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Ausgabe 08/2013: Bildung für Kinder in Nepal DON BOSCO W E L T W E I T Mitteilungen des Vereins JUGEND EINE WELT Als gebürtiger Tiroler sehe ich viele Ähnlichkeiten mit dem Leben in den Dörfern Nepals und unserer Herkunft und Geschichte. Eltern und Großeltern berichte- ten noch von weiten, beschwer- lichen Schulwegen, von wenig Essen und hartem Alltagsleben. In den Dörfern Nepals haben sich diese Bedingungen in den letz- ten 50 Jahren kaum geändert. Das Leben am Dach der Welt ist noch immer genauso hart, wie der Anblick des Himalaya überwältigend ist. Doch unser Don Bosco Programm im Osten von Nepal schafft mit Ihrer Hilfe die lang ersehnten Er- leichterungen: Bessere Lebens- qualität, Bildungsmöglichkeiten und medizinische Versorgung für mehrere Dörfer. Dafür möchte ich Ihnen heu- te symbolisch mit den Buntstif- ten anbei danken. Wir haben solche Stifte auch in den Don Bosco Schulen Nepals verteilt. Die Freude über diese Kleinig- keit war so groß, dass ich Sie mit Ihnen teilen möchte. Ihr dankbarer NEPALS „KASTENLOSE“ KINDER WOLLEN LERNEN! Für die Kinder der unteren Kasten in Nepal sind gute Ernährung, re- gelmäßiger Schulbesuch und medi- zinische Versorgung keine Selbst- verständlichkeit. In den entlegenen Gebieten am Dach der Welt können es sich die meisten Familien nicht leisten, ihre Töchter und Söhne in die Schule zu schicken, damit sie dort eine gute Ausbildung absolvieren können. Besonders benachteiligt sind die sogenannten „Kastenlosen” und ihre Kinder. Seit Jahrhunderten sind sie als Unbe- rührbare von der Gesellschaft und deren Bildungsmöglichkeiten aus- gegrenzt. Sie leben hauptsächlich in kleinen Dorfgemeinschaften von der Landwirtschaft. Die kastenlose Minderheit der Santal hat kaum die Chance, das Lebensnotwendige zu verdienen, weil auch die wenigen Seite 1 Reinhard Heiserer Vorsitzender Jugend Eine Welt Arbeitsplätze nur nach Kasten- angehörigkeit vergeben werden. Die Salesianer Don Boscos arbei- ten daher seit Jahrzehnten daran, die schulische Situation der Kinder aus den verarmten Bevölkerungs- schichten zu verbessern. Wichtig dabei sind die Sprachkenntnisse. Das Erlernen der Landessprache Nepali ist daher ein Schwerpunkt in der Schulbildung. Damit eröffnen sich wesentlich bessere Lebens- perspektiven. Auch die Landwirt- schaftskurse werden dankbar an- genommen, um dem Problem der einseitigen Ernährung entgegen zu wirken. Die Familien essen fast ausschließlich Reis und Linsen. Fast alle Kinder sind unterernährt und leiden unter Mangelerscheinungen. Mehr auf Seite 2 Der zweifelnde Blick des kleinen Madhu kommt nicht von ungefähr: Er braucht unsere Unterstützung für eine bessere Zukunft.

Don Bosco weltweit

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In dieser Ausgabe berichten wir über die Sitation der sogenannten Unberührbaren.

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Page 1: Don Bosco weltweit

Ausgabe 08/2013: Bildung für Kinder in Nepal

DON BOSCOW E L T W E I T

Mitteilungen des Vereins JUGEND EINE WELT

Als gebürtiger Tiroler sehe ich viele Ähnlichkeiten mit dem Leben in den Dörfern Nepals und unserer Herkunft und Geschichte. Eltern und Großeltern berichte-ten noch von weiten, beschwer-lichen Schulwegen, von wenig Essen und hartem Alltagsleben.

In den Dörfern Nepals haben sich diese Bedingungen in den letz-ten 50 Jahren kaum geändert. Das Leben am Dach der Welt ist noch immer genauso hart, wie der Anblick des Himalaya überwältigend ist.

Doch unser Don Bosco Programm im Osten von Nepal schafft mit Ihrer Hilfe die lang ersehnten Er-leichterungen: Bessere Lebens-qualität, Bildungsmöglichkeitenund medizinische Versorgung für mehrere Dörfer.

Dafür möchte ich Ihnen heu-te symbolisch mit den Buntstif-ten anbei danken. Wir haben solche Stifte auch in den Don Bosco Schulen Nepals verteilt. Die Freude über diese Kleinig-keit war so groß, dass ich Sie mit Ihnen teilen möchte.

Ihr dankbarer

NEPALS „KASTENLOSE“ KINDER WOLLEN LERNEN!

Für die Kinder der unteren Kasten in Nepal sind gute Ernährung, re-gelmäßiger Schulbesuch und medi-zinische Versorgung keine Selbst-verständlichkeit. In den entlegenen Gebieten am Dach der Welt können es sich die meisten Familien nicht leisten, ihre Töchter und Söhne in die Schule zu schicken, damit sie dort eine gute Ausbildung absolvieren können. Besonders benachteiligt sind die sogenannten „Kastenlosen” und ihre Kinder. Seit Jahrhunderten sind sie als Unbe-rührbare von der Gesellschaft und deren Bildungsmöglichkeiten aus-gegrenzt. Sie leben hauptsächlich in kleinen Dorfgemeinschaften von der Landwirtschaft. Die kastenlose Minderheit der Santal hat kaum die Chance, das Lebensnotwendige zu verdienen, weil auch die wenigen

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Reinhard HeisererVorsitzender Jugend Eine Welt

Arbeitsplätze nur nach Kasten-angehörigkeit vergeben werden.

Die Salesianer Don Boscos arbei-ten daher seit Jahrzehnten daran, die schulische Situation der Kinder aus den verarmten Bevölkerungs-schichten zu verbessern. Wichtig dabei sind die Sprachkenntnisse. Das Erlernen der Landessprache Nepali ist daher ein Schwerpunkt in der Schulbildung. Damit eröffnen sich wesentlich bessere Lebens-perspektiven. Auch die Landwirt-schaftskurse werden dankbar an-genommen, um dem Problem der einseitigen Ernährung entgegen zu wirken. Die Familien essen fast ausschließlich Reis und Linsen. Fast alle Kinder sind unterernährt und leiden unter Mangelerscheinungen.

Mehr auf Seite 2

Der zweifelnde Blick des kleinen Madhu kommt nicht von ungefähr: Er braucht unsere Unterstützung für eine bessere Zukunft.

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Die Don Bosco Schule in Sirsia wird zum Hoffnungsträger in schweren Zeiten!

Die Kinder sind immer unschuldig! Und doch leiden sie am meisten unter der Armut ihrer Eltern, unter der angespannten politischen Situation Nepals und unter der schwierigen geographischen Lage am Dach der Welt.

Die Salesianer Don Boscos vertreten seit Jahrzehnten die Interessen der Armen. 52 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer sind Analphabeten, ein Viertel der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Die Salesianer wissen genau, welche Kinder am dringendsten Hilfe benötigen und sorgen für ihre Ernährung und ihre Ausbildung. Die Don Bosco Schule in Sirsia ist ein Platz, der Sicherheit und Geborgenheit bietet, wo Kinder gerne lernen. Damit diese Schule weiterhin ein Fels in der Brandung sein kann, benötigen wir Ihre Hilfe.

DON BOSCO WELTWEIT

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UNSERE Hilfe aus Österreich gibt Hoffnung und Zuversicht!

Armut, Analphabetismus: Die Kinder Nepals leben in Angst und Unsicherheit.

Lernen ist in Nepal ein Herzens-

wunsch der Jugend: Bildung überwindet Armut!

Die Kleinen warten auf ihre Chance. Sie brauchen Schulen , damit sich ihr Leben zum Guten wenden kann .

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JUGEND EINE WELT

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Nepal – ein Land im Umbruch

Die Fakten sind alarmierend: In Nepal leben rund 30 Millionen Einwohner, ein Viertel davon unter der Armutsgrenze. Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirt-schaft. Das durchschnittliche jähr-liche Pro-Kopf-Einkommen beträgt etwas mehr als 200 Euro. 28 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt, 40 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. Die Säuglingssterblichkeit ist dement-sprechend hoch. Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt.

Von 1996 bis 2006 befand sich Nepal in einem Bürgerkrieg, dabei kamen tausende Menschen ums Leben. Streiks, massive Militärprä-senz, geschlossene Landesgrenzen

und oftmalige Regierungswechsel lähmten das öffentliche Leben und behinderten dringend nötige Strukturver-änderungen. Im Juli 2008 wurde die Republik ausgerufen, doch der Friede steht ständig auf dem Prüfstein. Die Schwierigkeiten wirt-schaftlicher und politischer Natur sind groß. Wie immer sind die Kinder am meisten betroffen.

Bis 2006 war der Hinduismus in Nepal Staatsreligion, 80 Prozent der Einwohner sind Hindus. Ins-gesamt leben hier nur zirka 6.500 Katholiken. Eine Minderheitenkir-che, die sehr viel fundierte Sozial-arbeit leistet. Seit zwanzig Jahren

sind auch die Salesianer Don Boscos im Land tätig und betreuen unter anderem eine katholische Pfarre, in deren Pfarrgebiet der Mount Everest liegt. Das Haupt-augenmerk legen die Salesianer aber auf Bildung: Sie bieten Kindern und Jugend-lichen an verschiedenen Orten Schul- und Berufsausbildung und leiten mehrere regionale Entwick-lungsprogramme.

Schulbesuch kann Leben ändern!

P. Jacob und das Team der Salesianer Don Boscos in Sirsia kennen die Not der Familien, die weit unter der Armutsgrenze leben. Die Eltern sind zum Großteil Analphabeten und können weder materielle noch schulische Hilfe-stellung leisten. Die meisten Kinder haben zu Hause keinen Platz zum Ler-nen, meistens steht kein elektrischer Strom zur Verfügung. Für die Eltern ist die Schule daher ein Segen. Ihre Dankbarkeit ist groß. Eine stolze Mutter erzählte: „Die Don Bosco Schule ist wie eine Familie und ein Zuhause. Seit meine Tochter in diese Schule geht und dort auch ein Essen bekommt, ist sie sehr gewachsen und kräftiger geworden. Sie kann schon schreiben und lesen! Namasté!”

(„Namasté” ist das gebräuchlichste Grußwort in Nepal und Indien. Übersetzt bedeutet es etwa: „Ich grüße das göttliche Licht in Deinem Herzen.”)

Nepals Kinder brauchen Schulen

• damit Bildung ihre Armut überwindet

• weil niemand gerne Analphabet ist

• um die Zukunft ihres krisengeschüttelten Landes positiv zu gestalten

• weil sie ein Recht auf Ausbildung habenEs ist ein hoffnungsvolles Zeichen, wenn Österreicherinnen und Österreicher wie Sie, aus

dem relativ reichen Österreich, Menschen aus einem der ärmsten Länder Asiens helfen. Vergelt´s Gott für Ihre Solidarität und Nächstenliebe!

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JUGEND EINE WELTDON BOSCO WELTWEIT

Christine Gruber in Ecuador tödlich verunglückt

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Bitte helfen Sie! SpendenkontoRLB Tirol Kto.Nr. 24.000 ● BLZ: 36.000IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000SWIFT/BIC: RZTIAT22Online spenden unter www.jugendeinewelt.atSpenden an Jugend Eine Welt sind steuerlich absetzbar.

Impressum: Don Bosco Weltweit Nr. 08/2013; Medieninhaber, Herausgeber, Verleger und Redaktion: Verein „Jugend Eine Welt“, 1130 Wien, St. Veit-Gasse 21; E-Mail: [email protected] & Herstellungsort: Wien; ZVR-Nr.: 843744258; RLB Kto.Nr. 24.000; Danke für Ihre Spende!

Bei dem hier vorgestellten Hilfsprojekt handelt es sich um eines der zahlreichen Projekte die Jugend Eine Welt weltweit unterstützt. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns helfen: In diesem Beispielprojekt, in anderen Hilfsprojekten und bei unserer Arbeit in Österreich.

Jugend Eine Welt und die Salesianer Don Boscos trauern um eine engagierte Volontärin

Frau Christine Gruber (54 Jahre, Krankenschwester) ist bei ihrem Freiwilligeneinsatz in Ecuador am 13. Juni 2013 bei einem Flug-zeugabsturz im Amazonastiefland von Ecuador tödlich verunglückt. Christine Gruber und drei weitere Insassen, darunter Dr. Betty Rodriguez, Leiterin des Don Bosco - Krankenhauses der Salesianer in Taisha, ein Psychologe der natio-nalen Gesundheitsbehörde, und der Pilot verunglückten kurz nach dem Start der Maschine, als diese aus bisher unbekannter Ursache plötzlich abstürzte.

Am 25. Juni 2013 wurde Christine Gruber im Kreise ihrer Familie, Freunde und Weggefährten in Niederösterreich beigesetzt. Sie hat uns durch Ihre Fröhlichkeit und Ihr zielgerichtetes Engage-ment begeistert. Sie hat es ge-schafft in kürzester Zeit die Herzen der Menschen zu erobern, für die sie sich als Krankenschwester einsetzte. Sie hat sich auf einen einjährigen Einsatz eingelassen und wurde viel zu früh aus unserer Mitte gerissen. Der liebe Gott hat sie in sein Reich gebeten.

Unsere Verbundenheit gilt ihren drei erwachsenen Kindern, ihrer Mutter, sowie all jenen Menschen, die Christine nahe gestanden haben.

Liebe Freunde von Jugend Eine Welt: Beten Sie bitte mit uns und Don Bosco für Christine und alle im Dienst an der Jugend verunglückten Menschen. Vergelt´s Gott!

Don Bosco und seine Pfarre am Dach der Welt!Die Salesianer Don Boscos betreuen eine der wenigen katholischen Pfarren Nepals. In dem von der Diözese zugeteilten Pfarrgebiet liegt auch der Mount Everest. Stolzer Pfarrer der Don Bosco Pfarre Dharan ist P. Augusty Pulickal, am Foto in der Mitte.

Dharan liegt an der Straße, die während der Bergsteigersaison alle Ex-peditionen zum Mount Everest führt. Ab dem Ende dieser Straße stehen tagelange Fußmärsche zum Basislager bevor. Was für die Touristen und Bergsteiger aus aller Welt Sport und Vergnügen bedeutet, ist für die Be-wohner der entlegenen Bergregionen eine extrem harte Lebensbedingung.

Während des Winters sind die kleinen Dörfer monatelang von der Außenwelt abgeschnitten. Daher bringen die Sale-sianer Don Boscos die Kinder in ihrem beliebten Internat unter, die einzige Möglichkeit, ihnen eine Schulbildung zukommen zu lassen. Viele Kinder aus dieser Gegend können oft nur einmal im Jahr ihre Eltern besuchen, weil es die weiten Wege nicht zulassen.

Die Salesianer Don Boscos mit einem Bild des Everest-Massivs, der höchste Punkt ihrer Pfarre und der ganzen Welt.

Bitte helfen Sie uns, jeder Beitrag ist eine wertvolle Unterstützung!

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