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1 Die Geopolitik als Mittel um die geographischen Gegebenheiten der jeweiligen Nationen zu erkennen und um diese mit den politischen Handlungen zu verknüpfen Erläuterung zur Abbildung auf der Innenseite

Die Geopolitik als Mittel um die geographischen ... Heft Internet 18.02.… · weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig war

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Die Geopolitik

als Mittel um die geographischen Gegebenheiten der jeweiligen

Nationen

zu erkennen und um diese mit den politischen Handlungen zu

verknüpfen

Erläuterung zur Abbildung auf der Innenseite

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Seite

1.

Einleitung 3

2. Strategische Zusammenhänge in den Beziehungen zwischen einiger

Staaten Europas untereinander

4

2.1 Frankreich

4

2.2 Großbritannien/England

7

2.3 Rußland/Sowjetunion

9

2.4 Deutschland

12

3

Wichtige Geopolitiker und deren Theorien

darunter

o Georg Friedmann und Polen/Intermarium

o Zbigniew Kazimierz Brzeziński

o Thomas Barnett

13

16

18

19

4

Die Erdgas- und Erdölleitungen als Teil der Geopolitik 19

5

Das Seidenstraßenprojekt 22

6

Die Entstehung neuer Wirtschaftsbündnisse

Abkehr von den USA und dem Dollar

24

6.1 Von der monopolaren zur bipolaren Welt

24

6.2 Der Mercosur(sul) und die Banco do Sul

25

6.3 Die BRICS-Staaten

27

6.4 Die Shanghai-Organisation für Zusammenarbeit

28

7

Gegenüberstellung der Länder, welche sich dem Dollar entziehen -

Die De-Dollarisierung

31

32

8

Schlußbemerkungen 35

9 Verwendete Quellen 38

Anlage Rückgang des Dollars im Welthandel

39

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1. Einleitung

Die Geopolitik versucht die geographischen Gegebenheiten mit den politischen

Zusammenhängen der Großmächte zu verknüpfen und analysiert dabei die zwischen ihnen

bestehenden Verbindungen.

In Deutschland wird diese Politik gern in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt. Das nur,

weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus

tätig war und weil er letzten Endes Rudolf Heß bei den Vorbereitungen seines Englandfluges

(11. Mai 1941) beraten hat. Der kommunistische Spion Dr. Richard Sorge war auch ein

Schüler von Haushofer. Er setze am 19.09.1941 an Stalin den Funkspruch ab, daß Japan nicht

die Sowjetunion angreifen wird.

Dabei wird aber nicht beachtet, daß sich schon lange davor Wissenschaftler und Strategen mit

diesem Thema befaßten. Beispiele sind der schwedische Wissenschaftler Rudolf Kjellén,

welcher im Jahre 1899 den Begrifft Geopolitik prägte. Als geistigen Anreger seiner

Überlegungen nannte Kjellen den deutschen Geographen Friedrich Ratzel, der bereits 1897

sein Buch „Politische Geographie“ veröffentlicht hatte. Ihnen folgten Halford Mackinder

(Großbritannien), Alfred Thayer Mahan (USA).

Fast alle Wissenschaftler, die sich mit den Grundlagen der Geopolitik beschäftigen, beklagen

die Unbestimmtheit dieses Begriffes. Ein stabiler Wesenszug geopolitischen Denkens ist aber

sein Bezug zur Anwendung. Es gibt eine lange Tradition von wissenschaftlichen

Geopolitikern, die sich als Regierungsberater wie zum Beispiel Ameryc Chauprade

(Frankreich), Georg Friedmann (USA), Thomas Barnett (USA) und Zbigniew Brzezinski

(USA), verstehen.

In diesem Sinne definierte Heinz Brill 1994, Geopolitik sei

„die Untersuchung des Einflusses von Faktoren wie Geographie, Ökonomie und

Bevölkerungszahl auf die Politik, insbesondere die Außenpolitik eines Staates.“

Geopolitische Denkansätze haben eine lange Tradition. Territoriale Raster waren in der

internationalen Politik bereits vor dem Westfälischen Frieden 1548 bedeutend. Nach dem

Ende des Dreißigjährigen Krieges wurden sie zu einem Kernpunkt internationaler Politik.

Die USA wollen geostrategisch Europa und damit auch Deutschland opfern. Sie hoffen damit

noch einmal die notwendige Kraft zu schöpfen um an das Herzland vordringen zu können und

den Verfall des Dollars aufzuhalten.

Die Kenntnis über geopolitische Zusammenhänge, wenn auch nur im Ansatz, sind wichtig um

die gegenwärtige Politik verstehen zu können. Gemeint sind zum Beispiel:

Die militärischen Aufmärsche an die russische Grenze.

Die Einbindung Deutschlands in die EU und in die NATO und damit auch die Opferung der EU.

Die Pläne von Theodore Newman Kaufmann, Louis Nizer, Earnest Hooton und Henry Morgenthau.

Die Kriege gegen den Iran, Irak, Libyen, auf dem Balkan und in den Kaukasusgebieten.

Der Verlauf und die Planung von Erdöl- und Erdgasleitungen.

Wer einige Grundlagen der Geopolitik kennt und einordnen kann, der weiß eher Bescheid,

was, warum und wie es in der Weltpolitik geschieht.

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Es bestehen auch geopolitisch Zusammenhänge, welche die europäischen Völker betreffen.

Beispiele dafür sind

das Verhältnis Englands/Großbritanniens zum Festland,

das Verhältnis Frankreichs zu seinen Nachbarn, besonders zu Deutschland und

die Lage Polens zwischen Preußen/Deutschland und Sowjetunion/Rußland (siehe dazu Abschnitt 3 Georg Friedman).

Die geopolitischen Zusammenhänge im asiatischen und pazifischen Raum werden hier nicht

genannt, lediglich kurz angerissen.

2. Strategische Zusammenhänge in den Beziehungen einiger Staaten Europas

untereinander

2.1 Frankreich

Die Geopolitik Frankreichs richtet sich überwiegend in Richtung Deutschland bzw. gegen

Deutschland. Es ist schließlich das einzige Nachbarland, zu dem es keine natürlichen Grenzen

besitzt. Zu Spanien sind es die Pyrenäen und zu Italien sind es die Alpen, welche als

natürliche Grenzen wirken. Belgien und Luxemburg können wegen ihrer geringen Größe

vernachlässigt werden.

Deutschland Frankreich - Gemeinsame Wurzeln

Beide Nationalstaaten sind aus dem Fränkischen Reich Karl des Großen (747/748 – 814)

hervorgegangen.

10. August 843 Vertrag von Verdun

Nach dem Tod Karl des Großen erfolgte im Jahre 843 im Vertrag von Verdun die Teilung

des Reiches in die folgenden drei Teilreiche:

Das Westfrankenreich Karls des Kahlen (823 – 877), Ursprung des späteren

Frankreichs.

Das Ostfrankenreich Ludwigs des Deutschen (um 806 – 876), Ursprung des späteren Heiligen Römischen Reiches (Deutscher Nation).

das Mittelreich (Lotharii Regnum) Lothars I. (795-855), Ursprung des späteren Lothringen (mit dem Gebiet von Elsaß).

Die drei Reiche nach dem Vertrag von Verdun

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Nach dem Tod Lothars I. († 855) wurde dessen Reich – das Mittelreich – zwischen seinen

drei Söhnen aufgeteilt (Reichsteilung von Prüm 855):

Der älteste Sohn Ludwig erhielt Italien und den Kaisertitel,

dem jüngsten Sohn Karl wurde die Provence und Burgund zugesprochen.

Lothar II. bekam Lotharingien (aus dem das spätere Lothringen hervorging), einschließlich der Residenz Aachen .

Die drei Reiche nach dem Vertrag von Verdun

Die Ehe Lothar II. war kinderlos, so daß er, als er im Jahre 869 verstarb, keine Erben

hinterließ. Es kam deshalb am

8. August 870 zu dem Vertrag von Meerssen

(deutsch auch Meersen, eine Gemeinde in der Provinz Limburg).

In diesem Vertrag wird die Aufteilung seines Reiches Lotharingiens („dasjenige, was Lothar

gehört“ – Lothringen, einschließlich Elsaß) unter seinen beiden Onkeln

Karl dem Kahlen und

Ludwig dem Deutschen geregelt.

Bonner Vertrag vom 7. November 921

Heinrich I. benötigte an seiner Westgrenze dringend Ruhe um die eindringenden Völker aus

dem Osten abwehren zu können. Er schlug deshalb ein Treffen mit dem Westfränkischen

König vor.

Dieses Treffen fand in der Mitte des Rheins statt und sollte die Gleichrangigkeit der beiden

Könige verdeutlichen.

Mit diesem Vertrag schlossen die beiden Könige Freundschaft. Zu konkreten Verpflichtungen

kam es jedoch nicht. Freundschaft bedeutete damals jedoch zumindest Anerkennung und

Unterstützung in jeder Hinsicht.

Dieser Vertrag beendete die jahrzehntelangen Streitigkeiten zwischen dem westlichen und

östlichen Teil des Frankenreiches.

Es ist also nochmals vertraglich und einvernehmlich bestätigt worden, daß Elsaß und

Lothringen zum Ostfränkischen Reich gehören.

Das Grundprinzip der französischen Politik gegenüber Deutschland hat später Kardinal

Richelieu (9.9.1585 – 4.12.1642) geprägt. Es lautet im Wesentlichen:

Das Deutsche Reich ist kleinteilig und

dezentral zu halten

Man spricht auch vom politischen Testament des Kardinals Richelieu.

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Das „politische Testament“ Richelieus war dann für Jahrhunderte die Richtlinie der

französischen Politik gegenüber Deutschland.

Außenpolitisch suchte Kardinal Richelieu die Vorrangstellung der Habsburger als Teil des

Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu brechen.

Seine Vision war ein neu geordnetes Europa unter der Hegemonie der Französischen Krone

anstelle der habsburgischen Universalmonarchie.

Auch aus diesem Grund unterstützte das katholisch Frankreich die Osmanen auf dem Balkan

gegen Österreich. Frankreich hat sich auch nicht an der Vertreibung der Osmanen vor Wien

beteiligt.

Während Deutschland sich auf die Verteidigung von Wien (1681- 1683) vorbereite hat, hat

Frankreich den Elsaß und Lothringen geraubt.

Auch die spanischen Habsburger betrachtete Frankreich als seine Feinde.

Wenn es für Frankreich nützlich erschien, griffen sie militärisch ein:

Es finanzierte 1631 den Feldzug Gustav Adolfs von Schweden gegen die Habsburger.

Nach 1635 griffen französische Truppen unmittelbar in die Kampfhandlungen des 30-jährigen Krieges auf deutschem Boden ein.

Über sein „Testament“ und den, in seinem Geist handelnden Nachfolger, Kardinal Jules

Mazarin, wirkte Richelieu auch noch auf den Westfälischen Frieden ein, in dem vor allem

Frankreich seine politischen Vorstellungen durchsetzen konnte.

Seine Grundidee besteht darin,

„die französische Einheit und Vorherrschaft dadurch zu sichern, daß man die

deutsche Einheit verhindert oder, wenn sie einmal verwirklicht sein sollte, wieder

zerstört“.

Das wird noch heute an der „Escola Elitär“ und an der „Cole Nationale d'Administration“

(ENA) gelehrt. Beides sind Elite-Schulen für den Kadernachwuchs des französischen Staates.

Kardinal Jules Mazarin setzte für Frankreich 1648 im Westfälischen Frieden in Osnabrück die

Anerkennung der Reichsstände und damit die

Einschränkung der kaiserlichen Macht durch die Reichstände

durch.

Der westfälische Friede zerstörte die Macht des deutschen Kaiserreichs und besiegelte mit der

Kleinstaaterei und dem Partikularismus für mehr als 200 Jahre die politische Ohnmacht

Deutschlands.

(Der große Wendig I, Friedrich Grimm, Das Testament Richelieu, Berlin 1942; unveränderter

Nachdruck)

Also eine Dezentralisierung des Deutschen Reiches um somit leichter Bündnispartner

herausbrechen zu können. Das wurde 1806 durch den Verrat der Rheinbundländer sichtbar, so

daß das Heilige Römische Reich Deutscher Nation endete (Niederlegung der Kaiserkrone in

Wien).

Aus dieser Zeit, der Zeit der Befreiungskriege stammt der Satz von Ernst Moritz Arndt:

„Der Rhein – Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze“,

1919 wurde im Schandvertrag oder Friedensdiktat von Versailles Richelieus Testament erneut

durchgesetzt.

Dem Beitritt der DDR in das Geltungsbereich des Grundgesetzes für die Bundesrepublik

Deutschland hat Frankreich nur unter den Bedingungen zugestimmt, daß unter anderem

das neue Gebilde dem EURO beitritt und

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die Dezentralisierung wichtiger Strukturen beibehalten wird.

Der Begriff Erbfeindschaft entstand in Folge der Napoleonischen Kriege mit Niederlagen,

Besatzungen, Neuordnungen und verlustreichen Schlachten zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Frankreich England /Großbritannien

Die Beziehungen Frankreichs zu England/Großbritannien sind wichtig und interessant. Hegen

die Franzosen doch seit Jahrhunderten einen (berechtigten) Groll gegen die Angelsachsen

beidseitig des Atlantiks. Ich erinnere nur an

den Hundertjährigen Krieg,

die Vernichtung der Französischen Flotte durch Großbritannien im Jahre 1940 (obwohl Frankreich auch Gegner Deutschlands war),

die Verweigerung der Angelsachsen im Jahre 1940 40.000 eingekesselte französische

Soldaten in Dünkirchen übersetzen zu lassen und

die Bombardierung der Normandie und Paris. Die Franzosen sind mediterran geprägt und sehr feinfühlig; demzufolge tragen sie Derartiges

ständig in ihrer Seele.

2.2 England / Großbritannien

Es gehörte zur traditionellen britischen Europapolitik, das Entstehen einer dominierenden

Macht auf dem Kontinent zu verhindern oder durch eine Kombination von Mächten und

Bündnissen auszubalancieren. Die Engländer sprechen dabei von der „balance of power“

(Gleichgewicht der Kräfte). Die „balance of power“ bewirkt, daß sich

England/Großbritannien stets gegen die stärkste Machte auf dem Festland verbündet.

Seit der Entstehung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 wird Deutschland als Hauptgegner

Englands verstanden.

100-jährige Krieg mit Frankreich (1337 – 1453)

Der Krieg begann als klassische mittelalterliche Fehde zwischen zwei Herrscherhäusern um

feudale Rechtsansprüche. Er begründete eine Erbfeindschaft zwischen England und

Frankreich, die erst im 20. Jahrhundert mit der "Entente cordiale" (Bündnis im ersten

Weltkrieg gegen Deutschland) und nach dem zweiten Weltkriegen überwunden wurde. Sie

besteht aber immer noch in politischem Mißtrauen und notorischen Sticheleien fort.

http://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/der-hundertjaehrige-krieg-alte-fehde-zwischen-

england-und-frankreich-a-984008.html

Der Französisch-Spanische Krieg (1635–1659) zwischen den Königreichen Spanien und Frankreich fand zum großen Teil parallel zu anderen

großen Konflikten, insbesondere dem Dreißigjährigen Krieg und dem Achtzigjährigen Krieg

statt.

Mit ihm endete auch das Zeitalter der Dominanz Spaniens und das Zeitalter der Vorherrschaft

Frankreichs in Europa begann.

1655 trat auch England unter Oliver Cromwell auf Seiten Frankreichs gegen Spanien in den

Krieg ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sisch-

Spanischer_Krieg_(1635%E2%80%931659)

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Der vierte Koalitionskrieg gegen Napoleon

Im Krieg gegen Napoleon bestand von 1806 bis 1807 die vierte Koalition aus Preußen und

Rußland, später wurde sie um Schweden erweitert. Gemäß des Grundsatzes der „balance of

power“, hat sich England dieser Koalition gegen Napoleon angeschlossen. Sie führte

schließlich am 18. Juli 1815 zu der Schlacht bei Waterloo, bei der Napoleon endgültig besiegt

wurde.

Die Koalition wurde von General Wellington, und die mit ihnen verbündeten Preußen unter

Feldmarschall Blücher angeführt.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Koalitionskriege

Bündnisse während der Weltkriege

Auch vor dem ersten und vor dem zweiten Weltkrieg hat sich England/Großbritannien gegen

die stärkste Machte auf dem Festland verbündet; nämlich gegen Deutschland.

England wurde weder direkt noch indirekt durch Deutschland bedroht. Im Gegenteil,

Deutschland hat zahlreiche Friedens-, Neutralitäts- und Zusammenarbeitsvorschläge

angeboten. England hat diese alle grundsätzlich abgelehnt.

Es ließ sich dabei stets von dem Grundsatz der „balance of power“ leiten und hat sich mit

andern Ländern gegen Deutschland verbündet

Im ersten Weltkrieg was es die Entente cordiale (England, Frankreich und Rußland)

Im zweiten Weltkrieg hat es über 50 Länder zu einem Bündnis gegen Deutschland

gezwungen.

Bezeichnend ist de Ausspruch von Churchill, daß man sich auch mit Deutschland verbündet

hätte, wenn die Sowjetunion stärker gewesen wäre.

England als Seemacht

Der Geopolitiker Spykman spricht von Seemächten und meint damit England aber auch die

USA.

Er und Alfred Thayer Mahan (1840 – 1914 USA auch als „Clausewitz zur See“ bezeichnet)

begründen die Doktrin der Seeüberlegenheit. (siehe auch Seite 14)

Darin eingeschlossen ist das Prinzip der Beherrschung der gegenüberliegenden Küsten.

Beispiele: Für England ist es das Festland und für die USA sind es die Besetzung der

Philippinen, der Vietnamkrieg und Krieg gegen Japan.

Auch Westeuropa ist damit gemeint:

Teilnahme am 1. und am 2. Weltkrieg, Einsatz im Mittelmeer und im Schwarzen Meer.

Daraus erklärt sich, daß die USA sich als Seemacht versteht.

Im Deutsch-Britischen Flottenabkommen über die Seerüstung vom 18. Juni 1935 wird von

deutscher Seite das Verhältnis der deutschen zur britischen Tonnage, im Verhältnis 35:100

vorgeschlagen.

Dabei berücksichtigt Deutschland, daß Großbritannien wegen seiner zahlreichen Kolonien

einen wesentlich größeren Bedarf an Kriegsschiffen hat.

Deutschland hat ohnehin gegen Großbritannien keinen Krieg geplant oder beabsichtigt, so daß

der Anteil von 35 % ausreihend gewesen wäre.

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2.3 Rußland

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Russland

Diese beiden Karten zeigen die geographische Lage Rußland und zugleich die Gefahr

infolge der Begehrlichkeiten der fremden Mächte. (siehe auch Seite 16)

Rußland fehlt der Zugang zu einem warmen Meer

Welche Zugänge zu einem warmen (eisfreien) Meer stehen zur Verfügung?

Wladiwostok

Der Schwerpunkt der russischen Industrie liegt im Westen des Landes, im europäischen Teil.

Der Osten ist wenig erschlossen, so daß man Wladiwostok nicht zwingend als „den russischen

Hafen“ betrachten kann.

Die Entfernung von den Industriestandorten im Westen bis Wladiwostok ist zu groß.

Murmansk und Archangelsk

Bedingt durch den Golfstrom sind diese beiden Häfen ständig eisfrei. Die Nähe zu den

Industriegebieten in St. Petersburg, Moskau und Westrußland ist ebenfalls günstig.

Aber, die Seerouten nach dem Atlantik führen an dem NATO-Land Norwegen vorbei. Das

kann strategisch und langfristig ungünstig sein.

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St.-Petersburg und Königsberg/Kaliningrad

Auch hier handelt es sich um eisfreie Häfen. Der Ausgang zum Atlantik führt über die Ostsee

durch den Belt (NATO-Land Dänemark) oder durch den Nord-Ostsee-Kanal (Kaiser-

Wilhelm-Kanal)

Auch diese Möglichkeit ist strategisch und langfristig ungünstig.

Südrußland

Hier erfolgt der Zugang über den Wolga-Don-Kanal, durch das Asowsche Meer und die

Straße von Kertsch in das Schwarze Meer.

Die Häfen und Wasserstraßen sind ständig eisfrei, aber um in den Atlantik zu gelangen

müssen die Dardanellen, die von dem NATO-Land Türkei berührt werden, passiert werden.

Um wiederum aus dem Mittelmeer zu gelangen muß die Durchfahrt durch den Suezkanal

oder durch die Straße von Gibraltar (Spanien ist ein NATO-Land) erfolgen.

Auch diese Möglichkeit ist strategisch und langfristig ungünstig.

Es besteht zwar der Dardanellen-Vertrag von 1923, der allen Anrainerstaaten des Schwarzen

Meeres freie Durchfahrt gewährt. Die NATO hat aber oft bewiesen, daß sie unberechenbar ist.

Im Krieg gelten ohnehin keine Regeln mehr.

Eismeer

Der Seeweg über das Eismeer ist nur wenige Monate des Jahres eisfrei und damit nutzbar.

Aber mit dem Rückgang des Eises und der größeren Leistungsfähigkeit der Eisbrecher kann

dieser Seeweg unabhängig von den Störungen anderer Mächte wesentlich länger genutzt

werden.

Strategisch und langfristig wird diese Möglichkeit bereits von Rußland in Betracht gezogen.

Balkan und Serbien

Die Lage auf dem Balkan zu kennen, ist Voraussetzung um das Folgende erkennen zu

können.

Rußland sucht ständig ein gutes Verhältnis zu Serbien, wie auch zum gesamten Balkan. Das

erfolgt über die Russisch Orthodoxe Kirche zur Serbisch Orthodoxen Kirche.

Nach den Schüssen von Sarajewo am 28. Juni 1914, die zu dem Ersten Weltkrieg führten,

stand Rußland auf der Seite Serbiens. Der Balkan ist langfristig ein möglicher Verbündeter

Rußlands. Unter diesen Gesichtspunkten muß man die Kriege auf dem Balkan betrachten.

1998/1999 hat die NATO mit der BRD ohne UNO-Mandat einen Krieg gegen Serbien

geführt. Ziel war es, die serbische Armee aus dem Kosovo heraus zu bomben um den Kosovo

abtrennen zu können. Mit der völkerrechtswidrigen Abtrennung des Kosovo von Serbien ist

das auch gelungen. Damit haben die USA mittels NATO einen Brückenkopf gegen Rußland

errichtet.

Vielleicht könnte Rußland dort russische Häfen errichten, um das NATO-Land Türkei

umgehen zu können.

Wie wollten und wie wollen das die Sowjetunion und jetzt Rußland umgehen?

Diese genannten strategischen Hindernisse erkannten schon frühzeitig die Zaren und die

Sowjetunion unter Stalin. Die Kriege auf dem Balkan sind ein Zeugnis dafür.

So wurden unter anderen am 24.8.1939 im Hitler-Stalin-Pakt Interessengebiete abgesteckt. In

einem geheimen Zusatzprotokoll hat die Sowjetunion für sich unter anderem Finnland,

Estland, Lettland und Bessarabien (grenzt an Rumänien an) zugesichert.

Das reichte aber der Sowjetunion unter Stalin nicht mehr aus, so daß der sowjetische

Kommissar für Auswärtiges (Außenminister) Molotow am 12. November 1940 von Hitler die

Zuordnung der folgenden Interessengebiete forderte:

Donaudelta

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Rumänien

Ungarn

Jugoslawien

Bulgarien

Dardanellen/Türkei (Ausgang aus dem Schwarzen Meer)

Griechenland

Große u. Kleine Belt, Öresund, Kattegat, Skagerrak (Ostseeausgang),

Spitzbergen Das war eine faktische Kriegsandrohung und eine weitere Ursache für den Rußlandfeldzug

am 22.6.1941.

Mittlerweile pflegt Rußland zu Ägypten freundschaftliche Verhältnisse, unterstrichen durch

stabile Handelsbeziehung (Getreide). Damit besteht eine hohe Zuverlässigkeit für die

Nutzung des Suezkanals. Rußland ist mittlerweile der Hauptexporteur für Getreide und hat

damit die USA abgelöst. Die USA können also Ägypten nicht mehr mit Getreide erpressen.

Mit der Türkei wurde kürzlich ein Handelsabkommen von über 100 Mrd.-Dollar

abgeschlossen, so daß auch hier eine langfristige partnerschaftliche Bindung bestehen wird.

Der Handel zwischen diesen beiden Ländern soll aber nicht in Dollar sondern in bilateralen

Währungen abgerechnet werden. Das ist ein Schlag ins Gesicht der USA und des IWF.

Die Türkei wird von Rußland SS-400 Raketen kaufen und läßt sich von Rußland einen

Kernreaktor bauen. Sie setzt damit der NATO und den USA den Stuhl vor die Tür.

Die Volksabstimmung zur Rückführung der Krim nach Rußland ist auch in diesem

Zusammenhang zu betrachten. Damit steht Rußland wieder der Hafen in Sewastopol zur

Verfügung. Rußland baut über die Straße von Ketsch ein Eisenbahn- und Autobahnbrücke.

Diese wird 2018 fertiggestellt. Sie verbindet das Festland Rußlands mit der Krim bei

Umgehung des Landweges durch die Ukraine.

Gemeinsam mit dem Iran wurde der Bau eines Kanals vom Kaspischen Meer zum Indischen

Ozean vertraglich vereinbart. Damit können Schiffe über den Wolga-Don-Kanal, durch das

Kaspische Meer zum Indischen Ozean fahren. Es sind Hochseeschiffe gemeint.

Rußland, unter seinen Präsidenten W. Putin, ist ein glühender Befürworter der geopolitischen

Achse (Lissabon)-Paris-Berlin-Moskau-Wladiwostok–Peking (evtl. auch Japan).

Nur die von de Atlantik-Brücke abhängigen Politkomparsen im Bundestag sträuben sich mit

Händen und Füßen dagegen.

Von dem Kniefall im Jahre 1974 in Warschau abgesehen, hat eigentlich Willy Brandt damals

eine neue Ost-Politik eingeleitet.

Wir sollten aber auch die Reden von W. Putin kennen, in denen er die Möglichkeiten der

Zusammenarbeit mit Europa und besonders mit Deutschland nennt. Es sind zum Beispiel

die Rede vor dem Bundestag 2001,

die Rede vor der Münchener Sicherheitskonferenz 2007,

der Beitrag W. Putins in der Süddeutschen Zeitung im November 2010 als er davon

sprach, daß Europa eine Zukunftsvision benötige und er die geopolitisch Achse

Lissabon-Wladiwostok vorschlug,

die Rede vor den Valdai-Klub in Sotschi 2016 und

die Rede vor den Studenten der Lomonossow-Universität 2017

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2.4 Die geopolitische Lage Deutschlands

Die geopolitische Lage Deutschlands ist auch zugleich seit Jahrhunderten dessen Schicksal.

Es besitzt gegenüber seinen Nachbarn keine natürlichen Grenzen und oft waren diese

Nachbarn Deutschland gegenüber nicht freundschaftlich eingestellt.

Ich erinnere an

die Kreuzzüge Roms gegen Germanien (Konrad Fichtel: Kreuzzüge Roms gegen

Germanien),

die ständigen Bedrohungen der Habsburger durch Frankreich (auch dann als Österreich im Bunde mit anderen deutschen Ländern die Osmanen vor Wien

abwehrten und damit Westeuropa vor einer Islamisierung retteten.

Den dreißigjährigen Krieg der europäischen Länder, welcher sich ausschließlich auf deutschem Reichsgebiet abspielte und

die napoleonischen Kriege, welche auf deutschem Boden ausgetragen wurden.

Alle Länder besitzen zum eigenen Schutz natürliche Grenzen:

Großbritannien ist als Insel und Seemacht sehr gut geschützt.

Frankreich besitzt die Ardennen, die Alpen und die Pyrenäen als natürliche Grenzen.

Italien hat seine Küsten und gegen Norden ist es durch die Alpen gesichert

(ausgenommen Südtirol).

Spanien und Portugal sind durch ihre Küsten und die Pyrenäen Geschütz.

Deutschland?

Deutschland ist nicht durch natürliche Grenzen geschützt, im Gegenteil seine Nachbarn, vor

allem Frankreich, haben es immer wieder verstanden das Heilige Römische Reich Deutscher

Nation kleinteilig zu halten.

Es wirkt auch heute noch das politische Vermächtnis des Kardinal Richelieu (1585 – 1642).

Im Westfälischen Frieden hat Frankreich mittels Richelieus Nachfolger, Kardinal Juan Mazarin (1602 – 1661), dieses Vermächtnis durchgesetzt, indem es die Kleinstaaterei

des Deutschen Reiches beibehielt und die Rechte der Stände und Städte gegenüber

dem Kaiser (der Zentralgewalt) stärkte.

Auch Napoleon hat in Deutschen Reich gegen die Zentralgewalt (Kaiser Franz II.)

zahlreiche Königreiche geschaffen.

Im Jahre 1919 wurde in Versailles und St. Germain ein Zusammenschluß Österreichs mit Deutschland und die Bildung einer Zollunion mit Deutschland verboten.

Dem Beitritt der DDR in das Geltungsberiech des Grundgesetze für die Bundesrepublik

Deutschland hat Frankreich nur unter den Bedingungen zugestimmt, daß unter anderem

das neue Gebilde dem EURO beitritt und

die Dezentralisierung wichtiger Strukturen beibehalten wird.

Auch hier ist wieder das politische Vermächtnis des Kardinals Richelieu zu erkennen,

welches übrigens noch heute an den Eliteschulen Frankreichs gelehrt wird.

Es gehörte zur traditionellen britischen Europapolitik, das Entstehen einer dominierenden

Macht auf dem Kontinent zu verhindern oder durch eine Kombination von Mächten

auszubalancieren. Seit der Entstehung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 ist Deutschland

zum Hauptgegner Englands geworden, den man glaubte, durch Versailles ausgeschaltet zu

haben.

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3. Wichtige Geopolitiker und deren Theorien

Der schwedische Wissenschaftler Rudolf Kjellén prägte im Jahre 1899 den Begriff der

Geopolitik. Als geistigen Anreger seiner Überlegungen hierzu nannte er den deutschen

Geographen Friedrich Ratzel, der 1897 sein Buch „Politische Geographie“ veröffentlicht

hatte.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Kjellens Gedanken und sein Begriff vor allem in

Westeuropa und Deutschland von einer Anzahl Wissenschaftler aufgegriffen und erweitert.

In Deutschland war

Karl Haushofer

als "Leitfigur der deutschen Geopolitik" verantwortlich dafür, daß Geopolitik zur

Wissenschaft über Raumzusammenhänge und deren Wechselwirkung auf die Politik wurde.

Weitere Vertreter waren

Erich Obst,

Hermann Lautensach und

Otto Maull.

Für England sind

Halford Mackinder mit der im ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts maßgebenden Heartland-Theorie und

James Fairgrieve,

für Frankreich

Paul Vidal de la Blache und

Camille Vallaux zu nennen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Deutschland einen Bruch in der geopolitischen

Forschung. Die vermeintliche Nähe Karl Haushofers zum Nationalsozialismus, wegen den

angeblichen imperialen Züge seines Werkes und die Nutzung seiner Schriften durch den

Nationalsozialismus zur Begründung der „lebensraumschaffenden Vernichtungskriege" hatten

den Begriff der Geopolitik in Nachkriegsdeutschland ausgegrenzt. Carl Troll wies die Schuld

an der nationalsozialistischen Verwendung und Instrumentalisierung geographischer

Forschung dem "geopolitischen Sonderweg" Haushofers zu und verwendete zur Abgrenzung

den Begriff der Politischen Geographie.

Eine Wiederaufnahme geopolitischer Debatten in der deutschen Forschung wird mit dem

Historikerstreit konstatiert, der auch die „Mittellage“ Deutschlands thematisierte.

Nach 1989 stellt der Hamburger Geograph Jürgen Ossenbrügge eine regelrechte Inflation des

Begriffes in der deutschen Debatte und eine damit verbundene erneute Rezeption der

fortgeführten geopolitischen Forschung im Ausland fest.

Im Ausland, insbesondere im

angloamerikanischen Raum,

Frankreich und

Russland

ist der Begriff Geopolitik weiterhin gebräuchlich.

Gegenwärtig wird der Begriff, insbesondere im angelsächsischen Raum, dazu benutzt, um die

räumlichen Kontrollstrategien moderner Staaten zu beschreiben, ohne daß dabei eine direkte

territoriale Kontrolle über die betroffenen Räume vorliegen muß.

Seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts kommt der Begriff Geopolitik auch in der

deutschen Presse und Politikwissenschaft wieder häufiger vor (Heinz Brill, Heinrich Jordis

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von Lohausen u.a.). So wird der Begriff etwa als erweiterter Begriff von Imperialismus

gefaßt, indem nicht nur offene Gewalt zwischen Staaten, sondern auch Konfliktformen

unterhalb eines offenen Gewaltaustrags Gegenstand der Untersuchung sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Geopolitik

Alfred Thayer Mahan

1840 in West Point - † 1914 in Washington D. C.

Er wird als der „Clausewitz der See“ bezeichnet und er begründet die US-Navy-Doktrin der

Seeüberlegenheit.

Darin eingeschlossen ist das Prinzip der Beherrschung der gegenüberliegenden Grenzen.

Beispiele: Die Besetzung der Philippinen, der Vietnamkrieg und der Krieg gegen Japan.

Auch Westeuropa ist damit gemeint: Teilnahme am 1. und am 2. Weltkrieg, Einsatz im

Mittelmeer und im Schwarzen Meer.

Siehe hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/The_Influence_of_Sea_Power_upon_History

http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Thayer_Mahan

Sir Halford John Mackinder

15. Februar 1861 in Gainsborough - † 6. März 1947

Sein 1902 erschienenes Werk „Britain and The British Seas“ war die erste umfassende

Darstellung der Geomorphologie der Britischen Inseln. Mackinder formulierte 1904 in der

Schrift „The Geographical Pivot of History“ die

Heartland-Theorie als Teil der Geopolitik

Diese besagt, daß die Beherrschung des Kernlandes Eurasiens der Schlüssel zur

Weltherrschaft sei und daß Großbritannien als führende Seemacht, da es aufgrund seiner

Insellage dieses Gebiet nicht beherrschen könne, mit dem Aufkommen einer gefährlichen

expansionistischen Macht auf dem Kontinent rechnen müsse, insbesondere mit Rußland.

Ein Blick auf die folgende Weltkarte verrät, daß in diesem strategischen Spiel Westeuropa

lediglich eine verzichtbare Masse darstellt, es ist ein geostrategischer Spielball.

Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Halford_Mackinder

Pivot Area = Heartland = Herzland

Mackinder`s Weltkarte mit dem Kernland bzw. "Heartland" im Zentrum Eurasiens

Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Aymeric_Chauprade

Page 15: Die Geopolitik als Mittel um die geographischen ... Heft Internet 18.02.… · weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig war

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Aymeric Chauprade

Geboren am 13. Januar 1969

Er ist ein französischer Politikwissenschaftler, Buchautor, Professor für Geopolitik und

Geostrategie und Militärexperte.

Chauprade ist in Frankreich für seine Schriften über Geopolitik, Geostrategie und Geohistorie

bekannt. Er setzt sich für ein

geostrategisches Bündnis der Achse Paris–Berlin–Moskau

und für eine multipolare Welt ein.

Er setzt sich weiterhin für ein starkes kontinentales Europas im Bündnis mit Rußland ein und

verurteilt die globale Hegemonie der USA sowie die Globalisierung nach amerikanischer Art.

Seit 1998 ist Chauprade an der Militärakademie „L’École de guerre“ an der „École Militaire“

in Paris als Dozent für Geopolitik tätig.

Bis 2009 haben an seinen Lehrveranstaltungen etwa 4.000 höhere Offiziere der französischen

Armee und etwa 1.000 Offiziere aus dem Ausland teilgenommen.

Außerdem lehrt er Politikwissenschaft an der Sorbonne und Geopolitik an der Universität

Neuchâtel in der Schweiz. Seit 2003 hat Chauprade den Lehrstuhl für Geopolitik an der

Militärakademie „Collège des Forces armées royales“ in Rabat, Marokko, inne. Seit 2005

lehrt er Geopolitik an der „Ecole Supérieure de Guerre“ in der tunesischen Hauptstadt Tunis.

Freiherr Jordis von Lohausen

6. Januar 1907 in Klagenfurth – 2002 verstoben

Er hat in der österreichischen Armee und in der Wehrmacht unter der Leitung des Erwin

Rommel gedient und er ist ein Experte für Geopolitik.

Er ist Befürworter eines Europäischen Imperiums.

Der Sinn und der Raum,

die Völker und

ihre Bedürfnisse sowie

ihre Emotionen, sind Motoren der Geschichte und der Welt, keine Religion oder Ideologie kann das regeln.

Das sind Konstanten, für die Befugnisse der Globalisierung und für die Menschenrechte. Für

Lohausen ist Europa eine große Gemeinschaft der europäischen Völker in einem Raum von

Cádiz bis Wladiwostok.

Das ist umso mehr erforderlicher, weil der Islam in das überfüllte Gebiet in Europa dringt.

(Die Übersetzung aus dem Französischen enthält sicherlich einige Fehler, für Hinweis wäre

ich dankbar.)

http://fr.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Jordis_von_Lohausen

George Orwell

25. Juni 1903 in Motihari, Bihar, Britisch-Indien als Eric Arthur Blair;

† 21. Januar 1950 in London)

Er war ein britischer Schriftsteller, Essayist und Journalist. Durch seine Werke

„Farm der Tiere“ und

„1984“

wurde Orwell weltbekannt und zählt heute mit seinem Gesamtwerk zu den bedeutendsten

Schriftstellern der englischen Literatur. Orwell benutzte zeitweise auch das weitere

Pseudonym H. Lewis Always.

Orwell ist kein Geopolitiker. Die Einteilung der Welt in seinem Roman „1984“ ist aber sehr

interessant, zumal er dabei auf Kenntnisse zurückgreift, zu denen er zufällig Zugang hatte.

Die Welt wird dabei in drei Supermächte eingeteilt.

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Ist hierbei die Geopolitik von Chauprades und Lohhausen (Eurasien) oder die

Seeüberlegenheit nach Alfred Thayer Mahan (Ozeanien) zu erkennen?

Die Aufteilung der Welt nach seinem Buch „1984“

Orwells Aufteilung der Welt ist interessant.

Ozeanien ist eine der drei verbleibenden Supermächte der Welt, neben Eurasien und Ostasien.

Ozeanien besteht aus den früheren Staaten Amerikas, Großbritannien, Australien und dem südlichen Teil von Afrika,

Eurasien aus Europa und Rußland, insgesamt von der iberischen Halbinsel bis zur

Beringstraße.

Ostasien besteht aus China, der Mongolei und Japan. Ozeanien befindet sich stets mit mindestens einer der beiden anderen Mächte im Krieg; In

diesem geht es jedoch ausschließlich um die Ablenkung der Bevölkerung und niemals

wirklich um das umkämpfte Territorium oder die Vernichtung der Feinde. Letzteres erscheint

durch das absolute Kräftegleichgewicht ohnehin unmöglich.

http://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29

http://de.wikipedia.org/wiki/George_Orwell

Coudenhove-Kalergie empfahl übrigens, Paneuropa ohne England zu bilden. Siehe „Pan-

Europa“ (PE) Seite 44

Georg Friedmann

Er ist Gründer und Vorsitzender der führenden privaten US-amerikanischen Think Tank

STRATFOR (Abkürzung für Stategic Forecasting Inc.) In einem Vortrag am 4. Februar 2015 für The Chicago Council on Global Affairs über die

geopolitischen Hintergründe der gegenwärtigen Ukraine-Krise und globalen Situation

insgesamt sagte er wörtlich (Ausschnitte):

„Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im

Ersten Weltkrieg und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg waren, die

Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland.

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Weil, vereint sind sie die einzige Machte, die uns bedrohen kann. Unser

Hauptinteresse galt sicherzustellen, daß dieser Fall nicht eintritt.“

Weiter Aussagen sind:

»Die USA haben ein fundamentales Interesse: Sie kontrollieren alle Ozeane dieser

Welt. Keine Macht hat das jemals getan. Deshalb marschieren wir bei Völkern

ein, aber sie können nicht bei uns einmarschieren. Das ist eine sehr schöne Sache.

Die Kontrolle über die Ozeane und das Weltall zu behalten, ist das Fundament

unserer Macht. Der beste Weg, eine feindliche Flotte zu besiegen, ist zu

verhindern, daß sie aufgebaut wird. Der Weg, den die Briten beschritten haben,

um sicherzustellen, daß keine europäische Macht eine Flotte bauen konnte, war

dafür zu sorgen, dass sich die Europäer gegenseitig an die Gurgel gehen.“

Seiner Strategie entspricht auch das Projekt

Intermarium

(zwischen den Meeren)

Die USA sind damit schon sehr weit vorangekommen. Oft werden die osteuropäischen

Staaten gegen die EU gestellt. Beispiel sind die Aufnahme von Einwanderern oder die

Teilnahme am EURO. Dazu gab es noch nie Proteste oder Maßregelungen durch die USA.

Die baltischen Staaten sind in die folgende Landkarte auch einzubeziehen.

Der Begriff Intermarium bezeichnete ein Konzept der polnischen Politik nach 1919, das

Polen als natürliches Zentrum der osteuropäischen Politik zwischen Ostsee und Schwarzem

Meer betrachtete. In seiner extremen Ausprägung bedeutete dies die Forderung nach einer

Rückkehr zu den Grenzen des 17. Jahrhunderts. Damals. Damals grenzte Polen, als das mit

Litauen verbundene war, an beide Meere.

Radikale Nationalisten wie der Historiker Adolf Bochenski forderten eine entsprechende

Politik, die gegenüber Deutschland mindestens auf eine Abspaltung und mögliche Annexion

Ostpreußens durch Polen abzielte.

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Polens Außenminister Beck ließ 1938 erkennen, neben Ostpreußen auch Schlesien und

Pommern als Eroberungsziele im Auge zu haben. Die polnische Heimatarmee gab während

des Krieges 1942 Flugblätter und Briefmarken heraus, auf denen entsprechend der

Intermarium-Pläne die Landkarte eines siegreichen Polen abgebildet war, das neben

umfangreichem Kolonialbesitz (Kamerun, Tansania und Madagaskar) auch Land bis zu Oder

und Neiße besaß, sowie ans Schwarze Meer reichte.

Heute wird das Intermarium gelegentlich als ein Gegenkonzept zur deutschen

Mitteleuropakonzeption Friedrich Naumanns (nach ihm wurde die der FDP nahestehenden

Stiftung benannt) gedeutet, der während des Ersten Weltkriegs eine

wirtschaftliche Union Deutschlands mit Ungarn, Rumänien, Jugoslawien und Polen vorgeschlagen hatte.

Literatur:

Carl Burckhardt: Meine Danziger Mission, München 1980

Friedrich Sieburg: Polen - Legende und Wirklichkeit, Frankfurt 1934

Claudia Kraft/ Katrin Steffen (Hrsg.): EUROPAS PLATZ IN POLEN, Polnische Europakonzeptionen vom Mittelalter bis zum EU-Beitritt, Osnabrück 2007

Der Kampf um Osteuropa ist bereits voll entbrannt.

CEEC (Central and Eastern European Countries) – kaum jemand kennt dieses Kürzel, doch ist

es für politisch und wirtschaftlich Eingeweihte eines der wichtigsten Kürzel im Rahmen der

asiatisch-europäischen Wirtschaftszusammenarbeit und auch des Kampfes um die

Vormachtstellung in Osteuropa. Wer setzt sich durch, in Osteuropa, so fragt man sich,

die USA

die EU oder

die Chinesen? Derzeit ist unbemerkt von der Öffentlichkeit, weil die Mainstream-Medien das nicht

thematisieren dürfen, ein heftiger Kampf um die Vorherrschaft in EU-Europa im Gange.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Central_and_Eastern_European_Countries

Zbigniew Kazimierz Brzeziński (28. März 1928 in Warschau- 26.Mai 2017 in Virginia USA)

Er war ein polnisch-amerikanischer Politikwissenschaftler und gilt neben Henry Kissinger als

graue Eminenz unter den US-amerikanischen Globalstrategen.

Von 1977 bis 1981 war er Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter.

Danach war er Professor für US-amerikanische Außenpolitik an der School of Advanced

International Studies (SAIS) der Johns Hopkins University in Washington, D.C.,

Berater am „Zentrum für Strategische und Internationale Studien“ (CSIS) in Washington, D.C. und

Verfasser von politischen Sachbüchern.

Daneben betätigte er sich als Berater für mehrere große amerikanische und internationale Unternehmen.

1973 wurde Brzeziński der erste Direktor der sogenannten Trilateralen Kommission (Trilateral Commission), einer Gruppe prominenter politischer, akademischer und

wirtschaftlicher Führungspersönlichkeiten aus den USA, Westeuropa und Japan. Ziel

dieser Gruppe war es, die Beziehungen zwischen diesen drei Regionen zu stärken.

In seinem Werk Die einzige Weltmacht skizziert er eine globale unilaterale Dominanz der

USA, die an eine Durchdringung amerikanischer Interessen im zentralasiatischen Raum

gekoppelt ist. Damit verbunden fordert er für die US-Außenpolitik, die Entwicklung der hier

mit den USA konkurrierenden Großmächte China und Rußland zu begrenzen, etwa indem

man separatistische Bewegungen in den Grenzgebieten unterstützt.

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Thomas Barnett

Er ist ein US-amerikanische Militärgeostratege, der mit seiner geopolitischen Theorie des

„Functioning Core (Funktionierender Kern)„ und des „Non-Integrating Gap (Nicht-

Integrierbare Lücke)„ seit ca. 2003 als neuer Geostratege gilt.

Er veröffentlichte bislang drei Bücher zu seiner Theorie,

The Pentagon’s New Map (2004)

Blueprint for Action (2005)

Great Powers: America and the World after Bush (2009)

die alle drei bislang nicht ins Deutsche übersetzt werden durften.

Die vier „Flows“(Strömungen, Bewegungen) der Globalisierung nach Barnett

1. Frieden und Ausgewogenheit auf der Welt kann dauerhaft nur durch die Globalisierung

erreicht werden. Damit die Globalisierung „funktioniert“ (fragt sich nur in welcher

Hinsicht und für welchen Profiteur) müssen vier „Flows“ vorhanden und gegeben sein.

Ein ungehinderter Strom von Einwanderern (vgl. hierzu Balkanisierung, Flüchtlinge aus

Afrika und Nahost), der von keinem Volk, keiner Regierung oder keiner Institution

verhindert werden darf. Interessanterweise sieht Barnett für die EU eine Verzehnfachung

der Zuwanderung vor.

2. Ein ungehinderter Strom von Ressourcen (Erdöl, Erdgas, usw.), was wiederum den

Bestrebungen der USA entspricht sich weltweit die Rohstoffe zu sichern.

Die Rohstoffe dürfen sich nicht in den Händen von Staaten oder Völkern befinden,

sondern müssen vielmehr privatisiert und internationalisiert werden. (vgl. hierzu auch die

aktuelle Situation mit Rußland, das Dank Putin den Ausverkauf der heimischen Rohstoffe

an angloamerikanische Großkonzerne verhinderte und seitdem wieder auf der

„Abschußliste des Westens“ steht.)

3. Ein ungehinderter Strom von Krediten und Investitionen nach Innen (zu den Staaten und

den Menschen, also die klassische Schulden- und Zinsfalle) und ein ungehinderter Strom

von Gewinnen nach außen (vornehmlich wohl zu den USA und zu wenigen

Einzelpersonen/-gruppierungen). Barnett sieht dabei den US-Dollar als elementaren

Bestandteil dieses „Kreditkreislaufs“ an und fordert, daß die Rohstoffe und Ressourcen

per Kreditgewährung in US-Dollar gehandelt werden müssen, wobei den Staaten jedwede

Steuerungsmechanismen genommen werden müssen, damit die Erträge ungehindert (in

Richtung der USA) fließen können.

4. Ein ungehinderter Strom US-amerikanischer Sicherheitstechnik und -kräfte in die

regionalen Märkte, was letztlich gleichbedeutend ist, daß kein Staat und keine Regierung

US-Militäreinsätze behindern, verurteilen oder ihnen mit Widerstand begegnen darf.

4. Die Erdgas- und Erdölleitungen als Teil der Geopolitik

Es wird lediglich eine Auswahl einige Pipelines genannt, und zwar solche, die für Europa

wichtig sind. Es handelt sich hier lediglich um eine Kurzfassung.

http://www.aktiendaten.de/geheimdienste/uebersicht-pipelines-/index.html

Bildquellen siehe Pipeline Kriege

In diesem Abschnitt werden die politischen Konflikte ausschließlich auf die Geostrategie

reduziert. Der Aspekt der religiösen Konflikte wird bewußt nicht berücksichtigt. http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6lf%C3%B6rderung_am_Kaspischen_Meer#Pipelines

Den größten Einfluß auf Europa und auf die Weltpolitik besitzen

Rußland,

die Anrainer des Persischen Golfs,

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die Anrainer des Kaspischen Meeres und,

die Staaten des Mittelmeeres. Diese besitzen auch auf die USA Einfluß, weswegen diese gern Streitereien provozieren. Es

gibt überhaupt keinen Zweifel, daß die USA die religiösen Konflikte im Nahen und Mittleren

Osten und die Schwäche der EU für das Erreichen ihrer geostrategischen Ziele ausnutzen und

daß die EU die Intrigen der USA scheinbar bewußt ignoriert.

Auch Israel wird in Zukunft als „Großer“ im Gasgeschäft mitspielen, denn im östlichen

Mittelmeer wurde das riesige Gasfeld „Levant Basin“ entdeckt. ´

Der Einfluß Israels bei der gegenwärtigen Situation im Nahen und Mittleren Osten ist nicht zu

unterschätzen, denn die Regierung Israels ist der verlängerte Arm der USA. Eigentlich ist es

sogar umgekehrt.

Nabucco Pipeline

Das große Ziel des Westens ist der Bau der Nabucco Pipeline. Nabucco sollte eigentlich 2017

in Betrieb gehen, anfangs mit Erdgas aus Aserbaidschan. Später soll auch Gas aus

Turkmenistan, dem Iran und dem Irak durch diese Leitung in den Westen fließen, „sobald es

die politischen Verhältnisse zulassen", wie es heißt.

Mit anderen Worten:

Erst wenn man Syrien, den Irak und den Iran unter die Kontrolle der USA gebracht hat, ist

das Ziel aus der Sicht der USA erreicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nabucco-

Pipeline#/media/File:TAP_TANAP_SCP_Schah_Denis.png

Kaukasus

http://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasus#/media/File:Caucasus-political_de.svg

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Das ist der kaukasische Flickenteppich von Staaten und Völkern, welche zugleich mit

unterschiedlichen Partnern (NATO, USA, EU, Rußland, Nahost usw.) „zusammenarbeiten.

Daran wird zugleich die Explosivität in dieser Region sichtbar, weil ein großer Teil

strategisch wichtiger Erdgas- und Erdölleitungen in dieser Region entspringen oder durch

diese geführt werden müssen.

North Stream

Gerhard Schröder sei Dank, denn über die North Stream Leitung erhält Deutschland bereits

Gas aus Rußland.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nord_Stream#/media/File:Nordstream.png

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Islamic Pipeline (Iran-Irak-Syrien-Pipeline)

Aus der Sicht der USA hat Assad (Syrien) mit dem 10 Milliarden Dollar Vertrag über die

Iran-Irak-Syrien-Pipeline (=Islamic Pipeline) eine rote Linie überschritten. Syrien ist der

engste Verbündete des Iran und will verständlicherweise den Iran wirtschaftlich unterstützen.

Die USA wollen dem Iran wirtschaftlich schaden, was nicht zuletzt an der Sanktionspolitik

sichtbar wird.

Der Pipelinevertrag Assads gefiel weder den USA, der Türkei, Qatar, Saudi Arabien

und Israel.

Also Zeit für einen Krieg.

Denn bei der Islamic Pipeline würden Saudi Arabien und Katar vollkommen leer ausgehen.

Aus diesem Grund ist es aus Sicht der USA Zeit, um Assad mit Hilfe von ISIS zu stürzen,

obwohl man offiziell nur einräumt, die Freie Syrische Armee (FSA) zu unterstützen.

Man muß nur aufmerksam in der Zeitung lesen, welche Länder die ISIS (Islamischer Staat)

und welche die FSA (Freie Syrische Armee) unterstützen. Es sind die USA, Katar, Saudi

Arabien, Israel und die Türkei.

5. Das Seidenstraßenprojekt

Im Herbst 2013 verkündete Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping den Aufbau eines

„Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels“ und einer „maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“.

Die Seidenstraßeninitiative

„One Belt, One Road“

reicht weit über den Aufbau von linearen Verkehrs- und Transportverbindungen zwischen

Europa und Asien hinaus.

Vielmehr soll ein umfassendes Infrastrukturnetzwerk in Eurasien entstehen.

Die einzelnen Stränge der Land- und Seerouten sollen durch Verbindungskorridore

miteinander verknüpft werden. Als primärer Geldgeber und Architekt des eurasischen

Infrastrukturnetzwerks konzipiert Peking neue auf China ausgerichtete Pipeline-, Eisenbahn-

und Transportnetze.

Die chinesische Führung konzentriert sich zudem auf den Ausbau von Tiefseehäfen,

insbesondere im Indischen Ozean.

Mit der Seidenstraßeninitiative verfolgt die chinesische Regierung vor allem drei Ziele:

Wirtschaftliche Diversifizierung (Ausweitung von Wahlmöglichkeiten),

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politische Stabilität und den

Aufbau einer multipolaren Weltordnung.

Die Seidenstraße mit den Korridoren

Silk Road = englisch für Seidenstraße

Belt = Meerenge

https://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=h5QuYRjM&id=37453A1E111B

3B658B6C7F42E9D8297E52F0D4E9&thid=OIP.h5QuYRjMz8x2nuQ8Md5oxwF6Cl&q=str

atfor+silk+road+2015&simid=608027093073855431&selectedIndex=0&qpvt=stratfor+silk+r

oad+2015&ajaxhist=0

https://www.merics.org/en/merics-analysis/infographicchina-mapping/china-mapping/

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Wirtschaftspolitisch hofft China durch die Erschließung neuer Handelsrouten, Absatzmärkte

und Energiequellen auf Wachstumsimpulse und will gleichzeitig die Abhängigkeit von

einzelnen Staaten und Märkten verringern. Die Projekte im Zusammenhang der

Seidenstraßeninitiative sollen die Auftragsbücher chinesischer Staatsunternehmen wieder

füllen, denn in China herrschen Überkapazitäten. Mit dem Ausbau der eurasischen

Transportinfrastruktur werden zudem die Grundlagen für neue chinazentrierte

Produktionsnetzwerke gelegt, beispielsweise indem chinesische Unternehmen ihre Produktion

nach Südostasien verlagern.

Politisch erhofft sich Chinas Führung von der Seidenstraßeninitiative mehr Stabilität, sowohl

in den westlichen Grenzregionen Chinas als auch in benachbarten Unruheherden wie

Afghanistan und Pakistan. Da ein Großteil der Projektfinanzierung durch China erfolgt,

entstehen Abhängigkeitsverhältnisse. China kann dies zu seinem Vorteil nutzen und den

eigenen politischen Einfluß ausbauen.

Übergeordnetes Ziel ist die aktive Mitgestaltung einer multipolaren Weltordnung. China

erhebt den Anspruch, bei der Reform des internationalen Systems aktiv mitzuwirken. Die

Seidenstraßeninitiative soll die Grundlage einer neuen Art der internationalen Beziehungen

bilden.

Die chinesische Führung spricht vom Aufbau einer „Schicksalsgemeinschaft“.

Kernbestandteile sind mehr Kooperationen zum gegenseitigen Vorteil, Fortschritt und

Wohlstand. Der UN-Grundsatz der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer

Staaten soll respektiert werden.

Erste Schritte zeichnen sich bereits ab. So dienen die neu gegründete AIIB (Asiatische und

Investmentbank) und der eigens geschaffene Seidenstraßenfonds der Finanzierung der

Initiative. Im Mai 2015 einigten sich Rußland und China auf die Verknüpfung der

Seidenstraßeninitiative mit dem russischen Entwicklungsprogramm für Sibirien sowie der

Eurasischen Wirtschaftsunion. Zudem haben im Juni Ungarn und China eine

Absichtserklärung unterzeichnet, wonach beide Staaten gemeinsam die

Seidenstraßeninitiative vorantreiben wollen.

6. Die Entstehung neuer Wirtschaftsbündnisse

6.1 Von der monopolaren zur bipolaren Welt

Die Beendigung der monopolaren Welt wurde eigentlich von den USA selbst herausgefordert;

zu sehr und zu oft haben diese der Welt und vor allem den Entwicklungs- und den

Schwellenländern ihren Willen aufgedrückt.

Sie haben die Regeln der Zusammenarbeit in diesen Beziehungen aufgestellt und

aufgezwungen.

Viel zu oft haben sie dabei mit Militär gedroht und es auch eingesetzt.

Es ist demzufolge mehr als verständlich, daß sich diese Länder andere Orientierungen suchten

und diese zu einer Zusammenarbeit ausgestalteten.

Der Reichskanzler, Fürst Otto von Bismarck, hat im Jahre 1887 Gustav Ruhland (Prof. für

politische Ökonomie an der Universität in Freiburg Schweiz) beauftragt, nach den Gründen

für den Untergang des Römischen Imperiums und anderer großen Reiche zu forschen. Dazu

reiste er unter anderem nach England, Rußland Ägypten und Nordamerika. 1890 legte er

seinen Bericht über die Ursachen vor.

Die wichtigsten Ursachen welche er dabei herausstellte waren unter anderem.

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die Verschuldung

die geographische Überdehnung

die Vermögenskonzentration

die Dekadenz und

das System von Brot und Spielen Diese Ursachen sollte man beachten wenn man die USA beurteilt. Diese treffen natürlich

auch auf Europa/EU zu. An dieser Stelle soll aber nicht näher darauf eingegangen werden.

Mit der Entstehung dieser neuen Wirtschaftbündnisse ist auch die Abwendung vom US-

Dollar verbunden.

Im Folgenden werden deshalb die wichtigsten neuen Bundnisse und

Wirtschaftsvereinigungen vorgestellt:

6.2 Der Mercosur(sul) und die Banco do Sul

Mercosur (spanisch, portugiesisch Mercosul) ist die abgekürzte Bezeichnung für den

Gemeinsamen Markt Südamerikas. Die spanische Bedeutung für die Abkürzung ist Mercado

Común del Sur (Gemeinsamer Markt des Südens).

Die ebenfalls offizielle portugiesische Bezeichnung lautet Mercosul für Mercado Comum do

Sul. Der Mercosur konstituierte sich durch Unterzeichnung des Vertrages von Asunción vom

26.März 1991. Es handelt sich hierbei

um einen Binnenmarkt mit mehr als 260 Millionen Menschen (Stand 2006),

der derzeit 12,8 Millionen Quadratkilometer umfaßt,

was ungefähr 72 % der Fläche Südamerikas

bzw. 56 % der Fläche Lateinamerikas entspricht.

Der Mercosur erwirtschaftet

ein Bruttoinlandsprodukt von etwa einer Billion US-Dollar (rund 75 Prozent des gesamten BIP des lateinamerikanischen Kontinents),

im Außenhandel beträgt der Wert der Exporte etwa 200 Mrd. US-Dollar und

der für Importe etwa 130 Mrd. Dollar.

Mitgliedsstaaten des Mercosur(sul):

Argentinien

Brasilien

Paraguay

Uruguay

Venezuela (Unterzeichnete am 4. Juli 2006 den Beitritt und trat am 31. Juli 2012 auf dem Gipfel in Rio dem Mercosur bei.)

Assoziierte Staaten des Mercosur(sul):

Chile (1996)

Bolivien (1997; stellte einen Antrag auf Vollmitgliedschaft)

Peru (2003)

Kolumbien (2004)

Ecuador (2004; stellte im Dezember 2011 einen Antrag auf Vollmitgliedschaft)

Mit Mexiko nahm der Mercosur am 8. Juli 2004 Gespräche über eine Assoziation auf.

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Die Staaten des Mercosul/Mercosur:

██ Vollmitglieder

██ assoziierte Staaten

██ in Verhandlungen über Assoziation (siehe Pfeil)

Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Mercosur

Die Banco do Sul (Bank des Südens) wurde gegründet als eine

Alternative zur Finanzkrise in den USA und Europa und

Antwort auf die Bevormundung durch den IWF und der Weltbank

Am 10. Dezember 2007 haben die Staatschefs von sieben südamerikanischen Staaten in

Buenos Aires die Gründungsurkunde für die Banco del Sur unterzeichnet.

Hauptsitz der neuen Bank ist die venezolanische Hauptstadt Caracas, das Startkapital soll

rund sieben Milliarden US-Dollar betragen.

An dem Projekt beteiligen sich

Argentinien,

Bolivien,

Brasilien,

Ecuador,

Paraguay,

Uruguay und

Venezuela.

Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Bank_des_S%C3%BCdens

Die "Bank des Südens" wurde von Néstor Kirchner (Argentinien) und Hugo Chávez

(Venezuela) initiiert und soll eine Alternative zu Weltbank und IWF sein, die nach Ansicht

der meisten Politiker Südamerikas bei wichtigen Entscheidungen und Projekten "versagt"

haben, wie etwa der ecuadorianische Präsident Raffael Correa gegenüber der Presse sagte:

Dieser hat 2005 als junger Wirtschaftsminister von Ecuador die schwere politisch-soziale

Krise in seinem Land zum Anlaß genommen, die Verwendung der Erdöleinnahmen zu

überprüfen. Ab sofort sollte weniger Geld in die Schuldentilgung und mehr in

Sozialprogramme fließen.

Die Strafe der Weltbank folgte auf dem Fuße. Umgehend legte sie einen zugesagten 100-

Millionen-Dollar-Kredit auf Eis und sorgte bei den ecuadorischen Präsidenten Carlos Mesa

dafür, daß die Karriere des unbotmäßigen Wirtschaftsministers gestoppt wurde. "Die Herren

des Erdöls, die Vereinigten Staaten, der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank,

die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) setzten den Präsidenten unter Druck", so

berichtete Correa. "Ich verlor sein Vertrauen und seine Unterstützung." Und so mußte der

junge Ökonom sein Amt aufgeben.

Siehe auch hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bank_des_S%C3%BCdens

Page 27: Die Geopolitik als Mittel um die geographischen ... Heft Internet 18.02.… · weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig war

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6.3 Die BRICS Staaten

Die BRICS-Staaten sind eine Vereinigung aufstrebender Volkswirtschaften. Die Abkürzung

„BRICS“ steht für die Anfangsbuchstaben der fünf Staaten:

Brasilien,

Rußland,

Indien,

China und

Südafrika. Die Zusammensetzung ist fast identisch mit der der O5-Staaten, zu denen Mexiko anstatt

Rußland gezählt wird.

Bild:

http://en.wikipedia.org/wiki/BRICS

Etwa 40 % der Weltbevölkerung, 3 Milliarden Menschen, leben in den BRICS-Staaten. Ihr

Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2008 ca. 22 %.

Das erste Gipfeltreffen dieser Staaten fand im Jahre 2009 in Jekaterinburg (Rußland) statt und

das sechste Treffen fand vom 15. bis 17. Juli 2014 in Fortaleza, (Brasilien) mit Gründung

der New Development Bank und

des Contingent Reserve Arrangement

statt.

Die New Development Bank (deutsch: Neue Entwicklungsbank) ist eine multilaterale

Entwicklungsbank, die von den BRICS-Staaten als eine Alternative zu den bereits

existierenden Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds gegründet wurde.

Sie soll vorrangig der Finanzierung von Entwicklungsprojekten und Infrastruktur innerhalb

der fünf BRICS-Staaten dienen. Der Hauptsitz befindet sich in Shanghai geplant.

Sieh auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/New_Development_Bank

Das Contingent Reserve Arrangement (CRA) ist eine Vereinbarung zur Gründung einer

Organisation, die einen Reservefond der BRICS-Staaten verwaltet. Zu dessen Aufgaben

gehören

die Förderung der Zusammenarbeit in der Währungspolitik,

die Ausweitung des Handels, Kreditvergaben sowie

technische Hilfe

zwischen den Staaten der BRICS-Gruppe.

Die Vereinbarung ermöglicht über Währungs-Swaps (Austausch von Forderungen und

Verbindlichkeiten) die Bereitstellung von Liquidität. Das CRA wurde 2014 zusammen mit

seiner Schwesterorganisation, der New Development Bank (NDB) in Fortaleza (Brasilien)

beschlossen.

Den Reservefond bilden fünf Staaten mit einem Anfangskapital von 100 Milliarden Dollar.

Für unsere Medien war das nicht berichtenswert, wohl aber daß zur sich gleichen Zeit Frau

Merkel in Rio de Janeiro zur Fußballweltmeisterschaft aufgehalten hat und einer Mannschaft

zugejubelt hat, welche gegen gute Bezahlung für Deutschland gespielt hat.

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Siehe auch hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/BRICS-Staaten

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2014/05/62427/

http://german.ruvr.ru/news/2014_07_09/BRICS-Lander-wollen-neue-Entwicklungsbank-grunden-7438/

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/michael-brueckner/bric-von-der-

erfolgsformel-zur-crash-chiffre.html

http://german.ruvr.ru/2014_07_02/Die-BRICS-Bank-wird-die-finanzielle-Herrschaft-der-USA-herausfordern-2526/

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/f-william-engdahl/wird-die-infrastrukturbank-der-brics-staaten-die-herrschaft-des-iwf-brechen-

.html;jsessionid=A3D5BF60AB44F0A2091C9091EA73B86E

Die fünf BRICS-Staaten verzeichnen weltweit das schnellste wirtschaftliche Wachstum. Jetzt

wollen sie ihre eigene internationale BRICS-Entwicklungsbank gründen, um die von den

USA beherrschte Weltbank zu umgehen.

Die fünf aufstrebenden Volkswirtschaften bedeuten die größte Herausforderung für die

wirtschaftliche Vorherrschaft der »Alten Welt«, das von den USA und der EU beherrschte

System von Bretton Woods.

Durch die Zusammenarbeit mit anderen Initiativen derselben Länder, ihre Abhängigkeit vom

Dollar zu reduzieren, wird auch die Macht des von der Wall Street geprägten Amerikanischen

Jahrhunderts in geopolitischer Hinsicht in Frage gestellt.

Siehe auch hier:

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/f-william-engdahl/brics-bedrohen-das-

us-weltbank-monopol.html

Kandidaten für eine Vollmitgliedschaft sind

Indonesien

Türkei

Ihr Interesse an den Beitritt haben erklärt

Argentinien

Ägypten

Iran

Nigeria

Syrien Das sind alles Länder, denen die USA in der Vergangenheit Gewaltangedroht hat oder gar

gegen sie ausgeübt hat.

Die BRICS-Staaten bedrohen damit das US-Weltbank-Monopol

6.4 Die Shanghai-Organisation für Zusammenarbeit

Die Shanghai Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) ist eine Internationale Organisation

mit Sitz in Peking (China).

2001 kehrte das Gipfeltreffen der „Shanghai Five“ nach Shanghai zurück. Die fünf

Mitgliedstaaten nahmen hier Usbekistan in die Verträge der Shanghai Five auf, die nunmehr

Page 29: Die Geopolitik als Mittel um die geographischen ... Heft Internet 18.02.… · weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig war

29

informell als „Shanghai Six“ bezeichnet werden. Gleichzeitig unterzeichneten alle sechs

Staatschefs am 15. Juni 2001 die Gründung der Organisation.

Derzeit vertritt die SOZ über 50 % der Weltbevölkerung und stellt damit die größte

Regionalorganisation dar.

Bild: http://www.un-arm.org/PoAISS/RegionalOrganizations.aspx

Mitgliedsstaaten der Shanghai-Organisation

Volksrepublik China

Kasachstan

Kirgisistan

Rußland

Tadschikistan

Usbekistan, war nicht Mitglied der Shanghai Five

Indien, seit dem SOZ-Gipfel 2017 in Astana (Kasachstan)

Pakistan, seit dem SOZ-Gipfel 2017 in Astana (Kasachstan)

Staaten mit Beobachterstatus

Mongolei, seit dem SOZ-Gipfel 2004 in Taschkent (Usbekistan)

Iran, seit dem SOZ-Gipfel 2005 in Astana (Kasachstan)

Afghanistan, seit dem SOZ-Gipfel 2012 in Peking (Volksrepublik China)

Weißrußland (2015)

Staaten, die Interesse an der SOZ bekundet haben

Ägypten

Bangladesch

Syrien (2013)

Ukraine (2012

Dialogpartner der SOZ

Armenien

Aserbaidschan[3]

Kambodscha

GUS

Sri Lanka

Nepal

Türkei

Gastteilnehmer

Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit

Eurasische Wirtschaftsunion

ASEAN Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Shanghaier_Organisation_f%C3%BCr_Zusammenarbeit

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30

Am 7. Juni 2012 wurde die Türkei offiziell als Dialogpartner aufgenommen. Sie benötigt die

EU nicht mehr. Nach der Aussage einer türkischen Universität liegt das Wirtschaftwachstum

mit 7 % (2006) über den der EU. Damit ist die Türkei das erste Land, das eine

Dialogpartnerschaft mit der Shanghai-Organisation unterhält und gleichzeitig Mitglied der

NATO ist. Im Westen wurde dieser Schritt kritisch aufgenommen, vor allem in Hinblick auf

die Beitrittsverhandlungen mit der EU. In einem Interview bemerkte der türkische

Ministerpräsident Erdoğan: "Dann sagen wir der EU auf Wiedersehen".

Mit einem möglichen Beitritt der Türkei in die Shanghai Organisation würde die Heartland

(Herzland)Theorie eines Sir H. J. Mackinder einen Schlag erhalten.

Damit stellen sich am Bosporus (ein wichtiges Ziel der Geopolitik Rußlands) sofort neue

Situationen ein.

Werden dann die NATO und die USA mit ihren Zerstörern noch frei im Schwarzen Meer

operieren dürfen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Shanghaier_Organisation_f%C3%BCr_Zusammenarbeit

http://de.ria.ru/zeitungen/20130909/266840192.html

Mittlerweile stellt die Shanghai-Organisation die NATO in den Schatten

(Meldung vom 17.08.2014)

Schon wieder gibt es eine nicht beabsichtigte Konsequenz aus Washingtons extrem

aggressiver Außenpolitik. Jetzt geschieht, was eigentlich hätte verhindert werden sollen: Die

Länder der großen eurasischen Landmasse nähern sich einander an und bilden einen

wirtschaftlichen,

politischen und sogar

militärischen Block, de facto als Gegengewicht zu der geplanten »einzigen Supermacht« Amerika.

Auf ihrer jüngsten Tagung in Fortaleza (Brasilien) haben sie beschlossen, auf ihrer Tagung im

September die Kandidaten und Beobachter

Iran und

Mongolei als Vollmitglied aufzunehmen.

Siehe hier:

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/f-william-engdahl/eurasische-soz-

laender-bedrohen-die-hegemonie-der-

nato.html;jsessionid=4FC201ABAC776D0C4107C8F01C87A3BB

Siehe auch die Prinzipien der Außen- und Wirtschaftspolitik in der anbrechenden Ära der

"Neuen Seidenstraße"

Die zweite eurasische Landbrücke

Neue gerechte Weltwirtschaftsordnung entsteht um die Neue Seidenstraße! Siehe hier:

http://www.bueso.de/artikel/prinzipien-aussen-und-wirtschaftspolitik-anbrechenden-aera-

neuen-seidenstrasse

https://www.bueso.de/node/7486

Page 31: Die Geopolitik als Mittel um die geographischen ... Heft Internet 18.02.… · weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig war

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7. Gegenüberstellung der Länder welche sich dem Dollar entziehen

Dazu die folgende Übersicht:

Wirtschaftsvereinigungen Fläche in km² Anteil an der

Gesamtfläche

der Welt

Einwohner

in Mio.

Anteil an

an der

Welt

Mercosur

12.789.195 9,4 275,0 3,8

Mercosur

(assoziierte Staaten)

6.526.742 4,8 236,7 3,3

Mercosur gesamt

19.315.937 14,2 511,7 7,1

BRICS

39.716.431 29,3 3.006,7 42,0

BRICS

(Kandidaten, Interessenten)

9.227.519 6,8 689,8 9,6

BRICS gesamt

48.943.950 36,1 3.697 51,6

Shanghai-Organisation 30.210.752 22,3 1.560,9 21,8

Shanghai-Organisation

(Beobachter, Interessenten)

9.638.995 7,1 1.697,7 45,5

Shanghai Organisation ges. 39.849.747 29,4 67,3

Gesamt (1)

31.331.229 61,3 4.538,2 66,2

Gesamt (2)

12.789 22,4 3.003,3 41,8

Zum Vergleich:

EU 4.381.324 32,3 505,7 7,1

USA 9.826.675 7,2 313,8 4,4

Die genannten Zahlenangaben sind etwas veraltet. Sie stammen noch aus dem Jahr 2014. Mit

der Aufnahme neuer Mitglieder und Interessenten in die Shanghai-Organisation und den

allgemeinen Bevölkerungszuwachs hat sich die Gegenüberstellung der Zahlenangaben

deutliche zuungunsten der EU und der USA ändert.

Erklärung (1):

In dieser Summe wurden alle Staaten ausgelassen, welche in mehreren Organisationen

Mitglied, Beobachter oder Anwärter sind. Zum Bespiel China, Brasilien, Rußland

Erklärung (2):

In dieser Summe sind nur die Staaten enthalten, welch tatsächlich Mitglied sind. Anwärter,

Beobachter und Interessenten wurden nicht berücksichtigt

Quelle für die Länderangaben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Staaten_der_Erde

Diese Länder entziehen sich nicht nur dem Dollar, sondern auch den USA und/oder der

Weltbank und dem IWF. Oder sie suchen nach Alternativen.

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Nach dieser Übersicht leben jetzt bereits über 50 % aller Menschen in einem der genannten

Wirtschaftblöcke.

Der US-amerikanische Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński muß nun feststellen, daß

»das Gebot, keinen eurasischen Herausforderer aufkommen zu lassen, der den

eurasischen Kontinent unter seine Herrschaft bringen und damit auch für Amerika

eine Bedrohung darstellen könnte, nicht aufgeht.“

Die Schuld ist wohl einzig bei den USA zu suchen, sie haben

regelmäßig die Länder herausgefordert,

diese mit Sanktionen geknebelt,

diese mit Kriegen überzogen oder gedroht und

deren Vorschläge aus der Position des Stärkeren zurückgewiesen.

De-Dollarisierung

Der Druck auf den Dollar nimmt von allen Seiten zu, er wird immer weniger als Leitwährung

betrachtet und verwendet.

Auf der Welt hat sich das Kräfteverhältnisse erheblich verschoben.

Petrodollar: Abgesang und die letzten friedlichen Tage?

http://konjunktion.info/2014/06/petrodollar-abgesang-und-die-letzten-friedlichen-tage/

Die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung ist nicht nur ein Statussymbol. Seit der

Schaffung der Währungsordnung von Bretton Woods im Jahr 1944 war der Dollar als

Reservewährung das Herzstück der amerikanischen Macht.

Mit der Aufhebung des Goldstandards im Jahre 1971 durch Richard Nixon und der 1973

stattgefundenen Bilderberg-Konferenz in Saltsjöbaden Schweden haben die USA auf Kosten

der Welt durch die Unterlegung des Dollars mit dem Schmiermittel der Welt, dem Öl, gelebt.

1971 ist aber der Dollar zu einer Papierwährung verkommen, deren relativer Wert nach oben

und unten schwankt.

Seit nun gut 40 Jahren machte die Bindung Dollar-Öl die USA zur alleinigen Supermacht, der

auch die Sowjetunion nur noch bedingt bis zu ihrer Auflösung folgen konnte. Denn ohne

Dollar, kein Öl und ohne Öl kann kein Land funktionieren und überleben.

Damit war der Petrodollar geboren, der es den USA unter anderem erlaubte per Notenpresse

seinen Militärhaushalt ins Unermeßliche zu steigern (USA 640 Milliarden US-Dollar in 2013), den die anderen Nationen weltweit bezahlen,

sein Militär weltweit in Stellung zu bringen (2008 allein 761 Stützpunkte),

Waren und Dienstleistungen zu importieren und mit wertlosen Papier zu bezahlen oder

sich von anderen das eigene Staatsdefizit finanzieren zu lassen.

Somit haben gewissermaßen alle Staaten die Kriege gegen sich selbst bezahlt.

Soweit der Status Quo zum Dollar.

Weitere konkrete Beispiele bei der De-Dollarisierung des Welthandels:

Die Banco do Sul (Bank des Südens) hat eine Geldreserve von 50 Mrd. Dollar angelegt. Diese soll auf 100 Mrd. Dollar erhöht werden. Damit wollen sich die Länder

des Mercosul von den USA, der Weltbank und der FED unabhängig machen und

Investitionen finanzieren.

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Das Erdgasabkommen zwischen Rußland und China in Höhe von 400 Mrd. Dollar

erfolgt auf der Basis von Rubel und Yuan.

Rußland und China koppeln ihren Handel vollständig vom Dollar ab.

Im Jahre 2009 erfolgte auf der Rohstoffbörse in St. Petersburg die Umstellungen weiterer Währungen wie auf den Rubel und den Euro.

Im April dieses Jahres hat Rußland die Entkopplung seines Handels vom Dollar

angekündigt.

Auch China wendet sich immer stärker vom Dollar ab. Sein Handel mit dem Iran, Indien und anderer Ländern wird im zunehmenden Maße auf zwischenstaatliche

Verrechnungen oder den Yuan umgestellt.

BRICS-Staaten sind aktiv dabei, die Rolle des Dollar im bilateralen Handel zurückzufahren.

Die Gründung der 100-Milliarden-Dollar-Entwicklungsbank Amerikas, Banco do Sul)

wird ein schwerer Schlag für die 1941 in Bretton Woods gegründeten

Finanzinstitutionen.

Auch der Iran bewegt sich vom Dollar weg.

Der Dollar verliert rasend schnell den Status als Weltreservewährung.

Betrug im Jahre 2000 der Anteil des Dollars noch 55 % an den Reservewährungen,

so sind es im Jahre 2014 nur noch 33 %.

Als Saddam Hussein in den ersten Jahren nach dem Jahrtausendwechsel versuchte sein Öl

gegen andere Währungen, vornehmlich Euro, zu verkaufen, traf ihn der Bannstrahl der USA.

Der Irak wurde folgerichtig (zu mindestens in den Augen der Neokonservativen in

Washington) im März 2003 von der “Koalition der Willigen”, angeführt durch die USA, unter

Vorspiegelung falscher Tatsachen (sprich Lügen) angegriffen.

Deutschland beteiligte sich “nur logistisch” (z.B. Bereitstellung Stützpunkte, Drehpunkt

Ramstein, Flughafen Leipzig/Halle) an diesem illegalen Angriffskrieg und zückte, wie immer,

sein Scheckbuch, um sich an den Kosten zu beteiligen.

Der libysche Präsident Muammar Gaddafi war der nächste in der Reihe, der die Kopplung

„Öl nur gegen Dollar“ zu durchbrechen versuchte.

2011 wiederbelebte er den Versuch einen Golddinar einzuführen. Dieser sollte unter anderem

auch dazu dienen libysches Öl gegen “werthaltiges Geld” zu verkaufen. Genauso wie der Irak

wurde auch Libyen unter falschen Anschuldigungen durch die NATO angegriffen. Und

genauso wie Hussein musste Gaddafi dafür sein Leben lassen.

Jedoch dürften sich sowohl Iraker als auch Libyer heute Hussein und Gaddafi

zurückwünschen, da seit dem Sturz der beiden Machthaber die Bevölkerungen beider Länder

massiv an Lebensqualität eingebüßt haben und sich mit dem Titel “Failed State” schmücken

dürfen.

Im Prinzip haben all die, von den USA, angegriffene Länder die Kriege gegen sich über den

Dollar selbst bezahlt.

Auch Deutschland durfte vor den Zweiten Weltkrieg derartiges erfahren. Nachdem man 1919

in Versailles alles Vermögen, alles Gold usw. geraubt hatte, hatte es nichts mehr besessen

womit es seine Importe bezahlen konnte.

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Es hat deshalb im internationalen Handel Ware gegen Ware verrechnet.

In seinem Buch „Der Zweite Weltkrieg“ schrieb dazu Winston Churchill:

"Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg war

der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen

und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mehr

mitverdienen konnte."

Für dieses Buch hat er den Nobelpreis erhalten.

Diese Aussage hat er auch gegen Hitlers Widerständler, also gegenüber von Stauffenberg,

Gördeler, Kreisauer Kreis u.a., getroffen. Also der Krieg wurde nicht gegen Deutschland

sondern gegen dessen Wirtschaftskraft geführt.

Die Beispiele Irak und Libyen zeigen, daß man sich also lieber nicht mit dem Petrodollar

anlegen sollte. Doch die Zeiten haben sich geändert, denn die USA und der Westen gehen

sprichwörtlich am Stock.

Massive Staatsüberschuldungen aufgrund der Rettung “systemrelevanter Banken”,

eine sinnlose, schier endlose “Euro-Rettung” und

eine “versteckte Entdemokratiserung” durch Notstandsgesetze wie NDAA (National Defense Authorization Act (Genehmigungsgesetz zur nationalen Verteidigung) oder

den Vertrag von Lissabon

sind nur die offensichtlichsten Zeichen dafür.

Das von den angloamerikanischen Kräften präferierte Schuldgeldsystem ist an seinem

natürlichen Ende angekommen. Negativzinsen oder Refinanzierungszinssätze nahe Null

können das Ganze vielleicht noch ein wenig hinauszögern, aufhalten jedoch nicht.

Und genau diesen Umstand haben auch die Analysten und Strategen in Moskau und Peking

erkannt.

Rußland Land der Ressourcen und

China das Land der Arbeitskräfte haben in den letzten Jahrzehnten ganz geschickt ihre eigenen Pläne verfolgt und sich als

ernstzunehmende Spieler im großen Spiel der Macht aufgestellt.

Schon Syrien zeigte, daß die bisherige “Vereinnahmung” der USA-beherrschten UNO nicht

mehr so einfach funktionieren würd, wie es letztmals bei Libyen der Fall war.

Putin und Rußlands Außenminister Lawrow zeigten Obama und Kerry deren Grenzen und

bewiesen der Welt ihre wiedergewonnene diplomatische Stärke.

Auch China versteht es vermehrt das wirtschaftliche Gewicht in diplomatische Stärke zu

verwandeln.

Rußland und China haben vor kurzen ein richtungsweisendes Gasgeschäft beschlossen.

Umfang ca. 400 Milliarden US-Dollar. Das entscheidende dabei ist jedoch, daß beide

Vertragspartner die eigenen Landeswährungen, den Rubel und den Yuan, als

Fakturierungsmittel einsetzen wollen.

Putin hatte schon 2009 die Rohstoffbörse in St. Petersburg auf weitere Währungen wie den

Rubel und Euro umgestellt. Doch ist der Umfang der Zahlungen auf der Grundlage von Rubel

und Euro eher gering. Doch mit

dem neuen Gasgeschäft,

den jetzigen Sanktionen aufgrund des westgesteuerten Putsches in der Ukraine

gegenüber Rußland und

der immer offensichtlicheren Einkreisung der beiden Kontrahenten der USA mittels NATO-Stützpunkten oder der Truppenverstärkung der US-Einheiten in Asien,

ist wohl die Zeit reif den Petrodollar “anzugreifen”.

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So wollen ab sofort russische Firmen Zahlungen für Rohstoffe und Güter in anderen

Währungen annehmen, losgelöst vom US-Dollar. Auch China dürfte sich in einer ähnlichen

Richtung positionieren.

Ein Mittel, das jedoch gleichzeitig das Letzte ist. Denn eines dürfte jedem halbwegs

intelligenten Menschen bei einem solchen Manöver klar sein: Peking und Moskau haben sich

damit noch mehr in das Blickfeld US-amerikanischer und westlicher Mächte gebracht, die

bereits die „kleinen Angriffe” Libyens und des Iraks auf den Petrodollar nicht „ungesühnt”

ließen.

Man muß kein Prophet sein, um zu erkennen, daß sich damit Rußland und China in eine

exponierte Lage bringen, die das Potential für einen alles entscheidenden Schlag der USA und

des Westens besitzt.

Denn

ein weidwundes Tier,

ein angezählter Boxer am Rande des Zusammenbruchs und

ein Schuldgeldsystem, das kurz vor der Explosion steht, wird alles in seiner Macht stehende tun, um den endgültigen Tod, den unvermeidlichen K.O.

und den Systemkollaps zu verhindern. Und das mit allen Mitteln. Koste es was es wolle und

seien es Kriege.

Genannt seien die Vorbereitungen der Kriege gegen den Iran, um von dort Rußland mit dem

Herzland angreifen zu können.

Als das nicht funktioniert war plötzlich Syriens Präsident Baschar al-Assad der Böse. Es

sollte von Syrien aus eine Basis für die Kriege gegen den Iran und damit gegen Rußland

geschaffen werden.

Da ist Geopolitik in Aktion.

Der Angriff auf Syrien sollte im September 2013 beginnen. Alle Zeichen, wie

Provokationen,

Truppenbewegungen, Aufmarsch von Zerstörer,

Vorbereitung der Bürger über die Medien mittels Kriegshetze und

Bündnisbeziehungen deuteten darauf hin.

Es kam glücklicherweise nicht dazu, weil aus der, seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion,

bestehenden monopolaren Welt, wieder eine bipolare Welt entstand.

Seit dem spielt Putin auf dem Klavier und die anderen können dazu tanzen.

Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland.

Wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel.

Wer über die Weltinsel herrscht, beherrscht die Welt.“

– Mackinder in Democratic Ideals and Reality, S. 106

8. Schlußbemerkungen

Geostrategisch wollten die USA unter Führung der Atlantik-Brücke (Bush, Obama, Clinton,

Soros, Barnett) Europa und damit auch Deutschland opfern. Sie hoffen damit noch einmal die

notwendige Kraft zu schöpfen um an das Herzland vordringen zu können und den Verfall des

Dollars aufzuhalten. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch das Freihandelsabkommen (TTIP)

zu sehen.

Auch der Druck der USA in Gestalt der Atlantikbrücke zur Aufnahme der Türkei in die EU

gehörte dazu. Deutschland und einige Länder Europas verhalten sich dabei zögerlich.

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Dabei wird aber vieles zum großen Teil auch von Deutschland abhängen, oder?

Und wie lange noch?

Mittlerweile wendet sich die Türkei der Shanghai Organisation und Rußland zu sowie vom

Dollar ab.

Geostrategisch wird es große Wirkungen in Nahost und auf dem Balkan nach sich ziehen. Es

wäre sogar deren Verbleib in der NATO neu zu betrachten.

Die Frage, was kann und was muß Deutschland, als Mittelmacht in Europa dazu beitragen

wird oft an die Frage der Souveränität geknüpft.

Deutschland ist seit dem „Vertag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland

vom 12. September 1990 (auch Zwei-plus-vier-Vertag genannt) souverän.

Das wird jedenfalls immer wieder gebetsmühlenartig heruntergeleiert und betont.

Das Bildungsbürgertum wäre auch bereit das zu glauben, schließlich muß einmal ein

Schlußstrich gezogen werden um zielstrebig höhere Ziele anzustreben.

Aber solche, wie die folgenden Aussagen bringen immer wieder große Unsicherheit hinein,

zumal diese nicht gewertet oder wiederlegt worden sind.

Man weicht den Antworten aus, wie die Katze dem heißen Brei.

Dazu die folgenden Beispiele:

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte im November 2011 auf den „European

Banking Kongreß“ in Frankfurt/Main:

„Deutschland sei seit 1945 zu keinem Zeitpunkt souverän gewesen.“

FAZ 19.11.2011 und Die Welt 08.12.2011

Aussage Sigmar Gabriel beim Landesparteitag der NRW-SPD am 05.03.2010 Zitat: Aber außer sich selbst und um ihre Klientel kümmert sich diese Regierung um gar

nichts. Ich sage Euch wir haben gar keine Bundesregierung wir haben, Frau Merkel ist

Geschäftsführerin einer neuen Nichtregierungsorganisation in Deutschland, das ist, das ist

das was sie ist. (Zitat Ende)

Angelika Merkel wurde auf einer Veranstaltung der „Stuttgarter Zeitung“ am 13. August 2013 aus dem Publikum die Frage gestellt, ob denn nun Deutschland uneingeschränkt

souverän ist.

Sie hat die diesbezüglichen Fragen „klar“ mit nein, nicht doch, jein, ein wenig, doch

beinah, faßt, ein gutes Stück vorangekommen usw. beantwortet.

Was heißt das übersetzt? Die Antwort soll sich jeder selbst geben.

Der neu gewählte US-Präsident Barack Obama sagte vor den amerikanischen Soldaten im

Juni 2009 bei seinem Besuch auf der US- Militärbasis in Ramstein:

»Germany is an occupied country and it will stay that way...«

»Deutschland ist ein besetztes Land, und das wird es bleiben«

was soviel heißt, daß derjenige, der das sagte, keine Jota daran ändern wird.

Diese Aussagen stehen im Raum, sie bleiben unkommentiert, es werden dazu keine

Antworten gegeben und solche die darauf drängen werden als Verschwörungstheoretiker

ausgegrenzt.

Auf der anderen Seite sprach der US-Präsident D. Trump in einer Pressekonferenz am 27.

April 2018, daß es an der Zeit ist, mit Nordkorea, Südkorea, Japan und Deutschland einen

Friedensvertrag abzuschließen. In derselben Pressekonferenz sprach Frau Merkel, daß die

Nachkriegsordnung beendet ist.

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Staaten führt man über die Wirtschaft (Friedrich List) und nicht über Währungen zusammen,

außer in der EU. Hier gelten scheinbar andere und alternativlose ökonomische Gesetze. Das

widerspricht allen volkswirtschaftlichen Theorien und rächt sich so allmählich.

Dabei steht die Frage, was soll und was kann mit den südeuropäischen Ländern geschehen?

Wären sie in einer eigenständigen Mittelmeerunion (mit Frankreich als Mitglied welches

zugleich auch Mitglied der EU ist und bleibt) ohne den „Nordstaaten“ der EU besser

aufgehoben. Das heißt ja nicht, daß man gegeneinander arbeitet, im Gegenteil es gäbe viele

Möglichkeiten der Zusammenarbeit und es wären viele Streitpunkte beseitigt.

Wenn Deutschland die volle Souveränität besitzt, ungeachtet der genannten Bemerkungen,

sollt es möglich sein, seine außenpolitische Orientierung neu überdenken. Das heißt nicht

zwangsläufig, die „Freundschaft“ zu Amerika (USA) aufzugeben.

Nach Charles de Gaulle gibt es aber zwischen Staaten keine Freundschaft sondern nur

Bündnisse.

Bei einer guten und zielklaren Außenpolitik könnte Deutschland bei der Sicherung des

europäischen Friedens und damit möglicherweise auch des Weltfriedens vielleicht das

Zünglein an der Waage sein. So hat es 1861

Emanuel Geibel in „Deutschlands Beruf“ gefordert:

Macht und Freiheit, Recht und Sitte,

Klarer Geist und scharfer Hieb

Zügeln dann aus starker Mitte

Jeder Selbstsucht wilden Trieb,

Und es mag am deutschen Wesen

Einmal noch die Welt genesen.

Das Gedicht ist ein Friedensgebet und beschwört das untergegangene Deutsche Reich als

Ordnungsmacht in Europa. Mit diesem Gedicht wird Deutschland oft Großmannssucht

unterstell. Das ist es aber nicht. Geibel mahnt damit die Pflicht Deutschlands an, als Land in

der Mitte Europas und ohne natürliche Grenzen zu seinen nicht immer befreundeten

Nachbarn, als Friedensstifter zu wirken.

Ich erinnere zugleich an den zu früh verstorbenen Frankfurter Wirtschaftswissenschaftler

Professor Wolfram Engels (ein direkter Nachfahre von Friedrich Engels), der schon Mitte der

90er Jahre das Ende des „europäischen Jahrhunderts“ ahnte. Er sagte die

„Die Zukunft Europas? Der Wurmfortsatz Asiens“

voraus.

Deutschland muß endlich entscheiden, was es will

will es trotz Kenntnis der USA-Strategien sich weiterhin der Atlantikbrücke / USA /

NATO unterwerfen, oder

will es Teil der geostrategischen Achse Paris – Berlin - Moskau mit Weiterführung entlang der neuen Seidenstraße werden.

Seit dem Bonner Vertrag vom 7. November 921, wäre das ein wichtiges Sicherheitselement.

Diese mahnenden Worte finden heute leider noch keine Beachtung. Die Gründe sind wohl

darin zu sehen, weil

der größte Teil der Politiker unter der Krankheit „Morbus Ignorantia“ (die Krankheit Unwissen“) leidet,

die Politiker wegen notorischen Mittelmäßigkeit jederzeit austauschbar sind (K. A. Schachtschneider “Die Souveränität Deutschlands“ Seite 62),

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die Politiker nicht frei sind (Sie sind also wirtschaftlich und finanziell abhängig); sie sind

auf das politische Amt angewiesen um ihren Lebensunterhalt zu sichern, sie würden sonst

in ein Nichts fallen: Sie wären sonst arbeitslos. Aus diesem Grund unterwerfen sie sich

freiwillig den Parteien- und Fraktionszwängen

(siehe hier: http://www.stern.de/politik/deutschland/stern-umfrage-zum-ansehen-des-bundestags-verheerendes-zeugnis-fuer-parlamentarier-1859580.html

Die Politiker, die Abgeordneten und die Medien immer noch fest in der Atlantik-Brücke verwurzelt sind.

Donald Trump wird immer noch als das Böse dargestellt; er stört die Befindlichkeiten der

etablierten Politiker.

Es ist aber ein Systemwechsel erkennen, von der Neuen Weltordnung (Eine-Welt-Regierung) wird abgerückt, es wird die Eigenständigkeit der Regionen angestrebt. Damit

werden die bisherigen Strukturen hinterfragt.

Die Rede des US-Präsidenten Donald Trump zur Lage der Nation am 6. Februar 2019 (SOTU-State of the Union) sollte stärker beachtet werden.

9. Verwendete Quellen

FAZ, insbesondere der Wirtschaftsteil

Die Süddeutsche Zeitung

Die Welt

Der Focus

Zeitfragen

Züricher Nachrichten

Deutsche Mittelstandsnachrichten

Deutsche Wirtschaftsnachrichten

Deutsch Türkische Nachrichten

Koop-Verlag: http://info.kopp-verlag.de/index.html

BüSo : https://www.bueso.de/start

Compactmagazin: https://www.compact-online.de/

Internetseite: http://www.russland.ru/

Radio Stimme Rußlands: http://german.ruvr.ru/

Internetseite RIA Novosti website group

Kaliningrader Informationsagentur: http://kaliningrad-domizil.ru/portal/information/

Iran GermanRadio: http://german.irib.ir/

Radio China International: http://german.cri.cn/

german.people.cn: http://german.people.com.cn/

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Anlage 1

Der Rückgang des Dollars im Welthandel

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Weiter aktuelle Beispiele für die Abkehr vom Dollar

EU hält es für sinnvoll, auf Euro-Zahlungen mit Russland umzusteigen. Laut dem russischen

Vizeaußenminister Alexander Pankin erwägt auch Moskau diese Möglichkeit. Wann der

Umstieg stattfinden könnte, lässt sich ihm zufolge aber nur schwer prognostizieren.

09.02.2019

https://de.sputniknews.com/politik/20190209323901641-eu-russland-euro-zahlungen/

Russland und der Iran, die von Washington als Verbündete Syriens auf eine weitere

Sanktionsliste gesetzt worden sind, wollen im gegenseitigen Zahlungsverkehr endgültig auf

den Dollar verzichten.

07.02.2019

https://de.sputniknews.com/kommentare/20190207323869568-russland-iran-dollar-verzicht/

Russland geht bei der Entdollarisierung der Wirtschaft in den Turbo-Modus, schreibt die

größte US-Wirtschaftszeitschrift „The Wall Street Journal“.

13.11.2018

https://de.sputniknews.com/kommentare/20181113322947055-dollar-verzicht-vorteil-

russlands-wirtschaft/

Russlands Vizepremier Juri Borissow hat berichtet, dass Indien die Luftabwehrsysteme des

Typs S-400 Triumph in Rubel bezahlen wird. Auch China ist dabei: Laut dem Chef der

Vneshekonombank, Igor Schuwalow, kann das Abkommen über den Zahlungsverkehr in

Nationalwährungen bereits bis Jahresende unterzeichnet werden.

18.11.2018

https://de.sputniknews.com/kommentare/20181108322893864-kampf-gegen-us-dollar/

Russland und Indien haben sich darauf geeinigt, die Lieferung der S-400-

Luftabwehrsysteme in Rubel abzurechnen.

13.10.2018

https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20181031322819827-russland-und-indien-gegen-

dollar/

Russland will nationale Währungen bei Handel mit Iran und der Türkei einsetzen

http://parstoday.com/de/news/world-i42929-

russland_will_nationale_w%C3%A4hrungen_bei_handel_mit_iran_und_der_t%C3%BCrkei_

einsetzen

14.08.2018

„Anzeichen für Misstrauen“: Warum die Türkei ihr Gold aus den USA abzieht

24.04.2018

Nachdem die Türkei ihre Goldreserven aus den USA abgezogen hat, weisen russische

Experten auf die Differenzen zwischen diesen beiden Ländern hin und kommentieren auch

generell die Situation mit ausländischem Gold in den Vereinigten Staaten.

https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20180424320460998-misstrauen-goldreserven-tuerkei/

Page 43: Die Geopolitik als Mittel um die geographischen ... Heft Internet 18.02.… · weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig war

43

„Ohne quasi-diplomatische Verfahren“: Putin-Erdogan-Treffen nach vier Stunden zu

Ende

13.11.2017

Im Mittelpunkt stand das Thema Syrien und die Wiederherstellung des Handels.

Bei dem Treffen wurde laut Putin beschlossen, die Einfuhr einer Reihe von türkischen

Lebensmitteln wieder aufzunehmen.

Das gemeinsame Handelsvolumen sei um 36 Prozent gestiegen.

Der türkische Präsident strebt nach eigenen Worten ein Handelsvolumen von 100

Milliarden US-Dollar an.

Einladung zum Beginn von Atomkraftwerk-Fundamentbau

Der türkische Präsident lud Putin zum offiziellen Beginn des Fundamentbaus für das

Atomkraftwerk Akkuyu ein. Der Eigentümer des Kernkraftwerks ist der russische

Konzern Rosatom. Russland plant Investitionen in das Projekt in Höhe von 22 Milliarden

US-Dollar. Die türkische Seite rechnet mit dem Starten des ersten Reaktors im Jahr 2023.

https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20171102318143900-nationalwaehrung-dollar-euro-

handel/

Statt Dollar und Euro: Ankara will eigene Reservewährung im Handel

Sputnik 02.11.2017

Die Türkei plant, den Handel mit Russland, dem Iran und China in nationaler Währung

auszubauen, wie der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekçi gegenüber der türkischen

Nachrichtenagentur Anadolu sagte.

„Von Nato zu Russland“: Türkei zu Wechsel ihrer strategischen Interessen

https://de.sputniknews.com/politik/20171102318139492-russland-tuerkei-patnerschaft/

© AFP 2017/ Fabrice Coffrini

02.11.2017

Ankaras Entfernung von der Nato und seine Annäherung an Russland gewinnen laut dem

Vorsitzenden der türkischen Vaterlandspartei (Vatan Partisi), Doğu Perinçek, an Tempo, sind

jedoch nicht auf einen augenblicklichen Nutzen, sondern auf strategische Interessen

zurückzuführen.

Russland-Türkei-Partnerschaft hat nun strategischen Charakter

Russland hat 100 Milliarden Dollar seiner Reserven in Yuan, Yen und Euro transferiert

10.01.2019

Die russische Zentralbank entledigt sich weiter ihrer Abhängigkeit vom US-Dollar und hat

ihren Dollar-Anteil in den Währungsreserven des Landes auf ein historisches Tief abgesenkt.

Rund 100 Milliarden US-Dollar der russischen Reserven wurden in Euro, japanische Yen und

chinesische Yuan transferiert.

https://deutsch.rt.com/russland/82313-russland-transferiert-100-milliarden-dollar/

Page 44: Die Geopolitik als Mittel um die geographischen ... Heft Internet 18.02.… · weil der bekannt deutsche Geopolitiker Karl Haushofer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig war

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Anlage 2

Es müssen noch zwei aufrechte Deutsche genannt werden, welche gegen das internationale

Geldsystem angegangen sind:

Jürgen Ponto

Er war Vorstandssprecher der Dresdner Bank und wollte die D-Mark und den französischen

Frank vom US-Dollar unabhängig machen: Er wurde am 30. Juli 1977 von der RAF (oder von

wem auch immer) ermordet.

Alfred Herrhausen

Im Jahre 1987 meldet sich Alfred Herrhausen (Vorstandssprecher der Deutschen Bank) mit

der Bemerkung zu Wort, daß ein Schuldendiensterlaß für die armen Länder der Dritten

Welt ein "unabwendbares Instrument bei der Lösung der Schuldenkrise" sei. Die

Bankenwelt, deren Gedanken um Bonität, Zins und Tilgung kreisen, war geschockt. Auf der

Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) 1988 in Berlin präzisiert er sein

Plädoyer für Umschuldung mit teilweisem Schuldenerlaß. Konkret wurde die Idee freilich erst

nach seinem Tod im Fall Polens. So „Die Welt“ am 29.November 2009.

Er ˏverunglückte am 30. November 1989 tödlich unter bisher nicht geklärten Umständen.

Beide waren ihrer Zeit weit voraus.

Zur europäischen Einigung

„ ... Eine solche Wirtschaftsgesinnung verlangt ein soziales Gewissen; und soziales

Verantwortungsbewusstsein ist es auch, daß die Völker Europas in ihren Staatsführungen bei

der Verwirklichung der neuen Wirtschaftsordnung verlangen müssen und können. Die neue

europäische Wirtschaft wird die Erfüllung ihrer sozialen Verpflichtungen als ihre vornehmste

Aufgabe zu betrachten haben.“

Von wem könnte dieses Zitat wohl stammen? Von

Martin Schulz (SPD), dem deutschen Präsidenten des Europäischen Parlaments,

Wolfgang Schäuble oder

Angela Merkel? Weit gefehlt.

Das Zitat stammt aus einem Aufsatz von Reichswirtschaftsminister Walther Funk, der in dem

von ihm herausgegebenen Buch „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“ (Haude & Spener,

Berlin 1942) erschienen ist. Äußerst interessant ist auch seine Begründung für so eine

Wirtschaftsgemeinschaft, die so fast wörtlich in den Schriften von »Kapitalismus-Kritikern«

von Occupy über Attac bis George Soros nachzulesen ist.