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Ausgabe Nr. 2 Februar/ März 2011 2. Jahrgang Schutzgebühr € 5,00 Wirtschaftsmagazin Bielefelder HANDEL DIENSTLEISTUNG GESUNDHEIT KULTUR GASTRONOMIE GESUNDHEIT Im Alter in Würde leben: Was man wissen muss KUNST & KULTUR Museum MARTa in Herford: Kunst erleben & begreifen GASTRONOMIE Tagungs- & Veranstaltungs- hotels: Großraum Bielefeld UNTERNEHMEN New Fashion & Styles: Frühjahr 2011 TITELTHEMA - AUCH IN BIELEFELD & OWL ANGEKOMMEN Wirtschafts- aufschwung TITELTHEMA - AUCH IN BIELEFELD & OWL ANGEKOMMEN

Bielefelder Wirtschaftsmagazin

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Business & Marketing

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Page 1: Bielefelder Wirtschaftsmagazin

Ausgabe Nr. 2 Februar/ März 2011 2. Jahrgang Schutzgebühr € 5,00

WirtschaftsmagazinBielefelder

HANDEL DIENSTLEISTUNG GESUNDHEIT KULTUR GASTRONOMIE

GESUNDHEITIm Alter in Würde leben:Was man wissen muss

KUNST & KULTUR Museum MARTa in Herford: Kunst erleben & begreifen

GASTRONOMIETagungs- & Veranstaltungs-hotels: Großraum Bielefeld

UNTERNEHMENNew Fashion & Styles: Frühjahr 2011

TITELTHEMA

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AUCH IN BIELEFELD & OWL

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Wirtschafts- aufschwung

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AUCH IN BIELEFELD & OWL

ANGEKOMMEN

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ANzEIGE

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TITEL

Bielefelder

WirtschaftsmagazinHERAUSGEBERBielefelder Wirtschaftsmagazin UG (haftungs- beschränkt), vertr. durch Geschäftsführer RA George Terzakis (Verantwortlicher Redak- teur und Anzeigenleiter im Sinne des Pressegesetzes NW)

Jöllenbecker Str. 165, 33613 BielefeldTel.: 0521/ 894 90 04, Fax.: 0521/ 894 90 06www.bielefelder-wirtschaftsmagazin.deinfo@bielefelder-wirtschaftsmagazin.de

REDAKTIONRA George Terzakis (Chefredakteur/ GT), Janin Reineke (JR), WP/StB Torsten Ermel (TE), Eckhard Hagelganz (EH), Frank Remmert (FR),StB Friedel Stutzke (FS), Aynur Terzakis (AT),

FOTOGRAFIETim Brüning, Fotolia LLC , aboutpixel.de

ANzEIGENLEITUNGHans-Joachim [email protected]

MEDIENBERATERRosi Aschenbrenner, Hans-Joachim Gohla, Eckhard Hagelganz, Sandra Ogbewe, Heike Sielemann

GRAFIK & LAYOUTdesignrezept | Jessica Thurmwww.designrezept.de

DRUCKDruckerei Hermann Bösmann GmbH, Detmoldwww.boesmann.de

ERSCHEINUNGSWEISESechsmal jährlich, nächste Ausgabe im März 2011

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

mit Stolz präsentieren wir Ihnen die zweite Ausgabe unseres Bielefelder Wirtschaftsmagazins und bedanken uns bei allen, die uns sowohl mit Lob als auch mit konstruktiver Kritik oder in sonstiger Weise unterstützt haben.

Unser Ziel ist es, Ihr kompetenter Ansprechpartner in unserer schönen, lebhaften und ökonomisch aktiven Region zu werden. Eine Region, die gerade jetzt in den Zeiten der fast überwundenen Wirtschaftskrise ihre strukturellen Stärken und Besonderheiten gezeigt hat, von denen wir unter anderem in dieser Ausgabe be-richten. Wir möchten Sie als Beteiligte am Wirtschaftsleben daher auffordern, uns mit Beiträgen und Informationen zu versorgen, um unser Magazin zu bereichern. Ob Sie nun Rechtsanwalt/in oder Steuerberater/in, Geschäftsführer/in eines Unternehmens, Arzt/in, Verwaltungsangestellter/-e, Arbeitnehmer/in oder Angestellter/-e oder einfach nur ein interessierter Bürger sind, schicken Sie uns Ihre Artikel, Ideen und Anregungen, berichten Sie uns von Ihren Erfolgen und Misserfolgen und Ihren Erlebnissen als Teil unseres regionalen Wirtschaftslebens. Wir werden diese dann auswerten, inhaltlich aufbereiten und ggf. publizieren, denn wir verstehen uns als lebendiges „Forum für die Wirtschaft“ und brauchen das Le-ben, das Sie uns einhauchen.

Wir empfehlen uns aber auch als Werbeplattform. Bereits die vorherige Auflage ist an 370 strategischen Punkten in Bielefeld und der Region ausgelegt worden (hochwertige Geschäfte, Kanz-leien, Agenturen, Arztpraxen, öffentliche Stellen usw.). Zu unse-rer grossen Freude fand unsere Magazine sehr viel Aufmerksam-keit und Zuspruch. Wir sind sicher, dass es so bleiben wird. Es gibt zwar schon einige gute Magazine in und um Bielefeld, doch unser Magazin ist jung, frisch, inhaltlich nicht überladen und in seiner Ausrichtung und Konzeption einzigartig. Zudem bekommen Sie bei uns in jedem Fall eine „erhöhte Aufmerksamkeit“ in einem exklusiven und anspruchsvollen Umfeld.

Das Bielefelder Wirtschaftsmagazin ist aber nicht nur dem Kommerz gewidmet, sondern will durch hochwertige und unter-haltsame Beiträge punkten und zu Ihrer Information und Unter-haltung beitragen.

Wir wünschen also gute Unterhaltung bei der Lektüre und bis zum nächsten Mal,

Ihr,

George TerzakisHerausgeber

Editorial

George Terzakis

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4 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

INHALTSVERzEICHNIS

Inhalt Ausgabe 2 Februar/ März 2011

Titelthema: WirtschaftsaufschwungAuch in Bielefeld & OWL angekommen » 10

Im Alter in Würde leben Heimunterbringung pflegebedürftiger Personen in Deutschland » 38

■ WIRTSCHAFTAktuelles & Wissenswertes

06 Das ändert sich im neuen Jahr Neue Gesetzgebungen 2011

■ TITELTHEMAWirtschaft / Politik / Steuer & Recht

10 WirtschaftsaufschwungAuch in Bielefeld & OWL

angekommen

13 Im Gespräch mit Ortwin Goldbeck, IHK-Präsident

■ UNTERNEHMENUnternehmer & Unternehmen

17 Dienstleister der Informations- gesellschaft Fachkräftemangel auf dem Arbeits markt

20 Pizza, der Genuss, der aus der Kälte kommt Eine weitere Erfolgs-Story aus dem Hause Dr. Oetker

■ AUTOTRÄUMERund ums Automobil

24 Das Auto: Der Deutschen liebstes Kind Rückblick & Ausblick 2010/11

■ FASHION & STYLEMode & Ihre Macher

32 Eine Story aus OWL und die Big Player im Mode-Business

Ein Insider über die schönste Nebensache der Welt

■ GESUNDHEIT & LEBENWellness & Medizin

38 Im Alter in Würde leben Heimunterbringung pflegebedürf- tiger Personen in Deutschland

47 Über Herzenswärme und Gefühlskälte Begegnung mit einer liebenswerten alten Dame

■ KULTURNews & Veranstaltungen

48 Aus Kurven, Stahl und Beton Das MARTa Herford - Frank Gehrys Gesamtkunstwerk

52 „Ich bin eine Theremin- Botschafterin geworden“ Barbara Buchholz erhält „Westfalen-Jazz-Preis 2011“

54 GERMAN BRASS in der Oetkerhalle Die Pionier unter den deutschen Blechbläserensembles live in Bielefeld

■ REGION & SERVICEAdressen & Kontakt

56 Bielefelder Boulevard Realisierung eines 100 Millionen Euro Projektes

66 Der Obersee Unser „Naherholungs-Juwel“ in Bielefeld

68 Freizeit- & Veranstaltungstipps In und um Bielefeld

71 Buchtipps

73 Nachschlag Sarrazin, um Himmels Willen Sarrazin

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INHALTSVERzEICHNIS

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Inhalt Ausgabe 2 Februar/ März 2011

TITELBILDBielefelder Boulevard bei Nacht

Foto: Tim Brüning

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Aus Kurven, Stahl und Beton Das MARTa Herford und die aktuellen Ausstellungen » 48

Der OberseeUnser „Naherholungs-Juwel“ in Bielefeld» 66

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6 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

WIRTSCHAFT

Arbeitsmarktpolitik, Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung für Arbeitsuchende

■ Kurzarbeitergeld:Die Bezugsfrist für das konjunkturelle Kurzarbeitergeld kann für Ansprüche, die vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011 entstehen, bis zu 12 Monate betragen. Die Sonderregelungen zur konjunkturellen Kurzarbeit, einschließlich der Regelungen zur Erstattung der Sozialversicherungs-Beiträge, jedoch mit Ausnahme der sog. Konzernklausel (§ 421t Abs. 1-3 SGB III) gelten über den 31. Dezember 2010 hinaus bis Ende März 2012. Ohne die Verlängerung der Sonderregelungen würde sich die Kurzarbeit ab 2011 für die Betriebe deutlich verteuern. Kurz-arbeit ist bis zum 31. März 2012 auch für Zeitarbeitnehmer wie für andere Arbeitnehmer möglich.

■ Verlängerung arbeitsmarktpolitischer Instrumente:Die Verlängerung einzelner arbeitsmarktpolitischer Instrumen-te erhält über das Jahr 2010 hinaus Chancen insbesondere zur Förderung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt aufrecht.

So werden der Eingliederungszuschuss für Ältere, die Ent-geltsicherung für ältere Arbeitnehmer, die Weiterbildung be-schäftigter älterer Arbeitnehmer und der Vermittlungsgutschein um jeweils ein Jahr bis Ende des Jahres 2011 (§ 421g SGB III) verlängert. Beim Vermittlungsgutschein wird die Wartefrist von zwei Monaten auf sechs Wochen verkürzt. So haben Ar-beitslose ab 1. Januar 2011 früher einen Anspruch auf einen Vermittlungsgutschein.

Die Regelung zur erweiterten Berufsorientierung wird bis Ende 2013 verlängert (§ 421q SGB III). Die befristete Möglich-keit, bei Insolvenz, Stilllegung oder Schließung des ausbilden-den Betriebes einen Ausbildungsbonus für das die Ausbildung fortführende Ausbildungsverhältnis zu zahlen (Ausbildungsbo-nus bei Insolvenz; (§ 421r Abs. 11 SGB III) wird bis Ende 2013 verlängert.

■ Weiterversicherung für Existenzgründer und Auslandsbeschäftigte:Die bis Ende 2010 befristete Möglichkeit für Auslandsbeschäf-tigte und arbeitslose Existenzgründer, in der Arbeitslosenver-sicherung ein Versicherungsverhältnis auf Antrag einzugehen, wird unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungen

NEUE GESETzGEBUNGEN 2011: Auch im neuen Jahr ließ es sich der Gesetzgeber nicht nehmen in zahlreichen Bereichen Änderungen durchzuführen. Anbei einer Auflistung der wesentlichen Änderungen aus dem Steuerrecht, Arbeits- und Sozialrecht.

Das ändert sich im neuen Jahr

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AKTUELL

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WIRTSCHAFT

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fortgeführt (§ 28a SGB III). Die zeitliche Befristung der frei-willigen Weiterversicherung wird aufgehoben. Damit sind Änderungen verbunden, die den Zugang zur Versicherung erleichtern, jedoch auch Mitnahmeeffekte ausschließen sollen. Um mehr Beitragsgerechtigkeit zu erreichen, wird zudem die Beitragsberechnungsgrundlage neu geregelt.

■ Insolvenzgeldumlage:Die Verordnung zur Festsetzung des Umlagesatzes für das In-solvenzgeld für das Kalenderjahr 2011 entlastet die Arbeitge-ber von Lohnzusatzkosten. Der Anspruch der Arbeitnehmer auf Insolvenzgeld nach § 183 SGB III wird durch eine von den Arbeitgebern zu zahlende monatliche Umlage finanziert. Im Jahr 2010 betrug der Umlagesatz 0,41 Prozent. Aufgrund der unerwartet positiven wirtschaftlichen Entwicklung kam es im letzten Jahr zu einem Überschuss bei der Insolvenzgeldumlage. Die Berücksichtigung dieses Überschusses bei der Festsetzung des Umlagesatzes für das Jahr 2011 führt zu einem Umlagesatz in Höhe von 0,0 Prozent.“

■ Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer:Zum 1. Januar 2011 tritt die Dritte Verordnung zur Änderung der Arbeitsgenehmigungsverordnung in Kraft. Mit der Verord-nung werden Saisonkräfte aus den Mitgliedstaaten, die der Eu-ropäischen Union am 1. Mai 2004 beigetreten sind (sog. EU-8-Staaten), ab dem 1. Januar 2011 von der Arbeitserlaubnispflicht befreit. Die Befreiung von der Arbeitsgenehmigungspflicht gilt für Saisonbeschäftigungen in der Land- und Forstwirtschaft, im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Obst- und Gemüsever-arbeitung sowie in Sägewerken.

■ Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt:Ab 1. Januar 2011 wird es in allen Grundsicherungsstellen eine Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt geben. Diese Regelung gilt entsprechend für zugelassene kommunale Träger. Die Beauftragte wirkt u.a. in Planungs- und Steuerungs-prozessen zur Geschäftspolitik sowie bei der Bildungsziel- und Maßnahmeplanung mit, entwickelt und führt Informationsver-anstaltungen für erwerbsfähige Hilfebedürftige durch und berät Arbeitgeber in Fragen familienorientierter Personalpolitik.

Arbeitsrecht und Arbeitsschutz

■ Mindestlohn-Verordnung für die AbfallwirtschaftAm 1. Januar 2011 tritt die 2. Mindestlohn-Verordnung für die Abfallwirtschaft (einschließlich Straßenreinigung und Winter-dienst) in Kraft. Sie folgt der ersten Mindestlohn-Verordnung für die Branche, die am 31. Oktober 2010 außer Kraft getreten ist. Der bundesweit verbindliche Mindeststundenlohn beträgt ab dem 1. Januar 2011 8,24 Euro und gilt bis zum 31. August 2011.

■ Mindestlohn im ElektrohandwerkAb dem 1. Januar 2011 ist der neue Mindestlohn-Tarifvertrag für die Elektrohandwerke allgemeinverbindlich. Die neue Mindest-lohnregelung schließt nahtlos an den zum 31. Dezember 2010 auslaufenden allgemeinverbindlichen Vorgänger-Tarifvertrag an. Die Mindeststundenlöhne in den Elektrohandwerken betragen

ab 1. Januar 2011 8,40 Euro (neue Bundesländer einschließlich Berlin) und 9,70 Euro (alte Bundesländer). Zu Beginn der Jahre 2012 und 2013 sind weitere Erhöhungen vorgesehen. Die Allge-meinverbindlicherklärung des neuen Mindestlohn-Tarifvertrages ist bis zum 31. Dezember 2013 befristet.

Sozialversicherung, Rentenversicherung und Sozialgesetzbuch

■ Beitragssatz in der gesetzlichen RentenversicherungDer Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung be-trägt ab dem 1. Januar 2011 unverändert 19,9 Prozent in der all-gemeinen Rentenversicherung und 26,4 Prozent in der knapp-schaftlichen Rentenversicherung.

■ SozialversicherungsrechengrößenMit der Verordnung über die Sozialversicherungsrechengrößen 2011 wurden die maßgeblichen Rechengrößen der Sozialver-sicherung gemäß der Einkommensentwicklung im Jahr 2009 aktualisiert. Das Verordnungsverfahren und die Festlegung der Werte erfolgen in sich jährlich wiederholender Routine auf Grundlage gesetzlicher Bestimmungen. Die Rechengrößen der Sozialversicherung 2011 im Überblick:

■ Gleitzonenfaktor 2011Ab dem 1. Januar 2011 gilt für Beschäftigte in der Gleitzone (400,01 bis 800,00 Euro Entgelt im Monat) der neue Gleitzo-nenfaktor 0,7435.

■ Sachbezugswerte 2011Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat jährlich den Wert der Sachbezüge nach dem tatsächlichen Verkehrswert im Voraus anzupassen und dabei eine möglichst weitgehende Über-einstimmung mit den Regelungen des Steuerrechts sicherzustel-len. Die Werte für Verpflegung und Unterkunft werden daher jährlich an die Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst.

Der Verbraucherpreisindex für Verpflegung ist im maßgeb-lichen Zeitraum von Juni 2009 bis Juni 2010 um 0,9 Prozent-punkte und für Unterkunft oder Mieten um 1,1 Prozentpunkte gestiegen. Auf dieser Grundlage wurden die Monatswerte für die Verpflegung für 2011 von 215 auf 217 Euro und der Wert für Un-terkunft oder Mieten von 204 auf 206 Euro angehoben. ■ GT

West Ost

Monat Jahr Monat Jahr

Beitragsbemessungsgrenze: allgemeine Rentenversicherung

5.500 € 66.000 € 4.800 € 57.600 €

Beitragsbemessungsgrenze: knapp-schaftliche Rentenversicherung

6.750 € 81.000 € 5.900 € 70.800 €

Beitragsbemessungsgrenze: Arbeitslosenversicherung

5.500 € 66.000 € 4.800 € 57.600 €

Versicherungspflichtgrenze:Kranken- u. Pflegeversicherung

4.125 € 49.500 € 4.125 € 49.500 €

Beitragsbemessungsgrenze: Kranken- u. Pflegeversicherung

3.712,50 € 44.550 € 3.712,50 € 44.550 €

Bezugsgröße in der Sozialver-sicherung

2.555 € 30.660 € 2.240 € 26.880 €

Vorläufiges Durchschnittsentgelt/ Jahr in der Rentenversicherung: 30.268 €

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8 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

WIRTSCHAFT | AKTUELL

2011|Änderungenim Steuerrecht

HANDWERKERLEISTUNGEN/ HAUSHALTSNAHE DIENST-

LEISTUNGEN:

Für die Inanspruchnahme von Handwerkerleis-tungen für Renovierungs-, Erhaltungs- und Mo-dernisierungsmaßnahmen wird nach § 35a Abs. 3 Einkommensteuergesetz (EStG) auf Antrag eine Steuerermäßigung in Höhe von 20 Prozent der Aufwendungen, höchstens 1.200 Euro gewährt. Begünstigt sind generell nur die Arbeitskosten.Um Doppelförderungen zu vermeiden, werden haushaltsnahe Dienstleistungen nach § 35a EStG nur noch begünstigt, soweit sie nicht be-reits öffentlich gefördert werden. Wurde für eine Dienstleistung bereits eine öffentliche Förderung in Anspruch genommen, ist die Dienstleistung von der Steuerermäßigung ausgeschlossen.

ALTERSVORSORGEzULAGE UNABHÄNGIG VOM STEUER-

RECHTLICHEN STATUS:

Ab 2010 können alle in inländischen Alters-sicherungssystemen pflichtversicherten Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmer - selbst wenn sie im Ausland leben - unabhängig von ihrem konkreten steuerrechtlichen Status die „Riester“-Förderung durch staatliche Zulagen in Anspruch nehmen.

FöRDERUNG DER MITARBEITER- KAPITALBETEILIGUNG:

Die steuerliche Förderung der Teilhabe der Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmer am wirt-schaftlichen Erfolg ihrer Unternehmen wurde weiter verbessert. Nach der Neuregelung kön-nen Arbeitnehmer Anteile an ihren Unterneh-men bzw. an einem Mitarbeiterbeteiligungs-Sondervermögen auch dann steuerbegünstigt erhalten, wenn die Mitarbeiterkapitalbeteili-gungen durch Entgeltumwandlung finanziert werden. Durch das rückwirkende Inkrafttreten der Regelung zum 1. Januar 2009 wird erreicht, dass auch für 2009 die Entgeltumwandlung bei der steuerlichen Förderung möglich ist.

Die Papier-Lohnsteuerkarte hat ausgedient

Die bisher auf der Vorderseite der Lohnsteuerkarte eingetra-genen Besteuerungsgrundla-gen wie z.B. Familienstand

und Kinderzahl werden von der Finanz-verwaltung künftig zentral und einheitlich in einer bundesweiten Datenbank verwal-tet und automatisiert gepflegt. Der Arbeit-geber kann ab dem Jahr 2012 unter Nach-weis seiner entsprechenden Berechtigung die elektronische Lohnsteuerkarte abrufen und so den jeweils aktuell zutreffenden Lohnsteuerabzug vornehmen.

Da das Jahr 2011 als Übergangsjahr dient, in dem die Systemumstellung vor-bereitet wird, behält die Lohnsteuerkar-te 2010 ihre Gültigkeit auch für das Jahr 2011. Dies gilt auch für sämtliche, auf der Lohnsteuerkarte 2010 eingetragenen z. B. für Kinder und Werbungskosten.

Wer für 2011 Änderungen auf seiner Lohnsteuerkarte vornehmen lassen möchte oder wer erstmalig in 2011 eine Lohnsteu-

erkarte benötigt, muss sich an das für ihn zuständige Finanzamt wenden. Dort wer-den die Änderungen eingetragen und Er-satzbescheinigungen anstelle einer Lohn-steuerkarte ausgestellt.

Bei einem Wechsel des Arbeitgebers in 2011 legen Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer die vom bisherigen Arbeitgeber ausgehändigte Lohnsteuerkarte 2010 oder die Ersatzbescheinigung für den Lohnsteu-erabzug 2011 dem neuen Arbeitgeber vor.

Für ledige Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer, die ab dem Kalenderjahr 2011 ein Ausbildungsverhältnis als erstes Dienst-verhältnis beginnen, kann der Arbeitgeber den Lohnsteuerabzug nach der Steuerklasse I ohne Vorlage einer Lohnsteuerkarte 2010 oder Ersatzbescheinigung vornehmen. Anzugeben sind lediglich die steuerliche Identifikationsnummer, der Tag der Ge-burt und ggf. die rechtliche Zugehörigkeit zu einer steuererhebenden Religionsge-meinschaft.

ELEKTRONISCHE LOHNSTEUERKARTE ERSETzT PAPIER-LOHNSTEU-ERKARTE: Ein Versand durch die Stadt oder Gemeinde erfolgt für 2011 nicht mehr. Die Einführung der elektronischen Lohnsteuerkarte stellt einen besonde-ren Meilenstein auf dem Weg zu einer individuellen, papierlosen und sicheren Kommunikation zwischen Bürger, Unternehmen und Finanzverwaltung dar.

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WIRTSCHAFT | AKTUELL

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Wer für seine betriebliche oder berufliche Tätigkeit ein häusliches Arbeitszimmer nutzt, kann – auch wenn dieses nicht den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Betätigung bildet – die Aufwendungen hierfür wieder bis zur

Höhe von € 1.250 als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abziehen, wenn ihm für diese Tätigkeit kein anderer Arbeits-platz zur Verfügung steht. Die Regelung gilt rückwirkend ab dem Veranlagungs-zeitraum 2007.

Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer

Für Kapitalanleger ist es immer noch sinn-voll, bei ihrer Bank eine Jahressteuerbeschei-nigung zu verlangen und diese ihrer Steuerer-klärung – mit der Anlage KAP – beizufügen. Solche Fälle können z.B. sein: Ein Freistel-lungsauftrag wurde nicht oder in zu geringer Höhe erteilt bzw. ausgeschöpft, der persön-liche Steuersatz liegt unter dem Abgeltungs-

steuersatz von 25 % und auf der Anlage KAP wird die sog. Günstigerprüfung beantragt, Steuerpflichtige können die Einbeziehung der Kapitalerträge in die Bemessungsgrund-lage für den Spendenabzug beantragen, die Ausnutzung von Verlustverrechnungen aus privaten Veräußerungsgeschäften soll in An-spruch genommen werden.

Jahressteuerbescheinigung für Kapitalerträge weiter beantragen

ANzEIGE

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Wirtschafts-aufschwung

AUCH IN BIELEFELD & OWL ANGEKOMMEN

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IHK BIELEFELD: 2010 war das Jahr der Bewährung für die deutsche Wirt-schaft. Nach den düsteren Prognosen der Experten hätte sich die weltwei-te Wirtschaftskrise der vergangenen zwei Jahre voll auf die Unternehmen auswirken müssen. Sie tat es nur in Teilbereichen. Am Ende zeigte sich: Viele ostwestfälische Firmen gingen gestärkt aus der Krise hervor. Der Präsident der Bielefelder IHK, Ortwin Goldbeck, spricht sogar von „einem kleinen Wirtschaftswunder“ für die Region.

Anfang Januar zog die Bielefelder Industrie- und Handelskam-mer Bilanz, und sie kann sich sehen lassen. Sie glänzt zwar

nicht mit spektakulären Zahlen, verbreitet dafür aber Hoffnung für 2011: Im vergan-genen Geschäftsjahr stiegen die Umsätze im verarbeitenden Gewerbe auf 27,7 Mil-liarden Euro, das war ein Plus von 0,4 Pro-zent. Dieses Umsatzplus klingt erst einmal ernüchternd wenig. Vor dem Hintergrund der Historie allerdings ist es viel. Denn vo-raus gegangen waren zwei Jahre, in denen bei einem Großteil der Unternehmen von einem Tag auf den anderen die Aufträge ausgeblieben waren, eine Situation, die sie vorher nie erlebt hatten. Zum Vergleich: 2009 lag der Gesamtumsatz im Kammer-bereich exakt minus 12,9 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. So betrachtet, stellt sich das Minimal-Wachstum in 2010 als solide Basis dar. Eine positive Entwicklung

war Anfang 2010 zunächst nicht erkenn-bar. Die Ausgangslage stellte sich für die meisten heimischen Firmen als denkbar ungünstig dar. IHK-Präsident Goldbeck beschreibt, was viele Unternehmer damals dachten:

„Wir ahnten, dass wir nach 2008 und 2009 das Schlimmste

hinter uns hatten,...

... aber wir fragten uns, ob wir die Trend-wende jetzt schaffen würden. Es gab auch einen gewissen Optimismus, aber der war noch nicht durch reale Zahlen untermau-ert“. In der Tat begann die Aufholjagd ostwestfälischer Firmen erst spät. Die Ge-samtumsätze lagen im ersten Quartal noch um 4,5 Prozent hinter den Vorjahreser-gebnissen und zu Jahresmitte noch um 2,2 Prozent. Es brauchte Zeit, bis sich der

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TITELTHEMA

Rückstand der allgemeinen Konjunktur-entwicklung anpasste. Dafür kam der Er-folg dann umso überraschender.

Allerdings meldet die Wirtschaft in Ostwestfalen noch nicht die großen Re-kordsteigerungen, und das liegt nach Ein-schätzung der IHK daran, dass sie nicht so tief gefallen war wie in anderen Regionen. Dafür habe vor allem die ausgewogene Branchenstruktur gesorgt, andere Regi-onen wiesen diese Vielfalt nicht auf, sagte Goldbeck. Die Verteilung der Gewinne und Verluste trug nach Angaben der IHK, dazu bei, dass die Mitgliedsunternehmen die Krise relativ gut überstanden. Aber auch politische Maßnahmen wie die Ver-einfachung des Kurzarbeitergeldes, sowie auf Seiten der Betriebe eine kluge Lohn-politik hätten das Ergebnis positiv beein-flusst.

Ein wesentlicher Faktor für das gute Abschneiden in 2010 war der wieder an-ziehende Export. Die Auslandsumsätze der Betriebe wuchsen von Januar bis Oktober um 2,9 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro. Von diesem Aufwärtstrend profitierten besonders stark die Hersteller von Kraft-fahrzeugteilen. Ihre Umsätze stiegen um 45 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro an. Der Motor für diesen Boom war die hohe Nachfrage nach Autos in Asien, insbe-sondere in China. Vor allem Modelle des höheren Segments wurden dort mehr ab-gesetzt.

Ein Plus verbuchten auch die Branchen, die 2009 die größten Einbußen verzeich-net hatten, etwa die Unternehmen aus der Metallerzeugung und Metallbearbeitung: Sie erwirtschafteten 826 Millionen Euro Umsatz, das waren 21 Prozent mehr als im Vorjahr.

DIE VERLIERER DER KRISE

Die Verlierer der Krise waren das heimi-sche Ernährungsgewerbe und der tradi-tionell stark positionierte Maschinenbau. Nahrung und Futtermittel herstellende Betriebe verloren über zehn Prozent ihres Umsatzes, sie lagen damit bei 5,5 Milli-arden Euro. Allerdings können für die-se Entwicklung auch statistische Effekte verantwortlich gewesen sein. So wies das IHK-Präsidium darauf hin, dass nur Be-triebe mit mindestens 50 Mitarbeitern be-

rücksichtigt werden. Entlässt ein Betrieb Mitarbeiter, fällt er schon aus der Statis-tik heraus. Ortwin Goldbeck: „Ich sehe nicht, dass die Nahrungsmittelindustrie in Ostwestfalen schwächer geworden ist. Sie steht an Wirtschaftskraft sogar noch über dem Maschinenbau“. Der Maschinenbau erwirtschaftete einen Umsatz von 4,3 Mil-liarden Euro, das waren 11 Prozent weni-ger als im Vorjahr. Aber auch hier zeigt sich ein erster Aufwärtstrend, denn im ersten Quartal 2010 lagen die Umsätze noch um minus 24 Prozent zurück.

BESCHÄFTIGUNG IN zAHLEN

Das Ausbleiben von Aufträgen in den vergangenen Jahren wirkte sich natürlich auch auf die Beschäftigtenzahlen aus: Sie reduzierten sich um 6.500, das waren 4,4 Prozent. Es hatten demnach nur noch 140. 900 Menschen in Ostwestfalen Arbeit. Trotz rückläufiger Zahlen würdigte der IHK-Präsident, dass die meisten Betriebe versucht hätten, ihre Stammbelegschaft zu halten: “Bei der Schwere der Rezession, die wir erlebt haben, sind das immer noch erstaunlich wenige Entlassungen. Und es gab Unternehmen, die gerade in der Kri-se Fachkräfte eingestellt haben, um für die Zukunft vorzusorgen. Sie handelten anti-zyklisch, weil sie wussten: Wenn die Ge-schäfte besser gehen, sind keine guten Leu-te mehr auf dem Markt“. Um der Krise zu trotzen, halfen sich viele Unternehmen mit Kurz- und Leiharbeit sowie befriste-ten Verträgen über die Runden. Goldbeck strich heraus, dass in der schweren Zeit alle an einem Strang gezogen hätten: Ar-beitnehmer wie Arbeitgeber und Gewerk-schaften, und auch die Bundesregierung habe gute Arbeit geleistet.

FAzIT

Insgesamt seien die heimischen Unterneh-men jetzt auf einem Erfolg versprechenden Weg, so die IHK. Auch wenn die Wachs-tumsdynamik in den kommenden zwölf Monaten etwas nachlassen dürfte, seien die Voraussetzungen für einen robusten Aufschwung gut. Die Kammer hofft, dass manche Betriebe in 2011 wieder an das Niveau anknüpfen werden, das sie vor der Rezession erreicht hatten. ■ FR

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TITELTHEMA

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Im Gespräch mit können. Wir haben dies allerdings hervor-ragend regeln können.

Jeder hat seinen Bereich: Der Mittlere betreut unsere Fotovoltaik-Gesellschaft, der Älteste ist Kaufmann und der Jüngste Wirtschaftsingenieur und beide arbeiten im Hauptunternehmen mit.

Herr Goldbeck, wie wird man Präsi-dent der IHK?Man wird durch die Vollversammlung ge-wählt, die wiederum von allen IHK-Mit-gliedsunternehmen gewählt wird. Es gibt ganz bestimmte Regeln, nach denen gewählt wird. Es müssen alle Regionen und verschie-dene Branchen adäquat vertreten sein. Die Vollversammlung wählt dann das Präsidium und den Präsidenten. So bin ich vor gut vier-einhalb Jahren erstmals zum Präsidenten der IHK Ostwestfalen gewählt worden.

Können Sie mir ihren Hauptaufga- benbereich im Rahmen der IHK beschreiben?Die Hauptaufgabe ist die IHK im Ehrenamt zu vertreten und die Vollversammlung zu führen. Das Präsidium bereitet die Beschlüs-se, die die Vollversammlung zu beschließen hat vor, und der Präsident hat sowohl das Präsidium zu organisieren als auch die Voll-versammlung zu leiten.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche reprä-sentative Aufgaben.

Außerdem hat ein IHK-Präsident diver-se Möglichkeiten, Akzente zu setzen. Zum Beispiel Dinge in der Region anzustoßen, die interessant sind und die wir für wichtig erachten. Etwa die Verzahnung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft voranzu-treiben oder das Unternehmerbild in der Öffentlichkeit positiv darzustellen. Solche Themen können wir über den DIHK bis in die Bundesregierung tragen. Die 16 IHKs in NRW haben außerdem eine Geschäfts-stelle in Düsseldorf, die unsere Interessen bei der Landesregierung vertritt.

Das ist eine inhaltlich sehr anspruchs-volle Aufgabe. Nimmt diese sie auch zeitlich sehr in Anspruch?

Ja natürlich, das kostet alles auch Zeit. Ich hatte das große Glück, dass ich in meinem Unternehmen schon alles geregelt hatte als ich dieses Amt antrat. Ich bin also nicht mehr so stark in das operative Tagesgeschäft des Unternehmens eingebunden und habe daher mehr zeitlichen Freiraum um mich um meine Aufgaben als IHK-Präsident zu kümmern. So kann ich beides gut vereinba-ren, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Darf ich sie fragen, was sie gerne in Ih-rer Freizeit tun?

Eigentlich ist mein Beruf mein Hobby, und zwar der ursprüngliche Beruf: Ich bin von der Ausbildung her Ingenieur. Und ich habe auch als Ingenieur mein Unterneh-men gegründet und es auch immer sehr stark als Ingenieur vorangetrieben und be-einflusst. Aber je größer das Unternehmen wurde, desto mehr hatte ich auch unter-nehmerische Aufgaben und die eigentlichen Ingenieur-Aufgaben rückten ein wenig in den Hintergrund. Seitdem ich nicht mehr in der operativen Verantwortung bin, habe ich jetzt wieder mehr Zeit, mich im Unter-nehmen mit originären Ingenieursaufgaben zu beschäftigen. Ich habe dies immer gern getan. Teilweise auch am Küchentisch oder mit einem Zettel auf den Knien. Und ich erinnere mich wie meine Kinder immer sagten: „Papa erfindet wieder!“

Das ist nach wie vor mein Hobby, das, was ich gerne tue.

Und ich freue mich, wenn ich damit nützlich sein kann für das Unternehmen.

Wenn Sie nochmal die Entscheidung treffen müssten, diesen Weg zu gehen, würden Sie es wieder tun?Ich würde jeden Schritt genauso machen. Vielleicht würde es kleine Abweichungen geben, aus meiner jetzigen Erfahrung he-raus, aber insgesamt würde ich es genauso wieder tun.

Ich glaube, es kann sich glücklich schätzen, der so etwas über sich sa-gen kann. Herr Goldbeck, ich möchte sie nun bitten mir etwas über die ost-

ORTWIN GOLDBECK, IHK-Präsident

Herr Goldbeck, ich be-grüße Sie im Namen des Bielefelder Wirt-schaftsmagazins und freue mich, dass Sie

sich Zeit nehmen, uns zu empfangen und einige Fragen zu beantworten! Zunächst etwas Persönliches, ebenso wie ich haben Sie drei Söhne.ORTWIN GOLDBECK: Ja, das ist richtig.

Ich glaube, darauf kann man ganz stolz sein. Darf ich Sie fragen, in welchem Alter ihre Söhne sind?Unser Ältester ist 42, der Jüngste 34 und der Mittlere 40 Jahre alt.

Arbeiten ihre Kinder mit in Ihrem Un-ternehmen?Ja, alle meine Kinder sind in das Unterneh-men integriert.

Das ist eine hervorragende Lebensleitung, die Kinder vernünftig großzuziehen.Ich hatte zuerst gehofft, dass wenigstens ei-ner meine Söhne in meine Fußstapfen tritt. Irgendwann ergab es sich, dass alle drei mit ins Unternehmen einstiegen. Das Problem dabei ist, das drei nicht gleichzeitig führen

Das Bielefelder Wirtschaftsmagazin

Ortwin Goldbeck: IHK-Präsident

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westfälische Wirtschaft zu sagen. Wir hatten im letzten Jahr die großange-kündigte Krise und haben jetzt alle das Gefühl, das wir da relativ glimpf-lich davon gekommen sind. Wie se-hen sie die Situation generell, was die Wirtschaft in Ostwestfalen betrifft?

Nun, darüber ist häufig geschrieben worden, dass wir uns in dieser schwierigen rezessiven Phase von dieser schlechten Konjunkturlage wieder erholt haben. Als 2008 die Lehmann Bank insolvent wurde, fing die Krisensitua-tion an. Sie schwappte aus dem Finanzsektor in die Realwirtschaft über. Dies hat Ende 2008, Anfang 2009 sehr viel Verunsiche-rungen verursacht. Von einem Tag auf den anderen gingen die Aufträge zurück. Vor ei-nem Jahr, Anfang 2010, war das schon etwas anders. Wir waren der Meinung, wir hätten das Schlimmste hinter uns. Es gab einen gewissen Optimismus, der aber noch nicht durch reale Zahlen untermauert war. Dann hat sich die Wirtschaft 2010 sehr positiv entwickelt. Die Wirtschaft in Ostwestfalen folgte dabei der bundesdeutschen Entwick-lung, wobei wir hier teilweise auch vorher keine größeren Einbrüche hatten.

Können Sie mir sagen, woran das gele-gen hat?Das liegt an der breiten Streuung der Bran-chen, die wir hier in OWL haben. Wir haben in unserer Region eine Branchenvielfalt, die ihres gleichen sucht. Daher ist der Konjunk-turrückgang etwas abgeschwächt gewesen. Allerdings ist deshalb auch der Aufschwung in der Relation etwas gemäßigter. Wenn man einzelne Branchen vergleicht, zum Beispiel die Automobilzulieferer: Deren Umsatz ist stärker zurückgegangen, jetzt aber auch stärker gestiegen.Insgesamt war der Aufwärtstrend in der zweiten Hälfte 2010 deutlich stärker als pro-gnostiziert. So gehen auch viele davon aus, dass auch das Jahr 2011 eine deutliche Bes-serung der Auftragslage und der Produkti-onsmenge mit sich bringt.

Ist es zutreffend, dass die Mentalität des ostwestfälischen Unternehmers mit all ihren Klischees (Bodenständigkeit, Sinn für Realität, eine gewisse Nüchtern-heit) auch dazu beigetragen hat, hier die Krise besonders gut zu meistern?

Es trifft zu, das Ostwestfalen ganz stark geprägt ist durch mittelständische Fami-lienunternehmen. Diese Familienunter-nehmen haben natürlich eine langfristi-ge Denkweise, sie werden sich also nicht durch kurzfriste Ausschläge irritieren las-sen. So planen sie beispielsweise ihre Inves-titionen langfristig. Diese Gelassenheit hat sicherlich zur Bewältigung der Krise bei-getragen. Diese mittelständischen Famili-enunternehmen sind mit der Region ver-wachsen. Obwohl sie in der weiten Welt unterwegs sind, fühlen sich mit der Region sehr verbunden. Wie wollen Sie sich sonst erklären, dass Firmen wie Oetker, Miele, Claas oder Bertelsmann hier ihren Fir-mensitz haben. Die Region profitiert sehr von dieser Verbundenheit.

Zudem haben in der Region, wie im übrigen auch bundesweit, alle beteiligten Partner in der Krise verantwortungsvoll gehandelt. Die Unternehmer selbst, die Politik, die mitgemacht hat bei den Kurz-arbeiterreglungen, und natürlich auch die Arbeitnehmer, die an vielen Stellen auch zurückgesteckt haben, um die Krise zu überstehen. Dies sollte man an dieser Stelle auch einmal herausstellen, dass die Gesell-schaft hier zusammengehalten und die Kri-se bewältigt hat. Hätte es hier noch große Verteilungskämpfe gegeben, wäre das gan-ze viel schwieriger geworden. So ist es auch zu erklären, dass die Unternehmen ihre Stammbelegschaft gehalten haben.

Geben Sie uns einen Ausblick auf das Jahr 2011?Es ist meines Erachtens abzusehen, dass die Beschäftigungszahlen im Jahre 2011 weiter ansteigen werden. Unsere Aufgabe ist es, die Unternehmen auch immer wie-der darauf hinzuweisen, entsprechende Ausbildungsstellen anzubieten. Wenn wir jetzt nicht ausbilden, werden wir in den kommenden Jahren nicht die Fachkräfte haben, die wir brauchen. Hierbei ist auch der demographische Faktor zu berück-sichtigen.

Sehen sie in Ostwestfalen ein besonde-res Defizit an Fachkräften?Nein, dies ist ein gesamtdeutsches Pro-blem. Es offenbarte sich erstmals in den Jahren 2004 und 2005, als die Konjunktur abschwächte. Zu dieser Zeit wurde auch

weniger ausgebildet. Und man merkt heu-te, dass diese Fachkräfte nunmehr fehlen. Die Unternehmen haben das Problem er-kannt, dass Ausbildung eine sehr wichtige Aufgabe ist, und nehmen diese Aufgabe nunmehr sehr ernst. Wenn wir heute ei-nen jungen Mann oder eine junge Frau ausbilden, dann dauert es ungefähr zehn Jahre, bis diese ihr volles Leistungspoten-zial als Fachkräfte entfalten können. Da-rüber hinaus haben wir eine gesellschaft-liche Aufgabe. Auch dies wurde von den Unternehmen mittlerweile erkannt. Wir müssen den jungen Leuten eine Chance geben, in das Wirtschaftsleben hineinzu-wachsen, und zwar auch dann, wenn sie nicht so gut qualifiziert sind. Es gibt junge Menschen, die haben Qualitäten, die man vielleicht aus dem Zeugnis nicht ablesen kann. Auch diese jungen Leute müssen wir mitnehmen. Sie müssen sehen, dass die Berufe immer anspruchsvoller wer-den. In vielen Berufen spielt beispielsweise Elektronik eine immer stärkere Rolle und das Ausbildungsniveau, das von der Schu-le kommt, ist da nicht immer gleichmäßig mitgewachsen.

Wie unterstützt die IHK diese weniger gut qualifizierten Schüler?Die IHK hat sehr viele Programme, mit denen sie hilft, diese jungen Leute weiter zu qualifizieren und sie in die Lage versetzt, einen Beruf zu erlernen. Wir haben über 3.000 junge Menschen im Programm „Fit für die Ausbildung“ auf die Ausbildung vorbereitet. Wir beklagen jedoch, dass wir nicht alle erreichen, die wir erreichen möchten. Dies setzt nämlich eine gewis-se Bereitschaft voraus, sich zu engagieren. Nichtsdestotrotz gibt es eine Reihe von Programmen für Jugendliche, die Defizite haben, oder die spät erkannt haben, dass sie sich besser vorbereiten müssen. Wir haben zirka 150 Kooperationen von Firmen mit Schulen, die Kinder besser auf das Berufs-leben vorbereiten. Wir fragen uns immer wieder: Was kann die Wirtschaft leisten, um besser auf die Schüler zuzugehen und ihnen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern? Wir versuchen jeden zu för-dern, der sich an uns wendet.

Herr Goldbeck , vielen Dank für das In-terview und weiterhin alles Gute! ■ GT

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EIN FüNFTEL DER UNTERNEHMEN RECHNET FüR 2011 MIT WEITER ANHALTENDEM FACHKRÄFTE-MANGEL: Dies ist das Ergebnisse der Konjunkturumfrage des Verbandes der Vereine Creditreform und des ZEW im Wirtschaftszweig „Dienstleister der Informationsgesellschaft“

Die Wirtschaft hat sich kaum von der Krise erholt, da steht bereits der Fachkräftemangel wieder verstärkt im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Viele Unternehmen beklagen, dass sie offene Stellen nicht

mit ausreichend qualifiziertem Personal besetzen können. Im Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft geben etwa 24 Prozent der Unternehmen an, dass sie derzeit offene Stel-len nicht besetzen können, weil ihnen die benötigten Fachkräfte nicht zur Verfügung stehen.

Dies ist das Ergebnis einer Umfrage bei den Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirt-schaftsforschung (ZEW) Mannheim im Dezember 2010 in Zu-sammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, durchgeführt hat (Einzelheiten zur Umfrage am Ende der Presse-mitteilung).

Zu den Unternehmen des Wirtschaftszweigs Dienstleister der Informationsgesellschaft gehören IKT-Dienstleister (Unterneh-men der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensive Dienst-leister (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirt-schaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, tech-nische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Der Fachkräftemangel trifft die IKT-Dienstleister mit 31 Pro-zent stärker als die wissensintensiven Dienstleister mit 22 Prozent. „Besonders betroffen sind die technischen Berater und Planer so-wie die Telekommunikationsdienstleister“, erklärt MirunaSarbu, Wissenschaftlerin am ZEW. „Von ihnen haben derzeit 36 bezie-hungsweise 33 Prozent Probleme, offene Stellen zu besetzen.“ Nur ein vergleichsweise geringes Problem stellt der Fachkräftemangel dagegen für die Werbebranche dar. Lediglich elf Prozent der Wer-beunternehmen sind derzeit nicht in der Lage, offene Stellen zu besetzen.

Der Mangel an Fachkräften wird die Dienstleister der Infor-mationsgesellschaft auch im Jahr 2011 beschäftigen, obgleich die

Unternehmen diesbezüglich nicht ganz so pessimistisch sind, wie im vierten Quartal 2010. Knapp 20 Prozent der Unternehmen des Wirtschaftszweigs erwarten für das Jahr 2011 einen weiter an-haltenden Fachkräftemangel. Wiederum rechnen deutlich mehr Unternehmen bei den IKT-Dienstleistern als bei den wissensin-tensiven Dienstleistern im Jahr 2011 mit Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen (27 bzw. 18 Prozent). Besonders hart trifft es die Telekommunikationsdienstleister und die Unterneh-men der Branche Forschung und Entwicklung. Insgesamt 37 be-ziehungsweise 35 Prozent der Unternehmen – und damit deutlich mehr als im vierten Quartal 2010 – rechnen für das Jahr 2011 mit einem Fachkräftemangel. Im Gegensatz dazu erwarten mit neun Prozent nur wenige Unternehmensberater für das Jahr 2011 Prob-leme bei der Deckung ihres Fachkräftebedarfs. ■ JR

Dienstleister der Informationsgesellschaft

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EINE WEITERE ERFOLGS-STORY AUS DEM HAUSE DR. OETKER: Die neue Dr. Oetker Steinofen-Pizza „Tradizi-onale“. „Scusa, amici italiani“, immer weiter dringen diese Tedesci in Eure ureigene Domäne vor. Wenn Sie, liebe Leser, schon alles über Pizza wissen, dann brauchen Sie jetzt nicht weiterlesen - doch dann versäumen Sie etwas.

Die Deutschen lieben sie, ihre Tiefkühl-Pizza, denn sie kommt immer näher ran ans italienische Original. Daran

hat das Bielefelder Unternehmen Dr. Oe-tker einen nicht unerheblichen Anteil. Seit Januar 2010 ist die Dr. Oetker Steinofen-Pizza Tradizionale mit 6 verschiedenen, le-ckeren Varianten auf dem Markt und erfreut sich seitdem immer größerer Beliebtheit.

Doch bevor dieser Hochgenuss auf die Teller kommt, war es ein langer Weg, von der Idee über die Entwicklung bis hin zur Produktion und anschließend zum Endver-braucher.

Am Anfang steht wie immer die Idee, die auf sehr unterschiedliche Art und Weise entstehen kann. Dabei ergänzen sich eine umfassende Marktforschung und die Kre-ativität des Dr. Oetker Versuchsteams auf

ideale Weise. Wenn die Idee vielverspre-chend erscheint, geht es in die nächste Pha-se, die eigentliche Produktentwicklung.

Kommen Sie mit liebe Leser in die ganz eigene Welt der Dr. Oetker Versuchsküche. Hier sind sie zu Hause, die Tüftler und Pro-duktentwickler, die Sensoriker und viele mehr. Bis zu 10.000 Tests sind notwendig, bis eine Pizza die mit Stolz den Namen Dr. Oetker Steinofen-Pizza Tradizionale tragen darf, vom Hersteller zum Handel und von dort auf die Teller der genießenden Endver-braucher kommt.

Sie ist mit Leidenschaft gemacht und mit Leidenschaft zu genießen: Die neue Steinofen-Pizza Tradizionale von Dr. Oet-ker. Sie duftet und schmeckt lecker - delikat wie eine echte Steinofen-Pizza aus Italien. Das Geheimnis: Diese Tiefkühl-Pizza wird direkt auf Stein gebacken und trägt deshalb

ihren Namen auch zu Recht. Sie sieht aus wie handgemacht - außen schön knusprig, innen luftig-lecker und saftig.

Bei diesem Produktionsverfahren ent-steht durch den direkten Kontakt des Piz-zabodens mit mit dem Stein und durch die hohe Anbacktemperatur das besondere Aroma einer echten Steinofen-Pizza. Ge-backen wird auf einem speziellen Stein aus Italien, dem „Serpentino Verde“, er kann die Hitze hervorragend speichern und gibt diese an den Pizzaboden weiter, um ihm den unwiderstehlichen Steinofen-Ge-schmack zu verleihen.

Wie heißt es doch so schön in der Wer-bung - Dr. Oetker - Qualität ist das bes-te Rezept - wir finden, das sieht man und das schmeckt man! Als Bielefelder sind wir stolz auf dieses Erfolgsprodukt aus unserer Heimatstadt. ■ EH

Pizza, der Genuss, der aus der Kälte kommt!

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Mitsubishi kennt jeder - als Produzent exzellenter Automobile - aber hätten Sie gewusst, dass der japanische Weltkonzern auch als Papierhersteller ein Global Player ist?

Hier in Bielefeld ist Mitsubishi HiTec Paper zu Hause. Auf einem Areal von 50.000 qm entwickeln und produzieren hochqualifizierte Mitarbeiter nach internationalen Stan-dards, hochwertigste Spezialpapiere für höchste Kommunikationsansprüche, für die Bereiche Injektpapiere, Selbstdurchschreibepapiere und Thermopapiere.

Die Kunst des Papiermachens hat in Japan eine lange Tradition. Schon vor 1.400 Jahren beschäftigte man sich dort intensiv mit der Herstellung von hochwertigem Papier.

Bei Mitsubishi HiTec Paper Bielefeld, einem der weltweit führenden Hersteller für High-Tech-Spezialpapiere, verbindet sich exzellentes Know-How erstklassiger Papiermacher, mit der einzigartigen technischen Ausrüstung, die ihres gleichen sucht!

In regelmäßigen Abständen wird das Unternehmen von offizieller Seite eingehend ge-prüft. Bereits im Jahr 1991 wurde das Qualitätsmanagement nach ISO 9001 zertifiziert. Wenige Jahre später, 2000, wurde ein umfangreiches Umweltmanagementsystem er-folgreich eingeführt.

Bereits 1993 wurde Mitsubishi HiTec Paper Bielefeld mit dem Nordischen Schwan ausgezeichnet, dem wohl anspruchsvollsten Umweltzeichen der internationalen Pa-pierindustrie.

Also Qualität und Verantwortung auf der ganzen Linie - typisch Mitsubishi HiTec Paper Bielefeld!

Mitsubishi HiTec Paper BielefeldEin Global Player aus Bielefeld

Umweltschutz - für Mitsubishi HiTec Paper Bielefeld kein leeres Wort, sondern Herzens-angelegenheit!

Für alle, die es schon immer wissen wollten: Was heißt eigentlich Mitsubishi?Hier die Antwort: MITSU- heißt übersetzt drei; BISHI- bedeutet Diamanten!

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Seine Wirkungsstätten in Köln, Frankfurt, Kassel und München verfügten über große Veranstal-tungs-Kapazitäten. Hinzu kam das

Management für die Münchner Stadthalle mit einer Tagungs-Teilnehmerkapazität von bis zu 2.000 Personen.

Herr Heermann, wir vom Bielefelder Wirtschaftsmagazin freuen uns, dass Sie als „Veranstaltungs-Profi“ uns ei-nige Fragen zu unserem Thema be-antworten möchten, trotz der unge-wöhnlichen Umstände.MATTHIAS HEERMANN: Sie meinen die kurzfristige Beendigung meines Arbeits-verhältnisses mit dem Oldentruper Hof. Die zweijährige Leitung des Hotels war für mich eine „Herzens-Angelegenheit“, aber Gefühle gleichen fehlende Investitionen nicht aus, sodass fehlende Perspektiven zu diesem Schritt geführt haben.

Vielen Dank für Ihre Offenheit! Be-schreiben Sie uns doch bitte aus Ihrer Sicht den Wandel im Veranstaltungs-Management.Steuerpolitische Einflüsse, die Rot-stift-Politik großer Konzerne im Schu-lungswesen und die Kurzfristigkeit der Buchungsanfragen stellen die speziali-sierten Tagungszentren vor neue Her-ausforderungen. Der Seminar-Touris-mus, der Sonntags mit Voranreisen und Speisen-und Getränkeverzehr auf Fir-menkosten begann und am Freitagnach-

mittag endete, lässt das kostenintensive Tagungsgeschäft heute einfach nicht mehr zu. Schulungen beginnen daher oft erst am Dienstag und enden bereits am Donnerstag.

Sie sprechen da von einem typischen Seminar-Tourismus?Ja, viele Kosten wurden übermäßig produ-ziert, sodass erst der Gesetzgeber mit neuen Spesen-Verordnungen und dann auch die Firmen, die mit gelebter „Rotstift-Politik um Einhalt baten. Zum Beispiel unterwar-fen sich die pharmazeutischen Unterneh-men dem Kodex, keine 5-Sterne Hotels mehr für Schulungsmaßnahmen zu bu-chen, danach sank die Anzahl von 5-Sterne Hotels sprunghaft.

Herr Heermann, welche Einflüsse se-hen Sie noch?Kurzfristige Anfragen bezüglich großer Veranstaltungen, womit sich die Organi-sation seitens der Tagungs-Zentren extrem erschweren, sowie die fehlende Marken-treue und der Bau firmeneigener Veran-staltungsräume.

Fehlende Markentreue, gibt’s denn das auch in Ihrer Branche?Leider ja, dieses Defizit zieht sich durch alle Branchen. In der Hotellerie beson-ders den Überkapazitäten geschuldet. Wenn die Schulung oder Präsentation erst 4 Tage vorher ins Leben gerufen wird, ist es schwierig diese im ansons-

ten bevorzugten Veranstaltungs-Zen-trum zu platzieren. Der verlorenen Treue wird mit sogenannten „Kick-Back-Verträgen“ und Provisionen ent-gegengewirkt.

Herr Heermann, welche Leistungen stellen Sie in den Vordergrund?Hochfunktionelle, gut belüftete und pro-fessionell beleuchtete Veranstaltungsräume mit W-Lan und DSL-Zugang, moderner Tagungstechnik und frischen Speisen mit leichtem Sättigungsgrad

Sind solche Forderungen nicht oft aus-tauschbar?Ja, sicherlich. Die Software, sprich die Mit-arbeiter machen den großen Unterschied. Denn professionelle Beratung und indi-viduelle Angebotsgestaltung, sowie eine hohe Dienstleistungs-Bereitschaft in der Betreuung sind die Basis für ein erfolgrei-ches Tagungsgeschäft.

Herr Heermann, abschließend möch-ten wir Sie noch fragen, ob Sie unserer Region auch weiterhin erhalten blei-ben?Die Hotelbranche in Ostwestfalen unter-liegt momentan einem Strukturwandel, sodass ich mir durchaus vorstellen kann, dabei gestaltend mitzuwirken!

Herr Heermann, wir vom Bielefelder Wirtschaftsmagazin danken Ihnen für dieses Interview.

Die Mitarbeiter machen den UnterschiedMATTHIAS HEERMANN – leitete zwei Jahre das Best Western Hotel Oldentruper Hof in Bielefeld.

Matthias Heermann – Hotelkaufmann

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Da fragt man sich doch, wer eigentlich von der Abwrack-Prämie profitiert hat?Die Hersteller, der Händler

oder der Autofahrer? Waren es die deut-schen, oder waren es die ausländischen Automobil-Produzenten, die mit ihren preisaggressiven Angeboten, besonders im Kleinwagen-Segment punkten konnten?

Ja und dann kam es „Ganz Dicke“ für den deutschen Autofahrer. Im November 2010 trat unser bundes-bayerischer Ver-kehrsminister Ramsauer vor die Mikrofo-ne und diktierte der erstaunten Presse die neue „Winterreifen-Pflicht“ in die Blöcke. Die Reifen-Lobby wird’s gefreut haben!

Als ob das nicht schon genug wäre, gab’s schon einen Winter vor dem Winteranfang. Bereits Anfang Dezember 2010 musste sich jeder, der sich automobil bewegen wollte, sein Gefährt erst einmal freischaufeln um dann genervt zur Arbeit zu gelangen. Und am Bie-lefelder Berg das alljährliche Verkehrs-Chaos verursacht durch Lastwagen, insbesondere aber von Fahrzeugen osteuropäischer Länder, die mal wieder ohne ausreichendes Profil in die Wintersaison gestartet waren.

Dann begann erneut die Rabattschlacht um den automobilen Kunden. Da gab es „Super Snow Editions“ zu Preisen, wo sich jeder fragt, wer verdient denn eigent-lich noch am fahrbaren Untersatz?

Ein Fahrzeughersteller lockt sogar mit einer lebenslangen „Anschluss-Garantie“, die dann doch nur für 160.000 Kilometer gut ist! Sicherlich wieder ein Gag einer kreativen Werbeagentur - oder wie haben wir als Kunden das zu verstehen?

Und zu guter letzt nervten uns in den letzten Tagen des alten Jahres noch einmal die Mineralölkonzerne mit Benzinpreisen, wie aus einer anderen Welt.

Doch es gibt auch positives von der Au-tofront zu berichten: Viele Autohersteller z.B. Toyota und andere machen sich in-tensiv Gedanken über den Spritverbrauch und die CO/2 Emissionen ihrer Fahrzeu-ge und kommen mit neuen Innovationen wie z.B. der Hybrid-Technologie auf den Markt.

Das macht uns Mut für die Zu- kunft und die Zukunft unseres „Blau-en Planeten“. In diesem Sinne - bitte bleiben Sie mobil! ■ EH

RüCKBLICKE & AUSBLICKE 2010/ 2011: Für die Hersteller war das Jahr 2010 nicht gerade das, was man ein gutes Autojahr nennt. Nach Ende der Abwrackprämie blickten Hersteller und Handel mit sorgenvoller Miene in die Zukunft. Der Boom der Neuzulassungen war gebrochen, die Umsätze nahmen rapide ab.

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Das Auto:

Der Deutschen liebstes Kind

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Bewertet wurden im ADAC Technik Zentrum in Lands-berg insgesamt 431 Autos. „Hier geht es nicht um Pro-totypen oder schicke Studien. Es geht ausschließlich um aktuelle, bezahlbare und vor allem umwelttaugli-

che Autos“, beschreibt ADAC-Präsident Peter Meyer den neuen Preis. Mit diesem reagiert der Club auf die öffentliche Debatte zur nachhaltigen Mobilität der Zukunft, die die Alltagstauglichkeit moderner Autos bisher zu wenig berücksichtigt.

Bei der Premiere dieser Wertung konnte sich der Toyota Auris Hybrid, ein Fahrzeug mit Otto- und Elektromotor, den Erfolg aufgrund hervorragender Eigenschaften beim Kraft-stoffverbrauch und Schadstoffausstoß sichern. Zweiter wurde der VW Touran 1.4 TSI EcoFuel, ein Fahrzeug mit Gasan-trieb. Platz drei teilen sich der BMW 320d BluePerformance

und der Fiat 500 TwinAirStart&Stopp vor dem Honda Insight 1.3 Hybrid auf Rang fünf.

Zugelassen für die Auswertung wurden nur Fahrzeuge mit al-ternativem Antrieb bzw. Benziner, die über ein Start-Stopp-Sys-tem verfügen und die Euro5-Norm erfüllen; Diesel müssen die Euro6-Norm erreichen. Bewertet wurden die Kandidaten mittels einer innovativen Berechnungsmethode in den Kriterien Umwelt, Wirtschaftlichkeit, Alltagstauglichkeit und Sicherheit. Jedes einzel-ne Kriterium basiert dabei auf zahlreichen Einzeldaten, die in die Berechnung einfließen. Für die Bewertung des CO2-Ausstoßes wurde die von der EU festgelegte Berechnungsmethode zu Grun-de gelegt. So hatten auch größere Fahrzeuge wie der 3er BMW die Möglichkeit, in dieser Wertung ganz vorne zu landen.

ADAC verleiht Preis „Gelber Engel“ 2011

CLUB LEGT INNOVATIVE UND PRAxISNAHE BEWERTUNGSMETHODE VOR: Der Toyota Auris 1.8 Hybrid ist das erste „Auto der Zukunft“ beim ADAC-Preis »Gelber Engel« 2011. In dieser neugeschaffenen Kategorie bei Deutschlands bedeutendem Autopreis werden ausschließlich Fahrzeuge berücksichtigt, die bereits beim Händler angeboten werden, aber heute schon harte Auswahlkriterien für die Mobilität von morgen erfüllen.

»Gelber Engel« 2011 »Zukunft« Platz 1 – Toyota Auris 1.8 Hybrid

»Gelber Engel« 2011 »Zukunft« Platz 2 – VW Touran 1.4 TSI EcoFuel

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„Einfach nobel Sparen“ so lautet das Credo, des im März 2011 auf den Markt kommenden Lexus CT 200h. Der neue CT 200h wurde für eine neue Generation moderner und verantwortungsbe-wusster Fahrer entwickelt. Der kompakte 5-Türer begeistert dank Vollhybrid-Technologie mit agiler Leistung, großer Fahrdynamik und beispielloser Umweltfreundlichkeit.

Er erzielt - ausstattungsabhängig - mit einem kombinierten Verbrauch von nur 3,8 - 4,1 Liter Kraft-stoff auf 100 Kilometer und CO /2 Emissionen von nur 87 - 94 g /km, die niedrigsten Werte seiner Klasse. Gleichzeitig verwöhnt ein elegantes Interieur den Fahrer mit hochwertigen Materialien und einzigartigem Komfort - eben typisch Lexus - oder hätten Sie etwas anderes erwartet?

Sein stromlinienförmiges Design und die spitzzulaufende Karrosserie mit ihren speziell geformten Stoßfängern machen den Lexus CT 200h mit Vollhybrid-Technologie zu einem der aerodynamischs-ten Fahrzeuge seiner Klasse - sie minimieren zugleich auch den Kraftstoffverbrauch und reduzieren die Windgeräusche.

Aber warten Sie bitte mit Ihrem Besuch nicht erst bis zum März 2011 - denn es gibt schon vorher vieles zu entdecken. Lassen Sie sich schon heute begeistern von der gesamten Vollhybrid-Linie der Lexus-Familie. Das Angebot ist so vielfältig wie Ihre Wünsche z.B. den RX 450h, einen komfortab-len SUV, die leistungsstarke Limousine GS 450h und unser exklusives Lexus-Flaggschiff, die Luxus-Limousine LS 600h mit permanentem Allradantrieb. Sie werden sehen, da bleiben keine Wünsche offen. Denn wir wollen, dass Sie zufrieden sind, heute, morgen und in Zukunft!

Unser freundliches Beratungs-Team unter Leitung von Herrn Paul G.Giesselmann präsentiert Ihnen gerne bei einer Tasse Kaffee oder einem Cappuccino, die automobilen Highlights der exklusiven Lexus Vollhybrid-Generation.

Lexus Forum Bielefeld, Auto Weller GmbH & Co. KG, Eckendorfer Straße 1 - 5, 33609 BielefeldTel: ( 0521 ) 30 540-40, Fax: ( 0521 )30 540 - 46, www.lexusforum-bielefeld.de

Mit dem neuen CT 200h beginnt Anfang März 2011 im Lexus Forum Bielefeld,

die Vollhybrid-Technologie in der Premium Kompakt-Klasse!

EInFACh nOBEL SpAREn –MIt DEM nEUEn LEXUS Ct 200h

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Die ersten Klassenarbeiten in diesem Schul-jahr sind geschrieben, doch die Zensuren fallen nicht bei allen Schülern gut aus. In solchen Fällen hilft das Schulungszentrum am Ostertor 1 in Lemgo weiter. Seit mehr als 25 Jahren bieten Inhaberin Monika Gohla-Krahe und ihr kompetentes Team Nachhilfe in Mathe, Englisch, Französisch, Latein und weiteren Fächern an. Intensives Einzeltrai-ning und individuelle Terminabsprachen füh-

ren schnell zum gewünschten Erfolg. Auch für die Lernstandserhebungen und für die Abschlussprüfungen werden die Schüler im Schulungszentrum Lemgo vorbereitet. Doch nicht nur Schüler erhalten Hilfe hier, Erwach-sene haben ebenfalls die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse für Urlaub oder Beruf auf-zubessern. Nähere Informationen erhalten Sie unter fol-gender Telefonnummer: 05261/ 133 58

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Die Region Ostwestfalen nimmt damit nach wie vor eine wichtige Rolle in der Bekleidungsindustrie ein. Rund ein Drittel aller nordrhein-westfälischen Be-triebe haben hier ihren Unternehmenssitz.

Doch blickt man nicht nur in zufriedene Gesichter - das Mo-de-Business ist ein hartes Geschäft! Das hat vielschichtige Gründe - weit weg liegen sie,die Beschaffungsmärkte. Die Unternehmen produzieren schon lange nicht mehr im eigenen Lande - vielleicht gibt es hier und da noch eine hausinterne Mustermacherei - das wars. Produziert wird heute in Ländern der „Dritten Welt“, vor-nehmlich in China, oder in Schwellenländern wie Indien, Pakistan oder Bangladesch. Auch in den Ländern des Baltikums wird eifrig Mode für die Märkte der Welt hergestellt. Selbst nordafrikanische

Länder wie Marokko und Tunesien rücken immer mehr in den Fokus produzierender Unternehmen.

Da gilt es logistische Probleme zu meistern und die Kosten im Griff zu halten - denn auf jedem produzierten Teil liegen hohe Transportkosten - abhängig davon. ob man die Fertigware per Container oder als kostspielige Luftfracht zurück nach Deutsch-land holt.

Es gibt auch schon wieder einen gegenläufigen Trend. Teilwei-se besinnt man sich schon wieder auf den Produktionsstandort Deutschland, denn die preiswert herstellenden Länder möchten sich auch gerne ein Stück vom Wohlstandskuchen abschneiden und ziehen die Herstellungspreise an. Doch das ist eine andere Geschichte. ■ EH

HALLE, HERFORD, BIELEFELD – in diesem Bermuda-Dreieck der Mode sind sie zu Hause, die „Big Six“ im Global Fashion-Business. Namen und Marken mit Tradition, Klang und Farbe. Unternehmen wie Gerry Weber, Seidensticker, Windsor, Ahlers, Brinkmann und Brax-Leineweber machen Mode für Millionen und sind gut auf-gestellt für die Herausforderungen der Zukunft.

Eine Story aus OWL und die Big Player im Mode-Business

Ein Insider über die schönste Nebensache der Welt

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Eine Story aus OWL und die Big Player im Mode-Business

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FASHION & STYLE

Wie entsteht eigentlich eine Mode-Kollektion... UND WIE GELANGT SIE VOM HERSTELLER zUM HANDEL... und von dort zum kaufenden Kunden?

Doch bevor es soweit ist, informieren sich die Brand-Manager der Unternehmen z.B. auf der „New York Fashion Week“, in Paris oder Mailand über die kom-menden Trends. Inspiriert von diesen Eindrücken

geht man dann ans Werk. Das beginnt mit dem Besuch der wich-tigsten internationalen Stoff-Messen. Dort ordert man Muster-Coupons für die neue Mode-Saison.

In den Ateliers der Designer rauchen die Köpfe. Es wird ent-worfen und verworfen - Musterteile werden gefertigt und hausin-tern vorgestellt. Jetzt haben die Kostenrechner ihren großen Auf-tritt, denn alles muss auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten in das Gesamtkonzept des Unternehmens passen.

Zu jedem Saisonstart stellt man sich die gleiche Frage: Liegt man richtig mit der entwickelten Kollektion? Liegt man voll im Trend? Ist man wirklich dicht dran an seiner Zielgruppe?Im nächsten Schritt sind kreative Werbeagenturen gefragt, die im Mode-Business zu Hause sind. Ein exzellentes Werbekonzept

muss her. Eine andere Frage muss ebenfalls geklärt und beantwor-tet werden: Wo setzt man die neue Mode-Kollektion am besten in Szene? Indoor oder Outdoor - oder wenn das Wetter sicher mit-spielen soll, wird eine kostspielige Auslands-Location gebucht.

Der nächste Schritt ist wohl einer der Wichtigsten: Welches Model soll die Leitfigur der neuen Kampagne sein? Wie alt, wie jung soll das Model sein und welche Ausstrahlung wird gefordert?Jetzt sind internationale Modelagenturen gefragt, um gute Vor-schläge zu präsentieren. Gemeinsam mit dem Fotografen plant

man die Fotostrecke, checkt mögliche Locations für die Foto-produktion. Professionelle Stylisten, kreative Hair-und Make-up Artists werden gebucht und die Extensions eingepackt Am Ende steht ein eingeschworenes Team, dann heißt es ab in den Flieger und „Ready for Take off“!

Am Abend eines Produktionstages sitzt man im Team zu-sammen und wählt bereits das aus, was sich wenige Zeit später in den Hochglanz-Katalogen und Anzeigen der Unternehmen wi-derspiegelt. In der nachfolgenden Post-Production verschwinden Falten und Sommersprossen aus den Gesichtern der Models - alles wird schön und clean gemacht.

Dann machen sich feinfühlige Lithografen ans Werk und geben den Bildern den letzten Schliff, bevor es in die Druckerei geht, wo Drucker mit Mode-Feeling letzte Hand anlegen für ein perfektes gedrucktes Endprodukt.

Jetzt stehen die internationalen Modemessen auf dem Timeta-ble der Unternehmen. An diesen Orderplätzen entscheidet es sich,

ob man mit seiner Kollektion richtig liegt und der Handel gute Orders schreibt. An den Regalen des Handels, entscheiden auch Sie liebe Leser, über den Erfolg einer Mode-Kollektion!

Wie zu jeder Saison war es dann auch wieder ein hartes Stück Arbeit, doch hat es wie immer Spaß gemacht, das aufregende Ge-schäft mit dem Fashion-Business.

An dieser Stelle noch einen herzlichen Dank an die Unterneh-men Ahlers und Brax-Leineweber für die schönen Ausblicke auf die kommende Frühjahr/ Sommer-Saison 2011. ■ EH

Frühjahr-/ Sommer-Saison 2011: Die Modetrends von BRAX FEEL GOOD

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FASHION & STYLE

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Eine Partnerschaft in Mode

PIERRE CARDIN UND DIE AHLERS AG, HERFORD: Seit fast 20 Jahren ist die Ahlers AG, Herford, weltweit größter Pierre Cardin Lizenznehmer für das Premium Herren-Bekleidungs-Segment.

Pierre Cardin: „Dem Morgen einen Schritt voraus“, so ti-telte die International Herald Tribune in ihrer Ausgabe vom

23. März 2010 über den Designer Pierre Cardin.

Ein Lebensmotto, dem sich der 1922 in San Biago di Callalta, nahe Venedig geborene Pierre Cardin auch heute noch verpflichtet fühlt.

Ganz bodenständig beginnt der junge Pierre Cardin seine Karriere mit einer Schneiderlehre in Paris. Einige Zeit spä-ter werden die Haute Couture Häuser

wie Schiaparelli und Dior auf den jungen Kreativen aufmerksam. Doch die Liebe zur Haute Couture währt nur kurz. Denn Pierre Cardin wollte mehr, als er 1959 damit begann, Konfektion zu ent-werfen. „Quel Malheur“ so titelten die Pariser Modegazetten und warfen den jungen creativen Geist aus dem „Chambre Syndicale“, dem obersten Gremium der Haute Couture. Unbeirrt setzt Pierre Cardin sein kreatives Schaffen weiter in Szene. Sein weltweites Lizenz-Imperium für alle möglichen und unmöglichen Dinge des Lebens ruft Neider auf den Plan.

1991 ein weiterer spektakulärer Höhepunkt seiner Schaffens-

kraft. Pierre Cardin präsentiert vor 200.000 begeisterten Moskau-ern auf dem Roten Platz seine Mode-Innovationen und wird dafür frenetisch gefeiert. Es ist immer sein Ziel gewesen, selbst in den späten Achtzigern, die „Next Generation“ anzusprechen. Und das ist bis heute so geblieben!

Dass dieser kreative Geist nicht ruht, zeigt sich auch wieder in der neuen Pierre Cardin Herren-Linie zur kommenden Frühjahr-/ Sommer-Saison 2011. Perfekt vor dem Hintergrund des alten Marrakesch in Szene gesetzt, präsentiert sich die neue Kollektion von Pierre Cardin in einem unvergleichlichen Ambiente.

DIE MODISCHEN ESSENTIALS AUF EINEN BLICK:

Smart und lässig, so kommt uns die neue Pierre Cardin Herrenli-nie zur Frühjahr-/ Sommer-Saison entgegen und stellt den Smart Casual-Bereich in den Mode-Fokus.

DIE NEUEN ATTRAKTIVEN STYLES VON PIERRE CARDIN:

Clean und gleichzeitig maskulin. Die Farben und Formen orien-tieren sich in Anlehnung an Kolonial- und Safari-Einflüssen - je-doch neu und modern interpretiert. ■ EH

Pierre Cardin Foto by Helmut Newton

Frühjahr-/ Sommer-Saison 2011: Die Modetrends von Pierre Cardin

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GESUNDHEIT | LEBEN

Im Alter in Würde leben GESUNDHEIT | LEBEN

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GESUNDHEIT | LEBEN

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Dann aber erleidet der Vater ei-nen Schlaganfall. Die Mutter übernimmt die häusliche Pfle-ge und wird von einem ambu-

lanten Pflegedienst unterstützt. Doch wenig später erhält man die Nachricht, dass die Großmutter an Demenz leidet. In solchen Situationen ist die Unterbringung in ei-nem Altenheim vielfach nicht nur die einzig mögliche, sondern auch die beste Lösung.

Die Situation in Deutschland in zahlen:

Mag obiges Beispiel ein tragischer Einzel-fall sein, eines lässt sich jedoch nicht leug-nen: Das Thema der Altenpflege wird in unserer Gesellschaft immer bedeutender, eine Tatsache, die zahlreiche statistische Erhebungen belegen.

Einer Publikationen des Statistischen Amtes („Demografischer Wandel in Deutschland - Heft 2, Ausgabe 2010) zu-folge waren Ende 2007 in Deutschland 2,25 Millionen Menschen nach § 14 Abs. 1 des Sozialgesetzbuchs (SGB) XI pflegebedürf-tig. Sie waren also auf Grund körperlicher, geistiger oder seelischer Krankheiten nicht mehr in der Lage, die gewöhnlichen Ver-richtungen des Tages auf Dauer (mindes-tens 6 Monate) selbständig zu erledigen. Von diesen knapp 2,3 Millionen Men-schen waren gut 80 % älter als 65 Jahre. Zwei Drittel wurden zu Hause betreut, ein Drittel (709.000) war in den rund 11.000 Pflegeheimen versorgt.

Aus der Publikation geht auch hervor, dass die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Im Vergleich zum Jahr 1999 um ungefähr 11 %. Verantwortlich dafür ist hauptsäch-lich eine Entwicklung: Die Menschen wer-den immer älter. Waren 1999 in der Bun-

desrepublik 2,9 Millionen Menschen älter als 80 Jahre, waren es 2007 bereits 3,9 Mil-lionen. Außerdem werden die Menschen mit zunehmendem Alter auch eher pfle-gebedürftig. Von den 70- bis 75-Jährigen sind beispielsweise nur 5 %, von den über 90-Jährigen bereits 62 % pflegebedürftig.

Abschließend sei noch der Trend zur professionellen Pflege durch ambulante Pflegedienste oder in Altenheimen statis-tisch untermauert. Gegenüber 1999 stieg die Zahl der Menschen, die in Heimen betreut werden, um rund 24 %, während im selben Zeitraum der Anteil der Menschen, die zu Hause versorgt wurden, rückläufig war.

Ein Zeichen der Zeit! - Eine familiä-re Pflege lässt sich beruflich, zeitlich und geographisch immer schwerer einrichten, eine Entwicklung, die vor allem in der gesteigerten Mobilität und der höheren Erwerbsbeteiligung der Frauen gründen. Denn neben den Lebensgefährten leisten Töchter und Schwiegertöchter den Haupt-teil der familiären Pflege.

Wer allerdings einen akuten Pflegefall in seiner Familie betreut, den werden derlei Statistiken kaum kümmern. Ihn interes-siert, was getan werden kann und welche Optionen eine Unterbringung im Alten-heim eröffnet.

Die Wahl eines Pflegeheims:

Dem Begriff des Pflegeheims haftet nicht selten etwas moralisch Bedenkliches, Zweifelhaftes an. Wie die aufgedeckten Pflegemissstände zeigen, manchmal zu Recht. Doch die Heimunterbringung ei-nes hilfsbedürftigen Angehörigen muss keiner Abschiebung gleichkommen, wenn bei der Wahl einige grundlegende Kriteri-en beachtet werden.

Im Alter in Würde leben HEIMUNTERBRINGUNG PFLEGEBEDüRFTIGER PERSONEN IN DEUTSCH- LAND: Die verwitwete Großmutter lebt rüstig in ihrer ostwestfälische Heimat-gemeinde, die Eltern genießen ihren Ruhestand im Weserbergland und der Sohn lebt mit seiner Familie in Düsseldorf. Man besucht sich so oft wie mög-lich, die familiären Bande haben sich zwar gelockert, aber sie sind in Takt.

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GESUNDHEIT | LEBEN

Mit der Wahl eines geeigneten Pflege-heims sollte zunächst so früh wie möglich begonnen werden. Auf diese Weise bleibt Zeit für eine Besichtigung, für ein Ge-spräch und für einen Vergleich. Gute Al-tenheime haben zudem meist eine lange Warteliste. Wird der Pflegefall akut, bleibt dann jedenfalls wenig Zeit und wenig Ge-duld für eine gutüberlegte Wahl. In diesen Situationen bewährt sich überdies eine Vorsorgevollmacht, die vor endlosen Strei-tereien bewahren kann.

Außerdem sollte man sich genau über-legen, welche Art der Pflege benötigt wird oder welche zu erwarten ist. Ob Mieter bei der Einweisung in ein Altenheim allerdings pflegebedürftig sein müssen ist ebenso we-nig einheitlich geregelt wie das Eintritts-alter. Geregelt sind aber die Bestimmun-gen des Heimvertrags, der zwischen dem Heim und dem zukünftigen Bewohner geschlossen wird. Er regelt die Leistungen des Heimträgers und die dafür anfallenden Kosten. Seit dem 1. Mai 2010 unterliegen diese Verträge dem Wohn- und Betreu-ungsvertragsgesetz (WBVG).

Wer all diese Faktoren geklärt hat, der wird vor einer endgültigen Entscheidung noch das Preis-/Leistungs-Verhältnis be-rücksichtigen. Denn eines ist sicher: eine Unterbringung im Pflegeheim ist teuer, je nach Pflegestufe 2.500 -5.000 EUR.

Die Finanzierung:

Für die Kosten muss der Pflegebedürfti-ge grundsätzlich selbst aufkommen, mit seiner Rente, mit seinem Vermögen oder mit etwaigen Zusatzversicherungen. Zum eigenen Anteil gesellt sich üblicherweise die Leistung aus der gesetzlichen Pflegever-sicherung.

Das Pflegegeld:

Leistungen aus der sozialen Pflegeversi-cherung erhalten jene Menschen, die nach dem § 14 SGB XI als pflegebedürftig gel-ten. Zu beantragen ist die Leistung bei der Pflegekasse, besonders zu beachten ist, dass die Leistung frühestens vom Tag der Antragstellung gewährt wird. Die Höhe richtet sich nach der Hilfe- und Pflegebe-dürftigkeit und nicht nach den finanziellen

Mitteln des Pflegebedürftigen. Festgestellt wird die Pflegestufe von einem Gutachter des Medizinischen Dienstes der Kranken-versicherung (MDK). Derzeit erhält man zum Beispiel in der Pflegestufe I 1.023 EUR, in der Pflegestufe III 1.510 EUR. Allerdings darf das Pflegegeld höchstens 75% der Heimkosten decken. So will es der Gesetzgeber. Für die vollstationäre Pflege werden die Leistungen allerdings erst gewährt, wenn die anderen Pflegeformen nicht ausreichen, zu teuer oder unzumutbar wären. Im griffi-gen Beamtendeutsch heißt das: Die vollsta-tionäre Pflege ist gegenüber der häuslichen und teilstationären Pflege nachrangig (§ 43 Abs.1 SGB XI).

Der Unterhalt der Angehörigen?

Die Pflegeversicherung ist also keine Voll-versicherung. Sind die Pflegeheimkosten durch den Pflegebedürftigen und das ge-währte Pflegegeld nicht gedeckt, können die Ehegatten oder die Kinder zur Unter-haltsleistung verpflichtet werden. Zunächst haftet der Ehegatte (laut § 1608 BGB), wobei diesem wenigstens 1.000 EUR monatlicher Eigenbedarf zustehen.

Kann der Ehegatte nicht zahlen, dann kommt es an die Kinder (gemäß § 1606 BGB). Ihr Selbstbehalt liegt prinzipiell bei 1.400 EUR. Zu diesem wird die Hälfte des Betrages hinzugerechnet, den das Nettoein-kommen des Kindes den Selbstbehalt über-steigt. Ein Beispiel mag das verdeutlichen:

2.200 EUR (Nettoeinkommen) minus 1.400 EUR (Selbstbehalt) = 800 EUR

Die Hälfte: 400 EUR1.400 EUR plus 400 EUR = 1.800 EUR

In diesem Beispiel läge der Selbstbehalt bei 1.800 EUR, 400 EUR würden pro Monat für die Unterhaltsleistung herangezogen. Versiegen schließlich auch die finanziellen Quellen der Angehörigen, muss der Staat einspringen. Die Sozialhilfe übernimmt die Kosten für Unterbringung und Verpfle-gung, die Kosten für Pflege und Behand-lung zahlt die Pflegekasse.

Am Schluss bleibt die Einsicht:

Zukünftig wird kaum jemand dem Thema Altenpflege entkommen können. Je früher man sich mit ihm auseinandersetzt, desto besser wird für den Pflegefall vorgesorgt sein.

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GESUNDHEIT | LEBEN

In Würde alt werden – und das selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden, das ist ein Wunsch, den alle Menschen klar äu-ßern. Doch irgendwann bedarf ein Mensch der Unterstützung, was für viele Seniorinnen und Senioren eine erschütternde Erkenntnis ist.

Die Frage „Wer sorgt dann für mich?“ beschäftigt sehr viele Menschen.

Die häuslichen Pflegedienste der DRK Bielefeld Sozialen Dienste gGmbH bieten Ihnen gerne eine liebevolle und pro-fessionelle Unterstützung, die genau auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche zuge-schnitten ist. Mit mittlerweile fünf Pflegediens-ten versorgen die Schwestern und Pfleger der Sozialen Diens-te Klientinnen und Klienten im gesamten Raum Bie-lefeld und darüber hinaus. „Wir pflegen und betreuen Menschen ganz individuell“, erzählt der Pflegedienstleiter der Station Bielefeld Mitte, Robert Hartwig. „Unsere Klienten bestimmen, wann, wo und wie sie unsere Hilfe erhalten wollen.“

Der menschliche, herzliche und respektvolle Umgang ist im Pflegekonzept verankert. Dies ist die Grundlage der täglichen Arbeit der Mitarbeitenden. Selbstverständlich gilt das ebenfalls für die Wohngemeinschaften für Menschen mit demenzieller Erkrankung, die in einer häuslichen, vertrauensvollen Atmo-sphäre im Alltag begleitet und angeleitet werden. Komplettiert wird das umfassende Bild mit dem Hauseigenen Fahrdienst, dem Angebot von Nachtbereitschaftsdiensten und der haus-wirtschaftlichen Betreuung sowie Beratungsangeboten für

pflegende Angehörige, so dass die Klientinnen und Klienten der Sozialen Dienste rundum versorgt werden können.

Ein selbstbestimmtes Altern in Würde – so ist es möglich!

Deutsches Rotes Kreuz – Pflege unter einem guten Zeichen

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Die Knappschaft punktet bei ihren Mitgliedern mit einem attraktiven Leistungs- und Serviceangebot. Und so lassen sich immer mehr Ver-sicherte von den besonderen Vorteilen der Krankenkasse überzeugen – zum Beispiel vom Präventionsangebot AktivBonus, der kostenlosen homöopatischen Behandlung bei Ärzten mit Homöpatie-Diplom, so-wie umfassenden Schutzimpfungen. Allein über 100.000 neue Mit-glieder haben sich 2010 für den Direkteinstieg in die knappschaftliche Krankenversicherung entschieden. Einem Jahr, das auch geprägt war vom großen Jubiläum „750 Jahre Knappschaft“. Als älteste Sozialver-sicherung der Welt hat die Knappschaft das deutsche und europäische Sozialsystem entscheidend mitgeprägt. Seit April 2007 ist die aus dem Bergbau entstandene Krankenkasse für alle Berufsgruppen geöffnet. Sie ist heute die fünftgrößte bundesweit tätige Krankenkasse.Die Knappschaft verbindet Tradition mit Innovation und setzt auf Kundennähe sowie persönliche und individuelle Betreuung – schnell und unkompliziert, und das in mehr als 100 Beratungs- und Ge-schäftsstellen, im Internet und am kostenfreien Service-Telefon (Nr. 0800 / 200 501). Wenn es etwa um einen Termin bei einem Facharzt geht, helfen die Mitarbeiter der Knappschaft den Mitgliedern, zeitnah einen Termin zu vereinbaren. Der neue Service ist mit mehr als 80 Prozent Erfolgsquote hervorragend gestartet. Für die 1,7 Millionen Versicherten ist die Knappschaft stets ein verlässlicher Partner und moderner, qualitätsorientierter Dienstleister. Viele Angebote unter-stützen die persönlichen Gesundheitsbemühungen und bieten dabei

auch finanziellen Nutzen. Dabei kümmert sich die Knappschaft inten-siv um die Anliegen ihrer Kunden und garantiert jederzeit ein Plus an attraktiven Serviceleistungen, die über den Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Weitere Informationen erhalten Sie auch vor Ort in der Geschäftsstelle in der Altstadt von Bielefeld, Neustädter Str. 29 - 31.

Glückliche Gewinner

Im Rahmen einer großen Verlosungsaktion in unserer letzten Ausgabe, wurden unter Hunderten von Einsendungen fünf Gewinner durch Rechtsanwalt George Terzakis ermittelt.

Die Bali-Therme und das Bielefelder Wirtschaftsmagazin gratu-lieren herzlichst folgenden Gewinnern:

Dr. Armin Lutze, Dortmund /

Brigitte Kraus, Bielefeld / Peter Kreinberg, Bielefeld /

Petra Lanwermann, Bielefeld / Sven Pfeuffer

...und wünschen viel Spass und vor allem Erholung!

ENTFLIEHEN EINEN TAG DEM ALLTAG: Genießen, entspannen und Baden in der Bali-Therme

Besser kann man es nicht treffenANzEIGE

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GESUNDHEIT | LEBEN

Individualität, Unabhängigkeit, Gemeinschaft und Sicherheit –Ihre Wünsche und Vorstellungen stehen für uns im Mittelpunkt.

Im Caroline Oetker Stift leben Sie selbstbestimmt und unabhän-

gig in den eigenen vier Wänden. Jede unserer Wohnungen verfügt

über Balkon oder Terrasse, die Sie ganz individuell mit Ihren eigenen

Möbeln einrichten können. Wir unterstützen Ihren Wunsch nach

einem sicheren, selbstbestimmten, gesundheitsbewussten und aktiven

Leben. Mitarbeiter der Persönlichen Assistenz helfen Ihnen und

begleiten Sie im Alltag. Bei Krankheit oder Pflegebedürftigkeit ist

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GESUNDHEIT | LEBEN

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unser Pflegedienst rund um die Uhr für Sie da. Alle Leistungen stim-

men wir dabei ganz individuell auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche ab.

Zudem bieten wir Ihnen Raum und Angebote für vielfältige Aktivitäten –

vom erstklassigen Konzert über Lesungen und Sprachkurse bis hin zum

Candlelight-Dinner.

Weitere Informationen zu unseren Angeboten und Leistungen erhalten

Sie auch unter Telefon (0521) 58 29 0.

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GESUNDHEIT | LEBEN

Herr Wendt, wenn man Ihr Haus betritt, hat man das Gefühl ein 5 Sterne-Hotel zu besuchen. Eine groß-

zügige Lobby empfängt Besucher und Gäste mit einem hochwertig gestalteten Ambiente. Da spürt man die liebevolle Hand Maja Oetkers, die mit viel Liebe zum Detail eine einzigartige Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen hat. Eine rund um die Uhr besetzte Rezeption steht allen Gästen und Besuchern unseres Stiftes für Fragen und Wünsche zur Ver-fügung.

Aus vielen unserer Wohnungen und Appartments genießen unsere Bewohner einen traumhaften Blick auf das citynahe Bielefeld. Eine großzügig gestaltete Park-landschaft mit altem Baumbestand vor dem Hintergrund unseres Hauses lädt zu entspannten Spaziergängen ein.

Herr Wendt, welche Wohneinheiten bieten Sie Ihren anspruchsvollen Gäs-ten an?Unsere Gäste haben vielfältige Wahlmög-lichkeiten. In unserem Haus stehen insge-samt 102 Wohnungen und Appartements in Größen von 28 bis 96 Quadratmetern zur Verfügung, die unsere Bewohner auf Wunsch ganz individuell mit eigenem Mo-biliar einrichten können. Umfangreiches Informationsmaterial stellen wir allen In-teressenten und Lesern Ihres Magazins na-türlich gerne zur Verfügung.

Herr Wendt, was schätzen Ihre Bewoh-ner ganz besonders an Ihrem Haus?Nun ja, ältere Menschen haben im Alter ganz besondere Ansprüche an sich und Ihre Umgebung, diese zu erfüllen ist un-sere Aufgabe. Unser Haus gehört zum Ku-ratorium „Wohnen im Alter“ (KWA), in

diesem Unternehmen vereint sich geballte Kompetenz für alle Fragen und Anforde-rungen, wie Senioren im Jahr 2011 gerne leben würden. Unser Konzept ist da weit voraus!

Dazu gehört natürlich auch der 24-Stunden-Pflegeservice in unserem Haus. Hervorragend ausgebildetes Pflegepersonal betreut auf Wunsch unsere Gäste rund um die Uhr.

Herr Wendt, wie steht es um das gast-ronomische Angebot Ihres Unterneh-mens?Bei uns wird täglich frisch gekocht – bis zu vier verschiedene Menüs stehen auf der Speisekarte unseres Küchenchefs zur Aus-wahl – Normal – oder Diätkost werden in unserem stilvollen Speisesaal von unserem aufmerksamen Service-Team serviert. Auf Wunsch bringen unsere Service-Mitarbei-ter die Mahlzeiten auch direkt in die Woh-nungen und Appartements.

Herr Wendt, der Mensch lebt nicht nur von Brot allein – was hat Ihr Haus sei-nen Bewohnern sonst noch attraktives zu bieten?Gesundheit und Wellness genießen in un-serem Haus einen ganz besonders hohen Stellenwert. So bieten wir unseren Gästen ein großzügig gestaltetes Schwimmbad und einen perfekt ausgestatteten Gym-nastik- und Wellnessbereich an, der keine Wünsche offen lässt. Für die Freunde der klassischen Musik bieten wir monatlich stattfindende Konzerte an. Interessante Vorträge aus allen Bereichen des Lebens runden unser Veranstaltungsprogramm ab. Eine Kegelbahn mit gemütlicher Bierstube lädt ebenfalls zur Geselligkeit ein.

Unser hausinternes Friseur-und Kosme-tikstudio sorgt außerdem dafür, dass unsere Gäste bei allen Aktivitäten gut aussehen.

Herr Wendt, ist ein Probewohnen im Caroline Oetker Stift möglich?Natürlich, wenn Sie und die Leser des Bie-lefelder Wirtschaftsmagazins das Caroline Oetker Stift mit seinem einmaligen Ambi-ente etwas näher kennen lernen möchten, steht Ihnen unser Serviceteam mit Rat und Tat zur Seite.

Herr Wendt, wir vom Bielefelder Wirtschaftsmagazin danken Ihnen für das Gespräch. ■ EH

■ KONTAKTCaroline Oetker StiftKaselowskystrasse 233615 BielefeldTel.: 0521/ 5829 0 Fax: 0521/ 5829 913e-Mail: [email protected] Internet: www.kwa.de

First Class Wohnen im Alter.Das Caroline Oetker Stift auf dem Johannisberg in BielefeldDAS BIELEFELDER WIRTSCHAFTSMAGAzIN IM GESPRÄCH MIT STIFTSDIREKTOR PETER WENDT:

Peter Wendt – Stiftsdirektor des Caroline Oetker Stift

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GESUNDHEIT | LEBEN

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Mein altes Auto war wieder ein-mal in der Werkstatt, so musste ich zwangsweise die Linie 3 in Richtung City benutzen. An

der Haltstelle Prießallee fiel sie mir sofort auf - da stand sie mit ihrem Rollator mit schneewei-ßem Haar und kleinem Gepäck. Als keiner der Fahrgäste Anstalten machte ihr zu helfen, stand ich auf und half ihr in die Straßenbahn.

So, das wäre erst einmal geschafft, flüsterte sie mir ins Ohr - ich muss zum Hauptbahnhof um meine Schwester in Oberhausen zu besu-chen, die freut sich schon auf mein Kommen! Da stand sie nun, ganz allein mitten im Gang, vor einem Sitzplatz wo sich ein junger Mann mit Kopfhörer die neuesten Hits anhörte.

Auf meinen Vorwurf hin, er möge doch der alten Dame seinen Sitzplatz anbieten seine la-pidare Antwort: Er sitze hier schon seit Sieker und verspüre keine Lust, seinen Sitzplatz zu-gunsten der alten Dame abzugeben! Dann hatte sie einen - nämlich meinen!

Um mich herum - teilnahmslose Menschen - nur mit sich selbst beschäftigt - das ist doch Ge-fühlskälte pur, schoss es mir durch den Kopf!

Am Hauptbahnhof half ich ihr wieder aus der Straßenbahn und begleitete sie zur Fahr-karten-Ausgabe. Wie kommt sie denn jetzt auf den Bahnsteig fragte ich mich? Kein Problem, sagte der freundliche Mann an der Information, sie würde gleich von einer Dame der Bahnhofs-mission abgeholt und zum Gleis 3 begleitet.

Sie blickte mich noch einmal aus ihren blauen Augen an und sagte: Es ist schon ein Kreuz mit dem Alter - warten sie mal bis sie in mein Alter kommen. Dann verschwand sie in der Menge und ließ mich mit meinen Gedanken allein.

An was fehlt es uns, die die wir voll im Le-ben stehen? Ein wenig mehr Herzenswärme und Toleranz gegenüber unseren älteren Mit-bürgern sollte es schon sein! ■ EH

Über Herzenswärme und Gefühlskälte

Begegnung mit einer liebenswerten alten Dame

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KULTUR

Im Herzen von Ostwestfalen-Lippe steht wohl einer der spek-takulärsten und innovativsten Museumsbauten weltweit: Das MARTa Herford, wurde nach Plänen des amerikanischen Sta-rarchitekten Frank Gehry errichtet. Die dekonstruktivistische

Raumskulptur mit ihrer Choreographie der Volumen, den wirbeln-den, stürzenden und aufragenden Formen beherbergt ein ganzes „Kreativ-System“ aus Ausstellungsräumen, Veranstaltungsforum, Restaurant, Museumsshop, Besprechungsräumen und Büros.

Gehrys baulich separierte Anordnung der Funktionen verzichtet

dabei jedoch nicht auf eine durchaus raffinierte Theatralik zwischen Transparenz und konzentrierter Kunstbetrachtung.

Regionaltypisch ist die durchgehende Verklinkerung der Fas-saden, die in ihrem hellen Rotbraun raffiniert Bezug auf die tra-ditionelle gewerbliche Bauweise der unmittelbaren Umgebung nimmt. Etwa 180.000 Klinkersteine umhüllen die gebogenen und geneigten Außenwände von mehr als 3.000 Quadratmetern. Ein schwingendes, wellenförmiges Dach verleiht diesem Bau dennoch eine große Leichtigkeit.

DAS MARTa HERFORD MUSEUM – FRANK GEHRYS GESAMTKUNSTWERK: Am 07.Mai 2005 war es soweit, Herford ist stolz auf sein MARTa – nach einer Bau- und Planungsphase von 1998 bis 2005, wurde das Gesamtkunst-werk feierlich eröffnet und beging 2010 sein fünfjähriges Jubiläum mit einem großen Museumsfest.

KULTUR

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KULTUR

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Aus Kurven, Stahl und Beton

Der bauliche Gesamtkomplex MARTa Herford besteht eigentlich aus vier einzelnen, geschickt miteinander verbundenen Bauteilen: Der aus drei kleinen und zwei großen Galerien bestehende Ausstel-lungstrakt (Museum) und ein etwa dreißig Meter langer, leicht ge-krümmter Vortragssaal (Forum) sind parallel zueinander gestellt und öffnen sich in Form eines schmalen Eingangshofes zur Straßenseite.

Nach Überqueren dieses Vorplatzes (Plaza) betritt man einen lichten, filigranen Eingangsbau aus Glas und Stahl, der einem ent-kernten und sanierten historischen Fabrikgebäude vorgesetzt ist.

Rückseitig grenzt dieser vom Architekten Martin Lippold in den 1930 Jahren errichtete Bau direkt an den Flusslauf der Aa. Ein seitlich direkt am Wasser gelegenes Restaurant mit einer zwei-geschossigen Bar aus Kupfer und einer malerischen Terrasse über dem Fluss komplettiert das eindrucksvolle Ensemble.

Während das Erdgeschoss des Lippold-Baus als Lobby und Verteiler fungiert, beherbergt man in den oberen Etagen zahlreiche Institutionen und Verbände aus der für diese Gegend typischen Möbelindustrie. ■ EH

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KULTUR

■ KONTAKT

MARTa Herford gGmbHGoebenstraße 4–10, 32052 HerfordTel.: 05221/ 99 44 300

Öffnungszeiten:Di-So und an Feiertagen 11-18 Uhr, Jeden 1. Mi im Monat während Ausstellungen 11-21 Uhr, Geschlossen: 24., 25. und 31.12.

E-mail: info@ @marta-herford.deIm Internet: www.marta-herford.de

Aktuelle Veranstaltungstermine:

SPAGAT! Design Istanbul TasarımıZeitraum: 17. Dezember 2010 – 20. Februar 2011

Die zweite von Max Borka kuratierte Designausstellung im MAR-Ta Herford– gibt mit Hauptwerken von mehr als 30 Designern, Designbüros und Künstlern erstmals einen umfangreichen Über-blick über Istanbuls aufstrebende und außerordentlich aufregende, bisher allerdings noch weitgehend unbekannte Designszene.

mit/with: ABLUKA (Demet Bilici & Beritan Firat Arik) Erdem Akan & maybedesign, Ali Bakova, Autoban (Sefer Çaglar & Sey-han Özdemir), Alper Böler, Ela Cindoruk, Demirden Design/Ilio (Nil Deniz, Sule Koç, Demir Obuz, Mehtap Obuz, Sema Obuz), Can Ali Dündar, Nezaket Ekici, Omer Ozan Erdogan & Creative Bonanza, GAEAforms (Pinar Yar & Tugrul Gövsa), Gürsan Ergil, Aykut Erol, Arzu Firuz & Paul Huber, Bayram Gümüs, Serhan Gürkan, Joelle Hancerli, Human Cities (Can Ali Dündar, Funda Mehter, Boran Ekinci Mimarlik, The No New Enemies Network, Nerdworking, Ypsilon Tasarim, u.a.), Asli Kiyak Ingin & Made in Sishane, Meric Kara, Defne Koz, Tamer Nakisci & Refik Anadol, Koray Özgen, Koray Özgen & Leyla Taranto, Paratoner (Cüneyt Ara, Erdem Keskin, Murat Özbay, Tanju Özelgin, Ender Yolcu), Aziz Sariyer, Derin Sariyer, Kunter Sekercioglu, Adnan Serbest, Sema Topaloglu, Can Yalman

WIR SIND ORIENTZeitgenössische Arabesken(We are Orient – Contemporary Arabesques) Zeitraum: 17. Dezember 2010 – 20. Februar 2011

Die Ausstellung „Wir sind Orient“ versammelt fünf zeitgenössi-sche westeuropäische Künstlerinnen und Künstler, in deren Werk das Ornament eine zentrale Rolle spielt. Martin Assig, Gabriele Basch, Mariella Mosler, Christine Streuli und Heike Weber eröff-nen in eigens für diese Ausstellung entwickelten Künstlerräumen auf sehr unterschiedliche Weise den Blick auf den besonderen Reiz des Ornaments.

mit/with: Martin Assig, Gabriele Basch, Mariella Mosler, Christine Streuli, Heike Weber

Kunst im MARTa Herford Museum - Bayram Gümüs, „Istanbul“, 2010, Öl auf Leinwand, Installationsansicht

IstanbulFoto: Anna Pannekoek

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KULTUR

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Vordergründig parodiert er ja den durchschnitt-lichen Pilsverkoster

von der Trinkhalle. Nur mit einem wesentlichen Unter-schied: Knebel erzählt mit so subtiler Schläue, dass man den tieferen Sinn zuerst gar nicht mitbekommt – und dann umso befreiter auflacht.

Was modern ist, außerge-

wöhnlich oder gar unfassbar, bringt er mit Hintersinn zu-rück auf den Boden der Tatsa-chen. Knebel verknüpft seine Geschichten ganz locker zu ei-nem Gesamtbild der Ruhrstadt und ihrer Bewohner, einfacher Leute, deren Gewitztheit man besser nicht unterschätzen soll-te. Und das schon seit 20 Jah-ren. Wenn Herbert Knebel also

nun persönlich sagt: „Ich glaub, ich geh kaputt...!“, dann kann man nicht widerstehen, da geht man einfach mit. HERBERT KNEBEL: Ich glaub, ich geh kaputt...!Termin: So 20.02.2011, 20 UhrEinlass: ab 19 UhrOrt: Oetkerhalle, Bielefeld

Parodie mit subtiler Schläue HERBERT KNEBEL üBERzEUGT MIT NEUEM SOLOPROGRAMM: Sex im Alter, Knatsch im Treppenhaus, Ram-bazamba beim Seniorentanz. Herbert Knebel steppt auf jedem Parkett – nun auch mit seinem dritten, komplett neuen Solo-Programm „Ich glaub, ich geh kaputt...!“.

Zwanzig Konzerte stehen in Deutschland auf dem Tourplan, bei denen

Peter Dasch (Bassbariton), Nico Müller (Bariton), Jandy Chris-tian Ganguly (Bariton), Assaf Kacholi (Tenor) und Laszlo Ma-leczky (Tenor) mit neuem Live-Programm auftreten werden. Sie präsentieren neben den beliebtes-ten Hits der Platin-Vorgängeral-ben „Für immer und dich“ und „Adoro“ besonders die neuen Stücke ihres am 12.11.2011 er-schienenen Albums „Glück“. Es ist das dritte Adoro-Album seit

Gründung der Formation 2007 und für Adoro der krönende Abschluss eines weiteren erfolg-reichen Jahres. Schon das Früh-jahr 2010 hatte für Adoro durch die erneute Nominierung für ei-nen ECHO als beste „Gruppe/Kollaboration National – Rock/Pop“ und den Gewinn des Ra-dio Regenbogen Awards in der Kategorie „Classic Pop“ äußerst erfreulich begonnen.

ADORO: GlückTermin: Sa 12.02.2011, 20 UhrOrt: Seidensticker Halle, Bielefeld

„Glück“ADORO PRÄSENTIERT SEIN NEUES ALBUM: Auch im fünften Jahr ihres Bestehens gehen die fünf char-manten Opernsänger von Adoro wieder auf Tour.

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52 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

KULTUR

Frau Buchholz, Sie leben seit zwanzig Jahren in Berlin, aber Sie kommen immer wieder gerne nach Bielefeld, wo sie ja Ihre ersten Konzer-te gegeben haben. Auch demnächst treten Sie wieder in Bielefeld auf. Was bedeutet Ihnen die Stadt?

barbara buchholz: Ich bin regelmäßig in Biele-feld, um Freunde zu sehen. So habe ich zuletzt Hei-

ligabend bei Carmen Priego verbracht, sie arbeitet als Schauspielerin am Stadttheater. Ich verbinde viele po-sitive Erin-nerungen mit Bielefeld. Die Stadt und ihre

Musikszene haben mir, als ich mit meiner Musik an-fing, viel ermöglicht, ich konnte in Bielefeld ungestört in alle Richtungen experimentie-

ren, ohne allzu großen Einflüssen ausgesetzt zu sein. Ich erfuhr bei meinen Auftritten und durch die

Zusammenar-beit mit anderen Künstlern hier, dass meine Musik willkommen war. Eine ganz wichtige Erfahrung.

Ich bekam in Bielefeld die Chance, mich zu entwi-ckeln. Egal ob Bunker Ulmenwall oder Oetker-Halle, ich habe nichts ausgelassen!

„Ich bin eine Theremin-Botschafterin geworden“

BARBARA BUCHHOLz ERHÄLT „WESTFALEN-JAzz-PREIS 2011“: Es gibt weltweit nur zehn Künstler, die das Theremin professionell spielen. Eine davon ist die Jazz-Musikerin und Komponistin Barbara Buchholz. Sie studierte bis 1985 an der Bielefelder Universität Musik und trat dann vor allem als Bassistin mit ihrer Big-Band „Reichlich Weiblich“ auf. Anfang der 90er-Jahre entdeck-te sie das Theremin, den Vorläufer der heutigen elekt-ronischen Instrumente. Seitdem ist die 51-Jährige mit der Ätherwellengeige im In- und Ausland erfolgreich. 2009 stand die gebürtige Duisburgerin im Halbfinale der RTL-Show „Das Supertalent“. Für ihre Pionierarbeit und Neupositionierung des Theremins erhält Barbara Buchholz am 8. Januar den diesjährigen „Westfalen-Jazz-Preis“. Das Bielefelder Wirtschaftsmagazin sprach mit der Künstlerin in Bielefeld.

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KULTUR

Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011 53

Sie beherrschen ein Instrument, das nur ganz wenige Men-schen professionell spielen. Was gibt Ihnen das Theremin, das Sie mit anderen Instrumenten nicht ausdrücken könnten?Das Theremin ist wie eine innere Stimme, wie das Singen mit meiner inneren Stimme. Das ist für mich ganz wichtig...

Mit Ihrer inneren Stimme?Das ist nicht esoterisch gemeint. Eher technisch. Als Interpretin gibt mir das Theremin die Chance, ganz in den Ton einzutauchen. Das Theremin-Spiel geschieht über das Ohr. Die Hand folgt dem Ohr, das meine ich mit innerer Stimme. Ich muss zuerst wissen, wie klingt das Intervall, das ich spielen will? Ich muss es vorher gehört haben, dann kann ich es spielen. Sänger gehen genauso vor. Die Musik, die ich mache, ist nicht vom Theremin abhängig. Ich würde genauso gut mit anderen Instrumenten meine Musik spie-len. Aber das Theremin kommt mir sehr entgegen.

Demnächst nehmen Sie in Münster den „Westfalen Jazz-Preis 2011“ entgegen. Er wird Ihnen ausdrücklich für die Pi-onierarbeit verliehen, die Sie für das Theremin geleistet ha-ben. Kann man sa¬gen, dass es dank Ihrer Vorreiterrolle für andere Musiker leichter wird, das Theremin einzusetzen? Es fristet im Konzertbetrieb ja eher ein Schattendasein.Es ist immer einfacher, etwas Neues zu lernen, wenn es schon jemanden gibt, der es entwickelt hat. Und dadurch, dass ich mit meinen Musikern viele Konzerte gebe, werden andere Musiker das über-nehmen und wieder weiter entwickeln. Wichtig ist: Ich bin nicht in einer Richtung aufgewachsen. Ich spiele ebenso Jazz wie Musik von zeitgenössischen Komponisten, die für Kamme-rensembles schreiben. Mein Interesse ist es, das Theremin von seinem Nostalgie-Status zu befreien, das es hat, weil es früher oft für Filmmusik eingesetzt wurde. Denken Sie nur an Hitchcock. Für mich ist das Theremin ein zeitgenössisches Instrument, das ich spielen kann wie jedes andere auch. Ich finde es reizvoll, das alles sehr flexibel zu handhaben.

Es gibt also heutzutage ein besseres Verständnis für das Ins-trument? Immerhin: Pop-Größen wie die Beach Boys oder Björk bedienten sich seiner.Richtig. Und es wird mittlerweile als „seriöses“ Instrument einge-setzt in jeder Art von Musik. Es ist wie die menschliche Stimme. Deshalb bietet es so viele Möglichkeiten, von abstrakt bis lyrisch. Das größer werdende Interesse sehe ich auch daran, dass immer mehr junge Menschen aus der ganzen Welt zu mir nach Berlin kommen, um Unterricht zu nehmen.

Ihre letzte CD „Moonstruck“ ist voller kontemplativer, ungewöhnlicher Stücke – eine Klangreise, die in seelische Bereiche führt, die nur wenige Musiker betreten. Was setzt diese Musik bei Ihnen emotional voraus?Jeder Musiker hat sein Lied. Das ist das, was in immer anderen Fa-cetten aus ihm heraus kommt. Es ist eben auch eine innere Stim-me, die aus einem klingt und immer wieder gehört werden will. Das Lied ist die Essenz, man kann zwar Strukturen schaffen, aber der tiefste Kern in meiner Musik wur-zelt im Innern. Das ist nicht über den Kopf zu entscheiden.

Einem Millionen-Publikum wurden Sie durch die RTL-Sendung „Das Supertalent“ bekannt. Sie standen darin mit einem Stück von Elton John im Halbfinale. Welche Erfah-rungen haben Sie mit der Show gemacht?Insgesamt sehr positive. Ich wollte unbedingt daran teilnehmen und habe mich Schritt für Schritt in die Sendung hinein getastet. Ich hatte im Halbfinale Pech mit dem Tontechniker, die Hörsitu-ation war ungünstig für mich. Daraus habe ich viel gelernt, und ich würde so etwas nur noch mit meinem eigenen Techniker machen. Aber die Möglichkeit dort zu spielen, war toll. Auch die Resonanz, die ich bekommen habe von Menschen, die zutiefst berührt waren. Aus der Türkei bekam ich zum Bei-spiel einen Brief von absolut Fremden, die mir schrieben, dass die Musik sie zu Tränen gerührt hat. Das hätte ich vorher nicht gedacht. Ich bekam Zuschriften aus allen Altersstufen und von ganz un-terschiedlichen Menschen, und das zeigt mir, dass das Theremin eine Zukunft hat.

Warum hatten Sie daran Zweifel?Schauen Sie sich an, was in der Musik los ist, in der Pop-Musik. Wir haben riesige Computerbur¬gen auf der Bühne und ganz klein dahinter einen Menschen, der auf einen Knopf drückt und die Ver-antwortung für die Musik abgibt. Beim Theremin ist das anders: Da übernimmt der Mensch die Verantwortung für die Musik, die er spielt. Da wird etwas Technisches mit etwas Menschlichem ver-bunden und das ist das Faszinierende. Sie sehen den Spieler in sei-ner ganzen Befindlichkeit. Das ist unser Zeitgeist. Deshalb ist die Zeit für das Instrument gekommen.

Warum spielen weltweit so wenige Menschen das Instru-ment professionell?Sein Erfinder Lev Termen landete unter Stalin im Gulag. Er fehl-te als Promoter, deshalb hat sich die Kunst in der Vergangenheit kaum weiter entwickelt. In den 1920er-Jahren, als Termen es in vielen Ländern vorstellte, war ein Instrument, das ohne körperli-che Berührung gespielt wurde, einfach un-fassbar. Es gab zu we-nige Menschen, die halfen, das Instrument zu verbreiten. Übri-gens glauben noch heute viele Menschen, ich mache nur Show mit der Ätherwellengeige, und die Musik käme vom Band. Sie müssen sich auf das Instrument einlassen und ihr Gehirn schulen, das macht es so anspruchsvoll.

Und Sie haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, das Theremin zu verbreiten?Ja. Ich bin eine Theremin-Botschafterin geworden. Ich möchte mein Wissen weitergeben.

Was sind Ihre nächsten Projekte?Ganz unterschiedliche Sachen: Eine neue CD ist in Planung, für eine Konzertreihe des Bayerischen Rundfunks in München werde ich Filmmusik von Nino Rota und Ennio Morricone für Theremin und Orchester bearbeiten. Und in Bielefeld werde ich auch wieder auftreten, am 22. Januar, mit der „Jahnplatz-Kantate“, die bei der Uraufführung vor einem Jahr für Aufse-hen gesorgt hat.

Frau Buchholz, wir danken Ihnen für das Gespräch. ■ FR

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54 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

KULTUR

KUNSTDENKMÄLER DER KLAS-SISCHEN MUSIK: Sie gehören zur Elite unter den Blechbläserensem-bles und locken jährlich auf interna-tionaler Ebene Tausende Besucher in Konzertsäle: German Brass.

Ob getragenes Choralvor-spiel oder fetzig dargebo-tene Ouvertüre, ob Johann Sebastian Bach oder Glenn

Miller – German Brass beweist auf ganz vielen Feldern seine Klasse. Die zehn Mu-siker zeigen, was möglich ist, wenn man das ganze Spektrum der Blechblasinstru-mente zwischen Tuba und Bachtrompete mit mindestens ebenso viel Kunst-, Lip-pen- und Fingerfertigkeit wie Fantasie-einsetzt.

German Brass schreckt wahrlich vor nichts zurück – schon gar nicht vor den „Kunstdenkmälern“der klassischen Mu-sik. Bach auf Blech, oder Mozart? Vivaldi – bekannt für virtuose Streicherkomposi-tionen? All das wurde von German Brass „in Blech gepackt“ so überragend serviert, dass mancher Zuhörer meinte, derartiges sei technisch gar nicht möglich.

German Brass in der Oetkerhalle

Grone Bildungszentrum NRW gGmbHWelle 10 • 33602 BielefeldTel.: 0521 9676029-0Fax: 0521 172-276E-Mail: [email protected]

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KULTUR

Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011 55

Die Musiker gehören zu den weltbesten Brass-Ensembles und präsentieren u.a. Variationen von Bach, Händel und Vival-di.German Brass ist kein Bläserensemble im klassischen Sinn.

Grundidee zur Gründung der GER-MAN BRASS war es, nicht nur immer neidisch auf die streichenden, holzblasen-den, singenden, orgel- oder cembalospie-lenden Kollegen zu schauen, sondern sich mit Klassischer Musik, die mit einer über-wältigenden Fülle und herrlichster Musik bedacht ist, auf Blechblasinstrumente zu übertragen.Viele Kritiker hielten dieses Ansinnen als höchst frevelhaft, da diese Klassische Musik nur unzulänglich auf moderne Blechblasinstrumente zu über-tragen sei.

Diese Kritik traf die Mitglieder von GERMAN BRASS zutiefst in ihrer Be-rufsehre und verlangte nachWiderspruch.Der Komponist Samuel Scheidt hat schon 1622 an die Musikanten appelliert, die Aufführung seiner Stücke nach Gutdün-ken zu gestalten.Die Kritiker verstumm-ten alsbald schnell nach den ersten gege-benen Konzerten und wurden begeisterte Anhänger für diese Aufführungspraxis.

Dass sie allesamt exzellente Musiker sind, brauchen sich die Mitglieder von German Brass nicht mehr zu beweisen

(sie blasen hauptberuflich in deutschen Spitzenorchestern) – bei „German Brass“ können sie zeigen, was sonst noch so in ihnen steckt: Spielwitz, Geist, Originalität und eine unbändige Freude, das alles auf der Bühne in einer mitreißenden Show zu präsentieren.

Tradition und Fortschritt. GERMAN BRASS ist beides. Vor allem aber ist das Ensemble seit Jahren ein Synonym für Brass-Kunst auf höchstem Niveau. Als Pi-onier unter den deutschen Blechbläseren-sembles hat GERMAN BRASS von 1974 an die Brass-Bewegung mitinitiiert und seither maßgeblich geprägt. GERMAN BRASS gelingt das Kunststück, „Vielfalt

in der Einheit“ zu schaffen, nämlich aus zehn Individualisten und renommierten Solobläsern deutscher Spitzenorchester einen unverwechselbaren, einmaligen Gesamtklang hervorzuzaubern. Als En-semble musiziert es kammermusikalisch transparent, doch zugleich mit einer sin-fonischen Pracht und Dynamik, wie nur Blechbläser sie zu entfalten vermögen. Das Repertoire von GERMAN BRASS umfasst alle Stilrichtungen und Gattun-gen von Scheidt bis Schostakowitsch, von Dixieland bis Bossa Nova. ■ JR

Termin: Sa, 05.03.2011, 20.00 UhrOrt: Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld

Erfolgreiche Unternehmensführung in 2011 bedeutet: Fachkräftebedarf decken, Leistungs-träger langfristig gewinnen und durch gezielte Förderung Potentiale lenken. Hierbei unterstützt in Bielefeld das Grone Bildungszentren NRW gGmbH in jeglicher Hinsicht. „Wir bieten unseren Kunden unverbindlich eine Situationserhebung der Fortbildungsbereitschaft und benötigten Fortbildungsschwerpunkte in den Unternehmen an. Erstellen individuelle Mentoring – Konzepte zur gesicherten Nachwuchsförderung und bie-ten individuelle Schulungen entsprechend der

Zielvorstellung. Und dies vom Einzelcoaching bis zur Gruppenschulung.“ berichtet Susanne Göller, Leitung der Grone - Niederlassung in Bielefeld. „Berufliche Weiterbildung, gefördert durch den eigenen Arbeitgeber führt zur nach-haltigen Identifikation mit dem Unternehmen und den Unternehmenszielen. Eine bessere Si-cherung des Fachkräftebedarfes gibt es nicht.“ Grone gehört zu den traditionsreichsten Un-ternehmen der deutschen Weiterbildungsland-schaft. Gegründet 1895 von Heinrich Grone in Hamburg, zunächst mit kaufmännischer Aus-

richtung, erkannte man schon früh, wie wichtig lebenslanges Lernen für den beruflichen Erfolg ist. „An über 90 Standorten bundesweit orga-nisieren wir heute Aus- und Fortbildungen für rund 12000 Teilnehmer.“ so die Niederlassungs-leitung. Als Spezialist für Erwachsenenbildung hat Grone qualifizierte Mitarbeiter und erprobte Konzepte. „Wir bieten im Zentrum modulare Weiterbildung individuelle Weiterbildungspake-te aus Selbstlern-Modulen an. Die Inhalte wer-den frei kombiniert nach den Bedürfnissen der Interessenten. Man kann täglich, einmal oder mehrmals pro Woche zu uns kommen, so wie es der Zeitplan zulässt.“ Auch Inhouse-Module für Firmen oder Abendtermine werden angebo-ten. Lassen Sie sich beraten!

Modulare Weiterbildung für Unter- nehmen und Berufstätige bei Grone

German Brass– Die Pionier unter den deutschen Blechbläserensembles

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56 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

REGION | SERVICE

Bielefelder BoulevardREGION | SERVICE

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REGION | SERVICE

Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011 57

DIPLOM-INGENIEUR WERNER THOLE VON DER WEGE, Wirt-schaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH, erinnert sich gerne an die Planung und Realisierung des Neuen Bahnhofsviertels zurück.

Das 100 Millionen Euro schwe-re Projekt, in dem er an der Bauplanung und Umstruktu-rierung des kompletten alten

Güterbahnhofs Bielefelds und damit quasi der Erschaffung eines neuen Stadtvier-tels mitwirkte, war wohl eins der größten und spannendsten Projekte seines Berufs-lebens. „Obwohl ich so manch schlaflose Nacht verbrachte, weil sich immer wieder neue Hürden bei der Durchführung der kompletten Umstrukturierung des Alten Güterbahnhofs in den Weg stellten, denke ich voller Stolz und Freude an diese Zeit zurück. Schließlich ging es um die Ent-wicklung und Neugestaltung eines 50.000 qm großen Areals – eine große Herausfor-derung für unser Projektteam.“ Wovon Projektverantwortlichen einst träumten, ist heute Realität -Der Boulevard Bielefeld ist nicht mehr aus dem Bielefelder Stadtbild wegzudenken. Das vielfältige Freizeit- und Gastronomieangebot bereichert das Leben in unserer Stadt.

Doch zurück zu den Anfängen

Im Jahr 1995 beschloss der Rat der Stadt Bielefeld auf Initiative der WEGE mbH, das Viertel hinter dem Bielefelder Haupt-bahnhof zur „Neuen Mitte“ Bielefelds mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot zu entwickeln. „Aufgrund der riesigen Di-

Bielefelder BoulevardREALISIERUNG EINES 100 MILLIONEN EURO PROJEKTES

Fotograf: Tim Brüning<

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58 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

REGION | SERVICE

Fortsetzung: BOULEVARD

mension mussten wir uns starke Partner zur Realisierung der Neugestaltung ins Boot holen“: Mit der Goldbeck-Gruppe und der Sparkasse Bielefeld wurde die PEG, die Pro-jektentwicklungsgesellschaft „Neues Bahn-hofsviertel“ gegründet“, beschreibt Wolf-gang Smode, WEGE-Geschäftsführer die Anfänge der Zusammenarbeit. „Die Stadt Bielefeld stellte einen Rahmenplan auf, mit dem Ziel, der Fläche des alten Güterbahn-hofes ein neues Gesicht zu verleihen.“

Doch wo Neues entsteht, muss oft Altes weichen. In diesem Fall war es der stadtbe-kannte Punkerpavillon, Jahrzehnte lang hatte er Obdachlosen und Drogenabhängigen eine Rückzugsmöglichkeit geboten, nun muss-te ein Ausweichstandort gefunden werden.

„Das war die erste große Herausforderung, die sowohl eine große politische Debatte, als auch einen immensen Verwaltungsaufwand aufwarf“, erinnert sich Werner Thole.

Am 31. März 1998 folgte die Grundstein-legung für das Cinemaxx, das innerhalb einer Bauzeit von nur sechs Monaten fertig gestellt wurde. Am 15. Dezember 1998 war es end-lich soweit: provisorische Parkflächen ermög-lichten den potenziellen Kinogängern einen entspannten Besuch im ersten großen Multi-plex-Kino Bielefelds. Die große Eröffnungs-feier des Cinemaxx war ein Riesen-Highlight und ein rauschendes Fest mit mehr als 2000 geladenen Gästen. Stars und Sternchen aus der deutschen Filmszene kamen nach Biele-feld, um dem Event beizuwohnen.

Der erste Meilenstein war erreicht:

Mit der Fertigstellung des ersten von ins-gesamt drei Bauabschnitten gelang dem Neuen Bahnhofsviertel ein guter Start. Das Cinemaxx mit seinen acht Sälen und 2560 Plätzen verzeichnete von Anfang an eine sehr zufriedenstellende Besucherresonanz.

Zügig folgte Anfang des Jahres 1999 der zweite Bauabschnitt. Voller Elan arbeiteten teilweise 500 Bauarbeiter zeitgleich auf dem Areal, um dem jetzigen Park- und Ge-schäftshaus Gestalt zu verleihen und dem erhöhten Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Die Zeitpläne blieben ambitioniert – bereits im August 1999 wurde das neue Park- und Geschäftshaus am Boulevard seiner Bestimmung übergeben. Ein Park-haus mit 850 Stellplätzen wurde in Betrieb genommen. Im Erdgeschoss schafft dieses Gebäude auf 2100 Quadratmetern Raum für eine gastronomische Vielfalt. „Dieser Zeitraum erforderte eine unvorstellbar ak-ribische Zeitplanung. Die einzelnen Ar-beitsabläufe liefen wie ineinander greifende Zahnräder. Doch nur durch die perfekte Kooperation und das gewaltige Engage-ment aller Beteiligten war dieses Zeitwun-der möglich“, bilanziert Wolfgang Smode.

Nur ein Jahr später – im Herbst 2000 - ist es dann soweit, mit dem Spaß- und Freizeitbad „Ishara“ wird ein zweiter Pub-likumsmagnet am Boulevard fertig gestellt.

Damit waren die „Eckpunkte“ für ein florierendes Bahnhofs-

viertel garantiert.

Allerdings ließ die Erreichbarkeit der „Neuen Mitte“ aus Richtung Stadtzent-rum zu wünschen übrig. Kurzfristig Ab-hilfe schaffte ein Durchstich zur Unterque-rung der Gleise – ein Fußgängertunnel zum Bahnhofsvorplatz Für die folgenden drei Jahre wurde ein provisorischer Durchgang vom Bahnhof zum Neuen Bahnhofsviertel geschaffen, der die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für dieses neue Quartier erheblich förderte und den Besuchern ei-nen schnellen Zugang zu den zahlreichen Freizeitangeboten ermöglichte.

Der Standort erweist sich heute mit sei-ner hervorragenden Verkehrsverknüpfung

Bielefelder Boulevard - Aus luftiger Höhe

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als exzellent: Zum benachbarten Haupt-bahnhof besteht durch die direkte Tunnel-verbindung zur Stadtbahn und Bussen eine direkte Anbindung an den ÖPNV. Zur an-grenzenden Fußgängerzone sind es nur we-nige Meter. Auch für auswärtige Besucher, die aus ganz OWL mit dem Auto anreisen, bietet der Ostwestfalendamm schnelle An-bindungen in alle Richtungen.

Die rasche Entwicklung des Gebietes setzte sich fort. Mit den zunehmenden Angeboten im Neuen Bahnhofsviertel ver-stummten die kritischen Stimmen in der Stadt immer mehr.

Eine weitere Belebung des Viertels er-folgte durch das Entertainment-Center, das seit 2002 Gäste aus ganz Ostwestfalen-Lippe anlockt. Das Fitness Center verfügt über einen einladenden Fitness- und Well-nessbereich. Abends sind die Diskotheken und Clubs Ziel von Besuchern aus der ge-samten Region. Ergänzt wird das Angebot durch eine Bowlinganlage. Diverse The-

mengastronomien, Restaurants, Bistros und Cafes runden das Gesamtkonzept ab.

Die Entwicklung des Gebietes fand sei-nen Abschluss mit der Fertigstellung des 12.000 qm großen Business Centers. Vor allem innovative Unternehmen aus dem Dienstleistungs- und IT-Sektor finden hier sehr moderne und attraktive Büro- und Geschäftsflächen.

„Mit dem Boulevard Bielefeld ist eine zentrumsnahe Gesamtlösung mit einer in sich stimmigen Infrastruktur entstanden. Von den Beteiligten wird sie daher als eine der wichtigsten Maßnahmen zur Stadtent-wicklung in den vergangenen Jahren an-gesehen. Ich bin mir sicher, dass wir dieses

ambitionierte Projekt nur aufgrund der vertrauensvollen und engen Zusammenar-beit der drei Partner Goldbeck, Sparkasse Bielefeld und WEGE in der PEG so zügig und außerordentlich erfolgreich realisieren konnten“ resümiert Wolfgang Smode. ■ JR

Diplom-Ingenieur Werner Thole von

der WEGE Wirtschafts-entwicklungsgesell-

schaft Bielefeld mbH

Grundriss des Bielefeld Boulevards

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60 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

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Faszination Entertainment

Kaum an einem anderen Ort in Bielefeld säumen sich so geballt Bars, Discotheken und Restau-

rants auf engem Raum aneinander. Im Sommer flankieren Palmen die Ausgeh-meile am Bahnhof und verleihen dem Boulevard einen Hauch von Urlaub.

Von der Bowlingbahn bis zum Erlebnis-bad bietet der unvergleichbare Standort Neu-es Bahnhofsviertel für jeden Geschmack das passende Angebot. Nicht zu vergessen: das

Cinemaxx, erster Dreh- und Angelpunkt des Erlebnisquartiers der Stadt Bielefeld.

Nightlife am Boulevard

Die Nacht wird zum Tag, wenn im Ele-phant-Club oder in der Diskothek Stereo (früher Nachtarena) am Boulevard in an-gesagter Atmosphäre Tausende von Party-wütigen aus ganz Ostwestfalen-Lippe bis in die Morgenstunden tanzen und feiern.

Man kann im Neuen Bahnhofsviertel auch durch die Partnerschaftsallee gehen, wo für jede der sieben Bielefelder Partnerstädte ein landestypischer Baum gepflanzt wurde. Mehrere Themengastronomien, Restau-rants, Bistros und Cafés runden das enor-me Angebot im Neuen Bahnhofsviertel ab. Für viele Besucher stellt der Boulevard mittlerweile die schönste Ecke Bielefelds dar und bereichert die Vielfalt der ostwest-fälischen Metropole. ■ JR

AM BOULEVARD PULSIERT DAS LEBEN. Die verschiedensten Angebote sowohl kultureller, sportlicher und gast-ronomischer Natur, als auch die wirtschaftliche Entwicklung an diesem Standort faszinieren. Um den Rhythmus im Neuen Bahnhofsviertel zu verstehen, empfiehlt es sich, einfach dabei zu sein.

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Elephant Club / Quelle: www.lifestyle-friends.de

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64 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

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Mit denProfis von Starke Stücke gehört ungenutzter Wohnraum der Vergangenheit an. Überall

dort, wo geöffnete Flügeltüren im Weg stehen, Dachschrägen den Wohnraum be-grenzen, bieten Schiebetürschränke eine hervorragende Alternative.

Auf Nutzung sinnvollen, effizienten und kreativen Wohnraumes haben sich die Inneneinrichter von Starke Stücke be-reits vor einigen Jahren in der Dingerdisser Straße 17 in Bielefeld-Oldentrup speziali-siert. Aufgrund der großen Resonanz und des immensen Erfolges sind die Spezialis-ten nun auch im Herzen der Altstadt für jedermann erreichbar. „Wir freuen uns, nun auch für unsere Kunden direkt im Zentrum als Ansprechpartner in allen Fra-gen rund um individuelle Wohngestaltung präsent zu sein“, so Pascal Krüger, Filial-leiter der Niederlassung in der Oberstra-ße 25. „Nie mehr Kompromisse, sondern immer die optimale Lösung,dass haben Sie sich verdient“, lautet die Devise von Starke Stücke.

Schiebetürschränke haben viele Vor-teile. So ragen keine Türen in den Raum

hinein und behindern die Bewegungsfrei-heit, das Innenleben kann man höchst in-dividuell gestalten und der Zugang zu den Dingen des Alltags lässt sich spürbar er-leichtern. Die Firma Starke Stücke hat sich auf das Erstellen von qualitativ hochwerti-gen Schiebetürschränken spezialisiert.So-wohl das elegante Innensystem als auch die Schiebetüren lassen sich vielfältig mit dem schon bestehenden Interieur kombinieren. Ob elegant oder stylisch, antik oder mo-dern, die Schrankideen der Firma Starke Stücke sind flexibel und kombinierbar.Die Einteilung von Böden und Kleiderstangen kann dank konstruktiven Bodenträgern flexibel nach persönlichen Bedürfnissen gestaltet werden und lässt sich ebenfalls problemlos wieder verändern.

Alle Produkte der Firma Starke Stücke werden nach individuellen Bedürfnissen zu einem günstigen Preis-Leistungsverhältnis erstellt. „Darüber hinaus bieten wir einen Pauschalpreis, der sowohl Aufmaßtermin, Material, Anlieferung und die Montage beinhaltet an“, informiert Pascal Krüger.

Und ist der Raum auch noch so klein, wir messen aus und bauen ein! ■ JR

■ KONTAKTStarke StückePascal Krüger, Filialleiter Obernstraße 25, 33602 Bielefeld (Altstadt-Carree)Tel.: 0521/ 5 46 48 70 Email: [email protected]

FILIALERöFFNUNG IM HERzEN DER ALTSTADT: Eine pfiffige Idee erobert den Markt und bringt Bernhard Bikowski zum Erfolg: Die Schrankidee!

Starke Stücke – Die Schrankidee

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WIEDER EINMAL STRESS GEHABT IM BüRO? Dann haben Sie sich einen „Kleinen Urlaub zwischendurch“ verdient! Mal tief durchatmen in frischer Luft, den Alltags-Stress vergessen, dann sind Sie gut aufgehoben in „Bielefelds grüner Lunge“.

Erlebnisvielfalt im Grünen, so umschreibt die Stadt Bielefeld das Gebiet rund um den Ober-see und die Johannisbach-Auen.

Das 550 Hektar große Areal liegt stadtnah in den Bezirken Jöllenbeck, Heepen und Schildesche. Der Obersee ist mit 15 Hektar, größte Wasserfläche der Stadt und hat ganz-jährig Saison - ein Mekka für Naturliebha-ber, Angler, Reiter, Jogger und Radfahrer.

Von den liebevoll angelegten Spazier-und Radwegen genießt man die schönsten Ausblicke über den Talraum hin zum Teu-toburger Wald und die beiden alten Hofstel-len Meyer zu Jerrendorf und Wehmeier.

DOCH DANN DER SCHOCK!

Immer mehr Besuchern fiel es auf, dass sich neben den beiden natürlichen Inseln im

Obersee, immer mehr kleinere Inseln im See bildeten, der Grund: Der Schlamm- und Sediments-Eintrag durch den Johannisbach drohte den Obersee zu verlanden!

Es musste schnell gehandelt werden um den Kollaps abzuwenden! Mit einem Fi-nanz-Volumen von 4,3 Millionen Euro ging die Stadt Bielefeld, gefördert durch das Land NRW ans Werk, dieses Problem zu lösen.

Das aufwändige Sanierungs-Konzept der

Der OBERSEE – Unser „Naherholungs-Juwel“ in Bielefeld

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REGION | SERVICE

Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011 67

Stadt zur Lösung des Problems bestand aus zwei Teilen:

• Entfernen des Schlamms / Sedimente aus dem Obersee• Umleitung des Johannisbachs und der Jölle

Die Umleitung (Baypass) des Johannisba-ches hatte zwei wesentliche Effekte. Die Bäche wurden wieder durchgängig ge-macht und für Fische und andere Wassertie-re passierbar. Die mitgeführten Sedimente setzen sich nicht mehr im Obersee ab, son-dern wurden durch die Fließgeschwindig-

keit flussabwärts transportiert, wo sie dem natürlichen Spiel der Kräfte von Sedimen-tation und Erosion unterliegen.

DAS FAzIT

Die Prognosen für den Obersee sind gut - jetzt kehrt erst einmal wieder Ruhe ein - das freut uns alle, die nächste Entschlam-mung soll in ca. 50 Jahren nötig sein!

DER FREIzEITTIPP

Nach all den positiven Ausblicken in die Zukunft, hier noch ein gastronomi-

scher Tipp für die Leser unseres Biele-felder Wirtschaftsmagazins: Gönnen Sie sich doch nach einem erholsamen Spa-ziergang einen Besuch im „Seekrug am Obersee „ Hier verwöhnt Sie Christian Schulz mit westfälischen und internatio-nalen Spezialitäten. Wir wünschen „Gu-ten Appetit“Zur Sommerzeit lockt der „Seekrug am Obersee“ mit seinem in die Landschaft eingebetteten Biergarten, wo Sie bei ei-nem „König Ludwig Dunkel“, die Seele baumeln lassen können! Wir wünschen Ihnen dabei viel Ver-gnügen! ■ EH

Der OBERSEE – Unser „Naherholungs-Juwel“ in Bielefeld

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SERVICE

KALENDER

MESSEN / KONGRESSE / SEMINARE

my job-OWL: Auf der Arbeitsplatzmesse können alle Interes-sierten direkt mit Personalverantwortlichen in Kontakt kommen. Die Aussteller der my job-OWL geben vor Ort Einblick in viele Branchen und informieren zu Jobwechsel, Ausbildung, Studium, Weiterbildung, Existenzgründung, Wiedereinstieg „50 plus“.Termin: 25. – 27.02.2011, im Messezentrum Bad Salzuflenwww.myjob-owl.de

WIRTSCHAFT & MEDIZIN

MEiM - Mehr Erfolg im Mittelstand: Die größte Kongressmesse für den Mittelstand in Westfalen u.a. mit Oliver Geisselhart – erfolgreichster Men-tal- & Gedächtnistrainer Europas,renommierter

Buchautor und Gedächtnistrainer des Jahres 2000, der die Besucher der MEiM 2011 in die Welt des Gedächtnisses entführen wird.Termin: 06.04.2011, Messeort: Stadthalle Bielefeld, www.meim.de

Rock und Ballett? Die größten Hits von Lenny Kravitz, U2, Michael Jackson oder Prince auf der ei-

nen und die faszinierende, streng-normierte Körpersprache des klassischen Balletts auf der anderen Seite? Spaß und Kunst? Unüber-brückbar schien die Verbindung zwischen diesen beiden Gegensätzen. Umso beeindru-ckender ist der gewaltige Donnerschlag, mit dem sich diese Spannung nun fulminant in der spektakulären Tanz-Show ROCKTHE

BALLET entlädt! Kein Wunder, dass schon bei der ersten Deutschland-Tournee der weltweit gefeierten, furiosen, multimedialen Tanz-Performance ROCK THE BALLET ein Flächenbrand der Begeisterung bei Pub-likum und Kritikern entbrannte. Bisher fand die junge, energiegeladene Truppe während ihrer europäischen Gastspiele über 100.000 begeisterte Zuschauer. Termin: Mi, 13.04.2011, 20.00 UhrOrt: Stadthalle, Bielefeld

ROCK THE BALLET in der Stadthalle

„ROCK BALLET“ – Weltweit gefeierte und multimediale Tanzperformance

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SERVICE

Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011 69

ABBA Mania bringt den Mythos der schwedischen Superstars zurück auf die Showbühne: seit fast sieben

Jahren tourt die Show schon durch Europa und ist mittlerweile die ABBA Kult-Party! Allein in Deutschland haben nahezu eine Million begeisterter Zuschauer diese inter-national gefeierte Show gesehen und mit Standing Ovations gefeiert.

Mit ABBA Mania geht das Publikum auf eine Zeitreise in die 70er – eine Ära von Glamour, Glitzer, Plateau-Schuhen und Discokugel - und natürlich dürfen unvergessene Hits wie „Dancing Queen“, „Take a Chance on me“ oder „Fernan-do“ nicht fehlen! Der Kult um die Show kommt nicht von ungefähr: ABBA Mania wird dem legendären schwedischen Origi-nal bis ins kleinste Detail gerecht.

Karten gibt es bei allen bekannten CTS-Vorverkaufsstellen, auf der Internet-seite www.karten-online.de oder unter (01805) 560550.

Die Kultshow ABBA MANIAHIT-FEUERWERK VON „FERNANDO“ BIS „WATERLOO“: Dancing Queens lieben ABBA MANIA! Schließlich gibt es keine Live Show, bei der die Party-Lust so sehr im Vordergrund steht wie hier!

KONzERTE / AUSSTELLUNGEN / WETTBEWERBE

FREIZEIT & KULTUR

BELA B: Lesetour 2011 „Ärzte“-Drummer Bela B. geht auf Lese-Tour durch die Clubs. Im Gepäck: „Exit Mundi. Die besten Weltuntergänge“ von Maarten Keulemans. Termin: Fr 18.02.2011, 20.00 Uhr Ort: Ringlokschuppen, Bielefeld

LaLeLu: Grundlos Eitel Ausverkaufte Häuser landauf, landab: LaLeLu ist eine der erfolgreichsten a-cappella-Gruppen Deutschlands. Termin: Fr 025.02.2011, 20.00 Uhr Ort: Theaterlabor im Tor 6, Bielefeld

EMMI & HERR WILLNOWSKY: „Forever alive – Hundert Jahre gute Laune“ Ihr achtes abendfüllendes Programm ist eine muntere Mischung aus klassischen Kalauern, garstigen Gags und lustigen Liedern.Termin: Mi 02.03.2011, 20.00 Uhr Ort: Theaterlabor im Tor 6, Bielefeld

Termin: So, 20.02.2011, 18.00 Uhr Ort: Stadthalle, Bielefeld

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ANzEIGEN

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LITERATUR

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Die Akte Dr. Thilo Sarrazin:Deutschland schafft sich ab!

WAS IST DRAN AM PROVOKANTEN MANN? Dr. Thilo Sarrazins provokante Thesen in seinem 2010 erschiene-nen Buch wurden bisher in einer Auflage von 1,1 Millionen Stück gedruckt. Es ist damit das bestverkaufte Sach-buch des Jahres 2010. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel soll es ja schon quergelesen haben.

Ein un-r u h i g e r Geist war er schon

immer, der am 12. Februar 1945 in Gera geborene Thilo Sarrazin. Bereits zu seiner Zeit als Ber-liner Senator für Fi-nanzen gab es Äuße-rungen von ihm, die

bei vielen Menschen, insbesondere ALG II-Empfängern große Empörung und massive Proteste auslösten, indem er sagte: Er sehe doch kein Problem darin, sich für weniger als 4 Euro am Tag zu ernähren - und das sogar noch vitaminreich! Wasser predigen und selbst Champagner trinken - nicht ge-rade die feine englische Art!

Doch wäre er nicht Thilo Sarrazin, wenn er da nicht

noch eins drauflegen würde!

Am 30. August 2010 erscheint sein Buch „Deutschland schafft sich ab“ es beschreibt die Folgen, die sich seiner Ansicht nach aus der Kombination von Geburtenrückgang, wachsender Unterschicht und Zuwande-rung aus überwiegend muslimischen Län-dern ergeben würden.

Provokante Thesen, die ein erhebliches Echo in den Medien und der Politik auslös-ten. Doch stellt sich hier nicht die Frage, ob Dr. Thilo Sarrazin nur vielleicht das ausge-sprochen hat, was viele Deutsche denken, aber es nicht auszusprechen wagen?

In vielen Interviews auf der Straße gab und gibt es durchaus kontroverse Meinun-

gen aus einer gespaltenen Bevölkerung.Ganz Deutschland regt sich auf. Eine

Talkshow jagt die nächste. Befürworter und Gegner seiner provokanten Thesen geben sich auf diesen Veranstaltungen die Klinke in die Hand. Während sich Deutschland empört, sammeln sich auf der anderen Seite die Gruppe der Befürworter seiner Thesen wie z.B. Olaf Henkel und Ralph Giordano und viele mehr. Die SPD mit ihrem Vor-sitzenden Sigmar Gabriel denken laut über einen Parteiausschluss nach.

Die Deutsche Bundesbank, wo Dr. Thi-lo Sarrazin zu dieser Zeit im Vorstand sitzt, reagiert prompt um einen Reputations-schaden abzuwenden. Am 02. September 2010 beantragt der Vorstand der Deutschen Bundesbank beim Bundespräsidenten, Dr.Thilo Sarrazin als Vorstandsmitglied abberufen zu lassen.

Mitte September 2010 wird er vom Bundespräsidenten mit Wirkung zum 1.

Oktober 2010 aus dem Vorstand der Deut-schen Bundesbank entlassen.

Ich finde unsere Demokratie sollte pro-vokante Geister wie beispielsweise Dr Thi-lo Sarrazin aushalten können, denn Demo-kratie und freie Meinungsäußerung sind ein hohes zu verteidigendes Gut, welches es zu bewahren gilt.

In einer Zeit, wo z.B. in Ungarn die Pressefreiheit massiv eingeschränkt wird, sollten wir froh sein in einem demokrati-schen Rechtsstaat wie der Bundesrepublik zu leben! ■ EH

■ INFO zUM BUCHDeutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen von Dr. Thilo SarrazinDeutsche Verlags-Anstalt, 2010, EUR 22,99ISBN-13: 978-3421044303

Talkshow - Günther Jauch im Gespräch mit Dr. Thilo Sarrazin / RTL-Stern TV

Foto

: dpa

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72 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

LITERATUR

Buchtipps

Jochen Bittner: So nicht, Europa!: Die drei großen Fehler der EU, Deut-scher Taschenbuch Verlag, 2010, Preis: 14,90 Euro, ISBN-13: 978-3423248334 Für viele Europäer ist die EU eine Art Raum-schiff, ziemlich abge-

hoben, schwer durchschaubar, und gegebenen-falls lästig, wenn es sich mal wieder herabsenkt und merkwürdige Signale in Form von neuen Re-gelungen sendet, z. B. einem Glühbirnenverbot. Wenn in Deutschland das öffentlich-rechtliche Fernsehen seiner Pflicht zur Berichterstattung nachkommt, zappen die Zuschauer weg. Denn langweilig ist es auch. Alles ist auf Konsens aus-gerichtet, es gibt keinen richtigen Krawall, für ver-meintliche Skandale gibt es keinen Verantwortli-chen, es gibt keine Tragödien und Komödien... Warum wächst und gedeiht das Image- Problem der EU? Der Autor hatte Gelegenheit, dieses Raumschiff gründlich unter die Lupe zu nehmen, von innen und außen, und legt hier eine Bestandsaufnahme vor.

Wilhelm Heitmeyer: Deutsche zustände: Folge 9, Suhrkamp Verlag, 2010, Preis: 15,00 Euro, ISBN-13: 978-3518126165 Seit 2002 vermessen Wilhelm Heitmeyer und sein Team wie Seis-mographen die Stim-mung im Land: Mit

welchen Einstellungen sind Mitbürger islamischen Glaubens konfrontiert? Wie beeinflusst die Finan-zkrise das soziale Klima? Die empirischen Ergeb-nisse der Studie erden immer wieder oberflächlich geführte Debatten. Demnach fühlt sich mehr als die Hälfte aller Deutschen ökonomisch bedroht und kanalisiert dies auf zwei Bevölkerungsgruppen - Ausländer und Langzeitarbeitslose. Diese Erken-ntnisse sind isoliert betrachtet weder neu, noch sonderlich originell. Die besondere Wirkmacht der Studie geht eher von der Erkenntnis aus, dass fremdenfeindliche und sozialdarwinistische Voru-rteile beileibe keine Besonderheit “bildungsferner Schichten” sind, sondern - ganz im Gegenteil - vor allem in den Kreisen des wohlsituierten Bildungs-bürgertums rapide zunehmen.

Empfehlungen der Redaktion:

ROMANE1Q84: Roman - Haruki Murakami (Autor), Ursula Gräfe (Übersetzer)Dumont Buchverlag, 2010, EUR 32,00 ISBN-13: 978-3832195878

Der Hypnotiseur: Kriminalroman - Lars Kepler (Autor), Paul Berf (Übersetzer) Bastei Lübbe, 2010, EUR 19,99 ISBN-13: 978-3785724262

Die Mutter des Erfolgs: Wie ich meinen Kindern das Siegen beibrachte - Amy ChuaNagel & Kimche, 2011, EUR 19,90ISBN-13: 978-3312004706

SACHLITERATURJulian Assange: Der Mann, der die Welt verändert - Carsten Görig, Kathrin NordScorpio Verlag, 2011, EUR 9,95ISBN-13: 978-3942166287

2020: So leben wir in der zukunft - Sven Gábor JánszkyGoldegg, 2009, EUR 21,40ISBN-13: 978-3901880049

Staatsfeind WikiLeaks: Wie eine Grup-pe von Netzaktivisten die mächtigsten Nationen der Welt herausfordert - Ein SPIEGEL-Buch - Stephen R. CoveyDeutsche Verlags-Anstalt, 2011, EUR 14,99ISBN-13: 978-3421045188

HöRBüCHERLife - Keith Richardsgelesen von Stephan RemmlerRandom House Audio, 2010, EUR 24,99ISBN-13: 978-3837104714

Ein Traum von einem Schiff: Eine Art Roman - Christoph Maria HerbstArgon Verlag, 2010, EUR 12,99ISBN-13: 978-3839810927

Die Kunst, kein Egoist zu sein: Warum wir gerne gut sein wollen und was uns davon abhält - Richard David PrechtRandom House Audio, 2010, EUR 19,99ISBN-13: 978-3837104233

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NACHSCHLAG

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Die Sarazenen waren ein buntes Völkergemisch aus aller Herren Länder, zum großen Teil als muslimi-sche Piraten, vom 7. bis noch im 18. Jahrhundert im gesamten Mittelmeerraum „unterwegs“ – um

es mal politisch korrekt auszudrücken- , die über Nacht mit schnellen Schiffen auftauchten, raubten was nicht niet- und na-gelfest war, plünderten und sich meistens wieder verzogen. Sie waren keine wirkliche Nation, auch wenn viele von Ihnen einen nordafrikanischen und arabischen Hintergrund hatten; nein, sie trugen seit jeher das Blut vieler Völker in sich, waren sozusagen „Multikulti“ und viele Menschen im Mittelmeerraum stammen von Ihnen ab, zumal Sie sich oftmals hier und dort niederließen und mit der einheimischen Bevölkerung mischten, vor allem als sie den organisierten europäischen Nationalstaaten militärisch unterlagen und die goldenen Zeiten der Piraterie sich dem Ende neigten. Ansätze von „Multikulti“ gab es allerdings schon frü-her. Waren es nicht germanische Stämme, die zu Zeiten der Völ-kerwanderung bis weit in den Süden wanderten, sogar bis nach Nordafrika (Vandalen) und nach Kleinasien (Galater). Auch die-se Menschen sind in unserem „Genpool“, wie man heute gerne sagt. Und hat man nicht neulich (der „Focus“ berichtete), Spu-ren der kretischen Minoer im Wattenmeer der Nordsee gefun-den? Humanbiologen und Genetiker würden es bestätigen, aber unser gesunder Menschenverstand tut es auch und sagt uns:

„Unser Blut ist längst vermischt und mischt sich weiter, und das ist auch gut so!“

Dennoch muss ich den Mann mit dem unpassenden Namen (Sarrazin) in Schutz nehmen, denn um das Blut scheint es ihm nicht zu gehen. Das wäre töricht, naiv, ja verantwortungslos und dumm, denn dieses Kapitel hatten wir hier schon mal und es endete in Leichenbergen und Gaskammern, die wir alle noch vor unserem geistigen Auge haben. Nein, es geht ihm um die Sprache, um die Kultur, um die Identität und die Werte wel-che diese deutsch dominierte Gesellschaft zusammenhalten und er hat , wie sehr viele Menschen Angst, dass diese „Werte- und Identitätsgemeinschaft“ durch genetische Fakten und vor allem durch die höhere Geburtenzahl von muslimischen Migranten zu

etwas verändert wird was wir so nicht möchten und insoweit, ich nehme es vorweg: kann ich den Mann verstehen, teile seine Ängste und Sorgen und halte es für wichtig sich damit ausein-anderzusetzen, ja mehr als das: ich sehe die Not zu handeln, aber mit Bedacht!

Dabei muss klar gestellt und vorweggenommen werden, dass weder der Islam eine an sich barbarische Religion ist, noch die türkischen und arabischen Mitbürger eine geringere Intelligenz haben. Der Islam ist eine respektable und mit dem Christentum und dem Judentum eng verwandte monotheistische Religion, die sich natürlich unter viel kriegerischen Aspekten – im Ver-gleich zu dem Christentum – entwickelt hat. Muslime sind je-doch Menschen wie du und ich und sie können sehr wohl mit uns leben und werden es auch. Anstatt also den Geistern der Ver-gangenheit zu folgen, sollten wir unsere Werte dynamisch ver-teidigen und auf diese Menschen zugehen. Beispielsweise muss die deutsche Sprache geschützt und verteidigt werden, denn sie ist der wichtigste integrative Bestandteil. Dies geschieht am ehes-ten wenn man eine Ganztagsschule einführt in der die Kinder, alle Kinder, von 08-16 Uhr zusammen sind, lernen, über Mittag zusammen essen, zusammen lernen, spielen und Sport treiben. Auch die Idee von Schuluniformen finde ich gut, denn sie stär-ken das Zusammengehörigkeitsgefühl. Andere große Nationen haben es vorgemacht. Die Engländer und die Franzosen haben Menschen aus anderen Kulturkreisen viel besser integriert, auch wenn es auch dort noch zahlreiche Probleme gibt.

Diejenigen, die möchten, dass die deutsche Sprache und Kul-tur die dominierende in diesem Land bleibt und das christlich-humanistisch geprägte Menschenbild die dominierende morali-sche Vorstellung von Gott und die Welt, diese Menschen müssen ihre Werte energisch und mit Überzeugung verteidigen.

„Wir brauchen eine neue Dynamik in diesem Land, die alle mitzieht.“

Und ja, wir brauchen auch mehr Geburten und zwar und vor al-lem auch zwischen den Bevölkerungsteilen, denn es gibt keinen besseren Akt der Integration als die Geburt von Kindern mit bi- und multinationalem Hintergrund, die hier als deutsche Bürger

Sarrazin, um Himmels Willen Sarrazin Es ist als hätte sich der große Weltenlenker da oben im Himmel einen Spaß mit uns erlaubt. Wie soll man sonst die Ironie deuten, die sich in dem Namen des Mannes spiegelt, der im reifen Alter (böse Zungen würden sagen in dem er nichts mehr zu verlieren hat) seinen Vorstandsjob riskiert hat um uns, das deutsche Volk, vor dem Untergang zu bewahren! Sarrazin, ein Sarazene! Ich greife den Namen auf und lasse meine Gedanken galoppieren.

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74 Bielefelder Wirtschaftsmagazin 2.2011

NACHSCHLAG

mit deutscher Sprache aufwachsen. Geht also auf die Menschen zu und habt keine Scheu. Menschen sind Menschen.

„Wir sind alle vom selben Stern.“ (wie Adil Tawil singt)

Und nicht nur türkische Männer sollten deutsche Frauen heira-ten, sondern viel mehr deutsche Männer auch türkische Frau-en. Warum sieht man so wenig deutsche Jungs und Männer mit türkischen Freundinnen und Frauen? Hier müssen die Barrieren fallen, damit die Kulturen sich näher kommen. Und auch die türkischen Männer hier sollten langsam anfangen sich türkische, deutsche, griechische, was auch immer, Frauen aus diesem, un-serem Land hier als Frauen zu nehmen. Es muss nicht immer oder fast nie, die Unbekannte und vermeintlich tugendhafte junge Frau aus der fernen Heimat der Eltern und Großeltern sein. Es gibt hier genügend Frauen mit dem gleichen sprachli-chen und kulturellen Hintergrund und für Frauen gilt das umso mehr. Es ist eine Unart die ich anprangere, weil ich die Ergeb-nisse tagtäglich in meiner Praxis als Rechtsanwalt sehe und weiß, dass es selten funktioniert wenn man als Mann oder Frau jeman-den heiratet, der in einem ganz anderen Umfeld aufgewachsen ist und den man oft nicht kennt. Integration geht anders und wollen wir hier eine Nation werden, dann sollten wir uns gegen-seitig lieben und respektieren lernen und untereinander heiraten. Schließlich schaue ich jeden Tag in die rehbraunen Augen meiner griechisch-türkischen Kinder mit deutschem Pass und deutscher Muttersprache. Sie waren auf dem Gymnasium, haben deutsche, türkische, griechische und kurdischen Freunde und hätten sie das Fußballtalent des Vaters geerbt, wären sie unsere neuen Özils oder Khediras und davon brauchen wir hier mehr.

Ich schließe an dieser Stelle mit einer Anekdote aus meiner Kindheit. Als 1974 die große deutsche Elf in München Welt-meister wurde, sah ich – als kleiner 6-jähriger Knirps mit meinem griechischen Vater fern. Wir hielten zu Deutschland, waren große, fanatische Fans. Jahre später war es nicht mehr so. Die Gesellschaft war kühl, nahm uns nicht auf und auch heute noch, obwohl ich hier seit vierzig Jahren lebe, arbeite, meine Heimat habe, spüre ich oft wie wir auf Distanz gehalten werden. Mittlerweile habe ich mich mit dem Land versöhnt und finde, dass meinem kleinen George-Taylor (4) das weiße Trikot mit dem Bundesadler verdammt gut steht (wir nennen ihn unseren kleinen Deutschen) und ich wünsche mir, dass er mit Sarrazins auch meinen Traum erfüllt. ■ GT

VORSCHAUDie nächste Ausgabe erscheint im März 2011.

Liebe Leserinnen und Leser ,

wir hoffen sehr, dass Ihnen unser Magazin gefallen hat. Da wir dieses kontinuierlich verbessern möchten benötigen wir Ihre Mei-nung und Kritik. Lassen Sie uns an Ihren Gedanken und Ideen teilhaben!

Insbesondere suchen wir die Könner unter Ihnen und zwar auch als Mitarbeiter. Können Sie über ein Thema informativ und un-terhaltsam schreiben, schießen Sie tolle Fotos und kennen sich in der Bielefelder Wirtschaftsszene gut aus, oder kommen Sie aus ei-nem anderen Zweig der Verlagsbranche? Dann bewerben Sie sich bitte bei uns unter [email protected]

Wir möchten, zusammen mit unserem weiteren Verlagsprodukt, der neuen „Bielefelder Stadtzeitung“ (www.bielefelder-stadtzei-tung.de) und gemeinsam mit Ihnen die Nr. 1 in Bielefeld werden.

Gerne nehmen wir auch Anrufe und E-Mails von Unternehmen entgegen, die demnächst mit uns, für sich und Ihre Leistungen werben möchten. Rufen Sie uns an unter: 0521-52 940 99oder schreiben Sie uns an [email protected]

Wir freuen uns auf Sie.Ihr George Terzakis, Chefredakteur

GERMAN BRASS in Concert2 x 2 EINTRITTSKARTEN zU GEWINNEN

Das Bielefelder Wirtschaftsmagazin verlost mit freundlicher Un-terstützung der Hans Stratmann Konzertbüro GmbH 2 x 2 Ein-trittskarten für dieses musikalische Highlight am Samstag, den 3. März 2011 um 20 Uhr in der Rudolf Oetker Halle.

Einfach eine E-Mail mit dem Betreff „German Brass“ an [email protected] senden und mit ein bisschen Glück da-bei sein. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen. Die Gewinner werden per e-mail benachrichtigt.

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