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Carl Gustav Jung Carl Gustav Jung Carl Gustav Jung (* 26. Juli 1875 in Kesswil;† 6. Ju- ni 1961 in Küsnacht), meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie. 1 Leben 1.1 Kindheit und Jugend Jung wurde als Sohn des reformierten Pfarrers Johann Paul Achilles Jung (1842–1896) und von Emilie Jung, geb. Preiswerk (1848–1923), in Kesswil am Bodensee geboren. [1] Die Familie Jung stammte ursprünglich aus Mainz; der gleichnamige Grossvater Karl Gustav Jung (1794–1864) emigrierte 1822 nach Basel und wirkte dort bis 1864 als Professor für Medizin. [2] Carl Gustav war sechs Monate alt, als sein Vater ins Pfarrhaus von Laufen nahe beim Rheinfall umzog. Vier Jahre später zog die Fa- milie nach Basel-Kleinhüningen. Nach dem Tod seines Vaters am 28. Januar 1896 musste Jung als junger Stu- dent für den Unterhalt seiner Mutter und seiner Schwester sorgen. 1.2 Studium und Studien Ab 1895 studierte Jung Medizin an der Universität Basel. Währenddessen beschäftigte er sich u. a. mit Spiritismus, einem Gebiet, das damals, wie seine Biografin Deirdre Bair 2005 schrieb, „als mit der Psychiatrie verwandt“ [3] angesehen wurde. Sein Interesse daran wurde zum ei- nen durch zwei unerklärliche «Poltergeistphänomene» in seinem ersten Studiensemester geweckt: Ein plötzliches Zerreissen eines Tisches und sauberes Zerspringen ei- nes Brotmessers habe er beobachtet. [4] Ausserdem be- suchte Jung von 1894 bis 1899 Séancen seiner Cou- sine Helly Preiswerk, die in Trance mediale Fähigkei- ten zu haben schien, sowie zwei Jahre lang, von 1895 bis 1897, die wöchentlichen Séancen eines „Tischrücker- Kreises“, der sich um ein fünfzehnjähriges „Medium“ ge- bildet hatte. [5][6] Seine Mitarbeiterin Marie-Louise von Franz äusserte da- zu mit Bezugnahme auf Jungs Ausführungen über Die psychologischen Grundlagen des Geisterglaubens: „Diese Erfahrung veranlasste ihn, längere Zeit alle Geistererscheinungen überhaupt als auto- nome, aber prinzipiell persönlichkeitszugehörige Teilseelenanzusehen.“ [7] Jung spezialisierte sich auf Psychiatrie. Interesse an die- sem Gebiet hatte er bereits aufgrund der Aufgaben seines Vaters Paul als Pastor und Konsulent am Spital und Heim für psychisch Kranke «Friedmatt» an der Basler Psych- iatrischen Universitätsklinik (vermutlich von 1886/87 bis zu seinem Lebensende am 28. Januar 1896). [8] Aus- schlaggebend für Jungs Entscheidung war die Lektü- re des Lehrbuches der Psychiatrie für praktische Ärz- te und Studierende [9] von Richard von Krafft-Ebing, in dem Psychosen als „Krankheiten der Person“ beschrie- ben werden, was für Jung „die beiden Ströme meines In- teresses“ als „gemeinsame[s] Feld der Erfahrung von bio- logischen und geistigen Tatsachen“ verband. [10] Im Jahr 1900 wurde Jung nach seinem Staatsexamen als Assistent von Eugen Bleuler in der Psychiatrischen Uni- versitätsklinik Burghölzli in Zürich tätig. Während dieser Zeit entstand aus seinen Beobachtungen des Phänomens der gespaltenen Persönlichkeit, die er anhand von Pro- tokollen spiritistischer Sitzungen gewonnen hatte, 1902 1

Carl Gustav Jung

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Carl Gustav Jung

Carl Gustav Jung

Carl Gustav Jung (* 26. Juli 1875 in Kesswil; † 6. Ju-ni 1961 in Küsnacht), meist kurz C. G. Jung, war einSchweizer Psychiater und der Begründer der analytischenPsychologie.

1 Leben

1.1 Kindheit und Jugend

Jung wurde als Sohn des reformierten Pfarrers JohannPaul Achilles Jung (1842–1896) und von Emilie Jung,geb. Preiswerk (1848–1923), in Kesswil am Bodenseegeboren.[1] Die Familie Jung stammte ursprünglich ausMainz; der gleichnamige Grossvater Karl Gustav Jung(1794–1864) emigrierte 1822 nach Basel und wirkte dortbis 1864 als Professor für Medizin.[2] Carl Gustav warsechs Monate alt, als sein Vater ins Pfarrhaus von Laufennahe beim Rheinfall umzog. Vier Jahre später zog die Fa-milie nach Basel-Kleinhüningen. Nach dem Tod seines

Vaters am 28. Januar 1896 musste Jung als junger Stu-dent für den Unterhalt seinerMutter und seiner Schwestersorgen.

1.2 Studium und Studien

Ab 1895 studierte Jung Medizin an der Universität Basel.Währenddessen beschäftigte er sich u. a. mit Spiritismus,einem Gebiet, das damals, wie seine Biografin DeirdreBair 2005 schrieb, „als mit der Psychiatrie verwandt“[3]angesehen wurde. Sein Interesse daran wurde zum ei-nen durch zwei unerklärliche «Poltergeistphänomene» inseinem ersten Studiensemester geweckt: Ein plötzlichesZerreissen eines Tisches und sauberes Zerspringen ei-nes Brotmessers habe er beobachtet.[4] Ausserdem be-suchte Jung von 1894 bis 1899 Séancen seiner Cou-sine Helly Preiswerk, die in Trance mediale Fähigkei-ten zu haben schien, sowie zwei Jahre lang, von 1895bis 1897, die wöchentlichen Séancen eines „Tischrücker-Kreises“, der sich um ein fünfzehnjähriges „Medium“ ge-bildet hatte.[5][6]

Seine Mitarbeiterin Marie-Louise von Franz äusserte da-zu mit Bezugnahme auf Jungs Ausführungen über Diepsychologischen Grundlagen des Geisterglaubens:

„Diese Erfahrung veranlasste ihn, längere Zeitalle Geistererscheinungen überhaupt als auto-nome, aber prinzipiell persönlichkeitszugehörige‚Teilseelen’ anzusehen.“ [7]

Jung spezialisierte sich auf Psychiatrie. Interesse an die-sem Gebiet hatte er bereits aufgrund der Aufgaben seinesVaters Paul als Pastor und Konsulent am Spital und Heimfür psychisch Kranke «Friedmatt» an der Basler Psych-iatrischen Universitätsklinik (vermutlich von 1886/87 biszu seinem Lebensende am 28. Januar 1896).[8] Aus-schlaggebend für Jungs Entscheidung war die Lektü-re des Lehrbuches der Psychiatrie für praktische Ärz-te und Studierende[9] von Richard von Krafft-Ebing, indem Psychosen als „Krankheiten der Person“ beschrie-ben werden, was für Jung „die beiden Ströme meines In-teresses“ als „gemeinsame[s] Feld der Erfahrung von bio-logischen und geistigen Tatsachen“ verband.[10]

Im Jahr 1900 wurde Jung nach seinem Staatsexamen alsAssistent von Eugen Bleuler in der Psychiatrischen Uni-versitätsklinik Burghölzli in Zürich tätig. Während dieserZeit entstand aus seinen Beobachtungen des Phänomensder gespaltenen Persönlichkeit, die er anhand von Pro-tokollen spiritistischer Sitzungen gewonnen hatte, 1902

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2 1 LEBEN

seine Dissertation Zur Psychologie und Pathologie soge-nannter occulter Phänomene. Im Winter 1902/03 assis-tierte Jung bei Pierre Janet am Pariser Hôpital de la Sal-pêtrière. Seine Forschungen am Burghölzli über Gehirn-gewebeproben und seine Arbeit mit der damals popu-lären Hypnose zur Heilung der Symptome psychischerKrankheiten befriedigten Jungs Suche nach dem Ent-stehen und der Natur von Geisteskrankheiten nicht.[11]Erst die Fortführung der von Wilhelm Wundt entwi-ckelten Assoziations-Studien zusammen mit seinem Kol-legen Franz Riklin führten Jung zu einer ersten Ant-wort. Die Ergebnisse seiner Assoziationsexperimente,verknüpft mit den Überlegungen von Pierre Janet in Pa-ris und Théodore Flournoy in Genf,[12] brachten Jungzur Annahme der von ihm so genannten „gefühlsbetontenKomplexe“. Er sah darin die Bestätigung von SigmundFreuds Theorie der Verdrängung, die ihm die einzig sinn-volle Erklärung für solche sich autonom verhaltende, aberdem Bewusstsein schwer zugängliche Gedankeneinheitenwar.[13]

1.3 Familiengründung

Im Februar 1903 heiratete Jung die wohlhabende Schaff-hauserin Emma Rauschenbach (1882–1955); sie gebarbis 1914 vier Töchter und einen Sohn. Sie interessier-te sich für Naturwissenschaften, Geschichte und Poli-tik, und sie war fasziniert von der Gralslegende.[14] Jungförderte ihre Interessen; sie war für ihn nicht nur einewichtige Gesprächspartnerin und Kritikerin seiner Tex-te, sondern half ihm bei seiner Arbeit, indem sie ihmSchreibarbeit abnahm. Ab 1930 arbeitete sie selbst alsAnalytikerin.[15] Ihr in die Ehe mitgebrachtes Vermögenwar eine wichtige Voraussetzung für die Forschungsfrei-heit Jungs.

1.4 Habilitation und Eröffnung der Pri-vatpraxis

Bei Bleuler habilitierte Jung 1905 mit den Ergebnissenseiner Forschungen über Diagnostische Assoziationsstudi-en. Beiträge zur experimentellen Psychopathologie.[16] Imselben Jahr stieg er zumOberarzt der psychiatrischen Kli-nik Burghölzli und ersten Stellvertreter Bleulers auf[17]und wurde zum ausserordentlichen Professor für Psych-iatrie an der Universität Zürich ernannt.[18] Seine Vor-lesungen als Privatdozent waren sehr populär und gutbesucht.[19] Seine Habilitationsarbeit wurde 1906 veröf-fentlicht und brachte ihm erste internationale Anerken-nung ein.[20] 1907, im Jahr seiner ersten Begegnung mitSigmund Freud, folgte seine Arbeit Über die Psychologieder Dementia praecox. Wegen Zerwürfnissen mit Bleulergab Jung 1909 seine Tätigkeit am Burghölzli auf und er-öffnete in seinem neuen Haus in Küsnacht am Zürichseeseine Privatpraxis.

C. G. Jung (1910)

1.5 Beziehung zu Freud

Jung hielt 1900 auf Bitte Bleulers für einen Diskussi-onsabend der Ärzteschaft ein Referat zu Freuds SchriftÜber den Traum.[21] Er habe „bereits 1900 ... FreudsTraumdeutung[22] gelesen. Ich hatte das Buch wiederweggelegt, weil ich es noch nicht begriff … 1903 nahmich die Traumdeutung noch einmal vor und entdeckte denZusammenhang mit meinen eigenen Ideen.“[23] In derFolge habe Jung, so der Herausgeber des Briefwechselsmit Freud, bis 1905 in nahezu allen publizierten Werkenauf Freuds Arbeiten hingewiesen (mit Ausnahme seinerSexualtheorie).[24]

Im letzten Teil seiner Habilitationsschrift beschrieb Jungden Fall einer Zwangsneurose, den er erst mit Assozia-tionsversuchen untersucht und dann mit Freuds Verfah-ren der Psychoanalyse erfolgreich behandelt habe. Dabeiging er ausführlich auf Freuds 1905 erschienene ArbeitBruchstück einer Hysterie-Analyse ein. Am Schluss be-merkte Jung, das Assoziationsexperiment könne als Er-leichterung und Beschleunigung von Freuds Psychoana-

1.6 Beziehung zu Sabina Spielrein 3

lyse nützlich sein.[25]

Jungs Zusendung der Diagnostischen Assoziationsstudienan Freud im April 1906 und Freuds Übermittlung seinerSammlung kleiner Schriften zur Neurosenlehre an Jung einhalbes Jahr später waren der Beginn einer engen Freund-schaft und eines fast siebenjährigen, regen Briefwechselsund intensiven Austausches.[26] Jung wurde zu einem ve-hementen Unterstützer der damals noch unpopulären An-sichten Sigmund Freuds.Bei ihrer ersten Begegnung 1907 inWien sprachen Freudund Jung 13 Stunden miteinander,[27] wobei sowohl sehrähnliche Interessen als auch bereits Differenzen sichtbarwurden: Freud habe Jung gebeten, „nie die Sexualtheo-rie aufzugeben“.[28] Ein früher Konfliktpunkt war ihre un-terschiedliche Einstellung zu Religion und Irrationalem:Jung nahm sogenannte parapsychologische Phänomeneernst, während Freud diese „als Unsinn“ ablehnte, selbstals sich nach Schilderung Jungs ein solches Phänomen(ein wiederholter grosser Knall im Bücherschrank) andem gemeinsamen Abend ereignet haben soll. Jung warenttäuscht über die Reaktion Freuds und schrieb sie des-sen „materialistischem Vorurteil“ zu.[29]

Freud schätzte es, dass Jung sich als „Christ und Pasto-rensohn“ seiner Theorie anschloss. Erst Jungs „Auftre-ten [habe] die Psychoanalyse der Gefahr entzogen ... einejüdische nationale Angelegenheit zu werden“, schrieb erin einem privaten Brief 1908.[30] Freud sah in Jung denStammhalter und Fortführer der Psychoanalyse und be-zeichnete ihn als „Kronprinzen“.Als sich Jung für den damals unpopulären Freudeinsetzte, tat er das, wie er 1934 und in seinerAutobiographie (1962) schrieb, als unabhängiger,eigenständiger und Freud ebenbürtiger, für seineAssoziationsstudien und Komplextheorie bekannterFachwissenschaftler.[31][32][33] Jung schrieb später, seine„Mitarbeiterschaft vollzog sich unter dem Vorbehalteines prinzipiellen Einwandes gegen die Sexualtheorieund dauerte bis zu demMoment, wo Freud Sexualtheorieund Methode prinzipiell miteinander identifizierte.“[32]

Jung engagierte sich in der Bewegung Freuds, und wur-de ab 1908 als Redakteur des Internationalen Jahrbu-ches für psychoanalytische und psychopathologische For-schung tätig. Von 1910 bis 1914 war er Präsident derInternationalen Psychoanalytischen Vereinigung.Doch allmählich traten die Differenzen zwischen beidendeutlicher hervor. Ende 1912 führte dies zum Bruch,nachdem Jung sein Buch Wandlungen und Symboleder Libido publiziert hatte. Er kritisierte darin FreudsLibidobegriff, „der von der vorrangigen Bedeutung desGeschlechtstriebes ausging, welche aus der Kindheit desjeweiligen Individuums herrühre“, während er der Auf-fassung war, „dass die Definition erweitert werden, derLibidobegriff ausgedehnt werdenmüsse, sodass auch uni-verselle Verhaltensmuster, die vielen unterschiedlichenKulturen in unterschiedlichen geschichtlichen Periodengemein waren, von ihm erfasst würden“.[34] Freud erklär-

Gruppenbild vom Internationalen Psychoanalytischen Kongress,Weimar 1911: vorne sitzend u. a. Eugen Bleuler, Lou Andreas-Salomé, Emma Jung und Toni Wolff, in der Mitte stehend Freudund Jung.

te daraufhin, „daß er die Arbeiten und Ausführungen derSchweizer nicht als legitime Fortsetzung der Psychoana-lyse ansehen könne“.[35]

Nach scharfen persönlichen Vorwürfen von Jung kündig-te Freud ihm im Januar 1913 schriftlich die Freundschaft.Im Oktober desselben Jahres beendete Jung dann auchdie fachliche Zusammenarbeit und legte im April 1914den Vorsitz der Internationalen Psychoanalytischen Ver-einigung nieder.[36]

1.6 Beziehung zu Sabina Spielrein

Sabina Spielrein war von 1904 bis ca. 1907 eine Pati-entin Jungs am Burghölzli, später seine Schülerin undKollegin.[37] Jung tauschte sich in einem Briefwechselmit Freud 1906 und 1907 über die psychoanalytische Be-handlung Spielreins und 1909 über „einen wüsten Skan-dal“ mit seiner nun ehemaligen Patientin aus.[38]

1.7 Beziehung zu Toni Wolff

Antonia Wolff (1888–1953, genannt „Toni“)[39] arbeite-te seit 1912 für und mit C. G. Jung, wurde ab 1913 sei-ne engste Vertraute und ab 1914 für viele Jahre seinewichtigste Mitarbeiterin und Geliebte (manche nanntenWolff Jungs „Zweitfrau“, siehe Jung-Biografie von Deird-re Bair). Wolff wird manchmal auch als „Jungs Analyti-kerin“ bezeichnet. Während Jungs schwerer Krise nachdem Bruch mit Freud war Toni Wolff sein wichtigsterBeistand. C. G. Jung blieb jedochmit Emma Jung verhei-ratet, und oft traten sie zu dritt auf. Toni Wolff gründete1916 in Zürich den Psychologischen Club mit, eine Ver-einigung der Anhänger von Jungs Analytischer Psycho-logie. Von 1928 bis 1945 war sie Präsidentin des Clubs.

4 1 LEBEN

1.8 Isolation in der Lebensmitte – Reisenund Begriffsprägung Analytische Psy-chologie

Nach dem Bruch mit Freud gab Jung 1913 seine Lehr-tätigkeit als ausserordentlicher Professor an der Uni-versität Zürich auf. Fortan war er in eigener Praxistätig, unterbrochen durch ausgedehnte Reisen in denzwanziger Jahren: 1924/25 nach Nordamerika zu denPueblo-Indianern, 1925/26 nach Nordafrika und nachOstafrika zu den „Eingeborenenstämmen“ am Mount El-gon. 1937 reiste er nach Indien. Jung publizierte weiter-hin seine Überlegungen und Ansichten, die er nunmehrAnalytische Psychologie nannte.In der Folge des Zerwürfnisses mit Freud, das Jung zu-folge auf dessen Beharren auf seiner Sexualtheorie undJungs Festhalten an seinen eigenen Interessen an My-thologie und Religionsgeschichte und damit letztlich aufunvereinbare Weltanschauungen zurückzuführen war, er-lebte Jung eine Phase der inneren Desorientierung unddes psychischen Druckes. Darum begann er 1913, sichneben seiner Praxis verstärkt seinem Unbewussten, sei-nen Träumen und Phantasien zu widmen, und rekapitu-lierte seine Kindheit. Träume und Phantasien hielt er alsNotizen und Skizzen in «Schwarzen Büchern» fest.[40]Diese bildeten die Grundlagen seines «Roten Buches»,an dem er bis 1930 arbeitete.

1.9 Alchemie als „Proto-Psychologie“

1928 lernte Jung durch den befreundeten SinologenRichard Wilhelm die taoistische Alchemie kennen undschrieb 1929 eine psychologische Einführung zu Wil-helms Werk über dieses Thema.[41] Dies regte Jung an,sich auch mit der abendländischen Alchemie zu beschäf-tigen. Jung entdeckte, dass seine Träume und die seinerPatienten Parallelmotive zur Alchemie enthielten, undfühlte sich von seinen Träumen gedrängt, sich tiefer mitalchemistischen Schriften zu befassen.[42] 16 Jahre spä-ter veröffentlichte er anhand der Traumserie eines Na-turwissenschaftlers seine Überlegungen dazu in Psycho-logie und Alchemie (1944).[43] Die persönlichen Aspek-te des in Motiven der Alchemie gespiegelten Individuati-onsprozesses, wie er auch in einer tiefgehenden Analysedes Unbewussten stattfinde, beschrieb Jung anhand einerDeutung der Bilderserie aus dem Rosarium Philosopho-rum[44] in Die Psychologie der Übertragung (1946).[45]Insofern fasste Jung 1954 die Alchemie als frühe, un-bewusste Beschreibung “psychischer Strukturen” in derTerminologie “stofflicher Verwandlungen” auf, sozusa-gen als eine “Proto-Psychologie”, die daher für den Psy-chologen bedeutsam sei, ein “Schatzhaus der Symbolik,deren Kenntnis für das Verstehen der neurotischen undpsychotischen Vorgänge ungemein hilfreich” sei. Umge-kehrt sei die Psychologie des Unbewussten auch “anwen-dungsfähig auf jene Gebiete der Geistesgeschichte, woSymbolik in Frage kommt.”[46] Die alchemistische Ge-

stalt des Merkurius deutete er in Teil 3 seiner Symbo-lik des Geistes (1948)[47] und schrieb 1955 und 1956 inzwei Bänden über die «Coniunctio», die Vereinigung vonGegensätzen in seinem Spätwerk Mysterium Coniunctio-nis.[48] Seine Auseinandersetzung mit der Alchemie lässtsich nach Isler auch als «Ringen um die Befreiung des“neuen Königs”, aus den Tiefen des kollektiven Unbe-wussten verstehen»,[49] also als einen Erneuerungsver-such des kulturellen Bewusstseins.

1.10 Jung und die (Internationale) Allge-meine Ärztliche Gesellschaft für Psy-chotherapie (AÄGP/IAÄGP)

Jungs steigende Reputation führte dazu, dass er 1929eingeladen wurde, eines der Hauptreferate auf demvon Teilnehmern aus ganz Europa besuchten Jahreskon-gress der 1926 gegründeten überstaatlichen AllgemeinenÄrztlichen Gesellschaft für Psychotherapie (AÄGP) zuhalten. Im Jahr darauf wurde er als Zweiter Vorsit-zender in den Vorstand dieser Vereinigung gewählt.Nach der «Machtergreifung» durch die Nationalsozia-listen wurde er wegen des Rücktrittes des bisherigenVorsitzenden Ernst Kretschmer der Vorsitzende undgleichzeitig Herausgeber des verbandseigenen Zentral-blattes für Psychotherapie.[50] Dieses war bis dahin ne-ben Johannes Heinrich Schultz und Rudolf Allers we-sentlich von Kretschmers Freund Arthur Kronfeld alsSchriftleiter organisiert worden, der als Deutscher jüdi-scher Abstammung jedoch sofort jedes öffentliche Wir-ken hatte einstellen müssen. Jung sagte «nach langenVerhandlungsmonaten»[51] 1933 die Übernahme des Prä-sidentenamtes zu, allerdings unter der Voraussetzung ei-ner Umbenennung und einer rechtlich neuen Organisati-on der Gesellschaft, vor allem der Möglichkeit zur Ein-zelmitgliedschaft für Juden.[51]

So wurde mit Bestätigung der neuen Statuten auf demNauheimer Kongress (Deutschland/Hessen) imMai 1934eine neutrale internationale Organisation mit unabhängighiervon und voneinander agierenden Landesgruppen ge-bildet, deren politische und religiöse Neutralität verbind-lich in den Statuten festgeschrieben war: die Internatio-nale Allgemeine Ärztliche Gesellschaft für Psychothera-pie (IAÄGP).[52] Dabei wurde der Gesellschaftssitz vonBerlin nach Zürich verlegt.[53] Jung war Herausgeber desZentralblattes, doch befanden sich alle übrigen für die Ge-sellschaft Tätigen weiterhin in Berlin.[54]

C. G. Jung kümmerte sich mit dem Beginn seiner Prä-sidentschaft persönlich um die rechtliche Struktur derneuen Statuten dieser international organisierten, vonDeutschland unabhängigen und politisch neutralen Ge-sellschaft. Um auch Juden, die aus der deutschen Lan-desgruppe ausgeschlossen worden waren, eine Mitglied-schaft und das Praktizieren zu ermöglichen, ließ er diezukünftigen Statuten der Gesellschaft von einem befreun-deten jüdischen Rechtsanwalt in Zürich, Wladimir Ro-

1.10 Jung und die (Internationale) Allgemeine Ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie (AÄGP/IAÄGP) 5

senbaum, so bearbeiten, dass jüdische Kollegen neu auchunabhängig von einer Landesgruppe «individuelle Mit-glieder» sein konnten.[55] Um den Einfluss der in Mit-gliederzahlen überlegenen deutschen Landesgruppe ein-zuschränken, sorgte Jung zudem dafür, dass jede Lan-desgruppe nicht mehr als 40 % der anwesenden Stimmenhaben durfte. Ausserdem sollte jede Landesgruppe ihreMitteilungen in eigenen, länderspezifischen Sonderhef-ten veröffentlichen. Damit wollte Jung das Zentralblattals wissenschaftliches Organ der IAÄGP unabhängig undpolitisch neutral (d. h. somit aus dem Einflussbereich derNazis) halten.[56] So war es möglich, dass zugleich diedeutsche Landesgruppe gleichgeschaltet war und die üb-rigen Mitglieder der IAÄGP – zumindest bis 1939 – un-abhängig davon agieren konnten.Jung trug als Präsident vom 21. Juni 1933[57] bis zu sei-nem Rücktritt im Jahre 1939 dazu bei, die Arbeit derAÄGP als Internationale AÄGP (IAÄGP) aufrechtzu-erhalten. Mit seiner Führungsrolle in der IAÄGP beab-sichtigte Jung, die noch junge Psychotherapie in Deutsch-land über die Zeit des Nationalsozialismus hinaus zu ret-ten. Wie viele aktive Mitglieder der IAÄGP, die ihndringend um seine Präsidentschaft baten,[58] war auchJung der Meinung, als politisch neutraler Schweizer kön-ne er dem Druck der Nationalsozialisten standhaltenund die größtmögliche Unabhängigkeit der Gesellschaftermöglichen.[59]

Seine Präsidentschaft der IAÄGP wurde vielfach kri-tisiert und brachte ihn in den Verdacht der Anbiede-rung an die Nationalsozialisten. Als Motivation für seinVerhalten verwies Jung auf sein Verantwortungsgefühl:Die Übernahme der Präsidentschaft habe ihn in einen«moralische(n) Konflikt» gestürzt, doch betrachte er esals seine Pflicht «mit dem Gewicht meines Namensund meiner unabhängigen Stellung für meine Freundeeinzustehen.»[60]

„«Man wird im Kriegsfalle den Arzt, derseine Hilfe den Verwundeten der gegnerischenSeite angedeihen läßt, doch auch nicht als Lan-desverräter auffassen.»[61] Weiter führte er aus(ebd.), «(m)eine Unterstützung der deutschenÄrzte hat mit einer politischen Stellungnahmenichts zu tun.»“

– C. G. Jung am 13/14. März 1934 in der Neuen ZürcherZeitung (Erwiderung auf Vorwürfe Gustav Ballys indessen Artikel Deutschstämmige Therapie in derselbenZeitung)[62]

Doch die Trennung zwischen international freiheitlichemAnspruch und den Ambitionen der gleichgeschaltetendeutschen Landesgruppe gelang nicht vollständig: DieHerausgabe der verschiedenen Nummern des Zentral-blattes sollte zwischen den Landesgruppen wechseln unddie erste Ausgabe des Zentralblattes der internationalenGesellschaft lag in den Händen der deutschen Landes-

gruppe. Trotz der geforderten politischen Neutralität undgegen Jungs ausdrückliche Anweisung - wie er im März1934 in seiner oben zitierten Replik auf Ballys Vorwürfeschrieb[63] - wurde darin im Dezember 1933 eine natio-nalsozialistisch geprägte Grundsatzerklärung des Vorsit-zenden der deutschen Landesgruppe, Matthias HeinrichGöring, eines Vetters des damaligen Reichsmarschallsund Innenministers Hermann Göring, abgedruckt, oh-ne dass Jung vom Schriftleiter (Walter Cimbal, Ham-burg) zuvor davon in Kenntnis gesetzt worden wäre,[64]der 1933 und 1934 andererseits Jungs Bemühungen, jü-dischen Kollegen zu helfen, unterstützt hatte.[65] Stattnur die deutsche erhielten damit alle Landesgruppen die-ses politisch orientierte Manifest. Es wurde nie klar,ob das aufgrund eines Fehlers oder absichtlich durchden Sekretär der deutschen Landesgruppe geschah. Die-se Erklärung war zudem direkt nach Jungs Editorial desZentralblattes mit seiner für alle außer der deutschenLandesgruppe gedachten Begründung abgedruckt, war-um er sein Präsidentenamt angetreten hatte, die entge-gen Jungs Absicht auch in der Ausgabe für die deutscheLandesgruppe erschien. Durch dieses Nebeneinander vonJungs Editorial und M. H. Görings Loyalitätserklärungzu den Nazis entstand der falsche Eindruck, dass Jungmit der antisemitischen Politik der Nazis einverstandensei,[66][67] dem er in der erwähnten Replik auf G. Bal-lys Vorwürfe in der Neuen Zürcher Zeitung im März1934[68] öffentlich entgegentrat.Bair schilderte in ihrem Kapitel «Arg mit der Zeit-geschichte zusammengestoßen» im Detail anhand desBriefwechsels zwischen Matthias Göring und WalterCimbal die Bemühungen des Leiters der deutschen Sek-tion, Matthias Göring, von Jungs Ansehen zu profitierenund ihn für den Nationalsozialismus zu instrumentalisie-ren. Cimbal äusserte sich angesichts dessen 1933 besorgtdarüber, «dass Jung auf Parteilinie blieb».[69] Jung hin-gegen versuchte - wie seine Biografin Deirdre Bair 2005schrieb - die Unabhängigkeit seiner Position zu stärken,der wissenschaftlichen Isolierung der Deutschen Psycho-analytiker entgegenzuwirken und das Zentralblatt sowiedie anderen Landesgruppen vor der Einflussnahme derNazis zu schützen.[70] So setzte er 1934 seinen ZürcherKollegen C.A. Meier als geschäftsführenden Direktor derinternationalen Gesellschaft und als Sekretär für das Zen-tralblatt ein, der auch über die politische Neutralität desZentralblattes wachen sollte und der für Jung einen Groß-teil des Briefverkehrs der IAÄGP regelte.[71][72] Insge-heim ließ Jung Rudolf Allers, einen Juden, die Rezensio-nen im Zentralblatt verfassen und «benutzte diese Bespre-chungen, um die deutschen Leser über in anderen Län-dern durchgeführte Forschungen auf dem Laufenden zuhalten».[73]

Infolge der auf seine Präsidentschaft und auf Inhalte desZentralblatts bezogenen Vorwürfe, aber auch von Macht-kämpfen und Schikanen vonseiten der gleichgeschalte-ten deutschen Sektionsleitung, denen sich Jung ausgesetztsah, reichte er 1935 erstmals den Rücktritt ein, ließ sich

6 1 LEBEN

aber von Matthias H. Göring zum Weitermachen über-reden. 1937 drohte er erneut mit Rücktritt und 1939/40dauerte es aufgrund von Verzögerungen durch M.H. Gö-ring und komplizierter Verwaltung und Formproblemenein Jahr, bis Jungs Amtsniederlegung an der Zürcher De-legiertenversammlung am 5./6. August 1939 - nach ei-nem weiteren Rücktrittsbrief Jungs im Juli 1940 - wirk-sam und auch von Göring angenommen wurde.[74][75]

In dieser Übergangszeit zu Beginn des Zweiten Welt-kriegs von Juli 1939 bis September 1940 fungierteJung als “Ehrenpräsident” und C.A. Meier als Interims-Geschäftsführer bis zur Wahl eines neuen Präsidenten.Die Aufnahme der pro-nationalsozialistisch eingestelltenneuen Landesgruppen aus Italien, Japan und Ungarn, mitdenen zusammen die Deutsche Landesgruppe eine Stim-menmehrheit in der IAÄGP erreichen konnte, wurdenvon Göring und seiner Gruppe vorangetrieben[76][77] undvon diesen Jung zugeschrieben, was wiederum den Ein-druck einer Nazifreundlichkeit Jungs verstärkte.[76] ImAnschluss an die Wiener Delegiertenversammlung vom7. September 1940 übernahm das Deutsche Institut fürPsychotherapie, das ebenfalls von Matthias Göring ge-leitet wurde, die Geschäftsführung der InternationalenGesellschaft.[78]

1939 wurden Jungs Werke im Deutschen Reich auf die«schwarze Liste» gesetzt, 1940 nach der deutschen In-vasion auf die französische «Otto-Liste» der verbotenenWerke.[79]

1.11 Jungs Äusserungen im Kontext desNationalsozialismus

C. G. Jung äusserte sich, u. a. im deutschen Rundfunkund in mehreren Aufsätzen, in einer Art, die sich – ausdem Zusammenhang genommen – als sympathisierendmit Aspekten des Nationalsozialismus interpretieren lässtund eine Grundlage für heftige Vorwürfe gegenüber Jungbot. Diesen Äusserungen über «germanischen Geist» und«jüdische Psychologie» lag Jungs Auffassung der «per-sönlichen Gleichung» zu Grunde, d. h. die von ihm fest-gestellten unterschiedlichen psychologischen Vorausset-zungen von Einzelnen und Gruppen, die er wertneutralverstanden wissen wollte.[80] Darauf wies er öffentlichin seinem Editorial im Zentralblatt 1933 hin, in seinerReplik vom 13/14. März 1934 in der Neuen Zürcher Zei-tung auf die darin zuvor veröffentlichten Vorwürfe desPsychoanalytikers Gustav Bally, wie auch privat:Im Zentralblatt schrieb er 1933:

„Die tatsächlich bestehenden und einsich-tigen Leuten schon längst bekannten Verschie-denheiten der germanischen und der jüdischenPsychologie sollen nicht mehr verwischt wer-den, was der Wissenschaft nur förderlich seinkann. Es gibt in der Psychologie vor allen an-deren Wissenschaften eine persönliche Glei-

chung, deren Nichtbeachtung die Ergebnissevon Praxis und Theorie verfälscht. Dabei soll,wie ich ausdrücklich feststellen möchte, keineMinderbewertung der semitischen Psychologiegemeint sein.“

– C. G. Jung, Geleitwort im Zentralblatt für Psychothera-pie und ihre Grenzgebiete VI/3 (Leipzig 1933).[81]

Dem befreundeten jüdischen Analytiker James Kirsch,der ihn 1934 zu seinen Äusserungen über jüdische Psy-chologie und zu der dadurch ausgelösten öffentlichenEmpörung befragte, schrieb Jung: die Öffentlichkeitmissverstehe ihn, er sei weder Antisemit noch national-sozialistisch eingestellt.[82][83]

Das Themengebiet psychischer Eigentümlichkeiten vonGruppen und Einzelnen hatte bereits Jahre zuvor einenInteressens- und Forschungsgegenstand Jungs gebildet.1918 schrieb er warnend über die «germanischen Bar-baren», deren Seele neben einer zivilisierten Seite einedavon abgespaltene «"blonde Bestie"» berge, die sich «inihrem unterirdischen Gefängnis umdrehen und uns miteinemAusbruch mit verheerenden Folgen bedrohen» undz.B. als «soziales Phänomen auftreten» könne. Diese For-schung fand 1921 auch Niederschlag in seiner «Psycho-logie der Typen».[84] Dort legte Jung seine Befunde undTheorien dar, wie die Typologie von Einzelnen deren Ide-en, Philosophien und Handlungspräferenzen beeinflusse.Entsprechend sei auch eine Gemeinschaft oder Kulturvon den typischen in ihr vorherrschenden Bewusstseins-strukturen geprägt.Zudem sah es Jung als seine ärztliche Pflicht an, auf vonihm so gesehene Kernprobleme, v.a. das machtvolle Wir-ken des von ihm so benannten autonomen seelischen Fak-tors «Archetyp des Wotan» und den Komplex des «jüdi-schen Problems» aufmerksam zu machen, in der Hoff-nung, ihr bewusstes Verständnis bei Einzelnen könne ei-ne Auffassung für die zur damaligen Zeit «einbrechen-den Inhalte des Unbewussten» ermöglichen. So könne dasBewusstsein diese Inhalte auffangen und integrieren. Aufdiese Weise könne es zur Heilung der gesellschaftlichenund politischen Situation kommen. Die Inhalte des Unbe-wussten seien nämlich «nicht an sich destruktiv, sondernambivalent, und es hängt ganz von der Beschaffenheit dessie auffangenden Bewußtseins ab, ob sie zum Fluch oderzum Segen ausschlagen.»[85] Er erklärte:

„Ich gebe zu, ich bin unvorsichtig, so un-vorsichtig, daß ich das Allermißverständlichstetue, was man im gegenwärtigen Moment über-haupt tun kann: ich lege die Judenfrage auf denTisch des Hauses. Ich habe dies absichtlich ge-tan», denn «erster Grundsatz der Psychothera-pie ist, von allen jenen Dingen am allerausführ-lichsten zu sprechen, welche am kitzligsten, ge-fährlichsten und mißverständlichsten sind. Dasjüdische Problem ist ein Komplex [Anm.: Ter-

1.11 Jungs Äusserungen im Kontext des Nationalsozialismus 7

minologie der Psychotherapie] [...], und keinverantwortlicher Arzt könnte es über sich brin-gen, daran ärztliche Vertuschungsmethode zuüben.“

– C. G. Jung am 13./14. März 1934 in der Neuen ZürcherZeitung.[86]

Seiner Mitarbeiterin Marie-Louise von Franz zufolge lagJungs «Fehler» in dieser Zeit im «therapeutischen Opti-mismus, das heißt in seiner ärztlichen Leidenschaft. Woimmer im Einzelnen oder im Kollektiv das Dunkle, Zer-störerische aufbrach, versuchte er mit der Leidenschaftdes Arztes zu retten, was zu retten war». Denn, wie erim Zusammenhang mit einem bösartigen Patienten sag-te: «wie könnte ich Therapie üben, wenn ich nicht dochimmer wieder hoffte?»[87] In einem Brief vom 20. April1946 an Eugene H. Henley (New York) schrieb Jung, erhabe «vor der Hitler-Ära noch immer Illusionen [überden Menschen]» gehabt. «Das ungeheuerliche Vorgehender Deutschen» habe sie «gründlich zerstört». Er habe«nie gedacht, daß der Mensch so absolut böse sein kön-ne [...], in Deutschland war das Böse [...] unvorstellbarschlimmer als das übliche Böse.»[88]

Ungeachtet seiner ausdrücklichen Absicht wurden JungsAussagen zu germanisch-jüdischen Unterschieden undseine Psychologie von der nationalsozialistischen Pro-paganda als «aufbauende Seelenlehre» gelobt, währendgleichzeitig die Schriften von Freud der Bücherverbren-nung zum Opfer fielen. Trotz seines Bruches mit Freud,dessen Psychologie und «zersetzendes [weil in Jungs Au-gen reduktionistisches] Denken» er andernorts kritisierte,würdigte C. G. Jung 1934 in einem Vortrag auf der Ta-gung der Internationalen Vereinigung der Psychothera-peuten in BadNauheim (Hessen)Über Komplextheorie[89]Freuds Verdienste. Freud – damals eine Zielscheibe desNazihasses – ehrte er als «Entdecker des psychologischenUnbewußten» und Freuds «Verdrängungslehre» als «ers-te medizinische Theorie des Unbewußten».[90] Damit ha-be sich Jung scharfe Angriffe der deutschen Presse amdarauffolgenden Tag zugezogen, die «genau verzeichne-te, wie oft er den verhaßten Namen Freuds ausgesprochenhabe».[91]

1.11.1 Einschätzung Hitlers und des Nationalsozia-lismus

In einem am 26. Juni 1933 vom inzwischennationalsozialistisch gleichgeschalteten Radio Berlinausgestrahlten Interview mit seinem ehemaligen SchülerAdolf Weizsäcker[92] machte C. G. Jung Aussagen, beidenen er sich nach Jörg Rasche (2012) «scheinbar kritik-los auf die Diktion der Nationalsozialisten» einliess, dieihm sein Interviewpartner mit Fragen nahelegte.[93] Jungäusserte in Bezug auf Hitler: «Wie Hitler kürzlich gesagthat, muß der Führer einsam sein können und den Mutzum Alleinvorangehen besitzen. Wenn er aber sich selbst

nicht kennt, wie will er andere führen?»[94] Jung warntein dem Interview aber auch vor Massenbewegungen,die «den Einzelnen durch Suggestion übermannen undbewusstlos machen» und betonte die Notwendigkeitder Steigerung des «Bewusstsein(s) seiner Selbst unddie Selbstbesinnung» sowie die «Selbstentwicklung desIndividuums» als «höchstes Ziel aller psychoanalytischenBestrebungen» und sprach davon, wie sich «barbarischeInvasionen [...] innerlich in der Psyche des [deutschen]Volkes» abspielten.[95] Regine Lockot (1985) zufol-ge konnten seine Antworten von Nationalsozialistenebenso wie von Regimegegnern als Bestätigung ihrerWeltanschauung aufgefasst werden.[96]

Nach diesem Interview hielt Jung ein Seminar in Ber-lin. Währenddessen äusserte Jung in einem privaten Ge-spräch mit seiner Mitarbeiterin Barbara Hannah, wie siein ihrer Jung-Biographie (1982) berichtet, die Angst,«dass das Verderben unaufhaltbar sei. Einhalt könne ihmhöchstens damit geboten werden, [...] dass sich genügendeinzelne des Besessenheitszustandes, in dem sie alle wa-ren, bewusst würden. Deshalb sei es unsere Aufgabe, ih-nen so lange als möglich Kraft zum Zweifeln zu gebenund so vielen wie möglich dabei zu helfen, bewusster zuwerden.»[97]

Sein tiefenpsychologisches Verständnis des Zeitge-schehens im nationalsozialistischen Deutschland legteJung in seinem Aufsatz «Wotan» (1936)[98] dar: Dasgermanische Gottesbild des Wanderers und Sturmgot-tes Wotans sei wieder lebendig geworden, was «einRückschritt und Rückgriff» sei.[99] Dies bilde - nebenökonomischen, politischen und psychologischen Erklä-rungsansätzen - den wohl stärksten Erklärungsgrundzum Phänomen des Nationalsozialismus.[100] Wotanhabe sich davor bereits in den Schriften Nietzsches (19.Jahrhundert), wie auch – vor 1933 – in den deutschenJugend- und Wanderungsbewegungen gezeigt. Nunaber führe er zum «Marschieren» und «Wüten»[101]der ganzen Bevölkerung. Dabei versteht Jung unterWotan eine Personifikation seelischer Gewalten. Die«Parallele zwischen Wotan redivivus ["auferstanden"]und dem sozialpolitischen und psychischen Sturme,der das gegenwärtige Deutschland erschüttert, [kön-ne] wenigstens als ein Gleichsam-als-Ob gelten.»[102]Man könne ebenso den mächtig wirksamen «autono-men seelischen Faktor» psychologisierend als «furorteutonicus» bezeichnen.[103]«In Deutschland ist dasUnwetter ausgebrochen, während wir [in der Schweiz]noch an das Wetter glauben.»[104] Und: «Deutschlandist ein geistiges Katastrophenland».[105] «FrühesteIntuition hat diese seelischen Gewalten stets als Götterpersonifiziert.»[105] Hitler sei davon ergriffen. «Das istaber gerade das Eindrucksvolle am deutschen Phäno-men, daß einer, der offenkundig ergriffen ist, das ganzeVolk dermaßen ergreift, daß sich alles in Bewegungsetzt, ins Rollen gerät und unvermeidlicherweise auchin gefährliches Rutschen.»[106] Jung zitierte aus MartinNincks Wotan-Monographie[107] verschiedene dem

8 1 LEBEN

Gott Wotan zugeschriebene Eigenschaften und folgerte,Wotan verkörpere «die triebmäßig-emotionale sowohlwie die intuitiv-inspirierende Seite des Unbewußten [...]einerseits als Gott der Wut und Raserei, andererseitsals Runenkundiger und Schicksalskünder.»[108] Daheräusserte er die Hoffnung, Wotan müsste sich auch inseiner «ekstatische(n) und mantische(n) Natur äussern»und «so wäre der Nationalsozialismus noch lange nichtdas letzte Wort».[109]

Im Januar 1939 erschien im New Yorker InternationalCosmopolitan unter dem Titel «Diagnose der Diktato-ren» das von Jung gegebene, sogenannte Knickerbocker-Interview,[110] worin Jung versuchte Hitler und den Na-tionalsozialismus der Deutschen aus psychologischer Per-spektive zu erklären. Dieses Interview wurde und wirdvon Kritikern als Entschuldigung oder Legitimierungaufgefasst. Jung bezeichnete darin Hitler als einen „Er-griffenen“ und „Besessenen“, d. h. Hitler sei von Inhaltendes „kollektiven Unbewussten“ überwältigt. Hitler sei ei-ner, der unter dem Befehl einer «höheren Macht steht,einer Macht in seinem Inneren», der er zwanghaft folge.«Er ist das Volk», d. h. Hitler repräsentiere für die Deut-schen das im „Unbewussten des deutschen Volkes“ Le-bendige, (weswegen andere Nationen die Faszination derDeutschen durch Hitler nicht verstehen könnten).[111] Indiesem Sinne beziehe Hitler seine Macht durch sein Volkund sei «hilflos ... ohne sein deutsches Volk»,[112] weil erdas Unbewusste Nazideutschlands verkörpere, was Hitlerseine Macht gebe.[113]

In dieser psychischen Funktion entspräche Hitler amehesten dem «Medizinmann», «Oberpriester», «Seher»und «Führer» einer primitiven Gesellschaft. Diesersei dadurch mächtig, dass man vermute, er besitzeMagie.[114] Hitler wirke tatsächlich «magisch», d. h. überdas Unbewusste. Er sei «der Lautsprecher, der das unhör-bare Raunen der deutschen Seele verstärkt, bis es vom un-bewußten Ohr der Deutschen gehört werden kann», d. h.er spiele für die Deutschen die Rolle eines Vermittlers zuden Äusserungen ihres Unbewussten.[113] Das dort Ak-tivierte war nach Jungs Auffassung das frühere Gottes-bild des «Wotan», aber auf eine zerstörerische Art.[115]Jung konstatiert zudem einen «Minderwertigkeitskom-plex» der Deutschen, der eine notwendige Voraussetzungfür die «Messianisierung» Hitlers bilde.Seine Biografin Deirdre Bair unterstreicht 2005, JungsÄusserungen aus dem «Knickerbocker-Interview» und dasBekanntwerden der Inhalte seiner Terry-Lectures, die er1937 an der Yale University gehalten und 1938 auf Eng-lisch als Psychology and Religion publiziert hatte,[116]führten im Kriegsjahr 1939 dazu, dass Jungs Werke inDeutschland und 1940 nach der Invasion Frankreichsauch dort verboten sowie teilweise vernichtet wurden. ImMai 1940 habe Jung durch eine Warnung vor einem er-warteten Überfall auf die Schweiz erfahren, dass auch erselbst auf der «schwarze Liste» der Nationalsozialistenstand.[117]

Nach 1945 wurde Jung scharf wegen seiner Haltungin den Anfangsjahren des Nationalsozialismus kritisiert.1945 veröffentlichte die «Neue Schweizer Rundschau»seinen Aufsatz «Nach der Katastrophe», der als indirek-te Auseinandersetzung mit seiner persönlichen Verwick-lung verstanden werden kann.[118] Darüber hinaus nahmer niemals zu den Vorwürfen öffentlich Stellung. An-hand von Archivmaterial zeigt Bair, dass sich Jung be-reits seit seiner Präsidentschaft in der IAÄGP ab 1933vielen Angriffen ausgesetzt sah und Freunden gegenüberäusserte, seine damaligen Erklärungen seien immer wie-der falsch verstanden worden. Da er zudem die Vorwür-fe ab 1945, ein Antisemit und Nazi zu sein, als völ-lig absurd und haltlos empfunden habe und manche da-von verdrehte Darstellungen seiner Aussagen oder di-rekte Verleumdungen gewesen seien, habe er von einerRechtfertigung eher eine Verschlimmerung der Angrif-fe erwartet und sich gegen eine öffentliche Rechtferti-gung entschieden.[119] Privat soll er jedoch, wie GershomScholem an Aniela Jaffé 1963 schrieb, geäussert haben:«Ich bin ausgerutscht»[120] - nämlich auf dem glatten Par-kett der Politik, wie von Marie-Luise von Franz 1972 er-gänzt wurde.[121] Später meinte Jung, er sei zu optimis-tisch über die Möglichkeiten einer positiven Entwicklunggewesen und hätte mehr schweigen sollen.[121][122]

1942/43 diente Jung via Allen Welsh Dulles dem US-amerikanischen Geheimdienst als eine Art «Profiler»:Jung sollte die psychische Verfassung der führendenNationalsozialisten und des deutschen Volkes analysie-ren, ihre Handlungsweisen und möglichen Reaktionenprognostizieren.[123]

1.11.2 Jungs Äusserungen über und Beziehung zuJuden und dem Judentum

Das Wirken Jungs war gemäss den Quellen nicht von ei-nem spezifischen Antisemitismus geprägt, seine Worteüber Juden erscheinen jedoch zum Teil politisch naiv, un-sensibel oder opportunistisch.[124]

Rasche (2007) weist darauf hin, dass Jung «wie vie-le seiner Zeitgenossen, unbedachte abwertende Äusse-rungen über Juden gemacht» habe[125] und teilweiseunreflektiert den damaligen Nazi-Jargon benutzt hätte,was eine objektive Beurteilung, in welchem AusmassJungs Äusserungen antisemitisch gewertet werden kön-nen, erschwere.[126] Seine Äusserungen hätten «mit demmörderischen Antisemitismus Hitlers und der Nazis nurinsoweit zu tun [...], als diese solche [bereits existieren-den] Denkfiguren und Redeweisen für ihre rassistischenVerbrechen benutzten.»[127][128]

Die enge Mitarbeiterin Marie-Louise von Franz, die ihnauch privat gut kannte, schrieb, dass sie von Jung nie an-tisemitische oder nationalsozialistische Äusserungen ge-hört habe.[129] Entsprechendes erklärten jüdische Analy-tiker wie Hilde und James Kirsch, die ins Ausland emi-griert waren, über ihre Arbeit mit C. G. Jung und be-

1.11 Jungs Äusserungen im Kontext des Nationalsozialismus 9

stätigten viele weitere Juden, die Jungs Bekanntschaftmachten.[130]

Die genaue Lektüre antisemitisch klingender Äusserun-gen Jungs in ihrem Zusammenhang vor und nach 1933,die oft als Belege für einen eventuellen Antisemitismusaufgeführt werden, zeigt, dass er darin um eine diffe-renzierte Charakterisierung der seelischen Verhältnissebei Juden und Germanen mit ihren jeweiligen Stärkenund Schwächen bemüht war. Im Jahr 1918 schrieb Jung«Über das Unbewußte» darüber, dass der Zeitraum, indem sich die Menschheit als «Kulturmensch» eine hoch-entwickelte Kultur erworben hat, in der Seele einer dün-nen Patina entspreche «imVerhältnis zu den mächtig aus-gebildeten primitiven (Anm: d. h. archaischen) Schich-ten der Seele. Diese Schichten aber formen das kollek-tive Unbewußte, zusammen mit den Relikten der Tier-heit (Anm: den Instinkten), die in unendliche, nebelhaf-te Tiefen zurückweisen.»[131] In diesem Zusammenhangcharakterisierte Jung die Seele der «germanischen Bar-baren»(d. h. Unzivilisierten) mit einem Hinweis auf dasdarin befindliche Zerstörungspotential und die «der Ju-den» 1918 folgendermassen:

„«Das Christentum zerteilte den germani-schen Barbaren in seine untere und obere Hälf-te, und so gelang es ihm – nämlich durch Ver-drängung der dunklen Seite – die helle Seite zudomestizieren und für die Kultur geschickt zumachen. Die untere Hälfte aber harrt der Er-lösung einer zweiten Domestikation. Bis dahinbleibt sie assoziiert mit den Resten der Vorzeit,mit dem kollektiven Unbewußten, was eine ei-gentümliche und steigende Belebung des kol-lektiven Unbewußten bedeuten muß. Je eherdie unbedingte Autorität der christlichenWelt-anschauung sich verliert, desto vernehmlicherwird sich die “blonde Bestie” in ihrem unterir-dischen Gefängnis umdrehen und uns mit ei-nem Ausbruch mit verheerenden Folgen be-drohen», was als «eine psychologische Revo-lution beim Einzelnen», wie auch als «sozia-les Phänomen auftreten» könne. Im Gegensatzdazu bestehe «dieses Problem für den Judennicht. Er hat schon die antike Kultur und hatobendrein noch die Kultur seines Wirtsvolkeserworben. Er besitzt zwei Kulturen, so para-dox das auch klingen mag. Er ist domestiziertin höherem Maße, aber in arger Verlegenheitum jenes Etwas imMenschen, das die Erde be-rührt, das der germanische Mensch in gefähr-licher Konzentration in sich birgt.»“

– C. G. Jung Über das Unbewusste (1918).[132]

In Jungs Aufsatz «Zur gegenwärtigen Lage der Psycho-therapie» (1934) finden sich sowohl wertschätzend ge-meinte Äusserungen über Juden, die sich «infolge ihrer

doppelt so alten Kultur [...] der menschlichen Schwächenund Schattenseiten in viel höherem Maße bewußt» seienals Nichtjuden und die «als Angehörige einer 3'000 Jah-re alte Kulturrasse» ebenso «wie der gebildete Chinesein einem weiteren Umkreise psychologisch bewußt» sei-en als Nichtjuden. Die «germanischen Barbaren» dage-gen sah Jung als nur teilweise zivilisiert an. Deren Seelestehe daher unter grosser Spannung und habe ein sowohlhohes Potential für Zerstörung als auch enthalte es schöp-ferische Keime für Neues, aus denen sich (erst) noch ei-ne Kultur entwickeln müsse, weil sie nötig sei. Die Judenhätten schon eine hochentwickelte Kultur und daher fehleihnen diese Spannung.[133]

Diese Vorstellung verknüpft Jung mit der damaligen Si-tuation der Juden ohne eigenes Land, die daher ein «zi-vilisiertes Wirtsvolk zu ihrer Entfaltung» bräuchten.[134]An seiner daran anschliessenden Behauptung, der «Ju-de als relativer Nomade hat nie und wird voraussichtlichauch nie eine eigne Kulturform schaffen», wird ein ein-seitiges Bild Jungs vom Judentum deutlich.[135][136] Ausdieser Mischung von Beobachtung und Vorurteil resul-tiert Jungs induktiver Fehlschluss, der Jude könne auchkeine Kultur schaffen, «da alle seine Instinkte und Bega-bungen ein mehr oder weniger zivilisiertes Wirtsvolk zuihrer Entfaltung voraussetzen».[137]

Mit diesen Vergleichen untermauerte Jung seineUnterscheidung zwischen «jüdischer» und «germani-scher/arischer» «Seele», deren Berücksichtigung füreine Psychotherapie von entscheidender Bedeutung sei,und grenzte seine Auffassung von der Bedeutung der«persönlichen Gleichung» gegen diejenige Freuds oderAdlers ab. Aufgrund der vorhandenen Unterschiedeseien nach Jung die Kategorien der Psychologie vonAdler oder Freud «nicht einmal für alle Juden verbind-lich» und könnten nicht «unbesehen auf den christlichenGermanen oder Slawen» verwendet werden.[138]

Jungs einseitiges Bild des Judentums und jüdischer Kul-tur war vom «seelenlosen Materialismus»[139] und derreduktionistischen Sichtweise Freuds und anderer jüdi-scher Zeitgenossen geprägt, die selbst ihre kulturellenWurzeln gar nicht oder nur teilweise kannten (z.B. jü-dische Mystik der Kabbala, Weisheitslehre des Chassi-dismus). Jaffé erläutert, ein allgemeines Interesse am Ju-dentum habe erst in der Hitlerzeit eingesetzt und ha-be sich mit der Gründung des Staates Israel verstärkt,wozu Werke von Martin Buber, Gershom Scholem undFranz Rosenzweig beitrugen.[140][141] Dass diese Einsei-tigkeiten und Vorurteile über Juden sowie die Unterschei-dung einer „jüdischen Psychologie“ auch unter Judengängig waren, zeigen beispielsweise zwei Aussagen Sig-mund Freuds in Briefen an Karl Abraham. Im Mai 1908schrieb er Karl Abraham, «[...] stehen Sie mir in intellek-tueller Konstitution durch Rassenverwandtschaft näher,während er [Jung] als Christ und Pastorensohn nur gegengroße innere Widerstände den Weg zu mir findet»[142]Am 20. Juli 1908 schrieb Freud Abraham zur Begrün-dung von Jungs Zögern und Vorbehalten der Psychoana-

10 1 LEBEN

lyse: «Wir Juden haben es im Ganzen leichter [als Jung],da uns das mystische Element abgeht.»[143]

Für eine Revision und tiefgreifende Erweiterung vonJungs Wissen über das und mehr Respekt gegenüber demJudentum[144] sorgten daraufhin jüdische Analytiker wiez.B. James Kirsch (in Briefen zwischen dem 7. Mai 1934und 29. September 1934),[145] sowie besonders Jungs Er-lebnisse nach dem Krieg, die seine «Einstellung zur jüdi-schen Psyche umgestoßen» hätten.[146][147] Ab 1944 be-schäftigte sich Jung intensiv mit dem Judentum, das er1955 als gemeinsame Wurzel seiner Psychologie und derFreuds betrachtete und als Vorläufer der von ihm sehr ge-schätzten Alchemie.[148]

Jungs teilweise widersprüchlich wirkendes Verhalten inden 1930er Jahren, durch das er sich starken Angriffenaussetzte, empfand der jüdische Rechtsanwalt WladimirRosenbaum gerade als Beweis für Jungs Aufrichtigkeit.Er schrieb C. G. Jung am 15. Mai 1934, nachdem Rosen-baum für Jung auf dessen Bitte hin die Statuten der Ge-sellschaft umgeschrieben hatte, Folgendes: Auch er habein Jung zunächst einen Antisemiten vermutet. Doch

„«das Missgeschick, das Ihnen kürzlich inderWelt draußen widerfuhr [wohl eine Anspie-lung an die Konflikte, die ihm seine Präsident-schaft und sein erwähntes Editorial des Zen-tralblattes 1934 eintrugen], hat mich eines an-deren belehrt. Denn wenn Sie Antisemit wärenhätten Sie sich gerade nicht in so eine kritischeSituation hinein manövriert!»“

– Wladimir Rosenbaum in einem Brief an C. G. Jungvom 15. März 1934[149]

Jung sprach wohl manchen Analysanden gegenüber auchüber sein Unbehagen und Konflikte bezüglich seiner Prä-sidentschaft der IAÄGP. Ein Analysand Jungs, der einglühender Sympathisant der Nazis war, schrieb im Mai1933, darüber verständnislos, «er könne nicht ergründen,[...,] warum es Jung derart widerstrebe, «einer so glorrei-chen gesellschaftlichen Bewegung» wie dem Nationalso-zialismus «zu Diensten zu sein».[150]

Viele wichtigeMitarbeiter und Anhänger Jungs waren Ju-den, wie z. B. Erich Neumann und Jolande Jacobi. Jungunterstützte jüdische Flüchtlinge, die bei ihm eine Ana-lyse machten, indem er kostenlose Analysestunden gabund indem er vielen seiner jüdischen Analysanden undKollegen durch Empfehlungsschreiben half, sich in derEmigration beruflich wieder zu etablieren.[151][152]

Privat habe sich Jung nach dem Zweiten Weltkrieg sei-nen jüdischen Kollegen und Freunden gegenüber we-gen seiner Äusserungen in den frühen 30er Jahrenentschuldigt.[153][154] Er habe eingesehen, dass er siedurch politische Naivität verletzt habe und dass seineSchriften falsche Aussagen [über Juden] beinhalteten[155]Lammers bezieht sich u. a. auf eine brieflich weiterge-

gebene Aussage Leo Baecks, Jung habe zu ihm gesagt,er sei ausgerutscht[156] (nämlich auf dem glatten Parkettder Politik, wie von Franz ergänzt).[121] Diese Äusserungberichtete Gershom Scholem am 7. Mai 1963 an AnielaJaffé:

«Liebe Frau Jaffé, […] Im Hochsommer1947 war Leo Baeck in Jerusalem. Ich hat-te damals gerade zum ersten Mal eine Einla-dung zum Eranos in Ascona erhalten, offen-bar auf Anregung von Jung, und fragte Ba-eck, ob ich sie annehmen sollte, da ich inzwi-schen viele Beschwerden über Jungs Verhaltenin der Nazizeit gehört und gelesen hatte. Ba-eck sagte: «Sie müssen unbedingt hingehen»,und erzählte mir im Verlauf unserer Unterhal-tung das folgende: Auch er sei von der Reputa-tion Jungs, die durch die bekannten Artikel imJahre 1933/34 entstanden war, sehr zurückge-stoßen worden, gerade weil er Jung, von denDarmstädter Tagungen der Schule der Weis-heit her, sehr gut kannte und ihm keine na-tionalsozialistische und antisemitische Gesin-nung zugetraut hätte. Als er nach seiner Befrei-ung von Theresienstadt zum ersten Mal wie-der in die Schweiz gekommen sei (ich glaube,es war 1946), habe er daher Jung in Zürichnicht aufgesucht. Es sei aber Jung zu Ohren ge-kommen, daß er in der Stadt sei, und er habeihn zu einem Besuch bitten lassen, was er, Ba-eck, unter Bezugnahme auf jene Vorgänge ab-gelehnt habe. Darauf sei Jung zu ihm ins Ho-tel gekommen, und sie hätten eine zweistündi-ge, zum Teil überaus lebhafte Auseinanderset-zung gehabt, in der Baeck ihm all das vorwarf,was er über ihn gehört hatte. Jung hätte sichmit Berufung auf die besonderen Verhältnis-se in Deutschland verteidigt, zugleich ihm abergestanden: «Jawohl, ich bin ausgerutscht», wasseine Stellung zu den Nazis und seine Erwar-tung, dass vielleicht hier etwas Großes aufbrä-che, beträfe. Diesen Satz, ich bin ausgerutscht,den mir Baeck mehrfach wiederholte, habe ichin lebhafter Erinnerung. Baeck sagte, sie hättenin diesem Gespräch alles, was zwischen ihnenstand, geklärt und wären wieder versöhnt von-einander geschieden. Auf Grund dieser Erklä-rung von Baeck habe ich dann auch die Ein-ladung zum Eranos angenommen, als sie einzweites Mal kam. […] Ihr G.. Scholem»

– Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G. Jung,Rascher Paperback 1968, S. 104

Die damals starke Rezeption der Psychologie C. G. Jungsdurch deutsche Juden und deren spätere Vertreibung ausDeutschland begünstigte wohl die internationale Verbrei-tung der Jung’schen Psychologie. Auch im Jahr 2007 war

1.14 Letzte Lebensjahre 11

jeder dritte Jung’sche Analytiker jüdischer Abstammung,was als deutlicher Kontrast zu der damaligen Kritik we-gen Jungs Äusserungen über die Juden und seiner Ver-wicklungen mit den Nationalsozialisten erscheint.[157]

1.12 Professur an der EidgenössischenTechnischen Hochschule Zürich(ETHZ)

In der Schweiz hatte er 1933 an der EidgenössischenTechnischen Hochschule Zürich wieder eine Lehrtätig-keit – ab 1935 als Titularprofessor – aufgenommen, dieer bis 1942 fortführte. Im Jahr 1934wurde Jung zumMit-glied der Leopoldina gewählt.

1.13 Freundschaft mit Wolfgang Pauli

Jung lernte im Jahr 1931 den Physiker und Nobelpreis-träger Wolfgang Pauli (1900–1958) kennen, der ihn we-gen beunruhigender Träume aufsuchte. Daraus entwi-ckelte sich – über 26 Jahre hinweg – ein «enges geistigesBand».[158] Während der ersten Konsultation von Paulibemerkte Jung, dass dessen Träume viele archetypischeMotive enthielten. Im Versuch, dessen Entwicklung mög-lichst unbeeinflusst studieren zu können, sandte Jung Pau-li zu der jungenAnalytikerin Erna Rosenbaum, ohne Pau-lis Träume zu deuten. Jung war sich sicher, dass die jun-ge Ärztin, die noch nicht viel über archetypisches Mate-rial wusste, durch ihre Arbeit den Prozess der Entwick-lung des archetypischenMaterials nicht stören würde.[159]Acht Monate später kamen Jung selbst und Pauli wie-der in Kontakt. Eine Auswahl von Träumen aus PaulisTraumserie während der ersten Monate der Analyse mitFrau Rosenbaum, allerdings inkognito, deutete Jung inPsychologie und Alchemie.[160] Ab Juli 1932 war Pau-li bei Jung während zweier Jahre persönlich wöchent-lich in Analyse.[161] In den folgenden Jahren diskutier-ten sie seine Träume im Gespräch wie auch brieflich.[158]Pauli war häufiger Essensgast der Jung’schen Familie[162]und beide pflegten einen beide befruchtenden Austauschüber vielfältige Themen der Naturwissenschaft, Philoso-phie, Religion und Psychologie, der in einer intensivenPhase zwischen 1946 und 1949 in Jungs Aufsatz überSynchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhän-ge[163] und Paulis Aufsatz über den Einfluss archetypi-scher Vorstellungen auf die Bildung naturwissenschaftli-cher Theorien bei Kepler[164] gipfelte.[165] So half PauliJung bei seiner Suche nach Zusammenhängen, die eineBrücke zwischen den psychischen und materiellen Phä-nomenen bilden könnten und die sich nach Jungs Auffas-sung in Synchronizitätsereignissen wie auch in parapsy-chologischen Phänomenen zeigen.[166]

Familiengrab Jung, auf dem Friedhof bei der Reformierten Kir-che Küsnacht

1.14 Letzte Lebensjahre

In seinen letzten Lebensjahren vertiefte Jung seine For-schungen über das kollektive Unbewusste, Alchemie unddie Bedeutung der Religion für die Psyche. Nach kurzerKrankheit starb Jung in seinem Haus. Am 9. Juni 1961wurde er auf dem Friedhof Dorf in Küsnacht begraben.

2 Werk

Eine Einführung in sein Werk bietet Jungs Autobiogra-phie Erinnerungen, Träume, Gedanken. Dort schreibt er:

«Die Erinnerung an die äusseren Faktenmeines Lebens ist mir zum größten Teil ver-blaßt oder entschwunden. Aber die Begegnungmit der inneren Wirklichkeit, der Zusammen-prall mit demUnbewußten, haben sich meinemGedächtnis unverlierbar eingegraben. Ich kannmich nur aus den inneren Geschehnissen ver-stehen. Sie machen das Besondere meines Le-bens aus, und von ihnen handelt meine Auto-biographie.»

Die Gesamtausgabe von Jungs Schriften liegt unter demTitelGesammelte Werke von C. G. Jung in 20 Bänden vor,sein Grundwerk in einer neunbändigen Ausgabe. Populärwurde sein 1964 von seiner Mitarbeiterin Marie-Louisevon Franz zunächst auf Englisch herausgebrachtes BuchDer Mensch und seine Symbole, das seit 1968 auch in vie-len Sonderausgaben erschienen ist.Jung ist ein wichtiger Vertreter der Selbstpsychologie in-nerhalb der Tiefenpsychologie. Sein Werk lässt sich nichtverstehen, wenn man nicht die Beziehung des Ich zu sei-nem Persönlichkeitskern, dem Selbst, in die Psychologiemit aufnimmt. Er gehört daher in eine Reihe von Tiefen-psychologen, die den Selbstbezug und die Individualitätals Kern der Menschwerdung bzw. der Kulturgeschichteansehen.

12 2 WERK

Das «Rote Buch» Jung begann in der Zeit nach der Tren-nung von Sigmund Freud ein Experiment mit sich selbst,das später als «Auseinandersetzung mit dem Unbewuss-ten» bekannt wurde. Über viele Jahre hielt er seine Phan-tasien, die er später «aktive Imaginationen» nannte (dasist eine von Jung entwickelte «Technik, um den inne-ren Vorgängen auf den Grund zu kommen», «Emotionenin Bilder zu übersetzen», «Phantasien, die [ihn] unterir-disch bewegten, zu fassen»[167]), als Notizen und Skiz-zen in «Schwarzen Büchern» (Notizbüchern) fest. Die-se überarbeitete er später, ergänzte sie mit Reflexionenund übertrug sie zusammen mit Illustrationen in kalligra-phischer Schrift in ein rot gebundenes Buch, das er als«LIBERNOVUS» betitelte. Auf Basis dieser inneren Er-lebnisse bei seiner Konfrontation mit dem Unbewusstenentwickelte Jung später seine bekannten Theorien.[168]

Das «Rote Buch», entstanden von 1914 bis 1930, wurde2009 im Rubin Museum of Art in New York erstmals derÖffentlichkeit zugänglich gemacht. Im selben Jahr wur-de es erstmals im Druck herausgegeben. Das grossfor-matige, annähernd sieben Kilogramm schwere, in rotesLeder gebundene Werk ist in eigenartig feierlicher deut-scher Sprache verfasst, in kunstvoller Kalligraphie mittel-alterlicher Handschriften gehalten und mit farbenpräch-tigen Illustrationen versehen. In Europa wurde das RoteBuch 2010/2011 erstmals imMuseumRietberg in Zürichgezeigt.[169]

Carl Gustav Jung hat mit seinem Werk nichtnur die Psychotherapie, sondern auch diePsychologie, Religionswissenschaft, Völkerkunde,Literaturwissenschaft, Kunstwissenschaft und die sichdaraus entwickelnde Kunsttherapie beeinflusst. In diePsychologie sind vor allem die Begriffe Komplex,Introversion, Extraversion und Archetypus seinerPersönlichkeitstheorie eingegangen.

2.1 Begriffe und Theorien

2.1.1 Komplex

Ein Komplex ist eine Konstellation von Gefühlen,Gedanken,Wahrnehmungen und Erinnerungen, die asso-ziativ von dem Kernkomplex angezogen werden und sichzentrierend um jenen bestimmten bedeutenden Zusam-menhang gesammelt haben. Bei diesen Kernkomplexenhandelt es sich meist umArchetypen, die dem kollektivenUnbewussten entspringen. Komplexe können mehr oderweniger bewusst sein. Komplexe, die in das Unbewussteverdrängt sind, können im Bewusstsein als «Affekt» er-scheinen. Ein Beispiel: Ein Mutterkomplex ist das Kern-element des Komplexes. Alle Gefühle, Gedanken, Wahr-nehmungen und Erinnerungen, die direkt oder indirektmit der Mutter zu tun haben, werden von dem Kernele-ment des Komplexes angezogen und sind mit ihm as-soziiert. Sie werden so dem Bewusstsein entzogen undkönnen die bewusste Absicht stören. Aus negativ affektivgetönten Komplexen können sich neurotische Symptome

entwickeln, ebenso gibt es auch positiv besetzte Komple-xe.

2.1.2 Persönlichkeitsstruktur

Das Ich oder Ich-Bewusstsein ist Zentrum des Bewusst-seinsfeldes und zeichnet sich durch eine starke Identifi-kation mit sich selbst aus. Da dieses Ich-Bewusstsein auseinem Komplex von Vorstellungen und Identifikationenbesteht, spricht Jung auch vom sogenannten Ich-Komplex.Bewusst wahrnehmen kann man folglich nur Dinge, diemit diesem begrenzten Ich-Komplex assoziiert sind.Ausserhalb dieses bewussten Ich-Komplexes existierenweitere Ich-nahe Komplexe, die aber unbewusst sind undin ihrer Gesamtheit als das persönliche Unbewusste be-zeichnet werden. Diese unbewussten psychischen Inhaltesind eng an die individuelle Lebensgeschichte geknüpftund werden aus zwei unterschiedlichen Kanälen gespeist.Einerseits handelt es sich dabei um Inhalte, die ehemalsbewusst waren und im weiteren Verlauf der Biographieals Vergessenes oder Verdrängtes nachträglich aus demIch-Bewusstsein ausgeschlossen wurden, andererseits umprimär unbewusste Elemente, die noch nie völlig ins Be-wusstsein gelangt waren, wie zum Beispiel frühkindlicheEngramme und subliminal Wahrgenommenes.Die Persona (lat. Maske) ist der repräsentative, nach aus-sen gerichtete Aspekt des Ich-Bewusstseins und entsprichtder äusseren Persönlichkeit. Sie dient der Anpassung andie Aussenwelt im Sinne eines normgebundenen, sozial-verträglichen Verhaltens.Der Schatten ist sozusagen die dunkle, im Schatten lie-gende Seite der Persönlichkeit. Er ist Teil des Ich-nahenpersönlichen Unbewussten und setzt sich aus all jenen,mit den bewussten Identifikationen des Ich unvereinba-ren Aspekten, Neigungen und Eigenschaften eines Men-schen zusammen. Solange keine bewusste Auseinander-setzung des Ich mit diesem unbewussten Schatten statt-gefunden hat, kann dieser nur ausserhalb des Ich wahr-genommen werden und wird deshalb häufig auf anderePersonen projiziert (Schattenkonzept).Die Auseinandersetzung mit dem Schatten, d. h. des-sen Integration, stellt einen wichtigen und unabding-baren Schritt auf dem Weg zur Ganzwerdung oderIndividuation der Persönlichkeit dar. Sie stellt ein vorwie-gend moralisches Problem dar, das vom Individuum be-trächtliche seelische Anpassungsleistungen erfordert. ZuBeginn der Lebensmitte steht indes mehr die Integrationder eigenen Anteile des jeweils anderen Geschlechts imVordergrund, d. h. für einen Mann ist dies seine Animaund für eine Frau ihr Animus.Das Kollektive Unbewusste – ein von Jung eingeführterund theoriestrategisch gegen die Freudsche Fokussierungauf das individuelle Unbewusste gerichteter Begriff –baut sich auf im Laufe der Menschheitsgeschichte ererb-ten Grundlagen auf. Auf ihm basieren alle entwicklungs-

2.1 Begriffe und Theorien 13

geschichtlich jüngeren Persönlichkeitsstrukturen, wie et-wa das Ich. Im kollektiven Unbewussten manifestierensich Archetypen, beispielsweise in Gestalt von Märchen-motiven und -konstellationen, mythischen Helden oderFiguren der Folklore.Das Selbst ist das Zentrum der Persönlichkeit. In ihmwerden alle gegenläufigen Teile der Persönlichkeit zu-sammengefasst und vereinigt. Es ist das Ziel des le-benslangen Individuationsprozesses, der im Wesentli-chen daraus besteht, möglichst grosse Teile des Unbe-wussten dem Bewusstsein einzugliedern. Die Individua-tion setzt immer neue und umfassendere Anpassungsleis-tungen der Persönlichkeit voraus und in Gang. Sie findetauf der Ich-Selbst-Achse statt, ein Begriff, den Erich Neu-mann als Ergänzung zu Jungs Theorie einführte.

2.1.3 Archetypen

Nach Jung sind Archetypen universell vorhandene Struk-turen in der Seele aller Menschen, unabhängig von ih-rer Geschichte und Kultur. Sie können sich im Einzelnenund in Gesellschaften unterschiedlich realisieren. Jungfiel auf, dass «gewisse archetypische Motive, die in derAlchemie geläufig sind, auch in Träumen moderner Per-sonen, welche keinerlei Kenntnisse der Alchemie haben,auftreten.»[170]

Jungs Beschäftigung mit Mythen, Märchen und Vorstel-lungsbildern aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen,die nicht voneinander beeinflusst worden waren, brachtenihn zu der Erkenntnis: «Tatsache ist, daß gewisse Ideenfast überall und zu allen Zeiten vorkommen und sich sogarspontan von selber bilden können, gänzlich unabhängigvon Migration und Tradition. Sie werden nicht vom Indi-viduum gemacht, sondern sie passieren ihm, ja sie drän-gen sich dem individuellen Bewusstsein geradezu auf.Das ist nicht platonische Philosophie, sondern empirischePsychologie»[171] Er beobachtete «... typische Formen,die spontan und mehr oder weniger universal, unabhängigvon Tradition, in Mythen, Märchen, Phantasien, Träu-men, Visionen undWahngebilden auftreten». Diese seiennicht vererbte Vorstellungen, aber «vererbte instinktiveAntriebe und Formen»[172] Er nannte diese Gemeinsam-keiten Archetypen, denen im Individuationsprozess vie-ler seiner Patienten eine besondere Rolle zukäme. DiesesMaterial und vor allem seine Bedeutung für die Kulturund den Einzelnen setzte er in Verbindung mit den Ent-wicklungsprozessen seiner Patienten.Doch sei «die wahre Natur des Archetyps (...) nicht be-wusstseinsfähig, das heißt sie ist transzendent, weswegenich sie als psychoid bezeichne.»[173] Als ein numinoserFaktor bestimme der Archetyp «die Art und den Ab-lauf der Gestaltung [unbewusster Prozesse] mit einem an-scheinenden Vorwissen oder im apriorischen Besitz desZieles.»[174] Der Archetyp ist also «nicht nur Bild an sich,sondern zugleich auch Dynamis, welche in der Numino-sität, der faszinierenden Kraft, des archetypischen Bildes

sich kundgibt». Es handle sich daher um «eine angebo-rene Disposition zu parallelen Vorstellungsbildern, be-ziehungsweise um universale, identische Strukturen derPsyche. ... Sie entsprechen dem biologischen Begriff des«pattern of behaviour» [Verhaltensmuster]»[175] Insofernlasse sich der Archetyp als sinngebende Seite des physio-logischen Triebes verstehen.[176] Diese «Strukturelemen-te[n] der menschlichen Seele» entsprächen einer «kol-lektiven seelischen Grundschicht» des Menschen,[177] diesein Bewusstsein umgibt.Archetypen an sich sind unanschauliche Faktoren in derunbewussten Psyche, die Vorstellungen, Ideen und Emo-tionen anzuordnen vermögen. Ihr Vorhandensein wirdnur anhand ihrer Wirkung deutlich, d. h. im Auftretenvon archetypischen Bildern oder Symbolen. Diese arche-typischen Bilder oder Symbole sind jeweils das Produktder Wechselwirkung des wirkenden Archetyps in einemzeitlich, örtlich und individuell bestimmten Umfeld mitdem individuellen Menschen und können – im Gegen-satz zum Archetyp als anordnenden Faktor – nicht ver-erbt werden. Aus diesemGrund ist eine sorgfältige Unter-scheidung zwischen dem Archetyp als solchem und demarchetypischen Bild oder Symbol nötig, wobei letzteresdas Ergebnis des anordnen Effekts des Archetyps ist. Ei-ne Analogie dafür bildet das Wachstum eines Kristal-les aus seiner Mutterlauge: Archetypische VorstellungenimMenschen sind immer individuelle Ausprägungen. Siesind genauso wenig mit dem kollektiven Unbewussten zuverwechseln wie ein individueller Kristall mit seiner ur-sprünglichen Mutterlauge, aus der er herauswächst. Woman von den Äusserungen des Unbewussten auf dessenhypothetische Strukturen schliessen kann, nutzte Jung da-für die Bezeichnung Archetyp (gr.etwa Urform), der abernicht mit den archetypischen Bildern oder Symbolen ver-wechselt werden darf, die als individuelle Realisierungender archetypischen Struktur in grosser Vielfalt beim Ein-zelnen auftreten.[178] Das Konzept von «Archetypen» im-pliziert keine konzeptionelle Geschlossenheit, d. h. es gibtkein definiertes «set» von Archetypen, sondern ist prin-zipiell offen.Der Archetyp kann mit dem Schatten, der sich auf halb-oder unbewusste Persönlichkeitsanteile bezieht, verbun-den erscheinen. Er kann auch mit Anima und Animusals gegengeschlechtliche männliche oder weibliche Bilderfür die Seele verknüpft sein.[179] Zu den Archetypen ge-hören auch die Grundformen des Weiblichen und Männ-lichen, auch in ihrer religiösen Erscheinung. Zum Bei-spiel der Archetyp des «Helden», des «Vaters», «GrosseMutter», der oder die «alteWeise», das «göttliche Kind»,der «Tiergott» etc.[180] in ihren religionsgeschichtlich be-kannten wie individuellen Ausprägungen. Die Erschei-nung archetypischer Inhalte in Phantasien und Träumenist in der Regel emotional aufgeladen. Dies kann bis hinzum Gefühl von etwas Numinosem gehen.[174]

Archetypen bezeichnete Jung als Energiekomplexe, dieauch in Träumen, Neurosen und Wahnvorstellungen ihreWirkung entfalten. Jung erklärt eine Psychose, die unter

14 2 WERK

anderem dann entstehen kann, wenn eine Neurose nichtbehandelt wird, als Überhandnehmen des Unbewussten,das sich des Bewusstseins bemächtigt. Die wirksamenArchetypen zielen jedoch in der Regel darauf ab, die Ge-samtpersönlichkeit wieder ins Lot zu bringen, indem siearchetypische, von einem starken Gefühlston begleiteteSymbole als Leitbilder ins Bewusstsein aufsteigen lassen.Diese Bilder und die Auseinandersetzung des bewusstenMenschen mit ihnen haben die Aufgabe, der Persönlich-keit eine fundamentale Balance zurückzugeben, Sinn undOrdnung zu fördern.

2.1.4 Symbol und Zeichen

Dazu schrieb Jung «Der Begriff des Symbols ist in mei-ner Auffassung streng unterschieden von dem Begriff ei-nes bloßen Zeichens.» «Das Symbol [...] setzt immer vor-aus, daß der gewählte Ausdruck die bestmögliche Be-zeichnung oder Formel für einen relativ unbekannten, je-doch als vorhanden erkannten oder geforderten Tatbe-stand sei.» Er versteht Symbol als «Ausdruck einer sonst-wie nicht besser zu kennzeichnenden Sache», damit weistes über sich selbst hinaus. Und: «Das Symbol ist nur le-bendig, solange es bedeutungsschwanger ist». Hingegen:«ein Ausdruck, der für eine bekannte Sache gesetzt wird,bleibt immer ein bloßes Zeichen und ist niemals Sym-bol». Ein Zeichen ist «semiotisch» und verweist auf einenklar abgegrenzten Sachverhalt.[181] Aus Jungs Sicht sindz.B. ein Verkehrszeichen oder eine männliche oder weib-liche Gestalt auf Toilettentüren semiotisch, d. h. Zeichen– ein Kreuz beispielsweise (wenn es nicht eine Kreuzungbezeichnet) oder ein Dreieck mit einem Auge darin sindhingegen in der Regel Symbole.Zur Entstehung eines Symbols braucht es das Unbewuss-te und das Bewusstsein. Somit verknüpfen sich in Symbo-len beide miteinander. «Symbole bringen Getrenntes zu-sammen, worauf auch der griechische Wortstamm «sym-ballein», das heißt “zusammenwerfen” verweist. Leben-dige Symbole sind also Kontakt- und Übergangsbereiche,Brücken zwischen Bewusstsein und Unbewusstem.[182]

2.1.5 Rolle der Psychotherapie

Jung selbst sieht den Psychotherapeuten als einen Beglei-ter des Patienten, der sich frei machen sollte von allentheoretischen Erkenntnissen, die er erlernt hat, und dersich möglichst vorurteilsfrei auf das einlassen sollte, wasder Patient an Bildern, Eindrücken etc. aus seinem Un-bewussten mitbringt oder im Verlaufe der Therapie ent-wickelt. Beim Abstieg des Patienten in seine eigenen see-lischen Tiefen sah sich Jung als Begleiter, der allenfallsmehr Erfahrung hat und dadurch zum Gelingen des je-weils einzigartigen und individuellen Weges der betref-fenden Persönlichkeit zur Individuation beitragen kann.(Jungs Therapie)

2.1.6 Psychologische Typen

Bei seinem täglichen Umgang mit Patienten merkte Jungschnell, dass Menschen sich sehr verschieden verhaltenund daher auch unterschiedlich behandelt werden müs-sen. Daraufhin entwickelte er die Unterscheidung in ex-travertierte und introvertierteMenschen.Als extravertiert bezeichnete er einen Menschen, dessenVerhalten auf die äussere, objektive Welt ausgerichtetund von ihr geleitet wird. IntrovertierteMenschen sind da-gegen auf ihre innere, subjektive Welt ausgerichtet undverhalten sich deren Anforderungen entsprechend. Dadiese Differenzierung nicht ausreichte, entwickelte er einModell, bestehend aus vier Funktionen –Denken, Fühlen,Intuition und Empfinden – das, kombiniert mit dem At-tribut introvertiert oder extravertiert, acht Möglichkeitenergibt, aus denen sich je nach Paarung acht Typen zu-sammensetzen lassen. In seinem Werk «PsychologischeTypen» von 1921 schrieb er darüber.

• extravertiertes Denken orientiert sich stark an objek-tiven und äusseren Gegebenheiten und ist oft, abernicht immer an konkrete und reale Tatsachen gebun-den. Personen mit diesem Typus haben ein hohesRechtsbewusstsein und fordern gleiches von ande-ren. Dabei gehen sie teilweise kompromisslos vor,nach demMotto «Der Zweck heiligt die Mittel»; ei-ne konservative Neigung ist gegeben. Aufgrund deruntergeordneten Gefühlsfunktion wirken sie oftmalsgefühlsarm und unpersönlich.

• extravertiertes Fühlen ist altruistisch, erfüllt wie kei-ne andere Funktion die Konventionen und verfügtüber eher traditionelle Wertmassstäbe. Bei zu vielObjekteinfluss wirkt dieser Typ kalt, unglaubwür-dig und zweckorientiert und kann in seinem Stand-punkt alternieren und daher anderen unglaubwürdigvorkommen. Dieser Typus ist nach Jung am anfäl-ligsten für Hysterie.

• extravertiertes Empfinden ist eine vitale Funktionmit dem stärksten Lebenstrieb. Ein solcher Menschist realistisch und oft auch genussorientiert. Beizu starkem Objekteinfluss kommt seine skrupello-se und teilweise naiv-lächerliche Moral zum Vor-schein. In Neurosen entwickelt er Phobien aller Artmit Zwangssymptomen und ist nicht fähig, die Seeledes Objektes zu erkennen.

• extravertierte Intuition strebt nach Entdeckung vonMöglichkeiten und opfert sich u. U. dafür auf; wer-den keine weiteren Entwicklungen gewittert, kanndie Möglichkeit genauso schnell wieder fallengelas-sen werden. Dabei nimmt dieser Typ häufig nur ge-ringe Rücksicht auf die Umgebung. Er lässt sichleicht ablenken, bleibt nicht lange genug bei einerSache und kann deshalb zuweilen die Früchte seinerArbeit nicht ernten.

2.2 Astrologie, Alchemie, Psyche und Materie 15

• introvertiertes Denken schafft Theorie um der Theo-rie willen und ist wenig praktisch veranlagt. Es isteher um Entwicklung der subjektiven Ideen als umTatsachen bemüht. AndereMenschen werden oft alsüberflüssig oder störend empfunden, weswegen die-se Typen als rücksichtslos oder kalt erscheinen. Da-durch besteht die Gefahr, dass sie sich isolieren.

• introvertiertes Fühlen ist schwer zugänglich und ofthinter einer banalen oder kindlichen Maske ver-steckt. Diese Menschen sind harmonisch unauffäl-lig und zeigen wenig Emotionen, auch wenn dieseerlebt werden; Emotionen sind bei ihnen nicht ex-tensiv sondern intensiv. In einer Neurose kommt ih-re heimtückische, grausame Seite zum Vorschein.

• introvertiertes Empfinden führt zu charakterbeding-ten Ausdruckserschwerungen. Die Personen sind oftruhig und passiv. Ihre künstlerische Ausdrucksfä-higkeit ist dafür stark ausgeprägt. Sie bewegen sichin einer mythologischen Welt und haben eine etwasphantastische und leichtgläubige Einstellung.

• introvertierte Intuition kommt bei Menschen vor, diesich für die Hintergrundvorgänge des Bewusstseinsinteressieren. Nicht selten sind sie mystische Träu-mer oder Seher einerseits, Phantasten und Künstlerandererseits. Sie versuchen ihre Visionen in ihr ei-genes Leben zu integrieren. Im Falle einer Neuro-se neigen sie zur Zwangsneurose mit hypochondri-schem Erscheinungsbild.

Jung ordnete alle denkenden und fühlenden Funktionenals rational und alle empfindsamen und intuitiven Funk-tionen als irrational ein. Anwendung finden die psycho-logischen Typen Jungs in abgewandelter Form mit demMyers-Briggs-Typindikator sowie der Sozionik. In dermodernen Psychologie und Forschung spielen Jungs psy-chologische Typen jedoch keine Rolle mehr; sie werdenals veraltet angesehen.[183] Lediglich die Begriffe intro-vertiert und extravertiert werden heute noch als Fachbe-griffe und in der Alltagssprache genutzt.

2.1.7 Synchronizität

Als Synchronizität (von griechisch synchron, gleichzeitig)bezeichnete Carl Gustav Jung relativ zeitnah aufeinanderfolgende Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehungverknüpft sind, vom Beobachter jedoch als sinnhaft ver-bunden erlebt werden.

2.2 Astrologie, Alchemie, Psyche und Ma-terie

2.2.1 Verbindung von Psychologie und Astrologie

Über Jahrzehnte beschäftigte sich C. G. Jung nach eige-ner Aussage mit Astrologie. 1911 hiess es in einem Brief

an Sigmund Freud:Meine Abende sind sehr in Anspruch genommen durchdie Astrologie. Ich mache Horoskopberechnungen, um dempsychologischenWahrheitsgehalt auf die Spur zu kommen.Bis jetzt einige bemerkenswerte Dinge, die Ihnen gewiß un-glaublich erscheinen werden. Bei einer Dame ergab sichdurch die Berechnungen der Gestirnstellungen ein ganz be-stimmtes Charakterbild mit einigen detaillierten Schicksa-len, das aber nicht ihr zugehörte, sondern ihrer Mutter;dort aber saß die Charakteristik aber wie angegossen. DieDame leidet an einem außerordentlichen Mutterkomplex.Ich muß sagen, daß in der Astrologie eines Tages sehr wohlein gutes Stück Wissens von Ahnungs wegen, das an denHimmel geraten ist, entdeckt werden könnte.[...].[184]

Dem indischen Astrologen Raman schrieb Jung Ende1947, er interessiere sich „seit über 30 Jahren“ für „astro-logische Probleme“ und ziehe bei schwierigen psycholo-gischen Diagnosen oft das Horoskop des Patienten „zurErhellung“ zu Rate, „um neue Gesichtspunkte zu gewin-nen“. In vielen Fällen enthielten die „astrologischen An-gaben eine Erklärung für bestimmte Tatsachen, die ichsonst nicht verstanden hätte.“[185]

In astrologischen Kreisen wurde z. B. Jungs ArbeitSynchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhän-ge(1952)[186] bekannt - veröffentlicht in dem BuchNatur-erklärung und Psyche, das er zusammen mit dem Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Pauli verfasst hatte. In einer„astrologischen Statistik“ untersuchte er darin u. a. einegrosse Reihe von Geburtshoroskopen Verheirateter undUnverheirateter auf eine “Ehe"-Konstellation hin: bezüg-lich Sonne und Mond im Vergleich zu sonstigen Aspek-ten zwischen Sonne und Mond, Mars und Venus, „As-zendent“ und „Deszendent“ - meinte er in seiner erstenErhebung tatsächlich einen höheren proportionalen An-teil der „Sonne-Mond-Verbindung“ bei Verheirateten ge-genüber den Vergleichs-Horoskopen von Unverheiratetenzu finden.[187] Spätere, von ihm wiederum selbst durch-geführte „Kontrolluntersuchungen“ bestätigten aus seinerSicht diesen Zusammenhang nicht. Er vermutete darauf-hin, dass in einem „synchronistischen Kontext“ die „sta-tistischen Ergebnisse“ abhängig seien von der jeweili-gen (unterschwelligen) Erwartungshaltung des Forschers.Fortan lehnte er wissenschaftliche Beweisversuche zu-gunsten der Astrologie ab und bescheinigte statistischenMethoden insgesamt einen grundsätzlich „ruinösen Ein-fluss“ auf „Zufälle“ und „Synchronizitätsvorgänge“.

2.2.2 Verständnis der Alchemie

Jung verstand die abendländische Alchemie als Darstel-lungen von Alchemisten, die ihr eigenes projiziertes Un-bewusstes im Stoff erlebten. Die Alchemisten orientier-ten sich demnach an ihren Träumen und Visionen, um andas Geheimnis des Stoffes heranzukommen, doch kann-ten sie noch keinen Weg dorthin. Damit befanden siesich in einer parallelen Situation zu modernen Menschen,

16 3 NACHWIRKUNGEN

die das Unbekannte der unbewussten Psyche erforschenmöchten. Die Alchemisten fassten die anorganische Ma-terie als ein lebendiges Unbekanntes auf, zu deren Er-forschung man mit ihr eine Beziehung herstellen muss-te. Dazu dienten ihnen Träume, Meditationsübungen unddie Phantasieform der «phantasia vera et non phantasti-ca», die weitgehend dem, was Jung als aktive Imaginationentwickelt hatte, entsprach.[188]

Religionsgeschichtlich fasste Jung das Werk der Alche-mie als Versuch zur Weiterentwicklung des Christentumsauf. Sie bilde «so etwas wie eine Unterströmung zu demdie Oberfläche beherrschenden Christentum. Sie verhältsich wie der Traum zum Bewußtsein, und wie dieserdie Konflikte des Bewußtseins kompensiert, so bestrebtsich jene, die Lücken, welch die Gegensatzspannung desChristentums offen gelassen hat, auszufüllen»[189]

Ein wichtiges Motiv der Alchemie ist für Jung dasder «Königserneuerung». Sie schildert die «Wandlungdes Königs aus einem unvollkommenen Zustand zu ei-nem heilen, vollkommenen, ganzen und inkorruptiblenWesen.»[190] Psychologisch sei der König Symbol für dasBewusstsein sowie für die geistige und religiöse dominie-rende Vorstellung einer Kultur. Bei den Alchemisten wardas die mittelalterlich-christliche Weltanschauung. Die-se sei für sie ungenügend geworden, weil ihr der dunk-le, chthonische Naturaspekt und «die Beziehung zu derGottebenbildlichkeit der Schöpfung, das Naturgefühl derAntike» fehlte.[191] Die Vereinigung (im Terminus deralchemisten: coniunctio) von Rex (Sol=Sonne) und Re-gina (Luna=Mond) bedeute die Vereinigung des Tages-prinzips, Symbol für das lichtvolle Bewusstsein mit demnächtlichen Licht, Symbol für das Unbewusste. Auf in-dividueller Ebene führe dies zunächst zu einer Art Auf-lösung des Ichbewusstseins und damit zu Desorientie-rung (lat. = «nigredo»), dann aber zu einer neuen Geburt,d. h. einem erneuerten Bewusstsein. «Das erneuerte Be-wußtsein enthält nicht das Unbewußte, sondern bildet mitdiesem eine Ganzheit, die durch den Sohn symbolisiertwird.»[192] Der Sohn verkörpert eine neue Bewusstseins-einstellung, die sowohl dem Bewusstsein als auch demUnbewussten gerecht wird, und entspricht einer künfti-gen Gottesvorstellung. Bei den Alchemisten ist diese das«wohlbehütete, kostbare Geheimnis des Einzelnen».[193]

Der «Geist des Stoffes», die alchemistische Gestalt des«Mercurius», von den Alchemisten als eine Art von ir-dischem Gott bezeichnet, verstand Jung als verborgenengottmenschlichen Schöpfergeist, der für viele Menschenheutzutage in den Tiefen der eigenen Seele zu findensei.[194] Mercurius «verkörpert all das, was dem christli-chen Gottesbild fehlt, d. h. auch die Bereiche der Materieund des Körpers» und sei ein die Gegensätze einigendesSymbol, das «das neue Licht bringen [kann], wenn das(christliche) Licht erloschen ist».[195]

2.2.3 Psyche und Materie

Jung sah sowohl Geist als auch Materie als archetypischund letztlich bewusstseins-transzendent an. In seiner Sichtsind beide durch ihre Spuren, die sie in der Psyche desMenschen hinterlassen, beschreibbar, denn für ihn warnur das psychische Erlebnis das einzig unmittelbar Gege-bene für den Menschen. Doch hielt er es auch für mög-lich, dass die Materie selbst beseelt sein könne. Er be-zeichnete die Psyche u. a. als Qualitätsaspekt derMaterie:«Die Psyche ist nicht etwas vom Lebewesen Verschiede-nes. Sie ist der psychische Aspekt des Lebewesens. Sieist sogar der psychische Aspekt der Materie».[196] «Wirentdecken, daß die Materie noch einen anderen Aspekthat, nämlich einen psychischen. Das ist eben die Weltvon innen betrachtet.» Es ist, als ob man bei der Innen-ansicht einen anderen Aspekt der Materie erblicke.[197]Seine Überlegungen zu dem Thema stellte er v.a. in sei-nen Werken Theoretische Überlegungen zum Wesen desPsychischen(1946),[198] Synchronizität als ein Prinzip ak-ausaler Zusammenhänge (1952)[199] und Mysterium Co-niunctionis (1956)[200] dar.

3 Nachwirkungen

C. G. Jungs Gesammelte Werke wurden in die grossenWeltsprachen übersetzt, Teile davon in mindestens 20Sprachen.[201] In allen Teilen der Welt entstanden imVerlauf der letzten 100 Jahre Analytikervereinigungenund Ausbildungszentren für Analytiker der Jung’schenSchule.[202]

3.1 Psychologie

C. G. Jungs Werk hat in der Weiterentwicklung der tie-fenpsychologischen Strömungen eine vergleichsweise ge-ringe Rolle gespielt. Während beispielsweise eine Folge-strömung wie die Neopsychoanalyse in vieler Hinsicht anKonzepte der klassischen Psychoanalyse Sigmund Freudsund der Individualpsychologie Alfred Adlers angeknüpfthat, wurde von ihren Vertretern die analytische Psycho-logie Jungs kaum wahrgenommen.Seinen stärksten Einfluss innerhalb der vorherrschendenund etablierten Richtungen der Psychologie dürfte Jungdurch seine Typologie gehabt haben. Der Jungianer An-thony Stevens verweist zum Beispiel darauf, dass selbstder Behaviorist Hans Jürgen Eysenck, den sonst in sei-ner Psychologie nur wenig mit Jung verbindet, grosseTeile seiner eigenen Typologie C. G. Jung entlehnt ha-be. Eysencks Persönlichkeitsentwurf findet noch heutein Lehrbüchern zur Persönlichkeitspsychologie kritischeAufnahme, ein Beispiel ist Jens Asendorpfs Psychologieder Persönlichkeit.

Aber so gering Jungs Einfluss in vielen Feldern der Tie-fenpsychologie auch sein mag, um so grösser ist seine

3.3 Einfluss auf die Astrologie 17

Wirkung in Randbereichen und umstrittenen Strömungeninnerhalb der akademischen Psychologie und erst rechtausserhalb ihrer. C. G. Jung wird beispielsweise im Sam-melband Klassiker der Religionswissenschaft durch Chris-toph Morgenthaler mit einem eigenen Beitrag gewür-digt. Sein Entwurf wird bis heute als ein wichtiger Bei-trag innerhalb der Religionspsychologie angesehen, wiein Susanne Heines Grundlagen der Religionspsychologie.Ebenfalls zu erwähnen ist Jungs Bedeutung für die Ent-wicklung der Transpersonalen Psychologie, die sich spe-ziell den spirituellen Erfahrungen des Menschen widmet.Jürgen Kriz versteht Jungs analytische Psychologie in sei-nem Aufsatz Transpersonale Psychologie für das Hand-wörterbuch Psychologie als klassischen Ansatz der Trans-personalen Psychologie.Bekannte Schüler C. G. Jungs, die eine starke Folgewir-kung gehabt haben, gibt es kaum (siehe analytische Psy-chologie). Einige bekanntere Psychotherapeuten habenjedoch eine eigenständige Neuformung der AnalytischenPsychologie vorgenommen. Zu ihnen zählen:Karlfried Graf Dürckheim: Mit seiner initiatischen The-rapie erweiterte er Jungs analytische Psychologie um As-pekte der Gestaltpsychologie und Körperpsychotherapie.Dürckheim gilt neben C. G. Jung ebenfalls als Klassikerder Transpersonalen Psychologie.Paul Watzlawick: Einer der bekanntesten Vertreter dersystemischen Psychologie. Watzlawick wurde am C. G.-Jung-Institut in Zürich als Psychotherapeut ausgebildet.Jung bewegte sich, so Christian Roesler 2010, zeitlebensim Spannungsfeld zwischen «normaler Wissenschaft»und «Tiefenpsychologie». Seine Psychologie stelle «denernsthaftesten Versuch des 20. Jahrhunderts dar, einenwissenschaftlichen Ansatz zu entwickeln, in welchem dieSeele nicht eliminiert, sondern ihr Mysterium gewürdigtwird.»[203]

3.2 Literarische und mediale Rezeption

Der deutsche Autor Patrick Roth bezeichnet die Psy-chologie C. G. Jungs, seine Auffassung des Unbewuss-ten und dessen Methode der Deutung psychischer Inhal-te als zentrale Inspirationsquelle.[204] In den FrankfurterPoetik-Vorlesungen Ins Tal der Schatten (2001) erläu-tert Roth die Technik der Aktiven Imagination und ihrenWert für seinen eigenen schöpferischen Prozess.[205] Inden Heidelberger Poetik-Vorlesungen Zur Stadt am Meer(2004) vergleicht er seine schriftstellerische Arbeit mitdem Opus des Alchemisten und schliesst damit an Jungan, der das Grundschema der Individuation als Analogiezum alchemistischen Wandlungsprozess begreift.[206]

Im November 2011 kam der Film des kanadischen Re-gisseurs David Cronenberg Eine dunkle Begierde (A Dan-gerous Method) heraus, der die Konflikte zwischen Freudund Jung thematisiert und von Jungs - angeblich auch se-xueller - Beziehung zu seiner Patientin Sabina Spielrein

handelt.Das Fräulein Dr. Mathilde von Zahnd, eine Hauptfigurin Friedrich Dürrenmatts Drama Die Physiker, wird inden Regieanweisungen vor dem ersten Akt als von Jungbeeinflusst beschrieben. („… ihr Briefwechsel mit C. G.Jung ist soeben erschienen.“)

3.3 Einfluss auf die Astrologie

Jung hat die so genannte „psychologische Astrologie“erheblich beeinflusst.[207] Jungs Begriffe und ihre in-haltlichen Beschreibungen wie „Animus/Anima“, der„Schatten“, die „Persona“, die „Individuation“, die„Archetypen-Lehre“ und das Modell der „Synchronizi-tät“ werden in der Astrologie z. B. zur Erstellung von Ge-burtshoroskopen verwendet. Der deutsche Religionswis-senschaftler Kocku von Stuckrad schreibt dazu 2003:

„Jung war es, der eine Verbindung zwischen Re-ligion, Psychologie, Philosophie und Astrologieherstellte, deren Einfluss bis heute spürbar ist.Mehr noch: C. G. Jung ist auch über vierzig Jah-re nach seinem Tod noch unhinterfragte Auto-rität für westliche Astrologen ... Die BedeutungJungs für die Astrologie des zwanzigsten Jahr-hunderts kann kaum überschätzt werden. Nach1945 entwickelte sich die psychologische Astro-logie zur führenden Kraft ... Die Sprache Jungswurde zum 'Esperanto' der Astrologie ...“.[207]

Vertreter einer jungianisch geprägten Astrologie sind z.B. die Psychoanalytikerin und Astrologin Liz Greene, derKomponist, Maler und Astrologe Dane Rudhyar, der As-trologe Bruno Huber sowie der Psychologe, Therapeutund Astrologe Peter Orban.

4 Kritik

Kritisiert wurden die Ansichten C. G. Jungs von Sig-mund Freud und seiner Schule der Psychoanalyse. DieKritik richtet sich vor allem gegen das Konzept des Un-bewussten, das in der Analytischen Psychologie von C.G. Jung sehr weitgefasst ist. So bezweifeln die meis-ten Psychoanalytiker, dass bestimmte Anbahnungen vonVorstellungen im Sinne der Archetypenlehre vorgefun-den werden können. Die Psychoanalyse sieht die Inhaltedes Unbewussten vor allem durch die persönliche Ent-wicklung des Einzelnen determiniert und beschränkt Prä-gungen damit auf die Erfahrungen in der Lebensspannedes Individuums; sie bezweifelt, dass es so etwas gebewie eine Vererbung von psychischem Material. Obwohlsich die Konzepte beider Schulen der Tiefenpsychologiein mancher Hinsicht gleichen, haben spezielle Annah-men und abweichende Positionen zu vielen Fragen inder Vergangenheit und Gegenwart zu Zerwürfnissen ge-führt. Die Jung-Biographin Deirdre Bair kommentiert die

18 5 JUNGS PATIENTEN

Geschichte der Meinungen zum Konflikt von Freud undJung ironisch: «Die Artikel über den Bruch zwischen ih-nen vermehren sich geradezu exponentiell, da die Par-teigänger des einen Mannes und seiner Theorien immerwieder versuchen, dem jeweils anderen die Schuld daranzuzuschreiben.»[208]

Martin Buber sah, dass C. G. Jung die Religion zum Ge-genstand umfassender Betrachtungen gemacht hatte, al-lerdings unter Einbeziehung vieler Phänomene, die Bu-ber nur als pseudoreligiös bezeichnen wollte.[209] Bu-ber kritisierte an Jung, bei seiner Behandlung des Reli-giösen die Grenze der Psychologie überschritten zu ha-ben und trotz Beteuerungen, jegliche Aussage über dasTranszendente vermeiden zu wollen, solche Aussagen in-direkt doch getan zu haben, mit seiner Beschränkung vonGott auf einen «autonomen, psychischen Inhalt». JungsMeinung, Gott existiere nicht losgelöst vom menschli-chen Subjekt, sei eine Aussage über das Transzenden-te, über das, was es nicht sei, und damit über das, wases sei. Auch habe in Jungs Fall die Psychologie als Wis-senschaft sich nicht mehr mit der Rolle einer Interpretinder Religion begnügt, sondern mit der Religion der rei-nen psychischen Immanenz eine neue verkündigt. Buberzog für seine Kritik eine sehr früh gedruckte, aber nichtin den Handel gekommene Schrift heran, in der er beiJung ein Bekenntnis zu einem gnostischen Gott (die alti-ranische Gottheit Zurvan) zu erkennen glaubte, in demGut und Böse miteinander verbunden sind und einan-der die Waage halten. Eine paulinische Überwindung desGesetzes falle nach Jung nur dem zu, der es verstehe, andie Stelle des Gewissens die Seele zu setzen – nach einerin ihr erfolgten «hochzeitlichen Vereinigung der Gegen-satzhälften», insbesondere der Gegensätze Gut und Böse.Das so entstandene Selbst werde von Jung als eine neue«Inkarnation» auf den Thron erhoben; seiner Rede vonder «Identität Gottes mit dem Menschen» stellte Buberbewusst Nietzsches Wort, «Tot sind alle Götter, nun wol-len wir, dass der Übermensch lebe!», gegenüber. Buberordnete C. G. Jung einer Strömung zu, die unter Wieder-aufnahme des karpokratianischen Motivs eine Psycho-therapie lehre, die Instinkte mystisch vergotte, statt sieim Glauben zu heiligen.Ambivalent stand Erich Fromm Jung gegenüber: Einer-seits bezeichnete er ihn als «nekrophilen Charakter», dereher von der Vergangenheit und nur selten von der Ge-genwart und Zukunft fasziniert gewesen sei. In seiner an-fänglichen Sympathie für Hitler und in seinen Rassen-theorien komme diese Hinneigung zu Menschen, die dasTote lieben, zum Ausdruck. Jung sei andererseits ein un-gewöhnlich schöpferischer Mensch gewesen, «[…] undKreativität ist das Gegenteil von Nekrophilie. Er löste denKonflikt in sich selbst dadurch, dass er seine destruktivenKräfte in sich durch seinen Wunsch und seine Fähigkeitzu heilen ausglich und dass er sein Interesse für die Ver-gangenheit, für Tote und für Zerstörung zum Gegenstandbrillanter Spekulationen machte.»[210]

Kritik an der Analytischen Psychologie von C. G. Jung

findet sich vor allem aus den Reihen anderer psychologi-scher Paradigmen und der Kritischen Theorie der Gesell-schaft. In der Psychologie wird vor allem kritisiert, dassdie Theorien undModelle der Jungschen Tiefenpsycholo-gie «unwissenschaftlich» seien, weil sie nicht durch kon-trollierte Erfahrung belegt bzw. widerlegbar seien. DieKritische Theorie der Gesellschaft kritisiert die Theoriedes kollektiven Unbewussten als affirmative Ideologie ge-sellschaftlicher Herrschaft und Rückfall der Aufklärungin den Mythos.Der Ideologiekritiker Heinz Gess stellt in seinem Buch«Vom Faschismus zum neuen Denken. C. G. Jungs Theo-rie im Wandel der Zeit»[211] dar, die Struktur seinerLehre habe Jung 1933 dazu gebracht, vorbehaltlos indie faschistische Führerpropaganda einzustimmen unddiese in den 1930er Jahren fortzusetzen. Gess sieht inJung einen deutsch-völkischen Ideologen, der als sol-cher anfangs vom Nazifaschismus fasziniert gewesen sei.Antisemitisch klingende Stellungnahmen vor und nach1933 wertet Gess als Belege, dass Jung auch Antisemitgewesen sei.Die Kritik an Jungs Liaison mit Nationalsozialisten be-zieht sich auch auf seine Freundschaft zum Indolo-gen Jakob Wilhelm Hauer, mit dem Jung das Interes-se für Yoga teilte. Als Hauer 1933 die Deutsche Glau-bensbewegung gründete, hatten er und Jung aber schonnicht mehr viel Kontakt. J. W. Hauer setzte in sei-nem Buch «Deutscher Glaube» sowohl dem Christen-tum als auch dem Judentum «wegen ihrer gemeinsa-men vorderasiatisch-semitischen Herkunft als Fremdre-ligion einen unerbittlichen Kampf bis zum Sieg und ih-nen als artgemäße Alternative einen aus dem schaffen-den Grund des westindogermanischen Blutes entstande-nen Glauben» entgegen.[212] Im Jahre 1934 wurde J. W.Hauer von den Eranos-Tagungen im Tessin ausgeschlos-sen, und Jung brach den Kontakt zu Hauer ab. Ende der1930er Jahre verglich C. G. Jung diese deutsche Glau-bensbewegung in einem Gespräch mit dem Bischof vonSouthwark, Richard Godfrey Parsons, mit dem Islam:[213]

«Wir wissen nicht, ob Hitler nicht geradeeinen «neuen Islam» begründet. Er ist schondabei, er ähnelt Mohammed. Die deutsche Ge-fühlswelt ist islamisch. Sie sind alle wie besof-fen von einem tobenden Gott. Das könnte un-sere künftige Geschichte sein.»

– C. G. Jung: Collected Works Vol. 18: The SymbolicLife, Princeton UP, S. 281

5 Jungs Patienten

Dies ist eine unvollständige Liste von Patienten, derenBehandlungsverlauf von Jung veröffentlicht wurde. Jung

7.1 Werkausgaben 19

selber hatte die richtigen Namen durch die angegebenenPseudonyme ersetzt.

• h = Hermann Hesse (1877–1962), Schriftsteller

• xyz = Sabina Spielrein (1885–1942); später kurz-fristig seine Geliebte, dann Kollegin.

• Oscar A. H. Schmitz[214], Schriftsteller, Astrologe

6 C. G. Jung-Institut Zürich

Jung-Institut in Küsnacht

1948 wurde das C. G. Jung-Institut Zürich alsAusbildungs- und Forschungsstätte für AnalytischePsychologie und Psychotherapie gegründet. C. G. Junggab ihm die Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftungund begleitete es bis zu seinem Tod.Die Ausbildung von Jungschen Analytikern und Psycho-therapeuten steht auch heute noch im Vordergrund. Da-neben wird die Lehre Jungs weiter entwickelt und mit Er-kenntnissen aus der Forschung ergänzt.[215]

7 Schriften

Die wichtigsten Schriften und Vorträge Jungs wurden ur-sprünglich einzeln, vorwiegend im Rascher Verlag, publi-ziert. Dort erschien ab 1958, angelehnt an die englischeAusgabe Collected Works, eine auf 18 Bände angelegteWerkausgabe, die dann vom Walter Verlag fortgeführtwurde. Eine Teilausgabe wurde 1991 bei dtv in elf – aucheinzeln erhältlichen – Bänden herausgegeben. Eine ers-te bibliographische Übersicht mit Inhaltsangaben zu denBänden der Gesammelten Werke ist auf der Internetseiteder DGAP (Deutsche Gesellschaft für Analytische Psy-chologie) zu finden.[216]

7.1 Werkausgaben

Umfassende Ausgabe:

• Gesammelte Werke. 18 Bände. Rascher, Zürich /Walter, Olten 1958–1981.

Ergänzend dazu:

• Band 19: Bibliographie. Olten 1983, ISBN 3-530-40719-4.

• Band 20: Gesamtregister. Olten 1994, ISBN 3-530-40720-8.

• Briefe 1906–1961. 3 Bände. Olten 1972/73. (Pat-mos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-530-40698-6)

• Kinderträume. Zur Methodik der Trauminterpreta-tion. Psychologische Interpretation von Kinderträu-men. Olten 1987, ISBN 3-530-40680-5.

• Traumanalyse. Nach Aufzeichnungen der Seminare1928–1930. Olten 1991, ISBN 3-530-40681-3.

• Das Rote Buch. Patmos, Düsseldorf 2009, ISBN978-3-491-42132-5.

Teilausgaben:

• Verena Kast, Ingrid Riedel (Hrsg.): AusgewählteSchriften. Patmos, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-8436-0029-3.

• Helmut Barz (Hrsg.): Grundwerk in neun Bänden.Walter, Olten 1984.

• Lorenz Jung (Hrsg.): Taschenbuchausgabe in 11Bänden. Dtv, München 1991, ISBN 3-423-59049-1.

• 100 Briefe. Eine Auswahl.Walter, Olten 1975.

• Sigmund Freud, C. G. Jung: Briefwechsel. S. Fi-scher, Frankfurt am Main 1974.

• Gekürzte Ausgabe. Ebd. 1984, ISBN 3-596-26775-7.

7.2 Einführende Werke

• Erinnerungen, Träume, Gedanken von C. G. Jung.Aufgezeichnet und herausgegeben von Aniela Jaffé.Rascher, Zürich/Stuttgart 1962. (Neuausgabe. Pat-mos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-491-42134-9)

• Der Mensch und seine Symbole.Walter, Olten/ Frei-burg im Breisgau 1968. (Patmos, Düsseldorf 2009,ISBN 978-3-491-42135-6)

• C. G. Jung im Gespräch. Reden, Interviews, Begeg-nungen. Daimon, Zürich 1986, ISBN 3-85630-022-8.

20 8 LITERATUR

8 Literatur

8.1 Zu Leben und Werk

• Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus,München 2005, ISBN 3-8135-0242-2. (Taschen-buch: BTB, München 2007, ISBN 978-3-442-73670-6)

• Micha Brumlik: C. G. Jung zur Einführung. Junius,Hamburg 2004, ISBN 3-88506-397-2.

• Heinrich Karl Fierz: Jung, Carl Gustav. In: NeueDeutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker &Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S.676–678 (Digitalisat).

• Marie-Louise von Franz: C. G. Jung. Sein Mythos inunserer Zeit. Huber, Frauenfeld 1972. (aktualisierteNeuauflage. Walter, Düsseldorf 1996, ISBN 3-530-40006-8)

• Josef Goldbrunner: Individuation. Selbstfindung undSelbstentfaltung. Erich Wewel Verlag, Krailling vorMünchen 1949 (mit Bibliographie C. G. Jungs;Viktor Emil von Gebsattel: «Die sachlichste und inihrer übersichtlichen Analyse beste Darstellung desumfänglichen Werks von Carl Gustav Jung.»).

• Barbara Hannah: C. G. Jung. Sein Leben und Werk.Biographische Aufzeichnungen. Bonz, Fellbach-Oeffingen 1982. (Neuauflage 2006, ISBN 3-908116-62-7)

• Jolande Jacobi: Die Psychologie von C. G. Jung. Ra-scher, Zürich 1940. (22. Auflage. Fischer Taschen-buch, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-26365-3)

• Laurens van der Post: C. G. Jung, der Mensch undseine Geschichte. Henssel, Berlin 1977. (Diogenes,Zürich 2000, ISBN 3-257-23166-0)

• Wolfgang Roth: C. G. Jung verstehen. Grundlagender Analytischen Psychologie. Patmos, Düsseldorf2009, ISBN 978-3-491-42136-3.

• Murray Stein: C. G. Jungs Landkarte der Seele. EineEinführung. Patmos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-491-40151-8.

• Paul J. Stern: C. G. Jung – Prophet des Unbewuss-ten. Eine Biographie. Piper, München 1988, ISBN3-492-10896-2.

• Gerhard Wehr: C. G. Jung. (Rowohlts Monographi-en, Bd. 152). Rowohlt, Reinbek 1969. (21. Auflage.2006, ISBN 3-499-50152-X)

• Gerhard Wehr: Carl Gustav Jung. Leben – Werk– Wirkung. Kösel, München 1985. (3., erweiterteAuflage. Telesma, Schwielowsee 2009, ISBN 978-3-941094-01-7)

8.2 Einzeluntersuchungen

• Aldo Carotenuto (Hrsg.): Tagebuch einer heimli-chen Symmetrie. Sabina Spielrein zwischen Jungund Freud. Kore, Freiburg im Breisgau 1986.(Psychosozial-Verlag, Gießen 2003, ISBN 3-89806-184-1)

• Tilman Evers: Mythos und Emanzipation. Eine kri-tische Annäherung an C. G. Jung. Junius, Hamburg1987, ISBN 3-88506-161-9.

• Heinz Gess: Vom Faschismus zum Neuen Denken.C. G. Jungs Theorie im Wandel der Zeit. Klam-pen, Lüneburg 1994, ISBN 3-924245-33-9. (Text;deutliche Kritik Jungs und seiner Rezeption u. a.in der New-Age-Philosophie aus gesellschaftskriti-scher Sicht der Frankfurter Schule/kritischen Theo-rie; diskutiert Jungs Verhältnis zum Antisemitis-mus).

• Thomas B. Kirsch: C. G. Jung und seine Nachfol-ger. Die internationale Entwicklung der AnalytischenPsychologie. Psychosozial, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7.

• Regine Lockot: Erinnern und Durcharbeiten. ZurGeschichte der Psychoanalyse und Psychotherapie imNationalsozialismus. S. Fischer, Frankfurt am Main1985. (Psychosozial, Gießen 2002, ISBN 3-89806-171-X).

• Hans Trüb:Heilung aus der Begegnung. Eine Ausein-andersetzung mit der Psychologie C. G. Jungs. Stutt-gart 1951. (im Zusammenhang mit Buber).

• Ralf T. Vogel: C. G. Jung für die Praxis. Zur Integra-tion jungianischer Methoden in psychotherapeutischeBehandlungen. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN978-3-17-020116-3.

• Toni Wolff: Studien zu C. G. Jungs Psychologie.Rhein, Zürich 1959. (2. Auflage. Daimon, Zürich1981, ISBN 3-85630-006-6).

zum Pauli-Jung-Dialog

• H. Atmanspacher, H. Primas, E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.):Der Pauli-Jung-Dialog und seineBedeutung für die moderne Wissenschaft. Springer,Berlin 1995, ISBN 3-540-58518-4.

• Herbet van Erkelens: Wolfgang Pauli und derGeist der Materie. Studien aus der Existential-Psychologischen Bildungs- und Begegnungstäd-te Todtmoos-Rütte. Königshausen & Neumann,Würzburg 2002, ISBN 3-8260-2222-X.

• C. A. Meier (Hrsg.):Wolfgang Pauli und C. G. Jung.Ein Briefwechsel 1932–1958. Springer, Berlin 1992,ISBN 3-540-54663-4.

21

• Arthur I. Miller: 137. C. G. Jung, Wolfgang Pau-li und die Suche nach der kosmischen Zahl. Deut-sche Verlagsanstalt, München 2011, ISBN 978-3-421-04290-3.

9 Filme• Elisabeth Márton (Regie): Ich hieß Sabina Spielrein.Dokudrama, 2002. (Film-Website)

• David Cronenberg (Regie): A Dangerous Method.(Eine dunkle Begierde) Spielfilm, Kanada 2011.[217]

10 Weblinks

Commons: Carl Gustav Jung – Sammlung vonBildern

Wikiquote: Carl Gustav Jung – Zitate

• Literatur von und über Carl Gustav Jung im KatalogHelveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek

• Literatur von und über Carl Gustav Jung im Katalogder Deutschen Nationalbibliothek

• Angela Graf-Nold: Jung, Carl Gustav imHistorischen Lexikon der Schweiz

• Gesammelte Datenbankeinträge über C. G. Jung aufAnswers.com (englisch)

• Zum 40. Todestag von Carl Gustav Jung (26. Juli1875 bis 6. Juni 1961).Website der ETH-Bibliothek

• C. G. Jung Institut in Küsnacht ZH, Schweiz

• Study Jungian Psychology at ISAPZURICH inZürich, Schweiz

• C. G. Jung Educational Center of Houston, Texas(englisch)

11 Einzelnachweise[1] Angela Graf-Nold: Jung, Carl Gustav imHistorischen Le-

xikon der Schweiz

[2] Huldrych M. F. Koelbing: Jung, Karl Gustav imHistorischen Lexikon der Schweiz

[3] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 65.

[4] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 65 f. Siehe auchMarie-Louise von Franz: C. G. Jung, Leben, Werk und Vi-sionen. Königsfurt, Kiel 2001, ISBN 3-89875-011-6, S.59.

[5] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 71–79.

[6] James Webb: Das Zeitalter des Irrationalen. Politik, Kul-tur & Okkultismus im 20. Jahrhundert.Marix, Wiesbaden2008, ISBN 978-3-86539-152-0, S. 444 f.

[7] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung, Leben, Werk und Vi-sionen. Königsfurt, Kiel 2001, ISBN 3-89875-011-6., S.59 mit Bezugnahme auf die psychologischen Grundlagendes Geisterglaubens. In: Gesammelte Werke Band 8, par.570-600.

[8] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 49.

[9] Erstausgabe 1883

[10] C. G. Jung, Aniela Jaffé (Hrsg.): Erinnerungen, Träume,Gedanken. S. 115/116; Marie-Louise von Franz: C. G.Jung, Leben, Werk und Visionen. Königsfurt, Kiel 2001,ISBN 3-89875-011-6, S. 55; E. A. Bennet: C. G. Jung.Einblicke in Leben und Werk. Rascher, Zürich/Stuttgart1963, S. 30.

[11] E. A. Bennet: C. G. Jung. Einblicke in Leben und Werk.Rascher, Zürich/Stuttgart 1963, S. 31 f.

[12] Sonu Shamdasani: C. G. Jung. A Biography in Books.W.W. Norton, New York/ London 2012, ISBN 978-0-393-07367-6, S. 35–41.

[13] E.A. Bennet: C. G. Jung. Einblicke in Leben und Werk.Rascher, Zürich/Stuttgart 1963, S. 34 ff.

[14] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 112, 116.

[15] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 114–123.

[16] C. G. Jung:Diagnostische Assoziationsstudien. Beiträge zurexperimentellen Psychopathologie. Barth, Leipzig 1906.Neuausgabe in: Gesammelte Werke Band 2.

[17] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 144.

[18] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 137.

[19] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 142 ff.

[20] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 140.

[21] R. I. Evans: Conversations with Carl Jung. Van Nostrand,Princeton 1964. Zitiert in: Sigmund Freud, C. G. Jung:Briefwechsel. Hrsg. William McGuire, Wolfgang Sauer-länder. S. Fischer, Frankfurt 1974. ISBN 3 10 022733 6,Einleitung S. XIV Fußnote 10. Veröffentlichung des Re-ferats in: Gesammelte Werke Bd. 18.

[22] Erschienen 1899

[23] C. G. Jung, Aniela Jaffé (Hrsg.): Erinnerungen, Träume,Gedanken. Walter, Zürich 2001, S. 115.

22 11 EINZELNACHWEISE

[24] Sigmund Freud, C. G. Jung: Briefwechsel. Hrsg. WilliamMcGuire, Wolfgang Sauerländer. S. Fischer, Frankfurt1974. ISBN 3 10 022733 6, Einleitung S. XIV.

[25] W. Mc Guire (Hrsg.): Briefwechsel Sigmund Freud – C.G. Jung. Buchclub Ex Libris, Zürich 1976. Einleitung, S.XV.

[26] Sigmund Freud, C. G. Jung: Briefwechsel. Hrsg. WilliamMcGuire, Wolfgang Sauerländer. S. Fischer, Frankfurt1974. ISBN 3 10 022733 6, Einleitung S. XVII.

[27] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 169.

[28] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 171.

[29] C. G. Jung, Aniela Jaffé (Hrsg.): Erinnerungen, Träume,Gedanken. S. 154 und: Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Bio-graphie. Knaus, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S.169 ff.

[30] Brief von Freud an Abraham vom 1. Mai 1908 in HildaC. Abraham und Ernst L. Freud (Hrsg.): Sigmund Freud– Karl Abraham: Briefe 1907 bis 1926. Fischer, FrankfurtamMain, 1965, S. 47. Zitiert bei Deirdre Bair: C. G. Jung.Eine Biographie. Knaus, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 168 und 193.

[31] Vgl. C. G. Jung, Aniela Jaffé (Hrsg.): Erinnerungen, Träu-me, Gedanken, S. 152 f.

[32] C. G. Jung: Nachtrag zu Zeitgenössisches (1934) in: Ge-sammelte Werke Band 10, S. 593.

[33] Vgl. auch Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Knaus, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 168.

[34] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 301.

[35] F. Wittels: Sigmund Freud. Leipzig/Wien/Zürich 1924, S.161.

[36] Sigmund Freud, C. G. Jung: Briefwechsel. Hrsg. Wil-liam McGuire, Wolfgang Sauerländer. S. Fischer Verlag,Frankfurt 1974. ISBN 3 10 022733 6, S. 594–599 und612 f.

[37] Ich hieß Sabina Spielrein. LIFE AND WORKS. sa-binaspielrein.com, abgerufen am 29. August 2014.

[38] Sigmund Freud, C. G. Jung: Briefwechsel. Hrsg. Wil-liam McGuire, Wolfgang Sauerländer. S. Fischer Verlag,Frankfurt 1974. ISBN 3 10 022733 6, S. 7, 79 und 229.

[39] Artikel in der englischsprachigen Wikipedia en:ToniWolff

[40] James Webb: Das Zeitalter des Irrationalen. Politik, Kul-tur & Okkultismus im 20. Jahrhundert.Marix, Wiesbaden2008, ISBN 978-3-86539-152-0, S. 444–446.

[41] Richard Wilhelm: Das Geheimnis der goldenen Blüte. Einchinesisches Lebensbuch. Dorn, München.

[42] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung, Leben, Werk und Vi-sionen. Königsfurt, Kiel 2001, ISBN 3-89875-011-6, S.195 f.

[43] C. G. Jung: Psychologie und Alchemie, Rascher, Zürich1944. Neuausgabe als Gesammelte Werke 12.

[44] Godhilf Isler: Jung, Carl Gustav. In: Enzyklopädie desMärchens. Handwörterbuch zur historischen und verglei-chenden Erzählforschung. Herausgegeben von Rolf Wil-helm Brednich zusammen mit Hermann Bausinger. BandVII, De Gruyter, Berlin 1989, S. 748.

[45] C. G. Jung: Psychologie der Übertragung, Rascher Zürich1946. Neuausgabe in: Gesammelte Werke Band 16,13.

[46] C. G. Jung: im Vorwort zu Mysterium Coninuctionis. Un-tersuchungen über die Trennung und Zusammensetzungder seelischen Gegensätze in der Alchemie. In: GesammelteWerke Band 14/1, S. 15, 17.

[47] C. G. Jung: Symbolik des Geistes. Studien über psychischePhänomenologie. Rascher, Zürich 1948. Neuausgabe inGesammelte Werke Band 13, Teil 4.

[48] C. G. Jung: Mysterium Coniunctionis. Untersuchung überdie Trennung und Zusammensetzung der seelischen Gegen-sätze in der Alchemie. Teil I (1955) und Teil II (1956). Un-ter Mitarbeit von Marie-Louise von Franz. Rascher, Zü-rich. Neuausgabe als Gesammelte Werke Band 14.I” und“14.II”.

[49] Godhilf Isler: Jung, Carl Gustav. In: Enzyklopädie desMärchens. Handwörterbuch zur historischen und verglei-chenden Erzählforschung. Herausgegeben von Rolf Wil-helm Brednich zusammen mit Hermann Bausinger. BandVII, De Gruyter, Berlin 1989, S. 749. Mit Verweis aufMarie-Louise von Franz: C. G. Jung. Sein Mythos in unse-rer Zeit. Frauenfeld, Stuttgart 1972, S. 228.

[50] Eintrag zur Geschichte der Zeitschrift in der Internet Pu-blikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie

[51] Thomas B. Kirsch: C. G. Jung und seine Nachfolger.Die internationale Entwicklung der Analytischen Psycho-logie. Aus dem Amerikanischen von Regine Strotbek.Psychosozial-Verlag, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7, S. 202.

[52] Zentralblatt Bd VII, 6/1934 nach Aniela Jaffé: Aus Le-ben undWerkstatt von C. G. Jung. Parapsychologie, Alche-mie, Nationsozialismus, Erinnerungen aus den letzten Jahr-zehnten. Rascher Verlag, Zürich und Stuttgart 1968, DNB457087730, S. 91. Das Rundschreiben zum Zentralblattfindet sich auch in C. G. Jung: Zivilisation im Übergang,Gesammelte Werke Band 10, S. 596, par. 1036.

[53] Vgl. editorische Fussnote dazu in C. G. Jung: Zivilisationim Übergang, Gesammelte Werke Band 10, S. 583. Sieheauch Thomas B. Kirsch: C. G. Jung und seine Nachfol-ger. Die internationale Entwicklung der Analytischen Psy-chologie. Aus dem Amerikanischen von Regine Strotbek.Psychosozial-Verlag, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7, S. 206.

[54] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 623.

[55] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 638 f.

23

[56] Vgl. editorische Fussnoten 2 und 3 dazu sowie C. G. JungsRundschreiben (1934), beigelegt dem Zentralblatt für Psy-chotherapie und ihre Grenzgebiete VII/6 (Leipzig 1934),abgedruckt in C. G. Jung: Gesammelte Werke Band 10,S. 595–596.

[57] Ann C. Lammers: Professional relationship in dangeroustimes. In: Journal of Analytical Psychology, 57/2012, (S.99-119), S. 104.

[58] Anniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G.Jung. Parapsychologie, Alchemie, Nationalsozialismus. Er-innerungen aus den letzten Jahren. Rascher Verlag Zü-rich/Stuttgart 1968, S. 87.

[59] C. G. Jung: Briefe. Band 1: 1906 – 1945.Walter-Verlag,Olten 1990, ISBN 3-530-40758-5, S. 198.

[60] C. G. Jung: Zeitgenössisches (1934). In: Gesammelte Wer-ke Band 10, Walter Verlag Solothurn, Düsseldorf 1995,ISBN 3-530-40086-6, S. 584, par. 1020.

[61] C. G. Jung: Zeitgenössisches (1934). In: Gesammelte Wer-ke Band 10, Walter Verlag Solothurn, Düsseldorf 1995,ISBN 3-530-40086-6, S. 587, par. 1022.

[62] C. G. Jung: Zeitgenössisches (1934). In: Gesammelte Wer-ke Band 10, Walter Verlag Solothurn, Düsseldorf 1995,ISBN 3-530-40086-6, S. 588, par. 1023.

[63] C. G. Jung: Gesammelte Werke Band 10, Walter Ver-lag Solothurn, Düsseldorf 1995, ISBN 3-530-40086-6, S.586, par. 1021 und S. 592, par. 1034.

[64] Vgl. C. G. Jung: Briefe. Band 1: 1906 – 1945. Walter-Verlag, Olten 1990, S. 190.

[65] Ann C. Lammers: Professional relationship in dangeroustimes. in: Journal of Analytical Psychology, 57/2012, (S.99-119), vgl, S. 110.

[66] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 633.

[67] Ann C. Lammers: Professional relationship in dangeroustimes. In: Journal of Analytical Psychology, 57/2012, (S.99-119), vgl, S. 111 f. Sowie: Ann Conrad Lammers: TheJung-Kirsch Letters. The Correspondence of C. G. Jungand James Kirsch. Routledge, London/New York, ISBN978-0-415-41921-5, Appendix D: A Brief History of theAAGP/IAAGP. S. 308 f.

[68] Siehe C.G. Jungs Erwiderung auf Vorwürfe Gustav Ballysin dessen Artikel Deutschstämmige Therapie in der NeuenZürcher Zeitung vom 13/14. März 1934, sowie einem am15.März 1934 publiziertenNachtrag Jungs dazu in dersel-ben Zeitung. Abgedruckt in: C. G. Jung: Zeitgenössisches(1934). In:GesammelteWerkeBand 10,Walter Verlag So-lothurn, Düsseldorf 1995, ISBN 3-530-40086-6, S. 583-593, par. 1016-1035; Siehe S. 588, par. 1023, S. 592, par.1034 und S. 593 (Ein Nachtrag).

[69] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 633.

[70] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 620–650.

[71] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 650.

[72] Ann C. Lammers: Professional relationship in dangeroustimes. In: Journal of Analytical Psychology, 57/2012, (S.99-119), S. 110.

[73] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 643.

[74] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 644,646, und 654 f.

[75] Regine Lockot: Erinnern und Durcharbeiten. Zur Ge-schichte der Psychoanalyse und Psychotherapie im Natio-nalsozialismus. Fischer Frankfurt 1985. Zitiert aus Psy-chosozialverlag, Frankfurt 2002, ISBN 3-89806-171-X,S. 272f (Kap. 6.5).

[76] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 654 f.

[77] Regine Lockot: Erinnern und Durcharbeiten. Zur Ge-schichte der Psychoanalyse und Psychotherapie im Natio-nalsozialismus. Fischer Frankfurt 1985. Zitiert aus Psy-chosozialverlag, Frankfurt 2002, ISBN 3-89806-171-X,S. 274 f.

[78] Regine Lockot: Erinnern und Durcharbeiten. Zur Ge-schichte der Psychoanalyse und Psychotherapie im Natio-nalsozialismus. Fischer Frankfurt 1985. Zitiert aus Psy-chosozialverlag, Frankfurt 2002, ISBN 3-89806-171-X,S. 280.

[79] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 655 und663.

[80] Das geht aus Jungs Replik an Gustav Bally hervor, einemehemaligen Berliner Psychoanalytiker, der in die Schweizemigriert war, und der Jung die Hervorhebung dieses Un-terschieds in einem Artikel der NZZ vorwarf. Die Replikfindet sich unter Zeitgenössisches (1934) in: Gesammel-te Werke Band 10, Walter Verlag Solothurn, Düsseldorf1995, ISBN 3-530-40086-6, S. 584 ff.

[81] Nachgedruckt in: C. G. Jung:GesammelteWerke Band 10,Walter Verlag Solothurn, Düsseldorf 1995, par. 1014.

[82] Thomas B. Kirsch: C. G. Jung und seine Nachfolger.Die internationale Entwicklung der Analytischen Psycho-logie. Aus dem Amerikanischen von Regine Strotbek.Psychosozial-Verlag, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7, S. 204.

[83] Conrad Lammers: The Jung-Kirsch Letters. The Corre-spondence of C. G. Jung and James Kirsch. Routledge,London New York, ISBN 978-0-415-41921-5, Brief vom26. Mai 1934, S. 44–45.

[84] Vgl. Hierzu C. G. Jung: Psychologische Typen. Erstmalserschienen 1921. Gesammelte Werke Band 6, Walter, So-lothurn, Düsseldorf 1995.

[85] C. G. Jung: Nachwort zu “Aufsätze der Zeitgeschichte”(1946). In: Gesammelte Werke Band 10, Walter VerlagSolothurn, Düsseldorf 1995, S. 266, par. 473.

24 11 EINZELNACHWEISE

[86] C. G. Jung: Zeitgenössisches (1934). In: Gesammelte Wer-ke Band 10, Walter Verlag Solothurn, Düsseldorf 1995, S.588, par. 1024.

[87] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung. Leben Werk und Vi-sionen. Verlag Huber, Frauenfeld 1972. Zitiert aus Kö-nigsfurt Verlag, Krummwisch 2001, ISBN 3-89875-011-6, S. 66.

[88] C. G. Jung: Briefe Band II (1946–1955), S. 32.

[89] C. G. Jung: Allgemeines zur Komplextheorie in: Dynamikdes Unbewussten, Gesammelte Werke Band 8.3, S. 109–124, par. 194-219.

[90] C. G. Jung: Allgemeines zur Komplextheorie. In: Dynamikdes Unbewussten, Gesammelte Werke Band 8.3, S. 120,par. 210 und S. 121, par. 212.

[91] Harms Ernest, C. G. Jung – Defender of Freud and theJews, S. 203, S. 222, zitiert nach E.A. Bennet: C. G. Jung.Einblicke in Leben und Werk. Rascher Zürich, Stuttgart1963, S. 76.

[92] WilliamMcGuire and R.F.C. Hull (eds): C. G. Jung Spea-king. Interview and Encounters. Princeton, New Jersey1977 und Thames and Hudson, London 1978, ISBN 0-500-01195-8. Teilweise deutsch in: Regine Lockot: Erin-nern und Durcharbeiten. Zur Geschichte der Psychoana-lyse und Psychotherapie im Nationalsozialismus. FischerFrankfurt 1985. Zitiert aus Psychosozialverlag, Frankfurt2002, ISBN 3-89806-171-X, S. 90 f.

[93] Jörg Rasche: C. G. Jung in den 1930er Jahren. Nicht idea-lisieren. Aber auch nicht verkleinern. In: Analytische Psy-chologie, 43/168 (2012), S. 222.

[94] Zitiert nach Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht Knaus Verlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 628.

[95] Alle Zitate nachDeirdre Bair:C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht Knaus Verlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 627 f.

[96] Regine Lockot: Erinnern und Durcharbeiten. Zur Ge-schichte der Psychoanalyse und Psychotherapie im Natio-nalsozialismus. Fischer Frankfurt 1985. Zitiert aus Psy-chosozialverlag, Frankfurt 2002, ISBN 3-89806-171-X,S. 90 f.

[97] Barbara Hannah: C. G. Jung. Sein Leben undWirken. Erst-ausgabe 1982. Jungiana. Stiftung für Jung’sche Psycholo-gie, Küsnacht 2006, S. 273. Nach Jörg Rasche: C. G. Jungin den 1930er Jahren. Nicht idealisieren. Aber auch nichtverkleinern. Analytische Psychologie, 43/168 (2012), S.217–237. Zitiert von S. 219.

[98] Erstmals erschienen in Neue Schweizer Rundschau. NeueFolge III/11. Zürich 1936, S. 657–669. Abgedruckt inBand 10 der Gesammelten Werke.

[99] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.399, S. 217.

[100] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.385.

[101] C. G. Jung: Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10,par.373-388.

[102] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.387.

[103] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.389.

[104] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.390.

[105] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.391.

[106] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.388, S. 210.

[107] Martin Ninck:Wodan und germanischer Schicksalsglaube.Jena 1935.

[108] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.393, S. 213.

[109] C. G. Jung:Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, par.399.

[110] Interview geführt von H.R. Knickerbocker mit Jung, ab-gedruckt in der Januar-Ausgabe 1939 des New YorkerInternational Cosmopolitan, S. 116–120. Deutsche Über-setzung im Anhang von: Heinrich H. Balmer: Die Arche-typentheorie von C. G. Jung. Eine Kritik. Springer Ber-lin, Heidelberg, New York 1972, ISBN 3-540-05787-0,S. 197 ff.

[111] Abdruck der deutschen Übersetzung des Interviews imAnhang von Heinrich H. Balmer: Die Archetypentheorievon C. G. Jung. Eine Kritik. Springer Berlin, Heidelberg,New York 1972, ISBN 3-540-05787-0, S. 138.

[112] in: Heinrich H. Balmer: Die Archetypentheorie von C. G.Jung. Eine Kritik. Springer Berlin, Heidelberg, New York1972, ISBN 3-540-05787-0, S. 134 und 148.

[113] In: Heinrich H. Balmer: Die Archetypentheorie von C. G.Jung. Eine Kritik. Springer Berlin/ Heidelberg/New York1972, ISBN 3-540-05787-0, S. 138 f.

[114] In: Heinrich H. Balmer: Die Archetypentheorie von C. G.Jung. Eine Kritik. Springer Berlin, Heidelberg, New York1972, ISBN 3-540-05787-0, S. 136.

[115] C. G. Jung: Wotan. In: Gesammelte Werke, Band 10, S.203–218, z. B. par. 373, S. 204.

[116] Die deutsche Übersetzung wurde unter dem Titel Psycho-logie und Religion bei Rascher, Zürich 1940 publiziert.Neuausgabe unter Gesammelte Werke Band 11.1.

[117] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 655 und663.

[118] Rüdiger Sünner:Nachtmeerfahrten – Eine Reise in die Psy-chologie von C. G. Jung. DVD. Atalante Film, 2011, Ka-pitelWotan’s Nacht (Website zum Film).

[119] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 720 ff.,insbes, S. 729 und 732.

25

[120] Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G. Jung. Pa-rapsychologie, Alchemie, Nationsozialismus, Erinnerungenaus den letzten Jahrzehnten. Rascher Verlag, Zürich undStuttgart 1968, DNB 457087730, S. 103 f.

[121] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung. Leben Werk und Vi-sionen. Verlag Huber, Frauenfeld 1972. zitiert aus Königs-furt Verlag, Krummwisch 2001, ISBN 3-89875-011-6, S.65 f.

[122] Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G. Jung. Pa-rapsychologie, Alchemie, Nationsozialismus, Erinnerungenaus den letzten Jahrzehnten. Rascher Verlag, Zürich undStuttgart 1968, DNB 457087730, S. 97.

[123] Vgl. Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus,München 2005, Kapitel Agent 488.

[124] Steve Zemmelman: C. G. Jung and the Jewish Soul JungJournal. In: Culture & Psyche. 6/1 (2012), S. 112.

[125] Jörg Rasche: C. G. Jung in den 1930er Jahren. Nicht idea-lisieren. Aber auch nicht verkleinern. In: Analytische Psy-chologie. 43/168 (2012), S. 217–237. Zitat auf S. 233.

[126] Rasche (2007), S. 19 in: Ann C. Lammers: Professionalrelationship in dangerous times. Journal of Analytical Psy-chology, 57/2012, (S. 99-119), vgl, S. 112.

[127] Jörg Rasche: ´C. G. Jung in den 1930er Jahren. Nicht idea-lisieren. Aber auch nicht verkleinern. In: Analytische Psy-chologie. 43/168 (2012), S. 233.

[128] Das von Jung beispielsweise verwendete Wort “Wirts-volk” sei in den 1880er Jahren popularisiert worden, wor-auf Alexander Bein hinweist. In: Alexander Bein: Der jü-dische Parasit. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Jg.13 (1965), Heft 2, S. 128.

[129] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung. Leben Werk und Vi-sionen. Verlag Huber, Frauenfeld 1972. Zitiert aus Kö-nigsfurt Verlag, Krummwisch 2001, ISBN 3-89875-011-6, S. 65.

[130] Thomas B. Kirsch: C. G. Jung und seine Nachfolger.Die internationale Entwicklung der Analytischen Psycho-logie. Aus dem Amerikanischen von Regine Strotbek.Psychosozial-Verlag, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7, S. 207.

[131] C. G. Jung: Über das Unbewusste. In: Gesammelte WerkeBand 10, S. 25, par. 16.

[132] In: Gesammelte Werke Band 10, I, S. 25, par. 17f., erläu-tert in „Aufsätze zur Zeitgeschichte, par. 458-459.

[133] C. G. Jung (1934): Zur gegenwärtigen Lage der Psychothe-rapie. In: Gesammelte Werke Band 10, S. 190, par. 353.

[134] C. G. Jung: Zur gegenwärtigen Lage der Psychotherapie.In: Gesammelte Werke Band 10, S. 190, par. 353.

[135] Thomas Kirsch: Jung and his Relationship to Judaism,Jung Journal: Culture & Psyche, 6/1, S. 11–13 und S.19.

[136] Ann C. Lammers: Professional relationships in dangeroustimes: C. G. Jung and the Society for Psychotherapy, Jour-nal of Analytical Psychology, 57/ 2012, S. 115.

[137] C. G. Jung: Zur gegenwärtigen Lage der Psychotherapie.In: Gesammelte Werke Band 10, S. 190, par. 354.

[138] C. G. Jung: Zur gegenwärtigen Lage der Psychotherapie.In: Gesammelte Werke Band 10, S. 191, par. 354.

[139] Thomas Kirsch: Jung and his Relationship to Judaism.Jung Journal: Culture and Psyche. 6/1 (2012), S. 19.

[140] Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G. Jung. Pa-rapsychologie, Alchemie, Nationsozialismus, Erinnerungenaus den letzten Jahrzehnten. Rascher Verlag, Zürich undStuttgart 1968, DNB 457087730, S. 93.

[141] Ann Conrad Lammers: The Jung-Kirsch Letters. The Cor-respondence of C. G. Jung and James Kirsch. Routledge,London New York, ISBN 978-0-415-41921-5, S. 49 f.und S. 63.

[142] Sigmund Freud: Briefwechsel Sigmund Freud – Karl Abra-ham 1907–1926, Fischer, Frankfurt a. Main 1965/1980,S. 47. Zitiert nach Jörg Rasche: C. G. Jung in den 1930erJahren. Nicht idealisieren. Aber auch nicht verkleinern.Analytische Psychologie, 43/168 (2012), S. 217–237. Zi-tiert auf S. 233.

[143] Ernest Jones: Leben und Werk von Sigmund Freud. Bd.II, H. Huber, Bern und Stuttgart 1962, S. 68 f. Zitiertin: Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G.Jung. Parapsychologie, Alchemie, Nationsozialismus, Er-innerungen aus den letzten Jahrzehnten. Rascher Verlag,Zürich/Stuttgart 1968, DNB 457087730, S. 93.

[144] Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G. Jung.Parapsychologie, Alchemie, Nationsozialismus, Erinnerun-gen aus den letzten Jahrzehnten. Rascher Verlag, Zü-rich/Stuttgart 1968, DNB 457087730, S. 102.

[145] Ann Conrad Lammers: The Jung-Kirsch Letters. The Cor-respondence of C. G. Jung and James Kirsch. Routledge,London New York, ISBN 978-0-415-41921-5, S. 42–63.

[146] Äusserung von James Kirsch, zitiert bei Thomas B.Kirsch: C. G. Jung und seine Nachfolger. Die interna-tionale Entwicklung der Analytischen Psychologie. AusdemAmerikanischen Von Regine Strotbek. Psychosozial-Verlag, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7, S. 207.

[147] Ähnlich auch bei Sanford Lewis Drob: Jung, Kirsch andJudaism. Jung Journal: Culture and Psyche. 6/1 (2012), S.38 ff.: über Jungs Beschäftigung mit dem Judentum.

[148] Sanford Lewis Drob: Jung, Kirsch and Judaism. JungJournal: Culture and Psyche. 6/1 (2012), S. 35–55. Zitatauf S. 40.

[149] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie, Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 637.

[150] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie, Albrecht KnausVerlag, München 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 622.

[151] Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G. Jung.Parapsychologie, Alchemie, Nationsozialismus, Erinnerun-gen aus den letzten Jahrzehnten. Rascher Verlag, Zü-rich/Stuttgart 1968, DNB 457087730, S. 92.

26 11 EINZELNACHWEISE

[152] Siehe auch Marie-Louise von Franz: C. G. Jung. LebenWerk und Visionen. Verlag Huber, Frauenfeld 1972. zi-tiert aus Königsfurt Verlag, Krummwisch 2001, ISBN 3-89875-011-6, S. 65.

[153] Ann C. Lammers: Professional relationship in dangeroustimes. in: Journal of Analytical Psychology, 57/2012, S.114.

[154] Ebenso Thomas Kirsch: Jung and his Relationship to Ju-daism. Jung Journal: Culture and Psyche. 6/1 (2012), S.19.

[155] Ann C. Lammers: Professional relationship in dangeroustimes. in: Journal of Analytical Psychology, 57/2012, S.114. Mit Verweis auf einen unpublizierten Brief von Ja-mes Kirsch an Heinrich Fierz vom 3. Januar 1983, aufThomas Kirsch: Carl Gustav Jung and the Jews: The Re-al Story in: Lingering Shadows: Jungians, Freudians andAnti-Semitism. Editiert von A. Maidenbaum und S. Mar-tin. Shambhala, Boston und London 1991, S. 64.

[156] Aniela Jaffé: Aus Leben und Werkstatt von C. G. Jung.Parapsychologie, Alchemie, Nationalsozialismus. Erin-nerungen aus den letzten Jahren. Rascher Verlag Zü-rich/Stuttgart 1968, S. 103 f.

[157] Thomas B. Kirsch: C. G. Jung und seine Nachfolger.Die internationale Entwicklung der Analytischen Psycho-logie. Aus dem Amerikanischen von Regine Strotbek.Psychosozial-Verlag, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7, S. 14 und S. 343–344.

[158] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 519.

[159] Arthur I. Miller: Deciphering the Cosmic Number. TheStrange Friendship of Wolfgang Pauli and Carl Jung.W.W. Norton, New York, London, ISBN 978-0-393-06532-9, S. 125–129.

[160] In: C. G. Jung: Gesammelte Werke Band 12.

[161] Arthur I. Miller: Deciphering the Cosmic Number. TheStrange Friendship of Wolfgang Pauli and Carl Jung.W.W. Norton, New York, London, ISBN 978-0-393-06532-9, S. 156.

[162] Arthur I. Miller: Deciphering the Cosmic Number. TheStrange Friendship of Wolfgang Pauli and Carl Jung.W.W. Norton, New York, London, ISBN 978-0-393-06532-9, S. 208.

[163] In: C. G. Jung: Gesammelte Werke Band 8.18, S. 457–538. Ursprünglich publiziert in: Naturerklärung und Psy-che. Studien aus dem C. G. Jung-Institut IV, Rascher Zü-rich 1952.

[164] Wolfgang Pauli: Der Einfluss archetypischer Vorstellungenauf die Bildung naturwissenschaftlicher Theorien bei Kep-ler. Veröffentlicht in Wolfgang Pauli und C. G. Jung: Na-turerklärung und Psyche. Rascher Verlag, Zürich 1952.

[165] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie. Knaus, Mün-chen 2005, ISBN 3-8135-0242-2, S. 519 f. und 786 f.

[166] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung, Leben, Werk und Vi-sionen. Königsfurt, Kiel 2001, ISBN 3-89875-011-6, S.233 f.

[167] C. G. Jung: Erinnerungen, Träume, Gedanken. Aufge-zeichnet und herausgegeben von Aniela Jaffé. Sonderaus-gabe, 15. Auflage. Düsseldorf 2007, S. 175, S. 181 f. und387.

[168] C. G. Jung: Das Rote Buch. LIBER NOVUS. Herausgege-ben und eingeleitet von Sonu Shamdasani. Vorwort vonUlrich Hoerni. Patmos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-491-42132-5, Vorwort, S. 9.

[169] Museum Rietberg – Ausstellungen – Archiv (Rückblick) –2010 C. G. Jung − Das Rote Buch, 18. Dezember 2010 bis20. März 2011

[170] C. G. Jung: Vorwort zu Mysterium Coniunctionis. In: Ge-sammelte Werke Band 14.1, S. 11.

[171] C. G. Jung:Psychologie und Religion. In:GesammelteWer-ke Band 11, par.5.

[172] C. G. Jung: Die Schizophrenie. In: Gesammelte WerkeBand 3, par. 565.

[173] C. G. Jung: Über die Archetypen des kollektiven Unbe-wussten. In: Gesammelte Werke Band 9.1, par. 68.

[174] C. G. Jung: Theoretische Überlegungen zum Wesen desPsychischen. In: Gesammelte Werke Band 8, par. 411.

[175] C. G. Jung: Die Wandlung der Libido. In: GesammelteWerke Band 5, par. 224.

[176] C. G. Jung: Theoretische Überlegungen zum Wesen desPsychischen. Gesammelte Werke Band 8, par. 414.

[177] C. G. Jung: Zur Psychologie des Kindarchetypus. In: Ge-sammelte Werke Band 9.1, par. 262.

[178] Vgl. Theodor Abts Zusammenfassung zum Thema in:Theodor Abt: Introduction to Picture Interpretation. Ac-cording to C. G. Jung. Living Human Heritage, Zürich2005, S. 27 f.

[179] C. G. Jung: Über die Archetypen des kollektiven Unbe-wussten. In: Gesammelte Werke Band 9.1, par. 42-86.

[180] C. G. Jung: Die Struktur der Seele. In: Gesammelte WerkeBand 8, par. 336 ff.

[181] Alle Zitate in: C. G. Jung: Definitionen. In: GesammelteWerke Band 6, par. 819-22.

[182] Vgl.Theodor Abt: Archetypische Träume zur Beziehungzwischen Psyche und Materie. In: H. Atmanspacher, H.Primas, E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.): Der Pauli-Jung-Dialog und seine Bedeutung für die moderne Wissen-schaft. Springer, Berlin etc. 1995, S. 115 f.

[183] „Golden Profiler of Personality (GPOP). Deutsche Adap-tation des Golden Personality Type Profiler von John P.Golden“. Report Psychologie, 7/8-2009

[184] Sigmund Freud, C. G. Jung: Briefwechsel. Frankfurt amMain 1974, S. 471/Brief 259 J vom 12. Juni 1911 anFreud.

27

[185] C. G. Jung: Briefe II 1946-1955 S. 94. Und WilhelmKnappich: Geschichte der Astrologie. Vittorio Kloster-mann Verlag, Frankfurt am Main 1967. S. 367 f.

[186] C. G. Jung: Synchronizität, Akausalität und Okkultismus.München 1990,

[187] C. G. Jung: Synchronizität, Akausalität und Okkultismus,S. 51.

[188] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung, Leben, Werk und Vi-sionen. Königsfurt, Kiel 2001, ISBN 3-89875-011-6., S.193 f. und 196 f.

[189] C. G. Jung: Psychologie und Alchemie. In: GesammelteWerke Band 12, par. 8.

[190] C. G. Jung:MysteriumConiunctionis. In:GesammelteWer-ke Band 14,2, par. 9.

[191] C. G. Jung:MysteriumConiunctionis. In:GesammelteWer-ke Band 14,2, par. 85.

[192] C. G. Jung:MysteriumConiunctionis. In:GesammelteWer-ke Band 14,2, par. 185.

[193] C. G. Jung:MysteriumConiunctionis. In:GesammelteWer-ke Band 14,2, par. 190.

[194] Marie-Louise von Franz: C. G. Jung. Leben, Werk und Vi-sionen. Königsfurt, Kiel 2001, ISBN 3-89875-011-6, S.198.

[195] Godhilf Isler: Jung, Carl Gustav. In: Enzyklopädie desMärchens Band VII, S. 746.

[196] Richard I. Evans:Gespräche mit Jung und Äußerungen vonErnest Jones. Rhein-Verlag, Zürich 1967, S. 94.

[197] Richard I. Evans:Gespräche mit Jung und Äußerungen vonErnest Jones. Rhein-Verlag, Zürich 1967, S. 75.

[198] In: C. G. Jung: Gesammelte Werke Band 8.8, S. 183–262. Ursprünglich publiziert als “Geist der Psychologie”in Eranos-Jahrbuch Rehin-Verlag Zürich 1946.

[199] In: C. G. Jung: Gesammelte Werke Band 8.18, S. 457–538. Ursprünglich publiziert in: Naturerklärung und Psy-che. Studien aus dem C. G. Jung-INstitu IV, Rascher Zü-rich 1952.

[200] C. G. Jung: Gesammelte Werke Band 14.I und 14.II

[201] Vgl. C. G. Jung: Gesammelte Werke. Band 19 (Bibliogra-phie), Walter-Verlag, Solothurn, Düsseldorf 1995, ISBN3-530-40096-3.

[202] Thomas B. Kirsch. C. G. Jung und seine Nachfolger. Dieinternationale Entwicklung der Analytischen Psychologie,Psychosozialverlag, Gießen 2007, ISBN 978-3-89806-447-7. Erstmals veröffentlicht als “The Jungians. A Com-parative and Historical Perspective”. Routledge, London2000.

[203] Christian Roesler: Analytische Psychologie heute. Der ak-tuelle Stand der Forschung zur Psychologie C. G. JungsKarger, Freiburg 2010, ISBN 978-3-8055-9408-0, S.191.

[204] Patrick Roth: Ins Tal der Schatten. Frankfurt am Main2002, S. 12.

[205] Vgl. das Kapitel Aktive Imagination in: Patrick Roth: InsTal der Schatten, S. 113–139.

[206] Vgl. z. B. das Kapitel Traum und Alchemie in PatrickRoth: Zur Stadt am Meer. Heidelberger Poetikvorlesungen,Frankfurt am Main 2005, S. 21–45.

[207] Kocku von Stuckrad:Geschichte der Astrologie. C.H. BeckVerlag, München 2003. S. 339–345.

[208] Deirdre Bair: C. G. Jung. Eine Biographie.Aus dem Ame-rikanischen von Michael Müller. BTB, München 2007, S.147.

[209] Martin Buber: Gottesfinsternis. Betrachtungen zur Bezie-hung zwischen Religion und Philosophie. Zürich 1953, S.94–114 u. 157–162.

[210] Erich Fromm: Die Seele des Menschen. Ihre Fähigkeit zumGuten und zum Bösen. 10. Auflage. DTV, München 2006,S. 41 f.

[211] Heinz Gess: Vom Faschismus zum neuen Denken. C. G.Jungs Theorie im Wandel der Zeit. Lüneburg 1994, ISBN3-924245-33-9.

[212] S. Heinz Gess (1994), S. 75.

[213] «We do not know whether Hitler is going to found a newIslam. He is already on the way; he is like Mohammed.The emotion in Germany is Islamic; warlike and Islamic.They are all drunk with wild god. That can be the historicfuture.» Erstmals veröff. 1939. Eig. Übersetzung

[214] Oscar A. H. Schmitz: Durch das Land der Dämonen. Ta-gebücher 1912–1918. Berlin 2007. S. 198 f. (Nachwort).

[215] junginstitut.ch

[216] Jung, C. G.: Gesammelte Werke und andere Schriften

[217] Filmbericht aus Venedig. In: Tages-Anzeiger. 3. September2011, abgerufen am 2011.

Normdaten (Person): GND: 118558749 | LCCN:n79003358 | NDL: 00444983 | VIAF: 88819182 |

28 12 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

12 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

12.1 Text• Carl Gustav JungQuelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Carl%20Gustav%20Jung?oldid=138933993Autoren: Elian, Fristu, Hunne, AlexR,Aka, Stefan Kühn, DF5GO, Mikue, Weiacher Geschichte(n), Reinhard Kraasch, Matt1971, Tsor, Odin, Ralf Roletschek, Karl Gruber,Gnoerz, Christian2003, Raven, Zwobot, Widescreen, Goerdten, Rrdd, Southpark, Skriptor, Bernhard55, Ciciban, Scivi, HaSee, J budissin,APPER, EGABI, Josemaria, Zumbo, Sonnenwind, Zinnmann, Discostu, Reykholt, John Doe, Ulrich Rosemeyer, Turbobernd, Sinn, Pe-ter200, Situli, Miku, Nina, Martin-vogel, Dolos, Wolfgang K, Rybak, Gerhardvalentin, Avatar, Aki52, Unscheinbar, ChristophDemmer,Penta, Oreg, Elektrolurch, Maergil, EtH, Botteler, MBq, Volker E., Hob Gadling, Bierdimpfl, Thyes, Thorbjoern, Rufinus, Diba, Rbrausse,André Salvisberg, FlaBot, Veitcall, LX, Anima, Pacogo7, RedBot, Curtis Newton, Arbeo, Dein Freund der Baum, PaulBommel, Gpvos,Firefox13, Stijn Calle, Nicole König, StillesGrinsen, Marcus Cyron, Omikron23, D@ta, [email protected], Nol Aders, RobotE, Dr.Meierhofer, Common Senser, Eisbaer44, Drahreg01, Gronau, Rtc, RobotQuistnix, Pevos, SchallundRauch, Bota47, €pa, WIKImaniac,Tsca.bot, PrinzJulius, YurikBot, Jamiri, Andys, Athenchen, Gamma, SoIssetEben!, Wiki123, Jovis, EvaK, Ramadamses, Panda17, Eskim-bot, Fullhouse, KommX, PortalBot, Highpriority, Kayserli, LKD, Harmstorf, Zentuk, CHK, M. Teste, AMW, Philtime, Lefanu, Nicolas17,Rich lem, Carol.Christiansen, Koenen, Sinenomine, ChrisiPK, SebastianWoehrl, Holzkamp, Nescio*, Cocrea, Armin P., Parpan05, Smart-byte, Spuk968, Visi-on, Thijs!bot, Joshua Lutz, Waschl87, Micha S, YMS, Gleiberg, Cholo Aleman, Ulsimitsuki, Arno Matthias, AndreasSteinsieck, Superzerocool, Carsten Hemberger, MainFrame, Bücherhexe, JAnDbot, Ire, Mardil, Hagupe, Jürgen Engel, Sebbot, RudolfMumenthaler, Nfl, Waterborough, Ukko, =, Bildungsbürger, CommonsDelinker, Dreadn, Kuebi, Numbo3, ThoR, Esszimmer, Blaufisch,Diwas, Wellano18143, Bosta, Gemini1980, DodekBot, K.J.Bot, Complex, Agathenon, VolkovBot, DorganBot, König Etzel, AlnoktaBOT,Til Lydis, Anlumue, Regi51, Spartanbu, Sommerkom, Amurtiger, Chiananda, Wolf175, PolarBot, BotMultichill, Verleger, SieBot, A-4-E,PaterMcFly, Demonax, Engie, Nikkis, Kreuzschnabel, KnopfBot, Wiblad, Ludwigthesecond, 2bears, Broadbot, Autheuil, Agnostizi, Dra-gonBot, The most simple User at all, Alexbot, Inkowik, Ingo-Wolf Kittel, Grey Geezer, Sprachpfleger, Rudu, Aktosch, Driverofthebluetaxi,KlaKs, LinkFA-Bot, Hekerui, APPERbot, Numbo3-bot, MacRusgail, Pinguin52, Der große Schweiger, Luckas-bot, UKoch, Alexandre Pe-drassoli, Mianga, Jotterbot, Mondrian v. Lüttichau, T.M.L.-KuTV, DirlBot, Xqbot, Regenbogen 67, ArthurBot, Howwi, Qaswa, Rolf acker,RibotBOT, GhalyBot, Wilske, Andreas aus Hamburg in Berlin, Chris09j, High&co, Sylfred1977, Yanajin33, MorbZ-Bot, Wibmos, Se-rols, TobeBot, Toxilly, Echo Phyber, Materialscientist, Alraunenstern, Ibdwkadwfw, Rudolf.heim, HRoestTypo, Mr. Froude, Letdemsay,EmausBot, Faltenwolf, Assayer, Inber, Nere, Malcolm77, ZéroBot, Ottomanisch, Dr. Vinzenz, Das Volk, RonMeier, Indlekoferw, Ran-dolph33, Andreassolar, ChuispastonBot, FA2010, Felix Berlin, Arabsalam, MerlIwBot, Eva-Maria Peer, BeverlyHillsCop, Roter Frosch,Frze, PeerD, Skra31, Frschule, Tellensohn, Christian aus Kiel, Steinheil, Richard Lenzen, Bazuzy, Dexbot, Schwarzerford, BlauerNiclas,YFdyh-bot, Castellanus, Göte, Turnstange, Christian aus Neumünster, Karl der Größte, Bueren, Addbot, DerMaxdorfer, BineMaja, NatsuDragoneel, Schwarzorange, ISAP Zürich, Halloween22, Michael Dominik Fischer, Aqa, Alfons Adrianowitsch und Anonyme: 228

12.2 Bilder• Datei:CGJung.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/00/CGJung.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Ortsmu-seum Zollikon Originalkünstler: unknown, upload by Adrian Michael

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