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bremer kirchenzeitung Das evangelische Magazin März - Juni 2018 Fröhliche Ostern! Trauercafé: Ganz viel Kraft schicken Raus aus den Schulden Neues Leben für Hühner aus Massentierhaltung

bremer kirchenzeitung - kirche-bremen.de · Druck & Vertrieb: Bremer Tageszeitungen AG (BTAG), Martinistraße 43, 28195 Bremen ... machte Torte und Kuchen. Wie bei einem Beerdigungs-Kaffeetrinken

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bremer kirchenzeitungDas evangelische Magazin März - Juni 2018

FröhlicheOstern!

Trauercafé:Ganz viel Kraft schicken

Raus aus den Schulden

Neues Leben fürHühner aus Massentierhaltung

ImpressumUnser TitelbildDie bremer kirchenzeitung erscheint vier Mal im Jahr als Beilage zum Weser-Kurier

und den Bremer Nachrichten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen

nicht in jedem Fall die Meinung der redaktion dar.

Herausgeber: Bremische evangelische Kirche (Mitglied im Gemeinschaftswerk

der evangelischen Publizistik), Franziuseck 2-4, 28199 Bremen

Redaktion: sabine Hatscher & Matthias Dembski

Grafische Realisation: rank - Grafik-Design

Druck & Vertrieb: Bremer Tageszeitungen AG (BTAG), Martinistraße 43, 28195 Bremen

Anzeigen (verantwortlich): David Koopmann, Tanja Bittner (beide BTAG)

Die nächste Ausgabe der bremer kirchenzeitung erscheint am 23. Juni 2018.

Oster-Radtour zur Wasserhorster Kirche

Foto: Nikolai Wolff/ Panthermedia, Retusche: Ulrike Rank

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Elisabeth Lanz: Was im Leben zählt

Radeln mit Leib und Seele: Osterradtour zu Bremens Kirchen

„Ganz viel Kraft schicken“: Zu Besuch im Trauercafé

Faszination Orgel: Musik vom Hobby zum Nebenberuf machen

Ich wollt‘, ich hätt‘ ein Huhn: Die Aktion „Rettet das Huhn“

Ei, Ei, Ei: Alles rund um das uralte Oster-Symbol

Meditation: Sieben neue Hühnerleben

Segel setzen: Kurs für neue Aufbrüche

Projekt Zehn: Künstler Tom Gefken stellt in der Kulturkirche aus

Mehr als ein Job: Erzieherin in einer evangelischen Kita

Raus aus den Schulden: Selbst im Koma keine Hilfe

Schulden: Tipps und Infos zum Thema

Stille Helden: Gerd Urban und Heinrich Fischer

Sie praktiziert seit 2002 als „Tierärztin Dr. Mertens“ in der gleichnamigen ARD-Serie

aus dem Zoo Leipzig, hat im vergangenen Jahr für das Hörbuch „Wenn Engel lachen“

über die Liebesgeschichte von Katharina von Bora und Martin Luther die Rolle der

Katharina übernommen und bei den Bad Hersfelder Festspielen auf der Theater-

bühne ebenfalls die Lutherin gegeben: Elisabeth Lanz ist eine vielseitige Schauspie-

lerin, ebenso breit gefächert sind ihre Interessen. „Ich bin einfach ein neugieriger

Mensch“, lacht sie. Vor ihrer Schauspielausbildung am Wiener Volkstheater studierte

die gebürtige Grazerin unter anderem Linguistik, Philosophie, später Jura und Thea-

terwissenschaft. „Die Praxis hat mich zur Schauspielerei gebracht. Ich studiere nicht

nur einen Charakter, sondern ich denke mich ein und spiele ihn nach, was einen sehr

tiefen Einblick bedeutet. Man verstellt sich nicht, sondern man enthüllt eine Person

– das hat mich immer fasziniert, auch wenn in der Praxis beim Drehen oft nur wenig

Zeit dafür ist.“

„Katharina von Bora war wahnsinnig mutig“

Für die Rolle der Katharina von Bora tauchte Lanz in die Zeit der Reformation und in

die Lebensgeschichte der Nonne ein, die das Kloster verließ und später Martin Luther

heiratete. „Eine kluge, extrem starke, selbstbewusste Frau, auch wenn in der Literatur

wie so oft der Mann, Luther, im Mittelpunkt steht. Katharina hat ihm glaube ich eine

ungeheure Stärke gegeben, war für Luther eine echte Gesprächspartnerin auf Augen-

höhe. Sie hat den ganzen weltlichen Bereich mit großer Fachkenntnis geschaukelt,

die sie im Kloster erworben hatte. Sich so gegen die herkömmliche Glaubenstradition

zu stellen, das sichere Kloster zu verlassen, war wahnsinnig mutig. Für die Gründung

einer Familie wurde sie auch sehr angefeindet.“

„Über den Tod nachzudenken, macht unser Leben tiefer“

Eine Erfahrung, die sie auch aus der eigenen Familiengeschichte kennt. Auch ihr

Vater, ein ehemaliger katholischer Priester, entschied sich für die Liebe, verließ sein

Amt und heiratete. „Ein konfliktreicher Weg, meine Eltern waren extrem stark, sich

gegen den Widerstand ihrer Familien für ihre Liebe zu entscheiden. Erst Jahre später

fanden meine Großeltern und Eltern wieder zueinander.“ Was man für seinen Glau-

ben opfere, sei für ihren Vater eine existenzielle Frage gewesen, die einen inneren

Kampf bedeutet habe. „Das hat die Liebe zu meiner Mutter noch tiefer gemacht.“

Lanz‘ Vater leitete später ein SOS-Kinderdorf, wo die Schauspielerin mit ihren drei

leiblichen Geschwistern aufwuchs. „Dort habe ich auch viele schwierige Schicksale

erlebt. Da lernt man praktische Psychologie und vor allem, sich einzufühlen.“ Bis

heute engagiert sie sich für die SOS-Kinderdörfer, aber auch für Kinderhospize. „Die

Endlichkeit, egal ob sie Kinder oder Erwachsene betrifft, wirft Menschen oft aus der

Bahn. Sie brauchen eine gute Begleitung. Wir sollten uns trauen, uns mit unserem

Sterben und dem Tod auseinanderzusetzen. Das macht unser Leben tiefer, weil wir

darüber nachdenken, wie wir leben und was im Leben wichtig ist.“ Das berührt auch

Glaubensfragen: „Indem wir über das, was nach diesem Leben kommt, miteinander

sprechen, offenbaren sich unsere sehr unterschiedlichen Glaubensvorstellungen.“

Ihren persönlichen Glauben findet Elisabeth Lanz am ehesten im Gebet des Heili-

gen Franziskus wieder: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass

ich Liebe bringe, wo man sich hasst...“ Religionen gegeneinander abzugrenzen sei

schrecklich: „Wenn ich die neuerliche Diskussion verfolge, ob der Islam zu Deutsch-

land gehört, finde ich das einfach absolut blöd. Ich denke, wir müssen heute mehr

denn je schauen, was uns verbindet, versöhnt und Menschen über Religionsgrenzen

hinweg zusammenführt.“

Die Lust am Leben auf dem Land

Entspannen kann die Schauspielerin am besten in dem Dorf bei München, wo sie

mit ihrer Familie lebt. Was sie am Landleben mag? „Dass dort nichts ist“, meint sie

lachend. „Ich liebe es, dass es akustisch und optisch stiller ist als in der Stadt. Ich

kann nach innen gehen, zum Beispiel mal eine Woche intensiv lesen, was mir in der

Stadt nicht so einfach gelingen würde.“ Zuhause bedeutet für sie, da zu sein, wo

Freunde und Familie sind. „So werden wir es auch zu Ostern machen und darauf

freue ich mich schon.“

Was im Leben zählt Elisabeth Lanz über Neugierde,

Katharina von Bora

und SOS-Kinderdörfer

www.kirche-bremen.de · bremer kirchenzeitung März 2018 3

Elisabeth Lanz,

Schauspielerin

Elisabeth Lanz

Wenn Engel lachen Hörbuch

3 Audio-CD´s, 170 Minuten,15 Euro

ISBN 978-3-96038-122-8

Gespräch: Matthias Dembski

Foto: Dirk Schmidt

Check Technisch fit ins Frühjahr radeln

4 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 5

Radelnmit Leib und Seele

Bei der Oster-Radtour Bremens Kirchen entdecken

Endlich Frühling! Spätestens, wenn die ersten

Sonnenstrahlen locken, ist es Zeit, den Drahtesel aus

dem Schuppen zu holen. Dann geht es direkt vor der

Haustür auf Tour, denn für attraktive Ziele müssen

Bremerinnen und Bremer nicht weit radeln.

Schöne Kirchen in allen Richtungen

Ob von der Borgfelder Kirche über den Wümmedeich

bis zur idyllisch gelegenen Wasserhorster Kirche

oder von der Grambker Kirche durchs Werderland

bis zur Moorlosen-Kirche in Mittelsbüren – in jeder

Himmelsrichtung gibt es Bremer Kirchen, die sich als

Ziel einer Frühlings-Radtour eignen.

Radpilgern an der Ochtum

Wer etwas mehr Zeit mitbringt und auch über die

Stadtgrenze hinaus unterwegs sein möchte, kann auf

dem Radpilgerweg „Ochtum, Marsch und Moor“ neue

Kreuze und alte Kirchen in norddeutscher Landschaft

entdecken. Auf Bremer Gebiet geht‘s los in Huchting,

vorbei an der Dietrich Bonhoeffer Kirche und der

Rablinghauser Deichkirche Richtung Altenesch.

Ein Pilgerführer enthält Pilgergebete, Segensworte,

Mediationen sowie Bildbetrachtungen.

Den Flussgeist im Gewölbe suchen

Wo auch immer Sie radeln: Neue Entdeckungen in

den Kirchen und am Wegesrand sind garantiert: Wie

wäre es mit einer Tour durch den Bremer Osten nach

Arbergen zu einer der ältesten Bremer Dorfkirchen?

Die St. Johannis-Kirche aus dem Jahr 1719 hat früh-

mittelalterliche Ursprünge. Von dort aus kann man

übers Weserwehr an der Weser entlang wieder fluss-

aufwärts über Habenhausen nach Arsten zur nächs-

ten alten Dorfkirche radeln. Die St. Johannes Kirche,

erstmals 1325 erwähnt, steht etwas erhöht auf einer

Warft und bot Menschen früher Zuflucht vor dem

Weser-Hochwasser. Das mittelalterliche Gewölbe im

Chorraum enthält ein Bilderrätsel: Wo ist ein schel-

misch lachendes Gesicht versteckt? Vielleicht soll es

einen Flussgeist zeigen, vor dem sich die Menschen in

vorchristlicher Zeit fürchteten.

Text: Matthias Dembski | Fotos: Panthermedia/

Nikolai Wolff

Deichkirche Rablinghausen

St. Jacobi-Kirche in Seehausen

Wasserhorster Kirche

St. JohannisArbergen

Kirche Borgfeld

Moorlosen-Kirche Mittelsbüren

St. JohannesArsten

Gut gepackt ist halb gewonnen

Frischeboxen sind praktisch und vermeiden Abfall.

Wichtig: Thermo-Picknickdecke einpacken!

Superschneller Dipp – Tipp

Kräuter und Knoblauchzehe fein hacken und unter Jo-

ghurt oder Quark rühren. Den Dipp mit Zitronensaft,

Salz und Pfeffer abschmecken. Möhren, Paprika, Gurke

oder Kohlrabi zum Dippen in Sticks schneiden.

Was kommt auf´s Sandwich?

Käse, Salat, Pesto, Salami, Senf, Räucherlachs, Spros-

sen - alles, was schmeckt! Mayonnaise bei warmem

Wetter lieber nicht verwenden.

Kleine Erfrischung?

Am Besten eignen sich Tees, Saftschorlen oder Was-

ser. Wie wäre es mit einem Zitronen-Ingwer-Tee, der

schmeckt warm und kalt.

Smoothie

Ob fruchtig oder pikant - schnell im Mixer püriert,

sind Smoothies einfach lecker. „Melone-Orange“ oder

„Tomate-Avocado“ machen fit für die nächste Etappe.

Fingerfood – passt immer!

Spieße mit Gouda, Feta oder Mozarella und Kirschto-

maten, Oliven, Basilikum oder Weintrauben sein.

Tipps für den Picknick-Korb

Putzen & Prüfen

Rahmen, Gabel und Felgen mit Spüli und Schwamm

reinigen. Rahmen, Lenker, Vorbau und Sattelstütze auf

Risse und Verformungen prüfen.

Schraube locker?

Alle Schrauben - nicht zu stark - nachziehen. Auch die

Speichen einzeln prüfen: Stimmt die Spannung, sind

Speichen gerissen, hat die Felge einen Schlag? Sitzt

der Steuersatz fest? Hat die Nabe Spiel? – Dann ab zur

Fahrradwerkstatt!

Antrieb fitmachen!

Kette mit altem Baumwolltuch säubern, mit Fließfett

oder Öl schmieren, überschüssiges Öl abwischen. Schal-

tungen sollten leicht laufen und direkt umschalten. Au-

ßenhüllen und Seilzüge auf Schäden kontrollieren. Hat

die Kette genug Spannung?

Allzeit bremsbereit

Sind Bremsseile und Spannung in Ordnung, sind die

Bremsen leichtgängig? Bremsklötze austauschen, wenn

etwa Quer-Rillen nicht mehr erkennbar sind.

Gesehen werden

Das Licht muss auch im Frühling funktionieren. Sind

noch alle Reflektoren vorhanden?

Druck machen

Wer Reifen regelmäßig aufpumpt, fährt leichter, hat

weniger Verschleiß und vermeidet einen Platten.

keine Antwort. „Ich hab‘ ihn sehr gern gehabt“, bricht

es aus ihr heraus. Nach einem Moment der Stille bil-

den alle in der Runde einen „Kraftkreis“. Sie reichen

sich die Hände. „Wir schicken Nicole jetzt mal ganz viel

Kraft, indem wir uns gegenseitig die Hände drücken“,

sagt Trauerbegleiterin Wiebke Voller. Nicole kommt tat-

sächlich zur Ruhe und zündet eine Kerze an: „Für meine

Schwestern Doris und Katja, damit sie Kraft bekommen

gegen die Trauer.“

Abschied ist wichtig für den Trauerprozess

Seit Mai 2011 gibt es das Trauercafé der Lebenshilfe.

Petra Groß und ihre Kollegin Wiebke Voller hatten sich

damals zunächst für die Sterbegleitung, danach als

Trauerbegleiterinnen fortgebildet. Die beiden Päda-

goginnen arbeiten in Wohngruppen der Lebenshilfe.

„Ich habe dort früher noch erlebt, dass Menschen mit

geistiger Behinderung der Tod ihrer Eltern verschwie-

gen wurde. Die kamen dann einfach nicht mehr, aber

niemand von den Angehörigen sagte ihnen, was los ist.

Sie durften nicht zur Beerdigung“, erinnert sich Petra

Groß. „Dabei ist der persönliche Abschied so wichtig für

den Trauerprozess.“ Trauer sei für alle Menschen gleich

schwer zu bewältigen – unabhängig von ihrer Beein-

trächtigung, betont Wiebke Voller. Trotzdem bräuchten

Menschen zur Bewältigung unterschiedliche Formen.

„Trauergruppen laufen in der Regel viel über Sprache,

was für Menschen mit geistiger Behinderung oft schwie-

rig ist. Deswegen arbeiten wir viel mit Bildern und Sym-

bolen, basteln, malen oder gestalten Kerzen.“ Außer-

dem gibt es stets einen Info-Teil, bei dem zum Beispiel

über Bestattungsformen gesprochen wird. „Für diese

Zielgruppe sind sinnliche, greifbare Zugänge besonders

wichtig“, betont Petra Groß. So geht es diesmal im Trau-

ercafé um Seebestattungen. „Dass eine Urne ins Was-

ser kommt und nicht ein Mensch dort versenkt wird,

war vielen nicht klar. Da herrschten zum Teil gruselige

Vorstellungen. Deshalb haben die Teilnehmer entschie-

den, dass wir uns in einem Film mal anschauen, wie

eine Seebestattung wirklich abläuft.“ Ein solcher Info-

Block baut Ängste ab. „Wir machen auch Exkursionen

zur Messe Leben und Tod, gehen mit dem Pastor auf

den Friedhof oder schauen uns einen Friedwald an“,

berichten die beiden Trauerbegleiterinnen. Um welche

Themen es geht, entscheiden die Teilnehmer.

Fröhliche Stimmungbeim Kaffeetrinken

Zum Abschluss des Trauercafés versammeln sich alle

um eine Kaffeetafel. Die Erinnerungskerzen stehen

auf dem Tisch, es gibt diesesmal sogar eine selbstge-

machte Torte und Kuchen. Wie bei einem Beerdigungs-

Kaffeetrinken füllt bald Stimmengewirr und Lachen

den Raum. Es geht um den nächsten Urlaub, einen

Ausflug mit der Wohngruppe oder Hobbys – bis der

erste Fahrdienst da ist, der Teilnehmende abholt, die

nicht selbständig nach Hause kommen. „Bis in zwei

Wochen, tschüss“, ruft Malte und geht winkend aus

der Tür – seine negativen Gefühle und die Trauer über

sein verlorenes Leben zusammen mit seiner Mutter sind

nicht weg. Aber darüber zu sprechen und eine Kerze

anzuzünden hat ihm für heute geholfen.

(* alle Namen der Teilnehmenden von der Redaktion geändert)

Text/Fotos: Matthias Dembski

„Erst ist meine Mutter ganz plötzlich gestorben und

dann musste ich aus der Wohnung raus und in eine

Wohngruppe umziehen.“ – Maltes* Trauer klingt zornig

und trotzig. Stockend erzählt er, greift zwischendurch

immer wieder nach der Hand seiner Freundin Amelie.

Im Trauercafé der Lebenshilfe Bremen, das sich an Men-

schen mit geistiger Behinderung richtet, haben alle Zeit,

ihm zuzuhören. In der Runde ist es ganz still geworden.

Der Reihe nach erzählen die Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer, was ihnen auf der Seele brennt.

Bei Malte hat sich einiges aufgestaut, seitdem sich die

Gruppe vor zwei Wochen das letzte Mal getroffen hat.

Er hadert mit seiner Wohnsituation. „Ich möchte in eine

eigene Wohnung.“ Möglichst soll es die frühere Woh-

nung sein, in der er mit seiner Mutter lebte, die zugleich

seine Betreuerin war. Man merkt dem jungen Mann

an, dass seit ihrem Tod nichts mehr so ist, wie es mal

war. Alles in seinem Leben ist durcheinander gekom-

men, Trauer und Wut mischen sich. Schließlich zündet

Malte eine Kerze für seine Mutter an und stellt das bunt

gestaltete Glas in die Mitte des Stuhlkreises.

„Ich hab‘ meinen Papa sehr gern gehabt“

Feste Rituale wie die Erzähl-Runde, bei der ein herzförmi-

ger Speckstein von Hand zu Hand weitergegeben wird,

gehören zum Trauercafé dazu. In der Raummitte liegt

ein Tuch, auf dem ein Strauß Osterglocken steht. Nach

und nach kommen immer mehr Kerzen dazu: Für Pauls

Bruder Stefan, für Amelies Papa, für Rainers Mitbewoh-

ner Lothar, für Maries Freund Niklas und viele Andere.

Schließlich ist Nicole an der Reihe. Die Hände immer in

Bewegung, sucht sie nach Worten. Schließlich bricht es

aus ihr heraus, dass es ihr heute einfach nicht gut geht.

Die junge Frau mit Down-Syndrom ist das erste Mal in

der Trauergruppe dabei und sehr aufgeregt. Ihr Vater ist

im vergangenen Oktober gestorben. Behutsam erfragt

Trauerbegleiterin Wiebke Voller ihre Geschichte. „Mein

Papa hatte einen Herzinfarkt und ist daran gestorben.“

Die Trauerbegleiterin reicht ihr ein Taschentuch. Auf die

Frage, was ihr Papa gerne gemacht hat, findet Nicole

6 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de

Amelie hilft Nicole

beim Anzünden

ihrer Erinnerungskerze

Ganz vielKraft schicken

Zu Besuch im Trauercafé für Menschen mit geistiger Behinderung

www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 7

Alle Angebote sind kostenfrei

Trauercafé für Menschen

mit geistiger Behinderung

Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31

alle zwei Wochen freitags um 16 Uhr

Kontakt: Petra Groß, Telefon 0421/82 60 69

[email protected]

Gesprächskreis „Weiterleben“

Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31

jeden letzten Freitag im Monat (außer in den Ferien)

17.30 bis 19 Uhr

Kontakt: Pastor Thomas Lieberum

Telefon 0421/59 76 95 21

[email protected]

Trauertreffpunkt „Lindencafé“

Kirchengemeinde Horn, Horner Heerstraße 28

einmal monatlich montags oder donnerstags

16 bis 18 Uhr

Kontakt: Telefon 0421/23 60 56

[email protected]

Trauercafé Lichtblick

St. Martini Lesum, Hindenburgstraße 30

jeden ersten Dienstag im Monat von 15 bis 17 Uhr

(außer in den Sommerferien)

Kontakt: Annette Carstens, Telefon 0421/67 41 424

[email protected]

Neu ab 4. April 2018:

Gespräche mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern

Osterholzer Friedhof, Nordkapelle

mittwochs von 14 bis 15.30 Uhr,

von Mai bis August bis 16.30 Uhr

Die Gespräche sind vertraulich, kostenfrei und

unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft

kirche-bremen.de

Hilfe für Trauernde

Kirchen, Diakonie und Caritas beraten an

Stand 6 C 02 zu allen Fragen rund um Krankheit,

Pflege, Trauer und kirchliche Bestattung.

Vor Ort gibt es ein vertrauliches Seelsorge-Angebot.

Infos zur Messe und zum Kongressprogramm:

leben-und-tod.de

Programm des Evangelischen Bildungswerks

u.a. mit den Themen:

Mir fehlen die Worte – sich trauernden

Angehörigen zuwenden können

Ich bin für Dich da – trauernden

Freundinnen und Kollegen beistehen

Letzte Hilfe – am Ende wissen, wie es gehen kann

Gesegneter Abschied – Ermutigung fürs Leben

kirche-bremen.de

Trauern erlaubt?!Mit dem Verlust (m)eines Kindes nach

Spätabbruch, Tot- oder Fehlgeburt umgehen

Vortrag und Diskussion mit der

Trauerberaterin Tanja M. Brinkmann

Donnerstag, 19. April, 19 Uhr

Zentralbibliothek Bremen, Am Wall 201

cara-bremen.de

8 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 9

„Peter und der Wolf“ war Christopher Skiltons erste be-

wusste Begegnung mit der Orgel, an die er sich erin-

nert. Das von Sergei Prokofjew vertonte russische Mär-

chen auf dem großen Instrument mit den vielen Pfeifen

begeisterte den Erstklässler. „Da wusste ich, dass ich

irgendwann einmal selber Orgel spielen wollte“, erin-

nert sich der heute 19-Jährige. „Ich sang damals im

Kinderchor der Remberti-Gemeinde, und unser Kantor

hatte uns öfter mit auf die Orgelempore genommen

und das Instrument erklärt.“ Der Funke sprang über.

„Ich glaube, mich hat beeindruckt, welche ungeheuren

musikalischen Möglichkeiten ich als einzelner Musiker

herausholen kann. Man hat dieses große, mächtige In-

strument für sich allein und kann darauf seine musi-

kalischen Ideen entwickeln.“ Pedale, mehrere Manuale

und unzählige Register – die Technik einer Orgel und

ihr vielfältiger Klang – all das wollte Christopher selber

beherrschen.

Orgelunterricht mit 13 Jahren begonnen

Doch zunächst waren seine Beine zu kurz, um von der

Orgelbank bis an die Pedale heran zu reichen. „So bin

ich erst mal beim Klavier geblieben und habe, wann

immer ich konnte, im Dom den Organisten zugehört“,

erinnert er sich. Erst mit 13 begann er, sein Trauminstru-

ment zu erlernen. „Ich war mit meinen musikalischen In-

teressen immer ein wenig der Exot: Knabenchor-Sänger

seit 2005, Orgelunterricht, geistliche Musik und Klas-

sik – das ist natürlich bei den meisten in meinem Alter

nicht so angesagt.“ Doch Christopher blieb musikalisch

am Ball. „2016 habe ich einen C-Kurs begonnen, das ist

die Ausbildung zum nebenamtlichen Kirchenmusiker.“

C-Musiker-Ausbildung neben der Schule

Neben der Schule war dieser Kurs eine Menge Holz:

„Einmal wöchentlich Orgelunterricht, Gesangsunter-

richt, zusätzlich privat Klavierunterricht und Übungs-

zeiten“, zählt er auf. „Am Freitagabend fand der ei-

gentliche Kurs statt, so fielen private Verabredungen

an diesem Abend flach. Aber das ist wie bei einem

Profi-Sportler, der seine Zeit und Energie auch voll auf

ein Ziel konzentriert.“ Im C-Kurs habe er eine Menge

gelernt: „Musiktheorie, Infos zum Kirchenjahr und ande-

ren theologischen Themen, ein Chorpraktikum, Exkursi-

onen zu interessanten Orgeln im Elbe-Weser-Raum – für

mich war der Kurs eine ideale Studienvorbereitung, weil

ich beschlossen hatte, später hauptamtlicher Kirchen-

musiker zu werden, dafür muss man studieren.“ Seine

Kurs-Gruppe war nett, auch wenn Skilton als Schüler

das „Küken“ war. „Die anderen waren deutlich älter

und alle schon im Beruf, wollten aber ihr musikalisches

Hobby quasi zum Nebenberuf machen.“

Berufswunsch Kirchenmusiker

Seinen C-Kurs hat Christopher Skilton kürzlich erfolg-

reich abgeschlossen. Derzeit bereitet sich der junge Mu-

siker auf seine Aufnahmeprüfungen vor. An vier Musik-

hochschulen hat er sich beworben. Ob es ihn nach Köln,

Hamburg, Hannover oder Halle verschlägt, ist noch un-

klar. „Dass mein Berufswunsch Kirchenmusiker ist, hat

sich während meines Freiwilligen Kulturellen Jahr beim

Knabenchor deutlich rauskristallisiert. Neben der Musik

habe ich auch entdeckt, wieviel Spaß es macht, Konzer-

te zu planen und zu organisieren.“

Neue Kurse nach den Sommerferien

Nach den Sommerferien starten in Bremen wieder zwei

Ausbildungsangebote für angehende nebenberufliche

Kirchenmusiker. Der so genannte D-Kurs richtet sich

vor allem an Schülerinnen und Schüler mit Klavier-

Vorkenntnissen, die Orgelspielen lernen wollen, um

später bezahlte Vertretungsdienste für Gottesdienste

zu übernehmen. Der C-Kurs ist vor allem für Berufstä-

tige gedacht, die bereits vertiefte Vorerfahrungen im

Klavierspiel und Chorgesang mitbringen. Für Christo-

pher Skilton hat sein C-Kurs einen angenehmen Neben-

effekt: „Ich kann künftig neben meinem Studium durch

Vertretungsdienste in Gottesdiensten oder bei kirchli-

chen Amtshandlungen Geld verdienen, vielleicht finde

ich sogar eine Teilzeit-Stelle, bei der ich neben Orgel-

Diensten auch einen Chor leiten kann.“

Text | Fotos: Matthias Dembski

Faszination Orgel Musik vom Hobby zum Nebenberuf machen

Christopher Skilton auf der Orgelbank in der Kirche Unser Lieben Frauen

Donnerstag, 26. & Freitag, 27. Apriljeweils 19.30 Uhr im Kapitel 8, Domsheide 8

Anmeldeschluss für beide Kurse: 31. Mai

Info-Abende für beide Kurse

D-Kurs

Dauer: Zwei Jahre ab August 2018

Ort: Martin-Luther-Kirche Findorff,

bei Bedarf werden wohnortnah Orgeln zum Üben vermittelt

Zeitlicher Aufwand: wöchentlicher Orgelunterricht (45 Minuten)

bei Christian Faerber, individuelle Übungszeiten,

pro Halbjahr zwei bis drei Blockveranstaltungen an Wochenenden

Zielgruppe: ab 16 Jahre

Voraussetzungen: Klavierunterricht (Mittelstufen-Niveau mit

Sonatinen, Inventionen), mehrstimmig denken und spielen können

Ausbildungsinhalte: Choralbegleitung, einfache Vorspiele,

liturgisches Orgelspiel, Registerkunde und technische Grundlagen

der Orgel, Gesangbuchkunde (reine Orgelausbildung ohne Chorleitung)

Ziel: Gottesdienstbegleitung (Choräle/Lieder und Liturgie) für

Vertretungsdienste, schnelle Anwendbarkeit des Gelernten

Kosten: 50 Euro monatlich für den Orgelunterricht, damit parallel der

private Klavierunterricht weiter laufen kann, dazu kommen Kosten für

Notenmaterial. Zuschüsse aus materiellen Gründen sind auf Antrag möglich.

Vergütung bei späterem Einsatz: Pro Gottesdienst/Amtshandlung

28 bis 45 Euro, das Brutto-Einstiegsgehalt für eine volle D-Musikerstelle

liegt bei 2.100 Euro

Kontakt: Christian Faerber, Telefon 0421/37 96 9-36

[email protected]

C-Kurs

Dauer: Zwei Jahre ab August 2018

Ort: Gemeinderäume in Innenstadtnähe

Zeitlicher Aufwand: jeweils wöchentlich Orgelunterricht

(45 Minuten) bei A-Musiker/innen und individuelle Übungszeiten,

Unterrichtsabend (Donnerstag, 19 bis 21.30 Uhr) mit Hausaufgaben,

ein Abend für das Chorpraktikum

Zielgruppe: ab 16 Jahre, Erwachsene neben dem Beruf

Voraussetzungen: gerne D-Prüfung, fortgeschrittenes Klavierspiel,

evtl. Dirigier-, Chorerfahrung, Musiklehre-Kenntnisse, Freude am Gottesdienst

Ausbildungsinhalte: Orgel- und Gesangs-Unterricht, Chorleitung,

Orgelbaukunde, Musiktheorie, theologische Informationen,

Gesangbuchkunde, Kirchenmusikgeschichte, Liturgik, Themenabende

zum Kirchenjahr, Exkursionen zu Orgeln, begleitendes Chorpraktikum

Ziel: Gottesdienstbegleitung (Choräle/Lieder und Liturgie),

Chorleitung, Übernahme einer C-Stelle, Assistenzen & Vertretungen

Kosten: 50 Euro im Quartal + Kosten für Orgelunterricht + 190 Euro für die

Prüfungsvorbereitungs-Woche im Hildesheimer Michaeliskloster

Vergütung bei späterem Einsatz: Pro Gottesdienst/Amtshandlung

32 bis 53 Euro, das Brutto-Einstiegsgehalt für eine volle C-Musikerstelle

liegt bei 2.300 Euro

Kontakt: Katja Zerbst, Telefon 0421/205 81-17

[email protected]

Hinter der Hecke mischt sich zufriedenes Boak,bok,bok

gelegentlich mit lauterem Gaack, Gack-ack-ack, ab und

zu lugt ein buschiger, brauner Feder-Po zwischen den

Zweigen hervor, oder eines der Hühner steckt den Kopf

hindurch. Endlich ist die hoffentlich letzte winterliche

Kaltfront abgezogen. Berta, Agathe, Riekchen und

die anderen können wieder raus aus dem Stall. Die

Sonnenstrahlen locken die Hühnerschar in den Garten,

sobald sich die Stallklappe nach dem „Frostarrest“

zum ersten Mal wieder öffnet. Neugierig beginnen die

sieben Hennen sofort ihre Erkundungstour. Nach einer

Weile picken und scharren sie im Boden, gehen auf

Regenwurm-Jagd oder wandern hinter der Hecke auf

und ab – ein ganz normales Hühnervolk mit prächti-

gem braunen Federkleid und straffen, roten Kämmen,

das sich in der ersten Frühlingssonne im Garten von

Jeannette und Thomas Querfurth tummelt. Doch bis

dahin war es ein weiter Weg.

Gerupft wie Suppenhühner

Als Agathe, Berta, Carölchen, Dora, Emmi, Riekchen und

Gitte im Mai 2017 Querfurths Garten bezogen, sahen

sie wie gerupft aus, waren mager, hatten kahle Stellen

im Federkleid und hängende Kämme, stammen sie

doch allesamt aus einer Massenhaltung. Mitglieder vom

Verein „Rettet das Huhn“ hatten sie von dort übernom-

men. Sie vermitteln diese „ausgedienten“ Legehennen

an Menschen weiter, die den Tieren ein neues artgerech-

tes Zuhause und ein erfülltes Hühnerleben schenken

möchten. Denn sobald ihre Legeleistung nachlässt, sind

diese Hühner für die Eierindustrie nicht mehr rentabel

und müssen neuen, jungen Hennen weichen. Nach

spätestens 16 Monaten werden sie auf dem Schlachthof

entsorgt und zu Tierfutter verarbeitet – Restwert 10

Cent. Ein Schicksal, das nach Angaben von „Rettet

das Huhn“ jährlich allein in Deutschland 45 Millionen

Legehennen ereilt.

Gut 10.000 von ihnen haben dank der Aktion ein zwei-

tes, freies Leben mit Tageslicht, Auslauf, der Möglichkeit

zu scharren und zu picken und allem, was sonst zu

einem glücklichen Hühnerleben dazu gehört. „Rettet das

Huhn“ kooperiert deutschlandweit mit Legebetrieben,

die ihre ausgelaugten Tiere an den Verein abgeben.

„Tolle, zutrauliche Haustiere“

Die sieben Hennen im Garten der Querfurths gehören

zu den Glücklichen, und sie genießen ihr Leben in vol-

len Zügen, erstmals mit Tageslicht, an der frischen Luft

und mit allen Möglichkeiten, die ein Huhn von Natur

aus braucht. Sie können scharren, Würmer und Insekten

picken, buddeln oder im Sand baden. „Innerhalb kürzes-

ter Zeit haben sie sich prima erholt und sind ganz nor-

male Hühner geworden, denen man ihr Schicksal nicht

mehr ansieht. In den ersten Wochen trugen sie teil-

weise noch einen Hühnerpulli, weil sie so kahl waren.

Aber man konnte zusehen, wie ihnen von Woche zu

Woche mehr Federn wuchsen“, erinnert sich Jeannette

Querfurth. Selbstbewusste Tiere waren die gerupften

Kreaturen von Anfang an. „In der Hackordnung stand

anfangs Riekchen als Chefin ganz oben. Das war ver-

blüffend, war sie doch die Kleinste und glich mit ihren

wenigen Federn einem lebendigen Suppenhuhn. Aber

sie war so frech und mutig, dass sie die unangefoch-

tene Chefin unserer Hühnerschar wurde.“ In einem

Blog hält Jeannette Querfurth ihre Erfahrungen und

Erlebnisse mit ihren sieben Mitbewohnerinnen fest.

„Hühner sind tolle Haustiere, die wirklich zutraulich

sind und auf Menschen reagieren“, erklärt Jeannette

Querfurth. „Uns macht es einfach Spaß, sie zu beob-

achten und ihr beruhigendes, angenehmes Gackern im

Garten zu hören.“

„Ein frisch gelegtes Ei ist ein Geschenk“

Die Querfurths möchten ihre Hühner nicht mehr mis-

sen. „Seit unsere sieben Hühner da sind, entdecke ich

jeden Tag, wie charmant und selbstbewusst sie sind.

Jedes Huhn hat seinen eigenen Charakter, das ist faszi-

nierend.“ Die sieben niedlichen, wuselnden Federbälle

sind außerdem weiterhin Nutztiere: „Sie legen vier bis

sechs Eier am Tag. Wenn man so ein körperwarmes Ei

aus dem Nest holt, ist das wie ein Geschenk.“

Text: Matthias Dembski | Fotos: Jeannette Querfurth

www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 1110 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de

Planen

Ausführlich informieren und mit den

Nachbarn sprechen. Stimmen die Vor-

aussetzungen, was ist nötig? Hüh-

nerhaltung ist erlaubt, muss aber

angemeldet werden (ndstsk.de). Mit

„Rettet das Huhn“ Kontakt aufnehmen.

Vorbereiten

Marder- und frostsicheren Stall

mit Tageslicht-Einfall und Voliere

bauen, den Auslauf mindestens

1,20 Meter hoch einzäunen. Fotos

der Haltungsbedingungen an

„Rettet das Huhn“ schicken.

Abholen

Am Vermittlungstag Hühner am

vereinbarten Übergabepunkt

abholen, genügend Transport-

körbe (keine Kartons) mitnehmen.

Eine Auswahl der Tiere ist nicht

möglich, die Vermittlung erfolgt

gegen Spende.

Einziehen

Innerhalb weniger Tage erobern

sich die Hühner ihr Zuhause. Hat

sich ein Huhn erstmal getraut, den

Stall zu verlassen, dauert es nicht

mehr lange, bis alle anderen eben-

falls ihre neue Freiheit entdecken.

Ich wollt‘, ich hätt‘ ein

Von der Idee zum eigenen Hühnerstall

Riekchen im

Mai 2017

Riekchen im

September 2017

Huhn... „Rettet das Huhn“ schenktLegehennen ein zweites Leben

Was ein Huhn braucht

isolierter, zugfreier und trockener Stall mit Milben-

schutzanstrich, Legenestern, Sitzstangen und saugfä-

higem Einstreu; Wärmelampe für Frosttage;

eingezäunter Auslauf von mindestens zehn Qua-

dratmetern pro Huhn zum Scharren, Buddeln, Picken,

Gucken und Sandbaden. Hühner mögen Büsche und

Hecken zum Verstecken und als Schattenspender.

überdachte Voliere für Zeiten der Stallpflicht, bei-

spielsweise wegen Vogelgrippe;

eine Gruppe: Drei, besser fünf und mehr Tiere, ein

Hahn muss nicht dabei sein.

gutes Futter, etwa fertiges Körnerfutter – im Winter

mit untergemischtem Öl/Fett, Grünfutter und viel

Wasser. Hühner sind auch „Resteverwerter“ für unge-

würzte Kartoffeln/Kartoffelschalten, Reis usw.

regelmäßige Schluckimpfung vom Tierarzt gegen

die Newcastle-Krankheit;

Zeitaufwand: Wie bei jedem Haustier muss man

sich täglich kümmern, füttern, den Stall säubern –

und für eine Urlaubsvertretung sorgen, wenn man

nicht da ist.

Rettet das Huhn e.V.

[email protected]

rettetdashuhn.de

unserehuehnervonrettetdashuhn.blogspot.de

12 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de www.kirche-bremen.de · bremer kirchenzeitung März 2018 13

Eier sind Kraftwerke voller Nährstoffe und ein uraltes Ostersymbol

ier sind gesund

Ungesund sind Eier in Maßen genossen nicht. Das in Eiern

enthaltene Cholin soll das Gehirn unterstützen, Eiweiß und

Schwefel aus dem Eigelb lassen das Haar glänzen, Eiweiß

beugt Hautunreinheiten vor. Eier sind kleine „Kraftwerke“,

die unter anderem viel Kalzium, Magnesium, Eisen, Jod

und Fluor liefern. Auf den Cholesterinspiegel wirken sie sich

übrigens kaum aus. Ein Problem sind eher die Fette im Ei, die

unser Energiekonto hochtreiben. Deshalb gilt:

Maximal ein Ei am Tag ist okay,

zu Ostern dürfen‘s auch mal mehr sein.

Warum stereier?

Während der vorösterlichen Fastenzeit durften

die Menschen früher keine Eier essen, aber

die Hühner legten natürlich weiter. Um die

Eier haltbar zu machen, kochte und färbte

man sie mit Pflanzen, um gekochte von rohen

Eiern zu unterscheiden. Zu Ostern wurde die

„Überproduktion“ dann verschenkt. Übrigens:

Seit dem Mittelalter ist das traditionelle

Osterei rot – die Farbe des Blutes Christi, des

Lebens und der Freude.

erumeiern

Mit Worten wird viel herumgeeiert: Ein Ei gleicht dem

anderen, aber jeder sucht das Ei des Kolumbus. Niemand

möchte ein faules Ei ins Nest gelegt bekommen,

stattdessen aber lieber so aussehen wie aus dem Ei

gepellt. Doch Vorsicht, wenn etwas nicht das Gelbe vom Ei

ist. Deshalb sollte man aber nicht jeden wie ein rohes Ei

behandeln, sondern durchaus auch mal „Eier haben“. Auch

nicht empfehlenswert: Sich für ‘nen Appel und‘n Ei, sprich:

unter Wert, zu verkaufen. Der Reformator Martin Luther

riet: „Sorge dich nicht um ungelegte Eier.“

Symbol für neues eben

Das Ei galt schon den ersten Christen als Zeichen der

Auferstehung Jesu und Symbol des Lebens. Hinter der Schale

ist neues Leben verborgen. Dazu ein alter Merkspruch:

„Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus das Grab

zerbrochen.“ Wohl deshalb legte man im frühen Mittelalter

Verstorbenen Eier als Beigabe mit ins Grab, in Erinnerung an

die Auferstehung.

oleier mal anders

Alternativ zu den aufwändig eingelegten

„klassischen Soleiern“ sind diese Soleier nicht

nur schneller zubereitet, sie sind schlichtweg

geschmacklich vielseitiger. In gemütlicher

Runde bedient sich jeder nach seinem

Geschmack mit verschiedenen Essig- und

Ölsorten sowie fischigem Appetitsild.

Und so geht´s:

Hartgekochtes Ei vorsichtig längs halbieren

Eigelb herausnehmen

Die Kuhle mit Balsamico-Essig

und Olivenöl füllen,

darauf die Eigelbhälfe

und wer mag, eine Sardelle, Sprotte

oder Lachs...

einfach köstlich – Guten Appetit!

roduktion

285 Eier legt die durchschnittliche Henne pro Jahr.

235 Eier verzehrt jeder Deutsche pro Jahr. Macht

19,3 Milliarden Eier, die über 45 Millionen Hühner

jährlich legen. Die meisten leben in Bodenhaltung

(63,1 Prozent), 18,2 Prozent im Freiland.

10,4 Prozent sind Bio-Hühner.

In Kleingruppenhaltung leben lediglich

8,3 Prozent.

Text: Matthias Dembski | Fotos & Retusche: Ulrike Rank

om Suchen & Ditschen

Die Tradition der Eiersuche für Kinder stammt aus dem

19. Jahrhundert. Im Süden Deutschlands kennt man

das Ditschen, das Gegeneinanderstoßen von zwei Eiern.

Wessen Ei dabei heile bleibt, der bekommt beide Eier.

Eierrollen, -werfen bzw. -fangen oder Eier ausblasen,

um sie zur Dekoration zu bemalen oder zu verzieren -

der sportlichen und künstlerischen Kreativität sind

zu Ostern keine Grenzen gesetzt.

www.kirche-bremen.de · bremer kirchenzeitung März 2018 15

Agathe, Berta, Carölchen, Dora, Emmi, Riekchen und

Gitte: Heute vor einem Jahr waren unsere sieben

Hühner noch namenloses Material der Lebensmittel-

industrie. Anonyme Teilchen einer Menge in einem

gigantischen Stall. Je neun Hühner auf einem Quadrat-

meter. Bodenhaltung. Tausende Tiere, eine wabernde

Masse. Nicht mal einen Ring mit einer Nummer hatten

sie. Es kommt nicht auf ein paar mehr oder weniger

an. Kranke oder tote Tiere werden herausgenommen

und entsorgt. Für alle Lebenden gibt es nur eine

einzige Aufgabe: Eier legen. Tag für Tag. Ostern ist

Hochsaison.

„In kürzester Zeit wie normale Hühner“

Nur wenige tausend haben nach ihrem 16-monatigen

Dasein als Legemaschinen noch die Chance auf ein

richtiges Hühnerleben. Tierschutzorganisationen wie

„Rettet das Huhn“ nehmen den Betrieben ausgediente

Hühner ab und vermitteln sie weiter. So auch unserer

sieben Hühner Agathe, Berta, Carölchen, Dora, Emmi,

Riekchen und Gitte. (Siehe Artikel auf Seite 10-11)

„Geschöpfe Gottes sind keine Sachen“

Massentierhaltung macht Geschöpfe Gottes zu neu-

tralen Sachen, die der Mensch benutzt und dann

einfach wegwirft. Wie brutal das ist, merkt man erst,

wenn man einige von diesen namenlosen Wegwerf-

artikeln kennenlernt und merkt, wie zauberhaft und

unterschiedlich sie sind: Agathe ist schüchtern, Berta

selbstbewusst, Carölchen zerstreut, Dora eifersüchtig,

Emmi quasselig, Riekchen pfiffig und Gitte divenhaft.

Sie haben alle ihre Eigenarten, sind Individuen und

liebenswert.

„Von rücksichtsloser Ausbeutungwar keine Rede“

Als Gott den Menschen in der Schöpfungsgeschichte

der Bibel den Garten Eden als Zuhause gab, stellte

er ihnen die Aufgabe, die Natur zu pflegen und zu

schützen. In der Schöpfungsgeschichte werden die

Worte „pflegen, hüten“, „bebauen“ und „bewahren“

gebraucht. Von rücksichtsloser Ausbeutung war da

nicht die Rede. Zu lange hat der enge und arrogante

Blick auf den Menschen als „Krone der Schöpfung“

den Blick auf die anderen fühlenden und leidenden

Geschöpfe versperrt, die von Gott den gleichen Leben-

satem eingehaucht bekamen wie die Menschen.

„Höchste Zeit, umzudenken“

Langsam aber sicher findet zum Glück ein Umdenken

statt. Es gibt inzwischen immer mehr Christinnen und

Christen, die die Tiere als Mitgeschöpfe mit in den

Blick nehmen. In Münster gibt es seit einiger Zeit das

weltweit erste „Institut für Theologische Zoologie“, das

Tiere als Mitgeschöpfe würdigt. Die Albert-Schweitzer-

Stiftung arbeitet seit Jahren an ganz konkreten Alter-

nativen zur Massentierhaltung. Ihr Impulsgeber, der

Theologe und Arzt Albert Schweitzer, war ein Men-

schen- und Tierfreund. Er hat geschrieben:

»Die Tiere sind unsere Brüder und Schwestern, die

großen wie die kleinen. Erst in dieser Erkenntnis gelan-

gen wir zum wahren Menschentum. Diese Bruderschaft

zwischen Mensch und Kreatur hat der heilige Franzis-

kus von Assisi (1182 bis 1226) erkannt. Aber die Men-

schen verstanden es nicht. Sie meinten, es sei Poesie. Es

ist aber die Wahrheit. Die Religion und die Philosophie

müssen es anerkennen.«

Ich finde auch, dass es dafür höchste Zeit ist. Nicht

jeder hat den Platz und die Zeit, um ein paar Hühner

im Garten zu halten. Das muss auch nicht sein. Aber

alle könnten sich die Mühe machen zu gucken und zu

prüfen, wie und von wem die Lebensmittel produziert

werden, die sie kaufen und essen. Ein paar Cent mehr

für ein Ei machen für die Henne, die es gelegt hat, den

Unterschied zwischen einem elendig qualvollen und

einem fast normalen Leben.

Für unsere Sieben ist jedenfalls aktuell keine Hochsai-

son mehr vor Ostern. Agathe, Berta, Carölchen, Dora,

Emmi, Riekchen und Gitte genießen fröhlich ihr neues

Leben. Und wir mit ihnen!

Pastorin Jeannette

Querfurth ist

Rundfunkbeauftragte

der Bremischen

Evangelischen Kirche

Der Beitrag zum Nachhören:

Foto: Ulrike Rank

xxx

Sieben neue Hühnerleben

14 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de

» Die Ehrfurcht vor dem Leben, zu der wir Menschen gelangen müssen,

begreift alles in sich, was als Liebe, Hingebung, Mitleiden, Mitfreude, Mitstreben in Betracht kommen kann.«

Albert SchweitzerArzt und Theologe (1875-1965)

16 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 17

Anzeige

Segel setzenEin Kursfür neue Aufbrüche Projekt Zehn

Angesichts der derzeitigen Gewalt der Bilder, Worte und Taten stellt der siebte

Kunststipendiat der Bremischen Evangelischen Kirche, Tom Gefken, eine grundlegen-

de Frage: Welche Gebote oder welche Gesetze setzen der Gewalt Grenzen – und was

bedeuten die Zehn Gebote überhaupt heute noch für uns?

„Projekt Zehn“ ist eine moderne Auseinandersetzung mit den Zehn Geboten der Bibel,

die der Künstler neben alternative, historische und moderne Texte der „Zehn Gebote“

stellt, die im Eingangsbereich der Ausstellung zu lesen sind – vom Philosophen

Bertrand Russell bis zu den Zehn Geboten für den sozialistischen Menschen von

Walter Ulbricht.

Tom Gefkens Ausstellung in der Kulturkirche St. Stephani lädt zu einem offenen

Dialog über unser Leben in unsicheren, immer komplizierteren Zeiten ein, in denen

Fake News und vermeintlich einfache Lösungen uns neue Wege versprechen. Tom

Gefken hinterfragt dagegen alle Antworten mit Absolutheitsanspruch: Wie ist es

überhaupt möglich, Gebote, Gesetze oder Rechte und ihre Systeme darzustellen, wenn

Gerechtigkeit oder etwas Ähnliches nicht darstellbar zu sein scheint?

Die Ausstellung zeigt die technische und künstlerische Vielfältigkeit des 1960 in

Bremen geborenen Künstlers. Zu sehen sind neben Malerei auch Objektkästen,

Wandinstallationen und Fotoarbeiten.

Projekt ZehnAusstellung von Tom Gefken

bis 24. Juni in der Kulturkirche St. Stephani

Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr

kulturkirche-bremen.de

Erfahrungen aus der Schule, Hobbies, vielleicht bereits

eine erste Ausbildung, ein Freiwilliges Soziales Jahr

oder ein Auslandsaufenthalt – Jugendliche haben

meist viele Talente, Fertigkeiten und vor allem kreative

Ideen – und doch fällt es ihnen manchmal schwer,

sich für das richtige Studienfach oder die richtige

Ausbildung zu entscheiden. Welcher Weg für die eige-

ne Zukunft richtig ist, ist gar nicht so einfach zu ent-

scheiden, wenn man gerade „im Hafen“ festliegt und

es so gar nicht weiterzugehen scheint. Deshalb: Segel

setzen – ein Aufbruch steht an!

Dabei hilft der Orientierungskurs „Segel setzen“

für Menschen zwischen 18 und 27 Jahren. Von

November bis Februar geht es 12 Wochen lang

von montags bis freitags ganztägig mit netten

Leuten um Handwerkszeug für‘s Zusammenleben,

Orientierung für die berufliche Zukunft und

das Thema „Sinn finden – sinnvoll leben“.

Angeboten werden unter anderem ein

Bewerbungstraining und Coaching zu Selbst- und

Projektmanagement. Unter fachkundiger Leitung geht

es außerdem um Themen wie interkulturelles Lernen,

Rituale und Strukturen im Alltag, Gender, Wohn- und

Lebensformen, Nachhaltigkeit und globales Lernen.

Drei der Seminarwochen finden in einem auswärtigen

Tagungshaus statt, ansonsten läuft das Programm

jeweils von Montag bis Freitag – außer in der

Weihnachtspause – im forum Kirche an der Hollerallee.

Die Kosten liegen bei circa 500 Euro inklusive der

Seminarwochen und täglichem Mittagessen.

Orientierungskurs Kontakt

Dieter Niermann und Kirsten Mittmann

Telefon 0421/346 15-10

WhatsApp 0421/63 95 213

[email protected]

Info-Abendeim forum Kirche, Hollerallee 75

Do, 24. Mai; Mo, 18. Juni und Do, 30. August,

jeweils 17 bis 18.30 Uhr

segelsetzen.infoFoto: Panthermedia/ Boris Zerwann

Ausstellung in der Kulturkiche

Montagmorgen um kurz nach halb neun steht bereits das zweite Spiel auf dem Tisch.

Kaum sind die Memory-Karten wieder eingepackt, haben die Kinder aus der Igel-

gruppe ein Zahlenpuzzle mit Tiermotiven ausgebreitet und sind eifrig dabei, die rich-

tigen Paare zusammenzufügen. Arbeitsalltag für Mara Jansen, die, dicht umlagert

von den Drei- bis Sechsjährigen, mitspielt, ihnen die Spielregeln erklärt und Fragen zu

den Tieren stellt. Die 28-Jährige ist Erzieherin in der Evangelischen Kita Arsten. „Hier

wird es nie langweilig, kein Tag ist wie der andere. Man muss einerseits gut planen,

gleichzeitig aber immer flexibel reagieren.“ Diese Herausforderung mag Mara Jansen.

„Ich wollte immer einen sozialen Beruf, bei dem ich in engem Kontakt mit Menschen

bin und kreativ arbeiten kann. Ich singe gerne, mache gerne mit den Kindern Spa-

ziergänge durch die Natur – das kann ich hier einbringen.“ Nach dem Abi studierte

sie eine zeitlang verschiedene Fächer, entschied sich dann aber für eine dreijährige

Ausbildung zur Erzieherin. „Da kann man sein Wissen anwenden und lernt direkt für

die Praxis.“ Nach ihren ersten Berufsjahren steht für Mara Jansen fest: „Ich mache

genau das, was ich immer machen wollte. Vor allen freut mich, das ich hier mit einem

Team in einer Kita arbeite, in der neue Impulse willkommen sind.“

Kirche ist ein fortbildungsfreundlicher Arbeitgeber

An ihrer Arbeit schätzt Mara Jansen vor allem die Möglichkeit, sich fortzubilden: „Die

Bremische Evangelische Kirche (BEK) hat ein umfangreiches Fortbildungsangebot,

und ich bekomme viel Unterstützung, mich auch extern weiter zu qualifizieren. Das ist

hier allen wichtig, weil alle davon profitieren.“ Gegenwärtig bildet sich die Erzieherin

zur Sprachförderkraft fort, privat qualifiziert sie sich als Reittherapeutin. „Im August

nehme ich am religionspädagogischen Grundkurs teil, später am Aufbaukurs.“ Neben-

effekt: Mit abgeschlossenem Aufbaukurs bekommen Erzieherinnen bei der BEK nach

sechs Jahren zwischen 130 und 300 Euro brutto mehr im Monat.

Politik muss für eine bessere Bezahlung sorgen

„Das direkte Feedback von den Kindern und das Lob, das wir von vielen Eltern bekom-

men, gehören zu den schönen Seiten dieses Berufs“, sagt Mara Jansen. „Wenn die

Kinder glücklich sind und gerne in die Kita kommen, hilft einem das auch durch

anstrengende Zeiten wie kürzlich die Grippewelle.“ Trotzdem wünscht sie sich bessere

Rahmenbedingungen für die frühkindliche Bildung. „Da ist die Politik gefragt, den

Personalschlüssel zu verbessern, damit wir zum Beispiel öfter in Kleingruppen arbei-

ten und Kinder besser fördern können.“ Denn die Anforderungen, zum Beispiel durch

den Rahmenbildungsplan, steigen. Demnächst soll auch noch ein 21. Kind in jede

Gruppe – ohne zusätzliches Personal. Auch Eltern erwarten von Kitas immer mehr.

„Für das, was wir leisten wollen und müssen, passt die Bezahlung nicht. Auch für uns

steigen die Mieten und Lebenshaltungskosten, gerade in der Stadt.“ Zwar arbeiteten

Pädagoginnen zu allererst aus Leidenschaft. „Doch wenn die Erwartungen an die

Kitas im Bereich frühkindlicher Bildung immer weiter steigen und sich mehr junge

Leute für diesen tollen Beruf entscheiden sollen, führt kein Weg an einer besseren

Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher vorbei. Das gehört zur Wertschätzung für

einen Beruf, den ich gegen keinen anderen eintauschen würde.“

Text: Matthias Dembski | Fotos: Matthias Dembski/Landesverband

Beruf Erzieher/in

Ausbildung: Dreijährige Fachschulausbildung (in der Neustadt, in Blumenthal

oder am privaten Fachschulen)

Voraussetzung: Abitur oder vorangehende Ausbildung als Sozialassisten/in

Bezahlung: vom dritten (praktischen) Ausbildungsjahr an 1.528 Euro,

Alternative: dreijährige Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) mit

Bezahlung in Höhe von 936 bis 1.040 Euro,

späteres Bruttogehalt zwischen 2.578 und 3.593 Euro

Fortbildungsmöglichkeiten:mindestens fünf Fortbildungstage pro Jahr,

eigenes Fortbildungsangebot der

Bremischen Evangelischen Kirche und starke

finanzielle Unterstützung, beispielsweise für ein

Weiterbildungsstudium, um zur Kita-Leitung aufzusteigen

18 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 19

Mara Jansen in der Igelgruppe

Anzeigen

Kontakt:Telefon 0421/346 16-0

[email protected]

Stellenausschreibungen, Infos zum Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder

und allen evangelischen Kitas und Krippen in Bremen:

kirche-bremen.de

Offene Stellen in Evangelischen Kitas

Mehr als ein Job Mara Jansen ist Erzieherin in einer evangelischen Kita

www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 2120 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de

Selbst im Koma keine Hilfe

Die Finanzierung der Schuldnerberatung ist in Bremen Glückssache

Schritt für Schritt raus aus den Schulden

Als Jens T.* seinen Ratenkreditvertrag über 10.000

Euro abschloss, hatte er noch seinen Job bei einem

Sicherheitsdienst. Zusätzlich jobbte er auf 400 Euro-

Basis als Werbeausträger. Dann kam der Schlaganfall,

mit gerade mal 47 Jahren – ein Schicksalsschlag, auch

für seine Frau und seine Tochter, die noch zur Schule

geht.

„Ich bin vor Sorgen nicht in den Schlaf gekommen und

wusste nicht, wie es weitergehen sollte“, erzählt seine

Frau Nadja. „Wann und wieweit Jens wieder auf die

Beine kommt, ist bis heute unklar. Mittlerweile liegt

er im Wachkoma, weil sein Gehirn teilweise die Arbeit

eingestellt hat. Dazu kommen seine verdammten

Schulden.“ Immer wieder Zahlungsaufforderungen: „Ich

bekomme nur eine geringe Erwerbsunfähigkeitsrente

und bin froh, dass ich Miete, Strom, Essen und die

Schulsachen für mein Kind zahlen kann. Für Kreditraten

habe ich keinen Puffer.“

„Bei uns ist nichts zu holen“

Jens T. ist überschuldet, auch wenn das für den

Wachkomapatienten augenblicklich das kleinste

Problem ist. „Ich drehe oft am Rad. Permanent bekom-

men wir Drohbriefe von der Bank oder Post vom

Gerichtsvollzieher. Dabei habe ich denen klar gesagt,

dass bei uns nichts zu holen ist. Die Bank hat sogar eine

Betrugsanzeige gegen meinen kranken Mann gestellt.“

Nadja T. entscheidet sich, zur Schuldnerberatung zu

gehen – stellvertretend für ihren Mann, dessen recht-

liche Betreuerin sie inzwischen ist. „Jens muss erstmal

gesund werden. Mit seinem Schuldenproblem können

wir aber bis dahin nicht warten, deshalb möchte ich

es jetzt klären.“ Eine Schuldnerberaterin vom Verein für

Innere Mission übernimmt den Fall. Sie schaut sich die

Unterlagen zu den Forderungen durch, nimmt Kontakt

mit der Bank auf und stellt beim Amt für Soziale

Dienste einen Antrag auf Kostenübernahme. Denn

Schuldnerberatung ist nicht kostenlos, auch der Verein

für Innere Mission muss seine Mitarbeitenden, die

Büromiete und vieles mehr bezahlen. „Natürlich kön-

nen nicht unsere Klienten die Beratungskosten zahlen.

Denn sie haben ja Schulden, also kein Geld.“, erläutert

die Beraterin. Deshalb müssen das Jobcenter oder das

Amt für Soziale Dienste ran. So auch im Fall von Jens T.

„Wie ein Schlag in die Magengrube“

Im Februar 2016 kommt dann ein Brief in Bürokra-

tendeutsch, der Nadja T. bis ins Mark trifft: „Ihrem Antrag

auf Übernahme der Kosten für die Schuldnerberatung

wird nicht entsprochen.“ Die Begründung: „Herr T.

befindet sich in einer neurologischen Rehaeinrichtung.

Eine Entlassung ist nicht absehbar.“ Noch heute ist

Nadja T. fassungslos: „Das war wie ein Schlag in die

Magengrube, weil das im Klartext heißt: Ihr Mann

bleibt ein Dauerpflegefall und es lohnt sich nicht mehr,

dass wir etwas für ihn tun. Wahrscheinlich denken die,

mein Mann stirbt sowieso bald.“ Im Behördendeutsch

liest sich das so: „Eine Überwindung der Lebenslage

von Herrn T. ist nicht zu erwarten.“

Seit einem Jahr keine Antwort

Nadja T. legt Widerspruch ein. Der Verein für Innere

Mission unterstützt sie weiterhin kostenlos. „Mittler-

weile begleiten wir das Insolvenzverfahren, das

im Februar 2016 eröffnet wurde. Wenn alles glatt

läuft, ist Herr T. im Jahr 2022 schuldenfrei, weil

er dann die Restschuldbefreiung bekommt“, so die

Schuldnerberaterin. Auf den Beratungskosten bleibt

der Verein für Innere Mission weiter sitzen. Bis heute

hat das Amt für Soziale Dienste den Widerspruch von

Nadja T. nicht bearbeitet.

Recht auf Schuldnerberatung für alle

„Leider sind Beratungen ohne Kostenübernahme bei

uns kein Einzelfall“, klagt Beratungsstellenleiterin

Petra Wulf-Lengner. „Mal ist jemand zu dick und

hat angeblich keine Chance am Arbeitsmarkt,

mal zu krank und es lohnt sich nicht mehr, seine

Schulden zu regeln.“ In anderen Bundesländern

bekommen Schuldnerberatungsstellen feste Zuschüsse.

Bremen gehört zu den wenigen Ländern, wo eine

Kostenübernahme beim JobCenter oder beim Amt

für Soziale Dienste beantragt werden muss. Beide

treffen Einzelfallentscheidungen. Das Jobcenter

zahlt nicht, wenn die Betroffenen „dem Arbeitsmarkt

nicht zur Verfügung stehen“ oder „vorrangig andere

Vermittlungshemmnisse“ (etwa Wohnungslosigkeit,

Sucht) beseitigt werden müssen. „Wir wünschen uns

ein Umdenken, denn kein Berater im Jobcenter sollte

sich anmaßen zu entscheiden, welches Problem am

dringendsten ist: Schulden, Sucht, Krankheit oder

Wohnungslosigkeit“, meint Petra Wulf-Lengner. „Wer

sein Schuldenproblem anpacken will, sollte in jedem

Fall die Beratung bezahlt bekommen – unabhängig

von der Lebenssituation.“ So wie Jens T., dessen

Insolvenzverfahren die Innere Mission seit mehr als zwei

Jahren ohne Kostenerstattung begleitet. „Vielleicht

kommt ja doch irgendwann eine Antwort vom Amt für

Soziale Dienste auf meinen Widerspruch“, hofft seine

Frau Nadja noch immer. „Für eine Untätigkeitsklage,

zu der mir die Schuldnerberaterin rät, fehlt mir einfach

die Kraft.“

(* alle Namen der Betroffenen von der Redaktion geändert)

Text: Matthias Dembski | Foto: Panthermedia

Die Schulden sind erdrückend, Rechnungen

können nicht mehr bezahlt werden: Der Schuld-

ner geht zur Schuldnerberatung. Wichtig: Alle

Unterlagen zu Krediten, Mahnungen, Inkasso-

Verfahren sowie Vollstreckungs- und Bußgeld-

bescheide mitbringen!

Die Schuldnerberatung erstellt ein Gläubiger-

verzeichnis mit allen Forderungen und prüft:

Sind sie berechtigt, was ist verjährt? Kann

der Schuldner zum Beispiel Sozialleistungen

beantragen? Lassen sich Ausgaben vermeiden?

Die Schuldnerberatung versucht, mit den

Gläubigern eine außergerichtliche Einigung zu

erreichen: Kommen sie dem Schuldner entge-

gen, lassen sie sich auf Zahlung in niedrigen

Raten ein?

Können Schulden nicht einmal in Raten zurück-

gezahlt werden, bietet die Schuldnerberatung

Gläubigern einen „Flexiblen Null-Plan“ an. Ge-

zahlt wird erst dann, wenn genug Einnahmen

da sind. Diesem Plan müssen alle Gläubiger

zustimmen.

Der Schuldner entscheidet selbst, ob er ein

„Privat-Insolvenzverfahren“ beantragt.

Das Gericht stellt einen „Schuldenbereini-

gungsplan“ auf und bestimmt die Regeln für

den Schuldner. Das geht, auch wenn nicht alle

Gläubiger zustimmen.

Sechs Jahre lang muss der Schuldner alles an

seine Gläubiger abgeben, was geht. Die Frei-

grenze liegt für Singles bei 1139 Euro. Danach

ist er schuldenfrei, egal, wie viel er insgesamt

von seinen Schulden zurückzahlen konnte.

1. Schuldnerberatung 2. Überblick verschaffen 3. Verhandeln 4. Der flexible Null-Plan 5. Ohne Einigung vor Gericht 6. Schuldenfrei

Mehr zum Thema Schulden auf S.22-23

22 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de

FAQ: SchuldenWas bedeutet „Überschuldung“?

Wer nicht mehr flüssig ist, laufend Rechnungen plat-

zen lässt und kein Geld hat, um seinen Verpflichtun-

gen nachzukommen, ist überschuldet.

Was tun, wenn Schulden drücken?

Möglichst frühzeitig Hilfe bei einer Schuldnerbera-

tungsstelle holen. Je länger man wartet, desto höher

wächst der Schuldenberg und desto schwieriger sind

die Probleme zu lösen.

Haften Angehörige gegenseitig?

In der Regel müssen Partner, Geschwister oder Kin-

der nicht für Schulden gerade stehen, es sei denn, sie

haben mit unterschrieben oder füreinander gebürgt.

Wer bezahlt die Beratung?

Wer arbeiten kann und mit mindestens 2.500 Euro in

der Kreide steht, stellt einen Antrag beim JobCenter.

Wer von Sozialhilfe oder anderen Unterstützungen

lebt, wendet sich an das Amt für Soziale Dienste. Bei-

de prüfen zunächst, ob sie die Kosten übernehmen.

Wie arbeitet die Beratungsstelle?

Vertraulichkeit und Datenschutz sind selbstverständ-

lich. Die Beratungsstelle steht an der Seite des Schuld-

ners, verhandelt zunächst außergerichtlich mit den

Gläubigern und versucht, für verschuldete Menschen

eine tragbare Lösung zu erreichen. Sie stimmt alle

Schritte mit dem Ratsuchenden ab und begleitet ihn

auch durch ein Insolvenzverfahren.

Was bleibt zum Leben?

Alles, was ein Mensch zum Leben braucht, soll ihm

auch bei einer Insolvenz bleiben. Dafür sorgt die Pfän-

dungsgrenze. Die liegt bei Singles bei 1.140 Euro, ei-

ner vierköpfigen Familie stehen pfändungsfrei 2279

Euro zu. Wichtig: Pfändungsschutz-Konto bei der Bank

einrichten. Allerdings sind drei Viertel der Schuldner

so arm, dass bei ihnen nichts gepfändet werden kann.

Droht bei Schulden Gefängnis?

Nur bei Straftaten im Zusammenhang mit Schulden

wie etwa Betrug oder bei nicht bezahlten Strafschul-

den, etwa wegen Schwarzfahren, droht Knast.

Anzeigen

Überschuldete Haushaltein Bremen

www.kirche-bremen.de bremer kirchenzeitung März 2018 23

Schulden haben, heißt...... Angst zu haben, die Wohnung durch Zwangsräumung zu verlieren

... keinen Strom, kein Telefon, Internet oder Handy mehr zu haben

... negative Schufa-Einträge zu bekommen und die

Kreditwürdigkeit zu verlieren

... sich ständig mit Mahnungen und

Vollstreckungsbescheiden herumzuschlagen

... Gehaltspfändung beim Arbeitgeber,

was auch Stress am Arbeitsplatz bedeutet

... schnell den Job zu verlieren, weil Geld für Sprit

oder Monatskarte fehlt

... Stress und psychischer Druck durch Existenzängste

... Krankheiten und Suchtprobleme,

vor allem Depressionen und fehlender Antrieb

... Konflikte in Partnerschaft und Familie

... Einsamkeit, weil soziale Kontakte verloren gehen

... keine Lebensqualität mehr zu haben

Schuldnerberatung desVereins für Innere Mission

Am Brill 2-4

Telefon 0421/349 67-0

[email protected]

Spenden

Verein für Innere Mission in Bremen

Sparkasse Bremen

IBAN: DE22 2905 0101 0001 0777 00

inneremission-bremen.de

Warum verschuldet?

24 bremer kirchenzeitung März 2018 · www.kirche-bremen.de

Ruhig erklärt Airbus-Ingenieur Gerd Urban (64) einen Programmierschritt nach dem

anderen. Nebenan in der kleinen Werkstatt in der Bremer Neustadt ist sein Kollege

Heinrich Fischer (63) gerade dabei, mit den Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien

und Somalia Platinen zu bestücken und die fertigen Module zu prüfen. Die beiden

Ingenieure sind Ausbilder und zugleich väterliche Coaches für die jugendlichen

Flüchtlinge. „Wenn man sieht, wie engagiert die beiden dabei sind, die jugendli-

chen Flüchtlinge auf eine Ausbildung vorzubereiten, sind sie echte ‚Stille Helden‘

für uns“, meint Pastor Hans-Günther Sanders, Integrationslotse in dem Bildungspro-

jekt von Airbus, Schulzentrum an der Delmestraße und SOS-Kinderdorfzentrum. Die

jungen Flüchtlinge lernen von den Ingenieuren, mit Lego-Technik Roboter zu bauen

und dafür die Platinen zu löten und zu programmieren. „Wir empfehlen Gerd Urban

und Heinrich Fischer als ‚Stille Helden‘, weil sie den Jugendlichen nahe bringen, was

Deutschland ausmacht: Industrie, technisches Know-how auf hohem Niveau, Arbeit

und Lernen“, sagt Integrationslotse George Okoro, Pastor der afrikanischen Gemeinde

Living Word Ministries in der Neustadt. „Dass dieses Projekt überhaupt so an den

Start gehen konnte, verdanken wir Gerd Urban, der uns als Betriebsrat bei Airbus

ermöglicht hat, auf der Betriebsversammlung zu sprechen und um Unterstützung für

die Jugendlichen zu werben.“

Seitdem ist das Unternehmen beim Bildungsprojekt vom Schulzentrum an der Delme-

straße und dem SOS-Kinderdorf mit im Boot und unterstützt personell, mit Know how

und Material. „Gerd Urban hat die Lehrpläne entwickelt, und durch ihn erfahren die

jugendlichen Flüchtlinge eine ungeheure Wertschätzung, weil sie ernst genommen

werden. Zwei der jungen Männer haben sogar schon ein Praktikum beim Deutschen

Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz machen können. Eine „väterliche Bezie-

hung“ sei zwischen den jungen Männern und den Airbus-Ingenieuren entstanden,

lobt George Okoro: „Wie wichtig Pünktlichkeit, Disziplin, exaktes Arbeiten, Schule und

Ausbildung sind, lernen sie hier tagtäglich. Gerd Urban arbeitet gemeinsam mit allen

anderen Beteiligten dafür, dass sie sich nicht hängen lassen, sondern ihre Zukunft

selber anpacken. Respekt – was die beiden Ingenieure im Hintergrund über das Netz-

werk von Airbus möglich machen, ist einfach toll. Sie haben ihr Herz aufschließen

lassen und wollen, dass diese Jungs vorankommen.“

Gerd Urban und Heinrich FischerAirbus-Ingenieure qualifizieren junge Flüchtlinge

Flüchtlings-BildungsprojektInformieren & unterstützenPastor Hans-Günter Sanders

Telefon 0421/59 712-0 (SOS Kinderdorfzentrum)

[email protected]

sos-kinderdorf-bremen.de

Die Airbus-Ingenieure Gerd Urban (4. von links) und Heinrich Fischer (6. von links)

mit den Integrationslotsen und Teilnehmern des Robotik-Projekts für junge Flüchtlinge.