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AWO BREMEN engagiert 1•2016 40 Jahre DLZ: Mehr Lebensqualität im Alter Breites Beratungsangebot Nachbarschafts- hilfe gesucht Für alle Beteiligten ein Gewinn Pflegeheim Arbergen erstrahlt in neuem Glanz Einweihung im Januar nach umfangreicher Modernisierung

AWO BREMEN engagiert 1•2016 · unten: Das Leitungsteam der AWO-DLZ (von links): Ines Balogh (DLZ Osterholz), Andrea Ackermann (Fachbereichsleiterin AWO DLZ), Christine Loerke (DLZ

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Page 1: AWO BREMEN engagiert 1•2016 · unten: Das Leitungsteam der AWO-DLZ (von links): Ines Balogh (DLZ Osterholz), Andrea Ackermann (Fachbereichsleiterin AWO DLZ), Christine Loerke (DLZ

AWO BREMEN engagiert1•2016

40 Jahre DLZ: Mehr Lebensqualität im AlterBreites Beratungsangebot

Nachbarschafts-hilfe gesuchtFür alle Beteiligten

ein Gewinn

Pflegeheim Arbergen erstrahlt in neuem GlanzEinweihung im Januar nach

umfangreicher Modernisierung

Page 2: AWO BREMEN engagiert 1•2016 · unten: Das Leitungsteam der AWO-DLZ (von links): Ines Balogh (DLZ Osterholz), Andrea Ackermann (Fachbereichsleiterin AWO DLZ), Christine Loerke (DLZ

AUS DEM INHALT

EDITORIAL

Liebe Freunde der AWO Bremen,

liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr sind die Wahlen in unserem Verband eines der wich-

tigen und für unsere Zukunft bestimmenden Themen. Bis Ende

April finden die Vorstands- und Delegiertenwahlen in unseren zwölf

Bremer Ortsvereinen statt. Am 13. Juni 2016 werden auf der Kreis-

konferenz die Mitglieder des Präsidiums der AWO Bremen neu ge-

wählt. Alle Kandidatinnen und Kandidaten, die für die kommenden

vier Jahre antreten, stellen wir in Ausgabe 2/2016 unseres AWO-

Magazins vor. Auf Grund meiner großen Verbundenheit zur AWO

Bremen und mit der außerordentlich positiven Bilanz der letzten Jahre im Blick, kandidiere ich

erneut für das Amt der Präsidentin. Denn auf die Ergebnisse der letzten fünf Jahre, seit der

AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e. V. am 5. März 2011 neu gegründt wurde, bin ich wirklich

stolz. Die wirtschaftliche Lage von Verband und Unternehmensgruppe hat sich seitdem stetig

verbessert. Gleichzeitig hat sich auch die inhaltliche Arbeit sehr gut entwickelt.

Wie vielfältig die Themen und Tätigkeitsbereiche der AWO Bremen sind und wie vielfältig die

Menschen, die sich engagieren, sehen Sie an den interessanten Berichten in unserer „engagiert“.

Hier sehen Sie jedes Quartal einen kleinen Ausschnitt!

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Bremer Dienstleistungszentren, geht mein herzlicher

und großer Dank an die vielen ehrenamtlichen Nachbarschaftshelferinnen und - helfer. Mit ihrem

Einsatz unterstützen sie zahlreiche ältere und hilfsbedürftige Menschen bei der Bewältigung des

Alltags und stehen ihnen auch mit menschlich zur Seite. Menschlichkeit ist besonders in der heuti-

gen Zeit, eine für uns alle wichtige Qualität.

In diesem Sinne grüßt Sie herzlich

Ihre Eva-Maria Lemke-Schulte :: Präsidentin

02 :: 03:: INHALT :: EDITORIAL ::

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EINWEIHUNG Pflegeheim Arbergen erstrahlt in neuem Glanz 04 :: 05

DIENSTLEISTUNGSZENTREN 40 Jahre DLZ: Mehr Lebensqualität im Alter 06 :: 07

GRÖPELINGER NEUJAHR Von Flüchtlingen bis Stadtteilentwicklung 08

WEITERBILDUNG Von Klimawandel bis Kunstgenuss 09

NACHBARSCHAFTSHILFE Ein Ehrenamt für alle + „Ein wunderbares Kompliment“ 10 :: 11

AWO IN FORM Wertschätzende Führung fördert Gesundheit 12

INTEGRATION Sterben und Trauer aus der Tabuzone holen 13

EXIL Beredte Werke 14 :: 15

INKLUSION Inklusion vor Ort leben + Kamel trifft Stadtmusikanten 18 :: 19

KUNSTPROJEKTE „Augen zu, damit du was siehst!“ + Eintauchen ins Miteinander 20 :: 21

ENGAGEMENT „Von Herz zu Herz...“ 22 :: 23

NACHRUF Beeindruckende Frau mit Weitblick und Sachverstand 24

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Spaß beim Tanzen hatten auch die Jüngsten beim Dankesfest im Übergangswohnheim Niedersachendamm

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04 :: 05:: EINWEIHUNG ::

oben, von links: Ullrich Höfft (Ortsamtsleiter), Anke van Wahden (Einrichtungsleiterin AWO Pflegeheim Arbergen), Erich Kruschel (stellvertretender

Präsident AWO Bremen), Eva-Maria Lemke-Schulte (Präsidentin AWO Bremen), Dr. Burkhard Schiller (Vorstandsvorsitzender AWO Bremen),

Dr. Carsten Sieling (Bürgermeister), Carl-Martin Köhler (Geschäftsführer AWO Bremen), Ulrich Tilgner (Architekt) bei der Einweihung

mittig: Beim Rundgang durch das komplett modernisierte AWO Pflegeheim Arbergen im Aufenthaltsbereich der Etage 3

unten: Mitglieder des Heimbeirats und Mitarbeiterinnen der AWO Bremen bei der Einweihung des Pflegeheims Arbergen am 14. Januar 2016 im Foyer

Pflegeheim Arbergen erstrahlt in neuem GlanzUmfangreiche Modernisierung abgeschlossen – Offizielle Einweihung im Januar 2016

Am 14. Januar 2106 war es soweit: Das AWO Pflegeheim Arbergen wur-de mit zahlreichen geladenen Gästen eingeweiht. Die Räumlichkeiten der Pflegeeinrichtung im AWO Sozial-zentrum Arbergen wurden seit 2014 umfassend modernisiert. „Jetzt er-strahlt alles in neuem Glanz“, freu-te sich AWO-Präsidentin Eva-Maria Lemke-Schulte bei der Einweihung der fünfgeschossigen Pflegeein-richtung. Bürgermeister Dr. Carsten Sieling war als Ehrengast dabei, denn er hat sich dort noch als Bundestags-abgeordneter bei einem Praxistag über den Pflegealltag informiert.

„Viel Erfolg...“Im Pflegeheim Arbergen hat sich ei-

niges getan. Das 1980 fertig gestellte

Gebäude in der Hermann-Osterloh-

Straße 117 wurde in mehreren Bau-

abschnitten über eineinhalb Jahre

umfänglich saniert und modernisiert.

Am 14. Januar 2016 nahmen rund 60

Gäste an der offiziellen Einweihung

teil, darunter der Ortamtsleiter, Stadt-

teilbeiräte, Abgeordnete der Bremi-

schen Bürgerschaft, der Vorstand des

Vereins Aktive Menschen Bremen e.V.

(AMeB), viele weitere in der Senioren-

arbeit engagierte und der Heimbei-

rat des Pflegeheims. Bürgermeister

Carsten Sieling gratulierte zum abge-

schlossenen Umbau und betonte: „Zur

Qualität in einem Pflegeheim gehö-

ren die Räumlichkeiten, aber auch die

Zuwendung und die Pflege der Men-

schen. Bei meinem Praxistag hier im

Hause habe ich erfahren, dass die Mit-

arbeiter sich hier wirklich einsetzen.“

Er wünschte dem Haus viel Erfolg.

WohlfühlambienteZeitgemäßer Komfort in sonnigem

Ambiente kennzeichnen die neu ge-

stalteten Wohnbereiche. Dazu tragen

wesentlich die freundliche farbliche

Gestaltung und ein feinfühlig um-

gesetztes Lichtkonzept bei. Auf drei

Etagen wurde ein neues Wohnkü-

chen-Konzept mit gemütlichen Auf-

enthaltsbereichen und Balkonzugang

umgesetzt. Alle 54 Einzel- und 16

Doppelzimmer wurden im Rahmen der

umfangreichen Modernisierung neu

ausgestattet, einschließlich der Bäder.

Auch sicherheitstechnisch ist das Haus

auf dem neuesten Stand. Die Verwal-

tung ist zu Gunsten eines direkteren

Kundenkontaktes jetzt neben dem

Haupteingang zu finden.

Das engagierte Team des Hauses

sorgt mit 55 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern weiter für die hohe Qua-

lität in der Pflege. AWO-Geschäfts-

führer Carl-Martin Köhler bedankte

sich bei Einrichtungsleiterin Anke van

Wahden und allen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern für die gute Koordi-

nation während der Modernisierungs-

phase bei laufendem Betrieb: „Das hat

ganz toll und reibungslos geklappt!“

Ihren besonderen Dank richtete Anke

van Wahden an den Heimbeirat sowie

die Bewohnerinnen und Bewohner für

ihre aktive Beteiligung und Geduld

während der Bauarbeiten.

Namhafte InvestitionDer Umbau erfolgte etagenweise in

mehreren Etappen. Für die umfang-

reiche Modernisierung des Pflege-

heims hat die AWO Bremen über 2,5

Mio. Euro investiert. Die Einrichtung

verfügt aktuell über 81 Plätze für die

stationäre Pflege und 5 Plätze für die

Kurzzeitpflege. Struktur und bauliche

Substanz des 35 Jahre alten Hauses

sind, laut dem Architekten Ulrich Til-

gner, so gut, dass eine Sanierung der

Außenfassade vorläufig nicht nötig

ist. Zur Einweihung übergab er Ein-

richtungsleiterin van Wahden sym-

bolisch einen silbernen Schlüssel und

schenkte dem Haus eine Fotocollage

mit Impressionen aus der Bauzeit.

„Das war heute meine 70. Bauaus-

schusssitzung“, sagte der Architekt

scherzhaft am Ende seines Kurzvor-

trages über die Modernisierung.

Lebendiges MiteinanderDas AWO Sozialzentrum Arbergen

mit dem Pflegeheim, seinem großen

Veranstaltungssaal und der Begeg-

nungsstätte von Aktive Menschen

Bremen e.V. sowie einer Außenstelle

des Dienstleistungszentrums Oster-

holz ist seit dreieinhalb Jahrzehnten

fester Bestandteil Arbergens. Hier

gibt es neben qualifizierter Betreu-

ung im Pflegeheim ein breites An-

gebot für Senioren aus dem Quartier.

Das Haus zeichnet sich besonders

durch ein freundliches Miteinander

und eine lebendige Gemeinschaft

aus. Das Sozialzentrum ist im Stadt-

teil gut vernetzt und beteiligt sich

aktiv an Veranstaltungen in Arber-

gen. Alle Interessierten werden am

7. April um 11 Uhr zu einem großen

Empfang im Saal des Sozialzentrums

Arbergen geladen, dann sind auch

die Modernisierungsarbeiten in der

Begegnungsstätte abgeschlossen.

Text + Fotos: Silke Ulrich

EINWEIHUNG

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06 :: 07:: Dienstleistungszentren ::

oben, links: Dr. Arnold Knigge, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände in Bremen

oben, rechts: Senatorin Anja Stahmann, Jürgen Höptner (Geschäftsführer DRK Bremen), Gerhard Behlau (Geschäftsführer DRK Bremen)

mittig: Bei der 40-Jahr-Feier der Bremer Dienstleistungszentren am 26. November 2015 vor der Begegnungsstätte Haferkamp

unten: Das Leitungsteam der AWO-DLZ (von links): Ines Balogh (DLZ Osterholz), Andrea Ackermann (Fachbereichsleiterin AWO DLZ), Christine Loerke

(DLZ Neustadt), Joachim Adel (DLZ Vahr), Irmtraud Pommer (DLZ Gröpelingen), nicht auf dem Bild Monika Otto-Bergemann (DLZ Walle und Findorff)

40 Jahre DLZ: Mehr Lebensqualität im AlterBreites Beratungsangebot der AWO Bremen für Ratsuchende in acht Bremer Stadtteilen

Möglichst lange und selbstbestimmt im eigenen Zuhause leben können – das ist für ältere Menschen oftmals einer der größten Wünsche. Seit nun-mehr 41 Jahren gibt es in Bremen ein funktionierendes Netzwerk, um genau dies zu ermöglichen: Gleich 17 Dienstleistungszentren (DLZ) en-gagieren sich für alte und chronisch kranke Menschen sowie Menschen mit Behinderungen. Vor genau vier Jahrzehnten eröffnete in Gröpelingen auch das erste DLZ der AWO Bremen.

Großer Empfang zum Jubiläum Das 40-jährige Bestehen aller Dienst-

leistungszentren wurde im vergange-

nen November mit einem Empfang in

der Begegnungsstätte Haferkamp ge-

bührend gefeiert. Eingeladen waren

alle DLZ-Mitarbeiterinnen und -Mit-

arbeiter der vier Wohlfahrtsverbände.

Als Ehrengast nahm Sozialsenatorin

Anja Stahmannan an der Feier teil und

bedankte sich bei allen Anwesenden

für deren Engagement.

Auf das Angebot kommt es an Ob zur Unterstützung beim Ausfüllen

von Formularen, um Antworten rund

um das Thema Pflege zu erhalten oder

einfach nur, um ein wenig Gesellschaft

zu genießen – das umfassende An-

gebot der Anlaufstellen kann für vie-

le Bereiche des alltäglichen Lebens

in Anspruch genommen werden. Ge-

tragen werden die Institutionen von

vier Bremer Wohlfahrtsverbänden, zu

denen auch die AWO Bremen gehört.

Die Senatorin für Soziales finanziert 60

Prozent der Kosten. Rund 7.500 Kun-

dinnen und Kunden haben die kos-

tenlosen Beratungsleistungen der DLZ

allein in 2014 genutzt.

In acht Bremer Stadtteilen von

Gröpelingen bis Osterholz finden Rat-

suchende Unterstützung durch die DLZ

der AWO. Wie finde ich eine alten-

oder behindertengerechte Wohnung

in meinem Stadtteil? Wo erhalte ich im

Falle einer demenziellen Erkrankung

Hilfe? Wer unterstützt mich, wenn ich

nicht mehr in der Lage bin, die Auf-

gaben des Alltags alleine zu meistern?

Dies sind nur einige von vielen Fragen,

mit denen sich sowohl Betroffene als

auch Angehörige an die Anlaufstellen

wenden können.

Die freundlichen AWO-Mitarbeiter-

innen und -Mitarbeiter sind sowohl in

den Räumen der Dienstleistungszentren

für Ratsuchende da, als auch bei einem

Hausbesuch. Dabei kann der persönli-

che Unterstützungsbedarf in Ruhe be-

sprochen werden. Außerdem gehören

zum umfassenden Portfolio entlasten-

de Gespräche und Gesprächsgruppen

mit Angehörigen, in denen es beispiels-

weise um die verschiedenen Formen

einer demenziellen Erkrankung geht.

Auf Wunsch werden häusliche Pflege,

ein Hausnotruf oder Essen auf Rädern

vermittelt. Ein weiteres Angebot ist die

Organisation von Nachbarschaftshilfe:

Ehrenamtliche unterstützen die älte-

ren Menschen zum Beispiel bei der

Hausarbeit, bei Erledigungen und leis-

ten wertvolle Gesellschaft.

Längerfristige Bezuschussung nötig Die Nachfrage nach dem Angebot der

DLZ wächst stetig. Gerade deswegen

wünscht sich Arnold Knigge, Vorstands-

sprecher der Landesarbeitsgemein-

schaft der Freien Wohlfahrtspflege,

eine bessere finanzielle Absicherung:

„Derzeit werden die öffentlichen Mittel

nur für jeweils ein Jahr bewilligt, hier

erwarten wir einen Zuwendungsver-

trag mit mehrjähriger Laufzeit.“ Wün-

schenswert sei auch eine Erhöhung des

städtischen Finanzierungsanteils, um

dem Anstieg bei Miet-, Personal- und

Sachkosten entgegnen zu können. So

kann gewährleistet werden, dass die

DLZ auch weiterhin ihren wertvollen

Beitrag zur Unterstützung hilfsbedürf-

tiger Menschen leisten – für mehr

Selbstbestimmung und Lebensqualität

in den eigenen vier Wänden.

Text: Svenja Zitzer | Fotos: AWO, DRK Bremen /

Fotoraum, Benjamin Eichler

DIENSTLEISTUNGSZENTREN

Dienstleistungszentren der AWO Bremen DLZ Gröpelingen Gröpelinger Heerstraße 248 | Telefon 691 42 66

DLZ Walle Wartburgstraße 11 | Telefon 38 89 80

DLZ Findorff Herbststraße 118 | Telefon 37 78 90

DLZ Neustadt Lahnstraße 65 | Telefon 59 81 411

Außenstelle Woltmershausen Woltmershauser Heerstr. 310 | Telefon 54 04 43

DLZ Vahr Berliner Freiheit 9c | Telefon 468 03 27

DLZ Osterholz St.-Gotthard-Straße 31 | Telefon 429 84 40

Außenstelle Arbergen Hermann-Osterloh-Straße 117 | Telefon 488 03 00

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08 :: 09:: WEITERBILDUNG ::

„Auch wenn sich derzeit vieles im Wandel befindet – unser traditionel-ler Neujahrsempfang ist geblieben.“ So eröffnet Senator a.D. Peter Sakuth im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen, kurz na‘, am 10. Januar das „Gröpe-linger Neujahr“. Der Vorsitzende des Trägervereins des ersten Bremer Bür-gerhauses äußert sich zu gewichtigen Themen. Sie reichen von der Flücht-lingsfrage über Altersarmut, bis hin zu Mängeln bei der Infrastruktur. Herzlich begrüßt Peter Sakuth den Ehrengast der Veranstaltung, Bremens Bürger-meister Dr. Carsten Sieling. Ihn ver-bindet eine besondere Beziehung mit dem na‘: Ende der 80er Jahre war er dort als Zivi tätig.

Mehr als 200 Gäste sind zum Emp-

fang ins Nachbarschaftshaus gekom-

men, darunter Anwohner, Besucher

des Hauses, Vertreter der AWO sowie

anderer Institutionen und Vereine

aus dem Stadtteil, zudem mehrere

Bürgerschaftsabgeordnete und Ver-

treter verschiedener Unternehmen.

Bürgermeister Carsten Sieling wünscht

allen Anwesenden ein friedliches Jahr,

nach innen und nach außen. „Gerade

Entwicklungen, wie in Polen ängsti-

gen“, betont er. „Dort geht Demokra-

tie verloren.“

Mehr als 50 Millionen Menschen

sind weltweit auf der Flucht. „Das sind

sie nicht freiwillig“, hebt Sieling her-

vor. Seinen herzlichen Dank richtet er

an alle, die sich in Bremen für Flücht-

linge engagieren – an die Ehrenamtli-

chen, an die Verwaltung und vor allem

an die Träger, die die Menschen pro-

fessionell betreuen. Auch den Sport-

vereinen dankt er, dass sie die Bele-

gung der Turnhallen mittragen.

Bremen habe 14 % mehr geflüch-

tete Menschen aufgenommen, als

der bundesweite Verteilungsschlüssel

vorsieht, Bayern läge 1% unter dem

Königsteiner Schlüssel. „Wir kommen

jetzt in die Situation, dass wir die Din-

ge gestalten“, sagt der Bürgermeister

mit Blick auf das Maßnahmenpaket

Integration, das im Senat besprochen

Von Flüchtlingen bis StadtteilentwicklungGroßes Themenspektrum beim „Gröpelinger Neujahr“ im na‘

wurde. Für die nächsten zwei Jahre

seien u.a. 8.000 Wohnungen geplant

– zum Teil wohl auch in Gröpelingen

und nicht nur für Flüchtlinge. „Ich

will, dass Gröpelingen ein wachsender

Stadtteil ist, der auch sozial stabil ist“,

so Sieling. Er unterstreicht, wie wichtig

Sprache für die Integration ist und wie

bedeutsam Kitas, Schulen und Bildung

in diesem Zusammenhang für alle in

einer wachsenden Stadt sind.

Einrichtungen wie das Nachbar-

schaftshaus seien besonders wichtig,

auch um Menschen den Zugang zu

kultureller Teilhabe zu ermöglichen,

betont Sieling.

Peter Sakuth berichtet: „Das Nach-

barschaftshaus hat wieder ein erfolg-

reiches Jahr hinter sich!“ Sein Dank geht

an alle, die dazu beitragen. Das na‘ hat

Besucherzahlen und Bekanntsheits-

grad, auch außerhalb des Bremer Wes-

tens, gesteigert. Für viele im Stadtteil

hat es mit seinem vielfältigen Ange-

bot immer mehr eine Ankerfunktion.

Text + Fotos: Silke Ulrich

Folgt man einem bekannten Liedtext, fängt das Leben mit 66 Jahren an. Diese von Udo Jürgens besungene Er-kenntnis könnte den Initiatoren eine wichtige Anregung für das Konzept zur „Universität der 3. Generation“ (U3G) gewesen sein: Das Projekt, das zwischenzeitlich ein fester Bestand-teil der Bremer Bildungslandschaft geworden ist, richtet sich offiziell an Wissensdurstige in der „nachberufli-chen Lebensphase“, wird aber auch von jüngeren Semestern genutzt.

Dass dieses so ist, liegt insbesonde-

re an dem interessanten Programm mit

einer Vielzahl allgemeinbildender Vor-

träge, praxisorientierten Kursen und

Exkursionen. Bruno Steinmann, Pro-

jektleiter der „U3G“ bei der AWO Bre-

men, hat sich wiederholt ins Zeug

gelegt und eine ganze Reihe wunder-

voller Themen entwickelt. Namhafte

Referenten konnten gewonnen wer-

den, Bremer Orte sind zu entdecken

und die beliebten Praxistipps im Um-

gang mit dem PC werden fortgesetzt.

Interessante Themen und namhafte ReferentenZum Start der Uni am 6. April berichtet

Prof. Dr. Hans Otto Pförtner vom Alfred-

Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven

über die bedeutende Rolle der Ozeane

für das Weltklima und über das Pariser

Abkommen zum Klimaschutz. Der Refe-

rent gehört zu den Verfassern des Welt-

klimaberichtes und lieferte wissen-

schaftliche Grundlagen für das Pariser

Abkommen. Um Heimat, Vertreibung

und Migration geht es bei zwei Ver-

anstaltungen im Rahmen der bundes-

weiten AWO Aktionswoche in der Zeit

vom 11. bis 18. Juni 2016. Frank Sa-

lewski, Autor des Romans „Heimatlos“,

liest am 16. Juni in der Begegnungs-

stätte „Sparer Dank“ über Liebe, Ver-

lust, Flucht und Vertreibung und dis-

kutiert mit den Teilnehmern. Einen

Tag später, am 17. Juni, berichtet die

Bundestagsabgeordnete Dr. Marieluise

Beck im Saal der Zentralbibliothek über

Migration, Flüchtlinge und Integration

sowie die Konsequenzen für Europa.

Von Klimawandel bis Kunstgenuss„Universität der 3. Generation“ veröffentlicht Programm zum Sommersemester

Weiterbildung auf hohem NiveauVorträge über klassische Musik, Kunst

und Literatur sowie ein gemeinsamer

Opernbesuch gehören ebenso zu dem

hervorragenden Angebot der „Univer-

sität der 3. Generation“, wie Themen

aus Wissenschaft und Technik. Das

Projekt ist nach wie vor einmalig in

Deutschland. Es wird im Wesentlichen

von Ehrenamtlichen getragen. Finan-

ziert wird es vom AWO Kreisverband,

von AMeB und in diesem Jahr zusätz-

lich durch Spendeneinnahmen des

Wilhelm-Kaisen-Bürgermahls.

Nachfrage ungebrochenDass mit 66 Jahren nicht nur das Leben

anfängt sondern man ganz offensicht-

lich auch Spaß daran haben kann, be-

stätigen die Besucherzahlen, die von

Semester zu Semester kontinuierlich

steigen. Dieser Zuspruch freut AWO

Präsidentin Eva-Maria Lemke-Schulte

und Prof. Dr. Rudolf Hickel, der das

Projekt als Schirmherr begleitet.

Text: FMA | Fotos: Bruno Steinmann

oben: Der Dirigent, Komponist und Autor Peter Paulitsch lässt mit Vortrag und Konzert die unendliche Vielfalt der Musik lebendig werden

unten: Angeregte Diskussion bei einer Veranstaltung zum Thema TTIP, mit dabei der Schirmherr der U3G Prof. Dr. Rudolf Hickel (rechts außen)

Bürgermeister Carsten Sieling (links) kam mit seiner Frau (links im rechten Bild) und seinem Sohn zum Neujahrsempfang. Senator a.D. Peter Sakuth

(rechts) begrüßte die Gäste im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen, unter ihnen auch Ortsamtsleiterin Ulrike Pala (mittig im rechten Bild).

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10 :: 11:: NACHBARSCHAFTSHILFE ::

Für die, die sie leisten, ist sie eine sinn-volle Aufgabe, für die es zudem eine Aufwandsentschädigung gibt. Für die, die sie empfangen, kann sie aber noch viel mehr bedeuten: Einen mög-lichst langen Verbleib in den eigenen vier Wänden. Die Rede ist von Organi-sierter Nachbarschaftshilfe, in deren Rahmen ältere, chronisch kranke und behinderte Menschen im Haushalt unterstützt werden, damit sie sich so gut es geht selbstbestimmt im Alltag zurechtfinden. Das Angebot wird von den 17 Bremer Dienstleistungszent-ren (DLZ) organisiert, von denen die AWO Bremen allein sechs Stützpunkte mit zwei Außenstellen betreibt. Wichtige Hilfe im Alltag„Nachbarschaftshelferin oder –helfer?

Das kann jeder werden“, erzählt Joa-

chim Adel, Leiter des AWO-DLZ in der

Vahr. „Es braucht keine spezielle Aus-

bildung, man sollte einfach nur ein-

fühlsam sein und sich auf die Kundin

oder den Kunden einlassen können.“

Pünktlichkeit und Ehrlichkeit seien

weitere Tugenden, ohne die es nicht

gehe. Bei der Nachbarschaftshilfe han-

delt es sich um ein Ehrenamt, das mit

einer Aufwandsentschädigung hono-

riert wird. Bis zu 200 Euro pro Monat

oder 2.400 Euro jährlich können die Eh-

renamtlichen im Rahmen der Übungs-

leiterpauschale so steuerfrei erhalten.

Für viele Ehrenamtliche ist das eine

gute zusätzliche Einnahme. Der DLZ-

Leiter betont jedoch: „Vielen ist es am

wichtigsten, dass sie Gutes tun.“ In

der Nachbarschaftshilfe geht es um

Unterstützung in den alltäglichen Din-

gen des Lebens, beispielsweise beim

Kochen, im Haushalt, beim Einkaufen

oder auch bei Erledigungen. „Auf kei-

nen Fall gehören dazu allerdings Pfle-

geleistungen wie Körperpflege oder

das Verabreichen von Medikamenten“,

so Adel. Eine besonders große Rolle

spielt laut Jahresbericht 2014 der DLZ

das Leisten von Gesellschaft – gerade,

wenn es sich um alleinstehende ältere

Menschen handelt.

Ein Ehrenamt für alle: NachbarschaftshilfeUnterstützung für ältere Menschen und ein breites Weiterbildungsangebot

links: DLZ-Leiter Joachim Adel ist seit 37 Jahren bei der AWO Bremen und kennt sich mit der Unterstützung durch Nachbarschaftshilfe sehr gut aus.

rechts: Ob telefonisch oder im persönlichen Gespräch, Christa Lübkemann vom DLZ Neustadt unterstützt die Nachbarschaftshelferinnen gerne.

Ehrenamtliche dringend gesucht„Monatlich kostet die Organisation

und Vermittlung von Nachbarschafts-

hilfe die Kunden 24 Euro, plus na-

türlich die Aufwandentschädigung,

wobei diese je nach Einzelfall auch

vom Amt für soziale Dienste über-

nommen wird“, erklärt Adel. Immer

mehr Menschen nehmen das Angebot

in Anspruch, daher besteht dringender

Bedarf an weiteren Ehrenamtlichen.

Neueinsteiger können an einer Ein-

führungsschulung teilnehmen, aber

auch darüber hinaus gibt es zahlreiche

Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Bei-

spiel zu den Themen Demenz oder Ver-

halten in Notfällen. Und: Alle Helferin-

nen und Helfer sind unfallversichert.

„Bei der Nachbarschaftshilfe handelt

es sich um ein deutschlandweit ein-

zigartiges Netzwerk. Das Schöne daran

ist, dass sich sogar enge Freundschaf-

ten entwickeln“, betont der Leiter des

AWO-DLZ in der Vahr. „Das ist für alle

Beteiligten ein Gewinn.“

Text: Svenja Zitzer | Fotos: Benjamin Eichler

Rund 4.000 Nachbarschaftshelferin-nen und –helfer gibt es in Bremen: Zwei von ihnen sind Julia Taylor-Wolf, die seit neun Monaten dabei ist, und Jenny Keil, die das Ehrenamt bereits seit über zehn Jahren aus-übt. Die beiden Bremerinnen fanden aus unterschiedlichen Gründen in die Organisierte Nachbarschaftshilfe – begeistert von ihrer Tätigkeit sind sie jedoch gleichermaßen. Jenny Keil: Ich habe nicht mehr gear-

beitet, wollte aber auch nicht zu Hause

herumsitzen. Da ich gerne mit Men-

schen zusammen bin, habe ich mich

für die Nachbarschaftshilfe entschie-

den und erfahre dort sehr viel Dank-

barkeit durch die älteren Menschen. Es

ist schön, das Strahlen in den Augen

meines Gegenübers zu sehen. Wenn

dann auf einmal ein Kunde, der sonst

nicht so viel isst, ein ganzes, von mir

zubereitetes Essen verputzt, ist das ein

wunderbares Kompliment!

Julia Taylor-Wolf: Ich habe durch die

Nachbarschaftshilfe nach längerer

Krankheit wieder einen Einstieg in die

Arbeitswelt gefunden und kann dem

nur zustimmen. Es ist ein gutes Ge-

fühl, gebraucht zu werden und etwas

geben zu können.

Und wenn es einmal mit einer Kundin oder einem Kunden nicht so funkti-oniert? Keil: Nun, das kann natürlich passie-

ren, denn jeder Mensch ist anders.

Sollte es zwischenmenschlich einmal

nicht passen, können wir uns direkt

an das AWO-Dienstleistungszentrum

wenden und werden jemand anderem

zugeteilt. Ganz unkompliziert - und

das ist auch gut so, denn beide Par-

teien müssen sich ja wohlfühlen. Hier

erfahren wir tolle Unterstützung durch

das DLZ!

Taylor-Wolf: Außerdem geben die DLZ

uns die Chance, uns weiterzuentwi-

ckeln, jeder in seinem eigenen Tem-

po. Wenn wir einmal Hilfe benötigen,

dann können wir uns darauf verlassen,

dass gemeinsam eine gute Lösung ge-

funden wird.

„Ein wunderbares Kompliment!“Zwei Nachbarschaftshelferinnen erzählen von ihrem Engagement

Keil: Aber man darf natürlich auch sel-

ber kreativ werden…

Taylor-Wolf: Das stimmt! (lacht) Zum

Beispiel bei demenziell Erkrankten -

da arbeitet man schonmal mit bunten

Klebezetteln als Erinnerungsstütze. Es

macht Spaß, selbst aktiv zu werden.

Was ist das Besondere an Ihrem Eh-renamt? Taylor-Wolf: Wir tragen tatsächlich

dazu bei, dass unsere Kundinnen und

Kunden länger in ihrem Zuhause woh-

nen bleiben können, manchen kann

man das Senioren- oder Pflegeheim

durch ein wenig Unterstützung sogar

ganz ersparen. Die gewohnte Umge-

bung gibt vor allem Demenzkranken

viel Sicherheit und dass ich hier helfen

kann, ist ein super Gefühl.

Keil: Bei mir ist es die Menschlichkeit,

die die Arbeit ausmacht. Manche Men-

schen betreut man über viele Jahre

hinweg – da entwickeln sich teilweise

Freundschaften und irgendwie gehört

man auch zur Familie.

Protokoll: Svenja Zitzer | Fotos: Benjamin Eichler

Julia Taylor-Wolf (links) und Jenny Keil (rechts) engagieren sich als Nachbarschaftshelferinnen der AWO Bremen in der Neustadt und unterstützen

ältere Menschen in ihrem Zuhause. „Das gibt uns viel zurück“, betonen die beiden.

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12 :: 13:: INTEGRATION ::

Kürzlich schlossen die AWO Bremen und die Hospizhilfe Bremen eine Ko-operationsvereinbarung zur hospizli-chen Zusammenarbeit. Ziel ist es, die Selbstbestimmung sterbender Men-schen in den psychosozialen Einrich-tungen der AWO Bremen zu stärken und ihr Lebensende ihren Wünschen entsprechend zu gestalten.

Orientierungshilfe erarbeitet Seit Ende der 80er Jahre werden er-

wachsene Menschen mit geistigen und

körperlichen Beeinträchtigungen so-

wie psychischen und Suchterkrankun-

gen von Mitarbeiterinnen und Mitar-

beitern der AWO Bremen betreut. Viele

begleiten sie bis zu ihrem Lebensende.

Als Orientierungshilfe im Umgang mit

den Themen Sterben, Tod und Trauer

hat eine Projektgruppe der AWO Bre-

men mit dem Verein Hospizhilfe Bre-

men einen Leitfaden zur Sterbe- und

Trauerkultur erarbeitet, der jetzt in den

unterschiedlichen Einrichtungen ein-

geführt wird. Sabine Eichner, Einrich-

tungsleiterin bei der AWO, berichtet:

„Durch die Beteiligung am Projekt gehe

ich klarer mit den Themen um.“

Der Weg entsteht beim Gehen... Sterben, Tod und die damit verbunde-

ne Trauer sind für alle Menschen Er-

fahrungen, die sie zutiefst betreffen.

Der Umgang damit ist individuell sehr

verschieden. Wolfgang Reiter, erster

Vorsitzender der Hospizhilfe Bremen,

betont: „Sterben ist immer ein höchst

persönlicher Weg.“ Das gilt auch für

die von der AWO betreuten Menschen.

Der Leitfaden zur Sterbe- und Trauer-

kultur bietet Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern Handlungsmuster für den

Umgang mit Schmerzen, Ängsten, Trost

und Trauer. Ebenso gibt er Orientierung

für die eigene Haltung und den Umgang

mit dem Sterbeprozess im Hinblick auf

Klientinnen und Klienten, ihnen nahe

stehenden Menschen sowie das jewei-

lige Team. „Wir möchten die Themen

Sterben, Tod und Trauer aus der Tabu-

zone holen und erreichen, dass sich

Sterben und Trauer aus der Tabuzone holenPsychosoziale Einrichtungen der AWO Bremen kooperieren mit Hospizhilfe

von links: Martin Beschorner und Gunnar Zropf (Projektleiter) von der AWO Bremen, Regina Heygster und Wolfgang Reiter von der Hospizhilfe Bre-

men e.V., Beate Schwarz, Sabine Eichner und Jutta Müller sowie Geschäftsführer Joachim Heimler von der AWO Bremen

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

damit auseinander setzen“, sagt AWO-

Geschäftsführer Joachim Heimler. „Men-

schen, die ihre letzte Lebensphase in

unseren Einrichtungen verbringen, sol-

len sich so gut wie möglich angenom-

men und aufgehoben fühlen.“

Berührungsängste abbauenDer Verein Hospizhilfe Bremen wird

die Begleitung von Klientinnen und

Klienten der AWO Bremen ehrenamt-

lich und durch Fortbildungsangebote

unterstützen. Grundlage ist die ge-

meinsame Kooperationsvereinbarung.

„Wir möchten diese Menschen mit in

die Sterbebegleitung hinein nehmen“,

so Regina Heygster, Dozentin und Su-

pervisorin von der Hospizhilfe Bremen.

„Dazu gehört auch, Berührungsängste

der Ehrenamtlichen abzubauen.“ Gun-

nar Zropf, Projektleiter und Leiter der

Tagesförderstätten der AWO Bremen,

hebt hervor: „Es ist ein Glück, dass

viele soviel Offenheit mitbringen.“

Text + Foto: Silke Ulrich

Anerkennung für die geleistete Arbeit, das Gegenüber wahrnehmen und ernst nehmen, Interesse für die ganze Person zeigen, Raum für einen Dialog schaffen, Vertrauen und positive Ver-stärkung – all das sind wichtige Fakto-ren wertschätzender Führung. Längst ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass wertschätzende Führung einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat. Doch für Führungskräfte ist es im Arbeitsalltag nicht immer einfach, nach den Prämissen der wertschät-zenden Führung zu handeln. Als Un-terstützung für Fachbereichsleitungen und Leitungskräfte der AWO Bremen fanden im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements „AWO in Form“ vier eintägige Seminare zum Thema statt.

Wahrnehmen, was istWenn es um wertschätzende Führung

geht, geht es immer auch um Wahr-

nehmung: Wo stehe ich gerade? Was

will mein Gegenüber von mir? Ist es

der richtige Moment für ein Gespräch?

Supervisorin, Trainerin und Beraterin

Birgit Ramón betont: „Wichtig ist es,

mit dem Gegenüber in Kontakt zu sein

und wahrzunehmen, was beim ande-

ren los ist.“ Dabei spielen Aufmerk-

samkeit und Zeit für das Gespräch eine

große Rolle, aber auch der eigene Erfah-

rungsschatz und die persönliche Ent-

wicklung der Führungskraft. Unter der

Leitung von Birgit Ramón fanden zwei

der Seminare statt. Dabei ging es ne-

ben Wissensvermittlung auch viel um

Austausch und praktische Übungen.

Wertschätzung motiviertAnerkennung und ein regelmäßiger,

wertschätzender Dialog mit den ein-

zelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

tern motiviert. Beides wirkt sich positiv

auf die Leistung, die emotionale Bin-

dung an den Arbeitsplatz und die Ge-

sundheit aus. Das belegt Deutschlands

renommierteste und umfangreichste

Studie zur Arbeitsplatzqualität. „Füh-

Wertschätzende Führung fördert Gesundheit„AWO in Form“-Seminare unterstützen Leitungskräfte

In den Seminaren der AWO Bremen zur wertschätzenden Führung – hier unter Leitung von Birgit Ramón (oben rechts) vom Beratungsunternehmen

clarté – hatten neben der Vermittlung theoretischer Hintergünde, Wahrnehmungsübungen und der kollegiale Austausch Platz.

rungskräfte haben eine Schlüsselfunk-

tion bei der Schaffung gesundheits-

förderlicher Arbeitsbedingungen. Der

wertschätzende Führungsstil ist Ge-

sundheits- und Produktivitätsfaktor“,

so Wolfgang Reuter. Der Trainer leitete

die ersten beiden Seminare der AWO zu

wertschätzender Führung.

Kollegialer Austausch unterstützt „Für die meisten unserer Führungskräf-

te sind die Grundsätze der wertschät-

zenden Führung nicht neu“, berichtet

Andrea Ackermann, Leiterin Betriebli-

ches Gesundheitsmanagement der AWO

Bremen. „Es ging um die Auffrischung

des Know-hows und darum, wie es sich

in einem herausfordernden Arbeits-

alltag umsetzen lässt.“ Aus den Rück-

meldungen aller Seminarteilnehmer-

innen und -teilnehmer wurde deut-

lich, dass besonders die Diskussion

und der kollegiale Austausch sehr ge-

schätzt wird. Viele sprachen sich für

weitere Angebote aus.

Text + Fotos: Silke Ulrich

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14 :: 15:: EXIL ::

Transporter für FlüchtlingshilfeBremer Mercedes-Benz-Werk unterstützt Flüchtlingsunterkünfte

Bis zum März 2016 waren im Südfoyer der Kunsthalle Bremen rund 20 aus-drucksstarke Bilder zu sehen: gemalt und gezeichnet von elf aus Serbien, dem Kosovo, dem Iran und Syrien Geflüchteten im Rahmen des AWO-Kooperationsprojekts „Exil“. Bereits zum zweiten Mal angeboten, war der Atelierkurs mit der freischaffenden Künstlerin Dina Koper sehr gefragt.Die entstandenen Werke stifteten bei der Ausstellungseröffnung im Dezem-ber 2015 nachhaltige Begegnungen.

„Blickwechsel in der Kunst“ Dieses Motto löste sich, wie schon beim

ersten Kunstkurs, im besten Sinne ein.

Nicht nur die wöchentlichen Treffen im

Herbst 2015 führten zu regem Aus-

tausch aus unterschiedlichsten Pers-

pektiven, sondern auch die Vernissage.

Viele der rund 60 Gäste kamen dort ins

Gespräch mit den Projektbeteiligten,

die ihnen ihre Bilder gern vorstell-

ten. Ohne Themenvorgabe gestaltet,

bildeten manche konkrete Momente

von Krieg und Gewalt ab, andere zeig-

ten Landschaften, abstrakte Kompo-

sitionen oder Selbstporträts. Fast alle

Bilder erzählten deutlich oder hinter-

gründig von persönlichen Erlebnissen

und Emotionen. So hob Kunsthal-

lendirektor Dr. Christoph Grunenberg

bei seiner Ansprache auch die intensi-

ven Wechselprozesse zwischen Kunst,

Kunstschaffen, eigenen Gefühlswelten

und Traumata hervor. Sein Dank galt

der AWO für die seit 2005 fruchtbare

Zusammenarbeit und deren Mitarbei-

terin Lucyna Bogacki, die „Exil“ 2014

initiierte und seither koordiniert.

Ein kleines bisschen zu Hause„Ich freue mich, dass wir uns hier in

Frieden begegnen“, knüpfte Sozial-

senatorin Anja Stahmann an, „fühlen

Sie sich in Bremen zu Hause, wenigs-

tens ein kleines bisschen.“ Der stell-

vertretende Präsident der AWO Bremen

Erich Kruschel betonte die fortdauern-

Beredte WerkeKunst und Austausch im Projekt „Exil“ der AWO Bremen und der Kunsthalle Bremen

de Aufgabe, Geflüchtete vor Ort zu in-

tegrieren: „Das ist hier gelungen. Ma-

len befreit und ist ein Weg in die Ge-

meinschaft.“ Überraschungsgast Jehad

Jezbeh, Mitglied des syrischen Camel-

lia Ensembles, beschloss mit einem

berührenden Violinenstück die Be-

grüßungsfeierlichkeiten. Ein bisschen

„neues zu Hause“ klang anschließend

bereits mit. „Ich bin dankbar für die

Hilfe der Deutschen und die Bremer

sind so freundlich“, fand Alije Zeqiri

aus dem Kosovo. „Es war schön, mit

Dina zu arbeiten. Sie hat Mitgefühl.“

Die künstlerische Leiterin freute der

große Zusammenhalt der Kursgruppe,

die sich, mit und ohne Vorerfahrung,

verschiedensten Alters, teils in Flücht-

lingsunterkünften, teils in Wohnungen

lebend, über das Projekt gefunden

hat. Realisiert werden konnte dessen

Wiederholung durch Spenden, die die

AWO dafür akquiriert hat. Der Wunsch

nach einem dritten Mal ist groß.

Text: Maja Maria Liebau | Fotos: Silke Ulrich

oben: Mitglieder des Atelierkurses „Exil“, der unter Leitung der freischaffenden Künstlerin Dina Koper( mittig) in der Kunsthalle Bremen statt fand

mittig: Kunsthallendirektor Dr. Christoph Grunenberg, Sozialsenatorin Anja Stahmann, stellvertretender Präsident der AWO Bremen Erich Kruschel,

AWO-Mitarbeiterin Lucyna Bogacki (rechts) mit einer Kursteilnehmerin

unten: Unterschiedliche Werke aus der Ausstellung und zwei der Kunstschaffenden mit den Bildern, die ihnen am meisten bedeuten.

Im Rahmen der Flüchtlingshilfe unterstützt das Bremer Mercedes-Benz-Werk Flüchtlingsunterkünfte in Werksnähe. Das von der AWO Bremen betreute Übergangswohnheim (ÜWH) Arberger Heerstraße ist eine davon. Bei einem Workshop des Fahrzeug-herstellers mit dem Betreuungsper-sonal der Flüchtlingseinrichtungen im November 2015 wurden konkrete Hilfen erarbeitet.

Da es immer wieder Engpässe beim

Transport von Hilfs- und Sachgütern

zu den Flüchtlingseinrichtungen gab,

spendete Mercedes, die kostenfreie

Nutzung eines „Mercedes Sprinter“ für

die Flüchtlingseinrichtungen der AWO

Bremen. Bis Mitte Juni diesen Jahres

steht das Fahrzeug für den Transport

der vor Ort benötigten Dinge zur Verfü-

gung. Weitere Hilfen sind nach der Be-

legung des Erweiterungsbaus im ÜWH

in Arbergen für die geflüchteten Men-

schen geplant. Dazu gehören u.a. ein

Alphabetisierungskurs im Übergangs-

wohnheim, die Werbung von Freiwil-

ligen aus der Mercedes-Belegschaft,

die Sammlung von Sachspenden und

ein Sportangebot, u.a. Fußball, mit der

Betriebssportgruppe von Mercedes.

Die AWO Bremen freut sich sehr über

die vielfältige Unterstützung.

Text + Foto: Silke Ulrich Kai Bogner, Einrichtungsleiter des ÜWHs Arberger Heestraße, nahm im Januar einen Mercedes Transporter für die Flüchtlingshilfe in Empfang.

EXIL

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18 :: 19:: INKLUSION ::

Kamel trifft StadtmusikantenAWO-Tagesförderstätten stellen Projekte für „Frieden fängt klein an“ vor

Über fünfzehn Einrichtungen, Verei-ne und Initiativen aus den Bereichen Kultur, Soziales, Ökologie, Beschäfti-gung und Sport – darunter zwei AWO Einrichtungen für Menschen mit Be-hinderungen – gehören zum Bürger- und Sozialzentrum Huchting. „Koope-ration und Toleranz werden hier seit jeher groß geschrieben. Daher bietet es sich an, mit den Menschen auf dem Gelände des bus inklusive Projekte anzustoßen“, erklärt Gunnar Zropf, Leiter des von der Aktion Mensch ge-förderten AWO-Projektes „Inklusion vor Ort leben“. Eine Ausstellung und Mitmachaktionen zur Vernissage am 2. Februar 2016 zeigten berührende Ergebnisse gelebter Inklusion.

Ein praktischer Ansatz für gelebte Teil-

habe war der AWO-Aktionstag „Vielfalt

an einem Ort“, den die gleichnamige

Ausstellung anschaulich dokumentiert.

Rund 35 Menschen verschiedenen Al-

ters, unterschiedlicher Herkunft, mit

Beeinträchtigungen und ohne, arbei-

teten mit kreativen Methoden zu The-

men wie Wertschätzung, Toleranz und

Vielfalt. Die Resonanz der Teilnehmen-

den zeigte, dass Inklusion Spaß macht

und die Erfahrungen als bereichernd

erlebt werden. „Es ist wichtig, die

Stärken zu sehen und nicht, was die

einzelnen Menschen nicht können“,

sagt Gunnar Zropf, der die Aktionen

mit seiner Kollegin Gabi Murr auf die

Beine stellte. Tristan Rusch und Juan

Inklusion vor Ort lebenErfolgreiches AWO-Projekt im Bürger- und Sozialzentrum Huchting

L. Trujillo von der Medienwerkstatt im

bus haben den Tag fotografisch und

filmisch begleitet. Die Ergebnisse wur-

den am 2. Februar präsentiert.

Eine lustige Hut- und Perückenak-

tion begrüßte die Gäste am Eingang.

Wer wollte, konnte sich beim Foto-

shooting ablichten lassen. Kreistanz

und Fühlboxen waren weitere Mit-

machaktionen. Gunnar Zropf dankte

allen Beteiligten. Das Mütterzentrum

sorgte für das leibliche Wohl. „Die

Mitarbeiter hier sind sehr engagiert“,

betont Quartiersmanagerin Inga Neu-

mann. „Schön wäre, wenn es solche

Anlässe öfter gebe, denn danach kommt

man im Alltag leichter in Kontakt.“

Text + Fotos: Silke Ulrich

Unter dem Motto „Frieden fängt klein an“ veranstaltete der Bremer Ver-ein Friedenstunnel Ende November zum achten Mal eine Präsentation verschiedener Projekte in der obe-ren Rathaushalle. Die Beteiligten im vergangenen Jahr waren Menschen mit Behinderungen aus den Bremer Tagesförderstätten. Für sie galt es unter dem Thema „Frieden und Ver-ständigung“, eine Vernetzung bei-spielsweise zu Schulklassen und Kin-dergärten herzustellen und inklusive Prozesse zu leben: Die Aufgabe wur-de auf vielseitige sowie lebendige Art und Weise erfüllt und in feierlichem Rahmen einem begeisterten Publi-kum vorgestellt.

„Ohne viele kleine Friedensorte gibt

es keinen großen Frieden“, sagte die

Soziologin Prof. Dr. Annelie Keil, in

ihrer Begrüßungsansprache. Regina

Heygster, erste Vorsitzende des Ver-

eins Friedenstunnel, betonte: „Gerade

Menschen, die in einer anderen Form

leben, sollen einen Platz bekommen

und es ist wichtig, sich immer wieder

neu die Hand zu reichen.“

Beide Tagesförderstätten der AWO

Bremen nahmen an dem Projekt teil.

Klientinnen und Klienten der Amers-

foorter Straße arbeiteten in der vom

Kulturladen Huchting geleiteten Lehm-

bauwerkstatt auf dem Gelände des

Übergangswohnheims Wardamm mit.

Zusammen mit mehreren Schulklassen

wurden eindrucksvolle Kunstwerke

erschaffen: Unter anderem eine exo-

tische Version der Bremer Stadtmusi-

kanten. Einen bleibenden Eindruck

hinterließen auch die Klientinnen und

Klienten der Tagesförderstätte Bunten-

tor. Gemeinsam mit der Stadtteiloper

sowie Schülerinnen und Schülern der

Gesamtschule Bremen-Ost arbeiteten

sie am Stück „Sehnsucht nach Isfahan“.

Dabei entstand ein fast lebensechtes

Kamelkostüm. Lieske Strudthoff von

der Stadtteiloper: „Ohne euch wäre

unser Stück nicht so schön gewesen,

wie es war – wir möchten auch wei-

terhin mit euch zusammenarbeiten.“

Text: Svenja Zitzer

Fotos: AWO+Kulturladen Huchting

INKLUSION

oben: AWO-Mitarbeiterin Tekla Rockstein (links) leitet die Rhytmikgruppe für Menschen aus der Tagesförderstätte und Kinder aus dem bus

unten, von links: Gunnar Zropf und Gabi Murr vom Inklusionsprojekt der AWO Bremen, Susanne Appel vom bus Huchting und Mikel Obu-

chowicz aus der Tagesförderstätte Buntentor beim Fotoshooting mit Mütze, Tristan Rusch und Juan L. Trujillo (Medienwerkstatt Huchting)

links: Das Kamelkostüm für die Stadtteiloper „Sehnsucht nach Isfahan“ entstand im letzten Jahr in der AWO Tagesförderstätte Buntentor.

rechts oben: Willi Fliedl bei der Lehmbauwerkstatt des Kulturladen Huchting | rechts unten: Projekt-Präsentation am 26.11.15 im Bremer Rathaus

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20 :: 21:: KUNSTPROJEKTE ::

25 Vier- und Fünfjährige im AWO „Kinderhaus Annemarie Mevissen“ in Bremen-Arsten werden seit Sep-tember 2015 zu immer begeisterte-ren Farbexpertinnen und -experten. Gemeinsam mit der Kunsttherapeutin und Pädagogin Maike Füllenkemper erforschen sie das bunte Spektrum in wöchentlichen Projektstunden. Im Januar 2016 zeigten sie ihren Famili-en, den Gruppen und dem Kollegium der KiTa eine erste eigene Ausstel-lung. Noch bis zum Sommer setzen sie ihre Treffen fort – Pläne für ein viel-farbiges Karton-Raumschiff werden bereits geschmiedet!

Entdecken und be-greifenWo überall im Haus findet ihr Rot?

Ist etwas Essbares dieser Farbe auf

dem Frühstückstisch? Was passiert,

wenn ihr sie mit Blau mischt? Mit un-

terschiedlichsten Aufgaben fanden

die Kinder persönliche Zugänge zum

Thema. Auch Vorgelesenes spielte

eine wichtige Rolle. Etwa „Die wah-

re Geschichte von allen Farben“ von

Eva Heller, oder das Pech des kleinen

Trolls, dem seine Schatztruhe abhan-

den kam: Aus Modelliermasse wurden

für ihn neue, goldbemalte Blumen, Fi-

guren, Fantasieobjekte geknetet und

in Gläsern behütet. Eine Januarwoche

lang, ab dem Elternsprechtag, waren

die Werke aus den ersten Projektmo-

naten im Bewegungsraum der Einrich-

tung ausgestellt. Dort erläuterten die

jungen Künstlerinnen und Künstler

sie allen neugierigen Gästen. „Es war

und ist eine tolle Bereicherung“, hält

die stellvertretende KiTa-Leiterin Bet-

tina Heine fest, „es passt wunderbar

in unsere Schwerpunkte Sprache und

Bewegung.“

Mit Kopf und Herz, Hand und Fuß „Besonders bei den Kindern aus nicht

deutschsprachigen Familien ist es

schön zu erleben, wie sie im Ausdruck

sicherer werden. Wir werden immer

freier und es entstehen lauter neue

Ideen“, berichtet Maike Füllenkemper,

„Augen zu, damit du was siehst!“Farben erkunden, erkennen, benennen: ein Kunstprojekt im AWO Kinderhaus

die sieben feste Wochenstunden in der

KiTa mitarbeitet. Mittlerweile sind die

Kinder sowohl mit den Grund- und

Mischtönen des Farbspektrums ver-

traut, als auch mit den wiederkehren-

den „Ritualen“ ihrer Projektstunden.

Jeweils zu Beginn im Kreis auf Stühlen

sitzend, entführt die Kunsttherapeutin

sie auf eine Traumreise ins Farbenland.

„He, du hast die Augen noch auf, mach

sie schnell zu, du musst doch die Re-

genbogenbrücke sehen“, wurde sie

schon angeregt. Gesagt, getan. Auf

ins imaginäre Abenteuer, mit lautem

Fußgetrappel. Ob das anschließend

von einem Jungen vorgeschlagene

Raumschiff aus Pappkartons gebaut

oder doch anderes umgesetzt wird, ist

noch nicht entschieden. So bleibt es

spannend, was zum Abschluss zu be-

staunen sein wird. Eines jedenfalls ist

sicher: Wer dabei war, wird eine Map-

pe voll eigener Werke nach Hause mit-

nehmen – und einen reichen Erfah-

rungsschatz in nächste Lebensschritte.

Text: Maja Maria Liebau | Fotos: AWO

Stolz präsentieren die Kinder im Januar ihre Werke aus dem Kunstprojekt „Wir lernen die Farben kennen“. Darunter sind auch bemalte Fantasieobjek-

te, die in Gläsern (unten links) gehütet werden. Geleitet wird die Gruppe von der Kunsttherapeutin und Pädagogin Maike Füllenkemper (unten rechts).

Seit Mitte Januar herrscht im Foyer der AWO-Notunterkunft Falkenstraße 45 in der Bahnhofsvorstadt ganz beson-ders positive Stimmung. Ein meterho-hes Wandbild mit allerlei Unterwas-serlebewesen „begrüßt“ strahlend die Eintretenden. In einem so intensiven wie nachhaltigen Projekt haben ge-flüchtete, dort beherbergte Kinder und Jugendliche es gemeinsam mit Zehntklässlern des Alten Gymnasiums Bremen gestaltet. Zum Aufhängen und zur Einweihung des Triptychons kamen alle Beteiligten zusammen.

Ein Ozeankosmos so bunt wie wirDie Projektidee entsprang einem

Gespräch der Koordinatorin des eh-

renamtlichen Engagements in der

Flüchtlingshilfe Bremen-Mitte, Ma-

rijana Jurkovic, und der Lehrerin des

Kunst-Grundkurses Miriam Breckhoff.

Begleitet wurde das Projekt durch die

AWO-Mitarbeiterin der Notunterkunft

Martina Hoffstedt. Rund 20 junge

Mitwirkende schufen das Bild in der

nahe gelegenen Schule. Zuvor stell-

ten sich alle erst einmal einander vor;

auf Deutsch oder Englisch, manche

mit Übersetzung durch Gleichaltrige.

Beim künstlerischen Schaffen fand

man schnell noch näher zusammen,

denn „dafür ist Sprache ja nicht das

Wichtigste“, hielt die Kunstlehrerin

fest. Das vorgeschlagene maritime

Bildmotiv fand großen Anklang. Es

verweist auf Bremen als Hansestadt

am Wasser und zeigt, daran lag vie-

len ganz besonders: alle Menschen –

so unterschiedlich wie die farben-

frohen Ozeanbewohner – sind hier

willkommen! Nach dem ersten Üben

wurden drei Platten grundiert, dann

die Meerestierentwürfe hineingeritzt

und zum Schluss Acrylfarben mit einer

speziellen Wischtechnik aufgetragen.

Bleibend und lebendigZur Einweihung am 18. Januar 2016

war die Freude am Kunstwerk und am

Wiedersehen deutlich zu spüren. „Es

war ein tolles Projekt!“, resümierte

Eintauchen ins Miteinander Junge Geflüchtete, Kunstschülerinnen und -schüler verschönern AWO Notunterkunft

Die jungen „Künstlerinnen“ und „Künstler“ freuten sich am 18. Januar darüber, dass ihr gemeinsam erschaffenes Werk an seinem Platz im Foyer

der Notunterkunft für geflüchtete Menschen in der Falkenstraße so viel Strahlkraft entfaltet.

die Unterkunftsleiterin Andrea Wessel,

„die Kinder und Jugendlichen hier

brauchen Bezüge ins direkte Umfeld.

Für sie ist der Kontakt zur Schule wich-

tig.“ „Sie waren sehr engagiert bei der

Sache“, erzählte Julian, Schüler des

Gymnasiums, dessen Direktorin Angela

Köhler auch gekommen war. „Das war

was Neues“, ergänzte der 15-Jährige.

Noch direkter, als die Deutschkurse in

den Schulräumen, bot das Kunstpro-

jekt Gelegenheit zum Austausch und

zu fortdauernden persönlichen Ver-

bindungen. „Im Bildungsbereich fehlt

es leider insgesamt an Geld“, betonte

Miriam Breckhoff. „Ohne die Unter-

stützung durch die swb-Bildungsiniti-

ative wäre es nicht möglich gewesen.“

Von den 750 Euro zur Verschönerung

des Foyers konnte Mobiliar ange-

schafft und die Materialkosten gedeckt

werden. Aus dem Material entstand

ein bleibender Willkommensgruß, aus

dem Engagement aller ein weiter wir-

kendes Netz des Miteinanders.

Text: Maja Maria Liebau | Foto: Silke Ulrich

Page 12: AWO BREMEN engagiert 1•2016 · unten: Das Leitungsteam der AWO-DLZ (von links): Ines Balogh (DLZ Osterholz), Andrea Ackermann (Fachbereichsleiterin AWO DLZ), Christine Loerke (DLZ

22 :: 23:: ENGAGEMENT ::

Es sind Menschen aus vielen verschie-denen Ländern, die in Deutschland Zuflucht vor Krieg und Gewalt, vor Diskriminierung und existenzieller Bedrohung suchen. Sie kommen aus dem Nahen Osten, aus Afrika und Osteuropa. Meist haben sie einen langen, gefahrvollen Weg hinter sich, bevor sie in einer der Flüchtlingsun-terkünfte in Bremen ankommen. Hier sind sie mit der Sorge um ihre An-gehörigen und der Aussicht auf eine ungewisse Zukunft in der Fremde. Die anhaltende Hilfsbereitschaft zahlrei-cher Bremer Bürgerinnen und Bürger, ihr Interesse am einzelnen Menschen und die vielen Angebote für gemein-schaftliche Aktivitäten erleichtern ih-nen das Ankommen und ermöglichen gegenseitiges Kennenlernen.

Herzlicher Dank –von links und rechts der Weser Als Dank für die große Unterstützung

der Menschen in der Notunterkunft

Louis-Leitz-Straße durch die Oberneu-

lander fand am 18. Dezember eine

vom Betreuungsteam der AWO initiier-

te Feier statt. Über 200 Menschen aus

dem Stadtteil und der Notunterkunft

nahmen daran teil. Auch ehemalige

Bewohner der Zeltunterkunft kamen

extra zu dem Fest. Sie genossen die

Geselligkeit und das Wiedersehen mit

den Ehrenamtlichen.

Im Übergangswohnheim Nieder-

sachsendamm in Huckelriede organi-

sierten rund 50, der dort untergebrach-

ten 200 Menschen, eigenständig ein

Dankesfest für die vielen ehrenamt-

lich Engagierten. Dafür richteten sie

das Essenszelt der benachbarten Not-

unterkunft Scharnhorstkaserne her,

probten für eine Tanzvorführung und

finanzierten von ihrem eigenen Geld

süßes Gebäck und Getränke. Am Nach-

mittag des 9. Januar wurden die zahl-

reichen Gäste dann sehr freundlich in

Empfang genommen.

Begegnung der Kulturen bereichertIn einer bewegenden Begrüßungsrede

auf Deutsch und auf Arabisch bedank-

te sich Farhan Hebbo – Sprecher der

Bewohnergruppe im Übergangswohn-

heim Niedersachsendamm – für die

Aufnahme in Deutschland und die Un-

terstützung der Menschen in Bremen.

Gleichzeitig appellierte er an die Politik

und alle Verantworlichen, den furcht-

baren Krieg in Syrien zu beenden und

hob hervor: „Etwa die Hälfte der Flücht-

linge sind Jugendliche und Kinder!“

Der gebürtige Syrer berichtete, dass

er mit seiner Tochter geflohen sei und

sagte: „Unsere Heimat ist das Morgen-

land. Dort sind viele Kulturen zu Hause.

Das ist auch im Abendland so. Die Be-

gegnung der Kulturen kann eine Be-

reicherung sein.“ Zum Abschluss seiner

Rede betont Hebbo: „Wir wollen Ihnen

von Herz zu Herz begegnen.“

Herzlichkeit und die Freude an der

Begegnung waren auf der Feier überall

zu spüren. Hier trafen sich Menschen

aus verschiedenen Generationen und

vielen Kulturen. Einige hatten seit Be-

stehen des Übergangswohnheims be-

reits intensivere Kontakte geknüpft.

Zum Beispiel der ehemalige Ortsamts-

leiter Klaus-Peter Fischer und seine

Frau, die sich regelmäßig um einen

der jungen Männer kümmern. Fischer

engagiert sich seit kurzem bei den In-

tegrationslotsen für Flüchtlinge mit

Schwerpunkt in Huckelriede.

„Von Herz zu Herz...“Engagement der Ehrenamtlichen erleichtert geflüchteten Menschen das Ankommen

Große Akzeptanz und Hilfe aus dem StadtteilIn Oberneuland haben Ehrenamtli-

che viele gemeinsame Aktivitäten ins

Leben gerufen sowie mit zahlreichen

Spenden geholfen.

Barbara Martin hatte die Idee für

ein Sprach-Café, das jeden Mittwoch

Abend im Essenszelt der Notunterkunft

stattfindet. Gemeinsam mit ihrem

Mann Stefan und fünf weiteren Frei-

willigen brachte sie es auf den Weg.

Inzwischen beteiligen sich mehr als 50

Aktive daran. Auch der Zuspruch aus

der Notunterkunft ist stetig gewach-

sen. Es werden erste Deutschkenntnis-

se vermittelt und Kontakte geknüpft.

Wenn für die Verständigung verstärkt

Gestik, Mimik und der Zeichenstift zum

Einsatz kommen, wird an den vielen

Tischen herzlich gelacht.

Weil für Aktivitäten in kleineren

Gruppen und einem geschützteren

Rahmen kein Raum vorhanden war,

setzte sich Karl-Heinz Müller, Vorsit-

zender des Förderkreises Overnigelant

e.V., dafür ein, dass kurzfristig drei

Container in unmittelbarer Nähe zur

Zeltunterkunft aufgestellt wurden.

Hier finden unter anderem Angebote

für Frauen und Kinder statt.

Auch die Einbindung in den Stadt-

teil klappt, wenn zum gemeimsamen

Spielen in die Kirchengemeinde gela-

den wird oder zum Brot backen und

Kochen in den Lür-Kropp-Hof – um

nur einige der Aktivitäten zu nennen.

Barbara Martin erzählte, dass sie

durch ihr Engagement Menschen ken-

nen gelernt hat, die gute Freunde wer-

den könnten. All das sind erste Schritte

auf dem Weg zur Integration.

Text + Fotos: Silke Ulrich

Farhan Hebbo (oben links) organisierte mit rund 50 Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Übergangswohnheim Niedersachsendamm in Huckel-

riede ein Dankesfest für die Ehrenamtlichen. Rund 120 Menschen aus verschiedenen Kulturen begegneten sich hier.

In der Notunterkunft Louis-Leitz-Straße veranstaltete das Team der AWO kurz vor Weihnachten ein Fest mit den Ehrenamtlichen aus Oberneu-

land als Dank für das große Engagement. Über 200 Menschen aus der Zeltunterkunft, deren Umfeld und dem Stadtteil feierten gemeinsam.

ENGAGEMENT

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Starke Frauen haben die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt von jeher ge-prägt. Dr. Rosmarie Nemitz ist ganz unbestritten eine dieser mutigen, wir-kungsvollen Frauen. Die langjährige Vorsitzende unseres Kreisverbandes hat die Entwicklung der AWO in Bre-men zu einem modernen, leistungs-fähigen, sozial verantwortlich han-delnden Wohlfahrtsverband maß-geblich beeinflusst. Sie verstarb mit 93 Jahren am 2. Februar 2016.

Zeitlebens sozial engagiertSoziale Verantwortung, Demokratie,

Toleranz und das Prinzip der Gleichbe-

rechtigung von Mann und Frau waren

Rosmarie Nemitz von jeher wichtig und

insgesamt die Grundlagen Ihres Han-

delns. Die engagierte Bremerin agierte

aus einer tiefen inneren Überzeugung,

war politisch vielseitig interessiert und

trat aktiv für die Rechte der Frauen ein.

Sie war Vorsitzende des Kreisfrauen-

ausschusses des DGB in Bonn und Mit-

glied im Hauptvorstand der Gewerk-

schaft ÖTV. Als promovierte Wirtschafts-

und Sozialwissenschaftlerin hat sie ihr

Umfeld immer auch wissenschaftlich

begleitet und ihre Erkenntnisse in ver-

schiedenen Veröffentlichungen publi-

ziert. Rosmarie Nemitz war beruflich ab

1950 zunächst im Institut für Sozial-

arbeit der Uni Frankfurt, im Bundes-

ministerium für Ernährung, Landwirt-

schaft und Forsten sowie im Presse-

und Informationsamt der Bundesre-

gierung tätig. Sie war Mitglied in der

Deputation für Kunst und Wissenschaft

der Bremischen Bürgerschaft sowie im

Rundfunk- und im Verwaltungsrat

von Radio Bremen aktiv.

Großartige PersönlichkeitVor diesem Hintergrund war es ein

Glücksfall, als Rosmarie Nemitz 1968 in

den Vorstand der AWO Bremen berufen

wurde und sich in den Folgejahren als

Kreisvorsitzende und später als Mit-

glied im Landesvorstand engagierte.

Sie war wichtige Impulsgeberin, deren

tiefe Verbundenheit mit den Zielen und

Starke Frau mit Weitblick und SachverstandEhemalige AWO-Vorsitzende Dr. Rosmarie Nemitz ist mit 93 Jahren verstorben

Werten der Arbeiterwohlfahrt einen

entscheidenden Anteil an der Entwick-

lung der AWO in Bremen haben. Mit

Weitblick und Sachverstand prägte sie

in den 70er Jahren neue Strukturen.

Zeitlebens war sie eine wertvolle Rat-

geberin, deren freundliche und ver-

mittelnde Art sehr geschätzt wurde.

Verheiratet war Rosmarie Nemitz

seit 1956 mit Prof. Dr. Kurt Nemitz bis

zu seinem Tod im vergangenen Jahr.

Seine Mutter Anna Nemitz war über ihr

politisches Engagement ebenfalls eng

mit der AWO-Historie verbunden.

Ehrendes Gedenken„Rosmarie Nemitz war eine beein-

druckende Frau, die in der AWO viel

bewegt hat“ sagt Eva-Maria Lemke-

Schulte, Präsidentin der AWO Bremen.

Als bleibende Würdigung für die viel-

fältigen Verdienste um die AWO Bre-

men hat das Präsidium beschlossen,

das Sozialzentrum Arbergen nach ihr

zu benennen.

Foto: Paul Nemitz

Danke für 25 und 30 Jahre Betriebszugehörigkeit

Geschäftsleitung und Präsidium danken allen Jubilaren für ihr langjähriges Engagement, ihre tatkräftige Unterstützung und ihren Einsatz für die AWO Bremen und freuen sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.25 Jahre bei der AWO BremenMartin Hänke:

01.01.1991, AWOIntegra, Betreutes Wohnen

Kirsten Müller-Heitrich:

01.02.1991, AWOIntegra, Geschäftsstelle – Zentrale

Thomas Zahn:

01.02.1991, AWOAmbulant,

Individuelle Schwerstbehinderten-Betreuung

30 Jahre bei der AWO Bremen Andrea Nolte-Buschmann:

01.03.1986, AWO Soziale Dienste,

Beratungsstelle für Flüchtlinge

IMPRESSUM

Herausgeber: AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e.V.

Auf den Häfen 30-32 | 28203 Bremen

Telefon 0421–79 02–0

Sparkasse in Bremen

IBAN DE17 2905 0101 0080 5590 08

Redaktion: Eva-Maria Lemke-Schulte, Dr. Burkhard Schiller,

Herbert Kirchhoff, Silke Ulrich

Verleger: AWOIntegra gemeinnützige GmbH

Auf den Häfen 30-32 | 28203 Bremen

V.i.S.d.P.: Herbert Kirchhoff

Texte: Silke Ulrich, Svenja Zitzer, FMA, Maja Maria Liebau

Fotos: Silke Ulrich, AWO, DRK / Fotoraum, Benjamin Eichler,

Bruno Steinmann, Kulturladen Huchting, Jens Lehmkühler,

Paul Nemitz

Layout: Silke Ulrich

Anzeigen + Gesamtherstellung: Print.Media.Contor

Bördestraße 9 | 27711 Osterholz-Scharmbeck

Telefon 04791–30 33 18 | Fax 04791–30 33 16

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tungsinstitut, Gebr. Rausch Wohnbau GmbH & Co. KG,

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GmbH, Renke Gebäudetechnik GmbH, Sanitätshaus

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rungsdienst, Woltmann Delmenhorst, Zechbau GmbHDr. Rosmarie Nemitz im vergangenen Jahr im Arbeitsumfeld in ihrem Privathaus. Sie blieb auch nach ihrer aktiven Zeit vielfältig interessiert.

Noch im Alter von über 90 Jahren verfolgte sie die aktuelle Entwicklung der AWO, sammelte Presseberichte und meldete sich bei Bedarf zu Wort.

Page 14: AWO BREMEN engagiert 1•2016 · unten: Das Leitungsteam der AWO-DLZ (von links): Ines Balogh (DLZ Osterholz), Andrea Ackermann (Fachbereichsleiterin AWO DLZ), Christine Loerke (DLZ

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