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Künstlerische Farbgestaltung in der Begegnungszone Situationsplan der Begegnungszone Bauing. und Verkehrsplanung Flückiger + Bosshard AG DIPL. ING. ETH/SIA/USIC Räffelstrasse 32 8045 Zürich T +41 43 960 81 20 F +41 43 960 81 30 [email protected] www.fbag.ch Künstlerische Farbgestaltung der Begegnungszone: Platino, Stuttgart Das oblonge Feld der Begegnungszone am Bahnhof von Horgen, ein zentraler Teil der Neugestaltung des Bahnhof areals, misst ca. 245m in der Länge und durchschnittlich etwa 25 m in der Breite. Die künstlerische Farbgestaltung der Begegnungszone interveniert über die gesamte Grundfläche (ca. 6125 m2). 17 Fluchtlinien und Achsen durchziehen das Feld in längs- diagonalen Richtungen bis hin zu den Rändern, schneiden sich in ihm und bilden mit ihren Schnittflächen prägnante Farbformen aus. Die Linien und Achsen stehen in Relation zu Funktionen und Nutzungen der Fläche, nehmen Erschliessungsrich- tungen auf, gehen von architektonisch markanten Punkten oder Gebäuden aus oder weisen auf sie, situieren das Feld in der Topographie der Stadt und der Landschaft und ver- binden es insbesondere mit dem jenseits der Bahnanlagen gelegenen Zürichsee. Die Schnittflächen der Linien, 3- bis 6-eckige Formen, gliedern, strukturieren und rhythmisieren die Grundfläche. Ihre unterschiedlichen Formen weisen eine Vielzahl von Richtungen auf, sind von Körper- bis landschaftsbezogener Grösse und Proportion und tragen unterschiedliche Quan- titäten fünf intensiver Farben oder zeigen das Schwarz des (ausgesparten) Asphaltbelages. Als ein „Dazwischen“ tragen die alternierenden und inter- agierenden Farb- und Asphaltformen funktionale Erfor- dernisse, landschaftliche und städtebauliche Bezüge und Formen, Gegensätze von seeseitiger und landseitiger Be- bauung, von unmittelbarer Nähe (Intimität) und weitläufiger Ferne aus, konfrontieren, verbinden und vermitteln sie. Zugleich bilden sie einen eigenen, vielgestaltigen Wir- kungszusammenhang, der sich gleich einer Choreographie über das ganze Feld hin entwickelt und sich in immer neuen Perspektiven zeigt. Fünf kräftige, im zenithalen Licht strahlende Farben entwi- ckeln Energie und Präsenz. Sie bedecken etwas mehr als die Hälfte der Grundfläche und setzen die Begegnungszo- ne als ein besonderes Areal von ihrer Umgebung ab. In ihrer raumzeitlichen Abfolge und Konfiguration werden sie zu einem „Bildgrund“ der auf das in der Zone Gegebene und Geschehene einwirkt, und öffnen ein Potenzial der Erfahrung künstlerisch unterlegter Realität. Zwei rötliche Blaus, ein Voll- und ein hellerer Ton, domi- nieren mit einem Türkis die Gesamtquantität der Farben im Feld. Über die Bahnanlagen hinweg geben sie dem Zü- richsee seine Präsenz im Ortsbild von Horgen umso mehr zurück, als sie, wie der See selbst, das Blau des Himmels aufnehmen. Ein Rot und ein Gelb durchsetzen in unterschiedlicher Bahnhofareal Horgen, Kunst im öffentlichen Raum Bewegung gegenläufig das Feld, massieren sich in der Feldmitte, am Bahnhof in einem gemeinsamen Farbkom- plex und markieren die Ein- und Ausgänge, Beginn und Ende der Begegnungszone. Die Farbe von Licht und Sonne, das Gelb, schlägt mit seiner grünlich-zitronigen Tönung die Brücke zur Vegetation und zum Grün. Das Rot expansiv und leicht erdig zugleich, lenkt den Blick auf die kontrastierenden Hänge und Wiesen. Das Schwarz der Asphaltformen schliesslich setzt sich im Belag der angrenzenden Verkehrsflächen fort und öffnet die Bewegungszone zu ihnen. Klar unterschieden, ergänzen sich in der Begegnungszone Architektur, neu gestaltet, und künstlerische Intervention. Sie greifen ineinander, reichern sich an und verdeutlichen gegenseitig ihre Notwendigkeit für diesen Ort. Platino, geb. 1948, lebt und arbeitet in / an SPACE 3 in Stuttgart (D) Ausstellungen: 1990 Villa Arson Nizza, 1992 Kunsthaus Zug 1993 Westfälischer Kunstverein Münster 2000 Staatsgalerie Stuttgart, 2001 Goethe Institut New York, 2007 Zeppelin Museum und Kunstverein Friedrichshafen Bauherrschaft: Gemeinde Horgen, 8810 Horgen Planungsdaten: Realisierung 2007 - 2009 Eröffnung September 2009 Architektur und Gestaltung Hornberger Architekten AG Englischviertelstrasse 22 CH 8032 Zürich T +41 44 252 20 80 F +41 44 252 20 81 [email protected] Künstlerische Farbgestaltung Platino Silberwaldstrasse 15 D 70616 Stuttgart T +49 711 882 71 710 F +49 711 286 82 54

Bahnhofareal Horgen, Kunst im öffentlichen Raum · 2017. 1. 9. · Künstlerische Farbgestaltung in der Begegnungszone Situationsplan der Begegnungszone Bauing. und Verkehrsplanung

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Page 1: Bahnhofareal Horgen, Kunst im öffentlichen Raum · 2017. 1. 9. · Künstlerische Farbgestaltung in der Begegnungszone Situationsplan der Begegnungszone Bauing. und Verkehrsplanung

Künstlerische Farbgestaltung in der Begegnungszone Situationsplan der Begegnungszone

Bauing. und Verkehrsplanung

Flückiger + Bosshard AG

DIPL. ING. ETH/SIA/USIC

Räffelstrasse 32

8045 Zürich

T +41 43 960 81 20

F +41 43 960 81 30

[email protected]

www.fbag.ch

Künstlerische Farbgestaltung der Begegnungszone:

Platino, Stuttgart

Das oblonge Feld der Begegnungszone am Bahnhof von

Horgen, ein zentraler Teil der Neugestaltung des Bahnhof

areals, misst ca. 245m in der Länge und durchschnittlich

etwa 25 m in der Breite.

Die künstlerische Farbgestaltung der Begegnungszone

interveniert über die gesamte Grundfläche (ca. 6125 m2).

17 Fluchtlinien und Achsen durchziehen das Feld in längs-

diagonalen Richtungen bis hin zu den Rändern, schneiden

sich in ihm und bilden mit ihren Schnittflächen prägnante

Farbformen aus.

Die Linien und Achsen stehen in Relation zu Funktionen

und Nutzungen der Fläche, nehmen Erschliessungsrich-

tungen auf, gehen von architektonisch markanten Punkten

oder Gebäuden aus oder weisen auf sie, situieren das Feld

in der Topographie der Stadt und der Landschaft und ver-

binden es insbesondere mit dem jenseits der Bahnanlagen

gelegenen Zürichsee.

Die Schnittflächen der Linien, 3- bis 6-eckige Formen,

gliedern, strukturieren und rhythmisieren die Grundfläche.

Ihre unterschiedlichen Formen weisen eine Vielzahl von

Richtungen auf, sind von Körper- bis landschaftsbezogener

Grösse und Proportion und tragen unterschiedliche Quan-

titäten fünf intensiver Farben oder zeigen das Schwarz des

(ausgesparten) Asphaltbelages.

Als ein „Dazwischen“ tragen die alternierenden und inter-

agierenden Farb- und Asphaltformen funktionale Erfor-

dernisse, landschaftliche und städtebauliche Bezüge und

Formen, Gegensätze von seeseitiger und landseitiger Be-

bauung, von unmittelbarer Nähe (Intimität) und weitläufiger

Ferne aus, konfrontieren, verbinden und vermitteln sie.

Zugleich bilden sie einen eigenen, vielgestaltigen Wir-

kungszusammenhang, der sich gleich einer Choreographie

über das ganze Feld hin entwickelt und sich in immer neuen

Perspektiven zeigt.

Fünf kräftige, im zenithalen Licht strahlende Farben entwi-

ckeln Energie und Präsenz. Sie bedecken etwas mehr als

die Hälfte der Grundfläche und setzen die Begegnungszo-

ne als ein besonderes Areal von ihrer Umgebung ab.

In ihrer raumzeitlichen Abfolge und Konfiguration werden

sie zu einem „Bildgrund“ der auf das in der Zone Gegebene

und Geschehene einwirkt, und öffnen ein Potenzial der

Erfahrung künstlerisch unterlegter Realität.

Zwei rötliche Blaus, ein Voll- und ein hellerer Ton, domi-

nieren mit einem Türkis die Gesamtquantität der Farben

im Feld. Über die Bahnanlagen hinweg geben sie dem Zü-

richsee seine Präsenz im Ortsbild von Horgen umso mehr

zurück, als sie, wie der See selbst, das Blau des Himmels

aufnehmen.

Ein Rot und ein Gelb durchsetzen in unterschiedlicher

Bahnhofareal Horgen, Kunst im öffentlichen RaumBewegung gegenläufig das Feld, massieren sich in der

Feldmitte, am Bahnhof in einem gemeinsamen Farbkom-

plex und markieren die Ein- und Ausgänge, Beginn und

Ende der Begegnungszone.

Die Farbe von Licht und Sonne, das Gelb, schlägt mit seiner

grünlich-zitronigen Tönung die Brücke zur Vegetation und

zum Grün. Das Rot expansiv und leicht erdig zugleich, lenkt

den Blick auf die kontrastierenden Hänge und Wiesen.

Das Schwarz der Asphaltformen schliesslich setzt sich im

Belag der angrenzenden Verkehrsflächen fort und öffnet

die Bewegungszone zu ihnen.

Klar unterschieden, ergänzen sich in der Begegnungszone

Architektur, neu gestaltet, und künstlerische Intervention.

Sie greifen ineinander, reichern sich an und verdeutlichen

gegenseitig ihre Notwendigkeit für diesen Ort.

Platino, geb. 1948, lebt und arbeitet in / an SPACE 3 in

Stuttgart (D)

Ausstellungen:

1990 Villa Arson Nizza,

1992 Kunsthaus Zug

1993 Westfälischer Kunstverein Münster

2000 Staatsgalerie Stuttgart,

2001 Goethe Institut New York,

2007 Zeppelin Museum und Kunstverein Friedrichshafen

Bauherrschaft: Gemeinde Horgen, 8810 Horgen

Planungsdaten: Realisierung 2007 - 2009

Eröffnung September 2009

Architektur und Gestaltung

Hornberger Architekten AG

Englischviertelstrasse 22

CH 8032 Zürich

T +41 44 252 20 80

F +41 44 252 20 81

[email protected]

Künstlerische Farbgestaltung

Platino

Silberwaldstrasse 15

D 70616 Stuttgart

T +49 711 882 71 710

F +49 711 286 82 54