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Andrea Sommer-Mathis
Festlicher Prunk mit tragischem Ausgang. Die habsburg-lothringischen
Hochzeitsfeierlichkeiten in der Tiroler Landeshauptstadt 1765
Kaum hatte man sich am Wiener Hof von den Festivitäten anlässlich der zweiten
Eheschließung des Thronfolgers und späteren Kaisers Joseph II. mit der bayerischen
Prinzessin Maria Josepha erholt1, so sollte im Sommer desselben Jahres 1765 auch die
Vermählung seines jüngeren Bruders Leopold entsprechend gefeiert werden2; formell war er
durch die in Madrid vollzogene Procura-Hochzeit bereits seit Februar 1764 mit der
spanischen Prinzessin Maria Ludovica, einer Tochter König Karls III. von Spanien und Maria
Amalias von Sachsen, verheiratet. Auch wenn Leopold als Nachfolger seines Vaters zum
Großherzog von Toskana designiert war, so sollten sich die Festlichkeiten für ihn doch von
denen eines gekrönten Königs – Joseph war 1764 in Frankfurt am Main zum Römischen
König gekrönt worden – in Aufwand und Prunk unterscheiden, und das ließ sich durch eine
Verlegung der Hochzeit aus der kaiserlichen Residenzstadt Wien in ein Kronland leichter
bewerkstelligen. In Frage kamen Graz, Mailand und schließlich auch Innsbruck. Obwohl
vieles für Graz gesprochen hätte, entschied sich Maria Theresia für Innsbruck und erklärte im
Oktober 1764: „Es bleibt bey Innsprugg, wie es r e s o l v i ret, und seynd wichtige Ursache,
die mich d e c i d i ret haben, eine so weite, kostbahre ungelegene Reiße zu unternehmen;
[…].“3 Die Monarchin war sich demnach durchaus dessen bewusst, dass sie mit ihrer
Entscheidung für Innsbruck sowohl körperliche Strapazen als auch zusätzlichen finanziellen
Aufwand auf sich nahm, doch wollte sie die Tiroler Landeshauptstadt, deren Glanzzeit als
Residenz damals schon lange zurücklag, durch eine längere Anwesenheit des Wiener Hofes
wieder aufwerten und gleichzeitig auch das Ansehen des Statthalterpaares Cassian Ignaz Graf
und Sophie Amalie Gräfin Enzenberg anheben.4
Schon im Mai 1764 hatte Maria Theresia in einem Brief an die Gräfin Enzenberg ihre
Vorstellungen von den in Innsbruck geplanten Festveranstaltungen konkretisiert:
1 Vgl. Andrea Mathis, „Tu felix Austria nube“ aus theaterwissenschaftlicher Sicht. Theatrale
Festveranstaltungen anläßlich der Hochzeiten Maria Theresias und ihrer Kinder, Wien, phil. Diss. 1981, S.
123–159; Andrea Sommer-Mathis, Tu felix Austria nube. Hochzeitsfeste der Habsburger im 18. Jahrhundert
(dramma per musica, 4).Wien 1994, S. 104–118. 2 Ausführliche Darstellung der Hochzeitsfestivitäten in Mathis 1981: 160–199, Sommer-Mathis 1994: 119–130.
3 ÖStA, HHStA, ZA SR 52: Vortrag des Obersthofmeisteramtes über die Hofkonferenz vom 5. Okt. 1764.
4 Vgl. Renate Zedinger, Franz Stephan von Lothringen (1708–1765). Monarch, Manager, Mäzen (Schriftenreihe
der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, 13), Wien/Köln/Weimar 2008, S. 280–
281.
2
Vom Hof werden eine Oper und eine italienische Komödie mitkommen. Gern würde ich
sehen, wenn Damen, Herren oder Kinder kleine, nicht zu lange Stücke in französischer
oder deutscher Sprache spielen könnten. Gut wäre ein größerer Ballsaal, auch für
Maskenfeste. Jeder könnte erscheinen, wie es ihm gefällt, im Taftdomino oder in anderer
Verkleidung über kleinen Paniers. E i n S c h a r f s c h i e ß e n, bei dem der Hof Preise
verteilen könnte. E i n e w a h r e B a u e r n h o c h z e i t. Derartige kleine
Unterhaltungen kosten nicht viel, sind aber mal was anderes. Ich wünsche, daß die
Lebensmittel infolge unserer Ankunft nicht teurer werden, und daß Euer Gemahl an kleine
Geschenke für die Stadt und ihre Bürger denkt, damit der Aufenthalt ihrer Herrschaft bei
ihnen in guter Erinnerung bleibt […].5
Die Einbindung ‚kostengünstiger‘ lokaler Attraktionen, wie sie Preisschießen oder
Bauernhochzeiten darstellten, sollte im traditionellen höfischen Festprogramm, das aus
Opern, Theateraufführungen und Bällen bestand, für Abwechslung sorgen.
Die Vorbereitungen lassen sich anhand der Zeremonialprotokolle6 bis in den Oktober 1764
zurückverfolgen. Maria Theresia war auf Sparsamkeit bedacht und wollte die Anzahl der
Personen, die sie nach Innsbruck begleiten sollten, möglichst klein halten, nicht nur, um die
Reisekosten zu reduzieren, sondern auch deshalb, weil in Innsbruck ohnehin großer
Quartiermangel herrschte. Auch auf Kleiderluxus sollte verzichtet werden, und die Hofdamen
wurden dazu angehalten, sich auf „ein einziges reiches Kleyd“7 für den Tag der Trauung zu
beschränken.
Im März 1765 wurde der Theaterintendant Johann Wenzel Graf Sporck aufgefordert, eine
Liste der Sänger, Tänzer, Musiker, Schauspieler und des übrigen Bühnenpersonals zu
erstellen, die nach Innsbruck mitreisen sollten.8 Man überlegte, wie diese am besten zu
befördern wären – ob zu Land oder zu Wasser – und entschied sich für den Landweg. Ihre
Unterbringung in Innsbruck stellte kein unerhebliches Problem dar, es handelte sich
schließlich um 135 Personen. Daher überlegte man, ob es nicht vernünftiger wäre, die
erforderlichen Betten in Innsbruck zu kaufen oder auszuleihen, statt sie von Wien aus
mitzuführen, und bedachte auch, dass die Leute meist nur über ein Bett verfügten und sich
daher, wenn dieses nach Innsbruck abtransportiert würde, bis zu ihrer Abreise mit einem
primitiveren Ersatz oder gar mit einem Strohlager begnügen müssten. 9
5 Brief Maria Theresias an Gräfin Enzenberg vom 10. Mai 1764, in: Carl Rothe (Hrsg.), Maria Theresia. Die
Mutter und die Kaiserin. Briefe der Maria Theresia an ihre Kinder und Vertrauten. Aus dem Franz. übertragen,
Wien/München 1968, S. 177. 6 ÖStA, HHStA, ZA Prot. 29 (1763/64) und ZA SR 52.
7 ÖStA, HHStA, ZA SR 52: 1. März 1765, zit. n. Monika Kollreider, Hofreisen Maria Theresias, Wien, phil.
Diss. 1965, S. 168. 8 Vgl. ÖStA, HHStA, Ält. ZA, Kart. 71 (1765/66): 27. März 1765 Vorgetragene Puncten von S
r Fürstl. Gnaden
den Herrn Obristen Stallmeister Fürsten von Auersperg bey der den 24ten
dieses Monats Martij vorgewesenen
Zusamentrettung. 9 Vgl. ÖStA, HHStA, ZA SR 52: Vortrag des Obersthofmeisteramtes vom 30. April 1765.
3
Sporck erklärte sich außer Stande, die Reisekosten für das Theater- und Musikpersonal aus
seinem Budget zu übernehmen, und die Künstler kämpften auch selbst um angemessene
Reisediäten und verwiesen auf ihre prekäre Situation: Sie seien fast alle keine ‚echten‘
Hofkünstler mehr, sondern vom Hofkapellmeister bzw. Theaterintendanten nur für eine
bestimmte Zeit engagiert worden, nach der sie wieder entlassen würden. Ihre Verträge galten
daher nur für Wien, und sie hätten keinerlei Verpflichtung, den Hof auf seinen Reisen zu
begleiten. Aus diesem Grund wollten sie die Fahrt nach Innsbruck auch nur dann mitmachen,
wenn sie entsprechende Reisediäten erhielten.10
Erst im Juni 1765 konnte man sich einigen,
und die Künstler erhielten Taggelder, die zwischen vier und einem Gulden variierten.
Schließlich machten sie sich in vier Abteilungen zwischen dem 17. und dem 20. Juni 1765 auf
den Weg nach Innsbruck, um dort noch vor Ankunft des Hofes mit den Proben beginnen zu
können.11
Zur selben Zeit rüstete man sich auch in Innsbruck selbst für den hohen Besuch. Straßen und
Brücken mussten saniert, der Stadtgraben trocken gelegt und zugeschüttet werden; ein altes
Stadttor wurde abgerissen und seine Quadersteine für die Errichtung der steinernen
Triumphpforte verwendet, die heute noch von den Ereignissen des Jahres 1765 zeugt.12
Der mehrwöchige Aufenthalt des kaiserlichen Hofes in der im 18. Jahrhundert nur mehr
selten besuchten Innsbrucker Residenz stellte eine logistische Herausforderung für alle
Beteiligten dar. Obwohl die Hofburg durchaus geräumig war, bot sie nicht genug Platz für
den gesamten mitreisenden Hofstaat, und ein Teil musste in Gasthäusern und bei
Privatpersonen, auch außerhalb Innsbrucks, einquartiert werden.
Die kaiserlichen Appartements für Maria Theresia und Franz Stephan sollten ursprünglich im
neu erbauten Südtrakt der Hofburg eingerichtet werden, doch fürchtete man, dass dieser im
Hochsommer zu heiß und luftlos sein würde; man konnte ja nicht ahnen, dass der Sommer
1765 kalt und regnerisch sein würde. Jedenfalls wurde das Kaiserappartement schließlich –
„mit doppelten Spesen“ – im altertümlichen Rennwegtrakt untergebracht, wo man jedoch
Unterschiede in der Raumhöhe und im Fußbodenniveau in Kauf nehmen musste. Das galt
auch für den Verbindungsgang zwischen der Hofburg und dem Theater, den so genannten
„Fröhlichsgang“, den man während der Festtage häufig frequentierte.13
Der Kaiser äußerte
10
Vgl. ÖStA, HHStA, ZA SR 52: Vortrag des Obersthofmeisteramtes vom 5. Juni 1765 11
Vgl. ÖStA, HHStA, Ält. ZA, Kart. 71: Allerunterthänigste Anzeige des Allergehorsamsten Obristen Hof-
Meister-Amts vom 8. Juni 1765. 12
Vgl. Wienerisches Diarium 1765. Num. 27. Mittwochs=anhang den 3. April 1765 (Inspruck den 23. März). 13
Vgl. zur Einrichtung der Innsbrucker Hofburg anlässlich der Hochzeit von 1765 Lieselotte Hanzl-Wachter,
Hofburg zu Innsbruck. Architektur, Möbel, Raumkunst. Repräsentatives Wohnen in den Kaiserappartements von
Maria Theresia bis Kaiser Franz Joseph (Museen des Mobiliendepots, 17), Wien/Köln/Weimar 2004, S. 51–54;
Bruno Bernard / Renate Zedinger, „Schicksalsstadt Innsbruck. Corneille de Neny, Sekretär Maria Theresias,
4
sich dazu mit einem Vergleich: Diese Passage gleiche dem Land Tirol, „da man immer auf
und ab steigen muß“.14
Wichtigster Repräsentationsraum war der so genannte „Riesensaal“, der als Festsaal,
Audienzzimmer und Schauplatz der öffentlichen Mittagstafeln fungierte. Die „gar zu nacketen
Gemälde“ der Herkules-Darstellungen an den Wänden erregten aber bei Maria Theresia
Anstoß, und daher man ließ sie mit Stofftapeten überziehen.15
Im Zuge des großen Umbaus
wenige Jahre nach der Hochzeit wurden die Fresken zur Gänze entfernt und durch
Familienporträts ersetzt.16
Die aus insgesamt etwa 450 Personen bestehende Hochzeitsgesellschaft benötigte elf Tage für
die Reise von Wien nach Innsbruck. In 60 Kutschen mit 368 Zugpferden, die mehrfach
ausgewechselt werden mussten, ging die Fahrt über Graz, Leoben, Klagenfurt und Brixen in
die Tiroler Landeshauptstadt. Am 15. Juli 1765 erreichte die kaiserlich-königliche Kavalkade
endlich Innsbruck. Dann hieß es warten, denn die spanische Braut war noch unterwegs. Der
Römische König Joseph nützte die Wartezeit zu einer Inkognito-Reise in die Tiroler Erblande,
aber auch in Innsbruck war für Abwechslung gesorgt. Während Maria Theresia mit ihren
ältesten beiden Töchtern und dem Bräutigam Leopold das Damenstift in Hall besuchte,
besichtigte der Kaiser die Wunderkammer in Schloss Ambras – und abends traf man einander
im Hoftheater oder in der Reitschule bei einer der zahlreichen Veranstaltungen, sei es der
Aufführung einer italienischen Komödie, einer Opera buffa, eines Balletts, einer Pantomime
oder den Kunststücken eines Seiltänzers.17
Die spanische Braut war zwar bereits am 14. Juni 1765 aus Aranjuez aufgebrochen und hatte
sich in Cartagena eingeschifft, war aber erst am 17. Juli – nach einmonatiger stürmischer
berichtet von den Ereignissen im Sommer 1765“, in: Harald Heppner / Wolfgang Schmale (Hrsg.), Festung und
Innovation (Jahrbuch der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, 20), Bochum
2005, S. 129–130; Zedinger 2008: 281–282. 14
Zit. n. Oswald Trapp, „Maria Theresia und Tirol“, in: Walter Koschatzky (Hrsg.), Maria Theresia und ihre
Zeit. Eine Darstellung der Epoche von 1740–1780 aus Anlaß der Wiederkehr des Todestages der Kaiserin,
Salzburg–Wien 1979, S. 132. 15
Rudolf Graf Khevenhüller-Metsch / Hanns Schlitter (Hrsg.), Aus der Zeit Maria Theresias. Tagebuch des
Fürsten Johann Josef Khevenhüller Metsch 1742–1776, Bd. 6, Wien 1925, S. 110 (Fußnote zum 15. Juli 1765). 16
Vgl. Benedikt Sauer, Hofburg Innsbruck, Wien/Bozen 2010, S. 45–49. 17
Zu den Ausgaben für diese Unterhaltungen vgl. ÖStA, HKA, HZAB 386: Particular Rechnung der
Kaiserlich=Königlichen Theatral Cassa in Wienn über die Auf allerhöchst=, Kaiser=Königlichen Befehl zu
Einrichtung deren bey glorreichester Vermählung Ihrer Königl:en
Hoheiten des durchl:n Erzherzogs v:
Österreich Petri Leopoldi und der durchl:ten
Infantin v: Spanien Maria Louisa zu Inspruck in Tyrol von Hof aus
abgehaltenen Festivitaeten sowohl= als zu einem bey erfolgender Retour alhier in Wienn von denen durchl:sten
jungen Herrschaften abzuhalten angetragen gewesten= wegen dem betrübtesten Ableiben Weyl: Sr: May: des
Kaisers Francisci Imi
aber gänzl: unterbliebenen Festin: nicht minder zu Legung eines eingelegten neuen
Fußboden in denen Redouten Saalen u: Spiel Zimmer invermeltermassen auf Verrechnung erhalten= und
wiederum verwendete Gelder.
5
Seefahrt – in Genua eingetroffen, wo sie vom österreichischen Hofstaat empfangen und in
Richtung Alpen begleitet wurde.18
Maria Ludovica wurde unterwegs auch mit Theateraufführungen unterhalten, wobei unter
anderem Werke von Pietro Metastasio auf dem Programm standen: in Genua die frühe Oper
Siroe, re di Persia19
, in Mantua L’isola disabitata.20
Metastasio erhielt übrigens im selben Jahr 1765 auch vom spanischen Hof den ehrenvollen
Auftrag, das Libretto zu einer weiteren Hochzeitsoper für den Prinzen von Asturien, den
späteren König Karl IV. von Spanien, und Prinzessin Maria Luisa von Parma, zu verfassen;
diese festa teatrale trug den Titel La pace fra le tre dee und wurde, von Nicola Conforto
vertont, in Madrid aufgeführt21
.
In Bozen erfolgte am 31. Juli 1765 die erste Begegnung von Erzherzog Leopold und Maria
Ludovica, die einander bisher nur vom Porträt her kannten. Von Leopold selbst ist zwar kein
Urteil über seine Braut überliefert, doch der Obersthofmeister Johann Joseph Fürst
Khevenhüller-Metsch fand sie sogar noch hübscher als auf den Bildern. Er meinte zu diesem
ersten Zusammentreffen:
Die Surprise muste desto wahrer sein, weil mann uns dise Princessin als hässlich, rothharicht
und übl erzogen beschriben hatte. Au premier abord glaubte ich unsere verstorbene
Erzherzogin22
zu sehen, welcher sie ville Anmahnung gibt, ausser daß sie sehr blond ist,
mithin auch einen schöneren und lichteren Teint hat. Die Manieren aber und die Démarche
seind fast die nemmliche der höchstseeligen Frauen und die Lebhafftigkeit scheinet nicht
minder zu sein, mais pas la même force d’esprit.23
Gemeinsam setzte man die Reise nach Stift Wilten fort, wo sich auch Maria Theresia und die
übrigen Mitglieder der kaiserlichen Familie zur Begrüßung der Braut einfanden. Der Prälat
des Klosters sorgte mit der Aufführung des deutschen Singspiels Die durch die Todesfurcht
vertriebene Saufsucht des liederlichen Hansen sowie einer Bauernhochzeit und mehreren
18
Zu den Hochzeitsfestlichkeiten in Spanien vgl. Wienerisches Diarium 1765: Num. 27. Mittwochs=anhang den
4. April 1765 (Madrid 28. Febr.), Num. 38. Samstag den 11. Maji 1765 (Madrid 9. April), Num. 61. Mittwoch
den 31. Julii 1765 (Madrid vom 2. Julii); Anna Mur i Raurell / Karl Friedrich Rudolf, „La boda entre el
Archiduque Pedro Leopoldo y la Infanta Maria Luisa“, in: Duelos de Amor y Lealtad: Comedia escrita por D.
Pedro Calderón de la Barca, Bd. 2, Madrid 2000, S. 239–261. 19
Vgl. zu den Festlichkeiten in Genua Wienerisches Diarium 1765: Num. 45. Mittwoch den 5. Junii 1765
(Genua 9. May), Num. 50. Samstag den 22. Junii 1765 (Genua 22. May), Num. 55. Mittwoch den 10. Julii 1765
(Genua 12. Junii); Gazette de Vienne 1765, N. 61. Supplement du 31. Juillet 1765 (Extrait d’une Lettre de
Genes, du 18. Juillet), N. 64. Du Samedi 10 Aout 1765 (De Genes, le 21 Juillet); Mathis 1981: 178–179;
Sommer-Mathis 1994: 123. 20
Vgl. zu Mantua Mathis 1981: 180; Sommer-Mathis 1994: 123–124. 21
Jacques Joly, Les fêtes théâtrales de Metastase à la cour de Vienne (1731–67), Clermont-Ferrand 1978, S.
411–428. 22
Gemeint ist die erste Frau Josephs II., Isabella von Parma, die wegen ihrer Schönheit von allen bewundert,
jedoch bereits 1763, nach nur dreijähriger Ehe, im zweiten Kindbett verstorben war. 23
Khevenhüller-Metsch / Schlitter 1925:118 (2. Aug. 1765).
6
Preisschießen für die Unterhaltung seiner Gäste.24
Nach der Rückkehr nach Innsbruck
besuchte die kaiserliche Suite noch am selben Abend eine Opera buffa-Vorstellung in der
Reitschule, die Khevenhüller als ein „zimlich schlechte Spectacle“25
kritisierte, das nur zur
Überbrückung für die Zeit geeignet sei, in der das große Hoftheater wegen der
Vorbereitungen für die Festoper Romolo ed Ersilia nicht bespielt werden konnte.
Am 5. August 1765 war es endlich so weit: Dem feierlichen Einzug in die Stadt durch die
steinerne Triumphpforte folgten die Vermählungsfeierlichkeiten in der Pfarrkirche St. Jakob
und anschließend die Hochzeitstafel im Riesensaal der Hofburg. Eigentlich hätte zuvor noch
ein Feuerwerk abgebrannt werden sollen, das aber wegen Regenwetters verschoben werden
musste.26
Tags darauf fand im Hoftheater die Premiere der Hochzeitsoper Romolo ed Ersilia statt. Die
offiziellen Zeitungen des Kaiserhofes, das Wienerische Diarium27
und die Gazette de
Vienne28
, berichteten voll Begeisterung von dem theatralischen Ereignis, während
Khevenhüller ganz anderer Meinung war:
Das Spectacle hatte aber keinen sonderbahren Applauso, obschon der Libretto vom Abbate
Metastasio, die Musique vom Hasse und die Ballets vom Hilverding componiret waren; dem
ersteren stellte man aus, daß keine neue Gedancken darinnen befindlich, der zweiten, daß sie
etwas traurig und alt-vätterisch ausgefallen und in denen lezteren zu ville und zu
gezwungene Pantomimes angebracht wären.29
Verwunderlich ist dabei, dass Khevenhüller den Titel der Oper mit Partenope bezeichnete,
die aber erst 1767, also zwei Jahre später, aus Anlass einer weiteren Hochzeit am Kaiserhof in
Wien zur Aufführung gelangen sollte.30
Beide Opern – Partenope wie Romolo ed Ersilia –
entsprachen dem Typus der spätbarocken höfischen Festopern, wie sie Maria Theresia für
solch wichtige dynastische Anlässe, wie sie die Vermählungen ihrer zahlreichen Kinder
darstellten, nach wie vor bevorzugte. Dass sie dem Zeitgeschmack nicht mehr ganz
entsprachen, zeigt die Tatsache, dass sie bei den zeitgenössischen Komponisten keinen
Anklang fanden – anders als die frühen Opern des Tandems Metastasio-Hasse, die in
zahllosen Neuvertonungen auf den Bühnen ganz Europas gespielt wurden.
24
Vgl. ÖStA, HHStA, ZA SR 52: Die vollständige Reise Beschreibung […], 4. Aug. 1765; Ält. ZA, Kart. 69:
Zer.prot., 4. Aug. 1765; Mathis 1981: 182; Sommer-Mathis 1994: 124. 25
Khevenhüller-Metsch / Schlitter 1925:119 (4. Aug. 1765). 26
Vgl. ÖStA, HHStA, ZA SR 52: Die vollständige Reise Beschreibung […], 5. Aug. 1765. 27
Wienerisches Diarium 1765, Num. 65. Mittwochs=anhang den 14. Augusti 1765 (Insbruck den 7. Augusti). 28
Gazette de Vienne 1765, N. 64. Supplement du 10. Aout 1765 (D’Inspruck le 10. et 14 Août): PRÉCIS de
ROMULUS ET HERSILIE Opera Italien Par M l’Abbée Metastasio representé à Inspruck le 6. Aout 1765. À
l’occasion du Mariage de Leurs Altesses Royales Monseigneur l’Archiduc LEOPOLD ET Madame
l’Archiduchesse Infante MARIE-LOUISE; vgl. Mathis 1981: 183–185; Sommer-Mathis 1994: 124–127. 29
Khevenhüller-Metsch / Schlitter 1925:120–121 (6. Aug. 1765); Elisabeth Großegger, Theater, Feste und
Feiern zur Zeit Maria Theresias 1742–1776 (Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse der ÖAW, 476 /
Veröffentlichungen des Instituts für Publikumsforschung, 12), Wien 1987, S. 241. 30
Vgl. Mathis 1981: 237–241; Sommer-Mathis 1994: 140–141.
7
Romolo ed Ersilia ist eine typische Sängeroper mit zahlreichen Koloraturarien in der üblichen
Da capo-Form mit langen Instrumentaleinleitungen.31
Die Arien waren entsprechend der
Rollenhierarchie auf die sechs Sänger – die Hälfte davon Kastraten – aufgeteilt: es waren dies
der Altkastrat Gaetano Guadagni, die Soprankastraten Luca Fabris und Porfirio Pacchierotti,
die Sopranistinnen Anna de Amicis und Teresa Dupré geb. Sartori und der Tenor Domenico
Panzacchi –. Die beiden Protagonisten Romolo (Gaetano Guadagni) und Ersilia (Anna de
Amicis) hatten nicht nur die meisten Arien und Rezitative zu singen, sondern auch das einzige
Duett der Oper. Der Chor des römischen Volkes bestand aus fünf Bassisten, fünf Tenören,
sechs Kontra-Altisten und sechs Sopranen, die sich aus Sängern des Kirchenchores der
Innsbrucker Pfarrkirche St. Jakob rekrutierten.
Im Anschluss an die Opernaufführung wurde ein so genanntes „heroisches Ballett“ mit dem
Titel Enea in Italia32
mit der Musik von Florian Gassmann und der Choreographie von Franz
Hilverding aufgeführt, das von Mitgliedern des Wiener Ballettkorps getanzt wurde.
Die Ausstattung von Oper und Ballett stammte von den Brüdern Fabrizio und Bernardino
Galliari, die zunächst als Fresko- und Dekorationsmaler, ab den 30er-Jahren des 18.
Jahrhunderts auch als Theatermaler hauptsächlich in Mailand und Turin, aber auch an anderen
Opernhäusern in und außerhalb Italiens tätig waren. Nach ihrem Erfolg mit den
Bühnenbildern zu Romolo ed Ersilia wurden sie 1767 auch nach Wien engagiert, wo sie nicht
nur die erwähnte Festoper Partenope33
, sondern auch Glucks zweite Reformoper Alceste
ausstatteten. In der Pinakothek von Bologna haben sich einige Skizzen Fabrizio Galliaris
erhalten, die Romolo ed Ersilia zugeordnet werden konnten.34
Am Tag nach der Uraufführung von Romolo ed Ersilia fand ein großer Galaball bei Hof statt.
Tags darauf wurde mit der Preisgabe von Wein, Brot und Gedenkmünzen sowie einer
festlichen Beleuchtung der Innsbrucker Altstadt auch der Stadtbevölkerung gedacht; das
schon für den ersten Tag der Hochzeitsfestlichkeiten geplante Feuerwerk musste neuerlich
wegen Schlechtwetters verschoben werden. Nach dem allabendlichen Theaterbesuch
besichtigte die kaiserliche Hofgesellschaft die Illumination, die Khevenhüller in seinen
Tagebuchaufzeichnungen als „ungemain lugubre“ bezeichnete; auch der Triumphbogen habe
31
Partitur in ÖNB, Musiksammlung, Mus.Hs. 17.288 und Mus.Hs. 17.289 (Stimmhefte). 32
Gazette de Vienne 1765, N. 67. Supplement du 21. Aout 1765: PRECIS d’ENEE EN ITALIE. Ballet Heroique
exécuté à Inspruck le 6. Aout 1765 à l’occasion du Mariage de Leurs Altesses Royales Monseigneur l’Archiduc
LEOPOLD Et Madame l’Archiduchesse Infante MARIE-LOUISE. 33
Vgl. Maddalena, Leonie de, „Die Gebrüder Galliari und die Festopern Metastasios. Unter besonderer
Berücksichtigung der festa teatrale Partenope (1767)“, in: Andrea Sommer-Mathis / Elisabeth Th. Hilscher
(Hrsg.), Pietro Metastasio – uomo universale (1698–1782). Festgabe der ÖAW zum 300. Geburtstag von Pietro
Metastasio (Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse der ÖAW, 676), Wien 2000, S. 143–156. 34
Vgl. Maddalena, Leonie de, „I fratelli Galliari e le scenografie per l’opera Romolo e Ersilia“, in: Grafica
d’arte 17 (1994), S. 34–37.
8
„mit denen kurzen Wachß-Kertzen einer Chapelle ardente oder castro doloris“35
geglichen.
Diese Äußerungen Khevenhüllers sind – wie die zur Opernaufführung – durchaus kritisch zu
lesen, denn sie sind zweifellos erst nach dem tragischen Ausklang der Hochzeitsfestlichkeiten
durch den Tod des Kaisers entstanden.
Auch an den folgenden Tagen gab es weitere Unterhaltungen verschiedenster Art für die
hohen Gäste. Neben gesungenen poetischen Improvisationen zur Laute fand bei den Jesuiten
ein Schäferspiel36
statt; die Festoper Romolo ed Ersilia wurde zwei Mal wiederholt; der
spanische Botschafter veranstaltete einen Maskenball und ein Souper, und schließlich konnte
auch das projektierte Feuerwerk abgebrannt werden, wurde jedoch wieder durch einen
Platzregen in seiner Wirkung beeinträchtigt.
Da der junge Ehemann von einer lästigen Darmerkrankung heimgesucht wurde, die so heftig
war, dass man an die Erteilung der Sterbesakramente dachte, mussten die Vergnügungen
kurzfristig eingestellt werden; erst am 17. August konnte eine Wiederholung von Romolo ed
Ersilia stattfinden. Schon an diesem Tag klagte der Kaiser über Beklemmungen, Atemnot und
Übelkeit, versuchte sie aber vor seiner Gemahlin und dem Hof zu verbergen.
Am Abend des 18. August 1765 wollte er das neue Ballett Iphigénie in der Choreographie
von Gasparo Angiolini sehen, das im Anschluss an die Aufführung von Goldonis Komödie Il
tutore gegeben wurde. Der Kaiser sei dabei – nach Aussage Khevenhüllers – „meistentheils in
der grossen mittern Loge gebliben und al solito mit dem Perspectiv in der Hand, um gegen
das Théâtre und die Gallerien, wo sich die Dames befanden, genauer sehen zu können“.37
Kurz nach neun Uhr verließ der Kaiser seine Loge, um über den „Fröhlichsgang“ in die
Hofburg zurückzukehren, doch sollte er sein Appartement nicht mehr erreichen. An der
Treppe, die zu den Gemächern seines Sohnes führte, brach er zusammen und erlag nur wenig
später einem Schlaganfall.38
Gegen Mitternacht wurde er zunächst behelfsmäßig aufgebahrt und am folgenden Morgen
von einem Maler, wahrscheinlich dem Lothringer Gabrielle Bertrand, porträtiert. Gleichzeitig
traf man im Riesensaal Vorkehrungen, um den Verstorbenen dort öffentlich aufzubahren.39
35
Khevenhüller-Metsch / Schlitter 1925:121 (8. Aug. 1765); Großegger 1987: 242 (8. Aug. 1765). 36
Das von/ Gott gesegnete Beylager/ Des Durchleuchtigsten/ Erzherzogs von Oesterreich/ Petri Leopoldi
Josephi/ Königlicher Hoheit/ Durch/ Ein Schäferspiel/ vorgestellt/ In der/ I. aufgesuchten;/ II. gefundenen;/ III.
heimgeführten/ Braut Isaaks Rebecka./ Zur unterthänigsten Freudbezeigung und Dankgeflissenheit/ Von dem/
Collegio der Gesellschaft Jesu zu Innsbruck/ auf deutscher Schaubühne aufgeführet/ Nebst einem/ in
deutsch=lateinisch= und griechischer Sprache/ verfertigten Singspiel/ Mit Begnehmigung hoher Behörde/ Im
1765sten
Jahre./ Gedruckt in der K.K. Hofbuchdruckerey mit Wagnerischen Schriften. 37
Khevenhüller-Metsch / Schlitter 1925:124 (18. Aug. 1765); Großegger 1987: 243 (18. Aug. 1765). 38
Zu den näheren Umständen des Todes vgl. den Bericht des Sekretärs Corneille François de Neny in: Bernard /
Zedinger 2005: 145–146; vgl. auch Wienerisches Diarium 1765, Num. 69. Mittwochs=anhang den 28. Augusti
1765 (Inspruch 21. Augusti). 39
Vgl. Hanzl-Wachter 2005: 54–55.
9
Nach drei Tagen wurde der Leichnam Franz Stephans in Hall eingeschifft und nach Wien
transportiert, wo er nochmals drei Tage lang aufgebahrt und dann in der Kapuzinergruft
beigesetzt wurde.40
Am 30. August traten Erzherzog Leopold – immer noch von seiner Darmerkrankung
gezeichnet – und Maria Ludovica als neues Großherzogspaar von Toskana ihre Reise nach
Florenz an, wo sie am 13. September feierlich einzogen.
Auch Maria Theresia konnte an den Trauerfeierlichkeiten in Wien nicht teilnehmen, sondern
blieb bis zum 2. September in Innsbruck, wo sie die wesentlichen Anordnungen zur
Einrichtung einer Hofkapelle im Sterbezimmer Franz Stephans und zur Gründung des
Adeligen Damenstifts traf.41
In Wien war die Todesnachricht bereits am 21. August 1765 eingetroffen; umgehend ordnete
man strenge Hoftrauer bis Ende 1766 an und stellte alle öffentlichen Theater- und
Musikaufführungen ein.42
Die französischen Schauspieler des Hofburgtheaters wurden
entlassen, die deutschen des Kärntnertortheaters zwar auf Wunsch Josephs II. behalten,
jedoch auf halbe Wochengage gesetzt; den Opernsängern und Tänzern wurde hingegen
freigestellt, auf die Aufhebung der Hoftrauer zu warten oder sich nach anderen
Auftrittsmöglichkeiten umzusehen – was die meisten verständlicherweise taten, um sich ihren
Lebensunterhalt zu sichern.
Der kaiserliche Hofdichter Metastasio musste zwar nicht um seine Anstellung bangen, doch
konnte nun seine neue kleine Festoper La corona, die nach Rückkehr des Hofes zum
Namenstag Franz Stephans in Wien präsentiert werden sollte, nicht mehr aufgeführt werden.
Dabei waren sowohl die Musik von Gluck als auch die Dekorationen bereits fertiggestellt,
und Metastasio war jeden Tag nach Schönbrunn gefahren, um die Oper mit den
Erzherzoginnen einzustudieren.43
Die Hoftrauer wurde nach den ersten sechs Monaten im Abstand von sechs Wochen
gelockert; der letzte offizielle Trauertag bei Hof war der 15. Oktober 1766, während im
öffentlichen Leben der Stadt die Trauerzeit schon nach sieben Monaten zu Ende gegangen
war, und Theater und Musik schon längst wieder Einzug in der Stadt gehalten hatten.
Im selben Jahr 1766 begann in Innsbruck die entscheidende Neugestaltung der Hofburg,
wobei u.a. der Riesensaal zu einem prachtvollen habsburg-lothringischen Ahnensaal
40
Vgl. zu Tod und Begräbnis Zedinger 2008: 289–296. 41
Vgl. Hanzl-Wachter 2005: 55–56.; Sauer 2010: 38–39. 42
ÖStA, HHStA, ZA Prot. 30, S. 172: „Noch diesen Nachmittag [sind] alle ofentliche Schau-Spielle, und
Musicken, verbothen, und eingestellet worden.“; vgl. zur Hoftrauer und ihren Auswirkungen auf das
Theaterleben: Gustav Zechmeister, Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnerthor von 1747
bis 1776 (Theatergeschichte Österreichs, III/2), Wien/Köln/Graz 1971, S. 269–271. 43
Vgl. zu La corona Joly 1978: 396–410.
10
umgestaltet wurde. Auch die steinerne Triumphpforte bekam auf Wunsch Maria Theresias ein
neues Aussehen und erinnert heute noch mit ihren beiden Fassaden sowohl an die freudigen
als auch an die tragischen Ereignisse des Jahres 1765.
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Delle/ AA.LL.RR./ l’Arciduca Leopoldo d’Austria/ e/ l’Infanta D. Maria Luisa/ di Borbon/
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Vienna,/ Nella Stamperia di Ghelen.
Enea in Italia./ Ballo eroico/ in occasione delle felicissime Nozze/ delle/ AA.LL.RR./
L’Arciduca Leopoldo/ d’Austria/ e/ l’Infanta D. Maria Luisa/ di Borbon/ eseguito a Inspruch/
l’anno 1765.
Das von/ Gott gesegnete Beylager/ Des Durchleuchtigsten/ Erzherzogs von Oesterreich/ Petri
Leopoldi Josephi/ Königlicher Hoheit/ Durch/ Ein Schäferspiel/ vorgestellt/ In der/ I.
aufgesuchten;/ II. gefundenen;/ III. heimgeführten/ Braut Isaaks Rebecka./ Zur
unterthänigsten Freudbezeigung und Dankgeflissenheit/ Von dem/ Collegio der Gesellschaft
Jesu zu Innsbruck/ auf deutscher Schaubühne aufgeführet/ Nebst einem/ in
deutsch=lateinisch= und griechischer Sprache/ verfertigten Singspiel/ Mit Begnehmigung
hoher Behörde/ Im 1765sten
Jahre./ Gedruckt in der K.K. Hofbuchdruckerey mit Wagnerischen
Schriften.
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Besonderes Kay: Königl: Hof=Protocollum Ceremonial de Annis 1764 et 1765. Die
Innsprugger Hof Reiße, und daselbst vorgegangene höchste Vermählung S.r Königl. Hoheit
des durchläuchtigsten zu Hungarn und Böheim Königl. Prinzen, Erzherzogen zu Oesterreich
Peter Leopold mit der durchläuchtigsten Spanischen Infantin Maria Ludovica Königl. Hoheit,
dann das allda sich so unvermuthet ereignete höchstseel. Hinscheiden Weyl. S.r Röm. Kay.
Maytt. Francisci des Ersten betreffend.
ÖStA, HHStA, Familienakten, Kart. 45 (1763/64), 46 (1765/66)
ÖStA, Hofkammerarchiv (HKA), Hofzahlamtsbuch (HZAB) 386: Particular Rechnung der
Kaiserlich=Königlichen Theatral Cassa in Wienn über die Auf allerhöchst=,
Kaiser=Königlichen Befehl zu Einrichtung deren bey glorreichester Vermählung Ihrer
Königl:en
Hoheiten des durchl:n Erzherzogs v: Österreich Petri Leopoldi und der durchl:
ten
11
Infantin v: Spanien Maria Louisa zu Inspruck in Tyrol von Hof aus abgehaltenen
Festivitaeten sowohl= als zu einem bey erfolgender Retour alhier in Wienn von denen
durchl:sten
jungen Herrschaften abzuhalten angetragen gewesten= wegen dem betrübtesten
Ableiben Weyl: Sr: May: des Kaisers Francisci Imi aber gänzl: unterbliebenen Festin: nicht
minder zu Legung eines eingelegten neuen Fußboden in denen Redouten Saalen u: Spiel
Zimmer invermeltermassen auf Verrechnung erhalten= und wiederum verwendete Gelder.
Wienerisches Diarium 1764 und 1765
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Bilder:
Abb. 1: Erzherzog Leopold und Prinzessin Maria Ludovica, aus: Benedikt Sauer, Hofburg
Innsbruck, Wien/Bozen, 2010, S.24.
16
Abb. 3: Frontispiz und Titelblatt des ersten Bandes der venezianischen Ausgabe der Werke
Pietro Metastasios (Opere del Signor Ab. Pietro Metastasio ... Venedig: Antonio Zatta 1781),
aus: Sommer-Mathis, Andrea / Hilscher, Elisabeth Th. (Hrsg.), Pietro Metastasio - uomo
universale (1698-1782). Festgabe der ÖAW zum 300. Geburtstag von Pietro Metastasio
(Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse der ÖAW, 676), Wien 2000
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Abb. 4: Johann Adolf Hasse (Kupferstich von Lorenzo Zucchi nach einem Gemälde von
Pietro Antonio Rotari), aus: Sommer-Mathis, Andrea / Hilscher, Elisabeth Th. (Hrsg.), Pietro
Metastasio - uomo universale (1698-1782). Festgabe der ÖAW zum 300. Geburtstag von