brechen.Es sind höchst menschliche The-men, die sich auch bei „Feinde dei-ner Feinde“ wiederfinden: freund-schaftliche Verbundenheit („Dafür sind Freunde da“), liebevolle Erin-nerung an verstorbene Weggefähr-ten („Zieh mit den Göttern“), Drang nach Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmtheit („Wer nichts weiß, wird alles glauben“, „Nur Dum-me sagen Ja und Amen“). Das Stück „Aus Traum wird Wirklichkeit“ ist gar eine Hymne an den eigenen Nach-wuchs und fängt das Gefühl ein, das die Musiker selbst empfanden, als sie Väter wurden.

Wer die Band kennt, wird hohe Er-wartungen hegen – zu Recht. Denn

Rang zwei in den offiziellen Album-charts hat der Band sichtlich gut ge-tan. Ihr Vorgängeralbum „Gegengift“ konnte genau wie „Händemeer“ in-nerhalb kürzester Zeit mit der gol-denen Schallplatte gekrönt werden und marschiert nun gen Platin.Tourneen in England und den Nie-derlanden mit überfüllten Hallen be-

weisen die Beliebtheit auch bei nicht deutschsprachigen Fans. Ebenso wie die bereits fast durchwegs ausver-kaufte Arenatour im November 2012 mit weit über 120.000 Zuhörern in nur zehn Locations. Mittlerweile füllt die Band mit ihren Liveshows die größten Hallen Deutschlands, Öster-reichs und der Schweiz.

kultur

„Drogenfrei ... und super ehrgeizig“Schlagzeuger Christian Forer („Föhre“) aus Thuins auf die Frage: „Was ist bei euch anders, was ist neu?“

Wir fangen hinten an. Neu? Gibt es was wirklich Neues in der Musik oder war das alles schon mal da? Es gibt Bands, die behaupten, sie hätten den Heavy Metal erfunden, andere wiederum denken, Punk sei ihre Erfindung – in jedem Genre gibt es dieselben Aussagen. Mal unter uns, man kann Mu-sikrichtungen prägen, Spuren hinterlassen und sich auch Denkmäler setzen, die paar Akkorde und die paar Melodien waren dennoch schon lange vorher da, auch Textaussagen und Reime, diese Kro-

ne sollte sich meiner Meinung nach keiner aufsetzen. Auch hat man Mu-sikstile nicht gepachtet, es gibt kein Monopol darauf, vielmehr sollte man es sportlich betrachten und Größe zeigen. Vor allem aber eines wissen – wenn die Zeit vorbei ist. Anders hingegen ist vieles, ob es das klare Be-kenntnis zur Heimat ist, ohne dabei ins Stumpf-Politische abzudriften, ob es für eine Deutschrockband unsere untypische Herkunft Südtirol ist oder ganz einfach der unabdingbare Optimismus, mit unserer Musik auch Leu-te zu erreichen, die am Boden sind, und diese wie auch uns selbst wieder aufzurichten, das ist irgendwie schon Neuland. So könnte man aber auch

lange weitermachen. Dass aber die Band vollkommen drogenfrei, ehrlich, bodenständig, sportlich und vor allem super ehrgeizig ist, kann auch zu den etwas außergewöhnlichen Eigenschaften einer Rockband zählen. Zu behaupten, wir wären allerdings die Erfinder, Gründer und Pachtinhaber die-ser Stilrichtung, würden wir nie wagen. Aber wir machen gute Musik, sind hundertprozentig au-thentisch und stehen auch zu 100 Prozent dahinter.

„Feinde deiner Feinde“Frei.Wild präsentiert neues Album

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Kulturhochburg WipptalDas kulturelle Zentrum des Landes liegt im Wipptal – jedenfalls in Be-zug auf die Angebotsdichte an Kulturveranstaltungen, wie eine Erhe-bung des Landesstatistikinstitutes ASTAT für das Jahr 2011 ergeben hat.

Veranstaltungen/Ausstellungen Aufführungen/Ausstellungstage Besucher

Brenner 70 105 17.696

Freienfeld 113 164 7.970

Franzensfeste 20 20 2.250

Ratschings 108 151 22.455

Pfitsch 68 69 6.650

Sterzing 391 422 24.012

Wipptal 770 931 81.043

Südtirol 12.286 24.060 2.283.242Quelle: ASTAT

Die Gemeinde Bozen kann zwar die höchste Zahl sowohl an Veran-staltungen und Aufführungen als auch an Besuchern aufweisen; ge-messen an der Wohnbevölkerung ist die Angebotsdichte im Wipp-tal im landesweiten Vergleich al-lerdings am höchsten. Hinsicht-lich der Teilnahmequote – sie misst das Verhältnis zwischen Besuchern und Wohnbevölkerung – kann das Wipptal ein durchschnittliches Er-gebnis erzielen.Insgesamt gab es im vergangenen Jahr bezirksweit 770 kulturelle Ver-anstaltungen mit 931 Aufführun-gen bzw. Ausstellungstagen, an denen rund 81.000 Besucher ge-zählt wurden.

Die größte Rolle spielen dabei Mu-sikveranstaltungen, was vor allem auf die zahlreichen Musikkapellen und Kirchenchöre zurückzuführen ist. Nicht unerheblich ist auch die Zahl der Theateraufführungen.Erwartungsgemäß weist Ster-zing bezirksweit die höchste Zahl an Veranstaltungen auf, die Besu-cherzahl ist jedoch nur unwesent-lich höher als in der Gemeinde Rat-schings. Das kulturelle Schlusslicht im Wipptal bildet mit 20 Veranstal-tungen Franzensfeste.In Südtirol engagieren sich knapp 43.000 Personen für die Kultur; der weitaus größte Teil davon ist eh-renamtlich in Vereinen organisiert.

bar

Sterzing

Weiterbauenam Land

Am 3. Oktober wird im historischen Ratssaal von Sterzing dieAusstellung „Weiterbauen am Land – Verlust und Erhalt der

bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen“ eröffnet. Bei derEröffnung um 19.00 Uhr hält Waltraud Kofler Engl, Direktorin

des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler, einen einleitenden Vortrag. Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog.

Geöffnet ist die Ausstellung – sie läuft bis zum 25.Oktober -von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr.

52 erker oktober 12

„Jubilate“Benefizkonzert des Sterzinger Pfarrchores

kultur

Im Rahmen der umfangreichen Restau-rierungsarbeiten an der Pfarrkirche „Ma-ria im Moos“ in Sterzing wurde auch eine gründliche Reinigung der Orgel notwendig. Dieses von der Firma May-er aus Feldkirch (1911) stammende gro-ße Instrument in pneumatischer Trak-tur mit 46 klingenden Registern wurde 1987 renoviert und jetzt in monatelan-ger Kleinstarbeit von den Brüdern Kauf-mann aus Deutschnofen gründlich ge-reinigt und intoniert.Zum Abschluss dieser sehr aufwändi-gen Arbeit veranstaltet der Pfarrchor Sterzing ein Benefizkonzert. Unter dem Titel „Jubilate“ werden Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert erklingen, so auch vom Zeitgenossen Colin Mawby, Arvo Pärt, dem gebürtigen Sterzinger Komponisten Johann Baptist Gänsba-

cher, J. G. Rheinberger, F. Mendelssohn oder C. Franck. Der Chor wird vom lang-jährigen Organisten der Pfarrkirche, Os-wald Salcher, begleitet. Als Solisten tre-ten Margarete Folie und Christine Mar-soner auf. Als Konzertorganist ist Gui-do Elponti zu hören. Dieser erwarb sein Konzertdiplom am Konservatorium von Padua und an der Wiener Musikuniversi-tät. Seither besuchte er zahlreiche Meis-terkurse. Ein besonderer Höhepunkt in seiner künstlerischen Laufbahn war die Einladung zum größten internationalen Festival Lateinamerikas von Morelia und das Konzert auf der Monumentalorgel im Nationalauditorium in Mexiko City.Das Konzert findet am 20. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche statt. Der Er-lös aus den freiwilligen Spenden wird für die Reinigung der Orgel verwendet.

PR

„ITAS in Tour“Verantwortung, Kompetenz und Bürgernähe: Diese Wer-te zeichnen ITAS seit über 190 Jahren aus. Am 2. November macht der Ver- sicherungsverein

– einer der ältes-ten in ganz Itali-en – mit seiner Road-Show „ITAS in Tour“ in Ster-zing Halt. Im In-fobereich bera-ten ITAS-Agen-ten über Versi-cherung und Vorsorge, im „Recruiting“-Be-reich kann sich jeder melden, der bei ITAS ar-

beiten möch-te. Es gibt auch einen Verkostungsbereich mit heimischen Produkten und einen Kinder-Bereich mit Animation für die Kleinsten. ITAS arbeitet eng mit Bildungseinrichtungen, Wirtschafts-verbänden und der Autonomen Region Trentino-Südtirol zusammen. Jedes Jahr fließt ein guter Teil des Mehrwerts in Höhe von vier Millionen Euro in die Unterstützung von Verei-nen und Verbänden, der Brandschutzbeitrag (rund 930.000 Euro) kommt den örtlichen Feuerwehren zugute.ITAS zeigt Verantwortung. Die Mitglieder sind gleichzeitig Eigentümer. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, erwirtschaftete Gewinne reinvestiert. 63.000 versicherte Mitglieder zählt ITAS derzeit in Südtirol, 24 Agenten und 31 Subagenten kümmern sich tagtäglich um sie. 2011 wurden bei Schadensfällen mehr als 21 Millionen Euro ausgezahlt.

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Wiesen

Musik verbindetBereits zum zweiten Mal in diesem Jahr lädt die Musikka-pelle Wiesen zu einem Konzert. Anlass ist die langjährige Freundschaft zwischen dem Alpenverein Altdorf und den Vereinen von Wiesen, pflegen doch die Musikkapelle, die Volkstanzgruppe, der Chor und der Alpenverein seit mitt-lerweile 30 Jahren diese freundschaftlichen Bande.Die langjährige Freundschaft wird am 13. Oktober um 20.00 Uhr in der Festhalle von Wiesen mit einem Konzert gefeiert. Zu hören sind dort moderne und traditionelle Werke, wobei Sepp Tanzers Stück „Tirol 1809“ einen Höhe-punkt bilden wird.

kultur

Nach der umjubelten Premiere im Kabarettgarten Schloss Kallmünz und einigen Aufführungen auf Ein-ladung startet Lukas Lobis jetzt seine Kabarett-Tour durch das ganze Land. Am 24. Oktober gas-tiert er mit seinem Programm „Kevin Kostner darf nicht ster-ben“ im Stadttheater Sterzing. Kevin Kostner, umtriebiger Ho-telier aus St. Ulrich mit der et-was anderen Sicht auf die Welt, tritt mit Lukas Lobis in einen ve-ritablen Wettstreit um die Gunst des Publikums. Denn: Lobis oder Kostner – es kann nur einen geben! Am Ende des Stücks muss einer der beiden nämlich ins heimatliche Gras beißen: Ein wis-

senschaftliches Experiment mit Urtiroler Genmaterial läuft aus dem Ruder und nur die ultimative Notbrem-

se kann den genetischen Supergau noch verhindern …Eine Südtiroler Variante des Yin und Yang – ein Hochgenuss für Kabarettfreunde.Kartenreservierungen sind auf der Inter-netseite www.lukaslobis.net oder über die Rufnummer 331 3313377 (Montag bis Frei-tag von 10.00 bis 15.00 Uhr) möglich.Der Erker verlost unter allen Lesern, die am 15. Oktober zwischen 13.00 und 16.00 Uhr die Frage „Wie heißt das neue Kabarettpro-

gramm von Lukas Lobis?“ per E-Mail richtig beantwor-ten, insgesamt vier Freikarten. Die Karten werden an der Abendkasse hinterlegt.

Frauen

im Kriegs-

dienst

Militär und Krieg gelten ge-meinhin als Männersache. Es hat aber auch in Südtirol wäh-rend des Zweiten Weltkrieges Frauen gegeben, die „Kriegs-dienst“ geleistet haben: als Flakhelferinnen, Telefonistin-nen, Übersetzerinnen, Arbeite-rinnen in der Rüstungsindust-rie, Krankenschwestern in La-zaretten und ähnlichen Helfer-funktionen.Die Erfahrungen dieser Frauen haben noch keinen Eingang in die Geschichtsschreibung ge-funden. Der Bozner Verlag Edi-tion Raetia hat deshalb eine Projektgruppe ins Leben ge-rufen: Martha Verdorfer, Ast-rid Kofler, Sarah Trevisiol und Thomas Hanifle sollen diese Erinnerungen in einem Buch- und Ausstellungsprojekt ver-arbeiten. Sie suchen deshalb Frauen, die über solche Erfah-rungen erzählen können, oder Angehörige, die Fotos oder andere Unterlagen aus dieser Zeit haben.

Kontakt: Thomas Hanifle, Tel. 333 2690479,[email protected]

Kevin Kostner darf nicht sterbenLukas Lobis und Kevin Kostner touren durch Südtirol

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sterzing

Mit einer großen Auktion im Stadttheater Sterzing endet Ende Oktober die Benefizaktion „Kunst und Krempel für unsere Pfarrkir-che“, veranstaltet vom Bildungs-

ausschuss, von der Pfarrei und der Stadtgemeinde Sterzing.

Seit Frühjahr dieses Jahres hat das Organisationskomitee Kunstobjek-te, Kuriositäten und Besonderhei-ten – darunter auch sehr wertvol-

le Stücke – in den Sterzin-ger und Wipp-taler Haus-halten ge-sammelt. Mit der Aktion wird das drit-te und letzte große Baulos zur Restau-rierung der S t e r z i n g e r

Pfarrkirche finanziell unterstützt. Immer wieder im Laufe der über 550-jährigen Geschichte der Kir-che haben die Bürger der Stadt den Bau bzw. Umbau und die Ausstat-tung des prunkvollen Gotteshauses wohlwollend mitgetragen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Mittlerweile sind die Arbeiten zur Erneuerung des Glockenturms ab-geschlossen, es fehlen noch die Re-staurierung der Sakristei, der Kir-chenportale und der Seitenaltä-re. Leider musste im Zuge der Re-staurierungsarbeiten festgestellt werden, dass auch der Nordflügel des Kirchendaches neu eingedeckt werden muss. Dies stellt den Pfarr-gemeinderat vor eine neue Her-ausforderung.Am 6. Oktober werden nun bei einem Flohmarkt am Stadtplatz (11.00 – 18.00 Uhr) mehrere hun-dert Exponate (von einem Euro aufwärts), Kuriositäten und Raritä-ten, feilgeboten.Besonders wertvolle Stücke – rund

50 an der Zahl – kommen beim Benefizabend mit musikalischem Rahmenprogramm am 27. Oktober mit Beginn um 20.00 Uhr im Stadt-theater Sterzing unter den Ham-mer. Die Antiquitäten und Kunst-objekte sind dort den ganzen Tag über ausgestellt. Zu sehen sind diese auch unter www.sterzing-

Kunstobjekte unter dem HammerBenefizabend und große Auktion für die Restaurierung der Pfarrkirche

Dankesgottesdienst

Am Kirchweihsonntag, den 21. Oktober, wird in der Pfarrkirche um 10.00 Uhr ein Dankgottesdienst zum Abschluss der Außensanierung des Pfarrturmes, der Neueindeckung der Apsis und der Überholung und Reinigung der Orgel gefeiert. Anschließend gibt es einen Festakt mit Umtrunk. Dabei kann auch der Turm besichtigt werden.

bildung.it. Zudem erscheint ein Ausstellungskatalog, der über das Pfarrhaus in Sterzing (Tel. 765323) bezogen werden kann.Alle Bürger Sterzings sind zum Be-nefizabend eingeladen; die Erlöse aus „Kunst und Krempel“ kommen ausschließlich der Restaurierung der Pfarrkirche zugute. lg

Karl Pferschy, Jenesien um 1920, Farbholzschnitt Stoffmodel aus der Sterzinger Färbe

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notizie dall’alta val d’isarco

Dopo la pausa estiva, il 19.09.2012 si è riunito il consiglio comunale di Vipiteno per l'approvazione del re-golamento Imu e della definizione delle relative aliquote.In base alle nuove regole, che pre-vedono la ripartizione dei proven-ti dell'imposta tra enti locali e Sta-to, e alle stime di gettito effettua-te, emerge che dalla Provincia di Bolzano circa 80,5 mln di euro do-vrebbero es-sere inviati a Roma. In ef-fetti con l'Imu si prevede un incasso mag-giore rispet-to all'Ici, ma è necessario tenere conto delle agevo-lazioni previ-ste dalla leg-ge quadro provinciale.Il sindaco, nell'esporre l'argomento, esprime la sua preoccupazione per la situazione creata dal governo Monti, che impone ai comuni note-voli risparmi. Per quanto riguarda l'anno 2012, il primo cittadino co-munica che, dopo dettagliati conti e analisi, il comune, nonostante gli incassi dell'Imu, avrà un deficit di 102.000 euro. Pertanto, per recupe-rare entro l'anno, chiede la collabo-razione di tutti i consiglieri affinché, insieme, si concordi dove si possa risparmiare. Il sindaco informa che è intenzione dell'amministrazione comunale aumentare la detrazio-ne da 200 a 250 euro sulla prima casa, sulla quale verrà applicata un'aliquota del 4 per mille. Attual-mente nel Comune di Vipiteno ri-sultano essere 314 gli appartamen-ti a scopo turistico, su cui, da re-

golamento, l'aliquota applicabile andrebbe dal 7,6 al 10,6 per mille. L'aliquota del 7,6 per mille verreb-be applicata alle seconde case che sono affittate per motivo di stu-dio/lavoro. Tutte le altre, sfitte per più di un anno ed esclusivamente a scopo turistico, sono soggette a un'aliquota del 10,60 per mille.Per una questione di correttezza il sindaco ritiene opportuno che

anche gli edifici agricoli che non abbiano esclusivamente uso agri-colo, come per esempio quelli adi-biti ad agriturismo o appartamen-ti per braccianti e cooperative agri-cole, siano sottoposti a un'aliquota del 2 per mille. Necessaria, se-condo il primo cittadino, anche un'aliquota pari al 4,6 per mille per gli affittacamere.

Da parte dei consiglieri c'è indub-biamente la consapevolezza di una reale necessità di risparmio: secondo il consigliere Thaler, SVP, nei prossimi anni il Comune dovrà riflettere accuratamente sulle spe-se da fare, al fine di risparmiare ed evitare di sovraccaricare ulterior-mente le famiglie. Sottolinea inol-tre il fatto che l'imponente aumen-to delle tasse per acqua e rifiuti di

questo anno ha suscitato non po-che discussioni.Benno Egger (Freiheitlichen) pro-pone che nel regolamento si tenga conto di quelle famiglie che hanno a carico un familiare con grave han-dicap.Debiasi (Forum)ritiene che il consi-glio debba affidare alla giunta co-munale l'incarico di verificare tut-te le possibilità di trovare 102.000

euro e propone anche degli incon-tri tra rappresentan-ti di partito.All'unanimità sono approvati sia il re-golamento che le aliquote.

Tra gli altri punti all'ordine del gior-no tre mozioni pre-sentate da Orfino. La prima è relati-va al cambiamen-

to della regolamentazione del par-cheggio in via Gänsbacher, dove l'istituzione di parcheggi per auto-bus ha creato non pochi disagi ai cittadini e ai residenti. L'assessore competente Seeber auspica di tro-vare quanto prima una soluzione. La seconda mozione è relativa alla valorizzazione della Piazza Langer, sita presso le scuole in lingua ita-liana, per dare rilievo a un perso-naggio che ha un significato stori-co non indifferente; tale mozione è approvata all'unanimità dal consig-lio. La terza mozione riguarda la ne-cessità, secondo Orfino, di valoriz-zare e organizzare più incontri e as-semblee per i giovani. Il consigliere competente Seidner (SVP) informa che si sta lavorando per incentivare i giovani in questo senso.

cm

Il salto della quagliaUno sport poco nobile in voga fra i politici - In Parla-mento una proposta per fre-narlo

"Decade dal mandato parla-mentare chi si iscrive ad un gruppo parlamentare, diverso dal misto, che non rappresenti il partito per cui è stato eletto". Questa la proposta parlamen-tare all'articolo 67 della costitu-zione presentata da tre senatori democratici e firmata anche da un senatore PDL all'indomani del famoso voto di Scilipoti che salvò Berlusconi.Questo comportamento poco edificante è anche definito in gergo politico salto della qua-glia. Nella presente legislatu-ra sono 121 i parlamentari che hanno cambiato casacca. Non ci vuole molta fantasia per im-maginare i motivi che spingo-no gli "onorevoli" membri del Parlamento a infischiarsene arrogantemente della volontà degli elettori espressa nel voto. Purtroppo la proposta di modi-fica costituzionale è stata subi-to accantonata. E certamente, in vista delle elezioni politiche, quando che saranno, ne vedre-mo molti di salti della quaglia.Ma non pensiamo che questo malcostume sia una "cosa ro-mana": anche qui da noi, nel nostro piccolo, abbiamo assi-stito alcune volte a questo tipo di esibizioni. E sicuramente al-tre ne vedremo in vista delle elezioni provinciali del prossi-mo anno.

ap

Vipiteno

IMU: regolamento e aliquote approvati all‘unanimitàCentomila euro in meno per il comune rispetto al passato - Prima casa 4 per mille - 10,6 per mille sulle seconde case sfitte

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È stato portato a termine il restau-ro conservativo del magnifico ciclo di affreschi gotici nel-la chiesa del Santo Spirito, finanziato al 50% per ciascuno dal Comune di Vipi-teno e dalla Soprin-tendenza ai beni culturali della Pro-vincia di Bolzano. L'intervento è stato affidato alla ditta di Bolzano "Restauro Dipinti" della dotto-ressa Lucia Saccani, coadiuvata dai re-stauratori Helmut Prinoth di Ortisei e Anna Festini di Prati di Vizze.Quello che si pensava potesse es-sere un semplice intervento di ma-nutenzione è diventato un restauro conservativo, vista la patina di sudi-ciume depositatasi sugli affreschi.

Gli affreschi erano stati ricoperti da un intonaco di calce nel XVII secolo, forse in occasione di un'epidemia di peste, e furono parzialmente svelati agli inizi del XX secolo; il ciclo pittorico venne quin-di restaurato tra il 1937-1940 con una tecnica un po' gros-solana, che provocò lesioni all'intonaco e agli affreschi, che furono irrimediabilmen-te ingrigiti, cancellando per sempre il colore blu azzurrite delle volte costellate da stel-le in lamina d'oro. Effetto cer-to accentuato dal fumo delle candele e dai gas di scarico degli autoveicoli che transita-vano per la Città Vecchia fino alla fine degli anni Settanta.

Tra il 1986 e il 1989 il prezioso ciclo pittorico del 1402, attribuito oggi

a Erasmo da Brunico, fu magistral-mente restaurato da Lucia Saccani, la stessa che ha operato l'intervento di quest'anno. In quella occasione, dopo l'asporto con bisturi di tutti i frammenti di calce ancora presenti e dopo la pulitura con lavaggi con soluzioni speciali, le pitture origi-nali furono consolidate con iniezio- ni di sostanze apposite. Il ritocco pittorico infine fu eseguito con co-

lori stabili ad acquerello con vela-ture sotto tono, per consentire di distinguere l'originale dal ritocco. Per lo stesso motivo non state ope-

rate arbitrarie e fantasiose integra-zioni delle lacune, che si è preferito lasciare bianche.

Che questo intervento sia ottima-mente riuscito lo prova il buono stato di conservazione degli affre-schi riscontrato dopo la pulitura nel restauro odierno. Preoccupan-te invece - così Lucia Saccani - è lo spesso strato di polvere e sporco

che ricopriva tutti gli af-freschi, che è stato ne-cessario rimuovere. Per non compromettere intonaci e affreschi si è evitato l'uso dell'acqua e si è optato per una pulitura a secco con spugne speciali.Le principali cause del deposito superficia-le di polvere e sporco sono - secondo la re-stauratrice - il riscalda-mento, l'illuminazione

e la scarsa ventilazione. Sarebbe pertanto necessario ridurre al mini-mo l'accensione del riscaldamento, garantire un'adeguata ventilazio-ne, magari con l'apertura della par-

te superiore delle finestre della pa-rete sud e sostituire l'impianto di il-luminazione che, con le sue luci ra-denti alle pareti, danneggia gli af-freschi e che, oltre tutto, mortifica il loro straordinario valore artistico.Un altro fattore di usura degli affre-schi è l'abitudine dei fedeli di ap-poggiarsi alle pareti con la schie-na, quando non addirittura con i piedi (nella posizione del fenicot-tero!), come è si è visto dai segni delle scarpe alla parete ovest. Forse sarebbe anche opportuno, se pos-sibile, diradare le funzioni in questo monumento, che è sì la casa di Dio, ma è anche un prezioso scrigno di tesori artistici.

Il risultato dell'intervento è sta-to davvero sorprendente: i colori sono tornati a risplendere e tutta la chiesa appare più luminosa. Ora nelle stazioni della vita, della morte e della resurrezione del Cristo rie-merge con impressionante eviden-za il racconto della fede e della spe-ranza che nei secoli passati ha chia-rito a tante generazioni il senso del loro esilio in terra.

ap

Vipiteno

Completato il restauro conservativodella chiesa del Santo SpiritoI pregevoli affreschi gotici erano ricoperti da una patina di polvere e sporco dopo più di vent‘anni dall‘ultimo intervento

notizie dall’alta val d’isarco

La restauratrice,

dr. Saccani, al lavoro

L’Annuniazione dopo la pulitura Dettaglio des Giudizio universale durante la pulitura: a sinistra figura non pulita, a destra figura pulita

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notizie dall’alta val d’isarco

Vipiteno

Alloggi di servizio per i militariDue palazzine a sei piani saranno costruite dalla Provincia nell'areale sud della caserma Menini

A metà settembre la Pro-vincia ha assegnato l'incarico di costruire al-loggi di servizio per mili-tari sull'areale della Caser-ma Menini de Caroli a Vipi-teno.I nuovi alloggi, di catego-ria CasaClima standard B, dovrebbero sorgere nella parte meridionale dell'areale della caserma. L'area in questione è situa- ta nella zona occidentale di Vipiteno, dove già esi-stono abitazioni di servizio per addetti dell'Esercito. Il piano di costruzione pre-vede la realizzazione di due palazzine a sei piani con tre alloggi per piano.Il relativo incarico è stato assegnato nell'ambito di un'asta pubblica, con im-porto base di 6,7 milioni di euro, alla quale hanno par-tecipato 13 offerenti. La ditta risultata assegnataria è l'impresa "Steda S.p.a" con sede a Rossano Vene-to, che realizzerà i condo-mini per una spesa indi-cata in 4,3 milioni di euro, con un'offerta al ribasso di oltre il 37 per cento.

Prati di Vizze

La Croce Bianca festeggia i quarant'anniSia reso merito ad un'associazione necessaria e importante per la società

Vipiteno

UPAD: e fanno venticinque!L'anno accademico 2012-13 coincide con i 25 anni di vita - Sempre accattivante il programma delle at-tività messe in cantiere

Domenica 16 settembre 2012 si è svolta la festa in occa-sione del giubileo dei 40 anni della Croce Bianca sezione Vipiteno, presenti i politici del comprensorio e i rappre-sentanti di altre associazioni di volontariato.

La festa è iniziata con la Santa Messa, celebrata da don Ugolini presso il parco comunale di Prati. Successivamen-te il responsabile della sezione Harald Leitner ha fatto un exursus della storia della sezione, fondata nel 1972 grazie ad un‘iniziativa dell‘amministrazione della Cassa Malati, con il sostegno dell‘allora sindaco Karl Oberhauser.Da parte del sindaco della città di Vipiteno, dott. Fritz Karl

Messner, e del primario Ploner, responsabile sanitario del nosocomio cittadino, è andato un sentito ringraziamento ai dipendenti, ai collaboratori, ai volontari e ai giovani che svolgono servizio civile, i quali, tutti, con il loro lavoro e

attraverso un costante impegno, hanno reso possibile uno sviluppo crescente della sezio-ne, che ha raggiunto negli anni una ricono- sciuta professionalità e una competenza ec-cellente.Un ringraziamento va anche alla protezione civile, che si è occupata dell‘organizzazione del pranzo per festeggiare il giubileo e anche al gruppo giovani, che ha seguito l‘intrattenimento dei partecipanti.

Attualmente la Croce Bianca di Vipiteno ha all‘attivo 77 volontari, 13 dipendenti, 2 giovani che svolgono il servi-zio civile e un operatore sociale. Dal 2001 è attivo anche il servizio di assistenza spirituale che, momentaneamente, fa affidamento su 14 volontari.Una festa ben riuscita per un‘associazione necessaria e importante per la società. cm

La stagione 2012/13 è particolare per la sezione vipite-nese dell‘U.P.A.D. (Università Popolare Alpi Dolomitiche), che nel 2013 festeggia i 25 anni di vita. Un compleanno di tutto rispetto per un‘associazione culturale che si avvale esclusi-vamente del ge-neroso volonta-riato di persone che hanno sapu-to sempre coin-volgere ed inte-ressare una con-sistente parte della comunità dell‘Alta Val d‘Isarco, particolarmente di lingua italiana.L‘attività si svolge presso l‘oratorio Maria Schutz dove, nel-le giornate del mercoledì, si alternano i vari relatori per il ciclo di conferente che si concluderà nel mese di maggio. Sarà anche il luogo di incontri festosi e ricreativi, in colla-borazione con il Gruppo Anziani e dove settimanalmente tiene le prove il coro di Gino De Angelis.Fu sul finire degli anni ‘80 che l‘UPAD di Bolzano sconfinò fino a Vipiteno, grazie alla sollecitazione dell‘avv. Gam-

bara e all‘accoglienza entusiastica della signora Auteri e dell‘assessorato alla cultura italiana del Comune di Vipi-teno. Nonostante le difficoltà iniziali la sezione ha riscon-

trato numerose adesioni, gra-zie ad un programma sempre vario e alternato di cultura e ricreazione. Oltre ai program-mi culturali l‘UPAD organizza corsi di yoga e di acquagyn, ma anche corsi di pittura.Particolare successo sta riscuotendo da qualche anno l‘organizzazione di trekking, dalle Isole Eolie al giro della Basilicata, frequentato da ben

54 partecipanti. Non mancano naturalmente le occasioni di feste, gite, passeggiate e qualche incontro conviviale.In questo particolare anno si vorrebbero fare le cose in grande stile, con un bel concerto e una mostra fotogra-fica sui 25 anni della sezione, arricchita da vecchie foto, che raccontano una piccola parte della storia della comu-nità vipitenese.

Giulio Todesco, responsabile della sezione UPAD di Vipiteno

Foto: Stefano Orsini

Il coro di Gino, il direttivo dell‘UPAD e del Gruppo Anziani

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60 erker oktober 12

Era il febbraio del 1945 quando il bambino Enrico Dassetto iniziò con la sua famiglia la peregrina-zione che lo portò da Venezia in Svizzera, con una sosta a Vipiteno. Di quell'odissea ci ha lasciato me-moria in un libro (Les années Ora-ge), sulla base dei suoi ricordi e dei racconti dei genitori. In vacanza in Val di Vizze, ha gentilmente offerto in visione il capitolo riguardante il suo passaggio a Vipiteno

In fuga verso la SvizzeraNato nel 1937 a Sciaffusa da padre piemontese e madre svizzera, il pic-colo Enrico era capitato a vivere a Marghera, dove il padre lavorava come ingegnere. La seconda guerra mondiale volgeva al termine in un clima di grande instabilità e il padre pensò di far riparare la sua famiglia in Svizzera.Il capitolo che riguarda la nostra zona inizia con la partenza in treno da Bolzano. Nello scompartimento c'erano degli "strani guerrieri", com-pletamente distrutti, che sonnec-chiavano con occhi spalancati. Par-lavano una strana lingua. Il padre li identificò per soldati ucraini che avevano combattuto a fianco dei te-deschi. Di loro si diceva - così il pa-dre - che fossero come delle belve alla caccia di partigiani, che amava-no appendere ai ganci delle macel-lerie. In questo clima di paura e di silenzio il treno giunse finalmente a Campo di Trens, allora una stazione molto importante. Molti dei binari erano stati bombardati. Bisognava proseguire a piedi, nella neve alta e con un gelo polare.

Un campanile, un paese!Davanti ad una caverna [un rifugio antiaereo sotto Castel Pietra?] che al bambino parve immensa "una ban-da di marinai tedeschi accompa-gnati da signorine bevevano birra al suono di una fisarmonica".Dopo un paio di chilometri ecco spuntare la punta di un campani-le: un paese! La strada cominciò ad essere fiancheggiata da Panzer e da veicoli militari fermi. Nessuno de-gnò di uno sguardo la famigliola in

fuga. Su una tabella lessero "Ster-zing". Non c'era anima viva, la picco-la piazza del paese era vuota. Era il 16 febbraio 1945."In quel preciso istante dalle valli la-terali sbucarono centinaia di aerei luccicanti al sole e si radunarono so-pra il paese come uno sciame d'api. E subito un diluvio di bombe si mise a cadere poco distante dal centro di Vipiteno [è possibile che agli oc-chi del bambino così apparisse un bombardamento alla ferrovia sotto Castel Pietra?]. "Ci gettammo a terra, papà e mamma sopra di noi".

Strano incontroSi rimisero in piedi per proseguire, ma fu allora che arrivò il primo esse-re vivente, un uomo abbastanza gio-vane e ben vestito, che amichevol-mente chiese se fossero dei rifugiati. Pur con qualche diffidenza il padre rispose che cercavano di raggiunge-re la Svizzera attraverso il Brennero."Ah, la Svizzera! Molti vorrebbero andarci. Qui gli abitanti sono diven-tati sfortunati apolidi, né italiani né tedeschi. L'unica cosa che possono fare è rintanarsi in casa."Lo sconosciuto li invitò seguirlo. Al terzo piano di una casa del centro sua moglie, col suo grembiule rica-mato con fiori di campo, offrì loro un piatto di spaghetti, non molto con-

diti, ma in quel momento i più buo-ni che si possa ricordare. "Avevamo smesso di pensare alla guerra, senza vergogna. E ognuno si mise a parla-re della propria odissea. Di Venezia e di Roma, da dove veniva quella bra-va gente".Lo sconosciuto ammise di esse-re stato fascista, come tutti gli altri: non migliore, non peggiore. Ma un vicino lo aveva denunciato agli ame-ricani al loro arrivo a Roma. Così ave-va dovuto fuggire verso nord con la famiglia, attraverso un paese in guerra ed era arrivato qui. I suoi due figli erano nascosti nei paraggi. An-che loro volevano tentare di passare nel Canton Ticino. Ma ogni passag-gio di frontiera era diventato una trappola mortale. Occorreva stare in guardia.Improvvisamente un terribile dub-bio si impadronì del padre. E se quelle amabili persone fossero sta-te delle spie? Decise così di prende-re commiato da loro, ringraziandoli però calorosamente.

Verso il BrenneroAlla stazione ferroviaria salirono su un convoglio di carri bestiame. Nes-sun soldato, nessun aereo, nessun cannone. C'era solo la notte, il silen-zio, la neve e la luna. Finalmente il treno giunse al Brennero. Un ferro-

viere con la lanterna venne incontro ai pochi viaggiatori: "Seguitemi, il treno si ferma qui, l'uscita è da quel-la parte".Gli chiesero se c'era un posto dove passare la notte. Forse intenerito da quella famigliola alla deriva, disse soltanto: "Qui non c'è niente, i tede-schi hanno requisito tutto. Ma veni-te con me. Vi aprirò un locale per la notte. Ma, acqua in bocca, mi racco-mando!"

Sulle panche di Hitler e MussoliniIl ferroviere disse che in quella stan-za si erano incontrati Hitler e Musso-lini, come indicavano le fotografie alle pareti.I due bambini, Laura ed Enrico, si stesero a dormire sulla panchina di legno lucido dove i due dittato-ri avevano posto i loro sederi. Il loro papà guardava la scena con molta commozione: era l'ultima notte che passavamo insieme. Lui non avreb-be potuto proseguire.Subito dopo aver spento la luce i ge-nitori parlarono per qualche minuto. "Più che vederli me li immaginavo allungati vicino a noi. Oggi capisco che quella notte morbida e calma è stata un momento di gran tormento per loro, che li spinse l'uno verso l'al-tra con pena infinita. Si sono senza dubbio baciati con molta tenerezza, con gli occhi pieni di lacrime. Certa-mente le loro mani si sono pudica-mente incontrate".

L'addioL'indomani mattina la mamma ci svegliò: il treno per la Svizzera ci aspettava. C'era un vento polare, re-gnava un'atmosfera irreale, piena di vapore e di fumo prodotti dalla lo-comotiva."Laura - disse il babbo abbracciando mia sorella - Sai che cosa devi fare se accadesse qualcosa alla mamma. Grazie, figlia mia. E tu, Enrico, adesso sei un uomo, conto su di te".La mamma tratteneva a stento le la-crime. E mio padre: "Dio ci aiuterà. Adesso va', va' e non girarti, ti pre-go".

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notizie dall’alta val d’isarco

Passaggio a Vipiteno - 1945Una testimonianza: un bambino racconta

e bambino, 1945

Enrico Dassetto, oggi...

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notizie dall’alta val d’isarcoVipitenoCultura Socialis - dare esempio, dare risalto

Questa iniziativa mira a pro-muovere una nuova cultura del sociale, dando luce a iniziative esemplari in questo campo

Quest'anno sarà la Comunità Com-prensoriale Wipptal ad ospitare la manifestazione Cultura Socialis, un'iniziativa culturale del sociale so-stenuta dalla Ripartizione Politiche sociali della Giunta provinciale alto-atesina, ormai alla sua settima edi-zione. Essa mira a promuovere lo svi-luppo di processi rivolti a una "nuo-va cultura del sociale", ad accresce-re, a tutti i livelli, l'impegno sociale, dando luce a iniziative esemplari e a mettere in risalto particolari proget-ti sociali.L'iniziativa è particolarmente vicina alla popolazione: i cittadini impe-gnati richiamano l'attenzione su in-teressanti progetti sociali e Cultura Socialis ne raccoglie la documenta-zione, rendendo visibile l'impegno sociale e stimolando così l'emulazio-ne. Nata nel 2007, l'iniziativa affida ogni anno a turno alle varie comu-nità comprensoriale dell'Alto Adige l'organizzazione della giornata della premiazione. Per il 2013 tocca al no-stro comprensorio e a tal fine è già stato attivato un gruppo di lavoro.

La giornata conclusiva si tiene sem-pre in una giornata vicina all'equi-nozio di primavera (a Vipiteno il 21 marzo 2013). In tale occasione sa-ranno presentati i progetti sociali proposti da un "tavolo di discussione permanente", in cui persone di diffe-renti settori (sociale, cultura, econo-mia...) cinque volte all'anno discu-tono su tematiche sociali. I progetti che possono concorrere devono es-sere presentati entro il 31.10.2012 e far parte di uno dei seguenti settori: informale (iniziative di singoli, vo-lontariato, società sociale), formale – pubblico e privato - (lavoro sociale a tempo pieno, lavoro nel settore dei giovani, come anche lavoro, scuo-la, sanità, edilizia abitativa), impre-se, politica comunale e media (co-municazione e pubbliche relazioni). All'interno della manifestazione Cul-tura Socialis una giuria sceglie, per ogni settore, un progetto tra quelli presentati e lo premierà.Artisti e artiste saranno i padrini e le madrine dei progetti.

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Vipiteno

Asta di oggetti artistici per la parrocchialeSerata di beneficenza per finanziare il restauro della chiesa

Il progetto era stato avviato in piccolo già una decina di anni fa - così il coordinatore dell’iniziativa, Gianfranco Ferri - ed era nato come punto di ascolto per le persone in diffi-coltà, per dare loro assistenza, per fare amicizia. Un po’ alla volta si è trasformato in un cen-tro di assistenza vero e proprio, ospitato nei locali dell’oratorio Maria Schutz. Al suo funziona-mento collaborano tutte le 16 parrocchie del decanato di Vi-piteno, grazie alla collaborazio-ne di 22 volontari di entrambi i gruppi linguistici. Per due vol-ta alla settimana, il martedì e il venerdì, dalle 14.30 alle 17.00. essi mettono a disposizione il loro tempo e la loro opera in aiuto del prossimo.Esclusa l’elargizione di denaro, tranne in casi eccezionali, valutati volta per volta, l’aiuto fornito si svolge su due livel-li. Il martedì è principalmente dedicato alla possibile solu-zione di problemi, specialmente per gli stranieri, come la ricerca di lavoro, di un alloggio, o all’assistenza nel disbrigo di pratiche burocratiche, come il permesso di soggiorno e così via. Il venerdì invece avviene una distribuzione di ge-neri alimentari di prima necessità.

In tutte le parrocchie avviene periodicamente una raccol-ta di generi alimentari (o di denaro per il loro acquisto) che

poi vengono conferiti al centro Maria Schutz.“Naturalmente questo non basta - osservano Ferri e i suoi volontari - e allora ci muoviamo noi. In parte acquistiamo noi alcuni prodotti, come pannolini e latte in polvere, ma

soprattutto i nostri volontari fanno il giro dei supermercati e della latteria per raccogliere i generi alimentari vicini alla scadenza, perché noi non abbiamo le strutture necessarie alla lunga conser-vazione. I prodotti così raccolti vengono distribuiti in giornata”.Mentre fino a poco tempo fa erano so-prattutto gli stranieri a presentarsi al centro, ora anche i locali sono cresciu-ti di numero, oggi quasi la metà del to-tale. Ogni venerdì sono circa 20 i biso-gnosi che si presentano, alcuni anche ad ogni apertura. E quindi, nonostante

il grande impegno, queste raccolte non bastano. È stata al-lora stabilita una convenzione con il Banco Alimentare di Trento, che rilascia una sorta di dichiarazione al negozianti donatori, affinché possano scaricare la merce od ottenere un rimborso IVA, che li ripaghi in qualche modo della loro disponibilità.“Infine - conclude Ferri - ogni mese ci riuniamo con i rap-presentanti dei servizi sociali, delle forze dell’ordine, del KVW, del Vinzenzverein e altri al fine di coordinare i nostri interventi e di conoscere meglio le persone in situazione di bisogno. ap

A fine ottobre termina con una serata al Teatro Comuna-le l’iniziativa “Kunst und Krempel - Asta e mercatino di beneficenza” per la raccolta di fondi per il restauro della chiesa parrocchiale di Vipiteno, promossa dal Comitato per l’educazione permanente Vipiteno, dalla Comunità parrocchiale e dal Comune di Vipiteno.

Già dall’inizio dell’anno gli orga-nizzatori hanno dato il via ad una raccolta di oggetti d’arte e rarità, legati alla storia cittadina presen-te e passata, offerti dai parroc-chiani per essere venduti all’asta e al mercatino. Il ricavato contri-buirà a far fronte agli onerosi co-sti degli ultimi lavori di rinnovo del tetto della chiesa e della cu-pola della torre campanaria, oltre che al restauro della sacrestia, dei portali e degli altari la-terali.

Il 6 ottobre in un mercatino delle pulci in Piazza Città (ore 11-18) verranno messi in vendita oggetti vari, curiosità e rarità (da 1 euro in su).Gli oggetti più pregiati - circa 50 pezzi - verranno invece messi all’asta in una serata di beneficenza con intratteni-mento musicale il 27 ottobre con inizio alle ore 20.00 nel

Teatro Comunale di Vipiteno. Le antichità e gli oggetti artisti-ci saranno ivi esposti per l’intera giornata. È possibile anche pren-derne visione all’indirizzo www.sterzing-bildung.it o sul catalogo dell’esposizione che si può ritirare nella canonica (tel. 765323).

Il 21 ottobre alle ore 10.00 si ter-rà una funzione di ringraziamento per la conclusione dei lavori di re-

stauro. Al termine si terrà un rinfresco. Sarà anche possibile visitare la torre campanaria.

Vipiteno

Una porta aperta per tuttiAll'Info- Point Caritas le persone in difficoltà trovano ascolto e assistenza - Ammirevole l'impegno dei volontari - Generose le offerte di viveri

La “dispensa” ormai quasi svuotata

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calendarietto

CAI VipitenoEscursionismo07.10.12: Croda Rossa. Gita di fine stagione nella Valle di Anterselva.21.10.12: Törggelen al Buchnerhof di Ried, frazione di Laion. Dalla stazione ferrovia-ria di Chiusa, sentiero n. 5 e ritorno a Pon-te Gardena.Giovanile14.10.12: Giornata dell'ambiente.MTB06.10.12: Peschiera - Mantova.20.10.12: Rovereto - Sacrario - Strada Arti-glieri - Orme dinosauri.Cultura10.10.12: Maurizio Doro, "esploratore di luo- ghi e di popoli". Sala cinema Teatro Comuna-le Vipiteno, ore 20.30.

CAI Fortezza14.10.12: Castagnata.

Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno14.10.12: Pranzo sociale in sede, in occasio-ne della "Festa dei nonni".

A.N.S.I. Vipiteno28.10.12: Castagnata per soci e simpatiz-zanti.

Coro Amici della Montagna - Fortezza06.10.12: 38a Rassegna di canti popolari e di montagna organizzata dal Coro Amici della Montagna di Fortezza, con la parteci-pazione anche del Coro "CAI" di Piacenza e del Coro "Croz Corona" di Campodenno (TN). Centro pluriuso "J. Wild" Fortezza, ore 20.30.

UPAD Vipiteno17.10.12: Gita culturale a Brunico: Castello e Museo Messner23.10.12: Gita culturale nel Bassanese - shopping-passeggiata.24.10.12: "Ascoltiamo i consigli della far-macista in attesa dell'inverno". Rel.: dr. Astrid Hell. Oratorio M. Schutz, 15.30.31.10.12: "I borghi più belli d'Italia". Um-bria e Toscana. Immagini e filmati. Rel.: Gianfranco Magi. Oratorio M. Schutz, 15.30.Corsi UPADAcquagyn: Balneum. Inizio 05.10.12, ore 9.00, sempre di venerdì. Yoga: Sala Coro Cima Bianca/Scuola mater-na. Inizio 04.10.12, ore 15.00, sempre di gio-vedì.

Mostra "Nuova Edilizia"03-25.10.12: "Nuova edilizia nelle aree ru-rali - Perdita e conservazione del paesaggio rurale alpino antropizzato". Galleria munici-pio di Vipiteno, orario: lu-ve ore 8-18.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 94

Come nella passata annata, anche per la stagione in corso sono 6 le formazioni dell'Alta Val d'Isarco che militano nei vari campionati di Pri-ma, Seconda e Terza Categoria. E, così come l'anno scorso, tutte e 6 le compagini sono rimaste nella stes-sa categoria.La Prima Categoria è pertanto nuo-vamente rappresentata dalle squa-dre del Campo di Trens e della Val Ridanna. Per la formazione del Campo di Trens del riconfermato allenatore-giocatore René Rella si tratta della quarta stagione di fila in Prima Categoria; il che, insieme alla riconferma di tutti i giocatori di punta, la rende una delle compa-gini più esperte in questa catego-ria. Questo potrebbe rivelarsi alla lunga un valore aggiunto per i ra-gazzi intorno a Hannes Kinzner. Gli obiettivi rimangono la riconferma ad alti livelli e l'innesto di giovani del posto. Più che buono in tal sen-so l'avvio di stagione.La squadra Val Ridanna invece mi-lita per il secondo anno di fila in Pri-

ma Categoria. Quest'anno alla gui-da della prima squadra non c'è più l'artefice dei recenti successi, Gian-luca Cordani. I giovani ragazzi in-torno a Thomas Strickner sono stati affidati a Stefan Brunner, allenatore che risiede in Val Passiria. L'obietti-vo principale della società del pre-sidente Kurt Eisendle è come sem-pre la valorizzazione dei giovani at-leti locali, cercando sul campo di conquistare quanto prima la ma-tematica salvezza. Con 2 sconfit-te nelle prime 2 partite l'esordio non è stato proprio promettente. Poi per fortuna c'è stata la ripresa con la prima vittoria in campionato sul campo del Barbiano, così come il superamento del primo turno di Coppa contro il Varna.L'unica formazione locale che mi-lita in Seconda Categoria è il Pra-ti di Vizze che, per il secondo anno di fila, si appresta a lottare per un degno piazzamento. Alla guida sie-de l'ex allenatore del Cf Vipiteno, Silvano Zanetti. Sarà sicuramente un'annata dura per il Prati di Viz-

ze, che è inserito nel girone della Val Pusteria, storicamente uno dei più duri e combattuti, visto anche le varie formazioni di blasone che ne fanno parte, come il Campo Tu-res, il Falzes ed il Riscone.La Terza Categoria vede al via le al-tre 3 formazioni dell'Alta Val d'Isar-co, ossia il Fortezza, il CF Vipiteno e il Colle Isarco. Tutte e tre le compa-gini sono state affidate a nuovi alle-natori motivati nel cercare il giusto affiatamento di squadra, la costan-za nei risultati e la voglia di ritagliar-si uno spazio da protagonisti in Ter-za Categoria. Il CF Vipiteno è guida-to dal debuttante Daniel Passarella, il Colle Isarco dal duo Keim-Femmi-nella, mentre il Fortezza è stato affi-dato a mister Righetti. Il Cf Vipiteno cercherà, sulla scia dell'ottimo giro-ne di ritorno della passata stagione, di stabilirsi nei piani alti della classi-fica, mentre per il Colle Isarco ed il Fortezza l'obiettivo è di rifarsi dopo un'ultima stagione vissuta non pro-prio al meglio.

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Alla guida del CF Vipiteno il nuovo allenatore Daniel Passarella

Calcio in Alta Val d‘Isarco

Palla al centro e pedalare!A fine agosto è partita la stagione 2012-13 - Riuscirann o le nostre squadre a farsi onore?

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ASV Freienfeld

Die Mannschaft von Freienfeld hat in den ersten vier Spielen ein Un-entschieden, zwei Siege und eine Niederlage eingefahren. Die Auf-stellung hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Einige Spieler, die aufgehört oder den Ver-ein gewechselt haben, wurden aus dem eigenen Nachwuchs ersetzt. Stürmer Peter Rabanser hat aus be-ruflichen Gründen die Fußballschu-he an den Nagel gehängt, Jonas Tol-peit hat zum ASV Wiesen gewech-selt. Christian Wieser, bereits 28 Jah-re Ausschussmitglied des Vereins, skizziert das Saisonziel: „Wir peilen einen Platz unter den besten fünf an.“ Trainer bleibt weiterhin René Rella. Der bisherige sportliche Leiter der Fußballsektion, Toni Fleckinger, hat seine Funktion zurückgelegt; neuer sportlicher Leiter ist Hannes Kinzner. Mit der 1. Amateurliga hat man sich in Freienfeld angefreun-det, „wir möchten unbedingt wei-terhin in dieser Klasse spielen“, so Wieser.

Auswahl Ridnauntal

Die Auswahl Ridnauntal ist mit drei Niederlagen in die neue Saison ge-startet. Die Mannschaft muss den

Abgang von fünf erfahrenen Spie-lern verkraften, die aus Altersgrün-den den Verein verlassen haben. Vereinspräsident Kurt Eisendle: „Wir haben uns mit zwei auswärtigen Spielern aus dem Passeiertal ver-stärkt und die restlichen Positio-nen mit unseren Nachwuchsspie-lern des Jahrgangs 1995 besetzt.“ Neues gibt es von der Trainerfront zu berichten: Stefan Brunner aus St. Leonhard in Passeier hat Gianluca Cordani als Coach abgelöst. Brun-ner hat die schwierige Aufgabe, die Mannschaft neu zu formen, und ist zu Beginn der Meisterschaft gleich mit mehreren verletzten Spielern konfrontiert. Das Saisonziel der Rid-

nauner? „Wir wollen unbedingt ei-nen einstelligen Tabellenplatz errei-chen“, so Präsident Eisendle.

ASV Wiesen

Der ASV Wiesen hat die Fußballsai-son mit zwei Unentschieden und einem Sieg vielversprechend be-gonnen. „Wir möchten vorerst ein-mal nicht um den Abstieg kämp-fen müssen und hoffen auf einen Platz im Mittelfeld“, so Vereinsprä-sident Thomas Schwitzer. Im Kader hat es leichte Veränderungen gege-ben. Benjamin Volgger spielt jetzt bei Vahrn, während Thomas Saxl zu Freienfeld zurückgekehrt ist und

im Gegenzug Jonas Tolpeit zu Wie-sen wechselte. Außerdem sind eini-ge Jugendspieler in die erste Mann-schaft nachgerückt. Auf der Trainer-bank übernimmt Silvano Zanetti das Zepter. Er löst nach knapp vier Jahren Guido De Angelis als Trainer ab. Die besten Chancen auf den Ti-tel der 2. Amateurliga werden Rei-schach, Absteiger Steinhaus und Al-beins zugetraut.

ASV Gossensaß

In Gossensaß beginnt nach einer langen Durststrecke endlich wie-der der Fußballfrühling. Die Meis-terschaft hat mit zwei Siegen und

Der Ballrollt wieder

Sechs Wipptaler Teamskämpfen um Tore und Punkte

Die Fußballmeisterschaft der Amateurliga istangepfiffen. Dem ASV Freienfeld werden in der

1. Amateurliga Außenseiterchancen bescheinigt, wäh-rend die Auswahl Ridnauntal sich den Klassenerhalt

zum Ziel gesetzt hat. Wiesen hofft in der 2. Amateurli-ga auf einen Platz im Mittelfeld. Die Teams ASV

Franzensfeste, CF Sterzing und ASV Gossensaß haben zu neuer Stärke gefunden und wollen in der

3. Amateurliga vorne mitmischen.

ASV Freienfeld: möchte auch in dieser Saison in der 1. Amateurliga vorne mitmischen

erker oktober 12 65

fußball

einer Niederlage hoffnungsvoll be-gonnen. Außerdem ist man im Po-kal eine Runde weiter. „Im Laufe des Sommers sind viele neue einhei-mische Spieler zum Verein gesto-ßen; damit können wir wieder auf einen breiten Kader bauen“, freut sich Vizepräsident Wolfram Girtler. Die Trainerfrage wurde vereinsin-tern gelöst: Martin Keim und Tom-maso Femminella haben im Duett die Mannschaft übernommen. Der ASV Gossensaß präsentiert sich als junge motivierte Truppe, die Freude am Fußballspiel hat. Dem war lange nicht mehr so. „Es sieht tatsächlich nach einer Stabilisierung im Verein aus; die Jugendarbeit der letzten

Die Wipptaler Amateurliga-Clubs

1. Amateurliga ASV Freienfeld Auswahl Ridnauntal

2. Amateurliga ASV Wiesen

3. Amateurliga ASV Franzensfeste

ASV Gossensaß CF Sterzing

Jahre zeigt ihre Erfolge“, so Girtler.

CF Sterzing

In Sterzing möchte man an die er-folgreiche letzte Saison anknüpfen. Der ehemalige Spieler Daniel Pas-sarella wurde als neuer Trainer ver-pflichtet. Vereinspräsident Josef Zi-lio: „Wir wollen heuer vorne mitmi-schen. Der größte Wunsch wäre na-türlich aufzusteigen, aber wir haben bereits einen verletzten Spieler und damit wird es sehr schwer werden.“ Ein halbes Dutzend junger Spieler ist in die erste Mannschaft aufge-rückt. Die Saison hat mit einer Nie-derlage und zwei Siegen auch für

Sterzing verheißungsvoll begon-nen. Nach wie vor großen Stellen-wert hat bei Sterzing der Damen-fußball. „Wir sind sehr zuversicht-lich, dass wir unsere Mannschaft in der Serie C halten können“, so Zilio.

ASV Franzensfeste

Franzensfeste zählt in der neuen Saison auf bewährte Kräfte und hat die Mannschaft um einige Spieler aus Brixen verstärkt. „Wir sind gut aufgestellt und wollen eine star-ke Meisterschaft spielen“, gibt sich Vereinspräsident Günther Übereg-ger zuversichtlich. Damit dies auch gelingt, hat die Vereinsspitze mit

Manuel Righetti aus Vahrn einen neuen Trainer engagiert, der An-tonello Serra ablöst. Der Saison-auftakt mit drei Niederlagen in Fol-ge sorgte aber für ein böses Erwa-chen. Überegger: „Damit dürfte die Ansage des Trainers, man bestreite eine Meisterschaft, um sie zu ge-winnen, hinfällig sein.“ Dennoch hofft der Vereinspräsident auf eine gute Saison mit vielen sehenswer-ten Spielen. „Wenn wir von Verlet-zungen verschont bleiben und et-was Glück haben, ist noch einiges möglich“, so Überegger.

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Die Mannschaft des CF Sterzing: verheißungsvoll in die neue Saison gestartet

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66 erker oktober 12

eishockey

Mitte September stellte der WSV Sterzing Broncos

Weihenstephan auf dem Stadtplatz die diesjährige Eishockeymannschaft vor.

Bürgermeister Fritz Karl Messner betonte bei der Vorstellung die Be-deutung des Eishockeysports für Sterzing und bedankte sich bei

Sponsoren und Helfern für ihren Einsatz. „Ich bin davon überzeugt, dass die Broncos in dieser Saison in der Serie A2 ganz vorne mitspielen werden“, so Messner. Josef Schrädler, Direktor der Staatsbrauerei Weihenstephan, hob die erfolgreiche langjährige Zusammenarbeit mit dem Eisho-ckeyteam hervor. Pressesprecher und WSV-Vorstandsmitglied Ste-

fan Troyer berichtete über die Ju-gendarbeit. „Für uns zählen weni-ger kurzfristige Erfolge und Meis-tertitel; im Zentrum steht vielmehr die bestmögliche Ausbildung für alle Sportler.“ Der Wintersportver-ein möchte deshalb allen ambitio-nierten und an Eishockey interes-sierten Kindern und Jugendlichen ein gutes Umfeld bieten. Hervor-gehoben wurde in diesem Zusam-

Broncos sind heiß auf den Titel

Oly Christopher Hicks, 44, Cheftrainer, Kanada

Daniel Maffia, Verteidiger,19, Sterzing

Hannes Stofner, Stürmer,23, Trens

Alexander Gschliesser, 39, Assistenztrainer, Sterzing

Michael Messner, Verteidiger, 18, Sterzing

Tobias Fink, Stürmer,21, Ritten

Florian Wieser, Stürmer,23, Mauls

Kevin Reiter, 30, Tormanntrainer, USA

Philipp Pircher, Verteidiger,24, Brixen

Tobias Kofler, Stürmer,20, Wiesen

Charles Albert Corsi, 22,Torhüter, Kanada-Italien

Stefan Ramoser, Verteidiger, 22, Ritten

Alex Lanz, Stürmer,22, Mauls

Dominik Steinmann, 23,Torhüter, Mauls

Luca Scardoni, Verteidiger,28, Brixen

Patrick Mair, Stürmer,22, Sterzing

Simon Baur, Verteidiger,23, Sterzing

Feix Oberrauch, Stürmer,26, Vintl

Derek Eastman, Verteidiger, 32, USA

Trevor Jon (T.J.) Caig, Stürmer, 31, Kanada

Daniel Erlacher, Stürmer, 23, Sterzing

Christian Sottsass, Stürmer,25, Brixen

Gunnar Braito, Stürmer,29, Brixen

Der Kader

menhang auch die enge Zusam-menarbeit mit dem Sportgymnasi-um Sterzing.WSV-Präsident Robert Stafler be-dauerte, dass man heuer keine Mannschaft in der höchsten Spiel-klasse vorstellen könne, „aber im Sport läuft es nun einmal nicht im-mer nach Wunsch“. Der Vorstand, die Trainer und die Spieler hätten aus den Fehlern der vergangenen

erker oktober 12 67

Floorball

Italien scheitert im Finale

Anfang September wurden in Rom die Qualifikationsspiele für die U19-WM im Floorball ausgetragen. Das italienische Nationalteam zog dabei über-raschend in das Finalspiel ge-gen Slowenien ein. Dort unter-lagen die Azzurri nur knapp mit 0:1 und verpassten damit um Haaresbreite das WM-Ticket. Maßgeblich am Erfolg beteiligt waren Hannes Astenwald und Thomas Gschließer vom ASV Sterzing Floorball. Astenwald führte das Team als Cheftrainer bis ins Finale. Gschließer war stets ein sicherer Rückhalt für seine Mannschaft. Die U19-WM wird im Mai 2013 in Hamburg ausgetragen.

Vorrunde:Italien – Belgien 1:3Italien – Holland 2:2Italien – Österreich 5:2

Halbfinale:Italien – Spanien 5:4

Finale: Italien – Slowenien 0:1

Jugendtrainer Michael Pohl

TeamleaderPeter Pichler

AssistentHannes Messner

Assistent Mirko Mair

Assistent Helmut Messner

Saison gelernt. Alle seien hoch motiviert, in der A2 wieder voll durchzustarten. Stafler dankte den Sponsoren und den vielen freiwilli-gen Helfern.Den Spielern wurde bei der Vor-stellung von U8- und U10-Athleten ihr Trikot überreicht. Chefcoach

Oly Hicks: „Die jungen Spieler ha-ben bereits sehr gute Ansätze ge-zeigt und weitere Nachwuchshoff-nungen sind nicht mehr weit vom Serie-A2-Niveau entfernt.“Der sportliche Leiter Egon Gschnit-zer meinte abschließend: „Die Si-tuation ist ähnlich wie vor vier

Jahren, als eine blutjunge Mann-schaft gegen den absoluten Favo-riten Valpellice in drei Spielen den A2-Meistertitel holte.“ Gschnitzer erwartet sich auf jeden Fall eine spannende und ausgeglichene Meisterschaft, in der die Broncos um den Titel mitspielen wollen.

Floorballteam Italy

Der WSV Sterzing Broncos präsentierte sich seinen Fans auf dem Stadtplatz

68 erker oktober 12

sport

Harte Dolomitenmänner Radmarathon

Starke Wipptaler beim Ötztaler

200 Dreitausender

Wenn das kein Grund ist zum An-stoßen ... Karl Prossliner aus Stan-ge und Rudl Kruselburger aus Mareit haben am 15. August den Hochgall bestiegen – und damit ihren 200. Dreitausender. Der Gipfel soll nicht der letzte gewe-sen sein. Weiterhin Berg Heil!

Saisonauftakt im WSV

Danke!

Wir danken den Sponsoren Wild Metall, AH Bräu, M2 Bike und Milchhof Sterzing für ihre Un-terstützung.

Mountain Team Sterzing

Das Mountain Team Sterzing (v. l.): Christian Moser, Robert Brunner, Christian Fichter und Dominik Trenkwalder

Es ist und bleibt der härteste Team-bewerb der Welt: 118 Mannschaf-ten, darunter 40 Profi-Teams, traten Anfang September beim 25. Red Bull Dolomitenmann in den Diszip-linen Berglauf, Paragleiten, Wild-wasser-Kajak und Mountainbike in Lienz gegeneinander an. 97 Teams kamen ins Ziel. Mit dabei war auch das Mountain Team Sterzing. Christian Moser lief vom Hauptplatz Lienz in die Do-lomiten bis zum Kühbodentörl (2.441 m), wo er das Rennen nach 11 km und 1.950 Höhenmetern an den Paragleiter Dominik Trenkwal-der übergab. Dieser steuerte nach einer Talquerung und anstrengen-der Laufpassage den Sportplatz Leisach an. Kanute Robert Brunner stürzte sich anschließend von sie-ben Metern Höhe in die Drau und bewältigte 5 km Wildwasserregat-ta und Slalom. Zum Schluss kämpf-

te sich Christian Fichter auf dem Mountainbike die 17,4 km lange Uphill-Strecke mit einer Höhendif-ferenz von 1.695 Metern und lan-gen Tragepassagen hinauf, bevor er die Skiweltcup-Abfahrtsstrecke hinunterrauschte und nach genau fünf Stunden auf dem Hauptplatz in Lienz ankam. Das Mountain Team Sterzing be-legte damit den hervorragenden 13. Platz in der Amateurklasse und Rang 38 in der Gesamtwertung.

Polisportiva-Athleten (vorne v. l.): Martin Aricochi, Filipp Gitzl, Christian Fichter, Wolfgang Fuchs; (hin-ten v. l.) Christian Gasteiger, Ulrich Schölzhorn, Levin Obletter und Josef Putzer

Mit seinen 5.500 Höhenmetern und 238 km Länge ist der Ötzta-ler Radmarathon von Sölden über die vier Pässe Kühtai, Brenner, Jau-fen und Timmelsjoch das härteste Straßenrennen im Alpenraum. Vor allem heuer am letzten August-sonntag. Die rund 4.000 Starter mussten durch intensive Regen-schauer bei Innsbruck, unwirtli-che Temperaturen auf dem Jaufen sowie starke Windböen und einen Graupelsturm auf dem 2.509 m hohen Timmelsjoch. Doch die 14 Radler des Bike Teams

der Polisportiva trotzten den har-ten Bedingungen. Das stärks-te Rennen fuhr Christian Fichter, der in 7:50 Stunden den 53. Ge-samtrang erzielte. Hervorragende Leistungen erbrachten auch And-reas Tutzer (8:14 Std.), Alexander Polig (8:18 Std.), Wolfgang Fuchs (8:23 Std.) und Filipp Gitzl (8:29 Std.). Weitere erfolgreiche Ötzta-ler-Finisher waren Ulrich Schölz-horn, Christian Gasteiger, Levin Obletter, Martin Aricochi, Josef Putzer, Markus Brunner und An-ton Ploner.

Die Skifahrer des WSV Sterzing haben ihr Training wieder aufge-

nommen. Seit Mitte Sep-tember absolvieren die Athleten zweimal in der Woche ein Trockentrai-ning. Zur Eröffnung der Winter-saison lud der Verein seine Mitglieder zu einer Grillfei-er am Rofisboden. Die Kin-der hatten Spaß im Teich und beim Fußballspielen

und holten sich Kraft für die kom-mende Saison.

Badminton (Federballspiel) in Sterzing! Wer will mitspielen?

Badminton (volano) a Vipiteno! Chi è interessato a giocare a badminton?

Infos/ informazioni: Erhard: Tel. 339 8861711,Sieglinde: Tel. 347 4479656

erker oktober 12 69

Leichtathletik

Premiere für Anna Stefani

Die Jugend-Nationalmannschaft hat im August 66 Athleten der Jahrgänge 1995 und 1996 zu einem Trai-ningslager eingeladen – unter ihnen erstmals auch die 17-jährige Sterzingerin Anna Stefani. Die Mittel-streckenläuferin stammt wie Italienmeisterin und Trainingspartnerin Silvia Weissteiner aus der Talent-schmiede von Ruggero Grassi. Stefani belegte heuer beim internationalen Brixia-Meeting über 1.500 m Rang vier und löste Weisstei-ner mit 4.40,95 Minuten als U18-Vereinsrekordhalterin beim SV Sterzing ab. In der italienischen U18-Jahres-bestenliste liegt Stefani derzeit auf Rang 6. Im Bild mit Silvia Weissteiner (r.)

Leichtathletik

Starke Nach-wuchsläuferin

Südtirols Leichtathletik-Nachwuchs hat den Ver-gleich mit dem Trentino bei den Regionalmeis-terschaften der Alters-klassen U16 und U14 in Meran klar für sich ent-schieden. Die Südtiroler gewannen 30 Titel, das Trentino 20. Herausra-gende Athletin war die 15-jährige Julia Calliari aus Siebeneich. Sie führt die italienische Jahres-bestenliste über 80 m und im Weitsprung an. Vera Mair vom SV Ster-zing wurde in 7.07,67 Minuten U16-Regional-meisterin über 2.000 m.

sport

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Mareit

Neuer Bus für Sportverein

Bei einem musikalischen Sportfest weihte der Amateur-sportverein Mareit um Präsident Thomas Wurzer Mitte Sep-tember sein neues Vereinsfahrzeug ein. Pfarrseelsorger Tho-mas Stürz nahm die Segnung vor. Beim zweitägigen Fest mit Lotterie zeigte Salon New Hair aus Gossensaß auf einer Frisurenshow fetzige Schnitte und Haartrends, Sängerin Ta-mara Pircher heizte mit der „Stodlgang“ den Gästen ein, die Musikkapelle Mareit und die Jugendkapelle gaben ein Kon-zert. Einen Auftritt hatte auch das neu gegründete Duo „feel volx“ .

70 erker oktober 12

neue technologienerker-extra

energie sparen & heizen

ErneuerbareEnergie

ist die Zukunft.Hermann ScheerSeit Mitte Juli ist es fix: Italien wen-

det ein neues Energiekonto an. Im Klartext heißt das: noch weniger Förderungen für Photovoltaikan-lagen, die nach dem 27. August in Betrieb gegangen sind. So erhält ein privater Konsument für den eingespeisten Photovoltaikstrom – bei einer Anlage mit weniger als 3 kWp auf dem Dach – nicht mehr wie bisher 0,412 Euro pro Kilo-wattstunde (0,252 Euro Förderung + 0,16 Euro Vergütung für einge-speiste Energie), sondern nur noch 0,208 Euro pro Kilowattstunde und 0,126 Euro für den Anteil des direkt verbrauchten Stromes.Neben der Höhe der Fördertarife

hat die römische Regierung auch die Kriterien bei den Förderungs-ansuchen geändert. Ab sofort kön-nen nur noch Photovoltaikanla-gen, die bestimmte Voraussetzun-gen erfüllen, die Einspeisevergü-tung direkt beziehen. Alle anderen Anlagen müssen zuerst in ein ent-sprechendes Register eingetragen werden.Für den Verbraucher ist es nun umso wichtiger, sich vor einer Ver-tragsunterzeichnung sowohl das Angebot (wichtig: immer mehre-re schriftliche Angebote einholen!) als auch die Wirtschaftlichkeit ei-ner Photovoltaikanlage genau un-ter die Lupe zu nehmen.

Förderungen für Photovoltaik gekürzt

Wieder Förderung für Biogasanlagen

Weil der Staat die Förderung von Biogasanlagen gekürzt hat, führt das Land einen bereits abgeschafften Förderbeitrag wieder ein. Statt 28 Eurocent erhalten Biogasgesellschaften vom Staat nur noch 22 Eurocent für jede erzeugte Kilowattstunde. Jetzt will die Landes-regierung neben Beiträgen des Landwirtschaftsressorts auch wieder Beiträge des Landesumweltressorts gewähren. Diese Förderung war abgeschafft worden, weil Biogasanlagen auch ohne sie rentabel ge-baut werden konnten. Durch die Kürzung ist das nicht mehr der Fall. Anrecht auf die Förderung haben alle innerhalb 10. September einge-reichten Projekte.

erker oktober 12 71

energie sparen & heizenPR

Andreas Pöhl & Co. KGHandwerkerzone 42 39054 KlobensteinTel. 0471 358158 Fax 0471 [email protected]

Ästhetische WärmeAndreas Pöhl „OFENBAU-MEISTERBETRIEB seit 1962“

Seit Jahrhunderten wird im Al-penraum in den kalten Win-

termonaten mit Holz geheizt. An-fangs wurden noch offene Feuer-stellen genutzt, die im Laufe der Zeit verfeinert und effizienter ge-staltet wurden. Das Erscheinungs-bild einer Ofenanlage variiert heu-te von traditionell über modern bis hin zu klassisch oder extravagant.Andreas Pöhl aus Klobenstein führt, zusammen mit seinen fleißigen Mitarbeitern ehrenvoll den Namen PÖHL weiter, den sich bereits sein Vater und Gründer der Firma, TONI PÖHL, mit der handwerklichen Re-alisierung exklusiver Wärmequellen geschaffen hat. In einem der ältes-ten Hafnerbetriebe in Südtirol, wel-cher nunmehr auf eine 50jährige Er-fahrung bauen kann, kombiniert der Meister im Ofenbau, Qualität und Be-ständigkeit mit speziellem Design.

Die Philosophie des 1962 von TONI Pöhl gegründeten Be-

triebes liegt darin, Wärme zu schaf-fen, die sinnlich ist und zugleich funktionell – unter Ein-satz von modernem Know-how. Um diese Philosophie zu unterstreichen, werden Materia-lien von hoher Qualität verwendet und handwerklich geschickt verar-beitet. Andreas Pöhls einzigartige Ofenanlagen erwärmen nicht nur Wohnraum, sondern auch Gemüt, das warme und behagliche Mo-mente in den Wintermonaten ga-

Ob traditionell,modern oder

extravagant – dieeinzigartigen

Ofenanlagen vonAndreas Pöhl füllen

jeden Raum mitangenehmer

Wärme und werden ganz nebenbei zum

optischen Blickfang.

rantiert. Zur Einzigartigkeit tragen aber auch die ausschließlich ver-wendeten handwerklich erzeug-ten Keramiken bei – nur sie garan-tieren jene Individualität, die indus-triell gefertigte Materialien nicht bieten können. Die Kombination von handgefertigten Keramiken und verputzten Ofenoberflächen sowie das Zusammenspiel von Na-

turstein, Metall oder gespachtelten Varianten erzielt somit ein einzig-artiges Ergebnis. Ob Holzherd, Stu-benofen, Brotback- oder Pizzaofen, Grillanlage, Heizkamin, Kachelofen oder Ganzhausheizung: Der Wär-me-Spezialist Andreas Pöhl reali-siert für sie jede Ofenanlage. Be-heizt werden die Wärmequellen

vorwiegend mit Holz: Dieser Roh-stoff ist nicht nur naturverbunden und nachwach-send, sondern bietet auch durch das Knistern und das Flammenspiel ein ganz besonderes Erlebnis. Na-türlich führt die Fa. Pöhl auch mit Pellets beheizte Anlagen welche wahlweise automatisch oder manu-

ell bestückt werden können. Informieren sie sich oder be-

suchen sie die Ausstellung am Rit-ten (gegen Terminvereinbarung).

Jede Heizanlage von Andreas Pöhl uns seinem Team ist etwas

Besonderes, und ebenso beson-ders ist die Beziehung zum Bauher-ren: Der Wunsch des Kunden und dessen Ideen fließen nämlich in die

Ofenanlage mit ein. Auch wird ein regelmäßiger Kundenservice und so-

mit eine nachträgliche Betreuung garantiert. Nur dadurch kann jede Ofenanlage zu einem Unikat von bleibendem Wert werden.

Jeder Ofen wird individuell geplant und gefertigt!

Das Flammenspiel wird zum Blickfang!

72 erker oktober 12

energie sparen & heizen

Energiewende: Der Um-stieg auf erneuerbare Ener-gien allein reicht nicht aus. Runter mit dem Verbrauch ist angesagt, sollen die Al-

pen nicht ganz mit Stau-mauern sowie Wind- und

Photovoltaikanlagen zuge-baut werden. Wie das ge-

hen soll, diskutiert jetzt die Schweiz. Es könnte auch

ein Modell für Südtirol sein.

Ein Meer aus Windrädern in der Nordsee und bald schon am Bren-nerkamm, alpine Pumpspeicher-kraftwerke als Batterien und da-zwischen ein leistungsstarkes Stromnetz – sieht so die Energie-wende aus? Ein Schutz des sensib-len Lebensraumes Alpen ist drin-gend notwendig, damit die Ener-giewende nicht auf Kosten der Na-tur geschieht. Der Verbrauch muss verringert werden. Nebst besser isolierten Häusern und effiziente-ren Geräten braucht es eine öko-logische Steuerreform, findet die Schweizer Finanzministerin Eveli-ne Widmer-Schlumpf. Bereits 2013

Umwelt

Ökologische Steuern für gutes Lebenwill sie einen Entwurf für eine sol-che Lenkungsmaßnahme vorle-gen und diese bis 2020 Schritt für Schritt einführen.

Ökosteuer senkt Energieverbrauch langfristig

Die Ökosteuer ist eine Lenkungs-abgabe. Sie berücksichtigt ökolo-gische und gesellschaftliche Kos-

ten der Energieproduktion. Damit werden alle Energieträger, etwa Benzin oder Strom aus Wasserkraft, verteuert. Diese Abgaben sollen Privaten und Unternehmen durch Steuererleichterungen an ande-rer Stelle, zum Beispiel über Kran-kenkassenprämien, rückerstattet werden. Finanziell ist es also ein Nullsummenspiel, aber mit gro-ßer Wirkung. Wer weniger Energie verbraucht, zahlt weniger Steu-

ern. Somit werden Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien wirtschaftlich interessan-ter. Und dieses Potential ist groß, davon ist Widmer-Schlumpf über-zeugt. Die Ökosteuer sorge dafür, dass die Hälfte der Energie, welche

die Schweiz mittelfristig einsparen will, auch tatsächlich eingespart werde.

Steigende Lebensqualität bei geringerem Verbrauch

Denn noch immer ist die Maxi-me des Wirtschaftswachstums Grundlage der Regionalpolitik in den Alpen. „Eine Politik, die auf dem steigenden Verbrauch von natürlichen Ressourcen basiert und die weitere Zerstörung der Landschaft in Kauf nimmt, ist ein Problem“, so Dominik Siegrist, Prä-

sident von CIPRA International. Projekte der CIPRA wie climalp zeigen, dass ressourcenschonen-des Wirtschaften einhergeht mit verbesserter Lebensqualität. Das bestätigte auch die Europäische Umweltagentur in einer im Jän-

ner veröffentlichten Studie: Eine ökologische Steuerreform schafft mehr Innovation und hat für das Fallbeispiel Deutschland 250.000

neue Arbeitsplätze gebracht. Auch der Trend der steigenden Rentenbeiträge wurde durch die zwischen 1999 und 2003 einge-führte ökologische Steuerreform aufgehalten. Weniger Sozialbei-träge und ein im Vergleich zu heute deutlich höherer Preis von 68 Euro pro Tonne ausgestoße-nes CO2 würden bis 2020 weitere 152.000 Jobs schaffen, so die Eu-ropäische Umweltagentur.

erker oktober 12 73

PR

Neues Aluminium- Fensterprogramm von FINSTRALGroße Glasflächen, hohe Energieeffizienz

FINSTRAL hat ein neues Fenster- und Türen-Programm entwickelt, das ex-trem schmale Rahmenansichten mit elegantem Aluminium und hervorra-gender Energieeffizienz vereint.

Schmale Fensterrahmen, Aluminiumprofile und eine hervorragende Wärmedämmung – für anspruchsvolle Bauherren blieb dieser Drei-klang bisher unvereinbar. Jetzt bietet Finstral exakt für diese Anfor-derungen eine Lösung. Denn sein neu entwickeltes Aluminium-Pro-gramm FIN-Project erfüllt dank eines intelligenten Konstruktionsauf-baus endlich alle drei Eigenschaften gleichzeitig: Äußerlich zeigen sich extrem schmale Fensterrahmen in elegantem Aluminium, versteckt im Inneren der Fensterprofile übernimmt ein integrierter Kunststoff-kern die hohe Wärmedämmung. Durch den neuen Konstruktionsauf-bau lassen sich auch hohe Anforderungen an Energieeffizienz mit ei-ner überaus leichten Optik verbinden.

Gestalterischer SpielraumDie Vielfalt des Fenster- und Türen-Programms bietet großen gestal-terischen Spielraum. FIN-Project-Fenster gibt es als klassische Fenster-flügel Classic-line mit einer Rahmenbreite von nur 26 mm, als außen kaum sichtbare Fensterflügel Nova-line, als Ferro-line-Variante im De-sign klassischer Stahlfenster oder als Multifunktionselement mit zwi-

schen den Scheiben liegenden Jalousien. Alle Fenstervarianten sind wahlweise auch mit flächenbündiger Optik auf der Innen-seite oder mit außenseitig nicht sichtba-rem Blendrahmen verfügbar. Bauherren können zu jedem Fensterrahmen aus ei-ner breiten Palette an Farben und Ober-flächen wählen. Darüber hinaus ermög-licht FIN-Project mit den ebenso neu kon- struierten Zargenverglasungen die Umset-zung großflächiger Fensterfronten oder Wintergärten inklusive passender Schie-betüren. Ästhetisch abgestimmte Haustü-ren ergänzen das Programm.

Hervorragende WärmedämmungIn der Ausführung mit Dreifach-Vergla-sung erreicht FIN-Project einen für Alumi-

niumfenster hervorragenden Wert von Uw = 0,83 W/m2K. Hohe Qua-lität bietet das System auch in Bezug auf Funktionsfähigkeit, Schall-dämmung und Einbruchschutz, sowie ein gutes Preis-Leistungs-Ver-hältnis.

Weitere Informationen unter www.finstral.com

74 erker oktober 12

Schlechte Wirtschaftsda-ten beherrschen seit gerau-

mer Zeit die Schlagzeilen. Da überrascht es umso mehr,

dass gerade im gebeutelten Bausektor ein Südtiroler Un-

ternehmen italienweit weite-re Erfolge feiert. Wolf System, ein mittelständischer Betrieb mit Sitz in Freienfeld, hat mit

der Produktion von Beton-behältern für Biogasanlagen den italienischen Markt auf-

gerollt und sich einen Markt-anteil von gut 60 Prozent ge-

sichert.

Die Erzeugung von alternativer Energie wird europaweit mas-siv gefördert, wodurch auch in Italien ein richtiger Biogas-boom entstanden ist. Beson-ders landwirtschaftliche Groß-betriebe nützen diese Möglich-keit, um Gülle und Abfallpro-dukte nicht nur umweltgerecht zu entsorgen, sondern auch um CO2 - neutrale Energie zu erzeu-gen, wobei die Materialien ver-schiedene Gärungsprozesse in großen Betonbehältern durch-laufen.„Wir haben uns bereits Ende 2011 intensiv mit den Entwick-lungen in der Bauwirtschaft aus-einandergesetzt und dabei den Energiesektor als einzig wirkli-chen Bereich mit Zuwachspo-tential bewertet. Durch diese Vorbereitung ist es uns gelun-gen, die Mitbewerber hinter uns zu lassen und zwei Drittel der großen Anlagen zu bauen“, be-gründet Reinhold Weger, der Verantwortliche für den Be-tonbau der Firma Wolf System, den Erfolg. „Am Ende waren wir dann doch vom großen Boom überrascht und wir mussten in-nerhalb von kurzer Zeit Beton-behälter für 100 große Biogas-anlagen errichten. Bis Jahresen-de werden gut 150 Biogasanla-

PR

gen mit unseren hochwertigen Rundbehältern ihren Betrieb auf-nehmen, mit einer Nennleistung von mehr als 100 Megawatt.“ Dazu wurden sowohl am Sitz in Freienfeld als auch bei den mobi-len Bautrupps neue Arbeitsplät-ze geschaffen. Auch für das kom-mende Jahr ist Reinhold Weger zu-versichtlich: „Den heurigen Rekord werden wir wahrscheinlich nicht mehr so schnell überbieten kön-nen, doch haben wir uns auf dem ganzen italienischen Markt einen Top-Ruf erworben, der uns auch weiterhin Aufträge bringen wird.“ Mit dem Behälterbau konnte Wolf System erneut punkten, nachdem

in den letzten Jahren bereits der von Kurt Schöpfer geleitete Fer-tighaussektor für Furore gesorgt hat. Wolf-Häuser stehen in Italien für Innovation, Energieersparnis und Erdbebensicherheit. Aufgrund dieser guten Aus-gangslage investiert Wolf Sys-tem derzeit an seinem Sitz in Freienfeld mehr als zehn Milli-onen Euro. Das von der Auto-bahn gut sichtbare neue Verwal-tungsgebäude soll innerhalb Ok-tober fertiggestellt und mit ei-nem Fertighaus auf dem Dach gekrönt werden. Die Errichtung der neuen Fertigungshallen mit 50 neuen Arbeitsplätzen steht

für 2013 an, um 2014 die Pro-duktion aufzunehmen. Als sehr zäh hingegen hat sich die Er-richtung der dringend benö-tigten neuen Zufahrtsstraße er-wiesen. „2009 habe ich die Ver-handlungen mit den Grundei-gentümern abgeschlossen und warte seither auf die Bauge-nehmigung, die durch immer neue bürokratische Akte in die Länge gezogen werden“, so der Geschäftsführer von Wolf Sys-tem, Robert Stafler. „Wir haben uns dafür entschieden, unseren Sitz zu erweitern und für unse-re mehr als 300 Mitarbeiter die Zukunft zu sichern.“

Behälterbau der Firma Wolf System weiterhin auf der SiegerstraßeVerkaufsvolumen mehr als verdoppelt

Großbaustelle in Padua Reinhold Weger, Verantwortlicher Behälterbau

Biogasbaustelle in Ferrara

erker oktober 12 75

76 erker oktober 12

Künstlich erhellte Nächte scha-den Mensch, Tier, Pflanze. Ein Beschluss der Südtiroler Lan-desregierung soll vor Folgen

schützen und Energie sparen.

Licht ist lebensnotwendig. Son-nenlicht regt die Produktion des Glücksbotenstoffs Serotonin an, es steigert die Vitalität, Konzen-trations- und Leistungsfähigkeit, stärkt den Knochenbau und wirkt positiv bei Hautkrankheiten. Mit künstlichem Licht sieht die Sa-che anders aus. Straßenlaternen, Ampeln, Leuchtreklamen, Flutlich-ter, beleuchtete Häuser und Muse-en gehören zum typischen Nacht-bild einer Stadt. Beleuchtung lässt einen sicherer fühlen, wenn man nachts durch die Gassen gehen muss, und strahlt Romantik aus. Doch nächtliches Licht bringt nicht nur Segen, sondern auch den bio-

logischen Rhythmus aus den Bah-nen. Tagaktive Tiere sowie Men-schen brauchen die Dunkelheit zum Schlafen und Regenerieren. Nachtaktive Tiere brauchen sie für die Nahrungssuche, Glühwürm-chen für die Fortpflanzung, Pflan-zen für die Photosynthese. Falter fühlen sich von Straßenla-ternen regelrecht angezogen und flattern oft bis zum Ende ihrer Kräf-te. In einer Sommernacht, so das Internetmagazin FeelGreen, fallen einer Laterne durchschnittlich 150 Insekten zum Opfer. Mücken oder Falter werden im Licht leichte Beu-

te für Spinnen oder Fledermäuse. Künstliche Beleuchtung wirkt wie ein riesiger Staubsauger, in dem Milliarden Insekten verloren ge-hen. Diese fehlen dann an ande-rer Stelle – als Nahrung für größere Tiere oder Pflanzenbestäuber.Auch Vögel lassen sich irritieren. Skybeamer auf Diskothekendä-chern weisen Zugvögeln, die sie oft mit natürlichen Orientierungs-punkten wie Mond oder Sternen verwechseln, den falschen Weg. Gestört wird auch der natürliche Biorhythmus der Pflanzen. Laut Nachrichtenmagazin „Zeit Online“,

verlieren beleuch-tete Laubbäume im Herbst zu spät ihre Blätter und werden dadurch anfälliger für Frostschäden. Beim Menschen kön-nen Schlaf- oder Kreislaufstörungen, Magen-Darm-Erkran-kungen und sogar gewisse Krebsarten die Folge sein, weiß

die „Süddeutsche Zeitung“. Wis-senschaftler hätten herausgefun-den, dass Prostatakrebs bei Män-nern in besonders hell erleuchte-ten Gebieten 80 Prozent häufiger auftritt als in weniger erleuchteten Regionen. Ähnliche Untersuchun-gen hätten ergeben, dass Nacht-arbeiterinnen ein erhöhtes Risiko zur Erkrankung an Brustkrebsrisiko haben. Die Ursache der Krebsent-wicklung wird in der Störung des Hormonhaushaltes vermutet, vor allem bei der Bildung von Mela-tonin. Dieses Hormon steuert den Tag-Nacht-Rhythmus und kann

energie sparen & heizen

Schmutziges LichtDer Unterschied zwischen einer herkömmli-chen (l.) und einer umgerüsteten Straßenla-

terne (r.) ist augenscheinlich.

erker oktober 12 77

vermutlich das Wachstum von Krebs hemmen. Kritiker mahnen auch an, dass Licht im Straßenverkehr blenden kann. Verstärkt wird der Effekt noch durch die Staubpartikel, so ge-nannte Aerosole (oder Feinstaub), die in der Luft verteilt sind. Sie re-flektieren, brechen und streuen das nach oben abgestrahlte Licht.Auch Astronomen haben ihre Schwierigkeiten damit, das All zu beobachten und zu erforschen. Früher war der Sternenhimmel notwendig, um die Zeit zu berech-nen und Kalender zu erstellen. Heute liegt die Zahl der mit blo-ßem Auge sichtbaren Sterne bei 200 bis 500, in Innenstädten bei ei-nigen Dutzend, während sie früher generell bei bis zu 2.500 lag.Die USA gab in den 1990er Jahren schätzungsweise knapp eine Milli-arde Dollar pro Jahr für die nächtli-che Beleuchtung aus. Lichtverschmutzung muss nicht sein. Das findet neben anderen eu-

ropäischen Städten auch die Süd-tiroler Landesregierung. Sie hat Richtlinien verabschiedet, die hel-fen sollen, die Lichtverschmut-zung einzuschränken und Ener-gie zu sparen. Bis sie umgesetzt sein werden, vergehen vermutlich noch einige Jahre. Jede Gemeinde hat nun ein Jahr Zeit, um alle öffentlichen Beleuch-tungen in ihrem Gebiet zu zählen und ein Projekt vorzulegen, wie bestehende Beleuchtungsanla-gen an die neuen Kriterien ange-passt werden könnten. Künftig soll es mehr „Full-Cut-Off-Leuchten“ geben, die nur den Bereich erhel-len, der beleuchtet werden soll, talseitig gebaute und talseitig ab-geschirmte Beleuchtungsanlagen, zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr keine selbstleuchtenden Schil-der und Schriften (außer Sicher-heits- und Straßenschilder), keine Skybeamer mehr, ...In Sterzing testet man seit diesem Sommer so genannte LED-Lampen in der Gänsbacherstraße. Sie beleuchten nur jene Bereiche, die gewünscht sind und sparen überdies Energie. Nach Mitternacht wird die Leuchtkraft zu-dem auf 70 Prozent reduziert.Keine dieser Richtlinien gilt für militärische Einrichtungen und staatliche Anlagen, für Alarman-lagen und Anlagen zur Verkehrs-regelung, für Veranstaltungen, die weniger als drei Wochen dauern, für Weihnachtsbeleuchtung (die-se sollte allerdings nicht bis Os-tern dauern), für Einsätze des Zivil-schutzes, bei Baustellen während der Arbeitszeit, Licht in Tunnels, Unterführungen und Galerien.

Lichtsmog

Lichtverschmutzung (aus dem engl. light pollution) be-zeichnet die Aufhellung des Nachthimmels durch künstli-che Lichtquellen, deren Licht in der Atmosphäre gestreut wird. Es geht also nicht um eine Verschmutzung des Lich-tes an sich, sondern darum, dass natürliches Licht durch künstliches verschmutzt wird. So kann künstliches Licht zum Beispiel den Anblick des Ster-nenhimmels behindern oder gar unmöglich machen, wie es in Ballungsräumen heute bereits der Fall ist. Häufig ist auch von Lichtsmog die Rede.

78 erker oktober 12

neue technologienerker-extra

wellness & fitness

Hoffnungund Freude

sind diebesten Ärzte.

Gefährliche Klettersteigsets Rückrufaktion der Hersteller

Vorsicht bei Klettersteigsets mit elastischen Lastarmen! Davor war-nen der Österreichische, Deut-sche und Schweizer Alpenverein. Im Sommer war ein Mann nahe Walchsee in Ti-rol ums Leben ge-kommen, als die Äste seines Klet-tersteigsets (Mar-ke Edelrid) rissen.Untersuchungen haben ergeben, dass – abhängig von der Konstruktion – bei sehr häufigem Gebrauch auch Kletter-steigsets anderer Herstellerfirmen mangelhaft sind. Elastische Äste, so genannte Lastarme, verbinden mit zwei Karabinern den Kletter-gurt und werden im Stahlseil des Klettersteiges eingehängt, um vor Absturz zu sichern. Sind die tragen-den Fasern mit elastischen Fasern verwoben und werden sie sehr oft gedehnt, können die Lastarme un-ter Umständen bei einem Sturz am Klettersteig reißen. Vier Herstellerfirmen haben inzwi-schen einige Sets zurückgerufen:

•ModelleColtundHydraderMar-ke Austrialpin,

•ModelleCableLite,CableLite2.0,Cable Comfort, Cable Comfort 2.0, Cable Kit 4.0, Brenta Comfort und

Cable Kit Xtra-Light Schuster der Marke Edel-rid,•Modelle Upsi-lon EVO, Upsilon EVO junior, Up-silon EVO Swivel Pe r fo r m a n c e,

Upsilon EVO Performance, Upsi-lon EVO Swivel der Marke Edel-weiss,

•Modelle EasyGoXP, EasyGoXpComplete und Easy Go Xp Lock der Marke Singing rock.

Stubai Bergsport rät seinen Kun-den, sämtliche Klettersteigsets von Stubai nicht zu verwenden, bis die Testergebnisse vorliegen. Nicht betroffen sind Klettersteig-sets mit unelastischen Ästen.

Nähere Infos beim Alpenverein Südtirol (Tel. 0471 978141) oder bei den Herstellern.

Einen Sturz müssen die Lastarme eines Klettersteigsets problemlos halten.

Sterzing

Alte Hausmittel – neu entdecktEin Fußbad hilft bei Erkältungsge-fahr, eine heiße Rolle bei Bauch-krämpfen und Blasenproblemen und spezielle Teekräuter stärken die Immunabwehr ...Beim praxisbezogenen Vortrag am 19. Oktober in der Stadtbibliothek Sterzing gibt Hildegard Schweig-kofler Kreiter wertvolle Selbsthil-fetipps bei Alltagsbeschwerden. Die Kräuterexpertin überdenkt da-bei Großmutters Wissen neu, um es für Wohlbefinden und Gesund-heit in der heutigen Zeit zu nutzen.

Außerdem zeigt sie, wie Tinkturen, Salben und Ölauszüge selbst her-gestellt werden können.Beginn des Vortrags ist um 20.00 Uhr. Aus Platzgründen wird die Re-servierung unter der Rufnummer 767235 erbeten. Der Eintritt ist frei.

erker oktober 12 79

Sanfte Gymnastik für Mama & Baby

Seniorenwanderungen in Südtirol

„Kick-off“ in BrixenDer Verband der Sportvereine Südtirols wagt sich auf neues Terrain. Am 13. Oktober zeigt der Nordtiroler Lukas Steiner in der Mozartallee in Brixen Parkour und Freerunning. Trendsportarten wie diese möch-te der Verband im Sportangebot der Vereine und im Schulsport inte-grieren.Lukas Steiner ist in der Sportszene kein Unbekannter. Mit seinen Par-kour-Stunts hat er es schon ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Er hält noch weitere Weltrekorde und war auch Gast bei „Wetten dass ...?“. Beim „Kick-off-Event“ mit Beginn um 15.30 Uhr zeigt er den Teilneh-mern, wie man sich auf diesen besonderen Sportgeräten bewegt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.Der Sporttag ist in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Kassi-aneum (JUKAS) und der Eventagentur Lukas Steiner entstanden.

wellness & fitness

Der weibliche Körper vollbringt während der Schwangerschaft und der Geburt wahre Höchstleis-tungen. Deshalb ist es wichtig, in der Zeit danach achtsam mit ihm umzugehen und die Rückbildung durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen.Hilfreiche Tipps gibt Physiothe-rapeutin Carmen Arnold in ih-rem Buch „Sanfte Gymnastik nach der Geburt für Mama & Baby“. Die sanften, aber gezielten Übungen verhelfen der geschwächten und

teilweise überdehnten Muskula-tur wieder zu Halt, Kraft und Form. Da es für die Mama oft schwer ist, Zeit für sich alleine zu finden, kann das Baby in das gesamte Übungs-programm eingebunden werden. Auch das Baby profitiert enorm, denn seine körperliche, geistige und emotionale Entwicklung wird auf vielfältige Weise positiv beein-flusst.Das reich bebilderte Buch ist im Verlag „A. Weger“ erschienen und im Buchhandel erhältlich.

60 ausgewählte Wanderungen für Senioren führen mitten hinein in die alte, immer noch ungemein reizvol-le Südtiroler Kultur-landschaft. Es sind stille, nicht allzu viel begangene Wege, manche verlaufen unten in den Tälern, die meisten höher oben auf den Mit-telgebirgen: Man muss sie nur finden. Dabei soll das Buch „Seniorenwanderungen in Südti-rol“ von Christoph Gufler und Ernst Lösch helfen. Die Wanderungen sind detailliert be-

schrieben, bebildert und mit tech-nischen Daten versehen. Sie weisen

selten mehr als 500 bis 600 Höhenmeter auf und können des-halb in gut drei Stun-den bewältigt wer-den. Aufgrund der re-lativ kurzen und ge-mütlichen Anstiege eignen sich alle Wan-derungen auch für Familien mit Kindern. Abgerundet wird das Buch mit traditionel-

len Einkehrtipps.Das Buch, im Tappeiner-Verlag er-schienen, ist im Buchhandel erhält-lich.

Neu im Balneum Sterzing:

Entspannen in der Infrarot-Kabine Ab sofort punktet die Sauna im Balneum Sterzing mit einer weiteren Neuheit: einer Infrarot-Kabine. Genau das Richtige, um Entspannung und Wohlbefinden maßgebend zu steigern. Dabei werden Infrarotstrahlen vom Körper absorbiert, die Haut wird durch die eindringende Strahlungswärme von innen her erwärmt und zur Schweißproduktion angeregt. Eine regelmä-ßige Anwendung der Infrarotwärme bewirkt eine Stärkung des Immunsystems, eine Blutdrucksenkung, die Entspannung der Muskulatur und nicht zuletzt begünstigt das Schwitzen die gesundheitsfördernde Entschlackung. Alle Saunafreunde sollten sich diese Neuheit nicht entgehen lassen. Die Nutzung der Infrarot-Kabine in der Saunaland-schaft im Balneum Sterzing ist im Eintrittspreis inbegriffen. Nä-here Informationen erteilt das fachkundige Saunapersonal.

80 erker oktober 12

wellness & fitness

Erker: Frau Schwitzer, tragen Sie immer einen Silberquarzit bei sich?Conny Schwitzer: Ja, jeden Tag. Als Kette oder als Armband.

Es heißt, Steine suchen sich Menschen aus, nicht umgekehrt. Demnach scheint der Silber-quarzit auf Sie regelrecht gewartet zu haben.Ganz bestimmt. Er hat mich wohl auserwählt, als ich vor neun Jahren von Rottach Egern in Deutsch-land ins hinterste Pfitschtal gezogen bin.

Wie hat er es geschafft, Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen?Der magische Stein hat mich von Anfang an faszi-niert. Mein Mann ist Fliesenleger und arbeitet oft mit Silberquarzit. Als er abends vom Steinbruch der Firma Grünig von der Arbeit nach Hause kam, war er immer voller Glitzer. Auch mit meinen bei-den Söhnen war ich oft dort auf Entdeckungsrei-se. So wuchs meine Leidenschaft. Bisher wurde der Stein wegen seiner antibakteriellen Wirkung und Wärmeleitfähigkeit vor allem im Architektur-bereich eingesetzt. Ich merkte aber schnell, dass der Stein noch mehr kann.

Zuerst haben Sie die Steine in Ihrer damaligen Praxis „Vitalstübele“ an Kunden getestet.Als ich damit begonnen habe, meinten viele in meinem Umfeld: So, jetzt spinnt die Conny kom-plett. Macht „Hotstone“-Massagen auf Südtirole-risch (schmunzelt).

Aber Sie haben sich davon nicht beirren las-sen. Nein, weil ich spürte, dass der Stein energetische Kraft besitzt, und es mir viele Kunden bestätigt haben. Ich wollte mehr darüber wissen. Geolo-gin Marialuise Gögl lieh mir Bücher vom Steinex-perten Andreas Gartner und ich erfuhr, dass der Stein aus der 150 Millionen Jahre alten Küstenre-gion Ureuropas stammt. Mineraliensammler Rudi Haidacher stellte mir Steine und Aufnahmen von Mikromineralien aus dem Grünig-Steinbruch zur Verfügung. Schritt für Schritt fügte sich alles zu-sammen wie ein Puzzle.

Welches Geheimnis steckt im Stein?Silberquarzit besteht bis zu 98 Prozent aus Quarz. Dieser hat die Fähigkeit, Schwingungen in einem bestimmten Rhythmus wiederzugeben – so wie bei einer Quarzuhr. Dasselbe passiert bei der von uns entwickelten Ursteinmassage. Er bringt den

Geballte Heilkraft aus PfitschDer Silberquarzit aus dem Tauernfenster kann Außergewöhnliches: Er entspannt, energetisiert, beruhigt und heilt. Ein Wunderstein, der bald weltweit Interesse wecken könnte. „Entdeckt“ hat seine Wirkung die gelernte Bankkauffrau, Beautyexpertin und Wahlpfitscherin Conny Schwitzer.

Körper sanft in Schwingung und dadurch in Ein-klang. Tests haben bewiesen, dass Silberquarzit die Meridianaktivität um ein Vielfaches erhöht, wenn er mit Ölen und Wildkräuteressenzen kombiniert

wird, die in der Nähe des Steinbruchs wachsen. Wenn alle vier Urelemente – Erde, Feuer, Wasser und Luft – im richtigen Verhältnis zusammenspie-len, ist seine Kraft am stärksten.

Conny Schwitzer: „Ich bin davon überzeugt, dass der Stein viel Gutes bewirken kann“

Geheimnisvoller WundersteinSilberquarzit stammt aus einem schmalen Gesteinsstreifen, wo sich über Jahrmillionen der ehemalige Küstenstreifen Ur-europas zurückgebildet hat. Ein einzigartiges Gebiet, wird er doch weltweit nur im Steinbruch der Firma Grünig Natursteine im hintersten Pfitschtal abgebaut. Die Firma Grünig verwendet den Silberquarzit als verarbeiteten Naturstein im Bausektor, speziell auch im Wellness- und Schwimmbadbereich; seit 2011 erobert er zusätzlich die Gesundheitswelt. Denn genauso kraftvoll wie seine Geschichte ist auch seine Wirkung. Sein Geheimnis liegt im hohen Anteil von Kieselerde (Silicium), der „Ursubstanz in jedem Lebewesen“. Sie strafft das Bindegewebe, steigert die Leistungsfähigkeit und entsäuert den Körper. Mineralien wie Muskovit und seltene Edelsteine wie Zirkon, Titan und Rutil machen ihn zum Instrument für energetische Massagen. Er ist stark wärmeabgabefä-hig und regt den Stoffwechsel und die Verdauung an. Zugeschrieben werden ihm auch eine positive Wirkung bei Neuroder-mitis, Säuglingsdermatitis, Babyakne, Cellulite, Psoriasis, Furunkeln, Ekzemen oder Narbenheilung. Der TIS Cluster Alpine Wellbeing hat Conny Schwitzer geholfen, aus ihrer Idee ein Produkt zu schaffen. Gemeinsam mit Anne-res Ebenkofler, Expertin auf dem Gebiet der Naturheilkunde und Chefin im preisgekrönten Naturhotel Moosmair in Ahornach, wurde nach den Lehren der traditionellen Südtiroler Volkskunde die Kraft des Steines mit erlesenen Kräuteressenzen, Harzen und Baumölen kombiniert. In Verbindung mit einem Räucherritual und mystischen Ursteingesängen aktiviert die Massage die Selbstheilungskräfte. Verspannungen und Verhärtungen werden bis in tiefere Schichten gelöst, damit Energie wieder un-gehindert fließen kann. Bisherige Erfahrungsberichte reichen von „extrem entspannend“ bis „sehr energiegeladen“.Die Ursteingesänge sind in enger Zusammenarbeit mit Heilmasseurin Sonja Gasser aus Naturns entstanden, die Massage-techniken werden von Julia Innerbichler, Fachlehrerin am Berufsbildungszentrum Bruneck, geschult. Seit einem Jahr gibt es den Silberquarzit auch als Schmuck, den Alexia Del Toro aus Stilfes herstellt.

erker oktober 12 81

In Südtirol ist es nicht einfach, kritiklos Neues zu wagen. Haben Sie jemals an Ihrer Idee gezwei-felt?An meiner Idee nie. Ich bin davon überzeugt, dass der Stein viel Gutes bewirken kann. Auch meine Fa-milie steht voll hinter mir. Meinen Kunden in Südti-rol, Österreich und der Schweiz, darunter auch nam-hafte Schweizer Heilpraktiker, bin ich für ihren Rück-halt dankbar und sie geben mir Auftrieb. Ich lege Wert auf hochwertige Produkte, die regional produ-ziert und verarbeitet werden. Hohe Qualität ist aber auch sehr kostenintensiv. Eine Firma aus China hat mir einmal angeboten, die Steine zu schleifen – um ein Viertel der Kosten. Ich habe sofort abgesagt. Für eine rein kommerzielle und billige Vermarktung ist der Stein zu schade.

Momentan ist Silberquarzit als Medium und Gra-nulat in der Ursteinmassage integriert. Der Stein hat aber noch viel mehr Facetten.Seit Oktober gibt es Schmuck aus Silberquarzit über das Mineraliengeschäft Krystallos in der Neustadt zu kaufen. Mittlerweile ist sogar die Nachfrage nach Homedesign aus Silberquarzit gestiegen. Außer-dem gibt es noch ganz spannende Entwicklungen, die ich noch nicht verraten kann.

Silberquarzit ist auch die einzige attestierte Heil-erde Südtirols.

Ja. Als solche könnte Sie für äußerlich angewandte Heilerdepackungen, die entsäuernd und entschla-ckend wirken, verwendet werden und man könnte sie sogar innerlich einnehmen. Dafür bedarf es in Italien aber noch weiterer Tests, die sehr kostenin-tensiv wären.

Dafür kooperieren Sie mit mehreren Partnern und hoffen, den Silberquarzit auf diese Weise bekannt zu machen.Das Einbinden von Menschen in ein Netzwerk ist eine Stärke von mir. Ich kooperiere gerne mit Menschen, weil es den Horizont erweitert und mich persönlich bereichert. Künstler zum Bei-spiel haben einen ganz besonderen Zugang zum Stein. Ein großer Wunsch von mir hat sich aller-dings noch nicht erfüllt.

Der wäre?Einen Hotelbetrieb in Pfitsch zu finden, der das Wirtschafts- und Werbepotential dieser Behand-lung im Ursprungsgebiet dieses weltweit einzig-artigen Steins erkennt, so wie es bereits 32 ande-re Betriebe inner- und außerhalb Südtirols tun. Einen Repräsentanten, der im Ursprungsgebiet das Aushängeschild für den Stein sein möch-te. Ich glaube, der Stein hätte sich das verdient.

Interview: rb

„Zurück zum Ursprung“

Anfang September nahmen Hoteliers und Wellness-Fachleute aus dem In- und Ausland am 1. Silberquarzit Spa Quality Event im vigilius mountain resort***** am Vigiljoch teil, um mehr über Silber-quarzit zu erfahren. Ideenträgerin Con-ny Schwitzer präsentierte den Heilstein und seine Wirkung, Referent Robert Bulzomí (Businesstraining Center Bo-zen) zeigte, wie einfach man eigene ver-meintliche Grenzen überschreiten kann und zu nicht geglaubten Leistungen fä-hig ist. Stefan Maria Braito und Martin W. Linder („inspire and fire“) präsentierten neue Qualitätsansätze für Hotel-Unter-nehmer, die den Gast der Zukunft be-geistern können: Gäste, die an die Kraft der Natur glauben und den Urlaub nut-zen möchten, sich persönlich zu entwi-ckeln, Vergangenes loszulassen und mit neuen inneren Kräften nach Hause zu-rückzukehren.

82 erker oktober 12

Profis wie Hobby-Sportler profitieren von der heilenden Hitze. Denn die hei-ße Luft regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an. Dadurch kann der Kör-per nach einer harten Trainingsein-heit schneller regenerieren und Stoff-wechselprodukte wie Laktat schneller und besser abbau-en.Ein Saunagang löst Verspan-nungen, lindert kleinere Ver-letzungen, Zerrungen, Mus-kelkater und fördert die Durchblutung – auch bei akuten Schmerzen und Be-schwerden im Bewegungs-apparat. Denn bei der Wär-metherapie werden so ge-nannte Beta-Endorphine frei-gesetzt. Diese Glückshormo-ne können aufgrund ihrer morphinähn-lichen Eigenschaften schmerzstillend und euphorisierend wirken. Schließlich kann man in der Wärme wunderbar ent-spannen.Saunieren stärkt auch das Immunsys-tem. Ähnlich wie bei einem leichten Fie-ber erhöht die Körpertemperatur. Als Ausgleich weiten sich die Blutgefäße in der Haut und man beginnt zu schwit-zen. Verdunstungskälte entsteht, da der Körper seine Temperatur regulieren will. Zudem bildet er Abwehrstoffe. Durch

die großen Unterschiede zwischen der Hitze und beim Abkühlen danach ge-wöhnt sich der Körper an die Tempera-turschwankungen in der kalten Jahres-zeit. Dadurch kann man Grippe und Er-kältung vorbeugen.

Allerdings sollte man den richtigen Zeitpunkt zum Saunieren abwarten. Da der Körper bei jedem Durchgang bis zu einem halben Liter Flüssigkeit und Elektrolyte ausschwitzt, niemals vor ei-nem Wettkampf oder einem Training in die Sauna gehen! Die Leistung lässt nämlich deutlich nach, wenn der Kör-per zu wenig Flüssigkeit hat. Nach dem Sport besser warten, bis der Puls unter 100 Schlägen ist. Also besser Zeit lassen beim Ausziehen, sonst verpufft der po-sitive Saunaeffekt.

wellness & fitness

Treppe statt AufzugSchritt für Schritt gegen den inneren Schweinehund

Ein „Schweinehund“ soll Personal, Politiker und Besucher in den zwölf Landhäusern animieren, statt dem Aufzug die Treppe zu benutzen. Die Stiftung Vital will mit Aufklebern auch die restlichen Südtiroler ermuntern, täglich gegen ihren inneren Schwei-nehund anzukämpfen. Bewegung, regelmäßig in den All-tag eingebaut, könne nämlich Krankheiten wie Krebs, psy-chische Erkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Bewe-gungsapparates und Fettleibigkeit vorbeugen. „Zahlreiche Studien belegen, dass es nicht genügt, am Wochenende etwas Sport zu betreiben“, so Franz Plörer, Direktor der Stif-tung Vital. Jedes Jahr sterben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit knapp zwei Millionen Menschen – 600.000 davon in Europa – an den Folgen von körperlicher Inaktivi-tät. Die WHO empfiehlt daher fünf Mal in der Woche min-destens 30 Minuten Bewegung mit moderater oder drei Mal pro Woche 20 Minuten Bewegung mit hoher Intensi-tät. „Zu Fuß gehen ist die einfachste Art sich zu bewegen, macht obendrein Spaß und hebt die Stimmung“, so Plörer. Schweinehund-Aufkleber können kostenlos von der Homepage www.stiftungvital.it heruntergeladen werden.

Nach dem Sport in die SaunaViele Sportler machen nach dem Training noch einen Durchgang in der Sauna. Wa-rum Saunieren nach körperlicher Anstrengung gut tut.

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84 erker oktober 12

gesundheit

„Wie ein Blitz aus heiterem Himmel" trifft der Schlag-

anfall einen Menschen, egal ob er drei oder 90

Jahre alt ist. Fast immer kommt er unerwartet. Tat-

sächlich aber kündigt er sich oft schon Wochen vor-her an, etwa durch Schwin-

del, Taubheitsgefühl, Sprach- und Sehstörungen

oder Juckreiz. Wer schnell reagiert, kann gravierende Folgeschäden vermeiden.

Etwa jeder dritte Schlaganfall kün-digt sich durch flüchtige Durchblu-tungsstörungen des Gehirns an. Diese dauern nur wenige Minu-ten, allenfalls einige Stunden. Den-noch sind sie Warnzeichen für ei-nen Schlaganfall, der in absehbarer Zeit drohen kann. Nervenzellen im Gehirn erhalten zu wenig Sauer-stoff und Nährstoffe und gehen zu-grunde. Glücklicherweise erholen sich die meisten Menschen wieder, man-che aber bleiben im täglichen Le-ben stark beeinträchtigt oder wer-den sogar pflegebedürftig. Trotzdem werden die Anzeichen für Schlaganfall oft bagatellisiert. „Dabei kann ein Anruf in der Lan-desnotrufzentrale Leben retten“, so Dr. Franz Ploner, ärztlicher Koordi-nator am Krankenhaus Sterzing. Gelingt es durch rasche Behand-

lung, eine verschlossene Arterie zu öffnen, könnten gravierende Fol-geschäden vermieden werden. Schnelles Handeln bedarf es auch bei einem Schä-del-Hirn-Trau-ma. Dies ist eine Verletzung des S c h ä d e l k n o -chens, des Ge-hirns, der zere-bralen Blutge-fäße und der Hirnhaut. Die-se Verletzungen können durch einen Unfall (Ski- oder Fahr-radunfall) oder durch mut-willige Gewalt (Schläge auf den Kopf mit har-ten Gegenständen) entstehen. Ein Schädelhirntrauma kann zu gefähr-lichen Blutungen oder Ödemen im Gehirn führen.„Früher war man noch der Auffas-sung, dass verlorene Nervenzellen im Gehirn nicht mehr nachwach-sen“, so Dr. Gertraud Gisser vom Rehabilitationsdienst Brixen. Neu-ere Studien hätten aber gezeigt, dass selbst bei Erwachsenen noch Potential zur Regeneration beste-he. Damit solche Prozesse ablau-fen, ist aber eine Stimulation ent-scheidend. Deshalb wird heute eine möglichst rasche Mobilisation

angestrebt. In der Physiotherapie helfen neuere technische Entwick-lungen wie Gehroboter Betrof-fenen, notwendige Bewegungs-

abläufe wieder zu er-lernen. Auch hat sich die E r k e n n t n i s d u r c h g e -setzt, dass die thera-peut ischen Maßnahmen möglichst all-tagsnah sein sollten. So können die Betroffenen das in der Therapie Er-lernte auf ih-

ren Alltag übertragen. Sehr oft verändert ein Schlag-anfall das Leben schlagartig. Vor allem junge Menschen tun sich oft schwer, mit ihrer neuen Situation zurechtzukommen, weil sie oft ar-beitslos bleiben. Auch Angehöri-ge haben ihre Schwierigkeiten, mit den Veränderungen umzugehen.„Insbesondere nach einem Schä-del-Hirn-Trauma werden psy-chische Veränderungen des Be-troffenen wie Veränderungen der Persönlichkeit, Verhaltens-auffälligkeiten oder emotionale Schwierigkeiten oft unterschätzt“, so Dr. Roland Keim, Direktor des

Direkt ins HirnPsychologischen Dienstes Brixen. Gerade diese Faktoren seien es, die eine erfolgreiche Bewältigung des Alltags einschließlich Arbeits-integration scheitern lassen. Die häufige soziale Isolation ist nicht auf eine Lähmung oder Störung des Sprechens zurückzuführen, sondern auf vermehrte Passivität, manchmal auch Impulsivität und unzureichende Einsicht in die ei-genen Schwierigkeiten. Deshalb wird in modernen Rehabilitati-onsprogrammen der Neuropsy-chologie eine zentrale Rolle zuge-schrieben. Gertrud Calenzani, ehemalige Vor-sitzende der Vereinigung Eltern Be-hinderter, regt neue Modelle zur Arbeitsintegration an wie etwa über Sozialgenossenschaften. Öf-fentliche Strukturen würden näm-lich fehlen, seien unzureichend ausgestattet oder überfüllt. Im Wipptal ist die Gründung einer Selbsthilfegruppe geplant, die so-wohl Betroffenen als auch Ange-hörigen Halt in schwierigen Situa-tionen geben kann.

Am 9. Oktober um 16.00 Uhr findet im Sozialzentrum Fugger in Ster-zing ein Treffen für Angehörige von Schlaganfall- und Schädelhirn-traumapatienten statt, um u.a. eine Selbsthilfegruppe zu gründen.Nähere Informationen unter der Rufnummer 0471 610333.

erker oktober 12 85

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A D E I K N O R T

erkoku

Auflösung vom September:Sudokus kennen alle!Aber kennen Sie auch ERKOKU?

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Di-agonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Schriftleitung einer Zeitschrift).

rezept

SchwarzbeerkuchenZutaten: Für den Teig: 3 Eigelb, 140 g Zucker, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezu-cker, 140 g Semmelbrösel, 1/2 Päckchen Backpulver, 1 Essl. Rum, etwas gemahlener Zimt, 3 Eiweiß, 1 Teel. Zucker, etwas Margarine zum Einfet-ten, 10 g Speisestärke.Für den Belag: 600 g frische Schwarzbeeren.Für die Garnierung: 4 Eiweiß, 2 Essl. Zucker.

Zubereitung: Schwarzbeeren kurz im kalten Wasser waschen und in einem Sieb abtropfen lassen. Für den Teig Ei-gelb, Zucker, Salz und Vanillezucker in einer Schüssel schaumig rühren. Semmelbrösel, Backpulver, Rum und Zimt dazugeben. Das Eiweiß mit Zucker steif schlagen und vorsichtig unter die Eigelbmasse heben. Eine Springform mit Margarine oder Butter einfetten und den Teig einfüllen. Im vorgeheizten Ofen etwa 25 min. bei 200 Grad backen. Während der Backzeit die Schwarzbeeren in einem Topf leicht zum Ko-chen bringen. Speisestärke mit etwas Wasser anrühren und dazuge-ben. Kurz aufkochen und dann abkühlen lassen. Die Springform aus dem Ofen nehmen und die Schwarzbeeren auf dem Teig verteilen. Für die Garnierung Eiweiß und Zucker steif schla-gen. In einen Spritzbeutel füllen und Tupfen auf den Kuchen spritzen (einen neben den anderen). Den Kuchen nur mehr mit Oberhitze auf die mittlere Schiene stellen und etwa 7 min. backen, damit die Eiweiß-spitzen goldbraun werden. Den Kuchen abkühlen lassen, dann mit frischen Schwarzbeeren garnie-ren und servieren.

Rezept von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

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HAUT, HAARE, NÄGELSpiegel deiner Gesundheit

PELLE, CAPELLI, UNGHIElo specchio della salute

86 erker oktober 12

leute

Zum 80. Geburtstag alles Gute.

Deine Familie, besondersMatthias und Sebastian

viel hoppis gschofftin enkern lebm

fir ins olm is beschte gebmdanke und a großes lob

... olls liebe zum40. hochzeitstog

enkre familie ...

HerzlichenGlückwunsch

zum 80.!

Zum runden Geburtstaggratulieren vonganzem Herzen

Deine Kinderund Schwiegerkinder

und besondersDeine 21 Enkel.

Vier Füße, groß bis mittelklein,gingen lange Zeit allein.

Jetzt gehen bald auf Schritt und Tritt,zwei winzig kleine Füßchen mit.

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt des kleinen Julian wünschen Euch

Alexandra, Paolo und Elisa.

Julian

frage-ecke

Meine dreijährige Tochter möchte nicht in den Kindergarten gehen. Beim Abschied weint sie regelmäßig. Soll ich sie trotzdem hinschicken?

Mit der Situation, dass Ihre Tochter nicht in den Kindergarten gehen möchte, sind Sie nicht allein. Viele Kinder weinen auf dem Weg in den Kindergarten und/ oder sobald sie im Kindergarten angekommen sind. Mit dem Eintritt in den Kindergarten sind viele Kinder zum ersten Mal über einen längeren Zeitraum außerhalb der Familie in einer neuen Umgebung, mit neuen Kindern, neuen Bezugspersonen und neuen Tagesabläufen. Das ist viel Neues auf einmal und daran müssen sie sich erst gewöhnen. Kleinkinder profitieren sehr von der Zeit im Kindergarten: Durch den Kon-takt zu Gleichaltrigen und etwas Älteren können sie sich in allen Bereichen weiterentwickeln. Voraussetzung ist, dass sie angstfrei im Kindergarten sein können. Sicherheit hat das Kind, wenn es weiß, dass Mama/ Papa/ Oma oder eine andere enge Bezugsperson da sind, wenn es sie braucht. Deshalb sollten Sie sich auch nie „davonschleichen“. Es ist wichtig, dass Ihre Tochter sich auf Sie verlassen kann. Kinder zwischen drei und fünf Jahren können auch nicht wirklich verstehen, wieso sie überhaupt in einen Kindergarten gehen sollen. Sie brauchen An-reize, damit es sich für sie „lohnt“, den Stress der Trennung von den Eltern zu bewältigen. Ihre Tochter schwankt vielleicht noch zwischen den zwei Welten und zeigt dies mit ihren Tränen. Zeigen Sie Ihrer Tochter die Richtung und lassen Sie nicht gleich locker. Das kann Ihrer Tochter bei der Entscheidung helfen.Mit dem Kindergarten-Eintritt findet oft auch gleichzeitig für die Mütter eine erste längere Trennung von den eigenen Kindern statt. Es gibt Eltern, die die-se Trennung als sehr schmerzhaft empfinden. Kinder mit ihren sensiblen An-tennen nehmen diese Traurigkeit wahr und möchten die Mutter trösten – in-dem sie bei ihr bleiben. Überprüfen Sie, wie schwer es Ihnen fällt, sich von Ih-rer Tochter zu trennen.Jeder Kindergarten gestaltet die Eingewöhnungsphase etwas anders. Wie ging es Ihrer Tochter, als Sie selbst noch anwesend waren? War sie ständig bei Ihnen oder konnte sie schon selbstständig in der Gruppe spielen? Welche Rückmeldungen geben die Kindergärtnerinnen? Weint Ihre Tochter ununter-

brochen oder nur solange, bis Sie weg sind? Dies sind wichtige zu klärende Fragen. Und zu guter Letzt: Verlassen Sie sich auch auf Ihr Gefühl! Wenn Sie selbst den Ein-druck haben, dass es für Ihre Tochter trotz allem einfach zu früh für den Kindergar-teneintritt ist, sprechen Sie mit den Kin-dergärtnerinnen und entscheiden Sie ge-

meinsam mit ihnen, ob Sie noch ein Jahr warten sollen.

Haben Sie auch eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, fa-miliäre, partnerschaftliche oder persön-liche Konflikte? Dann schreiben Sie uns: [email protected] oder [email protected]. Ihre Frage wird vertraulich behandelt.

Evelyn Haller Dieter Burger

Mein Kind will nicht in den Kindergarten

Mit 23 stellte er sich bei ins vorund huire weart inser Walter 60 Johr.

Isch also kemmen als junger Bua,mittlerweile kheart er zi ins uanfoch derzua.

Und isch in Betrieb a die Hölle los,afn Walter wor und isch Verloss.

Lieber Walter, mir wünschen Dirno viele gsunde Johr,

Du bisch und bleibsch inser Beschter,echt wohr!

Familie Ainhauser mit Mitarbeitern

Bittebeachten

Sie dennächsten

Redaktions-schluss

am

15. Oktober

erker oktober 12 87

Hallo Schwesterherz,

es ist kaum zu glauben,aber am 26. Oktober

wirst Du 50.Dazu gratulieren Dir Mauro,

Deine Schwester mit Familie undDeine zwei Schätzchen.

Noar is also wohr?Am 3. Oktober weard

inser Tate 80 Johr.Olls Guate, Gsundheit

und Gottes Segenwinschen Dir von Herzen

Deine Kinder und Enkelkinder.

Halli – hallo,wos sigg man do?

Die Sandra weart 40 Johr!Alles Gute von Deinem Mutzound natürlich auch vun Paarl.

30 Jahre jung, den ganzen Tag voll Schwung,Zeit für kuscheln und lachen,Zeit für Hausaufgabe machen, das ist unsere Helga,wir wissen es genau,sie ist eine super-tolle Frau!

Alles Gute,Deine vier SpitzbuabmDaniel mit Marcel,Jonathan und Jannik

Willkommen Valerie Katharina!Freudige Nachricht aus dem Hause Erker: Es gibt Nachwuchs! Unser Mitar-

beiter Bernhard Fichter ist Vater geworden. Am 9. September

durften Bernhard und Patri-cia ihren kleinen Sonnen-

schein Valerie Katharina zum ersten Mal im Arm halten. Wir gratulieren den frischgebackenen Eltern und wünschen

den dreien alles Gute.

Das Erker-Team

Verliebt, verlobt ...

... und endlich verheiratet! Am 7. September beendeten un-ser Erkoku-Erfinder, 100-Jahre Experte und rätselhafter Pfif-fikus Karl-Heinz Sparber und Langzeitfreundin Eva Wink-ler ihre „wilde Ehe“ und gaben sich im Sterzinger Rathaus das Ja-Wort. Herzlich-pfiffigen Glückwunsch!

Das Erker-Team

Foto

: Elek

tro H

aller

Neustadt 31 | 39049 Sterzing

T+F 0472 766 708 | http://hair-pircher.friseure-alp.de

,

Teil 4

Haarausfallist kein

Schicksal!

Teil 4

Haarausfall – die Ursachen

Oh weh – schon wieder Haare in der Bürste!Viele Menschen leiden unter Haarausfall und Kopfhautproble-men.Die Ursachen dafür sind so vielfältig, dass sie nicht einfach nur mit einem Produkt behandelt werden können. Es gibt so viele Ursachen, z. B. die falschen Produkte, falsche Behandlung, Ernährungsmängel, Diäten, Medikamente, hohe Ozonwerte, die Wechsel der Jahreszeiten oder bestimmte Lebenssituationen.

Die Entschlackung der Kopfhaut ist die Basis, z. B. durch Kopfhautpeeling, das richtige Bürsten usw. Eine gesunde, gut durchblutete Kopfhaut ist der Nährboden, damit Haare über-haupt kräftig und schön wachsen können. Denken Sie an den lockeren nährstoffreichen Gartenboden. Vitamine, Minerale und Spurenelemente sind die Bausteine für die Haare, die in ausge-wogener Dosierung über die Ernährung zugeführt werden sollten. Jahreszeiten-Tees und Spezial-Haarwuchs-Drinks lassen die Haare gesund und kräftig wachsen. Es genügt nicht, nur einzelne Bausteine wie z. B. Zink oder Kieselerde zu sich zu nehmen. Das sind nur zwei von insgesamt 24 notwendigen Bausteinen, aus denen Haut und Haare bestehen. Sie sehen also:

Haarausfall muss nicht sein!

Um die Ursachen zu erkennen, ist es notwendig, eine vernünftige Diagnose zu erstellen. Dies geht aber nicht so nebenbei. Für die Diagnose braucht man Zeit und viele Informationen. Ihr Capello-ge nimmt sich die Zeit, um Ihr Problem zu erkennen und mit Ih-nen gemeinsam einen gezielten Behandlungsplan zu erarbeiten.

88 erker oktober 12

jahrestage

Sono otto anniche non sei più con noi,ma negli avvenimenti

della vita sei sempre nelnostro pensiero.

La S. Messa di ricorrenzaverrà celebrata il 14 ottobre

alle ore 10.00 nellachiesa di S. Margherita.

Un grazie a tutti coloroche ti ricordano con affetto.

I tuoi cari

8° ANNIVERSARIO

Floriano Daveri

Zwölf Jahre sind schon vergangen, seit wir von Dir Abschiednehmen mussten.In Dankbarkeit gedenken wir Deiner beim Gedächtnisgottesdienst amSonntag, den 28. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald.

In lieber ErinnerungDeine Kinder

Wir bewahren Dich als Lichtin unseren Herzen.

12. JahrestagTheresia Massardi geb. Plank* 13. September 1923 † 31. Oktober 2000

In liebevoller Erinnerung gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Oktober um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Lieben

Es gibt Momente im Lebeneines jeden Menschen,da hört die Erde für einen Moment auf,sich zu drehen ...und wenn sie sich dann wieder dreht, wird nichts mehr sein wie vorher ...

15. JahrestagAnna Eisendle geb. Bacher

5. JahrestagArmin Keim

Fünf Jahre ohne Dich ... So viele Spuren, so viele Gedanken, Worte und Erinnerungen.

Dein Lachen, Deine Stimme, wir tragen sie in uns.

Wir denken ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. Oktober um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen und ihn in lieber Erinnerung behalten, danken wir von ganzem Herzen.

In LiebeDeine Mami Rosmarie und Bruder Christian

Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 13. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Menschen, die wir lieben,bleiben für immer,denn sie hinterlassenSpuren in unseren Herzen.

20. JahrestagErich Baur

Maria Girtler Wwe. Girtler Pfitscherbäurin in Tschöfs

* 09.04.1924 † 26.07.2012

Danksagung

Danke für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift, für dieGebete, Blumen, Kerzen, Messen und Spenden und für alle Zeichen der Zuneigung und Freundschaft. Ein besonderer Dank gilt dem Team des Bezirksaltersheimes Sterzing und dem Hausarzt Dr. Franz Keim für die liebevolle Betreuung sowie all jenen, die unsere Mutter immer wieder

besucht haben. Ein Vergelt’s Gott Dekan Josef Knapp für die würdevol-le Gestaltung des Trauergottesdienstes, dem Mesner, dem Vorbeter Erich,

den Ministranten, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern, dem Organisten Oswald Salcher, dem Trompeter Werner Haller und allen, die an der

Trauerfeier teilgenommen haben. Danken möchten wir auch all jenen, die unserer Mutter im Gebet gedenken und sie in lieber Erinnerung behalten.

Die Trauerfamilie

Möge in Deinerneuen Welt die Sonneheller scheinen. Finde Deinen Frieden,frei von Angst und Schmerz.

erker oktober 12 89

jahrestage

Zum 9. Jahrestag gedenkenwir unserer lieben Mutti

Helene Volgger geb. Obex am Samstag, den 21. Oktober um 8.30 Uhr

in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Wir danken allen, die daran teilnehmenund Dich in lieber Erinnerung behalten.

In Liebe Deine Familie

Gespräche,

Gedanken,

Augenblicke,

sie werden uns stets

an Dich erinnern.

Sie werden uns glücklich

und traurig machen

und Dich immer in

unserem Herzen sein lassen.

Von dem Menschen, den man geliebt hat,wird immer etwas im Herzen zurückbleiben:Etwas von seinen Träumen, Hoffnungen,von seinem Leben und alles von seiner Liebe.

1. JahrestagFranz Kruselburger

Lieber Tate, Du bist bei uns, in unseren Gedanken, Gesprächen, Erinnerungen, in traurigen und schönen Stunden.In Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.Wir danken allen, die an Dich denken und Dich, so wie wir, im Herzen tragen.

In Liebe Deine Familie

Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt.Ein Mensch, der immer für uns da war,lebt nicht mehr.Was uns bleibt, sind Liebe, Dank undErinnerung an viele schöne Jahre.

2. JahrestagJosef Rainer

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Montag, den 15. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen, einen herzlichen Dank.In Liebe

Deine Familie

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Oktober um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen.In Liebe

Deine Familie

Gedanken – Augenblicke – sie werden uns immer an Dich erinnern,uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.

1. JahrestagKarl Wieser

Il tuo sorriso ela tua generosità

ci accompagnerannoper sempre.

Daniela Ghirardini Galera* 11.1.1951 † 24.8.2012

Ringraziamo tutticoloro che

hanno condivisoil nostro dolore.

1. JahrestagIngrid Seewann Leitner

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner am Donnerstag, den 4. Oktober beim Gedächtnisgottesdienst um 15.30 Uhr in der Kirche von Tschöfs und am Freitag, den 5. Oktober beim Gottesdienst um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die mit uns Deiner gedenken, ein herzliches Dankeschön.

Werner, Michael, Ursula, Andreas und Christian mit Familien

Manchmal bist Duin unseren Träumen,

oft in unserenGedankenund immer

in unseren Herzen.

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jahrestage

DanksagungElisabeth Mader geb. Gschließer

„Saxl Liesl“

* 15.1.1949 † 31.7.2012

Überwältigt vom großen Mitgefühl und unmöglich,jedem persönlich dafür zu danken, möchten wir uns auf diesem Wege bei allen, die uns in der schweren Zeit beigestanden sind,

für die tröstenden Worte, für den Händedruck, für die stillenUmarmungen und Gedanken, für die Blumen, für das Gebet,

für die Messen und die Spenden herzlichst bedanken.

Vergelt’s Gott!Familie Mader

Wenn ihr an mich denkt,

seid nicht traurig.

Erzählt lieber von mir.

Lasst mir einen Platz zwischen euch,

so wie ich ihn im Leben hatte.

Armin ErlacherZum 6. Jahrestag denken wir ganz besonders

an Dich bei der hl. Messeam Donnerstag, den 1. November

um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Ein Dank allen, die daran teilnehmenund Armin im Herzen behalten.

Deine Eltern Gabi und Herbert,Deine Schwester Sabine

Lieber Armin, viele Augenblickeschöner Erinnerungenwerden uns Dich nievergessen lassen.

Du fehlst uns.

In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gottesdienst am Samstag, den 6. Oktober um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß.Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Leben ist unterwegs sein,Sterben die Heimkehr,Wiederseh’nunsere Hoffnung.

2. JahrestagPeppi Kofler

Lieber Tate, in Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner beim Gottesdienst am Sonntag, den 21. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Kinder

Die Spuren Deines Lebens lassen Dich immer in unseren Herzen weiterleben.

12. JahrestagLeonhard Tolloi

4. JahrestagKarl Thaler

Zum vierten Mal jährt sich der traurige Tag,an dem Du uns verlassen hast.

Dankbar für die schöne Zeit mit Dir undverbunden in Liebe gedenken wir Deiner

am Donnerstag, den 25. Oktober um 17.30 Uhrbeim Gottesdienst in Thuins.

Allen, die daran teilnehmen und so oft sein Grab besuchen,ein aufrichtiges Dankeschön.

Deine Familie

... die Zeit vergehtund bleibt doch steh’n.Die Gedanken an Dich werden nie vergeh’n ...

erker oktober 12 91

jahrestagegesellschaftaus der seelsorgeeinheit

Bibel erlebenAusstellung im Deutschhaus Sterzing

Vom 3. bis zum 17. November ist im Deutschhaus Sterzing die Aus-stellung „Expedition Bibel“ zu sehen. Die besondere Bibelausstellung wurde auf Anregung vom Fachausschuss für Erwachsenenbildung des PGR Sterzing in Zusammenarbeit mit der Seelsorgeeinheit Wipptal nach Sterzing geholt. Der Rundgang führt durch Geschichte und Inhalt der Heiligen Schrift und lädt zu einer spannenden Entdeckungsreise mit allen Sinnen.Besucher bekommen Zugang zum wertvollen Fundus der Bibel und erhalten eine Reihe von Informationen über deren Geschichte. Sie können Materialien betasten, an Ölen riechen und Gegenstände aus dem Vorderen Orient besichtigen.Tasten, riechen, spielen, lesen, einfach mit allen Sinnen sich auf die Su-che nach Sinn, Liebe und Glauben machen. Es werden auch biblische Speisen gereicht.Leicht verständlich wird auf den Inhalt des Alten und Neuen Testa-ments eingegangen wie auch auf die Frage, welche Aktualität die Bi-bel für das Leben in der heutigen Zeit noch haben kann.Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Rahmenpro-gramm.Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind eingeladen, die Welt der Bi-bel mit allen Sinnen neu zu entdecken. Gruppen können sich im Ju-genddienst Wipptal ([email protected]) anmelden.Die Eröffnungsfeier findet am 3. November um 17.00 Uhr im Konzert-saal der Musikschule statt. Festredner ist Domdekan Ulrich Fistill. An-schließend kann die Ausstellung besichtigt werden.

Öffnungszeiten:Dienstag, Mittwoch, Freitag: 14.00 – 17.00 UhrDonnerstag:17.00 – 21.00 UhrSamstag, Sonntag:14.00 – 17.00 UhrMontag geschlossen

Christine Wieser,Ausschuss des Pfarreienrates

Mit zahlreichenRahmenveranstaltungen!Mehr dazu im Veranstaltungs-kalender auf Seite 86.

Die Stimmen, die uns vertraut waren, schweigen.Die Menschen, die in unserer Mitte waren, sind nicht mehr da.

Was bleibt, sind die Spuren der Liebe,geprägt in den vielen Jahren des gemeinsamen Lebensweges.

Spuren, die uns führen und tragen bis zum Wiedersehn.

Ihr bleibt unvergessen.

In Liebe denken wir an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. Oktoberum 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Wir danken allen, die daran teilnehmen und Euch in guter Erinnerung behalten.

Die Familie

Basil Holzer1. Jahrestag

† 10. Oktober 2011

Stefan Holzer25. Jahrestag† 5. Juli 1987

Beim Patroziniumsfest der Ster-zinger Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau im Moos“ feierte Pater Mein-rad Gasser Anfang September ge-meinsam mit Dekan Josef Knapp und Pater Pius Leitner sein Golde-nes Priesterjubiläum. Der Pfarrchor sang eine Messe von Anton Bruck-ner.„Wir danken Ihnen, dass Sie 50 Jah-re lang Gott und den Menschen gedient haben, besonders auch für die wertvolle seelsorgliche Tä-tigkeit in unserer Pfarrgemeinde und Seelsorgeeinheit“, so Pfarrge-meinderatspräsidentin Ingrid Hei-degger Olivieri.Gott, so Pater Meinrad, habe ihm weit mehr geschenkt, als er je zu-rückgeben könne. Im Anschluss an den Festgottes-dienst gratulierte Bürgermeister

Fritz Karl Messner dem Jubilar und dankte ihm für seine belebenden Predigten. Kinder trugen Gedichte vor und bei einem Umtrunk hatten die Mitfeiernden Gelegenheit zur Gratulation.Pater Meinrad Gasser stammt aus Villanders. Er war in der Jugendar-beit in Landeck und in vielen Ge-meinden Südtirols, der Schweiz und Österreich tätig. In Sterzing betreut er Kranke und Sterbende im Krankenhaus, leitet Ehevorbe-reitungskurse, spendet das Sak-rament der Taufe und übernimmt weitere wertvolle Dienste in der Pfarrgemeinde. Im Bild (v. l.): De-kan Josef Knapp, Pater Meinrad Gasser, Bürgermeister Fritz Karl Messner und Pfarrgemeinderats-vorsitzender Ingrid Heidegger Oli-vieri.

Sterzing

Pater Meinrad feiert Goldenes Priesterjubiläum

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aus den gemeinden

Geburten

Brenner: Nadia Aukenthaler (29.08.2012, Sterzing). Jana Siller (29.08.2012, Sterzing).Freienfeld: Josef Hasler (26.08.2012, Brixen). Pfitsch: Maili Röck (06.08.2012, Sterzing). Jakob Sparber (09.08.2012, Sterzing). Simon Gost-ner (13.08.2012, Brixen). Anna Vik-toria Engl (14.08.2012, Sterzing). Ratschings: Selina Siller (02.08.2012, Sterzing). Greta Brun-ner (15.08.2012, Sterzing). Maria Hochrainer (21.08.2012, Sterzing). Armin Aukenthaler (27.08.2012, Sterzing). Anja Harrasser (20.08.2012, Sterzing). Clara Volg-ger (26.08.2012, Sterzing). Hannes Vieider (28.08.2012, Sterzing). Sterzing: Samuel Hanes (02.08.2012, Sterzing). Jonathan Elias Pichler (05.08.2012, Salzburg). Michelle Schutte (14.08.2012, Ster-zing). Lara Ciola (14.08.2012, Ster-zing). Kevin Steurer (18.08.2012, Sterzing). Yuxuan Lin (25.08.2012, Sterzing). Jasmin Mair (29.08.2012, Sterzing).

Todesfälle

Brenner: Alois Röck, 88, (04.08.2012, Gossensaß).Pfitsch: Hedwig Markart, 89, (04.08.2012, Pfitsch). Irma Hofer, 83, (04.08.2012, Pfitsch). Josef Holzer, 87, (05.08.2012, Pfitsch). Oswald Stampfl, 71, (31.08.2012, Pfitsch). Ratschings: Mathilde Salzburger, 82, (05.08.2012, Ratschings). Josef Larcher, 88, (19.08.2012, Sterzing). Sterzing: Anna Sparber, 91, (03.08.2012, Sterzing). Bruno Sar-tori, 88, (20.08.2012, Sterzing). Da-niela Ghirardini, 61, (24.08.2012, Sterzing).

Eheschließungen

Pfitsch: Barbara Anversa und Mar-tin Frasnelli (08.08.2012). Sabi-ne Senn und Stefan Aukenthaler (07.07.2012).Ratschings: Martina Inderst und Kurt Eisendle (01.09.2012, Rid-naun). Sterzing: Margarete Steinhofer und Georg Folie (04.08.2012, Ster-

zing). Monica Malisan und Marco Perin (21.08.2012, Sterzing). Sara Marsotto und Davide Garibol-di (29.08.2012, Sterzing). Michae-la Silvia Heiss und Markus Fill (31.08.2012, Sterzing).

Baukonzessionen

Brenner: Erich Mair, Brennerpass: Außerordentliche Instandhaltung der Hütte, Bp.62, K.G. Brenner. Wolf-ram Girtler, Gossensaß, Pflerscher-str.25: Erweiterung des Wohnhau-ses, Bp.186 und Abbruch des Ge-bäudes, Bp.185, K.G. Gossensaß. Franz Holzer, Pflersch 6: Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Scheune, Bp.268, K.G. Gos-sensaß. Edoardo Pieri: Errichtung ei-ner offenen Überdachung für Fahr- und Motorradparkplätze, Gp.191/4, K.G. Gossensaß.Freienfeld: Rita Fassnauer, Elzen-baum: Außengestaltung und As-phaltierung der Hoffläche, Gp.1163, K.G. Stilfes. Georg Hochrainer, Trens, Bachestr.12: Interne Umbauarbei-ten und Zusammenlegung zweier Wohnungen im Wohnhaus, Bp.308, K.G. Trens. Erich Leitner, Egg: Errich-tung einer Stützmauer und Bau ei-ner lw. Garage und eines überdach-ten Abstellplatzes für lw. Maschinen, Gp.1765/1, 1782 und 1783, K.G. Stil-fes. Pfitsch: Karl Kerer, Kreszenz Wur-zer, Günther Kerer, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg 4: Bauliche Umgestal-tung und energetische Sanierung des Wohngebäudes mit Errichtung einer neuen Wohnung im Dachge-schoss, Bp.464, K.G. Wiesen. Max Stampfer, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg 16: Durchführung von Rodungs- und Planierungsarbeiten oberhalb Schmuders, Gp.946, K.G. Wiesen. Eri-ka Tötsch, Kastelruth: Durchführung von Bodenangleichungsarbeiten im Wiesenbereich des „Gschlösslhofes“, Gp.1002/1 und 1003/1, K.G. Pfitsch.Ratschings: Thomas Kinzner, Par-daun: Einbau eines unterirdischen Flüssiggastanks, Gp.717/2, K.G. Ratschings. Josef Volgger, Schön-au: Errichtung eines Einfamilien-wohnhauses mit Autostellplätzen, Gp.112/1, K.G. Ratschings. Leopold Volgger, Ridnaun, Untere Gasse 10: Interne Umbauarbeiten am Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Bp.77, K.G. Mareit. Sebastian Leitner, Innerrat-

schings: Bodenangleichungsarbei-ten im Wiesenbereich des „Reaser-hofes“, versch. Gp., K.G. Ratschings. Peter Larch, Monika Leitner, Mareit, Remlau 4A: Erweiterung und ener-getische Sanierung für die Errich-tung einer Wohnung, Bp.334, K.G. Mareit. Gasthof Schölzhorn KG, In-nerratschings: Errichtung einer Dienstwohnung mit Magazin und Nebenräumen, Gp.1145/14 und 1145/16, K.G. Ratschings. Hansjörg Gander-Siller, Jaufental, Dorf: Errich-tung eines unterirdischen lw. Ab-stellraumes beim „Tummelerhof“, Gp.1166, K.G. Jaufental. Josef Braun-hofer, Ridnaun, Ried 14: Teilweise Umwidmung der lw. Garage durch Sanierung und Ausbau eines Heiz-raumes, Bp.84/1, Gp.1484/4, K.G. Ridnaun. Martin Mair, Mareit, Ober-durach 4: Interne Umbauarbeiten am Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Bp.48, Gp.202, K.G. Mareit.Sterzing: Thaler Hermann & Co. KG, Frundsbergstraße: Teilweise Ände-rung der Zweckbestimmung von Geschäft in Büro, Bp.156, K.G. Ster-zing. Peter Lang, Renate Pramstraller, Johann-Kofler-Str.10: Abbruch und Wiederaufbau des Wohnhauses mit 3 Wohneinheiten, Bp.268, K.G. Ster-zing. Barbara Kofler, Elisabeth Kofler, Brennerstr.17: Abbruch und Wieder-aufbau des Gebäudes, Bp.387/1, K.G. Sterzing. Herbert Grossteiner, Weg in die Vill: Errichtung einer Photovol-taikanlage, Bp.247, K.G. Thuins. Gise-la Rampold, Hochstraße: Errichtung eines Gewächshauses, Gp.187/2, K.G. Sterzing. Florian Prieth, Tho-mas Prieth, Johanna Tötsch, Tschöfs: Montage einer Photovoltaikanlage, Bp.292, K.G. Tschöfs. Paul Gschnitzer, Tschöfs 48: Errichtung einer unterir-dischen Garage, Bp.80, K.G.Tschöfs. Josefine Schafer, Deutschhausstr.20: Errichtung eines Zickelbrunnens, Gp.630/1, K.G. Thuins. Aedes GmbH, M.-Gaismair-Siedlung: Änderung der Zweckbestimmung von Maga-zin in Wohnung, Bp.197, K.G. Thuins. Hugo Pirozzi, Tschöfs: Errichtung ei-nes unterirdischen Kellers, Bp.239, K.G. Tschöfs. Thomas Holzer, Walter Holzer, Steckholz 54: Außerordent-liche Instandhaltung des Wohnge-bäudes, Bp.284, K.G. Tschöfs.

Funde und Verluste

siehe www.fundinfo.it

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Auflösung in der nächsten NummerLösungswort 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

rätsel

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wer, wo, was, wann ...sonn- & feiertagsdienste

SVP- Sprechstunden

Freitag, 5.10.2012,von 11.00 bis 12.00 Uhr

Freitag, 12.10.2012,von 11.00 bis 12.00 Uhr

Freitag, 19.10.2012,von 11.00 bis 12.00 Uhr

Freitag, 26.10.2012,von 11.00 bis 12.00 Uhr

Die Sprechstunden finden in der SVP-Bezirkskanzlei in Sterzing, Neu-stadt 24, Kolpinghaus, 2. Stock, statt. Tel. 765911.

Bezirksobmann Christian Egartner

Konzerte

5. Oktober: Konzert des „Boden-see Akkordeonorchesters Fiorini“, Sterzing, Stadtplatz, 16.00 Uhr.10. Oktober: Orgel- und Chorkon-zert der Hamburger Kantorei St. Jacobi, Sterzing, St. Margarethen-kirche, 20.00 Uhr (Eintritt frei).20. Oktober: „Jubilate“, Benefiz-konzert zugunsten der Pfarror-gel mit Pfarrchor Sterzing, Oswald Salcher, Guido Elponti, Margare-te Folie und Christine Marsoner unter der Leitung von Heinrich Pramsohler, Sterzing, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.20. Oktober: Herbstkonzert der Musikkapelle Jaufental, Jaufental.27. Oktober: Konzert der Musik-kapelle Ratschings, Ratschings.3. November: Konzert der Brass Band Überetsch, Sterzing, Stadt-theater.

Theater

9. Oktober: „Der Watzmann ruft“, Rustical der Stadtbühne Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen: 10., 12., 13., 16., 18., 19. Oktober, 20.00 Uhr; 14. Oktober, 18.00 Uhr.24. Oktober: „Kevin Kostner darf nicht sterben“, Kabarett mit Lukas Lobis, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr.

Filmclub Sterzing

5. Oktober: „The Lady – Ein geteil-tes Herz“, FR/ GB 2011, 132 min., Regie: Luc Besson, mit Michelle Yeoh, David Thewlis.12. Oktober: „Dein Weg“, USA/ ES 2010, 123 min., Regie: Emilio Es-tevez, mit Martin Sheen Deborah Kara Unger.19. Oktober: „Taste the Waste“, DE 2011, 90 min., Regie: Valentin Thurn, Dokumentarfilm.26. Oktober: „Messner“, DE 2012, 108 min., Regie: Andreas Nickel, Dokumentarfilm mit Reinhold Messner.2. November: „Cesare deve mo-rire“, IT 2012, 76 min., Regie: Pao-lo und Vittorio Taviani, mit Cosi-mo Rega, Salvatore Striano (in ital. Sprache).Beginn: jeweils 20.30 Uhr

Ausstellungen/ Führungen

3. – 25. Oktober: „Weiterbauen am Land – Verlust und Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen“, Sterzing, Rathaus, 1. Stock (historischer Ratssaal), Mo – Fr, 8.00 – 18.00 Uhr; Eröffnung am 3. Oktober, 19.00 Uhr.Bis 15. Oktober: I. International ART STAGE Schneeberg, Kunstaus-stellung, Ridnaun, BergbauWelt.Bis 31. Oktober: „Die Geschichte der Franzensfeste“, Dauerausstel-lung, Festung Franzensfeste, Di – So, 11.00 – 17.00 Uhr.

Ausstellung „Expedition Bibel. Eine Entdeckungsreise mit allen Sin-nen“ im Deutschhaus SterzingÖffnungszeiten:Di/ Mi/ Fr: 14.00 – 17.00 UhrDo: 17.00 – 21.00 UhrSa/ So: 14.00 – 17.00 Uhr, Mo: ge-schlossen

Während der Ausstellung finden folgende Veranstaltungen statt:3. November: Eröffnungsfeier mit Domdekan Ulrich Fistill, Ster-zing, Konzertsaal der Musikschule, 17.00 Uhr. Anschließend Ausstel-lungsbesuch.4. November: Gottesdienst zum Thema „Expedition Bibel“, Ster-zing, Pfarrkirche, 10.00 Uhr.5. November: „Unterwegs im Land der Bibel“, Fotos und Eindrü-cke der Sterzinger Pfarrwallfahrt 2008, Sterzing, Pfarrhaus, 19.30 Uhr.7. November: „Bibel & Jugend“ mit Simon Walter vom Jugend-dienst Wipptal, Sterzing, Deutsch-haus, Ausstellungsräume, 16.00 Uhr.9. und 16. November: Bibelaben-de in den Ausstellungsräumen mit Dekan Josef Knapp für alle Interes-sierten, Sterzing, Deutschhaus, je-weils 19.30 Uhr.12. November: „... und das soll ich glauben? Zugänge zu Wunderge-schichten in der Bibel“, Vortrags- und Gesprächsabend mit Rein-hard Demetz, Sterzing, Deutsch-haus/Multschermuseum, 1. Stock, 19.30 Uhr.15. November: Psalmen singen mit Heinrich Pramsohler, Ster-zing, Konzertsaal der Musikschule, 20.00 Uhr.

17. November: Abschlussfeier: Gesungene Vesper mit Psalmen, Sterzing, Elisabethkirche, 17.00 Uhr.26. November, 3., 10. und 17. Dezember: „Mit der Bibel durch den Advent“, Bibelabende für alle Interessierten, Jaufental, Vereins-haus, jeweils 19.30 Uhr.

Unterhaltung

27. Oktober: 2. Lederhosenball der Schützenkompanie Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.30 Uhr.

Sport

7. Oktober: Wanderung zur Ifin-gerhütte und Lauwand, AVS Ster-zing.21. Oktober: Törggelewande-rung, AVS Sterzing.28. Oktober: Dankgottesdienst, AVS Sterzing.

Verschiedenes

6. Oktober: „Roter Teppich“, Ster-zing, Innenstadt, 11.00 – 18.30 Uhr.19. Oktober: 1. Wipptaler Zu-kunftsgespräche, Kiwanis Club Sterzing-Wipptal, Sterzing, Grund-schule „Josef Rampold“, 19.30 Uhr (Eintritt frei).19. Oktober: Autorenlesung, As-trid Kofler liest aus ihrem Roman „Lebenskörner“, Stilfes, Bibliothek, 20.00 Uhr.19. Oktober: „Alte Hausmittel – neu entdeckt“, Vortrag von Hilde-gard Schweigkofler Kreiter, Ster-zing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr

Apotheken01.10. – 05.10.: Apotheke Paracelsus Tel. 76494006.10. – 12.10.: Stadtapotheke Tel. 76539713.10. – 19.10.: Apotheke Wiesen Tel. 76035320.10. – 26.10.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 75502427.10. – 02.11.: Apotheke Paracelsus,Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr.Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

Praktische Ärzte06.10.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 0472 764144, 388 761966607.10.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 607248013.10.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 695103114.10.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 607248020.10.: Dr. Pietro Stefani Tel. 0472 760628, 349 162449321.10.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 0472 764656, 0472 76476227.10.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 29934228.10.: Dr. Alberto Bandierini31.10.: Dr. Stefan Gögele01.11.: Dr. Franz Keim

Der jeweils Dienst tuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden.

Von 1. Oktober 2012 bis Mai 2013 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5 in Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig.

Tierärzte06../07.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)13../14.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer)20./21.10.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer)27./28.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger)01.11.: Dr. Stefan Niederfriniger03./04.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweili-gen Zone.

Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst:Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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(Platzreservierung: Tel. 767235).21. Oktober: Leonardiritt, Umzug mit Segnung und Musik, Sterzing, Stadtplatz, 11.00 Uhr, anschlie-ßend weiter nach Unterackern.27. Oktober: Benefizaktion „Kunst und Krempel für unsere Pfarrkir-che“, Auktion, Sterzing, Stadtthea-ter, 20.00 Uhr.

Kurse

Ab 3. Oktober: Kinderturnen für Grundschüler, 10 Einheiten, Gos-sensaß, Turnhalle, 14.00 Uhr. Infos: Tel. 338 7776761 (Birgit Stuffer).12. Oktober – 9. November: Me-ditation für Anfänger. Finde wie-der deine eigene Mitte, Ruhe und Gelassenheit und aktiviere gleich-zeitig deine Selbstheilungskräfte, 4 Einheiten, 19.30 – 21.30 Uhr. In-fos und Anmeldung: Sonja Kotter (Tel. 388 0438853).16. – 18. November: Die Ahnen und das Lösen von alten Geheim-nissen, mit Vera Griebert-Schröder, Trens, Vereinshaus. Anmeldung: Renate Braunhofer-Senn, Ster-zing, Gänsbacherstr. 3 (Tel. 766057 abends, [email protected]).

Sprechstunden

Montag und Donnerstag: Arbeits-amt Sterzing, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr.Jeden Montag: Beratung der Ver-braucherzentrale, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr.Jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sprechstunden der Sozialgenossenschaft Tagesmüt-

ter, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005.Anlaufstelle für Frauen in Ge-waltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: je-den ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330.Stammtisch für Eltern von Kin-dern mit Behinderung: Jeden 2. Mittwoch im Monat, Sterzing, Hu-bertushof, 19.00 Uhr.Sprachencafè: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, Sterzinger-moos, 9.00 – 11.00 Uhr (Tel. 339 8698659).Zeitbank: Jeden 1. und 3. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr.Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Bahnhofstr. 6, 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikir-cher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerzie-hende: SMS an 333 1516036 (Sa-bine).

Vereine und Verbände

KVW

1. Oktober – 10. Dezember: Ae-robic, mit Nora Nestl, 10 Treffen, jew. Mo., 19.30 – 21.00 Uhr, Ster-zing, Jugenddienst Wipptal.2. Oktober – 16. April: Gesund-heitsgymnastik für Frauen, mit Rosmarie Seeber Gschnitzer, 25 Treffen, jew. Di., 19.30 – 20.30 Uhr, Sterzing „Sternbach“, OG Sterzing.2. Oktober – 4. Dezember: Schongymnastik, mit Alexandra

WipptalerJahrgang 1982

aufgepasst!

Jahrgangstreffen am24. November!

Kollegen wiedertreffen,nette Stunden verbringen und

auf unseren Runden anstoßen ...

Infos und Anmeldung bis31. Oktober:

[email protected]

96 erker oktober 12

Braidotti, Turnhalle Grundschule Lahn, 17.00 Uhr – 18.00 Uhr; OG Sterzing.3. Oktober – 12. Dezember: Ge-sundheitsfördernde Wassergym-nastik, 10 Treffen, 1. Turnus: 9.00 – 10.00 Uhr, 2. Turnus 10.00 – 11.00 Uhr, Balneum Sterzing, OG Ster-zing.3. Oktober – 24. Oktober: Rü-ckenfit – machen Sie mit! Mit Do-ris Sandmeier, 4 Treffen, jew. Mi., 19.30 – 21.00 Uhr, Sterzing, Ju-genddienst Wipptal.4. Oktober – 13. Dezember: Tanz dich fit, 10 Treffen, jew. Do., 15.30 – 17.00 Uhr, Freienfeld, Vereinshaus Trens, OG Stilfes.4. Oktober – 13. Dezember: Mehr Kraft und Harmonie mit Yoga, mit Brunhilde Kerschbaumer Gargit-ter, 10 Treffen, jew. Do., 19.30 – 21.00 Uhr, Sterzing, Jugenddienst Wipptal.5. Oktober: Unfallprävention kon-kret, Vortrag von Robert Grau und Jürgen Hildenbeutel, Polizeibeam-te aus Kassel, für Jugendliche und Erwachsene, Wiesen, Vereinshaus, 20.00 Uhr (Eintritt frei).11. Oktober: Wallfahrt nach „Un-sere liebe Frau im Schnalstal“ mit Besuch der Wallfahrtskirche und Besichtigung der Eisenbahnwelt Rabland; OG Sterzing.12. Oktober: „Wenn Philipp zap-pelt und Emma nicht lernen will“, mit Verena Baur, Vereinshaus Gas-teig, 19.30 – 21.00 Uhr; OG Gas-teig.12. Oktober – 10. Mai: Gesund-heitsgymnastik für Männer, 25 Treffen, Sterzing, Dreifachturnhal-le, jew. Fr., 20.00 – 21.30 Uhr; OG Sterzing.13. Oktober: Kerzen kreativ selbst gestalten, mit Maria Wurzer, Ster-zing, Jugenddienst Wipptal, 14.00 – 17.00 Uhr.14. Oktober: Musikalische Ver-anstaltung mit den Geschwistern Niederbacher zu Gunsten der Un-wettergeschädigten, Kematen, Schulhaus, 10.00 – 12.30 Uhr; OG Außerpfitsch.15. Oktober – 19. Dezember: A1.1 English for Beginners – Eng-lisch für Anfänger, mit Patricia Ca-rol Holloway, 20 Treffen, Sterzing,

KVW Kursraum, jew. Mo. und Mi., 17.15 – 18.55 Uhr.15. Oktober – 3. Dezember: Star-ke Eltern – Starke Kinder®, mit Sil-via Agreiter, 8 Treffen, Sterzing, Kolpinghaus, jew. Mo., 19.30 – 22.00 Uhr.15. Oktober – 19. Dezember: A1.1 Italienisch – Uso elementare della lingua, mit Mario Vincenzo Casale, 20 Treffen, Sterzing, KVW Kursraum, jew. Mo. und Mi., 19.15 – 20.55 Uhr.16. Oktober – 18. Dezember: A2.1 Italienisch – Uso elementare della lingua, mit Mario Vincenzo Casale, 10 Treffen, Sterzing, KVW Kursraum, jew. Di., 17.15 – 18.55 Uhr.20. Oktober: Richtig Schmin-ken leicht gemacht, mit Helga Gschliesser, Sterzing, KVW Kurs-raum, 15.00 Uhr – 19.00 Uhr. 21. Oktober: Preiswatten der KVW-Frauen für wohltätige Zwe-cke, Sterzing, Mensa der Mittel-schule, Einschreibungen ab 13.30 Uhr.22. Oktober: Stilberatungssemi-nar, mit Anna Oberhauser, Ster-zing, KVW Kursraum, 19.30 Uhr – 22.00 Uhr.22. Oktober – 10. Dezember: A1.2 Be my guest – Englisch für das Gastgewerbe, 15 Treffen, Ster-zing, KVW Kursraum, jew. Mo. und Mi., 9.00 Uhr – 11.00 Uhr.26. Oktober: Kleine Kräuterge-schenke, die Freude machen, mit Hildegard Schweigkofler, Sterzing, KVW Kursraum, 14.00 Uhr – 17.30 Uhr.Infos und Anmeldung: KVW Bil-dung Bezirk Wipptal, Tel. 0472 751152, [email protected], www.kvw.org

VHS

6. November: Stille Zeit: „Natur im Schlichtkleid“, Vortrag von Hugo Wassermann, Naturfotograf, Ster-zing, Neustadt 21, Vigil-Raber-Saal, 20.00 Uhr (Eintritt frei).

Jugenddienst

Di – Fr: Jugendtreff Margarethen-haus geöffnet, 14.30 – 18.00 Uhr.Jeden Mittwoch im Oktober:

Filmabende für Jugendliche und Erwachsene, 19.30 Uhr.13. Oktober: Mittelschulparty, Sterzing, Margarethenhaus, 19.00 – 22.00 Uhr (für Mittelschüler von 11 bis 13 Jahren).15. – 20. Oktober: Themenwo-che Buttons. Während der Trefföff-nungszeiten kann jeder coole But-tons selbst gestalten.22. Oktober: Grenzen austesten, Kletterhalle Stange. Keine Vor-kenntnisse erforderlich.

Alle Infos und Anmeldungen beim Jugendarbeiter Armin Mutschlech-ner, unter Tel. 345 3598339 oder per E-Mail an [email protected].

ElKi

1. Oktober: Stillgruppe: Wenn das Stillen schmerzt, 9.30 Uhr.3. Oktober: Nähkurs für Anfän-ger, 5 Einheiten, mittwochs, 19.30 – 21.30 Uhr.5. Oktober: Spielgruppe für Kin-der ab 2½ Jahren, 8 Einheiten, frei-tags, 9.30 – 11.00 Uhr.5. Oktober: Spinning mit Levin, 10 Einheiten, freitags, 19.30 Uhr.8. Oktober: Kastanienfest, 15.00 Uhr.11. Oktober: Elternrunde: „Kinder brauchen Grenzen – Erwachsene auch“ mit Christine Baumgartner, 9.30 Uhr.11. Oktober: Jahresprojekt: Wir basteln Strohsterne, 15.00 Uhr.12. Oktober: Zwergenturnen für Kinder ab 3 Jahren mit Manue-la Miribung, 8 Einheiten, freitags, 15.00 – 15.50 Uhr.12. Oktober: Marienkäferturnen mit Mami oder Papi mit Manue-la Miribung, 8 Einheiten, freitags, 16.00 – 16.50 Uhr.13. Oktober: Natur erleben mit Papi, 14.00 Uhr.15. Oktober: Stillgruppe: Das kindliche Schlafverhalten, 9.30 Uhr.15. Oktober: Jahresprojekt: Wir basteln Dekorationen aus Filz im Altenheim, 15.00 Uhr.16. Oktober: Pilates & Co. mit Claudia Brüne, 10 Einheiten, diens-tags, 19.30 Uhr.

27. Oktober: Hand- und Fußab-druck aus Ton, 9.00 Uhr.29. Oktober: Weihnachtskrippe aus Ton, 15.00 Uhr.5. November: Stillgruppe: Stillen und Beruf, 9.30 Uhr.5. November: Wir basteln Mar-tinslaternen, 15.00 Uhr.

Tauschmarkt: Di und Mi 9.00 - 11.00 Uhr, Di und Fr 15.00 - 17.00 Uhr. Die Ware der letzten Saison ist bitte drin-gend abzuholen! Tel. 333 7866337

Infos: Tel. 768067; E-Mail: [email protected], www.elki.bz.it

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5. Oktober: Gitarrenkurs für An-fänger und Fortgeschrittene mit Martin Ellemunt, 10 Einheiten, Kol-pinghaus. Infos und Anmeldun-gen: Tel. 338 1039988.27. Oktober: Kolping-Weltgebets-tag des internationalen Kolping-werkes, Sterzing, St. Margarethen-kirche, 19.30 Uhr.28. Oktober: Törggelen, Thuins, Gasthof „Thuinerwaldele“, ab 16.00 Uhr. Verbindliche Anmeldung bis 24. Oktober bei Boutique Robert.Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Sterzing, Kolpingsaal, ab 14.30 Uhr.Nähere Infos: Tel. 338 1039988.

Märkte

2., 9. Oktober: Sterzlmarkt, Ster-zing, Stadtplatz, ab 8.30 Uhr.5., 20. Oktober: Traditioneller Markt, Brenner, 8.00 – 14.00Uhr6. Oktober: Flohmarkt zugunsten der Restaurierung der Pfarrkirche, Ster-zing, Stadtplatz, 11.00 – 18.00 Uhr.12. Oktober: Monatsmarkt, Ster-zing, Eisackstraße, ab 8.00 Uhr.13. Oktober: Bauernmarkt mit regio- nalen und saisonalen Produkten, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.00 Uhr.21. Oktober: Flohmarkt, Sterzing, Innenstadt, ab 8.00 Uhr.

Jeden Samstag: Flohmarkt der Pfarrcaritas Sterzing, Kolpinghaus, 9.00 – 17.00 Uhr; der Erlös dient dem Ankauf von Lebensmitteln für Bedürftige der Seelsorgeein-heit Wipptal. Auskünfte bei Ida Volgger, Tel. 340 6297266.

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Auflösung des Vormonats: Be-reits seit vielen Jahren sieht man am orographisch rechten Eisack-ufer südlich von Sterzing diese dicken Stromkabel. Sie wurden ziemlich dilettantisch über die Bäume am Bachdamm geheftet und ziehen sich von der Brücke der neuen Wiesner Zufahrtsstra-ße bis hinunter nach Sprechen-stein. Auf der Höhe des neuen Frickhofes liegen sie sogar am Boden und sind teilweise ver-sengt. Zahlreichen Spaziergän-gern und Joggern sind diese selt-samen Kabel bereits aufgefallen. Ob sie wohl noch Strom führen?

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Drei Damen unterhalten sich über den Rück-gang der Kirchenbesucher. „In unserer Ge-meinde sitzen manchmal nur 40 Leute zu-sammen.“ „Das ist gar nichts. Bei uns sind wir oft nur zu zehnt.“ „Bei uns ist es noch viel schlimmer“, erklärt die Dritte. „Immer wenn der Pfarrer sagt ‚Geliebte Gemeinde’, werde ich rot.“

Anna-Maria Bacher, Trens

Senden Sie uns Ihre Lieblingswitze. Wir verlosen am Ende des Jahres einen schönen Sachpreis ([email protected]).

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Und, schuun?Iatz af uanmol hatt’s ihn der-loadit, des Politisiern. Giglabb hon i’s zearscht zwor nit. Und decht kannt i mir vourstelln, dass ihn der Softlodn olm awie auergstoaßn isch. Iber-haupp weil er’s mit seine Kol-legn nit recht dergschoffn und zommderschaugg hott, gschweige denn noar mit de, wos nit zi der Partei gigheart hobm. Und so verlosst a roa-ter Blauer vielleicht awie weiß fi Zourn des politische Parkett. Schode, weil a bissl hott er mier ollm gfolln, a weil man ihn gikennt hott und weil er fi do isch. Noar wearmer woll schaugn, ob und wos Bessers nochkimp!?Sischt woaß i eigentlich nicht Nuis, weil a der roate Tep-pich isch inzwischen woltan ogitretn, ober er passt olm nou guet.Wos mi ober wundert, isch, wos af den Jaufn oubn wearn soll. Gewieß, dös heintige Jaufnhaus isch schun teiflisch fa geschtern, und außer a poor Liechtbirn, de man aus-getauscht hot, isch do nicht meahr nuis eichnkemmin. Ober sell mueß noar nit hoaßn, dass se wieder gschwind um zwoahundert Johr vorauskopfn mießn. Viel-leicht weard’s gor nit amol asou schiach, ober amol leicht groaß ginue af olle Fäl-le. Mir konn olls recht sein, oder a nit.Iatz eppas onders: I hon gheart, in Stott-Tiattr zoagn se iatz noar amol in Watz-mann. I wear hin giehn. Und i wear mir die Augn- gleser fescht putzn und au-setzn. Noar vielleicht siech i, wie groaß de den Watzmann hobm.Man isch holt in mein Olter a nou awie wundrig!

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Der Erker _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.400 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St.

Bürozeiten : Montag - Freitag:9.00 - 12.00 Uhr I 15.00 - 18.00 UhrDienstag und Freitag Nachmittaggeschlossen

Eigentümer und Herausgeber:

WIPPmedia GmbH

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Presserechtlich verantwortlich:Renate Breitenberger (rb),[email protected]

Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg),[email protected]

Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar)[email protected]

Sportredaktion: Bernhard Fichter (bf), [email protected]

Redaktion italienischer Teil:Alberto Perini (ap)

Sekretariat/ Werbung:Erna Eisendle ([email protected])

Grafik & Layout: Alexandra Martin([email protected])

Mitarbeiter dieser Nummer: Gün-ther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Nor-bert Plattner (pn), Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Chiara Martorelli (cm), Mirko Minzoni (mm)

Druck: Tezzele by Esperia, Bozen

Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahres-schutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro.

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen.Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, ab-zuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar.Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art aus-schließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

impressum vor 100 jahren

03.10.1912 (Der Brand in Unter-au-Franzensfeste). Der an den Gebäuden und Mobilien des Herrn Johann Mair, Gastwirt in Unterau-Franzensfeste, durch den Brand vom 23. September verursach-te Schaden wurde am 27. und 28. September von beeideten Sach-verständigen im Beisein der Ge-meindevertretung mit 111.120,59 Kronen ermittelt. Als Entschädi-gung gelangt der Versicherungs-betrag von rund 86.170 Kronen ohne Abzug zur Auszahlung. Der Besitzer ist bei der Tiroler-Landes-Brandschaden-Versicherungsan-stalt versichert. (Der Tiroler)

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11.10.1912 (Der Jahrmarkt in Gasteig). Von dort schreibt man uns vom 7. Oktober: Der heute hier abgehaltene Viehmarkt war gut besucht und kamen zirka 170 Rinder zum Markte. Die Viehpreise blieben im allgemeinen dieselben wie am letzten Sterzinger Heilig-kreuzmarkt. Fremde Händler fehl-ten gänzlich, daher der Markt nur von lokaler Bedeutung war. Da die Viehbesitzer mit den Preisen nicht zurückgehen wollten, mußte viel Vieh unverkauft zurückgetrieben werden. (Tiroler Volksbote)

11.10.1912 (Tiroler Volksbote)

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11.10.1912 (Trens. Fahnenwei-he). Das Fest der Fahnenweihe un-serer Feuerwehr ist am 22. Septem-ber zur vollsten Zufriedenheit al-ler Beteiligten und der Gemeinde selbst verlaufen; es war ein Ehren- und Freudentag für alle. Mit beson-derem Dank muß erwähnt werden, daß die auswärtigen Bruderweh-ren ihr möglichstes getan und uns durch zahlreichen Besuch ausge-zeichnet haben. Von der Bezirks-vertretung waren erschienen die Herren Löschinspektor Mallepell und Widmann aus Brixen, die Be-zirksverbandsausschußmitglieder

Herrn Stifter und Wild von Sterzing, ferner die Feuerwehren Sterzing, 115 Mann mit Musik, Gossensaß, 47 Mann mit Musik, Mauls, 44 Mann mit Musik, Stilfes, 40 Mann mit Mu-sik, Brixen, 20 Mann, und Vertretun-gen der Feuerwehren Vintl, Pfef-fersberg, Neustift und Vahrn. Die Weihe nahm, wie schon angekün-digt, Herr Dekan Dr. Schmid vor. (Ti-roler Volksbote)

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15.10.1912 (Freienfeld. Theorie und Praxis). Wie wir aus den Zei-tungen gelesen haben, hat sich die Bozner Handelskammer am letzten Donnerstag sehr eingehend mit der Automobilfrage beschäftigt, wobei auch in dieser Körperschaft lebhaf-te Klagen geführt wurden, daß sich die Automobilisten nicht an die be-stehenden Vorschriften halten. Die Handelskammer ist für diese Stel-lungnahme nur zu loben und man ist dankbar für das stramme Ein-treten im Sinne einer strengen Ein-haltung der Vorschriften und so-gar Verschärfung derselben. Ganz gut und recht! Aber wir fürchten recht sehr, daß die Kammer damit nur „zum Fenster hinaus“ prächti-ge Resolutionen beschlossen hat. (…) Die schönsten Worte müssen

Zweifel erwecken, wenn man se-hen muß, wie selbst Propheten, die Wasser predigen, Wein trin-ken. Vor einiger Zeit fuhr eines der Mitglieder der Bozner Han-delskammer im Automobil von Freienfeld nach Stilfes, obwohl auf dieser Straße laut Kundma-chung an der Grenztafel das Be-fahren mit Automobilen unter der Strafe von 25 bis 50 Kronen verboten ist. Der Herr wurde

dann seitens der Gemeindebehör-de aufgefordert, die angekündigte Geldstrafe für die Übertretung des Fahrverbotes zu erlegen. Doch der Herr Kammerrat antwortete, daß er der gerichtlichen Entscheidung entgegensehe, bis dahin aber die Strafe nicht auf sich nehme. So sieht also die Praxis gegenüber der schö-nen Theorie aus! (Der Tiroler)

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17.10.1912 (Eine Auto-Affäre in Freienfeld-Stilfes). In der letzten Nummer unseres Blattes stand eine Korrespondenz aus Freienfeld, in welcher ein Mitglied der Bozner Handelskammer beschuldigt wurde, die Straße gegen Stilfes trotz des be-stehenden Verbotes mit seinem Au-

tomobil befahren, dann aber die ge-forderte Geldstrafe zu bezahlen ver-weigert zu haben. Herr Kunstmüh-lenbesitzer Josef Rößler teilt uns hiezu mit, daß unter diesem Han-delskammerrat er gemeint gewesen zu sein scheint. (…) Der Sachverhalt ist folgender: Herr Rößler fuhr vor ei-nigen Wochen in seinem Automobil bei dem wenige Meter abseits der Reichsstraße liegenden Gasthaus des Herrn Lehner in Freienfeld vor und hielt dort an, ohne weiter zu fahren. Nun erhielt Herr Rößler von der Gemeindevorstehung von Stilfes unter dem Datum vom 11. Septem-ber eine Aufforderung zur Zahlung von 25 Kronen, und zwar mit der Be-gründung, daß die Anzeige erstattet worden sei, daß er Herr Rößler das Verbot des Automobilfahrens über-treten habe. Die Tafel mit der Kund-machung dieses Verbotes steht aber bei der Eisakbrücke, bis zu welcher Herr Rößler gar nicht einmal gefah-ren ist. Herr Rößler beantwortete das Strafmandat der Gemeinde Stil-fes darum auch damit, daß er die Be-hauptung, als sei er zur Brücke oder gar über dieselbe gefahren, als irrig aufklärte, daher die Zahlung der auf-getragenen Strafe verweigerte, wo-bei er bemerkte, daß er der eventu-ellen gerichtlichen Klage entgegen-sehe. Seither hat nun die Gemein-devorstehung aber nichts mehr von sich hören lassen, was den Schluß zuläßt, daß sie selbst an der Straffäl-ligkeit des Herrn Rößler zu zweifeln begann. (Der Tiroler)

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17.10.1912 (Ein frecher Dieb-stahl). In das Haus des Besitzers des Sonnklarhotels in Ridnaun, Stefan Haller, drangen in der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober unbekann-te Diebe durch das Fenster ein. Ste-fan Haller vernahm kein Geräusch; wahrscheinlich wurde er im Schla-fe betäubt. Die Diebe stahlen ihm eine Brieftasche mit 820 Kronen, ei-nen Diamantring im Werte von 300 Kronen, eine goldene Uhr mit Kette, einen Revolver, zwei wertvolle Mes-ser, einen goldenen Zwicker (=Bril-le ohne Bügel) und den Schlüssel zum Krämerladen, den sie aufsperr-ten, und woraus sie das vorhandene Bargeld samt einem Havelok (=Her-renmantel) und einem Fernrohr entwendeten. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur; es sollen Italiener gewesen sein. (Der Tiroler)

Zusammengestellt vonKarl-Heinz Sparber