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Das künstliche Gelenk - paracelsus-kliniken.de · (Femur) mit dem Beckenknochen (Pelvis). Am oberen Ende des Oberschenkelknochens befindet sich der Oberschenkelhals (Collum) mit

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Endoprothetik / Inhaltsverzeichnis

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Das künstliche Gelenk

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Gelenke und Erkrankungen

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Schritt für Schritt, Tag für Tag verrichten sie gemeinsam eine Mammut-Aufgabe. Ein Mensch legt in seinem Leben zwischen 40.000 und 80.000 Kilometern zurück, das sind ein bis zwei Weltumrundungen. Immer wieder fangen die Knorpelschichten dabei Stöße auf und reiben sich aneinander. Eine großartige Leis-tung, auf die der Körper gut vorbereitet ist. Aber nicht jeder Bewegungsumfang ist auch gesund – oft reicht ein kurzfristiges zuviel, vor allem aber auch ein zu wenig an Bewe-gung, um das empfindliche Gleichgewicht zwischen Aufbau- und Abbauprozessen in den Knorpelschichten zu stören. Die Folgen sind Schädigungen der Knorpelschicht, die letztlich zu Arthrose führen können.

Eine maßvolle, aber dauernde Belastung sorgt also dafür, dass gesunde Gelenke länger ge-sund bleiben. Jedes Gelenk hat dabei, je nach Form, Funktion und Position im Körper, eigene Anforderungen und Voraussetzungen.

Wer sehr beweglich ist, den nennen wir auch gelenkig. Das kommt nicht von ungefähr, da an den Gelenken die Bewegung des Körpers von außen sichtbar und von innen fühlbar wird. Hier werden die Kräfte, die auf den Körper ein-wirken und die, mit denen der Körper bewegt wird, umgelenkt und begegnen sich.

Sie verbinden die einzelnen Knochen des Skeletts miteinander und fangen unterschiedli-che Belastungen wie Stöße und Reibungen mit ihrer Knorpelschicht auf. Keine kleine Aufgabe, immerhin gilt es, rund 200 Knochen zu einem tragfähigen Gerüst zu verbinden und gleichzei-tig für eine stabile Beweglichkeit zu sorgen.

Damit all das reibungslos läuft, sind die im Gelenk miteinander verbundenen Knochen an ihrer Kontaktfläche mit einer elastischen Knorpelschicht überzogen. Diese wird von Gelenkflüssigkeit geschmiert und ernährt. Die Gelenkflüssigkeit wird an der Innenseite der Gelenkkapsel produziert. Neben dieser Produktion sorgt die Gelenkkapsel auch für die Stabilität des Gelenks, unterstützt von Bändern, Sehnen und Muskeln.

Die Gelenke

Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

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Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

Aufgaben

Anders als das Knie, kann und soll das Hüft-gelenk in alle drei Bewegungsrichtungen gleichzeitig mobil sein, was zusätzlichen Schutz erfordert. Deswegen wird es von den kräftigsten Bändern im Körper bei der Arbeit unterstützt. Wir können unsere Oberschenkel daher beugen, spreizen und drehen – allesamt Bewegungen, die wir bereits beim normalen Gehen benötigen.

Aufgaben

Die Hauptaufgabe des Kniegelenkes ist das Beugen und Strecken des Beines. Das erfolgt durch eine komplexe Roll-Gleitbewegung des Oberschenkelknochens auf dem Schienbein-knochen. Außerdem kann das Kniegelenk leicht nach außen bzw. innen rotieren.

Aufbau

Das Hüftgelenk ist das zweitgrößte Gelenk im Körper des Menschen, größer ist nur das Knie. Es verbindet den Rumpf mit den Beinen, genauer gesagt: den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Beckenknochen (Pelvis). Am oberen Ende des Oberschenkelknochens befindet sich der Oberschenkelhals (Collum) mit dem Hüftkopf. Er ist, zur Kontaktfläche hin, von Knorpel überzogen, genau wie sein Gegenstück, die Hüftgelenkpfanne.

Aufbau

Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkel-knochen (Femur) mit dem Schienbeinknochen (Tibia). Anders, als man denken könnte, gehört das Wadenbein (Fibula) selbst nicht zum Ge-lenk. Die Gelenkflächen an den Knochenenden sind, wie in allen anderen Gelenken auch, mit Knorpel überzogen. Halbmondförmige Knor-pelscheiben umlagern diese Gelenkflächen und bilden einen kreisähnlichen Stoßdämpfer (innerer und äußerer Meniskus). Zum Knie-gelenk gehört außerdem die Kniescheibe (Patella). Sie ist in die Sehne des Oberschen-kelstreckmuskels eingelassen und gleitet bei Streckung und Beugung des Kniegelenkes nach oben bzw. nach unten. Das stabilisiert das Gelenk von vorne. Weitere Stabilisatoren sind die zwei Seitenbänder (innen und außen) sowie das hintere und das vordere Kreuzband, die sich jeweils, wie der Name vermuten lässt, zentral überkreuzen. Zusammen mit den Muskeln sichern sie die Funktionalität des Gelenkes. Das gesamte Gelenk wird von einer Kapsel umhüllt.

KniegelenkHüftgelenk

Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

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Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

Mit zunehmendem Grad der Abnutzung verrin-gert sich die Knorpelschicht, bis im Endstadium auf den Gelenkflächen kein Knorpelüberzug mehr vorhanden ist. Ohne diese Knorpelschicht reiben die Knochen ungeschützt aufeinander, es entsteht bei Bewegung und Belastung Schmerz. Dieser Schmerz wird häufig zusätzlich durch herausgelöste Knorpelteile und Gelenkergüsse, die die Gelenkschleimhaut reizen, verstärkt. Die erste Stufe der Arthrose verläuft völlig schmerzfrei und unbemerkt: der Knorpel wird langsam weicher. Die Arthrose hat Grad 1 erreicht. Mit den ersten Schäden im Knorpel treten auch die ersten belastungsbedingten Schmerzen auf, wie zum Beispiel Anlauf-schmerzen. Das ist Grad 2. Grad 3 wird durch Risse im Knorpel und chronischen Schmerz gekennzeichnet, bei Grad 4 sprechen wir von einem defekten Knorpel oder einer Knor-pel- oder Knochenglatze. Auch hier sind die Schmerzen belastungsunabhängig präsent und die Gelenke versteifen sich zusehends.

Im Alter Arthrose?Älter zu werden bedeutet nicht automatisch, dass man an Arthrose erkrankt. Bei ausrei-chender Bewegung und allgemein gesunder Lebensweise ist eine beschwerdefreie Be-weglichkeit bis ins hohe Alter möglich. Einige altersbedingte Prozesse begünstigen jedoch das Auftreten einer Arthrose. Insbesondere die verringerte Wassereinlagerung im Ge-lenkknorpel und die insgesamt langsameren Stoffwechselprozesse des Körpers erhöhen die Wahrscheinlichkeit an Arthrose zu erkranken.

Die Gelenke im menschlichen Körper sind kom-plexe Gebilde, die Erstaunliches vollbringen: Sie halten andauernden Belastungen stand, ermöglichen es uns, uns frei und ungehindert zu bewegen, auch heftige Stöße puffern sie ab. Eine ständige Über- oder Fehlbelastung kann jedoch Arthrose zur Folge haben, also den schrittweisen Verschleiß der Gelenke.

Arthrose

Arthrose gehört in der heutigen Zeit zu den häufigsten Erkrankungen des Alters – knapp die Hälfte aller Menschen über 65 Jahre sind mehr oder weniger von der Verschleißerkran-kung betroffen. Dabei handelt es sich in den allermeisten Fällen um eine Erkrankung der Hüft- oder Kniegelenke. Die Knorpelschicht in den Gelenken nutzt sich zunehmend ab, es kommt zu dauerhaften Schmerzen bis hin zur völligen Versteifung des Gelenks. Der Schmerz kommt meist nur langsam und allmählich. Erst sind es die ersten Schritte nach dem Aufstehen am Morgen, die weh tun. Dann häufen sich die Schmerzen auch im Laufe des Tages, u. a. wenn man nach längerem Sitzen aufsteht. Das Untersuchungsergebnis zeigt häufig knöcherne Veränderungen, Fehlstellun-gen sowie Bewegungseinschränkungen.

Auslöser der ArthroseDer Gelenkknorpel ist aufgrund von angebore-ner oder anlagebedingter Fehlbildung abge-nutzt. Bei der Entstehung unterscheidet man zwischen der primären und sekundären Arthro-se. Bei der primären Arthrose sind die Ursachen nicht klar ersichtlich, vermutet werden jedoch genetische und familiäre Veranlagungen. Für die sekundäre Arthrose sind hingegen bereits bestehende Grunderkrankungen verantwort-lich. Das können u. a. Rheuma, Stoffwechseler-krankungen (z. B. Gicht) oder eine chronische Entzündung der Gelenkschleimhaut sein. Weitere Auslösefaktoren einer Arthrose sind dauernde Überbelastung oder Fehlstellungen.

Die Grenze der Belastbarkeit

Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

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Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

Ihres Gelenks. Wahrscheinlich bestätigt er Ihr Gefühl, muss aber weitere Untersuchungen vornehmen, um die genaue Art der Gelenks-erkrankung feststellen zu können. Das nach wie vor wichtigste Mittel, das ihm hierfür zur Verfügung steht, ist die Röntgenaufnahme.

Sie spüren seit einiger Zeit Schmerzen im Gelenk und obwohl Sie sich schonen, werden die Schmerzen nicht weniger, Sie beobach-ten Schwellungen und Hitzeentwicklung, Ihre Bewegungen sind eingeschränkt. Sie tun das Richtige und gehen zum Arzt. Dieser analysiert Ihr Gangbild und untersucht die Beweglichkeit

Diagnostik erkrankter Gelenke

Das Röntgenbild

Um typische Merkmale der Arthrose sichtbar zu machen, werden in den allermeisten Fällen Röntgenaufnahmen angefertigt. Zwar lassen sich Knorpelschichten so nicht abbilden, aber der sichtbare Gelenkspalt gibt Aufschluss darü-ber, ob die Knorpelschicht ganz oder teilweise verschwunden ist. Unter Umständen kann mit Hilfe von Röntgenbildern im Stand die tatsäch-liche Belastungssituation simuliert werden, um so die echte Gelenkspalthöhe zu evaluieren. Auch Bandinstabilitäten und weitergehende Schädigungen des Gelenks am Knochen wer-den sichtbar. Bei Achsabweichungen im Falle von O- oder X-Beinen ist eine Aufnahme des gesamten Beines nötig.

Das MRT

Die Magnetresonanztomographie (MRT) kommt ohne den Einsatz von Röntgenstrahlen aus. Insbesondere Verletzungen des Bandapparates oder Veränderungen und Verletzungen des Ge-lenkknorpels oder des Meniskus lassen sich mit diesem Verfahren detailreich sichtbar machen.

Weitere Diagnose-Mittel

Mit Hilfe einer Computertomographie lassen sich knöcherne Strukturen besonders gut dar-stellen. Insbesondere bei Verdacht auf kleinere Knochenbrüche oder zur Beurteilung knöcher-ner Veränderungen, die auf dem Röntgenbild nicht exakt zu erkennen sind, kommt dieses Untersuchungsverfahren zum Einsatz. Mit Hilfe von Ultraschall lassen sich ebenfalls Bilder des Gelenkinneren und des Meniskus, speziell der Oberflächen der Gelenkteile erstellen. Labor-untersuchungen des Blutes machen Entzündun-gen erkennbar. So kann z. B. eine rheumatoide Arthritis von einer Arthrose abgegrenzt werden.

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Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

Fehlstellungen des Kniegelenks

X- oder O-Beine sind Achsfehlstellungen und bedeuten eine dauernde Überbelastung des Knies. Diese jahrelange Belastung führt schluss-endlich zum Verschleiß eines Gelenkteils. Selbst gut trainierte Muskeln können eine sol-che Fehlstellung auf Dauer nicht ausgleichen, es bildet sich im Laufe der Jahre eine Arthrose.

Fraktur des Hüftgelenks

Je älter ein Mensch wird, desto höher ist sein Risiko, bei Stürzen oder Schlägen Knochen-brüche zu erleiden. Das liegt daran, dass die Knorpelsubstanz im Knochen weniger und damit der Knochen weniger elastisch wird. Ge-nerell treten Brüche gern an der schwächsten Stelle auf, im Fall des Oberschenkelknochens ist dies der Oberschenkelhals. Vor allem dann, wenn der Bruch blutversorgende Gefäße zer-stört hat, kann es in der Folge zum Absterben des Hüftkopfes kommen. Man spricht dann von Hüftkopfnekrose. In diesem Fall wird der zerstörte Hüftkopf entfernt und ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Wer das Risiko eines Knochenbruchs verringern will, kann seinen Arzt bitten, die Knochendichte zu messen und gegebenenfalls der Osteoporose mit geeigne-ten Mitteln entgegen zu treten.

Verschleiß des Kniegelenks

Eine Arthrose im Bereich des Kniegelenks nennt man Gonarthrose. Typische Auslöser dafür können Übergewicht, Fehlbelastungen über einen längeren Zeitraum oder Folgen von Verletzungen sein. Die durch die Fehlbelastun-gen verursachte zunehmende Abnutzung des Gelenkknorpels führt schlussendlich dazu, dass das Kniegelenk sich verformt und entzündet. Wo anfänglich nur bei Bewegungen Schmer-zen auftreten, ist mit zunehmender Arthrose auch der Ruhezustand schmerzhaft. Schwellun-gen, Muskelverspannungen, Instabilitätsgefühl und Reibegeräusche sind typische Krankheits-zeichen der fortschreitenden Arthrose.

Verschleiß des Hüftgelenks

Die Arthrose des Hüftgelenks nennt man Cox-arthrose. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Knorpelschicht zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne immer mehr abgenutzt hat. Lang-sam aber sicher geht die Stoßdämpferfunktion der Knorpelschicht verloren, bis schließlich die Knochen aufeinander reiben. Durch die Reibung verändert sich die Knochenform und es entstehen große Schmerzen.

Hüftdysplasie

Manchmal ist das Pfannendach der Hüftge-lenkspfanne zu flach ausgebildet und steht zu steil. Dann findet der Hüftkopf hier keinen Halt. Unbehandelt führt diese Fehlstellung, Hüftdysplasie genannt, schon in jüngeren Jahren zu Arthrose. Wird eine solche Hüftdys-plasie im Säuglingsalter mit Spreizhose oder Schienen behandelt, kann der Arthrose jedoch gut vorgebeugt werden.

Erkrankungen des Kniegelenks

Erkrankungen des Hüftgelenks

Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

Das gesunde KnieDie gesunde Hüfte Arthrotisches Knie Quelle: DePuy SynthesArthrotische Hüfte Quelle: DePuy Synthes

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Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

Bewegung macht wieder mobil

Als erste und schonendste Therapie ist die Bewegungstherapie zu nennen. Dauerhafte Bewegung mit geringer, schmerzfreier Be-lastung fördert die Durchblutung und stößt Stoffwechselprozesse an, die die Versorgung der noch intakten Knorpelzellen verbessern und die Produktion von Gelenkflüssigkeit erhö-hen. So kann die Reibung im Gelenk verringert werden. Eine konsequent angewandte Bewe-gungstherapie stärkt die Umgebungsmuskula-tur und entlastet so die Gelenke zusätzlich.

Hier empfiehlt sich besonders die Medizinische Trainingstherapie (MTT). An speziellen medi-zinischen Trainingsgeräten wird unter Aufsicht eines Physiotherapeuten die Muskulatur gezielt aufgebaut. Als besonders günstig haben sich gelenkschonende Bewegungen wie Radfahren, Schwimmen oder Wassergymnastik erwiesen.

Eine Arthrose kann zunächst durch konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie, Bäder und Packungen sowie schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamen-te bis zu einem gewissen Punkt behandelt werden. Hilfreich können auch Injektionen von Hyaluronsäure sein, die die Gelenkfunktion für eine Übergangszeit verbessern. Wenn Überge-wicht zu den Auslösern der Gelenkerkrankung gehört, dann ist eine Gewichtsreduzierung ein sehr wirkungsvoller Teil des Therapieplans, um die Gelenke zu entlasten. Auch Akupunkturbe-handlungen können zu einer Verzögerung des Krankheitsverlaufs beitragen und die Schmer-zen lindern.

Eine konservative Therapie ist darauf ausge-richtet, so viel von der vorhandenen Knorpel-substanz zu erhalten wie möglich. Das Fort-schreiten einer Arthrose kann auf diese Weise zwar nur verlangsamt, Schmerzen jedoch können deutlich gelindert und die Beweglich-keit verbessert werden.

Behandlungsoptionen ohne Operation

Endoprothetik / Gelenke und Erkrankungen

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Die Endoprothese

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Es gibt heutzutage eine Vielzahl unterschied-licher Endoprothesenmodelle für Hüfte und Knie. Die Implantate sind dem natürlichen Ge-lenk nachempfunden, um einen harmonischen Bewegungsablauf zu ermöglichen. Sie beste-hen aus sehr widerstandsfähigem Material, da sie hohen Belastungen ausgesetzt sind. Es kommen Materialien wie z. B. Kobalt-Chrom-Legierungen, Titan, Keramik und spezielle Kunststoffe zum Einsatz, die eine sehr gute Gewebeverträglichkeit aufweisen.

Der Einsatz künstlicher Gelenke gehört in der modernen Medizin zu den häufigsten und erfolgreichsten Behandlungsmethoden. Die meiste Erfahrung besteht beim Ersatz der Ge-lenke der unteren Extremitäten, also Hüft- und Kniegelenk. Aber auch Schultergelenke und Sprunggelenke können durch ein Kunstgelenk ersetzt werden und so die Schmerzfreiheit und Beweglichkeit des Patienten wiederherstellen.

In den vergangenen Jahren erzielte die Me-dizinforschung große Erfolge bei der Weiter-entwicklung von Endoprothesen. Materialien, Herstellungstechniken, Formgebung und knochenfreundliche Oberflächengestaltung wurden perfektioniert. Und die Entwicklung geht weiter: Steigende Lebenserwartung und höhere Ansprüche der Menschen an ihre Mo-bilität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter erfordern stetige Verbesserungen auf dem Gebiet der Endoprothetik.

Die Endoprothese

Endoprothetik / Die Endoprothese

Oberschenkelersatz

Kunststoffgleitfläche

Unterschenkelersatz

Quelle: DePuy Synthes

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Endoprothetik / Die Endoprothese

Das künstliche Hüftgelenk

Zementierte Hüft-EndoprotheseEin schnell härtender Kunststoff, der so ge-nannte Knochenzement, fixiert den Hüftschaft im Oberschenkelknochen und die Hüftpfanne im Becken.

Hybride Hüft-Endoprothese (Mischform)Bei dieser Kombination werden die Vorzüge beider Verfahren miteinander kombiniert. Die Hüftpfanne wird zementfrei in das Becken gepresst oder geschraubt, während der Endo-prothesenschaft in den Oberschenkelknochen zementiert wird, oder umgekehrt.

Das künstliche Hüftgelenk ist in seinem Aufbau dem natürlichen Hüftgelenk stark nachemp-funden und ersetzt die erkrankten Anteile des Gelenks: den Oberschenkelkopf und die Hüftgelenkpfanne.

Das künstliche Hüftgelenk besteht aus dem Hüftschaft, der in den Oberschenkelknochen eingesetzt wird, und aus der Hüftpfanne. Auf den Hüftschaft wird ein Kugelkopf gesetzt, der sich in der Pfanne bewegt. So entsteht eine bewegliche und gleichzeitig stabile Verbin-dung von Oberschenkel- und Hüftknochen.

Die Verankerung

Zementfreie Hüft-Endoprothese Die Hüftpfanne wird in den Beckenknochen eingeschraubt oder eingepresst, ohne dass zusätzlicher Kunststoff zur Verbindung von Knochen und Pfanne gebraucht wird. Die neue Hüftpfanne verwächst mit dem Becken-knochen und dient der Aufnahme eines Inlays (Einsatzes) aus Kunststoff oder Keramik, der die ursprüngliche Knorpelschicht der Gelenk-pfanne ersetzt.

Auf der Gegenseite, dem Oberschenkel, wird ebenfalls zementfrei der Hüftschaft im Ober-schenkelknochen verankert und ersetzt dort den Oberschenkelhals. Der Kugelkopf, der den Hüftgelenkkopf ersetzt, wird hier aufge-setzt und passt genau in das Kunststoff- oder Keramik-Inlay der neuen Gelenkpfanne.

Bei diesem biologischen Verankerungsprinzip werden alle Komponenten zementfrei im-plantiert. Die Komponenten der zementfreien Verankerung weisen eine speziell strukturierte Oberfläche auf. Diese ähnelt dem spongiösen, d.h. schwammartigen Teil des Knochens und ermöglicht somit das Einwachsen des eigenen Knochens in die Oberflächenstruktur.

Zementierte VerankerungDie Komponenten der Endoprothese werden mit »Knochenzement«, einem schnell aushär-tenden Kunststoff, im Knochen befestigt.

Hybrid-VerankerungBei dieser Technik werden beide Verfahren ver-eint, indem Teile des Kunstgelenks zementiert und andere Teile zementfrei implantiert werden.

Wie lange hält ein künstliches Gelenk?

Mittlerweile hat sich die Haltbarkeit, die so ge-nannte »Standzeit« eines Gelenks auf 15 bis 20 Jahre erhöht. Das macht in vielen Fällen eine Wechseloperation (Revision) überflüssig.

Welche Prothese passt zu mir?

Bei der Wahl der richtigen Endoprothese berücksichtigt der Arzt neben dem Zustand des erkrankten Gelenkes individuelle Gege-benheiten wie Körperbau, Knochenqualität, Lebensgewohnheiten, Gesundheitszustand, Alter und Geschlecht. Ziel der endoprotheti-schen Versorgung ist es, beschädigte Struk-turen zu ersetzen und intakte Gelenkanteile möglichst zu erhalten.

Zementfreie Verankerung

Endoprothetik / Die Endoprothese

Hüftpfanne

Kugelkopf

Hüftschaft

Quelle: DePuy Synthes

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Endoprothetik / Die Endoprothese

Zementierte VerankerungZur sicheren Fixierung werden die Endoprothe-sen-Teile mit sogenanntem »Knochenzement« eingebaut. Knochenzement ist ein schnell härtender Kunststoff, der den Oberflächenersatz auf der vorbereiteten Knochenoberfläche fixiert.

Hybride Verankerung (Mischform)Wenn beide Verankerungstechniken kombiniert werden, spricht man auch von hybriden Endo-prothesen. Hier wird die Femur-Komponente zementfrei verankert, die Tibia-Komponente wird mit Knochenzement im Knochen fixiert.

Bicondyläre Endoprothese (Ober-flächenvollersatz)

Dieser Prothesentyp wird eingesetzt, wenn mehrere Teile des Kniegelenkes durch Arthrose geschädigt sind, die Seitenbänder aber noch intakt sind. Als Oberflächenersatz wird diese bicondyläre Endoprothese mit einem sehr knochenschonenden Vorgehen eingesetzt, um so viel Substanz wie möglich zu erhalten. Je nach Zustand von Knochen und Bändern wird eine fixe oder mobile Meniskuskomponente eingesetzt. Die Kniebänder gewährleisten die Führungsstabilität.

Vollständiger, achsgeführter Gelenkersatz

Bei noch schwerwiegenderen Defektsitua-tionen, wenn das gesamte Kniegelenk ein-schließlich des Bandapparates (vor allem der Seitenbänder) und der Muskulatur, zu Schaden gekommen ist, wird ein künstliches Kniege-lenk eingesetzt, welches auch die Funktion der Bänder übernehmen kann. Dieses Modell verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Schienbeinknochen mittels einer Achse und ge-währleistet so auch die erforderliche Stabilität.

Die Verankerung im Knochen

Zur Verankerung der Endoprothese im Knochen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Welche die jeweils richtige ist, entscheidet Ihr behandelnder Arzt, abhängig vom Zustand des Knochens, Grad der Erkrankung und Ihrem Aktivitätsgrad.

Zementfreie VerankerungBei guter bzw. geeigneter Knochensubstanz wird die zementfreie Verankerung bevorzugt. Die Oberflächen der Implantate sind dann so beschaffen, dass sie in den Knochen einheilen.

Eine Knie-Endoprothese besteht aus einer Femur-Komponente am Oberschenkelknochen, einer Tibiakomponente am Schienbeinknochen und einem dazwischenliegenden Gleitkörper aus ultrahochmolekularen Polyethylen (UHMW-PE). Dieser wird mit der Schienbeinkomponente entweder fest verbunden oder über eine Zap-fenführung frei beweglich eingesetzt. Wahlweise kann auch ein Ersatz der Kniescheibenrückfläche mit Polyethylen vorgenommen werden. Von den nachfolgend beschriebenen Endoprothesen-modellen gibt es verschiedene Ausführungen und Größen, so dass der Operateur das für Ihre Situation geeignete auswählen kann.

Unicondyläre Endoprothese (Oberflächenteilersatz)

Wenn die Kniescheibe und ihr Gleitweg sowie die Bänder noch intakt sind und die Schäden begrenzt nur auf einer Seite vorliegen, kann eine unicondyläre Endoprothese eingesetzt werden. Es wird nur der zerstörte Gelenkanteil, meist auf der Innenseite, ersetzt. Der gesunde Anteil bleibt voll funktionsfähig. Die Kniebän-der gewährleisten die Führungsstabilität.

Das künstliche Kniegelenk

Endoprothetik / Die Endoprothese

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Vor der Operation

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Erfolg ist Teamwork

Die Ärzte unserer Klinik verstehen sich als Teil eines interdisziplinären Teams. Die Mitarbeiter der Pflege, die Physiotherapeuten und die Experten für die anschließende Rehabilitation sind von Anfang an in die Behandlung mit eingebunden.

Grundsätzlich möchten wir Sie ermutigen, das Aufklärungsgespräch zu nutzen, um wirklich alle Fragen zu klären.

Bitte bringen Sie zum vereinbarten Termin folgende Unterlagen mit: · Überweisungsschein des behandelnden Haus- oder Facharztes

· Krankenversicherungskarte, ggf. Unterlagen zu Zusatzversicherungen

· Röntgenbilder, sofern vorhanden · Untersuchungsberichte und Arztbriefe Ihres behandelnden Arztes

· Medikamentenliste mit Dosierungsempfehlung · Allergiepass, sofern vorhanden

Sie haben sich für ein künstliches Gelenk entschieden und damit für eine Operation. Es ist uns sehr wichtig, dass Sie sich sicher und gut informiert fühlen. Deshalb planen wir die Operation langfristig, so dass ausreichend Zeit zur Vorbereitung bleibt. Bitte vereinbaren Sie für das erste Beratungsgespräch einen Termin mit Ihrem behandelnden Arzt.

Persönliches Beratungsgespräch

Der Arzt wird Sie zunächst eingehend unter-suchen, um sich ein genaues Bild von Ihrer Erkrankung zu machen und das am besten geeignete Operationsverfahren zu ermitteln.

Im persönlichen Gespräch erklärt der Arzt dann noch einmal genau die Behandlungsschritte und informiert zu möglichen Operationsver-fahren. Auch die anschließende Rehabilitationwerden Thema des Gesprächs sein. Eine Vorauswahl der für Sie individuell geeigneten Endoprothese und die jeweilige Verankerungs-art im Knochen werden mit Ihnen besprochen, so dass Sie eine bessere Vorstellung davon be-kommen, was während des Eingriffs passiert.

Vor der Operation

Endoprothetik / Vor der Operation

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Wichtig für Ihre stationäre Aufnahme · Krankenversicherungskarte, ggf. Zusatzversi-cherungsnachweise

· Befreiungskarte, wenn vorhanden · Bei Privatversicherung die Klinikcard · Ihren Personalausweis · Rentenversicherungsnummer und Rentenver-sicherungsträger (BfA / LVA) (wichtig, wenn für Sie eine Reha oder Anschlussheilbehand-lung ansteht)

· Die Krankenhauseinweisung des Arztes

Wichtig für die ärztliche undpflegerische Aufnahme · Aktuelle Arztberichte · Röntgen-, MRT- / CT-Aufnahmen · Dauermedikamente, die Sie regelmäßig nehmen müssen

· Aktuelle Befunde wie Laborwerte, EKG, möglichst nicht älter als drei Wochen

· Herzschrittmacher-Ausweis · Impfausweis, Marcumar-Pass, Allergie-Pass, Röntgen-Pass

Was nehme ich mit ins Krankenhaus?

Wichtig für Ihr persönliches Wohlbefinden · Schlafanzug, Nachthemd, Bademantel · Unterwäsche, Socken · Eigene Medikamente (keine Schmerzmedikamente)

· Weite, bequeme Kleidung (Jogginganzug, Hose mit weitem Fußeinstieg)

· Feste Schuhe mit rutschfester Sohle, eventuell mit Klettverschluss, gut sitzende, rutschfeste Hausschuhe

· Badekleidung · Langer Schuhlöffel · Persönliche Körperpflege- und Hygiene-artikel, Handtücher

· Etwas Bargeld · Adressliste von wichtigen Personen im Umfeld

Sollten Sie bereits einmal Gehstützen ver-schrieben bekommen haben, bringen Sie diese mit.

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Leiden Sie unter Allergien?

Falls Sie auf bestimmte Stoffe oder Materia-lien allergisch reagieren, sprechen Sie bitte frühzeitig mit Ihrem Arzt darüber. Besonders bei allergischen Reaktionen auf Nickel oder Chrom ist es für uns wichtig, im Vorfeld in-formiert zu sein. Auch Allergien gegen Anti-biotika, Jod oder Pflaster sollten Sie uns und dem behandelnden Arzt unbedingt mitteilen. Wenn wir wissen, auf welche Materialien Sie reagieren, berücksichtigen wir das bei der Wahl Ihrer Endoprothese.

Nehmen Sie regelmäßig Medika-mente ein?

Wenn Sie regelmäßig Medikamente wie Schmerztabletten, Schlaf- und Beruhigungs-mittel oder gerinnungshemmende Präparate einnehmen müssen, lassen Sie sich durch Ihren behandelnden Arzt in Bezug auf die bevor-stehende Operation beraten. Zu Ihrem ersten Beratungsgespräch bringen Sie bitte eine Liste aller Medikamente und eine Dosierungsüber-sicht mit, die Sie in den vergangenen drei bis vier Wochen eingenommen haben.

Kommen Sie in Bewegung

Bewegung ist die beste Vorbereitung auf die bevorstehende Operation. Denn durch regel-mäßige Bewegung kräftigen Sie Ihre Muskula-tur und verbessern Ihren allgemeinen gesund-heitlichen Zustand. Eine kräftige Muskulatur hilft auch, um für das künstliche Hüftgelenk eine stabile Umgebung zu schaffen. Nutzen Sie doch die Zeit vor der Operation, um mit ge-zielten Übungen und Krankengymnastik diesen Muskelaufbau zu fördern. Besonders geeignet für ein moderates Bewegungsprogramm sind leichte Gymnastik, Schwimmen, Wassergym-nastik, Radfahren oder Spaziergänge.

Lassen Sie bestehende Erkrankun-gen behandeln

Wenn Sie an Herz-Kreislauf-Problemen, zu hohem Blutdruck oder Diabetes leiden, sollten Sie vor der Operation medikamentös gut ein-gestellt sein. Infektionen, Entzündungen oder Beschwerden wie offene Beine müssen vor der Implantation des neuen Gelenks behandelt und vollständig abgeheilt sein.

Auch Sie selbst können in Vorbereitung auf die Operation einige Dinge tun, um zum Er-folg beizutragen:

Verbessern Sie Ihren Allgemeinzustand

Übergewicht ist schon für gesunde Gelenke sehr belastend, für ein erkranktes Gelenk ist ein zu hohes Körpergewicht ein schwerwiegen-des Problem. Durch regelmäßige Bewegung und eine Ernährungsumstellung können Sie Ihr Gewicht im Vorfeld der Operation reduzieren, Ihr Hausarzt berät Sie gerne und nennt Ihnen kompetente Ansprechpartner.

Wenn Sie starker Raucher sind, belastet das Ihren allgemeinen Gesundheitszustand sehr. Nikotin, Teer und zahlreiche andere Giftstoffe in Zigaretten behindern den Heilungsprozess. Deshalb versuchen Sie bitte, auf das Rauchen zu verzichten. Unterstützend können hier Aku-punktur, Nikotinpflaster, Rauchentwöhnungs-kurse oder Hypnose wirken.

Ihre persönliche Vorbereitung

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Wenn Sie eine Übung machen, tun Sie nur das. Konzentrieren Sie sich ganz auf die Übung und nehmen Sie sich Zeit dafür, diese korrekt aus-zuführen. Denken Sie daran, gleichmäßig und ruhig zu atmen. Bei Schmerzen oder anderen Beschwerden brechen Sie die Übung bitte ab.

Gelenktraining

Mit wenigen, einfachen Übungen bereiten Sie sich schnell und effektiv auf die Operation vor. So fühlen Sie sich vor der Operation besser und sind anschließend schneller wieder fit.

Die folgenden Übungen sind Beispiele dafür, wie Sie sich und Ihr Gelenk auf die Operation vorbereiten können. Sie fördern die Beweglich-keit der Gelenke und stärken die Muskulatur. Je nach persönlicher Fitness und Ihrem Gesund-heitszustand sind diese oder andere Übungen mehr oder weniger für Sie geeignet, bespre-chen Sie das mit Ihrem behandelnden Arzt.

Fit schon vor der Operation

Fuß hochziehen in RückenlageStrecken Sie Ihre Zehenspitzen möglichst weit nach unten und halten Sie diese Fußstellung einige Sekunden. Anschließend ziehen Sie die Zehenspitzen möglichst weit an. Diese Übung können Sie im Bett liegend ausführen.

Knie beugen in RückenlageBewegen Sie die Ferse Richtung Gesäß bis Ihr Knie leicht angewinkelt ist und der Fuß flach aufliegt. Bewegen Sie anschließend das Bein langsam zurück in die Ausgangslage. Diese Übung können Sie im Bett liegend ausführen.

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Quelle: DePuy Synthes

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Bein durchstrecken in RückenlageLegen Sie ein aufgerolltes Handtuch unter das Knie der betroffenen Seite. Drücken Sie jetzt die Rückseite des Knies in das Handtuch, so dass sich Ihr Fuß anhebt. Danach senken Sie den Fuß wieder ab. Diese Übung können Sie im Bett liegend durchführen.

Bein strecken im SitzenSetzen Sie sich auf einen Stuhl oder die Bett-kante, so dass der Oberschenkel möglichst parallel zum Boden ist. Heben Sie dann Ihr Bein gestreckt so weit wie möglich an und strecken Sie dabei auch den Fuß nach vorne. Danach senken Sie es langsam in die Aus-gangsstellung zurück.

Hüftgelenk im Stehen beugenHalten Sie sich in Schulterhöhe an einem fest-stehenden Gegenstand oder Möbelstück fest. Heben Sie dann Ihr Bein langsam an, so dass der Oberschenkel maximal parallel zum Boden ist. Senken Sie Ihr Knie langsam zurück in die Ausgangsstellung.

Hüftgelenk im Stehen streckenHalten Sie sich in Schulterhöhe an einem feststehenden Gegenstand oder Möbelstück fest. Bewegen Sie jetzt Ihr Bein langsam nach hinten. Vermeiden Sie es, sich nach vorne zu lehnen und halten Sie Ihr Bein locker gestreckt.

Endoprothetik / Vor der Operation

Quelle: DePuy Synthes

Quelle: DePuy Synthes

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Gestrecktes Bein anhebenLegen Sie sich ausgestreckt auf den Rücken. Heben Sie dann Ihr Bein so gerade wie möglich zirka 10 Zentimeter vom Boden ab. Bewegen Sie das Bein zur Seite und dann wieder zur Mitte zurück. Legen Sie es dann lansam auf den Boden zurück.

Im Stehen leicht in die Hocke gehenHalten Sie sich in Schulterhöhe an einem fest stehenden Gegensatnd oder Möbelstück fest. Beugen Sie beide Knie langsam und richten Sie sich dann langsam wieder auf. Halten Sie bei dieser Übung Ihren Oberkörper senkrecht und bleiben Sie mit der ganzen Fußsohle auf dem Boden.

· Es wird häufig als Erleichterung empfunden, wenn man portionierte Speisen vorbereitet, die in der ersten Zeit nach der Operation nur erwärmt werden müssen. Alternativ können Sie sich über einen Service informieren, der Ihnen die Mahlzeiten zu Hause anliefert.

Weitere Hilfsmittel, die praktisch für Sie sein könnten, sind Greifzange, Anziehstäbe und Strumpfanzieher. Diese Hilfsmittel sind vor der Operation vom behandelnden Arzt zu verordnen.

Um Ihnen die Rückkehr nach Hause zu er-leichtern, empfehlen wir Ihnen, vorab einige Vorkehrungen zu treffen:

· Stellen Sie Ihr Geschirr in Griffhöhe, damit Sie es leichter erreichen.

· Für die tägliche Körperhygiene ist es hilf-reich, wenn im Badezimmer Haltegriffe, Toilettensitzerhöhung, rutschfeste Duschun-terlage, Badewannensitz oder Duschhocker vorhanden sind. Auch ein Schwamm mit langem Stiel ist hilfreich.

· Um Stolpern und Ausrutschen zu vermeiden, entfernen oder sichern Sie lose liegende Teppiche.

Vorbereitungen für die Heimkehr

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Quelle: DePuy Synthes

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In der Klinik

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Die Ankunft

Nach Ihrer Anmeldung mit Hilfe Ihres Einwei-sungsscheins werden Sie von unserem Klinikper-sonal zu Ihrem Zimmer begleitet. Sie bekommen Informationen über die verschiedenen Angebo-te, die wir für Sie in der Klinik bereithalten.

Dann folgen im Bedarfsfall letzte Voruntersu-chungen wie Labortests, EKG oder Röntgen-aufnahmen. Ein Anästhesist führt mit Ihnen ein Gespräch über die verschiedenen Arten der Narkose und eventuelle Risiken. Dann ent-scheiden Sie gemeinsam, ob es eine Teil- oder Vollnarkose wird. Hier schon mal eine Kurzbe-schreibung der beiden Möglichkeiten:

Wir heißen Sie herzlich willkommen in unserer Klinik. Wir werden alles dafür tun, dass Sie sich von Anfang an sicher und gut aufgehoben fühlen. Bitte scheuen Sie sich nicht, Wünsche zu äußern und Fragen zu stellen, unsere Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter sind gerne bereit, Ihnen zu helfen.

In der Klinik

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trotz aller Ähnlichkeiten jede Operation einen individuellen Eingriff in den Körper darstellt. Da es sich um eine Gelenkoperation handelt, hat die Frage, ob und inwieweit minimal-inva-siv operiert wird, vor allen Dingen Bedeutung für die Erholung der Weichteile, die Rekonva-leszenz der Gelenke ist davon unbeeinflusst. Gleichwohl bedeutet ein kleinerer Eingriff auch weniger Schmerzen und wird daher zum Wohle des Patienten nach Möglichkeit vorgezogen.

Die Einzelheiten des Operationsverlaufs hängen maßgeblich vom Krankheitsverlauf und den persönlichen Voraussetzungen des Patienten ab. Sie werden daher am besten im persönlichen Gespräch mit dem behandeln-den Arzt besprochen und erläutert. Generell lässt sich sagen, dass die Ärzte bei Paracelsus bemüht sind, so minimal-invasiv wie möglich zu operieren. Es existiert für minimal-invasive Operationen kein einheitlicher Standard, da

Die Operation

TeilnarkoseFür die Teilnarkose oder auch Regionalan-ästhesie bekommen Sie in der Nähe eines zentralen Nervengeflechts oder eines wich-tigen Nervs ein örtliches Betäubungsmittel verabreicht, das die betroffene Körperregion schmerzunempfindlich macht. Sie bleiben wach und bei vollem Bewusstsein. Wahrschein-lich wird Ihnen angeboten, für den Zeitraum der Operation entspannende Musik zu hören.

Narkoseaufklärung

Der Einsatz eines künstlichen Gelenks erfolgt unter Narkose. Ihr Anästhesist klärt Sie über die unterschiedlichen Narkoseverfahren und mögli-che Risiken der bevorstehenden Operation auf.

VollnarkoseBei der Vollnarkose verabreicht der Anästhe-sist Ihnen entweder über eine Atemmaske (inhalativ) oder über die Kanüle (intravenös) ein Narkosemittel. Innerhalb weniger Sekun-den schlafen Sie ein und erwachen erst wieder nach der Operation. Auch Ihr Schmerzempfin-den ist in dieser Zeit ausgeschaltet. Während der Operation überwacht der Anästhesist durchgängig Ihre Atmung, Ihre Herz-Kreislauf-Funktionen und Ihren Flüssigkeitshaushalt. Außerdem bekommen Sie über eine Maske den benötigten Sauerstoff zugeführt.

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· Melden Sie sich bitte sofort, wenn Sie Schmerzen haben, damit wir Ihnen helfen können.

· Haben Sie einmal allergisch auf Schmerz-mittel reagiert oder mussten Sie es wegen Nebenwirkungen absetzen? Dann müssen wir das wissen.

· Nehmen Sie regelmäßig Schmerzmittel? Dann nennen Sie uns bitte die Art und Dosis Ihrer Schmerzmittel.

· Bitte erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen mit Schmerzen und wie Sie mit ihnen umge-hen. Diese Informationen sind hilfreich für eine möglichst erfolgreiche Behandlung.

· Hat sich der Ort oder der Charakter Ihrer Schmerzen verändert? Informieren Sie uns, damit wir darauf reagieren können.

· Von unseren Pflegerinnen und Pflegern sowie den Physiotherapeuten erhalten Sie wertvolle Hilfestellung und Tipps: Nutzen Sie sie!

Wir möchten Ihnen so viel Schmerzen wie möglich ersparen. Ihre Mitarbeit ist dabei ein zentraler Pfeiler des Erfolgs.

beginnt unsere Schmerzbehandlung schon parallel zur operativen Behandlung. Diese sehr moderne Vorgehensweise nennt man »prä-ventive Schmerztherapie«. Sie beginnt bereits während der Narkose. Unser Ziel ist es, dass unsere Patienten nach der Operation schmerz-frei erwachen. Auf den Stationen werden die Schmerzmedikamente in Form von Tabletten, Tropfen oder Zäpfchen eingenommen. Die Krankenpflegerinnen und Pfleger werden Sie regelmäßig nach Ihrem Bedarf fragen, um über die Basismedikation die Schmerzentstehung weitestgehend einzudämmen.

Für ein wirklich wirksames Schmerzmanage-ment brauchen wir allerdings Ihre Mitar-beit. Schmerz ist individuell, d.h. ab wann ein Mensch Schmerz empfindet, wobei er Schmerz empfindet und wie stark er Schmerz empfindet, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Es gibt dafür keine Messgeräte oder Vergleichsmaßstäbe, nur die Auskunft des Pati-enten selbst. Wir nehmen Ihren Schmerz ernst, können Ihnen aber lediglich dabei helfen, ihn zu vermeiden oder zu bekämpfen. In der nach-folgenden Liste finden Sie Hinweise darauf, was Sie selbst tun können.

Warum haben wir Schmerzen?

Täglich sieht sich der Körper unterschiedlichs-ten Einflüssen ausgesetzt. Viele davon sind positiv, wie zum Beispiel warmes Wasser unter der Dusche oder der Fahrtwind, der einem beim Fahrradfahren ins Gesicht bläst. Ande-re Einflüsse sind schädigend und wirken zu schnell, zu tief und an der falschen Stelle auf den Körper ein, wie ein Dorn, der sich durch die Haut bohrt. Was wir dann empfinden, ist Schmerz. Er warnt uns vor der schädigenden Wirkung und soll uns so schützen. Das erklärt, warum wir nach einer Operation, die auch einen Eingriff in den Körper darstellt, Schmer-zen empfinden. Ein bisschen Schmerz, der uns daran erinnert, dass wir vorsichtig sein müs-sen, ist medizinisch nicht bedenklich. Wenn Schmerzen zu stark werden, dann können sie allerdings schaden.

Unbehandelte stärkere Schmerzen können Stress verursachen, der den Körper schwächt und so die Erholung verlangsamt. Er kann die Ursache sein für Störungen der Magen-darmfunktion, begünstigt das Auftreten von Lungenentzündungen, schwächt die körper-eigene Abwehr und erhöht das Risiko von Herz- und Kreislaufproblemen. Diese nega-tiven Folgen von Schmerzen möchten wir unseren Patienten gerne ersparen. Deshalb

Schmerzmanagement

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Der »Vier-Punkte-Gang«Beim »Vier-Punkte-Gang« setzen Sie zuerst die rechte Gehhilfe nach vorne und folgen mit dem linken Bein. In Schritt drei und vier folgen erst die linke Gehhilfe, dann das rechte Bein. Während die ersten Schritte noch Mühe machen, werden Sie nun bald kleinere Spazier-gänge machen können und Ihren Bewegungs-radius fortlaufend vergrößern.

Ihre aktive Mitarbeit in dieser Phase der Reha-bilitation ist besonders wichtig, da Ihr Gelenk jetzt noch am verletzlichsten ist. Bewegen Sie sich ausreichend aber vorsichtig um Schädi-gungen vorzubeugen.

Ihr Arzt entscheidet, ab wann Sie ganz auf Ihre Gehhilfen verzichten können. Nutzen Sie sie aber auf jeden Fall, insbesondere beim Trep-pensteigen, bis Sie sich ganz sicher fühlen. Viel Erfolg!

Schritt für Schritt in Ihr neues Leben

Sie werden in den ersten Tagen nach der OP noch keine großen Sprünge machen. Das ist ganz natürlich. Schließlich müssen sich Ihre Muskeln erst an das neue Gelenk »gewöh-nen«. Die erste Gelenkmobilisation erfolgt unter Mithilfe der Physiotherapeuten und im Einzelfall unter Einsatz von Motorschienen. So erreichen Sie schnell einen möglichst natür-lichen Bewegungsumfang ohne Ihr Gelenk übermäßig zu belasten. Folgen Sie unbedingt den Anweisungen Ihrer Therapeuten, denn wo es ein »zu wenig« an Einsatz geben kann, ist auch ein »zu viel« denkbar. Abhängig vom Operationsverlauf können Sie bereits ein bis zwei Tage nach OP mit dem »Drei-« oder »Vier-Punkte-Gang« beginnen.

Der »Drei-Punkte-Gang«Wenn Ihr Bein noch besonders geschont werden muss, beginnen Sie zunächst mit dem »Drei-Punkte-Gang«: Erst stellen Sie die Gehstützen nach vorne, dann folgt vorsichtig das operierte Bein. Im dritten Schritt folgt das gesunde Bein. Danach wiederholt sich die Ab-folge. Die Schritte sollten in etwa gleich weit sein und flüssig aufeinander folgen. Vermeiden Sie in jedem Fall Drehbewegungen Ihres Ober-körpers über dem stehenden Bein. Nach ein paar Tagen folgt der »Vier-Punkte-Gang«.

Nach der Operation

Nachdem die Wunde wieder verschlossen ist und Sie aus der Narkose erwacht sind, werden Sie in aller Regel auf ein Krankenzimmer mit besonderer Überwachung der Naht verlegt. Sie erhalten weiterhin Medikamente, die den Wundschmerz so niedrig wie möglich halten sollen. Da Sie zunächst wenig laufen, bekom-men Sie außerdem blutverdünnende Mittel verabreicht. Diese sollen Thrombosen verhin-dern helfen. Sollten Sie Kompressionsstrümpfe verschrieben bekommen haben, dann sollten Sie ein paar Dinge beachten: Die Strümpfe werden nur zum Duschen oder Waschen kurz abgelegt. Sie sollten sie bis zur vollen Belast-barkeit Ihres Beines weitertragen. Achten Sie beim Anziehen der Strümpfe darauf, dass sie keine Falten werfen. Mit Hilfe von Röntgenauf-

nahmen wird in den ersten Tagen nach der OP regelmäßig kontrolliert, ob die neuen Gelenk-teile weiterhin an der richtigen Stelle sitzen. Außerdem werden verschiedene Blutuntersu-chungen durchgeführt.

Manchmal legen wir Drainageschläuche an, um eventuell entstandenes Wundsekret aus-zuleiten. Wenn das Risiko von Blutergüssen deutlich gesunken ist, werden die Schläuche entfernt. Das passiert in aller Regel nach ein bis zwei Tagen. Die Wunde wird natürlich wei-terhin in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Ist die Wunde gut verheilt, werden nach zehn bis zwölf Tagen die Fäden oder Klammern entfernt. Oft werden auch selbstauflösende Fäden benutzt.

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Endoprothetik / In der Klinik

Sie Ihre Reha-Behandlung machen,hängt in der Regel vom Kostenträger ab, also der jeweiligen Rentenversicherung, gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung. Der Kostenträger stimmt dementsprechend auch den Termin für Ihre Reha-Behandlung ab. Das kann in Ausnahme-fällen bedeuten, dass Sie bis zum Beginn der Reha noch wenige Tage zu Hause verbringen.

Die Entlassung erfolgt in der Regel am achten bis zwölften postoperativen Tag, also nach zehn bis vierzehn Tagen Klinikaufenthalt. Ihr behan-delnder Arzt bespricht noch einmal den Stand der Dinge mit Ihnen, gibt Ihnen nötigenfalls wichtige Hinweise für die kommende Zeit und beantwortet gerne Ihre noch offenen Fragen. Eventuell benötigte Hilfsmittel werden auf Anordnung angefordert. In welcher Einrichtung

Entlassung aus der Klinik

Treppe raufStellen Sie sich mit beiden Gehhilfen vor die erste Stufe. Setzen Sie immer erst Ihr nicht operiertes Bein eine Stufe höher. Stützen Sie sich dabei auf Ihre Gehstützen links und rechts von Ihrem operierten Bein. Sie nehmen dadurch die Last von ihm und können es jetzt auch eine Stufe höher setzen. Verlagern Sie Ihr Gewicht nun auf Ihr gesundes Bein und setzen Sie die Gehstützen nach. Erobern Sie sich so Stufe um Stufe. Wenden Sie diese Technik auch bei Treppen mit Geländer an.

Treppe runterDie Treppe runter machen Sie alles andersrum: Erst setzen Sie die Gehstützen, verlagern Ihr Gewicht auf die Hände und setzen erst das operierte und dann das gesunde Bein nach. Nehmen Sie Ihrem operierten Bein in der Bewegung so viel Last wie möglich mit den Armen ab.

Endoprothetik / In der Klinik

Quelle: DePuy Synthes

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Die Rehabilitation

Ziel einer jeden Rehabilitationsmaßnahme ist es, Sie möglichst rasch und nachhaltig wieder in den beruflichen, familiären und sozialen Alltag einzugliedern. Das Aufbautraining für Gelenk und Muskeln ist wohl dosiert und er-möglicht Ihnen Schritt für Schritt die Rückkehr in ein Leben in Bewegung.

Damit die Operation auch langfristig für einen zufriedenstellenden Heilungserfolg sorgt und Ihre Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit dau-erhaft wiederhergestellt werden kann, bedarf es einer möglichst direkt anschließenden Reha-bilitation. Die nach der Operation einsetzende Frührehabilitation schafft die ersten Grund-lagen und verhilft Ihnen zu weitestgehender Schmerzfreiheit. Ein endgültiger Heilungser-folg ist jedoch nur möglich, wenn Sie sich einer abschließenden Reha unterziehen.

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Endoprothetik / Die Rehabilitation

die gesamte Behandlungskette aus einer Hand angeboten wird.

Innerhalb des Paracelsus-Verbunds bieten wir Ihnen eine koordinierte Weiterbehandlung in einer unserer orthopädischen Reha-Kliniken an. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Akut-Krankenhäuser und den Reha-Kliniken innerhalb des Paracelsus-Verbundes garantiert den Patien-ten eine bestmögliche Weiterbehandlung und bedeutet für Sie ein Maximum an Sicherheit.

16 Akut-Krankenhäuser, 12 Reha-Kliniken und zahlreiche ambulante Versorgungszentren sind unter dem Dach der Paracelsus-Kliniken Deutschland vereint. Eine enge Zusammenar-beit der unterschiedlichen Fachbereiche und ein permanenter Wissenstransfer zwischen den Ärz-ten der Akuthäuser und den Reha-Kliniken sind gelebter Berufsalltag innerhalb des Paracelsus-Verbundes. Die Paracelsus-Kliniken Deutschland sind seit Jahren Vorreiter auf dem Weg zu einer integrierten Versorgung der Patienten, bei der

Integrierte Versorgung bei Paracelsus

Diese Art der Rehabilitation setzt allerdings eine Reihe Dinge voraus:

· Die häusliche Versorgung muss sicherge-stellt sein.

· Der behandelnde Arzt stimmt dieser Maßnahme uneingeschränkt zu.

· Der Kostenträger befürwortet diese Behandlung.

· Es befindet sich eine entsprechende Reha-Kli-nik mit teilstationärem Angebot in der Nähe.

Stationäre Reha

Wenn Sie allein zu Hause sind oder nicht ausreichend für die Bewältigung des Alltags versorgt sind, ist der stationäre Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik empfehlenswert. Die stationäre Behandlung stellt zwei Dinge sicher: eine allmähliche Mobilisierung, eine adäquate medizinische Versorgung und eine intensive Betreuung bei der Bewältigung des täglichen Lebens.

Die Mitarbeiter unseres klinischen Sozialdiens-tes planen zusammen mit Ihnen und Ihren Angehörigen Ihre Rehabilitation. In der Regel dauert eine stationäre Reha-Maßnahme drei Wochen und erfolgt so zeitnah wie möglich nach der Operation.

Ambulante Reha

In einigen Fällen ist es möglich, die Anschluss-behandlung teilstationär oder ambulant durch-zuführen. Das bedeutet, dass Sie als Patient nach der Entlassung wieder zu Hause wohnen und für die Dauer der Nachbehandlung jeden Tag zur Behandlung in eine Reha-Klinik oder ein ambulantes Reha-Zentrum gefahren werden.

Helgoland

Niederteufen (CH)

Scheidegg

Karlsruhe

Bad Münster

Bad Ems

Düsseldorf Kassel

Henstedt-Ulzburg

Bremen

Bad EssenOsnabrück

Hemer

Bad ElsterAdorf

Schöneck

Zwickau

München

Hannover-Langenhagen

Bad SuderodeBad Gandersheim

Reichenbach

Endoprothetik / Die Rehabilitation

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Wieder zu Hause

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Ihre Muskulatur ist etwa nach sechs bis acht Wochen wieder so aufgebaut, dass sie das Gelenk ausreichend stabilisieren kann. Je nach Prothesentyp müssen Sie jedoch wei-terhin einige Bewegungseinschränkungen in Kauf nehmen.

Einen großen Teil des Weges zurück in ein mo-biles Leben haben Sie bei der Rückkehr nach Hause bereits geschafft. Die Bewegungen mit dem neuen Gelenk werden zunehmend selbstverständlicher. Trotzdem bitten wir Sie, sich im Alltag vorsichtig und gelenkschonend zu bewegen, um keine Risiken einzugehen.

Wieder zu Hause

Endoprothetik / Wieder zu Hause

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Endoprothetik / Wieder zu Hause

Die Operation ist vorüber und Ihr neues Gelenk verschafft Ihnen neue Beweglichkeit. Jetzt ist es wichtig, dass Ihre Muskeln Ihr neues Gelenk »kennenlernen«. Geben Sie ihnen genug Zeit, sich von der OP zu erholen und neue Kraft aufzubauen. Sie können Ihren Muskeln dabei helfen, indem Sie auf die korrekte Ausführung der täglichen Bewegungen achten. So werden auch diese zu nützlichen Schritten auf dem Weg Ihrer Erholung. Wie so oft geht es darum, die goldene Mitte zu finden: Schonen Sie sich nicht, sondern seien Sie vorsichtig. Überfordern Sie Ihren Körper nicht, aber strengen Sie sich an. Oft wird die eingesetzte Kraft falsch einge-schätzt, gerade dann, wenn eine Bewegung ausgeführt wird, die Ihre Gelenke in besonde-rer Weise belastet. Denn je nach Körperhal-tung hat der gleiche Krafteinsatz ganz andere Auswirkungen auf sie. Nachfolgend haben wir ein paar Empfehlungen für Sie zusammenge-stellt, mit denen Sie Ihre Gelenke schonen und gleichzeitig trainieren können.

So geht es besser

Setzen Sie sich … Setzen Sie sich aufrecht hin. Am besten auf etwas höheren Stühlen mit Armlehne, so dass Ihre Hüfte höher ist als Ihre Knie.

Aufstehen aus der SitzpositionRutschen Sie auf Ihrem Sitz zunächst bis an den Rand. Bringen Sie den Fuß des betroffenen Beines vor den Ihres gesunden Beines. Wenn Sie sich jetzt aufrichten, belasten Sie nur das gesunde Bein und unterstützen Sie die Bewe-gung mit Hilfe der Armlehnen. Entsprechende Haltegriffe im Bad sowie ein erhöhter Toilet-tensitz können ebenfalls eine sinnvolle Ergän-zung sein.

Wie Sie sich am besten hinlegenSetzen Sie sich zunächst auf den Bettrand. Dann heben Sie erst das gesunde und nachher das betroffene Bein ins Bett. Führen Sie diese Bewegung mit geradem, aber leicht nach hinten gelehnten Oberkörper durch. Nachdem Sie die Beine vorsichtig und leicht abgespreizt abgelegt haben, können Sie Ihren Rücken ent-spannen und es sich bequem machen.

Unter der DuscheSorgen Sie immer für sicheren Stand. Zum Gehen tragen Sie auch bis zur Dusche am bes-ten Schuhe mit rutschfester Sohle. Sie können sie vor der Dusche ausziehen. Gehen Sie mit dem gesunden Bein zuerst hinein und mit dem betroffenen Bein zuerst heraus. Rutschfeste Fußmatten sind vor und in der Dusche sehr zu empfehlen. Weitere Möglichkeiten, Ihren Halt zu verbessern, sind Haltegriffe und ein Dusch-hocker. Schwämme mit längerem Handgriff vereinfachen das Waschen.

In der Badewanne sind Sie KapitänAuch beim Baden gilt: Sicherheit zuerst. Ein Badewannensitz, eine rutschfeste Unterlage und Haltegriffe geben auch hier mehr Stabili-tät. Steigen Sie in etwa so in die Badewanne, wie Sie sich auch aufs Bett legen – vorsichtig und mit dem gesunden Bein zuerst. Unterstüt-zen Sie die Bewegung des betroffenen Beines mit Ihren Händen und entlasten Sie so Ihre Beinmuskulatur. Sie sollten sich zum Baden schon als »Fortgeschrittene« fühlen, also be-reits sicher im Umgang mit Ihrem betroffenen Bein sein, da hier alles etwas rutschiger ist.

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Schlafen Sie gutSo, wie Sie sich hingelegt haben, in Rückenlage mit leicht abgespreizten Beinen, schlafen Sie auch am besten. Wenn Sie doch lieber auf der Seite liegend schlafen möchten, ist es wichtig, dass sich die Hüfte nicht einseitig dreht. Um das zu verhindern, und einer Überkreuzung Ihrer Beine während des Schlafens vorzubeu-gen, legen Sie sich ein langes Kissen zwischen Ihre Beine.

Raus aus den FedernBewegen Sie sich langsam zur Bettkante und heben Sie dann Ihr betroffenes und Ihr gesun-des Bein nacheinander und vorsichtig aus dem Bett. Auch hier hilft Ihnen eine erhöhte Positi-on beim Aufstehen. Optimal ist eine Höhe von 70 cm, die Sie entweder mit einem entspre-chenden, stabilen Bettgestell oder durch das Auflegen einer zweiten, festen Matratze erreichen können.

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Ins Auto einsteigenSorgen Sie für so viel Beinfreiheit, wie möglich. Optimalerweise lassen Sie sich den (Beifahrer-)Sitz ganz nach hinten schieben und stellen Sie ihn so hoch wie möglich ein, die Gehstützen finden auf dem Rücksitz Platz. Beim Einstei-gen setzen Sie sich rückwärts auf den Sitz und heben dann Ihre beiden Beine vorsichtig mit den Händen ins Auto. Bewegen Sie sich dabei mit Becken und Beinen gleichmäßig und ruhig. Gleiches gilt fürs Aussteigen, nur umgekehrt. Lassen Sie sich zu Beginn fahren und fahren Sie erst wieder selbst, wenn Ihr Arzt keine Bedenken mehr hat und Sie ohne Stützen gehen können. Insbesondere die Einnahme von Medikamenten kann Ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.

SexualitätNach sechs bis zwölf Wochen ist soweit: Sie können »es« langsam wieder tun. Aber scho-nen Sie sich: Vermeiden Sie Hüftbeugungen von mehr als 90 Grad. Probieren Sie Stellun-gen, bei denen Sie auf der gesunden Körper-seite liegen, die Rückenlage empfiehlt sich erstmal nur für Männer. Achten Sie darauf, dass das Gewicht Ihres Partners Sie und Ihr Hüftge-lenk nicht belastet.

Schuhe anziehen, leicht gemachtVerwenden Sie extra lange Schuhanzieher, um Ihren Oberkörper so wenig wie möglich beugen zu müssen. Am besten tragen Sie eine Zeit lang einfach Schuhe ohne Schnürsenkel, dann müssen Sie sich darum nicht auch noch kümmern. Die Schuhe sollten flach und fest sein, für einen sicheren Stand und Gang.

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Wie Sie tragen könnenVerteilen Sie die Traglast auf beide Seiten gleich, wenn möglich indem Sie einen Ruck-sack verwenden.

Gut aufgehobenWenn Sie etwas aufheben müssen, entlasten Sie das betroffene Bein, indem Sie es nach hinten-außen gestreckt lassen, während Sie mit dem gesunden Bein leicht in die Knie gehen. Neigen Sie Ihren gestreckten Oberkörper leicht nach vorne. Stützen Sie sich dabei mit den Händen ab.

So geht es in die HoseGerade so alltägliche Bewegungen wie das Anziehen eines Kleidungsstücks stellen am Anfang ein kleines Hindernis dar, das Sie mit ein wenig Hilfe und der richtigen Technik aller-dings leicht überwinden lernen. Eine helfen-de Hand kann hier wahre Wunder bewirken. Wenn diese nicht zur Stelle ist, hilft Ihnen ein sogenannter Anziehstock. Der verlängert Ihre Reichweite. Ziehen Sie mit Hilfe seines Hakens den Bund bis über das Knie des betroffenen Beines, richten Sie sich an Ihrer Gehstütze auf und erledigen Sie den Rest mit Ihren eigenen Händen. Umgekehrt steigen Sie erst mit dem gesunden Bein aus, dann sind Sie flexibler.Strumpfanzieher helfen Ihnen, wie der Name schon sagt, beim Anziehen Ihrer Strümpfe.

Spazieren gehen ist auch SportRegelmäßige Spaziergänge auf gut ausgebau-ten Wegen sind eine gute Übung, mit der Sie früh beginnen können. Steigern Sie die Länge der Spaziergänge ganz allmählich und fangen Sie mit fünf bis zehn Minuten an. Tragen Sie dabei feste Schuhe und geben Sie geraden, nicht-rutschigen Wegen den Vorrang.

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· Achten Sie auf eine gute Ernährung, damit Ihr Körpergewicht in einem vernünftigen Verhältnis zu Ihrer Körperlänge steht.

· Treiben Sie, in angemessenem Rahmen, Sport. Die Bewegung trainiert Ihren ganzen Körper und stabilisiert so auch Ihre Gelenke.

· Gehen Sie den Weg des geringsten Risikos: Kleine Hindernisse und Stolperfallen, wie etwa rutschige Untergründe bergen Sturz-gefahren. Vermeiden Sie daher nasses Laub oder mit Moos bewachsene Steinplatten, vor allem in den »nassen« Jahreszeiten, Herbst und Winter.

· Ruckartige Bewegungen und Stoßbelastun-gen gilt es, wo möglich, zu vermeiden.

· Langes Stehen, häufiges Treppensteigen und Bergwandern sind selbst für manches natürliche Gelenk zu viel. Gehen Sie solchen besonderen Beanspruchungen am besten aus dem Weg.

· Je tiefer Sie sitzen, desto anstrengender ist das Aufstehen für Ihre Gelenke. Setzen Sie sich nach Möglichkeit etwas erhöht. Tiefe Sofas sind nur im Sitzen bequem.

Wenn eine Infektion auftritt, z. B. eine Entzün-dung am Zahn oder am Fußnagel, lassen Sie diese sofort behandeln, um eventuelle Keim-wanderungen zu unterbinden.

Wenn alles gut gelaufen ist, haben Sie nun ein Leben mit neuer Mobilität und deutlich weniger Schmerzen vor sich. Darüber freuen wir uns mit Ihnen. Das natürliche Gelenk kann es jedoch nicht ersetzen. Durch gleichmäßige Bewegungsabläufe und schonende Belas-tung verlängern Sie jedoch die Lebensdau-er Ihres neuen Gelenks deutlich. Damit Sie sich möglichst lange an Ihrer Endoprothese freuen können, haben wir ein paar allgemeine Hinweise zum alltäglichen Gebrauch für Sie zusammengestellt.

Tipps für jeden Tag

· Flaches und festes Schuhwerk sorgt für einen sicherenTritt. Schuhe mit guter Dämpfung reduzieren die Gelenkbelastung.

· Gleichmäßige Belastung beider Beine ver-teilt die Lasten, trainiert Ihr operiertes Bein und beugt einseitigen Überbelastungen vor.

· Gleiches gilt für das Tragen von Gegenstän-den: Tragen Sie nicht mehr als insgesamt 20% Ihres eigenen Gewichtes und verteilen Sie die Kilos gleichmäßig, zum Beispiel durch die Verwendung eines Rucksacks.

Damit Sie noch lange kraft-voll auftreten können ...

der Arzt den richtigen Sitz des neuen Gelenks und die umliegende Knochenbeschaffenheit, testet die Stärke und Stabilität Ihrer Muskula-tur und kontrolliert Ihr Gangbild, zum Beispiel beim Treppen steigen oder Gehen.

Regelmäßige Kontrolle

Die Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt do-kumentieren Ihre Fortschritte und lassen mög-liche Komplikationen frühzeitig erkennen und ausräumen. Mit Röntgenaufnahmen überprüft

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net sind. Grundsätzlich gilt, dass bestimmte Bewegungsmuster besser sind als andere: Ball- und Kontaktsportarten haben oft abrupte Bewegungs- und Richtungswechsel. Solche »Stop and Go«-Sportarten führen zu extremen Stoßbelastungen der Gelenke. Die sollten Sie vermeiden, da sie zu einem erhöhten Ver-letzungsrisiko führen. Empfehlenswert sind dagegen Sportarten, bei denen Sie fließende Bewegungen mit geringem Kraftaufwand durchführen. Natürlich hängt das persönliche Risiko stark von Ihrer Technik und Ihrer Erfah-rung mit der Sportart ab, daher sollten Sie Ihr Vorhaben mit Ihrem Arzt im Einzelnen bespre-chen. Die nachfolgenden Listen sind unvoll-ständig, vermitteln aber einen guten Eindruck, in welche Richtung es gehen sollte.

Steigern Sie Ihr Wohlbefinden durch regelmä-ßige sportliche Aktivitäten. Training hilft Ihrem Körper bei der Erholung und beugt zahlreichen Erkrankungen vor. Voraussetzung ist natürlich, dass es eine geeignete Sportart ist.

Bewegung und Sport tut gut. Nicht nur Ihr Geist profitiert davon, wenn Sie sich wieder sportlich betätigen, auch Ihr Körper dankt es Ihnen. Herz-Kreislauf-System, Muskulatur und Gelenke werden intensiver durchblutet und regenerieren sich schneller und besser. Wichtig dabei: Ihre Endoprothese muss stabil im Kno-chen eingewachsen sein und die Muskulatur muss Ihr Gelenk zuverlässig stabilisieren.Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen sagen, ab wann Sie gegebenenfalls wieder Sport treiben können und welche Sportarten für Sie geeig-

Sport macht gesund

Nicht empfehlenswerte Sportarten

Sogenannte Rückschlagsportarten wie · Squash · Tennis · Badminton · Volleyball

Ballsportarten · Handball · Fußball · Basketball Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko · Alpiner Skilauf · Reiten · Leichtathletik · Kampfsport

Besser geeignete Sportarten

· Rad fahren · Wandern · Walking / Nordic Walking · Schwimmen (ohne Grätsche beim Brust-schwimmen)

· Rudern · Aqua-Jogging / Aqua-Walking · Gymnastik · spezielles Krafttraining · Tanzen (mit Einschränkungen)

Bedingt geeignete Sportarten (mit dem Arzt besprechen)

· Laufen (auf geeignetem Boden) · Kegeln / Bowling (bedingt) · Golf · Skilanglauf

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Impressum Herausgeber / RedaktionParacelsus-Kliniken Deutschland GmbH & Co. KGaAUnternehmenskommunikation und MarketingSedanstraße 10949076 Osnabrück

EndoprothesenherstellerDePuy SynthesDePuy Orthopädie GmbHKonrad-Zuse-Straße 19 66459 KirkelGermany T 06841 1893-4F 06841 [email protected]

Smith&NephewMainstraße 245768 MarlT 02365 9181-0F 02365 [email protected]

Gestaltung und LayoutGUCC grafik & film, Münster

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DruckErdnuss Druck, Sendenhorst

Auflage8.000 Exemplare