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Das Christentum und die anderen Religionen Götz Weber Islam und Christentum

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Das Christentum und die anderen Religionen

Götz Weber

Islam und Christentum

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• Wort Gottes• Gott• Der Mensch • Jesus Christus• Erlösung• Leben nach dem Tod

Islam und Christentum

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Islam und Christentum: Wort Gottes

• Der Koran ist aus muslimischer Sicht Wort für Wort Allahs eigenes Wort

• Christen sehen im Koran das historisch-kritisch erforschbare Menschenwort Mohammeds

• Oder auch das prophetische Zeugnis vom einen allmächtigen und barmherzigen Gott? (Küng)

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Islam und Christentum: Wort Gottes 2

• Die Bibel ist nach christlichem Verständnis Zeugnis von Gottes Wort an Israel und in Jesus Christus (anders der christliche Fundamentalismus)

• Ihre Autorität liegt in ihrer Wirksamkeit: weil durch sie Christus zu den Menschen spricht

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Islam und Christentum: Gott

• Juden, Christen und Muslimen gemeinsam ist der Glaube an den einen und einzigen Gott, der in der Geschichte wirkt und ansprechbares Gegenüber des Menschen ist

• Gemeinsam ist der Glaube an Gott den Schöpfer• „Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde. Wenn er eine Sache

beschlossen hat, sagt er zu ihr nur: sei!, dann ist sie.“ (Sure 2,117)• „Und die Erde hat er (als Wohnraum) für die Menschheit

bereitgestellt,… (Alle), die im Himmel und auf Erden sind, wenden sich mit ihren Anliegen an ihn. Er hat immer zu tun.“ (Sure 55,10.29)

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Islam und Christentum: Gott 2

• Gemeinsam ist der Glaube an Gott den Allmächtigen

• „Sag: Uns wird nichts treffen, was nicht Gott uns vorherbestimmt hat. Er ist unser Schutzherr.“ (Sure 9,51)

• Sich dem Willen Gottes zu überlassen, ist für Muslime Zentrum ihres Glaubens

• Christlich gibt es auch die sich an den Allmächtigen wendende Klage.

• Die Allmacht Gottes ist christlich nicht unumstritten und nicht Mitte des Glaubens

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Islam und Christentum: Gott 3

• Die Dreieinigkeit Gottes ist Hauptstreitpunkt in der Gottesfrage zwischen Christen und Muslimen

• Entweder der Dissens bleibt• Oder man formuliert den

Trinitätsglauben neu im Dialog mit Juden und Muslimen:

• Der Vater ist der eine Gott. Er offenbart sich im Menschen Jesus. Seine Macht und Kraft ist in Mensch und Welt wirksam. (Küng)

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Islam und Christentum: Der Mensch

• Personalität des Menschen:• Muslimisch: sich der Rechtleitung

Allahs anvertrauen und sich in die religiösen Pflichten der Umma einbinden lassen

• Christlich: in Beziehung zum Vater, zu Jesus und dem Geist leben und aus seiner Fürsorge, Liebe und Kraft

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Islam und Christentum: Der Mensch 2

Sünde:- „Die Sünde verlangt nun

einmal gebieterisch nach dem Bösen“ (Sure 12,53)

- Im Islam: Sünde ist Verletzung der göttlichen Norm

- Im Christentum: Sünde ist zuerst Trennung von Gott – der

Mensch ist Sünder - die Tatsünden sind erst Folgen

davon

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Islam und Christentum: Der Mensch 3

• Freiheit und Vorherbestimmung• Islam: „Gott führt, wen er will, in die

Irre. Und wen er will, den bringt er auf einen geraden Weg.“ (Sure 6,39)

• Moral. Eigenverantwortlichkeit des Menschen

• Christentum: unfreier Wille des Menschen in Heilsdingen und freier Wille in weltlichen Dingen (Luther)

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Islam und Christentum: Jesus Christus

• Für den Koran ist Jesus der zweitwichtigste Prophet nach Mohammed.

• Konsens mit Bibel in einem judenchristlichen Verständnis Jesu:

• Jungfrauengeburt (19,19-22), Botschaft (3,50), Wundertaten (3,49) Jesu

• Jesus ist Knecht und Prophet (19,30-31) und Gesandter (4,171)

• Erhöhung (4,157) und Wiederkunft Jesu (4,159)

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Islam und Christentum: Jesus Christus 2

• Dissens von Koran und Bibel bezüglich Christus:

• Gottes Sohn (Sure 19,35 gegen Matthäus 16,15f.)

• Gott (Sure 5,72 gegen Johannes 20,27f.) • Echter Tod am Kreuz (dagegen: Sure 4,156f.)• Tod und Auferstehung als sühnendes, das

Sündersein des Menschen stellvertretend überwindendes Heilsgeschehen (2. Kor. 5,14-21)

• dagegen: Sure 6,164: „Keiner wird die Last eines anderen tragen“

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Islam und Christentum: Jesus Christus 3

• Daraus folgen: Unterschiedliche christliche Positionen zum Islam:

• Evangelikal: Allah ist ein Abgott, der Islam ist vom Teufel

• Konservativ-reformatorisch: Muslime glauben an den allmächtigen Schöpfer, es fehlt ihnen aber der Heiland Christus

• Modern-reformatorisch: der dreieinige Gott ist Gott auch für die Muslime, Christus auch für sie gestorben

• Liberal: auch Muslime glauben an den wahren Gott, „Vergötzungen“ Jesu u. des Koran korrigieren

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Islam und Christentum: Erlösung

• Koran: das Gesetz ist Heilsweg• Auch Jesus lehrt das Gesetz: „wir gaben ihm das

Evangelium … damit es bestätige, was von der Thora vor ihm da war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen“ (5,46)

• Willkürliche Vergebungsbereitschaft Gottes: „wenn aber einer, nachdem er gefrevelt hat, umkehrt und sich bessert, wendet Gott sich ihm (gnädig) wieder zu.“ (5,39)

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Islam und Christentum: Erlösung 2

• Bibel: „Rechtfertigung“ des Sünders vor Gottes Jüngstem Gericht:

• Fröhlicher Wechsel mit Christus in der Gemeinschaft des Glaubens an ihn:

• Christus übernimmt das Sündersein des Sünders und schenkt ihm sein Gerecht sein

• „Heiligung“: Christus fängt an, den Sünder umzuwandeln zu einem neuen Leben

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Islam und Christentum: Letzte Dinge

• Koran: Gericht nach den Werken:• „Und macht euch darauf gefasst,

einen Tag zu erleben, an dem ihr (zum Gericht) zu Gott zurückgebracht werdet, worauf jedem voll heimgezahlt wird, was er (im Erdenleben) begangen hat!“ (Sure 2,281)

• Islamische Tradition: Fürsprache Mohammeds; Rettung auch der „mittleren“ und „bösen“ Gläubigen

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Islam und Christentum: Letzte Dinge 2

• Bibel: Rettung im Endgericht durch den für die Sünder gestorbenen Christus (Römer 8,34)

• Dabei, aber nicht heilsentscheidend: Gericht nach den Werken (2. Korinther 5,10)

• Ewiges Leben für alle zu Christus Gehörenden, ewige Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott

• Koran: Leben nach dem Tod als Fülle des Glücks

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Islam und Christentum: Letzte Dinge 3

• Heil für die Muslime?• „Gott hat alle eingeschlossen in den

Ungehorsam, damit er sich aller erbarme“ (Römer 11,32)

• „Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden“ (1. Korinther 1,18)

• „So wird ganz Israel gerettet werden“ (Römer 11,26)

• 2. Vatikan. Konzil: „Der Heilswille umfasst aber auch die, welche den Schöpfer anerkennen, unter ihnen besonders die Muslime, die … mit uns den einen Gott anbeten …“