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.8 VIERTELJÄHRLICH, VERLAGSPOSTAMT 1040 WIEN, P.B.B., GZ 05Z036212 M, NO.08, DEZEMBER 2008 MICHAEL BRAUNGART: DER ÖKO-REVOLUTIONÄR HAT EINEN PLAN PROJECT BETTER PLACE: EINE ZUKUNFT OHNE VERKEHRSLÄRM? ZIMT, SAFRAN, VANILLE: DEM GESCHMACK AUF DEN ZAHN GEFÜHLT

Biorama #8

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Biorama - Magazin für nachhaltigen Lebensstil, ausgabe #8 (Winter 08/09)

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michael braungart: Der Öko-revolutionär hat einen plan

project better place: eine zukunft ohne verkehrslärm?

zimt, safran, vanille: Dem geschmack auf Den zahn gefühlt

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TOYOTA PRIUS HYBRID. Verantwortung hat Zukunft.

Schon 1,2 Mio. Menschen fahren mit 10 Jahren Hybrid-Vorsprung.

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Autos bauen, heißt Verantwortung unserer Umwelt gegenüber zu über-nehmen. Toyota hat das vor allen anderen erkannt und dem Umwelt-schutz höchste Priorität eingeräumt. Das Ergebnis ist seit 10 Jahren serien-reif und weltweit bewährt. Unser Ziel? 0-Emission, denn Zukunft bedeutet

für Toyota Mensch, Umwelt und Mobilität in Einklang zu bringen. Dass Toyota am besten Weg ist dieses Ziel zu erreichen, beweist die vom VCÖjüngst veröffentlichte Studie*. Sie wollen nun auch mit Hybrid-Vorsprung fahren? Dann kommen Sie zur Probefahrt – jetzt bei Ihrem Toyota Partner.

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Biorama No. 08⁄08 –3

Editorial

Yes, WE can.Wir wissen langsam ziemlich genau, was wir alles nicht dürfen. Müll in den Wald werfen. Verboten. Das Licht brennen lassen, wenn wir aus dem Zimmer gehen. Das Auto laufen lassen, während wir die Scheibe frei kratzen. Eher nicht. Eier aus Käfighaltung kaufen. Besser nicht. Drei Mal am Tag die Badewanne füllen. Oder unnötig mit dem Flugzeug fliegen. Auch keine gute Idee. Wir haben bald das Gefühl, dass alles, was wir tun (oder am liebsten tun würden, also unserer Natur entspricht), der Umwelt schadet. Wir sind zu kleinen Schädlingen mutiert, die die Erde belagern, sie langsam zerstören. Wir: böse. Die Erde: arm. Wie wäre es denn, wenn wir aufhören, uns ständig so schuldig zu fühlen? Wenn wir uns mit dem Gedanken anfreunden würden, dass wir Teil dieser Erde sind – und zwar ein wichtiger? Wenn wir uns lösen könnten von der schuldbehafteten Sprache der Öko-Bewegung, die uns dazu gebracht hat zu denken, dass es besser wäre, wir wären gar nicht da. Wenn wir stattdessen anfangen, umzudenken. Michael Braungart hat es mit seinem »Cradle to Cradle«- Prinzip vorgemacht. Und es klingt erstaunlich machbar, was er sagt (ab Seite 14). Es ist ein prickelndes Gefühl, dass es möglich sein könnte, die Welt zu retten. Die Welt neu zu betrachten, das Ruder herumzureißen. Wir, he! Wir könnten das schaffen.Es ist nicht Obama, nicht die Regierung, nicht Greenpeace oder WWF, keine NGO, nicht utopia.de, nicht die Helden, Gurus und Berühmten, nicht die Europäische Union und auch nicht BIorAmA, die den nächsten Schritt tun (müssen), die die Welt zum Positiven verändern. Es sind die Konsumenten, die Unternehmer, die Angestellten, die Studenten, die Designer, die Architekten, die Auftragge-ber, die Kunden, die Aktivisten, die Eltern, die Kinder, die Jugendlichen, die Lehrer und Professoren, an denen es

täglich liegt, ob, wie und in welche Richtung sich die Welt permanent verändert. Es ist die Eigenverantwortung jedes Einzelnen, dafür zu sorgen, dass unser »footprint« einen befruchtenden, nützlichen und zukunftsfähigen Impact auf die Gesellschaft und den Planeten hat. Yes we can, heißt: Es ist unser aller, es ist dein Job!

Liebe GrüßeMilo Tesselaar & Ursel Nendzig

Rückmeldungen sind erwünscht: [email protected]

PS: BIorAmA – das Magazin für nachhaltigen Lebens-stil wird ab der ersten Ausgabe 2009 in Österreich und Deutschland erscheinen – zu kaufen im gut sortierten Zeitschriftenhandel sowie online bestellbar, im Abo: www.biorama.at

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Autos bauen, heißt Verantwortung unserer Umwelt gegenüber zu über-nehmen. Toyota hat das vor allen anderen erkannt und dem Umwelt-schutz höchste Priorität eingeräumt. Das Ergebnis ist seit 10 Jahren serien-reif und weltweit bewährt. Unser Ziel? 0-Emission, denn Zukunft bedeutet

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WIr sINd’S!

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INhAlt

EINLEITUNG03 Editorial06 Mensch der Saison09 Produkt der Saison10 Ich und die Anderen12 Bücher

MAGAZIN14 Cradle to Cradle22 Speick, das Wunderkraut26 Project »Better Place«30 Urlaub auf dem Bauernhof34 Tee-Zeremonie36 Gedanken zum Schnee40 Der mobile Schlachthof

bILdSTRECKE43 Getting Loose

SPEZIAL48 Zimt, Vanille, Safran

MARKTPLATZ56 Mode58 Kosmetik59 Lebensmittel60 (Kinder) Geschenke

TEST62 Tee

INfo64 Distributoren66 Gütesiegel

14CRAdLE To CRAdLE

Michael Braungart erzählt von Müll, der Gutes bewirkt, vom Bürostuhl, der zur

Gänze wieder verwertbar ist, und davon, dass jeder einzelne mehr Macht hat, als

er glaubt.

26PRojECT »bETTER PLACE«Was wäre, wenn? Wenn es nur noch Elek-troautos gäbe? Wie würde sich die Welt anhören, wie würde sich das anfühlen? Shai Agassi liefert in seinem Projekt ein paar Antworten.

34ES SChNEIT!

Oder wird es wieder ein Winter ohne Schnee? Wir haben Autoren gebeten,

ihre Erinnerungen und Gedanken an den Schnee niederzuschreiben.

45ZIMT, VANILLE, SAfRANAuf der Suche nach dem echten

Geschmack. Samt Portraits der Stars unter den weihnachtlich-winterlichen Gewürzen.

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Impressum hERAUSGEbER Milo Tesselaar ChEfREdAKTIoN Ursel Nendzig, Milo Tesselaar AUToREN Mirjam Bromundt, Miriam Damev, Sophia Fielhauer, Michael Huber, Marianne Lang, Gabriele Medan, Magdalena Miedl, Christian Resei, Magdalena Vukovic foToGRAfIE Katharina Gruzei, Stefan Knittel, Marco Rossi, Kurt Prinz CoVERfoTo Marco Rossi ILLUSTRATIoNEN Stanislaus Medan, Nana Mandl, Miriam Mone, Eva Hebenstreit LEKToRAT Miriam Zolles GESTALTUNG Super-Fi (Käthe Ivansich, Claudia Wittmann) WEb Super-Fi, m-otion ANZEIGEN Milo Tesselaar (Leitung) VERTRIEb Milo Tesselaar dRUCK gugler GmbH, Auf der Schön 2, 3390 Melk/Donau PRodUKTI-oN, MEdIENINhAbER & GESChÄfTSfÜhRUNG Monopol Gmbh, Favoritenstraße 4–6/III, 1040 Wien KoNTAKT Biorama c/o monopol Gmbh, Favoritenstraße 4–6/III, 1040 Wien; tel. +43 1 9076766; www.biorama.at, www.monopol.at, [email protected] bANKVERbINdUNG Monopol GmbH, easybank, Kontonummer 20010710457, BLZ 14200 AboNNEMENT (siehe Website: www.biorama.at) ERSChEINUNGSWEISE 4 Ausgaben pro Jahr; ER-SChEINUNGSoRT Wien; VERLAGSPoSTAMT 1040 Wien

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die meinung des herausgebers wieder. Für den Inhalt von Inseraten haftet ausschließlich der Inserent. Für unaufgefordert zugesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Jegliche Reproduktion nur mit schriftlicher Genehmigung der Geschäftsfüh-rung.

bLATTLINIE Biorama ist als vierteljährlich erscheinendes Medium sämtlichen Aspekten einer nachhaltigen Alltagskultur kritisch verpflichtet. Ziel ist es, trotz internationaler Ausrichtung österrei-chische Themen aufzugreifen und zu fördern – sofern diese in einem internationalen Kontext sinnvoll erscheinen. Biorama reflektiert einen Hedonismus mit gutem Wissen und Gewissen.

BIorAmA erscheint ebenso wie The Gap, Magazin für Pop- und Alltagskultur, im MONOPOL VERLAG. www.monopol.at

Biorama No. 08⁄08 –05

BIorAmA wird mit Ökostrom und mit mineralölfreien umwelt-freundlichen Farben auf pflanzlicher Basis gedruckt. sowohl die Druckerei (Gugler Crossmedia) als auch das Papier (Luxo Samtoffset) sind mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.

Projekt1 09.12.2008 12:49 Uhr Seite 1

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mENsCh dEr sAIsoN»Herr und Frau Klein«, Kinderausstattung in Schön

Text_Mirjam Bromundt

Mercedes-Benz, Bank Austria oder Saturn waren rund 30 Jahre lang die Kunden, die Beate und Stephan Klein be-treuten. Im heutigen Geschäft der ehemaligen Werber sind es Mütter und Väter auf der Suche nach einer biologisch und fair gehandelten Kinderausstattung, die funktional aber auch designmäßig was hermacht. »Herr und Frau Klein« haben beim zweiten Kind umgesattelt, definieren sich als Kindergeschäft für Eltern und ziehen altersmäßig dort die Grenze, wo die Vorstellungen von Kindern und Eltern langsam auseinander gehen – bei circa fünf Jahren.»Was das Essen angeht sind wir schon seit sehr langer Zeit darauf bedacht, woher das stammt, was auf unsere Teller kommt«, das Bewusstsein für Bio-Kleidung entstand jedoch erst durch die Recherche fürs eigene Geschäft. Marken sta-chen aufgrund von Design oder Schnitt ins Auge. Biobaum-wolle und die Tatsache, dass man den Produktionsprozess bis zum Feld zurückverfolgen konnte, waren zunächst nur schöne Nebeneffekte. Zwei Jahre wurde an »Herr und Frau Klein« gefeilt, im Oktober 2006 in der Kirchengasse auf 85 m² eröffnet.Seit Oktober 2008 sind »Herr und Frau Klein« rund dreimal so groß und ein paar Häuser weiter in der Nummer sieben untergebracht. Öko-beige, hellblau-rosa Kleidung oder Disneymotive sucht man auch nach der Neueröff-nung vergeblich. Ob Bio-Tragetücher von Babylonia, coole Kollektionen in Bio und Fairtrade aus dem Norden (Imps&Elfs!), retromode von Katvig oder was Baby sonst noch braucht – individuelle Marken mit ansprechendem

Design sind den Kleins genauso wichtig wie die Verbindung von Bio und Fairtrade, der persönliche Bezug zu Designe-rInnen oder eine fachkundige Beratung.Ausgesucht werden die Produkte natürlich selbst und ohne Praxistest durch die eigenen Kinder Lennard (4) und Benno (2) geht bei der gebürtigen VorarlbergerIn und dem Deutschen nichts ins Regal. »Wir machen oft kleine Be-stellungen, lassen unsere Buben draufsitzen, reinschlüpfen, rumhüpfen – und das nicht nur einmal. Manche Sachen er-weisen sich als unpraktisch, unnötig, schlecht gemacht oder gedacht; dann f liegen sie wieder aus dem sortiment«. die Defizite im Mädchenpraxistest werden durch die Mädchen-mamas unter den mitarbeiterInnen ausgemerzt.»Wir wollten gemeinsam ein Projekt aufzubauen, unsere eigenen Chefs zu sein und mehr Zeit für die Kinder haben. Letzteres ist leider noch nicht aufgegangen und unser wichtigstes Ziel für 2009«, sagen die Kleins. Und auch sonst gibt’s genügend Pläne für die Zukunft. Mit der Saint Charles Apotheke wird einer gemeinsamen Marke für Bio-Pf legeprodukte und Tees gearbeitet, die eigene Reihe an Babybasics in schönen Farben und Bioqualität ist in Arbeit und neben einer neuen Homepage wird schon leise über Filialen nachgedacht.

Beate und Stephan Klein, Kirchengasse 7, 1070 WienTel.: 01/9904394 www.herrundfrauklein.com

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Text_Mirjam Bromundt

ProduKt dEr sAIsoN

Wir sind beim Winter angelangt, der Zeit der Festlichkeiten, des guten Essens und der entsprechend stimmigen Beglei-tung im Glas. Dem Sekt zum Beispiel. Will man nicht nur mit Bio-, sondern auch regionalem Schaumwein anstoßen, hat man in Österreich nicht viel Auswahl. Auf dem Weingut Kirchberghof von Johannes Rittsteuer entsteht gerade die erste Bio-Sektkellerei Österreichs und schon jetzt gibt es mit den vier unter dem Namen »Primus« zusammengefassten Sorten einen kleinen Vorgeschmack.In der region Kaisergarten am Neusiedlersee werden die Trauben für den Sekt ohne chemisch-synthetische Pf lan-zenschutzmittel gezogen, von Hand geerntet, verlesen und als Ganzes gepresst. Ausschließlich der Hauptmostteil wird für die Sektgärung verwendet, denn nur so entsteht ein besonderes Mousseux – ein starkes Perlen. Hergestellt wird der Sekt des Weinguts Kirchberghof nach der »Méthode traditionelle«: Vom ersten Füllen über die zweite Gärung, das Lagern und Rütteln bis zum Zusatz der Dosage bleibt der Sekt immer in derselben Flasche, das Hefedepot wird im Tiefkühlbett gefroren und durch eigenen Druck entfernt.Erhältlich ist der »Primus« in seiner gängigsten Sorte als Cuvée aus den Weinen Neuburger und Welschriesling mit Aroma nach reifen Äpfeln und Williamsbirnen, cremig und füllig im Geschmack (auch als Piccolo!). Weiters im Pro-gramm: der spritzig feine, als Aperitif passende Welschries-ling und der erfrischend leichte Chardonnay – beide sehr trocken. Zur Abrundung gibt’s noch den Muskat Ottonel, der mit dem intensiven Bukett der Muskattraube eine wei-tere Note ins Sortiment einbringt. Und übrigens: Bio ist nicht gleich teuer – deshalb kostet die Flasche Sekt von Rittsteuer auch nicht mehr als eine kommerziell befüllte. Für den Sektregen zu Silvester aber vielleicht doch etwas zu schade.

Biosektkellerei & Weingut Kirchberghof, Rittsteuer GesmbHSätzgasse 20 und Eisenstädter Straße 2, 7093 Jois01/2160 8366 [email protected]

Mit der richtigen Perle: der Sekt zum Fest.

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ICh uNd dIE ANdErENUlrich Walter und seine liebsten Produkte.

Vor rund 30 Jahren übernahm ich in der kleinen norddeut-schen Stadt Diepholz einen Bioladen. Das Angebot war im Vergleich zu heute spärlich – besonders Tee, Kaffee und Gewürze fehlten. das war der Impuls für mich, in deutsch-land und Europa nach diesen Lebensmitteln aus Bio-Anbau zu suchen. Ich wurde fündig und nur wenig später war »Lebensbaum« geboren.Inzwischen ist lebensbaum ein mittelständisches unter-nehmen mit fast 100 Mitarbeitern. Unsere Waren beziehen wir heute aus über 40 Ländern rund um den Erdball. Dazu gehören Bio-tees und Gewürze aus Indien, Kaffees aus Mexiko und Peru und eine Vielzahl an Kräutern, die in bester Qualität auch in Europa angebaut werden. Mir ist es wichtig, erstklassige Produktqualität und soziale und weitere ökologische Komponenten miteinander zu verbin-

den. Aus diesem Grund bevorzugen wir Bio-Erzeuger, die dieses Gedankengut mittragen. Der Ambootia-Teegarten in Indien oder die sekem-Farm in Ägypten sind Beispiele, die auch weltweit Vorbildcharakter genießen. Aber auch die Förderung des biologischen Landbaus in unserer Region ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Österreichische und deutsche »Kräuter-Bauern« gehören zu unseren Part-nern der ersten Stunde. An unserem Standort in Diepholz werden die hochwertigen Rohwaren schonend verarbeitet und verpackt. Der Strom, den wir dazu brauchen, kommt zur Gänze aus regionaler Windkraft. Außerdem nutzen wir Energie schonende Tech-nik, wo es nur geht. So sorgen wir dafür, dass Lebensbaum-Produkte rundum ein echter, nachhaltiger Genuss sind.

MEIN LEbENSbAUM-LIEbLINGSPRodUKT: Ist der demeter darjeeling schwarztee vom Ambootia Teegarten. Er verbindet auf ganz besondere vorbildliche Weise die Top-Qualität in Sachen Geschmack mit der kon-sequenten Verantwortung für Mensch und Natur bei Anbau und Verarbeitung. Für mich ein erstklassiger Begleiter für den Start in einen guten Tag.

bIoPRodUKTE, dIE ICh GERN MAG:AMARANTh CRUNChY VoN ALLoS gehört bei mir jeden Morgen zum Obstsalat.

RoSENdAhLER KÄSE VoN SöbbEKE ist ein sehr aromatischer Käse, der nicht nur auf dem Brot, sondern auch zum Wein gut schmeckt.

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12– Biorama No. 08⁄08

BüChEr, dIE dIE WElt BrAuCht

Passend zu unserer Covergeschichte (siehe Seite 14) gibt es das Buch »Einfach intelligent produzieren« von Michael Braungart und William mcdonough. Im selben Verlag (Berlin Verlag) ist auch das Buch »Biokapital« über die Versöhnung von Ökonomie, Natur und Menschlichkeit von Andreas Weber erschienen.Im sinne von Biorama werden derzeit auch die themen Design und Mode von sämtlichen deutschen Verlagen erarbeitet. Ein ausserordentlicher gelungener Buchband, ein Sammlerstück, ist im Hermann Schmidt Verlag Mainz erschienen: »Design Ecology« mit Abbildungen und Interviews zu internationalen Eco-design-Projekten. dem Thema Eco und Fair Fashion widmet sich Christine Anna Bierhals in der Serie »green|designed« im Verlag avedition. Es werden unterschiedliche Modelabs portraitiert. Das moderne Standardwerk zu ökologisch nachhaltigem Wissen und Lebensstil ist das vom österreichischen

Designer Stefan Sagmeister gestaltete Buch »World Chang-ing«, das endlich in deutscher Sprache im Knesebeck Verlag erschienen ist - im Zuge dessen sei auch folgende Website empfohlen: www.worldchanging.comEbenso ganz frisch aus der Druckerei: das Buch zum Film »Let's make Money« aus dem kleinen feinen Verlag Orange Press.Werner Lampert hat in Österreich mit der Gründung der Marken »Ja! Natürlich« und »Zurück zum Ursprung« mas-sive Entwicklungen im (Bio-)Lebensmittelmarkt in Gang gesetzt – nun legt er ein Buch drauf: »100 Lebensmittel die sie glücklich machen« (EcoWin).

Das eine oder andere hier empfohlene Buch verlosen wir unter unseren Newsletter-Abonementen – wer zu diesen zählen möchte, kann sich auf www.biorama.at kostenlos anmelden.

Es sind wohlfeile Bücher am Markt, die uns die kalten Wintertage über beim Lesen und Blättern erheitern, bilden und inspirieren werden. Seite für Seite ökologisch und fair.

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Biorama No. 08⁄08 –15

KNÖDEL TO KNÖDELEine Warnung vorweg: Wenn Sie diesen Artikel gelesen und sich dabei mit dem Denken des Michael Braungart angefreundet haben, dann gibt es kein Zurück mehr. Dann wird Ihre Sicht auf die Welt nicht mehr die alte sein. Und das ist gut so.

Es ist sommer. Ich esse ein Eis. Ich wickle es aus dem Papier, die Vorfreude steigt, ich

schlecke mir schon über die Lippen. Und werfe das Papier in einem hohen Bogen weg. Es landet neben dem Mülleimer, auf der grünen Wiese. Es ist mir egal. Es ist mir sogar recht. Denn das Papier wird bald nicht mehr da sein, wird geschmolzen sein, und nicht nur das. Dabei wird es Samen freigesetzt haben, und bald, vielleicht schon in ein paar Wochen, werden hier schöne Blumen wachsen.

Willkommen in der Welt von Michael Braungart. »Cradle to Cradle« heißt sein Konzept, von der Wiege zur Wiege. Und die Sache mit dem Eispapier ist nicht ganz abwegig. »Wir müssen umdenken«, sagt er. »Weniger schädlich zu sein, reicht nicht! Wir müssen nützlich sein.« Nützlich, etwa in Form von Samen in vollständig ab-baubaren Eispapieren, Häusern, die Sauerstoff produzieren oder Möbel-stoffen, die gegessen werden können. »Wir haben das Gefühl bekommen, dass wir schädlich sind. In einer wirklich merkwürdigen Art hat die Umweltbewegung dabei mitgeholfen.« Er geht noch einen Schritt weiter, sagt: »Es bringt nichts, klimaneutral zu sein. Das heißt doch: es wäre besser,

Es gäbe uns nicht. Die Natur, unsere Umwelt, sollte vielmehr durch uns bereichert werden.«

Michael Braungart bringt das Prinzip von Cradle to Cradle auf den Punkt: »Es geht darum, dass wir die Dinge so gestalten, dass das nächste Leben schon wieder drin steckt. Statt Cradle to Cradle könnte man meinetwegen auch ›Nudel to Nudel‹ oder ›Knödel to Knödel‹ sagen«, meint der gebürtige Schwabe, 50, und studierte Chemiker, den ein Verhältnis mit der Chemieleh-rerin seiner Bestimmung zuführte.

»Für meine bildungsbürgerliche Familie brauchte ich allerdings einen triftigeren Grund, warum ich gerade Chemie und nicht Germanistik oder Philosophie studieren wollte. Die aufkommende Ökodiskussion kam mir gerade recht um zu sagen: Schaut her, das ist wichtig.« Das Studium und vor allem die Beschäftigung mit ökolo-

gischer Chemie brachten ihn zu den Grünen und zu Greenpeace, deren Chemie-Abteilung er leitete. Davon erzählt er in seinem Buch, das er zusammen mit William McDonough verfasste, »Cradle to Cradle – remak-ing the way we make things.« Ein Buch, das nicht nur inhaltlich sondern auch haptisch eine Botschaft ist. Es ist nicht aus Papier gemacht, sondern aus abwaschbarem Kunststoff. »Ich lese einfach gerne am Strand und in der Badewanne.« Eine Erklärung auf Braungart-Art.

Er wurde, eigentlich unfreiwillig, zum Designer. Und, genauso unfreiwil-lig, zum Vorbild. Ein Film ist im Entstehen, Stephen Spielberg und fast ganz Hollywood steht mittlerweile hinter ihm und seinem Konzept. »Ich bin kein Vorbild. Ich mache kaum sport. Ich dusche warm. Eigentlich«, sagt er und lacht, »hoffe ich, dass der Film nichts wird.« Vielmehr wolle er,

dass jeder einzelne sagt: Das kann ich anders. »Sonst schiebt man die ganze Sache wieder auf einen Menschen ab. Ich möchte lieber die designer feiern.« Das sei ihm sogar wichtiger, als das Bewusstsein der Menschen zu fördern. »Das Bewusstsein ist zu langsam. Das eigentlich wichtige ist, jene zu fördern, die Produkte entwerfen und herstellen,

Text_Ursel Nendzig

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»Es bringt nichts, klimaneutral zu sein. Das heißt doch: Es wäre besser, es gäbe uns nicht.«

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sie mit einem Selbstwert auszustat-ten, der sie dazu motiviert, umfas-send gutes Design, ›Total Beauty‹ zu machen.«

»Alle Dinge, die wir nutzen, sollten auch nützlich sein.« Und darum könne man alles noch einmal neu erfinden. »menschen recyceln dinge, die überhaupt nicht für Recycling geschaffen sind.« Er untersuchte etwa Toilettenpapier aus Recyclingpapier. Und erkannte, dass so viel Kohlenwas-serstoff darin enthalten ist, dass »ein Kilo Toilettenpapier 30 Millionen Liter Wasser über den Grenzwert belastet.« Der dabei entstehende Klärschlamm sei so stark kontami-niert, dass er verbrannt werden müsse. »Und damit sind alle Nährstoffe verloren, die eigentlich zurück in den Kreislauf kommen könnten.« Wenn wir dies verhindern würden, »könnten

wir auch viel mehr Menschen auf der Erde sein, ohne Problem.« Ein Problem, das alle anderen Lebewesen nicht kennen. »Ohne dass sie bewusste Entscheidungen treffen, sind Tiere so intelligent, dass sie nur Nährstoffe produzieren, die für andere nutzbar sind, keinen Müll.« Und doch: »Es gibt deswegen aber keinen Grund, die Natur zu romanti-sieren«, sagt Michael Braungart. »Die Menschen hatten ein jämmerliches Leben über viele Jahrtausende, haben im Winter gefroren, sind an den einfachsten Krankheiten gestorben.« Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als das Bestehende in Frage zu stellen, sich zu emanzipieren. »Wir haben da-bei die Natur misshandelt. Deswegen haben wir jetzt ein schlechtes Gewis-sen. Und dieses schlechte Gewissen wirkt sich nachteilig aus.« Weil es dazu führe, von ‚Mutter Natur’ zu reden

anstatt echte Partnerschaft mit der Natur einzugehen, von ihr zu lernen und gleichzeitig unsere eigene Kultur und Kreativität zu schätzen.

All das hört sich ganz schön einfach an. Michael Braungart sieht das genauso. »Die Leute denken immer, sie sind so hilflos. dabei ist es genau das Gegenteil. Wenn ich im Super-markt einkaufe, kann ich fragen: Kann ich es wegschmeißen und daraus Kompost machen? Oder kann ich es verbrennen und nachher die Asche in den Garten packen? Oder ne-hmen Sie es zurück?’« Wieso, so lautet seine Frage, soll ich etwas kaufen, wofür ich nicht zuständig sein kann? Warum soll ich die Haftung für etwas übernehmen, von dem ich gar nicht weiß, was darin enthalten ist? »Und damit können wir so viel Aufwand erzeugen, dass derjenige, der den

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laden betreibt, sich fragen muss: Ist das überhaupt gut?« Insoweit sei der Einzelne stärker und mächtiger, als er denkt. Er selbst leihe sich Dinge wie eine Wasch maschine oder einen Fern-seher nur aus. »Ich möchte nicht den Fernseher. Ich möchte die dienstleis-

tung erwerben, fernzusehen.« Und wenn jemand sich tatsächlich sein Wohnzimmer mit einem Statussym-bol wie einem Flatscreen schmücken möchte, »ja, dann soll er es doch haben. Aber bitte: Er gehört ihm dann auch, keiner will ihn nachher

»Ein Fensterrahmen kann mor-gen ein Computerteil, übermor-gen ein Bürostuhl sein.«

»Think« wird nach seinem Lebensende als Bürostuhl wieder dem technischen Kreislauf zugeführt. Komplett. (siehe Seite 20)

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mehr. Dann muss er auch die Haftung für 4.360 Chemikalien übernehmen, obwohl er eigentlich nur fernsehen möchte.«

Über Multiplikatoren bahnt sich Cradle to Cradle langsam aber sicher seinen Weg. Michael Braungart und seine Mitarbeiter von MBDC in Charlottesburg oder EPEA in Ham-burg – beides dem Cradle to Cradle verschriebene Unternehmen, die der umtriebige Professor (mit)begründete – vergeben Zertifikate an unterneh-men und bilden Leute aus, die dann wieder leute ausbilden. In ländern wie Holland und Kalifornien gibt es bereits weitreichende Communities, die sich dem »C2C«-Konzept ver-schrieben haben. So entstehen Häuser, die zur Gänze wieder in natürliche oder technische Kreisläufe zurückfin-den. »Niemand muss ein Fenster be-sitzen«, sagt Michael Braungart. »Die Leute bekommen stattdessen 25 Jahre ›Durchkucken‹ als Versicherung. Die Teppichböden sind auch nur Dienst-leistungen, Fußbodenverpackungs-funktionen also. Diese Materialien sind zu wertvoll um sie an jemanden

zu verkaufen, man leiht sie nur aus. Dann werden sie zurückgegeben und wieder verwendet, beliebig oft. Die Materialien sind dafür entwickelt, dass sie zurück in den technischen Nährstoffkreislauf kommen können.« Ein Fensterrahmen könne morgen ein Computerteil, übermorgen ein Bürostuhl sein.

die Öko-Effizienz, sagt michael Braungart, mache vieles nur noch schlimmer. »Autoreifen halten heute doppelt so lange wie noch vor 20 Jahren« Das habe aber einen fatalen Nachteil: »Die Abriebe sind so fein, dass die Teilchen so lange in der Luft schweben, bis sie eingeatmet werden.« Wenn wir uns auf diese Art weiterent-wickeln, ist sich Braungart sicher, sieht er in fünfzig Jahren eine Welt, auf der rund eine Milliarde Menschen übrig

bleibt. »Davon werden 200 Millionen Menschen ein gutes Leben haben. Die anderen werden praktisch als deren Nutztiere leben. Etwa dreißig Prozent der Arten werden übrigbleiben, das System sich selbst zerstören.« Wir werden alles einbüßen, was uns Men-schen als Menschen auszeichne. Das sei aber nur ein mögliches Szenario. »Ich glaube, dass es möglich ist, in fünfzig Jahren zehn Milliarden Men-schen auf der Erde menschenwürdig zu ernähren und andere Lebewesen zu unterstützen.«

Cradle to Cradle sei jedenfalls die einzige positive Agenda, die es im

Moment gibt. »Wir können alles noch einmal entwickeln«, sagt Michael Braungart. »Wir dürfen uns nicht schuldig fühlen, denn dann sind wir nicht kreativ. Wir müssen ein Kind ansehen und sagen: ›Schön, dass du da bist.‹ Und nicht: ›Du bist eine Bürde für die Erde.‹«

www.braungart.com www.epea.com www.mbdc.com www.hamburger-umweltinst.org

»Die Leute denken immer, sie seien hilflos. Dabei ist es genau das Gegenteil.«

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Zum Beispiel: michael Braungarts prinZip »cradle to cradle« in der anwendung.

Der MöbelstoffproDuzentBackhausen, ein österreichisches Familienunternehmen und Produzent für Möbelstoffe, entwickelte die weltweit ersten wiederverwertbaren und umweltschonenden Flammfeststoffe. Dafür erhielt Backhausen die Silberme-daille auf der größten US-amerikanischen Interior-Design-Messe Neocon in Chicago. Die preisgekrönten Stoffe werden aus der Faser Trevira CS hergestellt und entspre-chen dem Cradle to Cradle-Prinzip: Durch die Extraktion umweltbedenklicher Substanzen während des ganzen Produktionsprozesses entstehen wiederverwertbare und umweltfreundliche Stoffe.www.backhausen.com

Die unterwäsche Triumph entwickelte eine komplette Unterwäschelinie nach Cradle to Cradle-Maßgaben. »Pure origin« heißt sie, in jedem Triumph-Shop zu haben. Pure Origin ist aus öko-logischer Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau gemacht. Die Wäsche ist außerdem hautfreundlich. Was klingt, als wäre es selbstverständlich, ist es durchaus nicht. »Pure origin« ist die erste Unterwäsche, die auch wirklich dafür hergestellt ist, mit der Haut dauerhaft in Berührung zu kommen.www.triumph.at

Der bürostuhl»Think« ist das erste Cradle to Cradle-zertifizierte Produkt überhaupt. Der Bürostuhl wird nach seinem Lebensende als Möbelstück einer neuen Bestimmung zugeführt. Jedes einzelne Teil wird wieder einem technischen Kreislauf zuge-führt oder ist komplett kompostierbar. Neben »Think« ent-wickelte der Hersteller Steelcase drei weitere Bürostühle und 19 andere Produkte (neben Möbeln und architekto-nischen Lösungen eine Reihe von Stoffen und Geweben), die ebenfalls Cradle to Cradle-zertifiziert sind.www.steelcase.com

Die ganze regionDie Region Graz wird zur Cradle to Cradle-Modellregion. Entwickelt werden derzeit Pilotprojekte mit Unternehmen in und um Graz. Vernetzung von Wirtschaft und Industrie, Bildungsinstitutionen und Politik sind dabei wesentlich. Aber nicht nur: Bewusstseinsbildung ist eines der schwer wiegenden Schlagworte in der Entstehung der Modell-region. Die Politik (seit Mitte des Jahres regiert in Graz eine Schwarz-Grüne Regierung) sieht Cradle to Cradle als relevanten Faktor im Bezug auf die Zukunft des Wirt-schaftsstandortes Graz und steht hinter dem Projekt. Doch nicht nur die Attraktivität des Standorts und die damit verbundene Wettbewerbsfähigkeit soll erhöht werden. Son-dern auch, und vor allem, die Lebensqualität der Bewohner der Region. Die bereits bestehende Schwerpunktregion Limburg (Niederlande) ist für Graz Vorbild und Kooperati-onspartner zugleich. www.pilotprojekt.at

unD auch Der schuhEin Schuh von Wexla besteht, wie jeder andere auch, aus drei Teilen: Sohle, Oberteil und Fußbett. Mit dem Unterschied, dass die Teile hier selbst ausgetauscht und kombiniert werden können. Das System schützt außer-dem die Umwelt: Verschleißteile, die Sohle etwa, können nachgekauft werden, ohne den gesamten Schuh entsorgen zu müssen. Die kaputten Schuhteile können kostenlos an Wexla zurückgeschickt werden. Dieses Material wird, ganz Cradle to Cradle, in neue Kreisläufe integriert. Das aus Kunststoff bestehende Oberteil wird zu Granulat und anschließend zu einem Spielzeug oder Fensterrahmen. www.wexla.at

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www.schladmingerbier.at

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ES DUFTET NACh NostAlGIEDie Speick-Seife kennt man doch. Sie gehört zum Wortschatz vergangener Generationen. Ein simples Produkt, das seinen Ansprüchen gerecht wird – kein medialer Schnick-Schnack, keine übertriebenen Versprechungen. Die Seife hat sich gehalten und heute, da Hautpflege immer absurder wird und sich ständig neu erfinden muss, ist ein altbekanntes Produkt eine willkommene Abwechslung.

Im Jahr 1928 gründete Walter Rau in Stuttgart eine Feinseifen-Siederei und sein populärstes

Produkt wurde die Speick-Seife. Von rosiger Farbe und charakteristisch herbem Duft ist sie vor allem älteren Generationen im deutschsprachigen Raum ein Begriff. Der Geruch weckt Assoziationen an großmütterliche Stuben und die alpenländische Würze saftiger Wiesen. Welchen Ursprung das vertraute Aroma hat, ist aber wenigen bekannt. Eine kleine Pflanze, die in den Bergen Kärntens wächst, ist Namensvetter und wichtigster Inhaltsstoff: der speick oder Alpen-baldrian. Walter Rau kam aus einer Familie

von Seifenherstellern und wollte die Tradition der Eltern weiterführen und über die herkömmliche Kernseife hinauswachsen. Er war der damals erst wenige Jahrzehnte alten Ideen der Anthroposophie, die Rudolph Steiner zu Beginn des 19. Jahrhunderts defini-erte, zugetan. Die Lehre besagt, dass der Mensch mit seiner Außenwelt verwoben ist, dementsprechend kein in sich geschlossenes System bildet. Körper, Geist und nicht zuletzt die sagenumwobene Seele bilden eine Einheit, eingebettet in eine Umwelt, die ebenso einen Einfluss auf uns hat wie umgekehrt. Alles spielt zusammen: Lebenswandel, soziales und auch phy-sisches Umfeld – sie alle bestimmen

unser Glück. Klingt nach esoterischem Gefasel, besonders zu einer Zeit als der nüchterne Geist der Moderne dabei war, seinen Höhepunkt zu erreichen. Was Walter Rau wollte – um zu dem geradezu revolutionären Schwaben zurückzukehren – war der löbliche und durchaus bodenständige An-spruch, hochwertige Kosmetik zu ent-wickeln, ohne dabei die Bedürfnisse des Endverbrauchers zu vergessen. Einen ausgleichenden und wohltuen-den Einfluss sollte die Körperpflege haben. In den malerischen Alpen Kärntens, fernab seiner Heimat, fand er jene Zutat, die das Kraut fett machte. Dort, auf den Nockbergen – und nur dort – wächst ab einer Höhe

Text_Magdalena Vukovic

Illustration_Nana Mandl

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von rund 1.800 m der Speick (auch gerne Speik geschrie-ben, je nach Geschmack). Er ist ein Baldriangewächs von unscheinbarem Äußerem: Ein zierliches Pflänzchen mit gel-ben, trichterartigen Blüten, das einen intensiven, würzigen Duft verströmt, lange bevor man es zu Gesicht bekommt. das Öl aus den Wurzeln der Pflanze hat nachweislich einen beruhigenden Einfluss auf den menschen, ohne ihn zu ermüden. Schon die alten Römer wussten um seine heilsame Wirkung und schätzten den intensiven Geruch der

»Der Geruch! Er weckt Assoziationen an Omas Stube und grüne Wiesen!«

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speickpflanze. unter dem Namen Val-eriana Celtica (valere – gesund erhalten; celtica meint die keltische Herkunft) war er damals bekannt. Das kostbare Speick-Öl, in der Neuzeit mit Gold aufgewogen, wurde über Venedig in alle Welt, aber vorzugsweise in den Orient exportiert, wo es zu Salböl und Räucherwerk verarbeitet wurde.Wie so oft, ließen sich die Menschen von der Gier leiten und die Pflanze war vom Ausrotten bedroht. Im Jahr 1936 wurde der Speick unter Schutz gestellt und verlor seine wirtschaftli-che Bedeutung – schnell vergaß man auch um seine Heilkraft. Für das Speickwerk war das vernichtend: Walter Rau ließ in seiner Not die Pflanze im schwarzwald anbauen, aber die Qualität des Kärntner Origi-nals wurde nie erreicht. Erst in den 1980ern beauftragte man das Institut für Botanik an der Universität Wien eine Studie dazu durchzuführen, mit dem Ergebnis, dass der Speick sich am besten vermehrt, wenn er nur zur Hälfte eingesammelt wird. Das war der Freibrief zur maßvollen Ernte: Heute haben zwei Bauern die Lizenz zum »Speicken«, aber nur 20 Kilo-gramm pro Saison sind erlaubt, um die Existenz des Alpenbaldrian nicht

erneut zu gefährden.Im August bearbeiten die Bauern in den Nockbergen mit ihren Speick-Kramperln das Erdreich. Ein Stück der Wurzel bleibt dabei im Boden, damit aus den Bruchstellen neue Trie-be gedeihen können. Seit 2003 spricht

man in diesem Fall, mit Zertifikat ver-steht sich, von kontrolliert biologischer Wildsammlung (kbW, im Gegensatz zum kontrollier biologischen Abau, kurz kbA). Das Speickwerk in Stuttgart hat derzeit das exklusive Recht auf den Speick-Extrakt und versetzt jedes seiner hautpflegeprodukte in homöo-pathischen Dosen damit. Der Leiter des Unternehmens und Enkelsohn von Walter Rau, Wikhart Teuffel, unterzog die traditionsreiche Marke seines Großvaters einer milden Verjüngungskur, dem Geschmack der Zeit entsprechend. Er setzte auf ein schlichtes serifenloses Logo und die Erweiterung der Produktpalette. Die

meisten Inhaltsstoffe sind aus biolo-gischem Anbau und dementsprechend vom BdIh (Bundesverband deutscher Industrie- und handelsunterneh-men für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel) zertifiziert. die Kosmetika werden, wie damals der kostbare Speick-Extrakt, in alle Welt exportiert, von Amerika bis Japan. Das Speick-Werk und seine nostalgi-sche Seife reihen sich damit nahtlos in den aktuellen Bio- und Wellnesstrend ein.

Auch dem neuen Bewusstsein für soziale und ethische Fragen, das die urbane Mittelschicht erst in letzter Zeit entwickelt, wird seit jeher Folge geleistet. Seit der Gründung des Speick-Werks wird für betriebliche Altersvorsorgen, Weiterbildung und Kinderbetreuung gesorgt. Walter Rau forderte vor rund 80 Jahren seine Angestellten sogar zur regelmäßigen Eurythmie am Arbeitsplatz auf.Die Turnübungen haben sich rentiert. Die Zahlen des Betriebs scheinen dem Konzept Recht zu geben: Ein 40-Mann-Betrieb mit rund 8 Mil-lionen Euro Umsatz pro Jahr spricht für sich.

»Dort, auf den Nockbergen, und nur dort, wächst ab 1.800 m Seehöhe der Speick«

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tANKEN mIt GEdANKEN AN EINE BEssErE WElt »Better Place« heißt das ambitionierte Start-Up-Unternehmen des 40-jährigen Israeli Shai Agassi – Stromtankstellen statt Benzinzapfsäulen und umweltfreundliche Elektroautos sollen die Automobilindustrie revolutionieren.

In der Ferne bellt ein Hund. Dazwi schen die Geräusche einer Fahrradklingel und die Schritte

von Menschen auf Asphalt. Es ist ein ganz normaler Tag in der Stadt, und doch ist irgendetwas anders. Wenn der Bus nicht brummt und das Auto nicht wummert, ist es plötzlich ungewöhn-lich ruhig. Die Vorstellung eines lärmfreien Verkehrs fühlt sich gut an, doch gleichzeitig irreal wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film. Nicht wenn es nach Shai Agassi geht. Der 40-jährige Geschäftsmann aus

Israel plant mit seiner Ende 2007 gegründeten Start-Up-Firma »Better Place« eine grüne Revolution in der Automobilbranche – umweltfreund-liche und nahezu geräuschlose Elektro autos für den Massenmarkt statt abgasproduzierende Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Die Grundidee ist keineswegs neu. Bereits in der frühesten Entstehungsgeschichte des Automobils gab es Fahrzeuge mit Elektroantrieb, und spätestens seit der Ölkrise Ende des 20. Jahrhunderts erlebt das E-Auto einen neuerlichen

Boom. Doch warum konnte es sich bisher nicht durchsetzen?

Ist die Öllobby zu mächtig oder der grüne Gedanke zu schwach? Der Hauptgrund liegt wohl eher in der noch mangelhaften Technologie der Elektroautos. Denn derzeit müssen die Akkus etwa alle 100 Kilometer meh-rere Stunden lang aufgeladen werden. Weite Strecken werden dadurch unmöglich. »Better Place« von Shai Agassi, dem ehemaligen Vorstand des Softwarekonzerns SAP, bietet dafür

Text_Marianne Lang

Illustration_Miriam Mone

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nun eine simple und gute Lösung an – Lade- und Tauschstationen, an denen Batterien aufgeladen bzw. in Minuten-schnelle ausgetauscht werden. Bis 2010 sollen in Israel, das etwas größer als Niederösterreich ist, 500.000 solcher E-Tankstellen errichtet werden. »Zuerst muss nämlich die nötige Infrastruktur geschaffen werden. Erst dann kann man die Menschen für eine neue Sache begeistern«, weiß Öko-Revolutionär Agassi.

Mit klugen Worten und einem inno-vativen Konzept trifft der charis-matische It-Experte den Nerv der Zeit. Und auf rege Zustimmung. 200 millionen us-dollar Anschubfinan-zierung hat er für »Better Place« be-reits eingesammelt – eine der größten Risikokapital investitionen der letzten Jahre. Der Autohersteller Renault-Nissan hat sich zur Zusammenarbeit verpflichtet und will bis 2011 mit der Massenproduktion stromgetriebener Fahrzeuge beginnen. Und auch die israelische Regierung bietet mit der steuerlichen Begünstigung beim Kauf

von Elektroautos Unterstützung an. Besonders Israels Präsident shimon Peres ist von Agassis Visionen begeis-tert. Anfang 2008 meinte er gegenüber der Financial times, dass Israel in zehn Jahren ohne Öl auskommen werde.

In shai Agassis Öko-Projekt »Better Place« werden also große Hoffnungen gesteckt. Selbst schwerwiegende Worte wie »Frieden in der Welt« oder »die Rettung der Umwelt« werden im sel-ben Zusammenhang genannt. Könnte die Welt durch die Massenproduk-tion von Elektroautos tatsächlich eine bessere werden? Mit Sicherheit wäre sie eine ruhigere, und zwar in zweierlei Hinsicht. Keine Lärmschutz-

wände neben Autobahnen mehr und auch keine schlaflosen Nächte wegen brummender Lastwägen. Und auch keine großangelegten Kriege mehr um Macht durch Erdöl zu erlangen. Die Sonne, die eine der Hauptquellen für den Strom der »Better Place«-Autos sein soll, lässt sich nämlich nicht monopolisieren. Sie ist da oder auch nicht. »Wir beabsichtigen, so weit wie möglich, sauberen Strom einzu-kaufen, der mit grünen Me thoden gewonnen wird, einschließlich Wind- und Solarenergie«, sagt Shai Agassi und stößt damit bei der israelischen Regierung auf offene Ohren. Für die sonnenstromhungrigen Elek-

troautos sollen künftig zwei große Solarkraftwerke gebaut werden, die billigen Strom für den emissionsfreien Verkehr liefern.

Billig ist ein Stichwort mit dem der erfolgsverwöhnte Manager Agassi gerne und zielorientiert hantiert. »Better Place« möchte die derzeit noch enorm teuren Elektroautos nach dem Handy-Modell anbieten: wer einen

»Die Vorstellung eines lärm-freien Verkehrs fühlt sich gut an, doch gleichzeitig wie aus einem Science-Fiction-Film.«

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mehrjährigen Vertrag unterschreibt und bereit ist, für den Strom das zu bezahlen, was er für dieselbe Strecke für Benzin ausgibt, bekommt das E-Auto geschenkt dazu. An den Tank-stellen können die Akkus dann aufge-laden bzw. ausgetauscht werden. Die Identifizierung des Fahrzeuges und die Abrechnung erfolgen automatisch per Software und Funkchip.Sieht man Shai Agassi auf den unzähligen You-Tube-Videos von seinem E-Projekt erzählen, ahnt man, dass der Mann, der durchaus auch als sympathischer Fernse-hmoderator durchgehen könnte, selbst seinen größten Konkurrenten, den Öl scheichs, ein Auto verkaufen könnte. Seine kohlschwarzen Haare sind adrett gekämmt, der Anzug sitzt perfekt, genauso wie das verschmitzte Lächeln in seinem Gesicht. Schon im Alter von nur sieben Jahren wusste der Sohn eines ehemaligen israelis-chen Armee-Oberst was er wollte – einen Computerkurs an der Uni von Tel Aviv absolvieren. Während des Wehrdienstes war Agassi Program-mierer und hatte wenige Jahre später

seinen Informatik-Abschluss in der tasche sowie eine Vertriebsfirma für Multimedia-Software gegründet. Um seine finanzielle Zukunft braucht sich der It-Experte keine sorgen mehr zu machen. Er kann sich getrost zurück-lehnen und über die Verbesserung der Welt nachdenken.

Die Ausgangslage, um seine Vision tatsächlich zur Realität werden zu lassen, könnte kaum besser sein. Denn Agassi kennt die richtigen Leute und weiß wie man Projekte umsetzt. Der »Better Place«-Ansatz soll schrittweise die ganze Welt erreichen. Dänemark und Frankreich planen bereits ein Netz von Ladestationen für Elek-troautos, und auch Australien zeigt Interesse an emissionsfreiem Verkehr. Und Österreich? Derzeit summen 131 elektrobetriebene Fahrzeuge auf

unseren Straßen, die im Vergleich zu den 4,2 Millionen diesel- und ben-zinbetriebenen Autos kaum auffallen. Weder optisch, noch akustisch, noch feinstaubtechnisch. 1505 Elektro-tankstellen sind quer über das Land verstreut, und in den meisten Fällen als Restaurants, Hotels und Cafés getarnt. Viele von ihnen bieten ihren Kunden den Strom noch gratis an. Doch der Alltag mit einem E-Auto ist immer noch nicht massenkompatibel und muss genauestens geplant werden. Shai Agassis »Better Place«-Projekt könnte Abhilfe schaffen, und auch dieses Land womöglich zu einem »besseren Ort« machen. Noch besser wäre es jedoch, um mit einem Science-Fiction-getränkten Bild zu schließen, wenn eines Tages jeder von uns eine Photovoltaik-Anlage auf seinem Haus-dach hätte, mit der er sein leises E-Auto aufladen könnte und die hunde wieder beim Bellen hören würde.

www.elektrotankstellen.net www.betterplace.com

»In zehn Jahren kommt Israel ohne Öl aus.«

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Tierstimmen und Nachtstille machen den Frienerhof zu einem Ort der Gelassenheit.

dIE lIEBE Zum lEBEN

Gemach! In der steirischen Ramsau lässt sich selbst der Nebel Zeit, wenn er in aller

Herrgottsfrühe mit der Sonne im Wet-tstreit liegt. Umrahmt von den Tauern im Süden, dem kleinen Kulmberg und dem Scheichenspitz im Norden liegt der Frienerhof. Eine schmale Landstraße führt den Auto- reisenden (alternativ mit der Bahn ins nahe Schladming) zum Gehöft, dessen Geschichte ins Jahr 1345 zurückreicht. Einkehren in fünf Ferienwohnungen und zwei Zimmer - hier finden rund 25 Städter, die nach Landleben gieren, ihren Gegenpol. »Nicht, was möglich ist, darfst du auch machen, du musst schauen, was verträgt die Umwelt und

was verträgst du selber«, ist Landwirt Georg Berger, 44, überzeugt. »Wir wollen den Gästen nichts vormachen.«

Den Hof bis in den kleinsten Winkel zur Urlauberresidenz ausbauen wollte er nicht. Mehr Gästeraum, mit viel

hellem Holz vom Architekten, Bergers Bruder, verwirklicht, wäre weder Hof noch Gästen bekömmlich. Der Morgen beginnt mit einem Panoramablick auf Wald und Gebirge, tiefem Durchatmen am Balkon und dem guten Gefühl: Die Großstadt ist weit entfernt. Spazieren zum angelegten Badeteich, Schafe und Milchkühe beim Weiden beobachten, den Waldweg zum Kulmberg bes-chreiten. Seit sieben Uhr morgens ist Georg Berger im Stall zu Gang, damit hat er schon als 5-Jähriger begon-nen. Den Frienerhof übernahm er gemeinsam mit seiner Frau Claudia, 41, zur Hochzeit und wandelte ihn seit 1991 in kleinen, gezielten Schritten

Text und fotos_ Sophia Fielhauer, Christian Resei

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vom Bauern- in einen Biohof um. »Wir wollten etwas Nachhaltiges machen, damit unsere Kinder die gleichen Chancen haben wie wir«, sagt Georg, der zwei Töchter, 14 und 16 Jahre, und einen 10-jährigen Sohn hat. Nachnamen werden eingespart, über 1.100 Meter Höhe sind alle per Du. Des Gastes Freude, der sich beim willkommenen Besuch im Stall nicht gar so fremd vorkommt. Auch die 40 Milchkühe und Kälber tragen Vorna-men und Georg kennt sie alle. Die Gelassenheit der Gastgeber scheint auf die Gäste abzufärben, der Mensch lässt sich auf einmal gar viel Zeit, wird angenehm langsam. Das mag an der Dachstein-Höhenluft liegen und am Fehlen jeglicher Lärmquellen. Die Ohren sind frei für Muh, Mäh und die Grunzlaute der Schweine Willi und Erika, für Windrauschen, Vogelstim-men oder die faszinierende Stille der Nächte. Sich postieren und Sternbilder beobachten, die nahe der Stadt so niemals zu sehen sind.

Aus der Natur traben Besucher gemächlich zum Biofrühstück, das wartet, keine festen Zeiten verordnet und Freiheit suggeriert, die sich die Gastgeber auch selbst ausgiebig für ihre Morgenmahlzeit nehmen. Den Gäste-Frühstückstisch betrachten

sie als Lebenssüße für ihre Gäste. Da prangt die selbst gemachte But-ter als sonnengelber, runder Gupf auf dem Gmundner Teller, stehen Wurst, Speck und Biowürste bereit. Milch, Käse, Marmeladen und Säfte vollbiologisch ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker, gentechnikfrei. Großteils hausgemachte Schmankerl. Claudia ist stolz auf ihren »Steirer Kas«, ein Schimmelkäse aus Mager-milch zubereitet, fettfrei. Er sieht wie Rohrzucker aus, mundet ähnlich wie Gorgonzola. Beim Frühstücken in der Frienerstube, mit all ihren Schätzen eines alten Bauernhauses, verfliegen die Stunden. Köstliches Dachsteinwas-ser im und zum Kaffee – Claudia und Georg amüsieren sich, wenn ameri-kanische oder deutsche Gäste mit Mineral-Tragen anreisen. Behutsame Stadtentwöhnung folgt. Der Frienerhof setzt auf das Gut der Ruhe und das Gute in der Land-wirtschaft. »Je länger wir uns mit

»Wir wollten etwas Nach-haltiges machen, damit unsere Kinder die gleichen Chancen haben wie wir«

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biologischer Landwirtschaft ausein-andergesetzt haben, desto mehr Lust haben wir bekommen, Lebensmittel selber herzustellen«, sagt Claudia. Ein Verbund aus zehn Bauernhöfen, Pensionen und Hotels sind die »Ramsauer Bioniere«. Das in rot und gelb gehaltene Holzschild prangt von einem Balkon des Frienerhofes. Georg hat die Bewegung 1999 gegründet. »Wir mussten die Stärken unserer Region unterstreichen, haben uns auf das Biologische spezialisiert und sind Pioniere geworden. Du musst da hineinwachsen, es darf ja keine auf-gesetzte Geschichte sein, nur weil es jetzt im Trend liegt.« Anfangs schwer hatten es die »Bioniere«, neben Milch und Bier auch Essentielles wie Biobrot anzubieten. Jede Backingredienz muss zertifiziert sein, der Zulieferer-Betrieb darf nicht anders produzieren. Ein aufwendiges Unterfangen, das viele ansässige Unternehmen scheuen. »So sind wir mit der Idee gewachsen«, erzählt Georg, der wie die anderen »Bioniere« Nachhaltigkeit im ganzen Tagesablauf anbietet. Das reicht von der Wäschereinigung bis zur

Tierhaltung. Standen die Kühe einst angekettet im Stall, so mutet ihr Leb-ensbereich jetzt eher wie eine Tier-WG an. Zwischen dem Milchvieh residieren Stallkatzen, Meerschweinchen und Hühner. Bordercollie Nell wird ihrer Aufgabe als Arbeitshund gerecht, bringt Ordnung ins tierische Durchei-nander.

Klänge einer steirischen Knopfhar-monika dringen aus der Küche, die Claudias Reich ist. Der Holzherd aus den 60er Jahren ist das Zentrum, am Familientisch übt Georg jun. auf dem Instrument. demnächst wird die Biobäuerin verstärkt am Herd stehen. Die Langlaufsaison startet, durch die Region ziehen sich 180 Kilome-ter Loipe, teils direkt am Frienerhof vorbei. Gäste der Ramsau, die nicht auf dem Rücken der Pferde am nahen Reiterhof ihre Ruhe und Entspannung finden, schnallen die Bretter an. die Friener- wird zur Langläuferstube, Pausen- und Aprés-Laufstation. Mit Friener’s Magenbitter zum Aufwär-men, zubereitet aus dem Biokräuter-garten. »Rauten, Melisse, Schafgarbe,

Wermutkraut, Orangenscheiben und etwas Muskatnuss nach Gefühl« setzt Claudia sechs Wochen im riesenhaften Einweckglas am Fenstersims der Stube an. Was die »Bioniere« ausmacht, ist eine tief verwurzelte Solidarität zwischen den Betrieben, die größtenteils alle Land- mit Gastwirtschaft verbinden. Ganz Vorberg in der Ramsau bietet Fremdenverkehr, ob mit Bio- oder gängigem Angebot. Der Gedanke an Konkurrenzkampf im Tourismusgebi-et drängt sich auf. Doch anscheinend hat auch hier die Ruhe gesiegt, die Einheimischen teilen sich die Pfründe auf, empfehlen weiter. So schickt der Frienerhof seine Gäste zum Essen beispielsweise ins Naturhaus Lehnwie- ser, mitten in den nahen Nadelwald. Ein rund einstündiger, stiller Spazier-gang oder ein kurzer Weg mit dem Auto. Vegetarische Biovollwertkost und ein Sozialprojekt, ohne es sich auf die Fahnen zu heften. Lehrlinge aus Österreich oder auch Alex aus Berlin werden zu Bioköchen ausge-bildet. Sie alle haben eine Lebensge-schichte, die ihnen sonst kaum einen Ausbildungsplatz verschaffen würde. Beruhigender Urlaub mag auch ein Fremdenverkehr sein, der seine Angestellten nicht zu stressbeladenen Dienstboten macht. Am überarbeit-eten Granteln liegt den Bergers nichts, deshalb fahren sie einmal im Jahr ans Meer, nahe Caorle. »Wir wollen auch einmal was anderes sehen und nichts tun. Wenn wir wieder zurückkommen, kommt es mir vor, als wären wir viel länger als eine Woche weg gewesen. Ich freu mich wieder auf den hof«, sagt Georg. Etwas schonen, gelassen bleiben, in Ruhe verharren und sie mit den Gästen teilen.

»Angesichts der Kürze unseres Lebens ist es mehr als ver-wunderlich, dass wir uns nicht mehr Zeit zum Leben nehmen«

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Wir sprechen mit den Menschen. DATUM. Magazin für Politik und Gesellschaft.

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In der ruhe lIegt dIe KunstDas Vergängliche zurücklassen, am Ewigen teilhaben, das ist Chadô, der Weg des Tees. Tief in der japanischen Gesellschaft verankert, umschließt der Kult um das grüne Getränk Harmonie, Reinheit und Stille. Gegen Unordnung und Wirrnis, Hässliches und Schmutziges, Hast und Unruhe.

ein warmer herbsttag. das laub der Bäume, von den son-nenstrahlen umschmeichelt,

scheint um die Wette zu leuchten. Als wollte er sich nicht von seinem schmuck trennen, wehrt sich der Ahorn, seine purpurfarbenen Blätter loszulassen – vergebens, denn jeder Windstoß lässt ein paar mehr auf den weichen rasen fallen, wirbelt sie kurz in der luft, ehe sie auf den in Moos eingebetteten runden trittsteinen liegen bleiben. die luft ist immer noch warm, und doch spürt man die Vergänglichkeit des Augenblicks. schon in wenigen Wochen wird Kyôto unter einem weißen Wintermantel verschwunden sein.»Man kann mitten in der großstadt sein und sich doch weit entfernt von ihrem staub und lärm fühlen«, schrieb Kakuzo Okakura einst in

seinem »Buch vom tee«. und so verbergen sich in der einstigen Kaiser-stadt unzählige teepavillons, hinter den alten traditionellen häusern, in tempeln oder Parks. der teekult in Japan ist bis zum heutigen tage unge-brochen. die Philosophie des tees dient nicht nur der ästhetischen Freude im alltäglichen sinn, vielmehr drückt sie zusammen mit ethik und religion die ganze Auffassung der Japaner von Mensch und natur aus. der Ort, ein teegarten im herzen der einstigen Kaiserstadt Japans, soll als räumliche und geistige Vorbereitung auf die teezusammenkunft dienen. nichts wird hier dem Zufall überlas-sen, nur der Augenblick zählt, Zeit spielt keine rolle. so spaziert man durch halbhohe, dicht gesetzte Bäume und Buschwerk, vorbei an trittsteinen und – absichtlich – verstreuten Blät-

tern, entlang an einem geschwungenen Pfad, gesäumt von alten steinlaternen. In einem kleinen empfangsraum wird ein erster, leichter tee gereicht, ehe sich die gäste schweigend zu einer kleinen gedeckten Bank begeben, wo sie gemeinsam auf den gastge-ber warten. er wird sie schweigend begrüßen, was diese auch schweigend erwidern werden. In der nähe des teehauses, eingebettet in üppigen Farn, ein ausgehöhlter stein, tsukubai, von üppigem Moos überwachsen. Über das Wasser gebeugt werden nun Mund und hände gereinigt, während der duft erlesenen Weihrauchs vom teehaus herüberweht. es ist die Aufforderung einzutreten. die sehr niedrige, kleine tür, etwa in Kniehöhe in der Wand eingelassen, verlangt eher ein durchkriechen als ein durch-schreiten. Mit gebeugtem Kopf, den

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Text_Miriam damev

Foto_stefan Knittel

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Blick auf die Füße gerichtet, wird das Innere des raums betreten.Behutsam schiebt Ikuko die helle, mit Papier bespannte schiebetür zur seite und betritt den schlichten klaren raum, der nur von den wenigen sonnenstrahlen, die das weit herab-hängende schräge dach hereinlässt, erleuchtet wird. Auf dem Boden liegen tatami-Matten, in der Tokonoma-nische hängt das Kakemono, ein Bild mit kunstvoll gestalteter japa-nischer handschrift, und bis auf ein paar Kissen ist der raum leer. »das Wesentliche bei der teezeremonie ist, dass man den Alltag hinter sich lässt und das gefühl bekommt, in eine andere Welt einzusteigen. eine Welt der ruhe, der harmonie. Alles soll angenehm sein und den sinnen schmeicheln«, erklärt Ikuko das ritual und beginnt mit der Zubereitung des tees. die stille des raums wird nur durch das summen des siedenden Wassers, das in dem eisernen Kessel tönt, durchbrochen. Alle geräte, das gefäß für spülwasser, der schmale Bambuslöffel für das teepulver, der Bambusschöpfer, die teedose und die teeschale ergeben ein anmutiges Ar-rangement und sind so platziert, dass Ikuko sie leicht erreichen kann. nun zieht sie ein weißes tuch hervor, faltet es auf kunstvolle Art und Weise und

wischt in einer eleganten handbewe-gung die zuvor mit heißem Wasser ausgespülte teeschale ab. Mit dem schmalen löffel nimmt sie etwas von dem erlesenen teepulver und gibt es in die Keramikschale. »Bitte, nehmen sie von dem Kuchen«, fordert sie die gäste auf und gießt mit der schöpf-kelle heißes Wasser aus dem Kessel über den teebesen in die teeschale. die aus Bohnenpaste hergestellten und kunstvoll verzierten Namagashi sind von einer feinen, unaufdringlich süßen note, »damit sich nach ihrem genuss der geschmack des tees voll entfalten kann«, erklärt Ikuko und beginnt den tee zu schlagen, so lange, bis eine dickflüssige, hellgrüne Flüssigkeit entstanden ist, auf der sich ein klein wenig schaum bildet. »das ist Koicha, dicker tee, weil das teepulver mit wenig Wasser angemischt wird und das Getränk so eine etwas zähflüssige Konsistenz hat.« eine schale wird hier für alle gäste gereicht. ehe man einen kleinen schluck daraus trinkt, hält man, die teeschale zur stirn haltend, einen Augenblick inne, »ein stiller dank an die sonne, den regen und die Menschen, die uns den genuss des tees erst möglich machen«. Als Abschluss rührt Ikuko einen dünneren tee an, der mehr Wasser enthält. nun haben die gäste die gelegenheit, alle

benützen geräte in die hand zu neh-men und die kunstvolle handwerkliche Arbeit zu bewundern. die teezer-emonie neigt sich ihrem ende zu. Vier stunden und mehr kann es dauern, ehe die gäste das teehaus wieder verlassen. doch das spielt keine rolle. Zeit ist beim chadô nebensache. die Kunst liegt im loslassen. ein lebens-langer Übungsweg, der den geist der Zen-lehre in den Alltag des lebens tragen soll. die »heitere ruhe der seele« nannte sie Okakura, bestimmt von gelassenheit, Freude und glück.

Im teeladen Cha-no-Ma am nasch-markt wird der köstliche grüne tee nicht nur verkauft, sondern auch nach japanischer Zeremonie zubereitet. ne-ben neueren Kreationen wie Matcha latte, grüntee mit geschäumter Bio-sojamilch, werden japanische snacks und japanische süßigkeiten serviert.Cha no MaFaulmanngasse 7, 1040 Wien

Auch in Wien finden traditionelle japanische teezeremonien statt, etwa im setagaya Park in döbling. die termine erfragt man am besten im Japanischen Informations- und Kul-turzentrum. www.at.emb-japan.go.jp

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leIses rIeselnStimmt, es liegt auf der Hand, im Winter über Schnee zu schreiben. Wir tun es gerade deswegen. Hier sind gesammelte Gedanken zum Schnee, zu seiner Vergangenheit, seiner Zukunft, seiner Wirkung auf unser Gemüt.

noch bevor die Augen offen sind, ahnen wir es. es ist ein gefühl, mehr nicht. und

doch, es ist stark und schön. es versetzt uns in ganz besondere stimmung, lässt uns schmunzeln und uns noch einmal im warmen Bett umdrehen. die erinnerungen sind nicht wirklich, nicht greifbar, aber sie sind wohlig. sie handeln von langen tagen im Freien, die Backen rot, der hintern unter der Wollstrumpfhose kalt, die Zehen eisklumpen. sie handeln davon, dass wir nach hause gekommen sind, auf der untersten stufe sitzend unsere stiefel ausgezogen, uns aus dem schianzug geschält und uns auf die warme Badewanne gefreut haben. sie handeln von endlosen spaziergän-

gen in verzauberten Wäldern, von blauem himmel und weißer erde. sie handeln von heiler, in Watte gepackter Welt. und wenn wir die Augen dann aufmachen, die Vorhänge zur seite schieben, schiebt sich auch die realität vor die erinnerungen. und sie ist mindestens genauso schön. der erste schnee. ein besonderer tag.

nicht nur, dass er unsere ganze Welt in weiß getaucht hat, sich das Weiß auf den kleinsten Ästen stapelt, Zaunlat-ten hüte aufsetzt und den Weg des Briefträgers verrät. Zuallererst taucht er unsere ganze Welt in diese beson-dere stille. eine stille, in der nichts Böses passieren kann, die uns umgibt wie eine wärmende decke, die alle

geräusche abfedert. Wir beobachten die neue Welt, staunen, wissen aber, dass sie keinen Bestand haben wird. In ein paar stunden wird der schnee zertreten sein, zerfahren, matschig. deswegen saugen wir das draußen mit den Blicken auf. sehen den jungen hund von gegenüber, wie er seine Pfoten das erste Mal in dieses fremdar-tige Pulver setzt. sehen die nach-barin, wie sie mit dem Besen das Auto fahrbereit macht, fluchend. Sehen die Kinder, wie sie sich, die Finger rot vor Kälte, mit schnee einseifen. und auch wenn wir das ganze Jahr über den traum vom süden, von sonne, strand und Meer, am liebsten ein leben lang, träumen – in diesen Minuten, wenn wir sehen, wie der erste schnee unsere

Illustration_eva hebenstreit

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ganze Welt verzaubert, sind wir glücklich. Ist es offensi-chtlich, dass nur vier Jahreszeiten ein vollständiges Jahr machen. Wie oft wird uns wohl noch ein schneeiger Winter beschert werden? Wann hat es eigentlich das letzte Mal so richtig geschneit? Wir wissen es nicht. deswegen hat auch jeder von uns seine ganz eigene erinnerung an den schnee.

Ich erinnere mich an einen Winter Mitte der 90er, da verschwindet Graz im Schnee. Autobesitzer suchen ihre Autos

unter Schneebergen, die so hoch sind, dass sie nicht mehr verraten, welches Auto unter ihnen steckt. Vor Caféhäusern stehen Schier an der Wand. Schneemänner und Iglus wachsen aus dem Schnee. Kinderwägen werden gegen Schlitten getauscht. Frei geschaufelte Wege sind so tief, dass sich Kinder darin verstecken können. Das Militär schaufelt Schneeberge auf Lastautos und kippt sie in die Mur. Dächer tragen dicke Schneehauben. Graz ist ganz langsam und still. Unser Winzerhaus ist so eingeschneit, dass zwischen Dach und Boden kein Spalt mehr frei ist.Gabriele, 50, Steiermark

Was meine Kindheit am Land besonders ausgezeichnet hat, war der Winter. Es hat vermutlich mit klassischer Konditionierung

zu tun, denn Schnee erinnert mich an Schneeballschlachten, Schlitten fahren, Schneemänner bauen und natürlich Weihnachten. Jedes Jahr vor der Bescherung ist meine Mutter mit mir und meinem Bruder du-

rch die verschneite Au gefahren, um uns die Zeit zu vertreiben. Seither habe ich ein Faible für Schnee, das Glitzern wenn die Sonne darauf fällt und die Ruhe, nachdem es geschneit hat. Natürlich kann Schnee aber auch gewisse Nachteile mit sich bringen, vor allem wenn man nicht damit rechnet. Was ich nämlich auch mit Sicherheit über Schnee sagen kann ist, dass es in meiner Kindheit mehr davon gab als heute. Aus diesem Umstand ergab sich in meinem Heimatort eine gewisse Unvorsichtigkeit – keiner war auf einen Wintereinbruch gefasst. Der kam allerdings, traf den ganzen Bezirk unvorbereitet und nach wenigen Stunden ging das Streusalz zur Neige. Das Ganze endete in einem totalen Verkehrschaos, das den gesamten Ort stundenlang lahm legte. Zwei Freunde aus Polen und Jordanien, die damals gerade zu Besuch waren, fanden den Ausnahmezustand lustig. Ein sinnentfremdetes Winterwonderland eben. Marlene, 23, Oberösterreich

etwas bange betreten wir im ersten Morgenlicht den Gletscher. Den Wegspuren folgend sind wir auf der Seitenmoräne mühsam

angestiegen und haben so die Gletscherzunge und die erste Spaltenzone umgangen, die bereits tief unter uns liegen. Nun wird es allmählich heller und wir steigen über blau schimmerndes blankes Eis der Firnre-gion zu. Zwischen den Spaltenzonen steigen wir in Schleifen an, jetzt angeseilt und mit dem Eispickel nach Spalten stochernd. Mit zuneh-mender Höhe wird der Schnee tiefer, wir sinken bis über die Knöchel ein. Die ersten Sonnenstrahlen treffen uns am Bergschrund, wir gehen die letzte Stunde an, bereits gewiss des immer neuen und doch schon so oft erlebten Gipfelglücks: stolz auf das Erreichte, aber auch geduldet

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von der Natur, bescheiden und dankbar.30 Jahre später. Schon im Zustieg zur Hütte erscheinen hoch über den Bergkämmen Masten und Stützen der neuen Seilbahnen. Im Tiefblick Bagger, Planierrauben, Lastwagen, unmittelbar an der Gletscherzunge. Der Gletscher selbst aper bis in die nebelverhangenen Kammlagen, schmutzig grau. Schleifenförmig windet sich eine ausge-fräste Trasse durch das Eis. Hier entsteht wohl ein neues Skigebiet, Zufahrtsstraße und Parkplatz sind bereits planiert. Am nächsten Morgen steigen wir in einer langen Schlange hinauf zum Joch. Auf der anderen Seite unser Gletscher. Eine Asphaltstraße führt herauf zur Gletscherzunge oder zu dem, was davon übrig ist. Inmitten riesiger Parkplatzanlagen Restaurants, Skischule, Skiverleih, Betriebsge-bäude. Das Eis ist mit Plastikplanen abgedeckt, um das Abschmelzen zu verlangsamen. Aber es wird nichts nützen. Weißt Du noch, damals? Mit welchem Respekt wir den majestätisch-en Gletscher betreten haben? Wie großartig der Blick über die unendlichen strahlend weißen Flächen war? Wie sich unsere dünne Spur in die Höhe gewunden hat zu unserem Gipfel? Warum sind wir so niedergeschlagen, woher kommen unsere Schuldgefühle? Auch wir benutzen die neuen Infrastrukturen, die Aufstiegshilfen, die modernen Hütteneinrichtungen. Warum bleiben wir nicht einfach weg?Gerhard, 65, Baden-Württemberg (D)

In meiner Kindheit fiel in Burgas (Bulgarien) so gut wie kein Schnee. Und wenn doch, dann waren es immer große, dicke

Schneeflocken, die, wenn sie den Boden berührten, schon geschmolzen

waren. Es war für uns Kinder schon ein richtig aufregendes Ereignis, wenn der Schnee einmal länger als eine halbe Stunde liegen blieb. Eines Morgens, im Winter 1952, wachte ich auf, um mich für die Schule fertig zu machen, als ich aufgeregtes Murmeln aus der Küche hörte. Das Meer sei zugefroren, hieß es. Von der Donau sollen die Eisschollen ins Schwarze Meer gewandert sein. Bis zu der Insel »Heiliger Nikola« könne man laufen, zehn Kilometer! Nach der Schule holte mich mein Großvater ab und wir machten uns auf den Weg zum Strand. Wir spazierten zur Balustrade, von wo sich uns ein überwältigendes Bild eröffnete. Der Strand war voller Menschen, die ungläubig auf das Meer starrten. Anstelle des Wassers riesen-große Eisplatten, man sah Wellen, die in der Kälte erstarrt waren. Die Luft roch anders und das Eis hatte eine eigenartige Farbe. Eine Mischung aus Weiß, Grau und einem hellem Gelb. Ich rannte die Stiege hinab zum Strand, mein Großvater mir nach, ich solle ihn doch nicht so hetzen. Mein Herz klopfte wie verrückt, ich konnte es kaum erwarten, am Eis zu stehen. Ich zog meinen Großvater an der Hand und marschierte auf dem dicken Eis, auf und ab, bis plötzlich mein linkes Bein im Wasser versank. Ich erstarrte vor Schreck, sagte aber nichts. Mit dem klitschnassen Strumpf, frierend, quälte ich mich nach Hause. Aus Furcht, von meiner Mutter für meinen Leichtsinn bestraft zu werden, zog ich mir schnell etwas Trockenes an und so bemerkte niemand mein Missgeschick. Seitdem ist das Meer noch ein einziges Mal zugefroren. Erlebt habe ich es nicht, denn meine Heimat hatte ich damals bereits verlassen.Stefanie, 67, Wien

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ruhe In FrIedenHerbert Schwaiger liebt Kühe. Er liebt aber auch Fleisch. Zwischen den beiden Polen liegt sein fahrender Schlachthof, der Tiertransporte überflüssig macht. Und außerdem das Fleisch auf ganz wundersame Weise beeinflussen soll.

die geschichte von herbert schwaiger ist ganz schön verwirrend, weil verzweigt.

Bis napoleon führt sie und nach China, Argentinien kommt vor und Vaduz, handelt von herrn Molterer, »einem schlitzohr«, und von der Pharma- und Schlachthof-Mafia. Im Kern dreht sich aber alles um die großen themen in seinem leben: das rind. das Fleisch. und die beste Methode, zu schlachten. nämlich so, dass das Fleisch seine »positive ener-gie« behält. »das ist er! ›der fahrende schlachthof‹ macht den qualvollen tiertransport unnötig« prangt in schwarzen Buchstaben auf der rück-seite seines lKWs. damit ist das Prin-zip herbert schwaigers auf den Punkt gebracht. der fahrende schlachthof kommt zum tier, nicht das tier zum schlachthof. ein einleuchtendes Prinzip, das sicher gut ankommt. so einfach ist es allerdings nicht.Angefangen hat die Idee vom schlacht hof mit dem schifahren. herbert schwaiger, er kommt aus reichenau an der rax, ist auf dem Bauernhof aufgewachsen. es hielt ihn dort nicht lange, mit gerade einmal 16 Jahren zog es ihn vom elterlichen hof hinaus in die Welt. seinen leben-sunterhalt verdiente er schon bald mit dem Bau von schipisten. In seiner Freizeit trainierte er niederösterreichs schi jugend. da lernte er auch Baldur Preiml, schisprungtrainer, und Peter Baumgartl, sportmediziner, kennen. der erste war Vegetarier, der zweite nicht und herbert schwaiger bildete

sich seine eigene Meinung in der Mitte. es waren die frühen 1980er Jahre und er hatte in eigener studie entdeckt, dass achtzig Prozent der Weltcup- und Olympiasieger schon in der Jugend die hausschlachtung als nahrungsquelle zur Verfügung hatten. »Kein Zufall« glaubt herbert schwaiger.

doch zwang ihn eine Pilzvergiftung (ein satanspilz war im strunk eines herrenpilzes gewachsen, doch dies nur nebenbei) dazu, die studie erst einmal zu vergessen, sich zu erholen und anschließend zurück auf den elterlichen hof, zurück in die land-wirtschaft, zu gehen. er übernahm den hof, modernisierte ihn mit allem drum und dran. Mais, spritzmit-tel, 60 Milchkühe. Zuerst lief alles gut. dann wurden die tiere krank, er musste mehr und mehr geld in tierarzt- und Medikamentenrech-nungen stecken. seine Konsequenz: »Ich habe das ganze system hinter-fragt.« er stellte 1986 auf Biologis-che landwirtschaft um. Zwei Jahre später war es an der Zeit, die ersten tiere zu schlachten. das einladen in den transporter, der die tiere zum schlachthof führen sollte, war ein harter Kampf. »deswegen habe ich ein tier zuhause auf der Weide per

Kopfschuss getötet.« stressfrei. das tier wurde geschlachtet, das Fleisch getrocknet und schließlich verkostet. da stellte herbert schwaiger fest, was sein leben in neue Bahnen lenken sollte: »das Fleisch, das kam vom Mond.«

Beeindruckt von dieser erkenntnis reifte in ihm die Idee zum mobilen schlachthof. denn nicht jeder Bauer, sagt herbert schwaiger, könne zu hause schlachten und dadurch den transport obsolet machen. »der umbau, so dass man am eigenen hof schlachten kann, mit allen hygieni-schen Voraussetzungen, kostet eine Million schilling.« Also muss, um dem tier das stressfreie getötetwerden zu ermöglichen, der schlachter zum hof. die gedankliche geburtsstunde des fahrenden schlachthofes. der funk-tioniert so: der lKW rollt möglichst nah zur herde hin, die schlacht-box – eine Art Zelt, das im hinteren Wagenteil integriert ist – wird ausge-klappt. das tier wird per Kopfschuss getötet. dann wird es auseinander genommen, haut abgezogen, in der schlachtbox aufgehängt. es blutet vor Ort aus. Pansen und schlachtabfälle werden ebenfalls vor Ort entsorgt. der lKW fährt mit dem schlachtgut zum nächsten Kühlhaus.

es dauerte zwei Jahre, bis herbert Schwaiger seine Erfindung zum Patent anmelden konnte. Kurz darauf baute er den ersten Prototypen. das war 1993. Zwei Jahre später trat Öster-

Text_ursel nendzig

Fotos_stefan Knittel

»Ich habe das ganze System hinterfragt«

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reich der eu bei und machte herbert schwaiger und seinem in einer gesetzlichen grauzone festgefahrenen schlachthof einen gewaltigen strich durch die rechnung. es dauerte drei Jahre bis der nächste Prototyp fertig war. diesmal eu-konform. doch es wäre zu schön gewesen, hätte das »schlachtmobil« seelenruhig seinen siegeszug antreten können. herbert schwaiger vermietete den lastwagen nach Korsika, wie er erzählt. »dort wurde er in die luft gesprengt.« eine nicht zu erwartende Wendung, die sich bis heute niemand erklären kann. herbert schwaiger vermutet einen gezielten Anschlag dahinter. sein hauptverdächtiger: »Wilhelm Molterer«. das Motiv: »seine Ver-wandtschaft kontrolliert die hälfte des österreichischen Fleischmarktes.« Beweisen kann er die schuld des heuti-gen Vizekanzlers nicht.

Auch diesen rückstoß verkraftete herbert schwaiger. er schaffte den lKW heim nach Österreich und stattete ihn mit neuen Features aus, etwa einem gitter, das es ermöglicht, das Vieh während des transports ideal ausbluten zu lassen. 2004 kam der nächste hemmschuh, dieses Mal in Form eines zertrümmerten unterschenkels. Beim schifahren. er konnte zwei Jahre nicht gehen. und

doch: »das war die positivste Zeit meines lebens.« er sammelte, zur Bewegungs losigkeit gezwungen, all sein Wissen zusammen. Über Kühe, den stress des transports, seine er-fahrungen mit den schiläufern, deren leistungssteigerung nach der Zufuhr von mit positiver energie aufgeladen-em Fleisch. Und fing an zu schreiben. heraus kam ein Buch, »die rache der tiere«, das er im eigenverlag heraus-brachte, Auflage 300 Stück. Zu dieser Zeit leierte er auch eine wissenschaftli-che untersuchung an. Fritz-Albert Popp vom Internationalen Institut für Biophysik durchleuchtete mit dem von ihm entwickelten, komplizierten Biophotonen-Verfahren Fleischproben von stressfreien und durch transport gestressten rindern. die ergebnisse der studie fasst herbert schwaiger so zusammen: »das Fleisch der tiere, die ich auf der Weide beim Fressen per Kopfschuss betäubt habe, hat eine enorme Positiv-energie.« Jenes der tiere, die mit ihrer gewohnten herde zusammen transportiert wurden, hätte immerhin noch ein drittel dieser Posi-tivenergie. Fleisch aus Massentrans-port dagegen: negativenergie.

Yu Yan, Mitarbeiter von Fritz-Albert Popp, führte die Biophotonenmes-sungen durch und interpretiert die ergebnisse etwas anders. »Wir

haben unterschiede gefunden. die waren aber nicht signifikant«, sagt der Forscher. »denn unterschiede waren zum Teil bei Tieren zu finden, die aus demselben schlachthof kamen. Wir vermuten deshalb, dass das indivi-duelle rind einfach unterschiedlich reagiert.« Auch andere landwirte sind nicht unbedingt der gleichen Meinung wie herbert schwaiger. Manfred huber, Mitgründer der Mühlviertler Alm Biofleisch GmbH, sagt: »Die Idee ist zwar gut. der mobile schlachthof ist aber unrealistisch in der umset-zung.« er selbst konnte außerdem beobachten, dass die tiere nach kurzer Zeit draufkommen, dass nichts Angenehmes passiert, wenn der mit dem gewehr auf die Weide kommt. der stresspegel sei dann genauso hoch. »Man kann transport tier-gerecht machen. das ist viel sinnvol-ler«, sagt er.

Im Moment stehen die beiden fahren-den schlachthöfe still. das soll sich bald ändern. denn in einer sache, da ist sich herbert schwaiger ganz sicher. »Ich war einfach zwanzig Jahre zu früh dran mit meiner Idee. Aber jetzt ist die Zeit reif.«

members.aon.at/mss/

»Das Fleisch der Tiere, die ich auf der Weide per Kopfschuss getötet habe, hat Positiv-Energie.«

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Müßiggang. Das war das Stichwort, von dem Katharina Gruzeis Fotostre-cke ausging. Und die Fragen, warum dieses Wort so negativ belegt ist.

Ist es unsere leistungsorientierte Gesellschaft, die verurteilt, was nicht anstrengend, aufreibend und stressig ist? Was nicht mit Arbeit, Leistung

oder Mehrwert belegt ist? Leistung und Müßiggang, in diesem Spannungs-feld liegt das Projekt der Linzer Künstlerin, die mit Film, Sound, Video

und Fotografie arbeitet. Sie vereint in ihren Bildern zwei Gegenpole: volle Einkaufstüten, Sinnbild für Bereicherung, Luxus, dafür, sich etwas gegönnt

zu haben. Und das eindrückliche Bild eines Schlafenden auf der Parkbank. Ist es nun ein Obdachloser, ein Sandler, ein Säufer, ein Junkie? Oder ist es jemand, der nach dem Kaufrausch einfach eingeschlafen ist? Ein zweiter Konflikt schleicht sich ein. Die schlafenden Konsumenten sind jung, pas-

sen nicht ins vorhandene Bild, das sich vom Parkbankbewohner aufgebaut hat, vom alten Penner. Doch gerade junge Leute, sagt Katharina Gruzei,

identifizieren sich über Konsumgüter. Leasen Autos, weil sie kein Geld für das haben, was sie sich einbilden, unbedingt zu brauchen. Eine Kritik am

Konsumverhalten also. Umso wahnwitziger mutet die Tatsache an, dass das Wiener Kaufhaus LaStafa ihre Sujets, die sie in Graz bereits im Frühjahr

ausstellte, für seine Werbeplakate kopierte. »Mich ärgert nicht der Klau«, sagt die freischaffende Künstlerin, »sondern dass die Bedeutung um 180

Grad gedreht wurde.« Auf den folgenden vier Seiten zeigen wir ihre Bilder.

getting loose

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die braunen röllchen waren verdächtig. sie waren uns in der Verpackung eines

Markenherstellers angeboten worden, allerdings unter dem handelsüblichen Preis, und das säckchen, in dem sie steckten, war nicht verschweißt, sondern mit einem draht dürftig verschlossen. »Zimtstangen, sorte Ceylon, Mild«, stand auf dem etikett – aber stimmte das? Oder waren wir einer Fälschung aufgesessen?

gewürze haben über Jahrhunderte hinweg Fälscher und Panscher ange-lockt. seit der globale handel um die dimension der Fairness und ökologis-chen Korrektheit erweitert wurde, ist

es noch schwieriger, die richtige Wahl zu treffen.

In der Kriminalgeschichte der gewürze nehmen sich die skandale um Zimt noch relativ harmlos aus. der hauptbestandteil des Zimtaro-mas, Zimtaldehyd, kann wohl synthe-tisch hergestellt werden, findet aber vor allem in Parfums Verwendung. In der regel versuchen gewürzhänd-ler, ihren Kunden die billigere sorte Cinnamomum Cassia als die edlere Ceylon-Variante unterzujubeln. de facto ist das meiste Pulver, das heute im Westen als »Zimt« angeboten wird, Cassia – gewonnen aus der rinde eines Baums, der rascher wächst als

die Ceylon-Variante und in südosta-sien und China kultiviert wird. Cassia schmeckt weniger intensiv, aber nicht per se schlecht; sein ruf litt aller-dings unter dem toxischen Bestandteil Cumarin, von dem die sorte deutlich höhere Anteile enthält als Ceylon-Zimt.

der drang zu ersatzstoffen und Fälschungen ist umso stärker, je schwerer das Original zu beschaffen ist. Angesichts der Omnipräsenz von Vanillearomen in eis, Cola, Keksen und süßspeisen könnte man fast vergessen, dass auch der süßlich-feine duft ursprünglich sehr schwer zu haben war. Vanille, gewonnen aus der

Text_Michael huber

Illustration_nana Mandl

CheCK deIn geWÜrZViele Konsumenten kennen Zimt, Safran und Vanille nur in verfälschter Form. Dass echte Qualität auch Nachhaltigkeit und Fairness einschließt, macht die Wahl der richtigen Gewürze aber nicht gerade einfacher.

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samenkapsel einer Orchideenart, wird in einem aufwändi-gen Verfahren in Madagaskar, Mexiko, Indien und anderen feuchtwarmen Weltgegenden produziert.

»echte Vanille sichert immer Arbeits plätze«, sagt Johannes Gutmann, Chef der Bio-Gewürzfirma Sonnentor. »Der geschmackliche unterschied ist ebenfalls sehr groß: die natürliche Vanille ist weich, rund, eher süßlich im Aroma und lange im Abgang. die künstliche nachbildung ist stech-end, riecht intensiv nach Vanille und ist im Abgang nicht nachhaltig.« erstklassige Vanille erkennt man an kleinen weißen Fädchen, die sich entlang der schote bilden, erklärt der bayrische gewürzhändler Ingo holland, ein spezialist für exotische, edle sorten.

so lange eine Vanilleschote auf der Verpackung zu sehen ist, sind Hersteller verpflichtet, echte Vanille zu verwen-den. die synthetische nachbildung, ethylvanillin, muss

»Echte Vanille sichert immer Arbeitsplätze.«

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als künstliches Aroma deklariert werden, und so schmücken sich die Anbieter lieber mit einem Aromastoff, der als »natürlich« oder »naturident« gelten darf. »Vanillearoma« ist meist Vanillin, das durch die Oxidation des

stoffes lignin, einem Bestandteil der Zellwand im holz, gewonnen wird. »Wenn auf einem Produkt Vanil-learoma steht, kann man eigentlich sicher sein, dass es ein extrakt aus holzabfällen ist«, sagt Werner Pfan-nhauser, Vorstand des Instituts für

lebensmittelchemie an der technis-chen uni graz. »Va nillinzucker« ist daher nicht mit dem »Vanille-Zucker« zu verwechseln, der echte Bourbon-Vanille enthält.

einige großproduzenten verwenden echte Vanille als Imagebringer – ein Beispiel ist das Magnum-Vanilleeis, in dem die kleinen schwarzen Pünk-tchen auf Bourbon-Vanille hinweisen. Ob die gewürze ihren herstell-ern auch zu angemessenen Pre-isen abgekauft werden, lässt sich für Konsumenten schwer eruieren. seit

ernteausfälle im Jahr 2000 die Preise für Vanille hochtrieben und viele Ab-nehmer zu den ersatzstoffen trieben, haben die Bauern in den hersteller-ländern reagiert: seit 2006 dominiert eine neue, resistentere Vanillesorte die Produktion auf den Plantagen.

Viele kleinere Bauern können sich die neuen Pflanzen nicht leisten, warnt der deutsche Fairtrade-Verband transfair. Zertifizierte Fairtrade-Gewürze sind in Österreich derzeit allerdings nicht erhältlich. die in Weltläden gehan-delten »eZA«-Produkte stammen aber aus Bio-Kleinbetrieben, die unter fairen Bedingungen produzieren, heißt es bei Fairtrade Österreich.

»Ich kann nur raten, dass man in den Fachhandel geht«, sagt gewürz-händler holland, der selbst keine Fairtrade-Ware führt, aber überzeugt ist, dass die Anbieter seiner spezial-waren gut entlohnt werden.

die Möglichkeit, selbst vor der haustüre zu produzieren, ist bei der Vanille nicht gegeben – bei safran schon. »Im niederösterreichischen

»Vanille kann man nicht vor der Haustüre produzieren. Safran schon.«

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donauraum wurde unter dem namen Crocus Austriacus’ ab 1400 bis ca. 1890 safrananbau betrieben«, sagt der Ökologe Bernhard Kaar. »dieser besonders hochwertige safran wurde in der pharmazeutischen literatur als der beste und reinste europäische safran geführt und in viele länder exportiert.«

Kaar arbeitet daran, die öster-reichische tradition des safrananbaus wieder zu beleben. In der nähe von Krems, dem einstigen handelszen-trum österreichischen safrans, hat er eine biodynamische safrankultur etabliert, 30.000 Krokus-Knollen wurden heuer gesetzt. Kaar bietet In-teressierten Knollen und Anleitungen zum eigenbau an (www.crocus-austri-acus.net). Für jene, die das goldig-rote gewürz lieber im laden kaufen, hat er

hinweise parat. grundsätzlich sollte safran immer in Fäden und luftdicht verpackt gekauft werden – gemahlener safran ist oft mit Kurkuma (gelbwurz) versetzt. Auch safranfäden werden oft teile der Färberdistel, der Arnika oder ringelblume beigemengt, manchmal finden sogar rote Plastikfasern den Weg ins gewürzsackerl. »Man sollte auch nicht billig kaufen«, sagt Kaar. »Alles unter fünf euro pro gramm kann kein guter safran sein, oder jemand in der Produktionskette ist massiv betrogen worden. ein gramm hat ca. 360 Fäden, was bedeutet, dass safran nicht teuer, sondern preiswert ist.«

Zimt – der Weihnachtsduft aus Omas KücheBotanisch gehört Zimt in die Familie der lorbeergewächse. echter Zimt

(Ceylon-Zimt) stammt von der Insel sri lanka, sein ätherisches Öl wird von Zimtaldehyd und eugenol domi-niert. sein naher Verwandter Cassia schmeckt weniger fein, ist aber günsti-ger und enthält mehr Cumarin. das deutsche Bundesinstitut für risiko-bewertung hält die durch schnittliche Aufnahme von 0,1 mg Cumarin pro kg Körpermasse und tag für langfristig tolerabel, was bei einem 50 kg schweren Menschen mindestens einem gramm Cassia-Zimt pro tag entspricht. Je heller das rötlich-braune Zimt-Pulver ist, desto besser die Qual-ität des gewürzes. Wer Zimt abseits von Kompott und Milchreis versuchen möchte, kom-biniert ihn mit Kurkuma, Ingwer und Koriandersamen und bereitet sich damit einen feinen lammeintopf mit Cous-Cous.

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Safran – der rote LuxusBei den rot-orangen safranfäden handelt es sich um die narben des safrankrokusses, der zur Familie der schwertliliengewächse gehört. die hauptproduzenten der lila blühenden Krokusse sind Iran und spanien, wo safran vor allem rund um la Mancha kultiviert wird, auch griechenland (Kreta), Italien und Indien produ-zieren beachtliche Mengen des luxus-gewürzes. Für die intensive, rote Farbe sind verschiedene Carotin-Farbstoffe und Crocetin verantwortlich. das typische Aroma kommt größtenteils vom terpenaldehyd safranal. die safranfäden werden im Mörser zerstoßen und erst gegen ende der Kochzeit der Garflüssigkeit hinzu gegeben. enthält die speise nur wenig Flüssigkeit, müssen die Fäden vorher in heißem Wasser gelöst werden.

Vanille – teure schwarze Pünkt-chenVanille ist die Frucht einer klettern-den Orchidee. die schoten werden gepflückt, sobald sie gelb sind, danach werden sie in der sonne getrocknet und nachts in Jutesäcken zum schwit-zen gebracht. dadurch schrumpfen die samenkapseln (schoten), und die Aromen, besonders Vanillin, werden durch enzyme freigesetzt. die Früchte enthalten bis zu 2 % Vanillin. Vanille stammt aus Mittelamerika, wo sie angeblich von den Mayas und Azteken zum Würzen ihrer schokoladege-tränke verwendet wurde. heute wird sie vor allem in Madagaskar, reunion (früher: Bourbon), Indonesien und Mexiko kultiviert. die Bourbon-Vanille schmeckt intensiver und »dunkler«, sie ist auch meist teurer als jene aus Mexiko.

»Das meiste Pulver, das im Westen als ›Zimt‹ angeboten wird, ist Cassia.«

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hafer war die lieblingsspeise der nor-dischen götter und ihrer Pferde.damals, vor langer Zeit, war der sechs te dezember dem germanischen gott Wotan geweiht.An diesem Abend haben die Kinder ihre stiefel und schuhe mit hafer gefüllt und vor das haus gestellt.der hafer war für Wotan’s achtbei-niges Pferd sleipnir. Als dank fanden die Kinder am nächsten MorgenÄpfel und nüsse in ihren stiefeln.

POrrIDGe2 s* feine haferf locken6-8 s Wasser1 Prise salz10 dattelnabgeriebene Orangenschale1 große handvoll haselnüsse1 Msp Bourbon Vanille

haferf locken mit Wasser und salz zum Kochen bringen, zudecken und 15-20 Minuten sanft köcheln lassen.Von Zeit zu Zeit umrühren. Während die haferf locken kochen, die datteln entkernen und so klein wie möglichschneiden. haselnüsse mahlen oder feinblättrig schneiden.Am ende der Kochzeit datteln und Vanille in die haferf lockencreme rüh-ren und noch einige Minuten ziehen lassen.In schalen füllen, mit Orangenschale und haselnüssen bestreuen und mit einem Butterf löckchen obendrauf servieren.

CrISPy BODenfür Obst- oder Amaranthkuchen

das rohr auf 170° vorheizenKuchenform: 25-28 cm1/2 s sesamöl oder geschmolzene Butter3/4 s haferf locken3/4 s Kokosf locken3/4 s sirup

3/4 s dinkelvollmehl1 Prise salzabgeriebene schale von 1 Orange

Alle Zutaten miteinander vermischen, mit feuchten händen in eine Kuchen-form drücken und 15 Minuten backen.dick mit süßem gekochtem Amaranth bestreichen und nochmals 20 Minuten bei 190° backen.

hAFerNicht nur Pferde lieben Hafer. Das Rispengras, das sich von jedem anderen Getreide schon rein optisch unterscheidet, ist ein wahrer Alleskönner.

Text_gabriele Medan

Illustration_stanislaus Medan54– Biorama No. 08⁄08

*S...Schale

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56– Biorama No. 08⁄08

dAMIt dIe stAdt IM WInter nICht FrIertUnsere Lieblingsstücke aus nachhaltig produzierten Winterkollektionen: Eine Jacke aus recyceltem PVC, eine Weste aus der Wolle glücklicher Schafe, 2 Knöpfe aus Holz und der

Rest aus der obligatorischen Bio-Baumwolle.

Styling_Magdalena Vukovic

Foto_Kurt Prinz

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Biorama No. 08⁄08 –57

Linker Baum Jacke (Adidas grün), t-shirt (Katherine e. hamnett)rechter Baum Wollweste (Modus Vivendi), tanktop (levi’s eco)Hydrant Bh (sloggi), Kleid (Mayi), Weste (Kuyichi)

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58– Biorama No. 08⁄08

sanftgerade die haut im gesicht neigt im Winter zu unangenehmen spannungsgefühlen, un-

vorhersehbaren roten Flecken und farblosem teint. Was hilft, ist ein fettes Pf legeprogramm, das mit einer reichhaltigen gesichtsmaske beginnt. die hautberuhigungsmaske von dr.

hauschka mit Frauenmantel und Buchweizen hilft gegen rötungen und liefert schutz sowie Feuchtigkeit. die Inhaltsstoffe lesen sich wie ein Who-is-who hochwertiger Pf legeöle: Von sheabutter bis Macadamia- und Kokosnuss ist alles enthalten, was trockene haut wieder

geschmeidig macht. www.dr.hauschka.de

weichhaarpf legeprodukte von less is More sind schon lange

kein geheimtipp mehr. die Marke wurde von doris Brandhuber und hannes trummer ins leben gerufen

und ist, vom aktuellen minimalistischen design bis zu den zertifiziert natürlichen Inhaltsstoffen, für alle sinne ein erlebnis. die Pf legekur mit Jojoba- und Olivenöl sowie

Ylang Ylang für den duft ist speziell für trockenes, stra-paziertes haar geeignet. spröde locken werden wieder

weich und kämmbar. die besten ergebnisse erzielt man, wenn man das Produkt über nacht einwirken lässt und am

nächsten Morgen wie gewohnt die haare wäscht. www.lessismore.at

kaltdie Coldcream von Weleda ist der Klassiker unter den vielseitig verwendbaren Fettcre-men. Mandelöl und Bienenwachs hüllen die haut in einen schützenden Kokon gegen fiese Witterungen. einfach auf raue stellen groß-zügig auftragen, über nacht einwirken lassen und so strumpfhosen und Wollpullover scho-nen. die Creme kann auch für die lippen verwendet werden. das enthaltene rosenöl sorgt für den richtigen duft und macht die Coldcream zu einem gern gesehenen Bewoh-ner aller handtaschen. www.weleda.de

reindie meisten werden schon vernommen haben, dass die supermarkt-Kette spar dem Öko-trend folgt und eine kostengünstige Pf legelinie mit natürlichen Inhaltsstoffen herausbringt. die kleine

Palette von derzeit nur sechs Produkten soll in nächster Zeit erweitert werden. die gesamte Pf legelinie »Beauty Kiss natural« ist mit dem BdIh-siegel ausgezeichnet und besteht, so weit

wie möglich, aus biologischen rohstoffen. die reinigungsmilch mit Jojobaöl und Aloe Vera entfernt den schmutz des tages und wirkt gleichzeitig rückfettend.

www.spar.at

reichstella McCartney ist der style-hippie unter den highFashion-Modemar-

ken. Preislich spielt sie zwar durchaus in der gleichen liga, präsentiert sich und ihr label aber als tierlieb, ethisch, naturnah und vor allem exklusiv.

Ihre hautpf legeserie Care ist aus natürlichen, biologisch gewonnenen Inhaltsstoffen, bestätigt von ecocert. eines unserer lieblinsprodukte der serie ist das nourishing elixir, ein reichhaltiges Öl für das gesicht, das

wunderbar duftet und die haut angenehm weich macht. Abgesehen von der aufwendigen Verpackung überzeugt das Produkt auf ganzer linie.

www.stellamccartneycare.com

gePFlegter WInterDie kalte Jahreszeit strapaziert Haut und Haare: Frostige Temperaturen, beißender Wind und trockene Heizungsluft hinterlassen ihre Spuren. Im Winter sind die Hände aufgesprungen, die Lippen rau und die Haare strohig. Unumgänglich ist also die richtige Pflege – fett und reichhaltig muss es sein. Es folgen Produkte, die unsere Haut für den (mittlerweile nicht mehr ganz so harten) Winter rüsten.

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Wir bitten Sie, Ihre Anfrage bis spätestens 19.12.2008 an uns zu richten, damit wir die Planung für Q2/2009 abschließen können.

[email protected], www.super-fi.eu

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60– Biorama No. 08⁄08

Schokolade purWenn es draußen stürmt und schneit ... genau. dann macht man es sich

drinnen gemütlich, vielleicht mit einer feinen trinkschokolade von Zotter. Aus biologischen Zutaten stellt der Chocolatier zig geschmacksrichtungen des liquiden schokogenusses her, der auch bei längerer wetterbedingter Ausgangs-

sperre die Abende mit Abwechslung versüßt. www.zotter.at

Knusperchipsnach dem süßkram muss auch was salziges her. die knusprigen Bio-Chips von Mayka werden aus ausgewählten Bio-Kartoffeln hergestellt, samt der schale geröstet und mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau gewürzt. Zum Beispiel mit dill und schnitt-lauch, denn von den herkömmlichen sorten hat man ja irgendwann mal genug. www.mayka.de

LebkuchenZu Weihnachten kann man sie fast nicht mehr sehen und trotzdem wartet man das ganze Jahr darauf – lebkuchen. dass diese auch biozertifiziert suchtcharakter bergen beweist Flemming mit seinen elisenlebkuchen, die zweifach sortiert und mit mindestens 25 Prozent nüssen und Mandeln in der 250g-Packung erhältlich sind und ohne hirschhornsalz geba-cken werden. lecker! www.flemming-naturkost.de

Beerenstartgerade in der kalten Jahreszeit braucht

es Vitamine für einen guten start in den tag. Aus Brombeeren, erdbeeren

und Wildkirschen im Wildbeeren-Müsli von Allos zum Beispiel, das neben der

eiweißreichen und schonend gepoppten hauptzutat Amaranth noch haferf lo-

cken, nüsse oder sesam enthält. gesüßt wird nur mit Bienenhonig.

www.allos.de

Süßer AllrounderZum süßen von tee, für Weihnachtsgebäck oder ein-fach auf 's Brot – honig findet vor allem im Winter Ver-wendung. der naturreine und leicht lösliche honig von himmelbauer wird in Kuba, die nach den richtlinien ökologischer Imkerei gehaltenen werden, gesammelt und in deutschland ebenfalls biozertifiziert verarbeitet. www.himmelbauer.de

PrOduKte, und nICht dIe sChleChtestenWir konsumieren – geht gar nicht anders. Auf den nächsten Seiten stellen wir außergewöhnliche Güter vor, Lebensmittel, die lebenswert sind, und Geschenke, die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringen.

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eco-SpeakersFür den kleinen Musikgenuss zwischendurch sind die eco-lautsprecher aus recyclingmaterial von Fashionation gerade recht. Praktisch faltbar und ohne Batterie sind die greatsounding speakers jederzeit und jedenorts schnell an iPod oder sonstige Player angeschlossen und in verschie-denen designs dem geschmack des/der jeweils Beschenkten anpassbar. www.fashionationstyle.com

Kuschelweichgut überlegt sei das Kuscheltier, das man sein Kind tagtäglich

mit sich herumschleppen lässt. Keine Bedenken braucht man bei den handgefertigten senger-tierpuppen haben, die schmusetier, Kissen und Wärmflasche zugleich sein können. die zwischen 30 und 50 cm großen tierpuppen aus ökologischer Baumwolle mit definitivem Potenzial zum lieblingskuscheltier beherbergen ein

herausnehmbares, mit Bio-dinkelspreu oder Kirschkernen ge-fülltes Kissen, das praktisch im Backrohr erwärmt werden kann.

www.senger-tierpuppen.de

SchlafgutZum entspannen und träumen genau das richtige ge-schenk: die nackenrolle der göttin des glücks. Mit Bio-din-kelspelz aus Österreich gefüllt, machen die bunten hüllen aus Fairtrade-zertifizierter Bio-Baumwolle mit unterschied-lichen Wohlfühlbotschaften auf jeder schlafgelegenheit was her. Bestellen geht ganz einfach über die Website. www.goettindesgluecks.at

SemiakustischVor gut einem Jahr kam mit der Mada caimes die erste semiakustische gitarre aus reinem hanfzell-

stoff auf den Markt. Von designer Adam Wehsely-swiczinsky entworfen und von gitarrenbauer

Andreas neubauer gefertigt, hat die Mada caimes nicht nur tolle plastikfreie Kurven, sondern erzeugt

einen klaren und natürlichen Klang. genaue spezifikationen und Maße sind auf der homepage

nachzulesen. www.madaguitars.com

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62– Biorama No. 08⁄08

ABWArten, tee trInKen und gesund BleIBenWenn Schneeflöckchen leise herniedersinken und die Glocken süßer nie klingen, verkriechen sich wärmelie-bende Menschen daheim, trinken Tee und warten auf sonnigere Zeiten. Ganz wunderbar funktioniert das mit dem breiten Sortiment an Bio-Tees, die mittlerweile in jedem Supermarkt zu bekommen sind. Eins steht allerdings fest: Bei den Verpackungen herrscht fast durchwegs großer Designbedarf.

nOBeLeSOTerIK»das riecht wie beim Bioresonanz-heini damals im Wienerwald« verblüfft eine testerin mit früh-kindlichen esoterik-erfahrungen. der duft ist ebenso herb wie der geschmack, der rosmarin ist intensiv und macht klar: das hier

ist kein simpler Kräutertee – der ist zu höherem bestimmt! das unterstreicht auch die umfangreiche Verpackung, die zwar sehr edel, aber für ein Bio-Produkt ungewöhnlich üppig und sehr entbehrlich ist. Kein tee für alle tage.Sonnentor Energie ist überall, Grüntee Rosmarin, Gingko, Apfelminze, Zitronenmelisse, Rosenblüten, Kornblumen, 24 g, 12 Beutel

Der exOT»schmeckt affig!« Ja, der tester spricht von tee. tatsächlich ist die Variations-breite an geschmäckern in diesem Yogi tee enorm und sie unterstützen einander nicht. Interessant ist die süßholz-süße am hinteren gaumen, der tee wärmt intensiv und schmeckt ein wenig nach Keksen. ein besonderes erlebnis für die Abenteurer unter den teetrinkern. guter nachklang

noch Minuten nach dem letzten schluck!Yogi Tee, Sweet ChiliSüßholz, Kakaoschalen, Krauseminze, Fenchel, Anis, Ingwer, Pfef-ferminze, Brennessel, Chili, Zimt, Kardamom, Nelken, Schwarzer Pfeffer, 30 g, 15 Beutel

OMAS LIeBLInGtee soll ja so gesund sein. dieser Magentee, der ein viel versprechendes »Fühl dich gut« schon im namen trägt, schmeckt leider auch so, meint ein tester. die Pfefferminze duftet intensiv, die Kamille dringt durch – »erinnert an Oma!« seufzt jemand und schlägt honig zum süßen vor.

TIGer In Der TASSeder kleine Bär und der kleine tiger waren offenbar für alle tester treue Begleiter durch die Kindheit – schon die Ver-packung provoziert Begeisterungsrufe. schon nach kurzem Ziehen bekommt der tee eine sehr schöne, volle Farbe. Beim geschmack dominieren Orange und rotbusch, mit honig sicherlich toll. eine testerin hat einen tipp für junge Mütter mit schmalem Budget: Packung mit billigerem rotbuschtee nachfüllen – merkt kein Kind!Lebensbaum, Janosch TigerteeRoibos, Zitronengras, Zitronenverbene, Pfefferminze, Apfel, Orangen-schale, 30 g, 20 Beutel

BLACK IS BeAuTIFuLder Klassiker, jetzt auch nachhaltig: Alnatura schwarztee ist nicht aroma-tisiert, die schachtel ist optisch dezent, der duft feinherb und puristisch. dieser tee würde vom Punk bis zur Queen um fünf uhr jeden Briten begeistern. Öster-reicher dürfen eventuell einen schluck Obers hinzufügen. eine runde sache.Alnatura, SchwarzteeSchwarztee, 35 g, 20 Beutel

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BeST OF BASICOft ist das einfachste auch das Beste: der Pfefferminztee von Ja!natürlich besticht durch eklatante Frische, die direkt in die nase steigt. Im Mund »fühlt sich das an wie Kaugummi zu

trinken!« – fragt sich nur, doublemint oder spearmint? der unterschied zu frischen Pfefferminzblättern ist marginal. Al-lein geschmacklich zahlt es sich hier enorm aus, das teurere Bioprodukt zu wählen. Angenehm sachliche Verpackung, hübsche teesackerln – nix zu meckern.Ja! Natürlich, PfefferminzteePfefferminze, 30 g, 20 Beutel

DuFTeS GeWISSender tee für gute Menschen: 5 % des erlöses gehen an ein Kinderdorf für tibetische Flüchtlingskinder. da durch sieht man auch gern darüber hinweg, dass er schmeckt, als wäre er für die duftlampe geeignet: das Zitronengras ist dominant, der Ingwer geht im ersten Moment fast unter und

entfaltet erst langsam seine schärfe. die restlichen Zutaten sind kaum herauszuschmecken. Wer Zitronenmelisse und eisenkraut mag, wird diesen tee schätzen.Salus, Kräuter-Gewürztee Tashi-TibetHagebuttenschalen, Apfel, Brombeerblätter fermentiert, Heidekraut, Ingwer, Lemongras, Pfefferminze, Fenchel, Tulsi, Lemongrasöl, 30 g, 20 Beutel

nASCHMArKTTeeCosmoveda? Wie bitte? da versucht wieder einmal jemand, die Welt per tee zu ver-bessern. Im ersten Moment sieht es nicht danach aus: Auch nach längerem Ziehen bleibt der tee blass und duftet aus der Packung intensiver als in der tasse – ein wenig wie grüntee, aber ohne Bitternoten.

»riecht wie am naschmarkt«, lautet eine Assoziation. das Kardamom-Aroma ist intensiv, eine testerin befindet: »Kategorie: unnötig«. eine andere ist komplett begeistert. Ausprobieren!Cosmoveda, Ayurveda Pitta TeeKoriander, Süßholz, Zitronengras, Kardamom, Fenchel, Rosenblüten, Safran, 30 g, 20 Beutel

Text_Magdalena Miedl

das design der Verpackung ist eher fragwürdig und erin-nert die testgemeinschaft an spital. Im langzeittest wirkt der tee zwar nicht, schmeckt aber gut!Spar Natur Pur, Bio MagenteeBrombeerblätter, Melisse, Pfefferminze, Rotbusch, Kamille, Anis, Ringelblumen, 40 g, 20 Beutel

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SAInT CHArLeS APOTHeKegumpendorferstrasse 30, 1060 WienSAInT CHArLeS COSMOTHeCArygumpendorferstrasse 33, 1060 Wiennaglergasse 9, 1010 WienSAInT CHArLeS ALIMenTArygumpendorferstrasse 33, 1060 Wien www.saint info

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BIORAMA gibt es wirklich. Wer sich leibhaftig davon überzeugen möchte, sieht sich zum Beispiel in einer Vertriebsstelle unserer exklusiven Kooperationspartner um. Hier eine kurze Übersicht.

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66– Biorama No. 08⁄08

AuF eInen BlICKWoran man erkennen kann, ob ein Produkt nach biologischen bzw. nachhaltigen Kriterien erzeugt oder fair gehandelt wurde. Die wichtigsten Kennzeichen auf einen Blick – zum Ausschneiden und auf den Kühlschrank hängen.

DeMeTerdie internationale Biomarke steht seit über 80 Jahren für Produkte der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise, die nachhaltig für ein kontinuierliches Wachstum der humus-schicht der bestellten Flächen sorgt. demeter-landwirte sehen sich nicht nur als Bio-Bauern, sondern auch vielmehr als aktive gestalter einer lebenswerten Zukunft und verfol-gen antroposophische Ziele.Von der erzeugung über die Verarbeitung bis in den han-del gelten hohe Qualitätsmaßstäbe, die die Bio-richtlinien der eu übertreffen und selbst hergestellte, feinstoff lich wir-kende Präparate aus heilpf lanzen, Mineralien und Mist zur Bodenfruchtbarkeit miteinbinden. der gesamte hof wird nach demeter-grundsätzen bewirtschaftet, die tiere zur gänze mit Bio-Futter gefüttert (wovon 50 Prozent der tier-nahrung vom eigenen hof stammen müssen), Kühe dürfen

nicht enthornt werden, nur absolut notwendige Zusatzstoffe in der Verarbeitung sind erlaubt und auch die saatgutzüch-tung unterliegt bio-dynamischen richtlinien. die Verwendung des demeter-Zeichens ist nur Vertrags-partnern erlaubt, die regelmäßig durch den Verband auf eine lückenlose einhaltung der Vorschriften vom Anbau bis zur Verarbeitung überprüft werden. Weltweit werden in rund 3.500 Betrieben in 38 ländern auf 100.000 hektar nahrungsmittel in demeter-Qualität angebaut, die zu einer vielfältig sortierten Produktpalette verarbeitet werden: Italienische Antipasti werden genauso von demeter aus-gezeichnet wie Babynahrung, Käse, süße und salzige Knab-bereien, tiefkühllasagne, Wein, Kosmetik oder textilien aus Baumwolle bzw. Wolle. www.demeter.at

VerBAnDSGüTeSIeGeL

Bio Austria www.bio-austria.at

demeter Bund www.demeter.at

Freiland Verband www.freiland.or.at

KOnTrOLLZeICHen

Biosiegel deutschland www.biosiegel.de

AMA Bio-International-Kontrollzeichen www.ama.at

AMA Bio-Austria-Kontrollzeichen www.ama.at

Austria Bio garantie www.abg.at

Österreichisches umweltzeichen www.umweltzeichen.at

europäisches umweltzeichen http://ec.europa.eu/ecolabel

Forest stewardship Council www.fsc.org

Marine stewardship Council www.msc.org

SOnSTIGe GüTeSIeGeL

Fairtrade www.fairtrade.at

Blauer engel www.blauerengel.de

grüner Punkt www.gruener-punkt.de

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27 Die Ausgesperrten 28 Notturno 29 Good News 30 Müllers Büro 31 38 – Auch das war Wien 32 Ausländer Raus! 33 Megacities 34 Totstellen35 Das Einhorn 36 Schamlos37 Radetzkymarsch38 Georg Elser39 Der Stille Ozean 40 Darwin’s Nightmare41 Wienfilm 1896-197642 Muttertag43 Die Verwundbaren44 Wienerinnen/Der Rabe45 Die Ministranten46 Postadresse: 2640 Schlöglmühl47 Jenseits des Krieges48 Kotsch 49 Speak Easy 50 Staatsoperette 51 Den Tüchtigen gehört die Welt 52 Der siebente Kontinent 53 Welcome in Vienna

54 Mann im Schatten55 Slumming56 Vollgas 57 Mit Verlust ist zu rechnen 58 Sei zärtlich, Pinguin59 Flucht ins Schilf60 Blue Moon61 Das weiße Rauschen62 Weiningers Nacht 63 Malambo 64 Erinnerungen an ein verlorenes Land65 Charms Zwischenfälle 66 Raffl 67 Das ist alles + Babooska 68 Böse Zellen69 Drinnen & Draussen 70 Die papierene Brücke 71 The Gift of Sound and Vision72 Nachsaison73 Zeitsprung74 Wanted75 No Name City76 Alpensaga 1+277 Alpensaga 3+478 Alpensaga 5+679 We Feed the World80 Der Schüler Gerber

81 Die weiße Stadt82 Moos auf den Steinen 83 Kassbach84 Der Fall Jägerstätter85 Operation Spring 86 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls 87 1. April 2021 – Haider lebt88 Exit II89 Asphalt 90 Ravioli91 Sonne halt! 92 Jedermanns Fest93 Malaria94 Jesus von Ottakring 95 Antares 96 Der Schnitt durch die Kehle + Der Wadenmesser97 Halbe Welt 98 Hat Wolff von Amerongen Konkurs- delikte begangen? + Knittelfeld 99 Geschichten aus dem Wiener Wald 100 Der Traum der bleibt 101 Die Fälscher 102 Hallo Dienstmann

103 Zechmeister 104 Immer nie am Meer 105 Café Elektric 106 Attwengerfilm/ Attwenger Adventure 107 Die letzte Runde (Strawanzer)108 Models109 Heile Welt110 Perfekt – Experimentalfilme 111 Abenteuer in Wien 112 Suzie Washington 113 Mein Boss bin ich – Die Trilogie114 Crash Test Dummies 115 Das Jahr nach Dayton116 Poppitz117 Aus der Zeit118 Die Ameisenstrasse 119 Die Stadt ohne Juden120 Hermes Phettberg, Elender121 In the Mirror of Maya Deren 122 Fleischwolf123 Gehfilmen124 Sodom und Gomorrha125 In 3 Tagen bist Du tot

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