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Gemeindeleben Gemeindeblatt / Juli 2007 11 Am Ende dieser wunderbaren Vorstellung, die die Erstklässler der Lauder-Morijah-Grundschule am 14. Juni den erwartungsvollen Eltern, Geschwistern und Freunden boten, gab es zu Recht Blumen und lobende Worte im Überfluss. Erneut hatten bei dieser Siddur- feier die Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Leh- rerinnen und Schulleiterin Dagmar Höhnen ihr Können und ihr Engagement bewiesen. „Sie alle haben eine tolle Arbeit gemacht“, betonte Zvi Perlman. „Je- des Jahr wieder freut es mich, wie hier alle Kinder Deutsch und Iwrith lernen.“ Im Namen der Eltern überreichte Dr. Felix Schotland Schulleiterin Dagmar Höhnen einen großen Blumenstrauß und bat noch ein- mal um einen Sonderapplaus für die Kinder. „Sie ha- ben alles wunderbar gemacht und gezeigt, dass sie lernfähig und lernwillig sind“, lobte er. Sein Dank galt auch Hausmeister Maymann, den Mitarbeitern der Si- cherheit und Schulsekretärin Lea Jappie, die von allen Eltern anhaltenden Beifall bekam für ihre hingebungs- volle Arbeit. Und Dagmar Höhnen bekannte, dass ihr die Aufführung in diesem Jahr besonders gefallen ha- be, weil ihre eigene Klasse auf der Bühne Foto: Boike Jacobs Auf Tiersuche Elias Gutermann über die Abenteuer im Stadtwald I ch war mit meiner Klasse in dem Stadtwald. Wir sind mit der Straßenbahn gefahren. Dann sind wir ausgestiegen und an der Hal- testelle hat uns ein Mann und eine Frau empfangen. Der Mann hieß Stephan und die Frau hieß Alexa. Die beiden haben uns in den Stadt- wald geführt. Dann mussten wir Äste sammeln. Leonid und Alexandra waren die Bauingenieure und am Ende sah es so aus wie ein Kreis aus Stöcken. Unsere Lehrerin hatte was zu Essen mitgebracht und dann machten wir eine Pause. Stephan sagte uns: „Jetzt gehen wir auf Tiersuche.“ Wir haben ganz verschiedene Tiere gesehen, z.B. Würmer, Kellerasseln, und Schne- cken. Am Ende sind wir noch durch den Ziegengang gegangen. Wir sind mit der Straßenbahn zurückgefahren. Text: Elias Gutermann, Foto: Avi Schotland Arche Noah und Siddur-Traum Die Erstklässler begeisterten mit zwei gelungenen Aufführungen N ach herzlichen Begrüßungsworten von Schulleiterin Dagmar Höhnen hatten die Kinder die Aufführungen mit dem Schattenspiel „Arche Noah“ eröff- net, das sie mit hübschen Scherenschnitten, Liedern und Reimen präsentierten. Bereits während des 31. Evangelischen Kirchentages hatten sie dieses Stück im Wallraff-Richartz- Museum aufführen dürfen. Und sie bekamen auch diesmal wieder zu Recht viel Beifall. Dann aber kam eine Vorstellung in Iwrith: die Geschichte vom Siddur-Traum. Zwei Schwe- stern aus der ersten Klasse gehen abends zu Bett und erzählen sich dabei aufgeregt, dass sie am kommenden Tag Mesibat Sidur feiern. Bevor sie einschlafen, fragen sie ihre Mutter, welchen Inhalt der Siddur eigentlich habe und warum er so wichtig sei. Nachdem sie eingeschlafen sind, erhalten sie die Antworten darauf im Traum vom Siddur persönlich. Er zeigt ihnen, auf welche Weise er die Kinder durch's ganze Leben begleiten will: beim Morgengebet, beim Gottesdienst, beim Reisen, bei den jüdischen Festen, beim Essen und beim Schabbat. Das alles wurde von den Kindern in hübschen Kostümen temperamentvoll, fröhlich und völlig ungezwungen vorgeführt. Sie sangen, mimten und deklamierten wie die kleinen Profis und fühlten sich in ihren vielen Rollen absolut sicher - auch dies ein Beweis für die gute Atmosphäre, die in dieser Schule herrscht. Dagmar Höhnen hatte sogar ein Gedicht pa- rat, das sie zitierte, ehe jedes Kind seinen eige- nen Siddur bekam und zum Segen unter den Tallit trat. Ein bewegender Augenblick, bei dem Rabbiner Netanel Teitelbaum den Kin- dern versicherte, der Siddur werde ihr neuer Freund sein und sie ein Leben lang begleiten. Und siehe da, beim anschließenden entspann- ten Buffet saßen tatsächlich einige Kinder ab- seits und begannen, konzentriert in dem neu- en, schön ausgestatteten Buch zu lesen. Boike Jacobs

Arche Noah und Siddur-Traum - sgk.de · sie am kommenden Tag Mesibat Sidur feiern. Bevor sie einschlafen, fragen sie ihre Mutter, welchen Inhalt der Siddureigentlich habe und warum

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Gemeindeleben

Gemeindeblatt / Juli 2007 11

Am Ende dieser wunderbaren Vorstellung, die dieErstklässler der Lauder-Morijah-Grundschule am 14.Juni den erwartungsvollen Eltern, Geschwistern undFreunden boten, gab es zu Recht Blumen und lobendeWorte im Überfluss. Erneut hatten bei dieser Siddur-feier die Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Leh-rerinnen und Schulleiterin Dagmar Höhnen ihrKönnen und ihr Engagement bewiesen. „Sie alle habeneine tolle Arbeit gemacht“, betonte Zvi Perlman. „Je-des Jahr wieder freut es mich, wie hier alle KinderDeutsch und Iwrith lernen.“ Im Namen der Elternüberreichte Dr. Felix Schotland Schulleiterin DagmarHöhnen einen großen Blumenstrauß und bat noch ein-mal um einen Sonderapplaus für die Kinder. „Sie ha-ben alles wunderbar gemacht und gezeigt, dass sielernfähig und lernwillig sind“, lobte er. Sein Dank galtauch Hausmeister Maymann, den Mitarbeitern der Si-cherheit und Schulsekretärin Lea Jappie, die von allenEltern anhaltenden Beifall bekam für ihre hingebungs-volle Arbeit. Und Dagmar Höhnen bekannte, dass ihrdie Aufführung in diesem Jahr besonders gefallen ha-be, weil ihre eigene Klasse auf der Bühne Foto: Boike Jacobs

Auf TiersucheElias Gutermann über die Abenteuer im Stadtwald

Ich war mit meiner Klasse in dem Stadtwald. Wir sind mit derStraßenbahn gefahren. Dann sind wir ausgestiegen und an der Hal-testelle hat uns ein Mann und eine Frau empfangen. Der Mann hieß

Stephan und die Frau hieß Alexa. Die beiden haben uns in den Stadt-wald geführt. Dann mussten wir Äste sammeln. Leonid und Alexandrawaren die Bauingenieure und am Ende sah es so aus wie ein Kreis ausStöcken.Unsere Lehrerin hatte was zu Essen mitgebracht und dann machten wireine Pause. Stephan sagte uns: „Jetzt gehen wir auf Tiersuche.“ Wir haben ganzverschiedene Tiere gesehen, z.B. Würmer, Kellerasseln, und Schne-cken. Am Ende sind wir noch durch den Ziegengang gegangen. Wirsind mit der Straßenbahn zurückgefahren.Text: Elias Gutermann, Foto: Avi Schotland

Arche Noah und Siddur-TraumDie Erstklässler begeisterten mit zwei gelungenen Aufführungen

Nach herzlichen Begrüßungswortenvon Schulleiterin Dagmar Höhnenhatten die Kinder die Aufführungen

mit dem Schattenspiel „Arche Noah“ eröff-net, das sie mit hübschen Scherenschnitten,Liedern und Reimen präsentierten. Bereitswährend des 31. Evangelischen Kirchentageshatten sie dieses Stück im Wallraff-Richartz-Museum aufführen dürfen. Und sie bekamenauch diesmal wieder zu Recht viel Beifall.Dann aber kam eine Vorstellung in Iwrith: dieGeschichte vom Siddur-Traum. Zwei Schwe-stern aus der ersten Klasse gehen abends zuBett und erzählen sich dabei aufgeregt, dasssie am kommenden Tag Mesibat Sidur feiern.

Bevor sie einschlafen, fragen sie ihre Mutter,welchen Inhalt der Siddur eigentlich habe undwarum er so wichtig sei.Nachdem sie eingeschlafen sind, erhalten siedie Antworten darauf im Traum vom Siddurpersönlich. Er zeigt ihnen, auf welche Weiseer die Kinder durch's ganze Leben begleitenwill: beim Morgengebet, beim Gottesdienst,beim Reisen, bei den jüdischen Festen, beimEssen und beim Schabbat.Das alles wurde von den Kindern in hübschenKostümen temperamentvoll, fröhlich undvöllig ungezwungen vorgeführt. Sie sangen,mimten und deklamierten wie die kleinenProfis und fühlten sich in ihren vielen Rollen

absolut sicher - auch dies ein Beweis für diegute Atmosphäre, die in dieser Schuleherrscht.Dagmar Höhnen hatte sogar ein Gedicht pa-rat, das sie zitierte, ehe jedes Kind seinen eige-nen Siddur bekam und zum Segen unter denTallit trat. Ein bewegender Augenblick, beidem Rabbiner Netanel Teitelbaum den Kin-dern versicherte, der Siddur werde ihr neuerFreund sein und sie ein Leben lang begleiten.Und siehe da, beim anschließenden entspann-ten Buffet saßen tatsächlich einige Kinder ab-seits und begannen, konzentriert in dem neu-en, schön ausgestatteten Buch zu lesen.Boike Jacobs