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Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
1
FH Trier
Controlling 1:Koordination, Anreiz und Kontrolle
SS 2008
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
2
FH Trier
Quelle:
„Lesen ist ein bloßes Surrogat des eigenen Denkens. Man läßt dabei seine Gedanken von einem Anderen am Gängelbande führen.“
Arthur Schopenhauer
„Grau ist, teurer Freund, alle Theorie,und grün des Lebens goldner Baum.“
Johann Wolfgang von Goethe
„Eine gute Theorie ist die beste Praxis.“
Ludwig Boltzmann
„Ich weiß, dass ich nichts weiß.“
Sokrates
Warnungen (I)
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Quelle:
Warnungen (II)
Optimierungs-theorie
Agency Theorie
Realität
Vernachlässigung der Akteure
Nutzenmaximierende Prinzipale und Agenten
Vielschichtiges Verhalten der Akteure
Optimale Lösung („First best“)
Second best–Lösung
Zulässige Lösung
Betrachtungs-ebene
Annahme über…… Akteure
Ergebnis
Gefordert: Frustrationstoleranz
vollständig
asymmetrisch
unvollständig
… Informationen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Inhaltsübersicht
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie
a) Controlling als praktisches Phänomenb) Komplexität, Differenz und Interdependenzenc) Controllingkonzeptionen in der Literaturd) Zugrundeliegende Controllingdefinition
1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungena) Aufgaben: Systemgestaltung und Prozessunterstützungb) Instrumente des Controllingc) Anforderungen an Controllerd) Abgrenzung Controller – Manager
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung
a) Charakterisierung, Struktur und Modelleb) Gegenstand der zentralen Unternehmensplanungc) Problemabgrenzung und -verknüpfungd) Organisation und Aufgabenverteilunge) Abschließende Würdigung
2.2 Budgetierunga) Charakterisierung, Arten und Ablaufb) Master Budget und Koordinationc) Entwicklungstendenzen der Budgetierungd) Budgetierung der Gemeinkostene) Verhaltenswirkung von Budgetsf) Better und Beyond Budgetingg) Abschließende Würdigung
2.3 Ziel- und Kennzahlensystemea) Charakterisierung, Funktionen und Typenb) Klassische und wertorientierte Kennzahlensystemec) Selektive Kennzahlensystemed) Balanced Scorecarde) Abschließende Würdigung
2.4 Lenk- und Verrechnungspreisea) Charakterisierung, Funktionen und Typenb) Analyse von Verrechnungspreisenc) Täuschung und Fehlentscheidungend) Erweiterte Betrachtung (Kostenorientierung, steuerliche Aspekte)e) Abschließende Würdigung
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme
a) Charakterisierung und Funktionenb) Parameter und Instrumentec) Analyse von Kostenabweichungend) Analyse von Umsatzabweichungene) Abschließende Würdigung
3.2 Anreizsystemea) Charakterisierung und Grundlagenb) Ausgewählte Basisgrößen c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgabend) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Verteilung knapper Ressourcene) Abschließende Würdigung
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie
a) Controlling als praktisches Phänomenb) Komplexität, Differenz und Interdependenzenc) Controllingkonzeptionen in der Literaturd) Zugrundeliegende Controllingdefinition
1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierAufgaben des Controllers
Quelle: Weber (Controlling, 2002), S. 10 - 15
Analyse von Stellen-anzeigen (1990 – 1994)
Aufgabe Nennung in %Berichtswesen 13,2Operative Planung 11,6Abweichungsanalysen 10,7Budgetierung 7,9Investitionsrechnung 6,5Kostenrechnung 6,4Projektkoordination/Sonderuntersuchungen 5,1Bwl. Beratung/Betreuung 4,7Bilanzierung 4,2Strategische Planung 3,6Finanzplanung 3,4EDV-Organisation 3,3Steuerung-/Führungsaufgaben 3,1Buchhaltung 2,5Steuerwesen 0,8Mitgestaltung strat. U-Ziele 0,8Sonstiges 12,1
Befragung von Controllern (1988)
Aufgabe WichtigkeitPlanungs- & Budgetarbeiten 4,7(Weiter-)Entwicklung Systeme (Info, Entscheidung, Planung, Bericht) 4,6Abweichungsanalysen 4,6Berichte und Kommentare 4,5Beratung Leitung in bwl. Fragen 4,5Lotsendienste zur Zielerreichung 4,4Ermittlung von Schwachstellen 4,2Infodienste für Fachbereiche 4,2Erstellung von Wirtschaftlichkeitsanalysen 4,2
Koordination von betriebl. Bereichen wie ReWe, U-Planung, EDV, Orga 3,9Mitwirkung strat. Planung 3,9Mitwirkung Festlegung strat. U-Ziele 3,8Festlegung Finanzziele 3,4Projektmanagement 3,2Motivation Mitarbeiter 3,1Mitwirkung Preispolitik 3,0Mitgestaltung U-Philosophie 3,0
Verbindung zu den WP‘s 2,8Treasuring (Finanzen, Bilanzen) 2,7Anstöße zur Innovation 2,6Unternehmensführung 2,6Stellungsnahme zu F&E 2,3Bereich: Steuern, Versicherungen 2,1
Haupt-
aufgabeW
ichtige A
ufgabeN
ur manch-
mal w
ichtigN
icht A
ufgabe
Benchmarking in Österreich (1994)
Aufgabe WerteBudgetkontrolle & Soll-Ist-Vgl. 5,3Durchführung Kostenrechnung 5,0Durchführung Berichtswesen 5,0Federführung Budgetierung 5,0Abweichungsanalysen 4,9Budget-Koordination 4,9Budget-Konsolidierung 4,7Systementwicklung 4,6Systemkontrolle 4,5Berichtsinterpretation 4,5Interne bwl. Beratung 4,3Beurteilung von Investitionen 4,1Mitarbeit bei Strategie-Planung 4,1Zentraler bwl. Infoservice 3,9Einleitung Korrekturmaßnahmen 3,7Bilanzierung 3,7Finanzierung und Finanzwesen 3,7Strategische Soll-Ist-Vgl. 3,5Koordination Früherkennung 3,3Einleitung Präventivmaßnahmen 3,3Strategische Abweichungsanalyse 3,1Infoservice für strat. Planung 3,1EDV, Orga & Verwaltung 3,1Steuern 3,0Interne Revision 2,5
1.1.a) Controlling als praktisches Phänomen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierZunehmende Umweltdynamik und Differenzierung
Quelle: Horváth (Controlling, 2002), S. 3
Charakteristik 1900 1930 1950 1970 1990
Bekanntheitsgrad von Ereignissen
bekannt Extrapolation der Erfahrung
Diskontinuität, aber erfahrungs-bezogen
Diskontinuität und Novität
Geschwindigkeit von Änderungen
langsamer als Reaktion der Unternehmung
vergleichbar mit Reaktion der Unternehmung
schneller als Reaktion der Unternehmung
Voraussehbarkeit der Zukunft
periodische Wiederkehr
Voraussage durch Extrapolation
voraussagbareChancen undRisiken
partiell voraus-sagbare schwache Signale
1.1.b) Komplexität, Differenz und Interdependenzen
Organisationsstruktur und Umweltbezug
Eine ProduktlinieMehrere Märkte
Mehrere ProduktlinienMehrere Länder
Mehrere KulturenMehrere Landeshoheiten
Mehrere Lebenszyklen
Unternehmungsziele Wirtschaftliche Ziele
+ Sozio-politische Restriktionen+ Soziale Ziele
Machtstrukturen Macht zentralisiert im Management
Macht dezentralisiert im Management
Machtteilung mit externen Gremien
Um
weltdynam
ikD
ifferenziertheit der U
nternehmen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierOrganisationskonzepte
Quelle:
Unternehmensleitung
Einkauf Produktion Absatz
Funktionale Organisation
Unternehmensleitung
Divison A Division B Division C
Geschäftsbereichsorganisation
Einkauf
Prod.
Absatz
Einkauf
Prod.
Absatz
Einkauf
Prod.
Absatz
Prozessorganisation
Netzwerke (virtuelle Unternehmen)
1.1.b) Komplexität, Differenz und Interdependenzen
Bestellung Lagerung Veredelung Verkauf
Unternehmen 1
Unternehmen 2
Unternehmen 3
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierCenter-Konzeptionen
Quelle: Friedl
Center
Cost
Service
Revenue
Profit
Investment
Verant-wortlichkeit
Kosten(Wirtschaftlichkeit)
Ausgaben, Kosten
Erlöse
Erfolg
Rentabilität
Entscheidungs-kompetenzen
Ausführung
Ausführung, Input
Ausführung,Output
Ausführung, Input, Output
Ausführung, Input, Output,Investitionen
Vorgaben
Input, Output,Investitionen
Output,Investitionen
Input, Investitionen
Investitionen
Finanzmittel
Beispiel
Fertigungs-bereich
Werbung, FuE
Vertriebs-abteilung
Division
Division
1.1.b) Komplexität, Differenz und Interdependenzen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierGrundmodell der Untersuchung von Khandwalla
Quelle: Horváth (Controlling, 2002), S. 7
Variablen Prozess
Ungewissheit bez. Wettbewerbssituation
Ungewissheit bez. technischen Fortschritts
vertikale Integration
‚Staff Services‘
‚Partizipatives‘ Management
Delegation von Entscheidungen
Funktions- und Spartengliederung
‚Partizipatives‘ Management
Einsatz von Kontrollsystemen
Wahrnehmung vonUngewissheit
Einsatz vonMechanismen zurUngewissheitsreduktion
ZunehmendeorganisatorischeDifferenzierung
Entstehung vonKoordinationsproblemen
Durchführung vonIntegrationsmaßnahmen
Einflussgrößen desUnternehmens-erfolges
1.1.b) Komplexität, Differenz und Interdependenzen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierInterdependenzen und Koordination
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 22 - 35
Interdependenzen Koordination
Sachinterdependenzen• Prozessverbund
Innerbetriebliche Leistungsverflechtungen• Restriktionsverbund
Gemeinsame Nutzung von Engpässen• Zielverbund
Verbundvorteile durch gemeinsame Aktionen (z.B. Rabattstaffeln beim Einkauf)
• RisikoverbundDie Bereichserfolge sind voneinander stochastisch abhängig
Sachorientierte Konzepte• ....
VerhaltensinterdependenzenAbhängigkeit der Zielwirkungen dezentraler Entscheidungen vom Verhalten der Entscheidungsträger(Entscheidungsverhalten, Berichtsverhalten)
Personenorientierte Konzepte• ...
1.1.b) Komplexität, Differenz und Interdependenzen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierPrinzipien der Primärkoordination
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 10
Träger Eigenkoordination Fremdkoordination
Richtung Hierarchische Koordination Hierarchiefreie Koordination
GeltungsbereichKoordination
durch Regelung des Einzelfalles
Koordination durch befristete
Regelungen
Koordination durch unbefristete Regelung
starr konditionalverzweigt
ArtSachorientierte Koordination Personenorientierte Koord.
Verfügungsmög-lichkeiten über Ressourcen
Verhaltensnormen
explizite implizite
Verbesserung des Informa-tionsstandes
Motivation
- Maßnahmen-programme
- Pläne
- Zielvorgaben und Lenkpreise
- Outputbezogene Budgets
- Inputbezogene Budgets - Anreize- Partizipation
- Bereitstellung verhaltens-orientierte Informationen
- Personalentwicklung
1.1.b) Komplexität, Differenz und Interdependenzen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierControlling im Führungssystem
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 15
Planungssystem(incl. Zielsystem)
Kontrollsystem
Personalführungssystem(incl. Führungsgrundsätze)
Informationssystem
Organisation
Controlling
Führungssystem der Unternehmung
Leistungssystem(Controlling ist nicht die Koordination des Leistungssystems!)
1.1.c) Controllingkonzeptionen in der Literatur
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierDefinition Controlling
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 1 f.
Reichmann Controlling ist die zielbezogene Unterstützung von Führungsaufgaben, die der systemgestützten Informationsbereitstellung und Informationsverarbeitung zur Planerstellung, Koordination und Kontrolle dient; es ist eine rechnungswesen- und vorsystemgestützte Systematik zur Verbesserung der Entscheidungsqualität auf allen Führungsstufen der Unternehmung.
Heigl Beschaffung, Aufbereitung und Koordination von Informationen für deren Anwendung zur Steuerung der Betriebswirtschaft durch die Unternehmensleitung auf deren Ziel hin.
Hahn / Informationelle Sicherung bzw. Sicherstellung ergebnisorientierter Planung, SteuerungHungenberg und auch Überwachung des Unternehmensgeschehens – vielfach verbunden mit einer
Integrations- bzw. Systemgestaltungsfunktion, grundsätzlich verbunden mit einer Koordinationsfunktion, primär auf der Basis des Zahlenwerks des Rechnungs- und Finanzwesens.
Horváth Controlling ist ... ein Subsystem der Führung, das Planung, Kontrolle sowie Informationsversorgung systembildend und systemkoppelnd koordiniert und so die Adaption und Koordination des Gesamtsystems unterstützt.
Küpper / Die Controlling-Funktion besteht im Kern in der Koordination des Führungsgesamt-Weber / Zünd systems zur Sicherstellung einer zielgerichteten Lenkung.
Weber Controlling hat die Aufgabe, die Rationalität der Führung sicherzustellen.
Friedl Controlling umfasst die Gesamtheit der Aufgaben der zielorientierten Koordination bereits differenzierter oder dezentralisierter Vorgabeentscheidungen durch die Umsetzung und den Einsatz von Koordinationskonzepten sowie die Sicherstellung der Informationsversorgung der Unternehmensführung.
1.1.c) Controllingkonzeptionen in der Literatur
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierControllingkonzeptionen (Überblick)
Quelle: Friedl (Controlling, 2001), S. 220
SpezifischeProblemstellung
DirektesControllingziel
IndirektesControllingziel
Friedl Koordination von Führungsentscheidungen
• Umsetzen von Konzepten der Entscheidungskoordination
• Sicherstellung der Informations-versorgung der U-Führung
Unternehmensziele
Hahn Informationelle Sicherung ergebnisorientierter U-Führung
• Gestaltung und Unterstützung der U-Planung und -Kontrolle
• Gestaltund und Nutzung des ReWe(Dokumentation, ergebnisorientierte Informationsquelle)
Ergebnisoptimierung unter Beachtung der Liquiditätssicherung
Reich-mann
Entscheidungsproblem-bezogene Informations-versorgung der U-Führung
• Implementierung von Infosystemen• Bereitstellung problemspezifischer Information
Erfolgs- und Liquiditätsziele
Coenen-berg/ Baum
Empfehlung von Korrekturhandlungen
• Unterstützung der Planung durch Sollgrößen
• Identifikation von Abweichungen• Auslösung von Impulsen zur Beseitigung von Abweichungen
Unternehmensziele
Weber Sicherung einer ange-messenen Rationalität der U-Führung
• Koordination aller Führungsteilsystemen Unternehmensziele
Küpper Sicherstellung der zielgerichteten Lenkung durch die U-Führung
• Koordination innerhalb einzelner Führungsteilsysteme sowie zwischen verschiedenen Führungsteilsystemen
Zielsystem des Unternehmens
Horváth Sicherung und Erhaltung der Koordinations-, Reaktions- und Adaptions-fähigkeit der Führung
• Systembildende und system-koppelndeKoordination von Planung und Kontrolle sowie Informationsversorgung
Ergebnisziele
1.1.c) Controllingkonzeptionen in der Literatur
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierControlling (Arbeitsdefinition)
Quelle:
Orientierung auf ein ökonomisches Ziel (Rationalitä tsgedanke)
• Führen durch ökonomische Ziele als Kern der Controllingtätigkeit(im Gegensatz zu Programmen, pers. Weisung, Selbstabstimmung)
• Ausdrücken des Ziels („Gewinn“ des internen Rechnungswesens) Information• Schaffung einer „Zielsprache“ (Controller als Gralshüter der Sprache)• Abgleich der Sprache mit den Anforderungen der Sprachbenutzer
Rationale Beherrschung von (Groß-)Unternehmen
• Führung (Management, aktionsorientiert auf das Leistungssystem ausgerichtet)
• Organisation, Personal etc. als Führungsunterstützung
• Controlling als zielorientierte Führungsunterstützung• Transformation von Maßnahmen in Zielgrößen (Modell) Planung• Zielorientierte Abstimmung der Maßnahmenplanung (im Voraus) Koordination• Zielorientierte Abstimmung der Maßnahmenausführung Steuerung
• Controlling als zielorientierte Unterstützung der Führungsunterstützung• Zielorientierte Abstimmung mit den anderen Führungsunterstützungseinheiten z.B. Anreiz
• Bestandteile des Controlling• Information, BWL-Konzepte, Methoden Know-how, problembezogene
Auswertungen, DV-Lösungen
1.1.d) Zugrundeliegende Controllingdefinition
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
a) Aufgaben: Systemgestaltung und Prozessunterstützungb) Instrumente des Controllingc) Anforderungen an Controllerd) Abgrenzung Controller – Manager
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierAufgaben des Controlling im Überblick
Quelle: Friedl (Controlling, 2001), S. 237
SystemgestaltendeAufgaben
ProzessunterstützendeAufgaben
Koordinierende,steuernde und planende Aufgaben
• Identifikation und Bewertung der Sach- und Verhaltens-interdependenzen
• Auswahl der Koordinations-, Planungs- und Steuerungs-konzepte
• Planung und Steuerung von Koordinationssystemen
• Projektmanagement
Informations-versorgendeAufgaben
Con
trol
lingz
iel
• Gegenüberstellung von Informationsbedarf, -angebot und -nachfrage
• Schaffung von Informations-systemen durch Systemplanung und -steuerung
• Projektmanagement
• Management von Koordinationsprozessen- Abstimmungsaufgaben- Kontrollaufgaben
• Problemspezifische Informationsversorgung- Infobedarfsanalyse- Ableitung Infobedarf- Infoverarbeitung und
-übermittlung- Beratung der Führung
1.2.a) Aufgaben: Systemgestaltung und Prozessunterstützung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierInstrumente des Controlling
Quelle:
1.2.b) Instrumente des Controlling
Zielsysteme(Kennzahlensysteme)
(Zentrale)Planung
Budge-tierung
Lenk- und Verrechnungspreise
Ziele
Steigende Dezentralisation und Autonomie
Kontrolle Anreiz
Information
Zentrale Instrumente der Koordination
Flankierende Instrumente zur Unterstützung der Koor dination
Basiselement
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier„Tools“ des Controlling im Überblick
Quelle: Friedl (Controlling, 2001), S. 239
Bereitstellung durch das Controlling
• Problemerkennung: Kennzahlen & -systeme, Portfolio-Analyse, SWOT-Analyse• Zielbildung: Zielgewichtung, Goal Programming, Kennzahlen & -systeme• Alternativenbildung und -bewertung: Wertanalyse, Quality Function Deployment, FMEA, Kreativitätstechniken, Netzplantechnik
Nutzung durch das Controlling
Instrumente zur Systemplanung und -steuerung
Instrumente zum Projektmanagement
Instrumente zum Planungs- und Steuerungsmanagement
Instrumente zur Deckung problemspezifischer Informationsbedarfe
• Problemerkennung: Informationsbedarfsanalyse• Alternativenbildung• Bewertung & Auswahl: Investitionsrechnung, Nutzwertanalyse• Systemüberwachung: ABC-Analyse, Audits, Systemanalyse
• Kostenplanung und -kontrolle• Zeitplanung und -kontrolle: Balken-, Ablaufdiagramm, Netzplan
• Planungskontrolle: Risikoanalyse, Sensitivitätsanalyse• Zeit- und Arbeitsplanung
Prognose-rechnungen
exponentielle Glättung, Regressionsanalysen, Durchschnittsbildung
Entscheidungs-rechnungen
Break-even-Analys, Preisgrenzen, Investitions-, Kostenvergleichsrechnungen, (lineare) Planungs-rechnungen, Entscheidungsbaumverfahren
Koordinations-rechnungen
(lineare) Planungsrechnungen, Dekompositionsverfahren
Kontroll-rechnungen
Verfahren zur Berechnung von Sollgrößen, Methoden zur Verrechnung von Kosten-abweichungen, Kennzahlen & -systeme
1.2.b) Instrumente des Controlling
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Konzern
• Bisher: Controlling der Bestandteile eine Unternehmens („nach unten“)
• Jetzt: Controlling der Unternehmen eines Konzerns („nach oben“)
Weitere Aspekte
Quelle:
Langfristigkeit
• Langfristige Zielerreichung• Strategisches Kostenmanagement• Projektcontrolling
Objekte
• Bereiche• Faktoren• Organisationsformen• Branchen
Risiko
• Abgleich des Begriffs „Risikomanagement“mit den Aufgaben des Controlling
Controlling(Spezielles Controlling)
1.2.b) Instrumente des Controlling
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierAnforderungen an Controller
Quelle: Weber (Controlling, 2002), S. 79 - 82
Analyse von Stellen-anzeigen (1990 – 1994)
Nennung in %
Fachliche AnforderungenHochschulstudium 22,5Praktische Erfahrung 21,7Fremdsprachen 12,7FH-Studium 12,1EDV 12,0KoRe/Kalkulation 8,1Berufsausbildung 4,8Finanzen 1,4Technisches Verständnis 0,9Sonstiges 3,8
PersönlichkeitsanforderungenAnalytische Fähigkeiten 19,3Koordinationsbereitschaft/Teamgeist 17,3Durchsetzungsfähigkeit 15,2Selbständigkeit 14,4Führungsfähigkeit 14,4Kommunikationsfähigkeit 14,2Integrität 2,3Innovationskraft 2,1Koordinationsfähigkeit 0,7
Katalog nach Deyhle
Fachliche AnforderungenBeherrschung des Systems ReWeGanzheitlich-systematisches DenkenAbstraktionsvermögenAuftraggeber für EDV-LösungErklärungsfähigkeit, TrainerbegabungKenntnis KommunikationsmethodenLernfähigkeitAllroundbegabungAnalytische NeugierVorgehens- & Problemlösungstechniken
PersönlichkeitsanforderungenGeduld (stets aufs neue gleiche Arbeiten)Liebenswürdige PenetranzToleranzbreiteBildhafte AusdrucksweiseSpüren, ob einer zuckt (oder schluckt)Courage, nicht jeden Sachverhalt gleich an die große Glocke zu hängenHofnarren-AllürenSich nicht so wichtig nehmenUnverdrossenheit
Gegenseite Einschätzung
Controller sind ...ZurückhaltendBremsendKleinlich(Starr)VerwaltendKostenfocusSchematisch(Selbstbezogen)Nüchtern (Klar begründend)(Risikoscheu)Analytisch
Manager sind ...OffensivTreibendGroßzügig(Flexibel)Gestaltend(Erlösfocus)Vielfältig(Kundenorientiert)Emotional (Oberflächlich)(Risikofreudig)Intuitiv
• Controller werden durch Manager eingeschätzt
• Manager werden durch Controller eingeschätzt
• Fettgesetzte Attribute sind sehr stark ausgeprägt
• Attribute in Klammern gelten nur eingeschränkt
1.2.c) Anforderungen an Controller
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierControlling und Controller
Quelle: Horváth & Partner (C.-K., 2000), S. 6
Manager
Ergebnisverantwortlich als
• Projektverantwortlicher
• Produktverantwortlicher
• Bereichsverantwortlicher
sowie für
• strategische Erfolgsposition
Controller
Methoden- und Transparenz-verantwortlich als „Lotse zum Gewinn“ mit
• Informations-Service
• Entscheidungs-Service
• Koordinations-Service
sowie für
• Planungsmoderator
Controlling
1.2.d) Abgrenzung Controller – Manager
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierReflexion-Intuition-Commitment-Matrix
Quelle: Weber (Controlling, 2002), S. 256 - 260
Ref
lexi
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ilhaf
tigke
it
Intuitive Vorteilhaftigkeit
hoch
nied
rig
niedrig hoch
Gleich
gewich
tspfa
d
I II
IIIIV
1
2
3
4
56
7
8
„Bauch-schmerzen“
„6. Sinn“
Grundsätzliche Felder
• Feld I und III: WiderspruchsfelderI: Controller rechnet einen guten Barwert aus, aber Manager traut den Berechnungen nichtIII: Hier stößt der 6. Sinn des Managers auf die Fakten des Controllers
• Feld II und IV: Übereinstimmungsfelder
Anpassungsstrategien
• Reflexion folgt IntuitionPfad 1 und 6: Controller überarbeitet sein Modell
• Intuition folgt ReflexionPfad 3 und 4: Manager lässt sich „umstimmen“
• Gegenseitige AnpassungPfad 2 und 5: Der kritische Diskurs zwischen Manager u. Controller führt zu einer Annäherung
• Bewusstes herbeiführen von WidersprüchenPfad 7 und 8: Kritisches Hinterfragen des Gleichgewichts zwischen Intuition und Reflexion
1.2.d) Abgrenzung Controller – Manager
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung
a) Charakterisierung, Struktur und Modelleb) Gegenstand der zentralen Unternehmensplanungc) Problemabgrenzung und -verknüpfungd) Organisation und Aufgabenverteilunge) Abschließende Würdigung
2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Adam Planung ist gestaltendes Denken der Zukunft
Hahn Planung (i.w.S.) beinhaltet das Fällen von Führungsentscheidungen auf der Basis systematischer Entscheidungsvorbereitung zur Bestimmung künftigen Geschehens
Koch Planung ist Antizipationsentscheidung, d.h., als Planung wird eine Entscheidung dann bezeichnet, wenn diese (nebst dem zugehörigen Entscheidungsinformations-prozess) zeitlich vor Eintritt jener Datenkonstellation oder jener Periode getroffen wird, auf die sie bezogen ist
Kosiol Planung ist im Kern als prospektives Denkhandeln aufzufassen, in dem eine geistige Vorwegnahme und Festlegung zukünftigen Tathandelns erfolgt
Wild Planung ist ein systematisch-methodischer Prozess der Erkenntnis und Lösung von Zukunftsproblemen
Ähnliche Merkmale dieser Definitionen :- Planungen sind geordnete Prozesse- Planungen sind informationsverarbeitende Vorgänge- Planungen führen zu Entwürfen- Planungen sind auf das Erreichen von Zielen gerichtet- Planungen sind zukunftsbezogen
Schweitzer Planung ist ein geordneter, informationsverarbeitender Prozess zum Erstellen eines Entwurfs, welcher Maßnahmen für das Erreichen von Zielen vorausschauend festlegt
Definitionen des Begriffs Planung
Quelle: Schweitzer (Planung, 2001), S. 17
2.1.a) Charakterisierung, Struktur und Modelle
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierMerkmale der Planung
Quelle: Hamprecht (Konzern, 1996), S.
Zukunftsbezogenheit - Planung bezieht sich immer auf die Zukunft- Es geht um zukünftige Entwicklungen (geplante)- Simulation zukünftiger Maßnahmen- Unsicherheit und unvollkommene Information bedingen die speziellen
Irrtumsrisiken der Planung
Gestaltungscharakter - Nicht die Prognose, sondern die zukünftige Gestaltung in Einklang mit den Zielen des Planungsträgers steht im Vordergrund
- Bestimmung von Handlungsmöglichkeiten- Beurteilung hinsichtlich der Wirkung auf zukünftige Ereignisse
Rationalität - Bewusste Denkvorgänge- Methodisch-systematischer Prozessablauf- Problemlösung durch den Einsatz logisch nachvollziehbarer Methoden
Informationscharakter - Eine Hauptaufgabe ist Gewinnung, Speicherung, Auswertung und Übertragung von Informationen
- Die Informationen bilden reale oder gedachte Sachverhalte ab
Prozesscharakter - Planung als kontinuierlicher Prozess- Vor- und Rückkopplungen zwischen den einzelnen Phasen der Planung
Zielorientierung - Ausrichtung der Planung an den Zielen der Planungsträger- Doppelrolle der Ziele: Sie leiten die Alternativensuche und dienen
zugleich als Bewertungskriterien für die Alternativenauswahl
Systemorientierung - Sachlogische und verhaltensbezogene Auswirkungen auf andere Bereiche werden bei der Planung mit einbezogen
2.1.a) Charakterisierung, Struktur und Modelle
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH Trier
Reali-sation
Prozess der Planung und Steuerung
Quelle: Schweitzer (Planung, 2001), S. 26
Zielbildung
Zielsystem
Problemfeststellung
Problemhierarchie
Alternativen-suche
Prognose
Planalter-native 1
... Planalter-native n
Bewertung und Entscheidung
Plan(-system)
Durchsetzung
Vorgabe von Sollwerten
Soll-Ist-Vergleich
Soll-Ist-Abweichung
Abweichungsanalyse
Kontrollbericht
Auslösung von Anpassungs-maßnahmen
Pla
nung
Steuerung
Ermittlung von Istwerten
Durchsetzung
(Veranlassung)
Kontrolle
(Überw
achung)S
icherung
Vor- und Rück-kopplungs-informationen
2.1.a) Charakterisierung, Struktur und Modelle
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
30
FH TrierAufgaben der Planungsphasen (Überblick)
Quelle: Schweitzer (Planung, 2001), S. 48 - 61
Ziel-bildung
Problem-feststellung
Alternativen-suche
PrognoseBewertung &Entscheidung
•ZielfindungFinden von obersten Ausgangszielen; Ableitung von Teilzielen; Zielbeziehungen
•ZielpräzisierungKennzeichnung von Inhalt, Anspruchsniveau, Termi-nen, Trägern und Bezie-hungen einzelner Ziele
•ZielstrukturierungOrdnung der Ziele, Zielhierarchien
•Realisierbarkeits-prüfung der ZieleAspekte: zielstrukturell (Beziehungen zwischen den Zielen), wirtschaftlich-technisch, personell
•Zielauswahl
•ProblemlückeErmittlung einer Lücke zwischen der Zielvorstellung und der erwarteten Lage ohne das Ergreifen zielführenderMaßnahmen
•LageanalyseBeschreibung und Analyse der gegen-wärtigen Situation
•LageprognosePrognose der zukünftigen Entwicklung ohne korrigierende Eingriffe
•Feststellen der Lücke
•Zulässiger BereichLösungsraum; Menge der zur Auswahl stehenden Alternativen; die Menge kann endlich bzw. unendlich sein
•Alternativensuche(1) Systematische und umfassende Suche nach Einzelideen(2) Kombination der Einzelideen zu Alternativen(3) präzise Kennzeichnung der Alternativen(4) Analyse der Beziehungen zwischen den Alternativen(5) Abgrenzung des zulässigen Bereichs(6) Überprüfung auf Vollständigkeit
•TechnikenBrainstormin etc.
•KennzeichnungWahrscheinlichkeits-aussagen über das Auftreten von Ereignissen (1) Wirkungsprognose(2) Entwicklungsprogn.
•Schritte(1) Festlegung von Gegenstand, Genauig-keit, Qualität und zeitlicher Reichweite(2) Analyse Vergan-genheitserfahrungen; Ursache – Wirkungen (3) Herleitung einer Prognose(4) Überprüfung auf Widersprüche zwi-schen den Prognosen(5) Durchführung von Alternativprognosen
•KriterienFestlegung der Bewertungskriterien und der Kriterien-gewichte
•Ermittlung der KriterienwerteEinzelwerte je Alternative
•AggregationErmittlung des Gesamtwertes je Alternative
•EntscheidungWahl des optimalen Alternativplans; Unterstützung durch Entscheidungs-techniken (z.B. OR-Methoden)
2.1.a) Charakterisierung, Struktur und Modelle
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
31
FH TrierModelltypen im Rahmen der Planung
Quelle: Hahn, Hungenberg (PuK, 2001), S. 59
Problemstellungs-phase
Suchphase
Beurteilungs-phase
Entscheidungs-phase
Ermittlungs-modelle
Erklärungs-modelle
Entscheidungs-modelle
Abbildung relevanter Merkmale realer Entscheidungen
Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Modellvariablen
heuristische Lösungs-verfahren (insb. Simulation)
Zielsystem
analytische Lösungs-verfahren
2.1.a) Charakterisierung, Struktur und Modelle
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
32
FH TrierAktionsplanung und Budgetierung
Quelle: Mag (UP, 1995), S. 131
Güter-ebene
Geld-ebene
Absatzpl. Produktionspl. Beschaffungspl.
Materialplanung
Personalplanung
Investitionsplanung
Leistungsplanung Kostenplanung
Erfolgsplanung
Einnahmen-planung
Ausgabenplanung
Liquiditätsplanung
Finanzplanung
Kreditplanung
Langfr. Finanzplanung +Finanzanlageplanung
Kurzfr. Kredite
Aktionsplanung
2.1.b) Gegenstand der zentralen Unternehmensplanung
Budgetierung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
33
FH TrierTeilbereiche der Planung
Quelle: Ehrmann
Absatzplanung Produktionsplanung Beschaffungsplanung
Programmplanung
Mengenplanung
Preisplanung
Ergebnisplanung
Absatzwegeplanung
Werbeplanung
Zielgruppenplanung
Lagerplanung
Materialbedarfsplan.
Materialbestandsplan.
Materialbeschaffungs.
Lagerplanung
Anlagenbeschaffung
Personalbeschaffung
Finanzierungsmittelp.
Erzeugnisplanung
Programmplanung
Arbeitsplanung
Bereitstellungsplanung
Kapazitätsplanung
Prozessplanung
Produktionskostenp.
Finanzplanung Erfolgsplanung
Kostenplanung
Leistungsplanung
Ergebnisplanung
Ein-/Auszahlungsplan.
Kreditplanung
2.1.b) Gegenstand der zentralen Unternehmensplanung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
34
FH TrierModell: Beschreibung
Quelle:
• Zeit : Der Planungshorizont beläuft sich auf 52 Wochen. Alle Variablen werden ergänzend zu den folgenden Ausführungen mit dem Index t versehen. Die Parameter sind im Zeitablauf konstant.
• Produktionsumfang : Produziert werden in einem dreistufigen Prozess k verschiedene Vor- (VPk [ME]), j verschiedene Zwischen-(ZPj [ME]) und i verschieden Endprodukte (EPi [ME]). Basis der Produktion bilden l verschiedene Materialen (MAl [ME]).
• Mengenkopplungen der Produkte : Zur Produktion einer Mengeneinheit [ME] des Endprodukts EPi werden mkijZP�EP ME des
Zwischenprodukts ZPj benötigt. Für eine ME des Zwischenprodukts ZPj werden mkjkVP�ZP ME des Vorprodukts VPk benötigt. In
eine ME des Vorproduktsprodukts VPk gehen mkklMA�VP ME des Materials MAl ein.
• Produktionsstufen : Vor-, Zwischen- und Endprodukte werden in jeweils eigenen Stufen (gekennzeichnet durch VP, ZP und EP) bearbeitet. Je Stufe fallen variable Kosten in Höhe von kpi
EP [€/ME] bzw. kpjZP [€/ME] bzw. kpk
VP [€/ME] sowie fixe Kosten KFixEP
[€] bzw. KFixZP [€] bzw. KFixVP [€] an. Je Stufe steht eine Kapazität von PKapEP [ZE] bzw. PKapZP [ZE] bzw. PKapVP [ZE] zur Verfügung. Gegen eine Zahlung von kkEP [€/ZE] bzw. kkZP [€/zE] bzw. kkVP [€/ZE] kann die Kapazität um ZKapEP [ZE] bzw. ZKapZP
[ZE] bzw. ZKapVP [ZE] erhöht werden. Diese Kapazitätserhöhung ist dabei nach oben durch die maximale Überstundenanzahl ZMaxEP [ZE] bzw. ZMaxZP [ZE] bzw. ZMaxVP [ZE] gedeckelt. Die Produktion einer Mengeneinheit eines Vor- bzw. Zwischen- bzw. Endprodukts erfordert kki
EP [ZE/ME] bzw. pkjZP [ZE/ME] bzw. pkk
VP [ZE/ME].
• Beschaffung : Die Materialien können zum Preis von epi [€/ME] erworben werden. Aufgrund vertraglicher Bedingungen können maximal MAl
Max [ME] und müssen minimal MAlMin [ME] abgenommen werden. Fixkosten der Beschaffung liegen bei KFixMA [€].
• Lagerhaltung : Produktion bzw. Beschaffung und Weiterverarbeitung bzw. Absatz können voneinander entkoppelt werden (gekennzeichnet durch P und A). Der daraus ggf. resultierende Lagebestand wird über die variable LBi
EP [ME] bzw. LBjZP [ME] bzw.
LBkVP [ME] bzw. LBl
MA [ME] abgebildet und beansprucht einen Lagerplatz von lkiEP [qm] bzw. lkj
ZP [qm] bzw. lkkVP [qm] bzw. lkl
MA
[qm] von der insgesamt zur Verfügung stehenden Lagekapazität LKap [qm]. Es fallen variable Lagerhaltungskosten in Höhe von kli
EP [€/ME] bzw. kljZP [€/ME] bzw. klk
VP [€/ME] bzw. kllMA [€/ME] an. Fixe Lagerhaltungskosten entstehen nicht.
• Rüsten/Bestellen : Bevor eine Produktart in einer Stufe gefertigt werden kann, muss die Stufe umgerüstet werden. Jeder Rüstvorgang ist mit stufen-arten-spezifischen Kosten von kri
EP [€] bzw. krjZP [€] bzw. krk
VP [€] verbunden. Rüstvorgänge sollen über die Binärvariablen RVi
EP bzw. RVjZP bzw. RVk
VP abgebildet werden. M sei eine hinreichend große Zahl. Analog dazu fallen je Bestellung bestellfixe Kosten in Höhe kbl [€] von an. Die zugehörige Binärvariable sei BVl.
• Absatz : Für jedes Endprodukt liegen Absatzober- EPiMax [ME] und -untergrenzen EPi
Min [ME] vor. In diesen Grenzen gilt eine Preisabsatzfunktion: pi = ai – bi
. EPi.
2.1.b) Gegenstand der zentralen Unternehmensplanung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
35
FH TrierModell: Formulierung
Quelle:
Zielfunktion( )
MAVPZPEP
t
VPt
VP
t
ZPt
ZP
t
EPt
EP
lt ltlkt
VPkt
VPkjt
ZPjt
ZPjit
EPit
EPi
lt
MAltlkt
VPkt
VPkjt
ZPjt
ZPjit
EPit
EPi
lt
Pltlkt
Pkt
VPkjt
Pjt
ZPjit
Pit
EPi
it
Ait
Aitii
KFixKFixKFixKFix
ZKapkkZKapkkZKapkk
BVkbRVkrRVkrRVkr
LBklLBklLBklLBkl
MAepVPkpZPkpEPkp
EPEPbaZ
−−−−
⋅−⋅−⋅−
⋅−⋅−⋅−⋅−
⋅−⋅−⋅−⋅−
⋅−⋅−⋅−⋅−
⋅⋅−=
∑∑∑
∑∑∑∑
∑∑∑∑
∑∑∑∑∑Umsatz
Variable Kosten
Kosten Lager
Rüstkosten
K. Zusatzkapazität
Fixkosten
1. Kapazitäten der Produktionsstufen
tZKapPKapVPpk
tZKapPKapZPpk
tZKapPKapEPpk
VPt
VP
k
Pkt
VPk
ZPt
ZP
j
Pjt
ZPj
EPt
EP
i
Pit
EPi
∀+≤⋅
∀+≤⋅
∀+≤⋅
∑
∑∑Stufe 3
Stufe 2
Stufe 1
2.1.b) Gegenstand der zentralen Unternehmensplanung
Restriktionen2. Lagerkontinuitätsbedingungen
tlLBMAMALB
tkLBVPVPLB
tjLBZPZPLB
tiLBEPEPLB
MAlt
Alt
Plt
MAlt
VPkt
Akt
Pkt
VPkt
ZPjt
Ajt
Pjt
ZPjt
EPit
Ait
Pit
EPit
,
,
,
,
1
1
1
1
∀=−+
∀=−+
∀=−+
∀=−+
−
−
−
−EndprodukteZwischenprodukte
VorprodukteMaterialien
3. Lagerkapazität tLKapLBlkLBlkLBlkLBlk MAlti
MAl
VPkti
VPk
ZPjti
ZPj
EPiti
EPi ∀≤⋅+⋅+⋅+⋅ ∑∑∑∑
4. Mengenkontinuitätsbedingungen (Gozinto)
tlVPmkMA
tkZPmkVP
tjEPmkZP
k
pkt
VPMAkl
Alt
j
pjt
ZPVPjk
Akt
i
pit
EPZPij
Ajt
,
,
,
∀⋅=
∀⋅=
∀⋅=
∑
∑∑
→
→
→Zwischenprodukte
Vorprodukte
Materialien
Endprodukte
Zwischenprodukte
Vorprodukte
Materialien
5. Rüsten
tlBVMMA
tkRVMVP
tjRVMZP
tiRVMEP
ltPlt
VPkt
Pkt
ZPjt
Pjt
EPit
Pit
,
,
,
,
∀⋅≤
∀⋅≤
∀⋅≤
∀⋅≤
Endprodukte
Materialien
6. Ober- und Untergrenzen
tZMaxZKap
tZMaxZKap
tZMaxZKap
tlMAMAMA
tiEPEPEP
VPt
VPt
ZPt
ZPt
EPt
EPt
Maxlt
Plt
Minlt
Maxit
Ait
Minit
∀≤
∀≤
∀≤
∀≤≤
∀≤≤
,
,
Überstundenin den einzelnen Stufen7. NNB, Ganzzahligkeitsbedingungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
36
FH TrierGrundannahmen der Planung
Quelle: Schweitzer (Planung, 2001), S. 31 f.
Einfache Planung(i.d.R. wohlstrukturiert)
Moderne Planung(oft defekte Probleme)
Träger der Planung
Eine Person (Unternehmer) Mehrere Personen (arbeitsteiliger und hierarchischer Prozess), ggf. Informationsasymmetrie
Planungs-prozess
Einfach (wenige zeitliche Komponenten) Abfolge von verschiedenen strukturierten Teilprozessen
Ziel-system
Eine eindeutige Zielvorstellung (Gewinnmaximierung)
Zielsystem als geordnete Menge von Einzelzielen mit unterschiedlichem Zeitbezug und Konfliktgehalt
Alternativen Vollständig bekannt Kombination von Entscheidungs-variablen, deren Anzahl und Beziehung oft nicht vollständig bekannt sind
Daten Eindeutige (sichere) Parameter Mehrwertige (unsichere) Parameter
Zielwirkung Prognose einwertig (sicher) möglich Prog. nur mehrwertig (unsicher) möglich
Optimalität Extremalziele Wahl der Alternative nach bestimmten Entscheidungsregel
Lösungs-verfahren
Effizienter, optimierender Algorithmus Effiziente Algos, Heuristiken, Simulation
2.1.c) Problemabgrenzung und -verknüpfung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
37
FH TrierProblemabgrenzung und -verknüpfung: Dekomposition
Quelle: Klein/Scholl (2004), S. 186 ff.
Gründe für eine Dekomposition
• Abgrenzungsdefekt: Aufspaltung in geeignete Teilprobleme
• Komplexität
• Reichweite
• Informationsgrundlage
• Entscheidungskompetenz
2.1.c) Problemabgrenzung und -verknüpfung
Dekomposition
• Kopplungen zwischen den Teilproblemen:- Dependenz (einseitig)- Interdependenz (wechselseitig)
• Arten von Kopplungen:- zeitlich- sachlich (horizontal, vertikal)
• Teilprobleme sollten so gebildet werden, dass die wichtigsten Kopplungen innerhalb der einzelnen Teilprobleme berücksichtigt werden
• Koordination der Teilprobleme:- ex ante- ex post
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
38
FH TrierPlanungszeitraum
Quelle:
Problemfeld Detaillierung
Optimaler Planungs-horizont
• Planungshorizont sollte nur soweit gehen, dass die Elemente im Planungszeitraum noch Einfluss auf t0 haben
• Die Konsequenzen der Alternativen müssen noch unterscheidbar sein (bei verschiedenen Szenarien); ist das nicht der Fall, ist der Horizont zu weit
• Der Horizont muss nur so weit reichen, wie die Rangfolge zwischen Alternativen das letzte Mal wechselt
Zeitliche Differenzierung • Kurzfristige Planung
• Mittelfristige Planung
• Langfristige Planung
Verkettung der zeitliche Differenzierung
• Isolierte zeitliche Stufen ohne Überlappung (Reihung)
• Teilweise zeitlich überlappende Stufen (Schachtelung)
• Zeitlich vollständige Integration der Stufen (Schachtelung)
Planungsrhythmus • Rollende Planung
• Revolvierende Planung
2.1.c) Problemabgrenzung und -verknüpfung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
39
FH TrierGestaltungsparameter von Planungssystemen
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 193
Inhaltliche Gestaltungsparameter
Organisatorische Gestaltungsparameter
Methodische Gestaltungsparameter
• Planungsumfang
• Detailliertheit/Präzision
• Grad der Differenzierung
• Art der Differenzierung
• Integrationsgrad der Teilplanung
• Flexibilität
• Planungssequenz
• Organisationsgrad
• Aufbauorganisation- Verteilung der Planungs-aufgaben
- Verteilung der Planungs-kompetenzen
• Ablauforganisation- Reihenfolge der Teil-
planungen- Hierarchiendynamik- Folge der Planungs-
aktivitäten- Terminierung- Anpassungsrhythmik
• Methodeneinsatz
• Modelleinsatz
• Einsatz von Betriebsmitteln
2.1.d) Organisation und Aufgabenverteilung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
40
FH TrierInstrumente der Formalisierung des Planungsprozesse s
Quelle: Hamprecht (Konzern, 1996), S. 139
Instrumente der Formalisierung
Planungskalender
Planungshandbücher
Planungsrahmen
Formulare
Funktion der Formalisierung
• Terminliche Fixierung
• Begriffliche Festlegung von im Planungsprozess verwendeten Informationen und Methoden
• Festlegung betriebswirtschaftlicher Grundbegriffe
• Festlegung der zu verarbeitenden Informationen, der anzuwendenden Planungsmethoden und der einzusetzenden Planungsinstrumente
• Dokumentation der Input-Output-Beziehungen von Planungen sowie der Ableitungsrichtung
• Festlegung von Struktur, Format und Darstellungs-weise von Informationen, die in die Planung eingehen oder als Ergebnis des Planungs-prozesses entstehen
2.1.d) Organisation und Aufgabenverteilung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
41
FH TrierAufgaben der Planung
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 224
Ursprüngliche Planungsaufgaben
• Festlegung der Ziele• Identifikation der Planungsprobleme• Informationen auswerten• Erarbeitung von Planprämissen• Erarbeitung von Planalternativen• Bewertung der Planalternativen• Plankorrekturen vornehmen• Entscheidung über die Pläne
Aufgaben des Planungsmanagements
• Veranlassung der Planerstellung• Motivation und Anregung zum Planen• Terminierung der Planungsarbeiten• Abgrenzung des Planinhaltes• Erarbeitung von Vorgehensweisen der Planung• Bereitstellung von Informationen• Bereitstellung von Planungsmethoden und
Modellen• Planungsaudit
- Planinhaltskontrolle- Kontrolle der Planungsprozesse
• Sammlung und Kommentierung von Planentwürfen
• Aufbereitung der Planentwürfe• Abstimmung der Planentwürfe• Dokumentation der Pläne
2.1.d) Organisation und Aufgabenverteilung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
42
FH TrierBeurteilung von Planungssystemen
Quelle: Schweitzer
(1) Dokumentationsgrad
(2) Organisationsgrad
(3) Standardisierungsgrad
(4) Grad der Vollständigkeit
(5) Präzisionsgrad
(6) Grad der Planabstimmung (Integration)
(7) Sonstige Eigenschaften- Flexibilität- Übersichtlichkeit- Übereinstimmung Planungs- mit Führungsprinzipien
2.1.e) Abschließende Würdigung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
43
FH TrierFazit: Zentrale Planung
Quelle:
Parameter Ausprägung
Organisation Zentralisiert
Funktionaler Aufbau
Planung Zentralisiert
Mengenorientierte Planung
Zerlegung in geeignete Teilplanungen orientiert sich an den Planungsproblemen (zeitlich, sachlich)
Kontrolle Ergebniskontrollen
Dimension: Mengen
Personalführung Eher autoritär
Mechanistisches Menschenbild
Informationssystem Einheitliche Unternehmensrechnung
Entscheidungsrelevante Kosten (Kostenträgerrechnung)
2.1.e) Abschließende Würdigung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
44
FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung
a) Charakterisierung, Arten und Ablaufb) Master Budget und Koordinationc) Entwicklungstendenzen der Budgetierungd) Budgetierung der Gemeinkostene) Verhaltenswirkung von Budgetsf) Better und Beyond Budgetingg) Abschließende Würdigung
2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
45
FH TrierHierarchie des Planungssystems
Quelle: Peemöller
Strategische Planung
Taktische Planung
Operative Planung
Aktions- Budge-planung tierung
1. Hoch-rechnung
3. Hoch-rechnung
2. Hoch-rechnung
Feedback- und Feedforward
Budgetierung als Kontroll-Tool
• Potenzialentscheidungen (z.B. Make or buy, Investition, Personal)
• Operative Entscheidungen (Zusatzauftrag, Losgröße, Reihenfolge)
Das Budget gibt zur Lösung dieser Probleme einen Handlungsrahmen vor. Über optimale Handlungen ist unterjährig erst noch zu entscheiden.
2.2.a) Charakterisierung, Arten und Ablauf
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
46
FH TrierMerkmale eines Budgetsystems
Quelle: Horváth
Entscheidungs-einheit
„Ein Budget ist ein in wertmäßigen Größen formulierter Plan, der einer Entscheidungseinheit für eine bestimmte Zeitperiode mit einem bestimmten Verbindlichkeitsgrad vorgegeben wird.“ (Horváth)
Merkmale• Bereichsorientierung• Horizontale Differenzierung (Funktionen, Divisionen [Produkte,
Regionen], Projekten)
• Vertikale Differenzierung (Ebenen der Unternehmenshierarchie)
Geltungs-dauer
• Monat, Quartal• Jahr, mehrere Jahre
Wert-dimensionen
• Kosten, Ausgaben• Deckungsbeitrag, Ergebnis• Umsatz
Verbindlichkeit(Vorgabecharakter)
• Starr• Flexibel
2.2.a) Charakterisierung, Arten und Ablauf
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
47
FH TrierPhasen der Budgetierung
Quelle: Friedl (Controlling, 2001), S. 250 f.
(1) Entwicklung der Budgetrichtlinien
• Grundaussagen des übergeordneten PlansDominanz der Strategie
• Vorgegeben durch die Instanz• Vorgaben sind von der Bereichsführung zu Berücksichtigen• Ergebnis: Eckwerte für die operative Budgetierung
(2) Erarbeitung von Budgetentwürfen
(3) Budget-verhandlungen
(4) Abstimmung & Überprüfung der Budget
(5) Genehmigung & Vorgabe der Budget
• Entwürfe für die Betriebs- sowie Investitionsbudgets• Basis: Pläne sowie deren Auswirkungen auf die Ressourcen als
Grundlage für die Budgets
• Budgets sollen herausfordernd und erreichbar sein• Gegenstand der Verhandlungen sind nicht Maßnahmen, sondern
Ergebniswirkungen bzw. Wirkungen auf Ressourcen
• Zusammenfassung zum GesamtbudgetVerdichtung: GuV, Bilanz, Finanzmittel
• Abstimmung der Teilpläne und Abgleich mit den Zielen• Ggf. Überarbeitung durch die Bereichsführung
• Genehmigung durch die zentrale U-Führung• Die Kompetenzen über Entscheidungen innerhalb des Budgets liegen
bei der Bereichsführung
2.2.a) Charakterisierung, Arten und Ablauf
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
48
FH TrierOperativer Planungsprozess (Beispiel)
Quelle: Weber (Controlling, 2002), S. 242
Unternehmens-leitung
Zentrale Stellen
Zentrales Controlling
Dezentrale Stellen
Dezentrales Controlling
Vorgaben-entwicklungund Trend-ergebnis-rechnung
Ziel-ableitung
Ziel-setzun-
gen
Absatz-und
Produk-tions-
planung
Konsoli-dierung/
Ergebnis-rechnung
Zielver-ein-
barung
Ergebnis-verab-
schiedung
Ergebnis-aktuali-sierung
KostenstellenplanungBudgetermittlung
Ausplanung
März Juli Sept. Okt. Nov. Dez. Jan.
2.2.a) Charakterisierung, Arten und Ablauf
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
49
FH TrierÜberblick über die Instrumente
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 302 f.
Planbasierte Budgetierung
Systeme der Plankostenrechnung• Standardkostenrechnung• Flexible Plankostenrechnung• Betriebsplankostenrechnung
Fortschreibungs-Budgetierung
Sichere Prozesse
PrimärerLeistungs-bereich
Gemeinkosten-bereich
Flexible Normalkostenrechnung
Prozesskostenrechnung • Undifferenzierte Fortschreibung• Differenzierte Fortschreibung
Erlösplanung• Marktreaktionsfunktionen• Absatzmodelle
Unsichere Prozesse
PrimärerLeistungs-bereich
Gemeinkosten-bereich
• Finanzorientierte Budgetierung• Konkurrenzorientierte Budgetierung• Umsatzorientierte Budgetierung
Projekte Verfahren der Investitionsrechnung für Programmentscheidungen
2.2.a) Charakterisierung, Arten und Ablauf
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
50
FH TrierGestaltungsparameter von Budgetierungssystemen
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 290
InhaltlicheGestaltungs-parameter
Zielorientierung • Vergangenheitsorientierte Budgetierung• Zielorientierte Budgetierung• Extern orientierte Budgetierung• Verhaltensorientierte Budgetierung
Ablauf-organisatorischeGestaltungs-parameter(Budgetierungs-prinzipien)
ZeitlicheAbstimmung
• Periodische Budgetierung• Rollende Budgetierung
SachlicheAbstimmung
• Retrograde Budgetierung• Progressive Budgetierung
HierarchischeAbstimmung
• Top-down Budgetierung• Bottom-up Budgetierung• Gegenstrombudgetierung
MethodischeGestaltungs-parameter
Methoden der Budgeterstellung
• Planbasierte Budgetierung• Fortschreibungsbudgetierung
Methoden zur Spaltung von Budgetabweichungen
• Symptomorientierte Abweichungsanalyse• Ursachenorientierte Abweichungsanalyse
Methoden zur Spaltung von Budgetabweichungen höherer Ordnung
• Differenzierte Methode• Kumulative Methode• Alternative Methode• Proportionale Methode• Symmetrische Methode
2.2.a) Charakterisierung, Arten und Ablauf
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
51
FH TrierZusammenhang der Einzelpläne eines Unternehmens
Quelle: Horváth
1 UmsatzplanungUmsatzerlösplan
• Mengenplan• Verkaufspreisplan
2 Produktionsplanung• Fertigerzeugnisse• Beschäftigungsplan
3 Beschaffungsplanung• Rohstoffe• Lagerhaltung
4 Kapazitätsplanung• Personal• Maschinen, Einrichtung
5 Investitionsplanung• Sachanlagen• Reparaturen
6 Kostenplanung• Einzelkosten• Gemeinkosten (Hilfskostenstellen, Hauptkostenstellen)
7 Planergebnis• Ergebnisplan (GuV)• Bilanz
8 Finanzplan• Mittelherkunft• Mittelverwendung
Aktions-planung
Budget
Ergebnis
2.2.b) Master Budget und Koordination
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
52
FH TrierStruktur des Master Budgets
Quelle: Friedl (Controlling, 2001), S. 247
Investitions-budget
Absatz-budget
Produktions-plan
Plan der Lagerbestände
Fertigungs-budget
Lohnkosten-budget
Beschaffungs-budget
Materialkosten-budget
Herstellkosten der abgesetzten
Produkte
FuE-Budget
Vertriebs-budget
Verwaltungs-budget
KurzfristigerPeriodenerfolg
Finanz-budget
Plan-bilanz
2.2.b) Master Budget und Koordination
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
53
FH TrierPlanungsmappe divisionalisierte Unternehmung
Quelle:
2002 2003 2004Ist HR Plan
Umsatzerlöse∆ Bestand fertige/unfertige Erzeugnisseandere aktivierte Eigenleistungensonstige betriebliche Erträge
Erträge gesamtAufwand Roh-, Hilfs-, BetriebsstoffeAufwand bezogene WarenAufwand bezogene Leistungen
MaterialaufwandLöhne und GehälterNebenkosten
PersonalaufwandVertriebsaufwandVerwaltungsaufwandsonstiger Aufwand
sonstiger betrieblicher AufwandEBITDA
AfA immaterielle GegenständeAfA materielle Gegenständeaußerplanmäßige AfA
AbschreibungenEBIT
FinanzergebnisZinsergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen GeschäftstätigkeitAußerordentliches Ergebnis
EBTSteuern
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Aktiva 2002 2003 2004 Passiva 2002 2003 2004Ist HR Plan Ist HR Plan
Immaterielle Vermögengenstände Gezeichnetes KapitalSachanlagen KapitalrücklageFinanzanlagen Gewinnrücklage/Gewinnvortrag
Anlagevermögen JahresüberschussVorräte EigenkapitalForderungen Sonderposten mit Rücklageanteilsonstige Vermögensgegenstände RückstellungenWertpapiere langfristige VerbindlichkeitenKasse u.a. kurzfristige Verbindlichkeiten
Umlaufvermögen VerbindlichkeitenRechnungsabgrenzungsposten Rechnungsabgrenzungsposten
Ersatz Rationalisierung Erweiterung Sonstiges SummeAktiv. Sofort Aktiv. Sofort Aktiv. Sofort Aktiv. Sofort Aktiv. Sofort
Invest 1Invest 2Invest 3
Immaterielle VermögensgegenständeInvest 4Invest 5Invest 6
Materielle VermögensgegenständeFinanzanlangenSumme
• Konsolidierungsangaben• Kennziffern• Überleitung EVA
- Ergebniskorrektur- Vermögensansatz
1. Ergebnisplanung 2. Planbilanz
3. Investitionsplanung 4. Konsolidierungsangaben
2.2.b) Master Budget und Koordination
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
54
FH TrierEinfaches Planungsbeispiel
Quelle: Klein, Scholl (P&E), S. 244 ff.
• Ein Unternehmen mit zwei Abteilungen
• Jede Abteilung stellt je zwei Produkte her (Abteilung X: x1, x2; Abteilung Y: y1; y2)
• Abteilung X fertigt die Produkte auf den Maschinen A, B und C
• Abteilung Y fertigt die Produkte auf den Maschinen A und D
• Deckungsbeiträge und Produktionskoeffizienten sind bekannt, die Fixkosten liegen bei 880.000 €
• Insgesamt ergibt sich folgendes Simultanmodell:max. G = 117 x1 +59 x2 + 118 y1 + 136 y2 – 880.000
unter den Nebenbedingungen
3 x1 + 2 x2 + 5 y1 + 4 y2 ≤ 26.000 (Maschine A)
1 x1 + 4 x2 ≤ 21.000 (Maschine B)
1 x1 + 1 x2 ≤ 7.500 (Maschine C)
2 y1 + 1 y2 ≤ 5.500 (Maschine D)
1 x1 ≤ 3.500 (Absatz x1)
1 x2 ≤ 5.000 (Absatz x2)
1 y1 ≤ 2.000 (Absatz y1)
1 y2 ≤ 2.500 (Absatz y2)
NNB
• Die Lösung des Modells ergibt:Gopt = 31.750Xopt = (3.500; 2.750)Yopt = (0; 2.500)
2.2.b) Master Budget und Koordination
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
55
FH TrierBeurteilung der Budgetierung
Quelle: Peemöller
Nachteile Vorteile
1. Ungünstige Relation Aufwand zu Nutzen. Hoher Erstellungsaufwand vs. geringer Nutzen für
Tagesentscheidungen. Umständliche Abstimmungsprozesse. Vollständige Abstimmung ist nicht möglich
2. Die Inhalte stimmen nicht. Basisannahmen sind rasch überholt. Stäbe, die nicht verantwortlich sind, erstellen die Budgets. Addition Detailziele ungleich Gesamtziel. Numerische Festlegung täuscht hohe Genauigkeit vor. Budgetierung von Absatz-/Produktionsmengen nicht möglich
3. Das Budget wird nicht benutzt. Kurzfristiger Charakter ungünstig als Zielvorgabe. Bedeutung nimmt im Laufe der Periode immer mehr ab. Identifikation mit dem Budget ist schwer zu erreichen. Zu weit gehende Detaillierung verstellt den Blick auf das Wesentliche
4. Budgets führen zu falschen Entscheidungen. Einschränkung des Entscheidungsspielraums. Falsche Disposition bei Änderung der Rahmenbedingungen. Marktfremde Entscheidungen zur Erreichung der Messlatte. Budgets führen zu nutzlosen Ausgaben. Keine Förderung des Kostenbewusstseins
1. Budgets erzwingen die Analyse von Zusammen-hängen und zukünftigen Entwicklungen. Zukunftsorientierter Blick nach vorne . Interdependenzen werden durchdacht . Potentiale und Schwachstellen werden „vorhersehbar“. Kostenbelastungen werden ex-ante erkannt. Ansatzpunkte für rollende Schätzungen
2. Ziele werden konkretisiert und ein Fahrplan erstellt. Konkretisierung der längerfristigen Planungen. Notwendigkeit, den Gewinnbedarf zu ermitteln. Ableiten von Teilzielen/Vorgaben für Einheiten. Ziele zwingen zur Auseinandersetzung von Soll und Ist
3. Quantifizierte Koordination der Teilpläne . Zusammenwirken wird abgebildet. Einheitliche Systematik für Aktivitäten. Grundlagen der Disposition (Personal, Finanzen, …). Basis für die Analyse von Umlagen sowie Fixkosten
4. Budget als Referenzlinie für die Berichterstattung. Erläuterungen von Abweichungen. Vorausschau zukünftiger Abweichungen. Entwickeln von Gegenmaßnahmen bei Abweichungen. Referenzlinie für den „Erledigungsstand“
2.2.c) Entwicklungstendenzen der Budgetierung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
56
FH TrierGrenzen der Fortschreibung
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 317 - 319
Grenzen
• Budgetverschwendung
• Budgetreserven
• Tendenz zur Erhöhung der Budgets
Gefahr abnehmender Wirtschaftlichkeit
Gegenmaßnahmen
(1) KostenmanagementTraditionelle Verfahren• Gemeinkostenwertanalyse• Administrative Wertanalyse• ...Erfolgsorientierte Verfahren• Zero-Base-BudgetingWettbewerbsorientierte Verfahren• Benchmarking
(2) Verhaltensorientierte Ausgestaltung der Budgetierung
(3) Better Budgeting
(4) Beyond Budgeting
2.2.c) Entwicklungstendenzen der Budgetierung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
57
FH TrierVorgehensweise des ZBB-Prozesses
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 336
1) Festlegung der Unternehmensziele, der verfügbaren Mittel der ZBB-Bereiche
2) Festlegung der Entscheidungseinheiten und ihrer Teilziele
3) Bestimmung des Leistungsniveaus
4) Festlegung der Entscheidungspakete
5) Abteilungsweise Rangordnung der Entscheidungspakete
6) Abteilungsübergreifende Rangordnung
7) Budgetschnitt
8) Maßnahmenplanung/Budgetvorgabe
9) Überwachung und Abweichungs-ermittlung
2.2.d) Budgetierung der Gemeinkosten
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
58
FH TrierVerhaltenswirkungen von Budgets
Quelle: Friedl
Anstrengungen bei der Entscheidungs-
findung
Anstrengungen bei der Entscheidungs-
umsetzung
Entscheidungsleistung= erwartete
Budgeterreichung
Umsetzungsleistung= realisierte
Budgetabweichung
Interne und externe
Einflußgrößen
2.2.e) Verhaltenswirkung von Budgets
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
59
FH TrierGestaltungsempfehlungen für die Budgetierung
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 361 - 364
(1) Beeinflussbarkeit der Budgetgröße• Erreichung der Vorgabe hängt primär vom
Entscheidungsträger ...• ... und nicht von externen Faktoren ab
(2) Präzision der Budgetvorgabe• Inhaltliche und zeitliche Abgrenzung• Ferner: Angaben zum Grad und zur Richtung
zulässiger Abweichungen
(3) Vollständigkeit der Budgetvorgabe• Präzision kann zu Größen führen, die nur auf
Teilziele (z.B. kurzfristig) ausgerichtet sind• Deshalb sollten alle U-Ziele (auch die
langfristigen) abgebildet werden
(4) Niveau der Budgetvorgabe• Mittlere Schwierigkeit• Orientiert am Anspruchsniveau des
Entscheidungsträgers
(5) Partizipation bei der Budgeterstellung• Einbezug der Fachkenntnisse und Infos des
Entscheidungsträgers wirkt sich positiv auf seine Anstrengungserwartung aus
• Empirisch bestätigt ist nur, das Partizipation nicht leistungsmindern ist
(6) Budgetkontrollen• Anpassungsinfos in der Zieltheorie• Voraussetzung für die extrinsischen Belohnung• Auch für intrinsischen Erfolg nötig
(7) Flexibilität der Vorgaben• Nur flexible Budget berücksichtigen
Abweichungen aufgrund externe Einflüsse• Starre Budgets wirken sich daher eher negativ
auf das Anstrengungsniveau aus
(8) Anpassung der Vorgaben• Anpassung innerhalb der Periode, wenn Prämis-
sen sich ändern; häufige Anpassungen verrin-gern Anstrengungs- u. Konsequenzerwartung
• Anpassung der Folgebudgets; sofern durch einmalige Einflüsse bewirkt, sind sie negativ (=> Budgetverschwendung, Budgetreserven)
2.2.e) Verhaltenswirkung von Budgets
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
60
FH TrierBeyond Budgeting
Quelle: Bunce u.a.
1. Governance - Establish a framework for devolution by clarifying purpose, principles and values, don't enforce central control through rules and procedures
2. Empowerment - Give people the freedom and capability to act, don't control and constrain them
3. Accountability - Make people accountable for achieving competitive outcomes, not for meeting functional targets
4. Organization - Organize around a network of interdependent customer-oriented units, not a hierarchy of functions and departments
5. Coordination - Coordinate cross-company interactions through „market-like" forces, not through central planning, budgeting and control
6. Leadership - Challenge and coach people, don't command and control them
7. Goal setting - Beat the competition, not the budget
8. Strategy process - Make strategy a continuous and inclusive process, not a top-down annual event
9. Anticipatory systems - Use anticipatory Systems to inform strategy, not make short-term corrections to keep on track
10. Resource utilization - Make resources available when required, don't allocate them on the basis of annual budgets
11. Measurement and control - Provide fast, open information for multi-level control, not detail for micro-management
12. Motivation and rewards - Base rewards on company and unit-level competitive performance, not predetermined negotiated targets
2.2.f) Better und Beyond Budgeting
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
61
FH TrierBeyond Budgeting
Quelle: Weber (2004), S. 378
Dyn
amik
mitt
elho
chni
edrig
Komplexität
niedrig mittel hoch
„grüner Bereich“
„roter Bereich“
„klassische“Budgetierung
BetterBudgeting
BeyondBudgeting
2.2.f) Better und Beyond Budgeting
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
62
FH TrierFazit: Budgetierung
Quelle:
Parameter Ausprägung
Organisation Dezentralisiert
Divisionaler als auch funktionaler Aufbau
Planung dezentral: operativ unter Berücksichtigung von Rahmenvorgaben; zentral: strategisch und taktisch
Wertorientierte Planung
Zerlegung in Budgets orientiert sich an Verantwortungsbereichen (zeitlich, sachlich)
Kontrolle Ergebniskontrollen
Dimension: Wert
Personalführung Weniger autoritär
Motivation durch Partizipation und Zielerreichung
Informationssystem Ausgebaute Kosten- und Leistungsrechnung
Überführung in Finanzplanung
2.2.g) Abschließende Würdigung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
63
FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme
a) Charakterisierung, Funktionen und Typenb) Klassische und wertorientierte Kennzahlensystemec) Selektive Kennzahlensystemed) Balanced Scorecarde) Abschließende Würdigung
2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
64
FH TrierKoordination mit Zielgrößen
Quelle: Küpper
Grund-problem
• Dezentrale Einheiten haben einen Handlungsspielraum• Budgets schränken den Handlungsspielraum ein• Ziele geben „nur“ das Ergebnis vor
Vertikale Koordination
• Über die verschiedenen Hierarchieebenen hinweg• Bildung mehrstufiger Zielsysteme steht im Vordergrund• „Management by Objectives“• Mehrstufiger Zielbildungsprozess• Nicht nur die Spitzenkennzahl ist relevant
Horizontale Koordination
• Steuerung weitgehend selbständiger Bereiche• Ausrichtung der dezentralen Aktivitäten auf das Gesamtziel des
Unternehmens• Auswahl einer geeigneten Zielgröße, ggf. Vorgabe von Mindestwerten• Drei Bedingungen:
- Bereichserfolg ist der jeweiligen Einheit zurechenbar- Anreiz für den Bereichsleiter, seinen Bereichserfolg zu maximieren- Keine Manipulation des Bereichserfolgs durch Bereichsleiter
2.3.a) Charakterisierung, Funktionen und Typen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
65
FH TrierKennzahlen: Arten und Beziehungen
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 341 - 344
Arten von Kennzahlen
Beziehungen zwischen
Kennzahlen
• Absolute Zahlen (z.B. Kapitalwert, Betriebsergebnis)• Verhältniszahlen
� Beziehungszahlen (z.B. Rentabilität)Beziehung zwischen zwei verschiedenen Zahlen
� Gliederungszahlen (z.B. Material- /Gesamtkosten)Anteil einer Größe an der Gesamtmenge
� Indexzahlen (z.B. Lohnkostenindex)Beziehung zwischen inhaltlich gleichwertigen, aber zeitlich und/oder örtlich verschiedenen Größen
• logisch� definitorisch (z.B. Gewinn = Erlöse – Kosten)� mathematisch (z.B. Gesamtkapitalrentabilität)
• empirisch� deterministisch (z.B. PAF in der Theorie)� stochastisch (z.B. PAF in der Realität)
• hierarchisch� sachlich hierarchisch (gegebene Tatbestände)� subjektiv bewertend (z.B. Einteilung in Haupt- und Nebenziele)
KU
UG
UKUG
KG ⋅=
⋅⋅=
2.3.a) Charakterisierung, Funktionen und Typen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
66
FH TrierDuPont-/Return on Investment-Kennzahlensystem
Quelle:
RoI(Gewinn in % des
investierten Kapitals)
Umsatz-rentabilität
Kapital-umschlag
Gewinn
Umsatz
Umsatz
inv. Kapital
DB
Fixe Kosten
UV
AV
X
:
:
+
-
= Grundstücke+ Gebäude+ Maschinen+ Werkzeuge
= Zahlungsmittel+ Bestände+ Forderungen
= Umsatz- Var. Kosten
(Löhne,Material, ...)
= Fixe GK Fertig.+ GK Verwalt.+ GK Vertrieb
2.3.b) Klassische und wertorientierte Kennzahlensysteme
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
67
FH TrierKennzahlensystem auf Basis des Residualeinkommens
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 413
RI
„ContributedValue“
Kosten(außer
Material)
Gewinn
Mindestzins
–
NeutralesErgebnis
Betriebs-ergebnis
+
Mindest-rentabilität
Vermögen
x
Umsatz-erlöse
Material-kosten
–
Fertigungs-kosten
Vertriebs-kosten
Verwaltungs-kosten
Sonstige Kosten
–
2.3.b) Klassische und wertorientierte Kennzahlensysteme
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
68
FH TrierWürdigung erfolgsorientierter Kennzahlensysteme
Quelle: Friedl
Beispiele: RoI, RI
1. Begrenzte AuswertbarkeitEinflussgrößen auf den Erfolg werden nicht abgebildet, nur monetäre GrößenUrsachen von Erfolgsabweichungen sind damit nicht erkennbarKeine Hinweise auf sinnvolle Maßnahmen
2. Vergangenheitsorientierung von ErfolgsgrößenSteigender Anteil von Fixkosten => Erfolg wird v.a. durch Entscheidungen der Vergangenheit bestimmt
3. Orientierung an kurzfristigen ZielenInvestitionen führen oft erst zu Aufwand, deshalb dominiert eine kurzfristige Denkweise, die sinnvolle Investitionen vernachlässigt
4. Mangelnde Berücksichtigung des RisikosGilt für den RoIBeim RI können unterschiedliche Risiken durch unterschiedliche Zinssätze berücksichtigt werden
5. Fehlende StrategieorientierungSysteme beschreiben nicht eine Strategie, sie sind kurzfristig
6. Fehlende AkzeptanzProblem der Manipulierbarkeit
2.3.b) Klassische und wertorientierte Kennzahlensysteme
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
69
FH Trier
Quelle:
Wachstumsanalyse
Geschäfts-volumen Personal Erfolg
Strukturanalyse
Eigenkapital-Rentabilität
Rentabilität Liquidität
ErgebnisVer-
mögenKapital
Finanzierung/ Investierung
Spitzenkennzahl
Kennzahlengruppen
AufwandUmsatz
KostenBeschäftigung
Produktivität
Vergleich von absoluten Kennzahlen:• Auftragsbestand• Umsatz• Ergebnis vor Zinsen
und Steuern• Cash Flow• Personalaufwand• Wertschöpfung• Mitarbeiter
Kennzahlentypen:• Ertragskraft-Kennzahlen
(Rentabilität, Ergebnis, Auf-wand, Kosten, Umsatz, ...)
• Risiko-Kennzahlen(Vermögen, Kapital, Liquidität, ...)
• Kennzahlen, die weiter zerlegt werden
• Hilfsgrößen zur Erklärung der Kennzahlen, die nicht weiter zerlegt werden
Vergleich der Entwicklung zum Vorjahr
• Komplexes System (ca. 200 Zahlen)
• Viele Zahlen dienen nur der mathem. Verknüpfung
• Unterschied Ertrags- vs. Risikokennz. nicht eindeutig
ZVEI-Kennzahlensystem2.3.b) Klassische und wertorientierte Kennzahlensysteme
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
70
FH Trier
Quelle:
Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennzahlensystem
Allgemeiner Teil
Sonderteil
Ordentliches Ergebnis nach Steuern
LiquideMittel
EK-Rentabilität
GK-Rentabilität
RoI Kapital-umschlags-häufigkeit
Umsatz-rentabilität
Cash Flow(indirekt)
WorkingCapital
Betriebs-ergebnis
Umsätzenach
Artikeln
Produkt-erfolge
Anteil var.Kosten
Anteil fixer Kosten
DB I überMaterial-kosten
Intervall-finanzplanung
2.3.b) Klassische und wertorientierte Kennzahlensysteme
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
71
FH TrierDas Shareholder Value-Netzwerk
Quelle:
Zielsetzung desUnternehmens
Bewertungs-komponenten
Werttreiber
Führungs-entscheidungen
geschaffenerShareholder Value
Eigentümerkredite• Dividenden• Kursgewinne
betrieblicherCash Flow
Diskont-satz
Fremd-kapital
Dauer der Wertsteigerung
• Umsatzwachstum• Gewinnmarge• Gewinnsteuersatz
• Invest UV• Invest AV
Kapital-kosten
Operating Investition Finanzierung
2.3.b) Klassische und wertorientierte Kennzahlensysteme
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
72
FH TrierSelektives Kennzahlensystem (BSP Logistik)
Quelle: Weber (Controlling, 2002), S. 209
Strategische Leistungsanforderungen an denMaterial- und Warenfluss als Ansatzpunkt der Kennzah lenbildung
Kennzahlen als Instrument zur Messung der Erfüllung der strategischen Anforderungen an den Material- und Warenfluss, daraus abgeleitete Ziele und gesetzte Prämissen der Planung
(Potentielle) Engpassbereiche des Flusssystems
Kennzahlen als Instrument zur effektiven Abwicklung der Material- und warenflussbezogenen Leistungserstellung
Z.B. Erreichen zusätzlicher
Marktchancen
Z.B. Halten von Marktanforderungen
Z.B. Verbessern der Marktchancen durch Kostenreduzierung
Abbildung kritischer Leistungsengpässe
Abbildung kritischer Effizienztreiber
Aufzeigen potentiell kritischer Entwicklungen
Z.B. Servicegrad > 90 %
Z.B. Servicegrad > 90 %
Z.B. Lieferzeit < 1 Woche
Z.B. Lieferzeit < 1 Woche
Z.B. Logistikkosten< 15 % d. Gesamtkosten
Z.B. Logistikkosten< 15 % d. Gesamtkosten
Z.B. Ausfallgrad einer Förderstrecke
Z.B. Ausfallgrad einer Förderstrecke
Z.B. Zahl der Aufträge pro Tag
Z.B. Zahl der Aufträge pro Tag
Z.B. Veränderung der Zahl der Aufträge
Z.B. Veränderung der Zahl der Aufträge
Selektive Logistikkennzahlen
2.3.c) Selektive Kennzahlensysteme
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
73
FH Trier
Ziel
Profitabilität
Kundenzufriedenheit
Wachstum
Firmenwissen
Nennung in %
87 %
87 %
81 %
62 %
Verbesserungspotentiale
Abbildung der Strategie in den operativen Größen
Steigerung der Zukunftsorientierung
Berücksichtigung von Kundendaten
Nennung in %
53 %
38 %
38 %
Qualitative Zielehaben eine
hohe Bedeutung
Strategie-,Zukunfts- und
Kundenorientierungsind zentrale Themen
Quelle:
Analyse von 500 Unternehmen in Deutschland2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
74
FH Trier
„Wie müssen die Prozesseablaufen, um unsere Kundenzufrieden zu stellen?“
– Rentabilität– Betriebsergebnis– EVA
– Kundenzufriedenheit– Kundentreue– Image– Produktbeurteilung
– Qualität– Zeiten– Output
– Mitarbeiterzufriedenheit– Mitarbeiterentwicklung– Technologische Infrastruktur– Vorschlagswesen
„Welche Finanzzielemüssen wir für unsere Anteilseigner erreichen?“
„Wie beurteilt der Kundedas Unternehmen?“
„Was muss die Organisation lernen , um die Ziele zu erreichen und zu wachsen?“=> Mitarbeiterorientierung
Finanzen
Kunde Interne Prozesse
Lernen + Entwicklung
Vision/Strategie
Quelle:
Perspektiven2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
75
FH Trier
Interne Prozesse
Vision/Strategie
Ein etablierter Filialist für jugendliche Alltagskleidung möchte sich mit seiner Zielgruppe weiterentwickeln und junge Berufseinsteiger mit dem passenden Outfit versorgen.
Ausgangslage
Wir bieten jugend-liche Business-Modezu einem fairen Preis .
Die Berufseinsteigersollen sich sicher fühlen und gut beraten werden.
Perspektiven
Finanzen
Kunde
Lernen + Entwicklung
Erfolgsfaktoren Indikatoren
Was sind die entscheidendenErfolgsfaktoren?
Wie können siegemessen werden?
? ?
Quelle:
Beispiel Business Line (I)2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
76
FH Trier
Einkaufserlebnis(sicher fühlen, gut
beraten)
Wirkungskette bei der Analyse der Erfolgsfaktoren
Interne Prozesse
Aufbau Marke (Image: jugendlich,
Business)
Preis-Qualitäts-Relation
Waren-versorgung
Kunde Neukunden(Zielgruppe)
Kunden-treue
Cross-SellingKunden
Kunden-zufriedenheit
Finanzen Umsatz-wachstum
Deckungsbeitrag der Produktgruppe Business
Lernen + Entwicklung
Qualifikation derMitarbeiter
Mitarbeiter-zufriedenheit
Quelle:
Beispiel Business Line (II)2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
77
FH Trier
Finanzen
Kunde
Interne Prozesse
Lernen + Entwicklung
Umsatzwachstum
Deckungsbeitrag Business
Neukunden
Cross-Selling Kunden
Kundentreue
Kundenzufriedenheit
Aufbau der Marke/Image
Einkaufserlebnis
Warenversorgung
Preis-Qualitäts-Relation
Mitarbeiterzufriedenheit
Qualifikation der Mitarbeiter
Erfolgsfaktoren Indikator
Quelle:
Beispiel Business Line (III)2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
78
FH Trier
Quelle: Horváth (Controlling, 2001), S. 311 - 313
BSC und Bewertung: Beispiel Whirlpool Europa
Perspektive Gewicht Ziele BenotungFinanziell 50% 1,0 0,5 - 1,5
EVA 100Cash Flow 250EPS/NOPAT 350Total Cost Productivity 6,5%
Kunde 25% 1,0 0,5 - 1,5Qualität 11%Marktanteil 15%Kundenzufriedenheit 93%Handelspartnerzufriedenheit 95%
Mitarbeiter 25% 1,0 0,5 - 1,5Einführung UnternehmenskulturImplementierung Training/EntwicklungsplanImplementierung Diversifizierungsplan
Gesamt 100% 1,0 0,5 - 1,5
BSC-Ziele Jobverantwortung Individuelleund Einfluß auf das Leistung
Geschäft Multiplikator
BSC-Ergebnisse x Zielbonus x individueller Multiplikator = individueller PEP-Bonus
0,5 - 1,5 x 10 - 40 % des Bruttogehalts x 0,85 - 1,50 = Auszahlung im März
1,08 x 10.000 € x 1,15 = 12.420 €
PEP = Performance Excellence Plan
2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
79
FH Trier
• Vision und Strategie sind nicht umsetzbar
• Operatives anstelle von strategischem Feedback
• Keine Verbindung zwischen Strategie und Ressourcenallokation
• Keine Verknüpfung der Strategie mit den Zielvorgabendes Einzelnen bzw. des Teams
• Die Balanced Scorecard wird zu einem DV-getriebenen Überwachungs- und Kontrollinstrument
• Realisierung des technisch Möglichen , nicht des strategisch Sinnvollen
• Der Kontrollaspekt dominiert den Strategieaspekt
• Nicht-finanzielle Größen sind oft schwer zu messen
Probleme bei der Erstellung der
Balanced Scorecard
Fehler, die die Balanced Scorecard
aufdeckt
Quelle:
Fehler und Probleme2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
80
FH Trier
Balanced ScorecardTraditionelles
Berichtswesen
• Kommunikation der Strategie
• Umsetzung der Strategie
• Lernen
• Operative Steuerung
• Operative Kontrolle
Die BSC ist ein Instrument, um Strategien umzusetzen
Das traditionelle Berichts-wesen unterstützt das operative Geschäft
Balanced Scorecard und das traditionelle Berichtswesen widersprechen sich nicht , sondern bilden im Zusammenspiel den strategischen und den operativen Bereich ab.
Zusammenspiel der Instrumente
Quelle:
2.3.d) Balanced Scorecard
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
81
FH TrierFazit: Kennzahlensysteme
Quelle:
Parameter Ausprägung
Organisation Dezentralisiert
Vor allem divisionaler, z.T. auch funktionaler Aufbau
Planung Dezentral: operativ bis strategisch
Ausrichtung an Verantwortungsbereichen
„Offenlegung“ der Planung nicht zwingend
Kontrolle Ergebniskontrollen
Eigenkontrollen
Verhaltenskontrollen
Personalführung Kooperativ
Motivation durch Partizipation und Zielerreichung
Informationssystem Bereichserfolgsrechnung
Kennzahlensysteme
2.3.e) Abschließende Würdigung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
82
FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
a) Charakterisierung, Funktionen und Typenb) Analyse von Verrechnungspreisenc) Täuschung und Fehlentscheidungend) Erweiterte Betrachtung (Kostenorientierung, steuerliche Aspekte)e) Abschließende Würdigung
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
83
FH TrierLeistungsverflechtungen im Unternehmen
Quelle:
Verflechtungen Funktionen
• Lieferungen zwischen Kostenstellen
• Lieferungen zwischen in sich abgeschlossenen Werken, Bereichen oder Geschäftseinheiten
• Lieferungen zwischen rechtlich selbständigen Konzernunternehmen
• Abrechnungs- und Planungsfunktion- Ermittlung von Inventurwerten (Bilanz)- Erleichterung der Betriebsabrechnung- Preiskalkulation für Produkte- Make or Buy-Entscheidungen- Gewinnverlagerung im Konzern
• Lenkungsfunktion- Erreichung eines Gesamtoptimums- Opt. Nutzung knapper Kapazitäten
• Erfolgszuweisungsfunktion- Ausweis von Teilergebnissen für
. Sparten
. Divisionen etc.- Wirtschaftlichkeitskontrolle(Abweichungsanalysen)
2.4.a) Charakterisierung, Funktionen und Typen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
84
FH TrierBeispiel (I)
Quelle: Coenenberg
Bereich L Bereich A Markt
Unternehmen
X1 X2
X1 = X2
Zentrale LösungX1 = X2 KL KA P(X2) E(X2) G(X1, X2)
= 1.000 + 50 X1 = 1.000 + 30 X2
100 6.000 4.000 200 20.000 10.000200 11.000 7.000 180 36.000 18.000300 16.000 10.000 150 45.000 19.000400 21.000 13.000 140 56.000 22.000500 26.000 16.000 120 60.000 18.000
2.4.a) Charakterisierung, Funktionen und Typen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
85
FH TrierBeispiel (II)
Quelle: Coenenberg
1.
2.
Dezentrale Lösung
Der Verrechnungspreis für Bereich L liege bei 80 Eu ro je MEBereich L
X1 KL VP(X1) E(X1) G(X1)= 1.000 + 50 X1
100 6.000 80 8.000 2.000200 11.000 80 16.000 5.000300 16.000 80 24.000 8.000400 21.000 80 32.000 11.000500 26.000 80 40.000 14.000
Der Bereich L wird jede nachgefragte Menge produzie ren!
Bereich AX2 E(X1) KA P(X2) E(X2) G(X1, X2)
= 1.000 + 30 X2
100 8.000 4.000 200 20.000 8.000200 16.000 7.000 180 36.000 13.000300 24.000 10.000 150 45.000 11.000400 32.000 13.000 140 56.000 11.000500 40.000 16.000 120 60.000 4.000
Der Bereich A wird 200 ME produzieren!Bereich A Bereich L Total
Gesamtergebnis: 13.000 5.000 18.000
2.4.a) Charakterisierung, Funktionen und Typen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
86
FH TrierTypen von Verrechnungspreisen
Quelle:
Marktorientierte Verrechnungspreise• Voraussetzung: Unbeschränkter Marktzugang• Berücksichtigung der Nebenkosten
Kostenorientierte Verrechnungspreise• Grenzkosten, Vollkosten, Vollkosten +• Kosten bekannt und linear
Duale Verrechnungspreis• Steuerung: Grenzkosten• Erfolgszurechnung: Vollkosten +
Verhandlungsorientierte Verrechnungspreise
Verrechnungspreise aus steuerlicher Sicht
2.4.a) Charakterisierung, Funktionen und Typen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
87
FH TrierVerrechnungspreise in der Praxis
Quelle: Ewert/Wagenhofer
24 Unternehmen BRD(Drumm 1973)
49 Unternehmen BRD(Scholdei 1990)
80 Unternehmen CH(Weilenmann 1989)
239 Unternehmen USA(Vancil 1979)
152 Unternehmen Kanada(Atkinson 1987)
67 Unternehmen GB(Tomkins 1973)
Markt-VP
46 %
40 %
24 %
31 %
30 %
48 %
Kosten-VP
46 %
57 %
41 %
47 %
57 %
31 %
Verhandlung
--
--
35 %
22 %
7 %
21 %
Sonstige
8 %
3 %
--
--
6 %
--
2.4.a) Charakterisierung, Funktionen und Typen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
88
FH Trier
Quelle: Coenenberg
Knappheitspreise
Externe Lieferung/Bezug möglich
Externe Lieferung/Bezug nicht möglich
Keine Kapazitäts-begrenzung
Kapazitäts-begrenzung
Opportunitätskosten= Entgangener Gewinndes externen Geschäfts
Opportunitätskosten= null
Opportunitätskosten= Entgangener Erfolg
des besten verdrängtenProdukts
Grenzkosten+ Deckungsbeitrag
= Marktpreis
Grenzkosten Grenzkosten+ verdrängter DB= Knappheitspreis
2.4.b) Analyse von Verrechnungspreisen
Kostenorientierte VP (Knappheitspreise)
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
89
FH TrierEinfaches Planungsbeispiel (vgl. Budgetierung)
Quelle: Klein, Scholl (P&E), S. 244 ff.
• Ein Unternehmen mit zwei Abteilungen
• Jede Abteilung stellt je zwei Produkte her (Abteilung X: x1, x2; Abteilung Y: y1; y2)
• Abteilung X fertigt die Produkte auf den Maschinen A, B und C
• Abteilung Y fertigt die Produkte auf den Maschinen A und D
• Deckungsbeiträge und Produktionskoeffizienten sind bekannt, die Fixkosten liegen bei 880.000 €
• Insgesamt ergibt sich folgendes Simultanmodell:max. G = 117 x1 +59 x2 + 118 y1 + 136 y2 – 880.000
unter den Nebenbedingungen
3 x1 + 2 x2 + 5 y1 + 4 y2 ≤ 26.000 (Maschine A)
1 x1 + 4 x2 ≤ 21.000 (Maschine B)
1 x1 + 1 x2 ≤ 7.500 (Maschine C)
2 y1 + 1 y2 ≤ 5.500 (Maschine D)
1 x1 ≤ 3.500 (Absatz x1)
1 x2 ≤ 5.000 (Absatz x2)
1 y1 ≤ 2.000 (Absatz y1)
1 y2 ≤ 2.500 (Absatz y2)
NNB
• Die Lösung des Modells ergibt:Gopt = 31.750Xopt = (3.500; 2.750)Yopt = (0; 2.500)
2.4.b) Analyse von Verrechnungspreisen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
90
FH TrierFazit: Lenk- und Verrechnungspreise
Quelle:
Parameter Ausprägung
Organisation Stark Dezentralisiert
Divisional
Planung dezentral: operativ; zentral: strategisch und taktisch
Operative Koordination, keine Planung
Kontrolle Ergebniskontrollen
Eigenkontrollen
Verhaltenskontrollen
Personalführung Kooperativ
Motivation durch Partizipation und Zielerreichung
Informationssystem Bereichserfolgsrechnung
Wertmäßige Erfassung der Verbundbeziehungen
2.3.e) Abschließende Würdigung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
91
FH TrierKoordinationsinstrumente: Überblick
Quelle: Küpper
2.3.e) Abschließende Würdigung
Instrument
Delegationsgrad(Organisationstyp)
Wechselseitigkeit der Planungsfolge
Ergänzung der Ergebnis-kontrollen durch Verhaltenskontrollen
Kooperationsgrad des Führungsstils
Segmentierung der Unternehmensrechnung
(Zentrale) Planung
Budge-tierung
Ziel- und Kennzahlen-systeme
Lenk- und Verrechnungs-preise
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
92
FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme
a) Charakterisierung und Funktionenb) Parameter und Instrumentec) Analyse von Kostenabweichungend) Analyse von Umsatzabweichungene) Abschließende Würdigung
3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
93
FH Trier
Plansystem(Budget)
Kontrollen im Prozess der Planung und Steuerung
Reali-sation
Ziele
Problemfeststellung
Alter-native 1
... Alter-native n
Bewertung und Entscheidung
Durchsetzung
Abweichungs-analyse
Anpassungs-maßnahmen
Pla
nung
Steuerung
Vorgabe von Sollwerten
Ermittlung von Istwerten
Kontrolle
Quelle:
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
94
FH TrierFunktionen der Kontrolle
Quelle:
Periodizität Einmaliges Entscheidungsproblem
Mehrfaches Entscheidungsproblem
Einpersonen-kontext
keineFunktion
Entscheidungs-funktion
Mehrpersonen-kontext
Verhaltenssteuerungs-funktion
Entscheidungs- undVerhaltenssteuerungs-
funktion
3.1.a) Charakterisierung und Funktionen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
95
FH TrierFormen der Kontrolle
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 259 f.
Ergebnis
Planung
Planrealisation
Inhaltskontrolle
Kontrolle des Realisations-ergebnisses
Verfahren
Planungs-prozess-kontrolle
Kontrolle des Realisations-
prozess
Verhalten
Kontrolle des Planungs-verhaltens
Kontrolle des Realisations-
verhaltens
Merkmal der AktivitätA
ktiv
ität
Kontroll-größen
• Wirkungskontrollen• Maßnahmenkontrollen• Ressourcen- und Terminkontrollen• Prämissenkontrollen
Vergleichs-werte
• Vorgabewert(Ist, Soll, Wird)
• Zu kontrollierender Wert
3.1.a) Charakterisierung und Funktionen
„Klassischer Inhalt der Kontrolle“
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
96
FH TrierGestaltungsparameter von Kontrollsystemen
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 268
Inhaltliche Gestaltungsparameter
Organisatorische Gestaltungsparameter
Methodische Gestaltungsparameter
• Kontrollumfang- Kontrollziele- Kontrollobjekte- Kontrollgrößen
• Normgrößen
• Vergleichsgrößen
• Organisationsgrad
• Aufbauorganisation- Verteilung der Kontroll-
aufgaben- Verteilung der Kontroll- &Anordnungskompetenzen
• Ablauforganisation- Regelmäßigkeit der
Kontrolle- Häufigkeit der
Kontrolle
• Methodeneinsatz
• Modelleinsatz
• Einsatz von technischen Hilfsmitteln
3.1.b) Parameter und Instrumente
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
97
FH TrierProblemstellung von Abweichungsanalysen
Ursachen der Abweichung vom Plan
• Planung als geistige Vorwegnahme zukünftigen Handelns
• Planung basiert auf Prämissen und Rahmen-bedingungen
• Rahmenbedingungen können sich ändern
• Warum wurde vom Plan abgewichen ?• Wer ist dafür verantwortlich ?
• Was kann das Unternehmen daraus lernen ?(z.B. frühzeitiges Gegensteuern)
• Über die Kontrolle soll das Verhalten der Verantwortlichen beeinflusst werden
• Lernen für zukünftige Planungs- und Entscheidungsprozesse
Planung entspricht i.d.R.nicht den später realisierten
Istwerten
Quelle:
Arten der Abweichung
• Gewinnabweichung• Umsatzabweichung• Kostenabweichung
3.1.c) Analyse von Kostenabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
98
FH TrierMöglichkeiten der Abweichungsanalyse
Vorgehen
• Aufstellung des KontrollfeldesObjekte, Umfang, Häufigkeit
• Bestimmung SollgrößenZeitvergleich, Betriebsvergleich, Plangrößen
• Bestimmung Istgrößen
• Berechnung und Analyse
Bezugssystem
• Ist-Soll-Vergleich: ∆K = Ki - Ks
• Soll-Ist-Vergleich: ∆K = Ks - Ki
• Planbezugsgröße: ∆ys + ys = yi
• Istbezugsgröße: ∆yi + yi = ys
Abweichungen höherer Ordnung
• Differenzierte Methode
• Alternative Methode
• Kumulative Methode
• Symmetrische bzw. proportionale Methode
Quelle:
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
99
FH TrierSystematik der kumulativen Kostenkontrolle (I)
Quelle:
Istkosten(IstKoRe)
Istkosten(PlanKoRe)
Sollkosten(PlanKoRe)
Ist-Preise
Ist-Mengen
Plan-Preise
Ist-Mengen
Plan-Preise
Soll-Mengen
Preisabweichung(1. Abspaltung)
Mengenabweichung(folgende Abspaltungen)
KBF Faktorpreise alle anderen KBF
Zentrales Untersuchungsfeld
Plankosten(PlanKoRe)
Plan-Preise
Plan-Mengen
“Beschäftigungs-abweichung“
(nicht der VKR)
Plan-Output
3.1.c) Analyse von Kostenabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
100
FH TrierSystematik der kumulativen Kostenkontrolle (II)
Quelle:
Istkosten(PlanKoRe)
Mengenabweichung
Sollkosten(n-1)
... Sollkosten(3)
Sollkosten(2)
Sollkosten(1)
Plan-PreiseIst-Mengen1. KBF = Ist2. KBF = Ist3. KBF = Ist: : : :
n-1. KBF = IstWirtschaftlichkeit(n. KBF = Ist)
Plan-PreiseIst-Mengen1. KBF = Ist2. KBF = Ist3. KBF = Ist: : : :
n-1. KBF = IstWirtschaftlichkeit(n. KBF = Plan)
Plan-PreiseIst-Mengen1. KBF = Ist2. KBF = Istübrige KBF = Plan
Plan-PreiseIst-Mengen1. KBF = Ist2. KBF = Planübrige KBF = Plan
Plan-PreiseIst-Mengen1. KBF = Plan2. KBF = Planübrige KBF = Plan
1. Spezial-abweichung
2. Spezial-abweichung
weitere Spezial-abweichungen
echte Verbrauchs-abweichungen
3.1.c) Analyse von Kostenabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
101
FH TrierBudgetanalyse I
Plan • Produktion von 100 Stück des Gutes X
• Je Stück werden 3 Teile vom Rohstoff R benötigt
• Ein Teil vom Rohstoff R kostet 1,0 € je Teil
Plankosten : 100 x 3 x 1,0 = 300
Ist • Es wurden 110 Stück des Gutes X produziert
• Je Stück wurden 4 Teile vom Rohstoff R benötigt
• Der Rohstoffpreis lag bei 1,1 € je Teil
Istkosten : 110 x 4 x 1,1 = 484
Abweichung 300 – 484 = –184
Quelle:
3.1.c) Analyse von Kostenabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
102
FH TrierBudgetanalyse II (kumulativ)
Stück
Teile/Stück
Preis
Kosten
Teilabweichungen
Ursache
Gesamtabweichung
Plan
100
3
1,0
300
Soll 1(∆∆∆∆ Stück)
110
3
1,0
330
Soll 2(∆∆∆∆ Verbrauch)
110
4
1,0
440
Ist(∆∆∆∆ Preis)
110
4
1,1
484
–30 –110 –44
Preis (extern)
Beschäftigung (Entscheidung)
Verbrauch (Ausführung)
–184
Quelle:
3.1.c) Analyse von Kostenabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
103
FH TrierErlösanalyseanalyse I
Plan • Verkauf von 500 Stück des Produktes X ...
• ... zu einem Preis von 50 € je Stück
Ist • Verkauf von 650 Stück des Produktes X ...
• ... zu einem Preis von 60 € je Stück
Abweichung
Planerlöse : 500 x 50 = 25.000
Isterlöse : 650 x 60 = 39.000
39.000 – 25.000 = +14.000
Quelle:
3.1.d) Analyse von Umsatzabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
104
FH TrierErlösanalyse II (kumulativ)
Stück
Preis
Erlös
Teilabweichungen
Ursache
Gesamtabweichung
Plan
500
50
25.000
Soll(∆∆∆∆ Stück)
650
50
32.500
Ist(∆∆∆∆ Preis)
650
60
39.000
+7.500 +6.500
Sehr gute Verkäufer
Sehr gute Preispolitik
+14.000
Quelle:
3.1.d) Analyse von Umsatzabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
105
FH TrierVergleich mit dem Markt I
Plan • Verkauf von 500 Stück des Produktes X ...
• ... zu einem Preis von 50 € je Stück
• Gesamter Markt: 5.000 Stück …
• … bei einem Marktpreis von 50 € je Stück
Ist • Verkauf von 650 Stück des Produktes X ...
• ... zu einem Preis von 60 € je Stück
• Gesamter Markt: 7.500 Stück …
• … bei einem Marktpreis von 65 € je Stück
Abweichung 487.500 x 0,08 – 250.000 x 0,10 = +14.000
Marktvolumen :5.000 x 50 = 250.000 €
Marktanteil :500 x 50 / 250.000 = 10 %
Marktvolumen :7.500 x 65 = 487.500 €
Marktanteil :650 x 60 / 487.500 = 8 %
Quelle:
3.1.d) Analyse von Umsatzabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
106
FH TrierVergleich mit dem Markt II (kumulativ)
Marktvolumen
Marktanteil
Erlös
Teilabweichungen
Ursache
Gesamtabweichung
Plan
250.000
10 %
25.000
Soll(∆∆∆∆ Marktvolumen)
487.500
10 %
48.750
Ist(∆∆∆∆ Marktanteil)
487.500
8 %
39.000
+23.750 –9.750
Marktvolumeneffekt(extern)
Marktanteilseffekt(intern)
+14.000
Quelle:
3.1.d) Analyse von Umsatzabweichungen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
107
FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
a) Charakterisierung und Grundlagenb) Ausgewählte Basisgrößen c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgabend) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Verteilung knapper Ressourcene) Abschließende Würdigung
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
108
FH TrierAnreizsysteme: Parameter und Anforderungen
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S. 512
Anreizsystem• Effektivität• Effizienz
BelohnungBemessungs-
grundlageBelohnungs-
regelAusschüttungs-
regel
• Befriedigung der Motive
• Beeinflussbarkeit
• Anreizkompatibilität
• Aktualität
• Absicherung gegen Kollusion(Absprachen)
• Intersubjektive Überprüfbarkeit
• Transparenz
• Wesentlichkeit
• Aktualität
• Langfristige Orientierung
3.2.a) Charakterisierung und Grundlagen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
109
FH TrierBemessungsgrundlagen in der Praxis
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 323
42 DAX-100 Unternehmen
1998 in %
56 DAX-100 Unternehmen
1999 in %
34 österrei-chische U.1999 in %
Gewinngrößen(EBIT, JÜ, DB)
55 50 38
Rentabilitäten(ROS, ROE, ROCE, ROI)
14 -- 50
Umsatz 7 18 --
Discounted Cashlow 5 -- --
Economic Value Added 7 -- --
Absolute Höhe der Shareholder Value Kennzahl
-- 16 --
Jährliche Veränderung der Shareholder Value Kennzahl
-- 16 --
Dividende -- -- 6
Aktienkurs -- 50 6
Anlegerrendite -- -- 5
Earnings per Share -- -- 3
Persönliche Zielvereinbarung 12 55 --
Weighted Average Cost of Capital -- -- 3
3.2.b) Ausgewählte Basisgrößen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
110
FH TrierBelohnungssysteme im Überblick
Quelle:
Buchhalterische Systeme
• Buchhalterischer Gewinn• RoI
Systeme basierend auf dem Residualgewinn
• Buchhalterischer Gewinn nach Zinsen• Residualgewinn• Ökonomischer Gewinn nach Zinsen
Aktienkursorientierte Systeme
• Aktienkursentwicklung als Basis
3.2.b) Ausgewählte Basisgrößen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
111
FH TrierWahrheitsgemäße Berichterstattung
Quelle:
Planung von Vorgaben (Budgetierung)
• Weitzman-Schema• Schema nach Osband und Reichelstein
Verteilung knapper Ressourcen (Investitionsplanung)
• Profit Sharing• Groves Schema
3.2.c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgaben
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
112
FH TrierDas Weitzmann-Schema
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 207 - 209
Ziel
• Informationen sind Manipulationen ausgesetzt• Anreizsysteme sollen zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung führen
Ausgangslage und Variablen
• Der Agent kennt das Ergebnis, über das er im Voraus schon der Leitung berichtet• Nach Abschluss der Periode ist das tatsächliche Ergebnis bekannt• e : tatsächliches Ergebnis• ê : berichtetes Ergebnis• α, α1, α1 : Gewichtungsfaktoren• S : fixer Ergebnisbestandteil
Entlohnungsformel
( )( ) 21
2
1ααα0mit
êefalls,êeαêαS
êefalls,êeαêαSê)s(e, ≤≤≤
≤−⋅+⋅+≥−⋅+⋅+
=
3.2.c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgaben
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
113
FH TrierBerechnung Weitzman-Schema
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S.
( )( )
≤−⋅+⋅+≥−⋅+⋅+
=êefalls,êe0,65ê0,5120
êefalls,êe0,35ê0,5120ê)s(e,
eIst\ePlan 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170
80 160,0 158,5 157,0 155,5 154,0 152,5 151,0 149,5 148,0 146,5
90 163,5 165,0 163,5 162,0 160,5 159,0 157,5 156,0 154,5 153,0
100 167,0 168,5 170,0 168,5 167,0 165,5 164,0 162,5 161,0 159,5
110 170,5 172,0 173,5 175,0 173,5 172,0 170,5 169,0 167,5 166,0
120 174,0 175,5 177,0 178,5 180,0 178,5 177,0 175,5 174,0 172,5
130 177,5 179,0 180,5 182,0 183,5 185,0 183,5 182,0 180,5 179,0
140 181,0 182,5 184,0 185,5 187,0 188,5 190,0 188,5 187,0 185,5
150 184,5 186,0 187,5 189,0 190,5 192,0 193,5 195,0 193,5 192,0
160 188,0 189,5 191,0 192,5 194,0 195,5 197,0 198,5 200,0 198,5
170 191,5 193,0 194,5 196,0 197,5 199,0 200,5 202,0 203,5 205,0
3.2.c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgaben
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
114
FH TrierDas Schema von Osband und Reichelstein (I)
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 209 - 211
Ziel
• Anreizsysteme sollen zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung führen• Berücksichtigt werden sollen unsichere Ergebnisse
Ausgangslage und Variablen
• Der Manager kennt das Ergebnis nicht, er stellt also eine echte Prognose an• Ein risikoneutraler Manager soll sich dann am besten stehen, wenn er seine Prognose
wahrheitsgemäß abgibt• e : tatsächliches Ergebnis• ê : berichtetes Ergebnis• S : fixer Ergebnisbestandteil • l(•) : streng monotone, überlineare Funktion (z.B. l(z) = z2)
Entlohnungsformel
( ) ( ) ( )êe)ê('lêlSêe,s −⋅++=
3.2.c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgaben
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
115
FH TrierDas Schema von Osband und Reichelstein (II)
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 209 - 211
Wirkungsweise/Beispiel
• Gegeben sei folgende Entlohnungsfunktion:
• Solange e unbekannt ist, wird der risikoneutrale Manager mit dem Erwartungswert von e arbeiten
• Der Manager erhält einen Anreiz, das von ihm erwartete Ergebnis E(e) zu berichten• Ferner steigt das Entgelt überproportional mit zunehmendem Erwartungswert der Objekte• Ferner erhält der Manager einen Anreiz, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen,
selbst wenn es oberhalb des geschätzten Ergebnisses liegt
( ) ( )êeê2ê500êe,s 2 −⋅⋅++=
Investitions- Umweltzustand Mögliche E(e) s(E(e),ê) ê sobjekt # Wahr- Ergebnisse
scheinl.1 33,3 100 150 20.500
1 2 33,3 150 150 23.000 150 s=-22.000 + 300 x3 33,3 200 150 20.500
1 33,3 150 200 38.0002 2 33,3 200 200 40.500 200 s=-39.500 + 300 x
3 33,3 250 200 38.000
1 33,3 200 250 60.5003 2 33,3 250 250 63.000 250 s=-62.0000 + 500 x
3 33,3 300 250 60.500
3.2.c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgaben
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
116
FH TrierBerechnung Schema nach Osband und Reichelstein
Quelle: Friedl (Controlling, 2003), S.
( ) ( )êeê501
ê100
150êe,s 2 −⋅⋅+⋅+=
eIst\ePlan 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170
80 114 113 110 105 98 89 78 65 50 33
90 130 131 130 127 122 115 106 95 82 67
100 146 149 150 149 146 141 134 125 114 101
110 162 167 170 171 170 167 162 155 146 135
120 178 185 190 193 194 193 190 185 178 169
130 194 203 210 215 218 219 218 215 210 203
140 210 221 230 237 242 245 246 245 242 237
150 226 239 250 259 266 271 274 275 274 271
160 242 257 270 281 290 297 302 305 306 305
170 258 275 290 303 314 323 330 335 338 339
3.2.c) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Planung von Vorgaben
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
117
FH TrierWahrheitsgemäße Berichtserstattung (I)
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 402 - 404
Ausgangspunkt
• Problem: Verteilung knapper Ressourcen• Verteilung erfolgt auf der Basis der Angaben der Bereichsleiter• Informationsasymmetrie: Bereichsleiter können falsche Angaben machen,
um mehr Ressourcen zu erhalten
Profit Sharing
• Jeder der J Bereichsleiter erhält als Belohnung sk einen fixen Anteil F sowie einen propotionalen Anteil α am Gesamtgewinn G
• G ermittelt sich aus den Bereichsgewinnen Gj (abhängig von den Ressourcen Rj) sowie dem von der Zentrale auf dem Kapitalmarkt zum Zins i angelegten Kapital RM:
• Die Manager haben nun einen Anreiz richtig zu berichten, jedoch gibt es auch ein (niedrigeres) Gleichgewicht, wenn falsch berichtet wird
( )
⋅+⋅α+=⋅α+= ∑
=
J
1jMjjk RiRGFGFs
3.2.d) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Verteilung knapper Ressourcen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
118
FH TrierWahrheitsgemäße Berichtserstattung (II)
Quelle: Küpper (Controlling, 2001), S. 402 - 404
Groves-Schema
• Die Entlohnung des Einzelnen hängt nicht davon ab, ob die anderen wahrheitsgemäßberichten
• Die Entlohnung hängt ab von dem Erfolg des eigenen Bereichs sowie den berichteten(Prognose-) Gewinnen der anderen Bereiche
• Die beste Politik besteht für jeden Bereichsleiter darin, den von ihm tatsächlich erwarteten Bereichsgewinn zu melden
• Diese Politik ist unabhängig vom Verhalten der anderen Bereichsleiter• Im Gegensatz zum Profit Sharing besteht jedoch die Gefahr der Absprache der Bereichsleiter:
Melden alle höhere (als erwartet) Gewinne an, können sie gegenseitig ihre Entlohnung steigern
( ) ( )
⋅++⋅α+= ∑
≠=
J
kj
1jMjjkkk RiRGRGFs
G
3.2.d) Wahrheitsgemäße Berichterstattung: Verteilung knapper Ressourcen
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
119
FH Trier
Inhalt
1 Grundlagen1.1 Konzeptionen: Praxis und Theorie1.2 Aufgaben, Instrumente und Anforderungen
2 Koordinationsinstrumente2.1 (Zentrale) Planung2.2 Budgetierung2.3 Ziel- und Kennzahlensysteme2.4 Lenk- und Verrechnungspreise
3 Flankierende Instrumente3.1 Kontrollsysteme3.2 Anreizsysteme
4 Schlussbetrachtung
Controlling 1: Koordination, Anreiz, Kontrolle Prof. Dr. Dominik KramerBetriebswirtschaftslehre, Internes Rechnungswesen und Controlling
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FH TrierKoordinationsorientiertes Controlling
Quelle:
Übersicht / Konzeption
Zentrale Instrumente (Kennzahlensysteme)
ZieleIn GE formuliert
=> eher autonome Führung
In ME formuliert
=> eher zentralistische Führung
(Zentrale) PlanungDimension: ME
Budgetierung Dimension: GE
Keine Planung Beyond Budgeting
Aktionsplanung Verrechnungspreise
Vorgabe und Kontrolle
Anreizsysteme
Flankierende Instrumente
Basis-element
Informationssysteme