BWL II Zusammenfassung

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  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    BWL IIThemenbersicht

    (1) Die marketingpolitischen Instrumente (9 Seiten)

    (2) Finanzierung (11 Seiten)

    (3) Organisation (4 Seiten)

    (4) Management (3 Seiten)

    (5) Controlling (4 Seiten)

    (6) Wertschpfung (3 Seiten)

    (7) Kooperation und Konzentration (3 Seiten)

    (8) Steuern (4 Seiten)

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Vorwortzu meiner Zusammenfassung

    Inhalt: Diese PDF-Datei enthlt eine Zusammenfassung der BWL II Vorlesung, die ich im Laufe desSS 2003 geschrieben habe.

    Umfang: 41 Seiten (ohne Themenbersicht und Vorwort)

    Vorlesung: Betriebswirtschaftslehre IIan der Universitt Karlsruhe

    Dozent: Dr. Thomas Burdelski

    Anmerkungen des VerfassersEs handelt sich hierbei um keine offizielle Zusammenfassung von Institutsseite, daher kann ich fr dieRichtigkeit dieser Zusammenfassung natrlich keinerlei Garantie bernehmen.Auerdem erhebt die Zusammenfassung keinerlei Anspruch auf Vollstndigkeit, ich habe bewusst einige Teil-bereiche einzelner Themen aus der Zusammenfassung ausgeklammert, wenn ich sie nicht fr (klausur-)relevanthielt.Diese Einschtzung (Was wichtig ist und was nicht?) kam wie folgt zustande: Abgleich mit den bungsblttern Abgleich mit den alten BWL II Klausuren

    Abgleich mit der Stoffabgrenzung, die Hr. Burdelski in der letzten Vorlesung des SS 2003 gegebenhatte (diese weicht natrlich von frheren Stoffabgrenzungen ab und wird auch von spteren abweichen!)

    Abgleich nach Gefhl (also meine rein subjektive Einschtzung, was ich fr mehr oder weniger wichtighielt)

    Aber der Grundgedanke einer Zusammenfassung ist ja auch das Zusammenfassen, also sollte es auch klar sein,dass bei einer solchen das ein oder andere bewusst unter den Tisch fllt.

    Als Klausurvorbereitung nur diese Zusammenfassung zu verwenden ist nicht sehr ratsam, es empfiehlt sich aufjeden Fall, alle bungsbltter noch einmal durchzurechnen (weil die bungsblattaufgaben einigen Standard-Klausuraufgaben doch sehr hnlich sind) und sich die alten Klausuren zu Gemte zu fhren (auch hier gibt es oftberschneidungen).

    Wie heit es so schn: Benutzung dieser Zusammenfassung als Klausurvorbereitung auf eigene Gefahr!

    Das einzige, was ich zur Beruhigung noch anbieten kann, ist, dass ich den Stoff in meiner Klausurvorbereitungmittels dieser Zusammenfassung in insgesamt 8 Tagen wiederholt hatte und immerhin mit 1,7 abgeschlossenhabe, also sollte dieser Erfahrungswert zeigen, dass diese Zusammenfassung doch halbwegs zu gebrauchen ist.

    Auf ein letztes: Ich werde diese Zusammenfassung nicht mehr warten, d. h. Fehlerkorrekturen vornehmen odersie gar an sptere Vorlesungen anpassen, sondern sie bleibt so, wie sie ist. Das liegt einfach daran, dass ichneben meinem Studium (das, wie jeder wohl nachvollziehen kann, viel Zeit in Anspruch nimmt) nicht die Zeithabe, noch an dieser BWL II Zusammenfassung weiterzuarbeiten.

    In diesem Sinne:Viel Erfolg bei BWL II!

    Dennis Windisch

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Die marketingpolitischen Instrumente

    Def. PrferenzpolitikDas Unternehmen versucht, beim Kunden eine bevorzugte Einstellung fr seine Produkte und Dienstleistungen

    zu erreichen und die Kunden so zu deren Erwerb zu bewegen und dauerhafte Kundentreue zu erreichen.

    hierfr: Einsatz der marketingpolitischen Instrumente.

    MarktformenViele Anbieter und ein Nachfrager: Monopson.

    Ein Anbieter und viele Nachfrager: Angebots-Monopol.

    Wenige Anbieter und viele Nachfrager: Oligopol.

    Viele Anbieter und viele Nachfrager: Polypol.

    Die Produktpolitik

    Hat die Aufgabe, das Produkt- und Dienstleistungsangebot marktgerecht zu gestalten.

    Produktpolitische AktionenSuche nach Produktideen und neuen Mrkten

    Ideenauswahl

    Abhngig von Bedarf, Nachfrage, technischem Wissen und Angebot (z. B. Produktionsmaterialangebot).

    Neuprodukteinfhrung

    Produktgestaltung:

    Festlegung von: - Produktkern: bentigtes Fertigungsmaterial und Produktionsverfahren- Produktfunktion: Was soll das Produkt tun?

    - Produktform: Design und Verpackung

    Produktdifferenzierung: Abhngig von Marktstrukturen und Prferenzen der Nachfrager.

    Produktentwicklung: Abhngig von Kapital- und Kapazittseinschrnkungen!Bau eines Prototypen.

    Produktvariation: Erforderlich wegen z. B. technischen Fortschritts oder Nachfragenderungen.Festlegung optimaler Produktsortimente

    Kann das neue Produkt ein altes ersetzen?

    Bestimmung der Breite und der Tiefe des Sortiments

    Kann ein Produkt komplett aus dem Sortiment genommen werden?

    Modell von KottlerDas Produkt wird in drei Bereiche eingeteilt:

    Kernnutzen:Was das Produkt macht, seine Hauptfunktion, z. B. bei Auto: fahren.

    formaler uerer Bereich:Design, Qualitt, Verpackung, Marken

    erweiterter Bereich:Garantie, Service, Installation, Finanzierung

    Lebenszyklus eines Produkts

    Jedes Produkt hat einen individuellen Lebenszyklus und dessen einzelne Phasen werden von verschiedenen

    Werbemanahmen begleitet. Die Kosten- und Gewinnentwicklung verluft synchron, nur zeitlich versetzt.

    a(t)

    tEntwicklungs-phase:a(t) = 0

    vor Markteinfhr-

    ung, Testmarkt

    Einfhrungsphase:a'(t) > 0 und a''(t) > 0

    progressives

    Wachstum

    Wachstums-phase:a'(t) > 0

    und a''(t) < 0

    degressives

    Wachstum

    Konsolidier-ungsphase:a'(t) !0und

    a(t) !konst.

    Niedergangs-phase:

    a'(t) < 0

    Absatz-

    rckgang

    Anmerkung:

    Die Konsolidierungsphaseist die Phase mit dem

    hchsten Absatz und den

    wenigsten Kosten (da z. B.

    weniger Kosten fr Wer-

    bung anfallen, weil das Pro-

    dukt jetzt schon bekannt ist).

    Je lnger diese Phase an-

    dauert, umso besser.

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    ABC-UmsatzanalyseReihung aller Produkte nach ihrem Umsatzbeitrag in Prozent.

    A-Produkte: Umsatzstarke Produkte

    B-Produkte: Produkte mit mittlerem (normalen) Umsatz

    C-Produkte: Umsatzschwache Produkte

    Nur fr A-Produkte wird eine vertiefende Lebenszyklus-Analyse durchgefhrt.

    Analyse des AbsatzprogrammsAlterstruktur:Welche Produkte befinden sich in welchen Phasen ihres Lebenszyklus?

    Umsatzstruktur:ABC-Umsatzanalyse aller Produkte durchfhren.

    Deckungsbeitragsstruktur:bei Engpssen !Kriterium des relativen Deckungsbeitrags anwenden.

    Kundenstruktur:Verteilung der Absatzmenge der Produkte auf bestimmte Kufergruppen.

    ProduktinnovationDie meisten Ausgaben der Neuproduktplanung entfallen auf solche Produkte, die

    dann doch nicht produziert werden.

    nach der Markteinfhrung nicht in kostendeckenden Mengen abgesetzt werden konnten.

    Produkteliminierung

    Wenn ein Unternehmen hufig neue Produkte auf den Markt bringt, mssen alte Produkte auch aus demSortiment herausgenommen werden, damit dieses nicht zu gro wird.

    In Mehr-Produkt-Unternehmen wird ein groer Teil der Deckungsbeitrge von relativ wenigen Produkten

    erwirtschaftet !werden alte Produkte nicht aus dem Sortiment herausgenommen, wird es zu gro und die

    Effizienz von Produktion, Lagerhaltung und Logistik verringert sich zu sehr, die Kosten erhhen sich zu

    sehr, es werden zu viele Kapazitten des Unternehmens in Anspruch genommen !evtl. Engpsse.

    Produktlebenszyklusmodell: Produkte in der Niedergangsphase sollten eliminiert werden.

    MarkenSobald die Marke bekannt ist, sollte ein Markenimage aufgebaut werden. Die Zielgruppe der Marke soll mit ihr

    bestimmte Qualitt, Prestige und auch Gefhl verbinden.

    Eine erfolgreiche Marke stellt einen hohen Wert dar, denn man kann diesen erfolgreichen Markennamen

    auch fr weitere (neue) Produkte benutzen (Imagetransfer).

    Die Distributionspolitik

    Die rechtzeitige Versorgung der Nachfrager mit den angebotenen Gtern und Dienstleistungen.

    Es sind Entscheidungen zu treffen berAbsatzsysteme (lngerfristiger Charakter)

    Betriebseigene (z. B. Vertriebsabteilung) und betriebsfremde Absatzsysteme.Absatzorgane (lngerfristiger Charakter)

    Absatzmittler: Rechtlich und wirtschaftlich selbststndig. Sie beziehen die Produkte vom Hersteller und

    verkaufen sie auf eigene Rechnung weiter, z. B. Handelsunternehmen.

    Problem: Finden sich nicht gengend Absatzmittler, so verwendet man die

    Pull-Methode bei Markenartikeln: Die Nachfrage wird durch groe Werbeanstrengungen angeheizt,es entsteht so ein Nachfragesog, der Hndler bewegt, dieses Produkt in ihr Sortiment aufzunehmen.

    Push-Methode: Die Hndler werden berzeugt, ein Produkt in ihr Sortiment aufzunehmen, durch

    z. B. persnliche Verkaufsgesprche oder gnstige Konditionen.

    Absatzhelfer: Sie sollen Kaufvertrge abschlieen bzw. bei deren Abschluss helfen. Sie arbeiten auf

    fremde Rechnung (auf die des Herstellers), z. B. Reisende, Handelsvertreter.

    Absatzwege (kurzfristiger Charakter)

    Direkter Absatz

    Eigene Verkaufsniederlassungen

    Handelsvertreter und Reisende (Break-Even-Analyse als Entscheidungsmittel)

    Unterschiede Handelsvertreter Reisender

    Selbststndig? ja nein (fest angestellt)

    Betriebseigenes Absatzorgan? nein ja

    Kostentrger Handelsvertreter selbst rechnet Kosten als Spesen ab

    Entlohnung umsatzabhngiges Entgelt

    (nur evtl.mit Fixum)Fixum und umsatzabhngiges

    Entgelt (geringer als des des HV)

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Franchizing: Der Produzent (Franchizegeber) stellt einer begrenzten Anzahl von Anbietern (Fran-

    chizenehmern) alles zur Verfgung, was diese fr ihre Geschft jeweils brauchen, z. B. stellt der

    Franchizegeber die Ausstattung, macht die ganze Werbung und sorgt fr die Belieferung des Fran-

    chizenehmers (dieser darf nur bei seinem Franchizegeber bestellen), allerdings trgt der Franchize-

    nehmer das volle Geschftsrisiko, d. h. Gewinn und Verlust gehen zu seinen Lasten.

    Indirekter Absatz

    Verkauf der Produkte an Gro- und Einzelhandel.

    Die Kommunikationspolitik

    Sie soll potenzielle Nachfrager auf Produkte bzw. Dienstleistungen sowie deren Anbieter aufmerksam machenund diese zum Kauf veranlassen.

    Kommunikationspolitische AktionenWerbung

    Jede Form nicht persnlicher Prsentation und Untersttzung von Produkten/Dienstleistungen durch einen

    identifizierbaren Auftraggeber. Sie umfasst sowohl Werbung in Massenmedien als auch die direkte Kom-munikation mit dem Kunden (z. B. Werbebriefe), beide Formen bezeichnet man als nicht persnlich.

    Werbeziele, z. B.-Bekanntmachung eines Produkts

    -Erhhung des Bekanntheitsgrades eines Produkts

    -Ausweitung, Sicherung oder Rckgewinnung von Marktanteilen

    Gegenberstellung von Werbezielen mit dem Lebenszyklus eines Produktes:

    Werbemittel, z. B. Fernseh- und Rundfunkspots, Anzeigen, Flugbltter, Prospekte, Plakate

    Sie werden oft auerhalb der Unternehmung hergestellt, z. B. von professionellen Werbeagenturen.

    Werbetrger / Werbemedien, z. B. Fernsehen, Rundfunk, Film, Zeitungen, Litfasssulen, Messen

    Verkaufsfrderung (Sales Promotion)

    Beratung, Betreuung, Schulung (z. B. bei Software)Warenproben, Sonderaktionen

    innovative Kommunikationsinstrumente

    Product Placement: indirekte Werbung, bei der Produkte z. B. in Filmen untergebracht werden und der

    Film somit indirekt fr das zufllig im Bild auftauchende Produkt wirbt.

    Product Publicity: indirekte Werbung, die Medien (z. B. Zeitung) sollen dazu gebracht werden, ein Pro-

    dukt (z. B. in einem Artikel) zu erwhnen; oft schreibt das Unternehmen ihn auch selbst. Somit wird

    der Anschein eines normalen Zeitungsartikels erweckt, der aber eigentlich nur Produktwerbung ist.

    Gegenberstellung von Werbekosten und WerbeerfolgDie Werbekostensind gut bestimmbar, der Werbeerfolgnur sehr schwer.

    Als Prfschema fr die Werbeerfolgskontrolle hat sich das AIDA-Konzept bewhrt:A=Attention: Kunde soll das Produkt wahrnehmen.

    I=Interest: Dem Kunden wird das neue Produkt vorgestellt.D=Desire: Im Kunden soll ein Kaufdrang geweckt werden.A=Action: Der Kunde kauft das Produkt.

    a(t)

    tBekanntmachung

    Innovatoren ansprechen

    Extreme Preispolitik

    hierfr:Skimming *

    Penetration *

    Marktanteileerweitern

    Imitatoren ge-

    winnen und Aus-nutzung der Kos-

    tendegression

    Markt-sicherung

    durch

    Erinnerungs-werbung

    Erschlieungneuer Mrkte

    durch z. B.

    Auslaufmodelle,

    besondere Serien

    * Anmerkungen:

    Skimming (Abschpfung)

    hohe Produktpreise(werden spter evtl. gesenkt)

    Penetration (Durchdringung)

    niedrige Produktpreise

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Streuwirkung von WerbemittelnErmitteln der Anzahl der erreichten Personen (= indirekte Werbeerfolgsermittlungsmethode)

    Bruttoreichweite (Einfach-Kontakt):alle erreichten Personen (mit Mehrfachzhlungen)

    Nettoreichweite:mindestens einmal erreichte Anzahl an Personen (ohne Mehrfachzhlungen)

    Beispiel:Berechnen der Brutto- und Nettoreichweite eines Medienverbundes

    Gegeben sei folgender Medienverbund in einem beliebigen Markt:

    Lsung: Es gibt n= 3 Medien und m= 7 Mio. erreichbare Personen.

    Berechnung der Bruttoreichweite (Einfach-Kontakt)

    A"(3) = Erreichte Personen von M"+ Erreichte Personen von M2 + Erreichte Personen von M3

    A"(3)= 3 + 2 + 3 = 8 Mio. erreichte PersonenBerechnung der Nettoreichweite

    Zweifach-Kontakt berechnen

    A2(3) = Erreichte Personen von M"undM2 + Erreichte Personen von M"undM3 ++ Erreichte Personen von M2 undM3

    A2(3)= "+ 0 + "= 2 Mio. erreichte Personen

    Dreifach-Kontakt berechnen

    A3(3)= Erreichte Personen von M"undM2 undM3A3(3)= 0 Mio. (da keine Person von allen drei Medien gleichzeitig erreicht wird, siehe Schaubild).

    Nettoreichweite a(n)berechnen

    a(n) = Einfach-Kontakt Zweifach-Kontakt + Dreifach-Kontakt Vierfach-Kontakt + ...

    a(3)= 8 2 + 0 = 6 Mio. erreichte Personen

    Bestimmung des WerbebudgetsProzyklischer Ansatz

    Werbebudget in tist ein bestimmter Prozentsatz des Umsatzes in t-"(vergangenheitsorientierter Ansatz).

    Problem: wenn Umsatz t-"#!Werbebudget in t#!Umsatz in t#!Werbebudget in t+"#!usw.Verbesserter Ansatz: Das Werbebudget in tist ein bestimmter Prozentsatz des geplantenUmsatzes in t.

    Antizyklischer Ansatz

    Ist der angestrebte Marktanteil noch nicht erreicht: Werbeeinsatz $

    Ist der angestrebte Marktanteil schon erreicht: Werbeeinsatz #

    Aufteilung des Werbebudgets mittels Linearer ProgrammierungVariablen

    ki = Kosten fr eine Anzeige/Werbungspot in Medium i

    xi = Anzahl von Anzeigen/Werbungspots in Medium i(Entscheidungsvariable)

    2", ii xx = Mindest- bzw. Hchstanzahl von Anzeigen/Werbungspots in Medium i

    wi = Werbewirkung einer Anzeige/Werbespot in Medium i(z. B. Kontaktzahl), wobei i = ", ..., n

    OptimierungszieleGesamtwerbungskosten minimieren

    ZF: min...22"" +++ nn kxkxkx

    NB:". Mindest- bzw. Hchstanzahl an zu schaltenden Anzeigen/Werbespots einhalten:

    2"2222""2""" ... nnn xxxxxxxxx

    2. Gesamtwerbewirkung:

    aktzahlGesamtkontnevorgegebe...22"" +++ nn xwxwxw

    Gesamtwerbewirkung maximieren

    ZF: max...22"" +++ nn xwxwxw

    NB:". Mindest- bzw. Hchstanzahl an zu schaltenden Anzeigen/Werbespots einhalten:

    2"2222""2""" ... nnn xxxxxxxxx

    2. Gesamtwerbekosten im Rahmen des Werbebudgets halten:

    etWerbebudg...22"" +++ nn kxkxkx

    Legende:

    = "Mio. erreichte Personen = MediumM2

    = MediumM" = MediumM3

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    Umsatz

    Preis

    Sttigungsmenge:hier ist der Preis = 0 und der Umsatz = 0

    Prohibitivpreis:hier ist der Absatz = 0 und der Umsatz = 0

    Die Preispolitik

    Allgemeines zur PreispolitikDer Preis bestimmt wesentlich die erzielbare Absatzmenge !Preis ist die Entscheidungsvariable, dieser

    kann jedoch nur in gewissen Grenzen variiert werden.

    Fr die Freiheitsgrade bei der Preisfestsetzung ist die Marktform (Monopol, Polypol) entscheidend.

    Preissenkungen fhren nicht unbedingt zu einer Erhhung der Absatzmenge, denndie Konkurrenz knnte versuchen, die gesenkten Preise ihrerseits zu unterbieten (ruinser Wettbewerb).

    der Preis ist auch ein Indikator fr die Produktqualitt, d. h. ein kleinerer Preis kann mit einer geringer-

    en Produktqualitt gleichgesetzt werden, was so zu weniger Absatz fhren knnte.

    Preispolitische AktionenPreisfestsetzung

    Preisspielraum

    -Preisobergrenze: durch den Markt bestimmt (z. B. Konkurrenzsituation, Kuferprferenzen, ...)

    -Preisuntergrenze: durch das Unternehmen bestimmt (z. B. Kostenrechnung, Stckzahlen, ...)

    Skimmingpreise: hohe Produktpreise (die spter evtl. gesenkt werden)

    Penetrationpreise: niedrige Produktpreise

    Preisdifferenzierungen

    rumliche: z. B. In- und Auslandspreisezeitliche: z. B. billigerer Nachttarif bei Telefongesprchen

    nach dem Verwendungszweck: z. B. unterschiedliche Preise fr Heizl und Diesel

    nach der Abnehmergruppe: z. B. Studentenermigungen

    nach der Absatzmenge: z. B. Mengenrabatte

    Konditionenpolitik:

    Rabatte

    Skonti

    Liefer- und Zahlungsbedingungen

    Preispolitik im Monopol Modell von CournotAnnahmen

    die Nachfrage ist vom Preis abhngig

    Preis #!Absatzmenge $

    Lineare Preis-Absatz-Funktion(PAF) der Form:x(p) = a bp

    Die Umsatzfunktion einer linearen PAF ist ein Polynom 2. Grades der Form: U(p) = ap bp2

    Sie ergibt sich aus der PAFx(p)multipliziert mit dem PreispU(p) = p x(p) = p (a bp) = ap bp2

    Bedingung fr maximalen Gewinn bzw. Cournot-Preis: Grenzumsatz U'(p) = Grenzkosten K'(p)

    Cournotscher Punkt

    Er hat die Form C = (Cournot-Preis; Cournot-Menge)und gibt somit den gewinnmaximalen Absatzpreis an.

    Menge

    Preis

    Sttigungsmenge:hier ist der Preis = 0

    Prohibitivpreis:hier ist der Absatz = 0

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    Umsatz

    Kosten

    Gewinn

    Preis

    Kfix

    hier ist die Differenz zwischen Umsatz und Kosten am grten

    Cournotscher Punkt

    Menge

    Preis

    Cournotscher Punkt (pC;xC)

    Umsatz-funktion

    Kosten-funktion

    Preis-Absatz-Funktion

    pC

    xC

    Beispiel:Berechnen des Cournotschen Punkts

    Es sei folgende Preis-Absatz-Funktion eines Monopolisten gegeben: ppx ="0)( . Die Kostenfunktion des

    Monopolisten sei durch xxK += 2"0)( gegeben. Bestimme den gewinnmaximalen Preis.

    Lsung:

    ". Schritt: Berechne die Umsatzfunktion = PAF Preis

    ( ) ( ) ( ) ( ) 2"0"0 pppUppppxpU === 2. Schritt: Wende Bedingung fr maximalen Gewinn an !Grenzumsatz = Grenzkosten

    pppxpxKxK =+=+== 230)"0(2"0)(2"0))(()(

    622"0)(')(' === CpppKpU (Cournot-Preis= gewinnmaximaler Absatzpreis)

    3. Schritt: Berechne die Cournot-Menge(gewinnmaximale Absatzmenge)

    Den Cournot-Preis in die PAF einsetzen: ( ) ( ) 46"06 === CC xxpx Der Cournotsche Punkt ist somit C = (Cournot-Preis; Cournot-Menge) !C = (6;4)

    Kurzfristige Preispolitik

    solange Grenzumsatz > Grenzkosten !Absatzmenge erhhen !Gewinn erhht sich

    gewinnmaximaler Preis > umsatzmaximaler Preis

    kurzfristige Preisuntergrenze = variable Stckkosten, Fixkosten bleiben unbercksichtigt

    Rangfolge der Produkte = Produkt mit hchsten Deckungsbeitrag zuerst herstellen, usw.

    Die PreiselastizittSie gibt die Preisempfindlichkeit von Kufern an und beschreibt die Beziehung zwischen Preisnderung und dervon ihr bewirkten Nachfragenderung.

    x(p)= Nachfragefunktion = Abgesetzte Mengexin Abhngigkeit des Preisesp

    )(

    )(izittPreiselast

    px

    p

    dp

    pdx= = ". Ableitung der Nachfragefunktion nach p

    p)unktion x(Nachfragef

    pPreis

    Die Nachfrage ist elastisch, wenn: relative Mengennderung > relative Preisnderung, d. h. die Nachfrageauf kleine Preisnderungen relativ stark reagiert.

    Abhngigkeit der Preiselastizitt der Nachfrage

    Substituierbarkeit: leicht ersetzbare Produkte !hohe Preiselastizitt

    Notwendigkeit: lebensnotwendige Produkte!geringe Preiselastizitt, Luxusgter !hohe Preiselastizitt

    Wert: Preiselastizitt teure Produkte > Preiselastizitt geringwertige Produkte, z. B. tgliche Bedarfsgter

    Beispiele:Berechnen von Preiselastizitten

    Berechne die Preiselastizitten der folgenden Nachfragefunktionen:

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    ". Hyperbolische Nachfragefunktion der Formpcpx =)( , wobei ceine beliebige Konstante ist.

    Preiselastizitt = "2

    22)(

    )(===

    c

    p

    p

    cp

    p

    cpx

    p

    dp

    pdx

    p

    c

    Hierbei handelt es sich um einen Spezialfall, es gilt: Preiserhhung vonx% !Absatzrckgang vonx%

    2. Lineare PAF der Form pbapx =)( .Preiselastizitt =

    pba

    p

    px

    p

    dp

    pdxb

    =

    )(

    )(

    Berechne den Preis, bei dem die Nachfrage

    elastischbzw. unelastischwird, d. h.

    Nachfrage elastisch, wenn: Preiselastizitt < -1

    ba

    pba

    pb

    papb

    pbapb

    >>

    + j ! a bp+ d(j p)

    Die Parameter c und dbeschreiben die Reaktions-geschwindigkeit des Markts auerhalb des mono-

    polistischen Bereichs.

    Von Interesse ist der monopolistische Bereich, die

    Rnder (") bzw. (3) sind eher uninteressant.

    Menge

    Preis

    (2)monopolitische Bereich

    i j

    (1)

    (3)

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    Verhaltensweisen der Anbieter

    wirtschaftsfriedliches Verhalten: Die Oligopolisten wollen ihre Konkurrenten nicht schdigen, sondern nur

    ihre eigenen Marktanteile halten !Erstarren der Preispolitik (fhrt i. d. R. zu einem stabilen Preis)

    Koalitionsverhalten: Alle Oligopolisten arbeiten zusammen und treten somit quasi als ein einziger Mono-

    polist auf. Hier muss nur noch eine Einigung ber die Aufteilung des Gesamtgewinns erfolgen.

    Kampfverhalten: Die Oligopolisten wollen ihre Konkurrenten schdigen bzw. ausschalten.

    Gefangenendilemma: Situation a"= b": Anbieter A (B) hlt sich an Preisabsprache

    Situation a2= b2: Anbieter A (B) hlt sich nichtan Preisabsprache(a,b) = Gewinn von A bzw. B

    a" a2 Wenn sich beide Anbieter misstrauen und nicht an die

    b" (6,6) ("0,0) Absprache halten, ist der Marktpreis bzw. der erzielte

    b2 (0,"0) (2,2) Gewinn viel geringer als er htte sein knnen.

    Bestimmung von PreislagenWas muss ein Produkt mindestenskosten? (geringer Preis oft gleichgesetzt mit geringer Qualitt)

    Was darf ein Produkt hchstenskosten? (ein zu teueres Produkt kaufen die Verbraucher nicht)

    Verteilungsfunktionen

    U(p):Prozentsatz der Befragten, deren Preisuntergrenze unterdem gewhlten Preispist.O(p):Prozentsatz der Befragten, deren Preisobergrenze berdem gewhlten Preispist.

    B(p) = U(p) O(p):Prozentuale Kaufbereitschaft in Abhngigkeit des Preisesp.

    Flexible PreispolitikReaktionen der Kunden und Konkurrenz ber einen bestimmten Zeitraum mit in die Entscheidung einbeziehen.

    mehrstufiges Entscheidungsproblem: Lsung mittels einesEntscheidungsbaums.

    Beispiel: Gewinnmaximierung mittels flexibler Preispolitik

    Die Absatzmenge in t = 0 betrage "00 ME, der Preis in t = 0 betrage "7 GE. Auerdem fhrt jede Preisnderung

    um "GE zu einer entgegengesetzten Absatznderung um "0 ME. Die Preislagen seien wie folgt gegeben:

    t = ":"6 oder "8 GE t = 2: "4 oder "8 GE t = 3:"2 oder "4 GE

    Lsung: Aufstellen des Entscheidungsbaums

    Bedeutung der Funktionen m"und m2:

    Wenn Anbieter "x"Stck anbietet, dann ist

    unter diesen Bedingungen fr Anbieter 2die optimale Strategiex2Stck anzubieten

    Nach und nach bewegen sich die beiden

    Oligopolisten auf den Gleichgewichts-

    punktzu.

    m"

    m2

    Anbieter "

    Anbieter 2

    x"

    x2

    Gleichgewichtspunkt

    t = 0

    t = "

    t = 3

    t = 3

    t = 3

    t = 3

    t = 3

    t = 3

    t = 3

    t = 3

    t = 2

    t = 2

    t = 2

    t = 2

    t = "

    p = 16

    p = "8

    p = 14

    p = "4

    p = "8

    p = "8

    p = 14

    p = "4

    p = "4

    p = "4

    p = "8

    p = "8

    p = "8

    p = "8

    6.900 GE

    ")

    7.100 GE

    6.700 GE

    6.900 GE

    6.760 GE

    6.960 GE2)

    6.560 GE

    6.760 GE

    ""0 ME

    "00 ME

    "30 ME

    90 ME

    90 ME

    90 ME

    "30 ME

    "30 ME

    90 ME

    "30 ME

    90 ME

    "30 ME

    90 ME

    90 ME

    "30 ME

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    Anmerkungen:")"00 ME "7 GE + ""0 ME "6 GE + "30 ME "4 GE + 90 ME "8 GE = 6.900 GE2)"00 ME "7 GE + 90 ME "8 GE + "30 ME "4 GE + "30 ME "4 GE = 6.960 GE

    Optimale Strategie (t",t2,t3) = (p",p2,p3)somit (1,2,3) = (16,14,14).

    Praxisorientierte Preisfestlegung

    Prinzip der kostenorientierten PreisbestimmungSelbstkosten (Fixkosten + variable Stckkosten) + Gewinnzuschlag = AngebotspreisKurzfristige (Preis = variable Stckkosten) und langfristige (Preis = Selbstkosten) Preisuntergrenze

    Problem: Evtl. entsteht so ein zu hoher Angebotspreis, der auf dem Markt nicht angenommen wird.

    Prinzip der konkurrenz- und branchenorientierten Preisbestimmung

    Man orientiert sich nur am Marktpreis (Durchschnittspreis) !keine eigene aktive Preispolitik.

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    Finanzierung

    FinanzierungstitelDer Unternehmer verkauft Finanzierungstitel, um Mittel zu beschaffen und der Kufer (der Inhaber des Finan-zierungstitels) erhlt dafr unter bestimmten Vorraussetzungen vom Unternehmen Zahlungen.

    Arten von FinanzierungstitelnForderungstitel (= Fremdfinanzierung): Der Erwerber wird Glubiger der Unternehmung.

    Der Inhaber hat ein Recht gegenber dem Unternehmen auf Zahlung eines bestimmtes Betrags (unbedingtesRecht) oder auf eine Zahlung allgemein (bedingtes Recht, z. B. bei variabel verzinsten Anleihen). Die Hhedes Zahlungsanspruchs ist von der wirtschaftlichen Lage der Unternehmung unabhngig.Seien im folgenden:E= Einzahlungsberschsse,Z= Rckzahlungsbetrag des TitelsKapitalgesellschaften: Es haftet nur die Unternehmung selbst, d. h. wennE !Z!Glubiger erhltZ,

    ansonsten erhlt er nur den (beiE < Zgeringeren) BetragE.Personengesellschaften: Es haften die Unternehmer persnlich und unbeschrnkt und sofern sie per-

    snliche MittelM haben, werden diese zuEhinzuaddiert, d. h. wennE + M !Z!Glubiger erhltZ,ansonsten erhlt er nur den (beiE + M < Zgeringeren) BetragE + M.

    Beteiligungstitel (= Eigenfinanzierung): Der Erwerber wird Miteigentmer der Unternehmung.

    Der Inhaber hat keinen Anspruch auf bestimmte feste Zahlungen. Es wird nur all das, was nach Bedienungder Forderungstitel noch an berschssen vorhanden ist, unter den Gesellschaftern in Hhe ihrer Beteili-gungsquote am Unternehmen (z. B. prozentualer Aktienanteil) aufgeteilt, d. h. wennE !Z!Gesellschaftererhlt den Betrag (EZ) seiner Beteiligungsquote, ansonsten (wennE < Zist) erhlt er nichts.Die Inhaber von Beteiligungstiteln bestimmten grtenteils die Geschftspolitik eines Unternehmens

    Ausnahme: Bei drohender Insolvenz sind bisherige Glubiger faktisch neue Eigentmer und bestimmen.

    FinanzierungsartenAuenfinanzierung: Zufhrung von neuen Mitteln von auen, d. h. von Kapitalgebern.Externe Eigenfinanzierung:Vom Unternehmen werden neue Beteiligungstitel an Kapitalgeber verkauft,

    die betreffenden Kapitalgeber werden neue Gesellschafter, z. B. durch Emission junger Aktien.Externe Fremdfinanzierung:Vom Unternehmen werden Forderungstitel an Kapitalgeber verkauft, die

    betreffenden Kapitalgeber werden Glubiger, z. B. durch Aufnahme eines Kredits oder Subventionen.

    Innenfinanzierung: Einbehaltung liquider Mittel, die ausgeschttet werden knnten.Interne Eigenfinanzierung:Vom Unternehmen einbehaltene berschsse, die sonst den Inhabern von

    Beteiligungstiteln zuflieen wrden, z. B. Gewinnthesaurierung (= Selbstfinanzierung), Verkauf vonAnlagegegenstnden oder Factoring (= Finanzierung aus Vermgensumschichtung)

    Interne Fremdfinanzierung:Vom Unternehmen gebildete Rckstellungen aus flssigen Mitteln, dieeigentlich an Nicht-Miteigentmer htten ausgezahlt werden mssen (!sie sind eine Art Forder-ungstitel). Diese Rckstellungen werden gebildet, um zuknftig zu erfllende Verbindlichkeiten vor-sorglich abzudecken, deren Grund oder Hhe noch ungewiss ist.Beispiel: Pensionsrckstellungen: Statt einer Lohnerhhung verspricht man den Arbeitnehmern eine Be-triebsrente (ob und in welcher Hhe eine spezielle Rente ausbezahlt wird, ist jetzt noch unbekannt), d. h.es muss weniger Geld ausbezahlt werden und die so im Unternehmen mehrgebundenen Mittel gehreneigentlich den Arbeitnehmern, welche nun sozusagen Glubiger gegenber ihrem Arbeitgeber sind.

    Eigenfinanzierung (Beteiligungsfinanzierung)EK-Erhhung durch Aufnahme neuer Gesellschafter oder Einlagenerhhung der bisherigen Gesellschafter.

    Kriterien der Eigenfinanzierung

    Rechtsform: Personen- oder Kapitalgesellschaft?Zugang zur BrseEmissionsfhige Unternehmen: Ihre Anteile werden an der Brse gehandelt.

    - EK-Beschaffung leicht mglich durch Ausgabe junger Aktien an der Brse.- Bewertungsmglichkeit fr Aktien: aktuelle Aktienkurssumme = aktueller Wert des Unternehmens

    Nicht emissionsfhige Unternehmen: Ihre Anteile werden nichtan der Brse gehandelt.- EK-Beschaffung schwierig wegen fehlenden Brsenzugangs.- alle Personengesellschaften und GmbHs

    Eigenfinanzierung nicht emissionsfhiger Unternehmen

    Selbstfinanzierung: Nichtausschttung erwirtschafteter Gewinne

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    Einlagenerhhung der bisherigen Gesellschafter: Privatvermgen der Gesellschafter wird ins Gesellschafts-vermgen bertragen, dies ist begrenzt durch die Hhe des jeweiligen Privatvermgen eines Gesellschafters.Problem:Interne Machtverschiebungen wegen "nderung der Beteiligungsverhltnisse an Gesellschaft

    Aufnahme neuer Gesellschafter:Problem:Interne Machtverschiebungen wegen neuer Gesellschafter !Widerstand der Altgesellschafter

    Rechtsformwechsel: z. B. von OHG zu KG !Haftungsrisiko neuer Gesellschafter wird somit begrenzt

    Venture Capital: Kapitalbeteiligungsgesellschaften (KBG) sollen mittelstndische, nicht emissionsfhigeUnternehmen mit zustzlichem EK versorgen (meist junge, nicht etablierte Unternehmen), die auf herkm-mlichen Wegen (z. B. ber einen Bankkredit) nicht an Kapital kommen.Das Geld von potenziellen Investoren wird gebndelt und ber eine KBG (eine an der Brse gehandelte

    AG) an solche Unternehmen weitergeleitet, indem die KBG Anteile dieser Unternehmen erwirbt.Die Geschftsfhrung bekommt meist noch Untersttzung seitens der KBG zur Verfgung gestellt.Das Kapital wird dem Unternehmen langfristig zur Verfgung gestellt (aber begrenzt auf ~ #0 Jahre).Der Gewinn fr die Investoren wird erst (viel) spter ausgezahlt !das Kapital bleibt vorerst weiter im

    Unternehmen und steht diesem zur Verfgung, meist wird erst am Ende der Beteiligung der Inves-titionsbetrag zusammen mit den angesammelten Zinsen an die Investoren ausgezahlt.

    Eigenfinanzierung emissionsfhiger AGs

    Vorteile einer AG bei einer EK-Erhhung

    Beteiligung bereits mit geringem Kapital mglich wegen geringem Kaufpreis einer AktieAktien sind an der Brse leicht veruerbar !keine langfristige Bindung des Aktionrs an das Unter-nehmen, dennoch steht der AG das EK auf unbegrenzte Zeit zur Verfgung

    Standardisierte Rechte und Pflichten (Aktiengesetz)Standardisierter Handelsmarkt (Brse)

    Ordentliche Kapitalerhhung (= EK-Erhhung durch Einlagen)Erhhung des GKs durch Ausgabe junger Aktien.Nebeneffekt:bessere Kapitalstruktur: nach der Kapitalerhhung ist mehr EK vorhanden, daher sinkt

    der Verschuldungsgrad!danach wiederum leichter weitere FK-Aufnahme mglich.Aktien drfen nie unter pari (unter ihrem Nennwert) ausgegeben werden.Ausgabekurs der jungen Aktien < Brsenkurs der alten Aktien vor Kapitalerhhung (= Kaufanreiz)Ausgabekurs junger Aktien Anzahl junge Aktien = Zufluss liquider Mittel

    Bezugsrecht:Da bei der Ausgabe junger Aktien Altaktionre Verluste machen wrden, steht ihnen einBezugsrecht fr die jungen Aktien zu, das sich nach ihrem bisherigen Anteil am GK bemisst. DiesesBezugsrecht kann zum Kauf der jungen Aktien eingesetzt oder einfach verkauft werden.

    AktienjungerAnzahlAktienalterAnzahl

    wobei ltnisBezugsverh#ltnisBezugsverh

    sAusgabekurBrsenkurstBezugsrech =

    +

    =-

    Die Ankndigung einer Kapitalerhhung lsst den Aktienkurs steigen, nicht deren Durchfhrung.

    Beispiel:Kapitalerhhung einer AG durch EinlagenEine AG habe ein GK von 200.000 $, der Nennwert je Aktie sei #00 $, der aktuelle Brsenkurs je Aktie sei#50 $. Die AG beschliet nun eine GK-Erhhung um #00.000 $, Ausgabekurs der jungen Aktien sei #20 $.

    ". Wie hoch ist der Marktwert des Unternehmens vor der Kapitalerhhung?

    Aktienalte000.2AktienalteAnzahl #00000.200AktiejeNennwert alGrundkapit === Marktwert vor Kapitalerhhung = Brsenkurs Anzahl alte Aktien = #50 2000 = 300.000 $

    2. In welcher Hhe flieen der AG durch die Kapitalerhhung neue liquide Mittel zu?

    Aktienjunge000.#AktienjungeAnzahl#00

    000.#00AktiejeNennwert

    alerhhungGrundkapit===

    Mittelzufluss = Ausgabekurs Anzahl junge Aktien = #20 #.000 = #20.000 $

    3. Berechne den Brsenkurs der Aktien nach der Kapitalerhhung.Marktwert nach Kap.erhhung = Marktwert vor Kap.erh. + Mittelzufluss = 300.000 + #20.000 = 420.000

    Aktieje$#40hungKapitalerhnachBrsenkurs 000.#000.2000.420

    AktienallerAnzahlhungKapitalerhnachMarktwert

    ===+

    4. Berechne das Bezugsrecht.

    $#0tBezugsrech#

    #20#50#

    sAusgabekur-Brsenkurs

    000.#000.2

    AktienjungerAnzahlAktienalterAnzahl ===

    +

    +

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    5. Gegeben sei jetzt ein Aktionr, der vor der Kapitalerhhung 500 Aktien besitzt. Zeige, dass dem Aktio-

    nr kein Vermgensverlust entsteht, egal ob er junge Aktien kauft oder nicht.

    Fall 1: Er nimmt an der Kapitalerhhung teil und nutzt seine BezugsrechteAnzahl Bezugsrechte = Anzahl Aktien Er hat 500 Bezugsrechte wegen seiner 500 Aktien.

    ltnisBezugsverhteBezugsrechAnzahl

    = Anzahl junge Aktien, fr die seine Bezugsrechte ausreichen = 250#:2

    500= Aktien

    Aktienvermgen bisher: 75.000 $#) Aktienvermgen jetzt: #05.000 $2)

    Kaufpreis junge Aktien: 30.000 $3)

    = Gesamtvermgen bisher: 75.000 = Gesamtvermgen jetzt: 75.000

    #) Anzahl alte Aktien alter Brsenkurs = 500 #50 = 75.000 $2) (Anzahl alte Aktien + Anzahl junge Aktien) neuer Brsenkurs = (500 + 250) #40 $= #05.000$3) Kauf von 250 jungen Aktien = 250 Aktien #40$ = 35.000$

    Wert seiner 500 Bezugsrechte = 500 #0 $ = 5.000$ _= Gesamtausgabe fr den Kauf der jungen Aktien = 30.000$(entspricht gerade: #20 $ 250 Aktien)

    Fall 2: Er nimmt nicht an der Kapitalerhhung teil und veruert seine BezugsrechteVermgen bisher: 75.000 $ Vermgen jetzt: 70.000 $#)

    + Verkaufserls fr BR: 5.000 $2)

    = Gesamtvermgen bisher: 75.000 = Gesamtvermgen jetzt: 75.000

    #)Anzahl seiner Aktien neuer Brsenkurs = 500 #40 = 70.000 $2)Verkaufserls fr seine Bezugsrechte = Anzahl Bezugsrechte Wert eines Bezugsrechts = 500 #0 = 5.000 $

    Genehmigte Kapitalerhhung (= EK-Erhhung durch Einlagen)Hierbei ermchtigt die HV den Vorstand innerhalb einer gewissen Zeitspanne das GK durch Ausgabe jungerAktien zu erhhen, der genaue Zeitpunkt und die Konditionen der Ausgabe sind dem Vorstand freigestellt.

    Bedingte Kapitalerhhung (= EK-Erhhung durch Einlagen)Ausgabe von Wandel- oder Optionsanleihen.Voraussetzung:Inhaber dieser Anleihen machen von ihrem Umtauschrecht Gebrauch.

    Kapitalerhhung aus GesellschaftsmittelnRckstellungen werden in GK umgewandeltes flieen keine neuen Finanzen in die Unternehmung.

    Den Aktionren stehen neue Aktien im Umfang ihrer bisherigen Anteile zu (Gratisaktien).

    Die BrseStaatlich genehmigte Veranstaltung deren Zweck das organisierte Zusammenfhren von Angebot (Anbieter) und

    Nachfrage (Nachfrager) zu standardisierten Vertragsbedingungen ist. Wesentlich ist hierbei, dass sich die gehan-delten Waren, Dienstleistungen, etc. nichtam Brsenort befinden, z. B. im Unterschied zum Wochenmarkt.

    Arten von Brsenmrkten

    Sekundrmarkt: die Brse an sich, an ihr werden bereits umlaufende Wertpapiere gehandeltPrimrmarkt: Emissionsmarkt, auf ihm werden neue Wertpapiere ausgegebenGeldmrkte: zur Deckung des kurzfristigen Kapitalbedarfs (kurzfristige Geldbeschaffung)Kapitalmrkte: zur Deckung des langfristigen Kapitalbedarfs (Finanzierung)

    BrsenkursfindungsprinzipienHierbei geht es um das Bestimmen eines der Marktlage entsprechenden Kurses.Auktionprinzip: an deutschen BrsenDie Hndler handeln die Kurse offen aus, sie knnen einen aktuellen Kurs ber- oder unterbieten.Alle Kauf- und Verkaufsangebote werden gesammelt und durch amtliche Kursmakler wird schlielich

    derjenige Kurs festgestellt, zu dem der grtmgliche Umsatz gettigt werden kann (=Einheitskurs).Ein Kursmakler kann, sollten zu einem festgestellten Kurs Angebot und Nachfrage nicht gleich sein,

    selbst am Handel teilnehmen und auf eigenes Risiko kaufen oder verkaufen.

    Beispiel:Bildung des Einheitskurses durch einen amtlichen KursmaklerEs liegen dem Kursmakler folgende Auftrge vor:

    Kaufauftrge VerkaufsauftrgeStck Limit Stck Limit

    30 billigst 20 bestens#0 #24 30 #2450 #25 40 #2540 #26 #0 #27

    Anmerkungen:

    billigst: Kauf zu jedem Kurs, d. h. der Kurs spielt bei der

    Kaufabsicht keine Rolle.bestens: Verkauf zu jedem Kurs, d. h. der Kurs spielt bei derVerkaufsabsicht keine Rolle.

    Bestimme den Einheitskurs.

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    Lsung:

    Kurs Mgliche Kufe Mgliche Verkufe Umsatz#24 30+#0+50+40 = #30 #) 20+30 = 50 2) 50125 30+50+40 = #20 3) 20+30+40 = 90 90#26 30+40 = 70 20+30+40 = 90 4) 70#27 30 20+30+40+#0 = #00 30

    #)Hier kaufen all diejenigen, die bereit sind, hchstens zu einem Kurs von #24 zu kaufen.2)Hier verkaufen all diejenigen, die bereit sind, mindestens zu einem Kurs von #24 zu verkaufen.3)Hier kaufen all diejenigen, die bereit sind, hchstens zu einem Kurs von #25 zu kaufen.4)Hier verkaufen all diejenigen, die bereit sind, mindestens zu einem Kurs von #26 zu verkaufen.

    Whle den Kurs mit dem Umsatzmaximum von 90 !Einheitskurs = 125Bei einem Kurs von #25 wrde mehr gekauft als verkauft werden !es besteht noch Nachfrage.

    Market-Maker-Prinzip: an amerikanischen BrsenMarketmaker

    Brsenteilnehmer, der gleichzeitig bestimmte Wertpapiere zu einem verbindlichen (niedrigeren)Geldkurs nachfragt und zu einem verbindlichen (hheren) Briefkurs anbietet.

    Er ist verpflichtet, regelmig verbindliche Geld- und Briefkurse zu stellen und eingehende Auf-

    trge zu diesen Kursen zu bedienen.Gewinn des Marketmakers = Briefkurs GeldkursFinden sich zu diesen Kursen keine Kufer bzw. Verkufer fr die ihm anvertrauten Wertpapiere,

    so muss er den Abschluss auf eigene Rechnung ttigenEin Marktteilnehmer findet immer sofort einen Geschftspartner (nmlich im Marketmaker).Es gibt immer mehrere Marketmaker, die ein Wertpapier anbieten !Wettbewerb !sorgt fr schnelle

    Kursanpassung!die von den Marketmakern festgelegten Preise sind i. d. R. sehr marktnah.

    Hauptunterschied zwischen Auktions- und Market-Maker-PrinzipBeim Marketmakerprinzip ist der genaue Kurs vor Geschftsabschluss bekannt, beim Auktionsprinzip nicht!

    TerminhandelVertragsabschluss heute, aber Erfllung erst zu einem spteren Zeitpunkt (Termin).

    Arten von Termingeschften

    Forwardkontrakt: Kontraktbedingungen sind nicht standardisiert. Der Kufer wird zu einem heute festgeleg-ten Preis an einem bestimmten zuknftigen Termin ein Wertpapier beim Verkufer kaufen. Die Zahlung desForwardpreises erfolgt am vereinbarten Termin.

    Futurekontrakt: wie Forward, nur Kontraktbedingungen sind standardisiert !Kontrakte selbst sind handel-bar. Der Kufer muss den Kontrakt erfllen, auerdem fallen bei Futures zwischenzeitliche Zahlungen an.

    Optionen: Geben dem Inhaber das Recht, innerhalb einer bestimmten Frist zu einem heute festgelegten Preisvom anderen Vertragspartner ein Wertpapier zu kaufen (Call) oder an diesen zu verkaufen (Put). Der Inhab-er kann dieses Recht ausben oder verfallen lassen.

    Bedeutung des Terminhandels

    Risikoabsicherung: Der Marktteilnehmer will Risiko abgeben, d. h. er versucht, sich gegen zuknftige un-

    sichere Entwicklungen abzusichern.Risikobernahme: Der Marktteilnehmer (Spekulant) will Risiko bernehmen.

    FremdfinanzierungGlubigerrechte

    I. d. R. kein Mitspracherecht der Kreditgeber bei der Geschftsfhrung, sind aber oft im AR vertreten.Die berlassungsdauer des Kreditbetrags ist befristet.Es besteht Rechtsanspruch auf Rckzahlung des Kreditbetrags.Keine Risikobeteiligung des Kreditgebers, dafr aber auch keine Beteiligung am evtl. Gewinn.Normalerweise sind Zinszahlungen (fester oder variabler Zinssatz mglich) und Tilgungszahlungen fest

    vereinbart !Schuldner kann seine Zahlungsbelastungen gut planen.Zahlungsmodalitten

    Auszahlungsbetrag: Betrag, der tatschlich ausbezahlt wird und somit dem Schuldner effektiv zufliet.

    Rckzahlungsbetrag: Betrag, den der Schuldner an den Glubiger zurckzahlen muss.Tilgungsverlauf

    vertraglich nicht festgelegt: Schuldner kann in beliebiger Hhe tilgen, z. B. Kontokorrentkredit.vertraglich festgelegt: z. B. Schuld auf einmal fllig, Ratenschuld, Annuittenschuld

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    Effektivzins

    Durchschnittliche, jhrliche Zinsbelastung in %, bezogen auf den Auszahlungsbetrag.

    Beispiel:Berechnen des Effektivzinses einer FinanzierungEin Kredit habe eine nominale Hhe von #.000 GE und wird zu 95 % ausgezahlt. Die Bearbeitungsgebhren

    betragen noch einmal zustzlich #% der nominalen Kredithhe. Der Kredit habe einen Nominalzinssatz von

    #0 % und eine Laufzeit von 4 Jahren, die Tilgung erfolgt in 4 gleichen Jahresraten.

    Lsung:

    Jahr Auszahlungen Restschuld Tilgungszahlungen Zinszahlungen Rckzahlungen0 940 #) - - - -# - #.000 250 2) #00 3) 350 4)2 - 750 5) 250 2) 75 6) 3253 - 500 250 2) 50 3004 - 250 250 2) 25 275

    #) Auszahlung des Kredit mit Agio von 5 %: #.000 GE 95 % = 950 GE Bearbeitungsgebhr: #% von #.000 GE = #0 GE= Auszahlungsbetrag: = 940 GE

    2) Tilgung in 4 gleichen Jahresraten: #.000 GE (nominale Kredithhe) : 4 = 250 GE3)

    #

    0 % Zinsen auf die Restschuld von#

    .000 GE =#

    00 GE4) Zahlung in Jahr #an die Bank: 250 GE Tilgung + #00 GE Zinsen = 350 GE5) Restschuld vorheriges Jahr (Jahr #) Tilgung vorheriges Jahr (Jahr #) = #.000 GE 250 GE = 750 GE6) #0 % Zinsen auf die Restschuld von 750 GE = 75 GE

    Aufstellen der Zahlungsreihe der Finanzierung

    t 0 # 2 3 4at + 940 350 325 300 275

    Berechne den Kapitalwert C0bzw. den internen Zinsfu

    ( ) ( ) ( ) ( ) 0*#275*#300*#325*#350940*)( 432#0 =+++++=

    iiiiiC

    i*= 13,2 %(Anm.: Auflsen nach i*mit dem Computer).

    Langfristige FremdfinanzierungErfolgt ber Darlehen, d. h. festverzinsliche Kredite mit terminlich festgelegten Aus- und Rckzahlung(en).Obligationen (Industrieanleihen)

    an der Brse gehandeltes, festverzinsliches WertpapierDer Inhaber erwirbt mit dem Kauf der Obligation eine Forderung gegenber dem Unternehmen, welche

    dieses zu einem bestimmten Zeitpunkt dem Inhaber der Obligation zurckzahlen muss.Rckzahlung: einmalig oder nach festgelegtem Tilgungsplan

    Schuldscheine

    nicht an der Brse handelbar, da kein WertpapierVerkauf des Schuldscheins i. d. R. nur mit Genehmigung des Schuldners mglich.

    Null-Kupon-Anleihen (Zero-Bonds)Auszahlung: mit hohem DisagioRckzahlung: am Laufzeitende Tilgung und alle angesammelten Zinseszinsen auf einmal, es gibt also

    keine laufenden Zinszahlungen, d. h. der Zins wird quasi gestundet.Vorteile:

    -kein Wiederanlagerisiko fr den Glubiger, da die Zinsen wieder angelegt und verzinst werden-keine Belastung durch Auszahlungen whrend der Laufzeit fr den Emittenten-Versteuerung des Zinsertrages erst bei Auszahlung: evlt. Steuerspareffekt fr den Glubiger, falls sein

    Steuersatz zum Rckzahlungszeitpunkt niedrigerer sein sollte (z. B. bei Wechsel Beruf !Rente)Nachteile:

    -hohes Wertnderungsrisiko fr den Anleger: Kapitalmarktzins steigt !Anleihenwert sinkt stark-hohe Belastung durch Rckzahlung am Ende der Laufzeit fr den Emittenten

    Wandelanleihen (Bedingte Kapitalerhhung)

    An der Brse gehandeltes, festverzinsliches Wertpapier mit beschrnkter Laufzeit.Wandelanleihen knnen zu einem fest vorgegebenen Tauschverhltnis whrend einer vereinbarten

    Umtauschfrist in Aktien umgetauscht werden !bei Wandlung wird also FK in EK umgewandelt.

    Rckzahlung: ohne Wandlung zu festem Termin, bei Wandlung entfllt sie.Tauschrecht ist nicht gesondert handelbar.

    Optionsanleihen (Bedingte Kapitalerhhung)

    An der Brse gehandeltes, festverzinsliches Wertpapier mit beschrnkter Laufzeit.

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    Mit einem Optionsschein knnen innerhalb eines bestimmten Bezugszeitraums Aktien zu einem vorherfestgelegten Kurs und Bezugsverhltnis gekauft werden !es wird also evtl.zustzliches EK beschafft.

    Rckzahlung: am Ende der Laufzeit zusammen mit Bezugsrechten auf (junge) AktienOptionsrecht ist von der Anleihe trennbar und kann somit selbststndig gehandelt werden.

    Kurz- und mittelfristige Fremdfinanzierung

    Die Aufnahme kurzfristigen FKs dient vor allem zur Abwicklung der laufenden Geschfte.WarenkrediteKundenanzahlung: Sie wird oft bei lngerfristiger Auftragsfertigung gewhrt (z. B. Schiffsbau). Kredit-

    geber ist hier der Kunde.Lieferantenkredit: Zahlungsziele werden in Anspruch genommen bzw. eingerumt, das Warengeschft

    selbst ist abgeschlossen.

    Der Lieferantenkredit ist ein sehr teurer Kredit mit folgendem Zinssatz = tSkontofriselZahlungszi360%inSkontosatz

    Beispiel:Skontosatz 3 %, Skontofrist #0 Tage, Zahlungsziel 30 Tage ! 54#030

    3603=

    % p. a.

    Geldkredite

    Kontokorrentkredit: kurzfristiger Bankkredit. Die Bank rumt dem Kunden eine Kreditlinie ein (= ber-ziehung des Girokontos), die Tilgung erfolgt durch laufende Einzahlungen (keine festen Tilgungsraten).

    Kosten: Sollzins, berziehungsprovision (wenn Kreditlinie berzogen wird), Kontofhrungsgebhren

    LombardkrediteDiskontkredite

    Kreditleihe

    AkzeptkrediteAvalkredite

    FactoringEin Factor (oft Tochter einer Bank) kauft Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf. Das Unternehmenerhlt vom Factor den Forderungsbetrag abzglich der vereinbarten Zinsen (Gebhren) ausgezahlt.

    LeasingEin Vertrag zwischen dem Eigentmer eines Anlagegegenstands (Leasinggeber, z. B. Hersteller, Banken) und ei-nem anderen Unternehmen (Leasingnehmer), durch welches der Leasinggeber den Anlagegegenstand dem Leas-

    ingnehmer gegen Entgelt (fester Miet- bzw. Pachtzins) fr einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung berlsst.Operate Leasing

    Der Leasingvertrag ist fr beide Seiten kurzfristig kndbar, es gibt keine feste Grundmietzeit.Die Kosten fr Wartung/Reparatur trgt der Leasinggeber !Investitionsrisiko bei Leasinggeber.

    Finance Leasing

    Der Leasingvertrag hat eine feste Grundmietzeit, whrend derer er nicht kndbar ist.Die Kosten fr Wartung/Reparatur trgt der Leasingnehmer !Investitionsrisiko bei Leasingnehmer.

    Sale-and-Lease-back:Leasingnehmer verkauft Gegenstand an Leasinggeber und schliet dann mit diesemeinen Leasingvertrag ber diesen Gegenstand ab !dem Leasingnehmer flieen liquide Mittel zu.

    Innenfinanzierung (berschussfinanzierung)Free Cash Flows(= Innenfinanzierung vor Gewinnausschttung) geben an, wie sehr ein Unternehmen in der

    Lage ist, in Zukunft Zinsen und Tilgungen zu leisten. Sie berechnen sich wie folgt:

    Intern aus der Finanzrechnung: Die Innenfinanzierung ermittelt sich aus den Ein- und Auszahlungenund ist der Betrag, den das Unternehmen erwirtschaftet hat (Umsatzerlse) abzglich aller zu dieser Er-wirtschaftung eingesetzten Kosten (z. B. Lhne, Material). Dieser Betrag knnte ausgeschttet werden.

    Einzahlungsberschuss+ Subventionen

    Zinsen und Steuern= Free Cash Flows

    Gewinnausschttungen= Innenfinanzierung

    Extern indirekt ermittelbar: Dem externen Betrachter liegt die Ein-/Auszahlungsbersicht gar nicht vor,er kann sie nur indirekt in grober Annhrung aus den Daten der Bilanz bzw. GuV-Rechnung ermitteln.

    Jahresberschuss+ Abschreibungen+ Erhhung von Rckstellungen

    Verminderung von Rckstellungen= Innenfinanzierung

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    Beispiel:Berechnen der Free Cash Flows und der InnenfinanzierungFolgende bersicht zeigt alle Ein-/Auszahlungen sowie Ertrge und Aufwendungen eines Unternehmens.Vorgang Einzahlung (+) / Auszahlung () Ertrag (+) / Aufwand ()Umsatz + 500 + 500Material 200 200Lhne und Gehlter #50 #50

    Pensionsrckstellungen - 20Abschreibungen - 80Zinsen 20 20Steuern #5 #5Ausschttungen #0 -Kredittilgung 45 -Einlagen neuer Gesellschafter + 80 -Investitionen #35 -Summe + 5 (= Zunahme LiMi) + #5 (= Jahresberschuss)

    ". Ermittle die Innenfinanzierung mittels der internen FinanzrechnungInnenfinanzierungAuenfinanzierung

    ##5 #)80 2)

    AuszahlungenErhhung der Liquidittsreserven

    #90 3)

    5 4)

    = Mittelherkunft #95 = Mittelverwendung #95

    Innenfinanzierung vor Ausschttungen (Free Cash Flows): ##5 Mio. GEInnenfinanzierung nach Ausschttungen: ##5 Mio. GE Ausschttungen #0 Mio. GE = #05 Mio. GE

    Anmerkungen:#)Umsatz Materialverbrauch Lhne und Gehlter = 500 200 #50 = #50 Mio. GE Einzahlungsberschuss

    Einzahlungsberschuss Zinsen Steuern = #50 20 #5 = ##5 Mio. GE Free Cash Flows2)Einlagen neuer Gesellschafter = 80 Mio. GE3)Investitionen + Kredittilgung + Ausschttungen = #35 + 45 + #0 = #90 Mio. GE4)Einzahlungsberschuss von 5 Mio. GE !Verfgbare liquide Mittel steigen um 5 Mio. GE

    2. Ermittle die Innenfinanzierung annherungsweise mittels externer Finanzrechnung

    Innenfinanzierung: Jahresberschuss + Abschreibungen + Vernderungen der Rckstellungen#5 + 80 + 20 = ##5 Mio. GE (bzw. #05 Mio. GE nach Ausschttungen)

    Erkenntnis: Indirekt ermittelter Wert = exakter Wert aus Finanzplan !ist aber nur zufllig!

    3. Jetzt ergeben sich folgende #nderungen: Der Umsatz ist auf Ziel erfolgt und insgesamt stehen noch 8 %der in Rechnung gestellten Forderungen am Bilanzstichtag aus. Auerdem wurde in dieser Periode Mat-

    erial im Wert von 230 Mio. GE eingekauft, aber nur Material fr 200 Mio. GE verbraucht.

    Vorgang Einzahlung (+) / Auszahlung () Ertrag (+) / Aufwand ()Umsatz + 500 8 % = + 460 + 500Material 230 (statt wie bisher 200) 200

    Rest bleibt unverndert ... ...

    Summe 65 (= Abnahme LiMi) + #5 (= Jahresberschuss)

    Neue interne Finanzrechnung:InnenfinanzierungAuenfinanzierungAuflsen von Liquidittsreserven

    45 #)80 2)

    65 4)

    Auszahlungen #90 3)

    = Mittelherkunft #90 = Mittelverwendung #90

    Innenfinanzierung vor Ausschttungen (Free Cash Flows): 45 Mio. GEInnenfinanzierung nach Ausschttungen: 45 Mio. GE Ausschttungen #0 Mio. GE = 35 Mio. GE

    Anmerkungen:#)Umsatz Materialverbrauch Lhne und Gehlter = 460 230 #50 = 80 Mio. GE Einzahlungsberschuss.

    Einzahlungsberschuss Zinsen Steuern = 80 20 #5 = 45 Mio. GE Free Cash Flows2)Einlagen neuer Gesellschafter = 80 Mio. GE3)Investitionen + Kredittilgung + Ausschttungen = #35 + 45 + #0 = #90 Mio. GE4)Einzahlungsdefizit in Hhe von 65 Mio. GE !die verfgbaren liquiden Mittel schrumpfen um 65 Mio. GE

    Erkenntnis: Die extern ermittelte Innenfinanzierung bleibt gleich (da Werte unverndert) !Jetzt gibt eseinen deutlichen Unterschied zwischen exaktem (45 Mio. GE) und nhrungsweisem (##5 Mio. GE) Wert.

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Selbstfinanzierung

    Einbehalt ausgewiesener Gewinne !offene SelbstfinanzierungMinderung des auszuweisenden Gewinns !Unterbewertung des AVs !Bildung stiller Rcklagen

    Vorteile:- Strkung der Unabhngigkeit des Unternehmens- Keine Liquidittsbelastung, weil keine Kredite aufgenommen und zurckgezahlt werden mssen.

    - Strkung der EK-BasisNachteil:Der einbehaltene Gewinn htte auch fr eine Investition benutzt werden knnen !evtl. hhere Rendite.

    Finanzierung aus Abschreibungen

    AfAs werden als Aufwendungen in die Verkaufspreise miteingerechnet und somit durch die Umsatz-erlse verdient, ohne dass diese verrechneten Betrge in der Periode mit Ausgaben verbunden waren.

    KapitalfreisetzungseffektIn tgilt: Jahresberschuss = Bilanzgewinn = alle Ertrge alle Aufwendungen Abschreibungen.Es steht also in jeder Periode ein gewisser, durch Abschreibungen zurckgeflossener Betrag zur Ver-fgung, d. h. nicht abgeflossene Mittel, die wieder neu investiert werden knnen (z. B. neue Anlagen).

    KapazittserweiterungseffektWerden die zurckgeflossenen Abschreibungsbetrge wieder in neue Maschinen gleicher Art (und mitgleichen Wiederbeschaffungswert) investiert, erfolgt eine dauerhafte Erweiterung der Kapazitt.

    Berechnung bei linearer AfA und Reinvestition jhrlich am Jahresende =uerNutzungsda

    ##2

    +

    Beispiel: Bei einer Nutzungsdauer von 5 Jahren also 32

    #

    2 #5# =

    +

    Beispiel:Lohmann-Ruchti-EffektIm Jahr #werden 5 Maschinen 200 $angeschafft, jede Maschine hat eine Nutzungsdauer von 5 Jahren.Wie viele Maschinen gibt es in Jahr #0 bei Finanzierung aus AfA-Rckflssen und linearer AfA?

    Lsung:

    Jahr Maschinenzahl # 2 3 4 5 6 7 8 9 #0# 5 200 #) 200 200 200 200

    2 6 2) 40 3) 40 40 40 403 7 5) 40 40 40 40 404 8 6) 40 40 40 40 405 #0 7) 80 80 80 80 806 7 8) 80 80 80 80 807 7 9) 40 40 40 408 8 80 80 809 8 40 40#0 8 80

    Afa-Rckflsse 200 240 280 320 400 280 280 320 320 320Rckflsse + bertrag 200 2) 240 4) 320 6) 440 7) 440 320 400 320 440 360

    Neuer bertrag 0 40 5) #20 40 40 #20 0 #20 40 #60

    #)5 Maschinen 200 $= #.000$!bei 5 Jahren Nutzungsdauer pro Jahr also 200 $Abschreibungen2)Im ersten Jahr flieen somit 200 $zurck !davon eine weitere Maschine in Jahr 23)Die in Jahr 2 neue hinzugekaufte Maschine ebenfalls ber 5 Jahre hinweg linear abschreiben4)Rckfluss in Jahr 2 = 200 $(fr 5 alte Maschinen) + 40 $(fr die neue Maschine aus Jahr 2) = 240 $5)Von den zurckgeflossenen 240 $eine weitere neue Maschine kaufen, verbleiben noch 40 $.6)280$Rckfluss aus Abschreibungen + 40 $Vortrag = 320 $!weitere neue Maschine kaufen7)320$Rckfluss + #20 $bertrag = 440 $!2 neue Maschinen kaufen, bertrag noch 40 $8)Im 6. Jahr sind die ersten 5 Maschinen abgeschrieben!sie fallen weg: #0 5 Maschinen = 5 Maschinen

    aber durch die zurckgeflossenen 400 $knnen wieder zwei neue gekauft werden: 5 + 2 = 7 Maschinen9)Von den 320 $eine neue Maschine kaufen, aber eine fllt am Ende des 6. Jahres weg = immer noch 7 Maschinen.

    Finanzierung aus Rckstellungen

    Rckstellungen werden in die Verkaufspreise miteingerechnet und somit durch die Umsatzerlse ver-dient !sie stehen solange zur Verfgung, bis die Rckstellungen aufgelst werden.

    Je grer der Zeitraum von Bildung bis Auszahlung der Rcklage, desto grer der Finanzierungseffekt.Dabei gibt der Finanzierungseffekt an, um wie viel GE der Netto Cash Flow bei Bildung der Rcklageim Vergleich zu dem bei Nicht-Bildung der Rcklage grer ist.

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    FinanzplanungBei der Finanzplanung werden Investitionen auf ihre langfristige Vorteilhaftigkeit hin untersucht.

    Faustregel:Wenn Endvermgen > eingesetztes Eigenkapital !Investition durchfhren, ansonsten nicht.

    Beispiel #:Aufstellen eines vollstndigen FinanzplansGegeben sei ein Investitionsprojekt mit folgender Zahlungsreihe: ZRt= (+#5,30, 20,+20,+20,+70)

    Zur Finanzierung des Projekts stehen folgende drei Finanzierungsmglichkeiten zur Verfgung:F#= mittelfristiger Kredit zu 8 %, Tilgung in zwei gleichen Raten, max. #0 GE pro Periode aufnehmbarF2= kurzfristiger (#Periode) Kredit zu #2 %, Hhe unbegrenztF3= kurzfristige Anlage zu 6 %, Hhe unbegrenzt

    Lsung:

    t # 2 3 4 5 6ZRt + #5 30 20 + 30 +20 + 70F3

    #) #5 + #5,90F#

    2) + #0 5,80 5,40F2

    2) + 4,#0 4,60F#

    3) + #0 5,80 5,40F2

    3) + 20,40 22,80

    F#4)

    + 4 2,32 2,#6F35) #2,28 + #3,02

    Endvermgen 0 0 0 0 0 + 80,86

    Anmerkungen:#) Anlage des Zahlungsberschusses zu 6 % Verzinsung = #5 GE + 6 % = #5,90 GE2) In t = 2 Defizit von #4,#0 GE !Kredit aufnehmen

    Whle zuerst Kredit F#und schpfe ihn voll aus (wegen geringeren Zinsen), d. h. nehme #0 GE auf. Die Tilgung betrgt somit jede Peri-ode 5 GE, die Zinsen in der ersten Periode #0 GE 8 % = 0,80 GE und in der zweiten (#0 5) GE 8 % = 0,40 GE.Da nach F#immer noch ein Defizit von 4,#0 GE besteht, muss noch F2zu dessen Deckung in Anspruch genommen werden, Rckzahlungin nchster Periode mit #2 % Zinsen !4,#0 GE + #2 % = 4,60 GE

    3) In t = 3 erneutes Defizit von 30,40 GE !Kredit aufnehmenWhle wieder zuerst Kredit F#mit #0 GE Kreditsumme (ZR gleiche wie in t = 2)Decke das restliche Defizit von (30,40 #0) = 20,40 GE durch neuen Kredit F2

    4) In t = 4 weiteres Defizit von nur noch 4 GE !Deckung durch gnstigeren Kredit F#in Hhe von 4 GE. Tilgung jeweils 2 GE, Zins in ers-

    ter Periode 4 GE 8 % = 0,32 GE und in zweiter Periode 2 GE 8 % = 0,#6 GE.5) In t = 5 gibt es einen Gewinn von #2,28 GE !dieser wird in Anlage F3angelegt und zu 6 % verzinst.

    Beispiel 2:Aufstellen eines vollstndigen Finanzplanes mit zugehrigen Erfolgsrechnungen und BilanzenGegeben seien zwei Investitionsalternativen I#und I2:

    t = 0 t = # t = 2 t = 3

    UmsatzerlseI#I2

    + 2.500+ 3.000

    + 2.500+ 4.000

    + 4.000+ 4.500

    MaterialbeschaffungI#I2

    400 480

    500 600

    500 600

    PersonalausgabenI#I2

    200 220

    250 280

    220 250

    ProduktionsausgabenI#

    I2

    300

    320

    400

    430

    440

    470Vertriebsausgaben

    I#I2

    #00 #50

    200 320

    250 400

    #40 #80

    InvestitionsausgabenI#I2

    4.000 4.800

    Somit sind die ZR der beiden Investitionen:ZR(I#) = (4.500, +#.300, +#.#00, +3.200)ZR(I2) = (5.430, +#.540, +2.290, +3.600)

    Es knnen folgende fnf Finanzierungsmglichkeiten eingesetzt werden:F#= Inanspruchnahme vorhandenen EKs von 2.000 GE, das mit #0 % Dividende zu bedienen istF2= GK-Erhhung um nominal #.000 GE zu einem Kurs von #20 %, ebenfalls mit #0 % Dividende zu bedienen

    F3= langfristiger Kredit zu 8 %, Auszahlung #00%, in t = 2 und t = 3 je zur Hlfte zu tilgenF4= kurzfristiger Kredit zu #2 %F5= kurzfristige Anlage zu 6 %

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Es sollen nun konkret folgende zwei Plne durchgerechnet und berprft werden:P#= Durchfhren von I#mit F#, F2, F3= #.300 und F5.P2= Durchfhren von I2mit F#, F2, F3= #.600 und F5.

    Finanzplan zu P": Finanzplan zu P2:

    t 0 # 2 3 t 0 # 2 3

    I# 4.500 +#.300 +#.#00 +3.200 I2 5.430 +#.540 +2.290 +3.600F##) +2.000 200 200 200 F#

    #) +2.000 200 200 200F2

    2) +#.200 #00 #00 #00 F22) +#.200 #00 #00 #00

    F33) +#.300 #04 754 702 F3 +#.600 #28 928 864

    F54) 896 +950 F4

    5) +630 706F5

    4) 996 +#.056 F54) 406 +430

    EV +3.254 F54) #.492 +#.582

    EV +4.018

    Anmerkungen:#) Eingesetztes EK, das mit jhrlicher Dividende von #0 % bedient wird.2) Ordentliche Kapitalerhhung: Das GK wird um #.000 GE Nennwert erhht, durch den Ausgabekurs von #20 % flieen aber #.200 GE an

    flssigen Mitteln zu, aber: Dividendenanspruch von #0 % bezieht sich nurauf die #.000 GE Nennwert, sprich: #.000 GE #0 % = #00 GEjhrliche Dividende

    3)

    Kredit F3: in t = 2 und t = 3 wird je die Hlfte des Kredits getilgt und die jeweils entsprechenden Zinszahlungen gettigt, in t =#fallen alsAuszahlungen nur die Zinsen fr den Kredit an = #.300 GE 8 % = #04 GE.

    4) Anlegen der Zahlungsberschsse zu 6 %.5) Fr I2reichen die angegeben Finanzierungsmglichkeiten noch nicht aus, daher muss man in t = 0 noch einen weiteren Kredit in Hhe von

    630 GE aufnehmen, um das Zahlungsdefizit in t = 0 auszugleichen.

    Beide Investitionen wren vorteilhaft, weil die Endvermgenswerte immer hher sind als das eingesetzte EKvon 2.000 + #.200 = 3.200 GE. Wren die Endvermgenswerte kleiner, so wre EK vernichtet worden unddie Investition damit unvorteilhaft gewesen. Whle hier natrlich P2wegen des hheren Endvermgens.

    Die Unternehmensleitung entscheidet sich daher, P2durchzufhren und nun sollen fr diesen Plan die zugehr-

    igen Erfolgsrechnungen und Bilanzen erstellt werden, dabei liegen folgende Annahmen zugrunde:

    Produktion und Absatz erfolgen in der gleichen Periode.

    Materialbeschaffung erfolgt immer eine Periode im Voraus, d. h. in t "beschafftes Material wird erst in t

    fr die Produktion verbraucht.Investitionsausgaben werden linear ber 3 Jahre abgeschrieben.

    Alle anderen Zahlungen sind aufwands- bzw. ertragsgleich.

    Gewinn- und Verlustrechnungen fr t = 0, #, 2 und 3In der GuV werden alle Aufwendungen und Ertrge, die in einerPeriode angefallen sind, gegenbergestellt.Abschreibungen sind Aufwendungen, Dividendenausschttungen nicht.

    Aufwendungen t = 0 t = # t = 2 t = 3 Ertrge t = 0 t = # t = 2 t = 3Materialaufw. #) 0 480 600 600 Umsatzerlse 0 3.000 4.000 4.500Personalaufwand 0 220 280 250 Zinsertrge 4) 0 0 24 90Produktionsaufw. 0 320 430 470 Jahresfehlbetrag #50 #44 0 0Vertriebsaufwand #50 320 400 #80

    AfA 2) 0 #.600 #.600 #.600Zinsaufwand 3) 0 204 #28 64J 0 0 586 #.426

    #50 3.#44 4.024 4.590 #50 3.#44 4.024 4.590

    Anmerkungen:#) Da das Material erst eine Periode spter verbraucht wird, als es eingekauft wird, darf es auch erst eine Periode spter, nmlich in der Peri-

    ode, in der es verbraucht wird, als Aufwand in der GuV erfasst werden.2) Abschreibungen linear auf drei Jahre = 4.800 : 3 Jahre = #.600 GE AfA periodisch3) Hierbei handelt es sich jeweils um die anfallenden Zinszahlungen fr die aufgenommen Kredite (siehe Finanzplan zu P2),

    z. B. in t = #: #28 GE Zinsen fr F3+ 76 GE Zinsen fr F4= 204 GE Zinsaufwand4) Hierbei handelt es sich jeweils um die anfallenden Zinszahlungen fr die angelegten berschsse (siehe Finanzplan zu P2),

    z. B. in t = 2: 24 GE Zinsen fr Anlage F5

    Bilanzen fr t = 0, #, 2 und 3Die Bilanz stellt die Mittelverwenung (AV, UV) der Mittelherkunft (EK, FK) gegenber. In ihr wird der jeweil-ige Jahresberschuss bzw. fehlbetrag aus der GuV eingetragen und mit evtl. Gewinn- oder Verlustvortragen ausder vorausgegangen Periode verrechnet.

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Aktiva t = 0 t = # t = 2 t = 3 Passiva t = 0 t = # t = 2 t = 3AV #) 4.800 3.200 #.600 0 EK: GezKap 6) 3.000 3.000 3.000 3.000Vorrte 2) 480 600 600 0 EK: Kap.RL 7) 200 200 200 200LiMi 3) 0 406 #.492 4.0#8 FK: F3

    8)#.600 #.600 800 0

    Dividenden 4) 0 300 600 900 FK: F48) 630 0 0 0

    Jahresfehlbetr. 5) #50 #44 0 0 J 5) 0 0 586 #.426

    Verlustvortrag 0 #509)

    294#0)

    0 Gewinnvortrag 0 0 0 292##)

    5.430 4.800 4.586 4.9#8 5.430 4.800 4.586 4.9#8

    Anmerkungen:#) Das AV wird beginnend in t = # immer um die jhrliche AfA von #.600 GE verringert.2) Da Material immer eine Periode im Voraus beschafft wird, liegt es in der Periode, bevores in der nchsten verbraucht wird, immer noch

    als Vorrte im Lager und muss entsprechend in der Bilanz erfasst werden.3) Hierbei handelt es sich um die Zahlungsberschsse einer Periode (abzulesen aus dem Finanzplan),

    z. B. in t = 2: #.492 GE werden angelegt !#.492 GE liquide Mittel standen in dieser Periode zur Verfgung.Die Zinsertrge werden nicht bercksichtigt, da sie schon in der GuV erfasst und verrechnet wurden.

    4) Achtung, hierbei handelt es sich um die kumulierteDividende in der entsprechenden Periode.5) Direkt aus der zugehrigen GuV dieser Periode bernommen.6) Vorhandenes GK von 2.000 GE sowie das durch die Kapitalerhhung von nominal #.000 GE neu hinzugekommene GK = 3.000 GE7) Die Differenz zwischen tatschlichem Mittelzufluss bei der Kapitalerhhung und der Aufstockung des GK = #.200 GE Mittelzufluss

    #.000 GE GK-Erhhung = 200 GE Einstellung in Kapitalrcklagen8) Es wird die Hhe des im Unternehmen abzglich der periodlichen Tilgungen verbleibenden FKs angegeben (Zinsen wurden ja bereits in

    der GuV erfasst), z. B. fr F3in t = 2: in dieser Periode wurde der Kredit zur Hlfe getilgt, d. h. #.600 800 = 800 GE verbleibendes FK.9) Bilanzverlust in t = 0: Verlustvortrag in t = 0 + Jahresfehlbetrag in t = 0 = 0 + #50 = #50 GE Verlustvortrag in t = ##0) Bilanzverlust in t = #: Verlustvortrag in t = #+ Jahresfehlbetrag in t = #= #50 + #44 = 294 GE Verlustvortrag in t = 2##) Bilanzgewinn in t = 2: Verlustvortrag in t = 2 + Jahresberschuss in t = 2 = - 294 + 586 = 292 GE Gewinnvortrag in t = 3

    Bilanzgewinn in t = 3: Gewinnvortrag in t = 3 + Jahresberschuss in t = 3 = 292 + #.426 = #.7#8 GE

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Organisation

    Def. Organisation

    Methodische Zuordnung von Menschen und Funktionen (Ttigkeiten) unter bestimmten Zielvorstellungen.

    Aufgaben der OrganisationGesamtaufgaben des Unternehmens in sinnvolle Teilaufgaben aufgliedern.Teilaufgaben miteinander in Beziehung setzen, damit die Unternehmensziele optimal erreicht werden.

    Grund: Zunehmende Arbeitsteilung durch Spezialisierung fhrt(e) zu groen Produktivittssteigerungen.Grenzen der Arbeitsteilung

    -Bei zu vielen Arbeitsstellen werden die Kosten fr deren Koordination zu hoch.-Bei zu starker Arbeitsteilung wird die Monotonie der Arbeit zu stark.-Wenn die Technologie keine weitere Zergliederung des Arbeitsgangs zulsst.

    Formen der OrganisationAufbau-Organisation:Struktur der Produktionsfaktoren, z. B. Arbeitspltze, steht im Vordergrund.

    Gliederung des Unternehmens in Einheiten (Stellen, Abteilungen) und deren Koordination.

    Zusammenfassung von Teilaufgaben zu diesen Einheiten!bertragung auf Personen.Ablauf: Aufgabe, zerlegen in!Teilaufgaben, zuordnen zu!Stellen, gruppieren zu!Abteilungen

    Ablauf-Organisation:Nutzung dieser Produktionsfaktoren steht im VordergrundFestlegung von Arbeitsablufen!Weg durch die Unternehmung wird bestimmt

    z. B. Regelung von Fertigungsablufen, z. B. (Fliebandfertigungs-)Reihenfolge, Taktzeiten, etc.Ablauf: Aufgabe, zerlegen in!Grundaufgaben, sind Grundlage fr!Arbeitsanalyse, bestimmen

    der!Arbeitselemente, zuordnen nach!personell (wer? d. h. einzelne Arbeitsteile werden kom-biniert und einer Person bertragen), rumlich (wo?), zeitlich (wann?)

    Zusammenhang zwischen Aufbau- und Ablauf-Organisation

    Die Aufbau-Organisation liefert den organisatorischen Rahmen, in dem die erforderlichen Arbeits-ablufe vollzogen werden knnen!dieser Rahmen ist nur dann sinnvoll festlegbar, wenn man dieseArbeitsablufe bereits gut kennt.

    Klassische Organisationslehre: Aufbau-Organisation!Einbinden der Ablufe (Ablauf-Organisation).Business Reengineering: Ablauf-Organisation!Anpassen der Struktur (Aufbau-Organisation).

    StelleEine Stelle besteht aus verschiedenen Teilaufgaben (z. B. Schreiben, Telefonieren), die einen Aufgabenkomplex

    bilden (hier z. B.: Sekretariat)!die Stelle ist die kleinste organisatorische Einheit eines Unternehmens.

    Arten von Stellen

    Leitungsstellen auf Fhrungsebene: Sie sind bestimmten Stellen bergeordnet und weisungsberechtigt.Ausfhrende Stellen auf Ausfhrungsebene: Sie sind Leitungsstellen untergeordnet und weisungsgebunden.Stabsstellen: Sie beraten und untersttzen die Leitungsstellen, verarbeiten Informationen, bereiten Ent-

    scheidungen vor und sind nicht weisungsberechtigt.Zentralstellen: bernehmen fachlich zentralisierte Aufgaben und sind fachtechnisch weisungsberechtigt.

    Stellenbildung

    Sachbezogenes Organisieren: Stellen bilden!auf bestimmte Personen bertragen.Personenbezogenes Organisieren: vorhandene Personen!Aufgaben bertragen.

    Prinzipien der Stellenbildung

    Die Aufgaben (Herkunft: Aufgabenanalyse) auf Stellen verteilen.Verrichtungsprinzip: Zusammenfassung gleichartiger Ttigkeiten zu Aufgabenkomplexen, z. B. Gliederung

    der Stellen nach Ttigkeiten: Beschaffung, Produktion, Absatz, Verwaltung, etc.Objektprinzip: Zusammenfassung unterschiedlicher Ttigkeiten, die bei der Herstellung eines Produkts oder

    Produktgruppe anfallen, z. B. Gliederung nach Produkten (Sparten): Produkt A, Produkt B, etc.Regionenprinzip: Ttigkeiten eines Unternehmens auf verschiedene Gebiete rumlich verteilen, z. B.

    Gliederung nach Absatzmrkten: Stelle A zustndig fr Europa, Stelle B zustndig fr Asien, etc.

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    OrganigrammeVorhandene oder geplante betriebliche Aufbau-Organisation bersichtlich als vereinfachte Abbildung derOrganisationsstruktur darstellen.

    Ein Organigramm wird durch Stellenbeschreibungen der einzelnen Stellen ergnzt, in ihnen steht u. a. die Stel-lenbezeichnung, Befugnisse, der Aufgabenbereich und die erforderlichen Qualifikationen einer solchen Stelle.

    OrganisationstheorieScientific Management

    Mensch wird als Produktionsfaktor betrachtetArbeitsgnge werden genau analysiert!Starke Spezialisierung der Arbeit (Arbeitsteilung)Entlohnung nach LeistungFunktionsmeistersystem: Trennung von Fhrungs- (Meister) und Ausfhrungsebene (Arbeiter).Mehrliniensystem: Es gibt Mehrfachunterstellungen, d. h. eine Stelle kann von mehreren Instanzen

    Anweisungen erhalten, hier sogar: alle Arbeiter unterstehen jedem FunktionsmeisterAdministrative Anstze

    bersichtliche und eindeutige Beziehungen zwischen den Stellen herstellen.

    Einliniensystem: Jede Stelle hat nur eine einzige vorgesetzte Instanz (im Organigramm: eine Ver-bindungslinie zur vorgesetzten Instanz)!eine Stelle erhlt nur von einer Instanz Anweisungen.

    Kein Vorgesetzter soll mehr Untergebene haben, als er selbst kontrollieren kann.Human-Relations-Ansatz

    Den menschlichen Faktor miteinbeziehen!nicht-physische Arbeitsbedingungen auch wichtig.Produktivitt des Arbeiters hngt wesentlich von seiner Behandlung und Gruppenzugehrigkeit ab.

    Situativer Ansatz

    Entscheidenden Einfluss auf die Organisation des Unternehmens sollten die jeweiligen Gegebenheiten(= jeweilige Situation) haben, die abhngig von der Beschaffenheit der Umwelt, des Umfelds, etc. sind.

    Je nach Situation ist eine Organisationsmethode mehr oder weniger effektiv!es gibt keine beste.

    Organisationsstrukturen in der Praxis

    Funktionalorganisation (Einliniensystem, oft mit Stabsstellen)Aufbau der Organisation nach dem Verrichtungsprinzip, erst danach (evtl.) nach dem Objektprinzip.

    VorteileSpezialisierung auf Verrichtung!klare Kompetenzabgrenzung.

    NachteileKoordinationsschwierigkeiten zwischen den einzelnen Bereichen!Geringe Anpassungsfhigkeit.

    Stabsstellen

    Unternehmensfhrun

    Beschaffung Produktion Vertrieb Verwaltung

    Stabsstellen

    Produkt A Produkt B Produkt A Produkt B Produkt A Produkt BProdukt A Produkt B

    Planung

    Datenverarbeitung

    Stabsstellen:

    Steuern

    Unternehmensfhrung

    Beschaffung Produktion Vertrieb Verwaltung

    Stabsstellen:

    Funktion der Stelle, bzw. der

    Stelle zugeteilte Aufgabe(n)

    Eingliederung von Stabsstellen,

    sofern sie vorhanden sind

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    . . . . . . . . . . .

    Linien geben Rang-

    ordnung, bzw. Weisungs-

    berechtigungen an

  • 8/10/2019 BWL II Zusammenfassung

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    Stab-Linien-Problem: Stab (Experten, haben keine Weisungsberechtigung), Linie (Durchfhrungsebene =keine Experten, haben aber Weisungsberechtigung).

    Spartenorganisation (Einliniensystem, evtl. mit Zentralstellen)

    Aufbau der Organisation nach dem Objektprinzip, erst danach (evtl.) nach dem Verrichtungsprinzip.

    Konzepte der SpartenorganisationCost Center Konzept: Jeder Sparte wird ein Budget vorgegeben, dieses muss sie einhalten!eine Sparte

    hat nur geringe Entscheidungsbefugnis.Profit Center Konzept: Jede Sparte ist fr die Gewinnerzielung verantwortlich!eine Sparte ist weitest-

    gehend autonom, aber bestimmte Bedingungen sind fest vorgegeben, z. B. Produkt(gruppe), Budget.Investment Center Konzept: Jede Sparte meldet ihren Kapitalbedarf an und das Management besorgt ihnnur noch!eine Sparte hat hohe Entscheidungsbefugnis.

    VorteileEine Sparte ist relativ eigenstndig und nher am Markt!Schnellere Anpassung an den Markt mglich.Bessere Entscheidungskompetenz

    NachteileHohe Koordinierung erforderlich!Mehrbedarf an qualifizierten Fachkrften.Es werden mehrere Verrichtungsstellen bentigt, z. B. eigene Beschaffung fr Sparte A, eigene fr B.

    Matrixorganisation (Mehrliniensystem)

    VorteileDirekte, schnelle Koordination mglich (mehrdimensional)Permanente Teamarbeit von Funktions- und ProduktleiternDirekte Wege, z. B. ist direkte, gezielte Einflussnahme auf die Beschaffung von Produkt B mglich.

    NachteileGroer Bedarf an LeitungskrftenVorliegen von geteilten Kompetenzen!hohes Konfliktpotenzial zwischen Funktions- und ProduktleiterKeine einheitliche Leitung mehr

    Projektorganisation

    Aufgaben eines Projekts

    Komplexitt: Zahl der zur Aufgabenerfllung ntigen Aktivitten und Zahl der daran beteiligten Personen.

    Unternehmensfhrun

    Produktleiterfr Produkt A

    Beschaf-fung fr A

    Produktionvon A

    Vertriebvon A

    Verwaltungfr A

    Beschaffung Produktion Vertrieb Verwaltung

    Produktleiterfr Produkt B

    Beschaf-fun fr B

    Produktionvon B

    Vertriebvon B

    Verwaltungfr B

    Produktleiterfr Produkt C Beschaf-fung fr C Produktionvon C Vertriebvon C Verwaltungfr C

    Zentralstellen, z. B. ReWe, PersonalwesenUnternehmensfhrung

    Beschaffung Produktion Vertrieb Verwaltung

    Produkt A

    Beschaffung Produktion Vertrieb Verwaltung

    Produkt B

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    Singularitt: Wie neu ist die Aufgabe fr die Unternehmung?Originres Zielsystem: Qualitts-, Kosten- und Terminziele!konkurrieren miteinander.

    Arten der Projektorganisation

    Stab-Projektorganisation: Es wird ein Stab gebildet, der mit dem Projekt betraut wird. Er ist der Unter-nehmensfhrung direkt unterstellt und hat gegenber Linienvorgesetzten nur die blichen Informations-,

    Beratungs- und Planungsrechte, der Projektleiter ist nicht weisungsberechtigt.Geeignet fr Projekte mit niedrigemKomplexitts- und Singularittsgrad.Reine Projektorganisation: Ausschlielich fr die Erfllung der Projektaufgaben werden eigene Organi-

    sationseinheiten (Sparten) gebildet. Der Projektleiter (ein Linienvorgesetzter) ist weisungsberechtigt.Geeignet fr Groprojekte mit hohemKomplexitts- und Singularittsgrad.

    Matrix-Projektorganisation: Verschiedene, gleichzeitig laufende Projekte werden organisatorisch integriert.Der Projektleiter (weisungsberechtigt) konzentriert sich auf das originre Zielsystem, whrend die Fach-

    bereichsleiter (weisungsberechtigt) die fachbereichsinterne Aufgabenverteilung und Verfahren bernehmen.Geeignet fr langfristige(Gro-)Projekte mit hohem Singularittsgrad.

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    Management

    Leitbild eines UnternehmensUnternehmensgrundstze

    Betreffen das Verhalten des gesamten Unternehmens gegenber seiner Umwelt, z. B. Kunden, Mitarbeiter.

    FhrungsgrundstzeBetreffen das Verhltnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen.

    Management-by KonzepteManagement by Exception:Vorgesetzer greift nur bei Abweichungen (Abweichungskontrolle) und in Aus-

    nahmefllen ein !Entlastung der Vorgesetzten von Routineaufgaben.Management by Delegation:Vorgesetzter betraut Mitarbeiter (i. a. Experten) mit Aufgaben !diese Mitar-

    beiter treffen Entscheidung!Frderung der Eigeninitiative und Verantwortung der Mitarbeiter !Abbauvon Hierarchien !Entlastung der Vorgesetzten.

    Management by Objectives:Vorgesetzter gibt klare Ziele vor !die Mitarbeiter sollen ihr Handeln an diesenZielen ausrichten und objektiv beurteilt werden !Frderung von Eigeninitiative und Verantwortung, Iden-tifikation des Mitarbeiters mit den Unternehmenszielen!Entlastung der Vorgesetzten.

    Management by Systems:quasi-automatische Steuerung der Routine-Management-Prozesse durch Rechner-

    systeme !abteilungsbergreifende Wirkungen von Entscheidungen schneller erkennbar !Beschleunigungaller Management-Prozesse.

    Management alsInstitution:Sind alle leitenden Instanzen, die Entscheidungs- und Anordnungskompetenz haben.

    Top Management: hauptschlich strategische Entscheidungen treffen, z. B. Vorstand, Geschftsfhrer.Middle Management: hauptschlich dispositive Entscheidungen treffen und Anordnungen geben, z. B.

    Werksleiter, Abteilungsleiter.Lower Management: hauptschlich Anordnungen geben und Ausfhrungsttigkeiten durchfhren, z. B.

    Projektleiter, Gruppenfhrer.Funktion:Sind alle zur Steuerung des Unternehmens notwendigen Aufgaben nicht ausfhrender Art.

    Planung, Organisation, Fhrung, Entscheidung, Kontrolle.

    PlanungDas wichtigste Planungsinstrument ist das Rechnungswesen.

    Phasen eines Planungsprozesses

    ". PlanungsphaseEntscheidungsproblem erkennen und beschreiben, z. B. Errichtung eines Werks im Ausland.Realistisches Planungsziel festlegen, z. B. Erhhung des Marktanteil oder Produktionskostensenkung.Planung strukturieren, z. B. in strategische und operative Planung.

    Strategische Planung Operative Planung

    Hierarchiestufe oberste Fhrungsebene alle Ebenen mit Schwerpunkt auf dermittleren Fhrungsebene

    Zeithorizont langfristig kurz- und mittelfristigArt der Probleme meistens unstrukturiert

    relativ komplex

    relativ gut strukturiert

    meistens repetitivUnsicherheit relativ gro relativ kleinAlternativenspektrum weit eingeschrnktUmfang Konzentration auf einzelne wichtige

    Problemstellungenalle funktionellen Bereiche

    Detailliertheitsgrad niedrig, globale Aussagen hoch, konkrete AussagenInformationsbedrfnisse primr auerbetrieblich primr innerbetrieblich

    2. VorbereitungsphaseRahmenbedingungen formulieren, z. B. geschtzte Baukosten, Durchfhrung von Marktanalysen.Suche nach Alternativen, z. B. Werk in Italien, Spanien, England oder sterreich errichten?Alternativen analysieren, z. B. Werk kaufen, selbst bauen, mieten oder leasen?Alternativen bewerten mittels Daten aus dem Rechnungswesen, z. B. Investitionsrechnung, GuV.Entscheidung treffen und eine Alternative auswhlen, z. B. Werk in Spanien selbst bauen.

    Wer erhlt die notwendigen Unterlagen zur Entscheidung? Wer trifft sie?Wie und in welchen Phasen verluft der Entscheidungsprozess?

    3. Realisationsphaseoperative Planung umsetzen, z. B. Bau des Werks in Spanien beginnen

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    4. KontrollphaseSoll-Ist-Vergleich, Analyse der Abweichungen, evtl. Plan neu berarbeiten.

    Strategisches Management (Unternehmenspolitik)Alle Entscheidungen, die das Unternehmen nach auen und innen langfristig bestimmen.

    Merkmale der UnternehmenspolitikSie umfasst originre Entscheidungen (nicht aus hheren Entscheidungen ableitbare Entscheidungen)

    langfristiger Art, welche die Grundlage fr alle weiteren Entscheidungen in den entsprechenden Teilbe-reichen darstellen, sie sind daher auch mit Rahmenbedingungen vergleichbar.

    Diese Entscheidungen sind allgemein formuliert und beziehen sich auf das Unternehmen als Ganzes undwerden vom Top Management getroffen.

    Ziel der Unternehmenspolitik

    Existenz des Unternehmens durch erfolgreiches Handeln langfristig sichern !Zukunftssicherung.Entscheidung treffen ber z. B. Gang an die Brse, #nderung der Rechtsform oder Produktprogrammplanung.

    Instrumente des strategischen Managements

    Wettbewerbsanalyse (Branchenanalyse)

    Folgende Punkte beeinflussen den erzielbaren Absatz/Gewinn in einer Branche entscheidendWie leicht kann ein potenzieller neuer Konkurrent in den Markt (Branche) eintreten? Abhngig von z.B. zu erwartenden Reaktionen der bereits etablierten Marktteilnehmer, rechtlichen Bestimmungen.

    Rivalitt unter den Wettbewerbern: Intensitt des Wettbewerbs abhngig von der Anzahl der Anbieter.Hohe Fixkosten !Kapazitt stark auslasten !Preise $, damit Absatz %!Verdrngungswettbewerb.

    Anzahl der Substitutionsprodukte: Sind viele oder wenige gleichartige Produkte auf dem Markt?Verhandlungsstrke der Abnehmer: Einzelne Abnehmer(gruppen) knnen ihre Macht ausspielen, z. B.

    Preise drcken und so den Wettbewerb einer Branche beeinflussen. Oft bei Nachfrageoligopolen.Verhandlungsstrke der Lieferanten: Einzelne Anbieter(gruppen) knnen ihre Macht ausspielen, z. B.

    Preise diktieren und so den Wettbewerb beeinflussen. Oft bei Monopolen oder Angebotsoligopolen.PIMS-Modell

    Es ermittelt, welche Faktoren fr den Gewinn bzw. den ROI und Cash-Flow verantwortlich sind.Hoher Marktanteil !Gewinn %und Cash-Flow %

    Hoher Umsatz (pro Beschftigtem) !Gewinn %und Cash-Flow %Kunden bewerten Produktqualitt als hoch !Gewinn %und Cash-Flow %Erhhung der Innovation bzw. Abgrenzung von Konkurrenz !Gewinn %und Cash-Flow %

    aber:nur, wenn das Unternehmen eine starke Wettbewerbsposition hat.Hohes Marktwachstum !Gewinn %und Cash-Flow $Hohe Investitionsintensitt !Gewinn $und Cash-Flow $

    Investitionsintensitt = Eingesetzter Betrag (in Form v. AV/UV), um "GE Wertschpfung zu erzeugenStark automatisierte Produktion !groe Kapazitten auslasten !berproduktion !Preise $

    ErfahrungskurveVerdopplung der kumulierten Produktionsmenge !20 bis 30 % Stckkosten-Rckgang.Ausbringungsmenge %!Fertigungszeiten $und Fehlerquote $!Personalkosten $!Produktionskosten $Nutzung von rationelleren Fertigungsverfahren!Fertigungszeiten $!Stckkosten $Nutzung von rationelleren Organisationsformen der Fertigung, wie z. B. Fliebandproduktion.

    Lerneffekte: Fehlerquote $!Personalkosten $Ausbringungsmenge %!Effizientere MateriallagerungBeschftigung %!Fixkostendegression

    Folgerung:Vorteile der Erfahrungskurve werden je mehr genutzt, umso mehr produziert wird, aber:DerMarkt muss diese Mehrproduktion aufnehmen oder man muss den Konkurrenten Marktanteile abjagen.

    Schaubild: Die Erfahrungskurve und das Preisverhalten

    Entwicklung Preis-Schirm Preiseinbruch Preisstabilitt kumulierte Produktionsmenge

    hier ist noch keingleichartiges Kon-kurrzenprodukt auf

    dem Markt

    hier kommen neue Konkurrentenmit vergleichbaren Produkten aufden Markt

    Preis in GE pro Stck

    Kosten in GE pro Stck !Erfahrungskurve

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    Formale Beschreibung der Erfahrungskurve und -rate

    Geg.: x= kumulierte Produktionsmengek= Stckkostena= Skalierungsfaktor, gibt die Stckkosten der ersten produzierten ME anb= Intensitt der Kostenreduktion (= Kostenelastizitt)k(x) = a x

    b

    Ges.: Erfahrungsrate = bxa

    xaxaxa

    xkxk

    b

    bb

    b

    b

    ===

    2"""" 2)2()( )2( Verdopplung der kumulierten Produktionsmenge !Kostenrckgang um 1 2b%.

    Portfolio-AnalyseAusgangspunkt: Produkt-Lebenszyklus-ModellZusammenstellung eines optimalen Produkt-Portfolios, welches Produkte aus den verschiedenen Lebens-zyklus-Phasen beeinhaltet.Produkt-Portfolio-Matrix

    Gap-AnalyseGegenberstellung der erwarteten Prognosewerte bei Fortfhrung der bisherigen Strategie und der geplantenZielwerte !im Laufe der Jahre zeigt sich eine vergrernde Abweichung, die sog.Ziellcke.Ziel: Ursachen der Ziellcke analysieren und sie schlieen

    Strategische Manahmen: Entwicklung neuer Strategien, z. B. ProduktinnovationenOperative Manahmen: z. B. verstrkter Einsatz von Marketing-Instrumenten

    BenchmarkingEs wird meist von externen Unternehmensberatern durchgefhrt, sie vergleichen die Leistung des eigenenUnternehmens mit der des Markt- bzw. Branchenfhrers.internes Benchmarking: Vergleichsparter stammt aus dem eigenen Betrieb.wettbewerbsorientiertes Benchmarking: Vergleichpartner stammt aus der gleichen Branche.funktionales Benchmarking: Vergleichspartner stammt aus einer fremden Branche.

    Markt-wachstum

    hoch

    gering

    gering hoch

    relativer Marktanteil

    ? ") Stars 2)

    selektiv frdernvorgehen investieren

    arme Hunde 3) Khe 4)

    geringer Gewinn Position haltenevtl. rausnehmen melken

    Anmerkungen:

    ") Hohes Marktwachstum aber noch geringer Marktanteil !Es wird versucht, den Marktanteil zu vergrern.Einfhrungsphase des Produkts.

    2) Hohes Marktwachstum!lt. PIMS-Modell !

    Gewinn %und Cash-Flow $Wachstumsphase des Produkts.3) Niedergangsphase eines Produkts4)Hoher Marktanteil !lt. PIMS-Modell !

    Gewinn %und Cash-Flow %Konsolidierungsphase des Produkts.

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    Controlling

    Def. Controlling

    Das Controlling ist eine Zusammenfassung des Rechnungswesen und der Planung und ist als Linienfunktion imkaufmnnischen Bereich organisiert, oftmals als Stabsstelle.

    Operatives ControllingUntersucht und erfasst die Auswirkungen, welche nderungen nach sich ziehen bzw. gezogen haben. Diese Aus-wirkungen sind besonders bei der Gegenberstellung von Finanz-, Erfolgs- und Bilanzrechnung zu erkennen.

    Beispiel:Interpretation eines TriptychonsFinanzrechnung Bilanznderungen GuV-Rechnung

    Einzahlung Auszahlung Aktiva Passiva Aufwand ErtragUmsatz 1) 24.100 + 2.000 100 26.200Produkte (FE) 2) 2.100 6.200 4.100Rohstoffe 3) 8.300 600 1.300 7.600Abschreibungen 4) 4.200 4.200Lhne 5) 6.200 + 300 6.500Pens.rckst. 6) 400 + 500 900Garantie Rck. 7) 250 100 150Bilanzgewinn 8) 400 400Investitionen 9) 2.900 + 3.500 + 600Bankkredit 10) 3.000 2.700 300Summe 24.100 21.450 1.400 3.100 25.950 30.300J 12) + 4.350 + 4.350B Kasse 11) + 2.650 + 2.650

    Interpretation dieser Wertbewegungen:1) Einzahlungen aus Warenverkufen + 24.100 Gesamte Umsatzerlse + 26.200

    UV-Mehrung (Foderungszuwachs) + 2.000 Wertberichtigung auf Forderungen 100

    + 26.100 = + 26.100 02) UV-Minderung (FE-Lagerabgang) 2.100 FE-Bestandserhhung + 4.100FE-Bestandsminderung 6.200

    2.100 = 2.100 03) Auszahlungen fr RHB-Kauf 8.300 Gesamter RHB-Verbrauch 7.600

    UV-Minderng (Lagerabgang RHB) 600 Minderung von RHB-Verbindl. 1.300 8.900 = 8.900 0

    4) AV-Minderung durch AfA 4.200 = Gesamter AfA-Aufwand 4.200 05) Lohnauszahlungen 6.200 Gesamter Lohn-Aufwand 6.500

    Einbehaltende Sozialabgaben + 300 6.200 = 6.200 0

    6) Auszahlung von Pensionen 400 Gesamter Pensions-Aufwand 900

    (Abbau Pensionsrckstellungen) Erhhungen der Pensionsrckst. + 500 400 = 400 07) Auszahlung fr Garantieansprche 250 Gesamter Garantie-Aufwand 150

    Minderung der Garantierckst. 100 250 = 250 0

    8) Ausschttung Bilanzgewinn *) 400 = Passiv-Minderung 400 09) Auszahlungen fr die Investitionen 2.900 Erhhung der Verbindlichkeiten + 600

    AV-Mehrung durch Investitionen + 3.500 (durch den Kauf der Investition)+ 600 = + 600 0

    10) Rckzahlungsbetrag Bankkredit 3.000 FK-Minderung durch Tilgung 2.700Zinsaufwand durch Zinsen 300

    3.000 = 3.000 011)

    Einzahlungen Auszahlungen + 2.650 = Zufluss liquider Mittel (UV-Mehr.) + 2.650 012) Ertrge Aufwendungen + 4.350 = Jahresberschuss (Passiv-Mehr.) + 4.350 0*)hierbei handelt es sich natrlich um den Bilanzgewinn der vorigen Periode, der ausgeschttet wurde.

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    Beispiel:Aufstellen eines TriptychonsIm Jahr 2003 wurden in unserem Unternehmen folgende Geschftsvorflle verbucht:(1) Der Bilanzgewinn von 2002 in Hhe von 21.000 wird voll ausgeschttet.(2) Rohstoffkauf von 25.000 , sofortige Bezahlung. 80 % der Rohstoffe werden 2003 verbraucht.(3) Kauf einer Anlage fr 80.000 , hierfr wird ein Darlehn aufgenommen.(4) Verkauf einer abgeschriebenen Anlage fr 5.000 .

    (5) Zahlung von Lhnen in Hhe von 90.000 .(6) Verkauf von Waren im Werte von 50.000 , 20 % der Rechnungssumme wurden 2003 noch nicht bezahlt.(7) Abschreibungen in Hhe von 20.000 .(8) Fr Pensionszahlungen wurden 2003 10.000 zurckgestellt, davon wurden 6.000 ausgezahlt.(9) Rohstoffkauf von 10.000 , davon wurden 50 % bereits bezahlt.(10) Verkauf von Wertpapieren fr 35.000 , deren Buchwert 25.000 betrug.(11) Annahme eines Auftrags, fr den bereits jetzt eine Anzahlung von 30.000 geleistet wird.(12) berweisen von 45.000 an die Bank, hiervon sind 30.000 fr Zinsen und der Rest fr Kredittilgung.(13) Auslieferung von Waren im Werte von 70.000 , wofr 2002 bereits 40