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Universität Klagenfurt Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung Universitätslehrgang „Professionalität im Lehrberuf“ (ProFiL) Abschlussarbeit Maria Engleitner Wie können wir Lehrer/innen die Schülereinschreibung an unserer Schule neu organisieren? Implementierung eines „Einschreibefestes“ mittels Stationen statt formaler Einzeltests Erstbetreuerin: Mag. Isolde Kreis Zweitbetreuer: Ao.Univ. Prof. Dr. Franz Rauch Sommersemester 2005 Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (Klagenfurt – Graz – Wien)

Abschlussarbeit - IMST

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Page 1: Abschlussarbeit - IMST

Universität Klagenfurt

Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung Universitätslehrgang „Professionalität im Lehrberuf“ (ProFiL)

Abschlussarbeit

Maria Engleitner

Wie können wir Lehrer/innen die Schülereinschreibung an unserer Schule neu

organisieren?

Implementierung eines „Einschreibefestes“ mittels Stationen statt formaler Einzeltests

Erstbetreuerin:

Mag. Isolde Kreis

Zweitbetreuer:

Ao.Univ. Prof. Dr. Franz Rauch

Sommersemester 2005

Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (Klagenfurt – Graz – Wien)

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Wie können wir Lehrer/innen die Schülereinschreibung an unserer Schule neu organisieren? Welche Möglichkeiten gibt es, von einer kurzen formalen Einschreibung zu einem Einschreibefest als lustvollen und attraktiven Einstieg in die Organisation der Schule zu gelangen? Abstract Die vorliegende Arbeit beschreibt die Schulentwicklung unserer Volksschule auf dem Gebiet der Schüler/inneneinschreibung. Anstatt einer kurzen formalen Einschreibung an diesem Nachmittag, an dem die Schuleinschreibung stattfand, wurde nach zweijähriger Vorbereitungszeit von den Lehrer/innen unserer Schule ein umfangreiches, ansprechendes Programm mit Stationen angeboten. Die an die neue Schuleinschreibung anschließenden Befragungen aller Beteiligten (Eltern, Kinder, Lehrer/innen) zeigen die Erfahrungen mit diesem neuen Einschreibesystem auf und beinhalten Möglichkeiten für Adaptierungen und Verbesserungen. Dipl. Päd. Maria Engleitner Matr. Nr. 0160973 Negrellistr. 1 4053 Haid

Für Nora,

die den Stein

ins Rollen brachte.

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INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG --------------------------------------------------------------------------------------------1

1.1. FORSCHUNGSAUSGANGSPUNKT-------------------------------------------------------------------2

1.2. ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DER EINSCHREIBUNG IN UNSERER SCHULE ------------------3

1.2.1. Auszüge aus Reflective Paper Modul 4: „Wie wird in unserer Schule die

Schuleinschreibung erlebt?“ (Engleitner Maria, WS 2003/04)---------------------5

1.2.2. Auszüge aus Reflective Paper Modul 5: „Wie kann das Konzept eines

Stationsbetriebs für die Schuleinschreibung vorbereitet werden?“ (Engleitner

Maria, Juli 2004) ------------------------------------------------------------------------------8

1.2.3. Auszüge aus dem Reflective Paper Modul 6: „Schulprogramm:

Entwicklung eines neuen Stationsbetrieb – Konzepts für unsere

Schuleinschreibung“ (Engleitner, Jänner 2005) ---------------------------------------9

2. LITERATUR UND NEUESTE ERKENNTNISSE ZUM THEMA SCHULEINSCHREIBUNG----------------------------------------------------------------------------- 11

2.1. GESETZLICHE BESTIMMUNGEN ------------------------------------------------------------------ 12

2.2. DER „ERNST DES LEBENS“ ---------------------------------------------------------------------- 12

2.3. DIE BEGRIFFE „SCHULREIFE“ UND „SCHULFÄHIGKEIT“--------------------------------------- 13

2.4. DER TAG DER SCHULEINSCHREIBUNG --------------------------------------------------------- 14

2.5. NEUE REGELUNGEN FÜR DIE SCHULEINSCHREIBUNG---------------------------------------- 16

3. WEITERE SCHRITTE ZUR ORGANISATION UNSERER NEUEN SCHULEINSCHREIBUNG----------------------------------------------------------------------------- 17

3.1. KONFERENZ ZUM THEMA „SCHULEINSCHREIBUNG“ IM JÄNNER 2005 --------------------- 17

3.1.1. Vorstellung des Pilotprojektes „Schuleinschreibung mit Stationen“ -------- 17

3.1.2. Personalverteilung bei der Stationen - Einschreibung ------------------------- 17

3.1.3. Beobachtung und Feststellung der Schulfähigkeit------------------------------ 17

3.1.4. Inhalte und Organisation der Stationen/ Kriterienlisten------------------------ 18

3.1.5. Termine------------------------------------------------------------------------------------ 18

3.2. KONFERENZEN IM APRIL 2005 UND BESPRECHUNG MIT DEM ELTERNVEREIN------------ 18

3.2.1. Konferenzen------------------------------------------------------------------------------ 18

3.2.2. Elternverein------------------------------------------------------------------------------- 19

3.3. GENAUE DARSTELLUNG DES NEUEN STATIONSBETRIEB –KONZEPTS --------------------- 19

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4. SCHULEINSCHREIBUNG IM MAI 2005 ------------------------------------------------------- 22

4.1. BERICHT ÜBER DEN ABLAUF --------------------------------------------------------------------- 22

4.2. PERSÖNLICHE BEOBACHTUNGEN --------------------------------------------------------------- 23

5. ZIELE MEINER ABSCHLUSSARBEIT --------------------------------------------------------- 24

6. METHODEN DER DATENERHEBUNG -------------------------------------------------------- 24

6.1. BEFRAGUNG DER ELTERN MIT FRAGEBÖGEN ------------------------------------------------- 25

6.2. INTERVIEW MIT AUSGEWÄHLTEN ELTERN ------------------------------------------------------ 26

6.3. BEFRAGUNG DER LEHRER/INNEN MIT FRAGEBOGEN ----------------------------------------- 28

6.4. BEFRAGUNG DER KINDER MIT DER METHODE „GRUPPENDISKUSSION“ ------------------- 29

7. AUSWERTUNG UND INTERPRETATION DER DATEN ---------------------------------- 31

7.1. ELTERNBEFRAGUNG MIT FRAGEBÖGEN -------------------------------------------------------- 31

7.1.1. Ergebnisse und Analyse der Elternfragebögen---------------------------------- 31

7.1.2. Resümee der Elternfragebögen und Beantwortung der Hypothesen

betreffend die Eltern------------------------------------------------------------------------ 36

7.2. ELTERNBEFRAGUNG DURCH INTERVIEWS------------------------------------------------------ 37

7.2.1. Ergebnisse und Analyse der Elterninterviews ----------------------------------- 37

7.2.2. Resümee der Elterninterviews und Beantwortung der Hypothesen-------- 50

7.3. LEHRER/INNENBEFRAGUNG MIT FRAGEBÖGEN------------------------------------------------ 52

7.3.1. Ergebnisse und Analyse der Lehrer/innenbefragung -------------------------- 52

7.3.2. Resümee der Lehrer/innenbefragung und Beantwortung der Hypothesen

die Lehrer/innen betreffend--------------------------------------------------------------- 55

7.4. KINDERBEFRAGUNG DURCH GRUPPENDISKUSSION ------------------------------------------ 56

7.4.1. Ergebnisse und Analyse der Gruppendiskussion mit den Kindern --------- 56

7.4.2. Resümee der Gruppendiskussion und Beantwortung der Hypothesen die

Kinder betreffend---------------------------------------------------------------------------- 57

8. RESÜMEE---------------------------------------------------------------------------------------------- 58

9. AUSBLICK --------------------------------------------------------------------------------------------- 59

10. VERWENDETE UND WEITERFÜHRENDE LITERATUR-------------------------------- 61

11. INTERNETLINKS ----------------------------------------------------------------------------------- 63

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Anhang 1. Auswertung Elternfragebogen..............................................................I 2. Interviewleitfaden für Elterninterviews................................................IV 3. Elterninterviews – Transkripte.............................................................V 4. Auswertung Lehrer/innen- Rückmeldebogen...............................XXXII 5. Transkript der Gruppendiskussion grüne Gruppe........................XXXV 6. Transkript der Gruppendiskussion gelbe Gruppe.......................XXXIV 7. Transkript der Gruppendiskussion blaue Gruppe............................XLI 8. Transkript der Gruppendiskussion rote Gruppe.............................XLIII 9. Beobachtungsbogen zur Schuleinschreibung................................XLV

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1. Einleitung In der vorliegenden Abschlussarbeit geht es um die vor dem Schuleintritt stattfindende erste, wichtige Begegnung eines angehenden Schulkindes mit der Institution Schule, die laut Schulgesetz durch eine Schuleinschreibung an jeder betreffenden Volksschule organisiert werden soll. Im Rahmen der Schulentwicklung wurde in unserer Schule die Schuleinschreibung neu organisiert. Statt kurzer Einzeltestungen wurde gemeinsam mit den Lehrer/innen nach einem zweijährigen Entwicklungsprozess ein Stationsbetrieb zur Schuleinschreibung erarbeitet, erprobt und evaluiert. Nach der Schilderung meines Forschungsausgangspunktes wird eine kurze chronologische Darstellung der Geschichte der Schuleinschreibung in unserer Volksschule angeführt. Ergänzend dazu wird ein Einblick in die Entwicklungsarbeit der Schuleinschreibung, die schon Thema der Reflective papers 4, 5, und 6 des ProFil–Lehrganges war, gewährt. Im Teil 4 ging es um die Erhebung des Ist- Standes an unserer Schule, der von der Seite der Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen erforscht und dargestellt wurde. In der Arbeit des paper 5 wurde eine Befragung durch eine Swot-Analyse bei den Lehrer/innen in einer ÜVS zum Thema „Schuleinschreibung mit Stationen“ durchgeführt. Deren Erkenntnisse und Auswirkungen auf unsere zukünftige Organisation der Einschreibung wurden anschließend beschrieben. Das paper 6 beinhaltet einen Entwurf eines Schulprogrammes für eine Schuleinschreibung mit Stationen, der zusammengefasst dargestellt wird. Der neue, aktuelle Teil meiner Arbeit beginnt mit der Auflistung der Ziele, die damit verfolgt werden sollen.

• Erarbeitung, Erprobung und Evaluation eines Organisationsplans für die Einschreibung am 9. Mai 2005

• Genaue Beobachtung der Stärken und Schwächen der Schulanfänger, um den Unterricht in der 1. Klasse darauf abstimmen zu können

• Lustbetonter, kindgerechter Einstieg für Schulanfänger/innen (Charakter eines „Einschreibefestes“)

• Akzeptanz der neuen Einschreibeform mit Stationen durch die Lehrer/innen und Aufnahme in das Schulprogramm (Implementierung)

• Attraktivität in der Öffentlichkeit steigern Die Ergebnisse meiner Recherchen in Literatur und Internet zum Thema Schuleinschreibung sind im Kapitel 2 angeführt und bieten einen Einblick in die gesetzlichen Bestimmungen, Lehrplankommentare, Praxisberichte und Internetseiten einzelner Volksschulen betreffend Schuleinschreibung. Weiters wurden von mir Hypothesen aufgestellt, die alle drei beteiligten Schulpartner betreffen, (Kinder, Eltern, Lehrer/innen) und Daten dazu erhoben. Als Methoden wurden Fragebögen für Eltern und Lehrer/innen, Interviews mit Eltern und Gruppendiskussion mit den zukünftigen Schulkindern gewählt.

• Eltern erwarten von der Schuleinschreibung die Feststellung der

Schulfähigkeit ihres Kindes, ob es die erste Klasse oder die Vorschulstufe (die bei uns ab Herbst 2005 integrativ geführt wird) besuchen wird. (Datenerhebung durch Elterninterviews)

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• Kinder und Eltern erleben den ersten Kontakt mit unserer Schule durch ein

„Einschreibefest“ eindrucksvoll und lustbetont. (Datenerhebung durch Elterninterviews, Gruppendiskussion bei den Kindern)

• Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses

„Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen. (Datenerhebung durch Eltern–Fragebogen, Elterninterviews, Gruppen-diskussion bei den Kindern)

• Ein attraktives Angebot für die Eltern in Schule und Elterncafé in der Zeit, in

der die Kinder bei der Einschreibung an den Stationen arbeiten, trägt dazu bei, dass die Eltern diese zwei Stunden kurzweilig und interessant erleben.

(Datenerhebung durch Eltern- Fragebogen, Elterninterviews)

• Die Kinder erleben die Einschreibung angst-, stressfrei und im Schutz der Gruppe, mit der sie an den Stationen unterwegs sind. (Elterninterviews, Gruppendiskussion bei den Kindern)

• Perfekte Organisation und fachliche Vorbereitung der Beobachtungsaufgaben

an den Stationen sind Voraussetzung für das Gelingen dieses neuen Projektes und für die Akzeptanz durch die Lehrer/innen. (Lehrer/innen–Fragebogen)

• Die informelle Qualität der Beobachtungen rechtfertigt den Arbeitsaufwand für

die Lehrer/innen. (Lehrer/innen–Fragebogen) Die Ergebnisse dieser Befragungen sollen die Stärken und Schwächen dieser neuen Schuleinschreibung mit Stationen an unserer Schule aufzeigen und Adaptierungen ermöglichen. Die Veränderungsvorschläge sollen dazu dienen, bei der nächsten Einschreibung, die laut neuer Regierungsverordnung schon im Oktober/November 2005 stattfinden wird, einen noch höheren Zufriedenheitsgrad bei allen Beteiligten zu erreichen. Zusätzlich soll die neue Schuleinschreibung mit Stationen in unser Schulprofil implementiert werden. 1.1. Forschungsausgangspunkt Einige Lehrer/innen und auch die Schulleitung äußerten vor zwei Jahren den Wunsch nach einer Veränderung der Schuleinschreibung an unserer Volksschule. „Da ab Herbst 2005/06 keine Vorschulklasse an unserer Schule mehr geführt wird, sondern die integrierte Eingangsstufe, ist nicht die Frage nach der Schulreife relevant, sondern wie weit die Schulfähigkeit im körperlichen, kognitiven, sozialen und emotionalen Bereich bei den einzelnen Kindern entwickelt ist. Dies festzustellen ist notwendig, um eine heterogene Aufteilung in den beiden ersten Klassen zu erreichen. Außerdem bietet eine kompetente Beobachtungsdiagnostik Chancen, den Unterricht in der 1. Klasse besser auf die Bedürfnisse der Kinder abzustimmen, Eltern zu beraten und Fördermaßnahmen in die Wege zu leiten. Die Schulanfänger lernen meines Erachtens bei dieser Art der Schuleinschreibung alle Lehrer/innen und die Schule besser kennen als bei der fünfzehnminütigen

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Einzeluntersuchung. Die Kinder haben die Gelegenheit, positive Eindrücke bei einem lustbetonten Nachmittag zu sammeln und erste Kontakte mit den anderen Schulanfängern zu schließen. Hemmungen und Ängste, die mit der neuen Situation einhergehen, können abgebaut werden. Außerdem ergibt sich für die Lehrer/innen dadurch die Chance, auch emotionale und soziale Kompetenzen beobachten zu können, was bei der Einzelbetreuung oft nicht möglich ist. Die Eltern erhalten durch den gesellschaftlichen Treffpunkt „Elterncafe“ Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme und Information. Da dieser Nachmittag für viele der erste Besuch in der Schule ihres Schulanfängers ist, ergibt sich ausreichend Zeit für das Vertrautmachen mit der neuen Umgebung und Personen, die sie durchschnittlich vier Jahre begleiten wird. Fragen können beantwortet, Unsicherheiten und Befürchtungen ausgesprochen und Unterstützung eingeholt werden. Die Schule nimmt durch dieses Einschreibungsmodell ihre Chance zur Präsentation wahr und kann ihre Qualität unter Beweis stellen. Es ergeben sich Kontaktmöglichkeiten mit den Eltern und dem Elternverein und den Kindern. Die Zusammenarbeit stärkt auch die Kommunikation zwischen den Lehrer/innen.“1 Ein weiterer Auslöser, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, war eine Aussage meiner Tochter, die vor einigen Jahren in unserer Schule zur Einschreibung kam, genau in dem Jahr, in dem erstmalig die Einschreibung mit Stationen stattfand: „Warum macht ihr eigentlich nicht mehr diese tolle, lustige Einschreibung mit den Stationen, das war so super! Mir hat das wirklich gut gefallen!“2 Ja, warum eigentlich nicht? Ich begann nachzudenken, nachzufragen, zu recherchieren und schon war mein Interesse geweckt, gemeinsam mit meinen Kolleg/innen einen neuen Weg zu finden, der, so wie meine Tochter damals, die Kinder und ihre Eltern von Heute begeistern würde.

1.2. Entwicklungsgeschichte der Einschreibung in unserer Schule

Als ich 1986 an meine jetzige Schule kam, lernte ich im Frühjahr des laufenden Schuljahres das Schülereinschreibeverfahren in unserer Volksschule kennen. Da wir bis zum heurigen Schuljahr 2004/05 eine der wenigen Schulen sind, an der eine eigene Vorschulklasse geführt wird, war für uns immer vorwiegend die Frage nach der Einstufung in die erste Klasse oder Vorschule relevant. Der Schulreifegrad der Kinder wurde nach einem standardisierten Testverfahren ermittelt. Einschreibung bis ca. 1990 Eltern und Kinder bekamen eine Einladung (je ein Brief an die Eltern und einen persönlichen an das Kind), am Tag der Schuleinschreibung (April, Mai) mit den erforderlichen Dokumenten in die Schule zu kommen. Die Eltern und Kinder wurden dann von einer Lehrerin/ einem Lehrer empfangen und in eine Klasse geführt. Während die Eltern den Fragebogen ausfüllten, wurde das Kind nach einem Teil der Eingangsdiagnose von Seyfried3 befragt. Mit den Eltern wurden anschließend noch die Dokumente kontrolliert und die Formalitäten erledigt. Das Kind bekam zuletzt ein Abschiedsgeschenk zur Einstimmung auf die Schule (schönen Bleistift).

1 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 5, S. 14f 2 mündliches Zitat meiner Tochter, 2003 3 Vgl. Seyfried, H., Helbock, M.; Zeman, M.: Eingangsdiagnose.

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Einschreibung von ca. 1990 bis 1996 Ein paar Jahre später wurde die Einschreibung verändert, indem die Eltern im Foyer von einer Lehrerin empfangen wurden, die ihnen Informationsbroschüren aushändigte und den Ablauf der Einschreibung erklärte. Die Erziehungsberechtigten wurden gebeten, in eine der vier Klassen, in der die Einschreibung stattfand, zu gehen. Dort wurden sie von zwei Lehrerinnen/ Lehrern erwartet. Ein/e Lehrer/in setzte sich im vorderen Teil der Klasse zum Tisch und besprach die Formalitäten, Dokumente und füllte den Elternfragebogen mit ihnen aus. Die/ der andere Lehrer/in ging mit dem Kind zum Gruppentisch im hinteren Bereich der Klasse und führte mit ihm einen kleinen „Schulfähigkeitstest“ durch (Teile aus dem erwähnten Schulreifetest von Seyfried). Das Kind wurde gebeten, seine Mutter zu zeichnen, den Namen zu schreiben, ein Schriftbild wiederzugeben, Zahlen und Sätze nachzusprechen und die Mengen bis Sechs zu benennen. Dann bekam das Kind sein Erinnerungsgeschenk und beide gingen zu den Eltern zurück. Falls es Probleme gab und ein Vorschulbesuch in Erwägung gezogen wurde, sprach man kurz mit den Eltern darüber. Die Schulleitung stand in der Kanzlei für persönliche Gespräche zur Verfügung und in einer Klasse präsentierte eine Lehrerin die erforderlichen Schulsachen für die erste Klasse. Die Zeitdauer dieser Einschreibung betrug ungefähr fünfzehn bis zwanzig Minuten. Einschreibung 1997 Im Herbst 1996 erfuhr der frühere Leiter unserer Schule von einem neuen Konzept für eine Schuleinschreibung mit Stationen, das eine Lehrerin aus unserem Bezirk entwickelt hat. Nach Absprache mit den Lehrern/innen unserer Schule und einer Einschulung durch Frau NN. wurde dieses neue Konzept übernommen und im Mai 1997 an unserer Volksschule erstmalig durchgeführt. „Alle Eltern kamen mit ihren schulpflichtigen Kindern am Nachmittag zur angegebenen Uhrzeit in die Schule. Die Kinder wurden begrüßt, suchten sich aus den Namenskarten ihre eigene heraus und wurden durch die Farbe der Karte schon der entsprechenden Gruppe zugeteilt. Sie waren mit ungefähr acht Kindern beisammen und wurden von einer Lehrperson, die die Gruppe betreute, durch die Stationen geführt, die in drei Klassen, im Gangbereich und im Turnsaal eingerichtet waren. Bei den einzelnen Stationen beobachteten die dafür eingeteilten Kolleg/innen die Kinder bei der Durchführung und kreuzten die Ergebnisse (ja/ nein) auf einer Liste an. Die Eltern wurden in der Zwischenzeit im Cafe vom Elternverein betreut, konnten Informationen einholen, Kontakte schließen und die Formalitäten mit dem Schulleiter abwickeln. Da ich zu dieser Zeit im Karenzurlaub war, erlebte ich die Einschreibung als Mutter mit meiner eigenen Tochter, aber nicht aus der Lehrer/innen-Perspektive. Bei der Erledigung der Formalitäten entstanden für die Eltern lange Wartezeiten, die von vielen mit Unmut hingenommen wurden. Die Rückmeldung meiner Tochter hingegen war äußerst positiv und begeistert. Sie erlebte diesen Nachmittag sehr lustig und freute sich über die vielen „Spielstationen“, die Kinder und die Lehrer/innen. Sie konnte daraufhin den ersten Schultag im Herbst gar nicht mehr erwarten! Durch Gespräche mit dem Direktor und den damals beteiligten Lehrer/innen konnte ich in Erfahrung bringen, dass sie dieses Konzept als sehr arbeitsintensiv empfanden, die Ergebnisse hingegen als wenig befriedigend. „Es kommt auch nichts anderes heraus, ist aber um so viel mehr Arbeit!“ meinte eine Lehrerin beim Pausenkaffee, als ich sie zu diesem Thema befragte. Die beobachtenden Lehrer/innen fühlten sich mit den Beobachtungsaufträgen bei den einzelnen Stationen überfordert. Vielleicht hätte eine genauere Vorbereitung und Einführung diese Arbeit erleichtert? Auch der Direktor, der

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als Einziger den Formalakt bei den Eltern durchführte, da alle anderen Kolleg/innen bei den Stationen eingeteilt waren, fühlte sich vom Ansturm der Eltern überfordert, weil lange Wartezeiten für diese entstanden. Die Einschreibung dauerte für die Kinder und Eltern insgesamt ungefähr 2,5 bis 3 Stunden.“4 Nach Aussagen meiner Kolleg/innen waren einige von ihnen mit der Anzahl der Kinder, mit der Zusammensetzung der Gruppe oder mit den Beobachtungsaufgaben überfordert. Zeitmangel und Unsicherheit erschwerten die schriftlichen Aufzeichnungen. Auch der Leiter, der alleine für die Formalitäten zuständig war, bekam großen Stress durch die Warteschlange der vielen Eltern. Bei Recherchen in den Konferenzprotokollen konnte ich feststellen, dass diese neue Form in vereinfachter Version übernommen werden sollte. Da aber, je näher der Termin der nächsten Einschreibung rückte, die Proteste einiger Lehrer/innen gegen dieses neue System zu massiv geworden waren, wurde die Einschreibung 1998 wieder nach dem alten Muster durchgeführt und bis zum Jahr 2003 beibehalten. 1.2.1. Auszüge aus Reflective Paper Modul 4: „Wie wird in unserer Schule die

Schuleinschreibung erlebt?“ (Engleitner Maria, WS 2003/04) In meiner ersten Arbeit über die Schuleinschreibung an unserer Schule wurde der Ist- Stand bei den Lehrer/innen, bei den Schüler/innen und bei den Eltern erhoben. Die Ergebnisse dieser Befragungen sollten die Befindlichkeit aller beteiligten Schulpartner aufzeigen, die als Grundlage für die Weiterarbeit an diesem Thema dienen sollte. Im Folgenden wird ein kurzer Auszug aus dieser Arbeit dargestellt, um die Entwicklung der Schuleinschreibung an unserer Schule nachvollziehen zu können. Da im Herbst 2003 einige Lehrer/innen und auch die Schulleitung den Wunsch nach einer Veränderung bei der Schülereinschreibung äußerten, führte ich Befragungen zu diesem Thema bei Eltern, Lehrer/innen und Schüler/innen durch, um den Ist-Stand zu erforschen. 1.2.1.1. Erhebung bei den Lehrer/innen (Gruppeninterview) Die Lehrer/innen wurden im Rahmen der Konferenz gebeten, zu drei Fragen Stellung zu nehmen. Die Ergebnisse wurden sofort auf dem Flipchart mitgeschrieben. Was läuft gut bei unserer Schuleinschreibung? + Der Empfang durch Fr. NN dient als wichtige Infoquelle für die Eltern + Vorstellen der Schulsachen für Eltern und Kinder + Gute Organisation + Vortest ist hilfreich, um Schulreife festzustellen + Kriterien helfen, um Argumente für Entscheidung (1. Kl. oder VOSCH) zu finden + Aussagekräftig in Bezug auf Diagnose Was gefällt dir nicht an unserer Schuleinschreibung? - Motorische Überprüfung fehlt - Lärm im Schulgebäude - Elternfrageblatt dauert zu lange

4 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 5, S. 4f

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Was wünschst du dir bezüglich Schuleinschreibung für dich, für die Eltern, für die Kinder?

Motorische Überprüfung (sorgt auch für spielerische Elemente, für Auflockerung) Motorischer Parcours im Turnsaal oder in den Klassen (Diagnose durch Logopädin!)

- Namenskärtchen für die Kinder Kindgerechter Aufbau Anmerkungen über beobachtbares Verhalten des Kindes durch „Empfangsdame“ Fragebogen sollte bei der Einladung zur Schuleinschreibung mitgeschickt und

ausgefüllt mitgebracht werden, wird dann persönlich noch mit dem Lehrer/ der Lehrerin besprochen

Elternverein einbinden: Soziale Kontakte, Kaffee, Kuchen, Informationen jeglicher Art

Termine ausgeben Immer vier Teams mit je zwei Lehrer/innen notwendig Muttersprachliche/r Lehrer/in als Verständigungshilfe Neue Form: Kombination aus

- Einzelüberprüfung - Motorische Überprüfung - Verhalten in der Gruppe5

1.2.1.2. Erhebung bei den Eltern (Interviews) Mit vier Eltern, die mindestens ein Kind bei uns in der Schule haben bzw. hatten und mit diesem bei unserer Schuleinschreibung waren, wurden Interviews nach einem Interviewleitfaden durchgeführt. Nach der Transkription erfolgte eine phänomenologische Analyse (Mayring6) nach drei Kategorien:

• Was wurde positiv erlebt? • Was hat irritiert, gestört? • Welche Vorschläge gibt es von den Eltern?

Im April 2004 wurden den Lehrer/innen die Ergebnisse dieser Interviews mittels einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt.

Wie wird in unserer Schule die Schuleinschreibung

erlebt?

Elternbefragung

Was wurde positiv erlebt?

• Brief an das Kind• Organisation

(Wartezeiten, Ablauf)• Empfang im Foyer• Beruhigung u.

Glücksgefühl• LehrerInnen in 2er

Teams

• Präsentation der Schulsachen

• Gespräch mit der Direktorin

• Freundliche LehrerInnen

• Wirkung der Schule

5 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 4, S. 4f 6 Vgl. Mayring, P.: Einführung in die Qualitative Sozialforschung, S. 65ff

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Was hat irritiert, gestört ?

• Große Unsicherheit der Eltern, Kinder• Fremdheit• Informationsmangel bei

Testergebnissen• Elternfragebogen hat überfordert• Schulreifekriterium Zahnwechsel?

Wünsche der Eltern

• Ort der Begegnung, mehr Zeit, Schulführung

• Rückmeldung • Mehr Kontakt: Schule- Kindergarten• Tag der offenen Tür• Schulanfänger zum Schulfest einladen• Elternfragebogen vorher schicken• Kind soll Zeichnung…mitbringen

Abb.1: Folien – Elternbefragung 2003 7 1.2.1.3 Erhebung bei den Kindern der 1. Klassen (Zeichnung und anschließendes Gespräch) „Nach Absprache mit den Lehrer/innen der Vorschulklasse und der beiden ersten Klassen besprach ich mit der jeweiligen Klasse im Sitzkreis das Thema „Schuleinschreibung“ und zeigte den Kindern als Erinnerungshilfe Materialien, die sie an diesem Tag kennen gelernt hatten. Die meisten Kinder konnten sich an diesen Tag erinnern, einige verwechselten ihn aber mit dem 1. Schultag. Die Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache verstanden mich nur zum Teil oder gar nicht. Die SchülerInnen wurden dann gebeten, eine Zeichnung zu diesem Thema anzufertigen. Nach Fertigstellung sollten sie zu mir kommen und mir erzählen, was sie gezeichnet hatten. Zum Großteil gaben die Kinder das Bild wieder, wie sie mit der Lehrerin/ dem Lehrer beim Tisch saßen und den „Schulfähigkeitstest“ machten. Bei den Erzählungen berichteten alle Kinder, dass sie keine Angst gehabt hätten. Ein paar konnten sich detailliert an diese erste Begegnung mit der Schule erinnern. Einige von ihnen (auffallend viele Mädchen!) wollten gerne länger in der Schule bleiben, vor allem noch mit der Lehrerin/ dem Lehrer spielen und zeichnen. Nur wenige waren froh, dass es vorbei war und sie heimgehen durften. Vielleicht waren das die Kinder, die beim Test eher Schwierigkeiten hatten.“8 1.2.1.4. Resümee und Ausblick auf die nächste Schuleinschreibung Die Ergebnisse aller Befragungen wurden den Lehrer/innen in einer Konferenz präsentiert und gemeinsam wurden Möglichkeiten für neue Elemente bei der Schülereinschreibung im Mai 2004 gesucht. Auf Grund der kurzen Zeitspanne von einem Monat wurden als Neuerung erprobt:

• Der Elternfragebogen wird gleich mit der Einladung ausgeschickt und am Tag der Einschreibung nur kontrolliert bzw. ergänzt.

• Für die Eltern wird ein Kommunikationsbereich angeboten, der im Foyer als Infocafé vom Elternverein eingerichtet wird.

7 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 5, S. 6f 8 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 4, S. 16f

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• Zusätzlich zur Einschreibung in den Klassen wird von der Logopädin im Turnsaal ein Motorikparcours gestaltet und die Grobmotorik der Kinder bei der „Schatzsuche“ beobachtet.

1.2.2. Auszüge aus Reflective Paper Modul 5: „Wie kann das Konzept eines Stationsbetriebs für die Schuleinschreibung vorbereitet werden?“ (Engleitner Maria, Juli 2004) Die positiven ersten Schritte einer Veränderung unserer Schuleinschreibung motivierten mich zu einer Neustrukturierung des Stationsbetriebs für unsere Schule. Um Einblick in die Erfahrungen von Lehrer/innen anderer Schulen mit Stationsbetrieben bei der Schuleinschreibung zu bekommen, führte ich nach Rücksprache mit unserer Schulleitung eine Erhebung mittels SWOT-Analyse in einer ÜVS zum Thema „Schuleinschreibung“ durch. 1.2.2.1. Organisation und Ziele der SWOT-Analyse an der ÜVS Bei der Kontaktaufnahme mit der Direktion der ÜVS wurde vereinbart, diese Analyse auf Grund von Zeitmangel bei den Konferenzen schriftlich durchzuführen. Zum Erheben der Daten wurde die Methode der SWOT-Analyse gewählt. Sie ist zur Selbst- und Gruppenanalyse einer Organisation oder eines Projektes gut geeignet.9 1.2.2.2. Ergebnisse und Interpretation der SWOT-Analyse Das Stationssystem bei der Schuleinschreibung in der ÜVS hat sich laut Aussagen der Lehrer/innen sehr gut etabliert und erreicht eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheit. Die Nennungen in den Bereichen Stärken und Chancen waren sehr häufig, während sehr wenige Aussagen bei Schwächen bzw. keine bei Gefahren zu finden waren. 1.2.2.3. Resümee und Ausblick „Die hohe Zufriedenheit im Lehrkörper der ÜVS lässt sich auf die hervorragende Organisation der Schuleinschreibung und die erworbene Fachkompetenz zurückführen. Das Verhältnis bei der Aufteilung der Lehrer/innen für die Formalakte und die Stationen ist ausgewogen und so organisiert, dass nur geringe Wartezeiten entstehen. Aus der Sicht der Lehrer/innen bekommen die Eltern und Kinder an diesem Nachmittag einen guten Einblick in die zukünftige Schule und Gelegenheit zur Kontaktschließung mit allen Beteiligten. Es herrscht eine angenehme, kindgerechte und angstfreie Atmosphäre, die die Schulanfänger zur aktiven Beteiligung motiviert. Kleine Schwächen ergeben sich im Bereich Eltern, die durch ihre unerwünschten Besuche bei den Stationen Störungen durch Fragen und lärmende Geschwister verursachen und in manchen Fällen Trennungsängste bei ihren Schulanfängern hervorrufen. Aus dieser Befragung lässt sich für mich erkennen, dass das Gelingen eines Stationsbetriebes bei der Einschreibung von ein paar wesentlichen Faktoren abhängig 9 Vgl. Posch, P./ Altrichter, H.: Lehrer erforschen ihren Unterricht, S. 312

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ist, und zwar von:

Perfekter Organisation des zeitlichen, räumlichen und personellen Aufwandes Bereitstellung von Ressourcen für Lehrer/innen, um Fachkompetenz in ihrem

Bereich bei der Schuleinschreibung zu erwerben Schaffung einer angstfreien, vertrauensvollen und kindgerechten Atmosphäre Attraktives Angebot für die Eltern bei der Einschreibung Klare Abgrenzung zwischen Schulanfängern und Eltern während der

Einschreibung“10 Aufbauend auf diesen Erkenntnissen erstellte ich ein Grobkonzept für einen Stationsbetrieb für unsere Schuleinschreibung, das als Diskussionsgrundlage bei der Konferenz zur Schuleinschreibung dienen sollte. Gemeinsam mit den Lehrer/innen sollte es überarbeitet und nach den Bedürfnissen der Kolleg/innen adaptiert werden. 1.2.3. Auszüge aus dem Reflective Paper Modul 6: „Schulprogramm: Entwicklung

eines neuen Stationsbetrieb – Konzepts für unsere Schuleinschreibung“ (Engleitner, Jänner 2005)

Zu den bisher beschriebenen Maßnahmen kamen im Rahmen der Erstellung eines Schulprogramms zur Entwicklung eines Stationsbetrieb – Konzepts weitere geplante und zum Teil auch durchgeführte Aktivitäten zur Realisierung unseres Vorhabens. 1.2.3.1 Genauere Recherchen zur Einschreibung 1997 an unserer Schule Durch vermehrte Pausengespräche und Mailkontakte zur Einschreibung 1997 wollte ich der spürbaren Abneigung gegenüber dieser Form der Einschreibung näher auf den Grund gehen. Dabei wurde transparent, dass Planungsfehler beim Zeitmanagement und mangelnde Fachkompetenz bei den Beobachtungsbereichen Ursache für die Unzufriedenheit der Lehrer/innen mit Ablauf und Ergebnissen waren. Zusätzlich hatten die Verfechter der früheren Version die lauteren Stimmen und konnten die Kolleg/innen, die die Stationseinschreibung noch einmal versuchen wollten, übertönen. „Diese Recherchen ließen erkennen, dass die Stärken bei der Schuleinschreibung der ÜVS genau unsere Schwächen bei der Einschreibung 1997 waren und daher das Hauptaugenmerk bei einer Neuorganisation genau in diesen Bereichen anzusetzen ist. Außerdem muss die Stationseinschreibung so gestaltet sein, dass die Lehrer/innen keinen zu hohen zeitlichen Aufwand in Kauf nehmen müssen, da das Zeitkontingent jedes Lehrers/ jeder Lehrerin ohnedies durch diverse Projekte und Neuerungen an unserer Schule erschöpft ist.“11 1.2.3.2. Gespräch mit Frau NN., die das ursprüngliche Modell erstellt hat Bei diesem Gespräch über den von Fr. NN. entwickelten Stationsbetrieb zur Schuleinschreibung bekam ich detaillierte Einsicht in die Vorteile und in die Schulfähigkeitsdiagnose dieses Systems, das bereits von einigen Schulen übernommen und weiterentwickelt wurde. Ich erhielt aus ihrer Bibliothek Literatur zur Beobachtung

10 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 5, S. 14 11 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 6, S. 6

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und Diagnose bei diesem Einschreibeverfahren, die uns bei der Erstellung von Beobachtungsaufgaben und -kriterien unterstützen könnte. Durch die Bereitstellung dieser Bücher konnte ich daraufhin zwei Kolleg/innen zur Mitarbeit als Stationsleiter/in gewinnen. 1.2.3.3. Gespräch mit der Leitung unserer Schule und Suche nach weiteren

Stationsleiter/innen und Projektmitarbeiter/innen Da unsere Schulleitung sehr aufgeschlossen gegenüber Neuerungen und Serviceleistungen für Eltern und Kinder ist, wurde mir sofort größte Unterstützung zugesichert. Als Pilotprojekt könnte diese neue Form der Schuleinschreibung mit Stationen ins Rennen gehen und nach einem Probelauf zur Abstimmung gelangen. Kompetente Verstärkung erhielt ich auch von unserer Diplomlogopädin, die auf Grund ihrer Ausbildung zur Sonderschulpädagogin ein starkes Interesse an Beobachtung und Diagnose der Schulanfänger/innen zeigte. Mit ihrer Hilfe wurden auf Grund ihrer Fähigkeiten geeignete Stationsleiter/innen ins Auge gefasst und durch ein Gespräch zur Mitarbeit gewonnen. Die Schulleitung betraute uns daraufhin auch mit der Moderation der Konferenz zur Schuleinschreibung im Jänner, bei der das Konzept für das Pilotprojekt vorgestellt werden sollte und die Organisation und Arbeitsverteilung erfolgte. 1.2.3.4. Planung der Konferenz zum Thema „Schuleinschreibung“ für Jänner

2005 mit der Diplomlogopädin unserer Schule In einem arbeitsintensiven, doch sehr ergiebigen Prozess entwickelten wir gemeinsam eine Skizze für einen eventuellen Ablauf der Stationen und einen Plan für die Konferenzmoderierung, die wir gemeinsam übernehmen sollten. 1.2.3.5. Weitere Schritte zur Realisierung der neuen Schuleinschreibung wurden im Aktionsplan des Schulprogramms festgehalten. Die Ausführung und die Ergebnisse desselben werden in Kapitel 3 „Weitere Schritte zur Organisation“ genauer beschrieben. Im Folgenden ist der Aktionsplan von Jänner bis Mai 2005 aus dem Schulprogramm angeführt.12 Vorhaben Verantwortlich für

die Koordination Zeitplan Verantwortlich für

die Evaluation Konferenz zum Thema Schuleinschreibung

Schulleitung, Frau V. und Frau M.

Mitte Januar 2005 Planung und Protokoll: Frau M. Namenslisten für die einzelnen Bereiche: Frau V.

Bilden einer Steuergruppe und Termin für Meeting

Frau V. Bei Konferenz Mitte Januar

Namensliste und Termin: Schulleitung

12 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 6, S. 12

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Ausarbeiten der Beobachtungsaufgaben und -kriterien

Stationsleiter/innen Frau V., Frau E., Frau I., Herr G.

Bis 4. April Listen sammeln: Frau E.

Gespräch mit Studierenden und Pensionist/innen bezüglich Mitarbeit

Frau M. Schulleitung

Anfang Februar Gesprächsprotokoll und Namensliste: Frau M., Schulleitung

Gespräch mit Elternvereinsobmann wegen Design für Elterncafé

Schulleitung, Frau M.

März Gesprächsprotokoll:Schulleitung

Meeting der Steuergruppe mit Fixierung der Kriterien und des Organisationsablaufs

Stationsleiter/innen und Schulleitung

4. April Protokoll: N.N. Organisationsplan: Frau M.

Gesamte Beobachtungsliste erstellen

Herr G. Ende April Frau V.

Reflexion über die Schuleinschreibung

Schulleitung 9. Mai Protokoll: N.N.

Interviews mit den Eltern/ dem Obmann und Fragebogen für die Lehrer/innen über die Schuleinschreibung (Stationen und Café)

Frau M., Herr G. bis Mitte Mai Auswertung: Frau M.

Die folgenden Kapitel 2 bis 9 stellen den neuen, aktuellen Teil meiner Abschlussarbeit dar. Nach den Auszügen und Zitaten aus der Literatur wird über den Tag der Schuleinschreibung im Mai 2005, die nach der neuen Form mit den Stationen durchgeführt wurde, berichtet. Daraus ergaben sich die Ziele für diese Abschlussarbeit, die im Kapitel 5 angeführt sind. Der nächste Teil beinhaltet die Methoden der Datenerhebung, die Hypothesen und die Auswertung. Ein Resümee und der Ausblick vervollständigen meinen Bericht. 2. Literatur und neueste Erkenntnisse zum Thema

Schuleinschreibung Nach längeren Recherchen in Bibliotheken, Buchhandlungen und im Internet fand ich in Fachbüchern, pädagogischen Zeitschriften und auf Websites Veröffentlichungen zum Thema Schuleinschreibung. Die folgenden Auszüge geben einen Einblick in dieses Gebiet und bieten gesetzliche als auch psychologische Hintergründe und Begriffsdefinitionen. Ebenso werden einige Beispiele aus der Praxis anderer Schulen angeführt. Auch über die aktuellen Bestimmungen des Ministeriums zur Schuleinschreibung wird berichtet.

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2.1. Gesetzliche Bestimmungen Die Aufnahme in die erste Klasse Volksschule und die Schülereinschreibung ist im Schulpflichtgesetz §6 geregelt. „SchPflG § 6 Abs 1 – 2 c + 3 13 (1) Die schulpflichtig gewordenen Kinder sind von ihren Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten zur Schülereinschreibung bei jener Volksschule anzumelden, die sie besuchen sollen. Hierbei sind die Kinder nach Tunlichkeit persönlich vorzustellen. (2) Die Aufnahme der schulpflichtig gewordenen Kinder in die Volksschule hat in der Regel auf Grund der Schülereinschreibung für den Anfang des folgenden Schuljahres zu erfolgen. (2 a) Die Aufnahme der schulpflichtig gewordenen Kinder, die schulreif sind, hat in die erste Schulstufe zu erfolgen. (2 b) Schulreif ist ein Kind, wenn angenommen werden kann, dass es dem Unterricht in der ersten Schulstufe zu folgen vermag, ohne körperlich und geistig überfordert zu werden. (2 c) Ergeben sich anlässlich der Schülereinschreibung Gründe für die Annahme, dass das Kind die Schulreife nicht besitzt oder verlangen die Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten eine Überprüfung der Schulreife, hat der Schulleiter zu entscheiden, ob das Kind die Schulreife aufweist. Vor der Entscheidung hat der Schulleiter erforderlichenfalls ein schulärztliches Gutachten einzuholen. Ferner hat er die persönliche Vorstellung des Kindes zu verlangen, sofern diese nicht bereits bei der Schülereinschreibung erfolgt ist oder im Zuge des Verfahrens nochmals erforderlich ist. Er hat auch ein schulpsychologisches Gutachten einzuholen, wenn dies die Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten des Kindes verlangen oder dies zur Feststellung der Schulreife erforderlich erscheint und die Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten des Kindes zustimmen. Die Entscheidung ist den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten unverzüglich unter Angabe der Gründe und der Rechtsmittelbelehrung schriftlich bekannt zu geben. Gegen die Entscheidung ist die Berufung an die Schulbehörde erster Instanz zulässig. Die Berufung ist schriftlich, telegraphisch oder mittels Telekopie innerhalb von zwei Wochen bei der Schule einzubringen und hat einen begründeten Berufungsantrag zu enthalten. Gegen die Entscheidung der Schulbehörde erster Instanz ist kein ordentliches Rechtsmittel zulässig. (3) Die Frist für die Schülereinschreibung, die spätestens einen Monat vor Beginn der Hauptferien zu enden hat, und die bei der Schülereinschreibung vorzulegenden Personalurkunden sind vom Landesschulrat nach den örtlichen Erfordernissen durch Verordnung festzusetzen.“ 2.2. Der „Ernst des Lebens“ Beim Schuleintritt erfolgt ein Übergang von einer Organisation (Familie) oder Institution (Kindergarten) in eine andere (Schule), mit neuen Regeln und neuer Zusammensetzung. Für die Kinder bedeutet dies, mit wesentlichen Zäsuren und Eingriffen in die Kontinuität der Entwicklung konfrontiert zu werden. Bei den Eltern löst dieser Tag gemischte Gefühle und unterschiedliche Reaktionen aus. „So gibt es Eltern, die mit Sorge und Hoffnung auf genau dieses Datum blicken, zu dem ihr Kind zur „Schuleignungsuntersuchung“ gebracht werden muss. Sie fragen sich, ob ihr Kind tatsächlich „schulreif“ ist oder ob das „Testverfahren“ vielleicht zum Ausdruck bringt, dass ihr Kind Schwierigkeiten offenbart, die gegen eine Einschulung sprechen. Dann gibt es Eltern, die freuen sich (mit ihrem Kind?) auf den Tag der Schuluntersuchung, weil sie es gar nicht abwarten können, ihr Kind endlich in die

13 Vgl. www.bmbwk.gv.at/schulen/recht/index.xml

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Schule schicken zu dürfen. Vielleicht sind sie froh darüber, dass ihr Kind nun endlich etwas lernt, vielleicht erfüllt sie dieser Tag mit Stolz, weil ihr Kind seine Fähigkeiten gut unter Beweis stellen kann. Es gibt aber auch Eltern, die am liebsten diesen Tag hinausschieben würden, in der Angst, ihr Kind könne in einem so großen Sozialsystem wie der Schule „unter die Räder“ kommen und darunter leiden. Andere Eltern wiederum wünschen sich für ihr Kind einfach eine Verlängerung ihrer Kindheit, im Rückblick darauf, wie wohl sich ihr Kind im Kindergarten gefühlt hat.“14 Schule wird auch oft mit negativen Erlebnissen verbunden und mit Leistungszwang gleich gesetzt. Es wird vom „Ernst des Lebens“ gesprochen, und dass die Zeit des Spielens durch Lernen, Üben und Prüfungen ersetzt werden muss. Der vielzitierte Satz „Warte nur, bis du in die Schule kommst!“, klingt für viele Kinder wie eine Drohung, ruft ungute Gefühle und Ängste hervor und erzeugt oft schon im Vorhinein eine Verspannung und Abwehrhaltung gegenüber der Schule.15 Folgende Zitate aus Interviews mit Eltern, die ich im Rahmen der Datenerhebungen 2003 durchgeführt habe, geben einen Einblick in die Gefühle dieser befragten Eltern und Kinder. „Na ja, da geht es jetzt richtig ernst los, das ist der Ernst des Lebens, wenn man dann in die 1. Klasse kommt, weil zwischen Kindergarten, Vorschule, 1. Klasse sind da natürlich Riesensprünge.“ „Kindergarten, das ist Spielen, und doch alles schön locker.. und die Schule, wenn es heißt Schule, halt, jetzt komme ich woanders hin. Jetzt wird was verlangt von mir.“ „Also die schwierigste Frage von jeder Mutter war: Ist mein Kind schulfähig? Unsicherheiten wird es mein Kind schaffen, welche Schwierigkeiten kommen auf mein Kind zu? Dann ist einem auch im Kopf umgegangen: Wie kann man dem Kind helfen, d.h. wie kann ich ihn unterstützen beim Lernen, und welche Frau oder Herr Lehrer kommt in die Klasse meines Kindes?“ „Also die Kinder waren sehr aufgeregt und nervös, teilweise auch ein bisschen ängstlich und sie haben sehr oft gefragt, was bei der Schuleinschreibung gemacht wird. Was passiert da bei der Schuleinschreibung?“ „Angst, ahm wie soll ich sagen, er war irgendwie schon nervös, ganz sicher, also wie wir da reingegangen sind, das war für ihn momentan ganz sicher was Riesiges, alles ist fremd, wir waren auch nur ein Mal ganz kurz vorne, und es waren dann ein paar bekannte Kinder, dann hat sich das eigentlich gelöst, die haben sich da unterhalten und dann haben wir schon hineindürfen zu dem Test und zu der Einschreibung, das ist dann flott übergegangen und sie haben die ganze Nervosität dann einfach überspielt.“ 16 2.3. Die Begriffe „Schulreife“ und „Schulfähigkeit“ Aufgabe der Schule ist es, bei der Schuleinschreibung auch die Schulreife festzustellen. Pädagog/innen stellten in den letzten Jahren eine große Bandbreite des Entwicklungsstandes bei Schulanfänger/innen fest. Lange Zeit wurde in der Einschulungsdiagnostik vom Begriff der „Schulreife“ ausgegangen, von der man annahm, dass sie sich bis zum Erreichen des Lebensalters von sechs Jahren bei allen Kindern etwa gleich entwickeln würde. Dies betrifft sowohl die körperliche, die kognitive, die soziale als auch emotionale Reife. Der Begriff „Schulfähigkeit“ berücksichtigt

14 Vgl. Krenz, A.: Ist mein Kind schulfähig?, S. 11 15 Vgl. Bründel, H.: Wann ist ein Kind schulfähig?, S. 135 16 Vgl. Engleitner, M.: Reflective Paper 4, S. 2,9ff

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hingegen, dass sich Kinder gleichen Alters durch unterschiedliche Lebensbedingungen verschieden weit entwickeln und daher die Schulfähigkeit nicht in unmittelbarem Zusammenhang mir dem Lebensalter steht.17 „Der Begriff „Schulfähigkeit“ signalisiert eine Abkehr vom punktuellen Prinzip des sogenannten Schulreifebegriffes (der gesetzlich leider immer noch verwendet wird.) Schulfähigkeit“ drückt auch die Abkehr von der Illusion aus, dass Schulreife zu einem bestimmten Zeitpunkt verlässlich messbar ist.“18 Da neben körperlicher und geistiger Entwicklung auch die „systemisch-ökologische Perspektive“ in den Begriff „Schulfähigkeit“ miteinbezogen werden sollte, muss die Schule in der Lage sein, auf die große Unterschiedlichkeit der Kinder besonders zum Zeitpunkt der Schuleingangsphase zu reagieren. „Diese Differenzierungsleistung soll am Schulbeginn dazu führen, dass die Kinder abgeholt werden, wo sie im Moment stehen, was auch eine profunde Analyse des jeweiligen Entwicklungs- und Lernstandes voraussetzt.“19 Früher wurden durch Eingangsdiagnosen festgestellte „schulreife“ Kinder eingeschult und „nicht schulreife“ Kinder in die Vorschulklasse zurückgestellt. Durch den Grundschullehrplan 1999 ergab sich eine Änderung für die Arbeit von der Vorschulklasse bis zum Ende der zweiten Schulstufe. Es gibt nur mehr wenige Schulen mit einer eigenen Vorschule, und es ist der Regelfall, dass die Rücksteller mit den Schulanfängern in einer Klasse unterrichtet werden. Daher ist die „Selektionsdiagnostik“ vielfach durch eine „Prozessdiagnostik“ ersetzt worden, die vor allem Hinweise auf Fördermaßnahmen geben soll. „Schulfähigkeitstests sind keine „Aufnahmeprüfungen für die erste Klasse, sondern sie sollen helfen, jedes Kind zu einem individuellen und für ihn passenden Zeitpunkt in diejenige Anfangsklasse zu bringen, in der es am besten und seinem Lernvermögen gemäß gefördert werden kann.“ 20 2.4. Der Tag der Schuleinschreibung Im Kommentar zum Lehrplan der Volksschule 2004 findet man im Kapitel „Schuleintritt – Schulübertritt“ von Dieter Antoni21 genaue Richtlinien für die Gestaltung der Schülereinschreibung und der Schuleingangsphase. „Der Beginn der Schulzeit ist für das einzelne Kind und für seine Eltern ein außerordentlich wichtiges Ereignis. Dieser Tatsache entsprechend muss sich die Schule bemühen, die Schulaufnahme (Schülereinschreibung) und den Schulanfang in besonderer Weise zu gestalten. ... Eine detaillierte Planung und sorgfältige Gestaltung der Schülereinschreibung, sowie der ersten Schultage und Schulwochen sind daher dringend geboten. Da die Einschreibung in der Regel den ersten Kontakt des Kindes mit der Schule darstellt, sollte diese nicht nur bürokratisch vollzogen, sondern pädagogisch-psychologisch gestaltet werden, z.B.:

17 Vgl. Bründel, H.: Wann ist ein Kind schulfähig?, S.10f 18 Vgl. Zollneritsch, J.: Ist die Schule reif für das Kind? In: Wolf, W.: Kommentar zum Lehrplan der

Volksschule, S. 235 19 Vgl. ebda., S. 236 20 Vgl. Bründel, H.: Wann ist ein Kind schulfähig?, S. 129 21 Vgl. Antoni, D.: Schuleintritt – Schulübertritt. In: Wolf, W.: Kommentar zum Lehrplan der Volksschule,

S.181ff

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• Persönlicher Einladungsbrief des Elementarlehrers an die Schulanfänger • Schülereinschreibung im Rahmen eines Tages der offenen Tür • Teilnahme von Schulanfängern und deren Eltern an Spiel-, Sport- und

Aktionstagen der Schule • Einladung der Schulanfänger und deren Eltern zu Ausstellungen von

Schülerarbeiten, zu Projektpräsentationen, usw. Dabei sollen die Schulanfänger ihre Lehrer, ihre zukünftigen Mitschüler und andere im Schulhaus tätigen Menschen kennen lernen. Ferner wird anlässlich solcher Besuche eine erste Orientierung im Schulhaus erfolgen. Die meisten Schulanfänger können es kaum erwarten, endlich zu den Schülern zu gehören. Die Freude und das Interesse an dem neuen Teil der kindlichen Erlebniswelt sind sehr groß, nur vereinzelt treten Unsicherheit und Angst auf, die durch besondere Lehrerzuwendung und intensive Elternkontakte in den ersten Schultagen gemildert werden können. Die in den ersten Schultagen und Schulwochen gemachten Erfahrungen entscheiden mit darüber, welche Einstellung die Schüler gegenüber Schule und Lernen entwickeln.“22 Wie viel Verantwortung in der Hand der Lehrer/innen und der Schule liegt, besonders für diese erste Begegnung mit dem Kind und deren Eltern, zeigt das folgende Zitat: „Die erste Begegnung mit der Schule entscheidet oft darüber, wie freudig und motiviert ein Kind im Herbst seine Schülerkarriere beginnen wird. Das ist zwar eine Binsenweisheit, hat sich aber noch immer nicht in allen Schulen herumgesprochen. Sie sollten die Schülereinschreibung für Kinder und Eltern so angenehm und verlockend wie möglich gestalten.“23 Im Artikel „Schuleinschreibung ohne Angst“ in der Fachzeitschrift „Grundschule“ beschreibt die Autorin Gertrud Gruber24 einen anderen Weg, um diesen Tag zu gestalten. Sie bezieht ihre 1. Klasse und deren Eltern in die Aktion mit ein, die eine Jause und zugleich eine Information über die gesunde Schuljause anbieten. Die Kinder der ersten Klassen begrüßen die „Neulinge“ und betreuen diese in der Malecke, während die Einschreibung stattfindet. Für alle Beteiligten war dieser Tag ein gelungenes Fest.

Im „Grundschulmagazin“ 4/1997 gibt die Autorin Mona Höckmayr 25 einen detaillierten Einblick in die Schuleinschreibung in ihre Schule. Der Lehrkörper war mit der bisherigen Form, einer relativ kurzen Einschreibung mit Eltern und Kind, nicht mehr zufrieden und entwickelte in Anlehnung an das Kieler Einschulungsverfahren26 eine differenzierte Erfassung der Schulfähigkeit. Die Aufgaben aus den Bereichen Wahrnehmung, Sprache, Mengenerfassung, Grob- und Feinmotorik wurden in einer unterrichtsähnlichen Situation, genannt „Unterrichtsspiel“ in Gruppen von je sechs Kindern in einer Zeit von 30 Minuten mit dem/ der Lehrer/in der aktuellen ersten Klasse durchgeführt. Die Lehrer/innen der dritten und vierten Klassen führten die Elterngespräche und überprüften die Formulare, die bereits im Kindergarten ausgeteilt worden waren. Es folgt eine genaue Beschreibung des Ablaufs und der Inhalte des Unterrichtsspiels. In einer abschließenden Reflexion bekommt man einen Eindruck von

22 Vgl. ebda, S. 181f 23 Vgl. Stadler, E.M.: Die neue Grundstufe I, S. 27 24 Vgl. Gruber, G.: Schuleinschreibung ohne Angst. In: Grundschule 12/1991, S. 37f 25 Vgl. Höckmayr, M.: Der Tag der Schuleinschreibung. In: Grundschulmagazin 4/97, S. 25ff 26 Vgl. Fröse, S./ Mölders, R./ Wallrodt, W.: Kieler Einschulungsverfahren, Deutsche Schultests Beltz

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den Erfahrungen des Lehrkörpers mit der neuen Einschreibung und deren Konsequenzen daraus. Auch begeisterte Wortmeldungen von den Kindern und Eltern lassen darauf schließen, dass der neu gestaltete Einschulungstag dieser Schule großen Anklang gefunden hat. In der Broschüre „Aller Anfang“ vom Zentrum für Schulentwicklung in Klagenfurt berichtet die Lehrerin Theresia Moser27, die im Schulversuch „Maßnahmen im Eingangsbereich“ tätig ist, von der Gestaltung eines kindgerechten Schuleintritt. Schon im letzten Kindergartenjahr findet ein Informationsabend für Eltern der zukünftigen Schulanfänger/innen statt, auf den das „Einschreibefest“ folgt, zu dem die Kinder eine persönliche Einladung bekommen. Während die Eltern in der Direktionskanzlei die Administration erledigten, wurden mit den Kindern Spiele zum Kennenlernen gespielt, Puzzles zusammengesetzt, die ersten Klassen und die Vorschule besucht, die jedem/r zukünftigen Schulanfänger/in ein gebasteltes Geschenk überreichten und eine gemeinsame Jause wurde arrangiert. Zum Vertiefen dieser Kontakte wurden die Kinder im Juni in Gruppen in die Vorschule und ersten und zweiten Klassen eingeladen, wo gemeinsam ein vorbereitetes Programm (Spiele, Geschichte, Rollenspiel, Jause, freies Spiel) durchgeführt wurde. In der Ausgabe Juni 1995/ Heft 2 dieser Schriftenreihe beschreibt Andrea Toppelreiter28 im Artikel „Neuer Ansatz zur Vorschulklasse“ das Fest der Schülereinschreibung als Stationenbetrieb in Gruppen, darauf folgt ein „Schulschnuppertag“ im Juni, an dem die Kinder nach einer gemeinsamen Morgeneinheit von drei Lehrer/innen in Gruppen betreut und beobachtet werden. Vor ein paar Jahren entwickelte in unserem Bezirk eine ehemalige Lehrerin eine neue Art der Schuleinschreibung mit Stationsbetrieb, der mittlerweile in verschiedenen Schulen mit adäquaten Adaptierungen durchgeführt wird. Auf einigen Internetseiten von Volksschulen kann man einen Einblick in diese erste Begegnung mit den Schulanfängern dieser Schulen bekommen.29 2.5. Neue Regelungen für die Schuleinschreibung In den OÖ-Nachrichten war am 23.2.2005 ein Artikel über einen neuen Beschluss der Regierung zum Thema Schuleinschreibung zu finden.30 „Kinder müssen künftig ein Jahr vor Schuleintritt an der Schule eingeschrieben werden. Darauf hat sich die Regierung gestern geeinigt. Betroffen sein werden sowohl ausländische als auch österreichische Kinder, reichen ihre Deutschkenntnisse nicht aus, sollen sie „verpflichtende“ Kurse machen müssen, stellte Kanzler Schüssel klar.“ In der Ausgabe vom 25./26.6.05 der OÖ-Nachrichten findet man unter der Überschrift „Bund zahlt Sprachförderung“ folgende Mitteilung:31 „Die Schuleinschreibung für das übernächste Schuljahr soll auf diesen Herbst vorgezogen werden und mit einem Sprachtest verknüpft sein.“ 27 Vgl. Moser , Th.: Kindgemäßer Schuleingangsbereich in der Praxis. In: Bundesministerium für

Unterricht: Aller Anfang 3/ Nov. 97, S. 20ff 28 Vgl. Toppelreiter, A.: Neuer Ansatz zur Vorschulklasse. In: Bundesministerium für Unterricht: Aller

Anfang 5/1995, S. 14ff 29 Internetadressen zum Thema „Schuleinschreibung - Stationen“ im Anhang 30 www.nachrichten.at/archiv 31 Vgl. ebda.

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Auf der Homepage des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur beim Link „Schule neu“32 kann man sich dann näher über das Konzept der frühen Sprachförderung informieren, die durch

frühe Anmeldung (Einschreibung ein Jahr vor Schuleintritt, d.h. im Oktober 2005 für das Schuljahr 2006/07),

frühe Diagnose (gleichzeitige Feststellung der Sprachkompetenz), frühe Förderung (Angebot einer Sprachförderung)

verwirklicht werden soll. 3. Weitere Schritte zur Organisation unserer neuen

Schuleinschreibung 3.1. Konferenz zum Thema „Schuleinschreibung“ im Jänner 2005 3.1.1. Vorstellung des Pilotprojektes „Schuleinschreibung mit Stationen“ Die Schulleitung informierte bei dieser Konferenz alle Lehrer/innen über das Pilotprojekt „Schuleinschreibung 2005 mit Stationen“ und erklärte die Vorteile dieser neuen Form. Durch die geringe Schülerzahl von 20–25 Schulanfänger/innen biete sich die beste Chance, etwas Neues auszuprobieren. Es hätten sich schon Lehrer/innen als Stationsleiter/innen zur Verfügung gestellt, und man könnte mit dieser ausführlichen Einschreibeform die zweite Überprüfung (die für „Vorschulkandidat/innen“ zur genaueren Diagnose durchgeführt wurde) einsparen. Für diese neue Einschreibung spricht auch die kindgemäßere, angenehmere und entspannte Atmosphäre durch den „Festcharakter“. Das Pilotprojekt wurde angenommen, und es folgte ein Bericht meiner SWOT-Analyse in der ÜVS und deren Ergebnisse. Auf die wichtigsten Kriterien Organisations-management und Beobachtungskompetenz wurde eingegangen, um diese auch in der Planung besonders gewichten zu können. 3.1.2. Personalverteilung bei der Stationen - Einschreibung Für die vier Bereiche zur Überprüfung der Schulfähigkeit Sprache, Mathematik, Grafomotorik und Motorik wurden die Stationsleiter/innen vorgestellt, zu denen sich dann je eine Kollegin/ ein Kollege als Teampartner/in meldete. Für den fünften Beobachtungsbereich, der die sozial-emotionale Schulfähigkeit feststellen sollte, wurden vier Gruppenbegleiter/innen gefunden, die die Kinder zu den Stationen führen und ihre Beobachtungen notieren sollten. Die Erledigung der Formalitäten und der Elterngespräche übernahmen zwei weitere Kolleg/innen. Da der Personalaufwand bei unserer Stationeneinschreibung relativ hoch war (vierzehn Personen), wurden dafür freiwillige Lehrer/innen aus Karenz und Pension um Hilfe gebeten. 3.1.3. Beobachtung und Feststellung der Schulfähigkeit Im anschließenden Verlauf wurden mit Hilfe der Kugellager (oder Doppelkreis)-Methode 32 www.bmbwk.gv.at/medienpool/12310/pu_050214_reformdialog

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nach Klippert33 die zu beobachtenden Fähigkeiten der Kinder erarbeitet. Was ist im Bereich Sprache/ Mathematik - Serialität/ Grafomotorik/ Motorik/

sozial-emotionale Schulfähigkeit wichtig, was soll überprüft werden? Was sollen die Kinder können?

Für jeden Bereich wurde ein ungefähr vierminütiges Gespräch mit dem jeweiligen Kreispartner geführt, anschließend gab jedes Team eine Nennung ab, die auf einem Plakat festgehalten wurde. Das Ergebnis dieses Prozesses waren fünf Plakate mit den Fähigkeiten der Schulanfänger, die überprüft werden sollten. 3.1.4. Inhalte und Organisation der Stationen/ Kriterienlisten Die fünf Beobachtungsteams bekamen das dazupassende Plakat und kopiertes Material aus Büchern zum Thema „Überprüfung der Schulfähigkeit“ für ihren Aufgabenbereich. Die Kolleg/innen erarbeiteten die Organisation, die Inhalte und die Beobachtungskriterien für ihre Station. Die Gruppenbetreuer/innen erstellten Kriterien für die sozialemotionale Entwicklung und Beschäftigungsstrategien für die Kinder bei Wartezeiten an den Stationen. Das Formalitäten–Team legte Ort und Organisation für die Elterngespräche und die Überprüfung der Dokumente fest. 3.1.5. Termine Da der Elternverein am Tag der Schuleinschreibung ein Elterncafé für Info und Kontakte anbot, wurde ein Termin für ein Gespräch bezüglich Organisation mit dem Elternvereinsobmann über das Design des Cafés beschlossen. Eine Kollegin meldete sich für die Erstellung eines neuen Elternfragebogens (persönliche Angaben über das Kind), der mit der Einladung zur Einschreibung mitgeschickt wurde (war ein Wunsch der Eltern). Ein neuer Konferenztermin für April wurde zum Abschluss fixiert, bei der die genaue Planung der Einschreibung bezüglich Ablauf, Stationswechsel, Anfang, Ende, Lied, Begrüßung stattfinden würde. Die Teams sollten bis dahin die Kriterien für ihre Station auflisten, um einen gemeinsamen Beobachtungsbogen erstellen zu können. 3.2. Konferenzen im April 2005 und Besprechung mit dem Elternverein 3.2.1. Konferenzen Bei den beiden im April stattfindenden Konferenzen wurde die genaue Planung und Organisation des Ablaufs der Schuleinschreibung im Mai festgelegt. Es wurde ein Begrüßungs- und Abschiedslied ausgewählt („Hallo, hallo, wir sagen uns hallo!“) Es folgte die Besprechung der Stationsinhalte und der Kriterien für jede Station, die von einer Kollegin gesammelt wurden, um einen Beobachtungsbogen für alle Bereiche zu erstellen und ihn in benötigter Anzahl für die Gruppenbetreuer zu kopieren. Die Materialien für die Stationen und Gruppen wurden von den Teams eigenständig organisiert. Um bei der nächsten Einschreibung eine Fotopräsentation der diesjährigen Einschreibung machen zu können, wurde eine Hobbyfotografin gebeten, den Ablauf mit 33Vgl. Klippert, H.:Kommunikations- Training, S. 89

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einer Digitalkamera festzuhalten. Als Schulsachen–Expertin wurde eine pensionierte Lehrerin gebeten, die benötigten Materialien für die erste Klasse den Eltern vorzustellen und auf hochwertige Produkte zu verweisen. Zusätzlich wurden noch die Prospekte, die für die Eltern zur freien Entnahme aufliegen sollten, organisiert und ausgewählt. Aus der Lehrer- und Schülerbibliothek wurden Bilderbücher zum Thema „Schulbeginn“ ausgesucht, die auf einem Tisch zur Ansicht präsentiert wurden. 3.2.2. Elternverein Bezüglich des Elterncafés wurde eine Kollegin gebeten, bei der Teamsitzung des Elternvereins Mitte April teilzunehmen und gemeinsam ein Design für diesen Kommunikations– und Informationsbereich zu entwerfen, der ein attraktives Angebot für die Eltern beinhalten sollte, um die Wartezeit von zwei Stunden entsprechend überbrücken zu können. Es wurde eine Mutter als Hauptorganisatorin gewählt, die Anzahl der Tische und deren Dekoration, die Menge der benötigten Mehlspeisen und Getränke festgelegt, sowie die Einteilung der anwesenden Mitglieder des Vereins, die für den Ausschank und die Informationen zuständig waren, vorgenommen.

3.3. Genaue Darstellung des neuen Stationsbetrieb –Konzepts

Planung der Schuleinschreibung Mai 2005/ 26 Kinder

(neues System mit 4 Stationen, 4 Gruppen mit Gruppenbegleiter/innen)

13.30: Begrüßung aller Eltern und Kinder im Foyer durch die Schulleitung Lied: Hallo, hallo, wir sagen uns hallo (Lehrer/innen singen ein Mal vor, beim zweiten Mal singen die Kinder mit ) Strophen: 1. mit den Händen klatschen wir, 2. mit den Füßen stampfen wir Erklärung für die Eltern über den Ablauf der Einschreibung: Ungefähr 1,5 Stunden spielen die Kinder mit den Lehrer/innen an den Stationen. Die Eltern werden gebeten, in der Zwischenzeit die Formalitäten bei Frau NN in der Kanzlei oder bei Frau NN im Konferenzzimmer zu erledigen. Zwischendurch gibt es die Möglichkeit, sich im Elterncafe zu stärken, mit dem Elternverein Kontakte zu knüpfen, Informationen zu bekommen, sich von Frau NN die benötigten Schulsachen erklären zu lassen, andere zukünftige 1. Klasse-Eltern kennen zu lernen, in Fotomappen und Büchern zum Thema „Schulbeginn“ zu blättern, usw. 13.45: Einteilung in vier Gruppen (vorgefertigte Namenskarten in den Farben Rot, Gelb, Grün, Blau) Die Gruppenbegleiter/innen stellten sich und den Teddybären (der die Gruppe begleitete) vor und riefen „ihre“ Kinder auf, gaben ihnen das Namenskärtchen und gingen mit ihnen nach Plan zu den Stationen. Es gab für jedes einzelne Kind einen

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„Beobachtungsbogen“ für alle Bereiche, die Gruppenbegleiter/innen nahmen diese Bögen von Station zu Station mit und machten Notizen über das sozial–emotionale Verhalten (ev. Auffälligkeiten) der Kinder. Die Eintragungen zu den vier Stationen wurden von den Stationsbetreuer/innen bei Sprache, Mathematik/Serialität, Grafomotorik und Motorikparcours vorgenommen.

4 Gruppen

NN Gelbe Gruppe NN Blaue Gruppe NN Rote Gruppe NN Grüne Gruppe

4 Stationen Sprache 1a NN

NN Zusatzbeschäftigung: Mandala malen

Grafomotorik 1b NN NN

------------------

Mathematik 2a NN NN

-------------------

Motorik TS “Schatzsuche”

NN NN

Zusatzbeschäftigung: Bausteine, Kinder bekommen als „Schatz“ einen Bleistift

Plan für den Zirkel:

1a 1b 2a Turnsaal Gelb Rot Blau Grün Grün Gelb Rot Blau Blau Grün Gelb Rot Rot Blau Grün Gelb

Wechsel der Stationen: Es wurde nach 20 Minuten gemeinsam zur nächsten Station (laut Zirkelplan) gewechselt, die Gruppenbegleiter/innen und Stationsbetreuer/innen schauten auf die Uhr! Trink-Pause: Ungefähr zehn Minuten Nach zwei Stationen (um ca. 14.30) gingen alle Gruppenbegleiter/innen mit ihren Kindern zum Elterncafé, wo die Kinder einen Becher Saft vom Elternverein bekamen. Anschließend wurden die beiden nächsten Stationen besucht. Gruppendiskussion: (ca. 15.30) Gleich im Anschluss an die letzte Station wurden die Gruppen von je zwei Studierenden der Pädagogischen Akademie in den jeweiligen Klassen übernommen. Dort fand mit je einer Kasperlfigur und dem „Gruppenteddy“ (=Petzi) eine indirekte Befragung (Gruppendiskussion) der Kinder zu den Erlebnissen bei der Schuleinschreibung statt.

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Formalakt: Während die Kinder an den Stationen arbeiteten, wurden die Eltern gebeten, bei Frau NN und Frau NN die Formalitäten zu erledigen. Elterncafe: (im Foyerbereich) Im Weiteren hatten die Eltern die Möglichkeit, im Elterncafé, das vom Elternverein organisiert wurde, Kaffee und Kuchen zu genießen. Mitglieder des Elternvereins informierten über seine Funktion und Organisation, stellten bereits geleistete Projekte (Kamera, PCs, Theaterzuschüsse, Vorträge an Elternvereinsversammlungen) vor und standen für vielseitige Informationen zur Verfügung. Im Elterncafé lag auch eine Mappe mit Fotos der aktuellen ersten Klassen zur freien Ansicht auf, um den Eltern einige Streiflichter des Unterrichts in der Elementarstufe zu vermitteln. Es wurden von den Lehrer/innen Prospekte zu folgenden Themen aufgelegt:

• Broschüre vom Ministerium: Willkommen in der Schule • Gesunde Jause • Frühstück • Bewegung • Lesestoff (Philipp und Faxi Hefte) • Schulweg

Schulsachen: Frau NN stellte die für die 1. Klasse benötigten Schulsachen vor und informierte über den Sinn von hochwertigen Materialien. (Tisch im Elterncafe) Außerdem lagen beim Büchertisch im selben Bereich Bilder- und Sachbücher zum Thema „Schulanfang“ auf, die zum Schmökern einluden. 15.45 : Abschlusstreffen im Foyer

• Dank fürs Kommen • Bitte um Ausfüllen des Fragebogens (Fragebogen und frankiertes Rückkuvert

austeilen) und um Interviewpartner/innen • Benachrichtigung, ob Vorschulstufe oder schulreif für erste Klasse innerhalb von

14 Tagen • Vorausblick auf Schnuppertag mit Kindergarten • Verabschiedung • Abschlusslied: Hallo, hallo, wir sagen uns hallo. Mit den Händen winken wir,

winken wir ... Anschließend Konferenz zur Besprechung der Ergebnisse! Vorbereitende Arbeiten:

a) Einladung zur Schuleinschreibung mit Elternfragebogen zur Aufnahme b) Gespräch mit dem Elternverein über das Elterncafé c) Namenskärtchen in den 4 Farben vorbereiten (4. Klassen) d) Diagnose–Beobachtungsbögen für jedes Kind kopieren, an

Gruppenbetreuer/innen austeilen

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e) Material für die Stationen besorgt jedes Team selbst f) Prospekte zur freien Entnahme für die Eltern g) Fotomappe der ersten Klassen zur Ansicht für das Elterncafé h) Schulsachen für die ersten Klassen richten i) Sach- und Bilderbücher für den Schmökertisch auswählen j) Fotografin: Frau NN fotografiert und erstellt eine Powerpoint-Präsentation für

die nächste Einschreibung k) Fragebogen und Rückkuvert zur Evaluation bereitstellen (30 Stück) l) Kontakt mit Dr. NN von der Pädagogischen Akademie bezüglich Befragung

der Kinder (Gruppendiskussion) m) Organisation von Diktiergeräten, Kasperl- und Petzifiguren (Teddybären)

4. Schuleinschreibung im Mai 2005 4.1. Bericht über den Ablauf Frau NN vom Elternverein und ihre Helferinnen dekorierten um 12.30 Uhr die Kaffeetische und richteten das Kuchen- und Kaffeebuffet. Es wurden Informationsblätter über den Elternverein aufgelegt, da der Obmann auf Grund eines wichtigen Termins beruflich verhindert war und daher als wichtigster Informationspartner nicht selbst anwesend sein konnte. Ab 13.15 Uhr kamen die ersten Eltern mit ihren Kindern ins Foyer unserer Schule und warteten gespannt auf den Beginn des Einschreibefestes. Die Lehrer/innen waren noch mit letzten Vorbereitungen beschäftigt, doch pünktlich um 13.30 Uhr begrüßte die Schulleitung alle Gäste. Es folgte das Willkommenslied „Hallo, hallo, wir sagen uns hallo“. Nach den organisatorischen Informationen stellten sich die Gruppenleiter/innen vor und riefen die Kinder ihrer Gruppe namentlich auf. Die Lehrer/innen-Teams eilten zu ihren vorbereiteten Stationen und erwarteten die ersten Gruppen. Nach zwei Stationen bzw. ungefähr 40 Minuten erfolgte wie geplant eine Getränkepause für Lehrer/innen und Kinder, wo die Kinder von den Eltern freudig begrüßt wurden. Nach der kleinen Stärkung verlief die Einschreibung nach Plan weiter. Die Eltern erledigten in der Zeit, in der die Kinder an den Stationen arbeiteten, die Formalitäten und nahmen die kulinarischen und informativen Angebote im Elterncafé an. Als alle Stationen durchlaufen waren, wurden die Kinder von den Studierenden der Pädagogischen Akademie übernommen, die mit ihnen die Gruppendiskussion durchführten, die in Kapitel 5.4. ausführlich beschrieben wird. Als alle Gruppen wieder im Foyer bei ihren Eltern angelangt waren, ersuchte ich die Eltern, den Fragebogen zu bearbeiten und mittels frankiertem Rückkuvert zurück-zusenden. Außerdem bat ich Eltern, sich freiwillig für einen Interviewtermin bei mir zu melden. Anschließend bedankte sich die Schulleitung bei den Eltern und Kindern für das Erscheinen zu diesem Nachmittag und informierte über weitere Schritte bis zum Schulbeginn im Herbst. Es folgte das Schlusslied und um 16.00 Uhr verließen die Eltern und Kinder unsere Schule. Zuvor gelang es mir noch, sieben Eltern für ein Interview zu gewinnen und Termine dafür zu fixieren. Bei der anschließenden Konferenz der Lehrer/innen und der Schulleitung wurde mit Hilfe der Beobachtungsbögen der Entwicklungsstand jedes Kindes eruiert und diagnostiziert. Dabei wurden eventuelle Vorschulkinder sichtbar, die in den ersten Klassen integrativ geführt werden. Zuletzt ersuchte ich die Kolleg/innen noch, den Fragebogen über ihre Befindlichkeit zu dieser Schuleinschreibung auszufüllen und im

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Laufe der Woche in mein Fach zu legen. 4.2. Persönliche Beobachtungen Da ich selbst bei der Station „Sprache“ tätig war, konnte ich nur phasenweise persönliche Eindrücke des allgemeinen Ablaufs und der Stimmung sammeln. Der Elternverein sorgte hervorragend für den Kommunikationsbereich und half den Eltern, die Wartezeit auf angenehme Weise zu überbrücken. Die Dekoration im Elterncafé wirkte sehr gemütlich und einladend, ebenso die vorbereiteten Mehlspeisen und Getränke. Die Abwesenheit des Obmannes trübte meiner Meinung nach die Kontaktaufnahme zwischen Eltern und Elternverein ein wenig, da ein geschriebenes Blatt nicht die persönliche Präsenz und Informationskraft einer kompetenten Ansprechperson ersetzen konnte. Auch wirkten Eltern, die gänzlich neu an unserer Schule waren (zugezogen oder aus einem anderen Sprengel), etwas verloren und gelangweilt, da sie nicht auf Kindergartenkontakte wie manch andere Eltern zurückgreifen konnten. Bei untereinander schon bekannten Eltern waren rege Gespräche und Diskussionen zu beobachten. Zeitweise konnte ich auch vor den Räumen, in denen die Formalitäten abgewickelt wurden, eine Warteschlange von ungefähr sieben Eltern erkennen, doch am Ende der Einschreibung hatte jeder den formellen Akt abgeschlossen. Während die Kinder in der Gruppendiskussion zur Schuleinschreibung befragt wurden, warteten die Eltern schon ungeduldig auf die Kinder, besonders deshalb, weil nicht alle Gruppen gleichzeitig fertig waren. Die Kinder benahmen sich sehr wohlerzogen und waren leicht zu führen, eine eventuelle anfängliche Scheu wurde bald durch den spielerischen Charakter der Stationen überwunden. Es gab keinerlei beobachtbare Probleme oder Trennungsängste bis zur Getränkepause, aber nach erneuter Trennung von der Mutter flossen bei einem Buben ein paar Tränen, die der „Gruppenteddy“ aber trocknen konnte. Im zweiten Teil der Einschreibung (nach der Pause) waren die Kinder teilweise sehr gesprächig und aufgeweckt, doch interessanterweise fiel kein einziges Kind vom Benehmen oder sozial-emotionalen Verhalten aus dem Rahmen. Die Lehrer/innen und Gruppenbetreuer/innen empfanden die Gruppengröße von sechs bis sieben Kinder als sehr angenehm und konnten auch mit kleinen Abweichungen die Zeitvorgabe von 20 Minuten pro Station einhalten. Die beiden Kolleg/innen bei den Formalitäten hatten alle Hände voll zu tun, da die Eltern teilweise ausführliche Gespräche mit ihnen führen wollten. Bei der anschließenden Besprechung über die Ergebnisse der Schuleinschreibung waren einige Kolleg/innen sehr positiv überrascht, wie durch die Notizen auf dem Beobachtungsbogen ein komplexes und klares Bild des Entwicklungsstandes eines jeden Kindes sichtbar wurde, das auf den Beobachtungen und Diagnosen von fünf verschiedenen Personen beruhte. Daraus ergaben sich für meine Abschlussarbeit folgende, im nächsten Kapitel angeführten Ziele:

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5. Ziele meiner Abschlussarbeit

• Erarbeitung, Erprobung und Evaluation eines Organisationsplans für die Einschreibung am 9. Mai 2005

• Genaue Beobachtung der Stärken und Schwächen der Schulanfänger, um den Unterricht in der 1. Klasse darauf abstimmen zu können

• Lustbetonter, kindgerechter Einstieg für Schulanfänger/innen (Charakter eines „Einschreibefestes“)

• Akzeptanz der neuen Einschreibeform mit Stationen durch die Lehrer/innen und Aufnahme in das Schulprogramm (Implementierung)

• Attraktivität in der Öffentlichkeit steigern 6. Methoden der Datenerhebung Um die Akzeptanz der neuen Schuleinschreibung mit Stationen an unserer Schule erheben zu können, führte ich Datenerhebungen bei allen betroffenen Schulpartnern, das sind Eltern, Lehrer/innen und Schüler/innen durch. Außerdem wollte ich durch diese Daten die folgenden, von mir aufgestellten, unten angeführten Hypothesen zur Schuleinschreibung bestätigen bzw. falsifizieren können.

1. Eltern erwarten von der Schuleinschreibung die Feststellung der Schulfähigkeit ihres Kindes, ob es die erste Klasse oder die Vorschulstufe (die bei uns ab Herbst 2005 integrativ geführt wird) besuchen wird. (Elterninterviews)

2. Kinder und Eltern erleben den ersten Kontakt mit unserer Schule durch ein

„Einschreibefest“ eindrucksvoll und lustbetont. (Elterninterviews, Gruppendiskussion bei den Kindern)

3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen. (Eltern–Fragebogen, Elterninterviews, Gruppendiskussion bei den Kindern)

4. Ein attraktives Angebot für die Eltern in Schule und Elterncafé in der Zeit, in der

die Kinder bei der Einschreibung an den Stationen arbeiten, trägt dazu bei, dass die Eltern diese zwei Stunden kurzweilig und interessant erleben.

(Eltern–Fragebogen, Elterninterviews)

5. Die Kinder erleben die Einschreibung angst-, stressfrei und im Schutz der Gruppe, mit der sie an den Stationen unterwegs sind.

(Elterninterviews, Gruppen-diskussion bei den Kindern)

6. Perfekte Organisation und fachliche Vorbereitung der Beobachtungsaufgaben an den Stationen sind Voraussetzung für das Gelingen dieses neuen Projektes und für die Akzeptanz durch die Lehrer/innen. (Lehrer/innen–Fragebogen)

7. Die informelle Qualität der Beobachtungen rechtfertigt den Arbeitsaufwand für die Lehrer/innen. (Lehrer/innen–Fragebogen)

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Für die Elternbefragung wurde der Fragebogen gewählt, um alle 25 Elternpaare schnell und anonym befragen zu können. Für nähere Detailinformationen konnte ich sieben freiwillige Erziehungsberechtigte gewinnen, die für ein Gespräch bereit waren. Die Befindlichkeit der Lehrer/innen wurde durch einen Fragebogen erhoben, der die Anonymität gewährleistet und den geringen Zeitaufwand von zehn Minuten erfordert. Die Kinder wurden mittels einer Gruppendiskussion, die als Puppenspielinterview organisiert war, befragt. Die Auswertung, Analyse und Interpretation erfolgte auf Grund der ausgefüllten Fragebögen, der Interviewtranskripte und der Protokolle der Gruppendiskussionen, die im Anhang zu finden sind. 6.1. Befragung der Eltern mit Fragebögen „Die schriftliche Befragung ist eine Art formalisiertes Interview. Der wichtigste Unterschied zum Interview besteht darin, dass der Fragende auf die Antworten der Befragten nicht unmittelbar reagieren kann. Präzisierungen der Frage oder Nachfragen sind nicht möglich.“34 Der Fragebogen erschien mir aber geeignet als eine effektive, schnelle und anonyme Methode, um die Befindlichkeit von allen 26 Eltern(paaren) bei der Schuleinschreibung feststellen zu können. Die Befragung der Eltern über die neue Stationseinschreibung führte ich (so wie die Befragung der Lehrer/innen) mit einem kombinierten Fragebogen mit geschlossenen Fragen zum Ankreuzen einer oder mehrerer Vorgaben und teilweise mit Fragen, die zu einer Kurzantwort bzw. frei formulierten Antwort aufforderten, durch. Mit Hilfe der ausgewählten Fragen erhoffte ich, zwei meiner aufgestellten Hypothesen betreffend die Eltern belegen zu können. Ich wollte herausfinden, wie die Eltern die Organisation der Schuleinschreibung, das Angebot an Information und die Betreuung im Elterncafé empfunden hatten. Die Hypothesen 3 und 4 werden mit Hilfe des Eltern-Fragebogens verifiziert oder falsifiziert: 3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen.

4. Ein attraktives Angebot für die Eltern in Schule und Elterncafé in der Zeit, in der die Kinder bei der Einschreibung an den Stationen arbeiten, trägt dazu bei, dass die Eltern diese zwei Stunden kurzweilig und interessant erleben. Fragebogen für Eltern zur Schuleinschreibung 2005

1. Wie waren Sie mit der Organisation und dem Zeitplan von unserer Schuleinschreibung zufrieden?

34 Vgl. Posch, P.; Altrichter, H.: Lehrer erforschen ihren Unterricht, S.154ff

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2. Wie war der Gesamteindruck, den Sie sich von unserer Schule machen

konnten? 3. Welche Informationen haben Sie im Elterncafe bekommen?

4. Welche Informationen haben Ihnen gefehlt?

5. Wie haben Sie die Kontaktaufnahme zu den anderen Eltern erlebt?

6. Wie beurteilen Sie das kulinarische Angebot im Elterncafé?

7. Was fanden Sie gut an unserer Schuleinschreibung? (Mehrfachnennungen möglich)

8. Was haben Sie bei der Einschreibung vermisst?

9. Was hat Sie bei der Einschreibung gestört? 10. Welche zusätzlichen Angebote bei der Schuleinschreibung würden Sie nützen?

(Mehrfachnennungen möglich) Vor der Verabschiedung der Eltern am Tag der Schuleinschreibung teilte ich an die 25 anwesenden Eltern(paare) je einen Fragebogen und ein frankiertes Rückkuvert aus und appellierte an sie, diesen im Sinne von Schulentwicklung und Qualitätssicherung für unsere Schule zu bearbeiten. Außer dem Postweg gab es noch die Möglichkeit einer persönlichen Rückgabe. Durch das Angebot des bezahlten Portos erhoffe ich, die Bereitschaft der Eltern zur Mitarbeit zu erhöhen. Im Laufe der nächsten Tage kamen per Post oder Abgabe (persönlich oder durch „Boten“) insgesamt 18 ausgefüllte Fragebögen zurück, was einer Rücklaufquote von 72% entspricht. Diese doch hohe Rücklaufquote führe ich einerseits auf das persönliche Interesse der Eltern an der Schule und andererseits auf meinen Aufruf, etwas zur Qualitätsentwicklung beizutragen, zurück. Die retournierten Fragebögen der Eltern wurden von mir ausgezählt und ausgewertet. Da bei einigen Fragen mehrere Antworten möglich waren, wurden die einzelnen Nennungen in Prozenten ausgedrückt und auch grafisch dargestellt. Die Auswertung des Fragebogens ist im Kapitel 6.1. zu finden.

6.2. Interview mit ausgewählten Eltern „Interviews wie auch schriftliche Befragungen sind eine Weiterentwicklung des alltäglichen Gesprächs. Interviews sind Gespräche, deren Zweck es vor allem ist, Sichtweisen, Interpretationen, Bedeutungen kennen zu lernen, um das Verständnis einer Situation zu verbessern. ...Ihr besonderer Wert besteht darin, dass sie Gedanken, Einstellungen, Haltungen erschließen, die „hinter“ dem aktuellen Verhalten stehen.35 35 Vgl. Posch, P., Altrichter, H.: Lehrer erforschen ihren Unterricht, S. 143

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Damit ein Interview gelingen kann, ist es wichtig, dem Interviewpartner zu vermitteln, dass die erwarteten Informationen für beide Beteiligten bedeutsam sind. Der Interviewer bekommt Zugang zu Informationen und der Interviewte möchte/kann an einer Situation, die ihn interessiert / an seiner eigenen Situation etwas verbessern. 36 Da ich durch meine langjährige Tätigkeit an unserer Schule viele Eltern persönlich kenne, wollte ich bei der Auswahl darauf achten, teils Eltern zu gewinnen, die schon ein oder mehrere Kind/er an unserer Schule haben und teils solche, die für unsere Schule „neu“ waren. Durch den persönlichen Kontakt mit den Befragten bei den Interviews erwartete ich mir genauere Informationen über den Grad ihrer Zufriedenheit bei der Schuleinschreibung und Begründungen für ihre Aussagen, da bei den großteils geschlossenen Fragen im Fragebogen ein Rückfragen und Präzisieren kaum möglich war. „Das Ziel eines Interviews besteht darin, von einer Person (oder mehreren) etwas zu erfahren, das einem wichtig ist und das man noch nicht weiß.“37 Daher sollten in einem Leitfaden für das Interview die Themen notiert werden, zu denen der Interviewer etwas erfahren möchte. Es können auch wichtige Fragen ausformuliert werden. Ich erwartete mir durch die Interviews mit den Eltern eine Beantwortung folgender Hypothesen: 1. Eltern erwarten von der Schuleinschreibung die Feststellung der Schulfähigkeit ihres Kindes, ob es die erste Klasse oder die Vorschulstufe (die bei uns ab Herbst 2005 integrativ geführt wird) besuchen wird. 2. Kinder und Eltern erleben den ersten Kontakt mit unserer Schule durch ein „Einschreibefest“ eindrucksvoll und lustbetont. 3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen. 4. Ein attraktives Angebot für die Eltern in Schule und Elterncafé in der Zeit, in der die Kinder bei der Einschreibung an den Stationen arbeiten, trägt dazu bei, dass die Eltern diese zwei Stunden kurzweilig und interessant erleben.

5. Die Kinder erleben die Einschreibung angst-, stressfrei und im Schutz der Gruppe, mit der sie an den Stationen unterwegs sind. Interview- Leitfaden für Elterninterviews zum Thema Schuleinschreibung 2005

1. Was erwarten Sie von einer Schuleinschreibung im Allgemeinen? 2. Welche Erwartungen sind für Sie in unserer Schule erfüllt worden, welche nicht?

36 Vgl. ebda., S. 143 37 Vgl. Posch, P.; Altrichter, H.: Lehrer erforschen ihren Unterricht, S. 145

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3. War das der erste Kontakt mit der Schule, und wie haben Sie ihn erlebt? 4. Wie, glauben Sie, hat Ihrem Kind der Tag der Einschreibung gefallen?

5. Wie war für Sie der Organisationsablauf (Länge, Wartezeit, Terminisierung)?

6. Was hat Ihnen an unserem Einschreibefest gefallen/ nicht gefallen?

7. Wie haben Sie die Zeit, während Ihr Kind an den Stationen gearbeitet hat,

verbracht?

8. Was möchten Sie uns zur Schuleinschreibung noch mitteilen? Am Ende der Schuleinschreibung nach der Ausgabe der Fragebögen ersuchte ich Eltern, sich bei mir für ein Interview im Ausmaß von einer halben Stunde zur Verfügung zu stellen. Da erwartungsgemäß der große Ansturm ausblieb, ging ich auf mir bekannte Erziehungsberechtigte zu und versuchte sie für mein Anliegen zu gewinnen. Nachdem ich ein paar Interviewpartner/innen gefunden hatte, meldeten sich nach einigen Gesprächen auch solche, die bei uns an der Schule „neu“ waren, so dass ich zuletzt mit sieben Personen Interviewtermine vereinbaren konnte. Die Interviews fanden in den darauffolgenden neun Tagen nach der Schuleinschreibung in privaten Räumen in lockerer Atmosphäre statt. Die Aufzeichnungen umfassen je Befragung ungefähr 30 Minuten, anschließend führte ich mit einigen Personen noch themenbezogene oder private Gespräche. Die Interviews wurden transkribiert und nach passenden Antworten, die meine Hypothesen belegen würden, untersucht. Die Auswertung der Interviews mit den Eltern ist im Kapitel 6.2. angeführt. 6.3. Befragung der Lehrer/innen mit Fragebogen Die Verteilung eines Fragebogens ist relativ einfach, vor allem können Fragen von einer größeren Anzahl von Personen gleichzeitig beantwortet werden, was den Zeitaufwand für die Bearbeitung gering hält. Durch die Anonymität wird eine größere Offenheit möglich.38 Für die Befragung der Lehrer/innen zum durchgeführten neuen Einschreibe- Stationsbetrieb wählte ich einen kombinierten Fragebogen mit geschlossenen Fragen zum Ankreuzen einer oder mehrerer Vorgaben und teilweise mit Fragen, die zu einer Kurzantwort bzw. frei formulierten Antwort aufforderten. Mit den Daten der Fragebögen möchte ich die Hypothesen 6 und 7 belegen können: 6. Perfekte Organisation und fachliche Vorbereitung der Beobachtungsaufgaben an den Stationen sind Voraussetzung für das Gelingen dieses neuen Projektes und für die Akzeptanz durch die Lehrer/innen.

38 Vgl. Posch, P.; Altrichter, H.: Lehrer erforschen ihren Unterricht, S. 154

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7. Die informelle Qualität der Beobachtungen rechtfertigt den Arbeitsaufwand für die Lehrer/innen. Folgende Fragen sollten es mir ermöglichen, diese beiden Hypothesen verifizieren oder falsifizieren zu können. Fragen für den Lehrer/innen – Rückmeldebogen zur Schuleinschreibung 2005 1. Wie groß war für dich der zeitliche Aufwand für die Vorbereitung unserer heurigen Schuleinschreibung? 2. Wie hast du die Beobachtung der Kinder an Hand der Kriterienliste erlebt? 3. Wie hast du den zeitlichen Rahmen (13.30–15.45 Uhr) der Schuleinschreibung gesehen? 4. Wie bist du mit den Gesamtergebnissen aller Stationen zufrieden? 5. Aus welchen Gründen würdest du eine Einschreibung mit Stationen weiterhin bevorzugen? (mehrere Antworten möglich)

6. Aus welchen Gründen bist du zukünftig gegen einen Stationenbetrieb bei der Einschreibung in unserer Schule? (Antworten dazu bitte formulieren!) Bei der an die Einschreibung anschließenden Konferenz wurden alle beteiligten 14 Lehrer/innen gebeten, den sogenannten Rückmeldebogen zu bearbeiten und in einem Ablagekorb im Konferenzzimmer zu deponieren (innerhalb einer Woche). Durch die Methode des Fragebogens wird die Anonymität gewährleistet, der minimale Zeitaufwand von ca. zehn Minuten und das persönliche Interesse an Rückmeldungen ließ mich auf eine hohe Rücklaufquote hoffen. Tatsächlich wurden von den ausgegebenen vierzehn Bögen alle bearbeitet und zurückgegeben , was einer Rücklaufquote von 100% entspricht, die ich neben dem persönlichen Interesse auf die Solidarität der Kolleg/innen und deren Wertschätzung meiner Arbeit gegenüber zurückführe. Die zurückgegebenen Fragebögen der Lehrer/innen wurden von mir ausgezählt und ausgewertet. Da bei einigen Fragen mehrere Antworten möglich waren, wurden die einzelnen Nennungen in Prozenten ausgedrückt und auch grafisch dargestellt. Näheres darüber ist im Kapitel 6.3. zu finden. 6.4. Befragung der Kinder mit der Methode „Gruppendiskussion“ Narrative Interviews und Befragungen bei Kindern unter fünf Jahren sind manchmal schwierig durchzuführen, da ihre Erzählaktivität erst mit zunehmendem Alter ansteigt. Gerade bei jüngeren Kindern wird empfohlen, eine Art „symbolisches“ Interview zu wählen, wo z.B. die Befragung als „Puppenspielinterview“ umgesetzt wird. Obwohl

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Gruppendiskussionen als anspruchsvolle Verfahren gelten, da sie kommunikative Fertigkeiten der Teilnehmer voraussetzten, wird diese Methode für die Kindheitsforschung empfohlen, da auch in der kindlichen Erfahrungswelt „Kreisgespräche“, die mit den Gruppendiskussionen vergleichbar sind, stattfinden. Gruppendiskussionen sind dafür geeignet, kollektive Orientierungen und deren Entstehung zu rekonstruieren. Da das Thema und das zur Eröffnung ausgewählte Gesprächsangebot (der sog. „Grundreiz“) an die Alltagserfahrungen der Kinder anknüpfen sollte, wurde eine Kombination aus „Puppenspielinterview“ und „Gruppendiskussion“ vorbereitet.39 Die Daten der Gruppendiskussion sollten mir die Beantwortung der Hypothesen 2, 3 und 5 aus der Sicht der Kinder ermöglichen. 2. Kinder und Eltern erleben den ersten Kontakt mit unserer Schule durch ein „Einschreibefest“ eindrucksvoll und lustbetont. 3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen. 5. Die Kinder erleben die Einschreibung angst-, stressfrei und im Schutz der Gruppe, mit der sie an den Stationen unterwegs sind. Die Gruppendiskussion mit den Kindern wurde direkt im Anschluss an die Stationen durchgeführt. Die vier Gruppen mit je sechs bis sieben Kindern wurden von der Stationeneinschreibung übernommen und jeweils von zwei externen Personen (Studierende der Pädagogischen Akademie) betreut, die diese Diskussion durchführten. Dazu fand im Vorfeld ein Arbeitsgespräch mit der zuständigen Humanwissenschafterin der Pädagogischen Akademie statt, bei der die genaue Erarbeitung der Inhalte und der Organisation dieser Gruppendiskussion erfolgte. Je zwei Studierende übten ein kleines Puppenspiel ein, bei dem Kasperl und Petzi (der bereits bekannte Gruppenteddy) ein Gespräch über die Schuleinschreibung führten, das dann am Ende der Schuleinschreibung in den einzelnen Gruppen als Gesprächsanreiz dienen sollte. Im Anschluss daran wurden die Kinder aufgefordert, über ihre Erlebnisse bei diesem „Einschreibefest“ zu berichten. Durch die bereits vertraute Gruppe einerseits und die Kasperlfiguren andererseits wurde erwartet, dass Hemmungen beim Erzählen weitgehend vermindert würden. Die Gespräche wurden auf Tonbändern aufgezeichnet und transkribiert. Die Auswertung erfolgte in Bezugnahme auf die Hypothesen und wird im Kapitel 6.4. dargestellt. Datenerhebung/ Gruppendiskussion mit den zukünftigen Schulanfänger/innen Leitfaden für die Fragen, die beantwortet werden sollten:

39 Vgl. Mey, G.: Zugänge zur kindlichen Perspektive, S.12f

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o Welche Station möchtest du noch einmal machen? Was hat dir daran so gefallen?

o Was ist dir gut gelungen? Was hast du gut gekonnt? o Welche Station möchtest du nicht mehr machen? ( Was hat dich gestört?) o Was war so schwer für dich? Wo hast du dich recht plagen müssen?

Interaktives Theaterstück: Kasperl (K): Hallo Petzi (P), du warst ja heute das erste Mal in der Schule! Sag, was hast denn du da gemacht? P: Stell dir vor das war ein richtiges Fest. Ich bin in die Schule eingeschrieben worden! K: Sag, wie geht denn das? P: Ich war bei der gelben Gruppe und bin mit einer Frau Lehrerin in verschiedenen Klassenräumen ja und sogar im Turnsaal gewesen! K: …und was hast du in den Klassen gemacht? Petzi, denkt nach und kann sich an nichts mehr erinnern. Kasperl ersucht die Kinder zu helfen. K: Kannst du dem Petzi helfen – kannst du dich noch erinnern … – Was hat dir am besten gefallen? Kinder, die sich melden, werden aufgerufen. K: Petzi, wo war denn deine Mama in der Zwischenzeit, hast du sie vermisst (hat sie dir gefehlt)? P: …Mmm, da muss ich nachdenken, aber weißt du das? (und nennt namentlich ein Kind aus der Runde) Kinder werden zur Antwort aufgerufen. K: Kinder, glaubt ihr, dass der Petzi mit euch im Herbst schon in die Schule gehen darf? 7. Auswertung und Interpretation der Daten 7.1. Elternbefragung mit Fragebögen40 7.1.1. Ergebnisse und Analyse der Elternfragebögen Im Anschluss an die Schuleinschreibung vor der Verabschiedung teilte ich an alle anwesenden 25 Eltern(paare) einen Fragebogen mit frankiertem Rückkuvert und der Bitte um Bearbeitung aus. Im Laufe der nächsten Tage kamen per Post oder Abgabe (persönlich oder durch „Boten“) insgesamt 18 ausgefüllte Fragebögen zurück, was einer Rücklaufquote von 72% entspricht. Diese doch hohe Rücklaufquote führe ich einerseits auf das persönliche Interesse der Eltern an der Schule und andererseits auf meinen Aufruf, etwas zur Qualitätsentwicklung beizutragen, zurück. Etwa ein Viertel oder genauer gesagt 24% der Befragten konnten einen guten Überblick über die Schule bekommen, im Gegensatz dazu oder ergänzend wollten 36% der Eltern mehr von der Schule und den Lehrer/innen sehen, und ebenso hätten 36% gerne bei den Stationen zugeschaut. 4% bzw. eine Befragte/ ein Befragter konnte an diesem Tag keinen Überblick über unsere Schule gewinnen. Drei Viertel der Befragten waren mit dem Überblick und dem Eindruck bei diesem Einschreibefest nicht zufrieden, da den 40 Fragebogen und Auswertung im Anhang

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32

Eltern entscheidende Inhalte, wie die Information über die Stationen, über die Schule und über die zukünftigen Lehrer/innen der ersten Klassen, fehlten.

24%

36% 36%

4%

0%

50%

100%

guter Überblick mehr von derSchule gesehen

bei den Stationenzugeschaut

konntekeinenÜberblick

gewinnen

Frage 2: Gesamteindruck

Als Anmerkung bei der offenen Antwortmöglichkeit wurde der Auswahlpunkt „Ich hätte gerne bei den Stationen zugeschaut“ etwas umformuliert in „Vielleicht nicht unbedingt zugeschaut, aber Informationen darüber, was die Kinder bei den Stationen machen, was wichtig ist, was Lehrer/innen daraus ableiten!“ Und: „Bei den Stationen nicht zuschauen, aber die Stationen kennen lernen, wäre interessant.“ Es gab auch einen konkreten Vorschlag zur besseren Orientierungsmöglichkeit: „Ein Rundgang mit den Eltern zu den Stationen wäre informativ. Direkt zusehen muss nicht sein, Kinder sollten ungestört bleiben.“ (Elternfragebögen, Anhang S.I ). Um also von einem komplexen Einblick sprechen zu können ist es notwendig, den Eltern Informationen über die Tätigkeiten der Kinder bei den Stationen anzubieten. Laut Aussagen ist nicht unbedingt die Anwesenheit der Eltern an den Stationen erwünscht, da dies die Kinder bei ihrer Arbeit stören könnte, sondern der Inhalt der Stationen und was für die Lehrer/innen davon für die Schulfähigkeit relevant ist. Auf die Frage, was die Eltern bei der Einschreibung vermisst hätten, gaben erstaunlicherweise rund 67% keine Nennung ab bzw. fanden alles in Ordnung. Nur ein knappes Drittel der Befragten äußerte den Wunsch nach Information über den Inhalt der Stationen und die damit verbundenen Tätigkeiten ihres Kindes, nach der Vorstellung der zukünftigen Elementarlehrer/innen und nach einem Rundgang durch die Schule. Hier wird für mich eine Diskrepanz sichtbar, da die 76% der Befragten, die mit dem Gesamteindruck (Frage 2) nicht zufrieden waren, dies zwar bei dieser Frage durch Ankreuzen einer Auswahlantwort auch ausdrücken konnten, jedoch bei der offenen Fragestellung „Was haben Sie bei der Einschreibung vermisst?“ (Frage 8) konnten nur rund 33% Angaben über ihre Wünsche machen, während 67% nichts vermissten. Eine Erklärung dafür könnte möglicherweise in den unterschiedlichen Antwortformen zu finden sein.

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33

61,11%5,56% 5,56% 5,56% 5,56% 5,56% 5,56% 5,56%

0,00%

50,00%

100,00%

keineNennung

alles ok Rundgang zukünftigeLehrer/invorstellen

was K beiStationenmachen

Beschreib.der

Stationen

Elternmitgehen

Info überStat.

Frage 8: Bei derEinschreibung vermisst

Bei der Frage nach störenden Elementen bei der Einschreibung (Frage 9) gaben 40% der Befragten keine Nennung ab, was bedeutet, dass für sie im Bezug auf diesen Gesichtspunkt keine Faktoren vorhanden waren. Ein Drittel oder genau 35% gaben an, dass sie es als Störung empfanden, weil sie nicht sehen konnten, was ihr Kind an den Stationen machte. Dieser Wert deckt sich mit den 36%, die bei der Einschreibung gerne zugesehen hätten (Frage 2).

40% 35%

10% 10%0% 5%

0,00%

50,00%

100,00%

keineNennung

Stat. nichtgesehen

zu langegedauert

lange warten K schwertrennen

keine Pausevor Schluss

Frage 9: Was hatgestört?

Mit der Organisation und dem Zeitplan bei unserer Schuleinschreibung (Frage 1) zeigte sich der hohe Prozentsatz von 82,5% der Befragten zufrieden. Für rund 18% der Eltern dauerte dieser Nachmittag zu lange und 23,5% würden dazwischen gerne weggehen. Aus einer zusätzlichen Angabe geht hervor, dass ältere Geschwister in die Musikschule hätten gebracht werden sollen, was in diesem Fall aber für die Befragte/ den Befragten nicht möglich war. Nähere Einblicke in die Befindlichkeit der Eltern zur Zeitdauer geben zwei Angaben bei der ergänzenden offenen Antwortmöglichkeit. „Für meine Tochter war es nicht zu lange, ihr machte es Spaß! Mir waren 2,5 Stunden lange, kenne auch niemanden.Tut aber auch gut, einmal Zeit zu haben!“ „Zeitrahmen fand ich in Ordnung, die Zeit des Wartens der Eltern hätte noch mehr

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gestaltet sein können!“ (Elternfragebögen, Anhang S. I)

82,50%

17,70%

0%

23,50%

0%

0,00%

50,00%

100,00%

guteOrganisation

dauerte zulange

zu kurz würde gerneweggehen

nicht zufrieden

Frage 1: Organisation,Zeitplan

Den Großteil der Zeit verbrachten die Eltern im Elterncafé, wo nach eigener Angabe fast 78% der Befragten interessante Gespräche führten (Frage 5) und dabei das kulinarische Angebot des Elternvereins (Frage 6) nützten, das rund 95% sehr gut bis ausreichend fanden. Zwei Zitate bei den Statements geben einen Einblick in das Erleben der Kontaktaufnahme der Befragten. „Es war interessant, Eltern und Kinder zu sehen, bei Beginn und Ende, dazwischen die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.“ „Da ich noch niemanden kenne, habe ich einfach beobachtet und zugehört.“ (Elternfragebogen, Anhang S.II)

77,80%

5,60% 5,60% 11,10%

0,00%

50,00%

100,00%

inter. Gespräche zu wenig Gespr.partner kein Interesse Statement

Frage 5:Kontaktaufnahme zuanderen Eltern

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35

72,20%

22,20%

0% 0%5,60%

0,00%

50,00%

100,00%

sehr gut ausreichend dürftig es fehlte... nicht wichtig

Frage 6: Kulinarischesim Elterncafé

Außerdem konnten die Eltern im Elterncafé noch Informationen über die benötigten Schulsachen einholen, was 41% nützten und Informationen über den Elternverein, was 36% der Befragten angaben. (Frage 3: Welche Informationen haben Sie im Elterncafé bekommen?)) Obwohl eine umfassende Broschüre zum Schulbeginn, die Tipps für einen guten Schulstart beinhaltet, herausgegeben vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst41 in ausreichender Anzahl zur freien Entnahme aufgelegt war, gaben nur 7,7% der Befragten an, Informationen zum Schulbeginn bekommen zu haben. Möglicherweise waren die Broschüren an einer unübersichtlichen Stelle positioniert und wurden nur von wenigen Eltern angenommen, oder sie konnten darin keine oder wenig Beantwortung ihrer Fragen bekommen. Vielleicht waren die Tipps auch zu allgemein gehalten und sie hätten spezifischere Informationen zum Schulbeginn und ersten Schultag in unserer Schule erwartet. Bei der offenen Fragestellung nach fehlenden Informationen wurden in insgesamt vier Stellungnahmen allgemeine Infos zur Schule, zu den Stationen, über den Schulbus und den Schulanfang, den Ablauf des ersten Schultages angeführt.

41%

0%7,70%

35,90%

7,70% 5,20% 2,60%

0%

50%

100%

Schulsachen Jause Lehrer/innen Elternverein Schulbeginn Aktivitäten Hort

Frage 3: Informationen imElterncafé

Als zusätzliche Angebote bei der Schuleinschreibung (Frage 10) würden fast 46% eine Schulführung nützen und 25% wären an einer Fotopräsentation vom Unterricht interessiert. Dieser Prozentsatz ist für mich auffällig hoch, da im Elterncafé eine Fotomappe mit vielen Bildern der aktuellen ersten Klassen auflagen. Entweder hatten nicht alle Eltern Gelegenheit, diese zur Ansicht zu bekommen oder sie würden eine

41 bm:bwk: Willkommen in der Schule! Schuljahr 2005/06

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größere Bildfläche (mit Kommentar?) bevorzugen. 7.1.2. Resümee der Elternfragebögen und Beantwortung der Hypothesen betreffend die Eltern Mit dieser Befragung konnten folgende Hypothesen zum Teil verifiziert werden: 3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen. 4. Ein attraktives Angebot für die Eltern in Schule und Elterncafé in der Zeit, in der die Kinder bei der Einschreibung an den Stationen arbeiten, trägt dazu bei, dass die Eltern diese zwei Stunden kurzweilig und interessant erleben. Um den Eltern am Tag der Schuleinschreibung einen umfassenden Einblick in unsere Schule zu gewähren und einen Gesamteindruck zu vermitteln, ist es zusätzlich zu unserem Programm nötig, ihnen den Inhalt der Stationen und die damit verbundenen Aufgaben für die Kinder zu präsentieren. Dies könnte durch persönliche Erklärung seitens eines/ einer Lehrers/ Lehrerin mit Hilfe von Flipcharts erfolgen oder auch mit einer kommentierten Fotoschau der letzten Einschreibung auf einer Leinwand. Bei Personalmangel könnten diese Funktion auch im Foyer aufgehängte Plakate mit den beschriebenen Inhalten der Stationen übernehmen. Es erscheint mir nicht günstig, die Eltern phasenweise bei den Stationen zuschauen zu lassen, da die Kinder dadurch sicher in ihrer Arbeit und Konzentration gestört werden würden, was wiederum Einfluss auf die Beobachtungsergebnisse hätte. Im Fall von ausreichenden Personalressourcen wäre die persönliche Anwesenheit einer Lehrerin/ eines Lehrers im Elterncafé als Ansprechpartner/in zu überlegen, um eine zusätzliche Kontaktmöglichkeit zu bieten. Auch eine Schulführung würde den Eltern mehr Orientierungsmöglichkeiten verschaffen und ihnen das Gefühl vermitteln, willkommene Schulpartner zu sein. Im Rahmen der Begrüßung wäre eine Vorstellung aller Lehrkräfte wünschenswert mit besonderer Erwähnung der möglichen zukünftigen Lehrer/innen der ersten Klassen. Obwohl meiner Meinung nach ein sehr attraktives Angebot im Elterncafé vorhanden war, würde ich es besser finden, es den Eltern nach Erledigung der Formalitäten frei zu stellen, die verbleibende Zeit auch außerhalb der Schule verbringen zu können. Ich denke aber, dass dies nur ein geringer Prozentsatz in Anspruch nehmen würde, da ich auf Grund der Interviews (im Kapitel 6.2.1. näher beschrieben) sagen kann, dass die befragten Eltern während der Einschreibung keinesfalls die Schule verlassen würden. Bezüglich Informationen sollten diese wie erwähnt um den Inhalt der Stationen und den Ablauf des ersten Schultages in unserer Schule ergänzt werden. Falls Personal vorhanden, wäre eine – vielleicht stündlich stattfindende - Schulführung eine zusätzliche Attraktion. Falls technisch organisierbar, könnte eine Powerpoint-Präsentation von Fotos der ersten Klassen einen Einblick in den Unterricht geben, dessen heutige Form den Eltern

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vielfach unbekannt ist. Abschließend möchte ich durch ein paar persönliche Zitate beim Punkt: „Das möchte ich Ihnen noch mitteilen“ die positive Stimmung darstellen, die unsere Einschreibung trotzdem vermitteln konnte. „War toll!“ „Hatte einen sehr familiären Gesamteindruck vom Lehrerteam. Begrüßungslied mit Gitarre war eine sehr freundliche Stimmung!“ „Mir hat diese Art der Einschreibung sehr gut gefallen, da sich die Lehrer ein sehr gutes Bild der Kinder machen können und so ihre Fähigkeiten bzw. ihre Schulreife gut feststellen können. Vielleicht könnte man in diesem Zuge auch die Schule den Eltern vorstellen.“ „War für mein Kind ein schöner, interessanter Nachmittag. Kurze Pause während der Stationen war auch super!“42 7.2. Elternbefragung durch Interviews43 7.2.1. Ergebnisse und Analyse der Elterninterviews Am Ende der Schuleinschreibung nach der Ausgabe der Fragebögen ersuchte ich Eltern, sich bei mir für ein Interview im Ausmaß von einer halben Stunde zur Verfügung zu stellen. Da erwartungsgemäß der große Ansturm ausblieb, ging ich auf mir bekannte Erziehungsberechtigte zu und versuchte sie für mein Anliegen zu gewinnen. Nachdem ich ein paar Interviewpartner/innen gefunden hatte, meldeten sich nach einigen Gesprächen auch solche, die bei uns an der Schule „neu“ waren, so dass ich zuletzt mit sieben Personen Interviewtermine vereinbaren konnte. Die Interviews fanden in den darauffolgenden neun Tagen nach der Schuleinschreibung in privaten Räumen in lockerer Atmosphäre statt. Die Aufzeichnungen umfassen je Befragung ungefähr 30 Minuten, anschließend führte ich mit einigen Personen noch themenbezogene oder private Gespräche. Durch die Interviews konnte ich Antworten (zum Teil Verifizierungen) auf alle fünf meiner Hypothesen, die die Eltern (bzw. Kinder) betreffen, bekommen. 1. Eltern erwarten von der Schuleinschreibung die Feststellung der Schulfähigkeit ihres Kindes, ob es die erste Klasse oder die Vorschulstufe (die bei uns ab Herbst 2005 integrativ geführt wird) besuchen wird. Diese Hypothese konnte ich auf Grund von Aussagen der Interviewpartner/innen verifizieren, doch ist es notwendig, einige Ergänzungen dazu anzuführen. „Im Allgemeinen erwarte ich mir, dass Sie als Schule einen gewissen Überblick kriegen über den Level, den die Kinder haben. Und ich erhoffe mir dadurch, dass das dann auch im zukünftigen Unterricht in etwa seine Berücksichtigung findet und durch dieses

42 Anhang Elternfragebögen, S.III 43 Transkripte der Interviews im Anhang S. V - XXXI

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Stationenspiel ist eigentlich das „Main-target“ davon, dass Sie einen Überblick haben, wo stehen die Kinder.“ (Interview, Anhang S. XIV) „Das nehme ich an, dass das interessant ist für die Lehrerinnen, ja, also, die Kinder sollen ja schulreif sein, wenn sie in die Schule kommen. Dass das irgendwie abgetestet wird .. oder .. ob die Kinder das sind .. auf den verschiedenen Ebenen die Reife haben, dass sie fit sind, auch den Schulalltag zu bewältigen.“ (Interview, Anhang S. XVII)

• Es scheint auch wichtig zu sein, Vergleiche mit dem Entwicklungsstand von anderen Kindern anstellen zu können, wie das folgende Zitat zeigt.

„Eigentlich ob das Kind die Schulreife hat, dass beurteilt wird von den Lehrern, ob das Kind jetzt in die Vorschule, ob es schulreif ist, oder ob es in die erste (Klasse, Anm.) kommt. Also die Unterscheidung zwischen Vorschule und erster Klasse. Und ein bisschen auch für mich, dass ich sehe, wie weit mein Kind ist. Dass ich ein bisschen weiß im Vergleich zu den anderen, wie sie steht, wo sie steht in ihrer Entwicklung. Das ist für mich persönlich auch wichtig.“ (Interview, Anhang S. X)

• Für eine Befragte/ einen Befragten war die Feststellung der Schulfähigkeit nicht vordergründig wichtig, hier war eher der emotionelle Aspekt im Vordergrund, laut Aussage auch besonders deshalb, da bei dieser Familie das erste und älteste Kind eingeschrieben wurde und daher die Aufregung besonders groß war.

„Der Tag selber ist ein sehr großer, für Mutter und Kind. Ein sehr emotioneller auch. Es ist dadurch, dass wir erst herziehen, ist es für uns wirklich ein großes Fragezeichen, wie ist der Eindruck. Ich war auch sehr froh, dass wir wirklich schon einmal da gewesen sind. Ja, ich .. ich habe eine sehr große Erwartungshaltung oder sehr große Wünsche .. einfach wie ich mir Schule vorstelle für unsere Kinder. Und von daher ist es für mich und für die ... , ja war schon ein sehr großer Tag. Vielleicht auch deshalb, weil die .. bei uns Erstgeborene ist. Ich denke, bei Folgegeschwistern wird es auch anders. Ich denke mir einmal, wenn man die Schule gewählt hat, wird man, insofern man zufrieden ist, auch bleiben. Ja, ist es also nicht mehr so spannend dann für ... und .... aber für uns war es einmal eine sehr große Aufregung........ Da geht es mir eher um .. ja, um die Emotion. Die spielt da eine wichtigere Rolle für mich als jetzt wirklich, hoffentlich wird sie jetzt den Anforderungen gerecht, das ist nicht mein Problem! Es war auch nicht die große Aufregung.“ (Interview, Anhang S. XXVIII)

• Die meisten Eltern erwarten jedoch nicht nur die Feststellung der Schulreife/ Schulfähigkeit ihres Kindes, sondern wollen auch eine Erklärung und Information über den Inhalt der Stationen erhalten. Für sie war wichtig, was die Aufgaben der Kinder an den Stationen waren, um so einen Überblick über deren Inhalte und Organisation zu bekommen. Dies wird auch durch die Ergebnisse des Elternfragebogens bestätigt, wo ein Drittel der Eltern bei den Stationen zuschauen wollte.

„ ... Mehr Information an uns, was jetzt mit den Kindern geschieht. Also eh auch, wie ich es vorhin gesagt habe, dass für mich das einfach interessant ist, woran erkennt man diese und jene Fähigkeiten vom Kind, ja, wie wird das Kind getestet, ja! Das hätte mich noch mehr interessiert, wie einfach auch so die Bewertungsschemata sind, nicht? Wenn man das Kind zeichnen lässt, auf was dann die Lehrerinnen schauen, was alles sein muss bei der Zeichnung. Und – ja – das täte mich einfach interessieren. So.. ob das möglich wäre, vorher so eine Information zu geben, wo die Kinder jetzt hingehen, wo die Kinder jetzt sind. Zum Beispiel wenn die Kinder schon weg sind, dass man einfach

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den Eltern noch etwas erklärt zu dem Ablauf. Weil wenn wir schon da sind, das ...“ (Interview, Anhang S. XII f) „Und man hat ja nicht gewusst, welche Stationen gibt es jetzt. Also das, das wäre etwas, das würde ich gerne wissen ... dann wäre ja die Möglichkeit, die Kinder gehen los, und dann sagt noch jemand den Eltern, wo die Kinder jetzt hingehen und wie lange sie bei der Station bleiben und was sie da machen und worauf geschaut wird.“ (Interview, Anhang S. XIX)

• Für manche Eltern scheint es auch schwierig zu sein, es auszuhalten, dass ihre Kinder ohne ihre Anwesenheit bei den Stationen arbeiten und eine Leistung erbringen müssen, die sie nicht beeinflussen können. Erstmals wird ihr Kind von externen Fachpersonen „geprüft und getestet“ und die Erziehungsberechtigten hoffen, dass ihr Kind bestehen kann, beste Ergebnisse erzielt und die Eltern damit auch eine indirekte Bestätigung für ihre Erziehungstätigkeit erhalten.

„Und nicht erfährt, was eigentlich ein bisschen so bei den Stationen gemacht wird. Es reicht eben, wenn man sagt ... okay, kurz einmal vorab erklärt und parallel dann, ...was weiß ich ... dann sagt „Wir machen ein paar solche Sachen, wir machen ein paar so Turnübungen auf Motorik eben.“ Dass man ein bisschen eine Ahnung hat, okay, das passt. Denn momentan glaubt man ja, das Kind wird jetzt durchgetestet von oben bis unten, ist dann so, dass man sich denkt, na ja, es hat hoffentlich alles können. Ich sage jetzt nur, ist einfach so im Gedanken drinnen, und dann denkt man sich „Na ja, es wird schon alles hinhauen. Was soll schief gehen?“ Aber trotzdem ist dann so ein kleines Stückchen drinnen „Na ja, hat alles geklappt?“ Und, ich meine, das erfährt man von den Kindern einfach nicht, das ist ja einfach ... na ja, nicht so, wie man es sich als Elternteil wünscht. Also, das wäre einfach das Einzige, wo ich mir sage, einfach ein bisschen Information, was passiert in diesen zwei Stunden.“ (Interview, Anhang S. XXVI)

• Im Gegensatz dazu erzählte eine Befragte, dass sie zwar gerne gewusst hätte, was an den Stationen zu machen war, es aber ganz gut aushalten konnte, die Leistungsfähigkeit und Verantwortung ihrem Kind zu überlassen.

„Ich hätte ... mich hätte interessiert, wie diese Spielstationen ... oder was dort passiert ist. Wobei ich auch sage, ich habe es auch gut aushalten können. Der ...(Anm: Name) hat es gut gefallen ... Aber ich sage einmal, es war auch so ein erster Schritt, das einmal bei der ... zu lassen. Und das, was sie erzählt, und man fragt ja auch. Und nachdem es ihr gut gegangen ist, und sie einen glücklichen Eindruck gemacht hat, habe ich mir gedacht, ja, es passt. Was soll ich da jetzt im Detail wissen, was da jetzt gelaufen ist.“ (Interview, Anhang S. XXX)

• Es herrscht aber fast einhellig die Meinung, dass die persönliche Anwesenheit der Eltern die Kinder bei der Arbeit stören würde oder auch sogar die Ergebnisse verfälschen würde, da sich die Kinder im Beisein der Eltern anders verhalten.

„Nein, nein, Dabei-sein ist keine gute Idee, ... glaube ich, sobald die Kinder wissen, die Mutter ist irgendwo im Raum, und schaut zu, da verhalten sie sich komplett anders ... Nein, zuschauen eher nicht, vielleicht extra, dass sie die Stationen durchgehen oder einfach in einem Vortrag oder ... oder wenn jemand gefilmt hat oder so, einfach ein Vortrag, wie es ausgeschaut hat im Jahr vorher, oder was die Kinder da machen haben müssen.“ (Interview, Anhang S. XII f) „Aber ich denke mir, ich weiß nicht, ob es gescheit ist, wenn die Eltern dabei sind im

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selben Raum. Weil sich das Kind ja wieder anders verhält, weil die Eltern herum sind. Also das denke ich mir, wird schon seinen Grund haben, warum wir da nicht dabei waren.“ (Interview, Anhang S. XX) „Das wäre vielleicht, dass man als Elternteil vielleicht im Vorfeld einmal die Stationen erklärt kriegt, vielleicht einmal ohne Kinder. Ich will da gar nicht, dass ... das war super, dass man bei den ganzen Stationen nicht dabei war bei den Kindern. Das habe ich für super empfunden, weil ich glaube, dass die Kinder dadurch abgelenkt werden. Oder die Eltern dann nervöser sind, was mein Kind liefert, ... ist sicher auch ... das war super. Aber einfach, dass man irgendwie weiß, aha, das haben sie gemacht, oder sie haben sich sehr viel erzählt die Kinder, aber manches vergessen sie dann ja auch.“ (Interview, Anhang S. XXIII)

• Außerdem wollten einige der Befragten Informationen über die Ergebnisse der Schulfähigkeitsüberprüfung bekommen. Üblicherweise bekommen in unserer Schule nur jene Eltern, deren Kinder auf Grund der Schulfähigkeitsüberprüfung in der Vorschulstufe unterrichtet werden sollen, innerhalb von zwei Wochen nach der Schuleinschreibung eine Verständigung. Alle anderen Eltern, für deren Kinder eine der Schulreife entsprechende Diagnose erstellt wurde, werden nur dann über die Ergebnisse informiert, wenn sie persönlich in den darauffolgenden Wochen in der Schule vorsprechen. Die Eltern hätten jedoch gerne in jedem Fall, entweder im Anschluss an die Schuleinschreibung oder in der nächsten Zeit, eine kurze Information über die Beobachtungsergebnisse ihres Kindes bei den Stationen.

„Also, was sollen die Kinder können zu dem Zeitpunkt, wo sie eben ... wo sie sozusagen schulreif sind. Was ist schulreif? Das täte mich interessieren, das ist halt auch immer wieder verschieden, was die Lehrerinnen als schulreif bewerten oder eben wie die Kinder halt auch befragt werden bei den Schuleinschreibungen.“ (Interview, Anhang S. XVII) „Ja das denke ich mir, ist auch ein Stück relativ, so die Bewertungsschemata. Das merke ich, das interessiert, reizt mich immer wieder noch, um was geht es wem, ja. Und, ja, dann so auch am Schluss, hat das jetzt gepasst, wie sich der ... benommen hat. So, eben, wo erfährt man das jetzt, ob das Kind schulreif ist, wie ... so ... ja ... wie es so unterwegs ist.“ (Interview, Anhang S. XVIII) „Also eh auch, wie ich es vorhin gesagt habe, dass für mich das einfach interessant ist, woran erkennt man diese und jene Fähigkeiten vom Kind, ja, wie wird das Kind getestet, ja! Das hätte mich noch mehr interessiert, wie einfach auch so die Bewertungsschemata sind, nicht? Wenn man das Kind zeichnen lässt, auf was dann die Lehrerinnen schauen, was alles sein muss bei der Zeichnung. Und – ja – das täte mich einfach interessieren.“ (Interview, Anhang S. XVIII) „Und was ich vielleicht auch noch cool empfunden hätte, wenn man nachher ein bisschen einen Überblick kriegt, „He, passen Sie auf. So und so ist ihr Kind.“ So ein bisschen das, was ausgewertet wurde. Ich vergleiche das jetzt mit früheren Schuleinschreibungen. Bei der ... oder bei meinen anderen zwei Töchtern war es so, da hat man schon ein bisschen ein Feedback gekriegt, okay, das ist super, das hat sie gut gemacht, aber weil jetzt mit Nervosität, also das ist jetzt wieder ganz etwas Anderes. Oder weil man auch dabei war. Da hat man gemerkt, okay, das passt, das passt

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vielleicht noch nicht so. Also man hat jetzt bei diesem Schuleinschreiben eigentlich null Feedback zurückbekommen.“ (Interview, Anhang S. XXIII) „Ich will ja da nicht irgendeine Riesenliste haben oder dass man sich da mit den Eltern noch einmal zwei Stunden hinsetzt und da lang und breit erklärt, das wäre – glaube ich – auch nicht richtig. Aber vielleicht kurz, oder vielleicht einfach eine Kopie von einem Zettel, so, okay, das und das wurde gemacht bei der Station, und nur einfach, ja, die Stationen waren super.“ (Interview, Anhang S. XXIV)

• Im Weiteren sollte dieser Nachmittag auch dazu dienen, dem Kind Einblick in das Schulgebäude zu gewähren und den Lehrkörper und die Mitschüler/innen kennen zu lernen.

„Für mein Kind erwarte ich mir, dass es einmal einen Einblick hat in die neue Umgebung, es einmal ein bisschen die Räumlichkeiten sieht, es einmal ein paar andere Personen sieht, die es dann in den nächsten Jahren begleiten werden. Und dadurch einmal ein bisschen einen Überblick hat und auch einmal sieht, was in etwa in dem neuen Abschnitt auf die Kinder zukommt. Das ist eigentlich die Haupterwartung.“ (Interview, Anhang S. XIV) „Dass das für sie einfach einmal ein wichtiger Schritt ist, dass sie einmal die Schule sieht. Dass sie auch einmal die anderen Schulkinder sieht. Ja, eigentlich ist man als Elternteil auch sicher daran interessiert, was passiert, welche Lehrkräfte sind, man erfährt einfach ein paar Sachen.“ (Interview, Anhang S. XXIII) 2. Kinder und Eltern erleben den ersten Kontakt mit unserer Schule durch ein „Einschreibefest“ eindrucksvoll und lustbetont. Laut Aussagen der Eltern kann diese Hypothese durch viele Beispiele bestätigt/verifiziert werden, da die Befragten in den Interviews einige Kriterien aufzählten, die meiner Meinung nach Indikatoren für eine eindrucksvolle und lustbetonte Begegnung bei der Schuleinschreibung darstellen.

• Besonders begeistert waren die Eltern und Kinder vom mit der Gitarre begleiteten Begrüßungslied des Lehrkörpers, das zuerst von den Lehrer/innen allein und dann mit den Kindern gemeinsam gesungen wurde. Durch das Singen und Klatschen wurden Hemmungen, Unsicherheiten und Ängste abgebaut und es wurde spürbar, wie die Kinder allmählich auftauten. Als Abschlussteil stellte das Lied die Verbindung zum Beginn her und bot damit einen Rahmen rund um das Einschreibefest.

„Und es war, mir hat es auch insofern dann gefallen, das am Anfang, wie ihr da gesungen habt und die Kinder alle nur still gestanden sind und haben nichts getan und am Schluss haben sie schon alle mitgesungen. Man hat gesehen, das gefällt ihnen und sie haben irgendwie eine Scheu vor dem verloren, also das war schon wichtig. Das hat mir schon gut gefallen.“ (Interview, Anhang S. V) „Ich habe ein sehr familiäres Gefühl gehabt ... alleine das Begrüßungslied vom Lehrkörper her, ja, ich denke mir, das ist nicht an der Tagesordnung, dass sich das Lehrerteam mit Gitarre und Direktorin hinstellt und etwas singt! Das sagt für mich schon etwas aus! Also, das ist für mich schon etwas, wo ich mir denke, ma, das ist was

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Herzliches, das ist was ... Singen ist für mich ... da werden so verschiedene Barrieren abgebrochen, das ist etwas Emotionelles, man fühlt sich ... ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Habe es auch einen sehr netten Begrüßungsteil gefunden. Als wie eine Begrüßung und dann starten wir los. So auf diese Kinderebene auch zu gehen, mit einem Lied zu begrüßen, eine Gitarre dabei zu haben, ist auch nicht wirklich etwas Selbstverständliches, dass man die da jetzt herausholt. Da ist sofort einmal ... Ängste werden da sofort genommen, finde ich.“ (Interview, Anhang S. XXVIII) „Die Begrüßung und das Abschiedslied, der Rahmen war ganz nett. Und die Aufteilung der Stationen, das Umfassende eigentlich, das hat mir gut gefallen, und man hat gemerkt, die Vereinigung vom Lehrkörper eigentlich, der die Schule vertreten will, das ist mir eigentlich auch bewusst geworden, dass ihr da eigentlich so stark vereinigt seid und dass ihr da hinter der Schule steht.“ (Interview, Anhang S. XII) „Ja, schon einmal das Begrüßungslied hab ich schon für recht lustig empfunden. Einfach einmal die ganze Atmosphäre da ein bisschen, dass die Lehrer da einmal genauso etwas singen für die Kinder. Das war ganz super.“ (Interview, Anhang S. XXVI) „Mir hat alles gefallen. Alleine, wie wir empfangen worden sind, das habe ich recht schön gefunden. Und wie dann die Kinder eingeteilt worden sind, und dass das alles so reibungslos funktioniert hat. Also mir hat das sehr gefallen.“ (Interview, Anhang S. XXII)

• Auch fielen den Eltern die dekorierten Kaffeetische des Elternvereins auf, die eine einladende Atmosphäre vermitteln konnten und an denen später viele Gespräche stattfanden.

„Und dann die, überhaupt das Ganze was die, die Bemühungen vom Elternverein, die ganzen Tische, die ihr gehabt habt, mit den Aufstellern und so, das hat mir schon gefallen, muss ich schon sagen, das hat mir schon gut gefallen.“ (Interview, Anhang S. V) „Ich denke mir, auch dieses Tisch-Decken. Ja, also auch mit Efeu, diese kleinen Dinge, die machen es auch oft aus für mich. Ich denke mir, es zeigt ja, ja sehr große Liebe zum Detail, also wirklich auch schon ein Eingeladen-Sein. So diese Tische. Es hat sich auch dann ergeben, dass wir uns irgendwie in Gruppen formiert haben und zusammengesetzt haben. Und ich habe auch so den Eindruck gehabt, wirklich so ein nettes Miteinander. Auch wenn ich jetzt niemanden gekannt habe, aber ... ja ... es war sehr eine gelungene Atmosphäre auch bei den Eltern heraußen. Das Gefühl hätte ich gehabt. Eine Bewirtung mit Kaffee und Kuchen, Brötchen und Torte, der Elternverein, glaube ich, hat das gemacht, ja? Aber ich denke mir, ja, also schon eine sehr einladende Atmosphäre.“ (Interview, Anhang S. XXX)

• Eltern, die mit Geschwisterkindern in früheren Jahren bei uns zur Einschreibung in die Schule gekommen waren und die damalige Kurzform kennen gelernt hatten, konnten einen direkten Vergleich zu heuer anstellen, der sehr zugunsten unseres neuen Einschreibefestes mit den Stationen ausfiel.

„Nein, ich finde, den Weg, den ihr da eingeschlagen habt mit dem jetzt im Vergleich zu vorher, die Schülereinschreibung ist schon ganz gut. Also, das gefällt mir persönlich gut.“ (Interview, Anhang S. XIII) „So wie es heuer war, so hat es mir am allerbesten gefallen. Dass die Kinder da gleich

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so mit eingebunden sind, und dass sie gleich alle Lehrer kennen lernen. Ja, also, heuer, das war für mich schön, obwohl ich nicht gesehen habe, was sie tut, aber es hat ihnen voll gefallen, das hat man auch an den Kindern gesehen.“ (Interview, Anhang S. XXI) „Das, dass ich mir denke, die Kinder können aktiver sein (Anm: bei dieser Stationen-Einschreibeform), ja, und man sieht von mehreren Seiten zum Kind hin, als wie in dieser Frontalauseinandersetzung ... so wo man halt ... auch bestimmte Fragen, die man halt anschaut, ... und eben, das Kind ist in einem sozialen Gefüge und wird gesehen. Und nicht allein einem Erwachsenen gegenüber wie beim anderen Einschreiben. Ja, ich glaube, dass diese Form des Einschreibens schon den Kindern entgegenkommt.“ (Interview, Anhang S. XIX)

• Es wird auch als Vorteil gesehen, dass diese Form der Einschreibung für die Lehrer/innen mehr Einblick in die Entwicklung und Schulfähigkeit der Kinder gewährt.

„Also, ich habe einen Vergleich ... also die erste Tochter geht in die Dritte jetzt, und im Vergleich zu drei Jahren vorher –die Schuleinschreibung gefällt mir in der Hinsicht sicher einmal besser, weil ich finde, die Lehrer machen sich ein ganz anderes Bild vom Kind wie vorher – mit Manderl zeichnen und Namen schreiben, das war einfach zu wenig umfassend für mich. Also, in der Richtung bin ich zufrieden mit dem, und ... ja, ... wenn man ein bisschen einen Vergleich hat, dann tut man sich schon leichter.“ (Interview, Anhang S.X)

• Genauso wird der kulinarische und gesellschaftliche Aspekt des Elterncafés gesehen, der den Eltern die Möglichkeit zum kommunikativen Austausch geboten hatte.

„Und ... ja, dass man Kaffee und Kuchen, ... das habe ich von den anderen Einschreibungen noch nicht gekannt. Dann war eigentlich nichts. Und ja, dann die ganze Atmosphäre, weil du eben mit den anderen Eltern reden hast können. Das war ja früher nicht so. Ich meine, man war halt so kurz und dann war jeder gleich immer ab und weg. Und für die Kinder ist es ja auch super. Nein, es war einfach, ich finde es positiv, ja.“ (Interview, Anhang S. XXVI)

• Die Befragten äußerten sich sehr zustimmend über die spielerische Art und

Weise, wie bei unserer neuen Einschreibung der Entwicklungsstand der Kinder an Hand der Stationen ermittelt wurde.

„Das hat ihr schon gefallen, das habe ich super gefunden. Nämlich nicht nur schauen, man, im Prinzip werden sie nur ausgetestet, wie sind sie motorisch oder irgendetwas, denke ich mir, und sondern ... auch spielerisch auf Kinder eingegangen.“ (Interview, Anhang S. VI) „Und ich finde, dass das eine sehr gut investierte Zeit ist, nicht einfach zu sagen, das ist das Kind mit dem und dem Namen, und ab Herbst habt ihr es. Also so weit finde ich es eine sehr gute Sache, weil man doch sieht, dass ein bisschen mehr dahinter ist als die Erfüllung der Schulpflicht.“ (Interview, Anhang S. XIV)

• Den Eltern ist laut Aussagen eine lockere, stressfreie, lustige Atmosphäre wichtig, um einen möglichst positiven Eindruck von einer Schule zu bekommen, in der Lernen Spaß macht. Dass diese Erwartungen für Eltern und Kinder erfüllt

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worden waren, bestätigen die folgenden Zitate. „Ja, war eigentlich super! Ich meine, ich habe es eigentlich sehr locker und spontan gut empfunden bei den Mädels, dass sie eigentlich gleich spontan mitgegangen ist beim Aufrufen, das hat mir recht gut gefallen. Dann die Atmosphäre war locker, lustig, es war eigentlich nichts, dass man das Gefühl hatte „Hilfe, Hilfe, Schule! Wer weiß, was jetzt kommt?“, das war auch nichts.“ (Interview, Anhang S.XXIII) „Der ... hat es gefallen, es hat ihr Spaß gemacht, großen Spaß gemacht, für sie war es ein ganz schöner Nachmittag. Ja, auch glücklich, sie ist wirklich ... sie ist gehüpft. Ja also, wir sind von der Schule zum Auto gegangen, ja, sie ist gehüpft und war wirklich glücklich und erleichtert. Und ich denke mir, wenn das so laufen kann, dann ist das sicher ein sehr positives Erlebnis.“ (Interview, Anhang S. XXIX) „... Dass es eben ... irgendwie ... wie jetzt beabsichtigt ist, dass das Kind spielerisch befragt wird, dass es nicht eine Stresssituation in dem Sinn ist. Ich meine, ein bisschen – denke ich mir – ist es eh für die Kinder auch eine Stresssituation, weil sie merken, das ist irgendwie etwas Anderes, das ist nichts Alltägliches. Aber dass das halt liebevoll ... ja, irgendwie – nicht Stress sein soll. Sie haben es eh auch gesagt, spielerisch, so ... mit den Stationen, ja, das wünsche ich mir für das Kind, ja. Überhaupt, dass Lernen nicht so der Ernst des Lebens quasi ... ja, so mit einer Härte und Bitterkeit oder so ... sondern irgendwie mit Freude, ja, mit Lust lernen.“ (Interview, Anhang S. XVII) „Ja, ich denke mir schon, dass das lustig war, weil der ... hat gesagt: „Ist es schon aus?“, also der hätte noch weiter tun können mit den Stationen.“ (Interview, Anhang S. XVII) 3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen. Diese Annahme kann durch die Interviews nur zum Teil bestätigt werden, da fast alle Befragten angeben, dass ihnen für einen komplexen Einblick in unsere Schule ein oder mehrere Elemente gefehlt hätten, um diesem Ausdruck gerecht zu werden. Diese Vorschläge werden im weiteren Verlauf angeführt und durch Zitate belegt. Einigen Interviewpartner/innen war die Schule durch ihre älteren Kinder, die schon in höhere Klassen gingen, bekannt. Für andere war dies der erste oder zweite Kontakt mit unserer Schule, den Räumlichkeiten und dem gesamten Lehrkörper.

• Im folgenden Zitat wird deutlich, dass die Eltern zwar überzeugt sind, dass ihr Kind einen umfassenden Einblick in unsere Schule bekommen und die Lehrer/innen kennen gelernt hat, für sie selber war dieser Punkt nicht so sehr von Bedeutung, da sie die Schule schon gekannt haben.

„Das war vielleicht von Vorteil, weil wir die Schule schon kennen, weil es nicht das erste Kind ist, das Schuleinschreiben geht ... dass sie die ganzen Kinder gesehen hat. Viele hat sie eh schon gekannt vom Kindergarten, die Lehrkräfte hat sie genauso gesehen. Die Schule, die hat sie sicher toll gesehen durch die ganzen Stationen. Es war eigentlich sehr viel erfüllt, was ich mir erwartet habe.“ (Interview, Anhang XXIII)

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• Sehr positiv wird auch gesehen, dass die Kinder bei ihrem Rundgang durch die Stationen alle Lehrer/innen kennen gelernt oder zumindest gesehen haben.

„Also das denke ich mir, dass es sicher lässig war für die Kinder, dass sie sämtliche Lehrerinnen gesehen haben, als wie sonst, wenn sie zwei mitkriegen.“ (Interview, Anhang S. XVIII) „Dass es voll lustig war, dass die Stationen voll super waren. Dass alles voll super war. Und dass sie alle Lehrer gesehen haben.“ (Interview, Anhang S. XXII)

• Beim Großteil der Befragten kristallisierte sich der Wunsch nach einer Schulführung, nach einem Rundgang heraus, der laut Aussagen vermisst wurde.

„Ich kenne die Schule jetzt, ich weiß, was, wie es abläuft, ich kenne die Lehrer, den Lehrkörper so vom Sehen, ich weiß, was veranstaltet wird in so einem Schuljahr, aber ich denke mir, das wäre ein ganz guter Zeitpunkt für Eltern, die das erste Kind in die Schule bringen, dass man denen in der Zwischenzeit, wo die Kinder die Stationen machen, vielleicht die ganze Schule vorstellt oder ein bisschen näher bringt, oder ... ich weiß nicht ... oder eine Führung macht, das hätte ich mir eigentlich erwartet. Weil als Eltern hast du eigentlich in den zwei Stunden nicht viel zu tun. Ich meine, man tauscht sich eh ein bisschen aus mit anderen Eltern und so, aber ich denke mir, eine halbe oder eine Dreiviertelstunde für die Eltern ein bisschen was, damit man sich auch ein Bild machen kann ... vom Gebäude jetzt oder von dem Ganzen... Ich meine, ich kenne jetzt die Räumlichkeiten, aber ich nehme jetzt einmal an, die das erste Kind hinbringen, oder damals hätte ich mir vielleicht das gerne angeschaut, wie ich das erste Kind in die Schule gebracht habe. Und in dem Zuge vielleicht, wäre das angenehm, dass man das verbindet, dass sich die Eltern auch ein bisschen zurecht finden, die, die sich nicht auskennen.“ (Interview, Anhang S. X) „Es war so die Frage im Fragebogen, wäre eine Schulführung vielleicht auch ein Thema gewesen. Ich kenne die Schule nicht, ja, möglicherweise. Aber ich denke mir, wenn ich das jetzt im Laufe der Zeit kennen lerne, ist es auch okay! Also, das sind jetzt nicht Dinge, die für mich so, so wesentlich sind. Ich hab mir gedacht, ja, wäre ganz nett gewesen, vielleicht, wo ist eigentlich der Turnsaal, aber das ist nicht wesentlich.“ (Interview, Anhang S. XXIV)

• Es kam aber auch der Vorschlag, selbst die Initiative zu ergreifen und eine Runde durch die Schule zu gehen.

„Schule in dem Sinne habe ich auch gekannt, also ich denke mir, da war auch die Möglichkeit gegeben, dass ich einmal einen Rundgang mache. Ich muss ja nicht da bleiben, ich kann ja als Elternteil einmal genauso die Runde gehen.“ (Interview, Anhang S. XXV)

• Bemerkenswert ist auch die Äußerung eines Elternteiles zum Thema fehlende

Präsentation der Schule. Laut Aussage empfindet die befragte Person unsere Schule durch ihre Erfahrung mit ihren älteren Kindern als sehr gut und möchte daher, dass die Schule das, was sie ihrer Meinung nach auszeichnet, auch vorstellt und präsentiert.

„Gefehlt hat mir eben das, dass die Schule einfach präsentiert wird. Weil ich mir denke, es ist eine gute Volksschule und ihr seid so viele ganz gute Lehrer, wo ich wirklich froh bin, dass ich meine Kinder da in die Schule geben darf, das könnte man viel mehr ausbauen irgendwo, da könnte man viel mehr die Eltern informieren da. Oder irgendwie

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ganz anders präsentieren. Zwei Stunden sind eigentlich eine Zeit und da – ist meine Ansicht – dass man da auch etwas machen hätte können. Weil es ist eine gute Schule und ich finde, die gehörte eigentlich gut dargestellt.“ (Interview, Anhang S. XII)

• Auch der Wunsch, dass sich bei der Begrüßung alle Lehrer/innen vorstellen, wurde geäußert. Bei der Gruppeneinteilung stellten sich die Gruppenbegleiter/innen vor und riefen ihre Kinder auf, die anderen Lehrer/innen hingegen wurden namentlich nicht genannt, was aber für die Eltern doch von Interesse wäre.

„Und dass man vielleicht alle Lehrerinnen vorstellt vorher. Das wäre vielleicht auch noch interessant für Eltern, ja.“ (Interview, Anhang S. XIX))

4. Ein attraktives Angebot für die Eltern in Schule und Elterncafé in der Zeit, in der die Kinder bei der Einschreibung an den Stationen arbeiten, trägt dazu bei, dass die Eltern diese zwei Stunden kurzweilig und interessant erleben. Diese Hypothese kann teilweise verifiziert werden, doch es wurden in den Aussagen einige Elemente angeführt, die die Eltern vermissten und die zur sinnvollen Gestaltung der Wartezeit beitragen würden. Besonders betraf dies die Information über den Inhalt der Stationen, die die Kinder absolvierten und über den Elternverein.

• Das Angebot des Elternvereins, ein Elterncafé als kulinarischen und

kommunikativen Treffpunkt einzurichten, fand großen Anklang und wurde von allen befragten Eltern genutzt. Es war gut geeignet, die Wartezeit zu überbrücken und einige Gespräche mit anderen Eltern zu führen, wodurch auch eine angenehme, lockere Atmosphäre entstand.

„Und ... ja, dass man Kaffee und Kuchen, ... das habe ich von den anderen Einschreibungen noch nicht gekannt. Dann war eigentlich nichts. Und ja, dann die ganze Atmosphäre, weil du eben mit den anderen Eltern reden hast können. Das war ja früher nicht so. Ich meine, man war halt so kurz und dann war jeder gleich immer ab und weg ... Nein, ich meine ... durch das Buffet , dem Café und dem Ganzen hat sich das Ganze ja sehr aufgelockert. Es war jetzt nicht so, dass ich da zwei Stunden in einer Schlange stehen muss. Also von der Zeit nachmittags, das war sicher optimal ... Es war auch so, die Zeit hast du überbrückt und hast mit anderen Eltern gesprochen ... Ja, zum Kuchenessen bin ich nicht gekommen, weil da hab ich zu viel gequatscht.“ (Interview, Anhang S. XXV f)

„Ansonsten war das mit dieser Cafeteria eine sehr nette, kurzweilige Geschichte, weil man dadurch ja, ... wenn man die Zeit genutzt hat sich auch ein bisschen zu informieren, wenn man aktiv mitgemacht hat, war das eine sehr kurzweilige Sache.“ (Interview, Anhang S. XV)

• Auffallend ist auch, dass für eine/n Befragte/n diese zwei Stunden „spannend“ waren, obwohl sie/ er niemand gekannt hatte und eher die Möglichkeit des Beobachtens und Zuhörens wählte.

„Diese zwei Stunden ... ich meine, ich kenne natürlich dort niemanden, war für mich aber auch sehr spannend. Am Anfang war ich ein bisschen im Rückhalten und mir ein paar verschiedene Situationen so anzuschauen oder auch zu horchen. Das hab ich auch so zum ersten Mal erlebt, weil ich ja bisher die Leute doch kenne, oder mit ihnen

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irgendwie zu tun habe. Dann ergibt sich ein Tratscherl oder man trinkt halt gemeinsam einen Kaffee oder plaudert über dieses oder jenes. Das war in dem Fall nicht der Fall. Das hat mich aber auch nicht wirklich gestört und das ist auch logisch.“ (Interview, Anhang S. XXIX)

• Interessant und informativ war für die befragten Eltern auch der Tisch mit den benötigten Schulsachen für die erste Klasse, die eine pensionierte Lehrerin, die vielen Eltern noch sehr gut bekannt war, präsentierte und erklärte. Eltern, die schon in früheren Jahren Kinder bei der Einschreibung gehabt hatten, war dieses Angebot schon bekannt, aber es wurde für sehr positiv und hilfreich für die „Neuen“ befunden.

„Was mir sehr gefallen ist, hat, ist das von der Frau ..., wie sie das erklärt hat, was man da alles braucht, auf was man Wert legt, ich meine, dadurch, dass ich schon einen Schüler gehabt habe, weiß ich das schon einmal und es hat sich nicht viel verändert, ein paar Sachen halt, aber für eine Mutter, die noch kein Kind hat, also das erste Kind in der Schule hat, ist das sehr wichtig, ich meine, du kaufst irgendetwas und was weiß ich. Das hat mir sehr gefallen.“ (Interview, Anhang S.V) „Ich meine, Schulsachen, war auch super. Ich denke mir, für Leute oder für Eltern, die das erste Kind haben, ist das sicher toll, dass sie sehen, okay, so schaut das jetzt aus. Und ... war für mich aber auch nicht mehr so interessant, weil ich mir denke, ich kenne es.“ (Interview, Anhang S. XXV) „Eigentlich alle meine ... für mich interessanten (Anm: Informationen), es sind sehr gute Broschüren aufgelegen, die ich für mich einmal ein wenig durchgeschaut habe. Es war auch sehr nett, dass man einmal ein bisschen einen Einblick in das Schulmaterial, die Lernutensilien sieht, um das einmal ... unsere eigene Schulzeit ja doch ein bisschen schon verstrichen ist, um da einmal einen Einblick zu haben. Und ... das war eigentlich eine ganz nette Sache. Und dann ein, zwei Eltern kennt man ja, somit hat sich das sehr kurzweilig gestaltet und war sehr informativ.“ (Interview, Anhang S. XV)

• Einer Befragten/ einem Befragten fiel der Umstand positiv auf, dass sogar eine Lehrerin in Pension durch ihre Mithilfe bei der Schuleinschreibung die Verbindung zur Schule erhalten will. Auch wird hier das einzige Mal erwähnt, dass das Angebot des Bilderbuchtisches (zum Thema Schulanfang) wahrgenommen wurde.

„Die Information über Schulsachen, ja, ich glaube, das war eine Lehrerin, die schon in Pension ist, ja? Das war ein ganz ein netter Eindruck, da hat man auch so die Verbundenheit zur Schule ... Wahnsinn! Also wirklich einen ganz netten Eindruck und die Information war toll. Ich hab mir dann auch die Bilderbücher ein wenig angeschaut, die da aufgelegen sind.“ (Interview, Anhang XXX)

• Bezüglich Elternverein kam der Wunsch der Befragten nach einer Ansprechperson, die die Funktion und die Projekte des Elternvereins präsentieren sollte. Besonders die Eltern, die erstmals ein Kind in unsere Schule einschreiben ließen, waren mit den Inhalten, Aktivitäten und Zahlungsmodalitäten des Elternvereins noch nicht vertraut und wünschten sich persönliche Informationspartner statt der aufgelegten Infoblätter. Eltern, die schon Kinder in der Schule haben, nützten dieses Angebot nicht so sehr oder würden sich die Informationen auch selbst beschaffen.

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„Also, wir haben noch kurz über den Elternverein ... den Zettel, die Broschüre, die da war, gesprochen, geredet. Ich muss aber so sagen, ja vielleicht ein Fehler von mir, nachdem ich mich schon ein bisschen im Schulwesen auskenne, habe ich mich nicht wirklich da noch mehr informiert, weil ich mir denke, ja, es wird sich nicht so viel verändert haben. Hauptteil über so Sachen, sei es jetzt Elternverein oder so, erfährt man dann sowieso in der Klasse dann selbst.“ (Interview, Anhang S. XXV) „Na ja, vom Elternverein (Anm: die Information) eher spärlich, muss ich schon sagen, ich habe mir das, ... da hätte ich mir mehr erwartet! Dass man ... äh, weil eine Mutter mich auch gefragt hat: „Elternverein, was machen die?“, wenn da jetzt eine andere Ansprechperson da ist, denke ich mir, die kann ja befragt werden. Also ich finde, das war ein bisschen wenig, da hätte man ein bisschen mehr die Leute informieren können. Und was der Elternverein macht und sich ein bisschen präsentieren vielleicht ... Ja, die (Anm: Infoblätter vom Elternverein) haben sie dann auch ausgeteilt. Also, das hat dann schon funktioniert. Aber im Gespräch irgendwie, dass sich etwas ergeben hätte, ist mir eigentlich nicht aufgefallen. Dass wer, ich weiß nicht, dass wer Informationen durch das Gespräch weitergegeben hätte, das war nicht so. Mir ist eigentlich dann erst bewusst aufgefallen, wie mich die Mutter ... eine andere Mutter eben angeredet hat, und was macht der und muss man da einen Beitrag zahlen, oder wie läuft das eigentlich ab, da hab ich mir gedacht, das wäre eigentlich ... das wäre ja eigentlich nicht meine Aufgabe, sie zu informieren, sondern ... ja, da muss wer anderer da sein, der die Fragen da klären kann. So genau weiß ich es auch nicht.“ (Interview, Anhang S. XI f)

• Die meisten der befragten Eltern vertraten die Meinung, während der Schuleinschreibung auf alle Fälle anwesend bleiben zu wollen und keinesfalls wegzugehen, auch wenn die Möglichkeit dazu angeboten würde.

„Ich wäre auch nicht weggegangen, muss ich ehrlich sagen, wenn es angeboten worden wäre, weil zwischen den Stationen ist es ... meine Tochter zum Beispiel immer wieder hergekommen und sie war dann froh, dass sie mich dann wieder gesehen hat und dass sie wieder hat herkommen können. Und ... ja ... war für sie vielleicht auch ganz wichtig, dass ich da war. Zwischendurch einmal schauen, ob eh alles in Ordnung ist und dann wieder weitergehen.“ (Interview, Anhang S. XIII) „Oder dass ich mir denke, da hätte ich jetzt eh weggehen können oder so, nein, ich denke, ich habe mir für den Nachmittag Zeit genommen, also ist da vieles drinnen. Da war vieles drinnen und ob ich da jetzt eine Stunde weggehe ... nein, das hat für mich schon gepasst!“ (Interview, Anhang XXIX) „Ich würde auch nicht weggehen wollen, muss ich auch sagen, von dort.“ (Interview, Anhang S. XXV)

• Aus diesem Grund wurde aber der Wunsch nach weiteren gestalteten Programmpunkten für die Eltern deutlich. Vorwiegend war die Information über die Stationen ein erwünschtes Element, da das Interesse daran sehr groß ist und auch die Wartezeit überbrückt werden könnte.

„Von der Länge her, ja, ich denke mir, dass man da noch ein wenig was für die Eltern machen kann, dass sie ... ja, dass sie auch ein bisschen unterhalten werden.“ (Interview, Anhang S. XI) „Termin war okay, man könnte vielleicht die Wartezeit etwas verkürzen, indem man,

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und das wäre auch die einzige Anregung, die ich habe, eventuell ein paar Eltern auf die Stationen mitschickt, damit man da ein bisschen sieht – die sollen zwar nicht dabei stehen und die Kinder da mit begleiten, aber dass man vielleicht ein wenig einen Überblick hat, was so gemacht wird oder einmal kurz Stationen auch sehen kann, oder die in einem Art Rundgang abgehen kann. Das würde auch die Wartezeit sehr verkürzen.“ (Interview, Anhang S. XV) „Das ... und eben, dann wären auch die zwei Stunden für die Eltern noch etwas ausgefüllt, dass eben da ein Teil davon dieser Input ist (Anm: Information über die Stationen) ... Ich meine, es könnte auch über Plakate sein, dass man zusammenstellt „Station so“ ... ja, also das hätte mich und ein paar, wie wir eben beieinander gesessen sind, ... haben wir über das geredet, dass das interessant wäre, so etwas.“ (Interview, Anhang S. XIX) 5. Die Kinder erleben die Einschreibung angst-, stressfrei und im Schutz der Gruppe, mit der sie an den Stationen unterwegs sind. Diese Hypothese kann auf Grund der Aussagen in den Elterninterviews und der im Kapitel 6.4. folgenden Auswertung der Gruppendiskussionen gänzlich bestätigt werden. Beim Interview befragte ich die Eltern auch nach den Eindrücken und Erzählungen ihrer Kinder zur Schuleinschreibung.

• Die Kinder erlebten laut Aussagen der Eltern einen lustigen Nachmittag in der Gruppe, in der die meisten Kinder vom Kindergarten bekannt waren, was sicher zum gelungenen „Warming up“ und Angstabbau beitrug.

„Ich meine, sie hat am Abend vorher war sie, hat sie ein bisschen geweint und hat gesagt: „Nein ich mag morgen nicht gehen!“, weil sie auch schon müde war und dann hat sie, am nächsten Tag hat sie gesagt: „Nein, Mama, ... (unverständlich) das war gestern ganz umsonst, weil ich habe nicht, da hätte ich gar nicht weinen müssen, weil es war super. Ihr hat es gefallen, ich glaube schon und sie hat ja alle gekannt auch, vom Kindergarten.“ (Interview, Anhang S. VI) „Also dem Kind sicher gut. Äh, ja, sie hat mir eigentlich auch viel erzählt, was sie gemacht hat und ... äh, es war eher ein spielerischer Kontakt in der Gruppe, wo sie andere, wo sie dann Mitschüler kennen gelernt hat, die sie noch nicht kennt vom Kindergarten. Das ist vielleicht auch ganz positiv, so eine kleine Gruppe, wo sie war. Und ... ja, sie ... also ich habe das Gefühl, sie hat es positiv aufgefasst. Sie hat sich wohl gefühlt und es waren keine Zwänge irgendwie dabei und sie hat sicher kein Problem dabei gehabt.“ (Interview, Anhang S. XI) „Ich denke, eine gewisse Gruppenerfahrung haben sie vom Kindergarten her. Also zum Warm-Werden und zum Agieren glaube ich, dass das ganz geschickt ist.“ (Interview, Anhang S. XIX) „Für sie war das lustig, dass sie die orange Gruppe war und auch die blaue Gruppe. Das war für sie lustig.“ (Interview, Anhang S. XXIV)

• In den meisten Fällen erzählten die Kinder von der Grobmotorikstation im Turnsaal, die als Schatzsuche aufgebaut war und wo am Schluss ein „Schatz“

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(schöner Bleistift) gefunden werden sollte. Die anderen Stationen wurden entweder gar nicht oder nur sehr spärlich erwähnt, was auch die Gruppendiskussionen mit den Kindern zeigen. Dieser Tatbestand lässt sich meiner Meinung nach auf die Begeisterung der Kinder an der Bewegung mit dem ganzen Körper zurückführen. Dabei kommt die Gestaltung dieses Motorikparcours dem Alter und der Entwicklung der Kinder ganz besonders entgegen.

„Was sie mir erzählt hat, das war das vom Turnsaal, was sie alles gemacht haben, die Schatzsuche, das hat ihr ganz gefallen, das hat sie sogar am nächsten Tag nachgezeichnet, hat sie eine Schatzkarte gemacht. Das hat ihr schon gefallen, das habe ich super gefunden ... und da waren Fische und Steine waren da und das waren aber nur Bälle oder etwas, hat sie gesagt, und da hast du draufsteigen dürfen und hin und her und am Ende war dann eine Schatzkiste und da war dann der Schatz drinnen, und das hat sie mir alles erzählt. Nein, sie hat mir schon einiges erzählt. Hat ihr gefallen.“ (Interview, Anhang S. VI) „Ich glaube, das war das mit dem Dschungel, wie sie im Turnsaal waren. Das hat ihr am besten gefallen. Da hat sie eigentlich am meisten erzählt.“ (Interview, Anhang XI) „Also von den Stationen hat sie mir eigentlich immer nur so oberflächlich erzählt ... Und dann auch das mit der Schatzsuche, das hat sie öfter erwähnt, dass sie dann eben den Bleistift gefunden hat. Das hat sie dann sogar erzählt, mit der Decke drinnen, wo sie dann da runtergeklettert sind, oder irgendwie hat sie mir das dann dargestellt. Dass sie da irgendwas suchen haben müssen. Ja, und ... das hab ich schon wieder viel vergessen, was sie alles erzählt hat ... das Balancieren auf den Steinen hat sie halt erzählt, also wie man auf den Steinen balancieren muss. Ja also das Sportliche hat sie irgendwie mehr erwähnt als etwas Anderes. Deshalb weiß ich ja auch nicht, was eben alles gemacht worden ist, oder gezeichnet worden ist, ich weiß es also nicht. Also von daher kann man gar nicht nachfragen „Wie war das?“ oder „Habt ihr so etwas gemacht?“ Genau – Schneidersitz sitzen weiß ich noch, aufstehen ohne Hände, das hat sie dann auch alles erzählt ... Das hat sie voll erwähnt, also das war für sie beeindruckend irgendwie. Alles andere noch nicht so wirklich.“ (Interview, Anhang XXIV) „Ich habe nicht sehr viel von der ... erfahren, was jetzt in den Stationen selbst passiert ist. Für sie war dieses Krokodilspiel, ... war es das Krokodilspiel, also im Bewegungsraum, also im Turnsaal, glaube ich, na, und die Schatzsuche, das hat sie am meisten beeindruckt.“ (Interview, Anhang S. XXVIII) 7.2.2. Resümee der Elterninterviews und Beantwortung der Hypothesen Durch die Elterninterviews konnten alle Hypothesen, die die Eltern bzw. Kinder betrafen, überprüft und im Großen und Ganzen verifiziert werden. Zum Teil ist es jedoch notwendig, Ergänzungen anzuführen, die bei der Weiterarbeit an diesem Schulentwicklungsprojekt Berücksichtigung finden sollten. 1. Eltern erwarten von der Schuleinschreibung die Feststellung der Schulfähigkeit ihres Kindes, ob es die erste Klasse oder die Vorschulstufe (die bei uns ab Herbst 2005 integrativ geführt wird) besuchen wird.

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Die Eltern erwarten von der Schuleinschreibung die Feststellung der Schulfähigkeit und die adäquate Einstufung in die erste Klasse oder Vorschule. Darüber hinaus würden sie Informationen über die Inhalte der Überprüfung bei den Stationen begrüßen. Eine Rückmeldung über die Beobachtungsergebnisse bei ihrem Kind interessiert nicht nur jene Eltern, bei deren Kinder Auffälligkeiten zu bemerken waren, sondern auch jene von Kindern, deren Diagnose die Einstufung in die erste Klasse erwarten lassen. Da die Ergebnisse erst in der anschließenden Konferenz besprochen werden, ist es nicht möglich, sofort nach dem Einschreibenachmittag Informationen darüber weiterzugeben. Die Eltern sollten aber bei der Verabschiedung die Möglichkeit erhalten, nach Terminvereinbarung in den nächsten Tagen bei der Schulleitung bzw. bei den zuständigen Lehrer/innen kurze Informationen über die Entwicklung ihres Kindes (aus der Sicht des Lehrkörpers am Einschreibetag) zu bekommen. 2. Kinder und Eltern erleben den ersten Kontakt mit unserer Schule durch ein „Einschreibefest“ eindrucksvoll und lustbetont. Die Eltern und ihre Kinder konnten bei unserem Einschreibefest eine angenehme, beeindruckende, lustige Atmosphäre vorfinden. Das Begrüßungslied trug erheblich dazu bei, eventuelle Scheu und Ängste abzubauen und miteinander „warm zu werden“. Die liebevolle und gelungene Dekoration des Elterncafés und Kuchenbuffets wirkten sehr einladend auf die Gäste, wo auch viele informative und gesellschaftliche Gespräche geführt wurden. Die Besucher waren außerdem sehr begeistert und beeindruckt von der kindgerechten Aufbereitung der Stationen, wobei besonders die Motorikstation im Turnsaal großen Anklang fand. Besonders Eltern, die schon ein oder mehrere Kinder an unserer Schule haben und mit einer früheren Einschreibung an unserer Schule vergleichen konnten, unterstrichen die Vorzüge unseres neuen Systems und bestätigten unsere Bemühungen in dieser Richtung. 3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und lernen die Lehrer/innen kennen. Um wirklich einen komplexen Einblick in die Schule zu bekommen, würden die Eltern gerne im Rahmen der Begrüßung alle Lehrer/innen namentlich kennen lernen und eventuelle zukünftige Lehrer/innen der ersten Klassen vorgestellt bekommen. Auch eine Schulführung würde zum besseren Kennenlernen des Schulgebäudes beitragen. Auch wäre dieser Tag hervorragend geeignet, um die Schule und ihre Vorzüge, Angebote und Aktivitäten zu präsentieren. Vielleicht könnte ein Plakat mit Fotos von diversen „Highlights“ der letzten Jahre die Schule ins Rampenlicht stellen. 4. Ein attraktives Angebot für die Eltern in Schule und Elterncafé in der Zeit, in der die Kinder bei der Einschreibung an den Stationen arbeiten, trägt dazu bei, dass die Eltern diese zwei Stunden kurzweilig und interessant erleben.

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Das Angebot im Elterncafé war attraktiv und interessant gestaltet, dies betrifft besonders das Kuchenbuffet, die Möglichkeit zum Kontakteknüpfen, die Erledigung der Formalitäten, die Informationen über die Schulsachen und die Bilderbücher zum Thema „Schulbeginn“ und den Elternverein. Jedoch hätten die Eltern gerne noch ein paar ergänzende Angebote und Informationen, einerseits um die Wartezeit zu verkürzen und andererseits um weitere Fragen zu klären. Die Wünsche reichen von der schon erwähnten Schulführung bis zur Information über die Stationen und den Elternverein. Wenn möglich sollten die Infos über die Aktivitäten und Funktionen des Vereins durch die persönliche Anwesenheit eines kompetenten Mitgliedes oder des Obmannes stattfinden.

5. Die Kinder erleben die Einschreibung angst-, stressfrei und im Schutz der Gruppe, mit der sie an den Stationen unterwegs sind. Laut Aussagen der Eltern erlebten die Kinder die Einschreibung in der Gruppe mit zum Großteil aus dem Kindergarten bekannten Kindern und empfanden das „Stationenspiel“ (Ausdruck aus einem Interview, Anh. S. XIV) ohne Angst und Stress und sehr lustbetont. Wie schon erwähnt, war der als Schatzsuche betitelte Motorikparcours im Turnsaal der am häufigsten genannte Teil der Stationen. 7.3. Lehrer/innenbefragung mit Fragebögen44 7.3.1. Ergebnisse und Analyse der Lehrer/innenbefragung Bei der an die Einschreibung anschließenden Konferenz wurden alle beteiligten vierzehn Lehrer/innen gebeten, den sogenannten Rückmeldebogen zu bearbeiten und in einem Ablagekorb im Konferenzzimmer zu deponieren (innerhalb einer Woche). Durch die Methode des Fragebogens wird die Anonymität gewährleistet, der minimale Zeitaufwand von ca. zehn Minuten und das persönliche Interesse an Rückmeldungen ließ mich auf eine hohe Rücklaufquote hoffen. Tatsächlich wurden von den ausgegebenen vierzehn Bögen alle bearbeitet und zurück gegeben, was einer Rücklaufquote von 100% entspricht, die ich neben dem persönlichen Interesse auf die Solidarität der Kolleg/innen und deren Wertschätzung meiner Arbeit gegenüber zurückführe. Die Planung der Schuleinschreibung mit Stationen fand während zweier Konferenzen statt, wobei die Vorarbeit dazu (das Grobkonzept, das Finden von Stationsleiter/innen) nur von zwei Personen ausgeführt wurde. Die genaue Erstellung der Organisation erfolgte dann gemeinsam mit allen Lehrer/innen, was einen sehr unterschiedlichen Zeitaufwand für die einzelnen Beteiligten zur Folge hatte. Während ca. 36% mit einer Stunde Arbeitsaufwand oder sogar weniger auskamen, ergab sich für mehr als 63% der Lehrer/innen als Zeiteinsatz eine Stundenanzahl im Rahmen von ein paar Stunden bis mehr als zehn, wobei die Konferenzen noch nicht eingerechnet waren.

44 Fragebogen und Auswertung im Anhang

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Von den knapp 64% der Befragten, die einen großen Zeitaufwand angegeben hatten, empfanden ihn aber bei der Gesamteinschätzung nur 45% als wirklich hoch, während den Zeitaufwand 36% „OK“ und 18% sogar als gering einstuften. Durch die verschiedenen Aufgabengebiete entstand für manche eine sehr hohe Zeitbelastung, während für andere ein geringerer Zeiteinsatz nötig war. Für die Stationenteams waren zwischendurch noch Meetings für die genaue Planung der Inhalte und Kriterien der Stationen notwendig, das benötigte Material musste organisiert werden. Da dies aber die erste Stationeneinschreibung in dieser Form war, ist zu erwarten, dass sich im nächsten Jahr und in den darauffolgenden Jahren der Arbeitsaufwand verringern wird.

27,30%

9,10%

27,30% 27,30%9,10%

0,00%

50,00%

100,00%

1 Stunde ein paarStunden

mehr als 6Std.

mehr als 10Std.

keinAufwand

Frage 1: Zeitl. Aufwand

Es zeigte sich bei der Frage nach der Brauchbarkeit der erstellten Kriterienliste (Frage 2), dass sich dieser Arbeitsaufwand gelohnt hatte. Es gab keine/n Befragten, der mit den Beobachtungsaufgaben überfordert gewesen wäre, und für über 60% waren die Kriterien hilfreich bei der Beobachtung der Kinder bei den Stationen und im emotional-sozialen Bereich. Ungefähr 23% gaben an, nicht alles geschafft zu haben, weil zu wenig Zeit vorhanden war, teils weil die Erklärungen zu lange gedauert hatten, oder weil möglicherweise zu viele Elemente an einer Station geplant waren.

61,50%

23,10%

0% 7,70% 7,70%

0,00%

50,00%

100,00%

sehr hilfreich nicht alles geschafft nicht gewusst,worauf ich schauen

soll

nicht aussagekräftig,Trennschärfe fehlt

keine Nenn.

Frage 2:Kriterienliste

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Bei der Frage nach der zeitlichen Planung (Frage 3) zeigten 91% der Befragten ihre Zufriedenheit, indem sie die Antwort: „Es war gerade richtig geplant“ für sie passend auswählten, was für mich bedeutet, dass die Organisation fast allen Lehrer/innen entsprochen hat. Eine Nennung (9%) enthielt eine Anmerkung zum zeitlichen Rahmen bezüglich der Eltern, die schon gespannt gewartet hatten. Wahrscheinlich hatte die anschließende Gruppendiskussion (die nicht jedes Jahr stattfinden wird) die Geduld der Eltern weitere fünfzehn Minuten auf die Probe gestellt, was von einem Kollegen/ einer Kollegin/ beobachtet werden konnte.

81,80%

9,10%0% 0%

9,10%

0,00%

50,00%

100,00%

gerade richtig richtig, für das, waswir vorhatten

zu lange zu kurz ev. zu lang, Elternwarteten

Frage 3: Zeitl. Rahmen

Die Akzeptanz dieser neuen Einschreibeform lässt sich aus den Antworten zur Frage 6 herausfiltern, bei der die Lehrer/innen gefragt wurden, warum sie zukünftig GEGEN einen Stationenbetrieb bei der Einschreibung stimmen würden. Fast 91% gaben keine Gründe für eine Gegenstimme an, was bedeutet, dass sie die neue Einschreibeform akzeptieren. Nur 9% (dieser Wert entspricht einer Nennung) möchte nach Angabe von persönlichen Gründen die frühere Form der Eingangsdiagnose beibehalten (siehe Anhang, S. XXXIV).

90,90%

9,10%0,00%

50,00%

100,00%

keine Sonstiger Grund

Frage 6: Gründegegen Stationen

Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit dem Gesamtergebnis stellte sich heraus, dass rund 67% durch die vielen Daten aus allen Stationen ( Frage 4) ein komplexes Bild von

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den Kindern bekommen konnten, wobei fast 17% keine Nennung abgaben. Eine Erklärung dafür ist meiner Meinung nach darin zu finden, dass die Befragten nicht mit der Kriterienliste und den Kindern gearbeitet hatten, da sie bei einem anderen Aufgabengebiet tätig waren. Es sind nur 8% der Befragten mit den Ergebnissen nicht zufrieden, da sie nicht aussagekräftiger und präziser als bei der früheren Kurzform empfunden werden und trotzdem einen erheblichen Mehraufwand verursachen.

66,70%

8,30% 8,30%16,70%

0,00%

50,00%

100,00%

komplexes Bild vieleUnsicherheiten

nicht zufrieden keine Nennung

Frage 4: Zufriedenheit mitGesamtergebnis

7.3.2. Resümee der Lehrer/innenbefragung und Beantwortung der Hypothesen die Lehrer/innen betreffend 6. Perfekte Organisation und fachliche Vorbereitung der Beobachtungsaufgaben an den Stationen sind Voraussetzung für das Gelingen dieses neuen Projektes und für die Akzeptanz durch die Lehrer/innen. 7. Die informelle Qualität der Beobachtungen rechtfertigt den Arbeitsaufwand für die Lehrer/innen. Beide Hypothesen können auf Grund der Lehrer/innen–Rückmeldungen bestätigt werden. Die Ergebnisse zeigen wohl einen hohen Arbeits- und Zeitaufwand bei einigen Beteiligten, der aber wegen der erstmaligen Durchführung dieses Projekts gerechtfertigt erscheint. Die Zufriedenheit mit der zeitlichen Organisation und des erstellten Beobachtungsbogens (Kriterienliste) lassen auch die Effizienz dieses Arbeitsaufwands erkennen. Der hohe Prozentsatz derer, die keine Gründe für eine Ablehnung der Stationseinschreibung fanden, lässt darauf schließen, dass fast alle Lehrer/innen diese neue Form weiterführen möchten. Bei der Frage 5 nach den Gründen FÜR das neue System wurden für alle drei Schulpartner Vorteile gefunden. Für die Kinder ist es lustiger, sie lernen die Schule und die Lehrer/innen kennen und verlieren eventuelle Scheu in der Gruppe an den Stationen. Die Eltern können Kontakte knüpfen und Informationen zum Thema Schulbeginn einholen und für die Lehrer/innen bietet sich neben dem Kennenlernen aller Kinder auch eine gute Übersicht über ihren Entwicklungsstand an, für einige Kolleg/innen entspricht dieses System ihrem pädagogischen Konzept, mit Kindern zu arbeiten. Die Schule präsentiert sich „nebenbei“ positiv und zeitgemäß.

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7.4. Kinderbefragung durch Gruppendiskussion45 7.4.1. Ergebnisse und Analyse der Gruppendiskussion mit den Kindern Die Gruppendiskussion mit den Kindern wurde direkt im Anschluss an die Stationen durchgeführt. Die vier Gruppen von der Stationeneinschreibung mit je sechs bis sieben Kindern wurden übernommen und jeweils von zwei Studierenden der Pädagogischen Akademie betreut, die diese Diskussionen im Rahmen eines Forschungsseminars durchführten. Je zwei Studierende spielten ein kleines Puppenspiel vor, bei dem Kasperl und Petzi (der bereits bekannte Gruppenteddy) ein Gespräch über die Schuleinschreibung führten, das dann als Gesprächsanreiz dienen sollte. Im Anschluss daran wurden die Kinder aufgefordert, über ihre Erlebnisse bei diesem „Einschreibefest“ zu berichten. Durch die bereits vertraute Gruppe einerseits und die Kasperlfiguren andererseits wurde erwartet, dass Hemmungen beim Erzählen weitgehend vermindert würden. Die Tonbandaufzeichnungen aus den vier Gruppendiskussionen wurden anschließend von den Studierenden transkribiert und von mir nach Mayring46 ausgewertet, analysiert und interpretiert. Leider waren einige unverständliche Passagen dabei, die nicht transkribiert wurden und bei einem Gerät gab es eine technische Panne, so dass nur ein Gedächtnisprotokoll angefertigt werden konnte. Durch die Gruppendiskussion mit den Kindern konnte eindrucksvoll bestätigt werden, dass die Kinder mit viel Spaß und Begeisterung die Übungen mit ihrer Gruppe absolvierten. Einheitlich erinnerten sie sich besonders positiv an Übungen aus dem motorischen Bereich, wie „das Krabbeln durch den Kriechtunnel zum verborgenen Schatz“, aber auch anspruchsvoll erlebte Übungen, wie das Rätsel oder die Arbeit mit Fädelkette, was den meisten Kindern Spaß gemacht hat. Die Kinder genossen sichtlich die Geborgenheit in der für sie schon vertrauten Gruppe und den herzlichen Umgang mit ihren Begleiter/innen. Durch diese Form der Einschreibung lernen die Kinder den gesamten Lehrkörper und die Räumlichkeiten (Schulgebäude) der Schule kennen. Mit ihrer Gruppe gingen sie in der Begleitung einer Lehrer/in zu den Stationen und lernten an diesen weitere Lehrpersonen kennen, die mit ihnen die Übungen durchführten. Viele Kinder erlebten diesen ersten, intensiven Kontakt mit der Schule sehr positiv. Sie erhielten ein klareres Bild von dem, was sie im Herbst erwarten wird und viele Bedenken, mit denen Schüler/innen an diesem Tag in die Schule gekommen waren, konnten zerstreut werden. Einheitlich meinten sie abschließend, dass sie sich jetzt schon sehr auf den Schulbeginn freuen – nicht nur „wegen der Schultüte!“ Ein Großteil der Kinder kannte sich bereits vom Kindergarten, vom Spielplatz, von der Wohngegend, etc. In einer für sie überschaubaren Gruppe, die von einer/m Lehrer/in begleitet wurde, absolvierten sie der Reihe nach die Stationen. Dabei wurden sie von einem Maskottchen (Petzi) begleitet, das dann in der anschließenden Gruppendiskussion das Gespräch einleitete. In allen Gruppen zeigten sich die Kinder sehr gesprächsbereit - besonders wurde dies bei den Buben beobachtet. Sie teilten ohne Scheu dem Kasperl und Petzi ihre Erlebnisse mit. Alle Kinder erzählten, sie hätten

45 Transkriptionen der Gruppendiskussionen im Anhang 46 Vgl. Mayring, Philipp: Qualitative Sozialforschung, S. 65ff

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in dieser Zeit ihre Mutter nicht vermisst und sie wüssten, dass sie draußen auf sie wartete. Ein Kind meinte wörtlich: „Mir ist die Mama gar nicht abgegangen!“ worauf ein anderes antwortete: „Mir auch nicht!“ (Gruppendiskussion, Anh. S. XXXIX) Ein Kind meinte, es bräuchte nicht mehr in die Schule zu gehen, da es bereits alles könne - „I kaun scho ois, mei Schwesta zagt ma imma wos.“ (Gruppendiskussion, Anh. S. XXXVIII) Eine sichtliche Erleichterung war für die Kinder, dass auch der Petzi Fehler machte und einige Kinder ‚outeten’ sich darauf spontan, dass auch sie bei der einen oder anderen Übung Fehler gemacht hätten. Dies weist auf ein positiv erlebtes Klima bei dieser Form der Schuleinschreibung hin, in dem Fehler auch offensichtlich zugelassen werden können. Ein Kind meinte: „Ich hab bei der Fädelkette was falsch gemacht!“ Worauf es ein anderes Kind tröstete: „Das macht ja nichts, der Kasperl macht auch andauernd Fehler!“ (Gruppendiskussion, Anh. S. XL)

7.4.2. Resümee der Gruppendiskussion und Beantwortung der Hypothesen die Kinder betreffend Trotz dieser etwas spärlichen Informationen können aber auf Grund der Aussagen der Kinder drei Hypothesen ergänzend zu den Elterninterviews (Kapitel 6.2.) beantwortet werden. Diese Hypothesen wurden wie schon erwähnt auch durch die Aussagen in den Elterninterviews verifiziert. (Vgl. Kapitel 6.2.) 2. Kinder und Eltern erleben den ersten Kontakt mit unserer Schule durch ein „Einschreibefest“ eindrucksvoll und lustbetont.

3. Die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern gewinnen durch dieses „Einschreibefest“ einen komplexen Einblick in unsere Schule und in den Lehrkörper.

5. Die Kinder erleben die Einschreibung angst-, stressfrei und im Schutz der Gruppe, mit der sie an den Stationen unterwegs sind.

Unsere Stationeneinschreibung ist sehr gut geeignet, den zukünftigen Schulanfänger/innen eine lustige, eindrucksvolle erste Begegnung mit der Schule zu verschaffen. Da sie ohne Eltern bei den Stationen unterwegs sind, sorgt die Zusammensetzung der Gruppe mit vielen bekannten Gesichtern aus dem Kindergarten für Sicherheit. Durch die spielerischen Elemente erleben sie eine angst- und stressfreie Atmosphäre, Entspannung bietet die kurze Trinkpause nach der „Halbzeit“. Besonders der Motorikparcours im Turnsaal kommt dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen und wirkt spannend, da er als Schatzsuche „verpackt“ ist. Die kleine Belohnung („Schatz“ = Bleistift) erfreut die Kinder zusätzlich und bewirkt eine Erinnerung an diese erste Begegnung mit der zukünftigen Schule. Durch die Verteilung der Stationen im Schulgebäude lernen die Kinder alle Lehrer/innen und einen Großteil der Räumlichkeiten kennen.

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8. Resümee Durch die Datenerhebungen an unserer Schule zum Thema „Schuleinschreibung“ wird sichtbar, dass die Schuleinschreibung mit einem Stationensystem eine sehr gut geeignete Form für unsere Schule ist, den Beginn der Volksschulzeit in angenehmer, lockerer Atmosphäre für alle Beteiligten zu erleben. Die Kinder erlebten einen spielerischen Einstieg in die Schulzeit, da die Stationen kindgerecht und motivierend gestaltet waren. Durch die vom Kindergarten bekannten Freunde in den Gruppen ergab sich eine vertraute Atmosphäre inmitten der neuen Umgebung. Ein/e Gruppenbegleiter/in fungierte als Bezugsperson und persönliche Betreuung. Die Kinder lernten alle Lehrer/innen und einen Großteil des Schulgebäudes kennen und durften sich als Hauptattraktion sogar im Turnsaal bei einer Schatzsuche körperlich bewegen. (Motorikparcours) Den Eltern wurde in der Zeit, in der ihre Kinder an den Stationen unterwegs waren, ein Informations- und Kommunikationsprogramm angeboten. Im Elterncafé, das der Elternverein unserer Schule organisierte, wurden Getränke und Mehlspeisen angeboten, die man an sehr ansprechend dekorierten Tischen verzehren konnte. Da lauter runde Tische gewählt wurden, die sehr kommunikativ wirken, ergaben sich viele angeregte Gespräche zwischen den Eltern, die sich erwartungsgemäß hauptsächlich um den Schulbeginn und die zukünftigen Elementarlehrer/innen drehten. Außerdem wurden die benötigten Schulsachen präsentiert und erklärt, ein Büchertisch mit Büchern zum Thema Schulbeginn lud außerdem zum Schmökern ein. Neben diesen Unterhaltungsmöglichkeiten erledigten die Eltern im persönlichen Gespräch bei zwei Lehrer/innen die Formalitäten und konnten Antworten auf alle Fragen zum Thema Schuleinstieg bekommen. Um den Eltern ein vollständigeres Bild unserer Schule zu vermitteln, wäre es wichtig, eine Schulführung anzubieten, die entweder von der Schulleitung oder einer Lehrer/in durchgeführt werden könnte. Auch Informationen über die Stationen sind für die Eltern von großem Interesse, die entweder von einer Lehrer/in persönlich mit Hilfe von Plakaten oder einer Fotopräsentation vom letzten Jahr vermittelt werden könnten. Auch wäre die Anwesenheit dieses Lehrers/ dieser Lehrerin im Elterncafé nötig, um ein/e wichtige/r Ansprechpartner/in für auftauchende Fragen sein zu können. Ebenso wichtig wäre die persönliche Anwesenheit des Elternvereinsobmannes oder eines Stellvertreters/ einer Stellvertreterin, um Fragen bezüglich Aktivitäten und Funktionen des Vereins zu beantworten und für verschiedene Anliegen der Eltern erreichbar zu sein. Dabei sind jedoch zusätzliche Personalressourcen notwendig, die man dadurch erreichen könnte, indem man kompetente Eltern von Kindern an der Schule als Gruppenbegleiter/innen einsetzen würde. Die Beobachtung der sozial- emotionalen Entwicklung müsste dann aber auch zusätzlich durch die dort agierenden Lehrer/innen abgesichert werden. Eine Überlegung wäre es daher, den Formalakt und die Eltern vollkommen auszulagern und die Möglichkeit anzubieten, die Kinder für die zwei Stunden des „Stationenspiels“ in der Schule abzugeben. Die Formalitäten könnten dann an einem eigens dafür vorgesehenen Elternabend oder an speziell ausgegebenen Einzelterminen während der Kanzleistunden abgehandelt werden. Allerdings würde dabei meiner Meinung nach die soziale und gesellschaftliche

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Komponente, die einen sehr hohen Stellenwert hat, viel zu kurz kommen. Gerade im Zusammenspiel aller beteiligten Schulpartner liegt meiner Meinung nach der große Vorteil dieser Einschreibeform. Bei Einzelterminen für die Eltern zum Abwickeln der formalen Einschreibung bliebe der Kontakt bis zum Schulbeginn zwischen den Eltern auf außerschulische Möglichkeiten beschränkt, auf die neu zugezogene oder sprengelfremde Personen selten zugreifen können. Auch bei einem Elternabend, bei dem einige Lehrer/innen für die Formalitäten und Klärung von offenen Fragen anwesend wären, würden sich möglicherweise auf Grund der offiziellen Atmosphäre die kommunikativen Elemente in Grenzen halten. Außerdem wären das wieder zusätzliche Termine, die das knappe Zeitbudget der Lehrer/innen strapazieren würden. Die Lehrer/innen zeigten sich zum überwiegenden Teil sehr zufrieden mit den Beobachtungsergebnissen, die ein Gesamtbild des Entwicklungsstandes eines jeden Kindes entstehen ließen. Ein paar kleine Veränderungen in der Inhalts- und Ablaufsplanung einzelner Stationen könnten vielleicht dazu beitragen, dass auch diejenigen, denen die bemessene Zeit an den Stationen zu kurz war, stressfrei und ohne Zeitdruck arbeiten können. Bezüglich aufgewendeter Arbeitszeit ergibt sich dadurch eine Reduktion, indem die Planung der heurigen Einschreibung (bis auf die erwähnten Adaptionen zum Inhalt der Stationen und deren Erklärungen) für den nächsten Termin komplett übernommen werden kann. Es ist nur notwendig, eine neue Personalverteilung zu planen und die Gruppen auf Grund der neuen Schüler/innenzahlen und Namen einzuteilen. Da dieses Einschreibesystem eine hohe Akzeptanz erreicht hat, nehme ich an, dass dies im Interesse der Lehrer/innen liegt, sozusagen die Früchte des Zeiteinsatzes ernten zu können. 9. Ausblick Nachdem laut den neuen Bestimmungen des Bundesministeriums die Schuleinschreibung ein Jahr vor Schulbeginn stattfinden muss, um eventuell festgestellte Sprachrückstände durch Deutschkurse aufholen zu können, wird die nächste Schuleinschreibung an unserer Schule vermutlich im November 2005 stattfinden. Daher wird es nötig sein, nach den Konferenzen zum Schulbeginn eine Besprechung zum Thema Schuleinschreibung zu organisieren, bei der über die neue Form der Stationeneinschreibung abgestimmt wird. Ich werde alle Kolleg/innen in diesem Rahmen über die Ergebnisse der Befragungen aller Schulpartner mit einer Powerpoint-Präsentation informieren. Die hohe Akzeptanz, die durch die Lehrer/innenrückmeldebögen ausgedrückt wurde, lässt eine Abstimmung zugunsten des neu erstellten Einschreibefests mit Stationen erwarten. Um den Zufriedenheitsgrad bei den Lehrer/innen zu steigern, sollten ein paar Veränderungen vorgenommen werden. Um das Zeitlimit bei den Stationen einhalten zu können, sollten Adaptierungen an den Stationen überlegt werden, um „zeitfressende“ Elemente zu minimieren. Im Anschluss daran gilt es zu überlegen, wie man die zusätzlichen Programmpunkte für die Eltern einbauen könnte, und wie die Personalverteilung dafür zu organisieren ist. Pensionierte (karenzierte) Lehrer/innen und kompetente Eltern könnten als Helfer/innen um Unterstützung gebeten werden. Das Zitat eines Interviewpartners/ einer Interviewpartnerin zeigt einen wesentlichen Aspekt der Beobachtungsbögen und der Schuleinschreibung auf.

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„Im Allgemeinen erwarte ich mir, dass Sie als Schule einen gewissen Überblick kriegen über den Level, den die Kinder haben. Und ich erhoffe mir dadurch, dass das dann auch im zukünftigen Unterricht in etwa seine Berücksichtigung findet“ (Interview, Anh. S. XIV) Inwieweit die Ergebnisse der Beobachtungsbögen der Kinder im Unterricht in den ersten Klassen hilfreich waren und der Unterricht darauf abgestimmt werden kann, lässt sich wahrscheinlich erst gegen Semesterende oder zum Schulschluss abschätzen. Die Rückmeldungen der Elementarlehrer/innen werden dies aufzeigen können. In jedem Fall aber ist unsere Stationeneinschreibung geeignet, um für die zukünftigen Schüler/innen und ihre Eltern einen lustbetonten und ansprechenden Erstkontakt mit der Institution Schule herstellen zu können. Eine Implementierung der neuen Stationseinschreibung in unser Schulprofil würde für mich persönlich bedeuten, dass nach dieser zweijährigen Entwicklungszeit mein Ziel, einen Stationsbetrieb zur Schuleinschreibung (wieder) ins Leben zu rufen, erreicht werden konnte. Die Entscheidung darüber wird wie schon erwähnt bei der Konferenz zur Schuleinschreibung im kommenden Herbst 2005 fallen.

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10. Verwendete und weiterführende Literatur

Altrichter, H.; Posch, P. (1998): Lehrer erforschen ihren Unterricht. Einführung in die Methoden der Aktionsforschung. 3. Aufl. Verlag J. Klinkhardt: Bad Heilbrunn. Antoni, Dieter: Schuleintritt – Schulübertritt. In: Wolf, Wilhelm (2004): Kommentar zum Lehrplan der Volksschule. 1. Aufl. der Neubearbeitung. öbv & hpt VerlagsgesmbH. & Co.KG: Wien, Seite 181ff. Bründel, Heidrun (2001): Wann ist ein Kind schulfähig? Ein praktischer Leitfaden für Erzieherinnen. 3. Auflage, Verlag Herder: Freiburg im Breisgau. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (2004): Willkommen in der Schule! Tipps für einen guten Schulstart, Schuljahr 2005/06, Heft 1 und 2. Ausgabe 2004, Wien. Engleitner, Maria (2004): Reflective Paper Modul 4. Wie wird in unserer Schule die Schuleinschreibung erlebt? Universitätslehrgang ProFil. IFF: Klagenfurt. Engleitner, Maria (2004): Reflective Paper Modul 5. Wie kann das Konzept deines Stationsbetriebs für die Schuleinschreibung vorbereitet werden? Universitätslehrgang ProFil. IFF: Klagenfurt. Engleitner, Maria (2004): Reflective Paper Modul 6. Entwicklungsplan eines Schulprogramms. Universitätslehrgang ProFil. IFF: Klagenfurt. Fröse, S./Mölders, R./Wallrodt, W.(1988): Kieler Einschulungsverfahren (KEV). Deutsche Schultests Beltz. 2. Aufl. Hogrefe Testzentrale, VerlagGmbH &Co. KG: Göttlingen. Gruber, Gertrud: Schuleinschreibung ohne Angst. In: Grundschule (12/1991): Zeitschrift für die Grundstufe der Schulwesens mit Mitteilungen des Arbeitskreises Grundschule e.V. Dezember 1991, 23. Jahrgang, Heft 12. Westermann Schulbuchverlag GmbH: Braunschweig. Seite 37f. Höckmayr, Mona: Der Tag der Schuleinschreibung. Eine kindgemäße Hinführung zu einem neuen Lebensabschnitt. In: Grundschulmagazin (11/1997): Grundschulmagazin für Lehrerinnen und Lehrer. Heft 4/1997, 12. Jahrgang. Oldenbourg Schulbuchverlag: München. Seite 25f.

Klippert, Heinz (2002): Kommunikationstraining. Übungsbausteine für den Unterricht. 9. Auflage. Beltz Verlag: Weinheim und Basel. Krenz, Armin (2003): Ist mein Kind schulfähig? Ein Orientierungsbuch. 2. Aufl. Kösel- Verlag GmbH& Co: München. Mayring, Philipp (2002): Einführung in die Qualitative Sozialforschung. 5. Aufl. Beltz Verlag: Weinheim und Basel.

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Mey, Günter (2003-1): Zugänge zur kindlichen Perspektive. Methoden der Kindheitsforschung, Forschungsbereicht aus der Abteilung Psychologie Nr. 1-2003, Technische Universität Berlin, Entwicklungspsychologie. Moser, Theresia: Kindgemäßer Schuleingangsbereich in der Praxis. In: Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, Abteilung I/1 Wien (3/1997): Aller Anfang. November 1997, Heft 3. Druck: Zentrum für Schulentwicklung des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, Abteilung I: Klagenfurt. Seite 20f. Seyfried, H.; Helbock, M.; Zeman, M. (1985): Eingangsdiagnose. Ketterl Verlag: Wien. Stadler, Eva Maria (2000): Die neue Grundstufe I. Praxishandbuch für den Unterrichtsalltag. 1. Aufl. Veritas Verlag: Linz. Steffan, Edith (2001): Reif für die Schule? Praktische Beobachtungshilfen und Fördermaßnahmen für die ersten beiden Schuljahre. 1. Aufl. Veritas Verlag: Linz. Toppelreiter, Andrea: Neuer Ansatz zur Vorschulklasse. In: Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, Abteilung I/1 Wien (2/1995): Aller Anfang. Juni 1995, Heft 2. Druck: Zentrum für Schulentwicklung des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, Abteilung I: Klagenfurt. Seite 14f.

Zollneritsch, Josef: Ist die Schule reif für das Kind? Anmerkungen zur Schulreife aus psychologischer Sicht. In: Wolf, Wilhelm (2004): Kommentar zum Lehrplan der Volksschule. 1. Aufl. der Neubearbeitung. öbv&hpt VerlagsgesmbH. & Co.KG: Wien, Seite 235ff.

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11. Internetlinks

www.bmbwk.gv.at/schulen/recht/index.xml www.testzentrale.de www.nachrichten.at/archiv

Einige Adressen zum Schlagwort „Schuleinschreibung (Stationen)“:

www.vs2-wels.at www.noen.at/redaktion/schulp-neunkirchen www.webway.at www.asn-noe.ac.at/schulen/vskorneuburg-1 www.vshinterbruehl.ac.at www.vspreding.at www.vswolfsbach.ac.at www.schulen.asn-noe.ac.at/hskautzen/ www.altmuehlnet.de