43
Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Inhalt Vorwort der Herausgeber ....................................................................... 1 Anwendung der Collapsing-Methode zur Erkennung von Strukturen in wolkenartig verteilten Ortungsanhäufungen in einer Steinsalzprobe .... 2 Permafrost research: a matter of growing relevance .............................. 13 Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Hochschulen im Sommersemester 2003.............. 20 Nachrichten aus der Gesellschaft....................................................... 29 Gerhard-Müller-Kolloquium im Herz-Jesu-Kloster in Neustadt/Weinstraße 16. + 17. Januar 2003 .......................................... 29 Emil-Wiechert-Medaille für Prof. Erhard Wielandt ............................... 38 Laudatio für Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eugen Seibold............................... 40 Verschiedenes ..................................................................................... 43 German Research Group - Geoscience of Iceland; Arbeitskreis "Geowissenschaftliche Islandforschung", Workshop in Frankfurt, Nov 14 - 15, 2002 ................................................................................ 43 3. Kolloquium zum Thema Wärmetransport in der Kruste – Beiträge zur allgemeinen und angewandten Geothermik ....................... 46 Welchen Nutzen erbringt die Alfred-Wegener-Stiftung (AWS) für die DGG und ihre Mitglieder? .............................................................. 47 Studienreform einmal anders ................................................................ 49 PISA, TIMSS und Geophysik - Welchen Platz bekommen die Geowissenschaften in der Schule zugesprochen? .................................. 50 Tagungsankündigungen ..................................................................... 54 Das Institut für Geophysik der TU Bergakademie Freiberg lädt zum fünften Rundtisch - Gespräch GEORADAR (Erfahrungen und Perspektiven) ein ...................................................... 54 81. Jahrestagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft .............. 55 Buchbesprechung ............................................................................... 56 Biographisches Lexikon zur Geschichte der Geophysik erschienen! ...... 56 Nr. 1/2003 ISSN 0934-6554 VKZ G 14384 MITTEILUNGEN Herausgeber: J.B. Stoll, im Auftrag der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. · PDF filePlasmaphysik im Sonnensystem 2V Glaßmeier ... Die Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug 2V Kaufmann Geophysikalisches Praktikum

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Deutsche

Geophysikalische

Gesellschaft e.V.

Inhalt

Vorwort der Herausgeber .......................................................................1

Anwendung der Collapsing-Methode zur Erkennung von Strukturen in wolkenartig verteilten Ortungsanhäufungen in einer Steinsalzprobe ....2

Permafrost research: a matter of growing relevance .............................. 13

Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den

deutschsprachigen Hochschulen im Sommersemester 2003.............. 20

Nachrichten aus der Gesellschaft....................................................... 29

Gerhard-Müller-Kolloquium im Herz-Jesu-Kloster in Neustadt/Weinstraße 16. + 17. Januar 2003 .......................................... 29

Emil-Wiechert-Medaille für Prof. Erhard Wielandt............................... 38

Laudatio für Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eugen Seibold............................... 40

Verschiedenes..................................................................................... 43

German Research Group - Geoscience of Iceland; Arbeitskreis "Geowissenschaftliche Islandforschung", Workshop in Frankfurt, Nov 14 - 15, 2002 ................................................................................ 43

3. Kolloquium zum Thema Wärmetransport in der Kruste –

Beiträge zur allgemeinen und angewandten Geothermik ....................... 46

Welchen Nutzen erbringt die Alfred-Wegener-Stiftung (AWS) für die DGG und ihre Mitglieder? .............................................................. 47

Studienreform einmal anders ................................................................ 49

PISA, TIMSS und Geophysik - Welchen Platz bekommen die Geowissenschaften in der Schule zugesprochen? .................................. 50

Tagungsankündigungen..................................................................... 54

Das Institut für Geophysik der TU Bergakademie Freiberg lädt zum fünften Rundtisch - Gespräch GEORADAR (Erfahrungen und Perspektiven) ein...................................................... 54

81. Jahrestagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft.............. 55

Buchbesprechung............................................................................... 56

Biographisches Lexikon zur Geschichte der Geophysik erschienen! ...... 56

Nr. 1/2003

ISSN 0934-6554

VKZ G 14384

MITTEILUNGEN

Herausgeber: J.B. Stoll, im Auftrag der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.

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IMPRESSUM

Herausgeber im Auftrag der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft: J. Stoll Bundesanstalt f. Geowissenschaften u. Rohstoffe Stilleweg 2 30655 Hannover Tel: (+49)-511-643-2799 e-mail: [email protected]

Ch. Fulda (Stellv.) Baker Hughes Inteq GmbH Christensenstr. 1, 29221 Celle Tel (+49)-5141 203-760 e-mail: [email protected]

Redaktion: J. Stoll, Hannover / Ch. Fulda, Celle (Tel./Fax/e-mail s.o.) Layout: R. Kleinow, Bonn Druck: U. Grube, Druckservice

Beiträge für die DGG Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und angrenzenden Fachgebieten erwünscht. Im Vordergrund sollten aktuelle Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter stehen. Berichte und Informationen aus den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wissenschaftliche Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen. Die DGG Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als ASCII-File oder als Word-Datei entweder auf Diskette oder per e-mail an die Redaktion. Zeichungen und Bilder legen Sie bitte in druckfertigem Format bei.

Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.: Präsidium:

(Adresse der Geschäftstelle siehe Geschäftsführer)

Prof. Dr. Gerhard Jentzsch (Präsident) Friedrich-Schiller Universität Jena Institut für Geowissenschaften Angewandte Geophysik Burgweg 11 07740 Jena E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Burkhard Buttkus (Vizepräsident) Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Harro Schmeling (designierter Präsident) Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Meteorologie und Geophysik Feldbergstrasse 47 60323 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister) Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN Wissenschaftspark „Albert Einstein“ Telegrafenberg A6 14473 Potsdam E-Mail: [email protected]

Dr. Wigor Webers (Geschäftsführer)

GeoForschungsZentrum Potsdam Telegrafenberg 14473 Potsdam E-Mail: [email protected]

Beirat:

Dr. Heinz-Jürgen Brink Hindenburgstr. 39 30175 Hannover [email protected] ??

Prof. Dr. Dirk Gajewski Universität Hamburg Institut für Geophysik Bundesstr. 55 20146 Hamburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Andreas Junge Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Meteorologie und Geophysik Feldbergstrasse 47 60323 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Matthias Mieth Burgstr.16 09599 Freiberg E-Mail: [email protected]

Dr. Martin Müller Technische Universität Berlin Fachgebiet Angewandte Geophysik Ackerstraße 71-76 13355 Berlin E-Mail: [email protected]

Dr. Joachim Ritter Geophysikalisches Institut Universität Karlsruhe (TH) Hertzstrasse 16, Bau 6.42 76187 Karlsruhe E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Horst Rüter Schürbankstr. 20 44287 Dortmund E-Mail: [email protected]

Dr. Andreas Schuck Geophysik GGD mbH Ehrensteinstraße 33 04105 Leipzig E-Mail: [email protected]

Dr. Johannes Schweitzer NORSAR P.O. Box 51 2027 Kjeller Norwegen E-Mail: [email protected]

Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung

DGG-Homepage: http://www.dgg-online.de

DGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, D-04103 Leipzig, Dr. M. Boerngen.

E-Mail: [email protected]

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Vorwort der Herausgeber Liebe Leserinnen und Leser, Jean-Baptist-Joseph Fourier (1768-1830) ist uns nicht nur durch die gleichnamige Transformation sondern auch durch deren Anwendung auf die Wärmeausbreitung bekannt. Zu letzterer muss der französische Baron ein fast neurotisches Verhältnis gehabt haben. In seiner Grenobler Wohnung hielt er die Temperatur derart heiß, dass sich Besucher häufig beschwerten, während er sich zusätzlich noch in dicke Mäntel einhüllte. Dass sich für unser Temperaturgefühl dagegen die Geothermie mit recht eisigen Objekten beschäftigen kann, zeigt der Beitrag von G. Delisle über eine Untersuchung im Permafrost. Wie deckt man eine zelluläre Struktur in einem Salzkern auf? Darüber geben Manthei et al. Auskunft. Die Autoren zeigen, wie man ein für grossskalige Hydrofrac-Versuche entwickeltes Ortungsverfahren auch erfolgreich auf akustische Untersuchungen an Steinsalzproben im Labor anwendet. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung unserer Gesellschaft in Jena wurde einer Erhöhung des Mitgliedsbeitrages um € 5,- zugestimmt. Dieser Beitrag wird zur Unterstützung der Alfred Wegener Stiftung erhoben, in der 22 geowissenschaftliche und geotechnische Gesellschaften zusammengeschlossen sind. Beachten Sie daher den Aufsatz von C. Clauser, in dem der Nutzen für die DGG und ihre Mitglieder erläutert wird. Dieser Beitrag lag bereits in Jena für alle Teilnehmer im Tagungsbüro aus. Unsere moderne Hochschule hat ihren Ursprung im 12. Jahrhundert und bildet seitdem die Heimat umherschweifender Gelehrter und Studenten. Ihre geographische Mobilität entsprach ihrem geistigen Elan. Trotz des Studierens in scheinbar grenzenloser Freiheit unterliegt die universitäre Ausbildung jedoch gewissen Rahmenbedingungen, damals wie heute. Ein möglichst breiter Wissensgrundstock wird bereits in der Schule gelegt, auf dem sich später an der Universität aufbauen lässt. S. Schneider beschreibt jedoch den Mangel an Vermittlung geowissenschaftlicher Grundbegriffe in der Schule und H. Wilhelm stellt alternative Ideen zur Studienreform für die Geowissenschaften an der Uni Karlsruhe vor, die den Studenten eine größere Wahlfreiheit der Fächer gestatten. Wie Sie vielleicht schon festgestellt haben, hat in der Redaktion ein Wechsel stattgefunden. Für Frau Dr. Leonardi habe nun ich (J. Stoll) die Herausgabe übernommen und werde sie zusammen mit Herrn Dr. Fulda weiterführen. Bei der Übergabe wurde klar, wie viele Details bei der Herausgabe des Heftes beachtet werden müssen. Frau Leonardi hat mir alles mit Geduld beigebracht. Für Ihre Tätigkeit und Energie bedanken wir uns sehr herzlich. Es grüßen Sie Johannes B. Stoll Christian Fulda

Redaktionsschluss für die Ausgaben der Mitteilungen

Wissenschaftliche Beiträge 31.12. 31.3. 30.6. 30.9. Sonstige Beiträge 31.1. 30.4. 31.7. 31.10. Heft 1 2 3 4 Versand März Juni September Dezember

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GEOPHYSIKALISCHE LEHRVERANSTALTUNGEN AN DEN

DEUTSCHSPRACHIGEN HOCHSCHULEN Sommersemester 2003 V=Vorlesung Ü=Übungen P=Praktikum S=Seminar E=Exkursion B=Blockkurs K=Kolloquium

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RWTH Aachen

Grundlagen der Angewandten Geophysik I 4V/2Ü Clauser/Klitzsch Modellierung von Strömung, Stoff- und Wärmetransport in porösen Medien (mit Übungen am PC) 4V Clauser Geothermik 2V Clauser Geophysikalisches Praktikum P Klitzsch/Clauser Geowissenschaftliches Seminar S Clauser/Flajs/Kukla/ Littke/Peiffer/Urai Auswertung von Bohrlochmessungen 2V Barteetzko Bohrlochgeophysik - Geländemessungen P Pechnig U Bayreuth

Einführung in die Geodynamik 3V Rubie FU Berlin

Kolloquium 2K N.N. Die Erde: Struktur, Zusammensetzung und Prozesse I V/Ü Götze/N.N. Die Erde: Gesteinsbestimmung V Götze/N.N. Die Erde: Struktur, Zusammensetzung und Prozesse II V/Ü Götze/N.N. Einführung in die Allgemeine und Theoretische Geophysik 2V/Ü Haak Mathematische und numerische Grundlagen der Geophysik 2V/2Ü Shapiro/Saenger Seismische Programmierübungen I 3Ü Rothert/Saenger/N.N. Thermo- und Hydrodynamik der Erde V/Ü Maus Potentialverfahren in Theorie und Praxis 2V/2Ü Götze, Methoden der geoelektrischen und elektromagnetischen Tiefenerkundung 2V/Ü Brasse Grundlagen der angewandten Geophysik 2V/2Ü Shapiro/Götze/Brasse Geophysikalisches Geländepraktikum P Götze Geophysikalisches Seminar 2S Saenger/Shapiro Ausbreitung seismischer Wellen 2S Shapiro EDV-orientierte Methoden in der Geophysik 2S Götze/Schmidt/N.N. Elektromagnetische Tiefensondierung 2S Brasse/Ritter Datenerfassung in der Geophysik V/Ü Asch Anwendung und Programmierung einfacher Mustererkennungsalgorithmen anhand von geophysikalischen Beispielen B Pohle/Schmidt Mechanik der Kruste V/Ü Kukowski U Bochum

Geophysik II 4V/Ü Casten Numerische Methoden 2Ü Schmahl/Meier/ Deroche Praktikum Geowissenschaften I+II 2P Bohnhoff/Casten/ Renner/N.N. Geophysikalischer Geländekurs 3P Bohnhoff/Casten/ Renner/Fischer Gesteinsphysik 4V/Ü Renner Geophysikalische Auswerteverfahren 2Ü Meier Theoretische Geophysik II (Seismologie) 2V/Ü Harjes

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Angewandte Geophysik II 2V/Ü/P Casten/Bohnhoff/Fischer Physik der festen Erde 2V Renner Kartierung seismogener Zonen 3S Harjes Potentialfeldanomalien von aktiven Plattenrändern 3S Casten Physikalische Eigenschaften realer Gesteine 3S Renner Praktikum für Geophysiker und Physiker 3P Bohnhoff/Casten/Meier U Bonn Einführung in die Physik der festen Erde II 3V/Ü Hördt/Hergarten Stoff- und Wärmetransport 2V Neugebauer/Hergarten Geodynamik 2V Hergarten/Neugebauer Angewandte Geophysik II 3V/Ü Hördt Grundlagen zur Geophysik V/Ü Hergarten Numerische Modellexperimente zum Stoff- B Hergarten und Wärmetransport Geophysikalisches Geländepraktikum P Hördt Seminar zum geophysikalischen Geländepraktikum P Hördt Musterbildung in den Geowissenschaften 2S Otto/Hergarten/ Neugebauer Diplomanden- und Doktorandenseminar 2S Neugebauer/Hergarten/ Hördt Diplompraktikum Geodynamik P Neugebauer/Hergarten Diplompraktikum Angewandte Geophysik P Hördt TU Braunschweig

Statistik geophysikalischer Beobachtungsreihen 2V/Ü Glaßmeier Plasmaphysik im Sonnensystem 2V Glaßmeier Oberseminar S Glassmeier/Motschmann Phys. Processes in the Solar System 2Ü Motschmann Seminarpraktikum f. Realschullehrer 2Ü Motschmann Angewandte Geophysik I 2V Engelhard Beobachtungen der äquatorialen Ionosphäre vom Satelliten aus V Hermann TU Clausthal

Einführung in die Potentialverfahren der Geophysik 3V/Ü Weller Geophysikalisches Geländepraktikum für Geophysiker 4P Debschütz/ von Hartmann/N.N. Angewandte Geophysik IV 3V/Ü Fertig Digitale Signalbearbeitung 2V Fertig Einführung in die Physik der festen Erde II 2V Kümpel Petrophysik II 3V/Ü Weller Anwendung der NMR in den Geowissenschaften 2V Debschütz Inversion geophysikalischer Daten 2V Buttkus Numerische Verfahren in der Geophysik 2V/Ü von Hartmann Geophysikalisches Praktikum für Nichtgeophysiker 3P Debschütz/ von Hartmann/N.N. Geophysikalische Messexkursion P N.N. Petrophysikalisches Praktikum II P Debschütz/Weller

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Einführung in die Geowissenschaften II 4V/2Ü Gursky/Mutz/ Mengel/Fertig U Erlangen (gehalten an der U München)

Einführung in die Geophysik II 4V/Ü Bachtadse/N.N. U Frankfurt

Einführung in die Geophysik II 2V/1Ü Schmeling Impakt-Phänomene auf der Erde und den Planeten 1V Bagdassarov Seismologie 3V/Ü Friederich Computeranwendungen für Geowissenschaftler und Physiker 2V/P Friederich Wissenschaftliches Programmieren in Fortran und C++ 2V/P Friederich Angewandte Seismik 2V/Ü Junge Geodynamik II: Fluiddynamik und Wärmetransport 3V/Ü Schmeling Oberseminar 2S Junge Geophysikalisches Feldpraktikum P Friederich/Junge/ Schmeling/Baier/ Bagdassarov/Forbriger Geologisch/geophysikalisches Feldpraktikum P Junge/Winter TU Freiberg

Potentialtheorie II 2V/Ü Lindner Geomagnetik 2V/Ü/E Lindner/Käppler Angewandte Geophysik für Geotechniker 2V/P Lindner/Forkmann/ Käppler/Börner/Böhme/ Pretzschner/Donner Bohrlochgeophysik I 2V/Ü/P Pretzschner/Käppler Geophysikalisches Oberseminar 2S Forkmann/Lindner/ Spitzer Grundlagen der Geophysik für Geologen 2V/P Forkmann Seismik I 2V/2Ü Forkmann Seismologie 2V Forkmann Spektral- und Filtertheorie 2V Forkmann Geophysikalische Mess- u. Rechentechnik 2V Forkmann/Donner/ Börner Inverse Probleme in der Geophysik 2V/Ü Spitzer/Günther/Börner Physik des Erdinneren 2V Spitzer,/Börner Ingenieur- und Umweltgeophysik 2V/Ü Spitzer/Storz Physik der Atmosphäre 2V Spitzer/Börner Geophysik für Archäometer 1P Spitzer/Börner/Günther Geothermik 1V Spitzer Grundlagen der Geophysik für Geophysiker V/P Spitzer/Börner/Günther Geophysik für Hydrogeologen 1V Börner U Göttingen

Geophysik II 2V Simpson Einführung in die Geo- und Astrophysik 2V/Ü Bahr/Kollatschny

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Elektromagnetische Tiefenforschung I 2V/Ü Bahr Geophysikalische Strömungsmechanik 2V/Ü Tilgner Wetter und Klima 2V Tilgner Die Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug 2V Kaufmann Geophysikalisches Praktikum P Bahr/Tilgner/ Kaufmann/Steveling/ Haramina Geophysikalisches Seminar 2S Tilgner TU Graz Einführung in Systeme wissenschaftlicher Satelliten V Schmidt Messung planetarer und interplanetarer Magnetfelder V Schwingenschuh Aktive Plasmaexperimente im Weltraum V Torkar Präzisionszeitmessung V Kirchner U Greifswald

Einführung in die Angewandte Geophysik 2V N.N. Geophysikalische Übungen 2Ü N.N. U Hamburg

Einführung in die Geophysik II 2V/Ü Dahm/Kühn Ausgewählte Kapitel der Angewandten Geophysik 2V Dohr Geophysikalisches Praktikum P Harburg/Dehghani/ Hübscher/Teßmer Gravimetrie und Magnetik 2V/2Ü N.N. Inversion geophysikalischer Beobachtg II 2V/2Ü Dahm Seismische Anisotropie 2V Gajewski Migration refl.-seismischer Daten 2V Vanelle Seeseismik 2V Hübscher Seismologische Datenerfassung in Theorie und Praxis 2V Dahm/ Geophysikalisches Berufspraktikum P N.N. Marine Meßexkursion auf der Ostsee mit FS Alkor E Dehghani/Hübscher Mitarbeiterseminar Angewandte Seismik 2S Gajewski Geophysikalisches Seminar 2S Gajewski/ Dahm Geophysikalisches Kolloquium 2K N.N. U Hannover Geophysikalisches Praktikum P N.N. U Jena

Geophysik I 2V Walzer Geophysik III 2V/Ü Walzer/Gottschald Seminar zur Geophysikalischen Geländeübung S/Ü Malischewsky/Jahr/ Kroner Computerpraktikum P Jahr/Kroner Kontinuumsmechanik 2V Malischewsky Geophysikalische Geländeübung Ü Malischewsky/Jahr/ Kroner Geowissenschaftliches Kolloquium Mo 2K N.N. Forschungsseminar S Kroner/N.N. Geophysikalisches Computerpraktikum P Burghardt/Walzer

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Schwerefeld und Figur der Erde V/S Jentzsch Geodynamik und Thermodynamik 2V Walzer Geophysikalische Meßsysteme 2V Jahr Diplomanden- und Doktorandenseminar 2S Jentzsch Seismizität und Erdbebengefährdung V Jentzsch Geophysikalische Methoden in der Archäologie V/S Kroner Geodynamisches Diplomanden- und S Walzer Doktorandenseminar IGW, PR2 S N.N. Erdrotation und Polbewegung 2V/S Jentzsch Physikalische Vulkanologie 2V/S Jentzsch Übungen zu Geodynamik und Thermodynamik Ü Gottschaldt Geophysikalische Geländeübung II Ü Malischewsky/ Hemmann Petrologische Geländeübung zum Seminar Ü Abratis/Viereck-Götte U Karlsruhe Wellentheorie I 3V/Ü Hubral/N.N. Seismische Abbildungsverfahren 2V Hubral Angewandte Geophysik 2V Wenzel Ingenieurseismologie (Engineering Seismology) 3V/Ü Wenzel/Sokolov Seismische Tomographie 2V Wenzel/Ritter Eermagnetismus 3V/Ü Wilhelm/N.N. Geothermik 2V Wilhelm Gezeiten 2V Wilhelm Vulkanismus im Hegau 2V Volker Seminar zur Seismologie und Tomographie 2S Wenzel/Ritter Seminar über Wellenausbreitung 2V Hubral Geophysikalisches Seminar 2V N.N. Seminar SFB 461 “Starkbeben von Geowissen- S Gehbauer/Schmit/ schaftlichen Grundlagen zu Ingenieursmassnahmen“ Wenzel Geophysikalisches Fortgeschrittenenpraktikum 4P N.N. Geländepraktikum zur Vorlesung Vulkanismus P Volker Geophysikalisches Feldpraktikum P N.N. U Kiel

Einführung in die Allgemeinen Geowissenschaften II 2V Janle/Schenk/Stoffers Einführung in die Angewandten Geowissenschaften II 2V Dahmke/Feeser Geophysikalische Feldmessungen für Anfänger 4V/Ü Bohlen/Hort/Rabbel/ Goltz/Reston/Stümpel Geophysikalische Feldmessungen E Rabbel/Stümpel Evolution der Erde 2V Janle Erdbeben 2V Rabbel Einführung in die Geodynamik 3V/Ü Phipps-Morgan Lectures in Geodynamics V Phipps-Morgan Magmaphysik I 2V Hort Geothermie V Hort Seismik II 4V/Ü Bohlen/Rabbel Geoelektrik und Elektromagnetik 3V/Ü Rabbel/Kirsch Seismic Stratigraphy and Interpretation 3V/Ü Reston Einführung in 3D seismische Verfahren 2V/Ü Bohlen/Rabbel/Reston Geophysikalische Verfahren in der Kohlenwasserstoffexploration 2V N.N. Reservoirgeophysik 2V N.N. Marine Geophysik I 2V/Ü Theilen

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Sedimentphysik II 2V Theilen Seismometrie (Zeitreihenanalyse II) 2V/Ü Goltz Theorie elastischer Wellen II 3V/Ü Bohlen Marines geophysikalisches Praktikum P Theilen Feldpraktikum für Ingenieurgeophysik P Rabbel/Stümpel Exkursion: Ingenieurgeophysik in Dänemark E Kirsch U Köln

Einführung in die Geophysik II 2V/Ü Tezkan/N.N. Geophysikalisches Einführungspraktikum P Neubauer/Tezkan/ Pätzold/Helwig/ Wennmacher Geophysik IV 3V/2Ü Neubauer/Backes/ Schilling Physik des Planetensystems I 2V Pätzold Satellitendynamik 1V Pätzold Variabilität der Erdrotation – geophysikalische Implikationen 2V Biele Theorie transient elektromagnetischer Messungen 2V Helwig Geophysikalische Exkursion E Tezkan Einführung in das Rechnersystem des Bereichs Geophysik, Teil II 2V N.N. Geophysikalisch-Meteorologisches Seminar S Wennmacher Seminar über aktuelle Probleme der Flacherkundung 2S Tezkan Oberseminar „Angewandte Geophysik“ 2S Tezkan/Neubauer/ Helwig Oberseminar „Extraterrestrische Physik“ 2S Neubauer/Pätzold/ Wennmacher Oberseminar „Ausbreitung und Wirkung von Luftschadstoffen“ 2S Ebel/Elbern/ Memmesheimer/Jakobs/ Feldmann Seminar für DiplomandInnen und DoktorandInnen 2S Neubauer/Tezkan/ Pätzold/Helwig/ Wennmacher U Leipzig

Physik der Erde II 1V/Ü Jacobs/Friedel Grundlagen der Angewandten Geophysik II 1V Jacobs Unterseminar Geophysik S Jacobs Angewandte Seismik II 1V/Ü Schuck Zeitreihenanalyse II 1V/Ü Wegler Seismologie und Aufbau des Erdinneren II 1V/Ü Korn Wellentheorie II 1V/Ü Korn Gravimetrie 1V Wendt Geoelektrik II 1V/Ü Danckwardt Elektromagnetische Reflexionsverfahren 1V/Ü Schickowsky Einführung in die Petrophysik II 1V/Ü Flechsig Geophysikalisches Grundpraktikum II P Flechsig/Schikowsky Geophysikalisches Feldpraktikum P Jacobs/Petzold/ Schikowsky Informatik für Geophysiker II 1V/Ü Kuhn Das Bild in den Geowissenschaften II 1V/Ü Kuhn Geothermie für Geophysiker und Geologen 1V/Ü Pribnow

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Geophysikalische Spezialverfahren P Danckwardt Anatomie von Seismogrammen Bohrlochmessverfahren P Wendt für Geophysiker und Geologen 1V Roth NMR-Praktikum für Geophysiker P Stallmach U Leoben

Allgemeine Geophysik 2V Bauer Grundzüge der Umweltgeophysik V Walach Petrophysik 2V/Ü Schön/Scholger Geophysikalisch-geochemische Prospektionsübungen 2Ü Niesner Seismik I Messung seismischer Wellen 2V Millahn Seismik II Digitale Bearbeitung reflexionsseism. Daten 2V/Ü Fruhwirth Geoelektrik und Elektromagnetik 2V Niesner Digitale Signalanalyse V Millahn Ingenieurgeophysik 2V Walach Geomagnetik und Paläomagnetik 2V Mauritsch Digitale Signalanalyse V Millahn Ingenieurgeophysik 2V Walach Übg. zu Ingenieurgeophysik Ü Walach Montangeophysik für Bergleute 2V N.N. Übg.zu Montangeophysik f.Bergleute Ü N.N. Applied Geophysics 2 Millahn Magnetic Stratigraphy V Scholger Palaeomagnetic field and laboratory procedures 2Ü Scholger Multielektrodengeoelektrik 2 Niesner Special Topics in Borehole Geophysics 2V Klopf Petrophysics 2V Schön Lab in Petrophysics Ü Mauritsch Seismic Methods I:_Seismic Wave Fields 2V Millahn Seismic Methods II: Seismic Data Processing 2V/Ü Fruhwirth Seismic Methods III: Interpretation of seismic data 2V Millahn Advanced topics in seismic processing V Marschall Formation Evaulation 2 Schön Spezialfragen reflexionsseimischen Prozessings V Marschall Paläomagnetik/Palaeomagnetics 2V Mauritsch Magnetic Stratigraphy V Scholger Palaeomagnetic field and laboratory procedures 2Ü Scholger Archäogeophysikalische Prospektion V Walach Ausgewählte Kapitel der Seismologie V/Ü Lenhardt Einführung in die Geostatistik 2V Millahn U München

Allgemeine und Angewandte Geophysik II 3V Pohl Einführung in die Vorlesungen der Geophysikl II 2V Treumann Rotation und Trägheitsmoment der Erde 2V Petersen Anwendung der Mößbauerspektroskopie 2V Schmidbauer Weltraumplasmaphysik II 2V Treumann Ionosphärenphysik 2V Scholer Theorie seismischer Wellen I 2V Gebrande Quantitative Geodynamik II V Gebrande Gravimetrie mit Übungen 2V/Ü Pohl Programmentwicklung unter dem seismischen 2V Bleibinhaus Processingsystem DISCO/FOCUS

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Numerical methods in Geophysics II V Igel Inverse problems in Geophysics 2V Igel Introduction to the physics of earthquakes V Igel Paläomagnetik und Geodynamik B Tait Umweltforschung/Umweltmagnetik II 2V Hoffmann Geophysik und Luftbildarchäologie 2V Fassbinder Geophysikalische Bohrlochmessungen B Schön Vulkanismus im Sonnensystem B Jaumann Weltraum- und astrophysikalische Grundlagen der Geophysik II B Wiechen Einführung in den Gesteinsmagnetismus 2V Schmidt Umwelt- und Ingenieurgeophysik B Geiß Experimentelle Methoden im Gesteins- und Geomagnetismus B/Ü Leonhardt/Matzka/Igel/ Bachtadse/Bleibinhaus/ Petersen/Pohl/Gebrande/ Schmedes U Münster: Space-Institut für Planetologie Aktuelle Fragen der Planetologie V Breuer/Seiferlin/Spohn Reise durchs innere Sonnensystem V Breuer/Seiferlin/Spohn Gletscherforschung auf der Erde und am Mars V Kömle U Potsdam Komplexe Systeme in Geophysik und Geologie 2V Hainzl Seismologie IV 4V/Ü Krüger Numerische Methoden in der Geophysik 2V/Ü Krüger Seismologie II 4V/Ü Ohrnberger Verfahren und Ergebnisse in der Satellitengeodäsie V/Ü Reigber/Schwintzer/ Galas/Reigber Seismic Tomography and 3D Locations V Rietbrock Theorie elastischer Wellen II 4V/Ü Rümpker/Weber Fluiddynamik V/Ü Seehafer/Reinhardt Inversionstheorie 4V/Ü Wassermann/Ohrnberger Physikalische Vulkanologie 2V Wilke/Wassermann Einführung in die Allgemeine Geophysik II 2V Zschau U Tübingen Einführung in die Geophysik V Appel Geoelektrik, Elektromagnetik, Georadar 2V/2Ü Appel/Dietrich Bohrlochgeophysik V/Ü Appel/Dietrich Petrophysik, Statistik, Datenverarbeitung 2V/Ü Dietrich Applied Geophysics 2V/Ü Dietrich/Appel U Wien Potentialtheorie 2V/Ü Meurers Theorie seismischer Wellen 1V/Ü Moczo Signalanalyse 1V/Ü Moczo Angewandte Seismik V/Ü Brückl/Chwatal

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Datenprocessing II 1V Aric Magnetik und Geoelektrik II 1V/Ü Ahl/Winkler Geophysikalische Messverfahren in der Praxis 1V Steinhauser Instrumentenpraktikum Seismik 1V Aric Instrumentenpraktikum Gravimetrie 1V Meurers Instrumentenpraktikum Magnetik 1V Duma Einführung Geophysikalisches Feldpraktikum P Aric Geophysikalisches Feldpraktikum Gravimetrie P Meurers Geophyskalisches Feldpraktikum Seismik P Aric Geophysikalisches Feldpraktikum Magnetik P Supper Fortgeschrittenen-Praktikum Datenacquisitionssysteme P Klinger Messtechnik und Elektronik für Meteorologie und Geophysik V/P Klinger Grundlagen der Hydrogeologie und Hydrogeophysik 2V Gangl Seminar Angewandte Geophysik (Geoelektrik) V Seiberl Umweltgeophysik: Erschütterungsimmissionen V Steinhauser Anleitung zur wissenschaftlichen Arbeit V Steinhauser Geophysikalische Exkursion E Steinhauser Meteorologisch-geophysikalisches Kolloquium K Meurers TU Wien Grundzüge der Geophysik 3V Brückl Seminar f. Geodäsie, Geophysik u. Ingenieurgeodäsie 2V Brückl Forschungsseminar f. seismisches Processing 2S Brückl Seminar für Geowissenschaften/Geophysik 2V Brückl Theoretische Geophysik V Kohlbeck Theoretische Geophysik V/Ü Kohlbeck Elektromagnetik und Georadar V Roch Elektromagnetik und Georadar 2V Roch Angewandte Gravimetrie und Magnetik V Figdor Angewandte Gravimetrie und Magnetik V Figdor Angewandte Seismik V Chwatal ETH Zürich Umwelt IV 2V Green/Haug/Thierstein Gestalt, Rotation und Magnetfeld der Erde 2V Lowrie Ausbreitung seismischer Wellen 2V N.N. Elektromagnetische Verfahren in der Ingenieurgeophysik 2V Green/Holliger/Maurer Fallstudien aus der Ingenieur- und Umweltgeophysik 2V Green/Holliger/Maurer Vorgerücktenpraktikum in Geophysik 4P Green/Holliger/ Maurer/Wiemer Feldkurs zum Vorgerücktenpraktikum E Green/Holliger/ Horstmeyer/Maurer Vermessungskurs f. Geophysiker/-innen B Bürki Geophysikalisches Kolloquium 1K Goes/Regenauer-Lieb/ van der Lee Geophysikalische Anwendungen der Geodäsie 2V Goes/Kahle Paläomagnetismus 2V Heller/Hirt Physik der Erde: Mantel, Kern 2V Goes(Regenauer-Lieb Seismische Faziesanalyse V Eberli Herddynamik von Erdbeben 2V Braunmiller/Mai G Reflexionsseismik II V/P Holliger/Horstmeyer Angewandte Erdbebenseismologie 2V Baer/Kradolfer Seminar in Gesteins-und Paläomagnetismus V Lowrie Seminar in Angewandter Geophysik

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und Umweltgeophysik 1S Green GZ der Erdwissenschaften II 2V Burg/Mc Kenzie/Ohmura/ Schmidt/Wieler Geophysik II 2V Baer/Kissling Geophysikalischer Feldkurs E Regenauer-Lieb/N.N.

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NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT

Gerhard-Müller-Kolloquium im Herz-Jesu-Kloster

in Neustadt/Weinstraße 16. + 17. Januar 2003

Harro Schmeling, Frankfurt

In der Nacht zum 9. Juli 2002 haben wir unseren guten Freund und Kollegen, Gerhard Müller, verloren. Siehe hierzu auch den Nachruf von Walter Zürn (Mitteilungen der DGG, Nr.3/2002, S. 23). Bis zuletzt hat Gerhard Müller mit seiner ihm eigenen vollen Hingabe geforscht, Vorlesungen gehalten und mit seinen Studenten gearbeitet. Die Mitglieder des Frankfurter Instituts für Meteorologie und Geophysik und viele seiner geophysikalischen Freunde hatten unmittelbar nach seinem Tod das Bedürfnis, ein Gerhard-Müller-Kol-loquium im Herz-Jesu-Kloster in Neustadt zu organisieren. Ingrid Hörnchen, Müllers langjährige Sekretärin, und Thomas Forbriger haben daraufhin das Organisatorische in ihre Hände genommen. Ein solches wissenschaftliches Kolloquium würde die richtige Art und Weise sein, Gerhard Müllers Andenken, sein Leben und sein Wirken in der Geophysik zu würdigen. Vor vielen Jahren war es Gerhard Müller, der das Kloster mit seinen damals kargen Zimmern als einen idealen Platz für wissenschaftliche Seminare und Diskussionen entdeckte. Die legendären "Mathematischen Geophysik Seminare" von Müller sind inzwischen von vielen anderen Organisatoren kopiert worden. Dankenswerterweise haben sich eine Reihe von Rednern gefunden, die bereit waren, in ihren Vorträgen eine Retrospektive von Müllers wissenschaftlichen Leistungen und seinem Einfluss in der Geophysik zu geben. Wir denken, dass dies der beste Weg war, von Gerhard Müller Abschied zu nehmen. Im Folgenden werden kurz die wesentlichen Inhalte der Vorträge referiert. Ein Sonderband mit den ausführlichen Beiträgen der einzelnen Autoren ist in Vorbereitung. Im ersten Vortrag (Retrospect on first applications of the S reflectivity method) ging Rainer Kind (GFZ Potsdam) auf die von Fuchs und Müller Ende der 60er Jahre entwickelte Reflektivitätsmethode zur Berechnung von synthetischen Seismogrammen ein. Der Artikel von Fuchs und Müller (1971) stellt mit bislang über 500 Zitierungen einen der international meist zitierten deutschen Artikel aus der Geophysik dar. Zusammen mit Kind hatte Müller die Reflektivitätsmethode auf S-Wellen erweitert und dann damit S-Kern-phasen synthetisiert. Bei diesen Modellierungen fanden die Autoren theoretische Phasen wie eine SPdiffKS-Phase (an der Kern-Mantel Grenze diffraktiert), die vorher noch nicht beobachtet wurden. Hier haben wir also ein typisches Beispiel, in dem die Theorie vor der Beobachtung stand. In einer aus heutiger Sicht üblichen Seismogrammmontage, die damals aber einen wesentlichen Durchbruch darstellte, fasste Müller global registrierte Seismogramme über teleseismische Entfernungsbereiche zusammen, und konnte dadurch erstmals global alle wichtigen Wellengruppen visualisieren. Diese Seismogrammmontage findet sich heute in vielen Lehrbüchern. In seinem Vortrag "Seismic waves and complex media" fasste Michael Korn (Leipzig) Müllers Arbeiten zu seismischen Wellenphänomenen in Zufallsmedien zusammen. Diese Arbeiten sind typisch für Müllers kritischen wissenschaftlichen Ansatz. Durch theoretische Berechnungen von Wellenfeldern in synthetischen Medien wollte er aufzeigen, welche Fehlschlüsse möglich sind, wenn man vereinfachte Strahlentheorien anwendet. Es entstanden synthetische Seismogramme von gängigen Erdmodellen, denen eine Zufallsgeschwindigkeitsvariation überlagert war (Korn, 1987). In anderen, eindimensionalen zufalls-geschichteten Medien wurde die durch Reflexion an jeder Schicht auftretende Rückstreuung berechnet (Görich und Müller, 1987). Die dadurch auftretende Amplitudenabnahme der eindringenden Welle ähnelt der Abnahme durch anelastische Dämpfung so stark, dass eine klare Unterscheidung zwischen beiden Effekten aus Beobachtungen alleine nicht möglich ist. Eine Beschreibung der Dämpfung durch Streuung kann ganz analog zur anelastischen

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Wellendämpfung vorgenommen werden mit Hilfe von Dämpfungsoperatoren (Fang und Müller, 1991, 1996). In 2D Medien mit zufällig verteilten Geschwindigkeitsfluktuationen berechnete Müller mit seiner Gruppe die Wellenausbreitung und konnte zeigen, dass die Wellenpfade durch Diffraktion länger, ihre Laufzeiten jedoch kürzer als im ungestörten Medium werden. Durch zufällig verteilte Fluktuationen wird das Medium also scheinbar schneller - mit Konsequenzen z. B. für die globale Manteltomographie (Müller, Roth und Korn, 1992; Roth, Müller und Snieder, 1993). Beeindruckend war die Gegenüberstellung von Wellenfronten in Zufallsmedien, die durch Raytracing und durch das volle Wellenfeld berechnet wurden: Während beim Raytracing Wellenfronten zum Teil in chaotischer Weise deformiert werden können, liefert das volle Wellenfeld glattere Wellenfronten mit früheren Einsätzen (Witte, Roth und Müller, 1996). Zufallsverteilte Fluktuationen oberhalb der D''-Schicht benutzten Hock, Roth und Müller (1997) auch in Wellenfeldberechnungen von Pdiff Phasen. Die resultierenden Laufzeitfluktuationen ähneln sehr stark solchen, die durch Geschwindigkeitsvariationen in D'' sowie durch Fluktuationen der Kernmantelgrenze hervorgerufen werden können. Ein weiteres Arbeitsgebiet von Müller war, wie man auch aus dem Titel seiner gleichnamigen Vorlesung schließen kann, die Migration seismischer Wellenfelder. Stefan Buske (FU Berlin) erläuterte in seinem Vortrag "Migration: reconstruction of structures from wavefields" dieses Inversionsproblem: Aus Reflexionselementen von Laufzeitkurven wird auf Reflektorelemente im Untergrund geschlossen. Geometrisch oder durch Wellenfeld-Extrapolation werden dabei die an der Erdoberfläche gemessenen Reflexionselemente an ihren Ursprungsort, den Reflektoren im Untergrund, verschoben oder migriert. Mit der Müller eigenen Sorgfalt kamen verschiedene Methoden zur Anwendung und wurden gegeneinander getestet: Finite-Differenzen-Migration (Temme 1983, 1984), Frequenz-Wellenzahl-Migration (Terefe, Diplomarbeit; Temme und Müller, 1986; Müller und Temme, 1987; Zwielich, Diplomarbeit), sowie Kirchhoff-Migration (Buske, Diplomarbeit; Oye, Diplomarbeit). Die Verfahren wurden sowohl an synthetischen Seismogrammsektionen als auch an beobachteten Daten getestet, wie z.B. an einer Salzkissenstruktur (Emmerich und Müller, 1992) oder am ISO89-3D Datensatz der KTB (Buske, 1999). Auch spezielle theoretische Aspekte wurden behandelt, wie z.B. die Migration von zufallsverteilten Medien (Emmerich et al., 1993) oder die Berücksichtigung von Absorption (Toutou, 1997). Heute werden Müllers Arbeiten zur Migration in vielen Bereichen weiterentwickelt und eingesetzt, beispielsweise an tiefenseismischen Profilen durch die subduzierende Nazcaplatte, bei der vorausschauenden Vorhersage im Tunnelbau oder bei der Abbildung von Strukturen in und unterhalb von stark heterogenen Medien. Aus Amplituden und Laufzeiten verschiedener tiefer Mantel- und Kernphasen und aus Vergleichen mit synthetischen Seismogrammen versuchte Müller mit vielen seiner Studenten und Kollegen, die tiefe Struktur der Erde weiter einzuschränken. Johannes Schweitzer (NORSAR/Norwegen) gab in seinem Vortrag "Gerhard Müller - Investigations of the Earth Mantle" einen Überblick über diese Arbeiten. Wichtig war hierbei, dass häufig Laufzeitdifferenzen und Amplitudenverhältnisse zweier Phasen benutzt wurden, die ähnliche Laufwege genommen hatten, um so freier von Unsicherheiten des Erdmodells und der Herdlokalisierung zu sein. Die Entwicklung und Anwendung der sogenannten "Earth flattening approximation" ermöglichte die Anwendung von Methoden zur Berechnung theoretischer Seismogramme und Laufzeiten, ursprünglich entwickelt für horizontal geschichtete, ebene Modelle. Mit D. Mayer-Rosa verglich Müller verschiedene Modelle des oberen Erdmantels unter Europa (1971), mit S. Faber (1980, 1984) untersuchte er die Struktur der Diskontinuitäten des oberen Mantels mit Hilfe von an diesen Diskontinuitäten konvertierten Phasen, und in der Diplomarbeit von Th. Schenk (1988; 1989 auch mit W. Brüstle) wurde die unterseitige Reflexion von der Moho (pMP) benutzt, um die Tiefenlage der Moho in der Nähe von Subduktionszonen zu kartieren. Mit seinen Doktoranden H. Mula (1977 auch mit S. Gregeresen; 1980) und J. Schlittenhardt (1984), seinem Diplomanden Th. Spies (Diplomarbeit) und mit W. Kampfmann und H. Emmerich untersuchte Müller in verschiedenen Arbeiten an der Kern-Mantel-Grenze (KMG) reflektierte Phasen. Über die Jahre manifestierte sich das Bild, dass sowohl

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beobachtete Amplitudenverhältnisse PcP/P, als auch die Laufzeitdifferenzen PcP-P sehr große Streuungen aufweisen, dass in den Daten geographische Unterschiede zu sehen sind, die nur mit lateralen Heterogenitäten erklärt werden können und dass D" im Mittel keinen extremen Geschwindigkeitsgradienten auf-weist. Als mögliche Ursachen für beobachtete sehr kleine PcP Amplituden wurden Zonen mit erniedrigtem Q (Schlittenhardt, 1986) in D’’ und/oder Streueffekte an eventuellen Undulationen der KMG (mit Kampfmann, 1989) modelliert und diskutiert. Ähnliche Effekte von KMG-Undulationen auf ScS Amplituden fand dann H. Emmerich (1993) auch. Mit H. Mula untersuchte Müller Strahlparameter von lanperiodischen Wellen, die an der Kernmantelgrenze entlanggelaufen waren (1980, 1981). Diese zeigten Dispersion, da sie je nach Wellenlänge von unterschiedlich mächtigen Bereichen direkt über der KMG beeinflusst wurden. Mit S. Hock und M. Roth (1997) analysierte Müller den Strahlparameter von Pdiff, um aus Abweichungen vom Standard-Erdmodell auf laterale Heterogenitäten längs der Laufwege zu schließen. Schließlich fasste Schweitzer Arbeiten zusammen, bei denen er selber mit Müller zusammengearbeitet hatte: Mit J. Schlittenhardt (1985) wurde in einer Studie die Idee einer globalen Diskontinuität oberhalb von D’’ widerlegt, in Schweitzers Diplomarbeit wurden erste Hinweise auf eine großräumige Niedriggeschwindigkeitsanomalie für S-Wellen im untersten Mantel unter dem Pazifik gefunden (1985, 1986), die dann in seiner Dissertation bestätigt und modelliert wurde (1990). Während in Müllers frühen Skripten und Arbeiten die seismische Dämpfung kaum erwähnt wurde, wandte er sich ihr in den achtziger Jahren in zwei wichtigen Arbeiten intensiv zu (Müller, 1983, 1986). In seinem Vortrag "Anelastizität der Erdmaterie" ging Hans Berckhemer (Frankfurt/Main) auf das fruchtbare Zusammentreffen seiner eigenen experimentellen Arbeiten und Müllers theoretischen Ansätzen zur Frequenzabhängigkeit von Q ein. Zunächst überraschte Berckhemer die Seismologen mit der Aussage, dass eine deterministische Raumwellenseismologie ohne Wellendämpfung gar nicht möglich wäre. Statt, wie in der realen Erde, nach mehreren Stunden vollständig abzuklingen, würde jedes starke Beben in einer Erde ohne Dämpfung auf Dauer ein chaotisches, beliebig komplexes Schwingungsmuster hervorrufen. Durch verschiedene Methoden hatte damals Berckhemer die Frequenzabhängigkeit von Q als Potenzabhängigkeit mit einem Exponenten (etwa 0.25) ermittelt. Müller entwickelte ein theoretisches, viskoelastisches Modell, das lediglich auf Kausalität, Linearität und einem frequenzabhängigen Q (proportional ωα) basierte. Den zugehörigen Modellkörper nannte Müller den "generalisierten Maxwellkörper". Es gelang Müller, für diesen eine explizite Funktion für den frequenzabhängigen Modul und die frequenzabhängige Viskosität zu finden. Da diese folglich auch die stationäre (langzeitige) Viskosität lieferte, hatte Müller als erster einen auf mathematischen Grundlagen basierenden Zusammenhang zwischen dem seismischen Q und der stationären Viskosität gefunden. Das Modell des generalisierten Maxwellkörpers schließt aber auch das sogenannte Primärkriechen ein, wie dies auch im Experiment beobachtet wird. Unter Ausnutzung dieses Zusammenhangs wendete Müller sein viskoelastisches Modell auf die fennoskandische und kanadische isostatische Hebung an und konnte somit die Hebungsdaten mit einem generalisierten Maxwellkörper mit einem Exponenten α von 0.25 bis 0.3 und entsprechenden stationären Viskositäten von 1023 Pa s erklären. Dieser Viskositätswert für den Mantel liegt um etwa eine Größenordnung höher als derjenige für den einfachen Maxwellkörper. Darin sah Müller ein wichtiges Resultat. Mit der Extrapolation auf stationäres Kriechen bei sehr langen Zeiten ändert sich an der Viskosität wenig, aber es wird bei der Vielzahl der möglichen Mikroprozesse die Voraussetzung der Linearität fraglich. Anfang der 70er Jahre war die Struktur des Inneren und Äußeren Kernes ein heißes Thema. So gab es widersprüchliche Interpretationen zur Struktur der Grenze Innerer/Äußerer Erdkern. Falls man Details des äußersten Inneren Kerns auflösen könnte, könnten diese möglicherweise Hinweise über den Wachstums- oder Kristallisationsprozess des Inneren Kernes liefern. Annie Souriau (Toulouse/Frankreich), die als langjährige Kollegin Müllers auf diesem Gebiet gearbeitet hatte, gab einen Überblick über Müllers Arbeiten über den Kern (Core Studies: The key contribution of Gerhard Müller's group). Um Amplituden und Laufzeiten von Vorläufern von PKP-Phasen zu erklären, hatte Müller (1973a, 1975) durch Vergleich von theoretischen Seismogrammen mit

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Beobachtungen erstmals mit Raumwellen die S-Geschwindigkeit im Inneren Erdkern bestimmen und komplexere Schichtungen des unteren Teils des Äußeren Kernes ausschließen können. Mit seinem Doktoranden H. Häge (1979), untersuchte er, ob im äußersten Inneren Kern eine Zone erniedrigter Geschwindigkeiten vorhanden sein könnte, was durch Vergleich von theoretischen Seismogrammen mit Beobachtungen nicht ausgeschlossen werden konnte. Mit Modellierungen durch Müllers Doktoranden, T. Spies (1991), konnten später die PKP Amplituden durch ein Q-Modell des Inneren Kernes erklärt werden. Amplituden- und Laufzeitbeobachtungen von SKKS und SKS zusammen mit R. Kind (1977) ließen scheinbar auf signifikante Stratifikationen innerhalb des flüssigen, äußeren Kernes schließen. Dieses fluiddynamisch problematische Ergebnis untersuchte Müller dann nochmals zusammen mit seinem Diplomanden J. Schweitzer (1984, 1986), und sie konnten zeigen, dass die beobachteten Abweichungen gegenüber Standardmodellen nur in einigen, nicht allen Datensätzen auftraten und durch Heterogenitäten im untersten Mantel erklärt werden konnten. In dieser Zeit zeigte Müller in verschiedenen Untersuchungen von PcP Amplituden zusammen mit H. Mula und S. Gregersen (1977) J. Schlittenhardt (1984) und T. Spies (1985), dass unmittelbar unter der Kern-Mantel-Grenze keine Scherfestigkeit vorhanden ist. Dies war kein triviales Ergebnis, denn es ist grundsätzlich nicht auszuschließen, dass leichtere Beimischungen des Kernes nahe der Kern-Mantel-Grenze ausfrieren. Später untersuchte er dann zusammen mit W. Kampfmann in einer theoretischen Studie den Einfluss von Topographie der Kern-Mantel-Grenze auf PcP Amplituden. Auf dem Gebiet von Herdprozessen hatte Müller mit seiner Gruppe ebenfalls intensiv gearbeitet. Dabei untersuchte er auch das volumetrische seismische Moment von Explosionen, das auf eine Volumenänderung der Quelle zurückgeführt wird. Müller hatte in einer frühen Arbeit (Müller, 1973b) die Formel M=(λ+2µ)δV entwickelt, die das volumetrische Moment M mit einer Änderung δV des Herdvolumens und den Laméschen Konstanten verknüpfte. Über Jahre hinweg war Müller irritiert über eine Diskrepanz zu einer häufig in der Literatur verwendeten Formel M=(λ+2µ/3)∆V, die scheinbar die gleichen Größen verknüpft, aber mit einem anderen Faktor (Müller, 2001b). Die Autoren beziehen sich dabei auf eine Herleitung im Lehrbuch von Aki und Richards. In seinem Vortrag "On seismic sources characterized by volume changes" analysierte Paul Richards (Palisades/USA) diese Diskrepanz mit dem beruhigenden Ergebnis, dass beide Formeln korrekt sind, Aki und Richards jedoch die Volumenänderung ∆V einer vom Umgebungsdruck entlasteten Herdkugel betrachteten, während Müllers Volumenänderung δV für die unter Umgebungsdruck stehende Kugel gilt. Der Auflösung dieses Problems haben Aki und Richards nun zwei Seiten in der neuen Ausgabe ihres Lehrbuches gewidmet, die Müller noch kurz vor seinem Tod gelesen hat. Müllers Definition beschreibt die tatsächliche Volumenänderung der Quelle und ist somit die logischere Wahl. Der Umgebungsdruck auf die Quelle hat konkrete Konsequenzen. Gleich starke Explosionen erzeugen in größerer Tiefe eine kleinere Änderung des Quellvolumens und somit ein kleineres seismisches Moment. Dies wurde von der Sowjetunion genutzt, um gleichzeitig zu einem tiefen Nukleartest eine schwächere aber flachere, normale, chemische Explosion zu zünden, um so vom Nukleartest abzulenken. Müllers Interesse galt natürlich nicht nur den volumetrischen Anteilen von Beben. Mit geschickt gewählten mathematischen Ansätzen machte er sich Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre auch an die Beschreibung komplexer Herdprozesse aus teleseismischen Signalen. Wolfgang Brüstle (Freiburg) berichtete in seinem Vortrag "Die Bruchausbreitung im Erdbebenherd: kinematische Beschreibung, Größe und Dauer des Bruchvorganges" über diese Untersuchungen. Um theoretische Seismogramme für einfache und komplexe Quellen zu berechnen, generierte Müller eine praktisch zu handhabende Herd-Funktion, die unter Eingeweihten seitdem "Müller-Impuls" genannt wird. Den Schritt von Punktquellen zu ausgedehnten Herden vollzog Müllers damaliger Doktorand Brüstle durch die Einführung von Linienquellen und Flächenquellen mit wandernder Quellfunktion. Der hier realisierte Richtungseffekt (directivity effect) führt zu unterschiedlich lang dauernden Raumwellensignalen mit stark asymmetrischen Abstrahlcharakteristiken. Mit dem Verfahren konnten einfache und komplexe Bruchgeometrien simuliert werden. Insbesondere wurden Start-,

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Beschleunigungs- und Stopphasen benutzt, um den räumlichen und zeitlichen Verlauf des Bruches zu rekonstruieren. Brüstle zeigte als Anwendungsbeispiele die Untersuchungen der Beben in Bukarest (4.3.1977), Peru-Bolivien (15.8.1963), Kurilen (6.12.1978) u.a. Die Erklärung komplexer Herdvorgänge ist in Material- und Spannungsheterogenitäten im Herdgebiet zu suchen (Asperity- und Barrier-Modell). Ein ganz anderes Forschungsgebiet betrat Müller Anfang der 90er Jahre. In seinem Vortrag "Rückblick auf Experimente zur 5. Kraft und die Gravitationskonstante" referierte Walter Zürn (Schiltach) über Müllers und seine Versuche, die 5. Kraft experimentell nachzuweisen, oder besser gesagt, vorausgegangene, angeblich signifikante Messergebnisse zu widerlegen. Die 5. Kraft wurde von theoretischen Physikern als neue Wechselwirkung zwischen Elementarteilchen postuliert, wobei sie eine effektive Reichweite von größenordnungsmäßig 1000 m haben konnte. Ihre Wirkung sei ähnlich der Gravitation, wobei jedoch die Wechselwirkung von der Art der Materie selbst und/oder dem Abstand abhängen soll. Man kann die 5. Kraft mit der Gravitation zusammenfassen, wobei dann die effektive Gravitationskonstante eine von der Entfernung abhängige Größe wird. Im Entfernungsbereich 200m wären dann Änderungen in G von 2 % zu erwarten. Auslöser für eine ganze Reihe von unterschiedlichen G-Bestimmungen weltweit waren Schweremessungen von Stacey in einem Bergwerk, die angeblich eine Entfernungsabhängigkeit zeigten. Müller stand diesen Messungen skeptisch gegenüber, die von Stacey verwendeten Dichten könnten gar nicht genau genug bekannt gewesen sein. In Walter Zürn fand Müller genau den richtigen Partner, seine Skepsis durch genaue G-Messungen zu untermauern. So führten Müller und Zürn zusammen mit Geodäten unter und über einem künstlichen Staubecken im Schwarzwald, dem Hornbergbecken, genaueste Schweremessungen mit 6 Gravimetern durch. Hierbei wurde die Gravitationswirkung einer zeitlich quasiperiodisch variierenden Wasserschicht von bis zu 22 m Mächtigkeit bestimmt. Die Benutzung von 6 statt einem Gravimeter erwies sich als sehr glücklich, denn diese 6 Messungen erlaubten eine realistische Bestimmung des Fehlerbalkens, der bei nur einem Gravimeter kleiner ausgefallen wäre und dadurch eine signifikante Abweichung vom allgemein bekannten G aus Labormessungen vorgetäuscht hätte. Mit den 6 Gravimetern konnten Müller und Zürn zeigen, dass alle Messungen mit ihren Fehlern immer noch im Bereich des bisherigen Laborwertes lagen, und im Längenbereich 50 m keine Abweichung vom Newtonschen Gravita-tionsgesetz zu beobachten ist. Diese Seemessungen füllten damit eine wichtige Lücke bei der Einschränkung von G für einen Entfernungsbereich einiger Dekameter. Eine Zusammenfassung aller wichtigen G-Be-stimmungen findet man bei Fishbach und Talmadge (1999). Mit den dort referierten Messungen ist das Problem einer möglichen Entfernungsabhängigkeit von G jedoch nicht gelöst. So ist beispielsweise derzeit vollkommen ungeklärt, warum die Pioneer-Sonden, die gerade unser Sonnensystem verlassen, bei diesen großen Entfernungen eine Abbremsung erfahren, die nicht mit Newtons Gravitationsgesetz alleine zu erklären ist. Außerdem erlauben moderne Stringtheorien neue schwereähnliche Wechselwirkungen im Submillimeterbereich. Die Suche ist nicht zu Ende. Besonderen Spaß machten Müller seine "Küchenexperimente" die er, angeregt durch SFB-Planungen in Frankfurt zum Thema Musterbildung, Mitte der 90er Jahre begann. Der SFB ist nie eingerichtet worden, was Müller jedoch nicht davon abbrachte, das Thema intensiv zu erforschen und eine Reihe wichtiger Veröffentlichungen zu produzieren (Müller, 1998a &b, 2001a; Müller und Dahm, 2000). Torsten Dahm (Hamburg) berichtete in seinem Vortrag "Gerhard Müllers Küchengeophysik" über diese Forschungen. Durch Analogexperimente mit neuartigen Techniken und Materialien aus dem Lebensmittelbereich untersuchte Müller die Prozesse der Rissbildung, der Risswechselwirkung und der Bruchflächen-Morphologie. Das Grundkonzept dieser Experimente bestand im kontrollierten Austrocknen einer einige cm dicken, mit Wasser angerührten Stärkeschicht. Durch Wasserentzug kontrahiert die Schicht und es bilden sich Zugrisse der sogenannten 1. Generation. Diese breiten sich, wie Müller mit einer Videokamera beobachtete, mit Geschwindigkeiten von einigen cm/s aus. Schaut man sich die Bruchflächen dann im Detail an, so erkennt man morphologische Strukturen, sogenannte "plumose lines", die offensichtlich die

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fortschreitende Bruchausbreitung dokumentieren. Müller entwickelte ein Inversionsverfahren, um aus der Verteilung der plumose lines die Bruchgeschwindigkeit und -geschichte über die gesamte Bruchfläche zu invertieren. Interessant sind die aufgezeigten Parallelen zwischen diesen plumose lines und seismischen Strahlen. Trocknet die Schicht dann weiter aus, so bildet sich nahe der Oberfläche die 2. Generation von Zugrissen in einem irregulären Muster, das in Form von polygonalen Säulen langsam nach unten wächst. Müller fand dabei heraus, dass die Dicke der Säulen durch den Austrocknungsgradienten kontrolliert wird. Diese Ergebnisse lassen sich direkt auf auskühlende Lavaströme übertragen, bei denen man ebenfalls Basaltsäulen beobachtet, die während des Erstarrens offensichtlich in Richtung des Temperaturgradienten wachsen, und deren Breite mit abnehmendem Temperaturgradienten zunimmt. Der Bogen um Müllers geophysikalisches Wirken schloss sich durch eine persönliche Retrospektive von Karl Fuchs (Karlsruhe) über die gemeinsame Entwicklung und die Ursache des Erfolges der Reflektivitätsmethode ("The reflectivity method - a success story"). Die aufstrebenden 60er Jahre bereiteten für die beiden, damals jungen Wissenschaftler Müller und Fuchs den idealen Boden für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Sie kombinierten Müllers Strahlentheorie für Punktquellen mit Fuchs' Vorläufer der Reflektivitätstheorie. In dieser Zeit wurde erstmals auf breiter Front der Europäische Untergrund seismologisch erkundet, hierzu gab es ein DFG- Schwerpunktprogramm. Eine wesentliche, nicht zu unterschätzende Voraussetzung für die Frage nach reflektierten Wellenfeldern war der damals wichtige Schritt vom einfachen, optischen Picken von Einsatzzeiten und anschließender Darstellung als Punkte in einem Laufzeitdiagramm zur viel aussagekräftigeren Seismogrammmontage. Erstmals erkannte man in einer solchen Montage, dass nicht nur Einsatzzeiten, sondern ganze Wellenpakete korreliert waren. Diese Darstellung machte sich Müller zu Nutzen für seine "Theoretischen Seismogramme für Punktquellen in geschichteten Medien", wie der Titel seiner Dissertation in Clausthal hieß. Das berühmte synthetische "Müller Signal" wurde hier an der Punktquelle generiert, daraus die verschiedenen Reflexionen an den Grenzschichten berechnet, und diese dann zu einem synthetischen Seismogramm überlagert. Solche Rechnungen waren erstmals möglich, da die ersten Computer an Universitäten Einzug gehalten hatten. Die Programmiersprache war ALGOL. Unabhängig davon modellierte Fuchs den Einfall und die Reflexion von ebenen Wellen an einem Stapel von Schichten unterschiedlicher akustischer Impedanz und präsentierte diese Modelle in Clausthal, sowie auf der Mathematical Geophysics Conference in Tokyo 1968. Ein Problem bei diesen Rechnungen war, dass noch keine freie Oberfläche berücksichtigt wurde. Müller und Fuchs kombinierten daraufhin ihre Ansätze, führten eine freie Oberfläche und ein geschichtetes Medium oberhalb der eigentlichen, reflektiven Schichten ein und verfassten damit einen der meist zitierten seismologischen Artikel (Fuchs und Müller, 1971). In diesem Artikel wurde die Methode dann auch auf reale Daten angewendet. Was war der Grund für den durchschlagenden Erfolg dieser Methode? Es war letztlich das glückliche Zusammentreffen verschiedener Umstände: zwei junge Wissenschaftler trafen in einem neuen Klima der nationalen, aber auch internationalen Kooperation aufeinander, gerade als die technische Entwicklung eine wissenschaftliche Nutzung der ersten Großrechenanlagen erlaubte. Die freie Kommunikation mit anderen Seismologen und das freie zur Verfügungstellen des Programmes (in Form von Lochkarten) taten ihr Übriges, nicht zuletzt zur effektiven Ausmerzung von bugs. In all diesen Vorträgen des ersten Kolloquiumstages ist es den Referenten hervorragend gelungen, umfangreiche wissenschaftliche Recherchen mit persönlichen Erfahrungen aus ihrer eigenen Zusammenarbeit mit Gerhard Müller zu verknüpfen und dadurch umfassend und spannend Müllers Arbeiten abzudecken. In den folgenden Vorträgen und Posterpräsentationen des nächsten Tages wurden dagegen hauptsächlich aktuelle Forschungen zu allgemeineren seismologischen Themen vorgestellt. Sie werden hier nur kurz zusammengefasst. In seinem Vortrag "Heterogeneity in the mantle" zeigte Brian L. Kennett (Canberra/Australien) kombinierte tomographische Inversionen nach der Schergeschwindigkeit und der hydrodynamischen Geschwindigkeit für ausgewählte Subduktionszonen. Eklatante Unterschiede in beiden Größen in der Übergangszone und darunter fordern nach gesteinsphysikalischen

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Interpretationen. Jörg Schlittenhardt (BGR Hannover) zeigte in seinem Vortrag "Amplitude Studies of Core Phases" Array Analysen von Kernphasen, die auf eine Zone erniedrigter Geschwindigkeiten oberhalb der Inneren Kerngrenze hindeuteten. Matthias Zillmer (GEOMAR, Kiel) präsentierte in seinem Vortrag "Seismic reflections from the crystalline crust at the KTB site" Berechnungen von Reflexionskoeffizienten der schräg unter die KTB Bohrung einfallenden Fränkischen Störung sowie des Erbendorfkörpers. Thomas Spies (BGR Hannover) berichtete in "Acoustic emission measurements - small-scale seismology in rock mechanics and material testing" über Untersuchungen akustischer Emmission im Salzgestein des Endlagers Morsleben, mit denen räumlich-zeitliche Variationen der Mikrorissbildung im Umfeld der untertägigen Abbauen erfasst werden. Michael Roth (Norsar, Norwegen) stellte in seinem Beitrag "Automatische Lokalisierung mikroseismischer Ereignisse" eine Methode zur automatischen Detektierung von induzierter Seismizität durch Hydrofracturing vor, wobei ein Clustering in einer Fläche, also einem Fault, beobachtet wurde. Erhard Wielandt (Stuttgart) griff in seinem Vortrag "What does the moment tensor tell about volume changes" die Frage vom Vortag auf, und zeigte, dass die aus dem seismischen Moment abgeleitete Volumenänderung kritisch von der geometrischen Wahl des Herdvolumens abhängt. Aufgrund des isotropen Anteils des Momententensors allein ist nicht einmal eine Aussage über das Vorzeichen der tatsächlichen Änderung des Quellvolumens möglich. Nach diesem Vortrag war ursprünglich ein Vortrag von Günter Bock vorgesehen gewesen. Günter Bock ist am 6.11.2002 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Aus diesem Anlass sprach Rainer Kind einige persönliche Worte über seinen langjährigen Freund und Kollegen. In der anschließenden Postersession wurden die Poster "Upper-Rhine-Graben, strong motion seismic network in Germany and France" von Wolfgang Brüstle (Freiburg), "East Asian mantle structure from shear and surface waveforms" von Wolfgang Friederich (Frankfurt/Main), "Beiträge des SZGRF zur seismologischen Forschung mit Breitbanddaten" von Klaus Klinge (Erlangen), und "Synthetische Seismogramme einer Meteoritenexplosion" von Stefan Stange (Freiburg) vorgestellt. In der abschließenden Sitzung diskutierte Thomas Forbriger (Frankfurt/Main) in seinem Vortrag "Dynamics of the hammer blow" die Kraft-Zeitfunktion der Hammerschlagseismik. Michael Weber (GFZ Potsdam) fasste in "DESERT - an interdisciplinary study of the dead sea transform" die Ergebnisse der verschiedenen seismischen, seismologischen und magnetotellurischen Messungen längs und quer zur Transformverwerfung durch das Tote Meer zusammen und zeigte Ähnlichkeiten und Unterschiede zur San Andreas Verwerfung auf. Im abschließenden Vortrag "Gerhard Müller's kitchen geophysics continued: Cooling features of Icelandic lavas" ging Wolfgang Jacoby in einer ästhetisch ansprechenden Serie von Fotos auf Abkühlungsstrukturen, also Basaltsäulen, auf Island ein und stellte überzeugend die Äquivalenz zu Müllers austrocknenden Stärkesäulen dar. Er begeisterte uns so mit jenen Strukturen, die es Gerhard Müller leider versagt geblieben waren, mit eigenen Augen zu sehen. Das Kolloquium hatte einen traurigen Anlass. Doch führten uns die wissenschaftlich äusserst interessanten Vorträge dieser beiden Tage die beeindruckende Vielseitigkeit von Gerhard Müllers geophysikalischem Wirken vor Augen. Und es bot die besondere Gelegenheit zur Begegnung vieler seiner ehemaligen Schüler und Kollegen. Sein Werk und seine Persönlichkeit werden unvergessen bleiben. Danksagung

Ein herzlicher Dank geht an Thomas Forbriger und alle Redner des Kolloquiums, die durch ihre kritische Durchsicht diesen Bericht wesentlich verbessert haben. I thank Ingrid Hörnchen for typing the manuscript. Literaturliste

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Buske, S., 1999: Three-dimensional Kirchhoff migration of deep seismic reflection data, Geophys. J. Intern., 137, 243-260 Emmerich, H., 1992: Erprobung der schnellen Frequenz-Wellenzahl- Migration an reflexionsseismischen Daten, Interner Bericht zum Industrieprojekt mit Deilmann-Erdöl-Erdgas Emmerich, H., 1993: Theoretical study on the influence of CMB topography on the core reflection ScS, Phys. Earth Planet. Int., 80, 125-134 Emmerich, H., Zwielich, J., Müller, G., 1993: Migration of synthetic seismograms for crustal structures with random heterogeneities, Geophys. J. Intern., 113, 225-238 Faber, S, Müller, G., 1980: Sp phases from the transition zone between upper and lower mantle, Bull. Seism. Soc. Am., 70, 2, 487-508 Faber, S., Müller, G., 1984: Converted phases from the mantle transition zone observed at European stations, J. Geophys., 54, 183-194 Fang, A., Müller, G., 1996: Attenuation operators and complex wave velocities for scattering in random media, Pure Appl. Geophys. 148, 269-285 Fang, Y., Müller, G:, 1991: Seismic-wave attenuation operators for arbitrary Q, Geophys. J. Int., 106, 703-707 Fishbach, E., Talmadge, C.L., 1999: The Search for Non-Newtonian Gravitaiton. Springer, New York, 355 pp. Fuchs, K., Müller, G., 1971: Computation of synthetic seismograms with the reflectivity method and comparison with observations, Geophys. J.R.A.S. 23, 417-433 Görich, U., Müller, G., 1987: Apparent and intrinsic Q: the one-dimensional case, J. Geophys., 61, 46-54 Hock, S., Roth, M., Müller, G., 1997: Long-period ray parameters of the core diffraction Pdiff and mantle heterogeneity, J. Geophys. Res. 102, 17843-17856 Kind, R., Müller, G., 1977: The structure of the outer core from SKS amplitudes and traveltimes, Bull. Seism. Soc. Am., 67, 1541-1554 Korn, M., 1987: Computation of wavefields in vertically inhomogeneous media by a frequency domain finite-difference method and application to wave propagation in earth models with random velocity and density perturbations, Geophys. J.R. astr. Soc., 88, 345-377 Mula, A.H., Müller, G., 1980: Ray parameters of diffracted long period P and S waves and the velocities at the base of the mantle, Pure Appl. Geophys., 118, 1272-1292 Müller, G., 1973a: Amplitude studies of core phases, J. Geophys. Res., 78, 3469-3490 Müller, G., 1973b: Seismic moment and long-period radiation of underground nuclear explosions, Bull. Seismol. Soc. Am., 63, 847-857 Müller, G., 1975: Aufbau und Zustand des Erdkerns, Physikalische Blätter, 31, 246-256, 309-315 Müller, G., 1983: Rheological properties and velocity dispersion of a medium with power law dependence of Q on frequency, J. Geophys., 54, 20-29 Müller, G., 1986: Generalized Maxwell bodies and estimates of mantle viscosity. Geophys. J.R.A.S., 87,1113-1141 Müller, G., 1998a: Starch columns: analog model for basalt columns, J. Geophys. Res. 103, 15239-15253 Müller, G., 1998b: Experimental simulation of basalt columns, J. Volcanol. Geotherm. Res. 86, 93-96 Müller, G., 2001a: Experimental simulation of joint morphology, J. Struct. Geol. 23, 45-49 Müller, G., 2001b: Volume change of seismic sources from moment tensors, Bull. Seism. Soc. Am. 91, 880-884 Müller, G., Dahm, T., 2000: Fracture morphology of tensile cracks and rupture velocity, J. Geophys. Res. 105, 723-738 Müller, G., Mayer-Rosa, D., 1971: Theoretical seismograms for models of the upper mantle in Europe, Proceedings of the XIIth General Assembly of the European Seismological Commission at Luxembourg, 64-70 Müller, G., Mula, A.H., Gregersen, S., 1977: Amplitudes of long-period PcP and the core-mantle boundary, Phys. Earth Planet. Int., 14, 30-40 Müller, G., Roth, M., Korn, M., 1992: Seismic-wave traveltimes in random media, Geophys. J. Int., 110, 29-41 Müller, G., Temme, P., 1987: Fast frequency-wavenumber migration for depth dependent velocity, Geophysics, 52, 1483-1491 Roth, M., Müller, G., Snieder, R., 1993: Velocity shift in random media, Geoph. J. Int., 115, 552-563

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Schenk, Th., 1988: Die an der Moho reflektierte pP-Vorläuferphase pMP – Beobachtungen und Krustenuntersuchungen, Diplomarbeit, Universität Frankfurt am Main Schenk, Th., Müller, G., Brüstle, W., 1989: Long-period precursors to pP from deep-focus earthquakes: the Moho underside reflection pMP, Geoph. J. Int., 98. 317-327 Schlittenhardt, J., 1984: Array-Untersuchungen von reflektierten und diffraktierten Kernphasen, Dissertation, Universität Frankfurt am Main Schlittenhardt, J., 1986. Investigation of the velocity- and Q-structure of the lowermost mantle using PcP/P amplitude ratios from arrays at distances of 70º-84º, J. Geophys., 60, 1-18 Schlittenhardt, J., Schweitzer, J., Müller, G., 1985: Evidence against a discontinuity at the top of D", Geophys. J.R.A.S., 81, 295-306 Schweitzer, J., 1990: Untersuchungen zur Geschwindigkeitsstruktur im unteren Erdmantel und im Bereich der Kern-Mantel-Grenze unterhalb des Pazifiks mit Scherwellen. Dissertation, Universitüt Frankfurt am Main Schweitzer, J., Müller, G., 1986: Anomalous difference traveltimes and amplitude ratios of SKS and SKKS from Tonga-Fiji events, Geophys. Res. Letters, 13, 1529-1532 Spies, Th., 1991: Untersuchung der Struktur in der Nähe der Grenze zum inneren Kern mit PKP-Phasen. Dissertation, Universität Frankfurt am Main Temme und Müller, 1986: Fast plane-wave and single-shot migration by Fourier transform. J. Geophys., 60, 19-27 Temme, P., 1983: Rekonstruktion von seismischen Reflektoren - Grundlagenuntersuchungen an synthetischen Seismogrammen, Dissertation, Universität Frankfurt am Main Temme, P., 1984: A comparison of common-midpoint, single-shot and plane-wave depth migration. Geophysics, 49, 1896-1907 Toutou, C., 1997: Berücksichtigung von Absorption bei der Migration seismischer Daten. Dissertation, Universität Frankfurt am Main Witte, O., Roth, M., Müller, G., 1996: Raytracing in random media, Geoph. J. Int. 124, 159-169

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Emil-Wiechert-Medaille für Prof. Erhard Wielandt

W. Zürn, Karlsruhe

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft beschlossen hat, ihre höchste Auszeichnung für wissenschaftliche Leistungen, die Emil-Wiechert-Medaille, an Professor Erhard Wielandt aus Stuttgart zu vergeben. Dies freut mich deshalb ganz besonders, weil ich Erhard Wielandt seit über 35 Jahren sowohl als Fachkollegen als auch als Freund sehr, sehr hoch schätze und in dieser Zeit Vieles von ihm gelernt habe. Ich freue mich aber auch deshalb, weil mit ihm ein hervorragender, jedoch bescheidener Wissenschaftler ausgezeichnet wird, dessen wichtigstes Anliegen es immer war und ist, Forschungs- und Entwicklungsarbeit höchster Qualität zu erbringen und der an Ehrungen, Positionen, Ämtern und Einfluss nie interessiert war. Trotzdem sind wegen seiner hohen Kompetenz und Integrität solche Dinge natürlich auf ihn zugekommen. Diese heutige Auszeichnung hat er sich wohl verdient und muss sie heute eben über sich ergehen lassen.

Erhard Wielandt wurde 1940 in Berlin geboren, ging in Tübingen aufs Gymnasium und hat von 1958 bis 1965 in Tübingen und Berlin Physik studiert und dieses Studium mit einer Diplomarbeit zur Quantenfeldtheorie abgeschlossen. Danach arbeitete er als Entwickler von elektronischen Schaltungen bei Lennartz Electronics in Tübingen und zwar gerade in der Zeit, als diese Firma die legendäre Feldseismik-Apparatur MARS 66 entwickelte. Herr Wielandt hat wichtige Komponenten dazu beigetragen und hatte dabei Gelegenheit, die Geophysik etwas näher kennen zu lernen. Viel wichtiger aber war, dass ihn gewisse Geophysiker wie Stephan Müller, Hans Berckhemer und andere (übrigens auch ich) in dieser Zeit schätzen gelernt haben. So war er dann von 1968 bis 1971 am Geophysikalischen Institut in Karlsruhe als Wissenschaftler und Ingenieur tätig und ging danach mit Stephan Müller an die ETH Zürich. Seine Promotion hat er 1972 noch in Karlsruhe abgeschlossen mit einer Dissertation über "Die Anregung seismischer Wellen durch Unterwasserexplosionen", einer Arbeit, die vor allem in Refraktionsseismik-Kreisen starke Beachtung fand. In Zürich arbeitete er unter anderem an der Dispersion von Oberflächenwellen, der Entwicklung von Breitbandseismometern und in theoretischer Seismologie. Er war in dieser Zeit auch häufig bei Refraktionsseismikeinsätzen anzutreffen, in verschiedenen europäischen Ländern und in Tunesien. 1978 folgte er für zwei Monate einer Einladung Leon Knopoffs an die UCLA, eine vielbeachtete Arbeit über die Struktur unter dem East Pacific Rise aus der Dispersion sehr langperiodischer Rayleighwellen war das Ergebnis.

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In der Züricher Zeit entwickelte er zusammen mit Gunnar Streckeisen, der zunächst sein Diplomand war, die berühmten Breitbandseismometer STS-1 und STS-2 und etwas später mit Joe Steim den seismischen 24-bit Analog-Digital-Wandler Quantagrator. Sowohl Streckeisen als auch Steim haben die Bedeutung dieser Entwicklungen schnell erkannt und machten sich zu ihrer kommerziellen Herstellung selbständig. 1988 wurde Erhard Wielandt als Professor und Direktor ans Institut für Geophysik in Stuttgart berufen, diese Positionen hält er auch heute noch inne. In Stuttgart arbeitet er auf denselben Gebieten wie in Zürich. Mit seinen Mitarbeitern Wolfgang Friederich, Stefan Stange, Jörg Dalkolmo, Thomas Forbriger und verschiedenen Studenten hat er in Stuttgart Pionierarbeit in der Theorie der Ausbreitung elastischer Wellen in heterogenen Medien und ihrer Interpretation geleistet. Vor einem Jahr folgte Erhard Wielandt für ein halbes Jahr einer Einladung nach San Diego ans Scripps im Rahmen einer Green Scholarship. In der Liste der Inhaber dieser Positionen findet man ausschliesslich hochkarätige Namen. Dies beweist seine hohe Reputation in den USA sehr deutlich. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es auf diesem Globus niemand gibt, der mehr von der Aufzeichnung seismischer Signale versteht als Erhard Wielandt. Die von ihm konzipierten und von Streckeisen hergestellten Breitband-Seismometer werden weltweit als die "Rolls Royces" unter den seismischen Sensoren beschrieben (nicht wegen des Preises). Der Typ STS-1 wurde zuerst am Gräfenberg-Array eingesetzt, was seine weltweite Verbreitung sicher sehr beschleunigt hat. Auch der zweite Typ, das triaxiale STS-2 ist in grosser Zahl weltweit im Einsatz, unter anderem im Deutschen Breitbandnetz GRSN und im globalen GEOFON-Netz des GFZ. Nur für Nichtseismologen: die Geräte registrieren mit hoher Qualität sowohl die hochfrequenten Signale von Nahbeben bei einigen zehn Hertz als auch die fundamentalen Eigenschwingungen der Erde mit Perioden bis zu fast einer Stunde. Sie können die Oberflächenwellen der stärksten Erdbeben unverzerrt aufzeichnen und erfassen aber auch die ständig angeregten Eigenschwingungen der Erde mit Beschleunigungen von weniger als 1 nanoGal oder zehn hoch minus 12 G. Obwohl die Erdgezeiten elektronisch unterdrückt werden, können sie mit besserem Störabstand erfasst werden als dies mit zwei Dritteln der Gravimeterregistrierungen in der Datenbank des Internationalen Erdgezeitenzentrums gelungen ist. Der weltweite Einsatz dieser hervorragenden Geräte hat die Grundlage dazu geschaffen, unser Bild vom Erdinnern erheblich zu verfeinern. Aber das ist nicht die einzige auszeichnungswürdige Leistung unseresunseres Preisträgers. In verschiedenen Veröffentlichungen angesehener Theoretiker kann man die Beschreibung eines "Wielandt-Effektes" finden. Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine generelle Unterschätzung des Einflusses von langsamen Strukturen bei der seismologischen Untersuchung heterogener Medien. Wellenfrontverheilung ist ein Aspekt dieses Effektes. Weitere Erkenntnisse grundlegender Art sind in Wielandts Arbeit über "Ausbreitung und strukturelle Interpretation nicht-ebener Wellen" dargestellt, deren Ergebnisse ein Umdenken nicht nur in der Oberflächenwellenseismologie erfordern. Diese "Wielandt-Effekte 2. Art", wie ich sie nennen möchte, sind leider etwas unbequem, weil viele Auswerteverfahren von ebenen Wellenfronten ausgehen. Deshalb wird diese Arbeit noch nicht so häufig zitiert, wie sie es verdient. Ich bin jedoch sicher, dass mit der Zeit diese zu den ganz wichtigen Arbeiten gezählt werden wird und diese Ansicht wurde auch von den Wiechert-Medaillenträgern Leon Knopoff und Gerhard Müller ausgesprochen. Ich kenne ehemalige Studenten aus Zürich, die noch nach zwanzig Jahren von der Klarheit seiner Vorlesungen schwärmen. Ich zähle mich ebenfalls zu seinen Studenten, obwohl er jünger ist als ich. Für das Observatorium Schiltach war Erhard Wielandts Beteiligung eine der wichtigsten Komponenten. Jedenfalls bin ich sicher, dass Emil Wiechert dieser Verleihung der nach ihm benannten Medaille an Erhard Wielandt uneingeschränkt zustimmen würde. Es gibt recht viele Parallelen in den wissenschaftlichen Interessen des Namensgebers und des Empfängers dieser Medaille. Genau wie

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Emil Wiechert hat sich Erhard Wielandt um die globale Seismologie sehr verdient gemacht und Letzterer wird dies sicher auch weiterhin noch viele Jahre tun. Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch, Erhard

Laudatio für Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eugen Seibold

D. Betz, Stadt

Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Herr Seibold, meine Damen und Herren!

Für Herrn Seibold die Laudatio - anlässlich der Verleihung der Walter-Kertz-Medaille halten zu dürfen - ist für mich eine große Ehre, für die ich mich beim DGG-Vorstand ganz herzlichen bedanken möchte. Eugen Seibold wurde am 11. Mai 1918 in Stuttgart geboren, besuchte dort Volks- und Oberschule und legte 1937 das Abitur ab. Arbeitsdienst und Wehrmacht folgten. Er studierte in Bonn und Tübingen Geologie. Seine akademischen Lehrer waren unter anderem Cloos, Dehm, Hennig, von Huene, Schindewolf und Georg Wagner. Seibold promovierte in Tübingen 1949 über das „Blatt Aalen“ und habilitierte sich daselbst 1951 über „Bankung im unteren Malm“ des Schwäbischen Jura. Nach Privatdozentenjahren in Tübingen und Karlsruhe war er von 1953 bis 1958 Professor für Allgemeine und Angewandte Geologie am Institut für Geologie und Paläontologie an der Universität Tübingen und denkt hier noch gerne an die harmonische Zusammenarbeit mit Schindewolf zurück. In diesen schwäbischen Jahren, ich weiß, Karlsruhe ist badisch, aber dennoch in diesen allerüberwiegendsten schwäbischen Jahren, befasste sich Eugen Seibold wissenschaftlich mit dem Schwäbischen Lineament, dem Deckgebirge Süddeutschlands, mit Fiederspalten, Drucksuturen, Foraminiferen, dem Phosphat-, Eisen- und Kalkgehalt des süddeutschen Jura, aber auch mit Hangrutschen und mit Bodensee- und Adriasedimenten. Acht Seibold-Schüler promovierten in Tübingen, darunter die späteren Petroleumgeologen Anrich, Lang, Weiler und Zimdars sowie der heutige Verleger Nägele. 1952 heiratete er seine jetzige Frau Dr. Ilse Seibold, mit der er in seiner Tübinger Zeit gemeinsam über Foraminiferen publizierte. 1958 erhielt er einen Ruf nach Kiel als ordentlicher Professor und Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität. Dort wirkte er bis 1980, war dann beurlaubt und wurde 1984 emeritiert. Seine weitsichtige Anfangsentscheidung, nicht im Pleistozän, sondern im Meer tätig zu werden zu wollen, hat letztlich dazu beigetragen, die deutsche Meeresgeologie zu dem zu machen, was sie heute ist und hat Seibold zu dem großen deutschen Meeresforscher gemacht, der er ist. Er hat im Flachmeer mit einer Tauchergruppe begonnen, dann mit und an Bord von METEOR, GLOMAR CHALLENGER und SONNE das Meer erforscht und JOIDES RESOLUTION mit möglich gemacht. Die Zusammenarbeit mit der BGR war für ihn sehr wichtig. IPOD und ODP

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tragen seine Handschrift, seine meeresgeologischen Forschungsschwer-punkte lagen neben Nord- und Ostsee im Indischen Ozean, im Persisch-Arabischen Golf und im Ostatlantik vor Afrika. Die Publikationen seiner Kieler Zeit spiegeln naturgemäß die genannten Forschungsschwerpunkte wider. In Brinkmanns Lehrbuch der allgemeinen Geologie schrieb er den Teil „Geologische Vorgänge im Meer“. „Der Meeresboden“, „Sahara and the Surrounding Seas“ waren weitere wichtige Veröffentlichungen; aber er beforschte auch Fragen des Vorkommens und der Gewinnung mineralischer Rohstoffe und von Kohlenwasserstoffen vom Rand der Kontinente bis zur Tiefsee. Von seinen 41 Kieler Doktoranden von Akkermann (1960) bis Heinrich (1982) seien noch Liselotte Diester-Haas, Juliane Fenner, Dietrich Horn, Herrud Kudraß, Heinrich Rexhäuser, Jörn Thiede und Herbert Voßmerbäumer genannt. Die Schüler Seibolds sind im In- und Ausland bei Universitäten, Großforschungseinrichtungen, Behörden und Bundes- und Landesämtern sowie in der Industrie zum Teil in leitenden Stellungen tätig oder tätig gewesen. Sie sind des Lobes voll über ihren Doktorvater. Als Präsident der DFG von 1980 - 1985, und in der gleichen Zeit Vizepräsident der Alexander von Humboldt Stiftung, 1980 - 1983 als Vizepräsident und 1984 - 1990 als Präsident der ESF sowie als Präsident der IUGS von 1980 - 1984 hat Eugen Seibold mit großem Erfolg gewirkt, koordiniert, gefördert und exzellentes Wissenschaftsmanagement betrieben. Seine Publikationen dieser Nach-Kieler Zeit: „Die Verantwortung der Wissenschaft in der Gesellschaft“, „Die übernationale Bedeutung der Geowissenschaften“, „Geologie im Umbruch“, „Der Beitrag der Forschung für die Zukunft unserer Welt“ und „Krusten aufbrechen“, vor allem aber auch „Geology between Sea and Land“ und „Stratigraphy Quo Vadis“ sprechen dafür, dass Seibolds Fühlen und Denken mehr und mehr die Zusammenhänge ergründete. Die Ehrungen die Seibold in der Zeit von 1980 bis 1990 erhielt, bestätigten seine führende Rolle als deutscher Geowissenschaftler: Ehrendoktor der Universitäten Norwich und Paris. Honorarprofessor der Universität Shanghai, Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern, Gustav-Steinmann-Medaille der GV, Hans-Stille-Medaille der „anderen“ DGG, Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Dazu kommt 1996 noch die Senckenbergische Cretschmar-Medaille. Er ist Ehrenmitglied, Mitglied bzw. korrespondierendes Mitglied von sieben Akademien der Wissenschaften, darunter der „Leopoldina in Halle“ und der „Mainzer Akademie für Wissenschaften und der Literatur“ Er war langjähriger Vorsitzender des externen wissenschaftlichen Beirats der Senckenbergischen Naturforschen Gesellschaft und Mitglied der Kuratorien von BGR und GFZ. Zahllose Beiräte, Gremien und Komitees haben durch seine Mitarbeit wertvolle Anregungen erhalten. Es ist mehr als selbstverständlich, dass Seibold in seiner Kieler, Bonner und Straßburger Zeit unendlich viel direkt und indirekt für die Geophysik getan und erreicht hat. Die Projekte, an denen er beteiligt war, die er durchgeführt und gefördert hat, z. B. auch EGT, KTB und ODP, hatten alle als ein starkes Standbein die Geophysik. Seit 1986 ist Eugen Seibold Honorarprofessor der Universität Freiburg; seit 1987 betreut er mit seiner Frau Dr. Ilse Seibold das Geologenarchiv. Seine Publikationen der 90-er Jahre zeigen die Verantwortung des Geowissenschaftlers und der Geowissenschaften für die Umwelt und die Wechselbeziehung der Geowissenschaften mit der Umwelt. Darunter sind die Schlüsselwerke „Das Gedächtnis des Meeres“ - Seibolds Gespräch mit dem Meer -, „Die entfesselte Erde“, „Die Umwelt im Wandel“, „Die Geschichte der Ozeane nach Tiefseebohrungen (mit J. Thiede)“, „Vereisung und Meeresspiegel (mit I. Seibold)“ und 2002: „Quantitatives und qualitatives Denken in der Geologie“. Seine Freiburger Vorlesungen - er liest heute noch - schlagen den Bogen von „Geologie Süddeutschlands“, zur „Meeresgeologie“, zu „Naturkatastrophen“ und zur „Geschichte der Geologie“, zu der er ja gemeinsam mit seiner Frau Ilse durch zahlreiche Veröffentlichungen wichtige Beiträge geleistet hat und noch leistet; zuletzt über Alfred Bentz. Der Bogen, den ich gespannt habe, geht von Stuttgart über Tübingen - Kiel - Bonn - Straßburg nach Freiburg. Er überspannt natürlich viele Mäander.

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Nein, ich habe weder den „Blue Planet Prize Academic Award Tokio“ noch den „Eugen und Ilse Seibold Preis“ vergessen. Auch nicht, dass Eugen Seibold mit an der Rettung der GGA in Hannover beteiligt war. Doch jetzt möchte ich zum Menschen Seibold kommen, zum Mann, der all das und noch viel mehr als das von mir gesagte bewirkt hat. Wir und ich kennen ihn als humorvoll und fröhlich, als hilfsbereit und kommunikativ, er ist immer Mensch geblieben und doch, wie eine große alte Dame von ihm sagte, er ist jeder Zoll ein Präsident. Und der beste Wissenschaftskoordinator und -manager, den ich kenne. Er hat sich um die Forschung, die Geowissenschaften und damit auch um die Geophysik verdient gemacht. Die Verleihung der Walter-Kertz-Medaille an Eugen Seibold honoriert seine integrativen Bemühungen, die zum wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolg der deutschen Geophysik beigetragen haben. Seibold trifft sich auch heute noch regelmäßig mit seinen Stuttgarter Schulkameraden. Er besucht noch viele Tagungen. Den Ausgleich findet er beim Bleistiftzeichnen und in der Musik. Gutes Essen und ein guter Tropfen findet seine Anerkennung. Und wenn in der letzten halben Stunde der liebe Gott nach Jena heruntergeschaut hat, und ich bin sicher, er hat es getan, dann höre ich ihn jetzt sagen: „Eugen, ich bin stolz auf dich“, oder auf schwäbisch: „Du bischt a Mordskerle“. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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VERSCHIEDENES

German Research Group - Geoscience of Iceland

Arbeitskreis "Geowissenschaftliche Islandforschung"

Workshop in Frankfurt, Nov 14 - 15, 2002

Harro Schmeling (Frankfurt)

An interdisciplinary group of about 20 researchers met in Frankfurt (Main) for a two days workshop to discuss about the current research on Iceland in the fields of geophysics, geochemistry, and geodesy. The intention of this workshop was to bring together ideas and results from the German Research Programme "Hotspot - Ridge Interaction: Crust Formation and Plate Divergence in and around Iceland" (DFG-Bündel), as well as other results from scientific research related to the Iceland Plume. The projects of the DFG-Bündel are in a productive stage now, and few research groups need to apply for the prosecution of the projects rather soon. In a relaxed atmosphere, plenty of time was provided for discussion and interaction between scientists involved in different disciplines. Here, an attempt is made to summarize the main points emerged from the numerous presentations and discussions. The first presentation was given by the Braunschweig group (Niemeier, Perlt, Heinert) and addressed the kinematic modelling of the Southwest Icelandic plate boundaries (Fig. 1). Based on a GPS network and spline interpolations a displacement rate field was presented. James Perlt (TU Braunschweig) identified three zones in Iceland: an area with the the N-American velocity is separated from an area with European velocity by a broad deformation zone around Thingvellier. Detailed analysis showed that the second of the two biggest earthquakes in 2000 in SW Iceland leads to a characteristic block rotation in a book shelf style. Peter Mihalffy (Uni Frankfurt) (coauthored with B. Steinberger) presented his first results of a study on the influence of the global mantle flow on the plume flow beneath Iceland. In his the models, the plume becomes tilted northwards, and channeling is formed towards the Kolbensey ridge rather than the Reykjanes ridge. This is in apparent contradiction with geochemical observations, and further modelling is needed to reconcile these results. In her presentation, Karen Niehuus (Uni Frankfurt) demonstrated that simultaneously inverting simultaneously synthetic geoid and dynamic topography data over a plume

Fig.1. Surface velocities from GPS-measurements in SW-Iceland as determined by the Braunschweig Group.

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greatly improves the resolution compared to inverting the individual data sets seperately. Application to Iceland data showed that the observed signals are dominated by density anomalies within the upper 100 km (plume head + anomalous crust) rather than by the plume stem. Carsten Riedel (Uni Hamburg) (together with Tryggvasson and Dahm) studied the spatial distribution of earthquakes in the Tjörnes Fracture Zone between 1994 and 2000. After relocating by using a program for creating an initial reference model for local earthquake tomography, called HYPOGRID, many earthquakes were found to occur at significantly shallower depths than previously estimated by SIL. These shallower depth fit models of the crustal thickness - and thus brittle layer - in the region much better than the original distribution. Frank Roth (GFZ Potsdam) presented a new sub-project of the EU-programme "PREPARED". In this project the Coulomb stress approach will be applied to the two S-Iceland earthquakes occurred in the year 2000. A remarkable point is that the second earthquake propagated in a region of increased shear stress produced by the first one. Time dependence (post seismic deformations) will be included into the modelling by incorporating a viscoelastic half space. This approach will be combined with time-varying earthquake hazard estimation considering stress transfer to lead to changes in the time up to the next strong event. Daniela Kuehn (Uni Hamburg, together with Dahm) looked at dyke propagation beneath a spreading ridge and found that propagating paths are dominated by the deviatoric stresses rather than dynamic pressure gradients. During the next months her study will concentrate on the simulation of the formation of oceanic crust under the consideration of the stress field in spreading plates and from ascending dykes (dyke-to-dyke interaction). After several geodynamic presentations, Dieter Dinkler (TU Braunschweig) gave a brief overview about numerical continuum mechanics approaches carried out in his group. In the subsequent discussion, the problem of the hot spot - ridge interaction was addressed to the extent that Dinkler's approaches could be applied. As a promising perspective, a time-dependent nonlinear viscoelastic modelling of the rifting Icelandic crust was identified. More specific discussions are planned in the near future. The first day was concluded by the preliminary results by Christel van den Bogaard (Geomar) on the anomalously high abundance and volumes of silicic magmas on Iceland. Such SiO2-oversaturated magmas do not commonly occur on other hot spot ocean island. The implications on the genesis of the icelandic crust and the contribution from continental and/or oceanic material were also discussed to some extent. Ingi Th. Bjarnasson (Science Institute, University of Iceland, Reykjavik) gave an overview of the seismic structure of the Icelandic crust. While the upper and middle crust are characterized by strong gradients of seismic velocities (extrusive/intrusive rocks and dykes), the velocity in the lower crust (mainly intrusive rocks) increases only weakly with depth. The range of P-wave velocity (6.5-7.2 km/s) requires a rather cold lower crust. For most regions the Pn is missing, thus the nature of the crust/mantle boundary is not well constrained. Inversion of Rayleigh wave dispersion (SV structure) show low velocity zones at 5 - 10 km depths in the neovolcanic regions, which are not generally seen by body wave (e.g. SIST) and Love wave (SH structure) inversions. This anisotropy can be explained by the presence of layer cake of horizontal stiff and soft layers at these depths. Interestingly, this zone might correlate with the high electrical conductivity layer. Gabriele Marquart (Uni Utrecht) showed dynamical models of the N-Atlantic which were based on density distributions inferred from seismic tomography data. Pronounced low velocities are seen not only beneath Iceland, at 200 km depth but also in a region located more in the north direction. Applying a depth dependent thermal expansivity to the tomography data, she estimated excess plume temperatures of 200 to 250 K for the lower mantle. The dynamic models require a viscosity increase with a factor of 10 to 50 for the lower mantle. The second part of the talk was addressed to the first results of the dynamic accreation model of the Icelandic crust, which involveds a new formulation of the DECO3D code. Kristian Müller (Uni Frankfurt) showed his modelling results on channel formation within partially molten zones under pure and simple shear. Melt seems to accumulate in channels oriented parallel to the maximum compressive stress. This orientation is similar to the orientation of propagating dykes found by Kuehn and Dahm (see above). Thorsten Dahm (Uni

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Hamburg) reported the results of a pilot experiment carried out by Uni Hamburg and the Geomar. Several ocean bottom seismometers have been deployed between April and July 2002 in an area South of Iceland, to determine the sea floor noise and magnitude thresholds for teleseismic events. Good signal to noise ratios were obtained only in mild weather conditions, the presence of storms in the North Atlantic Ocean produced a significant degradation in the data quality. This suggested the summer season as the preferred time for future expeditions. Massimiliano Tirone (Uni Frankfurt) presented preliminary results from a model that, using a thermodynamic approach, incorporates petrological informations into a geodynamic flow model by using a thermodynamic approach. This dynamical equilibrium melting model was first applied to an ideal ridge system. The Friday session of the workshop was concluded by the presentation of the results of a combined effort to provide synthetic observables of a dynamic plume beneath a ridge. Thomas Ruedas (Uni Frankfurt) showed typical results from his plume modelling which includes melt migration and extraction. Models with different plume excess temperatures (PET) and melt extraction thresholds (MET) lead to different magmatic production volumes forming the basaltic crust. While reasonable crustal thickness can be obtained with 40-80 K PET in the plume head and 1% MET, the synthetic seismic velocity fields produced by Harro Schmeling (Uni Frankfurt) require higher MET values and higher PETs in the plume stem to explain seismological observations. Synthetic magnetotelluric transfer functions were shown by Anja Kreutzmann (Uni Frankfurt) (together with Andreas Junge). Plumes with relatively large PETs and METs produce significant signals, which should be visible in the measured data. The workshop was concluded by a general discussion. It was decided that the next workshop should be held in Nov 2003, organized by the Braunschweig group.

List of participants - Ingi Th. Bjarnason (Univ. Iceland) [email protected]) - Torsten Dahm (Univ. Hamburg) ([email protected]) - Dieter Dinkler (Univ. Braunschweig) (d.dinkler@tu-bs-de) - Steven Golden (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - Michael Heinert (Univ. Braunschweig) ([email protected]) - Wolfgang Jacoby (Univ. Mainz) ([email protected]) - Andreas Junge (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - Anja Kreutzmann (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - Daniela Kuehn (Univ. Hamburg) ([email protected]) - Gabriele Marquart (Univ. Frankfurt/Mainz) ([email protected]) - Peter Mihalffy (Univ.Frankfurt) ([email protected]) - Kristian Müller (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - Wolfgang Niemeier (Univ. Braunschweig) ([email protected]) - Karen Niehuus (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - James Perlt (Univ. Braunschweig) ([email protected]) - Carsten Riedel (Univ. Kiel) ([email protected]) - Frank Roth (GFZ Potsdam) ([email protected]) - Thomas Ruedas (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - Harro Schmeling (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - Massimiliano Tirone (Univ. Frankfurt) ([email protected]) - Christel van den Bogaard (Geomar, Kiel) ([email protected])

See also the web-page of our German Research Group: http://www.geophysik.uni-frankfurt.de /iceland/

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3. Kolloquium zum Thema Wärmetransport in der Kruste - Beiträge zur

allgemeinen und angewandten Geothermik

C. Clauser, Aachen Der Arbeitskreis Geothermik der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft veranstaltete nach 1995 und 1997 im Jahr 2002 sein 3. Kolloquium zum Thema Wärmetransport in der Kruste - Beiträge zur allgemeinen und angewandten Geothermik. Dieses ist bewusst weit gefasst, um Raum sowohl für Themen aus der Tektonophysik wie aus der Erdwärmenutzung zu bieten. In Ergänzung zu Veranstaltungen von Fachverbänden (GtV, VDI, ...) und möglichen Geldgebern (BMBF, BMWA, BMU,...) möchte der AK Geothermik insbesondere auch eine Schnittstelle bieten zwischen akademischer Forschung and Anwendung. Unser 1½–tägiges Kolloquium fand vom 3.-4. Oktober 2002 im Herz-Jesu-Kloster in Neustadt an der Weinstraße statt. Es wurde von 24 Teilnehmern besucht, die alle auch zum Programm mit Postern, oder Vorträgen beitrugen. Der erste Nachmittag stand, wie bei den beiden vorangegangenen Kolloquien, mit fünf eingeladene Vorträgen unter einem Rahmenthema, dieses Jahr zu: Forschungs-bedarf in der Angewandten

Geothermik. Die Themen waren Im Einzelnen: (1) Numerische Untersuchung der Niedrigenthalpie-Nutzung (Thomas Kohl, ETH Zürich); (2) Ground thermal conductivity testing: effects of groundwater on the estimate (Henk Witte, Groenholland B.V., Amsterdam); (3) Simulation reaktiver Strömung und ihre Bedeutung für die Geothermik (Michael Kühn, TU Hamburg-Harburg); (4)Schritte zur geothermischen Stromerzeugung in Berlin: das In-Situ Labor Groß Schönebeck für Simulationsexperimente (Suzanne Hurter, GFZ Potsdam); (5) HDR-HFR geothermal technology and what research is needed to make it a success (Roy Baria, (EEIG Heat-Mining, Soultz-sous-Forêts); (6) SHELL’s Aktivitäten in geothermischer Energie (Daniel Pribnow, SHELL, Rijswijk). Den Abend des ersten Tages beschloss eine kleine Postersitzung mit 10 Postern, vor denen intensiv diskutiert wurde. Hierbei wurde die Diskussion ohne Zweifel durch die autochthonen "freie Fluide" befördert, deren Ausschank durch eine Spende der Firma Geothermie Neubrandenburg (GTN) möglich wurde. Am Vormittag des zweiten Tages wurden in sieben angemeldeten Vorträgen unter-schiedliche Themen der Geothermik behandelt, wobei das Spektrum von Softwareentwicklung zur thermischen Bestimmung von Strömungen im Untergrund bis zu Verbindungen zwischen dem Spannungs- und dem Temperaturfeld in Hinsicht auf Erdbeben in der Unterkruste reichte. Das Programm, die Abstracts aller, sowie die Kopie der meisten Poster und Vortragsfolien sind in einem 98-seitigen PDF-Dokument zusammengefasst und können unter der Adresse: http://www.rwth-aachen.de/geop /Ww/dgg-2002/abstracts.htm aus dem Internet geladen werden. Die Teilnehmer, von denen drei aus Frankreich, zwei aus den Niederlanden und einer aus der Schweiz kamen, waren ohne Ausnahme sehr vom informellen und auf Diskussion ausgelegten Rahmen des Kolloquiums angetan und sprachen sich für eine Fortsetzung dieser Reihe aus, vorzugsweise wieder in einem zweijährigen Rhythmus. Die im Vergleich mit den beiden vorangegangenen Kolloquien kleinere Teilnehmerzahl erklärt sich wohl aus der Häufung von Veranstaltungen zu ähnlichen Themen in der zweiten Hälfte des Jahres 2002. Die Organisation des Kolloquiums vor Ort war durch Herrn Prof. H. Wilhelm von der Universität Karlsruhe übernommen worden und ebenso effektiv wie freundlich unauffällig - vielen Herzlichen Dank! Der AK Geothermik steht im übrigen allen Interessierten offen und ist insbesondere auch an thematischen Querverbindungen zu anderen Bereichen sehr interessiert.

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Neben mir als Sprecher (c.clauser@geophysik. rwth-aachen.de) bilden die folgenden vier Kollegen einen Initiativkreis zur Unterstützung bei der Konzeption und Durchführung der Aktivitäten des AK, im Wesentlichen also der Themenstellung und Organisation der Kolloquien: (1) Dr. Ernst Huenges, GFZ Potsdam ([email protected]); (2) Dr. Reinhard Jung, GGA, Hannover ([email protected]); (3) Dr. Thomas Kohl, ETH Zürich ([email protected]); (4) Prof. Dr. Heiner Villinger, Uni Bremen ([email protected]). Das nächst Kolloquium dieser Art wird voraussichtlich im Spätjahr 2004 stattfinden. Anregungen zu möglichen Rahmenthemen oder Schwerpunkten sind sehr willkommen und können mit jedem der oben genannten ausgetauscht werden.

Welchen Nutzen erbringt die Alfred-Wegener-Stiftung (AWS) für die

DGG und ihre Mitglieder?

C. Clauser, Aachen Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft ist seit der Gründung der "Alfred-Wegener-Stiftung zur Förderung der Geowissen-schaften" (AWS) im Jahr 1980 eine ihrer mittlerweile 22 geowissenschaftlichen oder geotechnischen Trägergesellschaften. Wie jede Trägergesellschaft stellt die DGG eines der bis zu maximal 30 Mitglieder ihres Präsidiums. Seit 1998 vertrete ich die DGG als ständiges Mitglied in diesem Gremium. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, den Mitgliedern der DGG über die Entwicklung der AWS zu berichten und Antworten auf die eingangs gestellte Frage anzubieten. Die AWS zielt darauf hin, das in ihren Trägergesellschaften konzentrierte wissen-schaftliche Know-how in die Diskussion um die Nutzung der natürlichen Ressourcen und der Umwelt einzubringen. Hierbei sieht sie eine zentrale Aufgabe darin, die Öffent-lichkeit für diese existentiellen Fragen zu sensibilisieren und ihr bei der Lösung der Probleme des Schutzes und der Regenerierung der natürlichen Zustände der Geo-Biosphäre zu helfen. Hierzu stellt sich die Alfred-Wegener-Stiftung u.a. die folgenden konkreten Aufgaben und Ziele (vgl.: http://www.aw-stiftung. de/home.htm): - fachübergreifende Förderung der Einheit der Geowissenschaften; - Ausrichtung und Förderung gemeinschaftlicher geowissenschaftlicher Veranstaltungen; - Herausgabe und Förderung geowissenschaftlicher Publikationen; - Kontakte und Austausch mit Nachbarwissenschaften; - Schaffen einer Anlaufstelle für geowissenschaftliche Belange; - Vertretung der Geowissenschaften gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung; - Verstärkung der Kontakte zwischen Geowissenschaften, Wirtschaft und Industrie; - Vertretung der Geowissenschaften in hochschulpolitischen Fragen; - Werbung für die Geowissenschaften in der Öffentlichkeit, an Schulen und Hochschulen. Die DGG begleitet den wechselvollen Weg der AWS seit ihrer Gründung mit positivem Interesse, wenn auch zunächst mit einer gewissen abwartenden Skepsis. Dies hatte nicht zuletzt mit den unterschiedlich erfolgreichen gesellschaftsrechtlichen Formen und wirtschaftlichen Aktivitäten zu tun, die in der „trial and error“-Phase der ersten 20 Jahre des Bestehens der AWS durchlaufen wurden. Sowohl der Versuch der Gründung einer quasi angegliederten GmbH als auch die Organisation kommerzieller geowissenschaftlicher Kongresse müssen aus heutiger Sicht als - wenn auch in guter Absicht eingeschlagene - Irrwege gewertet werden, welche die AWS als Ganzes und das ihr anvertraute Stiftungsvermögen nicht unbeträchtlich gefährdet haben. Die daraufhin

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begonnene Restrukturierung und finanzielle Konsolidierung ist jedoch mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Die AWS ist inzwischen in vieler Hinsicht wieder auf einem guten Weg. Die in der AWS zusammengeschlossenen 22 Gesellschaften repräsentieren eine Gesamtzahl von über 20.000 Mitgliedern (siehe: http://www.aw-stiftung.de/gesell-schaften.htm). Damit erreicht die AWS dieselbe Größenordnung wie etwa die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die Gesellschaft deutscher Chemiker oder die American Geophysical Union mit jeweils etwa 30.000-35.000 Mitgliedern. Sie wird daher in zunehmenden Maße von Politik und Medien als Ansprechpartner wahr- und ernstgenommen, eine Grundvoraussetzung um Einfluss auf forschungs- und hochschulpolitische Entscheidungen nehmen zu können. Dabei liegt eine potenzielle Stärke der AWS - im Unterschied zu den vorgenannten anderen wissenschaft-lichen Gesellschaften - gerade in ihrer fach-lichen Vielfalt, da es im Unterschied zu Physik und Chemie nicht eine Geowissenschaft gibt. Dies erwies sich zuletzt eindrucksvoll im Jahr 2002, dem vom BMBF ausgerufenen „Jahr der Geowissenschaften“, welches gerade auf Grund der fachlichen Vielfalt außerordentlich erfolgreich verlief: In über 2500 regionalen Veranstaltungen wurden in ganz Deutschland über 750.000 Besucher erreicht. Dies übertrifft deutlich die in den vorangegangenen Jahren der Physik bzw. Lebenswissenschaften erreichten Zahlen. Die AWS hatte im Rahmen des Jahrs der Geowissenschaften die fachliche Koordination der geplanten Veranstaltungen übernommen. Im Rahmen der „Alfred-Wegener-Kon-ferenzen“ organisiert die AWS hochrangige, interdisziplinäre Fachtagungen zu aktuellen Fragen übergeordneter Bedeutung (Kontakt: Beauftragter der AWS für Alfred-Wegener-Konferenzen - Prof. Dr. Dieter Fütterer; [email protected]; Tel.: 0471-4831 200). Unter dem Titel TERRA NOSTRA (http://www.aw-stiftung.de/publikationen. htm) veröffentlicht die AWS in loser Folge zum Selbstkostenpreis (ca. 7–25 €) eine Schriften-reihe zur Publikation von Fachbeiträgen, Proceedings und Tagungsergebnissen unter einem übergreifenden Namen (bislang 67 Hefte). Es können jedoch auch größere Einzelarbeiten sowie Arbeiten interdisziplinären Charakters bzw. fächerübergreifender Bedeutung präsentiert werden (Kontakt: Beauftragter für AWS-Veröffentlichungen (Terra Nostra) - Prof. Dr. Heinrich Ristedt; [email protected]; Tel.: 0228-732 935). In der Verleihung des Prädikats ‚Nationaler GeoParks’® setzt die AWS in der Öffentlich-keitsarbeit sowie dem Geotourismus neue Akzente. Das Prädikat wird durch die AWS im Einvernehmen mit dem BMBF verliehen in Verbindung mit dem Logo ‚planeterde - Welt der Geowissenschaften’ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) (Vergaberichtlinien: http://www.aw-stiftung.de/ home/handlungsleitlinientgeopark141002.pdf). Bereits in den derzeitigen vier ‚Nationalen GeoParks’®: Bergstraße-Odenwald, Harz-Braunschweiger-Land-Ostfalen, Mecklenburg-ische Eiszeitlandschaft und Schwäbische Alb, werden die Geowissenschaften für die Besucher zu einem greifbaren Erlebnis. Weitere werden folgen. Sie verdeutlichen, welche Bedeutung geologische und geomorphologische Prozesse für Landschaftsbild und -nutzung sowie Wirtschafts- und Kulturgeschichte einer Region haben. Mit finanzieller Unterstützung durch das BMBF plant die AWS derzeit zusammen mit ihren Trägergesellschaften die Übernahme der ‚planeterde’-Internetseite und deren Ausbau als zentrale Plattform der deutschen Geowissenschaften - einschließlich der Weiterverbindung zu den Seiten der jeweiligen Gesellschaften. Diese Seite wird in Zukunft mit Sicherheit die erste Anlaufstelle für all jene werden, welche deutschsprachige geowissenschaftliche Informationen und Bildmaterial deutscher Universitäten und Forschungsinstitutionen im Internet suchen. Das Fehlen einer solchen zentralen Internetseite führte in der Vergangenheit häufig dazu, dass hiesige Journalisten aus Zeitersparnis auf besser erreichbare angelsächsische Quellen zurückgriffen. Die AWS diskutiert innerhalb ihrer Trägergesellschaften derzeit intensiv, wie und in welchen Fächern geowissenschaftliche Inhalte in den Schulen behandelt werden sollen. Der Geografieunterricht wird hierbei als der natürliche Ort für all jene Aspekte gesehen, welche die komplexe Wechsel-wirkung von Geoprozessen mit dem Menschen behandeln. Ergänzend wird jedoch wird die Behandlung der grundlegenden physikalischen, chem-ischen und biologischen

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Vorgänge in den jeweiligen Fächern für wichtig erachtet. Beispielsweise sollten die Prozesse, welche zur Aufheizung der Erdatmosphäre beitragen im Rahmen des Physikunterrichts, die Auswirkungen dieser Aufheizung auf das Weltklima und seine wirtschaftlichen und politischen Folgen jedoch im Geografie-unterricht behandelt werden. Hierfür wird eine stärkere Abstimmung innerhalb der einzelnen Fächer für wichtig erachtet (Kontakt: Prof. Dr. Gerold Wefer; [email protected]; Tel.: 0421-2183 389). Als zentrale Anlaufstelle soll eine mit einer Sekretärin besetzte Geschäftsstelle in den Räumen des „Alexander von Humboldt-Hauses“ der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin eingerichtet werden. Dies ermöglicht die für wichtig erachtete Präsenz in der Bundeshauptstadt bei gleichzeitiger Minimierung der Kosten durch Minimalausstattung vermöge einer Mehrfachnutzung der Infrastruktur durch mehrere Mieter (Kontakt: Geschäftsstelle der Alfred-Wegener-Stiftung; Alexander von Humboldt-Haus; Arno-Holz-Str. 14; 12165 Berlin; Tel.: 030-79013740; Fax: 030-790 137 41; E-mail: [email protected]). Die Pflege der Internetseiten und der Unterhalt der Geschäftsstelle verursachen der AWS in Zukunft jährliche Kosten in Höhe von ca. 150.000 €. Dies übersteigt bei weitem den Erlös aus den bisherigen Beiträgen der Trägergesellschaften. Wenn jede von diesen jedoch einen zusätzlichen Beitrag von lediglich 5 € für jedes ihrer insgesamt ca. 20.000 Mitglieder erheben und an die AWS abführen würde, müssten die Zinserlöse der Stiftung nicht völlig für diese festen Kosten verausgabt werden. Der AWS verblieben hierdurch Mittel zur Verfügung, welche sie für die Wahrnehmung ihrer weiteren Aufgaben dringend benötigt. Ich hoffe die obige Darlegung der vielfältigen Aktivitäten der AWS verdeutlicht, welche Bedeutung die Aktivitäten der AWS mittlerweile für die DGG und die in ihr organisierten Geophysikerinnen und Geophysiker erlangt haben. Angesichts des konkreten Nutzens dieser Aktivitäten für die DGG und ihre Mitglieder sollte die DGG ernsthaft die Einführung einer angemessenen Erhöhung der persönlichen und korporativen Mitgliedsbeiträge erwägen, mit deren Erlös sie die AWS bei der Erfüllung ihrer Aufgaben starker als bisher unterstützen könnte.

Studienreform einmal anders

H. Wilhelm, Karlsruhe Über viele Jahre hinweg haben wir uns mit dem Thema beschäftigt, wie man die einzelnen Fachgebiete der Geowissenschaften im Studium stärker miteinander verknüpft. Der Streit ging dabei im Wesentlichen darum, inwieweit diese Verknüpfung bereits im Grundstudium stattfinden sollte. Ich habe als Vorsitzender des Arbeitskreises 'Studienfragen' immer die Ansicht vertreten, dass im Grundstudium die Ausbildung in der betreffenden Grundlagen-wissenschaft den Vorrang hat, also z. B. im Fach Geophysik die Ausbildung in Physik, einschließlich Theoretischer Physik, und in Mathematik. Die von offizieller Seite betriebenen Reformbestrebungen gingen jedoch vorwiegend in die andere Richtung mit dem Ziel einer möglichst breiten Ausbildung in den verschiedenen Fächern der Geowissenschaften bereits im Grundstudium. In Karlsruhe findet die Grundausbildung in Geophysik im Rahmen eines Studienganges statt, der dem Diplomstudiengang in Physik entspricht, wobei Geophysik im Vordiplom als vorgeschriebenes Nebenfach (viertes Fach) erscheint. Jetzt wurde im Studienplan und in der Diplomprüfungsordnung für die Studierenden die Möglichkeit eröffnet, sich im Hauptdiplom in einem "vertieften Wahlpflichtfach" mit 20 SWS, von denen 12 SWS aus dem Hauptstu-dium des betreffenden Faches stammen sollen, prüfen zu lassen. Die erforderlichen zusätzlichen Semesterwochenstunden werden im Wesentlichen bei der Ausbildung in Geophysik im Hauptstudium eingespart. Diese vertiefte

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Ausbildung in dem betreffenden Fach wird im Diplomzeugnis extra ausgewiesen. Sie soll bei der späteren Berufswahl als zusätzliche Qualifkation wirksam werden. Gegenwärtig sind zwei "vertiefte Wahlpflichtfächer" zugelassen: 1. Informatik, 2. Geodäsie und Geoinformatik. In Zukunft können weitere Fächer als "vertiefte Wahlpflichtfächer" eingeführt werden, wenn entsprechende Wünsche von den Studierenden artikuliert werden und die Akzeptanz dieser Zusatzqualifikation im Berufsleben zu erwarten ist. Hier könnten sich also in Zukunft neue "vertiefte Wahlpflichtfächer" z. B. aus dem breiten Spektrum der Angewandten Geowissenschaften ergeben. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang tatsächlich von der neuen Möglichkeit des Erwerbs einer Zusatzqualifikation Gebrauch gemacht wird. Dass diese Zusatzausbildung dabei im Rahmen eines Diplomstudienganges stattfinden muss, ist eine notwendige Vor-aussetzung, wenn die Studiendauer sich dadurch nicht verlängern soll. Der wesentliche Unterschied zu den üblichen reformierten Diplomstudiengängen besteht darin, dass diese Zusatzausbildung in einem speziellen Fachgebiet und im Wesentlichen zu Lasten der Ausbildung in Geophysik geschieht, d. h. das Schwergewicht wird auf die Tiefe der Ausbildung in diesem Fach und nicht auf Breite der Ausbildung gelegt. Vermutlich hat sich herumgesprochen, dass sich an der Universität Karlsruhe die Fakultät für Bio- und Geowissenschaften aufgelöst hat und dass es nicht zu einer Gründung einer rein Geowissenschaftlichen Fakultät gekommen ist, weil die beiden Fächer Geophysik und Meteorologie in der Fakultät für Physik geblieben sind. Eine wesentliche Begründung für dieses Verhalten ergibt sich aus unserer Überzeugung, dass die Ausbildung in Geophysik und in Meteorologie in enger Anbindung an den Studiengang Physik stattfinden sollte. Mit der Einführung der "vertieften Wahlpflichfächer" wollen wir unseren Studierenden die Möglichkeit bieten, Zusatzqualifikationen zu erwerben, die es gestatten, in möglichst flexibler Weise auf die schnellen Veränderungen in der Berufswelt zu reagieren. Dieses Ziel erscheint uns wichtiger zu sein als formale Veränderungen. In Karlsruhe waren die Geowissenschaften bisher auf drei Fakultäten verteilt. Jetzt hat sich dieses Spektrum auf zwei Fakultäten reduziert. Das wäre auch der Fall gewesen, wenn Geophysik und Meteorologie die Schaffung einer rein Geowissenschaftlichen Fakultät ermöglicht hätten, da die Fächer Geodäsie, Photogrammetrie und Geoinformatik ganz sicher in der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen geblieben wären. Nach dem Zusammenschluss der Geofächer aus der Fakultät für Bio- und Geowissenschaften mit den Bauingenieurfächern zur Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften bildet der SFB 'Starkbeben' eine besonders wichtige Klammer, die die Geowissenschaften in Karlsruhe auch in Zukunft zusammenhält.

PISA, TIMSS und Geophysik - Welchen Platz bekommen die

Geowissenschaften in der Schule zugesprochen?

S. Schneider, Frankfurt am Main ([email protected])

Nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse der Pisa-Studie der OECD wurde es in der deutschen Schulpolitik unruhig. Die Politik auf kommunaler Ebene sowie auf Länder- und Bundesebene nutzte die eher zur Sorge mahnenden Resultate des internationalen Schul- bildungs-Vergleichs zur Selbstdarstellung und zur struktur- und inhaltlosen Kritik am politischen Gegner. Rufe nach einer substanziellen und fundierten, nachhaltigen Bildungsreform wurden von allen Seiten in die Medien getragen, doch konstruktive Vorschläge zur Neuorientierung der Bildung in Deutschland wurden nicht gemacht. Kultusministerkonferenzen und Schulleitertagungen haben zwar den Willen zum Handeln verkünden lassen, geändert an der Situation der Schulen und Hochschulen hat sich bisher jedoch nichts.

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Ganz im Gegenteil: Streichungen der Haushalte an Hochschulen und Kürzungen der Budgets der Schulen haben dazu geführt, dass - außer den von privatwirtschaftlicher Seite vorangetriebenen und finanzierten Modernisierungen in den Informatik- und Kommunikationsbereichen - keinerlei Angleichung an den internationalen Standard zustande gekommen ist. Die in den 80er Jahren noch recht erfolgreiche Unterstützung der Naturwissenschaften von Seiten der Wirtschaft - wie etwa die regelmäßige Versorgung der Schul-Chemielabore mit Experimentierstoffen - ist in den letzten Jahren beinahe auf Null zurück gegangen. Trotz der Kritik von Eltern, aber auch einiger Kultusminister, gegenüber der Aufrüstung der Schulen mit modernen Computern und neuester Software ist nun aber ein erster Schritt zu einem Schulsponsoring im Kommunikationsbereich getan. Dass daraus administrative Folgeprobleme wie Wartungskosten und Nachrüstung der Computer sowie teilweise frappierend unterqualifizierte Lehrer und gestiegene Anforderungen an die didaktischen Basisbedingungen des Lehrkörpers entstehen, sollte in einem Bildungssystem, dass sich mit der laufenden Modernisierung didaktischer und methodischer Konzepte rühmt, eigentlich keine Schwierigkeiten bedeuten. Jedoch mangelt es der deutschen Bildung nicht nur an modernen Sachmitteln wie PC´s oder aktuellen Büchern, deren Inhalte sich nicht mehr an der Zweiteilung Deutschlands orientieren. Im internationalen Vergleich besonders auffallend und für Berufsaussichten junger Menschen maßgebend sind die Qualitätsmängel im Bereich der Naturwissenschaften. Physik, Chemie, Biologie und Mathematik sind die Stiefkinder der deutschen Bildung. Im Land der Dichter und Denker werden Bildungskonzepte auf die Geisteswissenschaften und die Ausbildung und Förderung der Schönen Künste zugeschnitten, die Resultate bedeutender deutscher Naturwissenschaftlern werden jedoch weitgehend nur als „nebenbei auch wichtig“ erachtet. Aber gerade in den Naturwissenschaften, die als „Kind der Philosophen“ einst hohes Ansehen genossen, werden heute immer noch didaktische Kon-zepte und Methoden im Unterricht verwand, die aufgrund ihrer festgefahrenen Rituale nicht mehr als zeitgenössisch angesehen werden können. Dabei gibt es fachmethodisch hochwertige neuere Konzepte. Die Ideen von Wagenschein und Weltner sind dazu erdacht worden, Schülern die Angst vor naturwissenschaftlichem Denken zu nehmen; denn gerade in den Naturwissenschaften ergibt sich die einmalige Möglichkeit, abstraktes und logisches Denken zu erlernen und weiter zu entwickeln. Die Diskrepanz zwischen Geistes- und Naturwissenschaften zeigt sich am deutlichsten im Fach Erdkunde / Geographie. Traditionell das Bindeglied zwischen gesellschaftspolitischer Bildung und naturwissenschaftlicher Betrachtung hat sich das Fach Erdkunde immer mehr zu einem sozialwissenschaftlichen Unterricht entwickelt, statt sich mit Themen der Erde selbst auseinander zusetzen. Politische Systeme unterschiedlichster Länder und Staaten, kulturhistorische Betrachtungen fremder Völker und die genetische Entwicklung von Lebensräumen sind Schwerpunkte im heutigen geographischen Unterricht. Der Anteil der Anthropo-Geographie im Unterricht ist unverhältnismäßig groß geworden (siehe hierzu die Leipziger Erklärung zur Bedeutung der Geowissenschaften in Lehrerbildung und Schule, Geokonferenz, 1996). Die kritische Analyse der komplexen Beziehungen zwischen Gesellschaft und Umwelt ist die Grundlage um globale Entwicklungen auf ökonomischer und politischer Basis zu verstehen und einordnen zu können. Die Vielzahl der Verflechtungen im internationalen und zeitlichen Kontext zu verstehen ist ein Hauptziel des Erdkundeunterrichts. Aber haben wir genau für diese Ziele nicht auch den Gesellschaftskunde- / Sozialkundeunterricht? Kann man in der Geographie nicht auch einen Schwerpunkt auf die Struktur und Dynamik unseres Planeten setzen? Warum kennt ein Abiturient eines deutschen Gymnasiums heute die Unterschiede zwischen Geologie und Geophysik nicht mehr? Dabei gilt gerade einer der größten deutschen Dichter und Denker, Johann Wolfgang Goethe, als Vater der modernen Geologie. Der Unterschied zwischen Magmatiten und Sedimenten, zwischen Gneis und Mergel oder zwischen Rhyolit und Basalt lädt sicher nicht gerade zu didaktischen Höhenflügen ein, ist aber gerade in der eigenen Forderung des Fachs Erdkunde nach dem Erkennen und Verstehen von Motiven, Hintergründen und Auswirkungen raumbezogenen Handelns nicht einfach zu übergehen.

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Eine ganz andere Herausforderung, der Ruf nach Interdisziplinarität und facettenreicherem Unterricht in den Naturwissenschaften, kann von der Geophysik erfüllt werden. Aber: Wie oft wurde der Geophysikstudent schon gefragt, was er denn an der Uni überhaupt macht? Wie oft wird die Geophysik mit der Geologie oder der Geographie verwechselt? Dies liegt unter anderem daran, dass sowohl die Geophysik wie auch andere Geowissenschaften in der Bevölkerung kaum oder gar nicht bekannt sind. Sowohl die Pisa-Studie (Programme for International Student Assessment) als auch die TIMS-Studie ('Dritte Internationale Mathematik- und Naturwissenschaftsstudie') zeigen, dass interdisziplinäres Lernen und Lehren kaum oder gar nicht in den Schulunterricht einfließt. Die Geophysik bietet als Bindeglied zwischen den Schulfächern Physik, Mathematik und Erdkunde sowie den Geowissenschaften ideale Bedingungen, um Interdisziplinarität und Allgemeinwissen zu verknüpfen. Dies sind wesentliche Forderungen der Bund-Länder-Kommission (BLK) 'Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaft-lichen Unterrichts'. Der Ruf (zum Beispiel durch das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften) nach Auflösung der festgefahrenen Aufgabenkultur im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht kann durch das Einfügen geophysikalischer Themen in den Schulunterricht, und dort vor allem im physikalischen Unterricht, optimiert werden. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass beispielsweise in den USA die Naturwissenschaften wesentlich zielstrebiger und offensiver an Schüler heran getragen werden. Dies führt dazu, dass die Geowissenschaften in den USA nicht zu einem Randbereich der Naturwissenschaften degradiert wurden, sondern sich wachsenden Zuspruchs und Unterstützung von Seiten der Industrie erfreuten. Die in Deutschland unternommenen Versuche, Geophysik in das öffentliche Blickfeld zu rücken (wie vielerorts im Jahr der Geowissenschaften 2002), sind lokal wirkungsvoll, können aber immer nur einen kleinen Beitrag zur Publikation geophysikalischer Erkenntnisse und des Forschungsstandes liefern. Öffentlich geförderte Programme wie die der BLK spezialisieren sich zudem meist auf die didaktische Neustrukturierung herkömmlicher Inhalte der Physik, der Biologie und der Chemie. Hier ist von Seiten der Geowissenschaften ein großes Defizit zu sehen. Das Konzept Geophysik in die Schule zu bringen - wie es zur Zeit am Institut für Meteorologie und Geophysik der Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt am Main, angedacht wird - kann ein breiteres und tiefergehendes Bild der Forschung liefern. Schüler und auch Lehrer sollen in einem ‚Schulprojekt Geophysik‘ durch eigene Experimente und Versuche die im Physik- und Geographieunterricht erworbenen Grundprinzipien zum Beispiel der Mechanik, Optik oder der Elektrostatik und -dynamik auf neue Fragestellungen anwenden und werden so, wie es die BLK und die PISA-Studie fordern, aus dem üblichen schulischen Rythmus sinnvoll heraus geholt. Die IMST-Studie (Innovations in Mathematics and Science Teaching) in Österreich hat gezeigt, dass "variationsreicher [..] Unterricht, in welchem sich die SchülerInnen oftmals selbständig mit offenen Aufgabenstellungen auseinander setzen und ihre Gedanken und Lösungswege mit eigenen Argumenten belegen", eine Optimierung des Lernens bewirkt. Diese Unterrichtsstruktur ist am Beispiel der Geophysik in vorbildlicher Weise zu verwirklichen. Einfache Fragestellungen können zu unterschiedlichen Lösungswegen führen und so die differenzierten Leistungsniveaus der Schüler optimal ausnutzen. Der naturwissenschaftliche Unterricht kann mit dem Zielobjekt Geophysik eine vertikale Vernetzung des bereits Gelernten mit dem neu Erworbenen realisieren (so, wie es zum Beispiel das Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) fordert). Die Außenhaut der Erde ist von uns nur oberflächlich direkt untersuchbar. Bergwerke reichen meist nur in wenige Hundert Meter Tiefe, und selbst Bohrungen haben unserer Erdkruste nur kleine Stiche zugefügt. Die Methoden der Angewandten Geophysik geben uns Auskunft über den strukturellen Aufbau der Kruste. Zudem werden Angewandte Methoden für die Bodenanalyse oder aber auch für die Archäologie (Archäologische Analytik) genutzt. Geophysikalische Verfahren in der Geologie - und dort speziell in der Prospektion - helfen, natürliche Ressourcen zu finden und besser zu nutzen. Zudem sind rund 60% der Erdkugel von Meeren bedeckt, die tiefer als 3000m und

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so einer direkten Erforschung nicht zugänglich sind. Hier setzen geophysikalische Techniken an, die sich im Bereich der Ozeanographie zusammenfinden. Im Alltag kaum auffallend werden Gebäude mit Georadar und Magnetik, Baugründe mit Seismik und bestehende Großbauwerke mit Kombinationen aller Methoden untersucht, überwacht und Strukturveränderungen beobachtet. Seismologie und Satellitengeodäsie haben uns beispielsweise den Schalenbau der Erde näher gebracht und geben uns Auskunft über dynamische Prozesse, die unser Weltbild erklären aber auch grundlegend beeinflussen. Resultate dieser dynamischen Prozesse in Erscheinungen wie vulkanischer Aktivität oder Erdbeben greifen direkt in unser Leben ein. Ihre Erforschung ist ein wichtiges Element der geophysikalischen Erkundung unseres Planeten. Ohne geophysikalische Arbeiten würde unser Bild der Erde schon in wenigen hundert Metern Tiefe enden. All das wird heutzutage nur nebenbei zur Kenntnis genommen und meist werden diese Arbeiten und die daraus resultierenden Ergebnisse der Geologie zugeschrieben. In den Medien oft schlecht oder gar falsch erklärte Phänomene wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche aber auch die neuerlichen Diskussionen über die Abnahme des Erdmagnetfeldes und die daraus resultierenden Auswirkungen können mangels grundlegenden Wissens nicht im nötigen Ausmaß verarbeitet werden. Eine öffentliche Diskussion kann aber nur geführt werden, wenn bei den Teilnehmern frühzeitig Interesse geweckt und ihnen theoretisches und praktisches Wissen vermittelt wird. Um ein möglichst weites Publikum in die Lage zu versetzen, fundiert an diesen Diskussionen teilzunehmen, wollen die Institute am Fachbereich Geowissenschaften / Geographie der Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt am Main, ihre Öffentlichkeitsarbeit verstärken. Hierzu hat der Fachbereich sich in seinen neuen Zielvereinbarungen unter anderem die Einrichtung eines „Liason-Office“ vorgenommen. Dieses Büro für Öffentlichkeitsarbeit soll unter anderem die Kontakte zwischen Fachbereich und Medien erweitern und pflegen, sowie die Kooperation zwischen Hochschule und Schule neu gestalten. In der Organisation von Schultagen, der Schaffung von attraktiven, wissenschaftlich orientierten Schulpraktikumsplätzen und der Gestaltung von Informationsveranstaltungen liegt hierbei ein wichtiger Schwerpunkt. Zur Verbesserung des studentischen und wissenschaftlichen Alltags soll der Kontakt zur Studienberatung, der Pressestelle und der Abteilung Wissenstransfer der Universität neu organisiert werden. Hierzu gehört zudem die Schaffung und Pflege eines Alumniwesens sowie die Initialisierung einer dem Fachbereich gemeinsamen Schriftenreihe, die zur Verbreitung der an den Instituten gewonnenen wissenschaftlichen Ergebnisse in den Neuen Medien und den Printmedien beitragen soll. Um auch weiterhin die vielfältigen Studienmöglichkeiten ( fünf Diplom- und vier Lehramtsstudiengänge sowie eine Vielzahl von Wahl- und Nebenfächern) der im Fachbereich angebotenen aufrecht zu halten wurde in der Zielvereinbarung explizit auf die Schaffung des seit langem geplanten GeoZentrums am Frankfurter Campus Riedberg hingewiesen. Eine solche Standortzusammenlegung der im Fachbereich angesiedelten sieben Institute ist für eine weitere Stärkung der interdisziplinären Arbeit und eine effektivere Nutzung der personellen Ressourcen zwingend.

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