24
Böhmische Lautenisten des Barock. Lautenkunst in den österreichischen Habsburger Landen Folge 4 Achatius/Achaz Casimir Huelse/Hültz/Hiltz Musik für die 11-chörige Barocklaute Michael Treder www.tabulatura.de

BLIV Huelse

Embed Size (px)

DESCRIPTION

key

Citation preview

  • Bhmische Lautenisten des Barock.Lautenkunst in den sterreichischen

    Habsburger LandenFolge 4

    Achatius/Achaz Casimir Huelse/Hltz/HiltzMusik fr die

    11-chrige Barocklaute

    Michael Treder

    www.tabulatura.de

  • 3Bhmische Lautenisten des Barock.Lautenkunst in den sterreichischen Habsburger Landen

    Teil 4

    Achatius/Achaz Casimir Huelse/Hltz/HiltzMusik fr die

    11-chrige Barocklaute

    1. Anknpfung

    Es ist Ziel, im Rahmen dieser Reihe vorallem Kompositionen aus dem 17. und 18.Jahrhundert allgemein (wieder) zugnglichzu machen, die einem traditionell alsBhmische Lautenisten1zusammengefassten Personenkreis bzw. denVertretern der Bhmischen Lautenkunstzugeschrieben werden.2 Dabei ist es ausmeiner Sicht zutreffender, von derLautenkunst in den (sterreichischen)3Habsburger Landen und ihren Vertretern zusprechen.4

    Soziale Entwicklungen lassen sich auch anVernderungen bei Produktion, Prsentationund Rezeption im musischen Bereichablesen. Hierzu zhlt sicherlich auch dasEntstehen von Institutionen, die Teil derVerbrgerlichung von Kunst und Kulturwaren;5 so etwa das Collegium Musicumin Breslau und die MusikalischeAkademie in Prag.6

    1 Wird eine mnnliche Form gewhlt, schliet dies im Folgenden ohne weitere Erwhnung immer auch dieweibliche ein: Lautenist/Lautenistin.

    2 ZUTH, Josef: Handbuch der Laute und Gitarre, Wien 1926/1928, S. 173 f.3 Der hier einmal ausgebrachte Hinweis sterreichisch dient zur Klarstellung, dass es sich nicht um das

    Territorium der spanischen Linie der Habsburger (endend mit Karl II. im Jahre 1700) handelt.4 Siehe hierzu auch TREDER, Michael/SCHLEGEL, Andreas: Lautenmusik der Habsburger Lande. In:

    SCHLEGEL, A./LUEDTKE, Joachim: Die Laute in Europa 2. Lauten, Gitarren, Mandolinen und Cistern,Menziken 2011, S. 288 ff.

    5 Siehe SCHLEUNING, Peter: Der Brger erhebt sich. Geschichte der deutschen Musik im 18. Jahrhundert,Stuttgart/Weimar 2000. Siehe auch BALET, Leo/GERHARD, E. [d. i. Eberhard Rebling]: Die Verbrgerlichungder deutschen Kunst, Literatur und Musik im 18. Jahrhundert, Straburg und Leiden, Heitz 1936, 2. erweiterteAufgabe Frankfurt am Main et al. 1979. Die darin enthaltene Sichtweise wirkt auf mich aus heutiger Sicht anden Stellen, bei denen sich die Autoren auf die marxistische Kategorien zur Erklrung historischerEntwicklungen beziehen und als Erklrungsmuster verwenden, vor allem verkrzend und eine Differenzierungabblockend. Dessen ungeachtet ist das Buch nicht nur ein (seinerzeit heftig umstrittenes) Zeitdokument: es warimpulsgebend fr Reflexionen ber die Genese der brgerlichen Gesellschaft und sollte schon von daher benanntwerden.

    6 Siehe dazu die Hinweise in der letzten Folge; TREDER, M.: Bhmische Lautenisten des Barock. Lautenkunst inden sterreichischen Habsburger Landen. Folge III: Huler. In: Lauten-Info der DLG e.V. 3/2011, Redaktion:Dr. Joachim Luedtke, Frankfurt am Main, S. 14 f.

  • 4Im Hinblick darauf, wer berwiegend denUnterricht fr Instrumente aus derLautenfamilie gab, sie baute und sie im zurRede stehenden Zeitraum in den HabsburgerLanden professionell (im Sinne: damit denLebensunterhalt oder zumindest Teile davonbestreitend) spielte, ist allerdingsgrundstzlich festzuhalten: die Basisbildeten in der Regel Nicht-Adlige.

    In diesem Sinne waren Kunst und Kulturbereits auch brgerlich.

    In Folge 1 der Reihe ging es um Aureo(oder Aureus/Aurius/Audius) Dix (1669-1719), Lautenist in Prag,7 in Folge 2 um dieFrage 'Antony(ij)/Antoni'.Anton(ius)/Antonin Eckstein oder JohannChristian Anthoni von Adlersfeld?, beideauch mit Prag bzw. der Lautenmusik mittel-oder unmittelbar verbunden.8 Zu Huler,der im Mittelpunkt der Folge 3 stand, gibt esbislang an Informationen nur die zwei Stzein der Untersuchung des Instruments derLaute ... bei Ernst Gottlieb BARON.9Mglicher Weise stammt die Aria Hoisler

    (oder Heisler) im MS CZ-BsaE4-1040 (f.5r) aus der Feder des von BARONbeschriebenen Huler. Weitere ihmzuzuordnende Stcke sind bislang nichtbekannt.

    2. Achatius/Achaz CasimirHuelse/Hltz/Hiltz

    Die Ausfhrungen zu Achatius/AchazCasimir Huelse/Hltz/Hiltz in ErnstGottlieb BARONs Untersuchung desInstruments der Laute ... hatten lange Zeitals alleiniger Bezugspunkt fr Ausknfte zurPerson zu gelten: Folgepublikationen griffendarauf zurck, darber hinausgehendeRecherchen unterblieben.10

    Danach war Huelse Cammer-Diener beyhochgedachten Graffen Logi gewesen,11komponierte und suchte sein meistesVergngen darinnen in der compositionallerhand affecten zu exprimiren, darinnener auch so glcklich war, da er alleFrantzosen in diesem Stck bertroffen....

    12

    7 TREDER, M.: Bhmische Lautenisten des Barock. Folge I. Aureo Dix. Musik fr die 11-chrige Barocklaute.In: Lauten-Info der DLG e.V. 1/2008, Redaktion: Dr. Joachim Luedtke, Frankfurt am Main, S. 11 ff.

    8 TREDER, M. (in Zusammenarbeit mit Markus LUTZ): Boehmische Lautenisten und boehmische Lautenkunst.Folge II: Antony(ij)/Antoni. Anton(ius)/Antonin Eckstein oder Johann Christian Anthoni von Adlersfeld? In:Lauten-Info der DLG e.V. 3/2009, Redaktion: Dr. Joachim Luedtke, Frankfurt am Main, S. 8 ff.

    9 BARON, Ernst Gottlieb: Historisch-Theoretische und Practische Untersuchung des Instruments der Lauten, MitFlei aufgesetzt und allen rechtschaffenen Liebhabern zum Vergngen heraus gegeben, Nrnberg 1727 (ReprintTREE-Edition 2011), S. 76. Siehe die Hinweise der Kritik und Rezeption bei TREDER, M: ...Huler, a.a.O.,S. 9 sowie zur Mattheson-Baron-Kontroverse TREDER, M.: Ein irdisches Vergngen in der Barocklaute, Bd. I(Vorwort), TREE-Edition 2010, S. 23 ff.

    10 Siehe z.B. die Eintrge bei WALTHER, Johann Gottfried: Musicalisches Lexikon oder musicalische Bibliothek,Leipzig 1732. Reprint herausgegeben von Richard Schaal, Kassel/Basel 1953, S. 320 (Bezug: BARON), beiDLABAC, Gottfried Johann: Allgemeines historisches Knstler-Lexikon fr Bhmen, Bd. 1, Prag 1815,Reprint Hildesheim/New York 1973, Spalte 673 (Bezug: BARON und WALTHER) bei EITNER, Robert:Biographisch-Bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichenZeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 2, Leipzig 1900; Bd. 3, Leipzig 1900, Bd. 8,Leipzig 1902, S. 222 (ohne Bezug: ... ein in der 2ten Hlfte des 17. Jhs. zu Nrnberg lebender Musiker, vondem im Arnschwanger 1680 einige Lieder stehen). Weitere Hinweise im folgenden Text.

    11 BARON, E.G.: a.a.O., S. 75.12 Wie Anmerkung 11. Ich lese diese Charakterisierung so, dass Huelse ein Meister der Verzierung und

    Interpretation war.

  • 5BARON charakterisiert Huelse als einenMenschen von lustigen und ingenisenEinfllen, der jedermannes Stimme undRede so natrlich (hat) imitiren knnen, daman solches nicht ohne groeVerwunderung gehret13 und im Alter anden Folgen eines Schlaganfalls litt.

    Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten berden Nrnberger Geigen- und LautenmacherPaul Casimir Hiltz (zwischen 1618 und1625 [1636 erste Erwhnung] - nach 1664und vor 1708), Sohn von Johann CasimirH., Hofrat der Kurfrstlichen Durchlauchtzu Brandenburg,14 hat Klaus MARTIUSbereits 1989 aufgezeigt,15 dass dieser Vatervon dem im Ehebuch als Musikerausgewiesenen Achatius Casimir Huelse(1658 Nrnberg 1723 Nrnberg) war undmglicher Weise identisch mit der beiBARON als Cammer-Diener erwhntenPerson gleichen Namens sein knnte.16 DieErgebnisse der aktuellen Erkenntnisse ber

    Achatius Casimir H. zusammengefasst:getauft 18.1.1658 Nrnberg begraben 25.6. 1723 Nrnberg, ehemals Grab Nr. 2045auf dem Johannisfriedhof. Heirat inNrnberg 20.2.1688 mit Anna MagdalenaKracau.17 Sptestens ab 1688 (wieder?) inNrnberg, seit 1703 Organist und Direktordes Musikchors auf der Frauenkirche. 1706Bewerbung von Erlangen aus auf eine Stellenach Coburg. Er wohnte am Zotenberg inNrnberg. Unbesungenes Begrbnis,18 d.h. ohne Toten-/Seelenmesse, ein Begrbnisohne Aufwand. Nicht geklrt sind bislangdie mglichen verwandtschaftlichenBeziehungen der Familie Hiltz/Huelse/ zu Adelsfamilien namens Hls undHlsen/Hlsen von Rathsberg.19

    13 Wie Anmerkung 11.14 Siehe auch LTGENDORFF, Willibald Leo Frh. v.: Die Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur

    Gegenwart. Ergnzungsband erstellt von Thomas Drescher, Tutzing 1990, S. 260 f.15 Siehe MARTIUS, Klaus: Vermehrte Nachrichten von Nrnberger Lauten- und Geigenmachern. In: Musik in

    Bayern Heft 38. Halbjahresschrift der Gesellschaft fr Bayerische Musikgeschichte e.V., Redaktion: HorstLeuchtmann, Tutzing 1989, S. 75 ff. Klaus MARTIUS sowie Dr. Josef FOCHT (Universitt Mnchen,Bayerisches Musiker-Lexikon Online, Redaktion) und der Fachbibliothek des Musikwissenschaflichen Institutsder Christian-Albrechts-Universitt zu Kiel ist an dieser Stelle herzlich zu danken fr die freundlicheUntersttzung meiner Recherchen. Paul Hiltz hat vermutlich die Werkstatt des in Nrnberg ttigen Ernst Busch(ca. 1590 - 1648) bernommen und auch mit dessen Formen gearbeitet. Nur so lsst sich die genaubereinstimmung der Umrisse der den Genannten zugeschriebenen Streichinstrumte triftig erklren. Siehe dazuMARTIUS, Kl./SCHULZE, Kathrin: Ernst Busch und Paul Hiltz. Zwei Nrnberger Lauten- und Violenmacherder Barockzeit. Untersuchungen zum Streichinstrumentenbau in Nrnberg. In: Anzeiger des GermanischenNationalmuseums und Berichte aus dem Forschungsinstitut fr Realienkunde 1991, S. 145 ff.

    16 MARTIUS, Kl.: a.a.O., S. 84.17

    Kracau kann auch als Hinweis auf die geografische Herkunft von Anna Magdalena gelesen werden, hier:Cracau in Sachsen-Anhalt, zerstrt im 30-jhrigen Krieg, oder Krakau in Polen. Fr Krakau in Polen knntesprechen, dass der Vater von A.C.H. bei Eheschlieung als gewesener Hauptmann des polnischen KnigsJohann Kasimir (1609 in Krakau - 1672 in Nevers) bezeichnet wird. Siehe Eintrag zu Paul Casimir Hiltz (Hls)bei GRIEB, Manfred H. (Hrsg.): Nrnberger Knstlerlexikon: bildende Knstler, Kunsthandwerker, Gelehrte,Sammler, Kulturschaffende und Mzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, Bd. 2, Mnchen 2007,Spalte 660.

    18 Inhalte gem Eintrag zu Achatius Casimir Hiltz (Hltz) bei GRIEB, Manfred H. (Hrsg,): a.a.O., Sp. 660. Sieheferner den Eintrag im Bayerischen Musiker-Lexikon online (BMLO): www.bmlo.lmu.de/h1514.

    19 Siehe Stammbuch des blhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, herausgegeben von einigendeutschen Edelleuten, Bd. 2, Regensburg 1863, S. 197.

  • 63. Wer profitierte von wem?

    Der Beschreibung von BARON folgend,war Huelse (d.J.) als Kammer-Diener(Primr-Funktion) bei Johann Anton GrafLosy (d.J.; 1645/50 - 1721) ttig. Es bestanddemnach formal eine Diener Herr , alsosozial asymmetrische Beziehung. Ingegenlufige Richtungen interpretierbar istdie Formulierung von BARON, wer indieser Beziehung von wem profitierte:

    A c h a t i u s C a s i m i r u s H u el s e ist Cammer-Diener beyhochgedachten Graffen L o g igewesen, hat aber nach der Zeit inNrnberg gelebet. Weilen er nun wasrechtes bey ihm profitirt, hat ihmdieser Herr so hoch gehalten, da erihn, so offt er durch Nrnberggereiset, zu sich holen lassen undbeschencket.20

    Mglicher Weise bekleidete Huelse eineFunktion, die Ernst BCKEN in seinemBuch Die Musik des Rokokos und derKlassik 192821 mit der verallgemeinerndenKategorie Bedienter zur Musik gemeinthat: als Musiker so gut, dass er unterrichten

    und/oder Kompositionen anregen konnte,nicht aber dafr primr ausgewiesenbeschftigt und besoldet wurde.22

    Eine Analogie gibt es fr diese Form derBeschftigung bei Wolf JakobLauffensteiner (1676 1754), ab 1712Kammerdiener und Musiklehrer derbayerischen Prinzen (Shne von KurfrstenMaximillian II. Emanuel von Bayern,1662 - 1726), spter dann beim Kurfrstenin den Bchern gefhrt unter der KategorieCamerdiener, Instructores, Camer Portierund dergleichen Persohnen.23

    20 BARON, E.G.: a.a.O., S. 75.21 Bei E. BCKEN heit es: Man kann es wahrlich den deutschen Musikern nicht verdenken, wenn sie mit sehr

    gemischten Gefhlen auf die von aller Welt verhtschelten fremden Kollegen schauten. Sie, die sich durchweg inder Doppelbesetzung als Musiker und Lakai, als Bediente zu Musik befanden (S. 6 f.). Zum einen stimmt dieseVerallgemeinerung der Doppelbesetzung nicht, zum anderen scheint es sich bei dem Stichwort Bediente zuMusik um ein Zitat oder eine Anlehnung zu handeln, wofr leider keine Quelle bzw. der Bezug angegeben wird.Es bleibt offen, auf welcher Grundlage diese Kategorisierung erfolgte. BCKEN, E.: Die Musik des Rokokosund der Klassik, 2. Auflage, Wiesbaden 1979.

    22 Ohne alle Facetten der Grnde fr die Beschftigung von Bedienten zur Musik an dieser Stelle ausloten zuwollen: materielle Grnde, Fragen der Auslastung in Einzelfunktion und Verfgbarkeit der Person drften eineRolle gespielt haben.

    23 Siehe TREDER, M.: Adam Franz Ginter (1661 1706). Leben und Werke, 2 Bnde, TREE-Edition 2011, S. 12ff. Zu Lauffensteiner siehe u.a. auch TREDER, M.: Wolf Jacob Lauffensteiner (jun.) (1676 1754). Lautespielender und komponierender Kammerdiener; oder als Kammerdiener fungierender Lautenist und Komponist?Eine Einfhrung zur Ausgabe Collected Works for Solo Lute zusammengestellt, bertragen, bearbeitet undherausgegeben von Douglas Towne sowie Ensemble Works, zusammengestellt, bertragen, bearbeitet undherausgegeben von Douglas Towne und Albert Reyerman, TREE-Edition 2010.

  • 7Etwas anders liegt hingegen der Fall beiGabriel Matthias Frischauff (vor 1675 -1726), Ferdinand Ignaz Hinterleithner(1659 1710) und Johann GeorgWeichenberger (1676 1740): sie hattenjeweils eine Anstellung bei der kaiserlichenHofbuchhalterei in Wien, spielten Laute undkomponierten; die kaiserlicheHofbuchhalterei als Unterbringungs-mglichkeit, da die Lautenistenstelle in derHofmusikkapelle besetzt war?24

    Dass Huelse fr die Laute komponierte, hltBARON fest und nimmt dabei auch nocheine Charakterisierung vor: suchte seinmeistes Vergngen darinnen in dercomposition allerhand affecten zuexprimiren, darinnen er auch so glcklichwar, da er alle Frantzosen in diesem Stckbertroffen ...25Kaum anzunehmen sein drfte allerdings,dass Losy bei Huelse Anfangsunterricht aufder Laute erhielt: Losy war ca. 13 Jahrelter als Huelse. Seine Ttigkeit bei Losydrfte vor 1688 zu datieren sein: von diesemJahr an, in dem er auch heiratete, ist Huelsein Nrnberg nachgewiesen. Ist der Hinweisvon BARON so zu verstehen, dass Losy vonHuelse bei ihm weitere Kenntnisse undFertigkeiten auf der Laute erwarb? Oderging es um Eigenarten der Komposition von

    Huelse?Dass umgekehrt Huelse von Losymusikalisch profitiert hat, ist eineInterpretation der Aussage bei BARON, wieich sie zeitlich gesehen erstmals im Eintragbei Gottfried Johann DLABAC in seinemAllgemeinen historischen Knstlerlexikonzu Huelse gelesen habe.26 Auch bei JosefZUTH ist im Artikel seines Handbuches derLaute und Gitarre zu Huelse diese Lesartanzufinden (HUELSE, A c h a t i u s C a s im i r u s, (A.C. Hltz), Kammerdiener desGrafen Logi, von dessen Lautenkunst erwas rechtes profitiert hat ...27). Ebensosteht es bei Adolf KOCZIRZ - denentsprechenden Text bei BARON wrtlichzitierend - in sterreichische Lautenmusikzwischen 1650 und 1720. Biographisch-bibliographischer Teil zum Band 50, Jahrg.XXV der Denkmler der Tonkunst insterreich28:

    Obwohl Huelse zuletzt in Nrnberglebte und wirkte, so steht er dochdurch seine Anstellung undknstlerische Ausbildung inunmittelbarer Beziehung zur PragerLautenkunst29 und in seinem Aufsatzzur Bhmischen Lautenkunst um1720.30

    24 Dessen ungeachtet gab es in der Hofkapelle auch Musiker, die fr die Laute komponierten, aber fr dieBedienung eines anderen Instruments angestellt waren. Dies betrifft etwa den als Violonespieler bei derHofkapelle angestellten Ferdinand Friedrich Fichtel (1687-1722), von dem die Lautenpartien zu Ensemblestckeim MS A-Su erhalten geblieben sind. Siehe: SCHNRL, Karl (Hrsg.) mit Materialien von Adolf KOCZIRZ undJosef KLIMA: Wiener Lautenmusik im 18. Jahrhundert, Denkmler der Tonkunst in sterreich Bd. 84, Wien1966. Dort sind die bertragenen Partiten XXVI (A-Dur) und XXXVII (D-Dur) abgedruckt.

    25 Ebenda. Ich lese diese Charakterisierung so, dass Huelse ein Meister der Verzierung und Interpretation war.26 DLABAC, G.J.: a.a.O., Sp. 673.27 ZUTH, Josef: a.a.O., S. 144.28 KOCZIRZ, Adolf: sterreichische Lautenmusik zwischen 1650 und 1720. Biographisch-bibliographischer Teil

    zum Band 50, Jahrg. XXV der Denkmler der Tonkunst in sterreich. In: Studien zur Musikwissenschaft, Bd.V, Leipzig/Wien 1918, S. 4 ff.

    29 Ebenda, S. 84.30 KOCZIRZ, A.: Bhmische Lautenkunst um 1720. In: Alt-Prager Almanach, Prag 1926, S. 92.

  • 8Nicht auszuschlieen ist (egal, welcheLesart nun zutrifft), dass ber dieDarstellung des besonderen Verhltnisseszwischen Losy und Huelse mitSchenkungen nach Beendigung desDienstverhltnisses lediglich eine Legendegeschaffen worden ist ber den gutenMenschen Losy. Ebenso ist nichtauszuschlieen, dass Losy sich gegenbereinem in musikalischer Hinsicht Vertrautentatschlich erkenntlich zeigte. Aufmerkenlsst allerdings die Aussage, Losy habeHuelse zu sich holen lassen. Bei allerWertschtzung hat zumindest in derDarstellung bei BARON - offensichtlich dieasymmetrische Beziehung Herr Dienerber die Zeit der Beschftigung hinausBestand gehabt: die (verbindende?) Musikhat die sozialen Unterschiede nichtaufgewogen bzw. aufgehoben.

    Die wenigen bislang vorliegendenbiografischen Informationen auf eineZeitachse zu bringen und dabei denZeitraum der Ttigkeit bei Losyauszumachen, ist mir nicht mglich. Gewissscheint aber, dass durch Huelse bei Losykeine Lebensstellung als Cammer-Dienereingenommen wurde, von der aus er dannalters- oder krankheitsbedingt in seineHeimatstadt Nrnberg zurckkehrte. Es

    scheint eher so, als habe es sich um einevorbergehende, zeitlich begrenzte Ttigkeitgehandelt, vermutlich vor derEheschlieung von Huelse im Jahre 1688.

    4. Die Familie Losy und Nrnberg:Beziehungen auch auf musikalischemGebiet?

    BARON notierte in seiner Untersuchung..., dass Losy seinen Ex-KammerdienerHuelse zu sich kommen lie, so offt erdurch Nrnberg gereiset. Von wo kamLosy, wo wollte er hin? Unterwegs in wieauch immer gearteten Geschften auf deralten Handelsroute Prag Nrnberg (bzw.umgekehrt)?

    In ihrem Aufsatz The celebration of theLosy of Losinthal family on the thesis printfrom 1667 weisen Petra ZELENKOVund Martin MDL31 u.a. darauf hin, dass esBeziehungen der Familie Losy (Losio) nachNrnberg bereits vor der Einwanderung vonPiuro/Plurs, der damaligen Handelsstadt inder Lombardei, nahe gelegen an der Grenzezu Graubnden (Schweiz), nach Bhmengegeben haben drfte32 und solche auf jedenFall bestanden haben fr andere aus Piurostammende Familien.33

    31 ZELENKOV, Petra/MDL, Martin: The celebration of the Losy of Losinthal family on the thesis print from1667. In: Journal of the Lute Society of America XXXVI (2003), 2008, S. 49 ff. ; ein wichtiger Beitrag ber dieFamilie Losy u.a. zur Herkunft vor der Ansiedlung in Bhmen und zu sozialen Bezgen.

    32 Wegen der zeitlichen Nhe der Auswanderung mit Endpunkt Bhmen ist mglicher Anlass der Bergsturz beiPiuro im Jahre 1618. Fr diesen Zusammenhang spricht, dass Losy (d. .) 1640 nach Prosto, dem Teil vonPiuro, der den Erdrutsch berstanden hatte, zurckkam und dort eine Kapelle stiftete.Siehe zu dem fr die Gemeinde katastrophalen Ereignis die Berichterstattung inform eines in Augsburg (! Siehedazu weiter im Text) erschienen Flugblattes unterhttp://de.wikisource.org/wiki/Von_dem_pltzlichen_vndergang_/_da_wol_bekandten_Flecken_Plurs_im_Ber-gel und zur Stiftung der Kapelle ZELENKOV, P./MDL, M.: a.a.O., S. 81.

    33 Es handelt sich dabei um die Familie Lumaga: Members of the Lumaga family were reported to be in Genoa,Verona, Palermo, Nuremberg, and Paris (ZELENKOV, P./MDL, M.: a.a.O., S. 80). Nachgewiesen sind inNrnberg ebenfalls Mitglieder der Familien Beccaria und Mazzabaroni fr die Zeit um 1618 = Erdrutsch inPiuro/Plurs (ebenda, S. 83).

  • 9Indikator fr diese Beziehungen ist einDetail auf dem Frontispitz der Doktorarbeitvon Losy. Vier Stdte sind auf dem dortdargestellten Globus hervorgehoben:Augsburg, Wien, Prag und Nrnberg.ZELENKOV/MDL nehmen an, dass aufdiese Weise Aufenthaltsorte von Losy d..(? - 1682) dokumentiert wurden.

    Es knnen damit Geschftsbeziehungenverbunden gewesen sein und/oder wichtigesoziale Beziehungen, etwa zu Mitgliedernanderer aus Piuro stammender Familien, diesich beispielsweise in Nrnberg oderAugsburg34 aufhielten - und von dort ausvielleicht materielle Hilfestellungengegeben hatten fr die Ansiedlung derLosys in Bhmen?

    Auf jeden Fall wre ber eine bereits durchLosy d.. bestehende Beziehung nachNrnberg zu erklren, wieso Losy (d.J.)einen Kammerdiener (so es denn eine sodefiniertes Arbeitsverhltnis gab) aus dieserStadt beschftigte: es gab eine Beziehung zudieser Stadt. Auch zur dortigen Musik-Szene? Und zwar schon durch Losy d..?

    Dass Losy d.. zumindest eine materielleBeziehung zur Musik hatte, ist belegt. Zueinem Barthalotti und Johann Anton Losyd.. gibt es einen interessanten Eintrag im

    Wiener Hofkammerarchiv aus dem Jahre1651. Dort heit es:

    R. fol. 573 Kays. bevell an diedeputierte in Bheimb den HerrnLosy und Barthalotti von eingangnegst khomenden 1652 Jahrs fr dasKhay. Cammerdepotat Monathlichen2000 fl. zu erlegen auch benebensund ausserdenen nochabsonderlichen auch dieMonathlichen 603 fl. zuer bezahlungdes viertel abzugs fr die Khays.Hoff musica under aussen und alsoin beiden Posten zusamben iedesMonath 2603 fl. ins Hoffzahlambtabzufhren (Geschfftel anHoffzahlmeister).35

    Diesen kaiserlichen Befehl lese ich so, dassLosy d.. und Barthalotti36 ab 1652verpflichtet waren, monatlich fr einen Teilder Kosten aufzukommen, die dieUnterhaltung der Hofkapelle verursachte.Dieser Teil der auf das Hofzahlamtzulaufenden Einnahmen war alsounmittelbar zweckgebunden in derVerwendung. Ob nun als spezielleZahlungs-Verpflichtung oder Zahlung ausNeigung: es bestand eine Beziehung zurMusik; und zwar vor der Geburt vonJohann Anton Losy d.J.

    34 Bei ZELENKOV/MDL wird fr Augsburg die Familie Beccaria genannt; a.a.O., S. 83.35 Zitiert nach NETTL, Paul: Zur Geschichte der kaiserlichen Hofmusikkapelle von 1636 - 1680, Teil II, StMw

    (Studien zur Musikwissenschaft) 17, Wien 1930, S. 96.36 Als Gemeinter ist Johann Paul von B. in Betracht zu ziehen: Tranksteuer-, Taz- und Salzgefllen-Administrator

    in Bhmen. Die Tochter (Maria Anna Josepha, geb. nach 1666) seines Neffen Johann Carl Freyherr Bartholottivon Partenfeld (Hofkammer-Rat, frher Hofkriegszahlmeister, begtert sich in Bhmen war verheiratet mitFranz Anton Graf von Pachta, Freyherrn von Rayhofen (verstorben: 1730 in Wien). Dieser war Sohn von JohannAnton Pachta von Rayhofen (1669 - 1717) und Josefa Losy von Losin/mthal, Schwester von Johann Anton GrafLosy d.J. Diese Zusammenhnge unter Bezugnahme auf die gemeinsame Verpflichtung der Deputierten Losyund Barthalotti aus dem Jahre 1651 lassen vermuten, dass es ausgehend von der Senioren-Generationgesellschaftliche Beziehungen zwischen den Familien gab.

  • 10

    Ist die Beziehung von ihm zu Huelse d.J.mglicher Weise ber die Vter entstanden?

    War Losy d..37 Kunde bei Hiltz d.. -oder war es Losy d.J., der auch Geigespielte? Es ist aber nicht berliefert, dass einInstrument38 aus seiner Werkstatt39 imBestand der Losys zu finden war.40

    Die eine auf den heutigen Tag von Hiltzd.. bekannte Laute ist gitarrisiert wordenund wird im Musikinstrumenten-MuseumMarkneukirchen verwahrt.

    Am Halsansatz sind bei diesem Eingriffber die Spne weitere geleimt worden, diedort eine den Umriss an dieser Stelleverndernde Kappe bilden.

    Eigene Aufnahme im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen41

    Die Beschreibung zum Instrument imLautenweltadressbuch lautet:

    [Lute ID 47]; Collection: "Markneukirchen,Musikinstrumentenmuseum"; Inv. No.: 627;Maker: "Hiltz, Paulus (?) [Li..fark, Schmidt,Heberlein]; Place: Nrnberg; Date: "c. 1650[..76, 1808, 1958]"; Sig. / Marks:"handwritten label: Paulus Hltz,Nrnberg//. Label: Steffan ...Li...fark inRoma ... 96//. Repair label: Reparirt auseiner Laute von Friedrich Schmidt inLeipzig//. Repair label: Repariert am 28. 1.1958 Horst Heberlein, Markneukirchen//";Type: guitarised; Rose: eagle (inset);Material: 9 ribs of figured; StringDisposition: 6 strings; String Length:"60,6"; Overall Length: ./.; Body Length:"45,5"; Body Width: "29,5"; Body Depth:"15,8"; Remarks: "spurious label; old backand belly, rose Ernst Busch, Nrnberg";Literature: "Hanna Jordan: Der Bestand anZupfinstrumenten ..., In: Bericht ber das 7.Symposium zu Fragen desMusikinstrumentenbaus, Michaelstein 1986,p. 48-58".42

    37 Erst 1647 war Losy d.. von Kaiser Ferdinand in den Alten Ritterstand erhoben worden und fhrte von da anden Namenszusatz von Losimthal.

    38 Kl. MARTIUS schrieb1989 von sechs Streichinstrumenten und einer erhaltenen Laute, a.a.O., S. 84.39 Im Bestand des Germanischen Museums in Nrnberg befinden sich von Paul Hiltz: eine 4-saitige Viola (Inv.Nr.

    Ml 11) und eine 6-saitige Alt-Viola da Gamba (Inv.Nr. Ml 10). Im Musikhistorischen Museum Kopenhagenbefinden sich: eine 4-satige Viola (Inv.Nr. 261) sowie eine 6-saitige Alt-Viola da Gamba (Inv.Nr. 266). Eine 6-saitige Tenorgambe befindet sich in Paris (Privatbesitz). Eine 6-saitige Bass-Viola da Gamba im Victoria &Albert Museum (London) enthlt zwar einen Hiltz-Zettel, stammt wahrscheinlich aber von Paul Busch.MARTIUS, Kl./SCHULZE, K.: a.a.O., S. 176 ff.

    40 Bei BARON heit es, Losy d.J. habe Instrumente von Br aus Wien geschtzt: In Wien ist Herr Andreas B h rund Herr Matheus F u x , beyderseits berhmte Lauten=Macher bekannt. Was den ersten angelanget. so arbeiteter breits=spnicht (= 9 Spne; Anmerkung von Verf.) und sind seine Instrumente von dem hochberhmtenGraffen Logi ungemein stimirt worden (S. 96).

    41 Mein Dank gilt Frau Heidrun Eichler, Leiterin des Musikinstrumenten-Museums Markneukirchen. Durch ihreund die Untersttzung der Mitarbeiter konnte ich das Instrument vor Ort untersuchen, Fotoaufnahmen fertigenund dabei eine Reihe von Annahmen auf Grundlage des mir bis dahin vorliegenden Materials besttigen.

    42Lautenweltadressbuch: http://www.cs.dartmouth.edu/~lsa/associated/index.html#Lautenweltadressbuch.

  • 11

    Im genannten Aufsatz von Hanna JORDANgibt es zwei (leider von der Qualitt hernicht sehr gute) Abbildungen dergitarrisierten Hiltz-Laute.43

    Aus: JORDAN, H.: a.a.O., 56.

    Aus: JORDAN, H.: a.a.O., S. 55.

    Selbst auf der reproduktionsbedingtschlechten Abbildung ist zu erkennen, woeinmal der Original-Steg aufgeleimt war.44

    Aus meiner Sicht bemerkenswert sind: derUmriss der Decke (wirkt sehr gesetztzwischen unterem Rand und Steg, RichtungHalsansatz ist er leicht geschwungenauslaufend mit schmalen Schultern), die imVerhltnis zu Breite und Lnge deutlicheTiefe der Muschel (15,8 cm) und vor allemdie sehr hohe Position des Schallloches mitder vom Nrnberger Geigen- undLautenmacher (und Werkstatt-Vorgngervon Hiltz) Ernst Busch geschnittenenRosette (einkpfiger Reichsadler mitSchwert, Zepter, Apfel und Krone= Symbolder Macht).45

    Eigene Aufnahme im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen. Abdruck erfolgt

    mit freundlicher Genehmigung.

    Bei BARON heit es, Losy habeInstrumente von Bhr (Br, Berr) aus Wiengeschtzt:

    43 Hanna JORDAN war langjhrige Mitarbeiterin des Musikinstrumenten-Museums Markneukirchen.44 Auf der Decke sind die Spuren des abgelsten Stegs eindeutig auszumachen.45 Es mag auch sein, dass Hiltz diese Rosette nach einem von Busch geschaffenen Muster gefertigt hat. Vermutlich

    handelt es sich hier um eine fr eine Gambe bestimmte Rosette bzw. wurde sie nach einem Muster fr eineGamben-Rosette gearbeitet.

  • 12

    In Wien ist Herr Andreas B h rund Herr Matheus F u x ,beyderseits berhmteLauten=Macher bekannt. Was denersten angelangt, so arbeitet erbreits=spnicht (= 9 Spne;Anmerkung von Verf.) und sindseine Instrumente von demhochberhmten Graffen Logiungemein stimirt worden.46

    Es ist naheliegend, von dieser Aussageausgehend nach bauartlichen Beziehungenzwischen bekannten Instrumenten zusuchen.

    Vom Umriss her kommt die Hiltz-Lautedem Instrument von Georg Gerle, gebaut1580, verwahrt im KunsthistorischenMuseum Wien, insbesondere in der unterenHlfte im Umriss nahe.Dieses Instrument hat allerdings 11 Spne,ist deutlich flacher (13,7 cm) und etwasbreiter (30,7 cm). Das Schallloch sitzt nichtso hoch wie bei der Hiltz-Laute. Eintrag imLautenweltadressbuch:

    [Lute ID 41] Collection: "Wien,Kunsthistorisches Museum", Inv. No.: A 35,Maker: "Gerle, Georg", Place: Innsbruck,Sig. / Marks: printed label: Georg Gerle /Frstlicher Durchlechtig= // kait u.Chalkandt zu Ynnsprugg. //., Type: A, Rose:"T, d. 7,0", Material: 11 ribs of ivory withblack fillets, String Disposition: 6: 5x2 + 1,String Length: "59,7", Overall Length: 69,

    Body Length: "44,5", Body Width: "30,7",Body Depth: "13,7", Literature: "JuliusSchlosser: Die Sammlung alterMusikinstrumente, Wien 1920, pp. 54, 135,pls. V, XIV".Von der Zahl der Spne (9) und den Maenher (Corpus-Lnge = 45,5 cm, BreiteDecke= 29,5 cm, Tiefe Muschel= 15,8 cm)habe ich an weiteren vergleichbarenInstrumenten im Lautenweltadressbuchgefunden:

    eine Mandora von Sebastian Schelle (?;Nrnberg), Sammlung Veste CoburgInv.Nr. XXV/3, Saitenlnge= 68,5 cm;Corpus-Lnge= 49 cm; BreiteDecke=29,8 cm; Tiefe Muschel= 15,8cm. Auch wenn das Instrument demersten Anschein nach etwas hnlichkeitzu haben scheint: hier weicht der Umrissdoch deutlich ab (nicht so gesetztzwischen Unterkante und Steg, zumHalsansatz dann schmaler undgradliniger auslaufend);47

    eine Mandora von Wolfgang Sagmayer(Graz; 1700); Klagenfurt, KrntnerLandesmuseum Inv.Nr. MA 41 (3199),Saitenlnge= 68,3 cm; Corpus-Lnge=46 cm; Breite Decke=29,5 cm; TiefeMuschel= 15 cm. Der Umriss dieserMandora weicht deutlich ab von demHiltz-Instrument (nicht so gesetztzwischen Unterkante und Steg, zumHalsansatz dann deutlich schmaler undgradliniger auslaufend);48

    46 BARON, E.G.: a.a.O., S. 96.47 An dieser Stelle sei recht herzlich Herrn Dr. Sven Hauschke, Leiter der Kunstsammlungen Veste Coburg

    gedankt, der Gnter Mark und mir kurzfristig ermglichte, das Instrument von Schelle sowie die Fragmenteeiner weiteren Laute (gebaut von Sebastian Rauser 1605, renoviert von Dietrich Bocheim 1673, 1729 neuzugerichtet von Samuel Goldt in Lbeck) zu untersuchen.

    48 Siehe http://www.landesmuseum-ktn.at/Landesmuseen/Landesmuseum%20Rudolfinum/Sammlungen/Musikinstrumente/musikin_beschrei.html

  • 13

    eine 1679 von Andreas Beer (Br, Berr)in Wien reparierte Laute von MagnusTieffenbrucker (Venedig ca. 1600),Status: 11-chrige Barocklaute 9x2 +2x1, Praha, Narodni muzeum, Ceskemuzeum hudby, Inv.Nr. 1187 E,Saitenlnge= 72,8/71,3 (Bass) cm;Corpus-Lnge= 47, 7 cm; BreiteDecke=29,5 cm; Tiefe Muschel= 15,3cm. Diese Laute hat den gleichen Umrisswie die Laute von Berr in Ptuj: einegem Zettel 1694 von A. Berr in Wiengebaute 11-chrige Barocklaute, 9x2 +2x1, Ptuj (Slovenija), Pokrajinski Muzej,Inv.Nr. GL 46 S, Saitenlnge= 71,1/71,5cm; Breite Decke= 30 cm; TiefeMuschel= 15,1 cm.49Der Umriss dieser Laute weicht deutlichab von dem Hiltz-Instrument (nicht sogesetzt zwischen Unterkante und Steg,zum Halsansatz dann deutlich schmalerund gradliniger auslaufend, derSagmayer-Mandora hnlich - bzw.umgekehrt).50

    Ein Instrument aus dem Museum frMusikinstrumente der Universitt Leipzigist zwar etwas kleiner, kommt vom Umrissher dem Hiltz-Instrument aber deutlichnher als die vorgenannten Instrumente. Eshandelt sich dabei um eine Mitte des 17.Jahrhunderts von Bartolomeo Ebersbacher(Florenz) gebaute Laute, die spter zu einerTheorbe umgebildet wurde.

    Bartolomeo Ebersbacher (Florenz), Mitte17. Jhd., umgebaut zur Gitarre, dann zurjetzt vorhandenen Disposition. Eigene

    Aufnahme im Museum frMusikinstrumente der Universitt Leipzig.

    Abdruck erfolgt mit freundlicherGenehmigung.

    49 Der Lautenbauer Ivo Magherini verwendet den Corpus der Berr-Laute in Ptuj als Vorlage auch fr Mandoren.Siehe auch seinen Aufsatz ber dieses Instrument: MAGHERINI, I.: An 11 course lute by Andreas Berr. In: LuteNews, The Lute Soc. Magazine, No. 47, September 1998, S. 5 ff.

    50 Von Br ist ferner die 1699 in Wien gebaute Laute bekannt, heute Boston, Museum of Fine Arts, Inv. No.: E 4-1(?), jetzt 13-chrig. 11 Spne aus Elfenbein, Adern aus Ebenholz. Es gibt Mutmaungen, dass dieses Instrumentmit einer gegenber den anderen bislang bekannten Br-Lauten deutlich krzeren Mensur Losy gehrt habenknnte. Siehe dazu: Andreas Berr and Count Losy auf http://www.lutesandguitars.co.uk/htm/cat06.htm.

  • 14

    Die ausfhrlichste Beschreibung zu diesemInstrument51 ist immer noch zu finden imKatalog von Georg KINSKY zu den Zupf-und Streichinstrumenten desMusikhistorischen Museums von W. Heyerin Cln52 aus dem Jahre 1912.53 Dort heites:

    No. 498. Theorbierte Laute mitgedrucktem Zettel: BartolomeoEberspacher / In Fiorenza; aus dem17. Jahrhundert. Das dunkelbraunlackierte Korpus des hbschenInstruments ist aus 9 breiten Spnenvon Ahornholz zusammengesetzt.Der Anhngesteg ist mitOrnamentschnitzereien verziert. DieRosette des Schallochs ist aus demDeckenholz geschnitzt. Der Bezugist zwlfchrig und besteht aus 6doppelten und 2 einzelnenGriffbrettsaiten sowie 4 freidanebenliegenden, am Kragen desNebenhalses (dem sog.Theorbenkragen) befestigtendoppelten Basaiten in folgenderStimmung: ... Gesamtlnge 103, m,Korpuslnge 43 1/2 cm, Breite 27cm.54

    Das Eberspacher-Instrument wurde inLeipzig freundlicher Weise neu vermessen:die Muschel hat eine max. Tiefe von 13cm,55 ist also im Vergleich zur Hiltz-Lautezu flach.

    Eine 100-prozentige bereinstimmungenzwischen der Hiltz-Laute (Korpus) undanderen auf den heutigen Tag bekanntenLauten liegt nicht vor.

    Auffllig bleibt auch nach dem Vergleich,dass der Umriss der Hiltz-Laute auf Modelleverweist, die vor 1650 entstanden sind, dieTiefe der Muschel (der Bauch) imVerhltnis zu Breite und Lnge aber erst beiModellen vorliegt, die deutlich nach 1650gebaut wurden.56 Mglicher Weise hat Hiltz- wie bei den Gamben - fr den Umriss derDecke auf eine Schablone von Buschzurckgegriffen. Hatte er sogar eine Formfr das Instrument von seinem Werkstatt-Vorgnger - oder hat er die Kontur derMuschel entwickelt, mit der Tiefe derMuschel experimentiert?

    51 Bislang ist noch ein weiteres Lauteninstrument von Bartolomeo Ebersb(p)acher bekannt. Es befindet sich in derSammlung von Jean Michel Renard (Bellenaves, Frankreich). Es handelt sich um ein 12-chriges Instrument,das schon einmal gitarrisiert worden war. Saitenlnge: 68,5 cm, Gesamtlnge: 94,4 cm, 11 Spne. Siehe (mitAbbildungen): http://www.renard-music.com/selectficheinstrument.php3?1000132.

    52 Die Sammlung des Klner Papierfabrikant Wilhelm Heyer (1849-1913) wurde 1926 fr die LeipzigerUniversitt erworben.

    53 KINSKY, Georg: Katalog der Zupf- und Streichinstrumente, Musikhistorisches Museum von W. Heyer in Cln,Cln 1912.

    54 KINSKY, G.: a.a.O., S. 94.55 Mein Dank gilt Frau Prof. Dr. Eszter Fontana und Herrn Volker Friedemann Seumel, Museen im GRASSI,

    Museum fr Musikinstrumente der Universitt Leipzig fr die Vermessung des Instruments auf meine Anfragehin unter dem genannten Gesichtspunkt.

    56 Basis dieser Aussage sind die im Lautenweltadressbuch vorhandenen Eintrge, die leider bei einer Reihe vonInstrumenten noch unvollstndig sind. Hilfreich wre fr vergleichendes Arbeiten, wenn zuknftig Umriss undKontur der Instrumente mit aufgenommen wrden.

  • 15

    5. Unzureichende Kenntnisse, selektiveWahrnehmung oder selektive Darstellungbei BARON?

    Die Liste der von BARON in seinerUntersuchung ... erwhnten Lautenistenberfliegend, drngt sich die Frage auf, obBARON ber unzureichende Kenntnisseverfgte, selektiv wahrnahm oder selektivdarstellte.57

    Im vorliegenden Falle ist dies auchhinsichtlich der Lautenbauer vonBedeutung. BARON nennt fr dendeutschsprachigen Raum fr die zur Redestehende Zeit (Ende 17./Anfang 18. Jhd.)Tielke, Martin und Johann ChristianHoffmann, in Wien Bhr und Fuchs, inPrag Thomas und Josef Edlinger, inBreslau Strzer und Gttler sowie inNrnberg Schelle und Hummel,58 nichtaber den in Nrnberg ansssigen Geigen-und Lautenmacher Paul Casimir Hiltz,Vater von A.C. Huelse/Huelz/Hiltz, wasunabhngig von dessen faktischerBedeutung als Lautenmacher in diesemKontext seinen Stellenwert gehabt htte.Merkwrdig auch, dass BARON A.C.Huelse/Huelz/Hiltz nicht als Musikerausweist, sondern die Funktion als CammerDiener benennt (so dieses denn berhauptvon A.C.H. wahrgenommen worden ist).Leider gibt es bei BARON auch keinenHinweis darauf, an welchem Ort Huelse frLosy (sei es nun als Kammerdiener

    und/oder Lautenlehrer/-schler) ttig war: inNrnberg, Wien, Prag ...?

    6. Huelse - ein bhmischer Lautenist?

    KOCZIRZ ordnet in seinem bereitsgenannten Beitrag sterreichischeLautenmusik zwischen 1650 und 1720...Huelse den Prager Lautenisten zu. SeineBegrndung: "Obwohl Huelse zuletzt inNrnberg lebte und wirkte, so steht er dochdurch seine Anstellung und knstlerischeAusbildung in unmittelbarer Beziehung zurPrager Lautenkunst".59

    Grund fr die Zuordnung sind der(vermeintliche) Ort der Ttigkeit (war esPrag, Schloss tken oder etwa Wien?) oderdie Anstellung bei einem PragerLautenisten (Losy, der sich auch in Wienaufgehalten hat) und eine von diesemerhaltene knstlerische Ausbildung.60Wegen der Ttigkeit bei dem bhmischenGrafen Logi ordnet KOCZIRZ dannHuelse in seinem Aufsatz BhmischeLautenkunst um 1720 auch denbhmischen Lautenisten zu.61 DerLebensmittelpunkt von Huelse drfteallerdings nicht in Bhmen gelegen haben,auch nicht der musikalische (regionalbetrachtet deutet alles auf Bayern hin).

    57 Dazu mehr in der nchsten, Huler gewidmeten Folge in dieser Reihe.58 BARON, E.G.: a.a.O., auf den Seiten 95 - 97.59 KOCZIRZ, A.: a.a.O., 1918, S. 84.60 KOCZIRZ bernimmt dabei vermutlich die Interpretation von DLABAC, Huelse habe das Lautenspiel von

    Losy gelernt. Auch vor dem Hintergrund, dass der Vater von Huelse Geigen- und Lautenmacher war, eine ausmeiner Sicht nicht unproblematische Deutung der Passage bei BARON.

    61 KOCZIRZ, A.: a.a.O., 1926, S. 92.

  • 16

    7. Die Huelse zugeschriebenen Stcke

    Bislang sind von Huelse lediglich diewenigen Stcke fr die 11-chrigeBarocklaute in Stimmung C#-DEF#-GAdf#-ad'f'# im Manuskript AU-LHD24362 bekannt: Gigue A.C. Hultz,Gavotte A.C. H(ultz) und Sarabande deMons A.C. Hltz. Zwischen der Gigue undder Gavotte liegen noch zwei Double, diesich auf die Gigue beziehen. Zwischen derGavotte und der Sarabande liegen: LaDouble, Gigue, La Double, Ayr,Sonata, Aria der Bettelmann genandt,la Double, ein Stck ohne Titel sowiedrei darauf bezogene Double. Ob dieseStcke ebenfalls - oder auch nicht - vonHuelse stammen, ist nicht festzumachen: esfehlt ein expliziter Hinweis auf denKomponisten. Ein Double gibt es jeweilsauch zu anderen Stcken in diesemManuskript. Diese knnen Ausfhrungensein, die der Schreiber fr sich, einenAuftraggeber, mglicher Weise auch einenSchler notiert hat. In der Beilagewiedergegeben sind die drei Stcke, dieeinen Zusammenhang zu Huelse im Titel

    herstellen. Ferner sind aufgenommen diedazu jeweils notierten Double, auch wennes beraus fraglich ist, sie Huelse alsKomponisten zuordnen zu knnen. Ich gehedavon aus, dass die Stcke von vornhereinfr die angegebene Stimmung komponiertworden sind: sie liegen bei derklassischen d-moll-Stimmung derSpielchre nicht in der Hand.63A.C. Hueltz steht ber dem LiedVerdru der Welt, und Verlangen nach demHerrn Jesu (System: Melodie, darunterText, dann Generalbass) imARNSCHWANGER; zu vollem Titel undvollstndigem Text heit es aber darananschlieend: Nach der Weise Jesu! DerDu meine Seele ...64. Wahrscheinlich drftesein, dass Huelse verantwortlich fr denGeneralbass zur Melodie zeichnet.65

    62 Louise Henson-Dyer Music Collection in der Universittsbibliothek Melbourne. Das MS wurde vor derbergabe nach Melbourne unter F-Polyre 173 gefhrt. Fr die Untersttzung bei der Recherche nach demVerbleib des Manuskriptes mchte ich mich recht herzlich insbesondere bei DITIONS DE L'OISEAU-LYRE,Monaco, Albert Reyerman sowie Anthony Bailes bedanken. Mein Dank gilt auch Evelyn Portek, Bibliothekarinder Louise Henson-Dyer Music Collection in der Universittsbibliothek Melbourne. Folgende Namen sind imMS enthalten: Pinel, Gautier de Vienne (= Ennemond), Jean Berdolde Bernard Bleystein de Prage und EsaiasReusner. Niedergeschrieben sein drfte dieses MS um 1700. Eine Anfrage zu den Wasserzeichen des fr das MSverwendeten Papiers ist noch nicht beantwortet. Siehe GOY, Franois-Pierre: F-Polyre 173. In: MEYER,Christian et al. (Hrsg.): Sources manuscrites en tablature luth et theorbe (c. 1500-c. 1800). Catalogue descriptif,Bd. 1, Baden-Baden 1991, S. 155. Zu diesem Manuskript ist eine gesonderte Publikation bei mir in Vorbereitung(bertragung und musikwissenschaftliche Einordnung). Jean Berdolde Bernard Bleystein de Prage mehr in dernchsten Folge dieser Reihe.

    63 Adolf KOCZIRZ hat in seinem Beitrag sterreichische Lautenmusik zwischen 1650 und 1720 ... (a.a.O.,Leipzig/Wien 1918) Stcke von Huelse (Ayr/Sonata; S. 95 f.) in regulre Notation bertragen im dortigenAnhang wiedergegeben.

    64 ARNSCHWANGER, Johann Christoph (1625 - 1696): Heilige Palmen, und christliche Psalmen, das istUnterschiedliche neue geistliche Lieder und Gesnge ... , Nrnberg 1680, S. 140 ff. Ich mchte an dieser Stelleden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Niederschsische Staats- und Universittsbibliothek in Gttingen frdie freundliche Untersttzung bei der Einsichtnahme danken.

    65 Ich danke Mathias Rsel (Bremerhaven) bei Untersttzung zur Klrung dieser Annahme.

  • 17

    Im Index des Liederbuches wird Huelse(Hueltz) brigens nicht gefhrt. Dass essich bei diesem A.C.H. um die inunmittelbarem Zusammenhang mit Losystehend beschriebene Person handelt, istnaheliegend, aber bislang nicht eindeutigbelegt.

    Zueinander passen: der Name, dergeografische Bezug (Hinweis bei BARON,Losy habe Huelse in Nrnberg besucht =Ort der Herausgabe des Liederbuches undWirkungskreis von Johann ChristophArnschwanger, 1625 - 1696) und diebelegten musikalischen Aktivitten(Kompositionen fr Laute, Generalbass frein Kirchenlied). In der Tabulaturbeilage istauch dieses Stck aus demARNSCHWANGERschen Liederbuch:Verdru der Welt ... (Melodie undGeneralbass) wiedergegeben.

    8. Abschluss

    Dass Achatius/Achaz CasimirHuelse/Hltz/Hiltz keine fiktive Figur ist,konnte ber entsprechende Dokumenteunabhngig von der Erwhnung beiBARON in dessen Untersuchung ...nachgewiesen werden. Aus diesen (hier:Ehebuch) ist auch abzulesen, dass er Musiknicht nur aus Leidenschaft betrieb, sondernzur Existenssicherung. In welchemVerhltnis Huelse und Losy tatschlichzueinander standen (Diener - Herr, Schler -Lehrer?), wo diese Beziehung zulokalisieren war und wer von wem imHinblick auf die Musik und insbesonderedie Laute profitierte, ist weder auf Basis derAngaben bei BARON noch aus sonstigen

    bisher bekannten Dokumenten eindeutigabzulesen bzw. zu erschlieen.

    An Musik fr die Laute sind von Huelse nur(mit allen grundstzlichen Vorbehalten derEindeutigkeit) die Stcke im MS AU-LHD243 bekannt. Ausgehend von diesenwenigen Stcken bin ich der Fragenachgegangen, ob in anderenzeitgenssischen Lauten-Manuskripten ausden (sterreichischen) Habsburgerlandenohne Angabe des Komponisten enthalteneStcke Huelse verlsslich zugeschriebenwerden knnen: ich habe keine gefunden,die passen knnten.

    Literaturliste

    ARNSCHWANGER, Johann Christoph (1625 - 1696):Heilige Palmen, und christliche Psalmen, das istUnterschiedliche neue geistliche Lieder und Gesnge ... ,Nrnberg 1680

    BALET, Leo/GERHARD, E. [d. i. Eberhard Rebling]: DieVerbrgerlichung der deutschen Kunst, Literatur und Musikim 18. Jahrhundert, Straburg und Leiden, Heitz 1936, 2.erweiterte Aufgabe Frankfurt am Main et al. 1979

    BARON, Ernst Gottlieb: Historisch-Theoretische undPractische Untersuchung des Instruments der Lauten, MitFlei aufgesetzt und allen rechtschaffenen Liebhabern zumVergngen heraus gegeben, Nrnberg 1727 (ReprintTREE-Edition 2011)

    Bayerisches Musiker-Lexikon Online (BMLO):www.bmlo.lmu.de

    BCKEN, E.: Die Musik des Rokokos und der Klassik,Wiesbaden 19792

    BURNEY, Charles: A general history of music. From theearliest ages to 1789, Vol. IV, Reprint Baden-Baden 1958

    DLABAC, Gottfried Johann: Allgemeines historischesKnstler-Lexikon fr Bhmen, Bd. 1 und 2, Prag 1815,Reprint Hildesheim/New York 1973

    EITNER, Robert: Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen

  • 18

    Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts,Bd. 1, Leipzig 1832

    GOY, Franois-Pierre: F-Polyre 173. In: MEYER,Christian et al. (Hrsg.): Sources manuscrites en tablatureluth et theorbe (c. 1500-c. 1800). Catalogue descriptif, Bd.1, Baden-Baden 1991, S. 155

    GRIEB, Manfred H. (Hrsg,): Nrnberger Knstlerlexikon:bildende Knstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler,Kulturschaffende und Mzene vom 12. bis zur Mitte des20. Jahrhunderts, Bd. 2, Mnchen 2007

    JORDAN, Hanna: Der Bestand an Zupfinstrumenten des17. und 18. Jh. im Musikinstrumenten-MuseumMarkneukirchen. In Bericht ber das 7. Symposium zuFragen des Musikinstrumentenbaus, Michaelstein 1986, S.48 ff.

    KIESEWETTER, Raphael Georg K.: Die Tabulaturen derlteren Praktiker seit Einfhrung der Figural- undMensural-Musik. 2. Die Lauten-Tabulatur. In: Allgemeinemusikalische Zeitung (AMZ), Heft 9., Leipzig 1831, Sp.133 ff.

    KINSKY, Georg: Katalog der Zupf- undStreichinstrumente, Musikhistorisches Museum von W.Heyer in Cln, Cln 1912

    KOCZIRZ, Adolf: sterreichische Lautenmusik zwischen1650 und 1720. Biographisch-bibliographischer Teil zumBand 50, Jahrg. XXV der Denkmler der Tonkunst insterreich. In: Studien zur Musikwissenschaft, Bd. V,Leipzig/Wien 1918, S. 4 ff.

    KOCZIRZ, A.: Bhmische Lautenkunst um 1720. In: Alt-Prager Almanach, Prag 1926, S. 88 ff.

    LTGENDORFF, Willibald Leo Frh. v.: Die Geigen- undLautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart.Ergnzungsband erstellt von Thomas Drescher, Tutzing1990

    MAGHERINI, Ivo: An 11 course lute by Andreas Berr. In:Lute News, The Lute Soc. Magazine, No. 47, September1998, S. 5 ff.

    MARTIUS, Klaus: Vermehrte Nachrichten von NrnbergerLauten- und Geigenmachern. In: Musik in Bayern Heft 38.Halbjahresschrift der Gesellschaft fr BayerischeMusikgeschichte e.V., Redaktion: Horst Leuchtmann,Tutzing 1989, S. 75 ff.

    MARTIUS, Kl./SCHULZE, Kathrin: Ernst Busch und PaulHiltz. Zwei Nrnberger Lauten- und Violenmacher der

    Barockzeit. Untersuchungen zum Streichinstrumentenbauin Nrnberg. In: Anzeiger des GermanischenNationalmuseums und Berichte aus dem Forschungsinstitutfr Realienkunde 1991, S. 145 ff.

    MEYER, Christian et al. (Hrsg.): Sources manuscrites entablature luth et theorbe (c. 1500-c. 1800). Cataloguedescriptif, Bd. III.1, Baden-Baden/Bouxviller 1997

    NETTL, Paul: Zur Geschichte der kaiserlichenHofmusikkapelle von 1636 - 1680, Teil II, StMw (Studienzur Musikwissenschaft) 17, Wien 1930

    SCHLEUNING, Peter: Der Brger erhebt sich. Geschichteder deutschen Musik im 18. Jahrhundert, Stuttgart/Weimar2000

    SCHNRL, Karl (Hrsg.) mit Materialien von AdolfKOCZIRZ und Josef KLIMA: Wiener Lautenmusik im 18.Jahrhundert, Denkmler der Tonkunst in sterreich Bd. 84,Wien 1966

    Stammbuch des blhenden und abgestorbenen Adels inDeutschland, herausgegeben von einigen deutschenEdelleuten, Bd. 2, Regensburg 1863

    TREDER, Michael: Bhmische Lautenisten des Barock.Folge I. Aureo Dix. Musik fr die 11-chrige Barocklaute.In: Lauten-Info der DLG e.V. 1/2008, Redaktion: JoachimLuedtke, Frankfurt am Main, S. 11 ff.

    TREDER, M. (in Zusammenarbeit mit Markus LUTZ):Boehmische Lautenisten und boehmische Lautenkunst.Folge II: Antony(ij)/Antoni. Anton(ius)/AntoninEckstein oder Johann Christian Anthoni von Adlersfeld?In: Lauten-Info der DLG e.V. 3/2009, Redaktion: JoachimLuedtke, Frankfurt am Main, S. 8 ff.

    TREDER, M.: Wolf Jacob Lauffensteiner (jun.) (1676 1754). Laute spielender und komponierenderKammerdiener; oder als Kammerdiener fungierenderLautenist und Komponist? Eine Einfhrung zur AusgabeCollected Works for Solo Lute zusammengestellt,bertragen, bearbeitet und herausgegeben von DouglasTowne sowie Ensemble Works, zusammengestellt,bertragen, bearbeitet und herausgegeben von DouglasTowne und Albert Reyerman, TREE-Edition 2010

    TREDER, M.: Ein irdisches Vergngen in der Barocklaute,Bd. I (Vorwort) - III, TREE-Edition 2010

    TREDER, M.: Adam Franz Ginter (1661 1706). Lebenund Werke, 2 Bnde, TREE-Edition 2011

  • 19

    TREDER, Michael/SCHLEGEL, Andreas: Lautenmusikder Habsburger Lande. In: SCHLEGEL, A./LUEDTKE,Joachim: Die Laute in Europa 2. Lauten, Gitarren,Mandolinen und Cistern, Menziken 2011, S. 288 ff.

    TREDER, M.: Bhmische Lautenisten des Barock.Lautenkunst in den sterreichischen Habsburger Landen.Folge III: Huler. In: Lauten-Info der DLG e.V. 3/2011,Redaktion: Joachim Luedtke, Frankfurt am Main, S. 8 ff.

    WALTHER, Johann Gottfried: Musicalisches Lexikon odermusicalische Bibliothek, Leipzig 1732. Reprintherausgegeben von Richard Schaal, Kassel/Basel 1953

    ZELENKOV, Petra/MDL, Martin: The celebration ofthe Losy of Losinthal family on the thesis print from 1667.In: Journal of the Lute Society of America XXXVI (2003),2008, S. 49 ff.

    ZUTH, Josef: Handbuch der Laute und Gitarre, Wien1926/1928

    (Erschien erstmals in Lauten-Info 1/2012der DLG e.V. Redaktion: JoachimLUEDTKE, Frankfurt am Main, S. 8 ff.)

    Wichtiger inhaltlicher Hinweis:

    Es sind mittlerweile weitereKonkordanzen erkannt worden: Siehedazu die Internatverffentlichung vonPeter STEUR unter http://mss.slweiss.de.

  • Der XXVIII. Gesang.Verdru der Welt/und Verlangen nach

    dem HErrn JESUNach der Weise:

    JEsu! Der Du meine Seele / ...

    1.GOtt sey Lob! die bsen Stunden/

    Sind nun seelig durchgebracht/Nun ist alles berwunden/

    Was dem Herzen bang gemacht.Weicht von mir / ihr Trauer Geister!

    JEsus kommt mein Freunden Meister/JEsus kommt / und holet mich/

    In die Seeligkeit zu sich.

    (Es folgen 13 weitere Strophen)