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Aus der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgie-Zentrum der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil – Universitätsklinik – der Ruhr-Universität Bochum Direktor: Prof. Dr. med. H.-U. Steinau Die Wirkung ausgewählter Antiseptika auf die Mikrozirkulation des Musculus Cremaster der Ratte Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Marc Niemtschke aus Hagen 2006

Die Wirkung ausgewählter Antiseptika auf die ... · (z.B. Infarkt) oder entzündlich (z.B. Abszess) entstanden sein und löst die Bildung eines Ersatzgewebes aus (Riede, Schaefer

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Aus der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte,

Handchirurgie-Zentrum

der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil

– Universitätsklinik –

der Ruhr-Universität Bochum

Direktor: Prof. Dr. med. H.-U. Steinau

Die Wirkung ausgewählter Antiseptika auf die Mikrozirkulation

des Musculus Cremaster der Ratte

Inaugural-Dissertation

zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizin

einer

Hohen Medizinischen Fakultät

der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von

Marc Niemtschke

aus Hagen

2006

Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr

Referent: PD Dr. med. H.-H. Homann

Korreferent: PD Dr. med. R. Horstmann

Tag der mündlichen Prüfung: 05.12.2006

Für meine Frau Janine und meine Eltern Erika und Rolf

Inhaltsverzeichnis - 1 -

Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis der Abkürzungen 3 1. Einleitung 5

2. Studiendesign und Methodik 9 2.1 Versuchsaufbau und –ablauf 9

3.1.1 Aufbau der Messapparatur 10

2.2 Versuchsablauf 11

2.2.1 Einteilung der Versuchsgruppen 11

2.2.2 Applikation der Pharmaka 15

2.2.3 Angewendete Pharmaka 16

2.3 Datenerfassung 17

2.4 Statistische Auswertung 20

3. Auswertung 21

3.1 Kontrollgruppe 21

3.2 Ergebnisse der angewendeten Pharmaka 22

3.2.1 Softasept® 22

3.2.2 Octenisept® 23

3.2.3 Lavasept® 24

3.2.4 Wasserstoffperoxid 25

3.2.5 Rivanol® 26

3.3 Die einzelnen Ergebnisse im Vergleich 28

3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse 30

Inhaltsverzeichnis - 2 -

4. Diskussion 31

4.1 Anatomische Grundlagen 31

4.2 Regulation des Blutflusses 32

4.3 Anatomie der Musculus Cremaster 34

4.4 Versuchsmodell 35

4.5 Intravitalmikroskopie 36

4.6 Klinische Bedeutung des Versuchsmodells 37

4.7 Wirkungen antimikrobieller Substanzen a. d. Mikrozirkulation 38

4.8 Angewendete Pharmaka 39

4.8.1 Softasept® 39

4.8.2 Octenisept® 40

4.8.3 Lavasept® 41

4.8.4 Rivanol® 43

4.8.5 Wasserstoffperoxid 44

4.9 Schlussfolgerungen 46

5. Literaturverzeichnis 48

6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 58 7. Danksagung 60

8. Lebenslauf 62

Verzeichnis der Abkürzungen - 3 -

Verzeichnis der Abkürzungen

A Arteria

A1 Arteriole 1. Ordnung

A2 Arteriole 2. Ordnung

A3 Arteriole 3. Ordnung

Abb. Abbildung

Cremaster Musculus Cremaster der Ratte

Ext. Externa

FKD Funktionelle Kapillardichte

g gramm

h Stunde

H2O2 Wasserstoffperoxid

Lig. Ligamentum

M Musculus

mmHG Millimeter Quecksilbersäule

MW Mittelwert

n Anzahl der Versuchstiere

N. Nervus

NO Stickstoffmonoxid

pAVK periphere arterielle

Verschlusskrankheit

pO2 Sauerstoffpartialdruck

PVP-Jod Polyvinylpyrrolidon

SEM Standard error of the mean,

Standardfehler des Mittelwertes

STD Standardabweichung

Tab. Tabelle

Tr. Truncus

V Vena

V1 proximale Venole, Venole 1.

Ordnung

Verzeichnis der Abkürzungen - 4 -

V2 intermediäre Venole, Venole 2.

Ordnung

V3 präkapilläre Venole, Venole 3.

Ordnung

µm Mikrometer

Einleitung und Problemstellung - 5 -

1. Einleitung und Problemstellung

Als Wunde im herkömmlichen Sinne bezeichnet man eine mit

Substanzverlust einhergehende Zusammenhangstrennung von

Geweben. Sie kann mechanisch (z.B. Schnittwunde), ischämisch

(z.B. Infarkt) oder entzündlich (z.B. Abszess) entstanden sein und

löst die Bildung eines Ersatzgewebes aus (Riede, Schaefer et al.

1999).

Aus der oben genannten Definition geht bereits hervor, dass aus

einer Entzündung eine Wunde hervorgehen kann. Auch die Infektion

einer bis dato sterilen Wunde kann zu einer erheblichen Störung der

Wundheilung führen. Im Umkehrschluss gilt daher, dass eine

Antisepsis, als Grundvoraussetzung einer guten Wundheilung, erzielt

werden sollte. Zu diesem Zweck stehen vielseitige Pharmaka in

unterschiedlichsten Konsistenzen zur Verfügung, deren

Anwendungen eine Keimreduzierung im Wundgebiet bewirken

sollen.

Bereits Hippokrates beschrieb die Asepsis und Sauberkeit von

Wunden, wie auch die Säuberung von kontaminierten Wunden mit

abgekochtem Wasser (Majno 1975). Eine Wundinfektion hat zum

Beispiel negativen Einfluss auf den Mechanismus der

Wundkontraktion, der für Defektwunden von großer Bedeutung ist.

Durch die Wundkontraktion kann, je nach Lokalisation, in einer

Großzahl der Fälle ein Wundverschluss erreicht werden. Eine

bakterielle Wundkontamination kann zu einer erheblichen

Behinderung dieses Kontraktionsvorganges führen (Robson et al.

1990). Eine Wundinfektion kann somit die Wundheilung erheblich

verlangsamen oder ganz stoppen, was die Wunde zu einer schlecht

heilenden chronischen Wunde macht. Die Infektion kann bis zur

Sepsis führen, die eine vitale Gefährdung des Patienten darstellt.

Chronische Wunden stellen im medizinischen Alltag ein sozio-

ökonomisches Problem dar, da sie meist ein teures und

Einleitung und Problemstellung - 6 -

langwähriges Behandlungskonzept zur Folge haben (Stadelmann et

al. 1998).

Eine lokale Minderperfusion des Wundgebietes begünstigt ebenfalls

eine Wundinfektion, hat aber auch andere negative Einflüsse auf die

Wundheilung. Ein klinisches Beispiel hierfür ist die arterielle

Verschlusskrankheit (pAVK). Durch die lokale Minderperfusion

kommt es im Wundgebiet zu einer Verarmung von nutritiven

Substanzen und vor allem zu einer lokalen Hypoxie. Unter dieser

Hypoxie kommt es nachgewiesen zu einer erniedrigten

Zellproliferation, welche die Wundheilung verzögert. Außerdem

kommt es unter der lokalen Hypoxie zu Zelluntergängen und

Nekrosen. Der lokale Sauerstoffpartialdruck hat einen wesentlichen

Einfluss auf die verschiedenen Wundheilungsphasen, lange, bevor

makroskopische Zeichen der Ischämie auftreten (Anderson et al.

1995). Bereits 1972 konnte Mangalore zeigen, dass die

Kollagensynthese unter erniedrigtem Sauerstoffpartialdruck erheblich

abnimmt. Ein geringer pO2-Anstieg von 10 auf 30 mmHg führte

bereits zu einer deutlichen Synthesesteigerung von Kollagen

(Mangalore et al. 1972).

An die extern angewendeten Antiseptika in Form von

Desinfektionslösungen werden von den Zulassungsbehörden nur

geringe Ansprüche gestellt. Die Pharmaka werden auf Allergisierung

und Zytotoxizität getestet, welchen Einfluss die Lösungen auf die

Mikrozirkulation im Wundgebiet haben, ist noch nicht untersucht. Ihre

Anwendung bei schlecht heilenden und infizierten Wunden, wie auch

die Langzeitanwendung hat in den letzten Jahren stetig

zugenommen.

Mit Hilfe des Musculus Cremaster-Modells kann die Mikrozirkulation

direkt visualisiert werden. Dadurch ist es möglich, eventuelle

Veränderungen durch Einwirkung flüssiger Antiseptika auf die

Mikrozirkulation direkt zu untersuchen. Für das Modell wurde

bewusst ein Muskel gewählt, da dieser im klinischen Alltag oft den

Wundgrund chronischer Wunden bildet. Vor allem im Bereich der

Brandverletzungen bildet ein gut durchbluteter Muskel häufig die

Einleitung und Problemstellung - 7 -

Grundlage für eine Spalthautransplantation. Damit diese gut einheilt,

ist die Keimarmut absolute Voraussetzung, weshalb diese Wunden

oft und lange flüssigen Antiseptika ausgesetzt sind.

Die Grundlagen der Mikrozirkulationsforschung wurden in den 20er

bis 40er Jahren gelegt. Durch Unterstützung verschiedener

technischer Geräte gelang es August Krogh, Otfried Müller und

anderen die Prinzipien der Kapillardurchblutung darzustellen und zu

klären (Shepro 1970; Fagrell1995), Zweifach schafft es, die

Kapillaroskopie als Beobachtungsmethode einzuführen (Zweifach

1995). Der Begriff Kapillare wird erstmals Anfang der 70er Jahre neu

definiert und führte zu einem neuen Abschnitt in der

Mikrozirkulationsforschung (Fulton 1970). Heute ist die direkte

Visualisierung der Mikrozirkulation mit Hilfe leistungsfähiger

Mikroskope möglich und erlaubt es, Veränderungen der

Gewebedurchblutung zu quantifizieren.

Ziel dieser Untersuchung ist es, die Veränderungen der

angewendeten Pharmaka auf die muskuläre Mikrozirkulation an

einem validen Modell zu untersuchen. Für die Untersuchung wurden

einige handelsübliche, flüssige Antiseptika ausgewählt, die im

klinischen Bereich eine breite Anwendung finden.

Hierbei handelt es sich um Softasept N®, als Vertreter einer

alkoholischen Desinfektionslösung.

Octenisept®-Lösung, dessen wirksamer Bestandteil ist

Octenidinhydrochlorid. Lavasept®-Lösung, hier beruht die Wirkung

auf einem Polihexanid. Wasserstoffperoxid (H2O2) in 3%iger

Konzentration, welches Sauerstoffradikale bildet und dadurch zu

einer direkten Zerstörung von Eiweißen führt, die den Zelltod zur

Folge hat.

Rivanol®-Lösung, beruhend auf Ethacridinlactatmonohydrat, dass

vor allem bei phlegmonösen Entzündungen angewendet wird.

Einleitung und Problemstellung - 8 -

Folgende Fragestellung sollte durch die Experimente untersucht

werden:

• Hat die Art der antiseptischen Wundbehandlung durch

unterschiedliche, antiseptische Lösungen einen Einfluss auf

die Durchmesser der im Muskel verlaufenden Gefäße ?

• Hat die Art der antiseptischen Wundbehandlung durch

unterschiedliche, antiseptische Lösungen einen Einfluss auf

die Anzahl der perfundierten Kapillaren ?

• Haben die angewendeten antiseptischen Lösungen eventuell

einen negativen Einfluss auf die Mikrozirkulation und eignen

sich daher nicht für die Behandlung von offenen Wunden ?

• Lassen die Ergebnisse Rückschlüsse auf die optimale Lösung

zu, und geben sie eventuell Hilfestellung zur Auswahl des

geeigneten Mittels im klinischen Alltag ?

Studiendesign und Methodik - 9 -

2. Studiendesign und Methodik

Die Tierversuche wurden gemäss § 8 Abs. 1 des

Tierschutzgesetzes, nach Erteilung der Genehmigung zur

Durchführung von Tierversuchen vom 23.07.1999 von der

Bezirksregierung Arnsberg, durchgeführt.

Die Versuche und die Auswertungen fanden im Plastisch-

Chirurgischen Labor für Mikrozirkulationsforschung, Haus X (BGFA-

Gebäude), BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Bochum, statt.

2.1 Versuchsaufbau und –ablauf

Für die Versuche wurden insgesamt 52 männliche Wisterratten mit

einem Gewicht von 140 bis 240 g verwendet. Bei Tieren in diesem

Gewichtsintervall kann die Intravitalmikroskopie hervorragend

durchgeführt werden, da der Cremaster hier dünn genug (200-300

µm) ist.

Die Tiere wurden vom Züchter (Institut für Versuchstierkunde der

Medizinischen Hochschule Hannover, Leiter: Prof. Dr. J. Hedrich und

Harlan & Winkelmann, Borchen) angefordert und im Tierstall der

Universitätsklinik Bergmannsheil, Bochum bei kontrollierter

Raumtemperatur von 20° C und konstanter Luftfeuchtigkeit von 45-

50%, sowie simuliertem 12-stündigen Tag-Nachtrhythmus bei freiem

Zugang zu Wasser und Futter (Altromin Haltungsfutter, Altromin

GmbH, Lage), gehalten.

Nach dem Eintreffen vom Züchter, wurde den Tieren die Möglichkeit

gegeben, in den nachfolgenden 5-7 Tagen sich von dem Transport

zu erholen und an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Um zirkadiane Einflüsse auf die Experimente auszuschließen,

wurden die Versuche jeweils um 8.00 Uhr morgens begonnen.

Studiendesign und Methodik - 10 -

Vor den operativen Eingriffen wurden die Versuchstiere zunächst auf

einer Waage für Kleintiere (K5T, Mettler, Zürich, Schweiz) gewogen.

2.1.1 Aufbau der Messapparatur

Die Messapparatur besteht im wesentlichen Anteil aus einem

Durchlichtmikroskop, „Intravitalmikroskop“ (Axiotech Vario 100HD,

Zeiss, Jena, BRD). Über eine Videokamera (ATV-Horn, Modell-Nr.

MC-3309, Aalen, BRD) ist das Mikroskop mit einem Videorekorder

(Panasonic, Modell AG 7350, Matasushita Electric Industrial Corp.,

Osaka, Japan) und einem Farbmonitor (Sony, Trinitron Colour-

Videomonitor, 12“, Modell PVM-1453 MD, Köln, BRD) verbunden

(Abb. 1).

Abbildung 1: Schematische Darstellung der Messapparatur: 1. Versuchstier mit

präpariertem Cremaster unter dem Messmikroskop; 2. Videokamera; 3. Monitor;

4. Videorecorder; 5. Temperaturmessgerät; 6. Blutdruckmessgerät

Studiendesign und Methodik - 11 -

Mit Hilfe dieser Apparatur kann der Cremaster nach Durchleuchtung

auf dem Monitor dargestellt werden. Am Bildschirm kann dann der

Durchmesser der einzelnen Gefäße bestimmt und die Anzahl der

durchbluteten Kapillaren gezählt werden. Zur Darstellung wurde ein

Objektiv mit 100facher Vergrößerung gewählt, mit Hilfe der

Videokamera wurde das Bild noch einmal vergrößert, so dass auf

dem Monitor ein insgesamt 800fach vergrößertes Bild erschienen ist.

2.2 Versuchsablauf

2.2.1 Einteilung der Versuchsgruppen

Die insgesamt 52 Versuchstiere wurden in 6 Gruppen zu 12 Tieren in

der Kontrollgruppe und jeweils 8 Tieren für die einzelnen Pharmaka

unterteilt, wobei die Verteilung randomisiert erfolgte.

- Gruppe 1: Kontrolle (n=12)

- Gruppe 2: Softasept (n=8)

- Gruppe 3: Octenisept® (n=8)

- Gruppe 4: Lavasept® (n=8)

- Gruppe 5: Wasserstoffperoxid (n=8)

- Gruppe 6: Rivanol (n=8)

Studiendesign und Methodik - 12 -

Die Messung der Ausgangswerte wurde zum Messzeitpunkt

0 Minuten durchgeführt und erfolgte nach einer 10 minütigen

Stabilisierungsphase des Versuchstieres unter dem

Intravitalmikroskop.

-2h Tracheotomie, Kanülierung der A. Carotis,

Cremasterpräparation

0h Beginn der insgesamt 2h Intravitalmikroskopie

mit stündlich erhobenen Messwerten

1h Messung nach Gabe des Pharmakons

2h Messung nach Gabe des Pharmakons

Am Anfang der Versuche erhielten die Tiere zur Narkose eine

Initialdosis Pentobarbital-Natrium (Narcoren, Meral GmbH,

Hallbergmoos, BRD) von 50 mg/kg Körpergewicht intraperitoneal.

Die Tiefe der Narkose wurde regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf

mit einem Drittel der Initialdosis, intraperitoneal injiziert,

aufrechterhalten (Acland 1989a).

Zur Sicherung der Körperkerntemperatur von 36° C bis 37° C,

wurden die Tiere mit dem Rücken auf eine Heizmatte (Watlow Corp.,

St.Louis, MO, USA) gelegt.

Eine im Rectum liegende Sonde registrierte über ein

Temperaturmessgerät (Atkins Technical Inc., Mod. # 39658T,

Gainsville, FL, USA) die Körperkerntemperatur.

Nach Rasur der Halsregion wurde die rechte A. Carotis unter einem

Operationsmikroskop (Zeiss, Mod. Stemi 2000 C, Jena, BRD)

Studiendesign und Methodik - 13 -

freipräpariert und mit einem Kunststoffkatheter der Stärke PE-50

(Becton Dickson, Intramedic Polyethylene Tubing, Parippany, NY,

USA) kanüliert. Der Katheter diente der Messung des arteriellen

Blutdruck über einen Wandler (Pressure Monitor BP-1, World

Precisions Instruments, Berlin). Außerdem konnte über diesen

Katheter im Bedarfsfall eine Flüssigkeitssubstitution mit

physiologischer Kochsalzlösung erfolgen.

Um eine Verlegung der Atemwege während der Experimente zu

verhindern, wurde bei den Versuchstieren eine Tracheotomie

durchgeführt und ein Trachealtubus (Venofix, Luer Lock 21 G, 0,8 x

2,0 mm, Braun-AG, Melsungen) in die Trachea eingeführt.

Nach Fixierung beider Hinterläufe mit Klebeband wurde das Scrotum

und ein Teil des Unterbauchs rasiert. Danach erfolgte die

Präparation des rechten Cremaster unter demselben

Operationsmikroskop.

Es erfolgte zunächst ein vertikaler Hautschnitt von der Spitze des

Skrotums bis zur Basis. Anschließend wurde der Hoden sorgfältig

stumpf aus dem Skrotum gelöst. Als nächster Schritt erfolgte die

Anbringung eines Haltefadens (5-0 Prolene, Ethicon, Norderstedt,

BRD) distal an der Spitze des Cremasters. Durch diesen Haltefaden

konnte die Arbeit erleichtert werden, wobei darauf geachtet wurde,

dass nicht zu viel Zug auf den Muskel ausgeübt wurde. Es erfolgte

dann zunächst eine mikrochirurgische Präparation des Cremasters,

in dessen Verlauf der Muskel aus seinen bindegewebigen Hüllen und

Faszien herausgelöst wurde. Danach wurden die zentralen Gefäße

des Cremaster identifiziert und der Muskel auf der

gegenüberliegenden Seite längs inzidiert. Anschließend wurde das

Lig. Mesorchium aufgesucht und durchtrennt. Jetzt konnte der Hoden

vorsichtig aus dem Muskel gelöst werden und nach Ligation und

Durchtrennung der A. und V. Spermatika, sowie des Samenstranges,

vollständig entfernt werden. Es erfolgte nun die Anbringung von

weiteren vier Haltefäden in oben genannter Stärke, mit deren Hilfe

die Aufspannung des Muskels durchgeführt werden konnte. Noch

Studiendesign und Methodik - 14 -

vorhandene Bindegewebsreste konnten jetzt problemlos entfernt

werden.

Abbildung 2: Fertig präparierter M. Cremaster, an Haltefäden aufgespannt,

Samenstrang ligiert und nach Orchiektomie.

Das Versuchstier wurde nun auf einer, für die Experimente

gefertigten, Halterung fixiert. Kopf und Rumpf lagen auf dem flachen

oberen Teil der Halterung, die Hinterläufe wurden um eine runde

Aussparung mit Klebeband fixiert. Nach Aufspannung und Fixierung

des Cremaster auf einem Objektträger, der sich auf dieser Halterung

befand, wurde dieser, zum Schutz vor Austrocknung, mit einer

Klarsichtfolie (Dow Brands, Saran Wrap, Indianapolis, IN, USA)

bedeckt. Eine weitere Temperatursonde, die unterhalb der Folie in

direkter Nähe des Muskels fixiert wurde, registrierte die

Oberflächentemperatur über ein Messgerät (Atkins Technical Inc.,

Mod. # 39658T, Gainsville, FL, USA).

Mit Hilfe dieser Technik konnte gezeigt werden, dass die

Durchblutung des Cremaster über einen Zeitraum von mehr als zwei

Stunden konstant bleibt (Baez 1973; Barker 1992).

Studiendesign und Methodik - 15 -

Der Objektträger wurde in den Strahlengang eines Lichtmikroskops

(Zeiss, Mod. Stemi 2000 C, Jena, BRD) gebracht, wo nach der

Stabilisierungsphase die Messungen entsprechend der

Gruppeneinteilung beginnen konnte.

Abbildung 3: Fertig präpariertes Versuchstier mit Cremaster unter dem

Intravitalmikroskop. Komplette Messapparatur abgebildet, Cremasterausschnitt auf

dem Monitor.

Nach Beendigung der zweiten Messung wurden die Tiere durch eine

Überdosis Pentobarbital, intraarteriell appliziert, die zu einem

Atemstillstand führt, getötet.

2.2.2 Applikation der Pharmaka

Die Pharmaka wurden mit Hilfe eines Spritze auf den Cremaster

aufgetropft, wobei auf eine vollständige Benetzung des Muskels

geachtet wurde. Dies war bei einer Menge von 3ml der Fall. Nach

einer Einwirkzeit von dreißig Minuten wurde der Muskel mit 10 ml

isotonischer Kochsalzlösung gespült. Der Muskel wurde zu jedem

Studiendesign und Methodik - 16 -

Zeitpunkt, außer zur Applikation der Pharmaka und zum Spülen, mit

einer oben genannten Folie bedeckt, um Verdunstung und

Austrocknung zu vermeiden.

2.2.3 Angewendete Pharmaka

Folgende Pharmaka kamen zur Anwendung:

Softasept® Eine Desinfektionslösung, die auf alkoholischer Basis hergestellt wird

und im Klinikalltag weit verbreitet ist. Sie beinhaltet sowohl Ethanol,

wie Isopropylalkohol in der Konzentration von 70-80%. Alkoholische

Lösungen in dieser Konzentration werden vor allem zur Desinfektion

eingesetzt wie praeoperative Hautdesinfektion, vor

Venenpunktionen, Katheterisierungen und ähnliches.

Octenisept® Diese Lösung besteht aus 0,1%-igem Octenidinhydrochlorid, dem

zusätzlich zwei Gramm Phenoxyethanol auf 100g zugesetzt wurde.

Im klinischen Alltag kann es sowohl als Haut-, wie auch als

Schleimhautdesinfektionsmittel eingesetzt werden.

Das Wirkspektrum ist äußerst umfangreich und erfasst Bakterien

(inkl. Chlamydien und Mykoplasmen), Pilze, Hefen, Protozoen und

Viren. Vor allem in der Anwendung gegen Methicillin-resistente

Staphylokokken findet Octenisept® eine breite Anwendung.

Lavasept®

Lavasept® wird durch Verdünnung mit physiologischer

Kochsalzlösung in den Konzentrationen 0,2% und 0,4% hergestellt.

Wirksamer Bestandteil der Lösung ist Polihexanid. Das

Studiendesign und Methodik - 17 -

Wirkspektrum umfasst gram-positive, wie gram-negative klinisch

relevante Mikroorganismen und Pilze. Das Mittel ist wie Octenisept®

sowohl zur Haut-, wie zur Schleimhautdesinfektion zugelassen. Im

klinischen Alltag wird es überwiegend zur Langzeitbehandlung von

Brandwunden eingesetzt.

Wasserstoffperoxid Die hier angewendete Lösung hatte eine Konzentration von 3%. Die

Wirkung dieser Lösung basiert auf der Bildung von

Sauerstoffradikalen, die Eiweiße zerstören und damit zum direkten

Zelltod führen. In der Klinik wird Wasserstoffperoxid zur

Wundreinigung eingesetzt, eine Anwendung im Schleimhautbereich

sollte nicht erfolgen.

Rivanol®

Wirksamer Bestandteil dieser Lösung ist Ethacridinlactat in der

Konzentration von 0,1%. Im klinischen Alltag wird dieses Mittel zur

lokalen Antisepsis benutzt, vor allem im Bereich der phlegmonösen

Entzündungen, hier vornehmlich als feuchter Umschlagsverband.

Neben der Lösung wird auch eine Salbenform angeboten.

2.3 Datenerfassung

Monitoring:

Es wurden die Parameter arterieller systemischer Blutdruck,

Körperkerntemperatur und Cremastertemperatur ständig überwacht

und notiert. Dabei wurden folgende Normwerte festgelegt:

Arterieller systemischer Blutdruck 80 – 120 mmHg

Körperkerntemperatur 34 – 38 °C

Cremastertemperatur 31 – 35 °C

Studiendesign und Methodik - 18 -

Wurden diese Werte unkorrigierbar verfehlt, erfolgte zum Zwecke der

Reproduzierbarkeit der Ausschluss des Versuchstieres aus der

Messreihe.

Messparameter:

Gegenstand der Untersuchung waren die Durchmesser der

Arteriolen A1, A2 und A3, sowie die funktionelle Kapillardichte.

Es wurde zunächst die geeigneten Gefäße ausgewählt und in einem

standardisierten Versuchsprotokoll eine Schemazeichnung angelegt,

in der der genaue Verlauf der Gefäße und das untersuchte

Kapillargebiet festgehalten wurde. Damit konnte garantiert werden,

dass die zu untersuchenden Parameter auch an den selben

Messpunkten durchgeführt wurden.

Die Daten wurden direkt am Monitor unter zu Hilfenahme eines

Lineals erfasst. Zur Bestimmung der Arteriolendurchmesser wurde

das Lineal an den Bildschirm angelegt und von Außenseite zu

Außenseite des Gefäßes gemessen.

Arteriolen:

Nach Meininger und Acland gibt es im Cremaster drei verschiedene

Arteriolengruppen (Meininger 1987; Acland 1989b). Arteriolen erster,

zweiter und dritter Ordnung.

Arteriole erster Ordnung entspricht dem zentralen Stammgefäß des

Cremaster und hat einen Durchmesser von 80-120 µm.

Arteriolen zweiter Ordnung zweigen vom Stammgefäß ab und haben

einen Durchmesser von 40-80 µm.

Arteriolen dritter Ordnung zweigen von den Arteriolen zweiter

Ordnung ab und messen einen Durchmesser von 20-40 µm. Sie

versorgen das Kapillarbett.

Wie oben bereits erwähnt, wurde immer der Außendurchmesser als

Parameter gewählt. Es wurde jeweils der Durchmesser einer

Studiendesign und Methodik - 19 -

Arteriole erster, zweiter und dritter Ordnung bestimmt. Die in cm am

Monitor gemessenen Werte wurden entsprechend der

Vergrößerungsrate in die entsprechenden µm umgerechnet. Ein cm

auf dem Bildschirm entspricht dabei 12,5 µm im realen Objekt.

Kapillardichte:

Sie ist definiert als die Anzahl perfundierter Kapillaren pro

Gesichtsfeld. Im Cremaster wurden jeweils neun charakteristische

Gesichtsfelder zufällig ausgewählt, die ein scharfes Bild auf dem

Monitor lieferten. In jedem dieser Gesichtsfelder wurden nun die

perfundierten Kapillaren gezählt. Jedes Gesichtsfeld entsprach

einem Monitorbild und hatte dementsprechend eine Größe von 0,22

mm². Um die Auswertung zu vereinfachen, wurde aus den neun

Gesichtsfeldern der Mittelwert gebildet.

Abbildung 4: Erfasste Parameter der Untersuchung. Oben: Funktionelle

Kapillardichte mit neun Gesichtsfeldern. Unten: Durchmesser der Arteriolen

(hier an der A3-Arteriole).

Studiendesign und Methodik - 20 -

2.4 Statistische Auswertung

Für die Erfassung der Unterschiede bei den Gefäßdurchmessern

wurde zunächst die Normalverteilung überprüft. Anschließend kam

für die einzelnen Gruppen ein ungepaarter t-test zur Anwendung, der

zum Vergleich gegenüber der Kontrollgruppe diente.

Für die funktionelle Kapillardichte kam ebenfalls der ungepaarte t-

test zur Anwendung. Als Messpunkt diente hier der Mittelwert der

ausgezählten Gesichtsfelder. Das Signifikanzniveau wurde auf

kleiner 5% festgelegt.

Die gesamte statistische Auswertung wurde durch das Institut für

biomedizinische Statistik der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr.

Trampisch) unterstützt.

.

Auswertung - 21 -

3. Auswertung

3.1 Kontrollgruppe

Bei der Kontrollgruppe zeigten sich über den Beobachtungszeitraum

von zwei Stunden keine signifikanten Veränderungen der

Arteriolendurchmesser. Auch im Bereich der funktionellen

Kapillardichte waren keine signifikanten Veränderungen zu

beobachten. Die Ergebnisse sind in Abbildung 5 und 6 dargestellt.

Arteriolendurchmesser

0

2

4

6

8

10

Omin 60min 120min

Zeit

A1

A2

A3

Abbildung 5: Arteriolendurchmesser A1 bis A3 der

Kontrollgruppe über den gesamten Beobachtungszeitraum

Abbildung 6: Funktionelle Kapillardichte der

Kontrollgruppe über den gesamten Beobachtungszeitraum

Auswertung - 22 -

3.2 Ergebnisse der angewendeten Pharmaka

3.2.1 Softasept®

Softasept® zeigte bei den A1-, den A2- und den A3-Arteriolen eine

signifikante Abnahme des Durchmessers sowohl nach 60 Minuten,

wie nach 120 Minuten.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 7 dargestellt:

Arteriolendurchmesser Softasept

0

2

4

6

8

10

0min 60min 120min

Zeit

Du

rch

me

ss

er

A1

A2

A3

*

**

*

*

*

Abbildung 7: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Softsept® ( = p ≤ 0,05)

Auch die funktionelle Kapillardichte nimmt hier nach 60 Minuten

signifikant ab, nach 120 Minuten lässt sich eine geringe Erholung

beobachten.

Auswertung - 23 -

Die Ergebnisse sind in Abbildung 8 dargestellt:

Abbildung 8: Änderung der funktionellen

Kapillardichte unter Einwirkung von Softasept®

( = p ≤ 0,05)

3.2.2 Octenisept®

Bei den Arteriolendurchmessern kam es weder bei den

unterschiedlichen Arteriolen noch bei den unterschiedlichen

Messzeitpunkten zu signifikanten Veränderungen.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 9 dargestellt:

Arteriolendurchmesser Octenisept

0

2

4

6

8

10

0min 60min 120min

Zeit

Du

rch

me

ss

er

A1

A2

A3

Abbildung 9: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Octenisept®

Auswertung - 24 -

Bei der funktionellen Kapillardichte führte Octenisept® zu einer

signifikanten Zunahme der perfundierten Kapillaren.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 10 dargestellt:

Kapillardichte Octenisept

0

2

4

6

8

10

12

14

16

Omin 60min 120min

Zeit

An

za

hl

Reihe1

* *

Abbildung 10: Änderung der funktionellen Kapillardichte

unter Einwirkung von Octenisept® ( = p ≤ 0,05)

3.2.3 Lavasept®

Lavasept® führte bei allen Arteriolen zu einer Zunahme der

Gefäßdurchmesser, allerdings erreichte diese Zunahme nur bei den

A2- und A3-Arteriolen Signifikanzniveau.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 11 dargestellt:

Arteriolendurchmesser Lavasept

0

2

4

6

8

10

0min 60min 120min

Zeit

Du

rch

me

ss

er

A1

A2

A3

**

**

Abbildung 11: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Lavasept® ( = p ≤ 0,05)

Auswertung - 25 -

Bei der funktionellen Kapillardichte wurde ebenfalls eine signifikante

Zunahme der perfundierten Kapillaren beobachtet.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 12 dargestellt:

Kapillardichte Lavasept

0

5

10

15

Omin 60min 120min

Zeit

An

za

hl * *

Abbildung 12: Änderung der funktionellen

Kapillardichte unter Einwirkung von Lavasept®

( = p ≤ 0,05)

3.2.4 Wasserstoffperoxid

Die Einwirkungen auf die Durchmesser der Arteriolen nimmt bei allen

Arteriolen nach 60 Minuten zu und nach 120 Minuten wieder ab.

Keine dieser Veränderungen erreicht allerdings Signifikanzniveau.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 13 dargestellt:

Arteriolendurchmesser H2O2

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

0min 60min 120min

Zeit

Du

rch

me

ss

er

A1

A2

A3

Abbildung 13: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Wasserstoffperoxid

Auswertung - 26 -

Die Funktionelle Kapillardichte wurde ähnlich wie bei Octenisept®

und Lavasept® signifikant erhöht.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 14 dargestellt:

Abbildung 14: Änderung der funktionellen

Kapillardichte unter Einwirkung von Wasserstoffperoxid

( = p ≤ 0,05)

3.2.5 Rivanol®

Unter Einwirkung von Rivanol® kommt es bei allen Arteriolen

zunächst zu einem Anstieg nach 60 Minuten, nach 120 Minuten

allerdings wieder zu einem Abfall. Keine der Veränderungen

erreichte allerdings Signifikanzniveau.

Auswertung - 27 -

Die Ergebnisse sind in Abbildung 15 dargestellt:

Arteriolendurchmesser Rivanol

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

0min 60min 120min

Zeit

Du

rch

me

ss

er

A1

A2

A3

Abbildung 15: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Rivanol®

Die funktionelle Kapillardichte bleibt nach 60 Minuten unter Einfluss

von Rivanol® nahezu unverändert. Nach 120 Minuten sinkt die

Anzahl der perfundierten Kapillaren, allerdings erreicht diese

Veränderung kein Signifikanzniveau.

Die Ergebnisse sind in Abbildung 16 dargestellt:

Kapillardichte Rivanol

0

2

4

6

8

10

12

0min 60min 120min

Zeit

An

za

hl

Abbildung 16: Änderung der funktionellen Kapillardichte

unter Einwirkung von Rivanol®

Auswertung - 28 -

3.3 Die einzelnen Ergebnisse im Vergleich

Abbildung 17 zeigt noch einmal die Wirkung der unterschiedlichen

Pharmaka auf die Arteriolen 1. Ordnung im Vergleich zur

Kontrollgruppe:

Abbildung 17: Die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka auf die A1-

Arteriole im Vergleich zur Kontrollgruppe ( = p ≤ 0,05)

Abbildung 18 zeigt die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka

auf die Arteriole 2. Ordnung im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Abbildung 18: Die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka auf die A2

Arteriolen im Vergleich zur Kontrollgruppe ( = p ≤ 0,05)

Auswertung - 29 -

Abbildung 19 zeigt die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka

auf die Arteriole 3. Ordnung im Vergleich und im Vergleich zur

Kontrollgruppe:

Abbildung 19: Die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka auf die A3-

Arteriolen im Vergleich zur Kontrollgruppe ( = p ≤ 0,05)

Abbildung 20 zeigt die Beeinflussung der Pharmaka auf die

funktionelle Kapillardichte im Vergleich und im Vergleich zur

Kontrollgruppe:

Abbildung 20: Der Einfluss der unterschiedlichen Pharmaka auf die funktionelle

Kapillardichte im Vergleich zur Kontrollgruppe ( = p ≤ 0,05)

Auswertung - 30 -

3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse

- In der Kontrollgruppe zeigen sich über den beobachteten

Zeitraum keine wesentlichen Veränderungen im Bereich der

Arteriolendurchmesser und der funktionellen Kapillardichte

- Softasept® bewirkt sowohl im Bereich der

Arteriolendurchmesser, wie auch bei der funktionellen

Kapillardichte eine signifikante Abnahme

- Octenisept® hat Einfluss auf die Arteriolendurchmesser,

allerdings erreichen diese kein Signifikanzniveau. Im Bereich

der funktionellen Kapillardichte wird die Anzahl der

perfundierten Kapillaren signifikant erhöht

- Lavasept® führt zu einer signifikanten Zunahme des A2- und

A3-Arteriolendurchmessers, so wie zu einer signifikanten

Zunahme der perfundierten Kapillaren

- Wasserstoffperoxid bewirkt eine signifikante Zunahme der

perfundierten Kapillaren

- Rivanol® hat keinen signifikanten Einfluss auf die

Arteriolendurchmesser und auf die funktionelle Kapillardichte

Diskussion - 31 -

4. Diskussion

4.1 Anatomische Grundlagen

Das Blut dient dem menschlichen Organismus als Transportmedium

für viele Arten von Stoffen, wie z.B. Gasen in gelöster Form,

Hormonen, Stoffwechselprodukte, Elektrolyte und vieles mehr. Ohne

dieses Transportmedium wäre die Versorgung der einzelnen Zelle

mit Nährstoffen unmöglich. Die benötigten Stoffe gelangen über

Diffusion bzw. spezielle Transportsysteme in die Zelle. Ebenso

gelangen die angefallenen Stoffwechsel- und Abfallprodukte aus der

Zelle, die dann ebenfalls mit dem Blut zu den unterschiedlichen

Entsorgungsorganen transportiert werden. Damit dies möglichst

gleichmäßig und konstant funktioniert, ist ein weit verzweigtes

System an Blutgefäßen notwendig. Dabei wird das arterielle System

in der Peripherie durch die terminale Strombahn mit dem venösen

System verbunden. Die terminale Strombahn gliedert sich nochmals

auf in einen afferenten Abschnitt, die Kapillarsegmente und den

efferenten Abschnitt.

Der afferente Abschnitt besteht aus Arterien, die sich in drei Gruppen

einteilen lassen:

- A1-Arteriolen, sie liegen proximal und haben einen

Durchmesser von 80-120 µm

- A2-Arteriolen, sie zweigen von den A1-Arteriolen ab,

Durchmesser 40-80 µm

- A3-Arteriolen, sie zweigen von den A2-Arteriolen ab,

Durchmesser 15-40 µm, sie haben die Funktion eines

Sphinkters, die den Blutfluss in den nachgeschalteten

Kapillaren reguliert. Durch diese Regulierungsfunktion können

enorme Unterschiede in der Anzahl der perfundierten

Kapillaren erreicht werden (Johnson 1964; Lindbom et al.

1980)

Diskussion - 32 -

Da die unterschiedlichen Arteriolen auch über einen

unterschiedlichen Muskeltonus verfügen, funktionieren sie ähnlich

einer Schleuse, die durch den unterschiedlichen Muskeltonus den

Blutfluss in den nachgeschalteten Gefäßen regeln können (Sylvester

et al. 2000).

Die Kapillaren verfügen über eine äußerst dünne Gefäßwand, die

den transportierten Stoffen eine gute Diffusion ermöglichen, welche

durch die niedrige Flussgeschwindigkeit in diesem Abschnitt des

Systems unterstützt wird.

Der efferente Schenkel besteht aus Venolen und Venen, die

ebenfalls in V1, V2 und V3 eingeteilt werden können. Direkt

postkapillär befinden sich die V1-Venolen, die in die V2-Venolen

münden, die wiederum in die V3-Venolen münden. Von den V3-

Venolen wird das Blut in die größeren Sammelvenen geleitet, die

wiederum in den zentralen Abschnitten des Venensystems enden.

4.2 Regulation des Blutflusses

An der Regulierung des Blutflusses im Kapillarnetz sind eine Vielzahl

von bekannten Mechanismen beteiligt. Wesentlich verantwortlich für

den Blutfluss in den Kapillaren ist die Regulation in den Arteriolen

(Sweeney et al. 1989). Neben der dort stattfindenden Autoregulation

sind eine Reihe weiterer Faktoren beschrieben (Steinau 1988). Die

ersten Untersuchungen reichen in das Jahr 1902 zurück und wurden

von Bayliss durchgeführt (Johnson 1964). Folgende Faktoren

regulieren nach heutigem Wissensstand den Blutfluss in den

Arteriolen:

- Veränderung der Stoffwechselrate in unterschiedlichen

Belastungsphasen (Fairchild et al. 1966; Hudlicka 1973)

- Basaler Muskeltonus der Arteriolen in Abhängigkeit des

transmuralen Druckgradienten, außerdem Veränderungen

durch die spontane motorische Aktivität (Folkow 1964; Groom

et al. 1984; Hellstrand et al. 1977; Reneman et al. 1980).

Diskussion - 33 -

- Hormone, vasoaktive Peptide und Zytokine über

rezeptormodulierten Einfluss (Davies et al. 1993; Lindbom et

al. 1980; Lundvall 1972; Luscher et al. 1993; Porter et al.

1997; Walter et al. 1995)

- Direkte, endothel assoziierte Veränderungen (Davies & Otto-

Hagen 1993).

- Hämatokrit, Blutviskosität, Zusammensetzung der

Blutbestandteile und Verformbarkeit der verschiedenen

Bestandteile (Brückner et al. 1993; Messmer et al. 1982;

Pantely et al. 1988; Slaaf et al. 1984)

- Druck im nachgeschalteten venösen System (Dell et al. 1980;

Reneman et al. 1980)

- Kompression von außen (Groom et al. 1984)

- Intra- und Extrazelluläre Konzentration der Elektrolyte (Joshua

et al. 1988)

- Temperatur (Bourne et al. 1986)

- Innervation (Crandall et al. 1997; Fleming et al. 1987;

Siemionow et al. 1994; Wang et al. 1995)

Die Aufmerksamkeit richtete sich auf das Endothel nach der

Entdeckung des endothelium-derived relaxing factor (Furchgott et al.

1980). Die Rezeptor Pharmakologie erlebte einen Aufschwung nach

der Entdeckung „neuer“ Rezeptoren und nach der Analyse der

verschiedenen Endothelzell-vermittelten Regulationsmechanismen

(Guimaraes et al. 2001). Adrenozeptoren haben nicht nur Einfuß auf

die Kapillardurchblutung sondern sind auch an fast allen

Veränderungen der Gefäßdurchmesser beteiligt (Frame et al. 1993;

Murrant et al. 2002).

Rezeptormodulation durch Medikamente oder Desinfektionsmittel

können daher einen Einfluss auf die Mikrozirkulation und den

Blutfluss nehmen.

Diskussion - 34 -

4.3 Anatomie des Musculus Cremaster

In der Ontogenese entsteht der Musculus Cremaster durch den

Descensus des Hodens, als Aussackung des Musculus obliquus

abdominis internus und des Musculus transversus abdominis. Aus

der Ontogenese ergibt sich, dass der Muskel aus zwei Schichten

besteht und ein quergestreifter Skelettmuskel ist (Grant 1966).

Die Gefäßversorgung wurde in detaillierten anatomischen Studien

von Meininger (Meininger 1987) und Hill (Hill 1990, Hill 1992)

untersucht. Nach diesen Untersuchungen besteht der

Cremastergefäßtiel überwiegend aus dem Truncus pudis

epigastricus. Dieser entspringt aus der A. iliaca ext. und geht in die

A. spermatica ext. über, nachdem sie parallel zum Lig. Inguinale in

der Bauchwand gelaufen ist. Die A. spermatica ext. bildet das

Zentralgefäß des Cremaster und verläuft an der dorsalen Seite des

Muskels. Nach den Studien von Meininger und Hill liegen diese

anatomische Gegebenheiten in über 70% der untersuchten Tiere vor

(Meininger 1987; Hill 1995; Peter 1997). Die reguläre

Gefäßversorgung konnte in Studien untersucht und definiert werden.

Es bleiben allerdings anatomische Varianten oberhalb des

Leistenbandes zu beachten (Franken et al. 1996).

Motorisch und sensibel wird der Cremaster vom N. genitofemoralis

innerviert, der parallel zur A.iliaca bis zum Lig. inguinalis verläuft und

dort einen Hauptast abgibt. Dieser überkreuzt die Iliacalgefäße und

verläuft nahe des Tr. Pudis-epigastricus. Zusätzlich besteht eine

ausgeprägte sympathische Innervation des Cremaster (Fleming

1988).

Diskussion - 35 -

Abbildung 21: Schematische Anatomie der Inguinalregion der Ratte (Anlehnung

Meininger 1987)

4.4 Versuchsmodell

Der Cremaster ist ein vielfach verwendetes Modell zur Untersuchung

der Mikrozirkulation, da es identische, reproduzierbare

morphologische Strukturen aufweist.

Das Modell wurde erstmals von Majno, Palade und Schaefl 1961 zu

Studien benutzt. Grant entwickelte 1964 die Intravitalmikroskopie des

Cremaster und machte dadurch die Untersuchung der

Mikrozirkulation möglich (Majno 1961a,b; Grant 1964; Grant 1966).

Noch einmal weiterentwickelt wurde das Modell 1973 von Baez, der

gleichzeitig die Stabilität des Modells beweisen konnte. Er eröffnete

den Cremaster in einer anderen Technik als seine Vorgänger (Baez

1973). Die ersten Versuche, äußere Einflüsse auf das Modell

möglichst konstant zu halten, erfolgten durch Wiegmann et al., die

den Cremaster in ein Wasserbad tauchten. Dies diente dazu,

Temperatur, Sauerstoffpartialdruck, Kohlendioxidpartialdruck und

pH-Wert besser kontrollieren zu können (Wiegmann 1979). Zuvor

Diskussion - 36 -

hatten Harris und Mitarbeiter 1975 das Modell vervollständigt (Harris

1975).

Die Intravitalmikroskopie wurde in den letzten Jahren stetig

weiterentwickelt und ermöglicht die direkte Visualisierung der

Mikrozirkulation, auch in den kleinsten Gefäßen (Harris 1997).

Nishigaki vermutete zunächst 1990, dass Manipulation am Muskel zu

einer Spastik der Gefäße führen würde. Weiterhin vermutete man,

dass Gefäßligaturen und andere Manipulationen bereits zu

Veränderungen der Mikrozirkulation führen würden (Nishigaki 1990).

Dies konnte allerdings durch mehrfache Studien wiederlegt werden

(Baez 1973; Barker 1992; Peter 2002). In diesen Studien wurde

gezeigt, dass durch die verschiedenen Operationsschritte, die

Blutzirkulation nicht beeinflusst wird und das Modell über den

Zeitraum von bis zu sechs Stunden stabil bleibt. Das hier

angewendete Verfahren stellt ein etabliertes, valides Messmodell

dar, mit dem Veränderungen der mikrozirkulatorischen Parameter

erfasst werden können (Bohrer et al. 1987; Harris et al. 1971; Uhl et

al. 1994).

Auch in der eigenen Studie zeigte sich in der Kontrollgruppe keine

signifikante Änderung in den untersuchten Parametern über den

Beobachtungszeitraum von zwei Stunden.

4.5 Intravitalmikroskopie

In dieser Studie kam die Technik der Durchlichtmikroskopie zum

Einsatz, die den Vorteil hat, ohne weitere Hilfsmittel und Hilfsstoffe

auszukommen. Als Voraussetzung und damit auch als Nachteil gilt,

dass das zu untersuchende Gewebe möglichst dünn sein muss, um

die Gefäße gut beurteilen zu können.

Für Studien der Mikrozirkulation existiert noch ein weiteres

Untersuchungsverfahren, die Auflichtmikroskopie. Auch dieses

Verfahren hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil der Auflichtmikroskopie

ist, dass sie unabhängig von der Gewebedicke ist, da die Gefäße

Diskussion - 37 -

durch in sie eingebrachte fluoreszierende Farbstoffe sichtbar

gemacht werden (z.B. FITC Dextran). Bei langen Untersuchungen

und wiederholten Gaben dieser Farbstoffe kommt es allerdings zu

Diffusion in das umliegende Gewebe, was die Beurteilung der

Gefäße erschwert. Auch können die Farbstoffe akkumulieren und

sich dann ebenfalls im Gewebe ablagern, was wiederum zu einer

erschwerten Auswertung führt.

Da der Cremaster der Ratte ein besonders dünnes Gewebe darstellt

und der Beobachtungszeitraum mehrere Stunden betrug, erwies sich

die Durchlichtmikroskopie hier als das geeignete Verfahren.

4.6 Klinische Bedeutung des Versuchsmodells

Die Haut stellt eines der wichtigsten Abwehrorgane des Körpers da.

Fehlt dieses Schutzorgan, können Keime ungehindert in den

Organismus eindringen und zu erheblichen lokalen, wie auch

systemischen Schäden führen.

Bei Patienten mit ausgedehnten schweren Verbrennungen fehlt die

Haut als Schutzorgan, teilweise auch über große Flächen. Die

potentielle Kontamination dieser Areale stellt ein besonderes Risiko

für diese Patienten dar, von der lokalen Wundinfektion bis zur

tödlichen Sepsis können alle Komplikationen auftreten. Daher ist es

besonders wichtig, diese Wundareale möglichst keimfrei zu halten.

Weiterhin ist eine ausreichende Durchblutung eine

Grundvoraussetzung für effektive Wundheilung. Eine ausreichende

Durchblutung sorgt nicht nur für den Abtransport von verbrauchten

Stoffen, sondern auch für eine ausreichende Versorgung des

Wundgebietes mit Interleukinen, Hormonen und Nährstoffen, die zur

Wundheilung nötig sind (Fagrell 1986; Fagrell 1995; Fagrell et al.

1997). Systemisch gegebene Antibiotika und Medikamente gelangen

ebenfalls nur über eine intakte Durchblutung und Mikrozirkulation

zum Wundgebiet. Daraus ergibt sich, dass eine Antisepsis, so wie

eine ausreichende Durchblutung des Wundgebietes Voraussetzung

Diskussion - 38 -

einer komplikationslosen Wundheilung sind. Risiken und

Nebenwirkung einer lokalen Antisepsis werden unterschiedlich

aufgefasst (Leaper et al. 1986; Rodeheaver 1994).

Ebenso ist die Wirkung von lokal angewendeten Substanzen noch

unzureichend untersucht (Da Costa et al. 1992). Besonders bei

Brandwunden ist die Mikrozirkulation gedrosselt, was zu einer

Verschlechterung der Wundheilung führt ( Proctor et al. 1988). Direkt

abhängig von der Durchblutung ist auch die Einheilung von

transplantiertem Gewebe, wie z.B. Spalthaut, die bei Diabetikern

oder auf Ulcera nur unzureichend oder gar nicht einheilt.

Der Cremaster wurde als Modell einer offenen Wunde, die als nicht

kontaminiert angesehen wurde, gewählt, um die Interaktionen der

untersuchten Stoffe mit der Mikrozirkulation zu untersuchen. Der

offene Muskel spielt nicht nur in der Traumatologie, sondern auch in

der Behandlung Schwerbrandverletzter eine wichtige Rolle, da er oft

als Wundgrundlage vorliegt. Besonders bei den

Schwerbrandverletzten stellt die langzeitige Anwendung von lokalen

Antiseptika eine wichtige Therapiegrundlagen da (Bruck 2000).

4.7 Wirkungen antimikrobieller Substanzen auf die

Mikrozirkulation

Sowohl in der operativen, als auch in der konservativen Medizin gilt

die Prophylaxe gegen mikrobielle Keime als Grundkonzept

verschiedener Therapien. Dabei steht die Wirksamkeit gegen die

Keime im Vordergrund, während Wechselwirkungen mit dem

Gewebe oft vernachlässigt werden. Zu wenigen Desinfektionsmitteln

liegen Untersuchungen anhand von Zellkulturen vor (Smoot et al.

1991). Untersuchungen liegen vor allem zu jodhaltigen Präparaten

vor (Burks 1998; Kjolseth et al. 1994).

In der hier durchgeführten Studie wurden flüssige Stoffe gewählt, da

diese leicht auf den Muskel aufgetragen werden konnten und ebenso

einfach durch Spülen mit physiologischer Kochsalzlösung wieder zu

Diskussion - 39 -

entfernen waren. Dadurch wurde ein mechanischer Einfluss auf den

Muskel weitestgehend vermieden. Es wurden aus dem breiten

Angebot für den klinischen Alltag folgende Stoffe ausgewählt:

1.) Alkoholische Desinfektionslösung (Softasept N®), bestehend

aus vergälltem Alkohol in 60-80%iger Konzentration. Dies ist

einer der häufigst angewendeten Stoffe im klinischen Alltag.

2.) Octenisept® wird im klinischen Alltag vor allem gegen

multiresistente Staphylokokken eingesetzt, da es gegen diese

ein hochpotentes Wirkspektrum aufweist. Es ist außerdem als

Schleimhautdesinfektionsmittel zugelassen.

3.) Lavasept® wird hauptsächlich bei Schwerbrandverletzten

angewendet, hier auch über längere Zeiträume.

4.) Rivanol® besteht aus Ethacridinlösung in 0,1%iger Stärke und

wird schon seid langer Zeit in der Klinik eingesetzt.

5.) Wasserstoffperoxid in 3%iger Stärke wird hauptsächlich zur

Wundspülung eingesetzt.

4.8 Angewendete Pharmaka

4.8.1 Softasept N®

Diese Lösung enthält Ethanol und Isopropylalkohol und wird in der

Klinik hauptsächlich zur oberflächlichen Hautdesinfektion vor

chirurgischen Eingriffen oder Punktionen aller Art verwendet. Alkohol

hat bei intakter Haut einen vasodilatativen Effekt, der ebenfalls für

die Magenschleimhaut nachgewiesen ist. Dieser Effekt wird über

Adenosin-Rezeptoren vermittelt (Nagata et al. 1996; Tikellis et al.

1986.) Adenosin hat über A2-Adenosin Rezeptoren direkt an der

glatten Muskulatur der Gefäße einen relaxierenden Effekt. Außerdem

hemmt es die Freisetzung von Noradrenalin aus den

präsynaptischen Varikositäten. In dieser Studie war die Wirkung auf

die Mikrozirkulation äußerst verheerend. Die Durchblutung brach für

Diskussion - 40 -

zwei Stunden fast vollständig zusammen. In der Literatur findet man

bei anderen Untersuchungen ähnliche Ergebnisse (Altura et al. 1990;

Mayhan et al. 1995). Von Altura wurde ebenfalls der Cremaster als

Modell benutzt. Er konnte zeigen, dass es zu einer dosisabhängigen

Vasokonstriktion sowohl bei oberflächlicher, wie auch bei

intravenöser Gabe gekommen ist.

4.8.2 Octenisept®

Diese Lösung besteht aus 0,1%iger Octenidinhydrochlorid-Lösung,

der zwei Gramm Phenoxyethanol auf 100 Gramm zugesetzt sind.

Diese Lösung ist zur Schleimhautdesinfektion und zur

Hautdesinfektion zugelassen. Das Wirkspektrum erstreckt sich über

Bakterien, einschließlich Chlamydien und Mykoplasmen, Pilze,

Hefen, Protozoen und auch Viren. Es hat sich als besonders wirksam

gegen Methicillin resistente Staphylokokken erwiesen und findet

deshalb eine breite Anwendung (Goroncy-Bermes 1999). Beim

Octenidin handelt es sich chemisch um ein Bispyridinamid, welches

aus den Bisbiguaniden hervorgegangen ist. Dies sind mit Kationen

besetzte Lipide, bei Octenidin ist es Pyridinamin (Bailey et al. 1984).

Biguanide finden in der Diabetologie eine breite Anwendung, z.B. in

Form des Metformin, welches den Blutzucker senkt, die

Gluconeogenese der Leber hemmt und die Glucoseaufnahme im

Darm reduziert. Als weiteren Effekt steigert es die Insulinwirkung,

was über die verstärkte Lactatbildung zu einer Lactatacidose führt,

eine unerwünschte Nebenwirkung von Metformin (Hasselblatt 1987).

Zu Metformin gibt es eine Studie, in der an der Rückenhaut von

syrischen Hamstern Metformin zu einer Verbesserung der

Reperfusion nach Ischämie führt (Bouskela et al. 1993). Eine weitere

mirkozirkulatorische Untersuchung an Hamstern konnte zeigen, dass

Metformin den gefäßerweiternden Effekt von Insulin verstärken

konnte (Bouskela et al. 1997). Eine längerfristige Anwendung von

Metformin bei Diabetikern führt außerdem zu einer Verbesserung der

Durchblutung (Sirtori et al. 1984).

Diskussion - 41 -

Ein großer Vorteil von Octenisept® ist die schmerzfreie Anwendung

und Wirksamkeit auf Schleimhäuten und offenen Wunden (Harke et

al. 1991; Harke et al. 1989). Für das chemisch verwandte

Chlorhexidin, dass ebenfalls aus Bisbiguaniden hervorgegangen ist,

bestehen bereits Untersuchungen zur Mikrozirkulation. Hier konnte

eine Steigerung des Blutflusses gezeigt werden (Luostarinen et al.

1977). Für Octenisept® konnte eine Hemmung der Wachstumsrate

sowohl von Peritonelazellen als auch von Keratinocyten im

Kulturgewebe neonataler Ratten nachgewiesen werden. Bei

Peritonealspülungen wurde ein zelltoxischer Effekt für unverdünnte

Octenisept® Lösung beobachtet. Aufgrund dieser Beobachtungen

wurde von Autoren die Anwendung bei großflächigen Brandwunden

nicht empfohlen (Kramer et al. 1998). Untersuchungen an

Hühnereiern zeigten nach fünfminütiger Einwirkzeit einer 10%-igen

Lösung vereinzelte bis häufig auftretende Hämorrhagien.

In der vorliegenden Untersuchung konnte gezeigt werden, dass

Octenisept® eine signifikante Erhöhung der Kapillardichte bewirkt.

Über welchen Wirkmechanismus Octenisept® zu dieser Wirkung

führt, muss in weiteren Untersuchungen noch geklärt werden.

Denkbar wäre z.B. eine eventuelle Erhöhung von NO, durch

unbekannte Mechanismen ausgelöst (Lindbom et al. 1980). Auch

pH-Wert Änderungen, Ionenkonzentrationsverschiebungen und

Osmolaritätsänderungen könnten ebenfalls zu den Ergebnissen

geführt haben, da diese Faktoren erheblichen Einfluss auf die

funktionelle Kapillardichte nehmen (Hudlicka 1973; Menger et al.

1988).

4.8.3 Lavasept®

Lavasept wurde aus den bereits oben erwähnten Gründen in die

Studie aufgenommen und weil der Patient dem Wirkstoff über

längere Zeit ausgesetzt ist. Lavasept hat eine gute Wirksamkeit als

Antiseptikum bei einer guten Verträglichkeit. Es eignet sich daher

Diskussion - 42 -

besonders gut zur Langzeitanwendung (Wagner 1995; Willenegger

1994).

In der Klinik kommt eine 0,2%ige Lösung zur Anwendung, die als

wirksamen Bestandteil Polihexanid aufweist. Polihexanid ist ebenfalls

strukturverwand mit den Biguaniden, für die, wie bereits oben

erwähnt, eine vasodilatatorische Wirkung nachgewiesen werden

konnte. Lavasept® hat ein breites Wirkspektrum gegenüber gram-

positiven, gram-negative Bakterien und Pilze. Lavasept® ist gegen

einige Mikroorganismen wesentlich potenter als eine lokale

Antibiotika Anwendung. Es wirkt z.B. gegen Staphylococcus aureus,

Streptococcus pyogene, Bacillus subtilis, Enterococcus faecalis und

Eschericha Coli wesentlich besser als lokal appliziertes

Chloramphenicol oder Tetracycline. Die Wirksamkeit gegenüber den

verschieden Mikroorganismen erstreckt sich dabei allerdings über

unterschiedliche Zeiträume. Bei Eschericha Coli sind bereits nach

fünf Minuten Einwirkzeit Keimreduktionen von 99% erreicht, bei

Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Haemophilus

influenza und MRSA lagen diese Zeiten zwischen fünf und dreißig

Minuten (Skripitz et al. 1994).

PVP-Jod erzielt diese Reduktion bereits nach einer Minute. Da

Lavasept® in der Praxis allerdings häufig als getränkte

Wundkompresse oder Spüllösung angewendet wird, liegt die

Einwirkzeit in der Regel über 30 Minuten. Somit ist auch Lavasept®

wirksam (Wiedemann et al. 1999).

Es ist außerdem besonders gut Haut- und Schleimhautverträglich,

was durch zahlreiche Studien und tierexperimentelle

Untersuchungen belegt wurde. Auch klinische Erfahrungswerte

können dies bestätigen. Zur Spülung von aseptischen Gelenken

sollte Lavasept® allerdings nicht angewendet werden, da es im

Knorpelbereich zu einer Schädigung und zu Wachstumsstörungen

kommen kann (Kallenberger et al. 1991; Kramer et al. 1998; Schmit-

Neuerburg et al. 2001).

Durch die chemische Verwandschaft von Lavasept® mit Metformin

soll hier noch einmal auf die vorliegenden Studien zum Metform

Diskussion - 43 -

eingegangen werden. Metformin hat einen direkten

vasodilatatorischen Effekt, dies konnte in mehreren Studien

nachgewiesen werden (Miller 1996; Lee 1999). Dieser Effekt ist

Rezeptorvermittelt. Blockiert man zuvor die β-Rezeptoren, bleibt die

Wirkung von Metformin unbeeinflusst. Bei Blockade der α-

Rezeptoren, wird die Wirkung abgeschwächt und teilweise ins

Gegenteil umgekehrt (Muntzel 1997). Metformin besitzt außerdem

eine indirekt sympathikomimetische Aktivität. Bei Blockade der α-

Rezeptoren kommt es zu einer Vasokonstriktion und zu einer

Abnahme der funktionellen Kapillardichte (Lee 2001). Dieser Effekt

scheint auf einer direkten Freisetzung von Noradrenalin zu beruhen.

Daher kommt es wahrscheinlich auch zu einer verminderten

Vasodilatation nach Blockade der β-Rezeptoren (Peuler 1999).In

dieser Studie kam es unter Anwendung von Lavasept® zu einer

signifikanten Erweiterung der Arteriolendurchmesser zweiter und

dritter Ordnung. Auch die Anzahl der perfundierten Kapillaren stieg

unter Einwirkung von Lavasept® signifikant an. Eine Erweiterung des

Arteriolendurchmessers erster Ordnung war zu beobachten, diese

erreichte allerdings nicht Signifikanzniveau. Daraus lässt sich

ableiten, dass Lavasept® sich über einen Zeitraum von zwei Stunden

wahrscheinlich positiv auf die Durchblutung des Wundgebietes

auswirkt. Die chemische Verwandschaft mit anderen Biguaniden, die

eine α-Rezeptorvermittelte Wirkung auf die Mikrozirkulation zeigen,

lässt vermuten, dass Lavasept® einen ähnlichen Wirkmechanismus

aufweißt. Um dies zu belegen, muss in weiteren Studien noch die

Wirkung unter Rezeptorenblockade genauer untersucht werden.

Auch eine Wirkung über Ionenkanäle muß weiter untersucht werden,

da für andere Biguanide eine Verstärkung des Kaliumtransportes in

Membranen nachgewiesen wurde (Peuler et al. 1999).

4.8.4 Rivanol®

Wirksamer Bestandteil dieser Lösung ist

Ethacridinlactatmonohydratlösung in einer Konzentration von 0,1 %.

Diskussion - 44 -

Neben der Lösung, ist dieses Medikament auch in Salbenform

erhältlich. Rivanol® wird in der Klinik hauptsächlich als

Umschlagsverband bei phlegmonösen Entzündungen angewendet,

es wird aber auch zur lokalen Antisepsis benutzt. In den Ländern der

„dritten Welt“ findet Rivanol® auch Anwendung bei

Schwangerschaftsabbrüchen. Dabei wird die Lösung extra-amnional

instilliert, die genaue Wirkung ist allerdings ungeklärt (Olund et al.

1980; Rising et al. 1977). Es wird außerdem eine sofortige

Sterilisation nach Vasektomie und intraductaler Applikation der

Lösung beschrieben (Kamat et al. 1978). Nach Gabe von Rivanol®

lässt sich eine erhöhte Konzentration vasoaktiver Substanzen wie

Thromboxan B2, Arachidonsäure und Prostaglandin F2α nachweisen

(Olund et al. 1980). Unter diesem Hintergrund ließe sich über eine

vasokonstriktorische Wirkung eine Verminderung der

Durchblutungssituation vermuten.

In dieser Studie hatte Rivanol® keinerlei Einfluss auf die

Arteriolendurchmesser, die Anzahl der perfundierten Kapillaren

änderte sich ebenfalls nicht wesentlich. Daher kann Rivanol®

unbedenklich im Hinblick auf die Mikrozirkulation angewendet

werden, die Verfärbung des Gewebes durch die gelbe Lösung muss

allerdings als Nachteil gewertet werden, da hierdurch eine

Beurteilung des Wundgebietes erschwert wird.

4.8.5 Wasserstoffperoxid

Hier wurde eine Konzentration von 3% angewendet, aus der Literatur

ist bekannt, dass Wasserstoffperoxid in einer Konzentration von 20%

direkt toxisch auf die Haut wirkt (Izu et al. 2000). Die Datenlage über

Anwendungen von Wasserstoffperoxid ist eher als gering

einzustufen, obwohl die Lösung bereits seit Jahrzehnten in der

Medizin angewendet und kontrovers diskutiert wird. Die

Wirkungsweise entsteht über eine Bildung von Sauerstoffradikalen,

die eine zerstörerische Eigenschaft gegenüber Eiweißen besitzt.

Dadurch kommt es zur Zerstörung von Zellen und Zellbestandteilen,

Diskussion - 45 -

allerdings auch von gesunden Zellen. Wasserstoffperoxid besitzt

außerdem eine leukotaktische Wirkung durch Interaktion mit dem

Arachidonsäurestoffwechsel (Giertz et al. 1987). Wie oben schon

erwähnt, wird die Anwendung von Wasserstoffperoxid kontrovers

diskutiert, da es auch gesunde Zellen schädigt. Es gibt Studien, die

die Anwendung dieser Lösung als Desinfektionsmittel ablehnen

(Bennett et l. 2001; Doughty 1994; Higgins et al. 1995). In anderen

Studien wird die Langzeitanwendung als eher unbedenklich

eingestuft (Bennet et al. 2001). Es gibt Anwendungsgebiete, wo

Wasserstoffperoxid nicht verwendet werden sollte, wie z.B. im

Nasenrachenraum, da es eine ciliotoxische Komponente besitzt

(Gosepath et al. 2002). Im Rahmen der Oberflächendesinfektion von

z.B. Kontaktlinsen, ist eine Anwendung als unbedenklich einzustufen

(McNally 1990). Es liegen auch Untersuchungen vor, die eine

Wirkung von Wasserstoffperoxid auf die Durchblutung beschreiben.

Unter anderem wird zunächst eine Vasokonstriktion beschrieben, die

allerdings in eine anhaltende Dilatation übergeht (Hankin et al 1984;

Leffler et al. 1990; Wei et al. 1990). Diese Dilatation entsteht über

Aktivierung ATP-sensitive-Kalium-Kanäle (Wie et al. 1996). Nach

Entzug von Wasserstoffperoxid ist dieser Effekt reversibel (Leffler et

al. 1990). Untersuchungen zu kapillären Wirkungen fehlen aufgrund

der gewählten Tiermodelle in diesen Untersuchungen.

Untersuchungen zur Mikrozirkulation konnten zeigen, dass

Wasserstoffperoxid keine wesentliche Veränderung hervorruft

(Brennan et al. 1985).

In dieser Studie hatte Wasserstoffperoxid einen signifikanten Einfluss

auf die Anzahl der perfundierten Kapillaren, hier kam es zu einer

Zunahme. Es lässt sich vermuten, dass durch Wasserstoffperoxid

eine erhöhte Sauerstoffkonzentration erreicht wird, die als direkter

Stimulus für die Kapillardurchblutung wirkt (Dietrich et al. 1992;

Mitchell at al. 1997; Wie et al. 1996).

Ein Einfluss auf die Arteriolendurchmesser wurde beobachtet, es

kam hier zunächst zu einer Zunahme, dann allerdings wieder zu

Diskussion - 46 -

einer Abnahme, beide Veränderungen erreichten aber nicht das

Signifikanzniveau.

4.9 Schlussfolgerungen

Wie in vielen anderen Studien bereits belegt eignet sich das hier

angewendete Tiermodell zu Untersuchung von mikrozirkulatorischen

Parametern. Auch die Wechselwirkungen und Einflüsse der

angewendeten Antiseptika konnten an diesem Modell hinreichend

untersucht werden. Es konnten sowohl die Einflüsse der Stoffe auf

die Durchmesser der versorgenden Blutgefäße, als auch

Veränderungen der mikrozirkulatorischen Durchblutung in vivo

dargestellt werden. Die Untersuchungen an den verschiedenen

Abschnitten der Blutversorgung und deren Veränderungen nach

Anwendung der Antiseptika lassen Rückschlüsse auf die

Durchblutung zu.

Folgende Rückschlüsse können daraus gezogen werden:

1. Die angewendeten Stoffe und damit auch andere

Desinfektionslösungen haben erheblichen Einfluss auf die

Durchblutung im Wundgebiet und die Mikrozirkulation. Dies

reicht von Vasodilatation bis zum Gefäßverschluss.

2. Octenisept® und Lavasept® haben positiven Einfluss auf die

Durchblutung und die Mikrozirkulation im Sinne einer

Gefäßerweiterung und einer Erhöhung der Anzahl

durchbluteter funktioneller Kapillaren

3. Alkohol in vergällter Form hat eine verheerende Wirkung auf

Durchblutung und Mikrozirkulation in Form von Konstriktion

der zuführenden Gefäße und einer drastischen Verminderung

der perfundierten funktionellen Kapillaren.

4. Wasserstoffperoxid führte zu einer signifikanten Erhöhung der

perfundierten Kapillaren, hatte aber keinen signifikanten

Einfluss auf die zuführenden Blutgefäße. Damit ist es

Octenisept® und Lavasept® in der Anwendung unterlegen. Im

Diskussion - 47 -

Hinblick auf die Ergebnisse dieser Studie, der

unterschiedlichen Studienlage insgesamt und auf die

zytotoxische Wirkung bei gesunden Zellen, sollte mit der

Indikation für Wasserstoffperoxid eher zurückhaltend

umgegangen werden.

5. Rivanol® hatte nur wenig Einfluss auf die gesamte

Durchblutungssituation und die Mikrozirkulation. Wie oben

bereits erwähnt, ist es für eine offene Wundbehandlung eher

ungeeignet, da sich das Gewebe intensiv gelb verfärbt. Auch

hinsichtlich der Ergebnisse dieser Studie ist es Lavasept® und

Octenisept® unterlegen.

Da Octenisept® gegenüber Lavasept® einen sofortigen

Wirkungseintritt aufweist, hat es von den hier angewendeten

Antiseptika sicherlich die besten Eigenschaften. Ein ideales

Desinfektionsmittel ist nicht gefunden worden, auch müssten dafür

weitere Stoffe untersucht werden. Es müssen weiterhin Studien zur

Langzeitwirkung von Lavasept® und Octenisept® durchgeführt

werden, um deren Unbedenklichkeit zu gewährleisten. Die

verbesserte Durchblutungssituation durch Octenisept® könnte bei

unbedenklicher Anwendung und guter Gewebeverträglichkeit dann

eventuell zu einer schnelleren Wundheilung führen.

Da der genaue Wirkmechanismus für Lavasept® und Octenisept®

noch nicht geklärt ist, müssen hier sicherlich noch weitere

Untersuchungen folgen. Es müsste geklärt werden, in wie weit die

Innervation bei der Durchblutung und der Anwendung der Stoffe eine

Rolle spielt, auch die Wirkung auf die unterschiedlichen Rezeptoren

durch die angewendeten Stoffe muss in weiteren Studien untersucht

werden.

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110.Wei, E.P., Kontos, H.A. (1990). H2O2 and endothelium- dependent cerebral arteriolar dilation. Implications for the identity of endothelium-derived relaxing factor generated by acetylcholine. Hypertension 16, 162-169

111.Wiedemann, B., Bagel, S. (1999). Gutachterliche Stellungnahme zur in-vitro Wirksamkeit von Lavasept® Pharmazeutische Mikrobiologie, Bonn

112.Wiegmann, D.L., Miller, F.N., Harris, P.D. (1979). Modification of α-adreneric responses of small arteries by altered pCO2 And pH. Eur J Pharmacol 57, 307-315

113.Willenegger, H. (1994). Lokale Antiseptika in der Chirurgie- Wiedergeburt und Weiterentwicklung. Unfallchirurgie 20, 94-110

114.Zweifach, B.W. (1995). Historical Aspects of Microcirculation Research. In: Barker, J.H., Anderson, G.L., Menger, M.D., eds Clinically Applied Microcirculation Research Boca Raton, New York, London, Tokyo: CRC Press, 129-137

Literaturverzeichnis - 57 -

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen - 58 -

6. Verzeichnis der Abbildungen

Abbildungen:

Abbildung 1: Schematische Darstellung der Messapparatur: 1.

Versuchstier mit präpariertem Cremaster unter

dem Messmikroskop; 2. Videokamera; 3.

Monitor; 4. Videorecorder; 5. Temperatur-

messgerät; 6. Blutdruckmessgerät

Abbildung 2: Fertig präparierter M. Cremaster, an Haltefäden

aufgespannt, Samenstrang ligiert und nach

Orchiektomie

Abbildung 3: Fertig präpariertes Versuchstier mit M.

Cremaster unter dem Intravitalmikroskop.

Komplette Messapparatur abgebildet,

Cremasterausschnitt auf dem Monitor.

Abbildung 4: Erfasste Parameter der Untersuchung. Oben:

Funktionelle Kapillardichte mit neun

Gesichtsfeldern. Unten: Durchmesser der

Arteriolen (hier an der A3-Arteriole).

Abbildung 5: Arteriolendurchmesser A1 bis A3 der

Kontrollgruppe den gesamten

Beobachtungszeitraum

Abbildung 6: Funktionelle Kapillardichte der Kontrollgruppe

über den gesamten Beobachtungszeitraum

Abbildung 7: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Softsept®

Abbildung 8: Änderung der funktionellen Kapillardichte

unter Einwirkung von Softasept®

Abbildung 9: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Octenisept®

Abbildung 10: Änderung der funktionellen Kapillardichte

unter Einwirkung von Octenisept®

Abbildung 11: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen - 59 -

unter Einwirkung von Lavasept®

Abbildung 12: Änderung der funktionellen Kapillardichte

unter Einwirkung von Lavasept®

Abbildung 13: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Wasserstoffperoxid

Abbildung 14: Änderung der funktionellen Kapillardichte

unter Einwirkung von Wsserstoffperoxid

Abbildung 15: Durchmesser der A1-, A2- und A3-Arteriolen

unter Einwirkung von Rivanol®

Abbildung 16: Änderung der funktionellen Kapillardichte

unter Einwirkung von Rivanol®

Abbildung 17: Die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka

auf die A1-Arterilole im Vergleich zur

Kontrollgruppe

Abbildung 18: Die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka

auf die A2-Arterilole im Vergleich zur

Kontrollgruppe

Abbildung 19: Die Einwirkung der unterschiedlichen Pharmaka

auf die A3-Arterilole im Vergleich zur

Kontrollgruppe

Abbildung 20: Der Einfluss der unterschiedlichen Pharmaka auf

die funktionelle Kapillardichte im Vergleich zur

Kontrollgruppe

Abbildung 21: Schematische Anatomie der inguinalregion der

Ratte (Anlehnung Meininger 1987)

Danksagung - 60 -

7. Danksagung

Herrn Prof. Dr. med. H.-U. Steinau, Direktor der Abteilung für

Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, danke ich für die

Möglichkeit, dass ich in seiner Abteilung diese wissenschaftliche

Arbeit durchführen konnte

Herrn PD Dr. med. H.-H. Homann danke ich für die Betreuung und

Unterstützung während der gesamten Arbeit. Durch die Lehre der

mikrochirurgischen und allgemeinen Techniken konnte ich diese

Arbeit überhaupt durchführen. Auch die Einführung in die

wissenschaftliche Arbeit, seine Geduld und Mühe machten das

Gelingen möglich. Ich danke ebenfalls für das jederzeit

freundschaftliche Verhältnis, dass er mir entgegenbrachte und die

hilfreichen Ratschläge bei der schriftlichen Aufarbeitung.

Frau Dr. med. C. Benkovic danke ich für die ausgiebige

Unterstützung im Labor bei der praktischen Ausführung der

Experimente.

Prof. H.J. Trampisch, stellvertretend für das Institut für Medizinische

Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität-

Bochum, für die statistische Unterstützung bei der Auswertung dieser

Studie.

Herrn Prof. Brüning, Leiter der BGFA, danke ich für die

Bereitstellung der Räumlichkeiten

Herrn P. Wieskämper und Herrn S. Schuchard, danke ich für die

Pflege der in dieser Studie benötigten Versuchstiere.

Janine Hagen, meiner Frau, danke ich für die Unterstützung und

Motivationen während der schriftlichen Ausarbeitung und der

gesamten Studienzeit.

Danksagung - 61 -

Meinen Eltern danke ich dafür, dass Sie mir das Studium der

Humanmedizin ermöglicht haben und damit auch das Gelingen

dieser Arbeit. Ebenfalls danke ich für die Unterstützung und

Motivationen während der gesamten Studienzeit.

Lebenslauf - 62 -

8. Lebenslauf

Name: Marc Niemtschke

Geburtsdatum, -ort: 06.11.1976, Hagen

Familienstand: verheiratet

Konfession: evangelisch

Adresse: Am Kolfacker 19

58099 Hagen

02304/775700

Schulbildung: 1983-87: Grundschule Berchum

1987-97: Gymnasium Hohenlimburg

Hochschulausbildung: 1997-2004: Studium der Humanmedizin

an der Ruhr-Universität-Bochum

2000: Ärztliche Vorprüfung

2001: 1. Staatsexamen

2003: 2. Staatsexamen

2003-04: Praktisches Jahr

2004: 3. Staatsexamen

seit 2004: Assistenzarzt

Chirurgische Klinik

Ev. Krankenhaus

Hattingen