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Ama Dablam Expedition Nepal 2014 Tag 1 + 2 01.10.-02.10.2014 Nach wieder sehr schwierigen Entscheidungen um wirklich an der Expedition teilzunehmen, (Tod von Gittis Vater, Tochter Isabella schwanger u. Hausbau von Isabella & Stefan standen die Ampeln nun doch am 30.09.2014 auf grün. Mein Bergfreund u. Arbeitskollege Martin stand am 01.10.2014 vor der Tür dann ging es los, ich verabschiedete mich noch bei meiner Familie, Eltern, Freunden und Kollegen, bis wir dann auf 12:00 Uhr Bergführer Stephan Keck abholten. Unser Flug in München ging um 15:50 Uhr. Wir flogen über Frankreich, wo wir unseren Deutschen Bergkollegen Dietmar trafen. Von dort aus ging’s weiter nach Mumbai (Indien) – 9 Stunden und nach kurzer Pause mit aus und wieder einchecken ging’s 6 Stunden weiter nach Kathmandu, wo uns Stefans Freunde mit Blumenschmuck herzlich in Empfang nahmen. Danach fuhren wir ins Hotel duschen, essen, trinken, u. schlafen – somit war Tag 1+2 schon zu Ende.

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Ama Dablam Expedition Nepal 2014

Tag 1 + 2 01.10.-02.10.2014

Nach wieder sehr schwierigen Entscheidungen um wirklich an der Expedition teilzunehmen, (Tod von Gittis Vater,

Tochter Isabella schwanger u. Hausbau von Isabella & Stefan standen die Ampeln nun doch am 30.09.2014 auf grün.

Mein Bergfreund u. Arbeitskollege Martin stand am 01.10.2014 vor der Tür dann ging es los, ich verabschiedete mich

noch bei meiner Familie, Eltern, Freunden und Kollegen, bis wir dann auf 12:00 Uhr Bergführer Stephan Keck

abholten.

Unser Flug in München ging um 15:50 Uhr. Wir flogen über Frankreich, wo wir unseren Deutschen Bergkollegen

Dietmar trafen. Von dort aus ging’s weiter nach Mumbai (Indien) – 9 Stunden und nach kurzer Pause mit aus und

wieder einchecken ging’s 6 Stunden weiter nach Kathmandu, wo uns Stefans Freunde mit Blumenschmuck herzlich in

Empfang nahmen.

Danach fuhren wir ins Hotel duschen, essen, trinken, u. schlafen – somit war Tag 1+2 schon zu Ende.

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Tag 3

03.10.2014

Tag 3 begann recht gemütlich – 08:00 Uhr Frühstück mit Dietmar, mein Zimmerpartner. Unser Fotograf Andreas kam

mit Verspätung erst um 09:30 Uhr an. Stefan lies das Frühstück überhaupt ausfallen.

Heute hatten wir Zeit um die Stadt zu besichtigen und um restliche Einkäufe für die bevorstehende Expedition zu

erledigen. Am Nachmittag konnten wir in unseren 5 Sternen Hotel relaxen, schwimmen, sonnen etc. Um 17:30 Uhr

mussten wir wieder bereit sein, denn da holte uns unser Agentur Chef zum Essen bei sich ab. Das Essen war ein 5

Sterne Menü auf „Nepalesi“. Wir wurden mit „Glückschals“ empfangen. Zum Abschied gab es noch ein T-Shirt mit

Aufdruck:“ Ama Dablam Expedition 2014“. Wir bedankten uns recht herzlich und gingen anschließend zu Fuß zurück zu

unserem Hotel „Shangri-La“ (ca. 45 Min.) wo wir uns noch einen Schlummertrunk gönnten.

Morgen geht’s richtig los – 06:00 Uhr Frühstück, 07:00 Uhr Abflug nach Lukala (nepalesischer Ausgangspunkt für viele

Expeditionen) Dieser Ort liegt auf 3000 m.

Der Flug dorthin kann sehr spannend werden (gefährlichster Flughafen der Welt) – GUTE NACHT!

Tag 4 04.10.2014

Tagwache um 05:30 Uhr, Frühstücken und Zusammenpacken denn um 06:00 Uhr geht’s ab zum Flughafen

(Inlandsflug). Wir kommen erst wieder am 24.10.2014 (wenn alles klappt) nach Kathmandu zurück. Am Flughafen war

ein wilder Zugang, denn nicht nur wir (Stefan, Dietmar, Andi u. ich) wollten nach Lukla. Nach dem Einchecken am

Flughafen, bekamen wir irgendwie mit, dass Stefan mit dem Guide vereinbarte, dass wir mit dem Helikopter starten

werden und so war es auch schlussendlich. Unser Bergführer Stefan macht´s möglich. (immer für Überraschungen und

tolle Erlebnisse bereit) Danke!!!!

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Wir starteten um ca. 07:50 Uhr, es war ein sehr schönes aber auch mulmiges Gefühl, denn so etwas erlebt man nicht

jeden Tag.

Mein letzter Heli-Flug war auch gemeinsam mit Stefan im Jahre 2011 vom Matterhorn Schweiz, (Winterbesteigung)

eine Bergung vom Solvei Biwack (ca.4000 m), den Stefan hatte sich am Fuß verletzt.

Wir landeten in Lukla um ca. 08:40 Uhr. Nach einer kurzen Pause gings weiter nach Phakting, wo wir unseren

restlichen Tag gemütlich ausklingen liesen – Kartenspielen, Essen, Schlafen

Tag 5 05.10.2014

Heute geht’s nach Namche-Basar, das ist eine nepalesische Ortschaft, wo sich viele Bergsteiger und Trekker treffen.

Hier bekommt man fast alles, was man noch braucht, bevor es zu den einzelnen Basislagern weitergeht.

Der heutige Tag sollte recht unspektakulär werden, ca. 900 Höhenmeter Aufstieg, ca. 15 km durch das schöne

Kumbutal. Wir kamen um ca. 14:00 Uhr in unserer Lodge an.

Zimmer beziehen, verdientes Bier trinken – Nachmittag locker ausklingen lassen. Wir befinden uns im Moment auf

3.440 m Seehöhe. Morgen ist Ruhetag angesagt, denn auf dieser Höhe ist das sehr wichtig, bevor es richtig zur Sache

geht.

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Tag 6 06.10.2014

Heute an unserem Ruhetag war das Wetter sehr schön und sollte auch die nächsten Tage so bleiben.

Wir machten nach dem Frühstück einen Spaziergang (ca. 300 hm Aufstieg) um uns unser Traumziel den Ama Dablam

(6856 m) genauer anzusehen. Dieser ist von dem Pass aus wunderbar zu sehen aber natürlich war das nicht der einzige

Berg den wir sahen. Wir standen direkt vor den drei schönsten Bergen des Kumbutals: Everest, Lothse u. Ama Dablam,

auch sonst waren von hier aus noch schöne 6000 u. 7000er zu sehen.

Wir staunten wieviel Schnee oben auf der Ama Dablam war, jedoch beruhigte uns Stefan und meinte, dass es besser

ist als plankes Eis.

Wir sahen uns noch ein wenig um und wanderten anschließend wieder zu unserer Lodge retour.

Wir ließen den Tag gemütlich ausklingen.

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Tag 7

07.10.2014

Heute kamen wir wieder einen Schritt näher zum Basislager. Dazu mussten wir ca. 20 km und ca. 1000 Höhenmeter in

das schöne Kumbutal zurücklegen. Es waren schon sehr viele Leute Tal einwärts und auswärts verschiedenster

Nationen unterwegs. Nach 2-3 Pausen kamen wir um ca. 14:00 Uhr in unserer „Lodge“ an.

Die Einheimischen sind immer sehr nett zu uns, wir bekamen zum Beispiel einen Begrüßungstee.

Heute Nachmittag hatten wir noch eine große Herausforderung vor uns, wir bringen nämlich Dietmar das

Kartenspielen (Watten) bei. Gesagt, getan!

Nach dem Abendessen ging der Tag dann schon wieder zu Ende. Wir genossen noch ein wenig den Vollmond und die

Bergriesen um uns herum (Everest etc.)

Ab morgen ist es dann vorbei mit dem Bett schlafen – das Zeltleben geht los.

Tag 8 08.10.2014

Die Nacht verlief nicht ganz so gut – leichter Kopfweh kündigt sich an aber wir sind ja immerhin schon auf ca. 4000 m.

Das ist halt Höhenbergsteigen und kein Honiglecken – selbst ausgesucht.

Heute geht es ins Basislager, dazu müssen wir ca. 800 Höhenmeter aufsteigen, wir gingen recht langsam, denn das war

lt. Stefan wieder für unsere Höhenanpassung sehr gut.

Wir sahen beim ganzen Aufstieg schon unser Ziel „Ama Dablam“ sowie die anderen Riesen vor unseren Augen. Wir

kamen um ca. 12:00 Uhr im Basislager an. Hier wartete bereits ein nepalesischer Mönch um die Zeremonie

durchzuführen, diesmal wurde es sehr genau gemacht (ca. 1 Stunde). Bei der letzten Zeremonie im Jahre 2012

(Manaslu) hatte es nur halb so lang gedauert. Da wir aber ohnehin nichts mehr zu tun hatten (Zelte wurden schon von

den Jungs aufgebaut) und ein bisschen länger beten schadet bei diesen schwierigen Bedingungen am Berg ohnehin

nicht.

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Nach der Zeremonie gab es Kekse, Schokolade, Bier etc. anschließend an die Verpflegung bezogen wir unsere Zelten

und packten unser Großgepäck aus. Der weitere Verlauf des Nachmittags bestand aus „relaxen“ um 18:00 Uhr gab es

Abendessen und nicht zu spät folgte das Aufsuchen unserer Schlafsäcke. Morgen folgt ein weiterer Ruhetag bevor wir

uns Lager 1 vornehmen.

Tag 9

09.10.2014

Die Nacht dauerte sehr lange, denn mit Durchschlafen ist jetzt nichts mehr.

Es ist nicht einfach 12 Stunden auf einer Unterlegmatte 50 x 180 + Schlafsack zu verbringen (und das die nächsten 14

Tage) aber selbst gewollt.

Man muss sich immer wieder neu im Kopf aktivieren, denn es gibt auch viele schöne Seiten z.B. durch die

Morgensonne geweckt zu werden oder etwa der schöne Anblick vom Zelt aus auf die Bergwelt.

8:00 Uhr Frühstück, den restlichen Tag mit Faulenzen verbringen. Ab morgen geht’s ins Lager 1, ca. 1200 Höhenmeter

Aufstieg, im Lager 1 schlafen, nächsten Tagen wenn Wetter passt ins Lager 2 schauen, dann wieder Abstieg, Basislager

– mal schauen..

Somit geht Tag 9 wieder mit Kartenspielen, Essen und Plaudern zu Ende.

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Tag 10 10.10.2014

Frühstücken, Gebäck für Lager 1 herrichten, ca. 20 kg Rucksack (ab Basislager haben wir keine Träger mehr) Um 09:00

Uhr ging es in langsamen Schritten nach oben. ca. 15 km + 1200 Höhenmeter.

Der grandiose Ausblick entschädigte den schweren Aufstieg um Einiges.

Wir sind jetzt auf der Höhe des Kilimanjaros 5800 m. Wir hatten oben 2 Zelte für 5 Personen zur Verfügung (Stefan und

ich, Dietmar, Andreas und unser Nepali Climbingsherpa hüpften in das zweite Zelt)

Stefans Plan für den nächsten Tag: Lager 2 anschauen + Zelt aufbauen, Abstieg Basislager. Aber erst mal oben schlafen,

denn das ist aus meinen Erfahrungswerten nicht ganz einfach -> Kopfschmerzen vorprogrammiert. Unser Zahnarzt

Dietmar kam zu uns ins Zelt uns sagte Stefan, dass es ihm gar nicht gut ginge. Stefan befahl daraufhin Dietmar, dass er

auf seine Atmung achten solle, denn wenn sich etwas verschlechtert müsse er mit ihm gleich absteigen. So verging die

Nacht für jeden nicht ganz ohne Probleme, ich hatte auch leichten Kopfdruck und Stefan wurde auch zu jeder Stunde

einmal munter.

Tag 11 11.10.2014

In der Früh um 07:00 Uhr haben wir von unseren Nachbarn im Zelt erfahren, dass sie eine besonders schlimme Nacht

hinter sich haben: Andreas erwischte es besonders schlimm mit Erbrechen und auch Dietmar war alles andere als

gesund und fit. An einen weiteren Aufstieg war gar nicht zu denken. Die beiden wollten so schnell wie möglich zurück

ins Basislager. Stefan sagte zu mir, dass er die Beiden ein Stücken mit hinunter begleiten werde und ich richtete mich

inzwischen für den Aufstieg ins Lager 2 her. Ich war zwar auch nicht ganz fit aber das Müsli und die heiße Milch von

unserem Nepali Sherpa richtete mich wieder einigermaßen her. Als Stefan wieder zurückkam machten wir uns bereit

für den Aufstieg ins Lager 2. Es sind zwar nur noch 300 Höhenmeter aber in dieser Strecke liegt der schwerste Teil,

allerdings haben wir einen der besten Climbing-Sherpa Nepals, welcher schon viermal am Gipfel war (und auch 6 x am

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Everest) – sind gute Voraussetzungen.

Wir hatten also vollstes Vertrauen in ihm und dies bestätigte sich als wir im Lager 2 ankamen. Sehr schöne Aussicht auf

den Riesen vor uns! Stefan meinte, dass heute ein perfekter Tag für den Gipfel wäre. Ich rastete mich oben ein

bisschen aus während Tsernig und Stefan den Lagerplatz für unser Zelt ausschaufelten. ( ca. 1 m Schnee).

Danach Zelt aufbauen, Gepäck verstauen und wieder Abstieg ins Lager 1 + Basislager. Eine sehr mühevolle Aufgabe,

denn auf dieser Höhe ist das Bergsteigen nicht mehr ganz so einfach und kostet sehr viel Kraft. Man muss immer

konzentriert arbeiten, abseilen etc.

Wir kamen um 14:00 Uhr im Lager 1 an, ich war ziemlich fertig und musste mich mal ins Zelt legen um mich wieder

erholen zu können bevor wir ins Basislager zurückgehen. Gesagt, getan, Stefan kam noch mit Speck und einer Dose

Bier um Kraft zu tanken für den Abstieg zurück ins BC. Wir kamen um 18:00 Uhr hundemüde im Basislager an, wo wir

recht herzlich von Andreas, Dietmar und Purna unserm Koch empfangen wurden. Nach dem Essen gingen wir sofort

schlafen.

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Tag 12 12.10.2014

Heute war Sonntag, unser 12. Tag in Nepal. Für heute ist ein richtiger Ruhetag angesagt, was mir wirklich sehr gut tat,

da die letzten 2 Tage ja ziemlich anstrengend waren. Stefan, Andi, Dietmar hatten heute Reparaturtag, denn das

Aggregat funktioniert nicht mehr und auch mit der Internetverbindung hatten wir Schwierigkeiten. Die Jungs waren

den ganzen Tag über mit dem reparieren beschäftigt, was teilweise auch gut gelang. Das Aggregat funktionierte nach

Komplett-Zerlegung wieder nur das Internet, das Stefan ganz wichtig ist (bzgl. Wettervorschau der nächsten Tage)

funktioniert noch nicht. Mal sehen, wie es weitergeht.

Restlicher Tag war unspektakulär, Essen, Schlafen -> 12 Stunden Zelt!

Tag 13 13.10.2014

08:00 Uhr Tagwache, Frühstücken – Ama Dablam ziemlich bewölkt…

Unser Chef sage: „Heute gehen wir nach „Dingboche“ denn vielleicht gibt es da ein Internetcafé, wo wir Verbindung

zum Internet herstellen können“?!

Nach ca. 15 km – 600 Höhenmeter Abstieg fanden wir tatsächlich eine Lodge mit Internet aber auch hier funktionierte

das Internet sehr langsam und das noch dazu nicht kostenlos (1 Std. 500 Rupie)

Das war für uns allerdings nebensächlich – nach 3 Stunden Aufenthalt waren wir endlich schlauer.

Mittlerweile schneite es sehr heftig, was auch der Wetterbericht meldete aber wir mussten wieder ins BC zurück. Wir

hatten Glück nach 10 Minuten hörte es wieder auf und wir hatten einen herrlichen Aufstieg mit guter Luft und schöner

Schneelandschaft. Wir kamen um ca. 18:00 Uhr wieder im Basislager an, wo uns unser Koch Purna auf 4600 m mit

Wiener Schnitzel verwöhnte, Purna ist teilweise im Sommer auf der Kellerjoch-Hütte stationiert wo er die Tiroler

Küche natürlich hautnah miterlebt – dies kommt uns sehr zu Gute! Mal schauen wie´s mit den Kilos nach der Tour

ausschaut!?

Wettervorschau der nächsten 2 Tage ist leider nicht gut, wir wären aber bereit für den Gipfel, nur auf so einer Höhe

und dem Schwierigkeitsgrad kann man einfach nichts erzwingen. Laut Vorschau ist eventuell der Freitag unser

Gipfeltag – abwarten!!!!!

Tag 14 14.10.2014

„Sauwetter“ viel Schnee, ganzen Tag im Kommandozelt, Kartenspielen, Musikhören, Essen.

Der Wetterbericht hatte genau Recht behalten, denn beim Schlafengehen hatten wir dann ca. 30 cm Neuschnee im BC

– oben ca. 50 cm – also die Chancen auf den Gipfel sinken nun gewaltig. Es heißt jetzt abzuwarten, was die nächsten

Tage bringen, denn wir haben nur noch 4 Tage Zeit, dann müssen wir schon wieder mit der Abreise beginnen. Diese

dauert ca. 3 Tage bis Lukla ca.70 km Fußmarsch am 25.10. sollten wir in Kathmandu wieder abheben.

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Tag 15 15.10.2014

Heute passierte genau das, was wir uns alle erhofften, die strahlende Sonne vom Ama-Dablam weckte uns. Es lagen

natürlich noch ca. 20 cm Neuschnee vorm Zelt aber das machte die Landschaft und die schönen Berge rundherum um

einiges schöner. Nach dem Frühstück war „Foto-Session“ angesagt. Die einzelnen Sponsoren( Schnittpunkt ) etc.

wollten ja natürlich ein schönes Foto haben. Stefan musste noch den heutigen Wetterbericht abwarten, um zu sehen,

wie die nächsten Tage weitergehen. Wir genossen den schönen Vormittag, duschen, rasieren, Zähneputzen etc. Dann

kam Stefan mit der neuen Wetterprognose (Innsbruck und Schweiz) es soll bis Montagvormittag recht stabiles und

windstilles Wetter im Anlauf sein. Dies erhöhte wieder unsere Gipfelchancen!

Ein Problem gab es noch, dass keine Fixseile von Lager 2 gelegt sind, dazu gab es heute noch eine Aussprache zwischen

den verschiedenen Teams. Es sind mittlerweile sicher an die 20 Teams im Basislager und wollen natürliche alle zum

Gipfel, was die Sache sicher vorantreibt.

Wir rechnen mit Freitag Lager 1 und Samstag Lager 2 schlafen – Sonntag Gipfeltag – Abstieg Lager 2 übernachten,

Montag wieder Abstieg ins BC. Mal schauen, ob die Rechnung von Stefan aufgeht!?

Rest des Nachmittags noch genießen und morgen Donnerstag wieder hoffen, dass alles gut geht.

Dann könnte unsere Reise noch relativ positiv verlaufen, morgen sind schon zwei Drittel unserer Expedition vorbei.

16.10.2014

Tag 16

Jetzt ist dann Schluss mit den Ruhetagen, jetzt geht’s richtig los!

Nur heute machten wir noch einen auf Faulenzen. Stefan hatte heute schlechte Nachrichten für uns, denn unser Koch

„Purna“ teilte ihm mit, dass es bei den „Anapurna Trek“ mindestens 20 Tote gab und zig Vermisste – Wahnsinn!

Stefan musste dadurch heute schnell noch nach „Dingboche“ nächste Ortschaft vom Basislager und sofort Meldung

nachhause hin abgegeben, dass bei uns alles in Ordnung ist.

Als er wieder bei uns im BC zurück war, sagte er, dass die Zeitungen von schon voll sind: Überschrift: „Schneesturm am

Himalaya“ 18 Tote!

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Anita, die Frau vom Stefan hatte schon meiner Frau Brigitte zuhause Bescheid gegeben, dass bei uns Gott sei Dank

alles in Ordnung ist.

An dem Unglücksort sind wir damals vor 2 Jahren (Rückweg Manaslu) auch über den Pass „Thoruung-La“ 5400 m

gewandert.

Es hatte ununterbrochen geschneit – ca. 2 m am Pass, sehr, sehr, schlimm.

Nur wir müssen jetzt unser geplantes Projekt zu Ende führen bzw. ausführen. Wie gesagt, morgen Lager 1 Dietmar und

ich, Stefan und der Fotograf Andreas starten Samstag nach.

Anschließend gehen Dietmar und ich mit Stefan auf Lager 2 und am Sonntag dann zum Gipfel, wenn alles passt.

17.10.2014

Tag 17

Es soll schon wieder alles anders kommen als geplant. Dietmar klagte in der Früh über Kopfweh, Schüttelfrost – ihm

ging es gar nicht gut! An einem Aufstieg mit ihm ins Lager 1 war nicht zu denken.

Stefan meinte bis Mittag abwarten und dann Entscheidung treffen – der Vormittag verlief sonst relativ ruhig. Das

Wetter ist jetzt ein Traum, ein Tag schöner wie der andere. Nach dem Mittagessen fiel die Entscheidung. Stefan sagte

neuer Plan: Dietmar ging´s zwar wieder einigermaßen, jedoch sieht der Plan wie folgt aus -> Stefan, Dietmar, Andreas,

Purna und ich alle ins Lager 1 – Start 06:00 Uhr. Wer noch fit ist, geht nach kurzer Pause im Lager 1 ,weiter ins Lager 2

schlafen, Sonntag 02:00 Uhr Aufstieg Gipfel – mal sehen wie es uns geht!

18.10.2014

Tag 18

Heute Samstag wieder ein sehr schöner Tag, nach dem Frühstück waren alle bereit zum Aufstieg auf Lager 1. Andreas,

unser Fotograf ging schon voraus. Wir packen es sehr langsam an, denn das ist gut und sinnvoll für unseren Körper.

Wir hatten wieder sehr schönes Panorama entlang der wunderschönen Hänge nach Lager 1. Es waren 1200

Höhenmeter und ca. 15 km Strecke dann auf einmal ging Andi her, er meinte für ihn sei hier auf 5200 m Schluss. Er

machte noch ein paar tolle Fotos von uns und stieg dann wieder ins Basislager ab.

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Für uns ging es weiter – Stefan voraus, ich hinterher folgend von Dietmar und Purna, unser Koch kam auch mit um die

Zelte im Lager1 zu begutachten, denn nach uns kommt wieder eine Gruppe.

Plötzlich klagte Dietmar, dass er zu wenig Luft bekäme und Stefan besprach mit ihm, dass es keinen Sinn mache weiter

aufzusteigen. Es wird immer schwerer je höher wir aufsteigen und wenn du in dieser Höhe schon angeschlagen bist,

macht das keinen Sinn mehr. Daraufhin stieg Dietmar wieder ins BC ab.

Wir drei (Stefan, Purna und ich) gingen weiter ins Lager 1, dort angekommen machten wir mal eine längere Pause,

bevor Stefan und ich weiter aufsteigen. Purna schaute sich inzwischen um, denn im Lager 1 hat man nicht viel Platz für

ein Zelt - ziemlich schmal hier oben. Anschließend stieg er wieder ab und nahm uns noch ein paar Sachen mit nach

unten. Für Stefan und mich ging es nun weiter nach Lager 2, dort angekommen trafen wir unseren Sherpa Tsering der

für uns Wasser kochte um Tee und Suppe zuzubereiten. Er war einer unserer hilfsbereitester Sherpa, denn wir je

hatten. So ab in den Schlafsack, denn morgen ist ein sehr schwieriger Tag (Gipfeltag). Die Nacht verlief sehr schlecht,

denn wir waren zu viert in einem 2 Mann-Zelt. Unser Sherpa musste noch einen Sherpa aufnehmen, denn sie mussten

noch ca. 200m Fixseile zum Gipfel verlegen. Es war für uns alle eine sehr lange Nacht, denn auf dieser Höhe ist mit

entspannt schlafen nicht mehr zu rechnen. Aber es ging auch diese schwierige Nacht vorbei!

19.10.2014

Tag 19

Heute soll wieder einer meiner schwierigen Tage im Leben kommen.

Stefan weckte mich um ca. 05:00 Uhr und ich dachte mir: „Scheiße“ Lange Nacht, kaum Schlaf und diesen schweren

Gipfel vor uns… aber selbst ausgesucht!

Nach ein paar „hin und her“ Drehungen im Schlafsack standen wir dann endlich um ca. 06:00 Uhr vor dem Zelt,

ausgestattet mit Steigeisen, Gurt etc. starteten wir um ca. 06:30 Uhr von Lager 2 Richtung Gipfel. Wir waren zwar eine

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der letzten aber Stefan meinte, das mache Sinn, denn wir müssen die Sonne nützen. Es ist sonst ziemlich kalt (ca. -

30°Celsius).

Nach schwierigem Aufstieg kamen wir im Lager 3 an, und machten mal eine Pause zum Frühstücken, denn vor dem

losgehen brachten wir nichts runter.

Jetzt war der Hunger da, Stefan schnitt uns Speck und Brot auf, dass uns Purna am Vortag gebacken hatte.

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Somit ging es gestärkt wieder weiter vom Lager 3 zum Gipfel. Jetzt konnte ich erstmals realisieren, dass wir den Gipfel

vielleicht doch noch schaffen könnten. Es waren noch ca. 400 Höhenmeter aber der Ama Dablam hatte es in sich.

Sehr schwere Aufschwünge, Übergänge und Passagen aber es gelang uns all das zu bewältigen und so standen Stefan,

Tsering und ich am 19.10.14 um ca. 13:00 Uhr am Gipfel des Ama Dablam´s, 6856 m.

Sehr sehr schön und emotional. Ich musste mich hinlegen, weil dieser Gipfel zu einem der technisch schwierigsten

gehört, den ich gemacht habe, Stefan konnte das bestätigen.

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Er meinte, er hätte ihn selbst unterschätzt! Nach ein paar wunderbaren Fotos, bestand uns auch schon wieder der

lange Abstieg + Abseilen zurück nach Lager 2 bevor. Aber auch das gelang uns gut und wir kamen um 16:30 Uhr im

Lager 2 an. Unser Sherpa begann gleich wieder zu Kochen, was uns sehr freute. Das machen nicht alle Sherpas, wir

hatten einen der Besten. Stefan meint, wenn er bucht, dann sagt er immer, dass er einen der Besten wolle (muss

mind. 4 x am Gipfel gewesen sein).

So jetzt müssen wir noch die Nacht im Lager 2 verbringen: wieder “Scheiße“, kein Schlaf aber mit dem Gipfelsieg im

Kopf ging auch diese Nacht vorbei!

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20.10.2014

Tag 20

Um 06:00 Uhr hört man schon den Kocher von unserem Sherpa, Stefan sagte es nutzt nichts, trotz wenig Schlaf

müssen wir raus, denn uns standen noch 1500 Höhenmeter Abstieg bevor, Lager 1 -> Basislager.

Der Abstieg von Lager 2 nach Lager 1 ist nicht ganz ungefährlich…

Als wir alles zusammengepackt hatten, starteten wir los, Stefan und ich voraus und Sherpa „Tsering“ musste noch das

Zelt sauber für die nächsten Gruppen hinterlassen.

Aber er kam uns leicht nach, denn der kann fast doppelt so schnell steigen wie wir. Wir trafen uns im Lager 1, packten

hier wieder das restliche Material zusammen, bisschen jausnen und weiter ins Basislager.

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Auf halber Strecke kam unser Küchenboy mit Getränken entgegen und fragte, ob er mir einen Rucksack abnehmen

sollte.

Normalerweise mag ich das nicht, aber nach solchen Strapazen kam es mir dann doch sehr Recht.Im Basislager

angekommen begrüßten uns herzlich der Rest der Gruppe: Dietmar, Andi und Purna mit der Küchenmannschaft und

gratulierten uns recht herzlich, zum Gipfelsieg.

Es kam auch noch eine Bayern-Gruppe mit Anführer Sepp zu uns, er hatte Bier, Schnaps und Schnupftabak dabei, was

wir dann mit Riesenfreude genossen.

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Dietmar und Andi wollen sich heute schon vom BC verabschieden, sie gehen nach Namche-Basar, unsere nächste

Ortschaft vor dem Ende der Expedition, ca. 30 km entfernt. Aber Stefan und ich mussten uns noch von den

anstrengenden Tagen erholen. Purna brachte uns ein super Abendessen und Gipfelkuchen. Da wir das nicht alles

alleine essen konnten, luden wir noch den Sepp aus Bayern ein, ein sehr netter erfahrener Bergsteiger, wir plauderten

noch den ganzen Abend in der netten Gruppe dahin, bis wir dann unsere Augen nicht mehr offen halten konnten und

gingen todmüde ins Zelt. (Gute- Nacht ) !!

21.10.2014

Tag 21

So nun stand uns auch der lange Abstieg nach Namche-Basar bevor.

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den umliegenden Teams, Küchenmannschaft, Sherpas etc. Da

erfuhren wir noch, dass einem deutschen Bergführer das Seil von Lager 2 nach Lager 1 gerissen ist aber zum Glück

hatte er noch ein zweites Seil eingehängt, er fiel ca. 8-10 m und hatte aber sehr viel Glück, denn normal überlebt man

so einen Sturz nur schwer.

Das stimmt einen wieder sehr nachdenklich…

So jetzt starteten wir um 08:30 Uhr, Wetter war wieder super. Nach 15 km erste Pause. Stefan hatte heute wieder

einen sehr schnellen Schritt und somit kamen wir um ca. 14:00 Uhr in Namche Basar an, wo wir endlich duschen

konnten. Sehr schön wieder in der Zivilisation zu sein. Heute stand eine kleine Gipfelfeier am Programm. Den

geeigneten Platz dafür haben wir schon vor dem Aufstieg ausgesucht. In dieser Bar mussten wir uns auch verewigen:

Wir nagelten ein T-Shirt mit der Aufschrift: Ama Dablam Expedition 2014 + unsere Unterschriften an die Decke. Das

ganze wurde mit Whiskey, Zigarren und Bier abgesegnet. – Gute Nacht!

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22.10.2014

Tag 22

Heute haben wir wieder einen Gewalts -Marsch vor uns. Wir mussten nach Lukala, letzte Ortschaft vom Kumbutal, ca.

35 km Entfernung aber wir haben den ganzen Tag Zeit, denn unser Wackelflieger geht erst morgen. So genossen wir

nochmal die schöne Landschaft und natürlich das super Wetter.

Die letzten 3 Wochen hatten wir immer super Wetter, bis auf 2-3 Tage wo es uns eingeschneit hatte.

Aber die größeren Schneemengen leerte es im Anapurnagebiet, wo das Drama mit den vielen Toten passierte. (das

größte Unglück Nepals bis zum Erdbeben 2015 mit Touristen was jemals passiert ist) Sehr schlimm!

Nach mehreren Pausen kamen wir endlich sehr geschafft in Lukala an. Beim Abendessen erfuhren wir, dass 2 Tage

nach unserem Gipfelerfolg ein russischer Bergsteiger tödlich am Ama Dablam verunglückte, Fixseil gerissen, 300 Meter

abgestürzt. Wir hatten einen riesen Schock, denn das hätte auch uns passieren können. Wir waren heilfroh, dass wir

diesen Berg gut hinter uns gelassen haben. Stefan sagte noch, dass er auch nur seinen Seilen vertraue aber das ist hier

nicht einfach, denn der Berg ist teilweise schon mit den Seilen verlegt.

So nun genug – morgen geht’s um 09:00 ab nach Kathmandu.

23.10.2014

Tag 23

Frühstück um 08:00 Uhr heute haben wir wieder gut geschlafen, wir sind sehr gut an die Höhe angepasst. Auf 3000 m

schlafen macht uns jetzt nichts mehr aus nach 2 Wochen im Basislager. Stefan hörte ein Rattern, er meinte es sei

wahrscheinlich ein Flieger kaputt, wie sich später herausstellte, hatte er Recht. Sie waren schon beim Schrauben,

unser Begleitboy kam und sagte, sie haben 3 Stunden Verspätung. Das hieß nun anstatt 09:00 Uhr um 12:00 Uhr Start,

das ist für Lukla ganz normal, denn manche Leute fliegen erst wieder am nächsten Tag. Dieser Flughafen heißt nicht

umsonst „der gefährlichste Flughafen der Welt“. Um 11:30 Uhr war es dann tatsächlich soweit, wir hoben ab. Wieder

ein sehr spannender aber schöner Flug nach Kathmandu. Interessante Landschaft von oben zu sehen. Wir landeten

wieder nach einer dreiviertel Stunde Flugzeit, wo uns dann unser Agenturchef persönlich abholte. Den restlichen Tag

verbrachten wir in unserem wunderschönen Garten und der Poolanlage im Hotel „Shangriela“, eines der besten Hotels

in Kathmandu.

Es ließ sich gut aushalten bei einem kühlen Bier!

Am Abend hatten wir schon wieder Termine: mit unserem Agenturchef aus Nepal essen zu gehen. Das dauerte

natürlich, denn wir mussten nachher noch in ein paar Bars um gute Music zu hören, denn Stefan ist ein Musikfan (Bob

Marley etc.) – Gute Nacht

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24.10.2014

Tag 24

Ein typischer Ruhetag in Kathmandu. Frühstücken, kleine Stadtrundfahrt, Einkäufe für Familie und Verwandte etc.

Nachmittag wieder im schönen Garten vom Hotel verbringen und einfach nur faulenzen. Am Abend lud ich die Jungs

auf ein saftiges Steak im Everest-Steakhouse, eines der besten in Kathmandu ein, anschließend mussten wir noch ein

wenig durch die Stadt ziehen um das ein oder andere Gläschen zu trinken – Prost!

25.10.2014/26.10.2014

Tag 25/Tag26

Heute steht der Abreise - Heimreise Tag an, Zimmer bis Mittag räumen, Andi unser Fotograf trennte sich schon am

Vormittag von uns. Wir packten unser Großgebäck, welches vom Gewicht leider zu schwer war (wir hatten zu viel

eingekauft) aber Stefan wusste schon wie man die Nepali am Flughafen bestechen kann (Dollars).

Der Vormittag verlief relativ relaxed, unser Agenturchef holte uns um 14:30 Uhr vom Hotel ab, dann ging es durch die

belebte Stadt zum Flughafen, wo wir um 17:30 Uhr Richtung Deli (Indien) starteten.

Auschecken, Einchecken weiter nach Abu-Dhabi, wovon wir um ca. 02:20 Uhr nach München starteten.

Nach angenehmen, ruhigen Flug landeten wir am 26.10. nach ca. 8 Stunden (mit Zeitverschiebung) um 06:00 Uhr in

München. Meine Frau Brigitte und Anita Keck warteten bereits am Flughafen, und empfingen uns sehr herzlich, wir,

Stefan und ich natürlich überglücklich wieder einmal etwas gewaltiges, ohne gröbere Zwischenfälle geschafft zu haben

– Danke!

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Resümee:

Es wurden ca. 200 km zu Fuß zurückgelegt, ca. 10.000 Aufstiegshöhenmeter + Abstieg erklommen, 14 Tage im Zelt

verbracht und natürlich einen wunderschönen Gipfel bezwungen.

Ich bedanke mich dafür recht herzlich bei allen Beteiligten, besonders bei meiner Familie für das aufgebrachte

Verständnis, bei meinen ganzen Bergkameraden Gipfelzipfler etc. Natürlich auch die ganze Verwandtschaft und Eltern

welche auch immer hinter mir stehen.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei meinem Bergführer und Freund Stefan Keck für das gute Gespür am Berg

bedanken.

Es war wieder eine sehr schwierige Expedition mit sehr gutem Ausgang und haben sehr viel Glück gehabt, Danke

Danke……

Zum Gedenken:

Leider mussten wir erfahren, dass unser nepalesischer Bergfreund und Koch „Purna“, bei dem schweren Erdbeben 2015 in Nepal unter den vielen Opfern ist.