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Titel Vorlesung GL der Bewegungswissenschaften II ETH 557-0002-00, FS 2010, Di 18.05.2010 Einführung in die Anatomie David P. Wolfer David P. Wolfer Anatomisches Institut, Universität Zürich Zentrum für Integrative Humanphysiologie ZIHP, Universität Zürich Zentrum für Integrative Humanphysiologie ZIHP, Universität Zürich Institut für Bewegungswissenschaften und Sport, ETH Zürich http://www.dpwolfer.ch [email protected], [email protected]

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Titel

Vorlesung GL der Bewegungswissenschaften II ETH 557-0002-00, FS 2010, Di 18.05.2010

Einführung in die Anatomie

David P. WolferDavid P. Wolfer

Anatomisches Institut, Universität ZürichZentrum für Integrative Humanphysiologie ZIHP, Universität ZürichZentrum für Integrative Humanphysiologie ZIHP, Universität ZürichInstitut für Bewegungswissenschaften und Sport, ETH Zürichhttp://[email protected], [email protected]

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Inhaltsübersicht

Anatomie und Bewegungswissenschaften- makroskopische Anatomie- Lichtmikroskopie

1

- Elektronenmikroskopie

Beziehung von Struktur und Funktion ausgewählte Beispiele2 Beziehung von Struktur und Funktion, ausgewählte Beispiele- Strukturoptimierung des Skeletts im Lauf der Evolution- Strukturanpassung des Skeletts im Lauf des Lebens- Gelenksicherung und Bewegungsführung

2

g g g g- aktive und passive Insuffizienz von Muskeln

Einführung in die Anatomie - 18.05.2010

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Makro- und Mikroskopische Anatomie

Mensch

Lä M k lf

Muskel

he

MRI

Länge Muskelfaser

Gelenkknorpel

krosk

opis

chAnat

om

ie

Auge

Länge Sarkomer

Mikro-CTDurchmesser Muskelfaser

Ma

e

LM

AktinfilamentLänge Sarkomer

Myosin-Kopf

Kollagenmolekül

krosk

opis

che

Anat

om

ie

EM

Kohlenstoffatom

Durchmesser AktinfilamentMyosin Kopf

Mik A

Einführung in die Anatomie - 18.05.2010

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Anatomie und Bewegungswissenschaften

Physiologie

Anatomie Biomechanik

Zellbiologie

Struktur Funktion

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Bewegungsapparat

G t i

SkelettsystemMuskelsystem

Gesamtorganismus

(passiver Bewegungsapparat)(aktiver Bewegungsapparat)

-MuskelnSehnen

-KnochenGelenke-Sehnen

-Hilfseinrichtungen-Gelenke-Bänder

-Nervensystemy-Kreislaufsystem, Atmungssystem-Stoffwechsel, Wasserhaushalt, Verdauung, endokrine Organe

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Gliederung des Hand- und Fussskeletts

FingerDigiti manus

ZehenDigiti pedis

MittelfussMetatarsus

MittelhandMittelhandMetacarpus

HandwurzelCarpus

FusswurzelTarsus

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Spezialisierung des FussskelettsSpezialisierung des Fussskelettswährend Evolution des Bipedalismus

Hand optimiert fürpräzise Manipulation

Fuss optimiert für aufrechteLokomotion auf unebenem Grund

Handwurzel und Mittelhand in einer Ebene

Fusswurzel und Mittelfuss bilden Längs- und Quergewölbe

Eigelenk zwischen Unterarm und Handwurzel

90° Winkel Unterschenkel -Fuss, Sprunggelenke bilden Kardangelenk

Sattelgelenk des Daumens mit 2 FG erlaubt Opposition

Alle Fusswurzel-Mittelfuss-Gelenke sind Amphiarthrosen

18 intrinsische und 15 extrinsische Muskeln dienen Feinmotorik

21 intrinsische und 11 extrinsische Muskeln dienen Kraftübertragung und stützen Fussgewölbe

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Besondere Merkmale des Hand- und Fussskeletts

A

C Daumen-Opposition im

A B

A B C

Auflage-Punkte beim

B Opposition imSattelgelenk

S

A B C

C

Punkte beimAbrollen

KK

A

SH

beweglicheHandwurzel-Knochen

HSprunggelenkebilden einKardangelenk

Einführung in die Anatomie - 18.05.2010

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Dynamische Anpassung des SkelettsDynamische Anpassung des Skelettsan Belastungsänderungen im Lauf des Lebens

DiaphyseEpiphyse Epiphysenlinie

Epiphysenlinie

Diaphyse

Epip

Compacta(kompakter Lamellenknochen)

hyse

Spongiosa(trabekulärer Lamellenknochen)( )

Turnover des Kochens,jährlich neu gebaut:

Optimierung der Knochenstruktur:-quantitativ durch Anpassung der Kochenmasse

lit ti d h A i ht d T b k l tl4% Compacta 28% Spongiosa

-qualitativ durch Ausrichtung der Trabekel entlangDruck- und Zugtrajektorien

Störungen: Osteoporose, Osteomalazie,O t h t O t O t k

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Osteophyten, Osteome, Osteosarkome

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Zellen des Knochengewebes

Name

Osteozyten

Funktion, Eigenschaften

in Knochenmatrix eingemauerte fixe Zellen des Osteozyten in Knochenmatrix eingemauerte fixe Zellen des Knochengewebes, nicht teilungsfähig, unterhalten Knochenmatrix, durch Fortsätze und Nexus verbunden

Osteoklasten auf Knochenabbau spezialisierte von Monozyten abgeleitete M k h ft h k i Z llMakrophagen, grosse oft mehrkernige Zellen

Osteoblasten Vorstufen der Osteozyten, bauen Knochenmatrix auf, starke Proteinsynthese (zB Kollagen I)

Osteo- Knochenstammzellen mit Fähigkeit zur Selbsterneuerung OsteoProgenitorzellen

Knochenstammzellen mit Fähigkeit zur Selbsterneuerung und Bildung von Osteoblasten

Wie in anderen Stützgeweben macht der strukturierte Extrazellulärraum (Knochenmatrix) den überwiegenden Teil des Gewebevolumens aus.

Das Knochengewebe bildet mit anderen Geweben (Bindegewebe, Knorpelgewebe, Epithelgewebe, Nervengewebe, Blutbildungsgewebe) das Organ Knochen.

Einführung in die Anatomie - 18.05.2010

das Organ Knochen.

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Gelenksicherung und BewegungenGelenksicherung und Bewegungenim Hüft-, Knie- und Schultergelenk

Kniegelenk SchultergelenkHüftgelenk

Optimierung Beweglichkeitunter Belastung

maximalerBewegungsumfang

Gelenktyp Kondylengelenk Kugelgelenk

maximaleStabilität

KugelgelenkGe e typ o dy e ge e uge ge euge ge e

Bewegungen Ad/AbduktionFlexion/ExtensionRotation

Flexion/ExtensionRotation

Ad/AbduktionAnte/RetroversionRotation

Sicherung Bandapparat MuskulaturGelenkkörper,Bandapparat

Besonderheiten Menisken alsverschieblicheGelenkpfannen

Gelenkpfannemit Schulterblattmitbewegt

GelenkpfanneTeil des stabilenBeckengürtels

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Aktive und passive InsuffizienzAktive und passive Insuffizienzder ischiokruralen Muskulatur (Hamstrings)

Musculusbiceps femoris

Musculussemimembranosus

Musculussemitendinosus

Ursprung Sitzbeinhöcker Sitzbeinhöcker Sitzbeinhöcker

Ansatz Fibulaköpfchen Tibiakopf Tibiakopf

WirkungHüftgelenk

Extension Extension Extension

Wirkung Flexion Flexion FlexionWirkungKniegelenk

Flexion,Aussenrotation

Flexion,Innenrotation

Flexion,Innenrotation

aktiveInsuffizienz

Beschränkte Verkürzung verunmöglicht gleichzeitige max. Streckung im Hüftgelenk und max. Beugung im Kniegelenk.

passiveInsuffizienz

Beschränkte Dehnung verunmöglicht gleichzeitige max. Beugung im Hüftgelenk und max Streckung im Kniegelenk

Einführung in die Anatomie - 18.05.2010

Insuffizienz Beugung im Hüftgelenk und max. Streckung im Kniegelenk.

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Molekularer Aufbau eines Sarkomers

MyosinAktin TitinNebulin Längen-Aktinfilamente 7 nm x 1 μm

Titin

Aktinfilamente 7 nm x 1 μm-Myosinfilamente 15 nm x 1.5 μm-Sarkomer 2.0-3.3 μm

Titin-grösstes bekanntes Protein-27,000-34,000 AS-3-3.7 MDaca 10% des Muskelproteins-ca. 10% des Muskelproteinsim Skelett- und Herzmuskel

-verhindert Überdehnung-Entfaltung unstrukturierterRegionen: geringer Widerstand

A IZ Sarkomer

Regionen: geringer Widerstand-Entfaltung der Ig-Domänen:hoher Widerstand

H

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A IZ SarkomerH