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Wandern, Mountainbiking DWT 2014 - MI 06 Durch sagenumwobene Bergwildnis zum höchsten Berg Norddeutschlands Länge: 14 km Steigung: + 1065 m / - 0 m Dauer: ca. 9 Stunden Start: • Wernigerode OT Hasserode – Haltestelle der Buslinien 1 und 4 (Floßplatz) - UTM: 32 U 0620090 5742340 Ziel: Wernigerode - Hauptbahnhof Überblick Harzklub-Wandertipp zum Deutschen Wandertag 2014. Hinweis: Die Wanderführer behalten sich vor, beim offiziellen DWT-Termin die Tour bei Bedarf zu modifizieren. Brockenkuppe Tourbeschreibung Floßplatz – Steinerne Renne – Hölle – Steilaufstieg zum Renneckenberg – Brocken 1141 m – Besuch des Brockenmuseums – Brockenrundweg – Rückfahrt mit der Harzer Schmalspurbahn – Dampflok – nach Wernigerode Hbf. Der Brocken ist mit 1141,1 m ü. NN der höchste Berg im Norden Deutschlands und des Mittelgebirges Harz. Er erhebt sich nahe Wernigerode im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Der Berg und seine Umgebung zählen zum Nationalpark Harz. Vom Brocken, einem der beliebtesten Ausflugsziele Deutschlands, kann man bei guten Sichtbedingungen bis zum Großen Inselsberg in Thüringen, zum Köterberg im Weserbergland und zum Petersberg nördlich von Halle an der Saale schauen. Zum Berggipfel fährt seit 1899, mit Unterbrechung infolge der Deutschen Teilung, die schmalspurige Brockenbahn. Auf dem Berg befinden sich mehrere Sendeanlagen. Der Brocken liegt im Hochharz im Nationalpark Harz und im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt. Er erhebt sich im Territorium von Wernigerode, dessen Kernort etwa 12 km nordöstlich des Berggipfels liegt. Etwa 2 km westlich des Gipfels verläuft die Grenze zu Niedersachsen. Am Südostfuß des Brockens liegt der Kurort Schierke. Im Brockenfeld, westlich des Berges, liegt das Quellgebiet der Fließgewässer Bode, Ecker und Oder, östlich des Berges, im Brockenbett, das der Ilse. Die abgerundete Kuppe des Brockens ist baum frei, aber mit Zwergstrauchheide bewachsen. Nebenkuppen des Brockens sind unter anderem die Heinrichshöhe (ca. 1045 m) im Südosten, der Königsberg (1033,5 m) im Südwesten und der Kleine Brocken (1018,4 m) im Norden. Der Brocken und sein Umfeld, das Brockenmassiv, bestehen aus geologischer Sicht vorwiegend aus Granit (dem so genannten Brockengranit), einem plutonischen Gestein. Die Granitplutone des Harzes, der Brocken-, der Ramberg- und der Oker-Pluton, entstanden gegen Ende der plattentektonisch verursachten Harz-Gebirgsbildung im Oberkarbon vor rund 293 Millionen Jahren. Zunächst drangen basische Gesteinsschmelzen in die überlagernden Sedimente ein, kristallisierten dort aus und bildeten Gabbro- und Dioritmassive, beispielsweise den Harzburger Gabbro. Etwas später stiegen kieselsäurereiche, granitische Schmelzen auf, die zum Teil in Hohlräume und Fugen der älteren Gesteine eindrangen, sich aber überwiegend durch Aufschmelzen der vorhandenen Sedimente Platz schufen. Im Grenzbereich zwischen Granit und Nebengestein, der sogenannten Kontaktzone, können vielfältige Übergänge zwischen den Gesteinen beobachtet werden. So besteht die Kuppe der Achtermannshöhe aus kontaktmetamorphem Hornfels der hier den Brockengranit überlagernden Kontaktzone. Die nachfolgende Erosion des Harzgebirges im Zuge der Harzhebung seit der Oberkreide ließ die schützende Hornfelskuppe verschwinden und auf diese Weise wurde der im Oberkarbon in der Tiefe auskristallisierte Granit freigelegt. Die vorgebliche Härte des Granits ist also nicht der Grund für die Höhe des Brockens, sondern die geologische Tatsache, dass er durch die verwitterungsresistente Hornfelskuppe lange Zeit vor der Erosion gut geschützt war. Erst in jüngster geologischer Zeit, seit dem Tertiär, entstand die typische runde „Wollsackverwitterung“ des Granits und die Granit-Blockhalden des Brockens wurden gebildet. Solche Blockhalden sind in Mitteleuropa außerhalb der Alpen sehr selten und schutzwürdig. Ihre Entstehung erfolgte überwiegend unter periglazialen Bedingungen, das heißt im 1 https://www.geolife.de/tour-901000439-8000.html - Ausdruck: 17.09.2018, 09:41 Uhr

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Wandern, Mountainbiking

DWT 2014 - MI 06 Durch sagenumwobene Bergwildnis zum höchstenBerg Norddeutschlands

Länge: 14 km

Steigung:+ 1065 m / - 0 m

Dauer: ca. 9 Stunden

Start: •Wernigerode OT Hasserode – Haltestelle der Buslinien 1

und 4 (Floßplatz) - UTM: 32 U 0620090 5742340

Ziel: Wernigerode - Hauptbahnhof

Überblick

Harzklub-Wandertipp zum Deutschen Wandertag 2014. Hinweis: Die Wanderführer behalten sich vor, beim offiziellenDWT-Termin die Tour bei Bedarf zu modifizieren.

Brockenkuppe

Tourbeschreibung

Floßplatz – Steinerne Renne – Hölle – Steilaufstieg zumRenneckenberg – Brocken 1141 m – Besuch desBrockenmuseums – Brockenrundweg – Rückfahrt mit derHarzer Schmalspurbahn – Dampflok – nach Wernigerode Hbf.

Der Brocken ist mit 1141,1 m ü. NN der höchste Berg imNorden Deutschlands und des Mittelgebirges Harz. Er erhebtsich nahe Wernigerode im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.Der Berg und seine Umgebung zählen zum NationalparkHarz. Vom Brocken, einem der beliebtesten AusflugszieleDeutschlands, kann man bei guten Sichtbedingungen biszum Großen Inselsberg in Thüringen,zum Köterberg im Weserbergland und zum Petersbergnördlich von Halle an der Saale schauen. Zum Berggipfel fährtseit 1899, mit Unterbrechung infolge der Deutschen Teilung,die schmalspurige Brockenbahn. Auf dem Berg befinden sichmehrere Sendeanlagen. Der Brocken liegtim Hochharz im Nationalpark Harz und im NaturparkHarz/Sachsen-Anhalt. Er erhebt sich im Territoriumvon Wernigerode, dessen Kernort etwa 12 km nordöstlich desBerggipfels liegt. Etwa 2 km westlich des Gipfels verläuft dieGrenze zu Niedersachsen. Am Südostfuß des Brockens liegtder Kurort Schierke.  

Im Brockenfeld, westlich des Berges, liegt das Quellgebiet derFließgewässer Bode, Ecker und Oder, östlich des Berges,

im Brockenbett, das der Ilse. Die abgerundete Kuppe desBrockens ist baum frei, aber mitZwergstrauchheide bewachsen.

Nebenkuppen des Brockens sind unter anderemdie Heinrichshöhe (ca. 1045 m) im Südosten,der Königsberg (1033,5 m) im Südwesten und der KleineBrocken (1018,4 m) im Norden.

 

Der Brocken und sein Umfeld, das Brockenmassiv, bestehenaus geologischer Sicht vorwiegend aus Granit (dem sogenannten Brockengranit), einem plutonischen Gestein.Die Granitplutone des Harzes, der Brocken-, der Ramberg-und der Oker-Pluton, entstanden gegen Ende derplattentektonisch verursachten Harz-Gebirgsbildungim Oberkarbon vor rund 293 Millionen Jahren. Zunächstdrangen basische Gesteinsschmelzen in die überlagerndenSedimente ein, kristallisierten dort aus und bildeten Gabbro-und Dioritmassive, beispielsweise den Harzburger Gabbro.Etwas später stiegen kieselsäurereiche, granitischeSchmelzen auf, die zum Teil in Hohlräume und Fugen derälteren Gesteine eindrangen, sich aber überwiegend durchAufschmelzen der vorhandenen Sedimente Platz schufen. ImGrenzbereich zwischen Granit und Nebengestein, dersogenannten Kontaktzone, können vielfältige Übergängezwischen den Gesteinen beobachtet werden. So besteht dieKuppe der Achtermannshöhe auskontaktmetamorphem Hornfels der hier den Brockengranitüberlagernden Kontaktzone. Die nachfolgende Erosion desHarzgebirges im Zuge der Harzhebung seitder Oberkreide ließ die schützende Hornfelskuppeverschwinden und auf diese Weise wurde der im Oberkarbonin der Tiefe auskristallisierte Granit freigelegt. Die vorgeblicheHärte des Granits ist also nicht der Grund für die Höhe desBrockens, sondern die geologische Tatsache, dass er durchdie verwitterungsresistente Hornfelskuppe lange Zeit vor derErosion gut geschützt war.  

Erst in jüngster geologischer Zeit, seit dem Tertiär, entstanddie typische runde „Wollsackverwitterung“ des Granits und dieGranit-Blockhalden des Brockens wurden gebildet. SolcheBlockhalden sind in Mitteleuropa außerhalb der Alpen sehrselten und schutzwürdig. Ihre Entstehung erfolgteüberwiegend unter periglazialen Bedingungen, das heißt im

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Zuge der Eiszeiten und nach deren Rückgang. Die heutigenBlockhalden des Brockengranits, aber auch in anderenGesteinen im Bereich des Nationalparks Harz, etwa imOdertal, sind daher mindestens 10.000 Jahre alt. Bei ihrerBildung spielte die physikalische Verwitterung, unter anderemin Form der Frostsprengung, eine entscheidende Rolle. Sokonnten die riesigen Berge aus locker aufeinandergestapeltenFelsbrocken entstehen.

Der Brocken ist ein Ort extremer Wetterbedingungen.Aufgrund der exponierten Lage im Norden Deutschlands liegtsein Gipfel oberhalb der natürlichen Waldgrenze.Das Klimaauf dem Brocken entspricht aufgrund des kurzenSommers und sehr langen Winters, der vielen Monate mitgeschlossener Schneedecke, der schweren Stürme undniedrigen Temperaturen selbst im Sommer einer alpinen Lagein 1.600–2.200 m Höhe beziehungsweise dem Klima Islands.

 

Aufgrund des markanten Höhenunterschieds gegenüber demUmland weist der Brocken als niederschlagsreichster Punkt imnördlichen Mitteleuropa Niederschläge im Jahresdurchschnitt(1961–1990) von 1814 Millimetern auf. DasJahrestemperaturmittel beträgt 2,9 °C.[6]

 

Aufgrund des rauen Klimas ist der Brocken ein Lebensraumseltener Arten. Der Brockengipfel gehört zur subalpinenVegetationszone. Seine Flora und Fauna sind vergleichbar mitdenen von Nordskandinavien und den Alpen. DerBrockengipfel liegt als einziger Berg des deutschenMittelgebirgsraumes oberhalb der Waldgrenze, so dassallenfalls sehr kleinwüchsige Fichten dort zu finden sind.Hauptsächlich findet sich dort eine Zwergstrauchheide. Im1890 gegründeten Brockengarten wird die Flora vonNationalpark-Mitarbeitern gehegt und in regelmäßigenFührungen Besuchern vorgeführt. Dort werden nicht nurPflanzen des Brockens gezeigt, sondern auchHochgebirgsgewächse aus anderen Regionen und Ländern.

 

Auf den Hochmoorflächen rund um den Brockengipfel findetman beispielsweise Wollgräser, Sonnentau unddie Zwerg-Birke( Betula nana).

 

Auch einige Tierarten haben sich an die Lebensbedingungenauf dem Brocken angepasst. So brüten im Gipfelbereich

der Wiesenpieper (Anthus pratensis) sowiedie Ringdrossel (Turdus torquatus).

 

Die Waldeidechse tritt am Brocken mit einer eigenen, dunkelgefärbten Variante auf, Lacerta vivipara aberr. negra. Auchden Grasfrosch (Rana temporaria) findet man dort. Insektensind sehr zahlreich. Man findet besonders viele Käfer,beispielsweise Laufkäfer wie Amara erratica, und HunderteArten Schmetterlinge. Der Kohlweißling hat hier pro Jahr nureine Generation, während es im Tiefland zwei sind.

 

Zu den glazialrelikten Säugetier- und Vogelarten gehörendie Nordfledermaus(Eptesicus nilssoni),die Alpenspitzmaus (Sorex alpinus) und die Ringdrossel.

Bereits in der Bronzezeit diente der Brocken vermutlichals Landmarke für das Observatorium auf dem 85 Kilometerentfernten Mittelberg. Zur Sommersonnenwende geht von dortaus die Sonne hinter dem Brocken unter, so dass die auf demMittelberg gefundene Himmelsscheibe von Nebra sich anhandder Sichtlinie zum Brocken und der auf der Scheibeangebrachten Horizontbögen exakt ausrichten ließ. Auf demGehrdener Berg bei Gehrden (Region Hannover) befindet sicheine Wall-Graben-Anlage, von der aus man zurWintersonnenwende die Sonne zwischen Brocken undWurmberg aufgehen sieht.

 

Die erste nachweisliche Besteigung des Brockens geschah imJahr 1491. Der Nordhäuser Arzt Johannes Thal beschrieb ineinem Buch erstmalig die Flora des Brockens. Graf ChristianErnst zu Stolberg-Wernigerode, zu dessen Grafschaft derBrocken gehörte, ließ 1736 auf dem Gipfel das so genannteWolkenhäuschen und auf der nach seinem Sohn HeinrichErnst benannten Heinrichshöhe ein Unterkunftshaus zumSchutz der Brockenreisenden erbauen. Das erste Gasthausunmittelbar auf der Brockenkuppe wurde 1800 erbaut.

 

Carl Friedrich Gauß nutzte 1821–1825 die Blickverbindungzum Hohen Hagen und zum Großen Inselsberg für dieVermessung eines großen Dreiecks. Eine Höhenvermessungdes  Brocken durch den preußischen Generalstab ergab 1850die auch heute noch gültige Höhe von 1141,1 m ü. NN. Am23. Juli 1859 brannte das Brockenhaus nieder. 1862 wurdedas neue Brockenhotel eingeweiht. Der Göttinger Professor

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Albert Peter richtete 1890 auf dem Berg den Brockengartenals den ersten deutschen Alpengarten ein. Die Fläche von4.600 m² wurde vom Fürstenhaus Stolberg-Wernigerode alsEigentümer kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Die schmalspurige Brockenbahn wurde am 27. März 1899eröffnet. Der Bahnhof Brocken ist heute mit 1125 m ü. NNeiner der höchstgelegenen Bahnhöfe in Deutschland. DieSpurweite beträgt 1000 mm. Im Jahr 1935 gelang die ersteFernsehübertragung vom Brocken mit einem mobilen Sender.Im Jahr darauf wurde der erste Fernsehturm der Welt auf demBerg erbaut. 1937 wurde der Brocken zusammen mitWurmberg, Achtermann und Acker-Bruchberg zumNaturschutzgebiet Oberharz erklärt.  

Der Bau der ersten Wetterwarte auf dem Brocken erfolgte1895. Technisch dürftig und zu klein, wurde sie 1912 teilweiseabgerissen und durch einen großen steinernen Anbauergänzt, der erst im ErstenWeltkrieg als Hellmann-Observatoriumfertig wurde. AlsAkademiker und Naturfreund übernahm der SubdirektorGeorg Grobe 1917 den Beobachtungsposten, auf dem ihnseine Tochter bis zu seinem Tode 1935 unterstützte. „Nachdem Tod des ausgezeichneten Beobachters Grobe trat sofortdie Berg-Kalamität ein: Es fand sich kein dauernderBeobachter für den Brocken. Das überwand man nur durchEntsendung von wissenschaftlichen Beamten.“ [11] Dieheutige Wetterwarte nahm 1939 ihren Betrieb auf.

Bei einem Luftangriff der US-Luftwaffe wurdedas Brockenhotel am 17. April 1945 durch Bomben zerstört.Von 1945 bis zum April 1947 war der Brocken durch Truppender USA besetzt. Danach erfolgte im Zuge einesGebietsaustausches (Festlegungen auf der Konferenz vonJalta) die Übergabe an die Sowjetische Besatzungszone. DieRuine des Brockenhotels wurde 1949 gesprengt. Von 1948bis 1959 war eine Teilfläche des Brockens wieder fürTouristen zugänglich, wobei zumindest in den Jahren 1954und 1955 keine Passierscheine erforderlich waren. 1955 wardas Brockenhotel (der Gaststättenteil jedenfalls) wiedergeöffnet. Die spätere Vergabe von Passierscheinen wurdegroßzügig gehandhabt. Ab August 1961 wurde der Brocken,der im unmittelbaren Grenzgebietder DDR zur Bundesrepublik Deutschland lag, zummilitärischen Sperrgebiet erklärt und war somit für dieBevölkerung nicht mehr zugänglich. Der Gipfel wurdemilitärisch stark ausgebaut. Er war von einer drei Meter hohenSperrmauer umgeben. Die Sicherung des Areals oblag denGrenzsoldaten der 7. Grenzkompanie Schierke, die inZugstärke auf dem Gipfel stationiert waren. Als Unterkunft

diente ihnen der Brockenbahnhof. 1987 wurde der Verkehr mitGüterzügen zum Brocken aufgrund des schlechtenGleiszustandes eingestellt. Die sowjetischen Anlagen wareninnerhalb des durch die Brockenmauer gesicherten Gebietsnoch durch einen Doppelzaun abgeriegelt.  

Der Brocken wurde umfangreich für Überwachungs- undSpionagezwecke genutzt. Auf dem Gipfel befanden sich zweigroße und leistungsfähige Abhöranlagen. Eine gehörte demsowjetischen Militärgeheimdienst GRU und war damit zugleichder westlichste Vorposten Moskaus, die andere war derHauptabteilung III des Ministerium für Staatssicherheit derDDR unterstellt. Die Objekte trugen die Tarnnamen „Jenissej“und „Urian“. Geplant war nach 1989 noch ein weiterer riesigerAbhörkomplex auf dem Brocken, der durch das Ende der DDRnicht mehr zur Ausführung kam.

 

Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde der Brocken am 3.Dezember 1989 unter dem Druck einer Stern-Wanderung von6.000 Demonstranten ("Mauer weg!") wieder für dieAllgemeinheit geöffnet.Mit der deutschen Wiedervereinigungwurden ab 1990 schrittweise die Grenzsicherungsanlagensowie die militärischen Anlagen abgebaut. Der letzterussische Soldat verließ den Brocken am 30. März 1994. DieBrockenkuppe wurde mit Millionenaufwand renaturiert. Sie istheute ein sehr stark frequentiertes touristisches Ziel derHarzbesucher.  

Naheliegend ist die Ableitung des Namens aus der Gestaltdes gesamten Berges. Ein „Brocken“ ist ein großes,unförmiges Gebilde. Das Ausmaß des Brockens könnte ihmsomit seinen Namen gegeben haben. Da der Begriff „Block“ähnlich definiert ist, kann mit diesem Ansatz auch dieBedeutung der Bezeichnung „Blocksberg“ herleiten. Derwahre Ursprung des Namens Blocksberg ist allerdings nicht in„Block“ im Sinne von „Gebilde“ zu sehen, sondern in derBedeutung des Ausdrucks „Block“ oder „Klotz“ für dasHexenwesen.

 

Heute pendelt mit der Brockenbahn wieder eineSchmalspurbahn zwischen Wernigerode, Drei Annen Hohne,Schierke und dem Brocken. Die Züge sind regelmäßig mitDampflokomotiven bespannt.

Auf dem Gipfel befinden sich das Brockenhaus mit einemMuseum zur Geschichte des Berges und Brockengarten(botanische Anlage), welche vom Nationalpark Harz betreutwerden. Des Weiteren finden sich Restaurants und das

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Brockenhotel, welche von den Brockenwirten der FamilieSteinhoff bewirtschaftet werden.

Das Gebiet um den Brocken ist insbesondere bei Wanderernbeliebt. Der Goetheweg ist ein zum Brockengipfel führenderWanderweg. Benannt ist er nach Johann Wolfgang vonGoethe, der im Jahr 1777 ungefähr diesen Weg einschlug.Viele Wanderwege führen in die benachbarten Orte Schierke,Braunlage und Sankt Andreasberg. Vom Brocken aus führtder 100 km lange Harzer Hexenstieg Richtung Osten nachThale sowie Richtung Westen über Torfhaus und Altenaunach Osterode. Der „Bad Harzburger Teufelsstieg“ führt vomBrocken nach Bad Harzburg. Auch Mountainbiker nutzen dieWanderwege.

 

Von Schierke aus führt eine asphaltierte Straße] auf denGipfel, die unter anderem mit Pferdefuhrwerken befahren wird,aber auch von Touren- und Rennradfahrern genutzt wird.Aufgrund der Lage im Nationalpark dürfen Fahrzeuge mitVerbrennungsmotor dort nur mit Sondergenehmigungverkehren.

 

Als besonderes Original gilt der Träger der Ehrennadel desLandes Sachsen-Anhalt, Benno Schmidt (* 1932) – genanntBrocken-Benno – aus Wernigerode, der den Berg seit 1989fast täglich besteigt und mehr als 7.000 Besteigungen (Stand23. Mai 2013: 7.000) durchgeführt hat. In den Jahren 1997,1998 und 2000 wurde er als „tüchtigster Brockenwanderer“ indas Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.

Das Brockenhaus als moderne Informationseinrichtung desNationalparks Harz befindet sich in der umgebauten„Stasi-Moschee“, einer ehemaligen Abhöreinrichtung desMinisteriums für Staatssicherheit. Die historischenAntennenanlagen in der Kuppel können besichtigt werden.Hinter dem Gebäude befindet sich die Stempelstelle Nr. 9 derHarzer Wandernadel. Außerdem befindet sich imBrockenhaus die Erste-Hilfe-Station der Bergwacht, die anallen Wochenenden und Feiertagen besetzt ist.

 

 

 

 

 

 

 

Brockenbahn

Schwierigkeit

14 km schwer mit 900 Höhenmetern Aufstieg - Kondition undTrittsicherheit erforderlich

Beschilderung

Die Tour ist ausgeschildert.Harzklub-Schilder

Anfahrt

Wernigerode OT Hasserode – Haltestelle der Buslinien 1 und4 (Floßplatz) - UTM: 32 U 0620090 5742340

Position

N 51° 49.15756', E 010° 44.60459'

Kontakt und Infos

Harzklub e. V., Bahnhofstr. 5a, 38678 Clausthal-Zellerfeld,Tel. 05323-81758, Fax: 05323-81221, Mail: [email protected],homepage: www.harzklub.de

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Länge: 14 km

Steigung:+ 1065 m / - 0 m

Dauer: ca. 9 Stunden

Start: •Wernigerode OT Hasserode – Haltestelle der Buslinien 1

und 4 (Floßplatz) - UTM: 32 U 0620090 5742340

Ziel: Wernigerode - Hauptbahnhof

Karte: LGLN

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Länge: 14 km

Steigung:+ 1065 m / - 0 m

Dauer: ca. 9 Stunden

Start: •Wernigerode OT Hasserode – Haltestelle der Buslinien 1

und 4 (Floßplatz) - UTM: 32 U 0620090 5742340

Ziel: Wernigerode - Hauptbahnhof

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