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Editorial Bewegung und Wort sind die Ausgangspunkte dieses dritten Schwerpunkts des Schlachthaus Theaters zu aktuellen Entwicklungen der Kultur südlich des Mittelmeers. »Ich möchte den traditionellen Tanz erneuern, das Klischee von Afrika, seiner Identifikation mit exotischen und folkloristischen Tänzen aufbrechen und versuchen, meine bzw. eine andere Sicht auf diesen traditionellen afrikanischen Tanz zu eröffnen.« Die Art und Weise, wie Choreografin Béatrice Kombé aus der Elfenbeinküste ihr Verhältnis zum traditionellen Tanz schildert, kann stellvertretend stehen für eine neue Generation afrikanischer ChoreografInnen und Kompanien. In der Sparte Tanz hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung eingesetzt. Mit fünf Produktionen soll der grossartige Reichtum und die Innovation, welche das zeitgenössische afrikanische Tanzschaffen auszeichnen, aufgezeigt werden. Sämtliche Gruppen sind erstmals in der Schweiz zu sehen. Bei der ersten Ausgabe von „Afrique noire“kam der oralen Tradition Westafrikas eine zentrale Rolle zu. Diese spielt auch dieses Jahr eine wichtige Rolle: die Gub Company hat sich nach „Petit Bodiel“einem zentralen Werk der westafrikanischen Literatur angenommen, der Initiationsgeschichte „Kaydara“ . Sie wird neu erzählt von der Schriftstellerin Christine Rinderknecht. Als Recykling-Material verwendet der aus der Yoruba Kultur Benins stammende Autor und Regisseur Ousmane Aledji Worte grosser afrikanischer SchriftstellerInnen und DenkerInnen in seiner sinnlichen Arbeit rund um die Figur von Patrice Lumumba. Polit-Rap und Poetry-Performance sind ebenso vertreten wie die Prosa der senegalesischen Schriftstellerin Aminata Sow Fall. Wir laden sie herzlich ein auf eine Entdeckungsreise jenseits exotischer Klischées, die neben den erwähnten KünstlerInnen mit Musik, Ausstellungen, Film und Gesprächsrunden eine reiche Kulturlandschaft in sehr persönlicher Weise auszuleuchten versucht. Claudia Buess Dagmar Kopše Sandro Lunin Erklärung von Bern Kultur & Entwicklung Schlachthaus Theater

Afrique Noire II

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Zeitgenössische Kultur aus schwarz Afrika. 23.10.- 2.11.2003

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Page 1: Afrique Noire II

Editorial

Bewegung und Wort sind die Ausgangspunkte dieses dritten Schwerpunkts des SchlachthausTheaters zu aktuellen Entwicklungen der Kultur südlich des Mittelmeers.»Ich möchte den traditionellen Tanz erneuern, das Klischee von Afrika, seinerIdentifikation mit exotischen und folkloristischen Tänzen aufbrechen und versuchen,meine bzw. eine andere Sicht auf diesen traditionellen afrikanischen Tanz zu eröffnen.«Die Art und Weise, wie Choreografin Béatrice Kombé aus der Elfenbeinküste ihrVerhältnis zum traditionellen Tanz schildert, kann stellvertretend stehen für eine neueGeneration afrikanischer ChoreografInnen und Kompanien.In der Sparte Tanz hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung eingesetzt. Mit fünfProduktionen soll der grossartige Reichtum und die Innovation, welche das zeitgenössischeafrikanische Tanzschaffen auszeichnen, aufgezeigt werden. Sämtliche Gruppen sind erstmalsin der Schweiz zu sehen.Bei der ersten Ausgabe von „Afrique noire“ kam der oralen Tradition Westafrikas einezentrale Rolle zu. Diese spielt auch dieses Jahr eine wichtige Rolle: die Gub Company hatsich nach „Petit Bodiel“ einem zentralen Werk der westafrikanischen Literatur angenommen,der Initiationsgeschichte „Kaydara“. Sie wird neu erzählt von der Schriftstellerin ChristineRinderknecht.Als Recykling-Material verwendet der aus der Yoruba Kultur Benins stammende Autor undRegisseur Ousmane Aledji Worte grosser afrikanischer SchriftstellerInnen und DenkerInnenin seiner sinnlichen Arbeit rund um die Figur von Patrice Lumumba.Polit-Rap und Poetry-Performance sind ebenso vertreten wie die Prosa der senegalesischenSchriftstellerin Aminata Sow Fall.Wir laden sie herzlich ein auf eine Entdeckungsreise jenseits exotischer Klischées, die nebenden erwähnten KünstlerInnen mit Musik, Ausstellungen, Film und Gesprächsrunden einereiche Kulturlandschaft in sehr persönlicher Weise auszuleuchten versucht.

Claudia Buess Dagmar Kopše Sandro LuninErklärung von Bern Kultur & Entwicklung Schlachthaus Theater

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Programmübersicht

Do 23.10. 19 h Maoua Koné* / Mireille Gros „Génies d'eau“Rauminstallation und Videoarbeiten, Keller Schlachthaus TheaterEröffungs-PerformanceMohamed Camara „Chambres maliennes“Photoausstellung, Theaterladen Schlachthaus

21 h Raiz di Polon „Duas sem três“* / Compagnie Tchétché „Geêmé“**Tanz / Kulturhallen Dampfzentrale

Fr 24.10. 20.30hCie Agbo N’Koko „Imonlé“*Theater / Schlachthaus Theater

22.30h Xuman / Pee FroissRap, Hip Hop / Dachstock Reitschule

Sa 25.10. 17 h Théâtre de la Fraternité / Roger Nydegger « Die Zaubersuppe »Theater / Schlachthaus Theater

19.30h Raiz di Polon „Duas sem três“*, Compagnie Tchétché „Geêmé“**Tanz / Kulturhallen Dampfzentrale

22 h Maciré Sylla und Djembé FaréKonzert / Kulturhallen Dampfzentrale

So 26.10. 11 h Théâtre de la Fraternité / Roger Nydegger « Die Zaubersuppe »Theater / Schlachthaus Theater

Mo 27.10. 10.30h Théâtre de la Fraternité / Roger Nydegger « Die Zaubersuppe »Theater / Schlachthaus Theater

19 h Madame BrouetteFilm / Kino Cinématte

21 h Nha Fala*Film / Kino Cinématte

Di 28.10. 10.30h Théâtre de la Fraternité / Roger Nydegger « Die Zaubersuppe »Theater / Schlachthaus Theater

20 h Aminata Sow FallLesung / Kornhausbibliothek

Mi 29.10. 20.30h Gub Company “Männergold oder neun mit Gold beladene Ochsen”Theater / Schlachthaus Theater

Do 30.10 19.30h Compagnie Gàara “Dilo”* / Kongo Ba Teria „Vin Nem”*Tanz / Kulturhallen Dampfzentrale, Turbinensaal

21.30h Lemn Sissay*Poetry Performance / Kulturhallen Dampfzentrale, Kesselhaus

21 h Nha FalaFilm / Kino Cinématte

Fr 31.10 20.30h Gub Company “Männergold oder neun mit Gold beladene Ochsen”Theater / Schlachthaus Theater

21 h Nha FalaFilm / Kino Cinématte

Sa 1.11. 19.30h Compagnie Gàara “Dilo”* / Kongo Ba Teria „Vin Nem”*

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Tanz / Kulturhallen Dampfzentrale, Turbinensaal21.30h Alma Txina „Há mais“*

Tanz / Kulturhallen Dampfzentrale, Kesselhaus22.30h La boîte mit DJ Sal und DJ Ben E

Disco / Kulturhallen Dampfzentrale, Foyer21 h Nha Fala*

Film / Kino Cinématte

So 2.11. 11h Matinée PortraitsGespräch / Schlachthaus Theater

13 h Künstlerisches Schaffen und Kulturförderung in AfrikaPodium / Schlachthaus Theater

17 h Alma Txina „Há mais“*Tanz / Kulturhallen Dampfzentrale, Kesselhaus

20.30h Virginia Mukwesha TrioKonzert / Schlachthaus Theater

21 h Nha Fala*Film / Kino Cinématte

Mo 3.11. 21 h Nha Fala*Film / Kino Cinématte

* erstmals in der Schweiz zu sehen** Welturaufführung

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Tanz / DanseDo 23.10. 21.00 Kulturhallen DampfzentraleRaiz di Polon „Duas sem Três“, Cabo VerdeChoreografie und Tanz: Bety Fernandes und Rosy Timas; Stimmtraining: Margarida Mestre;Text und Musik: Màrio Lúcio Sousa, Gründer der Gruppe SimenteraLicht: Carlos Ramos; Sound: Raúl RibeiroKoproduktion von Danças na Cidade und Raiz de Polon mit Unterstützung von C. CulturalPortuguês da Praia - Cape Verde, Ministério da Cultura/INIPC – Cabo Verde, CâmaraMunicipal da Praia, TACV, BCA, Auditório Nacional, Alliance Française, Praia FM, CERIS SA

Dauer 30 Minuten, Doppelabend mit der Compagnie Tchétché 30.-/25.-

„Zwei ohne drei“ ist ein eigenwilliges, sehr persönliches und auch ein sehr weibliches Stück,das sich zwischen Tanz und Tanztheater bewegt. Bety Fernandes und Rosy Timas singen, siesetzen ihren Körper als musikalisches Instrument ein, sie benutzen Haushaltsgegenständeoder Feuerholz als Rhythmusinstrumente und bringen die so erzeugten Rhythmen undKlänge in Wechselwirkung zu ihrem Tanz. Sie erzählen die Geschichte vieler kapverdischerFrauen, welche durch die Abwesenheit ihrer Männer, die auf Arbeitsuche die Inselnverliessen, eine eigene Kultur entwickelt haben. Raiz di Polon geht dabei von den Wurzelndes Batuque, eines rein von Frauen getanzten und gesungenen Rhythmus, aus undentwickelt den Tanz neu in einer eigenständigen, unverwechselbaren Sprache, der einAugenzwinkern anzumerken ist.Die Truppe Raiz di Polon wurde 1991 gegründet. 1998 kreiert sie die erste zeitgenössischeChoreografie. Der Durchbruch gelang ihr schon 1999 am Festival Danças na Cidade inLisabonn. Wie Alma Txina stehen sie nach wie vor in engem Kontakt mit diesem Festival unddessen Produktionsgemeinschaft „Dançar o que é Nosso“, die junge zeitgenössische Tänzerund Tänzerinnen sowie Choreografen und Choreografinnen fördert.

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Do 23.10. 21.00 Premiere / Sa 25.10. 19.30 Kulturhallen DampfzentraleCompagnie Tchétché „Geêmé“, Côte d’IvoireChoreografie: Béatrice Kombé, Tanz: Nadia Beugre, Béatrice KombéUraufführung anlässlich „Afrique noire“Dauer 30 Minuten, Doppelabend mit Raiz de Polon, 30.- / 25.-

Mit „Geêmé“ („Zusammen“) zeigt die 30-jährige Choreografin Béatrice Kombé in Bern eineUraufführung. Material findet sie „bei den Tonnen von Abfall, die das tägliche Lebenproduziert und der ungenutzt liegen bleibt.“Tchétché stellt eine junge Generation auf die Bühne, die zerrissen ist zwischen ihrerafrikanischen Identität, die sie nicht leugnen kann und will, und einer Modernität ohneGrenzen. Sie sucht ihre Wahrheiten mal in der Hingabe an Modernität und Technologie, malim Rückzug in die Tradition. Eine gewisse Brüchigkeit in der Form gibt genau das urbaneLebensgefühl jener jungen, westafrikanischen Generation wieder, die in ihrem Alltag ständigmit Widersprüchen umgeht.Tchétché ist eine feste Grösse in der afrikanischen Tanzlandschaft, bekannt für ihrendynamischen und kraftvollen Tanzstil. Durch ihren Vater, selbst Lehrer für traditionellen,rituellen Tanz, kam Béatrice Kombé früh mit dieser Kunst in Berührung. Seit 1997 arbeitetsie kontinuierlich mit der rein weiblichen Compagnie. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen,Gastspiele in Afrika, Europa und Nordamerika haben wenig an den schwierigen Bedingungengeändert, unter denen die Gruppe in Abidjan arbeitet.

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Do 30.10. 19.30 / Sa 1.11. 19.30 Kulturhallen DampfzentraleCompagnie Gàara „Dilo“, KenyaChoreografie, Tanz: Opiyo OkachLicht: Christophe Barnier; Kostüme: Fabienne Sabarros; Musik: »Disiko«, »Desma«, Traditionelle MusikKoproduktion: Ballet Atlantique - Régine Chopinot, Centre Chorégraphique National de Montpellier. Mit Unterstützung von AFAA,Gare au Théâtre - Vitry/Seine, Hivernales d’Avignon, Office Artistique de la Région Aquitaine, Ministère de la Culture (DAI), Villede La Rochelle.Doppelabend mit Kongo Ba Teria, Dauer 30 Minuten, 30.- / 25.-

Das Solo von Opiyo Okach entsteht aus der Improvisation und spontanen Kompositionen.Mit „Dilo“ erforscht der Choreograf die Quellen des afrikanischen Tanzes, einer Art zu tanzen,die nie losgelöst von einer direkten Aktion gegenüber denen die zuschauen besteht. DerTanz aktualisiert und verändert sich so permanent in der Auseinandersetzung mit demGegenüber, vergleichbar mit dem Geschichten erzählen der Griots.„Dilo“ ist Teil einer Untersuchung, die Okach zu den Mythologien der Steine bei dentraditionellen Nomadenvölkern Ostafrikas unternimmt. Ausgangspunkt war „Kit Jajuok“, einlegendärer Fels als Ort der Vorhersage, der einen zentralen Platz in der Mythologie desVolkes der Luo einnimmt.Der Choreograf und Tänzer Opiyo Okach wuchs in Kenia auf und studierte an der Desmond Jones School of Mime undam Physical Theatre in London. 'Gàara' war 1997 die erste Compagnie für zeitgenössischen Tanz in Kenia, die Okachzusammen mit dem Choreografen Faustin Linyekula und der Tänzerin Afrah Tenambergen gegründet hat.Seine letzten Choreografien waren beim Festival von Avignon zu Gast, wo er dieses Jahr eingeladen war, ein neuesSolo in Zusammenarbeit mit Julyan Hamilton zu kreieren.

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Do 30.10. / Sa 1.11. jew. 20.30 in den Kulturhallen DampfzentraleKongo Ba Teria „Vin Nem”, Burkina FasoChorégraphie: Lacina Coulibaly assisiert von S. BadoloTanz: Souleymane Badolo, Lacina Coulibaly, Bienvenue BaziéMusiker: Tim Whinsey (Arc musical und Kora), Omar Kienou (Perkussion)Bühne: Margherita Del Balzo, Licht: Jacob Bamogomit Dank an CCF Georges Méliès, Ministère da la Culture et des ArtsDauer 40 Minuten, Doppelabend mit Opiyo Okach, 30.- / 25.-

„Ein Tänzer versucht im Vordergrund den letzten Tropfen aus einer Petflasche zu quetschen,während im Hintergrund zwei Männer ihre Arme aus dem Torso blitzen lassen, kunstvollgedreht und rasend schnell. Lange werden die Bewegungen gedehnt, lange die Posengehalten, dann bricht plötzlich explosive Energie aus den Körpern und wird sogleich wiederunter die Haut verbannt. An der Wand hängt ein Bild mit einer gewundenen Wurzel, untenwinden sich die Körper zur Perkussion der Musiker. Schliesslich werden Schalen geholt undmit Wasser gefüllt, wird eine Fläche weissen Puders freigelegt, in dem sich die Körper ingeheimnisvollem Ritual baden.Ein fremdes Stück und ein wunderschönes zugleich, ein hochbegabter Choreograph, vondem man gerne mehr sehen würde.“ So beschreibt die Tanzkritikerin Lilo Weber ihreEindrücke von „Vin Nem“.1998 gründen die Tänzer Souleymane Badolo, Ousséni Sako und Lacina Coulibaly dieCompagnie Kongo Ba Teria. Neben ihrer gemeinsamen Arbeit tanzen sie bei der bekanntenCompagnie Salia nï Seydou und dem Nationalballett Burkina Fasos unter der Leitung vonIrène Tassambèdo.Nach ihrem ersten international erfolgreichen Stück „Frères sans stèles“ zum Thema derSklaverei ist „Vin Nem“ ihr zweites Stück.In Zusammenarbeit mit

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Sa 1.11. 21.30 / So 2.11. 17.00 Kulturhallen DampfzentraleAlma Txina / Thomas Hauert „Há mais“ , Mozambique / PortugalChoreographie: Thomas HauertTanz: Benedito Cossa, Ídio Chichava, Janete Portugal, Horácio Macuacua, Domingos BiéMusik: Igor StravinskySpeziellen Dank an Carlitos und Riina SaastamoinenDauer 25 Minuten, 15.- / 10.-

Das Projekt Alma Txina ist eine Initiative von Danças na Cidade und CulturArte, integriert indas Langzeit-Austauschprojekt Dançar o que é Nosso.Eine Koproduktion mit Africalia und Départs, in Partnerschaft mit dem Centro CulturalFranco-Moçambicano

Txina heisst Bewegung oder Tanz in Xangana, der ursprünglichen Sprache von vielen jungenTänzerInnen, die ihre freie Zeit damit verbringen, in den Strassen oder in einer der vielenverlassenen Hallen von Maputo zu tanzen. Schwierigkeiten gibt es zuhauf, aber alle dieseTänzerInnen haben etwas gemeinsam: sie haben ihre Seele an den Tanz verloren.Aus diesem Wunsch Tanz zu praktizieren und zu entwickeln, wuchs ein Projekt, dasTrainingsaktivitäten und Workshops für die gesamte Tanzszene mit der Kreation von fünfkurzen Choreografien mit 16 ausgewählten TänzerInnen kombiniert.Fünf Choreografen, alles ehemalige StudentInnen oder LehrerInnen der TanzschuleP.A.R.T.S von Anne Teresa de Keersmaeker in Belgien, arbeiteten zusammen für diesesProjekt und begaben sich für zwei Monate nach Maputo: Thomas Hauert (Schweiz), IsabelleDekeyser (Belgen), Arco Renz (Deutschland), Riina Saastamoinen (Finnland) und GeorgeKhumalo (Südafrika).In Bern zeigen wir die Arbeit, welche Thomas Hauert, künstlerischer Leiter der CompagnieZoo mit fünf dieser TänzerInnen entwickelt hat, eine zarte berührende Annäherung undzugleich Begegnung mit der Musik Strawinskis.

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Theater / ThéâtreFr 24.10. 20.30 Schlachthaus TheaterCie Agbo N’Koko „Imonlé“ , BéninRegie und Text: Ousmane AledjiMit Akim Akambi Adjao, Maguy Kolomba, Kombert Coffi Quenum, Kocou GbènakponYemadje, Théodore Behanzin; Technik Jacob BamogoIn französisch, Dauer 90 Minuten, 30.- / 25.-

„Imonlé“ ist eine Kantate für fünf Stimmen, ein dramatisches und ironisches Gedicht – eineVerrücktheit sagt der Autor – in drei Stationen: zu Beginn ein Abtauchen in dieGründungslegenden des Königreichs der Yoruba, dann eine packende Begegnung mit PatriceLumumba einige Stunden vor seiner Ermordung im Januar 61 und schliesslich eineAbrechnung mit der Barbarei der letzten vierzig Jahre, untermauert mit einem Mosaik vonpersönlichen Zitaten von Thomas Sankara bis Koffi Annan. Poesie, Drama und Satire gehenfliessend ineinander über.„Die Modernität, die Erheblichkeit von „Imonlé“ und die Dringlichkeit dieses Stück einemeuropäischen Publikum vorzustellen, sind für mich offensichtlich. „Imonlé“ ist eine Einladungan alle Völker ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.“ Françoise Nice, Radio RTBFOusmane Aldji, Mitte 30, Gründer und künstlerischer Leiter der Cie Agbo N’Koko war Lehrer,dann Journalist, bevor er zum Theater kam. Schriftsteller, Dramaturg, Dichter, ein Künstler,der in seinen Texten lebt, diese auch inszeniert und von Kreation zu Kreation verfeinert. Erhat bereits achtzehn Stücke geschrieben.Als Yoruba Prinz geboren fühlt sich Aledji tief verbunden mit der Geschichte seines Landes.

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Mi 29.10. 20.30 / Fr 31.10. 20.30 Schlachthaus TheaterGub Company " Männergold oder neun mit Gold beladene Ochsen",Suisse – Burkina FasoEin Erzählprojekt frei nach "Kaydara" von Amadou Hampâté Bâ

Text: Christine Rinderknecht, Regie: Heinz GublerSpiel / Musik: Kuska Caceres, Robert Hacaturyan, Dani Kouyaté, Ingo Ospelt, IbrahimaTraoréKoproduktion mit dem forum:claque BadenIn französisch und deutsch, Dauer 90 Minuten, 30.- / 25.-

Ein Stück über Gold, Liebe und den Sinn des LebensDas Stück beginnt mit einem Freudentanz. Koumbourou ist frisch verheiratet und malt sicheine goldene Zukunft aus. Doch am nächsten Morgen ist ihr Mann Hammadi verschwunden.Koumbourou, in dieser ersten Nacht gleich schwanger geworden, sucht nach dem Vater ihresKindes. Nach 21 Jahren kehrt er mit sehr viel Gold zu ihr zurück. Er erzählt eineabenteuerliche Geschichte von einem unterirdischen Zwergenland und einem Gott desGoldes, Kaydara.Koumbourou glaubt ihrem Mann nicht und hält ihn für verrückt. Ein Zeuge tritt auf,Demburu, er hat die Reise zusammen mit Hammadi unternommen, ist jedoch unterwegsgestorben. Dennoch erzählt er, was sich zugetragen hat, wie er reich geworden ist und leideralles wieder verloren hat.Die Geschichte entstammt der westafrikanischen Tradition des nomadisierenden Hirtenvolksder Fulbe, die Figuren und ihre Sprache sind jedoch heutige Charaktere, die überall auf derWelt leben könnten. Tanz und Musik bilden zentrale Elemente der Inszenierung.Nach "Petit Bodiel", welches vor zwei Jahren bei "Afrique noire" Premiere feierte, ist dies diezweite Arbeit der Gub Company mit einem Text von Hampâté Bâ.

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Sa 25.10. 17.00 / So 26.10. 11.00 / Schulvorstellungen Mo 27.10 / Di 28.10 jew. 10.30Théâtre de la Fraternité (Burkina Faso) und Roger Nydegger (Schweiz)„Tîm Bîm - Die Zaubersuppe“frei bearbeitet nach „Die Geschichte von der Schüssel und vom Löffel“ von Michael Ende,für Kinder von 6 bis 12 Jahren, 20.- / 10.-

Regie: Roger Nydegger; Co-Regie: Barbara Duss; Bühne/Kostüme: Karin Moffa /RogerNydeggerMit Aline Bassolé, Barbara Duss Lazare Minoungou Roger Nydegger Suleymane Samaké,Claire TraoréIn deutsch, französisch und moré, Dauer 60 Minuten

Es waren einmal zwei Königreiche. Im Reich der Kalebassen lebte die Afrikanische KöniginTampoika. Im Königreich der Ballone war der Schweizer König Peter zuhause. Zwischen denbeiden Königreichen erhob sich ein hoher Berg, der schwer zu besteigen war. Deshalbwussten die beiden sehr unterschiedlichen Königreiche nichts voneinander, bis eine böseHexe mit einem hinterhältigen Zauber begann, die Afrikanische Königin und denSchweizerischen König gegeneinander aufzuhetzen.Wären da nicht die kluge Prinzessin Petra, die Tochter von König Peter und der lustigeWend-Kuuni, der Sohn von Tampoika, würde die Geschichte wohl ein schlimmes Endenehmen...Letztes Frühjahr hat Roger Nydegger mit dem Ensemble des Théâtre de la Fraternité dasTheaterstück „Tîm Bîm“ für Kinder entwickelt. Es tourte anschliessend durch ganz BurkinaFaso. Als Initiant zeichnete das Internationale Theaterinstitut der Schweiz ITI in Zürich.In der für die Schweiz adaptierten Version „Die Zaubersuppe“ mischen sich afrikanisches undschweizerisches Kulturgut, sowie unterschiedliche theatrale Ausdrucksformen.

In Zusammenarbeit mit der Schuldirektion der Stadt Bern

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LiteraturDi 28.Oktober 20.00 KornhausbibilothekAminata Sow Fall, SénégalLesung / GesprächModeration: Claudia Buess, Erklärung von Bern, Lesung auf Deutsch: Anna KargerÜbersetzung: Helena NybergDauer ca. 90 Minuten, in französisch und deutsch, 15.- / 10.-

Aminata Sow Fall, die ’grande dame’ der senegalesischen Literatur weist einenbeeindruckenden Lebenslauf auf: Sie ist Künstlerin, leitete die Literaturabteilung desKulturministeriums in Senegal und engagierte sich in der Kulturförderung. Es gelang ihr, eineKarriere als Intellektuelle, Beamtin und Schriftstellerin mit der Gründung einer Familie undihrem immensen kulturpolitischen Engagement zu verbinden. Das von ihr gegründete ‚CentreAfricain d’Animation et d’Echanges Culturels’ ist eine für Senegal und wohl für das gesamtefrankophone Gebiet Afrikas einmalige Institution zur Förderung der Literatur und Kultur.

Bekannt wurde sie als Autorin vieler wichtiger Werke der senegalesischen Literatur: so mitdem 1976 erschienenen Roman „Die wundersame Verwandlung des Bakar Diop’, einer derersten, publizierten Romane einer afrikanischen Autorin. 1979 folgte der internationalbekannteste Roman ‚Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall’, für welchen sie denGrand Prix de la Littérature de l’Afrique Noire erhielt. Diese Werke begründeten ihren Ruf alsgesellschaftskritische Chronistin der tiefgreifenden ökonomischen und sozialenVeränderungen der Gesellschaften Afrikas und Senegals im besonderen.

In Zusammenarbeit mit der Kornhausbibliothek

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Do 30.10. 21.30 Kulturhallen DampfzentraleLemn Sissay, Grossbritannien / ÄthiopienPoetry-PerformanceIn englisch, Dauer ca. 60 Minuten, 25.- / 20.-

Rhythmus ist das Bindeglied zwischen Musik und Dichtung und keiner beherrscht ihn sogekonnt wie der äthiopisch-englische Dichter und Rapper Lemn Sissay. Seine Gedichte sinddas Resultat der Fusion des Musikers Sissay mit dem Dichter Sissay und daraus entsteht einevibrierende und gekonnt geschliffene Lyrik, welche durch ihre Live Performance einezusätzliche Dynamik erhält.Der 1967 geborene spoken-word-artist Lemn Sissay wurde auch schon als ‚200 words-a-minute man’ bezeichnet: Lemn bestreitet keine Dichterlesungen, sondern leidenschaftlicheund energetische ‚Poetry Performances’, welche in Grossbritannien längst legendär sind.Die virtuose Qualität seiner Dichtung und Darbietung, welche ironisch-grotesk, dann wiederleise und ernsthaft den urbanen Alltag mit all seinen Höhenflügen, Verletzungen undBenachteiligungen kommentiert, bringen ihm Engagements in der ganzen Welt. SeineGedichte werden für Filme verwendet und die Suche nach seinen leiblichen äthiopischenEltern war Gegenstand eines berührenden Dokumentarfilms. In seiner HeimatstadtManchester wurden seine Gedichte sogar auf Pflastersteinen im Strassenbelag, anBushaltestellen und auf der Wand eines Pubs verewigt.

In Zusammenarbeit mit dem British Council

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Musik / MusiqueFr 24.10. 22.30 Dachstock ReitschuleXuman / Pee Froiss, SénégalGesang: Makthar Fall alias Gunman Xuman und Babacar Diagne alias Cool Kocc 6, GeorgesMartin Lopis alias DJ Gee Bayssin wolof, französich und englisch, 18.-

Ihre Karriere begannen Pee Froiss (dt. „Beurteile niemanden nach seinem Äusseren“) bereitsvor 10 Jahren. Als politisch engagierte Hip-Hop-Gruppe brachen sie Tabus. Sprach- undwortgewandt üben sie großen Einfluß auf die senegalesische Jugend aus, denn Hip-Hop istim Senegal nicht nur ein Musikstil. Rap ist die Stimme der Straße. Geschätzt wird, dass es derzeit in Dakar gut 2000 Rapgruppen gibt. Sie entwickelten sich,obwohl Hip-Hop zunächst von der starken islamischen Bewegung als Kopie unmoralischeramerikanischer Gangstermusik eingestuft wurde. Doch die Rapper gewannen schnell anPopularität und füllen mittlerweile in Senegal ganze Fussballstadien.Pee Froiss rappen auf Französisch, Englisch und vor allem in ihrer Muttersprache Wolof.Gekonnt verbinden sie Elemente traditioneller afrikanischer Musik mit dem Hip-Hopamerikanischer Schule. Dabei ist es ihnen auch schon passiert, dass sie auf ihrer erstenDeutschland-Tournee von Veranstaltern wieder ausgeladen wurden. Der Grund: die Musik seizu wenig afrikanisch. Solchen Vorurteilen begegnen Pee Froiss selbstbewusst. Wie meinteXuman darauf: „Wir wollen als Hip-Hopper respektiert werden, nicht als Afrikaner“.

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Sa 25.10. 22.00 Kulturhallen DampfzentraleMaciré Sylla und Djembé Faré (Guinea/Senegal/Schweiz)Popmusik aus WestafrikaBesetzung: Maciré Sylla: Gesang, Tanz; Cédric Asséo: Perkussion, Malinkeflöte;Moodou Cissoko: Gitarre, Balafon; Moncef Genoud: Piano; Makka Kouyaté : Gitarre, Bass;Kalifa Diarra : Perkussion; Kara Ka Sylla : Tanz, Gesang25.- / 20.-

Dank Mory Kanté und seinem Hit „Yékéyéké“ wissen wir, dass es Musik aus Guinea gibt.Dank der Sängerin Maciré Sylla und ihrer Band Djembé Faré gibt es Musik aus Guinea seiteinigen Jahren auch in der Schweiz.Djembé Faré bedeutet in Soussou „Tanz der Trommel“ und ist aus der Begegnung zwischenMaciré Sylla und dem Genfer Musiker Cédric Asséo entstanden. Maciré Sylla ist viel gereist,die Erfahrungen mit Musikern aus verschiedensten Ländern prägen ihre Kompositionen. Einsich rasch veränderndes Afrika trifft auf die westliche Welt, welche auf der Suche nachneuen Inspirationsquellen ist. Der Sound der Gruppe wird geprägt von der markantenStimme der Sängerin und schöpft aus der Malinkemusik genauso, wie sie die Strömungender urbanen Musik Westafrikas aufnimmt. Daraus ergibt sich ein pulsierendes musikalischesGeflecht, das zum Tanzen antreibt. Je wilder getanzt wird, umso herausfordernder wird dieMusik Macirés.

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So 2.11. 20.30 Schlachthaus TheaterVirginia Mukwesha Trio, ZimbabwePopmusik aus dem südlichen AfrikaVirginia Mukwesha: Mbira, Gesang; Chinembiri Chiodo: Mbira, Gesang, Perkussion;Ephraim Saturday: Gitarre, E-Bass, Gesang25.- / 20.-

Virginia Mukwesha nennt ihre Mbira-Musik „Sunungukai“, was „Musik, bei der ein Stein vomHerzen fällt“ heisst. Das ist genau die richtige Musik, um Afrique noire gemeinsam mit einemrauschenden Tanzfest abzuschliessen.Mbira ist das zimbabwische Daumenklavier. Die Harmonien der Mbira-Musik entstammen derKhoisan-Kultur des südlichen Afrikas und sind mehrere tausend Jahre alt. Bis vor kurzem wardas Spielen dieser Musik den Männern vorbehalten. Erst Stella Chiweshe, die Mutter vonVirginia Mukwesha, brach mit diesem Gesetz. Die Tochter ist in die Fussstapfen ihrer Muttergetreten und hat die Mbira-Musik weiterentwickelt. Sie kreiert den City-Jiti, indem sie derMbira-Musik Marimba, Schlagzeug, E-Bass und Gitarre beifügt. Der ursprüngliche Jitientstand in den 50er-Jahren und transportierte die metropolitane Botschaft von Freiheit undAbenteuer in das festgefügte Landleben. Jiti hat etwas Provozierendes, fordert zum Tanzauf. Virginia Mukwesha provoziert durch schnelle Tanzrhythmen, bissigen Humor undmesserscharfe Kritik an – nicht nur – afrikanischer Männerwirtschaft. Wie alle Mbira-SpielerInnen kann Virginia Mukwesha im Schlaf spielen und im Traum singen, und sie tutdies kraftvoll und mit einer wunderbaren Präsenz.

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Und weiter.../ Et encore...Ab Do 23.10 bis So 2.11. Schlachthaus Theater KellerMaoua Koné (Mali) / Mireille Gros (Schweiz) „Génies d'eau“Rauminstallation und VideoarbeitenKuratiert von Katrien Reist

Eröffnung: Donnerstag, 23.Oktober 2003, 19.00 mit einer Performance von Maoua KonéÖffnungszeiten: jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn, siehe Programmübersicht

Im von starken Traditionen geprägten kulturellen Leben Malis nimmt die Malerin, Musikerinund Schauspielerin Maoua Koné ( geboren 1958, lebt und arbeitet in Bamako) einebesondere Position ein. Seit 1997 leitet sie ihre eigene Marionettentheatergruppe„Mongnon“, was soviel bedeutet wie „Fackel der Freiheit“. Das Marionettentheater ist eineweitverbreitete Volkskunst in Mali und nach wie vor Männerdomäne.In ihren Stücke versucht Maoua Koné das Publikum, gross und klein, für sozial brisanteThemen zu sensibilieren: die Ausbeutung der Kinder, die Prostitution, den Machtmissbrauchder Marabus, die Korruption u.a.Mireille Gross (geboren 1954, lebt und arbeitet in Basel und Paris) ist Malerin undVideokünstlerin und hatte zahlreiche (inter)nationale Ausstellungen, u.a. im KunstmuseumBern.Mireille Gros war 2002 als Austauschkünstlerin der iaab (Internationale Austausch AteliersRegion Basel) in Mali und hat Maoua Koné dort kennengelernt. Maoua Koné wurde in diesemJahr für einen Gegenbesuch in die Ateliers nach Basel eingeladen.

Die Installation in den Kellergewölbe des Schlachthaus Theaters wird von den KünstlerInnenspeziell für „Afrique noire“ geschaffen.

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Mo 27.10. 19.00 Kino Cinématte„Madame Brouette“Ein Film von Moussa Sene Absa, Sénégal, 104 minutes,Produziert von Claude Gilaizeau (Productions de La Lanterne), Rock Demers et DanielleChampoux (Productions La Fête), Moussa Sene Absa (MSA Productions)Eine Koproduktion von Canada-Sénégal-France, 12.-

Stolz und unabhängig ihre Schubkarre (la brouette) über den Markt von Sandaga stossend,träumt Mati, Madame Brouette davon, zusammen mit ihrer Tochter Ndèye und der FreundinNdaxté eines Tages eine eigene Kneipe zu führen. Beide Frauen sind von ihren gewalttätigenMännern geschieden und alle drei träumen sie davon, in Ruhe ein würdevolles Leben ohneMänner zu führen. Aber das Schicksal will es, dass ihr Naago begegnet, ein Polizist,Charmeur und Schönredner. Mati verliebt sich trotz ihrer Befürchtungen.Eines Morgens zur Zeit der Dämmerung erwacht das ganze Quartier Niayes Thiokeert durchSchüsse aus dem Haus von Mati. Vor den erschütterten Nachbarn bricht Naago zusammen.Was hat Mati, die stolze und unabhängige Madame Brouette zu dieser extremen Handlunggetrieben?Moussa Sene Absa ist ein vielfältiger Künstler, der sich mit Leichtigkeit in verschiedenenSparten bewegt. Während der Verfilmung von „Madame Brouette“ produzierte er gleichzeitigfür das senegalesische Fernsehen „Gorgorlu“, eine witzige Serie, die täglich ausgestrahltwurde und beim Fernsehpublikum einen einzigartigen Erfolg erzielte.

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Mo 27.10 21.00 Schweizer Premiere / Do 30. – Mo 3.Nov. jew. 21.00 im Kino CinématteNha FalaEine musikalische Komödie von Flora Gomez, Guinea-BissauMit Fatou N’Diaye, Originalmusik von Manu Dibango2002, 35 mm, Dauer 90 Minuten, Kinomontag 12.- / normal 16.-

In Cabo Verde wird bei allen Anlässen gesungen: Heiraten und Beerdigungen, Begegnungenund Trennungen, Wahlen und Einweihungen. Nur die junge Vita hat nicht das Recht zusingen. Über ihrer Familie hängt seit Jahrhunderten der Fluch, wer sich von ihnen zu singenerlaube, werde sterben.Bevor Vita für ihr Studium nach Frankreich aufbricht, erneuert sie deshalb vor ihrer Mutterden Eid, dass ihr niemals ein Lied über die Lippen kommen werde.In Paris lernt sie einen jungen Musiker kennen und verliebt sich in ihn. Vor lauter Freudelässt sie sich dazu hinreissen, eine kleine Melodie zu trällern. Sie hat eine wunderschöneStimme und völlig hingerissen will Pierre sie davon überzeugen, eine CD aufnehmen zulassen. Doch Vita ist entsetzt darüber, dem Fluch getrotzt zu haben. Sie beschliesst, sobaldals möglich nach Hause zurückzukehren, um ihrer Mutter alles zu gestehen und dem Jochder Tradition die Stirn zu bieten.Mit der Hilfe von Pierre inszeniert sie an einem prunkvollen Fest ihre eigene Beerdigung undWiederauferstehung und zeigt so ihrer Familie, ihren Freunden und allen anderen Leuten,dass für diejenigen, die etwas wagen, alles möglich wird.

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So 2.11. 13.00 Schlachthaus TheaterKünstlerisches Schaffen und Kulturförderung in AfrikaGesprächsleitung: Christoph Reichenau, Kultursekretär der Stadt BernMit: Aminata Sow Fall, Schriftstellerin, Dakar; Dani Kouyaté, Schauspieler und Filmemacher,Bobo Dioulasso/Paris; Toni Linder, Programmbeauftragter Kultur der DEZA, Bern; MarcusBüzberger, Verantwortlicher des Arbeitsbereichs „Bildung und Kultur“ sowieLänderverantwortlicher Ostafrika bei Helvetas, Zürich.Podiumsgesprächin deutscher und französischer Sprache mit Simultanübersetzung, 10.-

Warum fördert die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) oder dieSchweizer Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit Helvetas Kultur in Afrika undkulturelles Schaffen aus Afrika in der Schweiz? Welche Ziele verfolgen sie? Was und wer wirdunterstützt? Wie wird ausgewählt?Wie geht es den KünstlerInnen bei ihrer kreativen Arbeit? Wie sieht ihr soziales Umfeld aus?Gibt es Proberäume? Wie bestreiten sie ihren Lebensunterhalt? Wie finden sie Wege, auchinternational auf sich aufmerksam zu machen?„Afrique noire“ bietet Gelegenheit solche und ähnliche Fragen mit den anwesendenKünstlerInnen und Vertretern der DEZA und der Helvetas zu diskutieren. Decken sich dieAngebote mit den Bedürfnissen? Wie sind die Perspektiven und welche Visionen haben wir?Wir haben Fachleute aus Afrika, Europa und der Schweiz ins Publikum eingeladen, die nachLust und Laune auch Advocatus diaboli spielen. Wir erhoffen uns ein veritables Palaver!

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Specials

Ab Do 23.10 bis So 2.11. Schlachthaus Theaterladen / Kulturbüro MigrosMohamed Camara (Mali) „Chambres maliennes »FotoausstellungMit Dank an die Galerie Pierre Brulé, Paris und das mu.dac, musée de design et d’artsappliqués/contemporains, Lausanne

Mohamed Camara ist 1983 in Bamako geboren. Er zeigt die Welt der Jugendlichen derKapitale Malis durch Aufnahmen ihres privaten Raums, ihres Zimmers.Wir sehen Ausblicke und Einblicke, intime Bilder, gefiltert durch farbige Vorhänge,geprägt vom kühlem Schatten des Innenraum und der brennender Hitze der Vorhöfe.

Fr 24.10. 19.00 – 22.00 / Sa 25.10. 12.00 – 16.00 / So 26.10. 12.00 – 16.00Workshop mit Béatrice Kombe, Choreografin Compagnie TchétchéZeitgenössischer afrikanischer Tanz, in Zusammenarbeit mit On Off Tanzwerkstattnähere Informationen unter 031 / 312 96 47, Anmeldung beim Schlachthaus Theater bis14.Oktober Preis 180.-, limitiert auf 20 Tänzerinnen

30. Oktober 2003 18 h - ca. 21.30 hDer andere Kochkurs: afrikanischDer andere Kochkurs ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der ISA Bern. Neben derEinführung in die Ernährung und Küche berichten die Kursleiterinnen auch über Geographie,Geschichte und die Situation der Frauen in ihrem Herkunftsland.Leitung: Liliane Schärer-Nguiamba, Ort: wisdonna, Falkenhöheweg 8, 3012 BernTelefonische Anmeldung erforderlich bei: wisdonna, Tel. 031 300 50 70 / Preis 15.-(Teilnahme ausschliesslich Frauen)

Sa 1.11. ab 22h30 Dampfzentrale Foyer InternationalLa boite - tropicalmit DJ Ben E und DJ Salomon / Eintritt 10.-

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So 2.11.Matinée „Portraits“in französischer und deutscher Sprache mit Simultanübersetzung, 10.-Die Theaterpädagogin und Journalistin Kaa Linder wird gemeinsam mit der Fotografin JudithSchönenberger die an „Afrique noire“ beteiligten Künstlerinnen in Wort und Bild porträtieren.Entstehen wird dabei eine Serie von Porträts, die einen vertieften Einblick in die Arbeit undden Alltag von weiblichen schwarzen Kunstschaffenden südlich des Sahel und in derEmigration bieten.Das „Portrait“- Gespräch mit einer der beteiligten Künstlerinnen und der SchweizerSchauspielerin Nikola Weisse wird die unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungennäher betrachten.

Do 23.10 / Sa 25.10. / Do 30.10. / Sa 1.11.EssenAfrikanisches Essen im Foyer international der Dampfzentrale

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Veranstalter„Afrique noire“ wird veranstaltet vom Schlachthaus Theater, Erklärung von Bern undKultur&Entwicklung, Patronat: DEZA

UnterstützungMit grosszügiger Unterstützung durch: Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, DEZA, StadtBern, Kanton Bern, Migros Kulturprozent, Agence de la Francophonie, British Council

ProgrammgruppeSandro Lunin (Schlachthaus Theater), Claudia Buess (Erklärung von Bern), Dagmar Kopše(Kultur und Entwicklung)

DankWir danken den Spielorten für ihre Unterstützung und die Zusammenarbeit.Im speziellen gilt unser Dank Kaa Linder, Judith Schönenberger, Alwin Kopše, ManuelaReimann, Margit Duss, Myriam Prongué, Annegret Stähli, Ortsgruppe Bern der Helvetas,Berner Tanztage, Beatrice Zbinden, Nina Schneider, Erwin Blaser, Margrit Pfister, EtoundiZeyang, Dominique Thiange

InformationenSchlachthaus Theater Tel.: 031 / 312 96 47 , Mo – Fr 10.00 – 17.00oder [email protected] / www.schlachthaus.ch

TicketsVorverkauf Münstergass-Buchhandlung ab 1.10.Reservation: Tel. 031 / 312 60 60, e-mail: [email protected]

Pass: Beim Schlachthaus Theater kann ein persönlicher Pass für Fr. 100.- erstanden werden,der freien Eintritt zu allen Veranstaltungen ermöglicht. Schicken Sie uns ein Passfoto. Sieerhalten ihren Pass plus Einzahlungsschein.Spezialtickets für gesamte Abende oder Tage: Sa 25.10. / Do 30.10. / Sa 1.11. 45.- / 40.-So 2.11. 35.- / 30.-

SpielorteSchlachthaus Theater, Rathausgasse 20/22, 3011 BernKulturhallen Dampfzentrale, Marzilistr.47, 3005 BernKornhausbibliothek, Kornhausplatz 18, 3011 BernKino Cinématte, Wasserwerkgasse 7, 3011 BernReitschule Dachstock, Schützenmatte, 3011 Bern