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Reihe: Schriften des Imām al-Ḥaddād

Herausgegeben von Martin Kellner

Band 1

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ʿAbd Allāh Ibn ʿAlawī al-Ḥaddād

DAS BENEHMEN DES GOTTESSUCHERS

آآدداابب سلوكك ااملريدĀdāb sulūk al-murīd

ARABISCH – DEUTSCH

Mit einem Vorwort von Hüseyin İlker Çınar

Aus dem Arabischen übersetzt von

Martin Kellner

2016

IFIS&IZ PUBLICATIONS Mannheim

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the internet at http://dnb.d-nb.de. Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.ifis-iz.com © IFIS&IZ, Mannheim 2016 Institut für Islamische Studien und Interkulturelle Zusammenarbeit e.V. Gutenbergstr. 11-15 68167 Mannheim Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk, einschließlich all seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ISBN 978-3-95888-001-6

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Vorbemerkungen des Übersetzers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Biographie des Imām al-Ḥaddād . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

1. Die innere Motivation als Beginn des Weges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2. Die aufrichtige Reue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

3. Der Schutz des Herzens vor negativen Einflüssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

4. Das äußere Fernbleiben von Sünden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

5. Die rituelle Reinheit und der Vorzug des Hungers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

6. Die Ausrichtung auf Allah und die Konzentration auf den Gottesdienst . . . . 43

7. Die Wichtigkeit des Gebets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

8. Das Freitagsgebet, das gemeinschaftliche Gebet und Sunna-Gebete . . . . . . . 49

9. Die Wichtigkeit von Gottesgedenken und bewusstem Nachdenken . . . . . . . . 51

10. Die Ermahnung der Triebseele (nafs) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

11. Die Zustände der Triebseele (nafs) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

12. Geduld und die Aufteilung der Versorgung (rizq) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

13. Der Umgang mit Feindseligkeit anderer Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

14. Warnung vor Überschätzung der Geschöpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

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15. Warnung vor dem Fordern von Wunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

16. Das Bemühen um Versorgung (rizq) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

17. Die Wichtigkeit guter Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

18. Das Benehmen des Schülers mit seinem Scheich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Schlusswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Oh Allah! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Anmerkungen zum arabischen Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

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VORWORT _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Vorwort

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Imām al-Ḥabīb al-Ḥaddād (gest. 1132 n.H./1720 n.Chr.) verkörpert in eindrucks-voller Weise die lebendige Auslegung und einen der evidentesten Beweise für den Koranvers der Sure al-Ḥāǧǧ, in der Allah – der Erhabene – die Erblindung des Herzens als die wahre Blindheit beschreibt.1 Obwohl er im Alter von vier Jahren völlig sein Augenlicht verlor, konnte ihn dies nicht an seiner Leidenschaft zur Wissenschaft (ʿilm) und Weisheit (ʿirfān) hindern.

Bereits in jungen Jahren lernte er durch die unendliche Gnade und Güte seines allgnädigen Schöpfers den gesamten Koran auswendig und schlug sogleich eine wissenschaftliche Laufbahn ein. In Tarīm – einer kleinen Stadt im südlichen Jemen, wo er von Geburt an aufwuchs und auch verstarb – genoss er das wissenschaftliche Klima und die von Weisheit und Spiritualität geprägte Atmosphäre dieser Ortschaft, absolvierte bei auserwählten Gelehrten jener Zeit sein Studium der islamischen Wissenschaften und fing nach Erhalt seiner Lehrbefugnis an, Grundlagenwerke des Sufismus (taṣawwuf) und der šāfiʿītischen Rechtslehre selbst zu unterrichten.

In den anschließenden Jahren widmete sich Imām al-Ḥaddād intensiv dem Sufismus und verfasste in diesem Wissenszweig eine Vielzahl an wertvollen Werken, mit dem Ziel, zur Verbesserung (iṣlāḥ) und Rechtleitung (iršād) der Menschheit, zur Wiederbelebung der Herzen durch das Gedenken Allahs sowie zur Erlangung von spirituell heilen Herzen beizutragen.

Die mystisch geprägten Themen seiner Schriften behandelt er in einem Geistes-zustand tiefster Liebe und Hingabe, begründet auf Koran und den Propheten-überlieferungen (aḥādīṯ). Dabei gelingt es ihm, die Herzen der Menschen durch seine aufrichtige und rechtschaffene Art und Weise tiefgreifend zu prägen und angesprochene Inhalte mit einfachen, aber dennoch eindrucksvollen Erläuterungen zu beleuchten. Die Wirkungen und Spuren, die er sowohl während seines Lebens

1 Vgl. Koran: 22/46.

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VORWORT _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

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als auch nach seinem Ableben hinterließ, sind der klare Beweis für seine Vorzüg-lichkeit und hervorragende Stellung auf diesem Gebiet.

Imām al-Ḥaddād gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Baʿlawiyya-Sufi-ordens, welcher bereits seit Jahrhunderten durch seine Anhänger in Ostafrika, im indischen Subkontinent und in Südostasien präsent ist. Aufgrund seiner besonderen Stellung und seines hohen Ansehens innerhalb des Baʿlawiyya-Sufiordens wurde er mit dem Ehrentitel „Quṭb ad-daʿwa wa-l-iršād“ gewürdigt, um seiner überragen-den Persönlichkeit im Aufruf zu Allah und in der religiösen Belehrung Ausdruck zu verleihen.

Davon ausgehend, dass die wahren Erben des Propheten nur diejenigen Gelehrten sein können, die in aufrichtiger und rechtschaffener Weise nach ihrem Wissen handeln, widmete sich Imām al-Ḥaddād – selbst aus der edlen Nachkommenschaft des ehrwürdigen Propheten stammend – schon seit seiner Jugend der Wissenschaft, der Wegweisung für die Menschheit und der Gründung wohltätiger Einrichtungen. Möge Allah – der Erhabene – der Seele Imām al-Ḥabīb al-Ḥaddāds barmherzig sein und ihn für seine wertvollen Verdienste reichlich belohnen.

Bedauerlicherweise kann in der heutigen Zeit – genauso wie es auch schon des Öfteren in der Geschichte der Fall war – die Beobachtung gemacht werden, dass Sufischulen vom geraden Weg abkommen und sich diversen irreleitenden Neue-rungen, Aberglauben und Oberflächlichkeiten hingeben, weil sie nicht dazu in der Lage sind, die Balance zwischen Wissen (ʿilm), Handeln (ʿamal), Aufrichtigkeit (iḫlāṣ) und Rechtschaffenheit (iḥsān) in gebührendem Maße herzustellen. Dieser Umstand führt letzten Endes dazu, dass sich gewisse Sufiorden nach einer Zeit unter dem Deckmantel des Sufismus in politische oder wirtschaftliche Institutionen verwandeln, obwohl sie kein anderes Ziel verfolgen sollten als der Menschheit um Allahs Wohlgefallen willen zu dienen. Dies bedeutet nichts anderes als die Entfremdung von der Essenz des Sufismus sowie das Verderben dieser heiligen, heilenden und tote Herzen wiederbelebenden Quelle.

Es ist offensichtlich, dass immer mehr der Bedarf an wahren Sufiorden steigt, die nicht als Mittel zum Profit instrumentalisiert werden, das Anvertraute (amāna) an die dafür Qualifizierten weitergeben, den Koran und die Sunna des Propheten Muḥammad wahrhaftig zu Herzen nehmen, sich strikt an der Geradlinigkeit (istiqāma) orientieren, der Wissenschaftlichkeit sowie der Ausbildung von Gelehr-

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VORWORT _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

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ten große Bedeutung beimessen und nichts anderes bezwecken außer dem Dienst an der Schöpfung entsprechend dem Wohlwollen Allahs.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich daher hochachtungsvoll und in tiefster Dankbarkeit an all diejenigen Wissen, Weisheit und Liebe verbreitenden Sufiorden, Sufischulen und ihren Anhängern erinnern, die wie auch Imām al-Ḥaddād gänzlich in dieser Tradition stehen und eine gleiche Linie verfolgen, ohne dabei von ihren Prinzipien und ihrer Gediegenheit preiszugeben, aus den Fugen zu geraten und in verführerische Fallen hineinzutappen – in einer Zeit, in der politische und wirt-schaftliche Ambitionen sowie unwesentliche Äußerlichkeiten alles in Gefangen-schaft nehmen.

Bekannterweise wurden einige Werke Imām al-Ḥaddāds in die Sprachen jener Länder übertragen, in denen Menschen leben, die der von ihm vertretenen Tradition folgen. Es ist erfreulich, dass dieses Werk mit dem Originaltitel „Ādāb sulūk al-murīd“ nach seiner englischen Übersetzung „Treatise on Discipline in the Path of the Seeker“ nun auch unter dem Titel „Das Benehmen des Gottessuchers“ ins Deutsche übertragen wurde, wodurch sich für die deutschsprachige Leserschaft erstmals die Möglichkeit ergeben hat, Imām al-Ḥaddād anhand eines seiner Werke kennenzulernen. Noch erfreulicher ist es, dass IFIS&IZ Publications die Heraus-gabe einer speziellen Buchreihe über die Schriften Imām al-Ḥaddāds plant, in dessen Rahmen weitere Bücher dieses bedeutenden Sufi-Gelehrten erscheinen werden.

An dieser Stelle möchte ich Herrn Dr. Martin Kellner, der dieses bündige und zuvor in mehrere Sprachen übersetzte Werk Imām al-Ḥaddāds erfolgreich ins Deutsche übertragen hat, meinen Dank und meine Gratulation aussprechen.

Gedankt sei auch den Verantwortlichen der IFIS&IZ Publications, die dieses und weitere Werke Imām al-Ḥaddāds in ihr Verlagsprogramm aufgenommen haben und auf diesem Wege dafür Sorge tragen werden, diese Schriften der deutschen Leserschaft zugänglich zu machen.

Besonderer Dank gebührt außerdem dem Kulturhaus der europäischen Muslime (KUDEM), das die Arbeit der IFIS&IZ Publications finanziell unterstützt.

Schließlich gilt mein herzlicher Dank auch Herrn Fatih Mert für die umfassende technische und organisatorische Hilfestellung, die er während der Vorbereitung und

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VORWORT _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Veröffentlichung des Werkes geleistet hat, sowie allen, die in irgendeiner Weise zur Entstehung dieses Buches beigetragen haben.

Die Anstrengung ist durch die Gnade Gottes von uns, der Erfolg indessen kommt von Allah.

Prof. Dr. Hüseyin İlker Çınar Mannheim, den 11. Juli 2016 (7. Šawwāl 1437)

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VORBEMERKUNGEN DES ÜBERSETZERS _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Vorbemerkungen des Übersetzers

„Wohl ergehen wird es jemandem, der sich läutert“2 heißt es in der Sure al-Aʿlā, und in der Sure aš-Šams finden wir eine sehr ähnliche Aussage über den Umgang des Menschen mit seiner Seele: „Wohl ergehen wird es ja jemandem, der sie läutert, und enttäuscht sein wird, wer sie verkümmern lässt“3.

Hier stellt sich die Frage, wie diese Läuterung vor sich geht und wie man sie erlernen kann. Die umfassende und allgemeine Antwort wäre die, auf dem Weg des Propheten nach dem Wohlgefallen Gottes zu streben und sich von dem zu reinigen, was die Verbindung zu Ihm trübt. Da der Mensch auf seinem Weg zu diesem hohen Ziel aber in vielen Fällen genauere Hinweise braucht, wurden im Laufe der Jahrhunderte von islamischen Gelehrten zahllose Bücher verfasst, in denen dieser Prozess beschrieben wird. Eine sehr bedeutende Ausprägung dieser Tradition entstand unter den Angehörigen der Baʿlawiyya im Hadramaut. Al-Imām al-Ḥaddād (1132 n.H./1720 n.Chr.) gilt als einer der wichtigsten Vertreter dieser Richtung des Sufismus (taṣawwuf).

In den letzten Jahrzehnten wurden einige seiner Bücher ins Englische übersetzt, wodurch sein Werk auch im Westen zunehmend bekannt wurde. Eine von Muṣṭafā al-Badawī verfasste Biographie von Imām al-Ḥaddād mit dem Titel „A Sufi Sage of Arabia“ trug weiter zur Bekanntheit dieses Gelehrten im Westen bei.

Die Übertragung der Bücher des Imām al-Ḥaddād in andere Sprachen ist aber kein neues Phänomen: Durch die jahrhundertelange Präsenz der Baʿlawiyya in Ostafrika, am indischen Subkontinent und in Südostasien wurden die Bücher Imām al-Ḥaddāds auch in zahlreiche andere Sprachen der islamischen Kernländer übersetzt.

Mit der Übersetzung einiger seiner Bücher ins Deutsche sollen diese nun auch deutschsprachigen Interessierten zugänglich gemacht werden.

2 Koran: 87/14. 3 Koran: 91/9-10.

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VORBEMERKUNGEN DES ÜBERSETZERS _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Das vorliegende Buch „Ādāb sulūk al-murīd“ (Das Benehmen des Gottessuchers4) wurde vor längerer Zeit als Lehrmaterial für ein Seminar im Rahmen des Bildungsprojekts „madrasah.de“ ins Deutsche übersetzt, aber nicht veröffentlicht. Als ich erfahren habe, dass das Institut für Islamische Studien und Interkulturelle Zusammenarbeit (IFIS&IZ) die Herausgabe einer Buchreihe über das Werk von Imām al-Ḥaddād plant, war dies eine willkommene Gelegenheit, dieses Buch einer breiteren Leserschaft zugänglich zu machen.

Als Originaltext wurde die arabische Edition verwendet, welche 1994 im Verlags-haus „Dār al-Ḥāwī“ erschienen ist;; die angefertigte Übersetzung wurde dann in einem nächsten Schritt mit der englischen Übersetzung5 von Muhammad Mmamali Adam verglichen. Ein weiterer Arbeitsschritt war die Quellensuche bezüglich jener Prophetenüberlieferungen (aḥādīṯ), die Imām al-Ḥaddād in diesem Werk anführt. Eine möglichst exakte Verifikation (taḫrīǧ) der Prophetenaussagen ist gerade bei Büchern, die in der Tradition von Imām al-Ġazzālī (gest. 505 n.H./1111 n.Chr.) stehen, von großer Bedeutung – so heißt es, al-Ḥāfiẓ al-ʿIrāqī (gest. 806 n.H./1404 n.Chr.) habe seine Auseinandersetzung mit den in al-Ġazzālīs „Iḥyā‘ ʿulūm al-dīn“ zitierten Ḥadīṯen nicht als abwertende Kritik an diesem Buch, sondern als Dienst an ihm verstanden. In diesem Sinne ist es wichtig, die Quellen kritisch zu prüfen, ohne aber ein ganzes Werk aufgrund der Schwäche einiger Ḥadīṯe zu verwerfen, wie dies heute oft gemacht wird.

Die Kapitelüberschriften sind im Originaltext von Imām al-Ḥaddād nicht enthalten, sondern wurden in der hier verwendeten arabischen Fassung hinzugefügt. In der vorliegenden deutschen Übersetzung wurden diese Kapitelüberschriften sinngemäß jedem Abschnitt vorangestellt, um den Leser die Übersicht über die Inhalte des Buches zu erleichtern.

4 Der Begriff Gottessucher ist eine freie Übersetzung des arabischen Wortes „murīd“, welches

wörtlich „wollend“ bedeutet. Das Wort wird hier geschlechtsneutral verwendet und im gesamten Buch gilt der Begriff „der Suchende, der Gottessucher“ für Männer und Frauen; auf eine Genderisierung wird im Sinne der Lesbarkeit verzichtet.

5 Die englische Übersetzung des Werkes erschien unter dem Titel „Treatise on Discipline in the Path of the Seeker“ und wurde herausgegeben von Abdulkader Ali Esa Alhadad.

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VORBEMERKUNGEN DES ÜBERSETZERS _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Allgemein wurde an manchen Stellen auf eine zu enge wörtliche Übersetzung zu Gunsten der leichteren Lesbarkeit verzichtet – dabei wurde versucht, dem Prinzip „so streng wie möglich und so frei wie nötig“ Rechnung zu tragen.

Die deutschen Übersetzungen der Koranstellen stammen i.d.R. von ʿAbdullāh aṣ-Ṣāmit Frank Bubenheim und Nadeem Elyas: Der edle Qurʾān und die Übersetzung seiner Bedeutungen in die deutsche Sprache.

Möge dieses Buch dem Leser Nutzen bringen und jenen als Landkarte dienen, die den Weg der Gottessuche beschreiten wollen.

Dr. Martin Mahmud Kellner Medina, den 4. Juli 2015 (17. Ramadan 1436)

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