47
magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention Mit Vorschau DGN-Kongress 26.- 29.9.2012 Hamburg

DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

  • Upload
    others

  • View
    25

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

magazin

Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Ausgabe 2012

ZukunftNeuroprävention

Mit VorschauDGN-Kongress26.- 29.9.2012

Hamburg

Zei

tsch

rift

der

Deu

tsch

en G

esel

lsch

aft

r N

euro

logi

e D

GN

mag

azi

n

Aus

gabe

201

2

Page 2: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

Die Zahl der im Beruf tätigen Neurologinnen und Neurologen ist zwischen Ende 2009 und 2010 auf

4804 gewachsen – bei der Zunahme Platz 4 unter den 36 Gebiets-

bezeichnungen in der Medizin.

Die Zahl der Neuzulassungen zum Facharzt für Neurologie ist zwischen 2009 und 2010 von 454 auf 391 gefallen – fast wieder auf den Stand von 2008 (383).

EditoriAl

2

DG

N m

agaz

in 2

012

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder und Förderer der DGN,sehr verehrte Damen und Herren,

Im Juni 2012, wenn Sie dieses Heft in der Hand halten, wird das 7000ste Mitglied in die Deutsche

Gesellschaft für Neurologie aufgenommen – im Jahr 1993 zählten wir gerade erst 1000 Mitglieder. Dies ist ein Beleg für das dynamische Wachstum in der Neurologie: Jährlich nimmt die Zahl der Ärztinnen und Ärzte, die beruflich in unserem Fach tätig sind, um etwa fünf Prozent zu. Zwi-schen 2009 und 2010 waren bei der Bundesärz-tekammer 4804 berufstätige Neurologinnen und Neurologen registriert, ein Wachstum um genau 5,8 Prozent.

Die Kehrseite der Medaille: Die Anzahl der Neuzulassungen zum Facharzt für Neurologie ist 2010 um 16 Prozent gesunken – auf den Stand von 2008. Die Versorgungslücke bei steigenden Patientenzahlen ist durch fehlendes Personal vorprogrammiert. Unsere Schätzung geht davon aus, dass in den nächsten 10 bis 15 Jahren statt der jährlich rund 400 neuen Neurologen etwa 600 ihr Facharzt-Examen erfolgreich bestehen müss-ten, um den Bedarf zu decken. Die Nachwuchs-arbeit wird uns also noch lange beschäftigen. Wir müssen in Kliniken und Praxen familien-freundliche Arbeitsmodelle einführen, die mehr Frauen (wieder) in die Neurologie bringen. In der geriatrischen Versorgung werden derzeit politisch die Weichen gestellt und die Aufgaben der Neurologie neu definiert. Und schließlich fordert besonders die gesellschaftliche Aufgabe „gesund altern“ unser Fach Neurologie: Die Prävention des Schlaganfalls beschäftigt uns schon heute, die der Alzheimer- oder der Parkin-son-Erkrankung rückt derzeit in den Fokus der

Forschung und wird mit etwas Zuversicht mit-telfristig evidenzbasiert möglich sein. Alle diese drängenden Entwicklungen sind in dieser zwei-ten Ausgabe des DGN-Magazins nachzulesen – eine gelungene Mischung aus Neurologie-Trends und Nachschlagewerk über die Aktivitäten der DGN, die ich Ihnen gerne ans Herz lege.

Alle Mitglieder möchte ich auf den Beitrag in diesem Heft über die neue Gebührenstrukturen in der DGN hinweisen: Sie erhalten seit diesem Jahr vergünstigten Eintritt in den Kongress und die Fortbildungsveranstaltungen. Allerdings kommen wir nicht umhin, die Mitgliedsbeiträge ab 2013 zu erhöhen, um bei allgemein nachlas-sendem Sponsorenengagement unsere Unabhän-gigkeit weiter bewahren zu können. Wir haben dafür nach vielen Überlegungen ein Beitragsmo-dell entwickelt, das den Nachwuchs begünstigt und das uns in unserer wissenschaftlich-thera-peutischen Kernkompetenz, in der Nachwuchs-arbeit und der Öffentlichkeitsarbeit für die Neurologie die dringend notwendige Schlagkraft und Eigenständigkeit erhält. Ich bitte Sie daher, auf der Mitgliederversammlung 2012 der neuen Beitragsarchitektur, die Sie hier ausführlich nachlesen können, in großer Zahl zuzustimmen.

Ihr

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel1. Vorsitzender der DGN

Page 3: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

4

DG

N m

agaz

in 2

012

5

DG

N m

agaz

in 2

012

iNhalt

magazin

Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Ausgabe 2012

ZukunftNeuroprävention

[ ]Mit Vorschau

DGN-Kongress26. - 29.9.2012

Hamburg

5

DG

N m

agaz

in 2

012

Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V.Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin

Anschrift der Redaktion Pressestelle der DGN, c/o albertZWEI media GmbH, Englmannstr. 2, 81673 München, E-Mail: [email protected]

Editorial Board Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel (V.i.S.d.P.), Prof. Dr. med. Heinz Reichmann, Prof. Dr. med. Martin Grond, Prof. Dr. med. Ralf Gold, Prof. Dr. med. Wolfgang Heide, Dr. Thomas Thiekötter, Prof. Dr. Hans-Christoph Diener

Chefredaktion Frank A. Miltner

Redaktionsschluss 18. Mai 2012

Mitarbeit an dieser Ausgabe Dr. Jesper Dieckmann, Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Prof. Dr. Gereon R. Fink, Tilmann Haberer, Gisela Haberer-Faye, Dr. Astrid Heinl-Zapf, Dr. Helge Hellriegel, Dr. Arne Hillienhof, Prof. Dr. Silvia Kotterba, Martin Langner, Dr. Margit Pratschko, Karla Scheerbart, Karin Schilling, Prof. Dr. Klaus Schmidtke, Prof. Dr. Michael Schröter, Werner Siefer, Michael Simm, Sonja van Eys, Prof. Dr. Christian Weimar, Sandra Wilcken, Robert Woltmann, Katja Ziegler

Gestaltung Matthias Meier-Stuckenberger, Beate Tschakert, Brecherspitz Kommunikation GmbH, München, www.brecherspitz.com

Auflage 10.000 Exemplare, gedruckt auf umweltfreundlichem Recycling-Papier, zertifiziert nach den Richtlinien des Forest Stewardship Council

Bildverzeichnis D. Asbach (S. 24), U. Berg/Ammerland-Klinik Westerstede (S.32), W. Borrs (S. 3, 13, 26), D. Börsch (S. 80), S. Bratulic (S. 36, 49-57, 77-78, 80, 81), Brecherspitz Kommunika-tion (U2, S. 45, 47), bvmd (S. 87), Charité/C. Czerwonka (S. 89), DGN/R. Klosko (S. 31), DGNI (S. 79), EFNS/A. Zaslansky (S.7), fotolia (S. 5, 6, 17-18, 29, 35, 59, 82, 84-85), fotolia/123rf (S. 42-44), D. Gust/DGN (S.62-63, 81), H. Hellriegel (S. 41), istockphoto (S. 30, 49, 88, 90), L. Jardai (S. 38), Klinikum Frankfurt Hoechst (S. 90), M. J. Fox Foundation (S. 23), privat (S. 33, 45, 52, 56, 79, 88), Rueschhoff (S. 63, 81), W. Scheible (S. 21), I. Seehafer/DGN

EditorialProf. Dr. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 3

Neurologie in EuropaDas vereinte NeuropaWarum die beiden großen europäischen Verbände fusionieren 6Teure Krankheiten – mehr Forschungsgelder?Studie aus England zeigt Schräglage 11Zeit, an einem Strang zu ziehen Interview mit Prof. Heinz Reichmann, Vizepräsident der ENS 12Kosten durch neurologische Erkrankungen Europaweite Erhebung macht das Ausmaß deutlich 15

Zukunft NeuropräventionGesund altern – von der Therapie zur PräventionFrüherkennung und Behandlung von Risikopatienten 17Alzheimer-Demenz: Gegen die ZeitEine Verzögerung der Erkrankung könnte ihren Ausbruch verhindern 18Parkinson-Krankheit: Spurensuche Die Fahndung nach Biomarkern gilt als hoffnungsvoller Ansatz 21Schlaganfall: Schlagende ArgumenteFortschritte bei der Prävention des Hirninfarkts 24

Interview: Die Zeit ist reifProf. Wolfgang Oertel im GesprächDie Herausforderungen der Neurologie und der DGN 26

Nachwuchs und PersonalZukunft braucht NeurologenDer Bedarf an Neurologen wird weiter steigen 30Frauen: Zwischen Kind und KittelDGN-Umfrage: Frauen in der Neurologie 32Junge Neurologen: AngestecktDas Berufsfeld ist spannend wie ein Krimi 38Junge Neurologen – und was sie bewegenDie Nachwuchsorganisation bietet Informationen und Service 40Rekrutierung: Neue Köpfe für die NeurologieKliniken beschreiten unkonventionelle Wege 42Weiterbildung: 360 Grad in KölnEin strukturierter Weiterbildungsplan hilft, Mitarbeiter zu binden 45

Impressum

Vorschau DGN-Kongress 2012Die großen Trends der NeurologieKongresspräsident Prof. Christian Gerloff im Gespräch 49Ehrenmitglied als EhrengastDr. Mark Hallet eröffnet den 85. DGN-Kongress 52Nachwuchs: Networking für junge NeurologenEin attraktives Programm fördert den Erfahrungsaustausch 54Fortbildung: Häufi ge Fragen – schwierige FälleDie Fortbildungsakademie bringt Wissen auf den neuesten Stand 56DGN(forum: Raum für KommunikationLebendiger Treffpunkt in Halle 3 58

Die DGN stellt sich vorOrgane und weitere Einrichtungen der DGN 60Der Vorstand der DGN 62Beirat, Ehrenmitglieder, korrespondierende Mitglieder 64Kommissionen 67Delegierte 68Schwerpunktgesellschaften 69Partnergesellschaft 72Assoziierte Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften 72Berufsverbände 75Internationale Gesellschaften 76Preise und Ehrungen 77

BeitragsreformZuverlässig in die Zukunft – die neue Gebührenarchitektur der DGNUnabhängigkeit und Glaubwürdigkeit stehen im Vordergrund 81

NeurogeriatrieAltersmedizin – wo steht die Neurologie?Wie die Neurologie auf die neuen Versorgungsstrukturen reagiert 84

Gescannt / NachrichtenWahltertial statt Qualtertial / Unseriöse Geschäfte / Mitglieder fi nden / Neue MS-Leitlinie / Rechtsberatung / Neurologische Leitlinien / Nachwuchs-preis / Kodierleitfaden / Stellenmarkt / Patienten online fi nden / 1000 Patienten gesucht / Gratulation zum 65. Geburtstag 87

Zu guter LetztFrau Doktor, Sie arbeiten ja für zwei! 90

Page 4: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

6

DG

N m

agaz

in 2

012

7

DG

N m

agaz

in 2

012

NEurologiE iN EuropaNEurologiE iN Europa

Mitglieder der EFNS (44 nationale Verbände)

AlbanienAlbanian Society of NeurologyUniversity Hospital Center Tirana – Mother Teresa DibraSt 372 TiranaE-Mail: [email protected] Präsident: Mira Kapisyzi-Rakacolli, MDBevölkerung (in Mio.): 3,2

ArmenienArmenian Scientific-Practical Union of NeurologistsKomitas Ave. 49/4, 0033 YerevanE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Gurgen Hovanessyan, MDBevölkerung (in Mio.): 3,1

ÖsterreichÖsterreichische Gesellschaft für Neurologie – Austrian Society of NeurologySkodagasse 14–16, 1080 WienE-Mail: [email protected]: www.oegn.atPräsident: Prof. Eduard Auff, MDBevölkerung (in Mio.): 8,4

Weißrussland Belarussian Scientific Societyof NeurologistsF. Skoriny 24, 220114 MinskE-Mail: [email protected] Web: www.neuro.by Präsident: Prof. Sergey A. Likhachev, MDBevölkerung (in Mio.): 9,5

BelgienBelgian Neurological SocietyBld. du XIIème de Ligne, 14000 LiègeE-Mail: [email protected] Web: www.neuro.be Präsident: Prof. Patrice Laloux, MDBevölkerung (in Mio.): 11,0

das vereinte Neuropa

Zwischen Spitzbergen und Kreta bahnt sich Großes an:Zwei Verbände wollen sich ab 2013 erstmals zu einergesamt europäischen Neurologen-Vereinigung zusammen-schließen. Die European Academy of Neurology, kurzEAN, strebt nach mehr Einfluss.

Von Jesper Dieckmann

José Ferro (r.) und Jacques de Reuck, die damaligen Präsidenten der European Neurological Society (ENS) und der Euro-pean Federation of Neurological Societies (EFNS), tauschen ihre Krawatten und leiten so die geplante Fusion der beiden europäischen Verbände ein.

Bosnien und HerzegowinaAssociation of Neurologists in Bosnia and HerzegovinaTrnovac bb, 75000 TuzlaPräsident: Osman Sinanovic, MDBevölkerung (in Mio.): 3,8

BulgarienBulgarian Society of NeurologySt. Naum University Hospital 1, Ljuben Russev St., 1113 SofiaE-Mail: [email protected] Web: www.nevrologiabg.com Präsident: Prof. Ivan Milanov, MDBevölkerung (in Mio.): 7,5

KroatienHrvatsko Neurolosko Drustvo –Croatian Neurological SocietySubiceva 9, 10000 ZagrebE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Ivo Lusic, MDBevölkerung (in Mio.): 4,4

ZypernCyprus Neurological SocietyP.O. Box 50339, 3603 LimassolE-Mail: [email protected] Präsident: Georgios Kaponides, MDBevölkerung (in Mio.): 1,1

Tschechische RepublikCzech Neurological SocietyVidenska 800, 140 59 PragueE-Mail: [email protected] Web: www.czech-neuro.cz Präsident: AssProf. Otakar Keller, MDBevölkerung (in Mio.): 10,5

Page 5: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

8

DG

N m

agaz

in 2

012

9

DG

N m

agaz

in 2

012

NEurologiE iN Europa

Gründung der EAN

Budapest

Stockholm

WFN Wien

Barcelona

GemeinsameKonferenz ENS/EFNS in Istanbul

Erste EAN Konferenz in Deutschland (Berlin)

Prag

Lissabon

Berlin

Genf

2010 2011 2012 2013 2014 2015

Konferenzen

European Academy of Neurology (EAN)

Zweite EAN Konferenz

Dritte EAN Konferenz

2016 2017

Quelle:Prof. Detlef Kömpf (EFNS)

DänemarkDansk Neurologisk Selskab – Danish Neurological SocietyKristianiagade 12, 2100 KopenhagenE-Mail: [email protected] Web: www.neuro.dk Präsident: Prof. Flemming Winther Bach, MDBevölkerung (in Mio.): 5,6

EstlandEstonian Ludvig Puusepp Society of Neurologists & Neurosurgeons8 Ludvig Puusepa St., 51014 TartuE-Mail: [email protected] Web: www.kliinikum.ee/nns Präsident: Prof. Pille Taba, MDBevölkerung (in Mio.): 1,3

Mazedonien (FYROM)Macedonian Society of NeurologyUniversity Clinic of Neurology Vonjanska 17, 1000 SkopjeE-Mail: [email protected] Präsident: Anita Arsovska, MD Bevölkerung (in Mio.): 2,1

FinnlandSuomen Neurologinen Yhdistys – Finnish Neurological AssociationKuopio University Hospital, Department of Neurology 70211 KuopioE-Mail: [email protected] Web: www.terveysportti.fi/neuro Präsident: AssProf. Reetta K. Kälviäinen, MD Bevölkerung (in Mio.): 5,4

FrankreichSociété Française de Neurologie – French Society of NeurologyMme. Brigitte Arranger 47 Boulevard de l'Hôpital, 75651 ParisE-Mail: [email protected] Web: www.sf-neuro.org Präsident: Prof. Michel Clanet, MD Bevölkerung (in Mio.): 63,3

Roadmap nach Neuropa

European Federation of Neurological Societies (EFNS)

European Neurological Society (ENS)

Es ist ein Akt mit großer Symbolkraft, der sich 2009 auf einer wissen-schaftlichen Tagung in Florenz abspielt: José Ferro und Jacques de

Reuck tauschen feierlich ihre Krawatten als Zeichen der Verbundenheit aller europäischen Neurologen. Die damaligen Präsidenten der European Neuro-logical Society (ENS) und der European Federation of Neurological Societies (EFNS) leiten mit dieser freundschaftlichen Geste die geplante Fusion der beiden Verbände zu einer viel größeren, gesamteuropäischen Gemeinschaft ein. Nur zwei Jahre später unterzeichnen die Kollegen Gustave Moonen und Zohar Argov (ENS) sowie Richard Hughes und Detlef Kömpf (EFNS) auf der Eröffnungszeremonie des EFNS-Kongresses in Budapest 2011 den offiziellen Vertrag, der aus ENS und EFNS die European Academy of Neurology (EAN) entstehen lassen soll.

Zu Recht gilt dieser Vertrag bereits heute als historische Einigung. Denn bisher war die große Gemeinschaft der europäischen Neurologen in zwei ganz unterschiedlichen Verbänden organisiert: Die im Jahr 1986 von Prof. Toyka mitbegründete ENS trat nach dem Vorbild der American Aca-demy of Neurology an. Neben der Fortbildung ihrer Mitglieder standen auf den jährlichen Kongressen der ENS vor allem die neuesten wissenschaft-lichen Erkenntnisse im Vordergrund.

Anders als bisher üblich setzte man als europäische Fachgesellschaft zudem auf die individuelle Mitgliedschaft im Gegensatz zur Vertretung durch die nationalen Verbände. Dies sollte die Begeisterung der hochran-gigen Neurologen aus Wissenschaft und Klinik für ihr Fach widerspiegeln. Heute vereint die ENS rund 2.300 Neurologen aus über 60 Ländern weltweit.

Obwohl im gleichen Jahr Prof. Wender aus Polen auch eine europä-ische Gesellschaft für Neurologie vorschlug, dauerte es noch weitere fünf Jahre, bis sich 1991 die EFNS auf einem Kongress in Wien gründete. Neben einzelnen Personen sind in ihr vor allem die europäischen nationalen Verbände, wie beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), organisiert. Ein Rat aus 44 nationalen Delegierten ernennt turnus-mäßig ein Komitee aus elf Personen, die die Gesellschaft führen und nach außen repräsentieren. Neben der Aus- und Weiterbildung von Neurologen und der neurologischen Forschung kam der EFNS auch immer die Aufgabe zu, die Interessen der europäischen Neurologie bei Politikern in Brüssel zu vertreten.

Im Zuge der geplanten Fusion arbeiten die beiden Verbände in einer speziellen Task Force bereits seit 2009 zusammen: Sie erarbeiteten ein jährliches Examen für europäische Assistenzärzte und setzten sich die Ausarbeitung gemeinsamer europäischer Leitlinien zum Ziel. Zudem ermöglichten ENS und EFNS zusammen den Start der e-Learning-Plattform ebrain. Die Kosten dafür wurden gemeinsam getragen. Außerdem war

GeorgienGeorgian Society of NeurologistsTbilisi State Medical University 29a Chavchavadze Ave. 0179 TbilisiE-Mail: [email protected] Web: www.gams.ge Präsident: Prof. Roman R. Shakarishvili, MD Bevölkerung (in Mio.): 4,3

DeutschlandDeutsche Gesellschaft für Neuro logie – German Society of NeurologyDr. Thomas Thiekötter Reinhardtstr. 14, 10117 BerlinE-Mail: [email protected] Web: www.dgn.org Präsident: Prof. Wolfgang Oertel, MDBevölkerung (in Mio.): 81,8

GriechenlandHellenic Neurological Society10 Alkmanos Str., 11528 AthensE-Mail: [email protected] Web: www.enee.gr Präsident: Prof. Nikolaos Artemis, MDBevölkerung (in Mio.): 11,3

UngarnHungarian Society of Neurology & PsychiatryMedical School Balassa u.6 1083 BudapestE-Mail: vecsei@ nepsy.szote.u-szeged.hu Web: www.miet.hu Präsident: Prof Sámuel Komoly, MD Bevölkerung (in Mio.): 10,0

IslandIcelandic Neurological Society108 ReykjavikE-Mail: [email protected] Präsident: Olöf H. Bjarnadottir, MD Bevölkerung (in Mio.): 0,3

Der offizielle Vereinigungs-Beschluss soll 2014 in Istanbul fallen. Die erste gemeinsame EAN-Kon-ferenz wird 2015 in Deutschland stattfinden.

Page 6: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

10

DG

N m

agaz

in 2

012

11

DG

N m

agaz

in 2

012

Neurologie iN europa

ohnehin schon geplant, dass beide Verbände gemeinsam europäische Leit-linien ausarbeiten sollten. Dieser Prozess der Annäherung gipfelte 2009 im „Abkommen von Florenz“ und dem historischen Krawattentausch von de Reuck und Ferro.

Die Herausforderungen sind vielfältig

Der später in Budapest unterzeichnete Vertrag ist nicht nur von histo-rischer Bedeutung für die Neurologie in Europa, er ist auch nur logisch – und mehr als notwendig. Denn die Herausforderungen der Neurologie sind man-nigfaltig: Neben einer alternden Gesellschaft, die immer mehr Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall und Demenz hervorbringt, haben Neurologen seit Jahren sowohl mit steigenden Kosten im Gesund-heitssystem (➞ siehe Kasten Seite 14/15) als auch mit Nachwuchsmangel zu kämpfen. Zudem wird der Streit um Forschungsgelder aufgrund fehlender finanzieller Mittel immer härter. Hier muss es darum gehen, die Schieflage in der Forschungsförderung, die bisher zugunsten anderer medizinischer Fachbereiche besteht, zu korrigieren (➞ siehe nebenstehenden Kasten).

Vor diesem Hintergrund ist umso höher zu bewerten, dass ENS und EFNS zur European Academy of Neurology fusionieren und damit die eu-ropäische Neurologie zukünftig mit einer Stimme spricht. So sieht es auch Prof. Heinz Reichmann, 2. Vorsitzender der DGN und seit diesem Sommer Präsident der ENS: „In Brüssel werden wir als EAN mit viel breiterer Brust als bisher auftreten können.“ Die Kräfte beider Verbände würden gebün-delt, doppelt vorhandene Strukturen abgebaut und damit die Neurologie in Europa nachhaltig gestärkt, so Reichmann (➞ siehe Interview Seite 12/13).

Damit es bald so weit ist, bereitet eine aus beiden Verbänden besetzte Task Force die Fusion vor. Da es gilt, zwei von ihrer Struktur so unterschied-liche Gesellschaften zu vereinen, verläuft dieser Einigungsprozess nicht immer ohne Kontroversen. Prof. Detlef Kömpf ist Generalsekretär der EFNS und Mitglied der so genannten Transition Task Force. „Trotz immer wieder auftretenden kleinen Unstimmigkeiten ist die Zusammenarbeit offen, konstruktiv und vertrauensvoll. Man spürt den gemeinsamen Willen aller Beteiligten, dieses Projekt erfolgreich abzuschließen“, gibt der emeritierte Professor einen Einblick in seine Arbeit und fügt an: „Der point of no return ist lange überschritten.“

Dass die Fusion nicht mehr zu stoppen ist, zeigt auch der anspruchs-volle, selbst gesteckte Fahrplan (➞ siehe Roadmap Seite 8/9). Bereits 2014 soll es ein gemeinsames Treffen der beiden Verbände geben, auf dem ENS und EFNS in der EAN aufgehen werden. Der erste gemeinsame Kongress wird 2015 in Deutschland stattfinden, voraussichtlich in Berlin. Die Tatsache, dass deutsche Neurologen diesen Kongress ausrichten dürfen, zeigt die große Wertschätzung und Bedeutung der deutschen Neurologie in Europa. Bitte lesen Sie weiter auf Seite 14.

IrlandIrish Institute of Clinical NeuroscienceMs. Colette Fitzpatrick P.O.Box 351 LimerickE-Mail: [email protected] Web: www.iicn.ie Präsident: Bryan Lynch, MD Bevölkerung (in Mio.): 4,6

IsraelIsrael Neurological AssociationTel Aviv Sourasky Medical Center – Ichilov Hospital, Department of Neurology 6 Weizmann St., 64239 Tel AvivE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Natan Bornstein, MD Bevölkerung (in Mio.): 7,9

ItalienSocietà Italiana di Neurologia – Italian Society of NeurologyVia die Città 56, 53100 SienaE-Mail: [email protected] Web: www.neuro.it Präsident: Prof. Antonio Federico, MD Bevölkerung (in Mio.): 60,8

LettlandLatvian Neurologists AssociationHipokrata Str. 2, 1038 RigaE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Egils Vitols, MD Bevölkerung (in Mio.): 2,2

LitauenLithuanian Neurological AssociationSantariskiu 2, 08661 VilniusE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Valmantas Budrys, MD Bevölkerung (in Mio.): 3,2

LuxemburgSociété Luxembourgeoise de Neurologie – Luxembourg Society of Neurology23–25, rue de l'Alzette 4011 Esch sur AlzetteE-Mail: [email protected] Web: www.neurologie.lu Präsident: Michel Krüger, MD Bevölkerung (in Mio.): 0,5

MoldawienMoldovan Scientific Society of NeurologistsUniversity of Medicine and Pharmacy Nicolae Testemitanu Korolenko str. 2, 2028 ChisinauE-Mail: [email protected] Präsident: AssProf. Vitalie Lisnic, MD Bevölkerung (in Mio.): 4,1

MontenegroMontenegrin Neurological AssociationClinical Centre of Montenegro Ljubljanska bb, 20000 PodgoricaE-Mail: [email protected] Präsident: Slavica Vujisic, MD Bevölkerung (in Mio.): 0,6

NorwegenNorwegian Neurological Associationc/o The Norwegian Medical Association Box 1152, Sentrum, 0107 OsloE-Mail: are.brean@ legeforeningen.no Web: www.nevrologi.no Präsident: Are Brean, MD Bevölkerung (in Mio.): 5,0

PolenPolish Neurological SocietyMedical University of Lodz 22 Kopcinskiego St, 90–153 LodzE-Mail: [email protected] Web: www.neurologiapolska.pl Präsident: Prof. Krzysztof W. Selmaj, MD Bevölkerung (in Mio.): 38,2

Die 44 Standorte der nationalen, europäischen Neurologieverbände / Mitglieder der EFNS

Mitglieder der EFNS

assoziierte Verbände

71% Krebserkrankungen

4% Demenz

Die Forschungsausgaben für schwerwiegende Erkrankungen (Großbritannien 2007/2008)

Teure Krankheiten benötigen mehr Forschungsgelder

Bereits seit einigen Jahren sind sich die europäischen

Staaten einig: Die Höhe der bereitgestellten For­

schungsgelder sollte sich an der Höhe der Kosten für

die jeweiligen Krankheiten orientieren. Doch die

Realität sieht anders aus.

So zeigen Daten aus England, dass dort etwa 71 Pro-

zent der Forschungsgelder in die Erforschung von

Krebserkrankungen gehen. Wissen schaftler, die den

Schlaganfall oder die Demenz erforschen, erhalten nur

sechs bzw. vier Prozent 1. Pro 1000 verlorene Lebens-

jahre durch ent weder Tod oder Behinderung steht den

Krebsforschern somit fast siebenmal so viel Geld zur

Verfügung wie Wissenschaftlern, die dem Schlaganfall

auf den Grund gehen 1. Die unübersehbare Schrägla-

ge zugunsten der Krebsforschung verdeutlicht sich

nochmals, wenn man bedenkt, dass Erkrankungen

des Gehirns etwa 35 Prozent der gesamten Krank-

heitskosten ausmachen – genauso viel wie Krebs- und

kardiovaskuläre Erkrankungen zusammen 2-4. Als

erste Antwort auf diesen Missstand gründen sich nun

allerorten große Forschungsinstitute für neurologische

Krankheiten, in Deutschland das Forschungszentrum

für neuro degenerative Erkrankungen (DZNE). Um

darüber hinaus in der Erforschung der neurologischen

Erkrankungen voranzukommen, wird es auch die Auf-

gabe der neuen European Academy of Neurology (EAN)

sein, auf die politischen Entscheidungsträger sowohl

auf nationaler wie auf europäischer Ebene Einfluss zu

nehmen. ■

Literatur:1 / Luengo-Fernandez R, Leal J, Gray AM. UK research expendi-ture on dementia, heart disease, stroke and cancer: Are levels of spending related to disease burden? Eur J Neurol 2011; in this issue. 2 / Olesen J, Lekander I, Sobocki P. Resource allocation to brain research in Denmark: an example for other European countries. Eur J Neurol 2007; 14: 667–671. 3 / Sobocki P, Olesen J, Jonsson B. Brain research has high returns but Europe is lag-ging behind. Eur J Neurol 2007; 14: 708–710. 4 / Andlin-Sobocki P, Jonsson B, Wittchen HU, Olesen J. Costs of disorders of the brain in Europe. Eur J Neurol 2005; 12 (Suppl 1): 1–27.

DG

N m

agaz

in 2

012

Page 7: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

12

DG

N m

agaz

in 2

012

13

DG

N m

agaz

in 2

012

Neurologie iN europa

interview

Herr Prof. Reichmann, was versprechen Sie sich davon, wenn ENS und EFNS fusionieren?Die Fusion unserer beiden Verbände zur European Academy of Neurology ist ein sehr wichtiger Schritt – und nur logisch. Da wir Europäer uns bisher zu häufig verzettelt haben, ist es nun Zeit, an einem Strang zu ziehen. So werden wir welt-weit eine größere Rolle spielen und unsere Stärke noch besser demonstrieren können. Davon werden die Neurologen in Europa begeistert sein und ein ganz neues Wir-Gefühl entwickeln.

Worin liegen die Chancen dieser Vereinigung?Ursprünglich war es so, dass die EFNS sich vor-rangig um Fortbildung kümmerte und die ENS mehr die Wissenschaft vorantrieb. Das ist so nicht mehr tragbar. Ein neurologischer Fachverband muss heute beides bieten. Deshalb wollen wir die Kompetenzen beider Verbände bündeln. Bei-spielsweise macht es keinen Sinn, zwei sehr ähn-liche Neurologie-Kongresse im Jahr abzuhalten.

Welche Probleme bringt die Fusion zweier so unterschiedlicher Verbände mit sich?In der Tat sind beide Verbände in ihrer Organi-sation sehr verschieden. So sind in der ENS nur Einzelpersonen, in der EFNS hingegen die natio-nalen Landesverbände Mitglied, also beispiels-weise die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Neben einer einheitlichen Struktur wird man sich zudem auf ein gemeinsames wissenschaft-liches Journal einigen müssen, und beide Verbän-de wollen natürlich in der Leitungsstruktur der neuen EAN gleichberechtigt abgebildet sein. Das sind zum Teil bittere Entscheidungen, aber man merkt auf beiden Seiten die uneingeschränkte Bereitschaft, konstruktive Wege zu gehen und das Vorhaben nicht an irgendeinem Punkt schei-tern zu lassen.

„Als Europäer ist es für uns Zeit, an einem Strang zu ziehen“

Prof. Heinz Reichmann im Gespräch mit Jesper Dieckmann

Wie wird die neue Gesellschaft denn dann organisiert sein?Bis heute ist es noch nicht endgültig geklärt, welche Struktur die EAN im Detail haben wird. Fest steht, dass die EAN neben Einzelpersonen zumindest am Anfang auch Landesverbände als Mitglieder aufnehmen wird. Zudem ist sicher, dass der neue Verband die hervorragende, profes-sionelle Organisation der EFNS mit Headquarter in Wien übernehmen wird. Dies ist nötig, um den Mitgliedern alle Vorzüge eines großen Fachver-bandes, wie beispielsweise regelmäßige Berichte und Neuigkeiten aus der Neurologie, über die bekannten Medien liefern zu können.

Welche Pläne hat die EAN für die Zukunft?Um viel bewegen zu können, braucht man eine solide finanzielle Basis, die vor allem zahlende Mitglieder gewährleisten. Deshalb wird es darum gehen, möglichst viele Neurologen für die EAN zu begeistern. Dazu muss vor allem der erste Kongress ein richtig großes Ereignis werden. Für jeden Neurologen soll sich der Besuch lohnen. Egal, ob er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse erwartet oder aber sich auf dem Gebiet des Schlaganfalls oder des Morbus Par-kinson fortbilden möchte. Wenn uns das gelingt, kommen die Leute wieder. Zudem werden wir unseren Mitgliedern ein hervorragendes und kostenloses Journal bieten.

Wird die Förderung des neurologischen Nach-wuchses eine Aufgabe sein?Vorrangig wird es darum gehen, mehr junge Mediziner überhaupt für die Neurologie zu gewin-nen. Ich bin mir aber sicher, wenn wir beispiels-weise Medizinstudenten zu unseren Kongressen einladen und die jungen Mediziner dort europä-ische Spitzenwissenschaftler erleben und deren

PortugalSociedade Portuguesa de Neurologia – Portuguese Society of NeurologyCampo Grande, 380, Lote 3C (K) Piso 0, Escritório E 1700-097 LisbonE-Mail: [email protected] Web: www.spneurologia.pt

Vize-Präsidenten: Prof. Maria Carolina de Almeida Garrett Lobo, MD João Eduardo Ferreira Alcântara, MD Amelia Nogueira Pinto, MD Fernando Ramalho Matias, MD Bevölkerung (in Mio.): 10,7

RumänienRomanian Society of NeurologyUniversity Emergency Hospital Bucharest, Splaiul Independen-tei 169, sector 5 S.U.U.B., Et. IX, 050098 BucharestE-Mail: [email protected] Web: www.neurology.ro Präsident: Prof. Ovidiu Bajenaru, MD Bevölkerung (in Mio.): 21,4

Russische FöderationAll-Russian Society of NeurologistsLeninsky prosp. 8, Block 8 11709 MoscowE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Eugene Ivanovich Gusev, MD Bevölkerung (in Mio.): 142,8

SerbienNeurological Society of SerbiaClinical Center of Serbia Dr. Subotica 6, 11000 BelgradeE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Vladimir S. Kostic, MD Bevölkerung (in Mio.): 7,3

Wissen einsaugen können, dann werden sie ganz automatisch zu leidenschaftlichen Neurologen. Ein weiteres großes Projekt wird die europäische Weiterbildung sein. Auch wenn es langwierig wird, ist es das Ziel, einen einheitlichen europä-ischen Facharzt zu schaffen. Auch das wird noch mehr Gemeinschaftssinn stiften.

Wie wird sich der neue Verband berufspolitisch positionieren?Die EAN wird in Brüssel viel präsenter sein, als es ENS und EFNS bisher waren. Wir werden mit einer Stimme sprechen und deshalb mit breite-rer Brust als bisher auftreten können. Das wird auch die Politiker überzeugen. So können wir die Anliegen der Neurologen in Europa, wenn es zum Beispiel um wissenschaftliche Projekte und die Vergütung unserer Arbeit geht, besser vertreten. Das ist für uns alle eine hervorragende Perspektive.

Welches Gewicht werden die deutschen Neuro-logen innerhalb der EAN haben?Der erste Kongress der European Academy of Neurology wird 2015 in Deutschland stattfinden. Das ist eine großartige Sache. Es macht deutlich, welche Bedeutung der deutschen Neurologie in Europa zukommt, und zeugt von großer Wert-schätzung. Und das nicht ohne Grund, denn wir sind europaweit nicht nur die größte neurolo-gische Gesellschaft, sondern stehen auch ganz vorn, wenn es um den Impact unserer wissen-schaftlichen Publikationen geht.

Wie wird das Verhältnis zur American Academy of Neurology (AAN) aussehen?In meiner Funktion als Vorsitzender des inter-nationalen Komitees der American Academy of Neurology werde ich immer wieder gefragt, wer die Neurologie in Europa überhaupt vertritt. Das wird sich ändern, denn in Zukunft wird es mit der EAN einen verlässlichen Ansprechpart-ner für die Amerikaner geben. Zudem sehe ich auch, wie hervorragend die AAN organisiert ist. Das sind ganz andere Dimensionen. Wir sind in Europa zwar noch eine ziemliche Strecke davon entfernt, aber das muss das Ziel sein. Gerade weil Europa das mit seiner Vielfalt hergibt.

Wie wird sich die zukünftige EAN von der AAN abgrenzen können?Diese besagte Vielfalt ist unsere Stärke und auch ein Vorteil gegenüber den Amerikanern. Europa sammelt und bündelt die Kompetenzen seiner verschiedenen Kulturen. Das ist die Faszination Europas, die wir erhalten sollten – auch in der Neurologie.

Welche Bedeutung messen Sie der Fusion von ENS und EFNS insgesamt bei?Neben allen europäischen Neurologen profitieren natürlich vor allem auch die Patienten von einer starken Neurologie in Europa. Letztlich ist es das Ziel aller unserer Anstrengungen, am Kranken-bett erfolgreicher zu sein und unseren Patienten zu helfen. ■

SlowakeiSlovak Neurological SocietyLimbova 5, 833 05 BratislavaPräsident: AssProf. Jan Benetin, MD Bevölkerung (in Mio.): 5,4

SlowenienSlovenian Society of NeurologyZaloska 7a, 1525 LjubljanaE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Anton Mesec, MD Bevölkerung (in Mio.): 2,1

SpanienSociedad Española de Neurologia – Spanish Society of NeurologyVia Laientana 23, Entlo. A-D 08003 BarcelonaE-Mail: [email protected] Web: www.sen.es Präsident: Jerónimo Sancho Rieger, MD Bevölkerung (in Mio.): 46,2

SchwedenSwedish Neurological SocietyKarolinska University Hospital Huddinge Department of Neurology, 141 86 StockholmE-Mail: [email protected] Web: www.neurologforeningen.orgPräsident: Ingela Nilsson Remahl, MD Bevölkerung (in Mio.): 9,4

SchweizSociété Suisse de Neurologie – Swiss Society of Neurology15, Avenue des Planches 1820 MontreuxE-Mail: Catherine.perrin@ cpconsulting.ch Präsident: Prof. Claudio Bassetti, MD Bevölkerung (in Mio.): 7,9

Prof. Dr. med. Heinz Reichmann

Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Tel.: 0351-458 35 65 Fax: 0351-458 43 65 E-Mail: [email protected]

Der Direktor der Neurolo-gischen Universitätsklinik Dresden und Past-Präsident der DGN ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Aktuelle Neurologie“ sowie Mitglied des Editorial Board von acht wissenschaftlichen Zeitschriften. Er war als Gutachter bei zahlreichen Fachzeitschriften und Forschungsförderern tätig. Seit 2005 ist er Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der Techni-schen Universität Dresden.

Page 8: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

14

DG

N m

agaz

in 2

012

15

DG

N m

agaz

in 2

012

Neurologie iN europa

Neuropsychiatrische Erkrankungen

Kardiovaskuläre Erkrankungen

800 Milliarden Euro

170 Milliarden Euro

Die Kosten schwerwiegender Erkrankungen (Europa 2010)

Die neue European Academy of Neurology sieht sich also großen Herausforderungen gegenüber, wird diese aber auch ungleich stärker und selbstbewusster als ihre beiden Vorgängerverbände angehen können. Hierzu ist es wichtig, dass die Academy möglichst viele Neurologen aus ganz Europa von der gemeinsamen Sache überzeugen kann, denn die pan-europäische Gemeinschaft wird vom Engagement ihrer Mitglieder leben. Mit dem mitgliederstärksten nationalen Verband kommt den deutschen Neurologen hierbei eine besondere Chance und Verantwortung zu.

Sicher ist: Der Einsatz für die Ziele der EAN lohnt sich. Der jährliche Kongress soll sich zu einem Höhepunkt für jeden Neurologen in Europa entwickeln. Auch junge Ärzte werden von den Treffen der europäischen Neurologen-Community profitieren. In nur wenigen Tagen werden sie die gesamte Neurologie erleben können. Auch bei anderen Aufgaben der EAN wird es vorrangig um den neurologischen Nachwuchs gehen. Neben einer einheitlichen europäischen Weiterbildung und Facharztprüfung sind es weitere spezielle Aus- und Weiterbildungsprogramme, die den jungen Neurologen zugutekommen werden.

Neurologische Forschung weiter stärken

Als weiteres großes Ziel wird es der EAN darum gehen, die neurolo-gische Forschung weiter zu stärken. Denn nur mit neuen diagnostischen sowie therapeutischen Verfahren wird man in naher Zukunft Erkrankun-gen wie Demenz und Schlaganfall noch besser behandeln können. Dabei wird es auch darauf ankommen, Entscheidungsträger in Brüssel davon zu überzeugen, wie wichtig die Neurologie bereits heute für die moderne Medizin ist. Doch nicht nur die Politik, sondern auch die breite europäi-sche Öffentlichkeit muss noch eindringlicher über die Erkrankungen des Gehirns aufgeklärt werden. Nur so können neurologische Wissenschaftler in Zukunft mit mehr Geld für ihre Projekte rechnen.

Doch die EAN wird nicht nur europäisch, sondern auch global denken und agieren müssen. So ist es das Ziel, sich mittelfristig ähnlich stark wie die American Academy of Neurology (AAN) zu positionieren. Die hervorra-genden Leistungen europäischer Neurologen sollten die EAN dazu ermun-tern, sich als gleichberechtigter Partner der AAN zu verstehen und ihre An-dersartigkeit aufgrund der Vielfalt der europäischen Staaten selbstbewusst nach außen zu tragen. Auf diese Weise wird die EAN die besten Chancen haben, international eine herausragende Rolle zu spielen.

Nicht zuletzt geht es bei allen Anstrengungen aber auch um die Patienten. Das Ziel der EAN wird es sein müssen, dass das gestärkte euro-päische Netzwerk seine Kompetenzen bündelt und durch erfolgreiche Forschung und Austausch von klinischer Erfahrung am Ende die Patienten von der Fusion profitieren.

NiederlandeNederlandse Vereniging voor Neurologie – Netherlands Society of Neurology Ms. Jennifer Huizer Postbus 20050. 3502 LB UtrechtE-Mail: [email protected] Web: www.neurologie.nl Präsident: Prof. Martin J. B. Taphoorn, MD Bevölkerung (in Mio.): 16,7

TürkeiTurkish Neurological SocietyMesrutiyet Caddesi 48/7 6420 Kizilay – AnkaraE-Mail: [email protected] Web: www.noroloji.org.tr Präsident: Prof. Ersin Tan, MD Bevölkerung (in Mio.): 74,0

UkraineScientific Society of Neurologists of the UkraineInstitute of Neurology, Psychiatry and Narcology of the AMS of Ukraine 46, Acad. Pavlov str., 61068 KharkivE-Mail: [email protected] Web: www.inpn.org.ua Präsident: Prof. Petro V. Voloshyn, MD Bevölkerung (in Mio.): 45,7

Vereinigtes Königreich Großbritannien und NordirlandAssociation of British NeurologistsMs. Karen Reeves, 27 Boswell Street, WC1N 3JZ LondonE-Mail: [email protected] Web: www.abn.org.uk Präsident: Prof. Martin Rossor, MD Bevölkerung (in Mio.): 62,7

UsbekistanNational Neurological Society of UzbekistanTashkent Medical Academy 2 Farobi Street, 100109 TashkentE-Mail: [email protected] Präsident: Prof. Bachtiyar G. Gafurov, MD Bevölkerung (in Mio.): 28,5

Neuropsychiatrische Erkrankungen verursachen die höchsten Kosten

Seit Jahren steigen die Kosten im Gesundheits­

sektor kontinuierlich an. Aufgrund einer immer

älter werdenden Gesellschaft sind es vor allem

auch neurologische Erkrankungen, die zu dieser

Kostensteigerung beitragen.

So erleiden jedes Jahr etwa 250.000 Menschen in

Deutschland einen Schlaganfall, dieser ist hierzu-

lande inzwischen zur dritthäufigsten Todesursache

aufgestiegen. Auch andere neuropsychiatrische

Krankheiten des höheren Alters wie beispielsweise

die Demenz treten dementsprechend immer häufiger

auf.Eine europaweite Erhebung der Kosten neuro-

psychiatrischer Erkrankungen macht das ganze

Ausmaß nun erstmals deutlich: In 2010 beliefen

sich die Kosten für Erkrankungen des Gehirns in

Europa auf rund 800 Milliarden Euro! 1 Zum Ver-

gleich: Die europaweiten Ausgaben für Herz-Kreis-

lauf-Erkrankungen pro Jahr schätzt die Deutsche

Herzstiftung auf etwa 170 Milliarden Euro 2. So

kosten Hirn erkrankungen die europäischen Staaten

jährlich mehr als viermal so viel Geld wie kardio-

vaskuläre Krankheiten. An der Spitze der Kosten-

treiber stehen Demenz und Schlaganfall. Allein für

dementielle Erkrankungen müssen die EU-Staaten

jährlich etwa 105 Milliarden Euro aufwenden, für

den Schlag anfall 64 Milliarden Euro. Zudem sind

die neuropsychiatrischen Erkrankungen europa-

weit bereits für mehr als ein Viertel der gesamten

Belastung durch Krankheit und Arbeitsunfähigkeit

verantwortlich 3.

Diese Zahlen zeigen, welches Gewicht der Neuro-

logie in der modernen Medizin zukommt. Einen

Großteil der bevölkerungsmedizinisch rele van testen

Erkrankungen behandelt bereits heute der Neuro-

loge. Aufgrund des demografischen Wandels wird

sich diese Tendenz fortsetzen – und insbesondere

die Bedeutung der neurologischen Forschung damit

nochmals zunehmen. Denn nur durch die Erfor-

schung von Krankheiten wie Demenz und Schlag-

anfall wird man in Zukunft deren Kosten stabi-

lisieren können. Daher wird der neuen European

Academy of Neurology (EAN) auch die Aufgabe

zukommen, die Menschen in Europa auf die Bedeu-

tung der Neurologie und neurologischen Forschung

aufmerksam zu machen. ■

Literatur:1 / Gustavsson, A. et al. „Cost of disorders of the brain in Europe 2010“ Eur. Neuropsychopharmacol. 2011; 21: 718–779 2 / European Heart Health Charter, www.herz stiftung.de 3 / Wittchen, H.U. et al. „The size and burden of mental disorders and other disorders of the brain in Europe 2010“ European Neuropsychopharmacology. 2011; 21: 655–679

Für die deutschen Neurologen ist die Fusion von ENS und EFNS eine große Chance. „Sowohl Kollegen aus der Wissenschaft als auch aus der Klinik werden gleichermaßen von der neuen European Academy of Neuro-logy profitieren“, macht Prof. Wolfgang Oertel, 1. Vorsitzender der DGN, die Relevanz der EAN für die deutschen Neurologen deutlich. „Wir alle werden von der europäischen Gemeinschaft der Neurologen begeistert sein. Gerade weil wir den Einigungsprozess mitgestalten und den ersten gemeinsamen Kongress ausrichten dürfen.“ Die deutsche Neurologie werde so eine noch größere Bedeutung in Europa und der Welt bekommen. ■

Dr. Jesper Dieckmann ist Arzt und Medizinjournalist in Hannover.

AlgerienMohammed Arezki, MD Department of NeurologyBlida Hospital09000 Blida, [email protected]

ÄgyptenMohammed S. El-Tamawy, MD Cairo UniversityHead and Stroke Unit

11111 Cairo, [email protected]

JordanienMohammed Shehab, MD 11183 Amman, [email protected]

LibanonSalam Koussa, MDDepartment of Neurology

Hôtel Dieu De FranceBeyrouth, [email protected]

LibyenProf. Naser-Habib Babah, MD Department of NeurologyAli Omar Asker HospitalTripoli, Libyan Arab [email protected]

MarokkoNazha Birouk, MDDepartment of Neurology and NeurophysiologyHôpital des Specialités6220 Rabat, [email protected]

SyrienAhmad Khalifa, MDDamascus, Syrian Arab [email protected]

TunesienProf. Chokri Mhiri, MD Department of NeurologyHôpital Habib Bourguiba3000 Sfax, [email protected]

+ zahlreiche weitere individuelle Mitglieder aus verschiedenen Nationen

Verbände assoziiert mit der EFNS (7 nationale Verbände)

Page 9: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

17

DG

N m

agaz

in 2

012

www.dgn.org/stellenangebote

Der Stellenmarkt Neurologie

0312

/A2/

SM

Finden Sie Mitarbeiter – im Zentrum Ihrer Zielgruppe!

AUF EINEN BLICK

• Stellenangebote jetzt auch für nichtärztliches Personal (Therapeuten, Pfl egekräfte etc.) und für Praxen

• Großzügige Rabatte bei Lang-zeitbuchungen – empfohlen für Einrichtungen, die permanent Personal suchen

• Auffällige, individuelle Präsentation der Anzeige mit Download der Print-Version, wenn gewünscht

• Platzierung von Assistenzarztstellen auch auf www.junge-neurologen.de

• Verbreitung neuer Angebote über den Kurznachrichtendienst twitter

• Erreichen Sie auf www.dgn.org täglich mehr als 400 Neurologinnen und Neurologen und insgesamt mehr als 2000 Besucher

• Wir gehen gerne auf Ihre individu-ellen Wünsche ein: Bei Fragen zur Neugestaltung von Anzeigen inkl. Printfassungen, zur Integration von Videos oder optimalen Darstellung Ihrer Leistungen kontaktieren Sie uns einfach

Einfach buchen: Sie schicken uns Ihre Vorlage – wir kümmern uns um alles, schnell und unkompliziert

IHRE ANSPRECHPARTNERIN:

Katja ZieglerStellenmarkt der DGNTel.: +49 (0) 89 46 14 86 23E-Mail: [email protected]

Ist die Diagnose Alzheimer-Demenz oder

Parkinson-Krankheit wirklich Schicksal? Die Medizin sei machtlos, liest man in den Medien, wenn wieder ein prominenter Patient sein Outing hat. „Vergiss Alzheimer“ heißt ein Buch, dessen Autorin behauptet, die Pseudodiagnose Alzhei-mer helfe nur dem Medikamentenabsatz. Diese stets aufs Neue aufgewärmte Diskussion ist ärger-lich für die 25.000 Alzheimer-Forscher weltweit – etwa einer pro tausend Patienten – und frustrierend für die Ärzte, die subtile und hochkomplexe Therapien anwenden, um ihren Patienten nicht die letzte Hoffnung zu nehmen.Tatsächlich lässt der therapeutische Durchbruch auf sich warten; das ersehnte Medikament, das die Progression stoppt, der Schalter, der über „krank“ oder „gesund“ ent-scheidet. Auch wenn die Medizin nur in den seltensten Fäl-len so funktioniert – die Ideen für andere Therapieansätze gehen nicht aus. Allmählich setzt sich ein neuer Gedanke durch: Wenn es so schwierig ist, diese Krankheiten zu be-handeln, warum nicht stärker auf Prävention setzen und auf diesem Feld die Forschung intensivieren? Könnte man die Alzheimer-Krankheit um fünf Jahre hinauszögern, schrumpfte die Patientenzahl auf die Hälfte. Bei Parkinson wird gerade an der Früherkennung eingehend geforscht – die größten Projekte finanziert von einem amerikanischen Schauspieler.Unser Schwerpunkt Prävention möchte Ihnen auf den nächsten Seiten Einblicke in die Präventionsforschung bei drei Erkrankungen geben. Er schließt mit einer Er-folgsgeschichte, dem Schlaganfall. Die Prävention des Hirninfarkts hat in den vergangenen 20 Jahren so viele Fortschritte gemacht, wie man es sich für die neurode-generativen Erkrankungen Alzheimer- Demenz und Parkinson-Krankheit in den kommenden zwei Jahr-zehnten erhofft. ■

Zukunft neuroprävention

Gesund altern – von der therapie zur

prävention

Page 10: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

gegen die ZeitDie Hinweise verdichten sich: Sport, geistige Aktivität, eine gesunde Ernährung oder die Einstellung des Blutdrucks können Demenz verzögern. Ließe sich die Erkrankung um fünf Jahre aufschieben, halbierte sich die Patientenzahl. Die frühe Diagnostik und Prävention rücken daher stärker in den Fokus der Alzheimer-Forschung.

Von Michael Simm

Aktiv gegen Alzheimer: Wer sich auch im Alter körperlich fit hält, verringert das Risiko.

Rudi Assauer hat Alzhei-mer. Mit dieser Nachricht

schockte der ehemalige Manager von Schalke 04 im Januar nicht nur die Fußballfans. Assauers Autobiographie „Wie ausgewech-selt. Verblassende Erinnerungen an mein Leben“, die wenige Tage später erschien, brachte eine breite Öffentlich-keit zum Nachdenken und warf bei vielen die Frage auf: Was kann ich tun, um mich vor Alzheimer zu schützen? Zwar hat sich die Hoffnung auf bessere Arzneien und Therapien, mit denen sich die Alzheimer’sche Krankheit heilen ließe, bislang nicht erfüllt. Dennoch ist Optimismus angebracht: Neurologen und Psy-chiater verfügen über erste Medikamente, mit denen sie das Leiden zumindest lindern können. Zudem kann jeder Einzelne etwas tun, um sein Alzheimer-Risiko zu verringern: „Zahlrei-che epidemiologische und klinische Studien legen nahe, dass neben biologischen Einflussgrößen und der Umwelt auch per-sönliche und soziale Faktoren zum Risiko einer Demenz bei-tragen“, weiß Professor Richard Dodel, Neurologe am Universi-tätsklinikum Marburg und Mitglied der „German Task Force on Alzheimer’s Disease“.

In der Tat können Präventionsmediziner auf mehr als hundert Studien verweisen, die zeigen, dass viel Bewegung und eine gesunde Ernährung sowie die Einnahme spezifischer Medikamente mit einem verringerten Krankheitsrisiko ein-her gehen. US-Gesundheitsinstitute merkten zwar zuletzt im Juli 2010 in einer Stellungnahme an, dass diese Studien nach den Regeln der Statistik einen ursächlichen Zusammenhang nicht eindeutig belegen. Vielen Forschern aber sind die Er-kennt nisse längst Grund genug, Empfehlungen auszusprechen.

Eine Kombination verschiedener Methoden könne gesunde Senioren „beim Erhalt der geistigen Fitness und der kognitiven Gesundheit im Alter“ unterstützen, verspricht Professor Johannes Pantel, der solch ein Maßnahmenbündel an der Universität Frankfurt unter dem Namen AKTIVA ent-wickelt hat. Das Kürzel steht für „Aktive kognitive Stimulation: Vorbeugung im Alter“. Pantel ist davon überzeugt, dass sich

damit die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenzerkran-kung senken lässt. Das „Anti-

Demenz-Rezept“ des Geronto-psychiaters beruht auf drei Säulen:

1. regelmäßige körperliche Akti-vität, 2. geistige Betätigungen, die

Spaß machen, 3. eine gesunde, an die Mittelmeerkost angelehnte Ernäh-

rungsweise.Bis ins hohe Alter kann das menschliche Ge-

hirn in bestimmten Gebieten neuronale Stamm- und Vorläuferzellen bilden. „In der für das Gedächtnis wich-tigsten Region, dem Hippocampus, kann dieser Prozess am stärksten durch körperliche Aktivität und ein Leben in anre-gender Umgebung stimuliert werden“, bestätigt Professorin Agnes Flöel, Leiterin der Arbeitsgruppe Kognition, Altern und Neurorehabilitation an der Klinik und Poliklinik für Neurolo-gie der Charité in Berlin.

Epidemiologische Untersuchungen belegen dies. In der Canadian Study of Health and Aging von 2001 gelang es, das Auftreten von Alzheimer-Demenz und deren möglicher Vor-stufe Mild Cognitive Impairment (MCI) bei 4615 Senioren über fünf Jahre lang zu verfolgen. In diesem Zeitraum erkrankten körperlich aktive Senioren nur halb so oft an Alzheimer und wurden um 42 Prozent seltener mit MCI diagnostiziert als jene, die sich am wenigsten bewegt hatten. Dass man kein Spitzensportler sein muss, um sein Demenzrisiko zu senken, zeigten die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse des „Inter-vention Project on Cerebrovascular Diseases and Dementia in the Community of Ebersberg“, kurz INVADE. An der Studie nahmen 3903 über 55 Jahre alte Mitglieder der Krankenkasse AOK der bayerischen Gemeinde teil. Es zeigte sich: Weniger als drei Stunden pro Woche Training genügten um eine um 43 Prozent verringerte Demenzrate zu dokumentieren. Damit war die Risikoreduktion fast ebenso groß wie jene 46 Prozent, die Studienteilnehmer mit mehr als drei Stunden Training wöchentlich erreichten.

Darüber hinaus scheinen Bluthochdruck und seine Reduktion bei Alzheimer ein Schlüsselfaktor zu sein. Wenn

Man muss kein

Spitzensportler sein

19

DG

N m

agaz

in 2

012

18

DG

N m

agaz

in 2

012

NEuroprävENtioN: alZhEimEr-dEmENZ

Page 11: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

Strategie: Prävention

Mehr als 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an

einer Demenz, 80 % von ihnen an einer Alzheimer-Demenz.

Bis 2050 wird sich die Anzahl der Patienten verdoppeln.

Im Alter von 60 bis 65 Jahren sind zwischen zwei und fünf

Prozent der Menschen von einer Demenz betroffen, im Alter

von 80 bis 90 Jahren jeder Vierte. Die Behandlungsmög-

lichkeiten sind noch nicht zufriedenstellend. Derzeit stehen

lediglich zwei Medikamentengruppen zur Verfügung. Eine

Vielzahl von neuen Wirkstoffen werden in rund 30 Phase-III-

Studien weltweit untersucht. Allerdings zeichnet sich noch

kein durchschlagender Erfolg ab. Wissenschaftler konzentrie-

ren sich jetzt stärker auf die Prävention von Alzheimer. Denn

setzte die Krankheit nur fünf Jahre später ein, könnte die An-

zahl der Patienten halbiert werden. In Deutschland existiert

allerdings noch keine systematische Präventionsforschung,

sie wird aber immer lauter gefordert. Die Präventionsstrategie

steht auf zwei Säulen: frühzeitiges Erkennen der Krankheit

vor der Manifestation und Aufklärung der Bevölkerung über

Risikofaktoren. ■

Sport dafür nicht ausreicht, können Medikamente einen star-ken Effekt erzielen. Dies wies eine europäische Studie im Jahr 2002 nach, bei der das Risiko einer Demenz binnen acht Jahren von 7,4 auf 3,3 Fälle pro 1000 Patientenjahren zurückging. Da nur etwa 30 Prozent aller Patienten mit Bluthochdruck in Deutschland hinreichend behandelt werden, könnten die kon-sequente Therapie und eine bessere Aufklärung der Betroffe-nen einen signifikanten Beitrag zur Demenzreduktion leisten. Auch erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht und Typ-2-Diabetes steigern das Risiko für die Alzheimer-Krankheit. Im Umkehr-schluss reduziert deshalb womöglich sein Demenzrisiko, wer seine kardiovaskulären Risikofaktoren reduziert. Dies hofft Professor Klaus Schmidtke, leitender Abteilungsarzt der Neurogeriatrie und des Zentrums für Altersmedizin an der Ortenauklinik in Offenburg.

Bei besonders gefährdeten Personen könnten Medika-mente gerechtfertigt sein wie die Statine, welche die Blutfett-werte senken können. Auch in Deutschland läuft dazu eine große Studie, an deren Konzeption Schmidtke beteiligt war: SIMaMCI (Simvastatin against Mild Cognitive Impairment) prüft, ob bei Patienten mit zunehmenden Gedächtnisproble-men solch eine Intervention die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit verhindern oder verzögern kann.

Auf einen anderen Ansatz verweist der Neurologe und Psychiater Professor Hans Förstl. In seinem „Anti-Alzheimer-Buch“ schildert der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Technischen Universität München am Klinikum rechts der Isar den Stand der Wissenschaft und hebt immer wieder die Bedeutung der „Gehirn-Reserve-Kapazität“ hervor. Dahinter steckt die Beobachtung, dass Menschen mit hohem Bildungsgrad über eine Art geistige Reserve verfügen.

Diese erlaubt es, Schäden am Gehirn länger auszuglei-chen und länger selbstständig zu bleiben. Schmidtke: „Viele ältere Akademiker verteidigen ihre Unabhängigkeit an der Schwelle zur Alzheimer-Demenz besser als weniger Gebildete. Es ist plausibel, dass nicht nur körperliches Training, sondern auch rege geistige Tätigkeiten helfen, eine kognitive Reserve aufzubauen.“

Geselligkeit ist ein weiterer Trumpf. Menschen mit regem Sozialleben haben seltener oder später Probleme mit dem Gedächtnis. „Eine anregende Freizeitgestaltung kann einiges wieder wettmachen, was im Job zu kurz kommt“, ist Förstl überzeugt. „Das kann durchaus auch die Diskussion am Stammtisch und das gemeinsame Schimpfen über die Politik sein.“

Selbst bewusste Ernährung stärkt die Funktion des Gedächtnisses. Tierversuche legen ein einfaches Rezept nahe: Wer weniger isst, senkt damit sein Alzheimer-Risiko. Da den meisten Menschen langes Fasten jedoch schwerfällt, scheint ein anderer Weg nicht nur ratsamer, sondern auch schmack-hafter: eine Mittelmeerdiät. Für die medizinische Wirksamkeit dieser Präventionsform gibt es gute Belege. So erkrankten in einer 2009 veröffentlichten Studie mit 1800 älteren New Yorkern nach mehr als fünfjähriger Beobachtungszeit diejenigen sel-

tener an Alzheimer, die viel Gemüse, Obst und Fisch gegessen und dazu gelegentlich ein Glas Wein getrunken hatten.

Biomarker im Blut aufgespürt

Während viele Präventionsprojekte auf Lifestyle-Faktoren abzielen, wächst ein weiterer Forschungszweig: das Erkennen der Krankheit über Biomarker, längst bevor sie ihre Symptome zeigt. Dafür suchen Forscher Proteine, die Hochrisikopersonen identifizieren. Vor kurzem konnte eine Gruppe um Daniel Johnstone von der University of Newcastle in Australien eine Protein-Signatur im Blut identifizieren, die zu 90 Prozent eine sichere Alzheimer-Diagnose gestattet. Dies wäre ein neuer Ansatz hin zu einer frühen Diagnostik und einer entsprechend frühzeitigen präventiven Therapie, um die Krankheit mög-lichst lange hinauszuzögern.

Bei Alzheimer ist Zeit fast alles. Eine Verzögerung um fünf Jahre bedeutete eine Halbierung der Patientenzahl. „Bis derartige Früherkennungstests in der Anwendung ange-kommen sind und in Kombination mit helfenden Therapien auch ihre Wirkung entfalten, vergehen allerdings nach aller Voraussicht noch fünf bis zehn Jahre“, schätzt der Neurologe Professor Dodel aus Marburg. ■

Dipl.-Biol. Michael Simm ist Wissenschaftsjournalist in Offenburg und spezialisiert auf neurowissenschaftliche Themen.

22

DG

N m

agaz

in 2

012

23

DG

N m

agaz

in 2

012

neuroPrävention: Parkinson-krankheit

spurensucheDie Fahndung nach geeigneten Biomarkern gilt unter Forschern als der hoffnungsvollste Ansatz zur Früherkennung der Parkinson-Krankheit. Noch sind Stiftungen wie die amerikanische Michael J. Fox Foundation die größten Förderer in Deutschland.

Von Michael Simm

Schnittmuster: Der Neuroanatom Professor Heiko Braak hat anhand unzähliger Gehirnschnit-te Verstorbener eine Einteilung der Parkinson-Stadien entwickelt und die Basis für neue Forschungs-ansätze gelegt. Dieses Bild des Fotografen Wolfram Scheible stammt aus dem von der DGN 2011 mit dem Deutschen Journalisten-preis Neurologie gekürten Beitrag von Dr. Christian Jung „Braaks fataler Ver-dacht“, erschienen in „bild der wissenschaft“.

Raucher erkranken seltener an Parkinson.“ Hinter dieser Schlagzeile steckt nicht etwa

eine große deutsche Boulevardzeitung, sondern ein halbes Jahrhundert Forschung und mehr als 50 wissenschaftliche Studien mit Millionen von Teilnehmern. Dennoch sind Zigaretten natürlich kein geeignetes Mittel, um die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung abzuwenden. „Angesichts der vielen schädlichen Folgen des Rauchens käme niemand auf die Idee, dies vor-zuschlagen”, stellt Studienautor Honglei Chen

vom National Institute of Environmental Health Sciences in North Carolina klar. Der Zusammen-hang ist zwar eindeutig, eine Erklärung steht aber noch aus. Wie weitere Untersuchungen zeigten, schreitet die Parkinson-Krankheit nach der Dia-gnose bei Rauchern ebenso schnell voran wie bei Nichtrauchern.

Derart verblüffende Zusammenhänge kön-nen die Forschung dennoch beflügeln. Sie weisen auf mögliche Ursachen hin, auf bislang unbe-kannte Mechanismen im Krankheitsgeschehen,

Page 12: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

22

DG

N m

agaz

in 2

012

23

DG

N m

agaz

in 2

012

NEuroprävENtioN: parkiNsoN-kraNkhEit

Michael J. Fox FoundationDer populäre amerikanische Schauspieler Michael J.

Fox („Zurück in die Zukunft“, „Chaos City“) erkrank-

te 1991 im Alter von erst 30 Jahren an der Parkinson-

Krankheit. Im Jahr 2000 gründete er die Michael J.

Fox Foundation for Parkinson’s Research (MJFF)

mit Sitz in New York und ist heute der größte private

Sponsor der Parkinson-Forschung. Er engagiert sich

dafür, schnellstmöglich einen Heilungs ansatz sowie

bessere Therapien für betroffene Patienten zu entwi-

ckeln. Bisher hat die Stiftung mehr als 270 Millionen

US-Dollar zur Unterstützung von Forschungsprojek-

ten aufgewendet, auch in Deutschland.

Für die aktuelle PPMI-Studie in Kassel/Marburg und

Tübingen werden in Deutschland noch Patienten

gesucht: 40 neu diagnostizierte Patienten in einem

sehr frühen Krankheitsstadium, die bislang noch

keine Parkinson-Medikamente eingenommen

haben. Die Teilnehmer müssen mindestens 50 Jahre

alt sein. ■

➞ www.ppmi-info.org

➞ www.michaeljfox.org

Michael J. Fox – vom Schauspiel zur Forschungsförderung

schlägt um sich und kann dabei sich oder den Bettpartner ver-letzen. Zwei Drittel der Betroffenen erkranken binnen zwanzig Jahren an der Parkinson-Krankheit oder an einer seltenen Va-riante, der Demenz mit Lewy-Körpern. Bei beiden Krankheiten finden sich jene Ablagerungen des Proteins alpha-Synuclein, die Braak als Grundlage seiner Stadieneinteilung dienten. Bei manchen späteren Parkinson-Patienten war die RBD sogar ein halbes Jahrhundert lang aufgetreten, bevor die ersten typi-schen Bewegungsprobleme (Bewegungsverlangsamung und Ruhetremor) zu erkennen waren.

Bei aller persönlicher Tragik steckt hinter dieser Erkennt- nis eine gute Nachricht: Sollten die Forscher erst einmal einen Weg finden, den Fortgang der Erkrankung zu verlangsamen, könnte man der Entstehung der Parkinson-Krankheit ein ganzes Leben lang entgegenwirken und damit womöglich den Ausbruch der Krankheit bei einem Großteil der Betroffenen verhindern oder zumindest stark verzögern.

Genau diese Herausforderung nimmt seit sechs Jahren die Arbeitsgruppe um Prof. Oertel an. Von der Universitäts-stadt Marburg aus wird die nationale und internationale RBD- Studien-Gruppe koordiniert. Der Arbeitsgruppe gelang in

Kooperation mit anderen deutschen Zentren mittels spezieller Magnetresonanzverfahren (MRT-DTI) im Gehirn von RBD-Patienten der präklinische Nachweis von Störungen im Riech-hirn, im Traumschlafzentrum und sogar in der Schwarzen Substanz (Substantia nigra), der Region im Mittelhirn, deren Schädigung eng mit der typischen Bewegungsverlangsamung assoziiert ist (siehe Abbildung).

Oertel ist zuversichtlich: „Die ersten kontrollierten The-rapiestudien an Patienten mit RBD werden vor Ende des Jahres erstmals und zwar in Deutschland beginnen. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, der Geduld und der Forschungsunterstüt-zung, wann wir ein Verfahren oder eine Substanz finden, die das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit verzögert.“ ■

Dipl.-Biol. Michael Simm ist Wissenschaftsjournalist in Offenburg mit Spezialisierung auf neurowissenschaftliche Themen.

REM-Schlaf -Verhaltensstörung und Einschränkungen im Geruchsemp-finden sind frühe Indikatoren für die Entwicklung einer Parkinson-Krankheit. Dieser MRI-Scan in Diffusions-Tensor Imaging Technik – von Patienten mit REM-Schlaf-Verhaltensstörung, aber noch ohne neurologische Parkinson-Symptome – weist mit dem blauen Bereich (Pfeil) Schäden im REM-Schlaf-Zentrum, mit der rotgelben Markierung Veränderungen im Geruchszentrum auf. Präklinischer Befund (kleines Bild): Der kleine hellblaue Punkt zeigt im Magnetresonanztomogramm der RBD-Patienten eine „prämotorische“ Anomalie in der Substantia nigra im Mittelhirn – dem Bereich, der bei der Parkinson-Krankheit immer betroffen ist und mit dem Kardinal-symptom Bewegungsverlangsamung assoziiert ist. (Nach: Unger et al., Sleep 2010.)

und zeigen neue Ansatzpunkte für die Früherkennung und -therapie. „Nikotin oder Nikotin-Ersatzstoffe als mögliches Therapeutikum ist gegenwärtig wohl eines der wichtigsten Themen in der Forschung”, erklärt Professor Wolfgang Oertel, Direktor der Neurologischen Klinik der Universität in Mar-burg. Eine der vielen Studien, die Oertel und seine Kollegin PD Dr. Karla Eggert im Rahmen der „German Parkinson-Study Group“ durchführen, untersucht die Frage, ob Nikotinpflas-ter bei Patienten in einem frühen Parkinson-Stadium den Krankheitsverlauf verzögern können. Es ist die erste Untersu-chung dieser Art, die neurologische Forscher in Kooperation zwischen den Parkinson-Netzwerken in Deutschland und den USA durchführen.

Zu verdanken ist diese transatlantische Zusammenarbeit der Michael J. Fox Foundation, der Stiftung des an Parkinson erkrankten US Schauspielers. Die Stiftung hat nicht nur die Studie zur Wirksamkeit von Nikotinpflastern mitfinanziert, sondern auch das weltweit größte private Forschungsprojekt zur Früherkennung der Parkinson-Krankheit: Umgerechnet 34 Millionen Euro stehen seit Juli 2011 der Parkinson’s Pro-gression Markers Initiative (PPMI) zur Verfügung, um fünf Jahre lang nach so genannten Biomarkern zu suchen. Auch daran sind deutsche Zentren maßgeblich beteiligt, denn 60 der weltweit angepeilten 600 Versuchsteilnehmer sollen hierzulande untersucht werden, z. B. an der Paracelsus-Elena Klinik Kassel in Kooperation mit der Neurologie des Univer-sitätsklinikums Marburg sowie am Hertie-Institut für klini-sche Hirnforschung in Tübingen.

Ziel der PPMI ist es, einfach und zuverlässig zu messende Merkmale zu identifizieren, anhand derer die Parkinson-Krankheit in einem möglichst frühen Stadium erkannt werden soll. In Blut, Urin und im Liquor, die Mediziner den freiwilligen Versuchsteilnehmern im ersten Jahr vier Mal und anschlie-ßend halbjährlich abnehmen, erfassen sie die Konzentration zahlreicher Proteine und Stoffwechselprodukte. Daneben su-chen sie nach Zusammenhängen mit den für die Parkinson-Krankheit typischen Beschwerden, die ebenfalls protokolliert werden. Auch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz-tomographie und psychologische Tests sollen dazu beitragen, die verborgenen Muster zu erkennen.

Entsteht die Parkinson-Krankheit im „Darmhirn“?

An der Klinik für Neurologie der Universität Dresden und am dortigen Anatomischen Institut verfolgen Forscher eben-falls eine heiße Spur. Ihr Ziel: Die Entstehung der Parkinson- Krankheit bis zum Anfang zurückzuverfolgen und die dabei entdeckten Vorgänge als Ansatzpunkt für neue Therapien zu nutzen. Im Mausmodell konnte Dr. Francisco Pan-Montojo mit seinen Kollegen zeigen, dass das Pestizid Rotenon (es steht seit längerem als ein möglicher Auslöser der Krankheit unter Verdacht) auf Nervenzellen im Darm der Tiere wirkt und dort

zur Veränderung von Proteinen führt. Über Fasern des ve-getativen Nervensystems, das Rückenmark und den Hirn-stamm können diese Proteine ins Gehirn wandern und dort Parkinson-typische Symptome auslösen, so das Ergebnis der Wissenschaftler. Der Befund deckt sich mit den Studien des früher in Frankfurt und seit 2009 in Ulm wirkenden Neu-roanatomen Heiko Braak, der als erster im Gewebe verstorbe-ner Menschen Hinweise auf solch eine Verbindung zwischen Nervengeflechten im Magen-Darm-Trakt und dem Gehirn aufzeigte. Ergebnisse aus Marburg belegen mit Echtzeitmes-sung der Magenbeweglichkeit in der Video-Magnetresonanz-tomographie, dass bereits im frühen Stadium der Parkinson-Erkrankung das Ausmaß der Magenkontraktion im Vergleich zu Gesunden verringert ist. Braaks Einteilung der Stadien der Parkinson-Krankheit, die er anhand der Ausbreitungsmuster charakteristischer Eiweißablagerungen erstellt hat, spiegelt sich auch im Mausmodell wider. Hier wie dort zeigen sich als frühe Symptome Einschränkungen bei der Darmbeweglich-keit und des Riechvermögens.

Frühe Symptome – frühe Behandlung

Ein weiteres Symptom gerät zunehmend ins Zentrum des Forschungsinteresses als spezifisches Vorstadium der Parkinson-Krankheit: die bisher wenig beachtete REM-Schlaf- verhaltensstörung (REM Sleep Behaviour Disorder, RBD). Sie zeigt sich erheblich früher als andere Indikatoren. Traum-inhalte von RBD-Patienten fallen oft aggressiv aus und werden ausagiert: der Patient spricht, bewegt sich heftig im Schlaf,

Herausforderung Morbus Parkinson

•  Die Parkinson-Krankheit ist die zweithäufigste 

degenerative Erkrankung des zentralen Nerven-

systems. In Deutschland leben etwa 250.000

Menschen mit der Krankheit.

•  Die Zahl der behandelten Patienten nimmt zu: 

Die Bevölkerung wird insgesamt älter, und auch

die Patienten leben dank besserer Therapie länger.

Die Zahl der Neuerkrankungen wird durch gebur-

tenstarke Jahrgänge in naher Zukunft zunehmen.

•  Patienten sind bei der Diagnose im Mittel 60 Jahre 

alt, fünf bis zehn Prozent befinden sich zwischen

dem 20. und dem 40. Lebensjahr.

•  Männer sind ca. 1,5 Mal häufiger betroffen als 

Frauen.

Page 13: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

24

DG

N m

agaz

in 2

012

25

DG

N m

agaz

in 2

012

NEuroprävENtioN: schlagaNfall

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener

Vorsitzender der DGN-Kommission Leitlinien und Direktor der Universitäts-neurologie in Essen Tel.: 0201-723 24 60 E-Mail: [email protected]

Er gehört weltweit zu den angesehensten Neurologen und Schlaganfallforschern. Diener ist Vorsitzender der Leitlinien-Kommission und Pressesprecher der DGN Er leitet als Direktor die Universitätsneurologie in Essen und das Westdeutsche Kopfschmerzzentrum.

In den letzten 20 Jahren gab es dramatische Fortschritte in der Prävention von Schlaganfällen. Dies gilt sowohl für die

Vorbeugung von ischämischen Insulten wie für die Vorbeugung von Gehirnblutungen. Zu großen Teilen ist dies mit Sicherheit auf die in der Zwischenzeit verbesserte Therapie der arteriellen Hypertonie, des Diabetes mellitus und der Hypercholeste-rinämie zurückzuführen. Ernüchternd sind allerdings die Ergebnisse großer Präventionsstudien der letzten Jahren – von der Schlaganfallprävention bei Patienten mit Vorhofflimmern abgesehen. Ich will im Folgenden drei Beispiele nennen.

Hochgradige intrakranielle Stenosen bei Patienten mit transienter ischämischer Attacke (TIA) und leichterem Schlag-anfall haben ein erhebliches Risiko für einen erneuten Insult. Dieses Risiko ist zwei bis drei Mal so hoch wie bei Patienten mit extrakraniellen Stenosen der hirnversorgenden Arterien. Die SAMMPRIS-Studie („Stenting vs. Aggressive Medical Management for Preventing Recurrent Stroke in Intracranial Stenosis“) untersuchte daher den therapeutischen Nutzen einer Stent-Implantation mit Ballondilatation mit symptomatischen intra kraniellen Stenosen zusätzlich zu einer optimalen konser-vativen Therapie 1. Die Studie an 451 Patienten musste vorzeitig

abgebrochen werden, weil sich in der Interventionsgruppe eine signifikant erhöhte Rate an Schlaganfällen und Todesfällen nach 30 Tagen fand im Vergleich zur konservativen Therapie.

Einen anderen interventionellen Ansatz gibt es bei Patien-ten mit Verschluss der A. carotis interna und TIA oder Schlag-anfall mit einem nachgewiesenen hämodynamischen Defizit. Eine neue Studie zum Nutzen des extra-/intrakraniellen Bypas-ses, die in den USA und Kanada an 195 Patienten durchgeführt wurde, verglich die extra-/intrakranielle Bypass-Operation mit einer optimalen konservativen Therapie 2. Auch diese Studie wurde vorzeitig abgebrochen, da sich die Häufig keit des ipsila-teralen Schlaganfalls nach zwei Jahren nicht unterschied. In einer großen Primär- und Sekundärpräventionsstudie an Patienten mit intermittierendem Vorhofflimmern hatte sich gezeigt, dass das 2010 in Deutschland eingeführte Antiar-rhythmikum Dronedaron sich nicht nur zur Behandlung des Vorhofflimmerns eignet, sondern auch vaskuläre Ereignisse wie ischämische Insulte verhindern kann 3, 4. Dieses Konzept wurde anschließend in der PALLAS-(„Permanent Atrial Fibril-lation Outcome Study Using Dronedarone on Top of Stan-dard Therapy“) Studie an 3226 Patienten mit permanentem

schlagende argumenteSo erfreulich die Fortschritte in der Schlaganfallprävention in den letzten 20 Jahren sind, so sehr mangelt es noch insbesondere in Deutschland an der praktischen Umsetzung, meint Hans-Christoph Diener.

Vorhofflimmern untersucht. Leider musste auch diese Studie abgebrochen werden, da sich eine deutlich höhere Rate an Schlaganfällen, Myokardinfarkten, systemischen Embolien und vaskulären Todesfällen in der Behandlungsgruppe fand 5.

Wirkliche Fortschritte gibt es in der Prävention des Schlag anfalls bei Patienten mit Vorhofflimmern. Diese Patien-ten haben gegenüber jenen ohne Vorhofflimmern ein fünffach erhöhtes Risiko eines Schlaganfalls; eine besonders schlechte Prognose haben kardioembolische Infarkte.

Drei Mega-Studien analysierten den Nutzen neuer Antikoagulantien bei Patienten mit Vorhofflimmern. In der RELY-Studie wurde Dabigatran untersucht 6, in der ARISTOT-LE-Studie Apixaban 7 und in der ROCKET-AF-Studie Rivaroxa-ban 8. Die Vergleichssubstanz war jeweils Warfarin. Alle drei Untersuchungen zeigten eine Äquivalenz oder Überlegenheit der neuen Antikoagulantien für die Verhinderung von Schlag-anfällen bei gleichzeitig dramatisch reduzierter Häufigkeit intrakranieller Blutungen. Die Medikamente verhindern in erster Linie parenchymatöse Hirnblutungen, die hohe Dosis von Dabigatran zusätzlich auch ischämische Insulte. Trotz dieser absolut reproduzierbaren und überzeugenden Ergebnis-se ist es in Deutschland sehr schwer, diese neuen Therapien zu etablieren, wobei von vielen niedergelassenen Ärzten Budget-Gründe angeführt werden, die sie daran hindern würden, die neuen Anti koagulantien einzusetzen. Für Neurologen haben die neuen Antikoagulantien auch deshalb eine besondere Bedeutung, weil sie gezeigt haben, dass sie auch in der Sekun-därprävention des Schlaganfalls bei Patienten mit Vorhofflim-mern wirksam sind und auch in dieser Patienten gruppe das Risiko intrakranieller Blutungen re duzieren 9, 10.

Aktuelle Herauforderungen für die Neurologie

Ein besonderes Problem für die Neurologie ist die Tatsa-che, dass der Einsatz der neuen Substanzen eine Kontraindika-tion für die systemische Thrombolyse darstellt. Leider gibt es für keine der Substanzen im Moment einen Point-of-care-Test in der Notaufnahme, der ähnlich wie bei der INR (Internati-onal normalized ratio) erlauben würde, innerhalb von zehn Minuten festzustellen, ob eines der neuen Antikoagulantien eingenommen wurde. Völlig unklar ist auch noch, ob unter der Einnahme der neuen Anti koagulantien eine invasive Schlag-anfalltherapie mit Stent-Retriever möglich ist.

Wir als Neurologen müssen dafür sorgen, dass die Not-aufnahmen unserer Krankenhäuser informiert sind, wie mit Blutungskomplikationen umzugehen ist. Die DGN hat daher mit den anderen beteiligten Fachgesellschaften Empfehlungen formuliert, wie Blutungskomplikationen unter der Einnahme der neuen Antikoagulantien behandelt werden sollten.

So erfreulich die Fortschritte in der Schlaganfallprä-vention in den letzten 20 Jahren sind, so sehr mangelt es noch insbesondere in Deutschland an der praktischen Umsetzung. Dies liegt daran, dass diese Maßnahmen sehr häufig in

Stroke Units, in neurologischen Kliniken oder in neurologi-schen Reha-Kliniken implementiert werden, die Langzeit-Umsetzung bei Hausärzten aber häufig scheitert. Einer der Gründe ist, dass in der Akutsituation zumeist keine Zeit bleibt, um Patienten umfassend über Nutzen und Risiko präventiver Maßnahmen aufzuklären. Hier wären Integrationsmodel-le wünschenswert, in denen zumindest in den ersten sechs Monaten nach dem akuten Ereignis Patienten nach Schlagan-fall von Stroke Units in Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen im niedergelassenen Bereich nachbetreut werden. ■

Quellen:1 / Chimowitz MI, Lynn MJ, Derdeyn CP, Turan TN, Fiorella D, Lane BF, et al. Stenting versus aggressive medical therapy for intracranial arterial stenosis. N Engl J Med. 2011 Sep 15;365(11):993-1003. 2 / Powers WJ, Clarke WR, Grubb RL, Jr., Videen TO, Adams HP, Jr., Derdeyn CP. Extracranial-intracranial bypass surgery for stroke prevention in hemodynamic cerebral ischemia: the Carotid Occlusion Surgery Study randomized trial. Jama. 2011 Nov 9;306(18):1983-92. 3 / Connolly SJ, Crijns HJ, Torp-Pedersen C, van Eickels M, Gaudin C, Page RL, et al. Analysis of stroke in ATHENA: a placebo- controlled, double-blind, parallel-arm trial to assess the efficacy of dronedarone 400 mg BID for the prevention of cardiovascular hospitalization or death from any cause in patients with atrial fibrillation/atrial flutter. Circulation. 2009 Sep 29;120(13):1174-80. 4 / Hohnloser SH, Crijns HJ, van Eickels M, Gaudin C, Page RL, Torp-Pedersen C, et al. Effect of dronedarone on cardiovascular events in atrial fibrillation. N Engl J Med. 2009 Feb 12;360(7):668-78. 5 / Connolly SJ, Camm AJ, Halperin JL, Joyner C, Alings M, Amerena J, et al. Dronedarone in high-risk permanent atrial fibrilla-tion. N Engl J Med. 2011 Dec 15;365(24):2268-76. 6 / Connolly SJ, Ezekowitz MD, Yusuf S, Eikelboom J, Oldgren J, Parekh A, et al. Dabigatran versus warfarin in patients with atrial fibrillation. N Engl J Med. 2009;361:1139-51. 7 / Connolly SJ, Eikelboom J, Joyner C, Diener HC, Hart R, Golitsyn S, et al. Apixaban in patients with atrial fibrillation. N Engl J Med. 2011;364(9):806-17.8 / Patel MR, Mahaffey KW, Garg J, Pan G, Singer DE, Hacke W, et al. Rivaroxa-ban versus warfarin in nonvalvular atrial fibrillation. N Engl J Med. 2011 Sep 8;365(10):883-91. 9 / Diener HC, Connolly SJ, Ezekowitz MD, Wallentin L, Reilly PA, Yang S, et al. Dabigatran compared with warfarin in patients with atrial fibrillation and previous transient ischaemic attack or stroke: a sub-group analysis of the RE-LY trial. Lancet Neurol. 2010 Dec;9(12):1157-63. 10 / Diener HC, Eikelboom J, Connolly SJ, Joyner CD, Hart RG, Lip GY, et al. Apixaban versus aspirin in patients with atrial fibrillation and previous stroke or transient ischae-mic attack: a predefined subgroup analysis from AVERROES, a randomised trial. Lancet Neurol. 2012 Feb 1.

Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung•  Die Mortalität sinkt: In den vergangenen 15 Jahren konnten 

durch den Aufbau von mehr als 200 neurologischen Stroke

Units jährlich zwischen 20.000 und 60.000 Menschenleben

gerettet werden.

•  Noch immer erleiden jedes Jahr aber mehr als 260.000 Bun-

desbürger einen Schlaganfall. Damit hat er den Herzinfarkt

überholt. Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache

und der häufigste Grund für eine Behinderung. Die Anzahl

der jährlichen Schlaganfälle wird bis 2050 um fast 70 %

zunehmen.

•  Die Prävention ist – neben dem flächendeckenden Ausbau der 

Stroke Units – die beste Therapie: Dies bedeutet vor allem

eine umfassende Betreuung von Risikopatienten sowie Prä-

ventionskampagnen in der Bevölkerung.

Page 14: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

27

DG

N m

agaz

in 2

012

iNtErviEwD

GN

mag

azin

201

2

26

Die Neurologie hat sich von einer medizinischen Rand-gruppe rasant zu einem der bedeutendsten medizinischen Fächer mit einem großen Anteil Akut-, Notfall- und Intensivmedizin entwickelt. Und schon stehen neue große Aufgaben an. Um sie zu bewältigen, dürfen Neurologinnen und Neurologen durchaus mehr Flagge zeigen, meint Professor Wolfgang Oertel, erster Vorsitzender der DGN.

„die Zeit   ist reif“

Weichenstellung für die Zukunft: Professor Wolfgang Oertel in Berlin. Der DGN-Vorsitzende will die Neurologie in der öffentlichen Wahrneh-mung sichtbarer machen.

Alternde Gesellschaft, stetig steigende Fallzahlen, innovative Therapien – das ist in Fachkreisen längst bekannt. Herr Professor Oertel, wie sichtbar ist das Fach auch in der Öffentlichkeit?Die Neurologie ist eine sich ungemein schnell ent-wickelnde Disziplin, bei der es im weitesten Sinn um die Gesundheit des „menschlichsten“ Teils unseres Körpers, des Gehirns, geht. Sie ist sehr komplex und gerade in dieser Spannbreite von Akutmedizin bis Rehabilitation ungemein schön und faszinierend. So weit zur Innenperspektive. In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Neurolo-gie erst langsam sichtbar und nur wenige Bürger wissen, welche Rolle sie mittlerweile einnimmt – dies gilt im Übrigen auch für viele Entscheider im Gesundheitssystem bis in die Ministerien hinein.

Woraus leiten Sie das ab?Wir haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche mit Vertretern der Politik geführt und eine Haupterkenntnis ist, dass die Neurologie in ihrer Bedeutung für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft noch nicht ausreichend präsent ist. Das heißt es jetzt systematisch aufzuarbeiten: Wir müssen politisch viel aktiver sein und aus un-serem Elfenbeinturm heraus … man kann sagen, es ist eine Art …

Aufwachen?Ja, ein Aufwachen. Man kann auch sagen: Die Zeit ist reif.

Kommt das noch rechtzeitig? In vielen medizini-schen Feldern werden jetzt die Weichen gestellt.Ja, es ist nie zu spät. In der Geriatrie zum Beispiel ist momentan viel in Bewegung, weil die gesund-heitspolitischen Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die Internisten etwa propagieren massiv den Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie. Unsere eigene Umfrage unter den Leitenden Krankenhausneurologen hat vor kurzem gezeigt, dass bereits mehr als die Hälfte der Einrichtungen geriatrisch arbeitet und viele der Mitarbeiter sich entsprechend fortgebildet haben. Mehr als 90 Prozent der Befragten sehen in der Altersme-dizin ein äußerst wichtiges neues Betätigungsfeld der Neurologie.

Wie sehen Sie da die Chancen der Neurologie?Bestens. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass die Altersmedizin einen stark interdiszipli-nären Charakter besitzt; die Ausbildung zum Geriater sollte folgerichtig in Form von Zusatzmo-dulen für die jeweilige Facharztdisziplin erfolgen.

Geriatrie ist keinesfalls ausschließlich Innere Medizin: Ein großer Teil der altersmedizinischen Probleme beruht auf Erkrankungen des Zentral-nervensystems, deren Behandlung viele Jahre Erfahrungshintergrund erfordert. Denken Sie nur an die hochwirksamen Medikamente bei Demenzen oder der Parkinson-Krankheit oder andere neurologisch-psychiatrische Erkran-kungen, deren Nutzen-Risiko-Abschätzung eine hohe Qualifikation voraussetzt. Oder denken Sie an die unglaubliche Vielfalt an neurologischen Ursachen von Stürzen, Schwindel und Schmerz-syndromen – ebenfalls typisch geriatrische Sym-ptomatiken. Letztendlich sind Neurologen mit einer Zusatz qualifikation in Form eines Schwer-punktes „ Geriatrie“ die logische Weiterentwick-lung unseres Faches in die Altersmedizin hinein. Übrigens ein ähnlicher Prozess wie der, den wir in den letzten Jahren in der Notfall- und Intensiv-medizin erfolgreich durchschritten haben.

Woran liegt es, dass berufspolitische Themen in der Vergangenheit kaum diskutiert wurden? Sind Neurologen zu zurückhaltend?Das war früher vielleicht so. Weil wir uns primär als wissenschaftlich-medizinische Fachgesell-schaft gesehen haben, weil wir noch deutlich weniger waren – und weil ein Neurologe damals noch als Eierkopf galt.

Wie bitte? Als Eierkopf?Na ja … als Intellektueller. Wir wurden gerufen und jeder wusste: Der Neurologe wird einen wun-derbaren Bericht auf den Konsil-Zettel schreiben, darauf steht genau, wo die Krankheit sitzt. Aber helfen wird er nicht. Es gab vielleicht noch ASS oder ein Antiepileptikum, Cortison oder Opiate gegen Schmerzen, das war’s. Heute ist das anders. Wir sind an der Front, in der Notfallmedizin, auf der Intensivstation, in der Geriatrie mit ihren mul-timorbiden Patienten, eben da, wo die wichtigen Therapieentscheidungen fallen. Wir können heute therapeutisch eingreifen, weil wir inzwischen über sehr viele wirksame Medikamente und Methoden verfügen.

Das heißt: Neurologen besitzen fachliche Kompe-tenz, jetzt müssen sie noch lernen, selbstbewusst aufzutreten?Ja, das Selbstbewusstsein muss in einer bestimm-ten Richtung viel stärker werden. Verwechseln Sie das aber nicht mit Aufschneiderei. Es geht darum, sich über seine Bedeutung bewusst zu werden und stolz zu sein auf das, was man kann. Neuro-

interview

Page 15: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

28

DG

N m

agaz

in 2

012

29

DG

N m

agaz

in 2

012

iNtErviEw

29

DG

N m

agaz

in 2

012

iNtErviEw

logen sind Ärzte, die den Menschen als Einheit betrachten müssen – denn Diagnose und Therapie einer neurologischen Erkrankung erfordern eine differenzierte, die unterschiedlichen Systeme des menschlichen Körpers integrierende Anamnese. Sie bezieht zum Beispiel automatisch Symptome und Syndrome der benachbarten Fächer wie der Inneren Medizin, Psychiatrie, Neurochirurgie, Orthopädie oder Ophthalmologie mit ein. Und unser Fach vermittelt zwischen Innerer Medizin und Psychiatrie. Kurz: Die Kompetenz der Neu-rologen insbesondere in der interdisziplinären Herausforderung wächst.

So sehr sich die Neurologie in den vergangenen 20 Jahren auch verändert hat, so sehr sie an Bedeutung gewonnen hat – wird sich diese Ent-wicklung auch in Zukunft fortsetzen?Ich erwarte sogar einen weiteren Quanten-sprung. In den nächsten 30 Jahren werden wir von der symptomatischen hin zur präventiven Behandlung kommen. Die nächste Generation der Neurologen wird das Auftreten von Krank-heiten verzögern und vielleicht sogar verhindern können. Wir haben noch nie eine derart span-nende Zeit erlebt. Die Alzheimer-Krankheit ist das beste Beispiel dafür: Irgendwann kommt der Punkt, an dem man so viele Studien gemacht hat, dass es „funkt“. Ich bleibe da optimistisch, trotz aller Unkenrufe. Bei der Parkinson-Krank-heit wird es ähnlich sein.

Bislang sprechen Neurologen aber noch viel über Sekundärprophylaxe, für die Prävention sind eher Internisten oder Hausärzte zuständig.Das stimmt, im Bereich Prävention sind wir als Neurologen noch nicht sichtbar, obwohl wir inzwischen einiges anbieten können. Daher ist der nächste Schritt hin zur präventiven Neurolo-gie überfällig. Die Primärprophylaxe gehört – im Konzert mit anderen Disziplinen – ebenfalls zu unserem Aufgabenbereich. Bei unserem letzten parlamentarischen Frühstück mit Abgeordneten des Gesundheitsausschusses im Bundestag haben wir das Thema Prävention bereits vorgestellt, in dieser Ausgabe des DGN-Magazins bildet es einen Schwerpunkt und spätestens auf der Neurowoche 2014 in München wird es einen großen Teil des Programms einnehmen.

Auf dem DGN-Kongress 2011 wurde auch das T hema „Frauen in der Neurologie“ heftig disku-tiert. Frau Professor Kotterba hat eine Umfrage präsentiert, nach der knapp die Hälfte aller Neuro-

loginnen unzufrieden ist mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Was hat die DGN seitdem unternommen?Die DGN-Umfrage von Frau Kotterba hat gezeigt, wie sehr es brennt. Wir werden das Thema weiter verfolgen. Man muss aber auch sehen: Themen wie Work-Life-Balance oder Kind und Karriere sind nicht spezifi sch für Neurologinnen, sondern betreffen auch Neurologen, andere medizinische Fächer und alle Berufe. Wir müssen daher viel enger zum Beispiel mit Organisationen zusam-menarbeiten, die hier Erfahrung mitbringen, etwa dem Ärztinnenbund. Ich hoffe, dass die Neurologinnen in ihrem jeweiligen Wirkungskreis selber das Heft in die Hand nehmen und gegen-über den Klinikchefs ihre Frau stehen. Denn die Leitungspositionen sind ja noch immer männlich dominiert.

Sehen die männlichen Kollegen in den Leitungs-positionen das auch so?Nein, leider noch lange nicht. Sie reden zwar alle darüber, aber: Zehn Prozent der Neurologinnen glauben, es habe keinen Sinn, mit ihrem Chef zu reden – aus welchen Gründen auch immer. Das ist schon bitter und das muss sich ändern. Eine neue Personalkultur ist zwingend notwendig, einmal von Seiten der Chefs, zum anderen sollten aber auch die Neurologinnen bisweilen mehr Selbstbe-wusstsein zeigen.

Sie selbst haben mit der DGN-Präsidentschaft zusätzlich zu Ihrem Job als Klinikdirektor in Marburg eine große Verantwortung. Wie anstren-gend ist diese Doppelbelastung?Das erste Jahr war schon hart. Weil man einfach nicht nein sagen kann. Die Präsenz bei allen anstehenden Fragen und Aufgaben ist so entschei-dend. Die Kunst ist, sich nicht zu verzetteln. Und man braucht eine gute Mannschaft, die einem den Rücken frei hält, anders geht es nicht. Da bin ich meinen Mitarbeitern in der Klinik in Mar-burg, in der DGN-Geschäftsstelle, den Kollegen im Vorstand und in den Kommissionen der DGN wirklich mehr als dankbar.

Gibt es auch etwas, das Sie als arrivierter Mediziner noch gelernt haben in Ihrer Funktion als DGN-Chef?Ich hätte nie gedacht, dass diese Position derart vielfältige Aufgaben mit sich bringt. Es ist eine Horizonterweiterung, man hat Einblick in Zusam-menhänge, die einem Klinikchef so nie eröffnet werden. Man sieht, wie wichtig es ist, sich einer-

Geriatrie

Prävention

Intensivmedizin

Neurologie

Nachwuchs

Rehabilitation

Innere Medizin

seits immer wieder mit den Kollegen abzuspre-chen und sich andererseits so gerüstet intensiv in die politische Ebene hineinzubewegen. Das haben uns zum Beispiel Radiologen oder Orthopäden voraus. Wir Neurologen sind immer noch zu sehr Individualisten und müssten viel strategischer im Sinne des Fachs denken. Aber das kommt jetzt langsam. Dazu trägt auch die Entwicklung in die akutmedizinische Neurologie bei, die uns zwingt, viel schneller zu handeln und zu kooperieren und auch sich gegenüber anderen Disziplinen tagtäg-lich zu behaupten.

Wie beeinflusst die zunehmende Spezialisierung die Einheit der Neurologie und dadurch auch die Aufgaben der DGN?Mit der Spezialisierung der Neurologie wird die„Muttergesellschaft“ immer wichtiger als ge-meinsames Sprachrohr. Die Schwerpunkt- und Partnergesellschaften, also zum Beispiel für Schlaganfall, Epilepsie, Parkinson-Krankheit, Multiple Sklerose, Neurointensivmedizin oder die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysio-logie und funktionelle Bildgebung, sprechen sich daher viel stärker als früher mit der DGN ab. Die momentane Stimmung lässt sich so beschreiben: Alle sind bereit, gemeinsam voranzuschreiten – und das ist ein sehr schönes Gefühl. Unsere Fachgesellschaft wird dadurch immer sichtbarer und stärker. Ich persönlich kann mir derzeit kein attraktiveres medizinisches Gebiet als die Neuro-logie vorstellen. ■

Das Interview führte Dr. Margit Pratschko, Medizinjournalistin aus München.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel

ist erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neuro-logie, im Vorstand der Deutschen Parkinson Gesellschaft und seit 1996 Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Marburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Parkinson-Krankheit, Demenzen und neurologische Schlafstörungen. Er ist unter anderem Mitbegründer der Brain Bank für neuro -degenerative Erkrankungen in München, Initiator des Hertie-Institutes für Hirnforschung in Tübingen, Gründer der German Parkinson Study Group, Begründer der Summer School der Movement Disorder Society sowie Gutachter der DFG und zahlreicher nationaler und internationaler Forschungsförde-rungsprogramme.

Kontakt:Philipps Universität Marburg und Universitäts klinikum Marburg, Baldingerstraße, 35043 MarburgTel.: 06421-586 62 79, Fax: 06421-586 89 55E-Mail: [email protected]

Psychiatrie

interview

Work-Life- Balance

Page 16: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

31

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal

30

DG

N m

agaz

in 2

012

Zukunft braucht Neurologen

Der Ärztemangel an deutschen Kliniken bleibt akut. Bun-desweit fehlen je nach Angabe zwischen 5.500 (Deutsche

Krankenhausgesellschaft) und 12.000 (Marburger Bund) Mediziner. Auch der Bedarf an Neurologen wird künftig weiter steigen: weil die Menschen immer älter werden, weil neue Therapiemöglichkeiten entwickelt werden und weil sich der Aufgabenbereich von Neurologen erweitert. Zwar ist die Zahl der Neurologen in den letzten Jahren gestiegen. Doch eine DGN-Hochrechnung geht davon aus, dass künftig jedes Jahr 200 Neurologen mehr ausgebildet werden müssten, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie, zu deren Aufgaben die Sicher-stellung der Patientenversorgung zählen, möchte ihren Teil zur Verbesserung beitragen: mit der Analyse der Situation von Frauen, die in der Medizin und in der Neurologie einen wachsenden Anteil bilden, und Hilfestellung für ein familien-freundliches Arbeitsumfeld, mit umfangreicher Nachwuchs-arbeit sowie der Qualitätssicherung in der Weiterbildung. Auf den folgenden Seiten fi nden sich Aktivitäten, Modelle und Bei-spiele, wie die große DGN-Umfrage unter Neurologinnen oder das Kölner Modell in der Weiterbildung. Beim DGN(forum auf dem Hamburger DGN-Kongress vom 26.– 29. September 2012 werden Nachwuchsarbeit sowie Personalrecruiting wieder zentrale Diskussionsthemen sein, zu denen alle Kongressbesu-cher herzlich eingeladen sind – um sich auszutauschen, von-einander zu lernen und Fehler, die woanders schon gemacht wurden, selber zu vermeiden. ■

Entwicklung Berufsmarkt Neurologie/ Anteil Frauen

2010

Männer(1993: 73 %)

64 %Frauen(1993: 27 %)

36 %

Quelle: Bundesärztekammer

4804Neurologen gesamt

1993 2010

Entwicklung Berufsmarkt Neurologie

Quelle: Bundesärztekammer

391208

1270Neurologen gesamt

Anerkennungen

Facharzt für Neurologie

pro Jahr

Zukunftbraucht Neurologen

Page 17: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

32

DG

N m

agaz

in 2

012

33

DG

N m

agaz

in 2

012

ja

nein

keine Angaben

47 %

48 %

4 %

Kinder bis 3 Jahre

schulpflichtige Kinder

volljährige Kinderkeine Kinder

43 %

53 %

13 %

0 5 10 15 20 25 30 35

in %

Klinikdirektorinnen

Chefärztinnen

Oberärztinnen

Fachärztinnen

Assistenzärztinnen

Niedergelassene

Medizinstudentinnen

1 %

4 %

27 %

24 %

34 %

10 %

1 %

Nachwuchs & pErsoNal: frauEN

Zwischen kind und kittelSind Familie und Beruf in der Neurologie unter einen Hut zu bringen? Die DGN wollte es genauer wissen und führte eine Umfrage zur beruflichen Situation von Neurologinnen durch. Ergebnis: Viele Frauen in der Neurologie wünschen sich flexiblere Arbeitszeitregelungen und ein Umfeld, das die Kinderbetreuung erleich-tert. Dies könnte mehr Arbeitskraft für einzelne Kliniken sowie für die gesamte Neurologie mobilisieren.

Von Sylvia Kotterba

Frauensache: Die Autorin Professor Sylvia Kotterba mit Ärztinnen-Team auf Visite in der Ammerland-Klinik Westerstede. In dieser Klinik arbeiten viele Frauen mit unterschied-lichen Arbeitszeitmodellen.

Der Arztberuf wird weiblich: Rund zwei Drittel der Studienanfänger in der Medizin

sind heute Frauen. Auch in der Neurologie wird der Geschlechter-Shift immer deutlicher, hier beträgt der Frauenanteil unter den neu zuge-lassenen Fachärzten inzwischen knapp 50 %, Tendenz steigend. Grund genug für die DGN sich die Frage zu stellen, welche spezifischen Anfor-derungen Ärztinnen an ihren neurologischen Arbeitsplatz haben und welche Weichen gestellt werden können, damit Kliniken mit ihrem sich stetig verstärkenden Fachkräftemangel und Neu-rologinnen gleichermaßen profitieren.

Umfrage zur Arbeitssituation berufstätiger Neurologinnen

Um mehr über die genaue Situation und die typischen Bedürfnisse und Probleme von Frauen in neurologischen Einrichtungen heraus-

1. Kinderquote Die Hälfte der Befragten hat Kinder mit hohem Betreuungsbedarf. (Mehrfachnennung möglich)

3. Sind Sie in Ihrer jetzigen Arbeitssituation mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zufrieden? Knapp die Hälfte der Befragten wünscht sich Verbesserungen. (Abweichungen von 100 Prozent rundungsbedingt)

Prof. Dr. med. Sylvia Kotterba

Direktorin der Klinik für Neurologie der Ammerland- Klinik in Westerstede Tel.: 04488-50 33 80 E-Mail: [email protected]

Sie engagiert sich seit länge-rem für die Belange von Frauen in der Medizin, unter anderem beim Deutschen Ärztinnenbund. Kotterba leitete die aktuelle DGN-Um-frage und ist Ansprechpart-nerin der DGN-Arbeitsgruppe, der außerdem angehören: Dr. Evelyn Egbers (Meppen), Dr. Mette Kaeder (Hagen Ambrock), Professor Uta Meyding-Lamadé (Frank-furt), Dr. Schide Nedjat (Münster), Professor Claudia Trenkwalder (Kassel).

2. Zusammensetzung der Befragten Nur 5 % der Umfrageteilnehmerinnen sind Chefärztinnen oder Klinikdirektorinnen.

Page 18: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

34

DG

N m

agaz

in 2

012

35

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: frauEN

0 5 10 15 20 25 30

in %

flexiblere Arbeitszeiten

verringerte Wochenarbeitszeit

keine Schicht/Nachtdienste

Kinderbetreuung

keine Veränderungen

26 %

22 %

22 %

20 %

9 %

in %

0 5 10 15 20

Ganztagsbetreuung

Ganztagesmutter

Bei "nein", was würde erleichtern?

Ferienangebote

interne Betreuung

variable Haushaltshilfen

finanzielle Unterstützung

Mentoren-programm

Wiedereinsteiger-seminare

15 %

14 %

15 %

16 %

18 %

11 %

6 %

5 %

0 10 20 30 40 50 60 70 80

in %

keine Angabe

zu niedrig

niedrig

ausgeglichen

hoch

zu hoch

2 %

1 %

1 %

22 %

61 %

14 %

DG

N m

agaz

in 2

012

sehr zufrieden

nicht zufrieden

sehr unzufrieden

keine Angaben zufrieden

könnte besser sein

16 %37 %

32 %10 %

3 %2 %

0 5 10 15 20 25 30 35

in %

möchte besprechen

keine Angaben

möchte nicht besprechen

möchte nichtbesprechen, da

Nachteile befürchtet

Arbeitgeber hat Be-sprechung abgelehnt

ist bereits besprochen

19 %

20 %

15 %

13 %

1 %

32 %

0 5 10 15 20 25 30

persönliche Beratung, z.B. Mentoren-

programme

themenrelevante Veranstaltungen

auf dem Kongress

Veranstaltungen außerhalb des

Kongresses

Informationsmaterial

kein Bedarfam Thema in %

27 %

26 %

19 %

19 %

9 %

4. Wie bewerten Sie Ihre Arbeitsbelastung? Etwa jede achte Frau empfindet die Arbeitsbelastung als zu hoch. (Abweichungen von 100 Prozent rundungsbedingt)

5. Wie müssten sich die Arbeitsbedingungen ändern, damit Sie zufrieden sind? Die Änderungswünsche am Arbeitszeitmodell sind etwa gleichmäßig gestreut. Offenbar hängen die Prioritäten u. a. von der persönlichen Situation ab. (Mehrfachnennung möglich)

6. Was würde Ihnen einen Tätigkeit in der Neurologie erleichtern/ermöglichen? Konkrete Betreuungsangebote seitens des Arbeitgebers werden als Erleichterung empfunden. Finanzielle Unterstützung ist weniger gefragt.

zufinden, trafen sich im Frühjahr 2011 nieder-gelassene und klinisch tätige Kolleginnen, um eine systematische Umfrage per Brief und E-Mail unter den DGN-Mitgliedern vorzubereiten. Mit 14 Prozent war der Rücklauf zwar eher gering, dennoch kam durch die 2700 Aussendungen eine akzeptable Fallzahl von 370 Befragten zustan-de. Die Ergebnisse vermitteln ein gutes Bild, auch wenn die Umfrage sicher nur einen Teil der Zielgruppe erreichte. So haben Frauen, die aktuell nicht berufstätig sind, weil sie ihre Kinder betreuen, wahrscheinlich nicht davon erfahren. Andere haben sich möglicherweise nicht betei-ligt, weil sie bei der Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eher resigniert haben. Es ist anzunehmen, dass vor allem diejenigen Ärztin-nen teilgenommen haben, denen das Problem tatsächlich unter den Nägeln brennt. Etwas mehr als die Hälfte der Antwortenden hatten Kinder mit hohem Betreuungsbedarf (Schulkinder oder Kleinkinder unter drei Jahren, ➞ siehe Grafik 1). Rund ein Drittel der antwortenden Kolleginnen musste ihre Aus- bzw. Weiterbildung meistens wegen der Kinder unterbrechen. Dass vor allem Assistenzärztinnen und Fachärztinnen antwor-teten, spiegelt das Geschlechterverhältnis in höheren Positionen wider: Diese werden trotz insgesamt zunehmenden Frauenanteils in der Neurologie noch immer von Männern dominiert. So sind 27 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen Oberärztinnen und nur 5 Prozent Chefärztinnen oder Klinikdirektorinnen (➞ siehe Grafik 2).

Ergebnis: Betreuungsangebote und flexible Arbeitszeiten gewünscht

Die Befragung zeigt, dass ein Bedarf vor allem im Bereich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf besteht. Etwa die Hälfte der antwor-tenden Frauen wünscht sich Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen (➞ siehe Grafik 3). Drei Viertel empfinden die Arbeitsbelastung als hoch oder zu hoch (➞ siehe Grafik 4). Mögliche Ände-rungswünsche am Arbeitszeitmodell betreffen flexiblere Arbeitszeiten, verringerte Wochen-arbeitszeit, den Wegfall von Schicht- bzw. Nachtdiensten und bessere Angebote der Kinder-betreuung, wobei die Schwerpunkte offenbar individuell verschieden sind und von der eigenen Lebenssituation abhängen (➞ siehe Grafik 5). Auch konkrete Hilfsangebote durch den Arbeitgeber, wie die Organisation von Betreuungsangeboten wie Betriebskindergärten, Tagesmüttern oder

7. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem derzeitigen Arbeitszeitmodell? Knapp die Hälfte hätte gerne Verbesserungen.

Ferienangeboten würden als große Erleichte-rung empfunden, um dem Beruf nachzugehen. Finanzielle Zuwendungen sind nicht unbedingt entscheidend. Mentoren-Programme oder Wieder einstiegsseminare sind dagegen eher selten gefragt (➞ siehe Grafik 6). Im Freitext-Teil der Umfrage wurden weitere Vorschläge ge-macht, die eine Erleichterung bedeuten würden, darunter die Möglichkeit des Abbaus von Über-stunden (Arbeitszeitkonten statt Bezahlung), Entlastung von nichtärztlichen Tätigkeiten (z. B. durch Kodierkräfte und Stationssekretärinnen), das Entfallen von allgemeinärztlichen KV-Diensten, Aufstiegsmöglichkeiten trotz Teilzeit oder keine durchgehende Präsenzpflicht, wenn Tätigkeiten wie Befundungen auch onlinege-stützt durchgeführt werden können. Auch gab es einzelne Stimmen, die mehr Zeit für Forschung einforderten statt allein für ihre Kinder. Nieder-gelassene Neurologinnen sehen in erster Linie die Honorierung als zu gering an, was die Ar-beitsbelastung erhöhe, um die Kosten zu decken.

Mit mobilen Diensten fallen Eltern am Arbeitsplatz nicht aus

Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, sind unterschiedliche Modelle denkbar. Nicht überall ist es möglich, krankenhauseigene Kinder-gärten einzurichten. Alternativ können häufig regionale Angebote genutzt werden, gerade die Angebote für unter Dreijährige nehmen zu. Krankenhäuser könnten als Arbeitgeber punk-ten, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bevorzugt Zugriff auf diese Plätze hätten. Ein

8. Haben Sie Probleme hinsichtlich Arbeitszeit und Familienversorgung mit Ihrem Arbeitgeber besprochen? Jede achte Frau befürchtet Nachteile. Ein Drittel hat die Probleme bereits besprochen.

9. Was wünschen Sie sich als Neurologin von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie? Mehr als ein Viertel der Befragten wünscht sich eine persönliche Beratung sowie themenrelevante Veranstaltungen. Nur wenige haben kein Interesse. (Mehrfachnennung möglich)

Page 19: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

36

DG

N m

agaz

in 2

012

37

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: frauEN

37

DG

N m

agaz

in 2

012

DGN unterstützt Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Ergebnisse der Umfrage machten deutlich, dass Handlungs­

bedarf besteht, vor allem bei der Vereinbarkeit von Familie und

Beruf sowie der Optimierung von Arbeitszeitmodellen – Themen,

die nicht allein Frauen betreffen. Die befragten Neurologinnen

wünschen sich von der DGN vor allem persönliche Beratung und

entsprechende Veranstaltungen auf den DGN­Kongressen. Die

erste Diskussionrunde fand auf dem Wiesbadener Kongress 2011

im DGN(forum statt. Außerdem wurden die Umfrageergebnisse

auf der Jahrestagung Leitender Krankenhausneurologen und

auf der Ordinariensitzung präsentiert. Das Ergebnis: Es wurde

gewünscht, dass die DGN das Thema kontinuierlich weiterent­

wickelt und verfolgt.

Folgende Maßnahmen sind von der DGN geplant:

• Die DGN richtet eine Arbeitsgruppe ein, die von Prof. Sylvia

Kotterba geleitet wird und die das Thema weiter bearbeitet. Sie

besteht aus Mitgliedern beiderlei Geschlechts und von verschie-

dener beruflicher Stellung. Die Arbeitsgruppe steht auch für

kurzfristige Vermittlung bei Problemen zur Verfügung – so-

wohl für Mitarbeiterinnen als auch für deren Chefs. Sie spricht

Empfehlungen an den Vorstand aus und pflegt den Kontakt zu

den entsprechenden Kommissionen der DGN, zum Deutschen

Ärztinnenbund und weiteren frauen- und familienzentrierten

Arbeitsgemeinschaften in anderen medizinischen Fächern sowie

zu Personalverantwortlichen.

• Die Ergebnisse der Umfrage werden auf öffentlichen Veranstal­

tungen vorgestellt. Auf den DGN-Jahreskongressen gibt es dazu

künftig einen öffentlichen Dialog, etwa auf dem DGN(forum in

Hamburg 2012.

• Die DGN sammelt positive Beispiele und Arbeitszeitmodelle,

die bereits erfolgreich in Kliniken eingeführt wurden, und

entwickelt eine Checkliste der Möglichkeiten als Empfehlung

für Personalverantwortliche in den Neurologien. Die Inhalte

werden unter Berücksichtigung von regionalen (z. B. Ärztekam-

mern) und lokalen Gegebenheiten angepasst.

• Die DGN veröffentlicht eine Liste mit Ansprechpartnern

(bestehende Institutionen/Ombudsstellen u. a.) für persönliche

Probleme von Neurologinnen und Neurologen. ■

Frauenfragen, Zukunftsfragen: Im DGN(forum auf dem Wiesbadener Kongress 2011 diskutierten (v. r.) DGN-Vorsitzender Prof. Wolfgang Oertel, Moderatorin Dr. Margit Pratschko, Prof. Sylvia Kotterba, Dr. Monika Wüstenhagen (Niedergelassene Neurologin), Heike Vogt (Assistenzärztin) und Anselm Angermaier (Assistenzarzt).

Problem für Ärztinnen, die im Schichtdienst der Stroke Unit und Intensivstation arbeiten, ist, dass nicht alle Einrichtungen bis in den späten Abend oder am Wochenende geöffnet haben. Zudem dürfen die Kinder nur eine maximale Zeit von acht Stunden dort verbringen. Gerade Kleinkinder müssen eine vierwöchige Eingewöh-nungsphase durchlaufen – hier fällt ebenfalls in der Regel die Mutter am Arbeitsplatz aus. Ein solches Modell müsste somit auch in den ohnehin engen Dienstplänen berücksichtigt und von den Kollegen und Kolleginnen mitgetragen werden. Schwierig wird es auch, wenn die Kinder krank werden und nicht in den Kindergarten oder die Schule gehen können. Zwar haben beide Elternteile Anspruch auf Fehltage zur Betreu-ung kranker Kinder. In vielen Fällen sind es aber immer noch die Mütter, die diese Aufgabe übernehmen. Die von uns in der kooperieren-den Kindertagesstätte der Ammerland-Klinik angebotenen Plätze bleiben zum Teil unbesetzt. Die Eltern entscheiden sich teilweise bewusst für eine häusliche Betreuung durch Tagesmütter oder Familienhilfen. Eine gute Alternative für ei-nen solchen Krankheitsfall sind mobile Dienste, bei denen Betreuungspersonen in die Familien kommen und somit die Eltern nicht am Arbeits-platz ausfallen. Finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber ist bei den unterschiedlichen Modellen eher schwer zu realisieren und wurde von den befragten Frauen auch kaum gefordert. Unterstützung bei der Etablierung von unter-schiedlichen Angeboten und der bevorzugte Zugang dazu ist dagegen gewünscht.

Neue Arbeitszeitmodelle zur Besetzung freier Stellen

Wie die Umfrage ergab, arbeiten fest an ge-stellte Vollzeitkräfte in der Neurologie überwie-gend im Schichtdienst, während Teilzeit kräfte eher feste Arbeitszeiten haben (➞ siehe Grafik 7). Gleichzeitig werden gerade der in vielen Berei-chen der Neurologie notwendige Schichtdienst (Stroke Unit, Intensivstation, Notaufnahme) und unflexible Arbeitszeiten als besonders belastend angesehen (➞ siehe Grafik 5).

Eine häufig immer noch als unabdingbar betrachtete Stellenbesetzung ausschließlich mit uneingeschränkt einsetzbaren Vollzeitkräften wird schon in naher Zukunft nicht mehr reali-sierbar sein. Ein Abweichen von diesem Modell ermöglicht es dagegen jetzt schon, vermehrt freie

Stellen zu besetzen. Die Kolleginnen antworteten auch, dass sie für flexiblere Arbeitszeiten zur Ver-fügung stehen könnten, stünde die Betreuungs-Logistik bereit. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass nicht alle Tätigkeiten die Anwesenheit in der Klinik oder Praxis erfordern (z. B. Befundungen, Kodierungen). Technische Gegebenheiten mit Online-Zugang zu den benötigten Daten ermögli-chen es, von zu Hause zu arbeiten.

Bei allen Anstrengungen des Arbeitgebers sind dazu aber auch die Kooperationsbereitschaft der Arbeitnehmer und ein offener Dialog erfor-derlich. Geplante Eltern- oder Urlaubszeiten soll-ten rechtzeitig bekannt gegeben und abgespro-chen werden. Von den Teilzeitkräften müssen einerseits realisierbare Zeiten angeboten werden, von den Chefärzten und Chefärztinnen die in diesen Zeiten durchführbaren Aufgaben abgewo-gen werden. So können etwa nicht alle Kollegin-nen in Teilzeit vormittags arbeiten, 75-Prozent-Stellen sind nicht nur durch frühes Arbeitsende, sondern auch durch wechselnde freie Tage in der Woche zu lösen. Wochenenddienste könnten zum Beispiel umgesetzt werden, wenn der Part-ner die Kinderbetreuung übernimmt.

Dialogbedarf zur Veränderung bestehender Strukturen

Um Veränderungen herbeizuführen, ist die prinzipielle Bereitschaft des Arbeitgebers notwendig. Hier hat in der Umfrage jede achte Kollegin angegeben, dieses Gespräch noch nicht geführt zu haben, da sie Nachteile am Arbeits-platz befürchtet. Ein Drittel der Frauen hat das Thema aber bereits besprochen (➞ siehe Grafik

8). Unterstützung von der DGN erwarten die Frauen insbesondere durch persönliche Beratung, wenn Probleme auftreten, die nicht selbst gelöst werden können, und themenspezifische Ver-anstaltungen auf dem DGN-Kongress (➞ siehe

Grafik 9). Rund ein Fünftel wünscht sich weitere Veranstaltungen außerhalb des Kongresses sowie Informationsmaterialien, etwa im Internet. ■

Page 20: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

38

DG

N m

agaz

in 2

012

39

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: JuNgE NEurologEN

Gegen acht jeden Morgen kommt Juraj Kukolja in die Kli-nik. Der Tag beginnt mit der Vorbereitung der Chefvisite.

„Ich gehöre zum Team Blau“, sagt der 35-jährige junge Neuro-loge, während er CT-Bilder an den Leuchtschirm hängt. „Wir haben hier in der Neurologie der Uniklinik Köln die Einteilung in Stationsärzte abgeschafft und Teams gebildet.“ Team Rot ist für die Intensivstation zuständig, Team Weiß betreut die Schlaganfallpatienten, Gelb und Grün normale gemischte Fälle und Team Orange die Frührehapatienten. Blau ist für die Privatpatienten zuständig. Die Patienten liegen entsprechend der Einteilung in Teams auf allen Stationen je nach Bedarf und Möglichkeit verteilt. Und nach der Chefvisite? „Patien-

tenmanagement: Liquorpunktionen, Neuaufnahmen, EEGs und andere Funktionen, auch Briefe schreiben, L-Dopa-Tests – der Tag ist offen für die anfallenden Arbeiten“, erläutert der Neurologe und sieht auf seinen Piepser, der sich gerade meldet. Eine Schwester hat ihn angefunkt und bittet darum, bei einem Patienten die Einstellungen des tiefen Hirnstimulators zu verändern. Kukolja spricht zunächst mit dem Mitte-Sechzig-jährigen, ergreift seine Hand. „Das Gehen fiel mit der neuen Einstellung etwas schwerer, hatte ich gestern den Eindruck“, sagt der Neurologe, „deshalb verändern wir sie ein wenig, da-mit es flüssiger wird.“ Kukolja platziert einen Telemetriekopf auf der Brust des Patienten. Ein Kabel verbindet diesen mit

angestecktDer Neurologen-Alltag ist spannend wie ein Krimi: Wer sich einmal dafür ent-schieden hat, kommt nicht mehr davon los. Der Wandel von einem eher diagnostischen zu einem therapeutischen Fach mit einem hohen Anteil von Notfallpatienten ist für junge Neurologen längst selbstverständlich.

Von Arne Hillienhof

Hightech oder Standard? Was Patienten manchmal merkwürdig vorkommt, ist für den Neurologen Juraj Kukolja eine Grundfertigkeit: die Ableitung eines EEGs.

einem Programmiergerät, das wie eine Fernbedienung aussieht. Er verändert daran einige Einstel-lungen – fertig. „Bewegungsstö-rungen wie der Morbus Parkinson sind häufig“, erläutert er hinterher. Bei zwei Gruppen von Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung bleiben die meisten medikamentösen Therapieversuche erfolglos: Bei Patienten, bei denen das Zittern als Symptom stark im Vordergrund steht, und bei Patienten, die durch die jahrelange Einnahme der Medikation ein soge-nanntes L-Dopa-Langzeitsyndrom entwickelt haben. Diese Patienten pendeln im Alltag zwischen Phasen extremer Über-beweglichkeit und Phasen der Unterbeweglichkeit hin und her. Hier kann die tiefe Hirnstimulation helfen. „Mit Stereo-taktikern zusammen bringen wir feine Drähte in das Gehirn und bremsen dort durch schnelle elektrische Entladungen die krankhafte Nervenzellaktivität“, erzählt Kukolja.

Die Neurowissenschaften liefern ständig neue Therapieansätze

„An der Neurologie mag ich, dass sie bei aller Komplexität oft doch klar und logisch ist“, erzählt Kukolja. Wissenschaftler aus seiner Klinik konnten zeigen, dass den speziellen Symptomen der Erkrankung spezifische Störungen in bestimmten Hirn-arealen zugrunde liegen. „Es kann zum Beispiel sein, dass bei Störungen in klar umrissenen Hirnbereichen nur der Daumen des Patienten zittert, andere Gliedmaßen jedoch nicht. Die krankhaften Schwingungen sind in ihrer anatomischen Zuord-nung also hochspezifisch – und wir können darin eingreifen“, beschreibt er die Zusammenhänge.

„Sehr viele Therapien in der Neurologie sind neu, die Neurowissenschaften liefern ständig neue Ansätze“, erläutert er. Kukoljas eigenes Arbeitsgebiet ist die Kognition, insbeson-dere das Thema Gedächtnis. „Fast jede zweite Frau, die 2009 im Alter von mehr als 60 Jahren starb, litt an einer Demenz“, zitiert er Zahlen aus dem Pflegereport 2010. „Und jeder dritte Mann.“ Als Mitglied in der Arbeitsgruppe des Klinikdirektors hat er mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) den Effekten verschiedener Neuropharmaka auf das Gedächt-nis nachgespürt. „Dabei ging es um das visuelle räumliche Gedächtnis“, erläutert er. „Mit Spiegeln haben wir den Patien-

ten im fMRT ein Monitorbild wei-tergeleitet, auf dem Gegenstände

erschienen sind.“ Deren Erscheinen und Lokalisation sollten die Pati-

enten aus dem Gedächtnis rekapi-tulieren. Über die fMRT konnten die

Neurologen parallel die Hirnaktivitäten während dieser Aufgabe, die das episodi-

sche Gedächtnis testet, beobachten. „Das Ganze haben wir dann unter dem Einfluss verschiedener

Neuro pharmaka untersucht“, erläutert Kukolja. Es zeigte sich, dass Cholinesterasehemmer, also eine bestimmte Klasse der neuromodulierenden Arzneimittel, das Neuabspeichern von Gedächtnisinformationen fördern – gleichzeitig aber das Abrufen hemmen. Ziel ist es, pharmakologische Verfahren zu entwickeln, welche das Abspeichern verbessern, ohne den Abruf zu hemmen. „Wenn wir das schaffen, wäre das schon sehr gut, weil es die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern könnte“, so Kukolja, „aber es bleibt natürlich eine symptomatische Therapie – die Ursachen zum Beispiel der Alzheimer-Demenz gehen wir damit nicht an. Da bleibt noch viel zu tun.“

Forschung und Weiterbildung sind klar organisiert

Wie schafft er das – Klinik und Forschung zu verbinden? „Die klinische Arbeit lässt für Forschung wenig Zeit“, erläutert er. Deshalb werden die Mitarbeiter für größere Arbeiten regelmä-ßig freigestellt. „Entweder aus Klinikmitteln für drei bis sechs Monate oder über Drittmittel auch ein bis zwei Jahre“, erläutert Kukolja. Schafft man dann die Weiterbildung in fünf Jahren? „Nicht, wenn Sie ein oder zwei Jahre ins ‚Forschungsfrei‘ gehen“, meint Kukolja. Aber schließlich sei es die Entscheidung jedes Einzelnen, wo er die Prioritäten setze. „Ansonsten ist die Weiterbildung bei uns klar organisiert“, sagt er: „Erst zwei Jahre Stationsarbeit in einem der Allgemeinteams, danach ein halbes bis ein Jahr Intensivstation, dann die Funktionen, also Elektroenzephalographie (EEG), Elektromyographie (EMG) und Dopplersonographie.“ Das Jahr Psychiatrie machten die meisten gegen Ende der Weiterbildung. „Apropos Funktionen“, sagt Kukolja und schaut auf seinen Piepser, der sich eben wieder gemeldet hat. In der Funktionsabteilung warten die Eltern des kleinen Giorgo (Name geändert) auf eine elektromyographische

Page 21: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

40

DG

N m

agaz

in 2

012

41

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: JuNgE NEurologEN

Untersuchung wegen einer muskulären Schwäche der Beine. Kukolja und der Leitende Oberarzt Walter Haupt bereiten das Gerät vor, beruhigen den Siebenjährigen, der entsetzt auf die vielen Drähte und Schalter schaut. „Ich will nicht!“, so sein klares Statement. Kukolja hat selbst zwei Kinder, sechs und drei Jahre alt. Er nimmt sich Zeit, fragt den Jungen nach Weihnach-ten und seinen Wünschen, nach der Schule. 25 Minuten später liegen alle Ergebnisse vor. „Viele Leute glauben, Neurologie sei rein geriatrisch, das ist aber überhaupt nicht so“, erläutert er.

Die Notfallmedizin erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit

Kukolja hat in Freiburg studiert und nach dem ersten Staatsexamen eine Doktorarbeit in der Neuropharmakologie begonnen. Danach stand er vor der Wahl: Neurologie oder Innere? Seine Wahl fi el auf die Neurologie. „Das Fach ist pa tientennah und forschungsstark und macht auch deshalb Spaß, weil man schon mit einer guten Anamnese und der klinischen Untersuchung die meisten Krankheiten diagnos-tizieren kann“, erklärt er. Als Neurologe müsse man auch internistisch fi t sein, da viele neurologische Syndrome auf dem Boden internistischer Erkrankungen entstünden, zum Beispiel neurologische Komplikationen von Diabetes oder kardiovas-kulären Erkrankungen. Kukolja zeigt aus dem Fenster, unten fährt gerade ein Rettungstransporter (RTW) vor. „Außerdem ist die Notfallmedizin besonders wichtig.“ Die Patienten kommen per RTW oder auch im Hubschrauber in die Klinik, werden stabilisiert und sofort per CT oder MRT diagnostiziert. „Sind wir noch im therapeutischen Fenster, können wir Gefäß-verschlüsse sofort lysieren“, sagt Kukolja und lobt die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Neuroradiologen. Danach kommen die Patienten auf die Stroke-Unit zur weite-ren Überwachung und zur kardiovaskulären Abklärung, oder auch auf die neurologische Intensivstation. Und danach?

So bald wie möglich werden die Patienten in die neurolo-gische Frühreha verlegt. Die Therapie in der Frührehabilitation nutzt die Regenerationsfähigkeit des Nervensystems. Hier ar-beitet ein multiprofessionelles Team aus Physio- und Ergothera-peuten, Logopäden, Neuropsychologen, Sozialarbeitern, Ärzten und Pfl egekräften individuell mit den Patienten. Die Patienten werden so schneller mobil und können ihren Alltag wieder früher selbst gestalten. Die neue Station grenzt unmittelbar an den „Wissenschaftsfl ur“ mit Büros und Arbeitsräumen für die Forschung. „Von der Forschung direkt in die Therapie und wieder zurück, das gefällt mir an der Neurologie“, so Kukolja. ■

Dr. med Arne Hillienhof ist Medizinjournalist, betreut das Deutsche Institut für Qualitäts sicherung in der Neurologie (DIQN) und unterstützt die Jungen Neurologen.

Die Jungen Neurologen – und was sie bewegenStudierende für das Fach Neurologie gewinnen, Netzwerke

schaffen, Bedürfnisse identifi zieren, Nachwuchskräfte in ihrer

Weiterbildung unterstützen und die Faszination des Berufs ­

feldes Neurologie vermitteln – das sind die Ziele der Jungen

Neurologen, kurz JuNos.

Medizinstudierende, Assistenz- und Fachärzte bilden die Nach-

wuchsorganisation der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

(DGN), die mit dem Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN)

sowie dem Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) zusam-

menarbeitet. Die JuNos sind eine offene Gemeinschaft, in der sich

jeder engagieren kann, dem es ein Anliegen ist, die Weiterbildung

zu verbessern, Nachwuchs zu begeistern und die Interessen von

Studierenden, PJlern sowie Assistenzärztinnen und -ärzten zu

vertreten.

Aktive Mitglieder treffen sich zwei- bis dreimal jährlich, um sich aus-

zutauschen und ihre Vorhaben zu planen. Sie bilden die Kerngruppe

und betreuen die Arbeitsbereiche oder Projekte der Nachwuchs-

organisation. Der Leiter ist gleichzeitig der Sprecher der JuNos. Er

vertritt die Gemeinschaft und trifft im Tagesgeschäft Entscheidun-

gen. JuNo-Sprecher ist seit November 2011 für zwei Jahre Dr. Helge

Hellriegel aus Kiel.

Hier gibt es aktuelle Informationen über die Ausbildung zum Neurologen,das Leben an der Uni, aber auch über Gesundheitspolitik und die Niederlassung als Arzt. Wichtige Bereiche widmen sich den Summer Schools, dem „Tag inder Neurologie“, dem Mentorenprogramm und den Veranstaltungen auf der DGN-Tagung. Alle sechs Wochen versenden die JuNos einen Newsletter anmehr als 500 Abonnenten.

www.junge-neurologen.de Summer Schools2008 in Köln begonnen, haben sich die Summer Schools Neurologie

zu einem Erfolgsmodell in der Nachwuchsarbeit entwickelt. Semi-

nare, praktische Übungen und Exkursionen vermitteln Grundlagen

und neueste Forschungsergebnisse aus dem Fach. Die JuNos haben

2012 vier Summer Schools organisiert, eine Clinical Summer School

im März begleitet und eine Scientifi c Summer School (Frühjahr

2013 in München) konzipiert. Während der vier regulären Veran-

staltungen – in Dresden, Kiel, Köln und Tübingen – lernen mehr als

100 Teilnehmer Neues aus Diagnostik und Therapie von Experten

aus Klinik und Praxis, die ehrenamtlich neben ihren Vorträgen mit

den Teilnehmern über Berufswege und -aussichten sprechen – als

Botschafter der Neurologie.

Ein neues Konzept stellt die Clinical Summer School dar, die erst-

mals im März 2012 stattfand – mit riesiger Resonanz: Innerhalb von

drei Tagen war die Veranstaltung mit 26 Teilnehmern ausgebucht,

es hätten mindestens doppelt so viele mitmachen können. Ein Ver-

bund von mehreren norddeutschen Kliniken (Celle, Gummersbach,

Lemgo, Lüneburg, Meppen, Oldenburg und Osnabrück ) organisierte

und fi nanzierte mehrere Tage die CSS mit Chefärzten und nieder-

gelassenen Neurologen und vermittelte einen fallorientierten Über -

blick über die wichtigsten Krankheitsbilder. An den Kliniken der

Referenten gab es einen klinisch-praktischen Teil mit Fallvorstel-

lungen, Untersuchungskurs, Visiten und Einblick in die wichtigsten

Funktionsbereiche der Neurologie und Neuroradiologie. Neben dem

Wissensgewinn für die Teilnehmer wurden gleich mehrere Famula-

turen ausgemacht.

Mentorenprogramm2011 haben die Jungen Neurologen und die Deutsche Gesellschaft

für Neurologie (DGN) ein innovatives Vorhaben ins Leben gerufen:

das Mentorenprogramm Neurologie. „Die Grundidee ist, Nach-

wuchs zu fi nden und diesen durch sehr gute Lehrangebote und

Entwicklungsmöglichkeiten an die Neurologie zu binden“, sagte der

Geschäftsführer der DGN, Dr. Thomas Thiekötter. Viele Gespräche

mit dem studentischen und ärztlichen Nachwuchs zeigten: Für die

Entscheidung, den Karriereweg in der Neurologie aufzunehmen,

ist der Austausch mit erfahrenen Neurologen, Studenten und jungen

Neurologen wichtig. Künftig wollen die JuNos in Zusammenarbeit

mit der DGN und den Berufsverbänden BDN und BVDN jährlich

zehn Mentees für das Einzelmentoring vermitteln. Für Studierende

gibt es das Gruppenmentoring: Vier bis acht Studierende treffen

sich ein- oder zweimal im Semester, um sich auszutauschen oder

mit dem Gruppenmentor Fragen zu Berufswahl, Studienabschluss,

Promotion und Auslandsaufenthalten zu besprechen.

Dein Tag in der NeurologieDie „Schnuppertage in der Neurologie“ für Studierende helfen

kommunalen Krankenhäusern, Nachwuchs zu gewinnen. Die JuNos

unterstützen die Kliniken, indem sie Material für die Einladung

( Plakatentwurf und Einladungszettel) zur Verfügung stellen,

PowerPoint-Präsentationen erstellen oder das Angebot über ihr

Hoch schulnetz und die Website bekannt machen.

Netzwerk-ArbeitSeit Anfang 2011 bauen die JuNos ein Hochschulnetz auf, das an

jeder Fakultät mehrere Ansprechpartner integriert, die Themen,

Projekte und Anliegen der JuNos an den Hochschulen bekannter

machen. Der Sprecher der Jungen Neurologen stellt in verschiedenen

neurologischen Gremien die Projekte vor und macht so Werbung

unter Chefärzten und Ordinarien. Auch die Pressearbeit gehört zum

Networking.

DGN-JahreskongressAuf dem großen Neurologie-Kongress, jeweils im September eines

jeden Jahres, organisieren die Jungen Neurologen ein umfangreiches

Programm für den Nachwuchs (siehe S. 54).

Kontakt:

Dr. med. Helge Hellriegel, Klinik für Neurologie UKSH, Campus Kiel,

Tel.: 0431-597 85 50, E-Mail: [email protected]

Dr. med. Arne Hillienhof, Deutsches Institut für Qualität in der

Neurologie (DIQN), Tel.: 0221-95 56 15 95, E-Mail: ahillienhof@

googlemail.com

Neurologie zum Anfassen: Teilnehmer der Summer School Kiel lernen im neuro-vegetativen Labor die Ableitung Laser evozierter Potentiale (LEP) kennen.

Page 22: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

42

DG

N m

agaz

in 2

012

43

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: rEkrutiEruNgD

GN

mag

azin

201

2

42 43

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: rEkrutiEruNg

Für Dienstleistungsunternehmen wie Krankenhäuser sind kompetente Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg. Kliniken beschreiten bei der Personalgewinnung neue und manchmal unkonventionelle Wege. Einige Schlaglichter aus den Neuro-logien stellen wir hier vor – und ausführlicher ein ausgefeiltes Projekt aus Köln, das die strukturierte Weiterbildung erfolg - reich als Mittel zur Personalbindung nutzt.

Neue köpfe für die Neurologie

Hammer-Clip aus PaderbornKliniken nutzen immer häufiger neue Medienkanäle, um junge Mediziner anzusprechen – so auch das St. Vincenz-Krankenhaus in Paderborn: Unter dem Motto „Dein Hammer wartet auf Dich“ stellen Assistenzärzte in einem authenti-schen Video die Weiterbildungsmöglichkeiten an der Klinik für Neurologie vor. Der Clip ist unter ➞ www.vincenz.de und auf YouTube zu sehen. Auf Jobmessen bemüht sich Chefarzt PD Dr. Thomas Postert auch persönlich um potenzielle Interessenten, die Klinik vergibt Stipendien und bezahlte Famulaturen. Solche Pluspunkte und das gute Arbeitsklima sprächen sich rum, so Personalchef Andreas Renner. Die Personalsituation sei mittlerweile hervorragend.

Clinical Summer SchoolDie erste Clinical Summer Schoolwurde von norddeutschen Chefärz-ten (Leitung: Prof. Heide, Celle; Prof. Henningsen, Lüneburg) organisiert und im März 2012 in Lüneburgdurchgeführt. Innerhalb weniger Tage gab es knapp 50 Anmeldungen für 26 Plätze. Viele der Studenten gaben an, noch nie einen so inten-siven und praxisnahen Einblick in den Neurologen-Beruf erhalten zu haben. Die Veranstaltung, die im Frühjahr 2013 erneut stattfinden soll, wurde von den Kliniken finanziert und vom Junge-Neurologen-Netz-werk beworben. Weitere Beteiligte:Prof. Vieregge, (Lippe-Lemgo), Prof. Blaes (Gummersbach), PD Dr. Wellmer (Meppen), Prof. Stögbauer (Osnabrück), Prof. Engelhardt(Oldenburg).

Der Tag mit dem ChefarztMit Transparenz und Offenheit begegnet Prof. Rolf Schneider, Chefarzt der Neurologischen Klinik Aschaffenburg, dem Standortnachteil seiner Klinik im Schatten der Ballungsräume Frankfurt und Würzburg. Er lädt potenzielle Mit-arbeiter, vorwiegend Studenten ein, ihn einen Tag lang persönlich zu begleiten, seine Arbeit und die Person des Chefs kennenzulernen und sich vom Arbeitskli-ma zu überzeugen. Sein Anspruch: Neurologische Medizin auf höchstem Niveau, aber in kollegialer und freundlicher Atmosphäre. „Die Fort- und Weiterbildung nehmen wir sehr ernst. Berufseinsteigern bieten wir betriebliche Sozialleistun-gen und familienfreundliche Arbeitsbedingungen“, so Schneider.

Zeit zum ArbeitenGut organisierte Arbeitsabläufe,Entlastung von administrativenAufgaben, Arbeitszeiterfassung,Vergütung von Überstunden,Kostenübernahme für Kongresse – viele Kliniken haben in den vergan-genen Jahren nicht nur ihre Arbeits-zeitmodelle umgestellt und so eine wichtige Basis für den Erfolg der Personalgewinnung geschaffen.

Page 23: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

44

DG

N m

agaz

in 2

012

45

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: wEitErbilduNg

44

DG

N m

agaz

in 2

012

45

DG

N m

agaz

in 2

012

Europäische NachbarschaftshilfeStrukturschwache Regionen, etwa in den neuen Bundesländern, sind vom medizinischen Personalmangel besonders betroffen. Einer von zahlreichen Wegen, den Kliniken beschreiten, um Engpässe auszugleichen, ist die Rekrutie-rung von Fachkräften im angrenzenden Ausland. Potenziale und Hürden der grenzübergreifenden Zusammenarbeit – wie Sprachprobleme oder Brain Drain in den Herkunftsländern – wurden bereits beim ersten DGN(forum in Wiesbaden diskutiert und kommen auch beim DGN-Kongress im September in Hamburg zur Sprache. Klinikchefs, Personalprofis, die Jungen Neurologen und erfahrene Ärzte berichten und diskutieren.

Mobile KinderbetreuungMit familienfreundlichen Arbeits-bedingungen können Kranken-häuser als Arbeitgeber nicht nur bei weiblichen Fachkräften punk-ten. Als hilfreiche Ergänzung zu krankenhauseigenen Kindergärten und Kooperationen mit regiona-len Einrichtungen bieten einige Kliniken ihren Mitarbeitern mobile Dienste. So kooperiert beispielswei-se die Charité Berlin mit KidsMobil, einem flexiblen Service, der die Kinderbetreuung in unvorherge-sehenen Fällen übernimmt, etwa im Krankheitsfall, beim Ausfall der Regelbetreuung oder bei kurzfristi-ger Dienstübernahme. Die Kliniken erwerben hierfür ein festes Kon-tingent an Betreuungsstunden, die sie den Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung stellen.

Frühe FaszinationPersonalrekrutierung beginnt früh – bereits im Untersuchungskurs oder in der Vorklinik. Trockene, zwei- bis dreiwöchige Blockvorlesungen, die meist erst im 8. bis 10. Semester stattfinden, sind dafür kaum ge-eignet. Stattdessen sollten die Curricula früh mit Neuroanatomie- und Neurophysiologie-Vorlesungen von hoher didaktischer Qualität angereichert und im klinischen Ab-schnitt Untersuchungs- oder neu-rologische Propädeutik-Kurse unter Beteiligung der Lehrkrankenhäuser (wie in Essen, Aachen, Bochum oder Freiburg) implementiert werden. Nur so können Studierende der Medizin für die faszinierende Neu-rologie gewonnen werden, bevor sie eine andere Berufsentscheidung treffen.

Prof. Dr. med. Michael Schroeter

Leitender Oberarzt und Personaloberarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik am Universitäts-klinikum Köln

Tel.: 0221-47 88 72 39 E-Mail: [email protected]

Nach seinem berufsbeglei-tenden Masterstudiengang Krankenhausmanagement hat er gemeinsam mit Gereon Fink Projekte zur Klinik-entwicklung mit Modellcha-rakter vorangetrieben, u. a. das „Cologne Consultant Concept“, eine ärztliche Organisationsform im Krankenhaus als Alternative zum Stationsarztmodell.

Prof. Dr. med. Gereon R. Fink

Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Köln und Direktor des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin am Forschungs-zentrum Jülich Tel.: 0221-478 44 55 E-Mail: [email protected]

Vorsitzender der Kommissio-nen für Weiterbildung sowie für Anhaltszahlen und Quali-tätssicherung der DGN.

Der Wettbewerb um gutes Personal wird härter. Für Dienstleistungs-unternehmen wie Krankenhäuser ist die Kompetenz der Mitarbeiter

der Schlüssel zum Erfolg. Eine gute Aus- und Weiterbildung trägt nicht nur wesentlich zur Qualität der Patientenversorgung bei, sie senkt auch die Wechselneigung – und dient damit entscheidend der Personalbindung. Positive Erfahrungsberichte zum Aus- und Weiterbildungsangebot einer Klinik sind zudem die beste Werbung für Berufsanfänger. Und auch aus dem Blickwinkel des Chefs macht eine gut strukturierte Weiterbildung Sinn: Er kann sich darauf verlassen, dass seine Assistenten bestimmte Inhalte sicher beherrschen, wenn diese einen Abschnitt ihrer Weiterbildung erfolgreich absolviert haben. Ein durchdachter Weiterbildungsplan hält die Mitarbeiter an, sich aktiv und stetig weiterzubilden und nicht im bloßen Abarbeiten täglicher Routinen zu verharren, in der Hoffnung, dass am Ende der Weiterbildung alles „irgendwie bescheinigt“ werde. Eine individuelle Personalentwicklung wird durch Anpassung der Weiterbildungszeiten an das jeweilige Lerntempo der Mitarbeiter sowie eine regelmäßige Einschät-zung des Weiterbildungsfortschritts und der erworbenen ärztlichen Kom-petenz ermöglicht.

Die Weiterbildung hat in der Neurologie einen guten Ruf. Viele Kliniken erzielen bei der Evaluation durch die Ärzte-kammern überdurchschnittlich gute Noten. Exemplarisch hierfür ist ein Projekt der Neurologischen Klinik und Poli-klinik am Universitätsklinikum Köln: Kompetenzspinnen, 360-Grad-Feedback und ein strukturierter Weitebildungs-plan, der individuelle Fortschritte berücksichtigt, tragen erfolgreich dazu bei, Mitarbeiter zu finden, zu fördern und zu binden.

Von Michael Schroeter und Gereon R. Fink

360 grad in köln

Page 24: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

46

DG

N m

agaz

in 2

012

47

DG

N m

agaz

in 2

012

Nachwuchs & pErsoNal: wEitErbilduNg

1

2

3

4

Anamnese

Untersuchung

Syndrome

Seltenes

Gespräche

CT-Befundung

DD-Prozedere

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Spezialsprechstunde

WissAGNotfälle

Arztbriefe

Vorbild

Zusammenarbeitmit Vorgesetzten

Kollegialität

Tutor

Arbeitsklima

Zu Eigeninitiative

GutachtenEinschätzung des Oberarztes durch den Assistenzarzt

•  legt sich – sowohl auf Station als auch im Hintergrund – zügig

auf Verdachtsdiagnose und notwendige Diagnostik fest, formuliert

Konzepte, macht klare Vorgaben zum Prozedere

•    erscheint als Team-Oberarzt pünktlich zur Visite/Stationsabnahme

•  vermittelt ein strukturiertes Herangehen an neurologische 

Fragestellungen, gibt Anleitung zu rationaler Diagnostik und zu

aktuellen evidenzbasierten Therapiekonzepten, engagiert sich

im „Teaching“

•  ist – sowohl auf Station als auch im Hintergrund – für die Assistenten 

telefonisch stets erreichbar und trifft Entscheidungen

• kommt als Hintergrund-Oberarzt bei Bedarf ins Haus

• verhält sich empathisch gegenüber Patienten und Angehörigen

• kann Mitarbeiter zu wissenschaftlicher Tätigkeit motivieren

•  hilft bei Bedarf bei Stationstätigkeiten mit, z. B. als Backup bei 

LP oder ZVK-Anlage

• gibt hilfreiches, konstruktives Feedback

•   hat Verständnis für Probleme der Assistenten und setzt sich für 

Belange der Assistenten ein, erfüllt Vorbildfunktion

•  ist bei Notfällen rasch auf Station präsent und hilft, die Notfall-

situation zu beherrschen

•  lässt den Assistenten ihrem Ausbildungsstand gemäß Unterstützung 

zukommen bzw. überträgt ihnen entsprechende Verantwortung

Was aber ist eine „gute, strukturierte Weiterbildung“? Der Blick in die Weiterbildungsordnung hilft bei der Beant-wortung dieser Frage kaum. Dort wird wenig konkret von eingehenden Kenntnissen und Fertigkeiten gesprochen. Auch die Vorgabe von bestimmten Untersuchungsvolumina ist im Einzelfall nicht zielführend: Wenn sich ein Mitarbeiter beispielsweise 500 EEGs angeschaut hat, hat er sie dann auch strukturiert, gut und richtig befundet? Kann er den Befund klinisch einordnen, für ein verbessertes Fallverständnis nut-zen und die richtigen therapeutischen Konsequenzen ziehen? Ohne Zweifel sind diese Fragen viel entscheidender als das Erreichen einer bloßen Untersuchungszahl.

Ausgehend von dieser unbefriedigenden Situation haben wir in einem ersten Schritt die Inhalte der Weiterbildungsord-

nung konkretisiert, einzelnen Weiterbildungsabschnitten, die wir „Module“ genannt haben, zugeordnet und hierfür Prozesse und prozesslenkende Dokumente definiert. Es ging uns nicht darum, Weiterbildung neu zu erfinden. Vielmehr war das Ziel, konkreter zu beschreiben, wie Weiterbildung an der Klinik ablaufen soll und welche bestehenden Instrumente im Sinne einer strukturierten Weiterbildung genutzt werden können.

Fachärzte von morgen individuell fördern

Das Erreichen einer Weiterbildungsstufe wird durch die Ober-ärzte testiert. Schließlich dient die Weiterbildungsmatrix als

360-Grad-Beurteilung

Einschätzung des Assistenten als „erfahrener Stationsarzt“

•  erfasst und bewertet sicher alle relevanten Informationen aus 

Anamese und Befund

•  kann Störungen höherer Hirnleistungen gezielt klinisch unter-

suchen, terminologisch richtig fassen, topologisch zuordnen

und im Sinne des Krankheitsverständnisses interpretieren

•  formuliert selbständig Syndrom, Arbeitsdiagnose, DD und an-

stehende diagnostische Schritte

•  Kenntnis auch seltener neurologischer Krankheitsbilder

•  kann sicher und empathisch Patienten- und Angehörigen -

gespräche führen, auch in Krisensituationen oder bei lebens-

verändernden Diagnosen

•  interpretiert neuroradiologische Notfalldiagnostik sicher

•  kann die Befunde der gesamten neurologischen Diagnostik

richtig interpretieren und eine Synthese bilden (Diagnose, DD)

•  konstruktive Zusammenarbeit mit Pflege und Therapeuten

•  ist engagiert in einer Spezialsprechstunde

•  hat sich wissenschaftlich in eine der bestehenden 

Arbeitsgruppen integriert

•  handelt besonnen und richtig bei Notfällen

•  schreibt präzise Arztbriefe, die ein sicheres Fallverständnis

zeigen, in denen Befunde kritisch bewertet werden und die

damit zu über 80 % keiner wesentlichen Korrekturen durch

den OA oder den CA mehr bedürfen

•  arbeitet … mit den Vorgesetzten zusammen

• ist kollegial und teamfähig

•  engagiert sich für das Anlernen jüngerer Kollegen (Tutorfunktion)

•  trägt zur Verbesserung des Arbeitsklimas bei

•  zeigt Eigeninitiative und Gestaltungswillen

•   kann gutachterliche Fragestellungen analysieren und richtig beur-

teilen, wie erste verfasste Gutachten belegen

Assistenzärzte, Oberärzte und Direktor der Klinik bewerten sich gegenseitig anhand abgestimmter Kompetenzkriterien. Die Visualisierung dieser Beurteilung als „Kompetenz-spinne“ lässt individuelle Stärken und Schwächen auf den ersten Blick erkennen.

Anlage des Facharztzeugnisses. Weiterbildungsstufen sind: • das Erreichen der Dienstreife (3 Monate), • der „erfahrene Stationsarzt“ (15 Monate) sowie•  Weiterbildungsabschnitte auf der Stroke Unit (6 Monate),• Intensivstation (15 Monate) und • im Funktionslabor (9 Monate). 

Das Problem: Dieses System geht von festen Weiterbildungs-zeiten aus, obwohl die Lernkurven der Mitarbeiter in der Reali-tät durchaus erhebliche Unterschiede zeigen. Wichtig ist auch, den Einzelnen nicht nach „Ziel erreicht“ oder „nicht erreicht“ zu (de-)klassifizieren, sondern seine individuellen Stärken und Schwächen zu erfassen, widerzuspiegeln und hierauf gezielt zu reagieren. Auf diese Weise können, etwa durch gezielte

Fortbildungen oder Rotationen, Defizite ausgeglichen und besondere Stärken auch zum Wohl von Patienten und Klinik genutzt werden.

Transparenz und Dialog für gemeinsamen Erfolg

Diesen Zielen und Hypothesen folgend haben wir für jede Wei-terbildungsstufe bis zu 15 Kernkompetenzen definiert. Diese beziehen sich auf die in der Weiterbildungsordnung genannten und in der Weiterbildungsmatrix spezifizierten Inhalte. Zudem werden so genannte „soft skills“ wie Patientenzentrierung und Kollegialität sowie, entsprechend der Ausrichtung einer

Page 25: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

DGNKongress2012

www.dgnkongress.org

26.- 29.09.2012CCH Hamburg

48

DG

N m

agaz

in 2

012

49

DG

N m

agaz

in 2

012

KONGRESSVORSCHAU

guten Bewertungen eine Stufe der Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hat.

Gute Erfahrungen im Klinikalltag

In unserer Klinik ist nun im dritten Jahr die Einschät-zung des beschriebenen Kompetenzrasters zu einem festen Bestandteil der jährlichen Mitarbeitergespräche geworden. Solche und ähnliche Projekte erscheinen uns geeignet, die Weiterbildungsqualität im Sinne des Förderns und Forderns zu erhöhen. Handlungsbedarf zeigte auch die Weiterbildungs-umfrage der Ärztekammer Nordrhein. An der bundesweiten Online-Befragung beteiligten sich von Juni bis September 2011 mehr als 1000 Weiterbildungsbefugte und knapp 2000 in Weiterbildung befi ndliche Ärztinnen und Ärzte (➞ www.evaluation-weiterbildung.de).

Auf sich verändernde Motivation und Bedürfnisse ein-gehen – Personal gewinnen, binden und individuell fördern – die Personalfrage ist deutlich komplexer und anspruchsvoller geworden als zu einer Zeit, in der eine einfache Anzeige im Ärzteblatt ausreichte, um Dutzende von Bewerbungen zu be-kommen. Gutes, qualifi ziertes ärztliches Personal ist heute ein kritischer Erfolgsfaktor Neurologischer Kliniken und die Vor-aussetzung für höchste Qualität in der Patientenversorgung. ■

Universitätsklinik, die Leistungsbereitschaft in Lehre und Forschung erfasst.

Als Instrumente der Mitarbeiterführung waren an unserer Klinik bereits jährliche Mitarbeitergespräche der in Weiterbil-dung befi ndlichen Assistenzärzte mit dem Direktor der Klinik und halbjährliche Orientierungsgespräche mit dem zugeord-neten Oberarzt („Mentor“) etabliert. Zunächst stellten wir allen Mitarbeitern die Kompetenzkriterien vor. Dabei zeigte sich schnell der Wunsch der Assistenten, auch die Kompetenz der für die Weiterbildung im Alltag zuständigen Oberärzte zu bewerten. Die Assistentenschaft formulierte zwölf Kompeten-zen der Oberärzte, die sie für die Weiterbildung im Alltag als kritisch und wichtig erachten. Schließlich wurden im Sinne der 360-Grad-Beurteilung alle Weiterbildungsassistenten ge-beten, an den Befragungen der Landesärztekammer 2009 und 2011 teilzunehmen, das heißt, die Klinik und den Direktor der Klinik als Weiterbildungsberechtigten detailliert und anonym zu bewerten.

Nach Konsensbildung und schriftlichem Einverständ-nis der Beteiligten erfolgte die Kompetenzeinschätzung der Oberärzte durch die Assistenten sowie der Assistenten durch die Oberärzte und den Direktor der Klinik auf einer Skala von 1 (erhebliches Defi zit) über 2 (eher Defi zite), 3 (eher Stärke) bis 4 (ausgeprägte Stärke). Auf die Anwendung einer vielleicht intuitiveren Schulnotenskala von 1 bis 6 verzichteten wir bewusst, um den Charakter einer Benotung und damit verbun-dene Assoziationen zu vermeiden und eher das Fördern bei Defi ziten zu betonen.

Kompetenzspinne als Stärken-Schwächen-Profi l

Die Einschätzungen sammelten der Personaloberarzt bzw. der Assistentensprecher ein, um eine Anonymität der Bewertungen zu gewährleisten. Wir mittelten die Werte für jede Kompetenzaussage und präsentierten sie dem jeweiligen Mitarbeiter während des Mitarbeitergesprächs als „Kompe-tenzspinne“ (➞ siehe Abb.). Diese grafi sche Aufarbeitung der Einschätzungen lässt unmittelbar Stärken und Schwächen er-kennen, bezogen auf eine bestimmte Stufe der Weiterbildung. In die Grafi ken lassen sich auch die Vorjahreswerte problemlos integrieren, sodass Weiterbildungsfortschritte, aber auch Stag-nationen oder Rückschritte innerhalb eines Jahres unmittelbar erkennbar sind. Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich hierbei nicht um objektive Messwerte, sondern gesammelte subjektive Einschätzungen handelt, bieten diese Diagramme gute Ansatzpunkte für ein Mitarbeitergespräch, bei dem konstruktiv und konkret der Fortgang der Weiterbil-dung, Maßnahmen zur Förderung, zum Ausgleich von Defi -ziten und gezieltem Ausbau von Stärken besprochen werden können. Nach Ablauf eines Jahres lässt sich beurteilen, ob der Mitarbeiter Defi zite ausgleichen konnte und mit hoffentlich

Prof. Schroeter ist Mitherausgeberdes neu erschienenen Buches„Personalakquise im Krankenhaus – Ärzte gewinnen, binden, entwickeln“ (Springer Verlag 2012, 260 Seiten).

Page 26: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

50

DG

N m

agaz

in 2

012

51

DG

N m

agaz

in 2

012

koNgrEssvorschau

Mit den großen Herausforderungen der Neurologie setzt Kongresspräsident Christian Gerloff in diesem Jahr seine Akzente: Auf der einen Seite die demo-grafischen Themen Schlaganfall, Parkinson und Demenzen, andererseits die Gewinnung des Nachwuchses für die noch immer expandierende Neurologie. Wie jedes Jahr erhalten aber auch die kleineren Bereiche der Neurologie ihre wissenschaftlichen und therapeutischen Foren.

Herr Professor Gerloff, Sie richten als Kongress-präsident in diesem Jahr den 85. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie aus. Wo liegen die Schwerpunkte im Hamburger Jahr?Wir legen den Schwerpunkt auf die großen Trends der Neurologie und auf die Nachwuchs-förderung. Das Präsidentensymposium mit dem Titel „Grenzen und Ziele der Neurologie 2012“ am Donnerstagnachmittag widmet sich in diesem Jahr nicht wie sonst einem einzigen Spezialthema, sondern gibt Einblicke in die neuesten Entwicklungen beim Schlaganfall, bei Demenzen und Parkinson, die angesichts der demografischen Entwicklung inhaltlich zu den größten wissenschaftlich-therapeutischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte zählen werden. Die Programmkommission insgesamt hat darauf geachtet, dass der Hamburg-Kongress den ver-sorgungsrelevanten Schwerpunkten, etwa auch der Multiplen Sklerose, gerecht wird, aber auch Raum für kleinere Bereiche gibt. So wird es Sym-posien zum diagnostischen Wert der Nervenso-nographie, zu den klinischen Facetten des Gilles- de-la-Tourette-Syndroms oder zur Bedeutung von Autoantikörper-assoziierten neurologischen Erkrankungen geben. Die Programmkommission war sehr erfreut über die hohe wissenschaftliche Qualität der eingereichten Beiträge. Die Symposi-en sind mit hochkarätigen, auch internationalen Sprechern besetzt.

Neben den inhaltlichen Herausforderun-gen der Neurologie, die das wissenschaftliche Programm reflektiert, gibt es noch eine andere, vielleicht sogar die größte Herausforderung

die großen trends der Neurologie

Prof. Dr. med. Christian Gerloff

ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Kongresspräsident des 85. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Klinik und Poliklinik für Neurologie,Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfTel.: 040-741 05 37 70 Fax: 040-741 05 67 21E-Mail: [email protected]

Sein klinischer Schwerpunkt ist die Schlaganfallmedizin. Wissenschaftlich beschäf-tigt er sich in erster Linie mit Schlaganfall, Neuro-plastizität, Sensomotorik, Neurostimulationsverfahren und Neuroimaging. Seit 2009 ist er im Vorstand des Berufsverbands Deutscher Neurologen.

Kongressekretär : Dr. Friedhelm Hummel Leitender Oberarzt Tel.: 040-741 05 37 72 Fax: 040-741 05 34 52 E-Mail: [email protected]

für die Neurologie in den nächsten Jahren: die Gewinnung und Ausbildung exzellenten Nach-wuchses.

Wie wollen Sie den Medizinernachwuchs aus-gerechnet für die Neurologie begeistern?Indem wir ihn auf den Kongress einladen, ihn dort informieren, integrieren und faszinie-ren. Je nachdem, wie Neurologie gelehrt wird, entsteht bei einigen Studierenden immer noch der Eindruck, wir wären vor allem eine beobach-tende Disziplin – weit gefehlt, wie die moderne Schlaganfallneurologie, Intensivneurologie, Neurostimulationstherapie und die immunmo-dulatorischen Behandlungen zeigen. Aus diesen Themenbereichen werden wir zahlreiche High-lights auf dem diesjährigen Kongress sehen.Die DGN hat zum Beispiel erstmals 100 Kongress-stipendien für Medizinstudierende ausgelobt, um deren Interesse an diesem wohl interessan-testen Fach der Medizin weiter zu wecken und Hemmschwellen abzubauen. Leider müssen wir immer noch feststellen, dass Studierende von der Komplexität des Faches abgeschreckt wer-den. Im jetzt erneut reformierten Hamburger Medizinstudium haben wir es übrigens erreicht, dass das Gehirn und neurologische Themen schon deutlich früher im Studium beginnen und im weiteren Verlauf immer wiederkehren. Ich halte diese Anpassungen des Curriculums für äußerst wichtig, um mehr potenziellen Nach-wuchs für unser Fach zu begeistern.Auf unserem Kongress haben wir die Posterprä-sentationen junger Forscherinnen und Forscher mit der Platzierung in Halle 3 topografisch ins

interview

+++ DGN-Kongress +++ 26. bis 29. September 2012 +++ Hamburg +++ CCH +++ Wissenschaft +++ Fortbildung +++ DGN(forum +++ Satellitensymposien +++ Industrieausstellung +++

Page 27: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

52

DG

N m

agaz

in 2

012

53

DG

N m

agaz

in 2

012

koNgrEssvorschau

Ehrenmitglied als EhrengastDer Kongresspräsident konnte Dr. Mark Hallet als

Festredner für die Eröffnungsveranstaltung des 85.

Kongresses der DGN gewinnen. Dr. Mark Hallett

ist Absolvent der Harvard Medical School und

langjähriger Direktor der Neurologie an den Na-

tional Institutes of Health in den USA. Er ist einer

der berühmtesten und meist zitierten Neurologen

überhaupt. Keiner kennt die internationale Situ-

ation der Neurologie so gut wie er. Neurologie ist

international und ihre Bedeutung steigt weltweit.

Sie hat sich nicht nur in Deutschland von einer eher

kontemplativen zu einer aktiv therapeutisch orien-

tierten Disziplin gewandelt. Dr. Mark Hallett wird

einen Blick über den Tellerrand werfen. Welche Rol-

le spielt die Neurologie heute in den USA, in China

oder Indien? Welchen Einfluss hat das auf uns? Mit

Sicherheit ein Vortrag, der für deutsche Neurologen

den Blick auf die eigene Disziplin erweitern wird.

Ein Unbekannter ist Hallett für die deutsche Neu-

rologie beileibe nicht: Seit 2003 ist er Ehrenmitglied

der DGN und erhielt im Jahr 2007 die Wilhelm-Erb-

Medaille verliehen. ■

Eröffnungsveranstaltung: Donnerstag,

27. September 2012, 11.00 bis 13.00 Uhr, Saal 3

+++ DGN-Kongress +++ 26. bis 29. September 2012 +++ Hamburg +++ CCH +++ Wissenschaft +++ Fortbildung +++ DGN(forum +++ Satellitensymposien +++ Industrieausstellung +++ Junge Neurologen+++DGN-Kongress +++ 26. bis 29. September 2012 +++ Hamburg +++ CCH +++ Wissenschaft +++ Fortbildung +++ DGN(forum +++ Satellitensymposien +++ Industrieausstellung +++ Junge Neurolo

Zentrum gerückt. Die wie immer sehr engagier-ten Jungen Neurologen haben ein umfangrei-ches Programm für Studierende, PJler und Ärzte in Weiterbildung anzubieten, etwa mit einem Kongress-Guide, mit dem sie am Donnerstag- und Freitagmorgen den Kongress-Novizen wichtige Tipps geben, um das Beste aus dem Tagungsangebot rauszuholen.Übrigens ist nicht nur für die Ratio, sondern auch fürs Gefühl gesorgt: Erstmals gibt es eine eigene Nachwuchsparty, der „Junge Neurologen Social Club“ am Freitagabend.

Welchen Stellenwert hat die Präsidentenschaft für Sie persönlich?Es ist ohne Frage eine bedeutende Aufgabe. Und die Vorbereitungen sind für mich als Wissen-schaftler und Kliniker angesichts der hohen Qualität der eingereichten Beiträge eine große Freude. Immerhin ist der DGN-Kongress mit 4500 Teilnehmern die wichtigste deutschspra-chige Veranstaltung der Neurologie und weltweit unter die drei größten Neurologie-Kongresse einzuordnen. Der DGN-Kongress ist zudem ein echtes Familientreffen: Der Niedergelassene trifft den Kliniker, der Nachwuchs die Erfahre-nen, spezialisierte Experten die Generalisten. Hier hat man das umfangreichste wissenschaft-liche Programm, die größte Fortbildungsdichte mit rund 50 Kursen in vier Tagen. Und mit dem DGN(forum und dem BDN-Forum haben wir Raum für berufspolitische Fragen.

Das Motto lautet „Hirnforschung für unsere Pati-enten“. Was steckt dahinter?Wo heute geforscht wird, steht morgen eine neue Erkenntnis, eine neu erkannte Erkrankungsur-sache und schließlich eine neue Therapie. Ein Beispiel: Seit Neurologen sich um das Thema

Schlaganfall kümmern, ist die Forschung in diesem Bereich fast explodiert. Davon profitieren unsere Patienten schon heute. Speziell trainierte Teams auf neurologischen Stroke Units, Throm-bolyse, verbesserte prähospitale Versorgung und – ganz wichtig – eine viel bessere Differenzial-diagnose erlauben uns heute ein spezifischeres Behandlungsmanagement. Die Mortalität ist gesunken, der Anteil der Patienten mit guter klinischer Erholung wächst. Deutschland konnte gerade in der klinischen Schlaganfallforschung im vergangenen Jahr große Erfolge verbuchen und Forschungsmittel der EU in Millionenhöhe einwerben. Dabei werden zum einen sehr prak-tische Fragen angegangen, wie zum Beispiel der Mehrwert der kernspintomographischen Bildge-bung bei Schlaganfällen mit unbekanntem Zeit-fenster oder der Effekt einer milden Kühlung des Gehirns auf die Schlaganfallfolgen. Zum anderen werden sehr experimentelle Wege beschritten wie der Einfluss von Immunzellen auf die Folgen einer zerebralen Ischämie: Führen autoimmune Prozesse zu einem Wachstum von Schlaganfäl-len in den ersten Stunden und Tagen? Kann das verhindert werden? Andere Beispiele erfolgreicher translationaler Forschung kommen aus den Be-reichen Parkinson und Multiple Sklerose.

Zum Präsidentensymposium haben Sie einen Weltumsegler eingeladen. Eine ungewöhnliche Idee. Was soll das?Als sicher kann gelten, dass die neuen Herausfor-derungen die Grenzen der klassischen Neuro-logie durchbrechen und nur durch intensive, interdisziplinäre Teamarbeit bewältigt werden können. Nach den vier fachlichen Vorträgen wird das Präsidentensymposium daher den Aspekt „Teamarbeit in Extremsituationen“ nochmals von einer ganz anderen Seite beleuchten. Der in

Hamburg lebende Profisegler Tim Kröger wird uns aus seiner Welt erzählen. Er hat Erfahrungen in zahlreichen Extremregatten wie dem America’ s Cup und dem Volvo Ocean Race gesammelt, war Gewinner des Admiral’ s Cup und ist bekannt für mitreißende Geschichten. Ein offener Blick über den Tellerrand, ein Eintauchen in andere Welten mit doch ähnlichen Herausforderungen kann uns nur gut tun. ■

Das Interview führte Frank A. Miltner, Diplombiologe und Journalist. Er leitet die Pressestelle der DGN in München.

Page 28: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

54

DG

N m

agaz

in 2

012

55

DG

N m

agaz

in 2

012

koNgrEssvorschau

Networking für junge Neurologen

+++ DGN-Kongress +++ 26. bis 29. September 2012 +++ Hamburg +++ CCH +++ Wissenschaft +++ Fortbildung +++ DGN(forum +++ Satellitensymposien +++ Industrieausstellung +++ Junge Neurologen+++DGN-Kongress +++ 26. bis 29. September 2012 +++ Hamburg +++ CCH +++ Wissenschaft +++ Fortbildung +++ DGN(forum +++ Satellitensymposien +++ Industrieausstellung +++ Junge Neurolo

Den Wissenshorizont erweitern, Erfahrungen austauschen, neue Ideen für Forschungsprojekte sammeln – der jährliche DGN-Kongress ist auch für Medizin-studierende, PJler und Assistenzärzte eine wichtige Plattform für den Start in die Neurologie. Als Nachwuchsorganisation der DGN bieten die Jungen Neuro-logen in diesem Jahr, speziell am Donnerstag und Freitag, ein attraktives Pro-gramm, so umfangreich wie noch nie. Die Posterpräsentation des wissenschaft-lichen Nachwuches ist auch topografisch ins Zentrum gerückt. Und erstmals gibt es eine eigene Networking-Party.

Donnerstag, 27. September

Kongress­Guide: Am Donnerstag, 27.9. und Freitag, 28.9. findet morgens jeweils eine Ein-führung in den DGN-Kongress statt. Erfahrene Junge Neurologen weisen auf empfehlenswerte Veranstaltungen hin. Oft entwickeln sich hier schon neue Kontakte, die zu einem interessanten Austausch führen. Übrigens: Über die Restkar-tenbörse können Studenten kostenlos an CME-Veranstaltungen der Fortbildungsakademie teilnehmen.

State of the art für Berufseinsteiger: Die Veran-staltung gibt Studierenden und Berufseinsteigern

Freitag, 28. September

Karrierecoach: Die Veranstaltung, die gemein-sam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gestaltet wird, besteht aus einem wissen-schaftlichen und einem klinischen Teil. Referen-ten vermitteln zunächst Informationen rund um die wissenschaftliche Karriere. Anschließend stellen Ordinarien, Chefärzte und Praxisinhaber ihr Tätigkeitsfeld vor, berichten, was für sie das Besondere an der Neurologie ist, und geben Empfehlungen für die Karriereplanung. Danach besteht die Möglichkeit, die Referenten anzu-sprechen und konkrete Fragen mit ihnen zu diskutieren.

Junge Neurologen International: Die Jungen Neurologen stellen ihre (internationalen) Aktivitäten vor. Sie sind als Ansprechpartner innerhalb Deutschlands über ihr Hochschulnetz an fast jeder Uni vertreten und zudem auch eng verknüpft mit den Jungen Neurologen Europas (EAYNT), über die Austauschprogramme zu-gänglich sind.

JuNos@work: Im Rahmen dieses Jahrestreffens diskutieren die Jungen Neurologen neue Ideen für die zukünftige Arbeit: Wie kann das Weiter-bildungsangebot übersichtlicher gestaltet werden? Wie lassen sich E-Learning-Konzepte oder Neurologie-Apps verwirklichen? Wie kann sicht-barer gemacht werden, welche wissenschaftli-chen Karrierewege und besonderen klinischen Ausbildungsmöglichkeiten es in diesem Fach gibt? Wer sich für die Arbeit der Jungen Neuro-logen interessiert oder neue Ideen mitbringt, ist herzlich eingeladen.

Junge Neurologen Social Club: Erstmals veran-stalten die Jungen Neurologen am Freitagabend ab 20 Uhr ein Get-together in einer Location außerhalb des Kongressgeländes. Hier können neue Kontakte geknüpft und ausgebaut werden. Alle 100 Kongressstipendiaten sind eingeladen (siehe Kasten), 150 weitere Karten gibt es vor Ort am Stand der JuNos. ➞ www.dgn.org ➞ www.junge-neurologen.de

100 Kongressstipendien für Studenten

Für den 85. DGN-Kongress vom 26. bis 29.

September 2012 in Hamburg finanziert die

Deutsche Gesellschaft für Neurologie rund 100

Reisestipendien für Studierende der Medizin,

bevorzugt im Praktischen Jahr. Enthalten sind

Anreise, Kongresseintritt, bis zu drei Übernach-

tungen, teilweise Verpflegung, bei Bedarf freie

Kinderbetreuung und die Teilnahme an einem

Networking-Abend der Jungen Neurologen

am Freitag. Voraussetzung ist, dass ein leitender

Neurologe die Anmeldung für seine PJ-Studen-

ten, für engagierte Famulanten oder andere

Studenten der klinischen Semester übernimmt

und das Stipendium mit 150 EUR pro Studie-

renden unterstützt – den Rest übernimmt die

DGN. Bewerbungsfrist ist der 30. Juni 2012. Die

Bewerbung erfolgt online auf ➞ www.dgn.org.

einen kurzen Überblick zu drei Erkrankungen (Stroke, Kopfschmerzen und Epilepsie), die Neurologen z. B. in der Notfallambulanz häufig begegnen, und vermittelt dazu praktische Hand-lungsempfehlungen.

Mentorenprogramm: Vor gut einem Jahr startete das Mentorenprogramm der Deutschen Gesell-schaft für Neurologie mit einem Einzel-Mentoring zwischen erfahrenen Neurologen und Assistenz-ärzten. Seit Kurzem gibt es außerdem ein Gruppen-Mentoring für Studenten. Im Forum wird über erste Erfahrungen berichtet. Mentoren und Men-tees, die sich für das Programm interessieren, sind eingeladen, sich zu informieren.

Page 29: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

56

DG

N m

agaz

in 2

012

57

DG

N m

agaz

in 2

012

koNgrEssvorschau

Karin SchillingOrganisation Fortbildungsakademie DGN Fortbildungsakademiec/o UKE, Neurologische KlinikMartinstr. 52 20246 HamburgTel.: 040-741 05 79 20E-Mail: [email protected]

A uch für den Kongress 2012 in Hamburg hat die DGN wieder ein bewährtes Programm

zu den häufigsten Fragestellungen, schwierigen Fällen und Innovationen zusammengestellt. Professor Cornelius Weiller aus Freiburg, Leiter der Fortbildungsakademie der DGN, empfiehlt unter anderem den praktischen und verständli-chen Hands-on-Kurs „Autonomes Nervensystem – Diagnose und Therapie Autonomer Störungen ohne Hightech“. Ein Muss für Neurologen: „Psy-chiatrie für Neurologen“, „Schlafmedizin“ und „Eckpfeiler der klinisch-neurophysiologischen Diagnostik“. Außerdem von großer Bedeutung, aber noch zu wenig beachtet: „Neuroonkologie“ und „Metabolische und toxische Erkrankungen“.

Vergünstigung für DGN-Mitglieder

Die Fortbildungsakademie der DGN ist eine Erfolgsgeschichte. Eingerichtet nach dem bewährten Vorbild der American Association of Neurology (AAN) in den USA und etabliert durch Prof. Felgenhauer, hat sie sich mit stetig wach-sender Teilnehmerzahl zu einem wesentlichen Standbein der jährlichen DGN-Kongresse ent-wickelt. Dem Engagement der ehrenamtlichen Referenten ist es zu verdanken, dass die DGN die

Kurspreise auf einem moderaten Niveau halten kann. Mitglieder der DGN erhalten seit diesem Jahr erstmals vergünstigten Eintritt in den Kon-gress und die Fortbildungsveranstaltungen. Als wichtige technische Neuerung wird in Hamburg ein vereinfachtes System zur Verbuchung von CME-Punkten eingeführt – Warteschlangen am CME-Counter haben sich damit erledigt.

Travemünde und Grainau

Über den DGN-Jahreskongress hinaus sind auch die Fortbildungsveranstaltungen zwischen den Kongressen sehr beliebt. 150 Teilnehmer nutzten im April 2012 die Vortragsreihen in Trave-münde, um mit Top-Referenten, die von den Kursteilnehmern über Evaluationsbögen bewer-tet wurden, Themen wie z.B. die Kontroversen um Neuroborreliose oder Fallgeschichten zur Neuroopthalmologie zu diskutieren. Die nächste externe Fortbildungsveranstaltung findet vom 26. – 27. April 2013 in Grainau (Zugspitzdorf) im Hotel Am Badersee statt.

Facharztrepetitorien

Um Assistenzärzte bei der Vorbereitung auf ihre Facharztprüfung zu unterstützen, hat die DGN vor zwei Jahren die Facharztrepetitorien ins Leben gerufen. Erfahrene Referenten fassen den aktuellen Wissensstand der Neurologie in Forschung und Praxis zusammen. 2012 gibt es insgesamt neun Veranstaltungen, die von Klini-ken in ganz Deutschland nach den Richtlinien der DGN organisiert werden. Die Referenten sind zum Teil seit Jahren auch als Prüfer für Ärzte-

kammern tätig. Die Kurse sind auf maximal 50 Teilnehmer beschränkt, damit genügend Zeit für individuelle Fragen und Diskussionen bleibt. Das aktuelle Programm finden Sie am Ende die-ses Magazins. ■

➞ www.dgn.org/fortbildungsakademie-der-dgn

häufige fragen – schwierige fälle

+++ DGN-Kongress +++ 26. bis 29. September 2012 +++ Hamburg +++ CCH +++ Wissenschaft +++ Fortbildung +++ DGN(forum +++ Satellitensymposien +++ Industrieausstellung +++ Junge Neurologen+++DGN-Kongress +++ 26. bis 29. September 2012 +++ Hamburg +++ CCH +++ Wissenschaft +++ Fortbildung +++ DGN(forum +++ Satellitensymposien +++ Industrieausstellung +++ Junge Neurolo

50 Kurse, 300 Vorträge, 6000 Buchungen: Die Fortbildungs-akademie der DGN – im Jargon schon fast liebevoll als „Fobi“ bezeichnet – hat sich in den letzten 16 Jahren zur zentralen Fortbildungsveranstaltung in der Neurologie entwickelt. Viele Neurologinnen und Neurologen nutzen regelmäßig die Gelegenheit, ihr Wissen unabhängig von externem Sponso-ring auf den neuesten Stand zu bringen und Detailfragen mit den Experten zu diskutieren.

Kursvorträge onlineDie Vorträge des Fortbildungsprogramms der

DGN-Jahrestagung 2012 in Hamburg stehen

online zur Verfügung. Für Kursteilnehmer, die

bereits auf der Tagung ein Passwort erhalten

haben, sind die Videos kostenfrei und eignen

sich zur Nachbereitung. Wer keine Gelegenheit

hatte, die Fortbildungskurse in Hamburg live

zu besuchen, kann die Kurs-Videos gegen eine

Gebühr online ansehen. Die Videos sind nach

dem Kongress drei Monate abrufbar, jedoch

nicht downloadfähig.

Restkartenbörse für StudentenFür Medizinstudenten gibt es auf dem DGN-

Kongress eine Restkartenbörse. Jeweils zehn

Minuten vor Veranstaltungsbeginn geben elek-

tronische Tafeln freie Plätze bekannt. Interes-

senten können Karten gegen Vorlage des Studen-

tenausweises am Restkarten-Counter abholen.

Für Studenten sind der Eintritt zum Kongress,

die Veranstaltungen des DGN(forums und das

wissenschaftliche Programm kostenfrei.

Prof. Dr. med.Cornelius WeillerLeiter FortbildungsakademieDirektor der Neurologischen UniversitätsklinikBreisacherstr. 64 79106 FreiburgTel.: 0761-270 53 06 E-Mail: [email protected]

Page 30: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

59

DG

N m

agaz

in 2

012

Die DeutscheGesellschaftfür Neurologie

DIE DGN STELLT SICH VOR

Inhalt

Die DGN stellt sich vorOrgane und weitere Einrichtungen der DGN S. 60Der Vorstand der DGN S. 62

Strukturen und NetzwerkBeirat, Ehrenmitglieder, korrespondierende Mitglieder S. 64Kommissionen S. 67Delegierte S. 68Schwerpunktgesellschaften S. 69Partnergesellschaft S. 72Assoziierte Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften S. 72Berufsverbände S. 75Internationale Gesellschaften S. 76Preise und Ehrungen S. 77

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische Fachgesell-schaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren etwa 7000 Mitgliedern die neurolo-gische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern.

Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspoliti-schen Diskussion. Die DGN wurde im

Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist die Bundeshauptstadt Berlin.

Mit der Veranstaltung von wissenschaftlichen Kongressen schafft die DGN wichtige Foren für deutsche und internationale Neurologen.

Mit der Auslobung von Wissenschaftspreisen werden heraus-ragende Forschungsarbeiten hervorgehoben und unterstützt. Außerdem informiert die DGN die Öffentlichkeit über aktuelleund zukünftige Herausforderungen der Neurologie. Die Deut-sche Gesellschaft für Neurologie vertritt die Interessen der in Krankenversorgung, Forschung und Lehre neurologisch tätigenÄrzte in Deutsch land. Sie ist Mitgliedergesellschaft und zugleichDachgesellschaft der sogenannten Schwerpunkt gesellschaften. Diese widmen sich speziellen Erkrankungen und Themen in der Neurologie. ■

Eine starke medizinische Gemeinschaft lebt vom Engagement ihrer Mit-glieder und Netzwerke. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Über-blick zu Strukturen und Partnerorganisationen der DGN.

58

DG

N m

agaz

in 2

012

Das DGN(forum erhält in Halle 3 einen zentralen Standort – gemeinsam mit den

Jungen Neurologen, der Poster-Ausstellung, mit Lounge-Bereichen und Informationsständen von neurologischen Verbänden und Non-Profi t-Organisationen. Rund um das DGN(forum soll ein Marktplatz der Kommunikation entstehen, ein Ort der Ideen, ein Treffpunkt für junge und erfahrene Mediziner, für Chefs und zukünftige Mitarbeiter. Zwei wesentliche Themenbereiche bilden in diesem Jahr den Schwerpunkt:

Nachwuchsförderung und Personal-mangel – gibt es Lösungen?

Bereits im Forum 2011 hat sich der riesige Bedarf am Thema artikuliert. Es kam aber auch zutage , dass es für Kliniken viele Möglichkeiten der Nach-wuchsgewinnung gibt. Wie können Studierende der Medizin möglichst frühzeitig von der Neuro-logie fasziniert werden? Welchen Beitrag können die Jungen Neurologen als Bindeglied zwischen Student und Einrichtung leisten? Wie lassen sich Personalentwicklungsprogramme und familien-freundliche Arbeitszeitmodelle in Klinik und Praxis umsetzen? Klinikchefs, Personalprofi s, Junge Neurologen und erfahrenen Ärzte dis-kutieren über erfolgreiche Konzepte ebenso wie über Fehler, aus denen man lernen sollte.

Wohin entwickelt sich die Neurologie?

Die Neurologie hat in den vergangenen 20 Jahren eine Metamorphose erlebt, nun ste-

hen die nächsten Entwicklungen an: etwa die politisch gewollte Umgestaltung der geriatri-schen Versorgung einer alternden Bevölkerung. Welche Rolle nimmt dabei die Neurologie oder eine „Neurogeriatrie“ ein? Ergebnisse einer DGN-Umfrage beleuchten das Thema. Ähnliche berufspolitische Abgrenzungsfragen betreffen die Bildgebung, die Neuropsychologie oder die Diskussion um den Facharzt für Notfallmedi-zin. Noch stärker in die Zukunft gerichtet ist das Thema neurologische Präventivmedizin. Können wir heute schon eine Neuropräventivmedizin konstatieren – und zwar bereits in der Primärprä-vention – oder fehlen dazu noch die ärztlichen Mittel? Ist nach dem Wandel der Neurologie von einer diagnostischen zu einer aktiv therapieren-den Medizin die Zeit reif, die präventive Medizin systematisch zu erschließen? Der Dialog soll helfen, den politischen Stand der Dinge zu ver-stehen, den Bedarf zu ermitteln und Meinungen über die Zukunft der Neurologie auszutauschen.Die Diskussionsveranstaltungen im DGN(forum fi nden am Mittwoch, Donnerstag und Freitag nachmittags statt. Das aktuelle Programm fi nden Sie ab Juni 2012 unter ➞ www.dgnkongress.org.

Kontakt: Sandra WilckenE-Mail: [email protected].: 089-46 14 86 24

➞ www.dgnkongress.org➞ www.junge-neurologen.de➞ www.dgn.org

Das DGN ( forum 2012 – Raum für KommunikationAls lebendiger Treffpunkt inmitten des Kongresses feierte das DGN(forum im Jahr 2011 Premiere. Auch in diesem Jahr bietet es wieder Gelegenheit, sich mit anderen Mitgliedern, dem Vorstand und der Öffentlichkeit über berufspolitische und gesellschaftliche Themen auszutauschen.

Page 31: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

60

DG

N m

agaz

in 2

012

61

DG

N m

agaz

in 2

012

wählen Vorstand

berichtet an Mitglieder

beau

ftragt Kom

m

issionenernennt Del

egie

rte

berät d

en Vorstand

ber

aten

den

Vors

tand

Koo

per

atio

n

Beziehung zu

r D

GN

Vertreter im

Beirat

berichten an den V

orstand

Beziehung zur DG

N

Vertreter im B

eirat

gemeinsame Trägerschaft

berät den Vorstand

Ver

tret

er im

B

eirat

Vorstand

Mitgliederca. 7000

Beirat

DIQNDeutsches Institut für

Qualität in der Neurologie

DGN-Fortbildungs-

akademie

Delegierte Kommissionen

GeschäftsführerLeitung Geschäftsstelle Berlin

Berufsverbände(BDN/BVDN)

Schwerpunkt-gesellschaften

AssoziierteGesellschaften

Partnergesell-schaft DGKN

Öffentlichkeits-arbeit

JungeNeurologen

GeschäftsführerDer Geschäftsführer leitet die Berliner Geschäftsstelle. Er berät und unterstützt den Vorstand. Die Geschäftsstelle managt und koordiniert die Projekte. Sie arbeitet service orientiert für die Mitglieder.

KommissionenDie Facharbeit findet in den Kommissionen statt. Es gibt 13 Kommissio-nen mit administrativen sowie zehn mit klinischen Aufgaben.

DelegierteDie Delegierten vertreten die DGN-Interessen in den anderen Gesell-schaften.

DGN-FortbildungsakademieDie DGN-Fortbildungsakademie veranstaltet Kurse, die umfassend und auf hohem Niveau den aktuellen Stand des Wissens vermitteln, und er-möglicht es den Teilnehmern, CME-Zertifizierungspunkte zu sammeln.

SchwerpunktgesellschaftenSchwerpunktgesellschaften sind Gesellschaften, die eine häufige neurologische Krankheitsentität oder einen großen Funktionsbereich innerhalb der Neurologie abbilden und eine große wissenschaftliche oder gesundheitspolitische Bedeutung haben. Jede sendet einen Vertreter in den Beirat der DGN.

PartnergesellschaftDie Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktio-nelle Bildgebung (DGKN) ist die klinische und wissenschaftliche Plattform für eine große Zahl neurophysiologischer Forschungs- und Untersuchungsbereiche.

Assoziierte GesellschaftenAssoziierte Gesellschaften sind Gesellschaften, die kleinere Teilgebiete und Aufgaben innerhalb des Fachgebietes Neuro logie vertreten und enge Beziehungen zur DGN pflegen.

BerufsverbändeDer Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) und der Berufs-verband Deutscher Neurologen (BDN) sind berufsständische Zusam-menschlüsse der Nervenärzte und Neurologen.

DIQNDas Deutsche Institut für Qualität in der Neurologie ist eine gemeinsame Einrichtung von DGN, BVDN und BDN. Grund gedanke des Instituts ist es, Versorgungsdaten des Faches Neurologie zu erfassen und auf-zubereiten. Es übernimmt außerdem planerische und organisatorische Aufgaben bei Projekten der Jungen Neurologen.

Junge NeurologenNachwuchsorganisation mit Unterstützung durch die DGN und die Berufsverbände.

ÖffentlichkeitsarbeitSie berät Vorstand und Geschäftsführung und kommuniziert im Auftrag der DGN.

Weitere Einrichtungen

diE dgN stEllt sich vor

MitgliederMitglieder im gemeinnützigen Verein sind natürliche Perso-nen (ordentliche Mitglieder, korrespondierende Mitglieder – alle natürlichen Personen, die entweder als Arzt oder als Wis-senschaftler im Ausland tätig sind – sowie Ehrenmitglieder). Die kooperativen Mitglieder sind juristische Personen. Die Mitglieder wirken in der jährlichen Mitgliederversammlung.

VorstandDer fünfköpfige Vorstand setzt sich aus dem 1., 2. und 3. Vorsitzenden, dem Schatzmeister sowie dem Schriftführer zusammen. Er wird von den Mitgliedern gewählt und be-richtet an sie.

BeiratDer Paragraf 16 der Satzung regelt die Zusammensetzung des Beirats. Der Beirat berät den Vorstand in allen für die Gesellschaft wichtigen Fragen, darunter u. a. Weiterbildungs-ordnung, Pressearbeit, Projekte mit größerem finanziellem Volumen, Einrichtung von Qualifizierungs- und Zertifizie-rungsprogrammen, Kongressplanung, Preise für herausragen-de wissenschaftliche Leistungen, internationale Vertretung der Gesellschaften.

Organe der DGN

Das Organigramm zeigt die Struktur der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Zentrale Organe sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat, an dem sich die Mitglieder verwandter Gesellschaften beteiligen. Die DGN betreibt bzw. unterstützt weitere Organisationen wie die Fortbildungsakademie oder die Jungen Neurologen.

Page 32: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

62

DG

N m

agaz

in 2

012

63

DG

N m

agaz

in 2

012

Geschäftsführung

Schriftführer

Prof. Dr. med. Wolfgang Heide

Chefarzt der Neurologischen Klinik Allgemeines Krankenhaus CelleSiemensplatz 4, 29223 CelleTel.: 05141-72 14 00, Fax: 05141-72 14 09E-Mail: [email protected]

Prof. Heide hat Anfang 2011 das Amt des Schriftführers der DGN übernommen. Er ist seit 2003 Chefarzt der Neurologi-schen Klinik des Allgemeinen Kranken-hauses Celle und seit 2000 außerplan-mäßiger Professor der Universität zu Lübeck. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Störungen von Augenbewegungen und Raumorien-tierung sowie Schwindelerkrankungen. Er ist Mitglied der Kommissionen „Lei-tende Krankenhausärzte“ und „Perspek-tiven der Neurologischen Versorgung“ sowie Gutachter bei zahlreichen Fach-zeitschriften. Gemeinsam mit einigen Kollegen und den Jungen Neurologen hat er 2012 erstmals eine „Clinical Sum-mer School Neurologie“ initiiert.

Schatzmeister

Prof. Dr. med. Ralf Gold

Direktor der Neurologischen Klinik an der Ruhr-Universität BochumGudrunstraße 56, 44791 BochumTel.: 0234-509 24 10, Fax: 0234-509 24 14E-Mail: [email protected]

Prof. Gold ist Vorstandsmitglied im Kompetenznetz Multiple Sklerose und im Exekutivkomitee von ECTRIMS. Der Direktor der Neurologischen Klinik und Forschungsdekan der Medizin der Ruhr-Universität Bochum ist seit 2011 Schatzmeister der DGN. Prof. Golds Forschungsschwerpunkte sind trans-lationale Neuroimmunologie, Neuro-degeneration bei MS und experimen-telle Modelle. Ausgezeichnet mit dem Hans-Georg-Mertens-, dem Ernst-Klüh-, Langheinrich-, dem Heinrich-Pette- und dem Sobek-Forschungspreis.

Geschäftsführer

Dr. Thomas Thiekötter

Deutsche Gesellschaft für NeurologieReinhardtstraße 14, 10117 BerlinTel.: 030-531 43 79 30, Fax: 030-531 43 79 39E-Mail: [email protected]

Seit Januar 2010 ist Dr. Thomas Thiekötter Geschäftsführer der DGN. Aus Köln stammend, studierte er Psycho logie in Heidelberg und promo-vierte in Köln an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät mit einer experimentellen Arbeit über Evo-zierte Potentiale. 1978 startete er seine Karriere bei Springer, von wo er schließ-lich – nach mehreren Jahrzehnten u. a. im ZNS-Bereich – aus der Geschäfts-leitung des Medizinverlags direkt zur DGN kam. Als Leiter der Geschäftsstelle der DGN arbeitet er gemeinsam mit dem Vorstand daran, die Gesellschaft schlagkräftiger und einflussreicher für die Neurologie zu machen.

➞ www.dgn.org/vorstand-&-organe

diE dgN stEllt sich vor

Der Vorstand der DGN

1. Vorsitzender

Prof. Dr. med. Dr. h.c.Wolfgang H. Oertel

Direktor der Klinik für Neurologie Philipps-Universität Marburg undUniversitätsklinikum MarburgBaldingerstraße, 35043 MarburgTel.: 06421-586 62 79, Fax: 06421-586 89 55E-Mail: [email protected]

Prof. Oertel ist seit 1996 Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Marburg. Der 1. Vorsitzende der DGN 2011/2012 ist ausgewiesener Spezialist der Parkinson-Krankheit und als solcher Vizepräsident der Deutschen Parkinson-Gesellschaft, Sprecher der German Parkinson Study Group und Träger des Dingebauer Parkinson-Preises der DGN (2004). Weitere wissenschaftliche Schwerpunkte sind Demenzen und neurologische Schlafstörungen, wie Restless-Legs-Syndrom und REM-Schlafstörungen. Prof. Oertel ist Initia-tor der Global Alliance Parkinson sowie des Hertie-Instituts für Hirnforschung und Fachgutachter der DFG und zahl-reicher Forschungsförderprogramme.

2. Vorsitzender

Prof. Dr. med. Heinz Reichmann

Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Carl Gustav CarusFetscherstr. 74, 01307 DresdenTel.: 0351-458 35 65, Fax: 0351-458 43 65E-Mail: Heinz.Reichmann@ mailbox.tu-dresden.de

Der Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Dresden und Past-Präsident der DGN ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Aktuelle Neurologie“ sowie Mitglied des Editorial Board von acht wissenschaftlichen Zeitschriften. Tätigkeit als Gutachter bei zahlreichen Fachzeitschriften und Forschungsförde-rern. Seit 2005 ist er Dekan der Medizi-nischen Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden. Seit 2010 ist Prof. Reichmann Fellow of the Royal College of Physicians, UK und Fellow of the American Academy of Neurology. Ab Juni 2012 wird er der Präsident der European Neurological Society (ENS) sein.

3. Vorsitzender

Prof. Dr. med. Martin Grond

Chefarzt der Neurologischen Klinik am Kreisklinikum SiegenWeidenauer Straße 76, 57076 SiegenTel.: 0271-705 18 00, Fax: 0271-705 18 04E-Mail: m.grond@ kreisklinikum-siegen.de

Prof. Grond engagiert sich innerhalb der DGN seit mehreren Jahren in ver-schiedenen Kommissionen und in der Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit. Er wurde im Jahr 2010 zum 3. Vorsitzen-den der DGN gewählt. Prof. Grond ist seit 2001 Chefarzt der Neurologischen Klinik am Kreisklinikum Siegen, seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Pathophysiologie, Bildgebung und Thrombolysetherapie des akuten Schlaganfalls. Von 2006 bis 2007 war er Präsident der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und ist dort nach wie vor im Vorstand aktiv.

Page 33: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

64

DG

N m

agaz

in 2

012

65

DG

N m

agaz

in 2

012

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20112010

1058 1141

58695649

53335019

45784202

38333537

3137

2582

2016

16081279

60616408

6583 6811

6.925

strukturEN & NEtZwErk

Geschäftsstelle

Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin

Bürozeiten Mo.– Fr. 9.00 bis 17.00 UhrKontakt Tel.: 030-531 43 79 30,Fax: 030-531 43 79 39E-Mail: [email protected]

Geschäftsführer Dr. Thomas ThiekötterTel.: 030-531 43 79 34E-Mail: [email protected]

IT-Management Martin WalterTel.: 030-531 43 79 35E-Mail: [email protected]

Sekretariat und MitgliederverwaltungKarla Scheerbart, Tel.: 030-531 43 79 31E-Mail: [email protected] Martin Langner, Tel.: 030-531 43 79 30 E-Mail: [email protected]

BankverbindungBLZ 100 900 00, Konto-Nr. 229 434 3000Berliner Volksbank IBAN: DE31 1009 0000 2294 3430 00 BIC (Swift-Code): BEVODEBB

Kassenprüfer Prof. Dr. med. Erwin Stark, Offenbach PD Dr. med. Horst Baas, Hanau

Pressestelle

Pressesprecher Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Leiter der PressestelleDipl.-Biol. Frank A. Miltner, Münchenc/o albertZWEI media GmbHEnglmannstr. 2, 81673 MünchenTel.: 089-46 14 86 22, Fax: 089-46 14 86 25E-Mail: [email protected]

Die Mitglieder des Beirats

Dr. med. Frank Bergmann, Aachen Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

Prof. Dr. med. Peter Berlit, Essen Kommission Leitende Krankenhausneurologen

Prof. Dr. med. Günter Deuschl, Kiel Kommission Perspektiven der neurologischen Versorgung

Prof. Dr. med. Stefan Evers, Münster Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG)

Prof. Dr. med. Reinhard Hohlfeld, München Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, DMSG

Prof. Dr. med. Wolfgang Jost, Wiesbaden Deutsche Parkinson-Gesellschaft (DPG)

Prof. Dr. med. Reinhard Kiefer, Rotenburg/Wümme DRG-Komission

Prof. Dr. med. Eberhard Koenig, Bad Aibling Deutsche Gesellschaft für Neurologische Reha-bilitation (DGNR)

Prof. Dr. med. Geert Mayer, Schwalmstadt-TreysaDeutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)

Dr. med. Uwe Meier, Grevenbroich Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN)

Prof. Dr. med. Heinz Reichmann, Dresden 2. Vorsitzender der DGN

Prof. Dr. med. Joachim Röther, Hamburg Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)

Prof. Dr. med. A. Ferbert, KasselDeutsche Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin in der DGN (DGNI)

Prof. Dr. med. Bernhard Steinhoff, Kehl-Kork Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE)

Prof. Dr. med. Cornelius Weiller, Freiburg Fortbildungsakademie

Ehrenvorsitzende der DGN

Ehrenvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Neurologie können aus dem Kreis der Ehrenmitglie-der auf gemeinsamen Vorschlag des Vorstands und des Beirats von der Migliederversammlung gewählt werden.

Wilhelm Heinrich Erb, Heidelberg (1912–1921)Friedrich Schultze, Bonn (1920–1934)Max Nonne, Hamburg (1925–1959)Otfrid Foerster, Breslau (1933–1941)Heinrich Pette, Hamburg (1957–1964)Georges Schaltenbrand, Würzburg (1967–1979)Gustav Bodechtel, München (1981–1983)Klaus Joachim Zülch, Köln (1984–1988)Helmut J. Bauer, Göttingen (1990–2008)Klaus Poeck, Aachen (2005–2006)

Ehrenmitglieder der DGN

Ehrenmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Neurologie haben sich in hervorragender Weise um die Ziele des Vereins verdient gemacht und werden auf Antrag des Vorstands durch die Mitgliederver-sammlung gewählt.

Prof. Dr. Dr. h.c. FRCP Thomas Brandt (2010), Institut für klinische Neurowissenschaften, Uni-versitätsklinikum Großhadern, Marchioninistr. 15, 81377 München (Deutschland)

Prof. Louis R. Caplan, M.D. (1993), Beth Israel Beaco-ness Med. Neurology, 330 Brookline Avenue, Boston MA 022155400 (USA)

Prof. Dr. med. Andrew G. Engel (1994), Direktor der Muskellaboratorien, Mayo-Clinic, Department of Neurology, Rochester, Minnesota 55901 (USA)

Mark Hallett, M.D., Chief Human Motor Control Section (2003), National Institute of Neurological Disorders and Stroke, National Institute of Health, Building 10, Room 5N226, 10 Center Drive MSC 1428, Bethesda MD 10892-1428 (USA)

Prof. em. Dr. med. Marco Mumenthaler (1985), Ehem. Direktor der Neurologischen Klinik der UniversitätBern, privat: Witikonerstr. 326, 8053 Zürich (Schweiz)

MD, Prof. Jes Olesen, M.D. (2007), Department of Neurology, Glostrup Hospital, Nordre Ringvej, 2600 Glostrup, Kopenhagen (Dänemark)

Prof. Dr. med. Werner Poewe (2007), Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Innsbruck, Anichstr. 35, 6020 Innsbruck (Österreich)

Prof. Dr. med. J. D. Radermecker (1986), J.-van-Rijswik laan 152, 2008 Antwerpen (Belgien)

Prof. em. Dr. med. Hermann Zeumer (2010), Radiolo-gische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Eppendorf, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

Ehrenmitglieder (†)

1907 Victor Horsley, 1910 Theodor Kocher, Hermann Munck, Conrad von Röntgen, 1913 Paul Ehrlich, Hans Horst Meyer Albert v. Wassermann, 1917 Herrmann Oppenheim, 1924 Giovanni Mingazzi, 1926 Salomon Eberhard Henschen, 1930 Julius Wagner Ritter von Jauregg, 1932 Harvey Cushing, Charles Scott Sherington, 1952 E. Adrian, Percival Bailey, A. Bethe, Rudolf Henneberg, W. R. Hess, F. Hochstetter, Gordon Holmes, Egas Moniz, L. R. Müller, Oscar Vogt, Cecilie Vogt, Victor von Weiz säcker, 1953 Stainley Cobb, 1954 Karl Kleist, W. Reichardt, 1956 S. Schoenborn, 1959 R. Garcin, 1960 Ludo Baron von Bogaert, M. Gozzano, 1962 D. Couto, Denny Brown, Pierre Mollaret, 1966 Ray D. Adams, Th. Alajouanine, Fritz Lüthy, 1970 H. Fischgold, R. Granit, H. Hecean, Stefan Környey, Y. Uchimura, 1971 E. A. Carmichael, Ludwig Gutt-mann, A. Kreindler, Macdonald Critchley, W. Penfield, Sigvald Refsum, Denis Williams, 1973 A. Subirana, 1976 Gustav Bodechtel, Wilhelm Tönnis, 1978 Richard Jung, Paul Vogel, Klaus Joachim Zülch, 1979 Eberhard Bay, Hans-Robert Müller, 1980 Heinrich Kalm, Herta Lange, 1981 Johannes Hirschmann, Hans Kuhlendamm, Karl-Ernst Pass, 1982 Helmut J. Bauer, Peter Emil Becker, Walter Birkmayer, Hans Jacob, Franz Seitelberger, 1986 J. Drooglever-Fortuyn, 1987 Johannes Sayk, 1990 Hans Schliack, Hans Georg Mertens, 1992 Janos Szentàgothai, Henry Gastaut, David H. Ingvar, Dieter Seitz, 1994 Klaus Poeck, 1995 I. W. McDonald

Fortbildungsakademie der DGN

Die DGN hat eine Fortbildungsakademie eingerichtet (siehe Kommission 1.1.5), um durch wissenschaftlich anspruchsvolle und pädagogisch gelungene Fort-bildung die Attraktivität der Kongresse zu erhöhen. Ganztags- und Halbtagskurse mit festen Themen werden im Sinne eines Fortbildungscurriculums veranstaltet, die sich in mehrjährigem Turnus wieder-holen, sodass umfassend der neueste Wissensstand repräsentiert wird. Die Auswahl der Themen und der Redner erfolgt durch Evaluation der Kurse.

Vorsitz Prof. Dr. med. Cornelius Weiller Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Breisacherstr. 64, 79106 Freiburg Tel.: 0761-270 53 06 E-Mail: [email protected]

Organisation Karin Schillingc/o Neurologische Universitätsklinik Hamburg Eppendorf Martinistr. 52, 20246 HamburgTel.: 040-741 05 79 20, Fax: 040-741 05 93 80E-Mail: [email protected]

➞ www.dgn.org/fortbildungsakademie-der-dgn

Deutsches Institut für Qualität in der Neurologie

Das Deutsche Institut für Qualität in der Neurologie (DIQN) wurde Ende des Jahres 2005 gegründet. Ge-sellschafter des DIQN sind die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) und der Berufsverband Deut-scher Nervenärzte (BVDN). Die Aufgabe des DIQN ist, im Auftrag der Vorstände der DGN, BDN und BVDN Versorgungsdaten des Faches Neurologie zu erfassen und aufzubereiten. Die Gesellschafter des DIQN beauftragen das Institut darüber hinaus mit weiteren Projekten, wodurch die Vorstände der DGN und der Berufsverbände in ihrer Arbeit unterstützt werden.

Ansprechpartner Dr. med. Arne HillienhofSchanzenstraße 27, Schlosserei 4, 51063 KölnTel.: 0221-795 56 15 95, Mobil: 0173-72 86 79 14 E-Mail: [email protected]

➞ www.diqn.de

Junge Neurologen

Die Jungen Neurologen sind die Nachwuchsorga-nisation der DGN, in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Deutscher Neurologen, für junge Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung, aber auch für Studenten, die sich für die Neurologie begeistern. Gemeinsam wollen sie Serviceangebote für junge Neurologen entwickeln, die Ausbildung verbessern und die Mitglieder dabei unterstützen, ihre Laufbahn zu planen. Außerdem geht es darum, Studenten für die Neurologie zu gewinnen.

Sprecher der Jungen NeurologenDr. med. Helge HellriegelKlinik für Neurologie, UKSH, Campus KielArnold-Heller-Str. 3, 24105 KielTel.: 0431-597 85 50, Fax: 0431-597 85 02E-Mail: [email protected]

➞ www.junge-neurologen.de

Strukturen & Netzwerk

Eine starke medizinische Gemeinschaft lebt vom Engagement ihrer Mitglieder und Netzwerke. Mit ihren zahlreichen Ein­richtungen und Akteuren bringt die Deutsche Gesellschaft für Neuro logie (DGN) wichtige Anliegen in der Neurologie voran. Nachfolgend ein Überblick über Strukturen und Netz­werk der DGN.

Mitgliederentwicklung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Stand Redaktionsschluss 16. Mai 2012:

Page 34: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

66

DG

N m

agaz

in 2

012

67

DG

N m

agaz

in 2

012

Gründung „Gesellschaft Deutscher Nervenärzte“

W. Erb, Heidelberg, wird zum ersten Vorsitzenden gewählt.

1907

Die nationalsozialistische Regie-rung verfügt über die Auflösung der Deutschen Gesellschaft für Nervenheilkunde und erzwingt ihre Vereinigung mit der Psychi-atrie zu einer „Gesellschaft Deut-scher Neurologen und Psychiater“.

1935

Wiedergründung der alten Gesellschaft Deutscher Nervenärzte als Deutsche Gesell-schaft für Neurologie

Der Vorstand setzt sich zusammen aus H. Pette (1. Vorsitzender), G. Schaltenbrand (2. Vorsitzender), P. Vogel (3. Vorsitzender) sowie aus G. Döring (Schriftführer) und H. R. Müller (Schatzmeister).

1950

Auflösung der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater

1955

Die DGN verfügt neben dem Vorstand und dem Beirat nun auch über einen Geschäftsführer.

2006

Der Sitz sowie die Geschäfts-stelle der DGN ziehen nach Berlin.

2008

1. Kommissionen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Die Kommissionen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie kümmern sich um spezielle Themen, sprechen Empfehlungen aus und beraten den Vorstand.

1.1 Kommissionen mit administrativen Aufgaben

1.1.1 Perspektiven der Neurologischen Versorgung Prof. Dr. med. G. Deuschl, KielDr. med. F. Bergmann, AachenProf. Dr. med. U. Bogdahn, RegensburgProf. Dr. med. A. Ferbert, KasselProf. Dr. med. G. R. Fink, Köln Prof. Dr. med. W. Heide, CelleProf. Dr. med. B. Hemmer, München Prof. Dr. med. H. Henningsen, Lüneburg Prof. Dr. med. R. Kiefer, Rotenburg/Wümme Prof. Dr. S. Kotterba, Westerstede Dr. med. U. Meier, GrevenbroichProf. Dr. med. Heinz Reichmann, Dresden Prof. Dr. med. E.-B. Ringelstein, Münster Prof. Dr. med. J. Volkmann, Würzburg

1.1.2 Weiterbildung/WeiterbildungsermächtigungProf. Dr. med. G. R. Fink, Köln Dr. F. Bergmann, AachenProf. Dr. med. O. Busse, BerlinDr. med. J. H. Faiss, TeupitzProf. Dr. med. H. Hummelsheim, Bennewitz Dr. med. U. Meier, Grevenbroich Prof. Dr. med. W. Nix, Mainz Prof. Dr. med. M. Schwarz, DortmundProf. Dr. med. C. Weiller, Freiburg Prof. Dr. F. Zipp, Mainz

1.1.3 Arzneimittelverordnung Aufgelöst

1.1.4 Anhaltszahlen/QualitätssicherungProf. Dr. med. G. R. Fink, Köln Prof. Dr. med. A. Engelhardt, Oldenburg Prof. Dr. med. F. Erbguth, Nürnberg Prof. Dr. med. A. Ferbert, Kassel Dr. med. A. Hillienhof, Köln Dr. Dr. med. habil. P. Reuther, Ahrweiler PD Dr. med. Reinhardt, Erlangen Prof. Dr. med. P. Vieregge, Lemgo Prof. Dr. Dr. med. B. Widder, Günzburg

1.1.5 Fortbildungsakademie 2011/2012Prof. Dr. med. C. Weiller, Freiburg Prof. Dr. med. C. Beil, Köln Prof. Dr. med. P. Berlit, Essen Prof. Dr. Dr. h.c. Th. Brandt, München PD Dr. med. E. Busch, GelsenkirchenProf. Dr. med. G. Deuschl, KielProf. Dr. med. H.-C. Diener, Essen Prof. Dr. med. W. Hacke, HeidelbergProf. Dr. med. Klockgether, BonnProf. Dr. med. D. Kömpf, Lübeck PD Dr. med. U. Sliwka, Remscheid Prof. Dr. med. H. Steinmetz, Frankfurt/Main Prof. Dr. med. M. Weller, ZürichPD Dr. med. A. Zacher, Neuss

1.1.6 Programmkommission 2013Prof. Dr. med. H. Reichmann, Dresden(Tagungspräsident)Prof. Dr. med. A. Storch, Dresden (Kongresssekretär)Prof. Dr. med. G. Deuschl, Kiel Prof. Dr. med. H.-C. Diener, EssenProf. Dr. med. M.Endres, BerlinProf. Dr. med. P. Falkai, Göttingen Prof. Dr. med. G. R. Fink, KölnProf. Dr. med. M. Grond, SiegenProf. Dr. med. C. Klein, Lübeck Prof. Dr. med. H. Lerche, Tübingen Prof. Dr. med. A. Ludolph, UlmDr. med. U. Meier, GrevenbroichProf. Dr. med. T. Münte, LübeckProf. Dr. med. Dr. h.c. W. Oertel, Marburg Prof. Dr. med. J. Röther, HamburgProf. Dr. med. Dr. h.c. S. Schwab, ErlangenProf. Dr. med. H. Steinmetz, FrankfurtProf. Dr. med. C. Weiller, FreiburgProf. Dr. med. W. Wick, HeidelbergProf. Dr. med. H. Wiendl, MünsterProf. Dr. med. F. Zipp, Mainz

1.1.7 Poster-KommissionProf. Dr. med. R. Gold, BochumProf. Dr. med. R. Benecke, Rostock Prof. Dr. med. R. Dengler, HannoverProf. Dr. med. G. Deuschl, KielProf. Dr. med. F. Erbguth, Nürnberg Prof. Dr. med. T. Gasser, Tübingen Prof. Dr. med. C. Kessler, Greifswald Prof. Dr. med. C. Lang, Erlangen Prof. Dr. med. M. Pette, Dresden Prof. Dr. med. H.-W. Pfister, München Prof. Dr. med. H. Reichmann, Dresden Prof. Dr. med. G.-M. von Reutern, Nidda Prof. Dr. med. L. Schöls, Tübingen Prof. Dr. med. G. Stoll, WürzburgProf. Dr. med. P. Vieregge, Lemgo Prof. Dr. med. A. Villringer, LeipzigProf. Dr. med. T. Weber, Hamburg Prof. Dr. med. M. Weller, ZürichProf. Dr. med. B.-T Wildemann, Heidelberg

1.1.8 LeitlinienProf. Dr. med. H.­C. Diener, Essen Prof. Dr. med. P. Berlit, Essen Prof. Dr. med. C. Elger, Bonn Prof. Dr. med. R. Gold, BochumProf. Dr. med. W. Hacke, Heidelberg Prof. Dr. med. A. Hufschmidt, Wittlich Prof. Dr. med. H. Mattle, Bern Dr. med. U. Meier, Grevenbroich Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Oertel, Marburg Prof. Dr. med. H. Reichmann, Dresden Prof. Dr. med. E. Schmutzhard, InnsbruckProf. Dr. med. C. W. Wallesch, ElzachProf. Dr. med. C. Weimar, Essen Prof. Dr. med. M. Weller, Zürich

1.1.9 Diagnosis Related Groups (DRG)Prof. Dr. med. Kiefer, Rotenburg/WümmeProf. Dr. med. R. Biniek, Bonn Prof. Dr. med. R. Dengler, Hannover Prof. Dr. med. Dipl-Psych. A. Ferbert, KasselProf. Dr. med. B. Griewing, Bad Neustadt/SaaleProf. Dr. med. H. Henningsen, LüneburgProf. Dr. med. G. Mayer, Schwalmstadt-TreysaPD Dr. med. M. Schilling, Münster Prof. Dr. med. C. Trenkwalder, Kassel

1.1.10 GebührenordnungPD Dr. med. H. Grehl, DuisburgDr. Gunther Carl, Kitzingen Prof. Dr. med. H.-C. Diener, Essen Prof. Dr. med. R. Hagenah, Rotenburg Dr. med. U. Meier, Grevenbroich

1.1.11 Klinische Studien(die Zusammensetzung der Kommission ist noch nicht abgeschlossen)Prof. Dr. med. Dr. h. c. W. Oertel, MarburgProf. Dr. med. G. Deuschl, KielProf. Dr. med. R. Dodel, MarburgPD Dr. med. K. Eggert, MarburgDr. med. Ch. Gaul, Königstein Prof. Dr. med. H. Hamer, ErlangenProf. Dr. med. B. Hemmer, MünchenProf. Dr. med. A. Ludolph, Ulm Prof. Dr. med. G. Mayer, Schwalmstadt-TreysaProf. Dr. med. J. Schulz, AachenProf. Dr. med. A. Storch, DresdenProf. Dr. med. M. Strupp, MünchenProf. Dr. med. C. Trenkwalder, KasselProf. Dr. med. R. Veltkamp, Heidelberg

1.1.12 Leitende KrankenhausärzteProf. Dr. med. P.­D. Berlit, Essen Prof. Dr. med. F. Erbguth, NürnbergDr. med. J. H. Faiss, TeupitzProf. Dr. med. Dipl.-Psych. A. Ferbert, Kassel Prof. Dr.med. M. Fetter, Karlsbad- LangensteinbachProf. Dr. med. W. Heide, Celle Prof. Dr. med. H. Henningsen, LüneburgProf. Dr. med. Uta Meyding-Lamadé, Frankfurt Prof. Dr. med. W. Nacimiento, Duisburg Prof. Dr. med. M. Schwarz, Dortmund Prof. Dr. med. K. Wessel, Braunschweig

1.1.13 Öffentlichkeitsarbeit und NetzauftrittProf. Dr. med. H.­C. Diener, EssenProf. Dr. med. Dr. h.c. W. Oertel, Marburg Prof. Dr. med. H. Reichmann, Dresden Prof. Dr. med. M. Grond, Siegen Dr. T. Thiekötter, Berlin F. A. Miltner, München

1.1.14 Kommission VersorgungsforschungProf. Dr. med. R. Dodel, MarburgDr. med. U. Meier, Grevenbroich

strukturEN & NEtZwErk

Korrespondierende Mitglieder

Korrespondierende Mitglieder der Deutschen Ge-sellschaft für Neurologie sind im Ausland tätig und haben sich hervorragende Verdienste um die Ziele des Vereins erworben.

Prof. Dr. med. Oded Abramsky, Department of Neuro-logy, Hebrew-University Hadassah, Medical School, Kiryat Hassah, 91120 Jerusalem

Prof. Dr. med. Carlo Berlucci, Direttore Clinica Melattie Nervosa e Mentali, Universita Pavia, Via Palestro 3, Pavia

Prof. Dr. med. Michel Bonduelle, 15 Boulevard des Invalides, 75007 Paris

Prof. Dr. med. Anna Czlonkowska, Instytut Psychiatri i Neurologii, Klinika Chorob Naczniowych, Ukladu Nervowego, Al. Sobleskiego 1.9, 02-957 Warszawa

Prof. Dr. med. José María Espadaler-Medina, Chefarzt der Neurologischen Abt. des Rot-Kreuz-Kranken-hauses RD, General Mitre 1001, Barcelona 22

Prof. Dr. med. Michael Espir, 2 Sheridan Walk, London NW 11 JUF

Prof. Dr. med. Eugene Ivanovich Gusev, Leiter der Neurologischen und Neurochirurgischen Abteilung, Moscow Medical Institute, Department of Neurolo-gy and Neurosurgery, Leninskij Prospect 156–277, 117571 Moskau

Michael Halmagyi, M.D., Department of Neurolo-gy, Royal Prince Alfred Hospital, Missenden Road, Camperdown, S.W. 2050

Prof. of Neurology, Donald H. Harter, M.D., 2475 Virginia Avenue, N.W., Apartment 503, Washington, D.C. 20037-2639

Prof. Dr. med. Christopher Kennard, Acacemic Unit of Neuroscience, Charing Cross Hospital, Fulham Palace RD., London, W6 8RF

Prof. Dr. med. Derk Krieger, Bispebjerk Hospital, Bispebjerg Bakke 23, 2400 Kopenhagen

P. John F. Kurtzke, M.D., F.A.C., Professor of Neu-rology and of Community and Family Medicine; Georgetown University, Chief Neurology Service, SAMC, Washington DC, (privat: 7509 Salem Road, Falls Church, VA. 22043)

Prof. Dr. med. John R. Leigh, 11100 Euclid Avenue, Case Western Reserve University, Cleveland/Ohio 44106-5000

Prof. Dr. med. Paillard, CRNS, Chemin Joseph Aiguier, 13009 Marseille

Prof. Dr. med. Franco Regli, Ehem. Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Lausanne Privat: 1066 Epalinges, Chemin de la Crausaz 9

Prof. Dr. med. Pierre Rondot, Académie Nationale de Médecine, 11 Rue de l’Université, 75007 Paris XVIe

Prof. Dr. med. Gérard Said, Service de Neurologie, Hôpital de Bicêtre, 94275 Le Kremlin-Bicêtre

Prof. Dr. med. Herbert H. Schaumburg, Yeshiva University, Albert-Einstein-College of Medicine, Department of Neurology, New York

Prof. Dr. med. Christian Jean-Marie Sindic, Labora-tory of Neurochemistry, University of Louvain, 53–59, Avenue Mounier, 1200 Bruxelles

Prof. Dr. med. J. F. Toole , Bowmann Gray School of Medicine WFN, Winston Salem, NC 27103

Prof. Dr. med. Wallace Tourtelotte, N.N.R.B. (W 127 A) VA Wadsworth Medical Center, Wilshire and Sawtelle Blvd., Los Angeles, CA 90073

Prof. Dr. med. Jan van Gijn, Vorstand der Neuro-logischen Klinik, Universiteit Utrecht, Vakgroep Neurologie, Heidelberglaan 100, 3508 CX Utrecht, Postbus 85500

Prof. Dr. med. David B. Vodusek, University Medical Centre, Institut of Clin. Neurophysiologie, Zaloska 7,SL-61105 Ljubljana

Prof. Dr. med John Nicholas Walton, Lord Walton of Detchant, The Old Piggery, Detchant, Belford, Nort-humberland NE70 7ET, 15 Croft Way

Prof. Dr. med. Lisa Welander, Sofiehämsvägen 6A, 902 39 Umea

Prof. Dr. med. Mieczyslaw Wender, Department of Neurology, University of Medical Sciences, Przybys-zewskiego 49, 60-355 Poznan

Prof. Dr. med. David S. Zee, Director, Ocular Motor-Vestibular Testing and Research Laboratories,600 Noth Wolfe Street, Baltimore, MD 21287-6921

Historie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Page 35: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

68

DG

N m

agaz

in 2

012

69

DG

N m

agaz

in 2

012

Prof. Dr. med. F. Birklein, Mainz Prof. Dr. med. C. Sommer, WürzburgProf. Dr. med. M. Tegenthoff, Bochum

2.2.7 Institut für medizinische und pharma-zeutische Prüfungsfragen (IMPP)Prof. Dr. med. P. Berlit, EssenProf. Dr. med. R. Benecke, RostockProf. Dr. med. H. Steinmetz, Frankfurt/Main

2.2.8 DRG-Kommission von AWMF und BÄKProf. Dr. med. Dipl.-Psych. A. Ferbert, KasselProf. Dr. med. R. Kiefer, Rotenburg

2.2.9 GOÄ-Novellierung der BÄKProf. Dr. med. R. Hagenah, RotenburgPD Dr. med. H. Grehl, Duisburg

2.2.10 Critical Incident Reporting System – Kommission der BÄK (CIRS) PD Dr. med. H. Grehl, Duisburg

2.2.11 Deutsche AIDS-GesellschaftProf. Dr. med. G. Arendt, Düsseldorf

2.2.12 Deutsche Gesellschaft für NuklearmedizinProf. Dr. med. C. Weiller, Freiburg

2.2.13 Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensivmedizin (DIVI)Prof. Dr. med. A. Ferbert, KasselProf. Dr. med. M. Kaps, Gießen

2.2.14 Deutsche Gesellschaft für TelemedizinPD Dr. med. H. Audebert, Berlin

2.2.15 Neuroonkologische Arbeitsgemeinschaft (NOA) Prof. Dr. med. U. Bogdahn, Regensburg

2.2.16 Vertreter für die A-Kommission des Bundes-instituts für ArzneimittelPD Dr. med. S. Noachtar, München

2.2.17 German Brain Immune Network (GEBIN)Prof. Dr. med. R. Gold, Bochum

2.2.18 ORPHANET Deutschland, Netzwerk seltener KrankheitenProf. Dr. med. T. Klockgether, Bonn

3. Schwerpunktgesellschaften

3.1 Deutsche Gesellschaft für Neuro-Intensiv- und Notfallmedizin (DGNI)

Die Neurointensivmedizin beschäftigt sich mit der Versorgung von neurologischen und neurochirurgi-schen schwerstkranken, vital bedrohten Patienten. Aus diesem Grund fördert die DGNI Wissenschaft, Praxis, Forschung und Pflege in der neurologischen und neurochirurgischen Intensiv- und Notfall-medizin. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl die klinischen Versorgungsstrukturen wie auch die wissenschaftliche Fortentwicklung auf dem Gebiet der Neurointensivmedizin und Notfallmedizin zu unterstützen.

Einen Schwerpunkt setzt die Gesellschaft in der neurointensivmedizinischen Forschung. So hat sich vor wenigen Monaten die interdisziplinäre Gruppe für multizentrische Studien (IGNITE) innerhalb der DGNI gegründet. Ebenfalls setzt sich die Fach-gesellschaft in der Weiterbildung aktiv dafür ein, dass die spezifische Neurointensivmedizin in der Facharztausbildung wahrgenommen wird und in den Ausbildungsstätten entsprechende Strukturen geschaffen werden. Ziel ist es, diesen wesentlichen Teil der Neurofächer als solchen darzustellen und auch die wissenschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre zu unterstützen.

Präsident Prof. Dr. med. Andreas UnterbergNeurochirurgische KlinikUniversitätsklinikum HeidelbergIm Neuenheimer Feld 400, 69120 HeidelbergTel.: 06221-56 63 00, Fax: 06221-56 55 34E-Mail: [email protected]

1. Vizepräsident Prof. Dr. med. Dr. h.c. Stefan SchwabNeurologische Klinik, Univ.-Klinikum Erlangen

Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen Tel.: 09131-853 45 63, Fax: 09131-853 65 97 E-Mail: [email protected]

2. Vizepräsident Prof. Dr. med. Andreas FerbertNeurologische Klinik, Klinikum KasselMönchebergstr. 41–43, 34125 KasselTel.: 0561-980 30 91, Fax: 0561-980 69 79E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Prof. Dr. med. Wolfgang MüllgesNeurologische Klinik und PoliklinikUniversitätsklinikum Würzburg (UKW)Josef-Schneider-Str. 11, 97080 WürzburgTel.: 0931-20 12 37 64, Fax: 0931-20 16 17 96E-Mail: [email protected]

Schriftführer Prof. Dr. med. Eckhard RickelsKlinik für Neurochirurgie am AKHSiemensplatz 4, 29223 CelleTel.: 05141-72 66 17, Fax: 05141-72 11 09E-Mail: [email protected]

Beisitzer Prof. Dr. med. Jürgen PiekChirurgische Klinik und PoliklinikUniversitätsklinikum RostockAbteilung für NeurochirurgieSchillingallee 35, 18057 RostockTel.: 0381-494 64 39, Fax: 0381-494 64 38E-Mail: [email protected]

Beisitzer (Pflege) Matthias KruseIntensivmedizinisches Zentrum Station I14Johannes-Wesling-Klinikum MindenHans-Nolte-Str. 1, 32429 MindenTel.: 0571-79 05 10 40E-Mail: [email protected]

Generalsekretär Prof. Dr. med. O. BusseGeschäftsstelle DGNIReinhardtstr. 14, 10117 BerlinTel.: 030-531 43 79 31, Fax: 030-531 43 79 39E-Mail: [email protected]

➞ www.dgni.de

3.2 Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)

Ziel der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft ist es, die Forschung, klinische Versorgung und Fortbildung auf dem Gebiet der Schlaganfallmedizin zu fördern sowie Rahmenbedingungen für die Ausbildung inder Schlaganfallmedizin zu schaffen. Die DSG arbeitet eng mit Fachgesellschaften benachbarter Gebiete zusammen. Ihr Expertennetzwerk nutzt sie, um auch in Gesundheits- und Berufspolitik auf eine bessere Behandlung des Schlaganfalls Einfluss zu nehmen. Mit ihren Aktivitäten spricht die DSG alle Ärzte und Leistungserbringer im Gesundheitswesen an, die in die Versorgung von Schlaganfallpatienten eingebunden sind.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Matthias EndresDirektor Charité, Campus Mitte, Klinik und Poliklinik für NeurologieCharitéplatz 1, 10117 BerlinTel.: 030-450 56 09 32, Fax: 030-450 56 09 32E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Prof. Dr. med. Joachim RötherChefarzt der Neurologischen KlinikAsklepios Klinik AltonaPaul-Ehrlich-Str. 1, 22763 HamburgTel.: 040-18 18 81 14 01, Fax: 040-18 18 81 49 06E-Mail: [email protected]

3. Vorsitzender Prof. Dr. med. Gerhard F. HamannDirektor der Klinik für NeurologieDr.-Horst-Schmidt-Kliniken GmbH Ludwig-Erhard-Straße 100, 65199 WiesbadenTel.: 0611-43 23 76, Fax: 0611-43 27 32E-Mail: [email protected]

strukturEN & NEtZwErk

1.2 Kommissionen mitklinischen Aufgaben

1.2.1 Kognitive NeurologieProf. Dr. Dr. med. H.­O. Karnath, Tübingen Prof. Dr. med. H. Ackermann, Bad UrachProf. Dr. med. S. Brandt, BerlinProf. Dr. med. A. Danek, München Prof. Dr. med. G. Gerloff, Hamburg Prof. Dr. med. G. Goldenberg, München Prof. Dr. med. H. Steinmetz, Frankfurt Prof. Dr. med. C. Wallesch, ElzachProf. Dr. med. K. Weiller, Freiburg PD Dr. med. P. Weiss-Blankenhorn, Aachen Prof. Dr. med. K. Wessel, Braunschweig

1.2.2 Neurogeriatrie und DemenzProf. Dr. med. J. Schulz, Aachen Prof. Dr. med. R. Dodel, MarburgProf. Dr. med. A. Danek, MünchenPD Dr. med. H. Durwen, DüsseldorfProf. Dr. med. H. Förstl, MünchenProf. Dr. med. G.-F. Hamann, WiesbadenProf. Dr. med. Dipl.-Psych. C. J. Lang, ErlangenProf. Dr. med. R. Mielke, KölnProf. Dr. med. Dr. h.c. W. Oertel, MarburgProf. Dr. med. Dipl.-Phys. M. Riepe, GünzburgProf. Dr. med. K. Schmidtke, Offenburg

1.2.3 Klinische NeurogenetikProf. Dr. med. C. Klein, LübeckProf. Dr. med. Bürk, MarburgProf. Dr. med. M. Dichgans, München Prof. Dr. med. T. Gasser, Tübingen Prof. Dr. med. Guenter Höglinger, MünchenProf. Dr. med. T. Klockgether, BonnProf. Dr. med. R. Krüger, TübingenProf. Dr. Dr. G. Kuhlenbäumer, KielProf. Dr. med. B. Landwehrmeier, UlmProf. Dr. med. A. Ludolph, Ulm Prof. Dr. med. A. Rolfs, RostockProf. Dr. med. Winkelmann, München

1.2.4 Gemeinsame Kommission mit dem Deutschen Verband für PhysiotherapieProf. Dr. med. H. Hummelsheim, Bennewitz E. Böhle, Köln (stellvertr. Vorsitzender) F. Biewald, Berlin Prof. Dr. med. R. Biniek, Bonn G. Eckhardt, HaanProf. Dr. med. F. Heinen, MünchenDr. med. U. Husemann, Karlsruhe Prof. Dr. med. E. Koenig, Bad AiblingDr. med. J. Kohler, Emmendingen F. Mecher, Braunschweig J. Mehrholz, KreischaProf. Dr. Thomas Mokrusch, Lingen PD Dr. P. Reuther, Bad Neuenahr/AhrweilerW. Wimmeroth, Bad Honnef Prof. Dr. med. C.-W. Wallesch, Elzach PD Dr. H. Woldag, Leipzig

1.2.5 Neurologie und SportProf. Dr. med. C. D. Reimers, Bad BerkaProf. Dr. med. I. Reuter, Gießen Prof. Dr. med. A. Straube, München Prof. Dr. med. B. Tettenborn, St. Gallen (Schweiz)

1.2.6 Kommission für Neurologisch- Logo pädische Gemeinschaftsaufgaben mit dem Deutschen Berufsverband für Logopädie (DBL)Prof. Dr. med. C. W. Wallesch, ElzachProf. Dr. med. R. Biniek, Bonn T. Brauer, Mainz (DBL) C. Deckenbach, Frechen (DBL) Prof. Dr. med. G. Goldenberg, München R. Nusser-Müller-Busch, Berlin (DBL) C. Sedlmeier, Hopfen am See (DBL) Prof. Dr. med. T. Treig, Bad Krozingen

1.2.7 SchmerzProf. Dr. med. G. Wasner, Kiel Prof. Dr. med. R. Baron, Kiel Prof. Dr. med. F. Birklein, Mainz Prof. Dr. med. S. Braune, Prien

Prof. Dr. med. K.-H. Grotemeyer, Saarbrücken Prof. Dr. med. W. Paulus, Göttingen PD Dr. med. O. Rommel, Bad Wildbad Prof. Dr. med. C. Sommer, WürzburgProf. Dr. med. A. Straube, München Prof. Dr. med. M. Tegenthoff, Bochum Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. T. R. Tölle, München Prof. Dr. med. K. Wessel, Braunschweig

1.2.8 SchlafstörungenProf. Dr. med. G. Mayer, SchwalmstadtProf. Dr. med. J. Haan, MönchengladbachPD Dr. med. S. Happe, BremenProf. Dr. med. S. Kotterba, WesterstedeProf. Dr. med. K. Stiasny-Kolster, MarburgProf. Dr. med. C. Trenkwalder, KasselDr. med. B. Walther, Erfurt Prof. Dr. med. P. Young, Münster

1.2.9 Neuroonkologie Aufgelöst

1.2.10 Gemeinsame Kommission „Neurologie und Palliativmedizin mit der Deutschen Gesell-schaft für Palliativmedizin (DGP)“Prof. Dr. med. S. Lorenzl, München Dr. med. P. Franz, München Dr. med. H. Golla, KölnProf. Dr. med. W. Nacimiento, Duisburg Prof. Dr. med. H. Reichmann, Dresden PD Dr. med. A.-D. Sperfeld, UlmProf. Dr. med. R. Voltz, Köln

1.2.11 Diagnostik und Therapie von Dysphagien(gemeinsame Kommission DGN/DSG)Dr. med. M. Prosiegel, Bad Heilbrunn Prof. Dr. med. R. Dziewas, Münster Prof. Dr. med. G. Ickenstein, Aue Prof. Dr. med. A. Riecker, Ulm B. Lindner-Pfleghar, Ulm Dr. rer. medic. M. Weinert, Köln S. Stanschus, Karlsbad-Langensteinbach

2. Delegierte der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Die Delegierten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vertreten DGN-Interessen in den anderen Gesellschaften und berichten an den Vorstand.

2.1 Delegierte für internationale Gesellschaften

2.1.1 World Federation of Neurology (WFN) Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Oertel, Marburg

2.1.2 European Federation of Neurological Societies (EFNS) Prof. Dr. med. G. Deuschl, Kiel

2.1.3 European Neurological Society (ENS)Prof. Dr. med. H. Reichmann, Dresden

2.1.4 Movement Disorder SocietyProf. Dr. med. Dr. h.c. W. Oertel, Marburg

2.1.5 Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN)Prof. Dr. G. Höglinger, München

2.1.6 European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS)Prof. Dr. med. R. Hohlfeld, München

2.1.7 Union Européenne des Médecins Spécialistes (UEMS) Prof. Dr. med. S. Zierz, Halle

2.2 Delegierte für nationale Gesellschaften

2.2.1 Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) Prof. Dr. med. H. Steinmetz, FrankfurtProf. Dr. med. M. Kaps, Giessen

2.2.2 Bundesärztekammer Prof. Dr. med. M. Grond, SiegenProf. Dr. med. W. Nix, Mainz

2.2.3 Arbeitsgemeinschaft Klinische Neuro-wissenschaftenProf. Dr. med. W. Hacke, Heidelberg Prof. Dr. med. W. Oertel, Marburg

2.2.4 Deutsches Netzwerk für Versorgungs-forschungProf. Dr. med. R. Dodel, Marburg

2.2.5 Bundesverband Neurorehabilitation (BNR)Prof. Dr. med. O. Busse, Berlin

2.2.6 Deutsche Interdisziplinäre Vereinigungfür Schmerztherapie (DIVS)Prof. Dr. med. R. Baron, Kiel

Page 36: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

70

DG

N m

agaz

in 2

012

71

DG

N m

agaz

in 2

012

E-Mail: [email protected]. Vizepräsident Prof. Dr. med. Arne MayInstitut für Systemische Neurowissenschaften Universitätsklinikum EppendorfMartinistr. 52, 20246 Hamburg Tel.: 040-741 05 91 89, Fax: 040-741 05 99 55E-Mail: [email protected]

2. Vizepräsident Prof. Dr. Dipl.-Psych. Peter KroppInstitut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie im Zentrum für Nervenheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Universität RostockGehlsheimer Str. 20, 18147 RostockTel.: 0381-494 95 30, Fax: 0381-494 95 32E-Mail: [email protected]

Generalsekretärin und PressesprecherinPD Dr. med. Stefanie FörderreutherNeurologische Klinik der Universität München Konsiliardienst am Standort InnenstadtZiemssenstr. 1, 80336 MünchenTel.: 089-51 60 23 07, Fax: 089-51 60 49 15E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. med. Volker MalzacherFacharzt für Neurologie und PsychiatriePraxis für Neurologie und Neurologische BelegabteilungBismarckstr. 100, 72764 ReutlingenTel.: 07121-14 48 30, Fax: 07121-14 48 313E-Mail: [email protected]

➞ www.dmkg.de

3.6 Deutsche Gesellschaft für NeuroRehabilitation (DGNR)

Die Deutsche Gesellschaft für NeuroRehabilita-tion e.V. dient der Weiterentwicklung sowie der Forschung und Fortbildung in der Neurologischen Rehabilitation. Die DGNR ist Mitglied der DGN, der WFNR (World Federation of NeuroRehabilitation) und der EFNR (European Federation of NeuroReha-bilitation Societies, Wien).

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Eberhard Koenig Schön Klinik Bad AiblingKolbermoorer Str. 72, 83043 Bad Aibling Tel.: 08061-903 15 03, Fax: 08061-90 39 15 03 E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Prof. Dr. med. Thomas MokruschMediClin Hedon-Klinik LingenHedonsallee 1, 49811 LingenTel.: 0591-91 80 11 11, Fax: 0591-918 16E-Mail: [email protected]

Schriftführer Dr. med. Klaus ScheidtmannHegau-Jugendwerk GmbH, Neurologisches Krankenhaus und Rehabilitationzentrum für Kinder, Jugendliche und junge ErwachseneKapellenstr. 31, 78262 Gailingen am HochrheinTel.: 07734-93 93 41, Fax: 07734-93 92 77E-Mail: [email protected]

Schatzmeister und Sitz der GeschäftsstelleRolf Radzuweit Verwaltungsdirektor, Neurologisches Rehabilitationszentrum Godeshöhe e.V. Waldstr. 2 – 10, 53177 Bonn Tel.: 0228-38 12 26, Fax: 0228-38 16 40 E-Mail: [email protected]

Geschäftsstelle SekretariatNeurologisches Rehabilitationszentrum Godeshöhe e.V. c/o Angelica TotzauerWaldstr. 2 – 10, 53177 Bonn Tel.: 0228-386 76 82 o. 38 12 40, Fax: 0228-38 13 07E-Mail: [email protected]

➞ www.dgnr.de

3.7 Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)

Der Ärztliche Beirat ist das medizinische Fachgremi-um der DMSG, Bundesverband e.V. Seine Mitglieder sind national und international anerkannte Fachleu-te aus Klinik, Forschung und Praxis. Der Ärztliche Beirat berät den Vorstand der DMSG bei allen Fragen zu Medizin und Forschung. Seine Aufgaben sind u. a. das Erarbeiten von Stellungnahmen zu medizini-schen Themen, die Beratung des Bundesverbandes bei medizinischen Fragestellungen, das Verfassen und die fachliche Redaktion von medizinisch-wis-senschaftlichen Beiträgen für die Zeitschrift „aktiv“, die fachliche Beratung bei Informationsmaterialien sowie die Initiierung und Begutachtung von For-schungsprojekten.

Vorsitzender Prof. Dr. med. Reinhard Hohlfeld Direktor des Institutes für Klinische Neuro-immunologie, Universitätsklinikum Großhadern Marchioninistr. 15, 81366 München Tel.: 089-70 95 47 80, Fax: 089-70 95 47 82E-Mail: [email protected]

Stellvertreter des VorsitzendenProf. Dr. med. Hans-Peter Hartung Direktor der Neurologischen Klinik Universitätsklinik DüsseldorfMoorenstr. 5, 40225 Düsseldorf Tel.: 0211-811 78 80, Fax: 0211-811 84 69E-Mail: [email protected]

Stellvertreterin des VorsitzendenProf. Dr. med. Frauke ZippDirektorin der Klinik und Poliklinik für NeurologieUniversitätsklinikum MainzLangenbeckstr. 1, 55131 MainzTel.: 06131-17 71 56, Fax: 06131-17 56 97E-Mail: [email protected]

VorstandsmitgliederProf. Dr. med. Peter Flachenecker, ChefarztNeurologisches Rehabilitationszentrum QuellenhofKuranlagenallee 2, 75323 Bad WildbadTel.: 07081-17 32 02, Fax: 07081-17 32 15E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Ralf Gold, Direktor der Neurologischen Klinik, St.-Josef-Hospital/Ruhr-Universität BochumGudrunstr. 56, 44791 BochumTel.: 0234-509 24 11, Fax: 0234-509 24 14E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Judith Haas, Chefärztin der Abt. für Neurologie, Jüdisches Krankenhaus BerlinHeinz-Galinski-Str. 1, 13347 BerlinTel: 030-49 94 23 48, Fax: 030-49 94 29 82E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Fedor Heidenreich, Henrietten-stiftung Hannover, Chefarzt der Klinik für Neuro-logie und Klinische NeurophysiologieSchwemannstr. 19, 30559 HannoverTel.: 0511-289 34 22, Fax: 0511-289 30 00E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Bernhard Hemmer, Direktor der Neurologischen Klinik, Klinikum rechts der Isar der TU MünchenIsmaninger Str. 22, 81675 MünchenTel.: 089-41 40 46 00, Fax: 089-41 40 76 81E-Mail: [email protected] Prof. Dr. med. Peter Rieckmann, Chefarzt der Neurologischen Klinik, Sozialstiftung BambergKlinikum am BruderwaldBuger Str. 80, 96049 BambergTel.: 0951-50 31 36 01, Fax: 0951-50 31 36 09E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Klaus V. Toyka, Senior-Professorehem. Direktor der Neurologischen Klinik Universitätsklinikum WürzburgJosef-Schneider-Str. 11, 97080 WürzburgTel.: 0931-20 12 37 51, Fax: 0931-20 12 39 46E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Heinz Wiendl, Universitätsklinikum Münster, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Abt. für Entzündl. Erkrankungen des Nervensystems und NeuroonkologieDomagkstr. 13, 48149 MünsterTel.: 0251-834 68 11, Fax: 0251-834 68 12E-Mail: [email protected]

➞ www.dmsg.de

strukturEN & NEtZwErk

Schriftführer PD Dr. med. Dipl.-Inf. Peter Arthur RinglebNeurologische KlinikUniversitätsklinikum HeidelbergIm Neuenheimer Feld 400, 69120 HeidelbergTel.: 06221-56 82 11, Fax: 06221-56 53 84E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Prof. Dr. med. Rolf Schneider Chefarzt der Neurologischen Klinik Klinikum Aschaffenburg Am Hasenkopf 1, 63739 Aschaffenburg Tel.: 06021-32 30 50, Fax: 06021-32 30 52 E-Mail: [email protected]

Generalsekretär Prof. Dr. med. Otto Busse Geschäftsstelle der DSG Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin Tel.: 030-531 43 79 31, Fax: 030-531 43 79 39E-Mail: [email protected]

➞ www.dsg-info.de

3.3 Deutsche Parkinson Gesellschaft (DPG)

Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft, Forschung, Lehre und Information der berufsmäßig mit den genannten Erkrankungen betrauten Personen und Institutionen über die Grundlagen, Klinik und Therapie des Parkinson-Syndroms und anderer dege-nerativer Erkrankungen des Nervensystems, speziell des extrapyramidalen Nervensystems, sowie die Verbesserung der medizinischen Versorgung auf den genannten Gebieten.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Wolfgang Jost Leiter des Fachbereiches Neurologie Deutsche Klinik für DiagnostikAukammallee 33, 65199 WiesbadenTel.: 0611-57 73 21, Fax: 0611-57 73 11E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang Oertel Direktor der Neurologischen Klinik Philipps-Universität Marburg, 35043 MarburgTel.: 06421-586 62 79, Fax: 06421-586 89 55E-Mail: [email protected]

3. Vorsitzende Prof. Dr. med. Daniela BergUniversitätsklinikum TübingenZentrum für NeurologieAbteilung NeurodegenerationHertie-Institut für klinische HirnforschungHoppe-Seyler-Str. 3, 72076 TübingenTel.: 07071-298 04 24, Fax: 07071-29 46 08E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Prof. Dr. med. Manfred GerlachKinder- und JugendpsychiatrieKlinische Neurochemie, Universität Würzburg

Füchsleinstr. 15, 97080 Würzburg Tel.: 0931-20 17 80 20, Fax: 0931-20 17 76 80E-Mail: [email protected]

Schriftführer PD Dr. med. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/ParkinsonParacelsusring 6a, 14547 Beelitz-HeilstättenTel.: 033204-227 81, Fax: 033204-227 82E-Mail: [email protected]

➞ www.parkinson-gesellschaft.de

3.4 Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE)

Die DGfE richtet sich an alle beruflichen Gruppen, deren professionelle Schwerpunkte Epileptologie und die Behandlung von Menschen mit Epilepsie sind. Ziele der DGfE sind die Förderung von Forschung und die Verbreitung von Erkenntnissen zur Epilep-sie, die Förderung von Ausbildung und Training, die Verbesserung von Dienstleistungen und Betreu-ung für Patienten, insbesondere in den Bereichen Prävention, Diagnose und Behandlung.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Holger LercheAbt. Neurologie, EpileptologieUniversität TübingenHertie-Institut für Klinische HirnforschungHoppe-Seyler-Str. 3, 72076 TübingenTel.: 07071-298 04 42, Fax: 07071-29 44 88E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Prof. Dr. med. Heinz Beck Sektion Exp. Epileptologie und Kognitions-forschung, Universitätsklinik für EpileptologieLife & Brain Center Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 BonnTel: 0228-688 52 15, Fax: 0228-688 52 96E-Mail: [email protected]

1. Geschäftsführer Dr. med. Thomas MayerSächsisches Epilepsiezentrum RadebergWachauer Str. 30, 01454 RadebergTel.: 03528-431 14 00, Fax: 03528-431 18 50E-Mail: [email protected]

2. Geschäftsführer Prof. Dr. med. Hajo M. HamerEpilepsiezentrum, Neurologische KlinikUniversitätsklinikum ErlangenSchwabachanlage 6, 91054 ErlangenTel.: 09131-853 91 16, Fax: 09131-853 64 69E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. med. Ulrich BettendorfSchwerpunktpraxis EpileptologiePestalozzistr. 4, 96114 HirschaidTel.: 09543-840 30, Fax: 09543-84 03 15E-Mail: [email protected]

ILAE-Delegierte Prof. Dr. med. Bettina SchmitzVivantes Humboldt KlinikumNeurologische Klinik und PoliklinikAm Nordgraben 2, 13509 BerlinTel.: 030-130 12 22 45, Fax: 030-130 12 22 47E-Mail: [email protected]

Herausgeber der Zeitschrift für Epileptologie Prof. Dr. med. vet. Heidrun PotschkaInstitut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie, Ludwig-Maximilians-UniversitätKöniginstr. 16, 80539 MünchenTel.: 089-21 80 26 62, Fax: 089-218 01 65 56E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Bernhard SteinhoffDiakonie Kork EpilepsiezentrumLandstr. 1, 77694 Kehl-KorkTel.: 07851-84 22 50, Fax: 07851-84 25 55E-Mail: [email protected]

GeschäftsstelleDeutsche Gesellschaft für EpileptologiePetra GehleReinhardtstr. 14, 10117 BerlinTel.: 0700-13 14 13 00 (9:00 – 12:00 Uhr)Fax: 0700-13 14 13 99E-Mail: [email protected]

➞ www.dgfe.info

3.5 Deutsche Migräne- und Kopf-schmerz-Gesellschaft (DMKG)

Ziele der DMKG sind die Verbesserung der thera-peutischen Möglichkeiten für Patienten mit akuten und chronischen Kopfschmerzen, die Zusam-menführung von Grundlagendisziplinen aus dem Bereich Medizin, Pharmazie und Psychologie mit Interesse an der Kopfschmerzforschung sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Hierzu veranstaltet die DMKG Kongresse und Fortbildungsveranstaltungen für Angehörige me-dizinischer Fachberufe. Des Weiteren ist die DMKG in Kooperation mit ihrer Partnergesellschaft (der Deutschen Schmerzgesellschaft) an der Entwick-lung von Lehrinhalten und Fortbildungs-Curricula beteiligt. Sie ist Mitglied der AWMF und veröffent-licht in Zusammenarbeit mit den Partnergesell-schaften aus der Schweiz und Österreich Leitlinien zu Fragen um den Kopfschmerz. Ein weiteres Ziel ist die Information der Öffentlichkeit über aktuelle Forschungsergebnisse und Therapiemöglichkeiten von Kopfschmerzen.

Präsident Prof. Dr. med. Andreas StraubeKlinikum Großhadern, Neurologische Klinik der Universität MünchenMarchioninistr. 15, 81377 München Tel.: 089-70 95 39 00, Fax: 089-70 95 36 77

Page 37: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

72

DG

N m

agaz

in 2

012

73

DG

N m

agaz

in 2

012

2. Vorsitzender Prof. Dr. med. Raimund FirschingDirektor der Klinik für NeurochirurgieUniversität MagdeburgLeipziger Straße 44, 39120 MagdeburgTel.: 0391-671 55 34, Fax: 0391-671 55 44E-Mail: [email protected]

3. Vorsitzender Prof. Dr. rer. medic. Jan MehrholzWissenschaftlicher Mitarbeiter Abt. Intensiv- und Frührehabilitation Klinik Bavaria Kreischa An der Wolfsschlucht 1– 2, 01731 Kreischa Tel.: 035206-96 20 54, Fax: 035206-635 17 E-Mail: [email protected]

Schriftführer Prof. Dr. med. Michael JöbgesÄD der Brandenburg Klinik Brandenburg-Allee 1, 16321 BernauTel.: 033397-340 00, Fax: 033397-340 44E-Mail: [email protected]

Kassenwart Dipl.-Psych. Dr. phil. Hendrik NiemannLtd. Neuropsychologe, Neurologisches Rehabili-tationszentrum Leipzig, Universität LeipzigMuldentalweg 1, 04828 BennewitzTel.: 03425-88 83 90, Fax: 03452-88 81 90E-Mail: [email protected]

➞ www.dgnkn.de

5.3 Gesellschaft für Aphasieforschung und -behandlung (GAB)

Die GAB widmet sich der Förderung der wissen-schaftlichen und therapeutischen Tätigkeit auf dem Gebiet der Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, insbesondere der Aphasien und Dysarthrien.

1. Vorsitzende Prof. Annette Baumgärtner Ph.D.Hochschule Fresenius, Standort HamburgAlte Rabenstraße 2, 20148 HamburgTel.: 040-226 32 59 82, Fax: 040-226 32 59 91E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Georg Greitemann M.A.Kliniken SchmiederEichhornstr. 68, 78464 KonstanzTel.: 07531-986 35 86E-Mail: [email protected]

Schriftführerin PD Dr. Caterina BreitensteinKlinik und Poliklinik für NeurologieUniversitätsklinikum MünsterAlbert-Schweitzer-Campus 1, 48149 MünsterTel.: 0251-834 99 69, Fax: 0251-834 81 81E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. phil. habil. Frank DomahsInstitut für Germanistische SprachwissenschaftKlinische Linguistik, Philipps-Universität MarburgWilhelm-Röpke-Str. 6a, 35032 MarburgTel.: 06421-282 45 36, Fax: 06421-282 45 58 E-Mail: [email protected]

➞ www.aphasiegesellschaft.de

5.4 Arbeitsgemeinschaft Autonomes Nervensystem (AAN)

Das autonome Nervensystem reguliert lebenswich-tige Funktionen wie die des Herzens, des Kreislaufs ,der Atmung, des Verdauungstrakts und des Uroge-nitalsystems. Die AAN hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, alle, die an der wissenschaftlichen Erfor-schung sowie an der Diagnostik und Therapie von Störungen des autonomen Nervensystems interes-siert sind, zusammenzuführen. Diese Aufgabe kann nur interdisziplinär erfolgen. Somit sind sowohl Grundlagenfächer wie Anatomie und Physiologie als auch die klinischen Disziplinen wie Kardiologie, Diabetologie, Gastroenterologie, Neurologie, Pädi-atrie und Urologie angesprochen.

Sprecher Prof. Dr. med. Jens Jordan Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie Medizinische Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 1, 30625 HannoverE-Mail: [email protected]

Beirat Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Rolf DiehlNeurologische Klinik mit Klinischer Neuro-physiologie, Alfried-Krupp-KrankenhausAlfried-Krupp-Str. 21, 45117 EssenE-Mail: [email protected]

Beirat Prof. Dr. med. Carl-Albrecht Haensch Klinik für Neurologie der Universität Witten/Herdecke, HELIOS Klinikum Wuppertal Heusnerstr. 40, 42283 Wuppertal E-Mail: [email protected]

Beirat PD Dr. Christina HaubrichUniversitätsklinikum Aachen, Neurologische KlinikPauwelstr. 30, 52074 AachenE-Mail: [email protected]

Beirat Prof. Dr. med. Max-Josef Hilz Universitätsklinikum ErlangenNeurologische Klinik Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen Tel.: 09131-853 45 31, Fax: 09131-853 48 46 E-Mail: [email protected]

Beirat Prof. Dr. med. Dan Ziegler Diabetes Forschungsinstitut derHeinrich-Heine-Universität Auf’m Hennekamp 65, 40225 Düsseldorf E-Mail: [email protected]

➞ www.ag-ans.de

5.5 Deutsche Gesellschaft für Neurowis-senschaftliche Begutachtung (DGNB)

Hauptziele der DGNB sind die Förderung der Aus-bildung und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der gesamten neurowissenschaftlichen Begutachtung, die Entwicklung qualitätssichernder und -verbes-sernder Maßnahmen sowie die Erarbeitung von Leitlinien und Stellungnahmen zu Fragen der neuro-wissenschaftlichen Begutachtung. Die Gesellschaft hat derzeit rund 600 Mitglieder, rund 200 davon sind zertifizierte Gutachter der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Ingo W. Husstedt Universitätsklinikum MünsterKlinik und Poliklinik für NeurologieAlbert-Schweitzer-Str. 33, 48129 MünsterTel.: 0251-834 81 88, Fax: 0251-834 81 81E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Dr. med. Hans-Ulrich PuhlmannSchlosspark-Klinik/Abteilung NeurologieHeubnerweg 2, 14059 BerlinTel.: 030-32 64 11 62, Fax: 030-32 64 11 50E-Mail: [email protected]

3. Vorsitzender Prof. Dr. med. Rolf SchneiderKlinikum Aschaffenburg, Neurologische KlinikAm Hasenkopf 1, 63739 AschaffenburgTel.: 06021-32 30 50, Fax: 06021-32 30 52E-Mail: [email protected]

Sekretär Prof. Dr. Dr. Bernhard WidderKlinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation, Bezirkskrankenhaus GünzburgLudwig-Heilmeyer-Str. 2, 89312 GünzburgTel.: 08221-96 22 82, Fax: 08221-96 22 88E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. med. Wolfgang Hausotter Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Sozialmedizin und Rehabilitationswesen Martin-Luther-Str. 8, 87527 Sonthofen Tel.: 08321-98 18, Fax: 08321-655 19 E-Mail: [email protected]

Geschäftsstelle DGNB e.V.Gabriele AgererHirschstraße 18, 89278 Nersingen-StrassTel.: 07308-92 32 61, Fax: 07308-92 32 62E-Mail: [email protected]

➞ www.dgnb-ev.de

strukturEN & NEtZwErk

5. Assoziierte Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften

5.1 Deutsche Gesellschaft für Liquor-diagnostik und Klinische Neurochemie (DGLN)

Die DGLN ist eine Fachgesellschaft, die sich eine sach- und zielgerechte Vertretung, Unterstützung und Weiterentwicklung der labormedizinischen Fachgebiete Liquordiagnostik und Klinische Neu-rochemie zum Ziel gesetzt hat.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Markus OttoNeurologische Universitätsklinik UlmOberer Eselsberg 45, 89081 Ulm Tel.: 0731-50 06 30 10, Fax: 0731-50 06 30 02E-Mail: [email protected]

2. Stellvertretende Vorsitzende/Öffentlichkeits-arbeit PD Dr. Annette SpreerNeurochemisches Labor der Neurologischen Universitätsklinik GöttingenRobert-Koch-Str. 40, 37075 GöttingenTel.: 0551-39 66 20, Fax: 0551-39 20 28E-Mail: [email protected]

Mitglied des Vorstandes Dr. med. Andreas GerritzenMedizinisches Labor BremenDr. Wittke, Dr. Gerritzen und PartnerHaferwende 12, 28357 BremenTel.: 0421-20 72 108, Fax: 0421-20 72 71 08E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. med. Manfred WickUniversitätsklinikum GroßhadernInstitut für Klinische ChemieMarchioninistr. 15, 81377 MünchenTel.: 089-70 95 32 05, Fax: 089-70 95 88 88E-Mail: [email protected]

➞ www.dgln.de

5.2 Deutsche Gesellschaft für Neuro traumatologie und klinische Neuro rehabilitation (DGNKN)

Durch Veranstaltung wissenschaftlicher Kongresse, von Arbeitstagungen und Fortbildungskursen sowie durch Publikationen dient die DGNKN der Förde-rung wissenschaftlicher und praktischer Tätigkeiten auf dem Gebiet der Schädigungen des Nervensys-tems, insbesondere der traumatischen Läsionen. Die DGNKN soll die Zusammenarbeit der mit diesen Aufgaben beschäftigten Personen und Einrichtungen unterstützen.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Horst HummelsheimÄD Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig Universität LeipzigMuldentalweg 1, 04828 BennewitzTel.: 03425-88 88 10, Fax: 03425-88 88 77E-Mail: [email protected]

4. Partnergesellschaft

4.1 Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN)

Die Deutsche Gesellschaft für klinische Neuro-physiologie und funktionelle Bildgebung ist die klinische und wissenschaftliche Plattform für eine große Zahl neurophysiologischer Forschungs- und Untersuchungsbereiche. Sie führt eine Jahrestagung und zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen durch, fördert die wissenschaftliche Diskussion, den Wis-sensaustausch zwischen Forschung und Klinik und überwacht die Standards in den Kliniken.

Präsident Prof. Dr. Joseph ClaßenKlinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum LeipzigLiebigstr. 20, 04103 LeipzigTel.: 0341-972 42 00E-Mail: [email protected]

1. Vizepräsident Prof. Dr. med. Reinhard DenglerKlinik für Neurologie an der Medizinischen Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 1, 30623 HannoverTel.: 0511-532 23 91, Fax: 0511-532 31 15E-Mail: [email protected]

2. Vizepräsident Prof. Dr. Holger LercheUniversitätsklinikum Tübingen Neurologische KlinikHoppe-Seyler-Str. 3, 72076 TübingenTel.: 07071-298 04 42E-Mail: [email protected]

1. Sekretär Prof. Dr. med. Detlef ClausRobert-Bosch-Str. 7, 64293 DarmstadtTel.: 06151-667 34 22, Fax: 06151-667 34 23E-Mail: [email protected]

2. Sekretär Prof. Dr. Andreas StraubeNeurologische Klinik und Poliklinikam Klinikum GroßhadernMarchioninistr. 15, 81377 MünchenTel.: 089-70 95 39 00, Fax: 089-70 95 36 77E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Prof. Dr. med. Christian Bischoff Neurologische Gemeinschaftspraxis am MarienplatzBurgstr. 7, 80331 MünchenTel. 089-24 22 48 88, Fax 089-24 22 48 68E-Mail: [email protected]

Delegate IFCN Prof. Dr. Ulf ZiemannKlinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für NeurologieSchleusenweg 2-16, 60528 Frankfurt am MainTel.: 069-63 01 57 39 oder -63 95E-Mail: [email protected]

Kooptiert für den Vorstand Prof. Dr. Helmut BuchnerKlinik für Neurologie und Klinische Neurophysio-logie am Knappschaftskrankenhaus RecklinghausenDorstener Str. 151, 45657 RecklinghausenTel.: 02361-56 37 01E-Mail: [email protected]

Ehrenpräsident Prof. Dr. med. St. KubickiOnkel-Bräsig-Str. 46, 12359 BerlinTel.: 030-606 19 34

Vorsitzender der Fortbildungskommission Prof. Dr. med. Reiner BeneckeDirektor der Klinik und Poliklinik für Neurologieder Universität RostockGehlsheimer Str. 20, 18147 RostockTel.: 0381-494 95 11E-Mail: [email protected]

➞ www.dgkn.de

Page 38: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

74

DG

N m

agaz

in 2

012

75

DG

N m

agaz

in 2

012

6. Berufsverbände

6.1 Berufsverband DeutscherNeurologen (BDN)

Die politisch anvisierten Veränderungen der medizinischen Versorgungssysteme erfordern eine starke berufliche Interessenvertretung. Neben der wissenschaftlichen Vertretung durch die Fach-gesellschaft DGN bedarf es einer eigenständigen berufspolitischen Repräsentanz. Dabei wird eine enge Kooperation des BDN mit dem Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) und der DGN ange-strebt. Alle in der Neurologie tätigen Ärzte (Ärzte in der Weiterbildung, angestellte Fachärzte und Oberärzte, Chefärzte, niedergelassene Neurologen und Nervenärzte) müssen die Interessen und Ziele in einem gemeinsamen Berufsverband bündeln, um sie wirksam und zielstrebig auf dem immer komple-xer werdenden Gesundheitsmarkt durchzusetzen.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Christian GerloffUniversitätsklinikum Hamburg-EppendorfKlinik und Poliklinik für NeurologieMartinistraße 52, 20246 HamburgTel.: 040-741 05 37 70, Fax: 040-741 05 67 21E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Dr. med. Uwe Meier Arzt für NeurologieAm Ziegelkamp 1F, 41515 Grevenbroich Tel.: 02181-705 48 11, Fax: 02181-705 48 22E-Mail: [email protected]

Schriftführer Prof. Dr. med. Heinz WiendlDirektor der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum MünsterAlbert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A1048149 MünsterTel.: 0251-834 68 11, Fax: 0251-834 68 12E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. med. Karl-Otto Sigel Arzt für Neurologie Hauptstr. 2, 82008 UnterhachingTel.: 089-66 53 91 70, Fax: 089-66 53 91 71E-Mail: [email protected]

BeisitzerDr. med. F. Bergmann, Aachen Prof. Dr. med. P. Berlit, EssenDr. med. H. Herbst, Stuttgart

BeiratC. Beil, KölnE. Busch, KevelaerA. Engelhardt, OldenburgP. Franz, MünchenM. Freidel, KaltenkirchenU. Grehl, ErlangenH. Herbst, StuttgartF. König, LübeckF. Reinhardt, ErlangenC.-W. Wallesch, Magdeburg

➞ www.bv-neurologe.de

6.2 Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

Zweck des Berufsverbandes ist die Vertretung und Wahrung der Interessen der in der Bundesrepublik Deutschland ansässigen Ärzte für Nervenheilkunde, für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie wie auch der Interessen ihrer Patienten und deren Ange-höriger. Die Mehrzahl der in Deutschland in eigener Praxis tätigen Ärzte für Nervenheilkunde, für Psy-chiatrie und Psychotherapie sowie für Neurologie ist als Mitglieder des BVDN im Berufsverband zusam-mengeschlossen. Sie tragen so in einem erheblichen Umfang zur wohnortnahen ambulanten Versorgung neurologischer und psychiatrischer Patienten bei.

Der Verband engagiert sich nachhaltig für die quali-fizierte ambulante neuro-psychiatrische Patien-tenversorgung durch niedergelassene Fachärzte sowie für die Umsetzung der wirtschaftlichen und politischen Interessen und die fachliche Fortbil-dung seiner Mitglieder. Es besteht eine enge Allianz zwischen dem BVDN und dem Berufsverband Deut-scher Neurologen (BDN) sowie dem Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) und eine Kooperation mit den wissenschaftlichen Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychothera-pie und Nervenheilkunde (DGPPN).

Der BVDN bemüht sich seit Jahren mit zunehmen-dem Erfolg um eine konstruktive Zusammenarbeit auch mit den Patienten- und Angehörigenorgani-sa tionen, um eine Entstigmatisierung und eine Verminderung der Vorurteile gegenüber psychiatri-

schen und neurologischen Patienten zu erreichen.Durch Spezialisierung einzelner Praxen wie auch durch den Zusammenschluss der Nervenärzte ( Neurologen/Psychiater) zu Gemeinschaftspraxen und Praxisnetzen können inzwischen auch im Bereich der hochspezialisierten Diagnostik und der entsprechenden Therapie die niedergelassenen Neurologen eine qualifizierte neurologische Ver-sorgung im ambulanten Bereich gewährleisten.

Vorsitzender Dr. med. Frank Bergmann Arzt für Neurologie und PsychiatrieKapuzinergraben 19, 52062 AachenTel.: 0241-363 30, Fax: 0241-40 49 72E-Mail: [email protected]

Stellvertretender VorsitzenderDr. med. Gunther Carl Arzt für Neurologie und PsychiatrieFriedenstr. 7, 97318 KitzingenTel.: 09321-53 55, Fax: 09321-89 30E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. Dr. med. habil. P. Reuther (BDN)Leitender Arzt, Ambulantes neurologisches RehazentrumSchülzchenstr. 10, 53474 AhrweilerTel.: 02641-980 40, Fax: 02641-98 04 44E-Mail: [email protected]

Schriftführer Dr. med. Roland UrbanTurmstr. 76 a, 10551 Berlin 31Tel.: 030-392 20 21, Fax: 030-392 30 52E-Mail: [email protected]

Beisitzer Dr. med. Uwe Meier (BDN) Dr. med. Christa Roth-Sackenheim (BVDP)

Geschäftsstelle der Verbände BVDN/BDN/BVDPDagmar Differt-Fritz Am Zollhof 2a, 47829 KrefeldTel.: 02151-454 69 21, Fax: 02151-454 69 26E-Mail: [email protected]

➞ www.bv-nervenarzt.de

strukturEN & NEtZwErk

5.6 Deutsche Neuro-AIDSArbeits gemeinschaft (DNAA)

Die DNAA ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Neurologen, die in Klinik und Praxis mit der Versorgung HIV-1-infizierter Patienten befasst sind. Darüber hinaus fördert die DNAA die wissenschaft-liche Forschung auf dem Gebiet Neuro-AIDS.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Ingo W. HusstedtKlinik und Poliklinik für NeurologieUniversitätsklinikum MünsterAlbert-Schweitzer-Str. 33, 48129 MünsterTel.: 0251-834 81 88, Fax: 0251-834 81 81E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Dr. med. Thorsten Rosenkranz Neurologische Abteilung, Asklepios-Klinik St. Georg Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg Tel.: 040-18 18 85 22 41, Fax: 040-18 18 85 29 71E-Mail: [email protected]

3. Vorsitzender Prof. Dr. med. Matthias Maschke Neurologische Abteilung, Brüderkrankenhaus TrierNordallee 1, 54292 TrierTel.: 0651-208 27 41, Fax: 0651-208 27 49E-Mail: [email protected]

Schriftführerin PD Dr. med. Eva Neuen-Jacob Ltd. Oberärztin, Institut für Neuropathologie Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf Tel.: 0211-811 86 62, Fax: 0211-811 78 04 E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Dr. med. Elmar Straube Arzt für Neurologie und Psychiatrie Marktstr. 27, 30890 Barsinghausen Tel.: 05105-40 05, Fax: 05105-51 54 28 E-Mail: [email protected]

➞ www.dnaa.de

5.7 Arbeitsgemeinschaft Tiefe Hirnstimulation (AG THS)

Die Aufgabe der AG THS ist es, die Forschung, klini-sche Versorgung und Fortbildung auf dem Gebiet der Tiefen Hirnstimulation zur Therapie neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen zu fördern.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Günther Deuschl Direktor der Klinik für NeurologieUniversitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus KielArnold-Heller-Str. 3, Haus 41, 24105 KielTel.: 0431-597 85 01, Fax: 0431-597 85 02 E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Prof. Dr. med. Reiner Benecke Direktor der Klinik für NeurologieUniversitätsklinikum Rostock Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock Tel.: 0381-494 95 10, Fax: 0381-494 95 12 E-Mail: [email protected]

Schriftführer Prof. Dr. med. Rüdiger Hilker Oberarzt der Klinik für NeurologieUniversitätsklinikum Frankfurt Schleusenweg 2–16, 60528 Frankfurt Tel.: 069-63 01 58 52, Fax: 069-63 01 44 98E-Mail: [email protected]

Schatzmeister Prof. Dr. med. Jan Vesper Funktionelle NeurochirurgieUniversitätsklinikum DüsseldorfMoorenstr. 5, 50225 DüsseldorfTel.: 0211-811 84 08, Fax: 0211-811 79 35E-Mail: [email protected]

Beirat Prof. Dr. med. Jürgen Voges Direktor der Klinik für Funktionelle Neurochirurgie Universitätsklinikum Magdeburg Leipziger Str. 44, 30120 MagdeburgTel.: 0391-671 44 87, Fax: 0391-671 44 74E-Mail: [email protected]

Beirat Dr. med. Jens KuhnUniversität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und PsychotherapieKerpener Str. 62, 50924 KölnTel.: 0170-471 83 15E-Mail: [email protected]

➞ www.tiefehirnstimulation.de

5.8 Arbeitskreis Botulinum-Toxin (AkBoNT)

Aufgabe des AkBoNT ist die Förderung von Wissen-schaft und Forschung. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch Erfahrungsaus-tausch von Botulinumtoxin-Anwendern, durch die Erarbeitung von Standards und Qualitätssicherung der Therapie, die Pflege des Kontakts und des wis-senschaftlichen Austauschs mit Grundlagenwissen-schaftlern, internationalen Fachgesellschaften und mit anderen Fachdisziplinen, die Botulinumtoxin einsetzen, die Veranstaltung von wissenschaftlichen Arbeitstagungen, Kongressen und Symposien sowie die Weiterbildung der Anwender.

1. Vorsitzender Prof. Dr. med. Jörg WisselPrivatpraxen orthósAnsbacher Straße 17-19, 10787 BerlinTel.: 030-780 99 88 77, Fax: 030-780 99 88 22E-Mail: [email protected]

2. Vorsitzender Prof. Dr. med. Reiner BeneckeDirektor der Klinik für NeurologieUniversität RostockGehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock Tel.: 0381-494 95 11, Fax: 0381-494 95 12E-Mail: [email protected]

Schriftführer PD Dr. med. habil. Kai WohlfarthDirektor der Klinik für Neurologie BG-Kliniken BergmannstrostMerseburger Straße 165, 06112 HalleTel.: 0345-132 70 37E-Mail: [email protected]

Kassenwart Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Frank Joachim ErbguthLeitender Arzt der Klinik für NeurologieKlinikum Nürnberg-SüdBreslauer Str. 201, 90471 NürnbergTel.: 0911-398 24 91, Fax: 0911-398 31 64E-Mail: [email protected]

➞ www.botulinumtoxin.de

Page 39: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

76

DG

N m

agaz

in 2

012

77

DG

N m

agaz

in 2

012

prEisE uNd EhruNgEN

8. Preise und Ehrungen

Mit mehreren renommierten Preisen und Auszeich-nungen ehrt die DGN herausragende Ärzte, Forscher und Medienschaffende.

8.1 Wilhelm-Erb-Gedenkmünze

Die Wilhelm-Erb-Gedenkmünze wird seit 1913 in etwa zweijährigen Abständen (ab 2005 in Jahren mit ungerader Jahreszahl) für hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Neurologie (normale und pathologische Anatomie und Physiologie des Nervensystems, allgemeine Pathologie, Klinik und Therapie der Krankheiten des Nervensystems) verliehen. Das Preiskuratorium wird vom DGN-Vorstand mit deutschsprachigen Ordinarien gebildet.

➞ Ehrung auf der DGN-Jahrestagung

Preisträger 2011 in Wiesbaden war Prof. K. Toyka, Würzburg. Geehrt wurde der Neurologe, ehemaliger Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Seniorprofessor für Neurologie, in Anerkennung seiner herausragenden Entdeckungen zur Patho-physiologie und Klinik von neuroimmunologischen Erkrankungen der neuromuskulären Endplatte (Myasthenia gravis), des Peripheren Nervensystems (chronische inflammatorische Neuropathien) und des Zentralen Nervensystems (Multiple Sklerose) sowie für die Weiterentwicklung der klinischen Neuroimmunologie.

Preisträger Prof. Klaus Toyka (Mitte), Kongress-präsident Prof. Albert C. Ludolph (l.) und DGN- Präsident Prof. Wolfgang H. Oertel

Laudatio für Prof. Klaus Toyka von Prof. Wolfgang H. Oertel

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie zeichnet heute Sie, lieber Professor Klaus Toyka, mit der Wilhelm-Erb-Gedenkmünze aus.Diese Münze ist die höchste Auszeichnung, die die DGN für eine wissenschaftliche Lebensleistung auf dem Gebiet der Neurologie verleiht. Es ist für mich eine persönliche Freude und große Ehre, Ihnen im Namen der Mitglieder und des gesamten Vorstands der DGN anlässlich der Jahrestagung 2011 der DGN in Wiesbaden die Wilhelm-Erb-Gedenkmünze zu überreichen.Sie sind im April 1945 kurz vor Ende des 2.Weltkriegs in Biberach an der Riss geboren, verheiratet, haben zwei Kinder und mehrere Enkel. Von Beruf sind Sie Neurologe und Hochschullehrer. Als langjähriger ehemaliger Direktor der Universitätsklinik für Neu-ro logie an der Universität Würzburg erfreuen Sie sich jetzt als aktiver Wissenschaftler und Kliniker des Status eines Seniorprofessors.Ihre medizinische und wissenschaftliche Ausbil-dung beginnt an der LMU München. Dort verfassen Sie Ihre Dissertation in der Neuropädiatrie bei Professor Förster am von Hauner‘schen Kinderspital und setzen dort Ihre neuropädiatrische Forschung mit einem DFG-Ausbildungs-Stipendium von 1971 bis 1974 fort. In den nächsten drei Jahren wagen Sie den Schritt über den Atlantik und arbeiten in den USA als Postdoctoral Clinical and Research Fellow bei Prof. Dr. D. B. Drachman an der Unit for Neuromuscular Disorders and Neuroimmunology an der Johns Hopkins University Medical School in Baltimore, USA. Hier finden Sie erstens das wissen-schaftliche Thema, das Sie die nächsten 35 Jahre nicht mehr loslässt und begeistert: die Erforschung von immunologischen und inflam matorischen Erkrankungen des Muskels (Myasthenia gravis), des peripheren (chronische demyelinierende inflammatorische Polyneuropathie – CIDP) und des zentralen Nervensystems (Multiple Sklerose). Zweitens: Hier perfektionieren Sie das neurowissen-schaftliche Arbeiten und schärfen den diagnostisch neurologischen Blick, der Ihren herausragenden Ruf als Kliniker und Lehrer begründet. Und drittens erkennen Sie während des Aufenthaltes in einer der nordamerikanischen Hochburgen der neuroimmu-nologischen Forschung, wie dringend notwendig die deutsche Neurologie einer verstärkten internationa-len Einbindung bedarf. Für die jüngeren Kollegin-nen und Kollegen sei erwähnt, dass es im Jahre 1974 weder eine European Neurological Society (ENS) noch eine European Federation of Neurological Sci-ences (EFNS) gab und die DGN eine Gesellschaft mit weniger als 1000 Mitgliedern ohne wesentliche inter-nationale Ausstrahlung darstellte. Und es existierten 1974 immer noch deutsche Universitätsklinika ohne eigenständige Klinik für Neurologie.Nach Ihrer Rückkehr nach München, diesmal an die Neurologische Klinik der Technischen Universität, setzen Sie Ihre klinische Ausbildung bei Professor Struppler zum Facharzt für Neurologie (1978) fort. Dort arbeiten Sie klinisch unter anderem mit Carl-Hermann Lücking und Karl Birnberger, später auch mit Adolf Weindl und kurz mit Reinhard Dengler zusammen und – wohl am wichtigsten – finden Sie in Uwe Besinger einen engen wissenschaftlichen Mitstreiter und lebenslangen Freund. Aus dieser Zeit stammt die Publikation des „Besinger-Score“ für die Erfassung des klinischen Schweregrads der Myasthenia gravis.

Sie habilitieren über das Thema „Passiver Transfer der Myasthenia gravis im Mausmodell“ und erhalten im Jahr 1978 die Venia Legendi für Neurologie an der TU München. 1980 wechseln Sie als Leitender Oberarzt (1980–1989) und C3-Professor (1979–1989) an die Klinik für Neurologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die damals unter der Leitung von Prof. Hans-Joachim Freund als eine, wenn nicht die führende Einrichtung für klinische Forschung in Deutschland galt. Hier arbeiten Sie mit Kollegen wie Ulrich Büttner, Michael Hennerici und Johannes Noth und bilden unter anderem Kollegen wie Reinhard Hohlfeld, Hans-Peter Hartung, Karlheinz Reiners, Guido Stoll, Walter Paulus und Helmuth Steinmetz aus. 1989 werden Sie als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Neurologie an der Universität Würzburg berufen. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es Ihnen, hochmotivierte Kliniker und Wissen-schaftler zu gewinnen, die über viele Jahre unter Ihrer Leitung den Ruf der Klinik für Neurologie in Würzburg sichern und mehren. Sie legen großen Wert auf die Einheit von Lehre, Forschung und Krankenversorgung.Für die klinische Ausbildung und Versorgung erwerben Sie die Zusatz-Fachbezeichnungen mit Weiterbildungsberechtigung für Neurologische Intensiv-Medizin (1997), für Neuro-Geriatrie (1998) und Neurologische Labormedizin – als Zeichen für den hohen und breiten klinischen Standard Ihrer Klinik und in weiser Voraussicht auf die Herausfor-derungen des Faches Neurologie im 21. Jahrhundert.In Würzburg setzen Sie in den nächsten 21 Jahren Ihre Vorstellungen einer wissenschaftlich orientier-ten Klinik für Neurologie um. Die Liste Ihrer Schüler – insbesondere in Ihrem ureigenen Forschungsgebiet Neuroimmunologie – liest sich wie das „Who is Who“ und man kann nicht genug betonen und in höchstem Maße bewundern, was Sie mit dieser Ausbildungs-leistung als strenger wissenschaftlicher Lehrer zum Ruf der deutschen Neurologie in Europa und weltweit beigetragen haben. Ich darf nur einige Ihre Schüler – in alphabetischer (sicher unvollständiger) Folge – erwähnen, die heute als Lehrstuhlinhaber oder in vergleichbaren Positionen in Deutschland tätig sind bzw. waren: Becker (Homburg/Saar, töd-lich verunglückt), Claßen (Leipzig), Gold (Bochum), Hartung (Graz, jetzt Düsseldorf), Hohlfeld (Mün-chen), Reichmann (Dresden) und Wiendl (Münster). Die von Ihnen ausgebildeten Chefärzte und Fach-ärzte in der klinischen Versorgung, Industrie oder in der Politik aufzuführen würde den Rahmen dieses Vortrags sprengen.Ich kenne keinen deutschen Neurologen, dessen Bibliografie derzeit so viele „Citation Classics“ aufführt wie die Ihre. Diese herausragende wissen-schaftliche Tätigkeit erfährt ihre Anerkennung auch in der Bewilligung der Klinischen Forschergruppe für Multiple Sklerose und Neuroimmunologie, der Klinischen Forschergruppe für Neuroregeneration (Prof. M. Sendtner) und des SFB 581.2003 werden Sie zum Mitglied des Royal College of Physicians in England ernannt und in die Deutsche Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. Seit Oktober 2010 genießen Sie als Seniorprofessor an der Universität Würzburg die Früchte dieser beispielhaften Aufbauarbeit. Seit Januar 2011 tragen Sie den Titel eines Adjunct Pro-fessor der Johns Hopkins University, USA.Darüber hinaus haben Sie wesentlich zur Etablie-

Wilhelm-Erb-Gedenkmünze

7. Internationale Gesellschaften

7.1 World Federation of Neurology (WFN)

The World Federation of Neurology is the international body representing the speciality of neurology in more than 100 countries/regions of the globe. The WFN has these neurological societies as its members and their individual members are in turn WFN members through this association. Applications from societies that do not yet belong are always welcome and should be sent in the first instance to the London Office.

President Dr. Vladimir HachinskiHealth Sciences Centre University Campus339 Windermere Road, LondonOntario N6A 5A5, CanadaTel.: +1 519-663 36 24, Fax: +1 519-663 39 10E-Mail: [email protected]

Vice-President Prof. Dr. Werner HackeDirektor der Neurologischen Klinik Universitätsklinikum HeidelbergIm Neuenheimer Feld 400 69120 Heidelberg, GermanyTel.: 06221-56 82 11, Fax: 06221-56 53 48E-Mail: [email protected]

Secretary-Treasurer General Dr. Raad ShakirWest London Neurosciences CentreCharing Cross HospitalFulham Palace Road W6 8RFLondon, United KingdomFax: +44 20 88 46 74 87E-Mail: [email protected], [email protected]

Elected TrusteesUniv. Prof. Dr. Wolfgang Grisold, Wien, ÖsterreichProf. Dr. Gustavo Roman, San Antonio, USAProf. Dr. med. Ryuji Kaji, Tokushima, Japan

➞ www.wfneurology.org

7.2 European Federation of Neurological Societies (EFNS)

The EFNS is a federation of 44 European national neurological societies, 8 associate member societies and individual members. Its role is to advance neurology as an independent specialty covering all diseases of the nervous system, to make neurology universally available in Europe, to support and disseminate neurological research, to provide and support neurological teaching and to represent European neurology politically.

Management Committee

President Prof. Dr. Richard A. C. HughesHead Office EFNS, Breite Gasse 4/7, 1070 Vienna, AustriaTel.: +43 18 89 05 03E-Mail: [email protected]

Past-President Prof. Dr. Jacques De ReuckGhent University HospitalDepartment of NeurologyDe Pintelaan 185, 9000 Ghent, BelgiumTel.: +32 92 40 45 39E-Mail: [email protected]

Vice president Prof. Dr. Marianne de VisserAcademic Medical Center AmsterdamDepartment of Neurology, Meierbergdreef 9, 1105 AZ Amsterdam, The NetherlandsTel.: +31 20 56 63 45E-Mail: [email protected]

Vice president Prof. Dr. Gian Luigi LenziUniversity of Roma „La Sapienza”Departmet of Neurology AViale dell’Università, 30, 00185 Roma, ItalyTel.: +39 06 49 91 44 93E-Mail: [email protected]

Vice president Prof. Dr. László VécseiAlbert Szent-Gyorgyi Medical CenterDepartment of NeurologySemmelweis St. 6, 6725 Szeged, HungaryTel.: +36 62 54 53 51E-Mail: [email protected]

Secretary General Prof. Dr. Detlef KömpfUniversity Hospital Schleswig-HolsteinCampus LübeckRatzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, GermanyTel.: +49 45 15 00 29 25E-Mail: [email protected]

Treasurer Prof. Dr. Isabel IllaHospital de la Santa Creu I Sant PauDepartment of NeurologySt Antoni M. Claret, 16708025 Barcelona, SpainTel.: +34 935 56 96 77E-Mail: [email protected]

Chair of the Congress Programme CommitteeProf. Dr. Nils Erik GilhusDepartment of NeurologyHaukeland University Hospital – Helse VestPO Box 1, 5021 Bergen, NorwayE-Mail: [email protected]

Chair of the Scientific CommitteeProf. Dr. Michael BraininDepartment of NeurologyLandesklinikum Donauregion TullnAlter Ziegelweg 10, 3430 Tulln, AustriaE-Mail: [email protected]

Chair of the Training and Education CommitteeProf. Dr. Jean-Marc LégerDepartment of Neuromuscular PathologyGroupe Hospitalier de la Pitié Salpêtrière

47, Boulevard de l’Hôpital, 75651 Paris, FranceE-Mail: [email protected]

Chair of the Liaison Committee Prof. Dr. Gunhild WaldemarDepartment of NeurologyCopenhagen University HospitalRigshospitalet, Blegdamsvej 9, 2100 Copenhagen, DenmarkE-Mail: [email protected]

EFNS HeadofficeBreite Gasse 4/7, A-1070 Wien, Tel.: +43 1 889 05 03E-Mail: [email protected]

➞ www.efns.org

7.3 European Neurological Society(ENS)

The ENS was founded in 1986, as based on the initia-tive of Gérard Said, Anita Harding and P. K. Thomas. The ENS is modelled after the American Academy of neurology, in which teaching courses at its annual meeting play a prominent role. Moreover, the ENS represents an effort to break away from national re-presentation to membership on an individual basis.This emphasis on individuality underlines the impor-tance of expertise in the various fields of neuro logy, as well as the singular expression of enthusiasm for clinical and experimental neurology. The aims of the ENS are to provide continuing education in all fields of neurology, to create a scientific forum for the pre-sentation of original research work for all neurolo-gists, to guarantee a high level of scientific standard and to support the younger generation by continuing promotions such as travel grants, fellowship stipends or the new neurologist in training offer.

Executive Committee 2011/2012President Z. Argov, JerusalemPresident elect H. Reichmann, DresdenPast-President G. Said, ParisSecretary General G. Moonen, Liège

MembersC. Bassetti, Lugano (Scientific Programme Director),K. Bhatia, H. Cock, London, M. Dieterich, Munich,M. Filippi, Milano (Teaching Course Director),L. Kappos, Basel (Treasurer), E. Ruzicka, Prague,E. Scarpini, Milano, A. Siva, Istanbul, G. Stoll, Würz-burg, A. Verdelho, Lisbon

European Neurological SocietyPeter Merian-Strasse 80P.O. Box, 4002 Basel/Switzerland Tel.: +41 616 91 51 11, Fax: +41 616 86 77 88 E-Mail: [email protected]

➞ www.ensinfo.org

Page 40: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

78

DG

N m

agaz

in 2

012

79

DG

N m

agaz

in 2

012

8.6 H.G.-Mertens-Preis

Prof. Dr. Andreas Unterberg (r.) gratuliert Prof. Rainer Dziewas

Der Preis wird seit 2003 für innovative, therapierele-vante Forschung in der Neurologischen Intensiv-medizin und der Allgemeinen Neurologie von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Inten-sivmedizin und Notfallmedizin (DGNI) verliehen. Die Dotation beträgt 5000 Euro. Das Preiskurato-rium setzt sich aus den jeweiligen 1. Vorsitzenden der DGN und DGNI und je zwei weiteren Vertretern beider Fachgesellschaften zusammen.

➞ Preisverleihung auf dem Jahreskongress der DGNI

Preisträger 2012 in Berlin: Prof. Dr. Rainer Dziewas aus Münster

Mit Hilfe magnetenzephalografischer Untersuchun-gen bei Schlaganfallpatienten mit Dysphagie konnte Professor Dziewas nachweisen, dass sowohl eine Reduktion der ipsiläsionalen als auch der kontra-läsionalen schluckaktbezogenen Hirnaktivität vorliegt. Möglicherweise lässt sich diese Erkenntnis in Zukunft auch therapeutisch nutzen, indem sti-mulatorisch interveniert wird. Bereits im Jahre 2007 habilitierte Prof. Dr. Rainer Dziewas sich bereits mit dem Thema Schlaganfall-assoziierte Dysphagie. Seit 2010 ist er außerplanmäßiger Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Weiter hat Dziewas ein endoskopisch-basiertes Untersu-chungsprotokoll entwickelt und evaluiert. Es kann auf der ITS eingesetzt werden, um Dysphagie-Pati-enten zu identifizieren und die wichtige Frühreha-bilitation einzuleiten. Zudem war Dziewas an der Entwicklung einer Magensonde beteiligt, die den Schluckreflex triggert und somit die Sondenlegung bei Dysphagie-Patienten erleichtert. Diese hat mitt-lerweile Marktreife erlangt und wird von weiteren Kliniken eingesetzt.

8.7 H. J.-Bauer-Rehabilitationspreis Der Preis wird seit 2000 für hervorragende Leistun-gen in der Betreuung von Menschen mit chronischen Krankheiten des Nervensystems verliehen an eine Person, eine Institution, eine Forschergruppe oder eine Klinik. Er ist verbunden mit einer Geldzuwen-dung von 5000 Euro. Der gemeinsame Preis der DGN und DGNR wird in den Jahren mit einer geraden Jahreszahl verliehen. Eine Ausschreibung erfolgt nicht. Das Preiskuratorium setzt sich aus je vier vom Vorstand der DGN und DGNR bestimmten Mitglie-dern zusammen.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Preisträger 2010 in Mannheim: Prof. Dr. Dr. P. W. Schönle aus Konstanz

8.8 Stiftung Felgenhauer

Die Stiftung wurde gegründet von Klaus Felgen-hauer (1933–2003), dem ehemaligen Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Göttingen. Die Stiftung fördert bevorzugt Assistenten neuro-logischer und psychiatrischer Kliniken, die in der Regel nicht älter als 30 Jahre sein sollen. Auch junge Wissenschaftler aus theoretischen Instituten oder Kliniker aus Grenzgebieten der Neurologie und Psy-chiatrie können gefördert werden, wenn sie Projekte mit klinischer Relevanz verfolgen. Die Förderung wird pro Einzelfall bis zu einer Höhe von 3000 Euro gewährt. Zusätzlich wählt die Stiftung jährlich eines der von der DGN für die Jahrestagung angenom-menen Minisymposien aus, verleiht diesem die Bezeichnung „Felgenhauer-Symposium“ und fördert es durch eine Zuwendung von 3000 Euro. Ausgezeichnetes Minisymposium 2011: „Fortschritte in der Biomarkerentwicklung im Liquor und im Blut: Methoden und klinische Anwendung“.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Ausschreibung bis 30. Juni 2012 auf ➞ www.dgn.org

8.9 Erb-Becher

Der Erb-Becher, ein Faksimile, wird in unregelmäßi-gen Abständen vom Vorstand der DGN an Personen verliehen, die hervorragende Verdienste um die Deutsche Neurologie und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie erworben haben. Das Original des Bechers, das Wilhelm Erb (1840–1921) von einem Patienten aus Dankbarkeit erhalten hatte, wurde von Erb an Heinrich Pette weitergegeben und 1985 von dessen Sohn anlässlich des Weltkongresses in Hamburg der DGN übergeben. Das Original wird vom jeweiligen 1. Vorsitzenden als Signum seiner Würde bewahrt. Der DGN-Vorstand entscheidet über die Vergabe des Erb-Bechers.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Preisträger 2008 in Hamburg: Prof. Detlef Kömpf aus Lübeck und Prof. E. Bernd Ringelstein aus Münster

8.10 Robert-Wartenberg-Preis

Der Preis wird seit 2001 jährlich von der Kommission Leitende Krankenhausärzte ausgeschrieben. Ausge-zeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten klinisch tätiger Ärzte in nicht-universitären neurologischen Kliniken. Der Preis ist verbunden mit einer Vorle-sung (Robert-Wartenberg-Lecture) auf dem Jahres-treffen der Leitenden Krankenhausneurologen und ist mit 5000 Euro dotiert. Das Preiskuratorium setzt sich zusammen aus dem 1. Vorsitzenden der DGN, dem Vorsitzenden und drei weiteren Mitgliedern der Kommission Leitende Krankenhausärzte sowie zwei weiteren Leitenden Krankenhausärzten.

➞ Preisverleihung auf der Jahrestagung der Leitenden Krankenhausneurologen in Kassel

Preisträger 2012: Dr. med. Niels Allert, Oberarzt am Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe

Dr. Allert hat den Preis für seine mehrjährige klinische und wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Bewegungsstörungen und des Einsatzes der Tiefenhirnstimulation erhalten. Er hat sich insbesondere mit Aspekten der Langzeitbehandlung von Parkinson-Patienten mit Tiefer Hirnstimulation beschäftigt. Frage war u. a., inwiefern Rehabilita-

Dr. Niels Allert

Wilhelm Erb (1840–1921)

Stiftungsgründer Klaus Felgenhauer (1933–2003), ehemaliger Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Göttingen

prEisE uNd EhruNgEN

rung der europäischen Neurologie beigetragen. Sie sind Gründungsmitglied der European Neurological Society (ENS), ihr Präsident von 2001 bis 2002 und haben – als ein wahrer europäischer Neurologe – jüngst ausdrücklich die Vereinigung der ENS mit der EFNS unterstützt sowie – gemeinsam mit dem verstorbenen John Newsom-Davis, Oxford – die Liaison mit der American Academy of Neurology (AAN) etabliert.Von den zahllosen weiteren Ehrungen und Ernennun-gen seien nur die Ehrenmitgliedschaft in der Belgi-schen, Französischen, Polnischen und Rumänischen Gesellschaft für Neurologie und in der American Neurological Association (ANA), der Heinrich-Pette-Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der Käthe-Hammersen-MS-Preis der Deutschen MS-Gesellschaft und „last but not least“ das Bundesver-dienstkreuz am Bande genannt.Wir sind stolz darauf, Herrn Prof. Dr. med. Klaus Viktor Toyka die Wilhelm-Erb-Gedenkmünze 2011 überreichen zu dürfen.

Die Laudatio wurde auf der Eröffnungsveranstaltung des 84. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie am 29. September 2011 in Wiesbaden vorgetragen.

8.2 Max-Nonne-Gedenkmünze

Max Nonne (1861–1959)

Im Jahre 1960 wurde von der DGN die Einrichtung einer Gedächtnis-Vorlesung verbunden mit der Verleihung der Nonne-Gedenkmünze beschlossen, um die Erinnerung an den großen Lehrer Max Non-ne (1861–1959) wachzuhalten. Die Gedenkmünze wird in der Regel alle zwei Jahre (Jahre mit geraden Jahreszahlen) verliehen. Sie wird nicht ausgeschrie-ben. Der Preisträger soll ein hervorragender Kliniker sein, der durch seine wissenschaftlichen Leistungen und als klinischer Lehrer die gesamte Neurologie im Sinne Nonnes vertreten und gefördert hat. Das Preiskuratorium setzt sich aus den amtierenden ersten bis dritten Vorsitzenden der DGN zusammen und zwei weiteren vom Vorstand zu benennenden Mitgliedern, die die klinische Neurologie in ihrer Breite wissenschaftlich vertreten.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Preisträger 2010 in Mannheim: Prof. Hans-Christoph Diener, Essen

Preisträger der Max-Nonne-Gedenkmünze 2010, Prof. Hans-Christoph Diener

8.3 Heinrich-Pette-Preis

Preisträger PD Dr.Christoph Kleinschnitz (2.v.l.) und Professores Adolph C. Ludolph (l.), Ralph Gold und Prof. Wolfgang H. Oertel (r.)

Der Preis wurde 1969 von der DGN zur Erinnerung an Heinrich Pette gestiftet. Prämiert werden jährlich deutschsprachige Neurologen in nichtselbständiger Stellung für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit Pathogenese, Diagnostik und Therapie oder der pa-thologischen Anatomie der Krankheiten des Nerven-systems befassen. Die Dotation beträgt 10.000 Euro. Vorschlagsberechtigt sind die deutschen neurologi-schen Lehrstuhlinhaber. Das Preiskuratorium setzt sich aus den Preisträgern des Heinrich-Pette-Preises der vergangenen fünf Jahre zusammen.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Preisträger 2011 in Wiesbaden: PD Dr. Christoph Kleinschnitz, Würzburg. Der 38-Jährige erhielt die Auszeichnung für seine Arbeiten zu molekularen und zellulären Mechanismen bei der Entstehung des Schlaganfalls. Kleinschnitz‘ Arbeitsgruppe beschäf-tigt sich seit einigen Jahren unter translationalen Aspekten mit dem plasmatischen Gerinnungssystem sowie neuen Mechanismen der Blutplättchen-vermittelten Thrombose. Seine Arbeit zur Rolle von Faktor XIIa bei pathologischer Blutgerinnung im „Journal of Experimental Medicine“ 2006 hat große Beachtung gefunden. Aufgrund dieser Arbeiten wurde aus der Raubwanze Triatoma Infestans als spezieller Faktor-XIIa-Inhibitor das Infestin-4 isoliert, das zukünftig in frühen klinischen Studien untersucht werden soll.

8.4 Adolf-Wallenberg-Preis

Laudator Prof. Joachim Röther (l.), Preisträger PD Dr. Martin Köhrmann

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie verleiht diesen Preis seit 1975 für hervorragende Forschungs-leistungen auf dem Gebiet der zerebrovaskulären Erkrankungen, der Hirndurchblutung oder des Hirnstoffwechsels an deutsche und ausländische Ärzte (Altersgrenze 40 Jahre). Der ursprünglich nach Hugo Spatz benannte, 1999 in Adolf-Wallen-berg-Preis umbenannte Preis wird in Jahren mit ungerader Jahreszahl zusammen mit der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) verliehen. Er ist mit einer Geldprämie von 5000 Euro verbunden.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Preisträger 2011 in Wiesbaden: PD Dr. Martin Köhrmann, Erlangen. Geehrt wurde der Oberarzt der Notfallambulanz/Stroke Unit am Universitäts-klinikum Erlangen für seine Arbeiten zur Selektion akuter Schlaganfallpatienten zur Thrombolyse im erweiterten Zeitfenster mittels multiparametrischer Magnetresonanztomographie.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

8.5 Dingebauer-Preis Seit dem Jahre 2002 verleiht die Deutsche Gesell-schaft für Neurologie den Dingebauer-Preis aus Mitteln der Dr. Friedrich-Wilhelm und Dr. Isolde Dingebauer-Stiftung. Der Preis wird für heraus-ragende wissenschaftliche Leistungen in der Erforschung der Parkinson-Krankheit und anderer degenerativer Erkrankungen des Nervensystems vergeben. Er wird alle zwei Jahre (in den Jahren mit geraden Jahreszahlen) vergeben. Die Dotation ist variabel und beträgt höchstens 50.000 Euro. Der Preis ist teilbar. Er kann sowohl inländischen als auch europäischen Neurowissenschaftlern verliehen werden. Das Preiskuratorium, welches alle zwei Jahre den Preisträger des Dingebauer-Preises benennt, wird vom Vorstand der Deutschen Ge-sellschaft für Neurologie ausgewählt. Die Amtszeit der Kuratoriumsmitglieder beträgt fünf Jahre.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Preisträger 2010 in Mannheim: Prof. Dr. Thomas Gasser, Tübingen, und Prof. Dr. Jens Volkmann, Kiel

Page 41: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

80

DG

N m

agaz

in 2

012

81

DG

N m

agaz

in 2

012

Beitragsreform

Prof. Dr. med. Martin Grond

ist Chefarzt der Klinik für Neurologie in Siegen und vertritt die DGN seit 2011 als dritter Vorsitzender im Vorstand.

Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter

ist Geschäftsführer der DGN und leitet die Berliner Geschäftsstelle seit 2010.

Nicht von Pappe: Ohne begleitende Industriemessen, wie hier auf dem DGN-Kongress 2011 in Wiesbaden, sind unabhängige wissenschaftliche Programme und Fortbildungsveranstaltungen kaum zu finanzieren. Pharma-zeutische Unternehmen ziehen sich allerdings aus dem klassischen „Messestandgeschäft“ nach und nach zurück.

Zuverlässig in die Zukunft – die neue gebühren architektur der DgN Ethische, ökonomische und steuerliche Zwänge werden die Basis der Finanzierung medizinischer Fachgesellschaften in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, stellt die DGN in den Jahren 2012 und 2013 die Weichen in eine weiterhin solvente Zukunft - mit einer Überarbeitung der Gebührenarchitektur für den Mitgliedsbeitrag, den Kongress und die Fortbildungsakademie.

von Martin Grond und Thomas Thiekötter

Der schrittweise Rückzug der Industrie aus dem Sponsoring und dem klassischen Marketing sowie höhere Abgaben für Vereine durch eine strengere Steuergesetzgebung belasten sowohl die Einnahmen- als auch die Ausgabenseite vieler medizinischer Standesvertretungen. Hinzu kommen zwingend notwendige Investitionen etwa bei der Nachwuchs-arbeit, der Modernisierung im Bereich der IT, bei der Kongressabwicklung, den Publikationen, bei der intensivierten Kommunikation mit Öffentlichkeit und Entscheidern sowie für zeitgemäße Formen der Fort- und Weiterbildung.

Die DGN sah sich bisher in der komfortablen Situation, mit den Mitgliedsbeiträgen und den Überschüssen aus dem Kongress gut wirtschaften zu können – trotz steigender Infrastrukturkosten für die Jahrestagung, signifikanter Steuernachzahlungen und der im olym-pischen Abstand ausgetragenen Neurowoche, die auf-grund der Beteiligung mehrerer Fachgesellschaften für die DGN einen deutlich geringeren Ertrag abwirft.

Diese Solvenz erlaubte seit dem Jahr 2006 den Um-zug der Geschäftsstelle in die Bundeshauptstadt, die Einrichtung eines kleinen, aber festen Mitar-beiterstabs, ergänzt durch eine bedarfsorientierte

Infrastruktur aus Dienstleistern in den Bereichen Buchhaltung, Kommunikation und IT . Auf dieser soliden Basis wird die Modernisierung weiter voran-gebracht: So hat die DGN in den vergangenen zwei Jahren in der Nachwuchspflege, der Öffentlichkeits- arbeit und der Berufspolitik wesentlich mehr Akti- vitäten unternommen als zuvor. Dies sind notwen-dige Maßnahmen auf dem Weg zu einer modernen Non-Profit-Organisation, die sich den sich permanent verändernden Anforderungen von außen stellen muss, gleichzeitig aber den Anspruch hat, die ver-schiedenen Interessen ihrer inzwischen knapp 7000 Mitglieder klar und effizient zu vertreten.

tionskliniken postoperativ zur Optimierung der Stimulatoreinstellung bei Parkinson- und auch Dystonie-Patienten einen Beitrag leisten können. Die Robert-Wartenberg-Lecture 2012 hat Dr. Allert auf der Tagung der Leitenden Krankenhausneu-rologen am 24. Februar 2012 in Kassel zum Thema „Neurologisch-rehabilitatives Management von Patienten mit Tiefenhirnstimulation“ gehalten.

8.11 Romberg-Glas

Das Romberg-Glas wird seit 2004 jährlich von der Kommission Leitende Krankenhausärzte an neuro-logische Chefärzte verliehen, die über die klinische Arbeit hinaus wesentliche Verdienste um die Deut-sche Neurologie erworben haben.

➞ Preisverleihung auf der Jahrestagung der Leitenden Krankenhausneurologen in Kassel

Preisträger 2009: R. Schiffter und B. Holdorff aus Berlin

8.12 Journalistenpreis Neurologie Seit 2008 schreibt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie jährlich den „Deutschen Journalisten-preis Neurologie“ aus. Mit dem Preis werden Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet, die medizinisch, gesellschaftlich und gesund-heitspolitisch relevante, laienverständliche und aufklärende Beiträge aus dem Gebiet der Neurologie verfasst haben. Der Preis wird zu gleichen Teilen auf die Kategorien „Wort“ (Zeitungen, Zeitschrif-ten, Internet-Texte) und „ektronische Medien“ (TV, Radio) verteilt und ist mit einer Geldprämie von 3000 Euro verbunden. Das Preiskuratorium besteht aus namhaften Vertretern von Medizin, Medien und Ge-sellschaft und wird jährlich neu zusammengesetzt.

➞ Preisverleihung auf dem DGN-Kongress

Preisträger Kategorie Wort: Dr. Christian Jung

Preisträger Kategorie Elektronische Medien: Stefan Geier (M.) nahm den Preis von Prof. Wolfgang H. Oertel (r.) und Prof. Albert C. Ludolph entgegen

Preisträger 2011 in Wiesbaden: Dr. Christian Jung, Stefan Geier und Daniel Schwenk

Dr. Christian Jung, Bild der Wissenschaft (Wort). Jung stellt in „Braaks fataler Verdacht“ den weltbe-kannten Neuroanatom Professor Heiko Braak vor, der auch nach seiner Emeritierung die Ursachen der Alzheimer- und der Parkinson-Krankheit anhand von Schnittbildern des Gehirns erforscht.Stefan Geier und Daniel Schwenk, X:enius Arte (Elektron. Medien). Das Autorenteam aus München überzeugte die Jury mit seinem vom Bayerischen Fernsehen für das Wissenschaftsmagazin X:enius (ARTE) produzierten Beitrag „Das gläserne Gehirn – wie nützlich ist Gedankenlesen?“ Die beiden Journalisten behandeln darin zwar kein streng neurologisches, sondern ein interdisziplinäres neu-rowissenschaftliches Thema, wecken aber über die Art der Darstellung speziell bei jungen Zuschauern die Faszination am Gehirn.

Ausschreibung bis 5. Juli 2012 auf ➞ www.dgn.org

8.13 Mattiacum-Preis Zum dritten und letzten Mal in jährlicher Folge ver - liehen wurde 2011 der Förderpreis des Lions Clubs Wiesbaden gemeinsam mit der Deutschen Gesell-schaft für Neurologie. Er belohnte mit 10.000 Euro junge Neurowissenschaftler unter 45 Jahren für hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Motoneuronerkrankungen.

Preisträger 2011 in Wiesbaden: Dr. rer. nat. Dorothée Lulé, Ulm

Dr. rer. nat. Dorothée Lulé, ist für Ihre Arbeiten zur Neuropsychologie und zur Lebensqualität und Krankheitsbewältigung bei Amyotropher Lateral-sklerose (ALS) mit dem Mattiacum-Preis ausge - zeich net worden. Die Arbeit befasst sich mit An-passungsmechanismen von Patientenseite und deren Auswirkungen auf das soziale Umfeld bei ALS. Die Erkenntnisse, zu denen Lulé kam, wurden von der Jury als wegweisend für das Verständnis der Amyotrophen Lateralsklerose angesehen.

Die aus Bernkastel-Kues stammende Wissenschaft-lerin erforscht seit vielen Jahren die bis heute als unheilbar geltende ALS. Seit 2010 arbeitet Lulé am Institut für Neurologie der Universität Ulm.

Alle Preise und Ehrungen der DGN sowie die Liste aller Preisträger finden Sie auf ➞ www.dgn.org.

Moritz Heinrich Romberg (1795–1873)

Page 42: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

82

DG

N m

agaz

in 2

012

83

DG

N m

agaz

in 2

012

Die neue Gebührenarchitektur im Detail

Der Mitgliedsbeitrag (Tabelle 2) wird ab 2013 jeweils inklusive Bezug von drei Zeitschriften (Aktuelle Neu-rologie, Der Nervenarzt, InFo Neurologie & Psychia-trie) für Vollmitglieder 340 Euro betragen. Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zahlen 220 Euro pro Jahr, Studierende (inkl. PJ-Absolventen) 50 Euro. Damit wurde ganz bewusst dem Prinzip gefolgt, dass Voll-mitglieder den neurologischen Nachwuchs subven-tionieren. Auch die Kongressgebühren (Tabelle 3) haben sich für Nichtmitglieder seit 2012 verdoppelt – wie bei vielen anderen Fachkongressen schon längst eingeführt. Mitglieder der DGN zahlen dagegen be-reits auf dem DGN-Kongress in Hamburg etwas we-niger. Die Gebühren für die Kurse der Fortbildungs-akademie (Tabelle 4) folgen derselben Logik, wobei Nichtmitglieder in Hamburg mit einer Steigerung um ca. 50 Prozent rechnen müssen. Dies ist immer noch deutlich günstiger als die Preise vergleichbarer Kurse anderer Anbieter.

Im Zuge der Nachwuchsförderung besitzen Studie-rende auf dem Kongress einen Sonderstatus: Sie sind eingeladen und die durch sie anfallenden Kosten werden in Hamburg auch erstmals alimentiert. Au-ßerdem erhalten sie freien Eintritt in die Fortbil-dungskurse der DGN-Akademie, sofern diese Veran-staltungen nicht bereits ausgebucht sind. Zusätzlich sind 100 Reisestipendien für von Leitenden Kran-kenhausneurologen ausgewählte PJ-Studierende oder Studenten höherer Semester ausgelobt, deren Kosten sich DGN und Einladende im Verhältnis 3:1 teilen.

Die Entscheidung des Vorstands für die neuen Mit-gliedsbeiträge ab 2013 ist nach sorgfältiger Analyse der Finanzsituation durch die Geschäftsführung gefallen – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Mitgliederversammlung auf dem DGN-Kongress 2012 in Hamburg. Sie gründet u. a. auf dem Prinzip, dass Nichtmitglieder nicht subventioniert werden, wäh-rend Mitglieder der DGN weitere Vorteile aus der Mit-gliedschaft ziehen sollen. Der Grundsatz „Value for Money“, sprich: „Leistung für den Mitgliedsbeitrag“, wird konsequent weiter ausgebaut. Dies geschieht in der tiefen Überzeugung, dass der Nutzen der Gesell-schaft für deren Mitglieder stets aufs Neue nachge-wiesen werden muss – allein der Verweis auf die lange wissenschaftlich-medizinische Tradition ist heute keine Basis mehr für eine sichere Zukunft. ■

Beitragsreform

Neue Herausforderungen

Noch geht es der DGN gut – die schlechten Nachrich-ten aus der Kongressbranche nehmen allerdings zu: Auf traditionellen, seit vielen Jahrzehnten erfolg-reich durchgeführten Kongressen gehen von Jahr zu Jahr die gebuchten Ausstellungsflächen zurück, die Erträge aus dem Industriebereich sinken. Die Ursachen sind unter anderem mit den Stichworten Pharma-Kodex, Firmenzusammenschlüsse sowie Steuergesetzgebung zu umreißen. Das reduzierte Engagement der Industrieunterneh-men kommt in den Vereinigten Staaten schon deut-lich zum Tragen, ist aber auch hierzulande spürbar. Dies wird sich in den nächsten Jahren verstärken und es ist abzusehen, wann die gemeinnützigen Ge-sellschaften im medizinischen Umfeld ihre Aktions-fähigkeit mehr oder minder stark einbüßen – wenn sie nicht rechtzeitig gegensteuern. Neue Formen der Finanzierung sind gefragt.

Unabhängig bleiben

Bei der oben aufgezeigten Entwicklung werden die Mitgliedsbeiträge in den kommenden Jahren zur wichtigsten Finanzierungsquelle der Gesellschaft und damit zum Garanten ihrer Unabhängigkeit. Diese zunehmende Unabhängigkeit ermöglicht es der DGN, ihre Glaubwürdigkeit auszubauen. Dies ist im Umgang mit der Öffentlichkeit, der Politik, bei der Erstellung von Leitlinien, Patientenempfeh-lungen und bei der Organisation von industrie - un ab hängigen Fortbildungsveranstaltungen un- abdingbar, will man als Partner im Innen- wie im Außenverhältnis ernst genommen werden und handlungsfähig bleiben (siehe Tabelle 1). An dieser Stelle möchten wir ganz besonders das ehrenamt-liche Engagement vieler unserer Mitglieder hervor-heben, das einen großen Teil dieser Unabhängigkeit ermöglicht: als Mitarbeiter in den DGN-Kommissi-onen, als Delegierte, als Vorstände, als fachkundige Autoren von Leitlinien, bei der täglichen Presse-arbeit, bei der Formulierung von neurologischen Expertisen für andere Organisationen des Gesund-heitswesens und bei vielem anderem mehr.Die DGN als Interessensvertretung ihrer Mitglieder ist gut beraten, diese wissenschaftliche, therapeu-tische und politische Freiheit der Neurologie weiter stark zu forcieren. Diese Aufgabe kann aus ökono-mischem Betrachtungswinkel momentan ausschließ-lich über eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge bei weiterhin strikter Haushaltsdisziplin bewerkstelligt werden. Wir erwarten daraus eine erhöhte Schlag-kraft sowie die Möglichkeit, über steuerlich akzep-tierte Rücklagen eines gemeinnützigen Vereins wenigstens so weit Reserven zu bilden, dass auch ein schwaches Jahr nicht gleich die Existenz der Gesell-schaft in Frage stellt.

Horrorszenario: Sterben wissenschaftlich-medizinische Kongresse aus, weil die Industrie sich aus dem klassischen Marketing zurückzieht? So weit ist es noch nicht – doch die Refinanzierung der großen Tagungen wird zunehmend komplexer.

Tabelle 2: Die geplanten Änderungen der Mitgliedsbeiträge

Jährl. Mitgliedsbeitrag inkl. Zeitschriftenbezug

bis 2012 (Normalpreise/EUR)

ab 2013 (Normalpreise/EUR)

Vollmitglieder 215,– 340,–

Ärztinnen/Ärzte in Weiterbildung 165,– 220,–

Studierende der Humanmedizin keine Mitgliedschaft 50,–

Eine Beitragsbefreiung ist auf Antrag möglich für Mitglieder in Ruhestand, in Elternzeit und in Arbeits-losigkeit. Der Anteil der Zeitschriftenkosten am Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 90,60. Der Bezug der Zeitschriften ist obligater Bestandteil der Mitgliedschaft, außer bei Studierenden. Diese können die Zeitschriften auf Wunsch aber kostenlos beziehen. Mitglieder im Ruhestand, in Elternzeit oder in Arbeitslosigkeit können auf Antrag vom Zeitschriftenbezug befreit werden.

Tabelle 3: Änderungen bei den Kongressgebühren mit Fortbildungsakademie

Teilnahmegebühr Kongress

bis 2011 (Normalpreise/EUR)

ab 2012 (Normalpreise/EUR)

Mitglieder und Nichtmitglieder

Mitglieder Nichtmitglieder

Gesamtkongress 210,– 200,– 400,–

Tageskarte 85,– 80,– 160,–

Gesamtkongress in Weiterbildung

210,– 150,– 300,–

Tageskarte in Weiterbildung 85,– 60,– 120,–

ermäßigt Gesamtkongress 100,– 100,– 200,–

ermäßigt Tageskarte 45,– 40,– 80,–

Studenten/PJler 0,– 0,– 0,–

Frühbuchertarife sind nicht aufgeführt.Vollzahler: Fachärzte/Ärzte, Psychologen und andere BerufsgruppenErmäßigt: Technische AssistentInnen und TherapeutInnen, RentnerInnen, Elternteile im Erziehungsurlaub, DoktorandenKostenlos: StudentInnen/Pjler

Tabelle 4:

Kurse der Fortbildungsakademie (Auszug) www.dgnkongress.de

bis 2011 (Normalpreise/EUR)

ab 2012 (Normalpreise/EUR)

CME-Punkte

Mitglieder und Nichtmitglieder

Mitglieder Nichtmitglieder

Ganztagskurse 6 80,– 80,– 120,–

Halbtagskurse 3 55,– 60,– 90,–

Seminare 1 2 50,– 40,– 60,–

Seminare 2 2 55,– 50,– 75,–

Sonderkurse 4 70,– 70,– 105,–

Praxiskurs 9 160,– 150,– 225,–

Frühbuchertarife sind nicht aufgeführt.

Tabelle 1:

Industrieunabhängige Aktivitäten der DGN

Leitlinien Entwicklung und Erweiterung von ca. 100 neuro-logischen Leitlinien, finanzielle Unterstützung für leitlinienrelevante Projekte, z. B. Kompetenz-netze

Fortbildungsakademie Mehr als 50 CME-Fortbildungen pro Jahr, Unter-stützung von rund 10 Facharztrepetitorien

DGN-Kongress Wissenschaftliches Programm, DGN(forum – berufspolitischer Diskurs, Stipendien für Nachwuchswissenschaftler und Studenten, zeitgemäße Medien wie die „Kongress App“

Publikationen Aktuelle Neurologie, Der Nervenarzt, DGN-Magazin, InFo Neurologie & Psychatrie

Nachwuchsförderung Unterstützung der Jungen Neurologen (Summer Schools, „Dein Tag in der Neurologie“, eigener Internetauftritt u. a. Aktivitäten), Stipendien für Studenten, Mentorenprogramme

Stipendien und Ehrungen Diverse Preise, in erster Linie für Nachwuchs-wissenschaftler

Öffentlichkeitsarbeit Politische Lobbyarbeit, Pressearbeit, DGN- Internetauftritt, Patienteninformationen (z. B. Neurologie direkt), Newsletter, Apps

Administration Geschäftsstelle in Berlin, Mitgliederverwaltung, auch für Schwerpunktgesellschaften der DGN

Page 43: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

85

DG

N m

agaz

in 2

012

NEurogEriatriE

84

DG

N m

agaz

in 2

012

Prof. Dr. med.Klaus Schmidtke

ist Leiter der Abt. Neuro-geriatrie und des Zentrums für Altersmedizin am Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel

ist Direktor der Klinik für Neurologie, Philipps-Uni-versität Marburg und erster Vorsitzender der DGN

altersmedizin – wo stehtdie Neurologie?Die Alterung der Bevölkerung erfordert eine Neujustierung der medizinischen Versorgung. Die Weichen dafür werden aktuell politisch und strukturell neu gestellt. Derzeit positionieren sich die medizinischen Fächer auf dem dynamisch wachsenden Feld der Altersmedizin. Angestoßen von den Vorstandsmitgliedern Prof. Martin Grond und Prof. Wolfgang Oertel befassen sich der Vorstand und die Weiterbildungskommission der Deutschen Gesellschaft für Neurologie mit dem Thema Neurogeriatrie. Um die gegenwärtige Versorgungsrealität besser einschätzen zu können, wurde im Februar eine Umfrage unter allen neurologi-schen Chefärzten durchgeführt.

von Klaus Schmidtke und Wolfgang Oertel

Die Existenzberechtigung des Querschnitts-fachs Geriatrie in Abgrenzung von den

organ- und gebietsspezifi schen Fächern liegt darin, dass alte Menschen oft multimorbid sind und dass im Alter oft besondere Gegebenheiten bestehen (Behinderung, Gebrechlichkeit, ver-änderter Metabolismus und veränderte Medika-mentenwirkungen, soziale und psychologische Aspekte). Krankheitsbilder, Therapien und Ver-läufe weichen von denen bei jüngeren Menschen ab. Der Großteil der geriatrischen Syndrome und Erkrankungen liegt aus organspezifi scher Warte auf den Gebieten der Neurologie, der Psychiatrie, der Inneren Medizin und auch der Orthopädie, wobei die ZNS-Erkrankungen ständig an Bedeu-tung gewinnen. Die bevorstehende Verdopplung der Zahl alter und hochbetagter Menschen macht einen Aus- und Umbau der Geriatrie in Deutsch-land unabdingbar. Ein Kernpunkt ist die Fortent-wicklung der neurogeriatrischen und gerontopsy-chiatrischen Versorgung.

Auffassung, Geriatrie sei ein Teilgebiet der Inne-ren Medizin, und der daraus abgeleitete Allein-vertretungsanspruch sind nicht nachvollziehbar, betrachtet man das mehrheitlich im ZNS-Bereich verankerte Spektrum der Themen geriatrischer Curricula, und werden von neurologischer und psychiatrischer Seite abgelehnt.

90 Prozent der neurologischen Chefärzte sehen die Ver-sorgung geriatrischer Patienten als wichtiges Betätigungs-feld der Neurologie an.

Strukturell existieren in Deutschland mehrere Versorgungsformen:

•  Stationäre akutmedizinische geriatrische  Kliniken

•  Konsiliarische Mitbetreuung geriatrischer  Patienten durch nicht-geriatrische Kliniken

•  Gerontopsychiatrische sowie wenige neuro-geriatrische Abteilungen und Sektionen

•  Geriatrische Rehabilitationskliniken, vereinzelt ambulante geriatrische Rehabilitation

•  Traditionelle Versorgung durch gebietsspezifi -sche Fachabteilungen

•  Traditionelle hausärztliche Versorgung ein-schließlich eines sehr geringen Anteils nie-dergelassener Ärzte mit altersmedizinischem Kompetenzschwerpunkt

Was erfordert die Versorgung geriatrischer Patienten?

Die angemessene Versorgung geriatrischer Patienten erfordert Bewusstsein, Strukturen und Fachleute. Die Geriatrie konnte sich über Jahre nur mit Mühe gegenüber den gebietsspezifi schen Fächern behaupten.

Das Bewusstsein für die demografi sche Entwicklung, für Alterskrankheiten wie Demenz und Schlaganfall und für die Bedeutung der Geriatrie ist inzwischen auf allen Ebenen stark gewachsen. Allgemein wird die Notwendigkeit einer vertieften Ausbildung für die Behandlung geriatrischer Patienten gesehen, und die Zahl akutgeriatrischer Kliniken steigt. Das Selbstver-ständnis der Geriatrie, ihre Beziehung zu den traditionellen Fächern und die Ausgestaltung der interdisziplinären Zusammenarbeit befi nden sich in Entwicklung. Meinungsverschiedenheiten innerhalb der geriatrisch engagierten Ärzteschaft existieren u.a. zur Neupositionierung der Geria-trie im System der ärztlichen Weiterbildung. Die

Die Situation ist von Bundesland zu Bundesland sehr variabel. Ein Sonderfall ist Baden-Württem-berg, wo viele geriatrische Reha-Kliniken exis-tieren, im Akutbereich dagegen überwiegend konsiliarisch tätige geriatrische Zentren und Schwerpunkte. Auch hier besteht jedoch ein Trend zur Umwandlung in Bettenführende geriatrische Akutabteilungen oder Sektionen.

Das Spektrum der Fachleute ist noch nicht konsolidiert: In Deutschland existiert zwar eine eineinhalbjährige Zusatzweiterbildung Geriatrie. Sie wird zumeist von Internisten, in zunehmen-dem Umfang auch von Neurologen erworben. Ein Facharzt für Geriatrie ohne enge Anlehnung an ein Mutterfach existiert jedoch nicht. Ziel vieler internistischer Geriater ist allerdings ein neuer Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie. In Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist dies bereits Realität. 2011 wurde bei der Bundesärzte-kammer beantragt, einen solchen Facharzt auch in die bundesdeutsche Musterweiterbildungs-ordnung aufzunehmen, und zwar in Form eines „Common trunk“-Facharztes mit dreijähriger internistischer Basisausbildung und dreijähriger geriatrischer Spezialisierung. Von der DGN wird – aufbauend auf dem Facharzt für Neurologie (fünf Jahre) – ein „Schwerpunkt Neuroger-iatrie“ favorisiert und dieses Jahr noch bei der Bundesärztekammer beantragt. Im Nachbarfach Psychiatrie bilden sich Fachärzte zum Geron-topsychiater weiter. Es existieren seit Langem

Ältere Menschen leiden oft unter Mehrfacherkrankungen, mit besonderen Krankheits bildern und Verläufen. Die angemessene medizinische Versorgung geriatrischer Patienten erfordert Bewusstsein, Strukturen und Fachleute.

Geriatrie = AltersmedizinGerontologie = Lehre vom Altern

Was ist ein geriatrischer Patient? Allgemein wird ein Patient als geriatrisch definiert,wenn er folgende Merkmale erfüllt:

•  Höheres Alter (variable Einschätzung, ≥ 70 bis ≥ 80 Jahre)•  Multimorbidität (mehrere aktuell relevante Erkrankun-

gen), oft auch Multimedikation•  Geriatrie-typische Erkrankungen, also Alterskrankheiten 

unterschiedlicher Organsysteme •  Funktionsstörungen und Behinderungen infolge der 

Erkrankungen (Beispiele: Gangstörung, geistige Leistungs-störung, Gebrechlichkeit)

Page 44: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

86

DG

N m

agaz

in 2

012

87

DG

N m

agaz

in 2

012

gEscaNNt

Mitglieder fi nden!Knapp 7000 Mitglieder in 29 Staaten zählt die DGN heute. Diese können nun online in der neuen Mitglieder-Datenbank Kolleginnen und Kollegen finden. Die elektronische Mitgliedersuche auf der Website der DGN ersetzt das bislang gedruckte Mitgliederverzeichnis. In dieser nun erschiene-nen ersten Version können Sie nach Land, Ort und Namen recherchieren und erhalten die wichtigsten Kontaktdaten als Ergebnis. Die Vorteile im Vergleich zum gedruckten Werk: Neben der komfortablen Suche sind die die Online-Daten deutlich aktueller.

➞ www.dgn.org/intern

gerontopsychiatrische Sektionen an vielen Kliniken, aber kein Facharzt-Schwerpunkt. Letz-teres dürfte in Analogie zur Neurologie von der DGPPN 2012 beantragt werden.

Die Rolle der Neurologie in der Geriatrie

Ein wesentlicher Teil der geriatrischen Mor-bidität und Behinderung resultiert aus Alterser-krankungen des Nervensystems, z. B. Störungen der Mobilität, der Kognition, der Ernährung, der Sinnesorgane, des gastrointestinalen Nervensys-tems und der Miktion sowie Folgezuständen von cerebrovaskulären Insulten. Neurogeriatrie und Gerontopsychiatrie sind keine organspezifi schen Satelliten, sondern Kerngebiete der Geriatrie. Die Geriatrie ist kein Fachgebiet der Inneren Medizin, sondern ein echtes Querschnittsfach, ähnlich der Pädiatrie. Bisher werden neurogeriatrische Syn-drome oft von nichtneurologischen Fachärzten mitversorgt, z. B. Insulte, Gangstörungen, Anfälle , Demenzen, Verwirrtheitszustände, Schädel-Hirn-Traumen etc. Die optimale Versorgung geriatrischer Patienten erfordert jedoch sowohl internistisch als auch neurologisch-psychiatrisch fundierte geriatrische Kompetenz, idealerweise im Rahmen einer strukturierten Zusammen-arbeit von Geriatern beider Ausbildungswege. Im Interesse einer optimierten medizinischen Betreuung alter Menschen und der Fortentwick-lung der Neurologie muss die geriatrische und neurogeriatrische Fort- und Weiterbildung von Neurologen forciert ausgebaut und die Struktur der Versorgung und Weiterbildung reformiert werden. Entsprechend der demografi schen Ent-wicklung ist davon auszugehen, dass mittelfristig die geriatrische Versorgung immer stärker auf Neurogeriater und Gerontopsychiater angewie-sen sein wird.

Aktuelle Umfrage der DGN

Die DGN hat im Februar 2012 in einer Online-Umfrage unter 468 neurologischen Chef-ärzten Daten und Meinungen zur Versorgungsre-alität erhoben. Die Rücklaufquote war hoch, mit 44 Prozent in zwei Wochen (= 206 Abteilungen). Die Ergebnisse: 120 Ärzte in diesen Abteilungen besitzen die Zusatzbezeichnung Geriatrie, 60 stehen kurz davor. 42 haben eine Weiterbildungs-ermächtigung für Geriatrie (ca. 20 Prozent). In

nur 19 Kliniken besteht eine von einem neurolo-gischen Chefarzt geleitete geriatrische Abteilung. 70 Chefärzte äußern sich, dass es vor Ort eine andere, aber nicht befriedigende geriatrische Versorgung gebe. In 63 Kliniken besteht eine von einem anderen Facharzt geleitete Abteilung oder Sektion Geriatrie, in neun Kliniken besteht eine gemeinsam von Neurologie und Psychiatrie geleitete Abteilung, an 52 Kliniken ein Konsiliar-dienst durch Geriater. 90 Prozent der Antworten-den sehen die Versorgung geriatrischer Patienten als wichtiges Betätigungsfeld der Neurologie an, 88 Prozent wünschen sich einen Schwerpunkt Neurogeriatrie zum Facharzt für Neurologie, 78 Prozent wünschen Unterstützung durch die DGN, 80 Prozent ein Fortbildungscurriculum Neurogeriatrie.

Aus Sicht der DGN besteht erheblicher Nach-holbedarf bei der Schaffung von neurogeriatrisch (= gerontoneurologisch) geleiteten Abteilungen, bei der geriatrischen Qualifi zierung von Neuro-logen und bei der Defi nition der Strukturen innerhalb der Geriatrie. Ziel sollte eine durchgän-gige Kooperation internistisch und neurologisch geprägter Geriater sein, denn jeweils allein können beide der fachlich anspruchsvollen Betreuung multimorbider älterer Patienten nicht gerecht werden. Die DGN verfolgt das Thema u. a. bei der Reform der Weiterbildungsordnung, der Pro-grammgestaltung für die Fortbildungsakademie, der Kooperation mit der DGPPN und im Dialog mit den Ärztekammern auf Bundes- und Landes-ebene sowie mit der Politik. ■

Unseriöse GeschäfteDas XCell-Center in Düsseldorf musste vergangenes Jahr – auch auf Wirken der DGN hin – schließen. Nun gibt es in Bonn-Bad Godesberg wieder ein privates Krankenhaus, das eine Übertragung von autologen adulten Stammzellen aus dem Becken-kamm in das Zentrale Nervensystem als Methode gegen unzählige Erkrankungen wie Parkinson, MS, Schlaganfall, Diabetes u. v. a. m. verkauft und dafür bis zu fünfstellige Beträge verlangt. Zielgruppe sind ausländische Patienten. Von deutschen Computern aus ist das Angebot im Internetauftritt der Klinik nicht zu finden, von Computern mit anderer Länder-kennung aus schon. Nach Recherchen von Spiegel TV im Frühjahr ermittelt die Staatsanwaltschaft. Eine Nachuntersuchung von 18 Patienten des XCell-Centers unter Federführung von Prof. Alexander Storch aus Dresden hat ohne Zweifel gezeigt: Die Behandlung hat keine Wirkung.

Wahltertial stattQualtertialGroße Freude, nicht nur bei den Jungen Neuro-logen: Der Bundesrat hat einen Zwangsabschnitt Allgemeinmedizin im PJ abgelehnt, die Studieren-den können im letzten Studienjahr weiterhin für vier Monate ein Wahlfach belegen. Die Universitä-ten müssen lediglich ein bestimmtes Kontingent Allgemeinmedizin-Plätze zur Verfügung stellen. Das Nordrheinwestfälische Gesundheitsministerium hatte Anfang des Jahres einen Änderungsantrag eingebracht, der eine Abschaffung des Wahlfaches zugunsten eines Pflichtabschnittes Allgemeinme-dizin vorsah. Ziel war, mehr Studierende dazu zu bewegen, Hausarzt zu werden. Medizinstudierende hätten dann im letzten Studienjahr keine Möglich-keit mehr gehabt, ein Fach ihrer Wahl intensiv ken-nenzulernen. Dies hätte einen starken Rückschlag für andere medizinische Fächer bedeutet, denn das Wahltertial ist häufig der entscheidende Schritt in der Wahl für eine Spezialisierung. Die Jungen Neu-rologen sprachen sich deshalb im März zusammen

mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und 18 weiteren Fachgesellschaften und Verbänden so-wie der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. in einer Resolution gegen einen Pflichtabschnitt in Allgemeinmedizin aus. Die mit der Resolution einsetzenden, gemeinsamen Proteste von Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Stu-dierenden haben den Zwangsabschnitt verhindert. Das PJ bleibt jetzt in bewährter Weise dreigegliedert: Je vier Monate die Pflichtfächer Innere Medizin und Chirurgie sowie ein Wahlfach.

➞ www.junge-neurologen.de➞ www.facebook.com/jungeneurologen ➞ www.bvmd.de

Dr. Helge HellriegelSprecher der Jungen NeurologenTel.: 0431-597 85 50E-Mail: [email protected]

Medizinische Fakultäten in ganz Deutschland protestierten gegen die Abschaffung des Wahltertials.

Nachrichten

Page 45: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

88

DG

N m

agaz

in 2

012

89

DG

N m

agaz

in 2

012

gEscaNNt

Nachwuchspreis Der Verein zur Förderung der Neurologischen Wissenschaften „NeuroWiss“ hat den Marburger Neurologen Dr. Yaroslav Winter mit einem Nach-wuchspreis geehrt. Er erhielt die Auszeichnung für ein neues Modellierungsverfahren, mit dem individuelle Krankheitsverläufe bei Patienten mit Blutungen im Bereich von Hirn und Rückenmark analysiert werden können. Die Preisverleihung fand Ende November 2011 im Rahmen eines Festaktes im Hörsaal des Frankfurter St. Katharinen Kranken-hauses statt. Mit dem neuen, so genannten latenten Growth-Mixture-Modell, ist es erstmals möglich, Unterschiede im Verlauf zerebrovaskulärer Erkran-kungen zu untersuchen. „Die bisherigen Analyse-verfahren berücksichtigen nicht die individuellen Eigenschaften von Patienten“, erläutert Professor Dr. Richard Dodel von der Klinik für Neurologie der Philipps-Universität Marburg. In Zukunft solle die neue Methode dazu beitragen, die individuellen Therapieregime zu optimieren. „Besonderen Wert hat dieses Verfahren bei der Analyse von langfristi-gen Studien zur Lebensqualität“, erklärt Dodel.

Dr. Yaroslav Winter, Preisträger des „Neuro-Wiss“- Forschungspreises

Patienten online fi ndenDie Deutsche Gesellschaft für Neurologie möchte in Zukunft ihre gut frequentierte Website www.dgn.org für das Patienten-Recruiting in industrieunab-hängigen Studien zur Verfügung stellen. Dazu kann über die Internetseite der DGN ein Aufruf gestartet werden, dem Kolleginnen und Kollegen, aber auch Patienten folgen können. Bei ausreichendem Bedarf soll ein spezielles Verzeichnis aktueller Studien aufgebaut werden. Interessenten können unter der E-Mail [email protected] Kontakt aufnehmen. Ansprechpartner: Frank Miltner.

Stellenmarkt: neue AngeboteIm Online-Stellenmarkt der Deutschen Gesellschaft für Neurologie gibt es seit Jahresbeginn ein neues Angebot: Neben Ausschreibungen für Assistenz- und Fachärzte können Sie nun auch Annoncen für nichtärztliches Personal wie Therapeuten oder Pflegekräfte in neurologischen Einrichtungen veröffentlichen. Ebenfalls neu: Da die Suche nach Personal immer langwieriger wird, sind nun Rabatte für Langzeitbuchungen in allen Rubriken möglich.Wie bisher möchten wir Ihnen einen persönlichen und unkomplizierten Service bieten. Das heißt für Sie: Sie schicken uns Ihre Anzeige – wir kümmern uns um alles, schnell und unkompliziert.In nunmehr annähernd zwölf Jahren hat sich der Online-Stellenmarkt der Deutschen Gesellschaft für Neurologie auf ➞ www.dgn.org zur bekanntesten und wichtigsten deutschsprachigen Stellenbörse im Fachbereich Neurologie entwickelt. Auf der Website der DGN erzeugt der Stellenmarkt Neurologie neben den Leitlinien die beste Nutzerfrequenz. Bei dieser hohen Nachfrage entwickelt sich der Stellenmarkt der DGN kontinuierlich weiter und verbessert laufend sein Angebot. Als persönliche Ansprechpartnerin berät Sie:

Katja Ziegler Stellenmarkt der DGNTel.: 089-46 14 86 23E-Mail: [email protected]

Gratulation zum65. Geburtstag!Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Prof. Dr. Karl Max Einhäupl (Bild Mitte) hat am 11. Januar 2012 sei-nen 65. Geburtstag gefeiert. Die Berliner Charité hat den Neurologen mit einem Symposium unter dem Titel „Forschen - Lehren - Heilen - Gestalten“ geehrt. Der Neurologe Einhäupl zählt zu den bedeutends-ten Persönlichkeiten der deutschen Wissenschaft. Sein Name steht für die erfolgreiche Entwicklung der Charité der letzten Jahre und das internationale Renommee der Berliner Hochschulmedizin. Mit sei-ner Berufung an die Humboldt-Universität 1993 hat

der gebürtige Münchner die Forschungslandschaft maßgeblich mitgeprägt. Er ist u.a. Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Deutsche Schlaganfall-hilfe und Mitglied des Gesundheitsforschungsrates beim BMBF. In den vergangenen Monaten war Einhäupl immer wieder in den Schlagzeilen, weil er Julia Timoschenko, die zur Haftstrafe verurteilte ehemalige Staatschefin der Ukraine, untersucht und deren adäquate Behandlung gefordert hatte.

Zum Geburtstag von Professor Einhäupl (M.) gratulierten neben Berlins Regierendem BürgermeisterKlaus Wowereit und Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres auch der erste und der zweite Vorsitzende der DGN, Professor Wolfgang H. Oertel und Professor Heinz Reichmann (l.).

1000 Patienten gesuchtDie Peripheral Nerve Society (PNS) bereitet in Zusammenarbeit mit dem Inflammatory Neuropa-thy Consortium (INC) momentan eine der größten jemals durchgeführten Studien zum Krankheitsver-lauf und Folgezustand bei Guillain-Barré-Syndrom (GBS) vor. Das Ziel der Studie besteht darin, klinische und biologische Parameter zu identifizie-ren, um den Krankheitsverlauf und Ausgang beim GBS frühestmöglich und mit höchster Sicherheit vorhersagen zu können. Es handelt sich um eine pro-spektive, internationale multizentrische Studie mit dem ehrgeizigen Ziel, insgesamt 1000 Patienten mit GBS und Miller-Fisher-Syndrom (MFS) innerhalb der ersten vier Wochen nach Beginn der Erkrankung einzuschließen. Patienten, die in diese Studie einge-schlossen werden, sollen über einen Zeitraum von 52 Wochen insgesamt achtmal untersucht werden. Teil-nehmen können Mitglieder des INC oder neurolo-gische Kliniken in Ländern, die von einem Mitglied des INC repräsentiert werden. Für Deutschland wird dies zentral durch die Neurologische Klinik der

Universität Düsseldorf (Direktor Prof. Hans-Peter Hartung) organisiert. Die Studie wird darüber hin-aus durch ein internationales Steering Committee supervidiert, dessen Vorsitz Dr. Bart Jacobs, Erasmus Medical Center, Rotterdam hat.Die zentrale Koordination erfolgt dort. Interessierte Kliniken in Deutschland werden gebeten, sich mit der Neurologischen Klinik der Universität Düssel-dorf Tel.: 0211-811 78 80, E-Mail: [email protected] in Verbindung zu setzen. Die Studie wird unter anderem durch die GBS-CIDP Foundation International unterstützt.

KodierleitfadenDer bewährte Kodierleitfaden Neurologie steht wieder auf der Website der DGN zum Down-load bereit, nun bereits in der 8. Auflage. Die Autoren, Prof. Dr. Reinhard Kiefer aus Rotenburg (Wümme) und PD Dr. Matthias Schilling vom Universitätsklini-kum Münster, hoffen, dass sich der Leitfaden weiterhin bewähren und gleichermaßen zur Zeiter-sparnis und Verbesserung der Kodierqualität beitragen wird. Sie haben in der neuen Auflage die aktuellen Änderungen des ICD-10 und des OPS 2012 berücksichtigt und auf die Bedürfnisse des neu-rologischen Alltags zugeschnit-ten. Der Kodierleitfaden wird von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie unterstützt.

➞ www.dgn.org

Neue MS-Leitlinie

Rechtsberatung Auf der Jahrestagung der DGN 2011 in Wiesbaden konnten DGN-Mitglieder erstmals ein besonderes Service-Angebot wahrnehmen. Die Kanzlei Broglie, Schade & Partner GbR bot nach Anmeldung eine kostenfreie Erstberatung in berufsrelevanten Rechtsfragen an. Dieser Service ist auch weiterhin möglich. Interessenten wenden sich an die DGN-Geschäftsstelle. Kontakt: Dr. Thomas Thiekötter, Geschäftsführer der DGN, Tel.: 030-531 43 79 30,E-Mail: [email protected]

Die neue Leitlinie für Multiple Sklerose steht ab sofort auf den Webseiten von DGN und KKNMS zum Download bereit – in höherer Qualität als die vor an-gegangene Version, da eine systematische evidenz-basierte Recherche und Einordnung wissenschaft-licher Publikationen und Studien stattgefunden hat. Die Leitlinie greift die revidierten Diagnosekriterien nach McDonald auf und erörtert verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Schub-, Basis- und Eskalationstherapie. Dazu haben die Autoren, da -runter Prof. Dr. Heinz Wiendl, Sprecher des Kom-petenznetzwerkes Multiple Sklerose, ein neues Stufenschema entwickelt. Alle aktuell verfügbaren MS-Therapeutika werden vorgestellt und konkrete Anwendungshinweise für die Praxis gegeben. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit Therapie in Spezialsituationen, wie z. B. bei Schwangerschaft oder bei Neuromyelitis optica, einer Sonderform der MS. Erstmals umfasst die Leitlinie auch die sympto-matische Therapie. iPhone- und iPad-Nutzer können die MS-Leitlinie als Teil der DGN Leitlinien App ab sofort auch im App-Store erwerben.

➞ www.dgn.org➞ www.kompetenznetz-multiplesklerose.de

Neurologische LeitlinienDerzeit werden alle 99 neurologischen Leitlinien überprüft, aktualisiert und in überarbeiteter Form als Buch beim Verlag Thieme veröffentlicht – vor-aussichtlich rechtzeitig zum DGN-Kongress Ende September in Hamburg. Zwei Leitlinien (Restless Legs Syndrom sowie Anfälle und Epilepsien des Erwachsenenalters) sind bereits als Sonderdrucke erschienen. Eine Online-Publikation der neuen Leit-linien auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der Medizinisch Wissenschaftlichen Fachgesell-schaften (AWMF) ist für Anfang 2013 geplant. Nach und nach werden die neuen Leitlinien auch im Inter-netauftritt der DGN unter www.dgn.org aktualisiert. Um die bereits aktualisierten Leitlinien möglichst schnell bekannt zu machen, sind die ersten sieben neuen Leitlinien bereits jetzt als Apps für iPhone und iPad bei Thieme abrufbar. Die übrigen werden im Laufe des Sommers folgen. Neben namhaften Experten aus Deutschland arbeiten in dem Gremi-um wieder Autoren aus Österreich und der Schweiz mit, die durch ihre Fachgesellschaften nominiert wurden. Zusammen mit den Vertretern der nieder-gelassenen Neurologen und nicht-universitären Krankenhausneurologen stellt dies sicher, dass bei der Entwicklung der Leitlinien alle relevanten Gruppen ausreichend repräsentiert sind. Je nach Fragestellung wurden auch andere Fachgesellschaf-ten eingebunden. Gemäß den AWMF-Richtlinien wurden zahlreiche Leitlinien in einem formalen Konsensusprozess aktualisiert (Entwicklungsstufe S2k). Leitlinien mit ausreichender Evidenz wurden in Anlehnung an die Vorgaben der AWMF als Ent-wicklungsstufe S2e bzw. S3 überarbeitet. Das heißt, es wurde bei der Fortschreibung eine systematische Literaturrecherche durchgeführt und dokumentiert.Diese betrifft die folgenden Leitlinien:

• Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls• Intrazerebrale Blutungen • Insomnie• Dystonie• Spinale Metastasen und Meningeosis neoplastica •  Therapie akuter und chronischer immunvermittel-

ter Neuropathien und Neuritiden •  Diagnostik und Therapie von Aufmerksamkeits-

störungen•  Diagnostik und Therapie von Gedächtnisstörungen•    Diagnostik und Therapie von exekutiven Dysfunk-

tionen

Prof. Dr. Christian Weimar (Essen), Kommission Leitlinien der DGNTel.: 0201-72 38 47 62E-Mail: [email protected]

Page 46: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

Die Facharztrepetitorien

Um Assistenzärzte kurz vor

der Facharztprüfung best-

möglich zu unterstützen, hat

die Deutsche Gesellschaft

für Neurologie im Frühjahr

2010 die Facharztrepetito-

rien ins Leben gerufen. Die

Kurse stellen den aktuellen

Wissensstand der gesam-

ten Neurologie in Forschung

und Praxis dar. In ihren Vor-

trägen fassen erfahrene

Referenten das prüfungs-

relevante Wissen zu den

wichtigsten neurologischen

Krankheitsbildern zusam-

men.

www.dgn.org/fortbildungsakademie-der-dgn

Fit für die Prüfung!Facharztrepetitorien 2012

0412

/A2/

FR

IHRE ANSPRECHPARTNERIN:

Karin Schilling

Fortbildungsakademie der DGN

Tel.: +49 (0) 40 74 10 57 920

E-Mail: [email protected]

LEITER DER FORT BILDUNGSAKADEMIE:

Prof. Dr. med. Cornelius Weiller,Freiburg

KONZEPT

• Maximal 50 Teilnehmer pro Kurs

• Die Referenten sind zum Teil seit Jahren auch als Prüfer für Ärztekammern tätig

• Themen sind Epidemiologie, Patholo-gie, diagnostische Kriterien, Differenzial-diagnose sowie Therapie

• Praktische Aspekte anhand ausgewählter Fallbeispiele runden das Angebot ab

TERMINE

03. Januar – 24. April Berlin 02. – 03. März Braunschweig 08. – 10. März Essen 22. – 24. März Münster 30. – 31. März Freiburg/Karlsruhe/ Mannheim 03. – 05. Mai Jena 18. – 20. Oktober Leipzig/Halle/Dresden 31. Oktober Bad Segeberg/ – 03. November Hamburg/Kiel/Lübeck Herbst München

ZU GUtEr lEtZt

Hatte hier eine Neurologin von der Uniklinik Frank-furt versehentlich zwei Aufnahme-Anträge gestellt?

Und wenn ja, hieß die am 5.4.1980 in der Main-Metropole geborene Assistenzärztin nun Corina Epple? Oder lautete ihr Name auf Mari Carmen Epple? Sowohl als auch, wie sich bald herausstellte.

Die beiden Neumitglieder sind, wie sich schnell zeigte, nicht nur Schwestern, sondern eineiige Zwillinge. Auch sonst haben die Frauen sehr viel gemeinsam: Beide sind Neurologin-nen, beide arbeiten in der Abteilung von Prof. Thorsten Steiner an der Uniklinik. Sie wohnen zusammen, haben den weitge-hend gleichen Freundeskreis, spielen in ihrer Freizeit klas-sische Gitarre und haben einen Großteil ihrer Ausbildungs-stationen bisher gemeinsam verbracht. Als nächstes stehen die Prüfungen für den Facharzt in Neurologie an, und da ihre Schwester ein halbes Jahr in der Fächer-Rotation zurück liegt, will Corina dann warten, damit sie sich wieder gemeinsam vorbereiten können.

Erstaunen zu verursachen sind die gut gelaunten Schwestern durchaus gewöhnt. Ein Oberarzt, der sie erstmals gemeinsam in der Kantine sah, brachte vor Verwunderung erst einmal kein Wort mehr heraus. Von Patienten kommt schon mal der Spruch, „Ja, Frau Doktor, Sie arbeiten ja für zwei!“ Das sind die Hanni-und-Nanni-Verwechsel-Dich-Spielchen, wie sie sich Nicht-Zwillinge vorstellen. Doch so häufi g seien sie gar nicht, wie Mari Carmen versichert.

Nur einmal hätten sie ihre Ähnlichkeit tatsächlich zu ihrem eigenen Vorteil ausgenutzt: In einer Prüfung vor vielen Jahren gab sich die eine für die andere aus. Mari Carmen konnte sich übers Wochenende partout nicht vorbereiten. Da vereinbarte sie mit ihrer Schwester, die schon vorher abgefragt worden war: „Wenn der Lehrer meinen Namen ruft, meldest du dich!“ So kam es. Corina absolvierte die Prüfung nicht nur, sie „machte ihre Sache toll“, wie ihr Mari Carmen lobend beschei-nigt. Und jetzt sei es endlich mal gebeichtet. ■

Frau doktor, Sie arbeitenja für zwei!Ein doppelter Aufnahmeantrag als DGN-Mitglied stiftete in der Berliner Geschäftsstelle für kurze Zeit Verwirrung – doch dann klärte sich das Missverständnis auf.

3

DG

N m

agaz

in 2

012

Page 47: DGN Magazin Umschlag rz...4 DGN magazin 2012 5 DGN magazin 2012 iNhalt magazin Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Ausgabe 2012 Zukunft Neuroprävention [ ] Mit

Zei

tsch

rift

der

Deu

tsch

en G

esel

lsch

aft

r N

euro

logi

e D

GN

mag

azi

n

Aus

gabe

201

2

IHR ANSPRECHPARTNER:

Deutsche Gesellschaft für Neurologie

Geschäftsstelle

Mitgliederverwaltung

Reinhardtstr. 14

10117 Berlin

Tel.: +49 (0) 30 53 14 37 930

Fax: +49 (0) 30 53 14 37 939

E-Mail: [email protected]

Als Mitglied der DGN • gehören Sie zur stärksten neurologischen Gemeinschaft Deutschlands mit rund

7000 Mitgliedern und sind damit Teil des größten Neurologieverbands in Europa;

• sind Sie gleichzeitig – und ohne zusätzliche Kosten – Mitglied im gesamt euro-päischen Neurologenverband European Federation of Neurological Societies (EFNS);

• sind in Ihrem Beitrag bereits die Abonnements der Fachzeitschriften „Der Nerven-arzt“, „Aktuelle Neurologie“ und „InFo Neurologie & Psychiatrie“ enthalten;

• haben Sie Zugang zum geschlossenen Bereich des DGN-Internetauftritts, unter anderem mit Zugriff auf die Kontakte anderer Mitglieder und das Online-Archiv von „Der Nervenarzt“, „Aktuelle Neurologie“ und „European Journal of Neurology“;

• profi tieren Sie von vergünstigten Eintrittspreisen für den DGN-Jahreskongress, den größten deutschsprachigen Kongress für Neurologie;

• erhalten Sie Zugang zum hochwertigen Programm der DGN-Fortbildungsakademie sowie Vergünstigungen bei den Teilnahmegebühren;

• tragen Sie zur Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung in der Neurologie bei, u.a. durch das von DGN und Berufsverbänden gemeinsam getragene Deutsche Institut für Qualität in der Neurologie;

• erhalten Sie eine kostenlose Erstberatung in berufs- oder arbeitsrechtlichen Fragen;

• unterstützen Sie die umfangreiche DGN-Nachwuchsarbeit und damit auch die Aktivitäten der Jungen Neurologen;

• ermöglichen Sie stets aktualisierte Neurologie-Leitlinien online sowie einen täglich erweiterten Stellenmarkt auf www.dgn.org;

• sorgen Sie für eine wichtige Stimme der Neurologie im politischen Gefüge des Gesund-heitssystems und unterstützen die zentrale Öffentlichkeitsarbeit der Neurologie;

• können Sie den Mitgliedsbeitrag steuerlich absetzen.

www.dgn.org/stellenangebote

Deutsche Gesellschaft für Neurologie – eine starke medizinische Gemeinschaft

So einfach können Sie

Mitglied werden

Beantragen Sie auf der Inter-

netseite der DGN unkompliziert

Ihre Mitgliedschaft. Ordentliche

Mitglieder können alle natürli-

chen Personen werden, denen

die Approbation als Arzt in der

Bundesrepublik Deutschland

erteilt worden ist oder die als

Wissenschaftler auf neuro-

wissenschaftlichem Fachgebiet

arbeiten. Medizinstudierende

können eine Sondermitglied-

schaft beantragen.

0412

/A2/

SM

www.dgn.org