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70 Jahre Schlacht Um Budapest

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70 Jahre Schlacht Um Budapest

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70 Jahre Schlacht umBudapest1944 - 2014

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InhaltArtikel

Schlacht um Budapest 1Kampf um Ungarn 4Plattenseeoffensive 29Karl Pfeffer-Wildenbruch 34Miklós Horthy 36Pfeilkreuzler 40Ferenc Szálasi 44Iván Hindy 46Raoul Wallenberg 48Gerhard Schmidhuber 55Schuhe am Donauufer 56Károly Szabó 59Otto Fleischmann 63

QuellennachweiseQuelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s) 64Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 65

ArtikellizenzenLizenz 67

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Schlacht um Budapest 1

Schlacht um Budapest

Belagerung von BudapestTeil von: Zweiter Weltkrieg

Rotarmisten während der Eroberung Budapests 1945

Datum 29. Oktober 1944 bis 13. Februar 1945[1]

Ort Budapest, Ungarn

Ausgang sowjetischer Sieg

Konfliktparteien

Sowjetunion  Deutsches Reich  Ungarn

Befehlshaber

Rodion Malinowski,Fjodor Tolbuchin

Otto Wöhler, Karl Pfeffer-Wildenbruch, Iván Hindy.

Truppenstärke

156.000 70.000

Verluste

80.000 tote Soldaten 47.000 tote Soldaten

38.000 tote Zivilisten [2][3]

Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch-Sowjetischen Krieges

1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk –Rostow – Moskau

1942: Rschew – Charkow – Operation Blau – Operation Braunschweig – Operation Edelweiß – Stalingrad – Operation Mars1943: Woronesch-Charkow – Operation Iskra – Nordkaukasus – Charkow – Unternehmen Zitadelle – Smolensk – Dnepr

1944: Dnepr-Karpaten-Operation – Leningrad-Nowgorod – Krim – Wyborg–Petrosawodsk – Weißrussland – Lwiw-Sandomierz –Iaşi–Chişinău – Belgrad – Petsamo-Kirkenes – Baltikum – Karpaten – Budapest

1945: Weichsel-Oder – Ostpreußen – Westkarpaten – Niederschlesien – Ostpommern – Plattensee – Oberschlesien – Wien –Berlin – Prag

Als Schlacht um Budapest werden die Kämpfe in und rund um das belagerte Budapest zwischen der sowjetischen Roten Armee und der deutschen Wehrmacht vom 29. Oktober 1944 bis 13. Februar 1945[4], in der Endphase des

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Schlacht um Budapest 2

Zweiten Weltkrieges, bezeichnet.

VorgeschichteSeit September war die 8. Armee der Heeresgruppe Süd unter dem Kommando General Wöhlers auf ungarischemGebiet in Rückzugsgefechte verstrickt. Nach dem Fall von Debrecen brachen die sowjetischen Truppen EndeNovember zwischen den Flüssen Donau und Drau durch mehrere Verteidigungslinien durch und besetzten densüdlichen Teil Westungarns, ohne dort auf wesentlichen Widerstand zu stoßen. Nachdem Reserven aus derOst-Slowakei und Ungarn für die Ardennenoffensive an der Westfront abgezogen worden waren, mussten sich dievier Armeen der Heeresgruppe auch im Norden Ungarns langsam nach Westen zurückziehen.Mitte Oktober wollte der ungarische Reichsverweser Miklós Horthy die deutschen Verbündeten entwaffnen und mitder Sowjetunion einen separaten Waffenstillstand schließen. Dieses Vorhaben scheiterte, und die Kleinpartei derextrem antisemitischen Pfeilkreuzler unter Ferenc Szálasi wurde ab November neuer politischer VerbündeterNazideutschlands. Die monarchistisch eingestellte Armee verhielt sich loyal, aber die Pogrome und provokantenAufmärsche der schwarzhemdigen Miliz schwächten den Widerstandswillen der Zivilbevölkerung. DieErdölförderung Ungarns wurde nach dem Fall Rumäniens immer wichtiger für Deutschland. Anfang Dezembererklärte Adolf Hitler die Stadt zur Festung.

VerlaufAm 25. Dezember war Budapest völlig eingeschlossen. Im entstandenen Kessel befanden sich neben nurmehr800.000 verbliebenen Einwohnern 70.000 Soldaten, und zwar 33.000 deutsche – unter ihnen die beidenSS-Kavallerie-Divisionen Florian Geyer und Maria Theresia – sowie 37.000 ungarische Soldaten der 3. ungarischenArmee unter dem Befehl des SS-Obergruppenführers und General der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch und GeneralIván Hindy. Die 156.000 Belagerer Budapests waren die 2. Ukrainische Front Marschall Malinowskis, die kurzzuvor dazugestoßenen Truppen der 3. Ukrainischen Front Tolbuchins, die rumänische Armee und ungarische roteFreiwilligeneinheiten.Im Januar 1945 scheiterten mehrere Entsatzversuche und der Mangel an Munition und Verpflegung wurde immerbedrohlicher. Am 20. Januar schloss das offizielle Ungarn mit der Sowjetunion einen Waffenstillstand und trat inden Krieg gegen das Deutsche Reich ein.[5] Am 11. Februar versuchten 17.000 Eingeschlossene einen verzweifeltenAusbruchsversuch, der im Desaster endete. Nur etwa 300 erreichten die erfolglosen Entsatztruppen der Wehrmacht.Am 13. Februar kapitulierten die letzten Einheiten. Das Oberkommando der Wehrmacht begründete dieKraftanstrengung in Budapest mit der strategischen Mission, dort Wien zu verteidigen. Der Kampf um Budapestkostete alleine 100.000 deutschen und ungarischen Soldaten das Leben, darunter knapp 50.000 Tote unter denEingeschlossenen. 20 Divisionen und fast 1.000 Flugzeuge der Roten Armee wurden aber 51 Tage lang gebunden,da die sowjetische Führung die Einnahme Budapests als Voraussetzung für den weiteren Vormarsch ansah.[6] Vonüber 160.000 Toten beider Seiten im Budapester Stadtgebiet konnten nur etwa 5.000 Soldaten und Zivilistennamentlich festgestellt werden. Tausende Leichen trug die Donau fort und Zehntausende liegen noch heute in denParks, im Stadtwald und in den Budaer Bergen verscharrt.[7]

Trotz der erfolgten Verstärkung durch die 6. SS-Panzerarmee, die nach dem Scheitern der Ardennenoffensive imFebruar rasch wieder zurück nach Ungarn verlegt wurde, waren die deutschen Truppen nicht in der Lage, die Stadtfreizukämpfen. Auch die darauffolgende Plattenseeoffensive vom 6. bis 14. März konnte die sowjetische Offensivenach Nordwesten ab 16. März, das Überschreiten der Grenze des Deutschen Reichs im Burgenland am 29. März, unddie Schlacht um Wien ab 3. April nicht verhindern.

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Schlacht um Budapest 3

Literatur•• Krisztián Ungváry:

• Die Schlacht um Budapest 1944/45. Stalingrad an der Donau, F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH,München 1999, ISBN 3-7766-2120-6.

• Kriegsschauplatz Ungarn in Karl-Heinz Frieser (Hg.): Die Ostfront 1943/44 (= Das Deutsche Reich und derZweite Weltkrieg, Band 8), Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 849–958.

• The Siege of Budapest: One Hundred Days in World War II. Yale University Press (November 2006), ISBN978-0-300-11985-5.

• Peter Gosztony (* 1931 in Budapest; † 1999 in Bern): Der Kampf um Budapest 1944/45. In:Wehrwissenschaftliche Rundschau, 14. Jahrg. (Frankfurt/Main 1964) (Anmerkung: 1963 erwarb Gosztony an derUniversität Zürich die Doktorwürde mit der Arbeit «Der deutsch-russische Krieg in Ungarn 1944/45 unterbesonderer Berücksichtigung der Kämpfe um Budapest» (87 Seiten). 1969 erschien die Dissertation in erweiterterForm unter dem Titel «Endkampf an der Donau 1944/45» (Molden, Wien 1978, ISBN 3-217-05126-2)

Weblinks• Die Schlacht um Budapest im DHM [8]

• Artikel aus „Die Zeit“ über die Dissertation von K. Ungváry [9]

• Schlacht um Ungarn [10] von Krisztián Ungváry in der Budapester Zeitung

Einzelnachweise[1] Zeitraum der „Operation Budapest“ der Roten Armee (http:/ / victory. mil. ru/ war/ oper/ 15. html)[2] LeMO (http:/ / www. dhm. de/ lemo/ einfuehrung. html): Die Schlacht um Budapest 1944: (http:/ / www. dhm. de/ lemo/ html/ wk2/

kriegsverlauf/ budapest/ index. html)[3] Kalendarium der Stadt Wien, „Wien 1945“/13. Februar: Der Kampf um Budapest ist zu Ende, die letzten deutschen Soldaten kapitulieren. Im

Kampf um Budapest verzeichnete die Deutsche Wehrmacht 49.000 Tote und 110.000 Gefangene. Die Zahl der sowjetischen Opfer ist nichtbekannt, war aber sicher sehr hoch, ebenso die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung. Budapest ist ein Trümmerhaufen. (http:/ / www.wien. gv. at/ rk/ historisch/ 1945/ februar. html)

[4] Zeitraum der „Operation Budapest“ der Roten Armee (http:/ / victory. mil. ru/ war/ oper/ 15. html)[5] LeMO – Chronik 1945: (http:/ / www. dhm. de/ lemo/ html/ 1945/ index. html)[6] Manfried Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich 1945. In: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien

(Militärwissenschaftliches Institut). Österreichischer Bundesverlag, Wien 1984. S. 103.[7] Kai Guleikoff, „Junge Freiheit“: Stalingrad an der Donau: Ungvárys Buch zur Schlacht um Budapest: (http:/ / www. jf-archiv. de/ archiv99/

499yy33. htm)[8] http:/ / www. dhm. de/ lemo/ html/ wk2/ kriegsverlauf/ budapest/ index. html[9] http:/ / www. zeit. de/ 1999/ 49/ Ein_zweites_Stalingrad[10] http:/ / www. budapester. hu/ index. php?option=com_content& task=category& sectionid=7& id=48& Itemid=131

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Kampf um Ungarn 4

Kampf um Ungarn

Kampf um UngarnTeil von: Zweiter Weltkrieg

Datum 6. Oktober 1944 bis 4. April 1945

Ort Budapest, Ungarn

Ausgang sowjetischer Sieg

Konfliktparteien

Sowjetunion Deutsches Reich

Königreich UngarnBefehlshaber

Fjodor TolbuchinIwan PetrowRodion Malinowski

Otto WöhlerKároly Beregfy

Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch-Sowjetischen Krieges

1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk –Rostow – Moskau

1942: Rschew – Charkow – Operation Blau – Operation Braunschweig – Operation Edelweiß – Stalingrad – Operation Mars1943: Woronesch-Charkow – Operation Iskra – Nordkaukasus – Charkow – Unternehmen Zitadelle – Smolensk – Dnepr

1944: Dnepr-Karpaten-Operation – Leningrad-Nowgorod – Krim – Wyborg–Petrosawodsk – Weißrussland – Lwiw-Sandomierz –Iaşi–Chişinău – Belgrad – Petsamo-Kirkenes – Baltikum – Karpaten – Budapest

1945: Weichsel-Oder – Ostpreußen – Westkarpaten – Niederschlesien – Ostpommern – Plattensee – Oberschlesien – Wien –Berlin – Prag

Kampf um Ungarn wird der gesamte Kriegsabschnitt in der Endphase des Zweiten Weltkrieges an der Ostfront aufdem damaligen ungarischen Territorium genannt, der weitgehend mit dem Rückzug der deutschen Ostfront aus derUkraine – unter dem Oberkommando von Generaloberst Johannes Frießner – Richtung Ungarn im Herbst 1944begann. Die Phase umfasst die Schlacht um Budapest vom Oktober 1944 bis Februar 1945, die zehntägigePlattenseeoffensive im März 1945 bis zur Beendigung der Operation „Frühlingserwachen“, die Wiener Operation ab29. März 1945; sie endete schließlich mit der vollständigen Eroberung Ungarns durch die Rote Armee am 4. April1945. Die deutsche Wehrmacht – ab Dezember 1944 unter dem Kommando von General der Infanterie Otto Wöhler– und Verbände der Königlich Ungarischen Armee unter dem direkten Oberkommando des Chefs des ungarischenGeneralstabes Generaloberst Károly Beregfy, versuchten die dortigen Erdölquellen und Treibstofflager zu sichern,die für die Einsatzbereitschaft der Wehrmachts- und Waffen-SS-Verbände strategisch höchst wichtig waren.

Vorgeschichte→ Hauptartikel: Operation Jassy-Kischinew

Nachdem die deutschen Truppen der 6. Armee in der Kesselschlacht von Kischinjow (Chișinău) ab dem 20. August 1944 fast vollständig zerschlagen worden waren, zogen sich Teile der 8. Armee über die Karpaten nach Ungarn zurück. Nachdem am 23. August 1944 durch einen Staatsstreich auch Rumänien aus dem Kreis der Achsenmächte ausgeschieden war und die rumänische Armee fortan auf Seite der Alliierten gegen die deutsche Wehrmacht und ihre verbliebenen Verbündeten, vor allem noch Ungarn, kämpfte, sahen sich das Oberkommando der Wehrmacht und

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Kampf um Ungarn 5

Adolf Hitler gezwungen, die verbliebenen Truppenverbände bis nach Ost-Ungarn zurückzuziehen.Dort positionierte sich die Heeresgruppe Süd, unter dem Oberkommando von Generaloberst Johannes Frießner, neuund stellte sich mit der 6. und 8. Armee der Wehrmacht sowie drei Divisionen der Heeresgruppe F. Diese verfügtenzusammen über 3500 Geschütze, 300 Panzer und 500 Flugzeuge, unter anderem des Jagdgeschwaders 4, das vorherdie Ölproduktionen in Rumänien absicherte. Hinzu kam die ungarische 2. Armee unter dem Kommando von GeneralLajos Veress Dálnoki.Der Versuch, der nachfolgenden 2. Ukrainischen Front entgegenzutreten, welche über 10.200 Geschütze, 825 Panzerund 1.100 Flugzeuge verfügte, scheiterte an der Debrecener Operation der Roten Armee im Oktober 1944. Nachdemdie sowjetischen Truppen das gesamte Rumänien besetzt hatten, standen sie an der Donau und Theiß aufungarischem Gebiet.Auch nordöstlich war nach der Karpaten-Dukliner Operation die 1. Ukrainische Front, unter Marschall Konew, undim Rahmen der Karpaten-Uschgoroder Operation die 4. Ukrainische Front, unter dem Befehl von ArmeegeneralPetrow, in die Slowakei vorgerückt. Beide Armeen waren bereits im August 1944 in diese Richtung entsandtworden, um den Slowakischen Nationalaufstand zu unterstützen. Nach der erfolgreichen Ostkarpatischen Operationhatten sich die 2. und 4. Ukrainische Front bei Tschop vereinigt und banden dort die 1. deutsche Panzerarmee und 1.ungarische Armee, auch Armeegruppe Heinrici genannt, welche letztlich nicht unterstützend eingreifen konnte, umden Vormarsch des Großteils der 2. Ukrainischen Front bis Budapest aufzuhalten.

Die Siebenbürgen-Operation der ungarischen ArmeeDie ungarische 2. Armee begann am 5. September 1944 in Cluj-Napoca und Târgu Mureș, dem früheren ungarischenKomitat Torda-Aranyos, einen Angriff gegen die sowjetischen Verbände in Siebenbürgen und wollte damit auch dieseit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch an Ungarn abgetretenen Gebiete sichern. Zwei Tage später, am7. September, erklärte Rumänien dem Königreich Ungarn den Krieg. Bereits am 25. August 1944 hatte die vonKönig Michael I. eingesetzte Regierung Sănătescu, insbesondere wegen der Bombardierungen Bukarests und deroffenen kriegerischen Handlungen der vom Kommandierenden General und Befehlshaber der deutschen Luftwaffein Rumänien, Generalleutnant Alfred Gerstenberg, kommandierten deutschen Kampfverbände, dem GroßdeutschenReich den Krieg erklärt.

Ungarischer Panzer Turán II in Siebenbürgen

Ausgestattet mit Zrinyi-Sturmgeschützen, Turán-II-Kampfpanzern undeinigen Nimrod-Flugabwehrpanzern, rückte die ungarische 2. Armeebis nach Nădlac in einer Linie entlang des nördlichen Ufers des FlussesMaros vor und bereitete sich dort auf die entgegengesetzt vorstoßendenVerbände der Roten Armee vor. Die Kämpfe begannen am13. September, und die ungarischen Verbände konnten dieangreifenden sowjetischen Verbände aufhalten, verloren im direktenPanzerkampf aber die meisten ihrer den heranrückenden T-34-Panzernunterlegenen Turán-Panzer. Als aus der Region Torda verstärkendesowjetische und rumänische Verbände gegen die ungarischen

Stellungen vorrückten, mussten diese sich über Cluj-Napoca nach Westen in Richtung Székely zurückziehen.Innerhalb ihrer Rückzugskolonnen flohen auch zahlreiche Angehörige der ungarischen und deutschenBevölkerungsgruppen Siebenbürgens.

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Leichter Toldi-Panzer der ungarischen Armee

→ Hauptartikel: Geschichte Timișoaras#Zweiter Weltkrieg

Ein Gegenangriff der sowjetischen Truppen, bestehend aus der 46. und53. Armee der 3. Ukrainischen Front sowie der rumänischen Divizia 9Cavalerie Română und dem Regimentul 13 Călărași, hatte bereits am12. September gegen die sich in der Region Banat und vor allem beiTimișoara befindlichen deutschen Verbände begonnen. Diese musstensich angesichts der sowjetisch-rumänischen Überlegenheit und trotzdes unterstützenden Eingreifens der aus Serbien kommenden 4.SS-Polizei-Panzergrenadier-Division unter dem Kommando vonSS-Brigadeführer Fritz Schmedes bis an die Béga und den Temesch zurückziehen und das gesamte Gebiet derBanat-Ebene bis an das östliche Ufer der Theiß aufgeben, womit der Weg für die sowjetischen Truppen in Richtungungarisches Kernland frei war.

Kämpfe von TordaZur gleichen Zeit versuchten ungarische und deutsche Armeeverbände bei Torda ab dem 15. September, durchSchließung der damaligen ungarisch-rumänischen Grenze die sowjetischen Verbände aufzuhalten. Der ungarischeGeneralstabschef Generaloberst Elemér Kozar unterstellte hierzu die ungarische 2. bzw. 3. Armee der ArmeegruppeFretter-Pico, unter dem Kommando von General der Artillerie Maximilian Fretter-Pico. Vorerst konnten diese aucherfolgreich die rumänischen Armeeverbände in der Region um Câmpia Turzii und Torda aufhalten und errichteteneine Kampflinie bis Mirăslău. Der sowjetischen Front war es aber bereits gelungen, die sich in Rumänienbefindlichen deutschen Truppen, aus Luduș kommend, in die Defensive zu zwingen. Die sowjetische 6.Garde-Panzerarmee rückte dabei mit ihren T-34-Panzern auch in Richtung der ungarisch-deutschen Stellungen vor.Kozar schickte daraufhin die ungarische 2. Panzerdivision, unter dem Kommando von Generalmajor LaszloHollósy-Kuthy, und die 25. und 26. Infanterie-Regimenter, kommandiert von Oberst Géza Böszörményi, gegen dieseVerbände. Diese bildeten gemeinsam mit den deutschen Verbänden einen Brückenkopf und konnten bis zum7. Oktober die rumänisch-sowjetischen Verbände, bestehend aus der sowjetischen 7. Infanterie-Division und derrumänischen 18. Infanterie-Division, aufhalten.Am 19. September durchbrachen 25 Panzer dieser Verbände diesen Brückenkopf und konnten kurzfristig in Tordaeindringen. Durch massive deutsche Fliegerangriffe wurden sie aber zum Rückzug gezwungen. Bei diesen Gefechtenwurde auch der ungarische Oberst Böszörményi getötet, was die Kampfmoral der ungarischen Soldaten verringerte.Schon zu dieser Zeit reiften bei Miklós Horthy Pläne zur Beendigung des Krieges gegen die Sowjetunion, und erbeauftragte seinen im August neu ernannten Ministerpräsidenten Géza Lakatos mit der Aufnahme vonWaffenstillstands- und Friedensverhandlungen mit der Sowjetunion.In Siebenbürgen sammelten sich zwischenzeitlich die verstärkten sowjetischen Verbände, um am 22. September diezweite Phase ihrer Operation Torda einzuleiten. Hierbei wurden während der ersten Angriffswelle dieungarisch-deutschen Truppen bis vier Kilometer vor Torda zurückgedrängt. Am Morgen des 23. September startetendie deutschen Panzerverbände, unter dem Kommando von Generalleutnant Joseph von Radowitz, eineGegenoffensive. Diese wurden erst am 24. September von rumänisch-sowjetischen Panzerdivisionen undmotorisierten Einheiten gestoppt und zurückgedrängt. Ab dem 26. September brachen an immer mehrFrontabschnitten die sowjetischen Truppen durch, so dass bis Anfang Oktober der dortige ungarisch-deutscheWiderstand weitgehend zusammengebrochen war. Diese waren nunmehr gezwungen, ihre Kräfte zu sammeln, umsich aus Siebenbürgen weitgehend kampflos zurückzuziehen.

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Generaloberst Károly Beregfy nimmt dieMeldung der angetretenen Pfeilkreuzler über denerfolgreichen Umsturz auf der Budapester Burg

entgegen

Horthy nahm diese Entwicklung zum Anlass, die Bemühungen Lakatoszu forcieren, um nach dem Verlust von Siebenbürgen einenSeparatfrieden zur Sicherung des verbliebenen Stammlandes zurerreichen. Um die Bemühungen Lakatos zu beenden, entführte dasdeutsche Kommandounternehmen „Panzerfaust“ unter Führung vonOtto Skorzeny am 15. Oktober 1944 Miklós Horthy jr. (1907–1993),den Sohn des Reichsverwesers. Horthy verkündete daraufhin in einerRundfunkansprache, dass er die Alliierten um einen Waffenstillstandgebeten hatte. Die Partei der Pfeilkreuzler setzte ihn daraufhin ab,zwang ihn, seine Proklamation zu widerrufen, und installierte einefaschistische prodeutsche Regierung unter Ferenc Szálasi, die bereitwar, den Krieg fortzusetzen. Auch Lakatos wurde zum Rücktritt

gezwungen und von den Pfeilkreuzlern in Sopron vom 21. Oktober 1944 bis 1. April 1945 unter Hausarrest gestellt.

Der Oberbefehlshaber der ungarischen 1. Armee, Generaloberst Béla Dálnoki-Miklós, setzte sich nach derVerhaftung Horthys und den gescheiterten Friedensbemühungen in die Sowjetunion ab. Ab Dezember 1944 stand ereiner in Debrecen residierenden Gegenregierung als Ministerpräsident vor, die von Moskau eingesetzt worden warund am 31. Dezember 1944 Deutschland den Krieg erklärte.

Verstärkung der Ostfront in UngarnNachdem der Kessel im Dezember 1944 um die ungarische Hauptstadt Budapest vollständig von der Roten Armeegeschlossen worden war, begann die Wehrmacht Anfang 1945 mit intensiver Vorbereitung, den Kessel mit einerGroßoffensive zu öffnen. Im Rahmen der Operation „Konrad“ sollte wieder Verbindung mit den 78.000 in Budapestfestsitzenden deutschen und ungarischen Soldaten hergestellt werden.Ähnlich der Ardennenoffensive im Dezember 1944 an der Westfront führte die Wehrmacht in Ungarn nicht wenigerals fünf große Offensiven durch, um den Vormarsch der sowjetischen Truppen in Transdanubien aufzuhalten. Ausdeutscher Sicht wurde Ungarn ab Dezember 1944 daher einer der Hauptkriegsschauplätze. Es gab keineHeeresgruppe, die so viele Verstärkungen erhielt wie die Heeresgruppe Süd in Ungarn. Zwischen September 1944und Februar 1945 wurden etwa 15 Panzer-, 4 Panzergrenadier-, 8 Infanterie- und 4 Kavalleriedivisionen nachUngarn beordert. Die Wehrmacht setzte dort seine, soweit verfügbar, modernsten Waffen ein, wozu unter anderemder Panzerkampfwagen V Panther, der Panzerkampfwagen VI Tiger sowie der schwere Jagdpanzer VI Jagdtigergehörte.Am 1. Januar 1945 verfügte die Wehrmacht noch über 471 Panzer vom Typ Tiger, wovon allein 79 in Ungarneingesetzt wurden. Bis zum 15. März wurde diese Zahl schließlich auf 122 erhöht, wobei sich der Gesamtbestandaufgrund schwerster Verluste an anderen Frontabschnitten bereits auf 205 reduzierte. Damit waren in die Kämpfe inUngarn zu dieser Zeit mehr als die Hälfte aller noch verfügbaren Tiger-Panzer eingesetzt.Bereits Mitte Januar 1945 fasste Hitler den Entschluss, die 6. SS-Panzerarmee unter ihrem BefehlshaberSS-Oberst-Gruppenführer Sepp Dietrich aus den Ardennen abzuziehen, kurz aufzufrischen und als Verstärkung andie Ostfront zu verlegen. Dies also zu einem Zeitpunkt als das Misslingen der Ardennenoffensive offiziell noch nichtzugegeben wurde, aber bereits deutlich war, dass die damit verbundenen Hoffnungen sich nicht erfüllen würden. Ineiner Lagebesprechung im Führerhauptquartier Adlerhorst formulierte er diesen Schritt mit den Worten: „um dasGesetz des Handelns nicht ganz zu verlieren“. Zu dieser Zeit verlief die Front in Ungarn so, dass in Budapest rund78.000 deutsche und ungarische Soldaten eingekesselt waren und die Rote Armee vor Tata und Várpalota stand.Auch das südliche Transdanubien war bereist bis vor Nagykanizsa von den sowjetischen Truppen besetzt worden.Aufgrund der am 12. Januar begonnenen sowjetischen Offensive an der Oder wollte der Chef des Oberkommandos des Heeres Generaloberst Heinz Guderian die Panzerarmee aus den Ardennen mit den anderen, von Westen

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Kampf um Ungarn 8

umgruppierten Divisionen dort einsetzen, um den sowjetischen Angriffskeil bestehend aus der 1. WeißrussischenFront, der 2. Weißrussischen Front sowie der 1. Ukrainischen Front an deren Flanken fassen zu können, solangediese noch nicht zu stark geworden waren. Die sowjetischen Panzerarmeen kamen dort direkt auf Berlin zu, und bisauf die Oder befand sich kein nennenswertes Hindernis mehr zwischen den Verbänden Schukows und derReichshauptstadt Berlin. Hitler bestand jedoch darauf, diese Kräfte zu teilen und somit die bedrohliche Lage zuerstin Ungarn bereinigen zu können. Seiner Ansicht nach würden für die Stützung der Oderfront die übrigen Divisionenausreichen. Auf Guderians diesbezügliche Einwände reagierte er mit den ironischen Worten: […]„Sie wollen ohneÖl angreifen? Gut, wollen wir sehen, was dabei herauskommt.“ In seinem Umkreis kommentierte er der EinwändeGuderians auch mit den Worten, „Seine Generäle verstünden eben nichts von der Kriegsführung“.

Strategisch wichtige Ölreserven führen zu militärischen KonsequenzenTatsächlich befanden sich nach dem Seitenwechsel Rumäniens die letzten bedeutenden Ölreserven desGroßdeutschen Reiches in Ungarn. Die ungarische Ölproduktion, welche im Jahre 1943 auf etwa 838.000 TonnenRohöl angewachsen war, reichte zwar bei weitem nicht, die gesamte Wehrmacht in Bewegung zu halten, botallerdings ab Mitte 1944 die einzige Möglichkeit, den Krieg überhaupt weiterführen zu können. Eine Verlegung derdortigen Kraftstoffreserven zu anderen Kriegsschauplätzen war nur noch eingeschränkt bis gar nicht möglich, da derBahnverkehr durch die alliierte Lufthoheit weitgehend zusammengebrochen war. Daher war die Wehrmachtgezwungen, das wenige noch vorhandene Öl möglichst in der Nähe seiner Produktionsstätten zu verbrauchen. Durchdie damals durchaus beträchtlichen ungarischen Ölreserven und bestehenden Ölraffinerien konnte die HeeresgruppeSüd vollständig und die Heeresgruppe Mitte teilweise versorgt werden. Praktisch war somit die Heeresgruppe Südder einzige deutsche Großverband, welcher zu dieser Zeit noch Angriffsoperationen in einem größeren Radiusdurchführen konnte. Durch einen US-amerikanischen Luftangriff am 14. März wurde die Ölraffinerie bei Komáromzu 70 % zerstört und zwei Tage später auch die Raffinerie bei Pétfürdő vollständig zerstört. Da bereits die deutschenHydrierwerke seit Mai 1944 wiederholt Ziele der Bombenangriffe waren, und die Produktion von deutschemsynthetischen Benzin drastisch sank, war damit eines der wichtigsten Ziele der deutschen Truppen gescheitert. Alleindie Zalaer und Zistersdorfer Ölfelder, welche bereits im Januar 1945 80 % der gesamten Treibstoffproduktionlieferten, waren noch nutzbar. Hitler begründete daher gegenüber Chef des Wehrmachtführungsstabes imOberkommando der Wehrmacht (OKW) Generaloberst Alfred Jodl und dem Oberbefehlshaber der deutschenKriegsmarine Großadmiral Karl Dönitz die Zweckmäßigkeit der Offensive in Ungarn. Er ignorierte dabei allerdings,dass dies nur unter der Vorbedingung örtlicher Erfolge möglich gewesen wäre, was jedoch zu dieser Zeit nicht mehrder Fall war.Hitler bestand von Anfang an unnachgiebig auf das Halten Budapests, weswegen er dort jeden Ausfallversuchverbot. Zur dortigen Unterstützung hatte er bereits am 24. Dezember 1944 außerdem das IV. SS-Panzerkorps sowiedie 96. und 711. Infanteriedivision nach Ungarn beordert, welche etwa 260 Panzer und 70.000 Soldaten umfassten.Das Kommando übertrug er dem SS-Obergruppenführer Herbert Otto Gille, welcher bereits im Rahmen derKorsun-Schewtschenkiwskyjer Operation einen Kessel aufbrach und hierfür das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzesmit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten erhalten hatte. Auch Guderian reiste für einige Tage persönlich nachUngarn, um die dortigen Maßnahmen zu kontrollieren. Auch die Planungen der sowjetischen Seite hatten durch diedeutschen Verstärkungen weitgehende und schwere Folgen. Nach den im Herbst 1944 gefertigten Plänen desHauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers (Stawka) sollte Budapest bis Mitte November und dieLinie Graz-Wien-Brünn-Olmütz bis Mitte Dezember erreicht werden. Dieser Vormarsch beabsichtigte die Sicherungdes Angriffs auf Berlin von Süden her und die politische Sicherung der sowjetischen „Interessensphäre“ inSüdosteuropa. Diese Ziele konnten jedoch nicht annähernd erreicht werden, da die Rote Armee vier Monate hinterden Zeitplänen Stalins zurückblieb.

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Die Entsatzangriffe im Pilis-GebirgeAm 1. Januar 1945 begann auch im Raum Komárom (dt. Komorn) das zu dieser Zeit nur zur Hälfte eingetroffeneund ausgeladene IV. SS-Panzerkorps eine Gegenoffensive, während die 96. Infanteriedivision von Norden her mitSturmbooten über die Donau übersetzte und im Rücken der sowjetischen Truppen zwei Brückenköpfe errichtete. ImRahmen dieser Offensive wurde am 6. Januar Esztergom (dt. Gran) zurückerobert. Zur gleichen Zeit verstärkte sichder sowjetische Abwehrkampf an deren Südfront und die 2. Ukrainische Front und die 3. Ukrainische Front, unterdem Kommando von Armeegeneral Malinowski, war nördlich der Donau zum Generalangriff übergegangen. Alleindie Donau trennte dort zwei gegeneinander operierende Panzerverbände, die in jeweils entgegengesetzter Richtungvorrückten. Bereits am 8. Januar hatten sich die sowjetischen Truppen bereits bis auf einen Kilometer Komáromgenähert, und den deutschen Verbänden drohte eine weitere Einkesselung. Im Hauptquartier der Heeresgruppe Südentschied man sich daher für eine riskante Gegenoperation. Mit Hilfe der frisch eingetroffenen 20. Panzerdivisionkonnte die Front vorübergehend gehalten werden.Das IV. SS-Panzerkorps von Gille beabsichtigte, in der Region Esztergom die sowjetische Abwehr zu durchbrechen.Die hier operierenden ungarisch-deutschen Verbände bei Tatabánya und Székesfehérvár (dt. Stuhlweißenburg)wurden als Flankensicherung eingesetzt und mussten später einige Kampfverbände der sowjetischen Armeeablenken und binden. Während dieser heftigen Kämpfen wurden zahlreiche kleine Siedlungen im Komitat Fejérzerstört, welche nach dem Zweiten Weltkrieg auch nicht wieder aufgebaut wurden. Aus dem belagerten Budapestkamen immer verhängnisvollere Meldungen, welches die Operationen im Norden weiter aufwertete. Nach demfehlgeschlagenen Durchbruchsversuch im Vértes-Gebirge versuchte das Panzerkorps mit einem nördlichen Angriff(Operation Konrad 2) über das Pilis-Gebirge den Entsatz Budapests.Am 7. Januar begann der Entlastungsangriff, welcher die sowjetischen Kräfte binden und die sich bereits im Kampfbefindlichen SS-Panzerverbände entlasten sollte. Die 3. Panzer-Division, unter dem Kommando von General derPanzertruppe Hermann Breith, führte diesen Angriff aus dem südlichen Vértes-Gebirge nach Norden in RichtungCsákvár und Bicske. Die Einheiten bezogen ihre ostwärts von Mór, Csókakö und Söréd, im Kleingebiet Mór, sowiedrei Kilometer südwestlich von Csákberény, ostwärts von Magyaralmás, nordwestlich von Sárkeresztes sowieöstlich von Iskaszentgyörgy im Kleingebiet Székesfehérvár.Diesen stand das 20. Schützen Garderegiment und das 7. mechanisierte Korps der sowjetischen Armee gegenüber,welche in tief gegliederten Stellungen den deutschen Angriff bereits erwarteten. Teile der Kampfgruppe Breithkonnten aus dem Raum Magyaralmás kommend in ostlicher Richtung vordringen und kleinere Ortschaften erobern.Während das Panzergrenadier-Regiment 128 Sárkeresztes besetzte, blieb das Panzergrenadier-Regiment 126 instarkem sowjetischen Pak-Feuer östlich Borbálamajor stecken.Am 8. Januar starteten Teile der SS-Verfügungsdivision und unter Führung der 23. Panzer-Division einen weiterenAngriff östlich von Sárkeresztes des Gehöfts Gyulamajor. Diese konnten die Verbindungsstraße von Székesfehervárnach Zámoly absichern, welche später einer der Rückzugswege der deutschen Verbände war, und blieben danachauch vor den sowjetischen Pak-Stellungen stecken. Bei den Gefechten wurden zwar 25 sowjetische Panzerfahrzeuge,38 Pak, 60 Geschütze und mehrere Lastwagen zerstört, aber auch die deutschen Verbände hatten 16 Panzerfahrzeugeverloren.Am 9. Januar startete von Esztergom aus die Operation Konrad 2. Hierzu waren etwa 200 Tonnen Versorgungsgüter zusammengetragen worden, um diese im Erfolgsfall nach Budapest transportieren zu können. Der im Südosten angreifenden 711. Infanteriedivision gelang es in die sowjetischen Linien eine Lücke zu schlagen, in welcher auch die 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ einrückte. Gille erwähnte hierzu in seinen Frontaufzeichnungen: „Gegner schwach, völlig überrascht. Schwieriges Berggelände. Voralpencharakter. Mitternacht erste Erfolgsmeldungen, Gefangene meist Trossangehörige Budapester Einschließungs-Divisionen. Pak und Granatwerferabwehr. Keine eigenen Verluste. ‘Westland’ kommt gut voran“. Bis zum 11. Januar hatte sich auch das Panzerregiment Westland über das Pilis-Gebirge gekämpft und war in die Gemeinde Pilisszentkereszt eingedrungen und stand somit etwa 21 Kilometer vor Budapest. Im Dorf befanden sich seit dem letzten Rückzug zwei Wochen vorher, noch zahlreiche

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deutsche Fahrzeuge und zurückgebliebene Verwundete, um die sich wieder die deutschen Soldaten kümmerten.Aufgrund der teilweise bereits sehr deutschfeindlichen Stimmung war es dort in der Zwischenzeit auch zubeidseitigen Pogromen gekommen, wobei gefangene sowjetische Soldaten und verwundete deutsche Soldatenermordet wurden.Die Heeresgruppe bat erneut um eine Genehmigung, den Ausbruch aus Budapest zu versuchen, wobei sie aucherhoffte, durch die Eroberung eines Flugplatzes bei Pomáz, die nicht mehr gehfähigen Verwundetenabzutransportieren und die ausgebrochenen Truppenverbände zu versorgen. Hitler untersagte jedoch weiterhinjegliche solcher Aktionen und verbot auch den weiteren Entsatzangriff, welcher bereits bis 17 Kilometer anBudapest herangerückt war.

Die Entsatzangriffe werden gestopptEinige der Vorausabteilungen der SS-Panzerdivision Wiking hatten auch bereits die Straßenabzweigung der nachPomáz führenden Chaussee unmittelbar vor Csobánka erreicht, als sie am Abend des 12. Januar der Rückzugsbefehlerreichte. Dies war für diese Verbände umso weniger nachvollziehbar, weil in den verbliebenen 17 Kilometer nachBudapest wegen des schwer zugänglichen Hügelgeländes sowjetische Angriffe kaum zu befürchten waren. Für dieVerbände von Gille war daher das Risiko, dass sich seine am Pilis-Gebirge vorrückenden Kräfte bei Dorog inunmittelbarer Nähe sowjetischer Truppen befanden. Hitler und der General der Panzertruppe Hermann Balck teiltendiese Ansicht allerdings nicht und trotz der Proteste des IV. SS-Panzerkorps befahlen sie die beschleunigteUmgruppierung der Panzerdivisionen vor Székesfehérvár (dt. Stuhlweißenburg). Von dort aus sollte die OperationKonrad 3 gestartet werden.Die von dieser am 18. Januar begonnenen Offensive vollkommen überraschten sowjetischen Generäle traf dieserGegenschlag empfindlich, wie die Lageeinschätzung an das Stawka „Die Aufklärungsabteilung des Stabs der 4.Gardearmee befand sich nicht auf der Höhe der Lage“, urteilte. Gilles Panzer überrollten noch am gleichen Tag denGegenangriff des 7. Mechanisierten Korps der sowjetischen Truppen, während gleichzeitig das 133. Schützen- unddas 18. Panzerkorps der 3. Ukrainischen Front von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten wurden. Das IV.SS-Panzerkorps stieß am ersten Tag der Offensive etwa 60 Kilometer tief und 30 Kilometer breit in die sowjetischeFront hinein und durchbrach sie stellenweise. Am 19. Januar erreichten die deutschen Panzerverbände im RaumDunaújváros die Donau und rissen damit die transdanubische Kampflinie der sowjetischen Truppen auseineinder.Der Geländegewinn bei diesem Angriff betrug etwa 400 Quadratkilometer, in weniger als vier Tagen, und war einerder letzten großen Erfolge für die deutsche Seite. Dementsprechend negativ war die Bilanz für die sowjetische Seiteund an den Überfahrtstellen an der Donau entstanden teilweise chaotische Verhältnisse. Binnen einiger Tage verlegtedas sowjetische Oberkommando daraufhin mehr als 40.000 Soldaten und große Mengen an Kriegsmaterial an dasöstliche Ufer, wobei diese dabei ständig von der deutschen Luftwaffe bombardiert wurden. Am 22. Januar fiel nachschweren Straßenkämpfen Székesfehérvár und die ungarische SS-Kampfgruppe Ney, welche zu diesem Zeitpunktschon Regimentstärke erreicht hatte, zog in die Stadt ein, verlor aber dabei etwa ein Viertel ihres Bestandes. DieEroberung Székesfehérvárs war eine notwendige Voraussetzung für alle weiteren Angriffe, da fast alleVersorgungswege durch diese Stadt führten. Vom 19. bis zum 20. Januar war die militärische Lage für die 3.Ukrainische Front sehr bedrohlich, da zwischen Budapest und den vordringenden deutschen Panzerverbänden keineweiteren sowjetischen Truppen mehr standen. Am 21. Januar erreichten die deutschen Angriffsspitzen den 28Kilometer südwestlich von Buda fließenden Fluss Váli, wobei zur gleichen Zeit auch die nachrückendensowjetischen Panzer in dieser Region erschienen. Die deutschen Panzer konnten sich nur mit Mühe über dievereisten Steilhänge des Gewässers schleppen. Trotzdem hatte sich diese Offensive bis zum 26. Januar demBudapester Kessel auf etwa 25 Kilometer genähert. Einer deutschen Kampfgruppe war sogar eineSprechfunkverbindung mit den Verteidigern Budapests möglich.Diese deutschen Erfolge trafen die Stawka völlig unerwartet, zumal sich der sowjetische Diktator Stalin gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr gern auf Abenteuer einlassen wollte. Noch zu Kriegsbeginn hatte er durch seine

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unnachgiebigen Ausharrungsbefehle Millionen Soldaten in die Kriegsgefangenschaft geschickt. Nunmehr erwog erzeitweise sogar die vollständige Räumung Süd-Transdanubiens und überließ für die weiteren Maßnahmen MarschallFjodor Iwanowitsch Tolbuchin freie Hand. Dieser erkannte allerdings, dass eine vollständige Räumunggleichbedeutend wäre mit dem Totalverlust der Bewaffnung, aller Kampfmittel und Kriegsmaterialien zweierArmeen, da aus Zeitgründen lediglich der Abzug der Soldaten in Frage gekommen wäre. Tolbuchin entschied sichdaher für die riskantere und gleichzeitig mutigere Option. Er ordnete an, den Brückenkopf in Süd-Transdanubien aufjeden Fall zu halten, weil es seiner Einschätzung nach aussichtslos war, die bereits eroberten Gebiete in derHoffnung auf eine neuerliche reibungslose Donauüberquerung, aufzugeben. Er ordnete seine Kräfte neu und leiteteam 27. Januar ein Angriffsgefecht ein. Der bis zur Donau vorgedrungene deutsche Keil war äußerst verwundbar, dadie sowjetischen Divisionen vom Velencer See her und aus dem Raum Simontornya kommend, diesen jederzeit vonseinen rückwärtigen Linien abschneiden konnten.

Sowjetische Gegenoffensive konnte nicht aufgehalten werdenIm Vergleich zu den enormen Kräften, welche eingesetzt wurden, erwiesen sich die Erfolge der 2. UkrainischenFront als gering, da die deutsche Front eine große Einkesselungsoperation herausforderte. Diese scheiterte jedoch,obwohl am 25. Januar nur noch 16 % der Panzer des IV. SS-Panzerkorps (insgesamt 50 von 306) einsatzbereitwaren. Die restlichen Panzer befanden sich infolge der heftigen Kämpfe in Reparatur. Malinowski schickte ohnevorherige Abstimmung mit der Stawka das 23. Panzerkorps in das Hauptkampfgebiet, da er dort andernfalls einenDurchbruch der deutschen Truppen nach Budapest für unvermeidlich hielt. Ein solcher Durchbruch hätte angesichtsder geringen und abgekämpften angreifenden Kräfte aber für die sowjetischen Truppen verheerende Folgen habenkönnen, so dass Malinowskis schnelles Handeln – im Nachhinein betrachtet – nicht gerechtfertigt war. Die deutscheAbwehr schoss bereits am ersten Tag der sowjetischen Gegenoffensive, bei geringen eigenen Verlusten, 122sowjetische Panzer ab, wovon allein 100 zum Bestand des 23. Panzerkorps gehörten. Trotzdem war es den deutschenVerbänden nicht möglich, die sowjetische Offensive zu stoppen, denn zeitgleich begann auch der Angriff in dieFlanke der deutschen Front. Die sowjetischen Einheiten konnten damit in den nördlichen Teil von Székesfehérváreindringen. Hitler befahl daraufhin am 22. Januar, die 6. Panzerarmee unverzüglich nach Ungarn zu verlegen, um diesowjetische Offensive zu stoppen.Zur weiteren Unterstützung wurden außerdem die 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ – unter demKommando von SS-Oberführer Otto Baum, aus Italien – und die SS-Panzer-Division Totenkopf – unter demKommando von SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Hellmuth Becker, von der Warschauer Front –nach Ungarn beordert.

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Der Endkampf in BudapestHinweis: es gibt einen Artikel Schlacht um Budapest; dieser ist aber bei weitem nicht so detailliert wie der hiesigeAbschnitt.

SS-Obergruppenführer undFestungskommandant von Budapest

Karl Pfeffer-Wildenbruch

Nachdem aufgrund von strategischen Fehlern Stalins die Einnahme Budapestsnicht bereits im Herbst 1944 erfolgte – hierzu hätte er mit seinem Angriff fünfTage warten müssen, um die Angriffsarmeen vollständig vor Ort zu haben[1] –,konnte die Rote Armee Budapest erst nach einer mehrmonatigen undverlustreichen Belagerung erobern. Hitler hatte Anfang Dezember 1944Budapest zur Festung erklärt.[2]

Zu Beginn des Jahres 1945 wurden die Kampfhandlungen in Budapest stärker,sie erreichten Vororte der ungarischen Hauptstadt. Den sowjetischen Truppengelang es, immer mehr Gebiete um und in der Stadt zu besetzen, bis sieschließlich am 9. Februar den westlich der Donau liegenden Stadtteil Buda fastvollständig erobern konnten. Die ersten sowjetischen Panzer drangen, vonBudakeszi aus kommend, zwar schon am 24. Dezember 1944 in Buda ein, jedochstabilisierte sich diese Front in den folgenden Tagen. Anfänglich waren wederdie sowjetischen Verbände noch die deutsch-ungarischen Verteidiger in derLage, genügend Infanterie nach Buda zu beordern, um den Stellungskrieg ineinen Bewegungskrieg zu drehen. Somit existierte bis Anfang Januar 1945 keinezusammenhängende Frontlinie. Kleinere Verbände der angreifenden Roten Armee konnten sich in den Villen desRosenhügels festsetzen. Die Front verlief von Süden nach Norden entlang dem Bahndamm an der Lágymányosi híd,dem Sashegy (Adlerberg), dem Farkasréter Friedhof, dem Orbán-Berg, dem Rosenhügel, dem Burgviertel und derKiscelli út. Obwohl die Angreifer in den ersten Wochen der Einkesselung vieles unternahmen, konnten sie dieFrontlinie nur unwesentlich verändern. Aufgrund der am 18. Januar gestarteten Entsatzangriffe kam es auf derBudaer Seite bis zum 25. Januar sogar zu einer Kampfpause. Die deutsch-ungarischen Verteidiger hofften zudem aufHitlers Genehmigung, aus dem Kessel ausbrechen zu dürfen. Der Festungskommandant und General der Waffen-SSund der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch stellte daher aus den letzten verfügbaren Reserven eine beweglicheKampfgruppe zusammen. Jedoch musste diese bald zur Unterstützung der wankenden Verteidigung eingesetztwerden, und Hitler verbot weiterhin einen selbstständigen Ausbruch (Haltebefehl). Am 25. Januar eröffneten diesowjetischen Angreifer mit starken Kräften eine neue Offensive im Mittelabschnitt der Budapester Verteidigung. DieMargareteninsel wurde unter großen Verlusten zwischen dem 19. und 28. Januar erobert. Der sowjetische Angriffgewann zwischen dem 26. und 28. Januar auch in der Városmajor (dt. Stadt-Meierhof) und am Rosenhügel immermehr Raum und sowjetische Sturmtruppen drangen bis zur Csaba utca vor. Daher musste die Verteidigungslinie amRosenhügel wegen einer drohenden Umklammerung aufgegeben werden. Die Hauptkampflinie rückte unmittelbarzum Burgberg heran. Hitler befahl trotz der schlechten Versorgungslage und zahlreicher Verwundeter am 27. Januar,dass Groß-Budapest bis zum Erfolg der Entsatzangriffe zu halten sei, und dies obwohl diese ihre Operationen aufseinen Befehl gerade einstellen mussten. Am 30. Januar erreichten die ersten sowjetischen Angriffsspitzen denNordrand der Blutwiese, am westlichen Fuß des Burgbergs, und konnten damit den strategisch wichtigenHauptlandeplatz der versorgenden Lastensegler unter unmittelbaren Beschuss nehmen. Trotzdem landeten dieseLastensegler hier weiterhin, auch und gerade weil die meisten von weitgehend unausgebildeten und blutjungenFliegern der Hitlerjugend geflogen wurden. 13- bis 16-jährige Kinder der Budapester Sektion der „DeutschenJugend“ mussten den Fliegern mit Taschenlampen die Landebahn anzeigen, wobei auch einige, von der Pester Seiteherangeschaffte, Theaterscheinwerfer eingesetzt wurden. Ebenfalls am 30. Januar erstürmte eine sowjetischeSturmtruppe, unterstützt von ungarischen Freiwilligen, die Schule in der Attila út und konnte damit das erste Haus

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am Fuße des Burgbergs erobern. Dieser Angriff, welcher zeitweise die Várfok utca erreichte, wurde erst nach vierTagen von den deutsch-ungarischen Verteidigern in einem zehrenden Häuserkampf zurückgeschlagen. Zur gleichenZeit eroberten sowjetische Sonderkommandos mit Flammenwerfern die Straßen um den Sashegy (Alderberg) sowiedie davon etwa einen Kilometer westlich liegenden Stellungen der 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“ amFarkasréter Friedhof, welche dort auch vernichtet wurde. Bis zum 6. Februar verschob sich die innerstädtische Frontderart, dass der Adlerberg eingekesselt wurde. Die Versorgung der Soldaten war vorher schon nicht mehrgewährleistet, so lebten die meisten Soldaten seit Wochen von Vorräten der Bevölkerung, aber ab diesem Zeitpunktwar eine Verteilung des ohnehin ungenügenden Nachschubs nicht mehr möglich. Es fehlte Treibstoff, wobei dieStraßen wegen des Beschusses nur in den Nachtstunden und nur zu Fuß begehbar waren und Schutt sowieGranattrichter diese für Fahrzeuge versperrt hatten. Die hungernde Budapester Bevölkerung versuchte trotzdrohender Todesstrafe die Versorgungsbomben zu plündern. Ungarische und deutsche Soldaten der Verteidiger undmarodierende Pfeilkreuzler lieferten dabei einander regelrechte Gefechte, wenn es um die Inbesitznahme derVersorgungsbomben mit Lebensmitteln ging. In den Lazaretten wurde den Toten Verbandmaterial abgenommen, umdamit neue Verwundete versorgen zu können. Trotz dieser aussichtslosen Situation starteten die Verteidiger aufBefehl Wildenbruchs immer wieder Gegenstöße. Die sowjetischen Angriffstruppen hatten dabei so hohe Verluste,dass sie ab Ende Januar dazu übergingen, ungarische Kriegsgefangene in eigene Bataillone zu rekrutieren. Ihnenwurde hierzu das Versprechen gegeben, sie kämen nicht nach Sibirien. Bis zum 13. Februar wurden auf diese Art ausüber 3.100 kriegsgefangenen ungarischen Soldaten 20 selbständige Kompanien aufgestellt. Etwa 600 Soldaten vonihnen sind bei den anschließenden Kämpfen gefallen. Zwischen dem 6. und 9. Februar wurde der Südbahnhof amRand der Blutwiese umkämpft, wobei gleichzeitig im Südabschnitt der Verteidigung die sowjetischen Angriffezusammenbrachen. Hier konnten die deutsch-ungarischen Verteidiger den Bahndamm zwischen der Donau und demAdlerberg bis zum 13. Februar halten. In dem Bewusstsein, dass sich die Kämpfe einem Ende näherten, wurde mitder Vergabe von Auszeichnungen begonnen.

Der Kampf Haus für Haus in Buda

Häuser- und Straßenkämpfe in Budapest

Ab dem 3. Februar erstreckte sich die deutsch-ungarischeHauptverteidigungslinie vom Budaer Brückenkopf an derMargaretenbrücke bis zum Széll-Kálmán-Platz und weiter an dernördlichen Ecke der Blutwiese am kurzen Abschnitt der Krisztinakörút bis zur Mündung der Kékgolyó utca, wo die sowjetischenAngreifer bereits unmittelbar vor dem Südbahnhof standen. DerBudaer Postpalast in der Andrássy út sowie die südlichen Häuserblocksder Krisztina körút befanden sich noch in deutscher Hand, wohingegensich die an der Bors-Straße (heute Hajnóczi utca) durchgebrochenensowjetischen Truppen bereits in den beiden Häusern am nördlichenRand der Blutwiese befanden. Noch unübersichtlicher war die Lage zwischen der Kékgolyó utca und dem Sas-Bergin Újbuda. Hier verlief die Hauptverteidigungslinie noch weiter Richtung Westen. Die Deutschen hielten sich aufdem Farkasréter Friedhof, in den am östlichen Fuße des Orbán-Berges gelegenen Straßen und in der Istenhegyi utcabis zur Nárcisz utca, wohingegen die sowjetischen Truppen bereits die Németvölgyi utca und die parallel zu ihrverlaufende Böszörményi utca besetzt hatten, sie erreichten somit gegenüber dem Haupteingang des FarkasréterFriedhofs auch schon die Hegyalja utca. Allein südlich vom Sas-Berges existierte noch eine zusammenhängendedeutsche Verteidigungslinie.

Ebenfalls am 3. Februar suchte der Apostolische Nuntius in Budapest, Angelo Rotta, im Namen des Budapester Diplomatischen Corps den Kommandeur der Verteidiger, SS-General Pfeffer-Wildenbruch, in seinem Bunkerhauptquartier auf. Dieser sollte Hitler bitten, auf die Leiden und die Vernichtung der Budapester Bevölkerung endlich Rücksicht zu nehmen. Hitler antwortete, dass sein Befehl unabänderlich sei; Budapest sei bis zum Letzten zu

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halten.Am 4. Februar durchbrachen die vom Orbán-Berg angreifenden sowjetischen Truppen die Verteidigungslinie underreichten die Németvölgyi utca. Sie griffen von der Nagyenyed- und Kékgolyó utca aus den Südbahnhof an undhatten damit den Sas-Berg eingeschlossen. Zur Versorgungslage meldete das I. Ungarische Armeekorps:„Angehörige von Soldaten und sonstige Zivilpersonen überwinden vom Hunger gequält jegliches Schamgefühl undsuchen die Küchen der Kommandanturen und Honvéd-Einheiten auf und betteln hier”. Am frühen Morgen des5. Februar landeten die letzten sieben Lastensegler in Budapest; sie brachten 97 Tonnen Munition, 10 TonnenTreibstoff, 28 Tonnen Lebensmittel und vier Behälter mit Motorenöl beziehungsweise Ersatzteilen. Am selben Tagmusste wegen des weiteren Vorrückens der sowjetischen Truppen bis zur Krisztina-körút der Postpalast von dendeutsch-ungarischen Verteidigern geräumt werden.Am folgenden Tag, dem 6. Februar 1945, kam es zu heftigen Kämpfen in der Umgebung des Südbahnhofs und derHegyalja utca, wobei die sowjetischen Angreifer auch Flammenwerfer einsetzten. Ein versuchter Gegenangriffdurch die 8. SS-Kavallerie-Division aus Südosten und Nordwesten auf den Sas-Berg konnte die sowjetischenTruppen nur kurzzeitig an ihrem Vorrücken hindern. Daraufhin stellten die dort eingesetzten ungarischenKampfverbände die Kämpfe ein, nachdem ihnen auch die Verpflegung und Munition ausgegangen war. Diedeutschen Einheiten versuchten einen Ausbruch in Richtung Burgberg.

Panzersoldaten des Heeres in einem Panzer VI„Tiger II“ (Königstiger) in Verteidigungsstellung

am Burgberg im Oktober 1944

Ab dem 7. Februar konnten die sowjetischen Truppen den westlichenund nördlichen Teil des Südbahnhofs besetzen und erreichten diedamalige Gömbös-Gyula-utca (heute Alkotás utca).

Daraufhin griffen die sowjetischen Einheiten am 8. Februar vomNémetvölgyer Friedhof aus, in Richtung der parallel zur südlichenEisenbahnlinie verlaufenden Avar utca, an. Ein letztes Mal konnten andiesem Tag noch ungarische Einheiten in den Postpalast eindringenund einen Teil des Gebäudes besetzen. Ebenfalls an diesem Tag warfdie Luftwaffe - per Fallschirm - zum letzten Mal vier TonnenVersorgungsgüter ab.

Nachdem am Abend des 9. Februars teilweise der Gellértberg und derSüdbahnhof durch sowjetische Truppen besetzt wurden, versuchten ungarische Freiwilligenverbände in der RotenArmee vorerst erfolglos, bis zur Naphegy (Sonnenwirtswiese) vorzudringen. Die Kampflinie verlief nun entlang derLinie Karácsonyi utca (heute Kuny Domokos utca), Győző utca, sowie dem oberen Abschnitt der Mészáros utca,Hegyalja utca, Harkály utca und Alsóhegy utca. Zwischen dem Bahndamm der Budapester Vorortbahn und derVillányi utca fanden hierbei die schwersten Gefechte statt.

Am 10. Februar rückten sowjetische Panzer bis an den Döbrentei-Platz und bedrohten die Verbindung zwischen derZitadelle, Lágymányos (dem heutigen Újbuda) und dem Burgviertel, wobei Teile eines sowjetischen Bataillonsbereits bis in direkte Nähe der bereits am 18. Januar gesprengten Elisabethbrücke vorrückten. Diese wurden jedochdurch einen Gegenangriff der deutschen Truppen unter Einsatz von schweren Geschützen und Selbstfahrlafettenzurückgeschlagen. Nach weiteren schweren und verlustreichen Kämpfen im oberen Abschnitt der Kelenhegyi utca,der Zitadelle und des Bahndammes der Vorortbahn wurde auf Befehl eines ungarischen Majors die weiße Fahnegehisst und die Kämpfe dort eingestellt. Nur südlich des Gellértberg kam es noch vereinzelt zu Widerstand, wobeisich ein großer Teil der deutschen Soldaten in die Burg zurückzog. Nachdem die sowjetischen Truppen am Abenddie Felsenkapelle am Gellértberg eingenommen hatten, in der ein Notlazarett der Verteidiger war, endeten auch dieletzten Kampfhandlungen im 11. Budapester Stadtbezirk.

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Der Ausbruch aus BudapestWährend der gesamten Belagerung der Stadt Budapest erarbeitete das Generalkommando der deutsch-ungarischenVerteidigung mehrere Ausbruchspläne, welche jedoch sämtlich von Hitler verworfen und untersagt wurden. Erst am11. Februar befahl SS-General Pfeffer-Wildenbruch einen Ausbruch, nachdem bereits sämtliche Versorgungs- undHilfsmaßnahmen der Heeresgruppe Süd unmöglich waren. Er verständigte seine Vorgesetzten, ließ alle Funkgerätezerstören und startete gegen 20 Uhr den Ausbruch aus der belagerten und größtenteils schon durch sowjetischeTruppen besetzten Stadt.Der Ausbruch erfolgte ohne Mitnahme der schweren Waffen und Panzer, da es ohnehin an Treibstoff fehlte undwegen der selbstangelegten unzähligen Panzersperren und Schuttberge der zerstörten Häuser die Straßenunpassierbar waren. Die Truppen sollten hierzu auf dem kürzesten Weg durch die Wälder und über die flachen Bergeum Buda nach Westen vorstoßen. Kritisch für die Verbände war hierbei, dass der Waldrand etwa 15 bis 18Kilometer von der Ausbruchsstelle entfernt war und dazwischen ungeschütztes (da unbewaldetes) flaches Ackerlandund Grünland (Wiesen, an dessen Rand Weingärten). Weiterhin bestand die letztlich unerfüllte Hoffnung auf einenEntsatzangriff der Heeresgruppe Süd in diesem Bereich, der den Ausbruch absichern sollte. Da diese Heeresgruppejedoch über die Planungen Pfeffer-Wildenbruchs nicht ausreichend informiert war, erfolgte ein solcherUnterstützungsangriff nicht. Hinzu kamen die falschen Informationen der Aufklärer, dass sich auf demAusbruchsweg nur sowjetische Etappenverbände befinden würden und somit der alleinige Einsatz vonHandfeuerwaffen ausreichen würde. Den ausbrechenden Truppenverbänden schlossen sich auch unzählige Zivilistenan, welche zum Teil mit sehr viel Gepäck und Kinderwagen auf der Flucht vor den sowjetischen Verbänden waren.Pfeffer-Wildenbruch war sich der Lage bewusst und konnte einschätzen, dass eine solche Aktion nicht ohne schwereVerluste möglich war. Er wählte daher in Begleitung von etwa 500 SS-Soldaten den ungefährlicheren Weg durchden Kanal des Ördög-árok (dt. Teufelsgraben), welcher auf einer Länge von ungefähr fünf Kilometern weitgehendsicher war.Überlebende des Ausbruchs berichteten später, dass über Lautsprecher der sowjetischen Propagandatruppen auch derdamals bekannte ungarische Schlager „Dein Fliehen ist zwecklos, dein Rennen nützt nichts, von der Karte entfernenkannst du dich nicht“ gesendet wurde und Rufe wie „Wir wissen, dass ihr kommt, wir erwarten euch schon!“ aufungarisch ertönten.Nachdem die ersten tausenden Ausbrechenden die Stellungen der 180. sowjetischen Infanteriedivision überwundenhatten, was bereits unzählige Tote kostete, wurden sie an der Straßenabzweigung bei Budagyöngye von starkensowjetischen Kampfverbänden aufgehalten. Bereits die Soldaten der zweiten Ausbruchsgruppe wagten kein weiteresVorrücken mehr, worauf die Oberstleutnante Georg Wilhelm Schöning und Helmut Wolff erkannten, dass einWeiterkommen in Richtung der heutigen Szilágyi Erzsébet fasor unmöglich sei. Sie gaben daraufhin einem Bataillonder Division den Befehl, den Ausbruch über die Blutwiese in Richtung Kékgolyó utca vorzunehmen und erreichtendadurch die Anhöhe des Svábhegy (dt. Schwabenberg) vor Budakeszi.Der Fluchtversuch durch den Kanal des Teufelsgrabens scheiterte. Pfeffer-Wildenbruch floh in eine nahestehendeVilla und ergab sich am 12. Februar[3] kampflos den sowjetischen Soldaten.Die etwa 20.000 durchgebrochenen deutschen und ungarischen Soldaten wurden weiterhin von sowjetischenVerbänden verfolgt.

Resümee der Kämpfe um BudapestDie Belagerung von Budapest war einer der längsten und blutigsten Stadtkämpfe während des Zweiten Weltkriegs.Zwischen dem Erscheinen des ersten Sowjetpanzers an der Stadtgrenze der ungarischen Hauptstadt und derEroberung der königlichen Burg auf der westlichen Stadtseite vergingen 102 Kampftage. Zum Vergleich: der direkteKampf um Berlin dauerte nur etwa zwei Wochen; der im Stadtgebiet Wien nur vom 6. bis zum 13. April 1945. MitAusnahme von Warschau wurden die anderen europäischen Hauptstädte kaum oder gar nicht zu Kriegsschauplätzen.

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Auch die ebenfalls zur Festung erklärten und stark umkämpften Städte wie Königsberg (heute Kaliningrad) oderBreslau (heute Wroclaw) hielten nur 77 bzw. 82 Tage den Belagerern stand. Die Eroberung von Breslau wurde vonder Stawka auch nicht forciert, der dortige Festungskommandant kapitulierte letztlich am 6. Mai 1945.Die Intensität der Budapester Kämpfe kann nur mit der Belagerung von Leningrad (heute Sankt Petersburg), derSchlacht von Stalingrad (heute Wolgograd) und während des Warschauer Aufstandes verglichen werden.•• Für dessen Niederschlagung benötigte die Wehrmacht 63 Tage.•• Die Blockade von Leningrad dauerte rund drei Jahre, aber kam es dort zu keinen Straßenkämpfen.• Stalingrad war etwa vier Monate lang direkter Kriegsschauplatz.[4]

Die rund 800.000 Einwohner von Budapest waren den Kämpfen, welche bereits in den zeitgenössischenmilitärischen Aufzeichnungen mit denen von Stalingrad verglichen wurden, voll ausgesetzt.Die Budapester Bevölkerung beklagte etwa 38.000 Tote. Ohne Anrechnung der sowjetischen Opfer war jedes zweiteOpfer der Belagerung eine Zivilperson. Seitens der sowjetischen Armee gab es beinahe 80.000 Tote, welche damitzahlenmäßig etwas höher waren als jene der deutsch-ungarischen Verteidiger und der Zivilbevölkerung insgesamt.Die vorwiegend aus Ungarndeutschen (Volksdeutsche) aufgestellten und in Budapest eingesetzten Einheiten, wie die18. SS-Panzergrenadier-Division Horst Wessel, die 22. SS-Kavalleriedivision Maria Theresia, dieSS-Polizeiregimenter 6, 8, 12 sowie die 8. SS-Kavalleriedivision Florian Geyer wurden während der Kämpfe oderbeim Ausbruch fast vollständig vernichtet.

Fortsetzungskrieg in UngarnNachdem am 13. Februar in Budapest die Kampfhandlungen eingestellt wurden, verlagerten sich diese in die Wäldervon Nagykovácsi, wo die deutschen und ungarischen Verbände unter schwersten Verlusten versuchten dieHauptkampflinie der Heeresgruppe Süd hinter dem Zsámbéker Becken und nahe dem Gerecse-Gebirge zu erreichen,wobei sie ständig mit sowjetischen Fliegerangriffen konfrontiert waren. Allein die bewaldeten Gebiete boten etwasSchutz vor sowjetischen Infanterie- und Kavallerieverbänden welche von Panzern begleitet wurden. Die deutschenLinien bei Mány, Zsámbék (dt. Schambeck) und bei Szomor waren allerdings nur erreichbar wenn das unbewaldeteZsámbéker Becken überwunden wurde, wo sich ein Riegel aus sowjetischen Panzern positioniert hatte. Letztlicherreichten nur 624 Soldaten und Offiziere, von ca. 20.000 Ausgebrochenen, bis zum 16. Februar 1945 die deutscheHauptkampflinie.Am Abend des gleichen Tages erreichte die erste Gruppe unter Führung des ungarischen Oberleutnant László SzilasiSzabó, im Zivilleben ein Schauspieler, die zwischen Szomor und Máriahalom gelegene Anhöhe bei Anyácsa-Puszta.Stunden später kam auch die ungefähr 300 bis 400 Mann starke Gruppe, angeführt von Helmut Wolffbeziehungsweise Wilhelm Schöning an. Die Soldaten hatten zuvor kleinere Gruppen von 15 bis 25 Personengebildet, da sich das Vordringen auf diese Weise am besten organisieren ließ.Einige der deutschen Soldaten, welche es nicht bis zu den eigenen Linien mehr schafften, verbargen sich bis zumFrühling, vereinzelte sogar bis zum Sommer 1945, in den Wäldern und konnten sich zeitweilig auch wieder inBudapest verstecken. Bekannt wurde hier beispielsweise, dass eine ungarische Familie, die bereits vorher vielenJuden Schutz geboten hatte, nach der sowjetischen Besetzung einem deutschen Soldaten Zuflucht bis Mai 1945Zuflucht gewährte. Andere deutsche Soldaten versuchten nach mehreren Tagen in Zivilkleidung aus Budapest zufliehen.

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Vorbereitungen zur Operation Frühlingserwachen→ Hauptartikel: Plattenseeoffensive

Ab dem 15. Februar 1945 wurde in Ungarn durch die Heeresgruppe Süd eine neue Offensive eröffnet. Hitler schicktehierzu ein SS-Panzerkorps, gefolgt von den Resten der 6. SS-Panzerarmee, welche zu diesem Zeitpunkt noch nichtdort eingetroffen waren. Mit der Operation Frühlingserwachen wurde die letzten Großoffensive des Dritten Reichesgeplant und eingeleitet. Eine entsprechende Entscheidung über einen totalen Kriegseinsatz in Ungarn hatte Hitlerund das OKW bereits im Januar 1945 gefällt, als er befahl, die 6. SS-Panzerarmee nach Ungarn zu verlegen. Durcheine Funktäuschung wurde die Stationierung dieser Panzerarmee im Raum Frankfurt/Oder–Fürstenwalde der 1.Weißrussischen Front unter dem Befehl von Marschall Schukow vorgespielt. Sepp Dietrich, als Oberbefehlshaberdieser Panzerarmee, erschien persönlich bei zahlreichen Dienststellen in und um Berlin um die Verlegungen seinerVerbände über Dresden, Prag und Brünn bis nach Wien zu tarnen. Als erstes trafen im Raum Győr–Komárom die 1.und 12. SS-Panzerdivision des I. SS-Panzerkorps ein. Wegen der starken Zerstörungen im Bahnverkehr wurde dieVerlegung immer wieder verzögert. Hitler plante mit seinen Generalstabbsoffizieren im OKW bereits zu Beginn derEntsatzangriffe auf Budapest eine „kleine“ und eine „große“ Variante. Die „kleine“ sah den Entsatz der Hauptstadt,welche aber mittlerweile abgebrochen wurde und durch den Verlust Budapests keine Rolle mehr spielte. Als „große“Variante wollte er die komplette Rückeroberung Transdanubiens vornehmen lassen. Diese Planungen hatte er bereitswährend des dritten Entsatzversuches der ungarischen Hauptstadt seinen Generalstab mitgeteilt.Die 6. SS-Panzerarmee soll den Hauptschlag gegen die in Südwestungarn stehende 3. Ukrainische Front führen unddiese über die Donau zurückdrängen. Die SS-Armee wurde hierzu durch die 356. und 44. Infanteriedivision, die 23.Panzerdivision, die 3. und 4. Kavalleriedivision der Wehrmacht verstärkt. Unterstützt wurden die Operationen durchAngriffe von der südlich des Plattensees stehenden 2. Panzerarmee und von Jugoslawien stehenden Heeresgruppe Emit zusätzlichen neun kroatischen Divisionen. Dieser zwischen dem Balaton und der Drau operierenden 2.Panzerarmee der Wehrmacht hatte Hitler die Weisung erteilt, unter dem Decknamen „Eisbrecher“ einen weitgestreckten Angriff gegen den Raum Kaposvár vorzubereiten. Von Südosten her, Richtung dem kroatischen Osijek)und Donji Miholjac sollte diese dann einen Angriff auf die Südflanke der 3. Ukrainischen Front führen.Die Armeegruppe Balck sollte zeitgleicj aus dem Raum Székesfehérvár eine Offensive nach Süden starten um somitdurch einen Zangenangriffes, mit der 2. Ukrainischen Front unter dem Kommando von Generaloberst IwanStepanowitsch Konew, gleich zwei Sowjetarmeen einkesseln zu können. Hitler erließ hierzu mehrere„Führerbefehle“ über die Tarnung und Geheimhaltung der Zuführung der beiden SS-Panzerkorps. Unter anderemwaren Ärmelbänder und Schulterklappenabzeichen abzulegen, die Nummernschilder der Fahrzeuge abzudecken. Beieiner geringsten Verletzung der Geheimhaltung war die Todesstrafe angedroht. Die Divisionen des I.SS-Panzerkorps waren als „Ersatzstaffel“ des IV. SS-Panzerkorps und die Divisionen der II. SS-Panzerkorps als„Ausbildungsgruppe“ getarnt. Das Oberkommando der 6. Panzerarmee erhielt die Tarnbezeichnung „HöhererPionierführer Ungarn“.Zunächst wollte Hitler die Gefahr einer sowjetischen Offensive aus dem Raum Esztergom ausschalten lassen, vonwo auch die sowjetischen Verbände, unter dem Kommando von Issa Alexandrowitsch Plijew, einen Brückenkopfgebildet hatten und die noch in deutscher Hand befindliche Ölraffinerien in Komárom und Bratislava, sowie auch dieWiener Pforte bedrohten. Dieser Brückenkopf sollte durch den Angriff zweier Panzerkorps zerschlagen werden, überden Garam eigene Brückenköpfe gebildet werden. Das I. SS-Panzerkorps und die Panzer-Division Feldherrnhalle 2hatten den Auftrag, den sowjetischen Brückenkopf von Norden und Nordosten aus anzugreifen.Begünstigt wurde diese Operation dadurch, dass ausreichend Infanterie zur Verfügung stand und der HeeresgruppeSüd noch 260 einsatzbereite Panzer für den Angriff zur Verfügung standen. Des Weiteren hatte der sowjetischeOberkommandierende der 3. Ukrainische Front Marschall Malinowskij, die Armeegruppe Plijew und die 6.Garde-Panzerarmee einige Wochen vorher zur Auffrischung aus dem Brückenkopf nach Osten zurückgezogen, sodass die sowjetischen Verbände nur aus dem 24. und 25. Schützenkorps und zwei Panzerbrigaden bestanden.

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Aus Witterungsgründen begann der Angriff am 17. Februar morgens um 4 Uhr, bei welchem es trotz Tauwettergelang, die Front zu durchbrechen, und innerhalb von 24 Stunden den Brückenkopf um 30 % einzudrücken.Daraufhin bauten die sowjetischen Verbände eine tief gegliederte Verteidigung auf. Zur Unterstützung der Offensivestartete die 96. Infanteriedivision ein Landungsunternehmen über die Donau von Süden nach Norden und bildeteeinen dort eigenen Brückenkopf im Rücken der sowjetischen Verteidigung. Der Division war die Region noch sehrbekannt, da sie wenige Wochen vorher in umgekehrter Richtung den Rückzug der deutschen Ostfront absicherten.Bei starken Hochwasser, die Donau stieg an einem Tag um 3,3 Meter, gelang es der übergesetzten Kampfgruppe 20Sturmgeschütze auf die andere Uferseite zu bringen, wobei sie allerdings erhebliche Verluste durch die sowjetischeLuftüberlegenheit erlitt. Die 7. Gardearmee musste daraufhin ihren Südflügel unter erheblichen Verlusten räumen.Im Mittelabschnitt des Brückenkopfes hielten aber die sowjetischen Schützen noch fest ihre Stellungen. Die letztender von sowjetischen Truppen verteidigten Ortschaften wurden schließlich am 24. Februar wieder in Besitzgenommen. Im Ergebnis dieser deutschen Operation wurden mehrere sowjetische Divisionen zerschlagen, und diebeide Schützenkorps verloren fast alle ihrer schweren Waffen. Der Wehrmachtbericht meldete 700 Gefangene, 4.000gezählte Tote, 90 abgeschossene Panzer und 334 erbeutete Geschütze. Jedoch waren auch die deutschen Verlusteerheblich. Etwa 6.500 Soldaten waren gefallen, verwundet oder wurden vermisst und 156 Panzer undSturmgeschütze waren nicht mehr einsatzfähig, womit die Divisionen des I. SS-Panzerkorps auf derenAusgangsstand nach der Ardennenoffensive zurückfielen. Noch schwerwiegender wog allerdings die Tatsache, dassdie aufwendige Tarnung des Aufmarsches der 6. Panzerarmee weitgehend preisgegeben wurde. Für das OKW warder Erfolg der Operation „Südwind“ eine notwendige Voraussetzung aller Gegenoffensiven in der RegionTransdanubien, wobei aber der verbliebene sowjetische Brückenkopf weiterhin Komárom, Bratislava und Wiengefährdete und die südlich der Donau operierende deutsche Angriffsgruppe konnte nicht für weitere Operationen freigekämpft. Die Situation ähnelte weiterhin der von Anfang Januar 1945, als die 6. Garde-Panzerarmee beinaheKomárom und Érsekújvár (damals Ungarn) erobert hatten.

Die Situation der Zivilbevölkerung

Angetretene Pfeilkreuzler

Während sich in Ungarn beide Kriegsparteien auf die letzte Offensivevorbereiteten, regierten dort die Pfeilkreuzler unter der Führung vonFerenc Szálasi, welche im Oktober 1944 die Macht übernommenhatten. Diese führten ein diktatorisches System, in deren Folge noch76.000 Juden deportiert wurden[5] und bereits im Oktober 1944tausende ungarische Juden am Ufer der Donau erschossen wurden. Derungarische Historiker Krisztián Ungváry nennt hier Zahlen, wobei essich um ca. 2.600 bis 3.600 Juden handelte, welche bereits direkt nachder Machtübernahme auf diese Weise ermordet wurden.[6] In ganzBudapest fanden Massaker statt, so z. B. am 12. Januar 1945 imjüdischen Krankenhaus in der Maros-Straße, als etwa 90 Ärzte von einem Pfeilkreuzlertrupp erschossen wurden.[7]

Der Anführer eines größeren Mordkommandos war hierbei der ehemalige Wasserball-Olympiateilnehmer von 1936und Mitglied der ungarischen Wasserballnationalmannschaft, Márton Hommonay. Allerdings kontrollierten diese imFebruar 1945 nur noch einige Komitate im nordwestlichen Ungarn. Szálasi hielt sich zu dieser Zeit vorwiegend inseinem Befehlsstand in Kőszeg nahe Steinamanger an der österreichischen Grenze auf, wohin er mit seinerRegierung nach der sowjetischen Besetzung von Budapest geflohen war, und arbeitete an seinen „Büchern desHungarismus”[8]. Wöchentlich reiste er mit seinem engeren Stab in einer Art „Staatsinspektion” und besuchte dieDörfer um Kőszeg, Szombathely und Zalaegerszeg. Dort durften die Einwohner Fragen stellen, die Szálasi auchbeantwortete. Zur gleichen Zeit hingen allerdings auch überall Plakate, nach denen alle jene sofort standesrechtlicherschossen werden, die sogenanntes „verzagtes Verhalten” an den Tag legten. Hierzu gehörte vor allem jeder Zweifel

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an der siegreichen Beendigung des Krieges. Vereinzelt wurden trotzdem die Terrormethoden der Parteimiliz beiSzálasi angesprochen und kritisiert, woraufhin auch einige Ablösungen erfolgten, sich aber an der grundsätzlichenWillkür und dem Terror nichts wirklich änderte.

Szálasi-Bunker und Hauptquartier bei Kőszeg

Die schlimmsten Zustände für die Zivilbevölkerung herrschtenallerdings beim Bau des Südostwalls an der Grenze zu Österreich. Hiermußten auch mehr als 50.000 ungarische Juden unterunbeschreiblichen Bedingungen Erdarbeiten verrichten, wobei vieletausende von ihnen starben. Im ungarischen Parlament wurden zwardiese Tatsachen angesprochen, allerdings nur weil die Abgeordnetenbefürchteten, die zusehende Bevölkerung könnte sich gegen Szálasiwenden und den heranrückenden sowjetischen Truppen helfen. Derdamalige nationalsozialistische Abgeordnete Károly Maróthy äußertelaut Protokoll des Parlaments bei einer Plenarsitzung folgendes:[…]„…man darf nicht zulassen, dass aufgrund einiger Fälle Mitleid

mit ihnen aufkommt. (…) Auch muss mit den Sterbenden etwas getan werden, damit sie nicht den ganzen Tag langim Graben röcheln. Man darf nicht zulassen, dass die Bevölkerung das Massensterben mitbekommt. (…) DieTodesfälle sollten nicht in ungarischen Totenregistern aufgeführt werden. [Sie] sollten nicht von denPfeilkreuzlerbehörden, sondern von den Deutschen registriert werden.”

In der Region des heutigen Bezirk Oberwart wurden noch mehrere hundert jüdische Zwangsarbeiter von der SS,Angehörigen der Hitlerjugend und dem Volkssturm bei den Massakern von Rechnitz[9] und Deutsch Schützen[10]

ermordet.

Operation Frühlingserwachen→ Hauptartikel: Plattenseeoffensive

Nachdem am 6. März 1945 alle Divisionen der deutschen 6. Panzerarmee in Ungarn eingetroffen waren, wurde mitder Operation Frühlingserwachen begonnen. Hitler setzte mit dieser Offensive alles auf eine Karte. Es war bereitsabsehbar, dass die Westalliierten und die Rote Armee auch an den anderen Fronten mit ihren Offensive beginnenwürden.Die Wetterbedingungen für diese Offensive waren schlecht, da seit Ende Februar Tauwetter eingesetzt hatte und esstark regnete. Es standen nur wenige Straßen vor die Fahrzeuge zur Verfügung, und die sowjetische Luftaufklärungüberwachte sämtliche Bewegungen der deutschen Truppenverbände. Dem sowjetischen Generalstab lagen bereitsseit Ende Februar sichere Informationen über die geplante Operation vor. Die deutschen Stäbe hatten gerade imgeplanten Angriffsraum nur eingeschränkte Kenntnisse zum ungarischen Terrain und den dortigenWetterbedingungen.Trotz eindringlicher Hinweise mehrerer ungarischer Offiziere, welche darauf verwiesen, dass das Gebiet desSárvíz-Kanal bei Sárbogárd sich zu dieser Jahreszeit nicht für einen Angriff mit gepanzerter Kräften eigne, wurde anden Planungen der Offensive festgehalten. Um die Beweglichkeit der Panzer zu erhöhen, setzte die ArmeegruppeBalck sogenannte „Straßen-Standgerichte“ ein, die jeden für die Straßenwiederherstellung Verantwortlichen, welcherseine Pflicht versäumte, sofort aburteilen sollten. Die deutschen Truppen waren, abgesehen von nur bedingteinsetzbaren Panzern und Sturmgeschützen, in allen Bereichen den heranrückenden sowjetischen Truppenunterlegen. Besonders deutlich war diese Unterlegenheit auf dem Gebiet der Artillerie. Der 6. Panzerarmee standenin ihrem 40 Kilometer langen Angriffsstreifen nur etwa 400 Geschütze (10 Stück po Frontkilometer) zur Verfügung.Den sowjetischen Verbänden standen dagegen bis zu 65 Geschütze und Granatenwerfer je Frontkilometer zurVerfügung, was eine 6,5-fache Überlegenheit darstellte.

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Operationsplanungen der Plattenseeoperation

Allerdings hatte die sowjetischen Verteidigungsstellungen nur einegeringe Tiefe von etwa 25 bis 40 Kilometer. Das Operationsgebietwurde mit dem Balaton und dem Velencer See) durch zwei natürlicheBarrieren geteilt, was die Manövriermöglichkeiten der angreifendendeutschen Panzer allerdings erheblich einschränkte. Die sowjetischeVerteidigung wurde daher besonders dicht ausgebaut. An denKampfschwerpunkten setzte sie dann 2500 bis 3000 Panzerminensowie 65 Geschütze und Granatwerfer pro Frontkilometer ein. DiePanzerabwehr wurde durch Verstärkung von selbständigenPakregimentern aus der Reserve der Stawka, auf 28Panzerabwehrkanonen je Frontkilometer erhöht.

Am 6. März 1945 um 1 Uhr begann der Angriff der deutschen Verbände über die Drau, bei Nagybajom unterstütztdurch die 2. Panzerarmee, unter dem Kommando von General der Infanterie Maximilian de Angelis, mit geringenKräften, welche somit kaum Geländegewinne erzielen konnten. Um 4 Uhr begannen Hauptkräfte der 6. Panzerarmeezwischen dem Balaton und dem Velencersee ihre Operationen. Im Oberkommando der Heeresgruppe Süd wurdeman bereits kurz nach Beginn der Operation nervös, weil trotz gegenteiliger Funkrufe von einem unterstützendenEinsatz des II. SS-Panzerkorps bis zum Abend nichts zu spüren war.

Ab dem 7. März wurde stellenweise das sowjetische Verteidigungssystem aufgebrochen, jedoch war dieGeschwindigkeit des Vordringens so gering, dass man nicht von einem strategischen Durchbruch sprechen konnte.Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd, Generalleutnant Wöhler, musste jedoch feststellen, dass diesowjetischen Armeen ihre verfügbaren operativen Reserven im Frontbereich noch gar nicht eingesetzt hatten. Auchmussten dem nervösen Hitler durch die 6. Panzerarmee täglich Meldung über Personenverluste und Ausfälle vonPanzern und Sturmgeschützen erstattet werden.

Rückzug der deutschen Truppen

Trotz der deutschen Probleme wurde die Situation auch für densowjetischen Oberbefehlshaber Tolbuchin ernst. Das langsame abersichere Vordringen der 6. Panzerarmee verleitete ihn zurÜberschätzung der deutschen Kampfkraft. Am 9. März bat er dieStawka, auch die 9. Gardearmee zur Verteidigung einsetzen zu dürfen.Er erwog weiterhin sogar, sich mit seinem Stab oder auch mit dergesamten Front auf die andere Seite der Donau zurückzuziehen. Stalinlehnte dies ab und antwortete ihm: […]„Genosse Tolbuchin, wenn Siedenken, den Krieg noch um fünf bis sechs Monate zu verzögern, dannbeordern Sie doch ihre Truppen zurück. Dort wird es zweifelsohneruhiger sein. Aber ich bezweifle, dass Sie das wollen. Deshalb ist esnotwendig, sich am linken Ufer der Donau zu verteidigen, und Sie sollten sich mit ihrem Stab auch dort aufhalten.“Nachdem sich ab dem 12. März die Wetterverhältniss gebessert hatten und auch weitgehend die Wege und Straßenstabilisiert waren, war allerdings die deutsche Offensive bereits festgefahren. Zwischen Siófok bzw. Pincehely, imSüden Ungarns, und dem Velencersee war die dritte sowjetische Verteidigungslinie vom deutschen Angriff nichteinmal erreicht worden. Trotzdem musste die Heeresgruppe Süd bereits in der ersten Angriffswoche 12.358 tote,verwundete und vermisste Soldaten melden, wobei es sich hierbei nur um die deutschen Verluste handelte. Auch 31Panzer waren vollständig ausgefallen. Zwar standen inzwischen theoretisch wieder 1796 Stück zur Verfügung,allerdings waren davon nur 772 wirklich einsatzbereit. Die geringe Ausfallzahl kann damit begründet werden, dassaufgrund der Witterungs- und Straßenverhältnisse, entgegen den ursprünglichen Planungen, diese nur vereinzelteingesetzt werden konnten. Die sowjetischen Verluste waren mit insgesamt 32.899 tote, verwundeten und vermisstenSoldaten noch höher. Die 3. Ukrainische Front zählte den Verlust von 152 Panzern und 415 Panzerabwehrkanonen.

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Ab 14. März meldete das IV. SS Panzerkorps und die ungarische 3. Armee übereinstimmend, dass seitens dersowjetischen Armeen bis zu 1.000 Fahrzeuge herangezogen wurden. Die deutsche Luftaufklärung bestätigte dieseErkenntnisse ebenfalls. Daraufhin planten die Heeresgruppe Süd und die 6. Panzerarmee, den Angriff einzustellen,um die Kräfte bei Székesfehérvár umgruppieren zu können, um einerseits dem drohenden sowjetischen Gegenangriffzu begegnen und andererseits die Offensivkraft der eigenen Truppe, bei besseren Geländeverhältnissen östlich desSárvíz-Kanals, besser auszunutzen zu können. Im Bewusstsein, dass Hitler diese Umgruppierung nicht erlaubenwürde, wurden diese Planungen verworfen. In Anbetracht der Erfahrungen und Kampfkraft der eigenen Truppe beigünstigem Wetter und gut gewähltem Gelände war die militärisch sinnvolle Variante damit verworfen worden.Allein die 20. Panzerdivision reichte im Januar 1945 aus, um den Angriff der ganzen 6. Garde-Panzerarmee zustoppen, und das IV. SS-Panzerkorps zerschlug im Rahmen Operation Konrad 3 fast alle schnellen TruppenverbändeTolbuchins.Die Heeresgruppe Süd verfügte am 15. März insgesamt über 1796 Panzer, wovon sich jedoch 1024 in der Reparaturbefanden. Auch daran ist erkennbar, dass deren Einsatzart letztlich eine schwerwiegende Fehlplanung des OKW war.Die drei Abteilungen Königstiger kamen während der Angriffe fast überhaupt nicht zur Geltung. Auch anSchützenpanzerwagen standen der 6. Panzerarmee am 15. März noch 957 Stück zur Verfügung, wobeierwähnenswert ist, dass von diesen Fahrzeugen bis zum genannten Datum nur ein einziges Fahrzeug durchTotalausfall verlorenging. Daraus ist ersichtlich, dass diese wirksame Angriffswaffe aufgrund derWitterungsverhältnisse überhaupt nicht zum Einsatz kam und die oberste deutsche Führung mit ihrenEinsatzbefehlen zum Scheitern der gesamten Operation entscheidend beitrug.

Der sowjetische Gegenschlag auf Wien und Bratislava

Angreifende Soldaten der Roten Armee inUngarn

Mit starken Überlegenheit an Soldaten und Material im Rücken beganndie Rote Armee in Ungarn ihren Gegenschlag, mit den strategischenZielen Wien und Bratislava. Erklärtes Ziel war es, mit Wien diezweitgrößte Stadt des Deutschen Reiches zu erobern. Mit der frischaufgefüllten 9. Gardearmee und der 6. Gardepanzerarmee verfügte sieüber zwei großzügig ausgestattete Eliteverbände und sicherte sie sichdamit nicht nur schnelle eigene militärische Erfolge, sondern auch einemoralische Ernüchterung bei den ungarischen Soldaten.

Witterungsbedingt, starker Nebel lag nördlich von Székesfehérvár, verzögerte sich der für den am Morgen des16. März geplante sowjetische Doppel-Angriff um einige Stunden. Planungsgemäß sollte die 2. Ukrainische Frontden Hauptschlag in Richtung Bratislava führen und die 3. Ukrainische Front in Richtung Wien angreifen. Noch am9. März änderte Stalin aber diese Pläne, indem er die 9. Gardearmee der Front von Marschall Tolbuchin zuwies undeine Verstärkung für den Angriff in Richtung Wien bildete. Seitens der Artillerie war die Überlegenheit dersowjetischen Armeen am deutlichsten zu spüren. Auf einer Länge von 31 Kilometer wurden 5.425 Geschütze undGranatenwerfer eingesetzt. Den deutschen Truppem standen im gleichen Abschnitt dagegen lediglich 14 Geschützeund Granatenwerfer pro Kilometer zur Verfügung. Die Überlegenheit betrug also 1 zu 12,5.Der Auftrag der 2. Ukrainischen Front bestand darin, zwischen dem Vértes- und dem Gerecse-Gebirge um Csákvárdie deutsche Front zu durchbrechen und den Angriff bis nach Komárom und Győr auszuweiten. Insgesamt verfügtedie Angriffsgruppe der 3. Ukrainischen Front über 745.600 Soldaten; die Truppenstärke der 2. Ukrainischen Front,die nördlich der Donau vorgehen sollte, lag bei über 272.200 Soldaten. Diese Einheiten rückten am rechten Flügelder 3. Ukrainischen Front auf und griffen zusammen mit der dort bereits eingesetzten 4. Gardearmee dieSicherungen der 6. deutschen Armee an, deren Aufgabe war, der SS-Panzerarmee den Rücken freizuhalten.Die sowjetischen Angriffe zeigten nördlich von Székesfehérvár, wo nur schwache ungarische Einheiten die Fronthielten, schnell Erfolge. Das IV. Die 6. SS-Panzerarmee wurde daher nach Norden zurückbefohlen und übernahm

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den Frontabschnitt bis zur Donau, während die 6. Armee der Wehrmacht nun für den südlichen Frontabschnitt biszum Plattensee verantwortlich wurde. Das SS-Panzerkorps konnte seine Stellungen daraufhin vorerst halten. Auch indie Hauptfront der Armeegruppe Balck im Vértes-Gebirge waren sowjetische Verbände bis zum Abend des 16. Märzauf einer Breite von 30 Kilometern und in einer Tiefe von 10 Kilometern eingebrochen. Stalin persönlich befahldaraufhin Malinowskij, die 6. Garde-Panzerarmee an Tolbuchin zu übergaben, um in dessen Abschnitt die Erfolgeauszuweiten zu können. Der Einsatz dieser Einheit konnte aufgrund der notwendigen Verlegungen aber erst ab dem19. März erfolgen und führte zu einem verhängnisvollen Zeitverlust für die sowjetischen Operation.Generaloberst Heinz Guderian, Chef des Oberkommandos des Heeres, der die drohende Gefahr durch diesowjetischen Offensive erkannte, befahl zur selben Zeit „eine grundsätzliche Umschaltung aller Pläne“, jedoch warHitler bezüglich seiner Planungen nicht umzustimmen. Über alle taktischen Fragen oberhalb der Bataillonsebeneverlangte er eine ausführliche „fernschriftliche Lagebeurteilung“ vom Oberkommando der Heeresgruppe Süd.Während dieser Unstimmigkeiten zwischen dem Führerhauptquartier und Heeresgruppe Süd, gelang der RotenArmee der entscheidende Durchbruch, nachdem 42 sowjetische Divisionen und acht schnelle motorisierte Verbändegegen die Stellungen der Wehrmacht anrückten. Die sowjetischen Angriffsspitzen überschritten nach diesenErfolgen die Kammlinie des Vértes-Gebirges.Die 6. Armee entging dabei nur knapp einer Einkesselung, weil den sowjetischen Truppen ganze drei Kilometer biszum Plattensee fehlten, um den Divisionen dieser Armee den Rückweg abzuschneiden. Die Armeegruppe Balck gabhierfür den ungarischen Verbänden die Schuld, welche sich nach deren Vorwürfen „ohne Feinddruck“ in dasVértes-Gebirge abgesetzt hätten. Tatsächlich wurden die Stellungen aber durch einen schweren Angriff mitArtilleriegeschossen und Katjuscha-Raketenwerfer regelrecht umgepflügt und in jede sich ergebene Frontlückedrangen mehrere sowjetische Armeekorps ein. Die Lücke, die sich nun zwischen der 6. SS-Panzerarmee im Nordenund der 6. Armee im Süden ergab, konnte danach nicht mehr geschlossen werden.Am Morgen des 16. März begannen auch die Angriffe der sowjetischen 46. Armee, deren erste Bataillone in dernatürlichen Enge zwischen dem Vértes- und dem Gerecse-Gebirge um Tatabánya durch, sodass es bereits bis zumgleichen Abend gelang, bis zu zehn Kilometer tief in die deutsch-ungarischen Stellungen einzudringen. Dieunpassend optimistische, teilweise realitätsfremde Haltung Balcks drückte sich in mehreren irrealen Haltebefehlenaus. Noch am 17. März meldete er, dass der Feinddurchbruch bis jetzt verhindert worden sei, was seinenVorgesetzten, Generaloberst Wöhler, zu einer diesbezüglichen Notiz schon am 15. März veranlasste […]„Für dasK.T.B. [Kriegstagebuch]“ „Gen.d.Pz.Tr. [General der Panzertruppe] Balck zeigt in der Beurteilung der Lage denbekannten Optimismus auch dort, wo er nicht am Platze ist.“Erst am 18. März gab Hitler die Erlaubnis, das II. SS-Panzerkorps herauszuziehen, die Front RichtungSzékesfehérvár umzugruppieren und die Frontlinie der Armeegruppe Balck mit jener der 6. Panzerarmee zu tauschensei. Diese Rochade wirkte sich sowohl auf die Führung der Heeresgruppe, wie auch für den weiteren Kampfverlaufjedoch nachteilig aus. Der sowjetische Vormarsch beschleunigte sich dadurch und die Front brach nach und nachzusammen.Nachdem auch am 19. März die sowjetische 6. Garde-Panzerarmee ihren Angriff begann, stieß diese schnell undwirkungsvoll in Richtung Westen nach Várpalota vor. Dort umschloss sie die deutschen Truppen auf einer Breitevon zehn Kilometern teilweise und es drohte auch hier eine Einkesselung. Zur gleichen Zeit kesselte unterdessen die46. Armee, die die 3. ungarische Armee im Raum Esztergom und Komárom ein. An der Donau versuchten diesowjetischen Truppen ein Landungsunternehmen mit einer Flottille, der einen weiteren Brückenkopf in diedeutschen Linien am Südufer des Flusses schlagen sollte. Dieses konnte von den deutsch-ungarischen Verbändenzeitweise abgeriegelt werden und somit der in den folgenden Tagen erfolgte Rückzug von etwa 20.000 Soldaten, vorallem die 96. Infanterie-Division, auf das Nordufer gesichert werden, welche somit innerhalb von drei Monaten zumvierten Mal die Seite der Donau wechselten.In den Deutschen und Pfeilkreuzlern restlichen kontrollierten Ungarn versuchten in diesen Tagen viele ungarische Soldaten, Offiziere und Angehörige der paramilitärischen Milizen unterzutauchen. Insbesonder die Waffen-SS bot

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hierbei den ungarischen Angehörigen Honvéd-Armee an, diese etwa sechs Monate lang auszubildent, zu versorgtund neu zu bewaffnen. Bereits im November 1944 hatten ähnliche Versprechungen eine Massenmeldung unter denungarischen Wehrpflichtigen bewirkt, die dann später vor allem in Ostpreußen, Westpreußen und Schlesieneingesetzt wurden. Andererseits änderte sich in einem großen Teil der ungarischen Verbände und bei derZivilbevölkerung die Stimmung gegenüber den Deutschen. Viele waren aus ihren ungarischen Stäben herausgezogenworden und deutschen Einheiten unterstellt worden. Dieses Vorgehen war weder bei den ungarischen Soldaten, nochOffizieren populär, da diese sich sinnlos „verheizt“ fühlten und die Wehrmacht zu hassen begannen. GeneraloberstKároly Beregfy, der Chef des ungarischen Generalstabes, sagte hierzu bei einer Besprechung mit demBevollmächtigten General der deutschen Wehrmacht in Ungarn Hans von Greiffenberg: „[…] die untere Führungund die Bevölkerung empört sich über den Verkauf der Magyaren nach Deutschland zu Hiwizwecken und es istfraglich, ob die nicht allzu starke neue [Pfeilkreuzler-] Regierung sich weiter behaupten kann. Zum Schluss muss ichsagen, dass in Ungarn die allgemein verbreitete Ansicht herrscht, der Bolschewismus könne nicht schlechter sein alseine Flucht nach Deutschland, im ersten Fall könne man jedoch mindestens im eigenen Land bleiben.“

Der Rückzug aus Ungarn

Darstellung der Angriffsrichtungen 1944-45(grüne Pfeile zeigen auch die Angriffsrichtung

der Roten Armee in Richtung Wien)

Die von der 2. und 3. Ukrainische Front am 16. März gestarteteGegenoffensive kam schnell voran, und die deutschen Divisionenwurden nun sehr schnell und unter schweren Verlusten in RichtungReichsgrenze zurückgedrängt. Durch sinnlose Haltebefehle seitens desOKW und Hitlers wurden diese Verluste noch verstärkt. Diesowjetischen Einheiten trieben die deutschen Verbände regelrecht vorsich her, was immer wieder die Gefahr einschloss, dass entstehendeFrontlücken genutzt werden könnten, diese zu umfassen undeinzukesseln. Am 21. März gab der SS-Gruppenführer Ullrich, alsKommandeur der 5. SS-Panzerdivision, entgegen dem „Führerbefehl“die Stadt Székesfehérvár auf, womit diese zum dritten Mal in vierMonaten den Besatzer wechselte. Südwestlich des Plattensee war dieOffensive der Deutschen festgefahren, und deren Verbände befanden sich in einem tiefen Einschnitt in densowjetischen Linien. Da diese Stellungen vom Norden her bereits seit Tagen überflügelt waren, drohte nun mit demVerlust von Székesfehérvár und Várpalota, die Einkesselung der gesamten Angriffsgruppe.

Hitler und das OKH ignorierten diese Tatsachen. Der Chef der Führungsabteilung im OKH, General der InfanterieHans Krebs bemerkte: [ ]„die Gefahr bestehe, daß wir ins Gleiten kommen, wenn wir die Stadt [Székesfehérvár]aufgeben. Außerdem gibt es an der ganzen Ostfront keine Stelle, wo das Kräfteverhältnis so günstig ist, wie bei derHeeresgruppe Süd (…) Der Führer ist schon ungehalten, weil der Angriff der 6. Panzerarmee keine besserenErgebnisse gebracht hat.“Auch Guderian äußerte seine Unzufriedenheit, indem er dem Chef des Stabes der Heeresgruppe Süd antwortete: []Die „Schwerfälligkeit und Nachlässigkeit“ der Führung sei empörend. Nur darauf sei die Erfolglosigkeitzurückzuführen. „Mit den Führern muss Fraktur geredet werden“. Hitler und Generaloberst Otto Wöhler, alsOberbefehlshaber der Heeresgruppe, hielten den Befehl aufrecht, dass kein Stückchen Boden ohne Kampfaufgegeben werden durfte. Die Frontführung der am meisten gefährdeten Gruppierungen, südwestlich des Balaton,widersetzte sich aber diesem Befehl und zog ihre Truppen langsam nach Nordwesten zurück, was auch später, trotzVerstoß gegen den „Führerbefehl“. nicht bestraft wurde.Die 6. SS-Panzerarmee zog sich in Richtung Nordburgenland und Wien zurück und wurde hierbei von den drei sowjetischen Gardearmeen verfolgt. Die 6. Armee der Wehrmacht wählte den Weg in Richtung Südburgenland und Steiermark und wurde hierbei von der sowjetischen 26. und 27. Armee verfolgt. Am 22. März war nur noch ein 2,5 bis 3 Kilometer breiter Korridor offen, welcher die sieben umklammerten Divisionen verband. Die 9.

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SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ konnte diesen Korridor solange offen halten, bis die meisten deutschen Soldatendie Umklammerung verlassen hatten. Die schwere Bewaffnung musste dabei aber größtenteils aufgegeben werden.Bei den heftigen Rückzugsgefechten schoss das eingesetzte SS-Panzerregiment zwar an einem Tag 108 sowjetischePanzer ab, jedoch wurde gleichzeitig die 44. Division „Hoch- und Deutschmeister“ fast vollständig vernichtet, undauch deren Kommandeur Generalleutnant Hans Günther von Rost fiel bei den Kämpfen.Obwohl die Einkesselung der deutschen Armeen gescheitert war, war es ein wichtiger Erfolg für denOberbefehlshaber der 3. Ukrainischen Front, Marschall Tolbuchin, der nun imstande war, nach der ersten Etappe der„Wiener Angriffsoperation“, dem Durchbruch der Front und Vernichtung der 6. Panzerarmee, sofort die zweiteEtappe, die Verfolgung der deutschen Truppen bis in den Raum Wien, einzuleiten. Hierzu hatte er bislang die 9.Gardearmee und der 6. Garde-Panzerarmee geschont, welche während der deutschen Offensive nicht in die Kämpfeeingreifen durften, auch als die Lage der sowjetischen Truppen zweiten Märzwoche zeitweise bedrohlich erschien.Dadurch gelang es beiden Fronten, mit ausgeruhten Verbänden eine schnelle tiefe Operation durchzuführen. DerGrund für diese Eile bestand auch darin, dass Stalin befürchtete, die Wehrmacht könnte in Italien eineSonderkapitulation unterzeichnen, und entgegen seinen Plänen könnten die alliierten Truppen schneller in Österreichvorankommen, als ihm passte.Auch die seit September 1944 beschleunigt ausgebauten und teils auch schon fertigen Verteidigungsstellungen des„Südostwall“ konnten dies nicht gewährleisten, zumal die vorhandenen deutschen Arbeitskräfte und Zwangsarbeiterbei weitem nicht ausreichten, um die geplanten Befestigungsstellungen vor dem Eintreffen der sowjetischenVerbände fertigzustellen. Deshalb wurden in der für die Rekrutengewinnung der Wehrmacht und SS organisierten„Ungarn-Aktion“ gezielt auch Pionier- und Bausoldaten geworben. Die größte Gruppe der Arbeitskräfte stellten hierdie 76.209 ungarischen Juden dar, deren Deportation aber vom Sommer bis Herbst 1944 auf Betreiben derungarischen Regierung Lakatos unterbrochen war. Erst ab Ende November 1944, mit Regierungsantritt erPfeilkreuzler, wurden diese zwar wieder aufgenommen, aber aufgrund der anhaltenden Kämpfe in Ungarn und derLuftangriffe der Alliierten auf die Bahnverbindungen, die Hauptroute war hierbei jene nach Hegyeshalom[11],konnten diese nicht in der gewünschten Geschwindigkeit herangebracht werden und nur in kräftezehrendenFußmärschen unter Aufsicht ungarischer Wachmannschaften zu den Reichsgrenzen getrieben werden. Hier warenauch besondere KZ-Lager entlang der Baustellen errichtet worden. Neben den ungarischen Juden bauten Angehörigevon elf Nationen an den Befestigungsanlagen.Letztlich war es einerseits Glück und andererseits auch teilweise Fehlentscheidungen der sowjetischenArmeeführung, welche es ermöglichte, dass die deutschen Divisionen während des Rückzugs aus Ungarn nicht ganzeingekesselt oder aufgerieben wurden. Den sich zurückziehenden Armeen der Heeresgruppe Süd gelang es auchnicht mehr, in Ungarn eine zusammenhängende und stabile Verteidigung aufzubauen. Balck, Guderian und Wöhlerschoben sich hierbei die Verantwortung gegenseitig zu und warfen auch der Waffen-SS und den eigenen Soldaten„Versagen“ vor. Die Waffen-SS-Führung beschuldigte wiederum Generaloberst Balck, wie ein Funkspruch am23. März an die 6. Panzerarmee aussagt: [ ]„Division restlos zerschlagen und wird ausgenutzt bis zum letzten. Bitteum sofortige Herauslösung aus Verband Balck.“In dieser letzten Phase des bereits verlorenen Kampfes um Ungarn wurde durch das OKH und die Führung der Heeresgruppe Süd durch sinnlose und gewissenlose Befehle eine große Anzahl von deutschen Soldaten und Offizieren geopfert und bei kleinsten Vergehen gegen die Haltebefehle schwer bestraft. Die Befehle über die sogenannte „Bewahrung der Manneszucht“ verordneten beispielsweise die sofortige Erschießung der „Drückeberger“. Bis zum 3. April 1945 wurden allein im Bereich der 6. Panzerarmee der Wehrmacht aufgrund dieser Befehle noch mehr als 500 Soldaten ohne standgerichtliches Urteil erschossen. Zur Erhöhung der Kampfmoral war der Generalität und dem OKH jedes Mittel recht. Nachdem ein Großteil der schweren Bewaffnungen am Plattensee hatte zurückgelassen werden müssen, wurden die freiwerdenen Panzerbesatzungen mit einer Handfeuerwaffe in die vordersten Linien geschickt, ohne hierbei Rücksicht auf die zu erwartenden Verluste zu nehmen, da diese in dieser Art des Kampfes nur ungenügend ausgebildet waren. Hitler, der den SS-Panzerdivisionen ebenfalls Versagen

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vorwarf, beauftragte Himmler, die Angelegenheit zu untersuchen. Dieser versuchte aber nicht einmal bis zu denDivisionsgefechtsständen vorzudringen. Als Hitler am 26. März ein weiteres Mal die Bitte der 6. SS-Panzerarme umeine Herauslösung aus der Armeegruppe Balck und weiteren Rückzug hinter die Reichsgrenzen vorgetragen wurde,regierte er mit den Worten: [ ]„Die Leibstandarte hat nicht mehr das Recht, meinen Namen zu tragen“. In der Folgeerteilte Himmler den sogenannten Ärmelstreifenbefehl, nach dem entsprechende Binden von den Uniformen zuentfernen waren. Er ignorierte hier aus nicht überlieferten Gründen die Tatsache, dass diese bereits seit der getarntenVerlegung nach Ungarn gar nicht mehr getragen wurden. Die Frontlücken zwischen der Armeegruppe Balck und der6. SS-Panzerarmee konnten bis zum Erreichen der Steiermark, Niederösterreich bzw. Wien nicht mehr geschlossenwerden, da allmählich auch die Befehlsstruktur der Heeresgruppe zusammenbrach und Unterstellungsverhältnissefast täglich wechselten.Während des Rückzugs verloren die Divisionen der Heeresgruppe Süd mehr als 2.500 Panzer undSchützenpanzerwagen, und dies wegen Treibstoffmangels und somit überwiegend ohne Feindeinwirkung. Teilweisewurden sie noch gesprengt, und wenn dies nicht mehr rechtzeitig erfolgen konnte, an der Straße stehengelassen.Insbesondere am Nordufer des Balaton, in der Gegend um Veszprém, dem Bakony-Gebirge und Keszthely, wurdenganze Kolonnen von intakten Panzerfahrzeugen zurückgelassen. Die 2. und 3. Ukrainische Front konnte aus den sounversehrt erbeuteten Fahrzeugen eigene Kompanien aufstellen und ebenfalls gegen die Deutschen einsetzen.Bereits am 25. März hatte die 2. Ukrainische Front ihren Angriff nördlich der Donau begonnen. Die deutscheVerteidigung war in diesem Abschnitt nicht in der Lage, diesen aufzuhalten. Erst an der damaligendeutsch-slowakischen Grenze konnte wieder eine zusammenhängende Front gebildet werden. Dieser letzte Teilerfolgder deutschen Verbände war ermöglicht worden, weil dieser Angriff erst neun Tage nach der sowjetischenGroßoffensive in Westungarn eröffnet wurde und somit Tolbuchins Truppen die 3. ungarische Armee und denNordflügel der Armeegruppe Balck, welche noch auf das Nordufer übersetzten, nicht einkesseln konnten.Zur selben Zeit überschritten die Westalliierten in Deutschland den Rhein, in Ostpreußen und Schlesien rückte die 1.Ukrainische Front vor, und die Alliierten bereiteten sich auf die Vereinigung mit der 2., 3. und 4. Ukrainischen Frontsowie die Prager Operation und nördlich auf die Schlacht um Berlin vor. Die 1. Weißrussische Front unter Schukowstand bereits 60 Kilometer vor Berlin in der Schlacht um die Seelower Höhen. In Österreich, nach der vollständigenBesetzung Ungarns, leiteten die sowjetischen Verbände die entscheidende Schlacht um Wien ein, wo bereits EndeMärz die ersten Divisionen der 6. Gardepanzerarmee, der 4. und 9. Gardearmee im südlichen Burgenland, inRechnitz und Schachendorf im Bezirk Oberwart, nach Österreich eingedrungen und in der ersten Aprilwoche von dernachstoßenden 26. Armee größtenteils erobert wurde.

Verbleib der Heeresgruppe SüdNachdem die Heeresgruppe Süd in Ungarn fast vollständig zerschlagen worden war und sich die Reste in dasReichsgebiet in die Ostmark (heute Burgenland und Niederösterreich) hatten zurückziehen müssen, wurden sie dortgesammelt, neu strukturiert und am 2. April 1945 als Heeresgruppe Ostmark, unter dem Oberkommando vonGeneraloberst Lothar Rendulic, neu aufgestellt. Bis zum 7. Mai 1945 war sie dann an den Kämpfen der Schlacht umWien beteiligt und kapitulierte am 8. Mai 1945.

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Verbleib der deutschen und ungarischen Front-Befehlshaber• Generaloberst Heinz Guderian war seit dem 28. März 1945 von Hitler in die Führerreserve versetzt worden und

geriet am 10. Mai 1945 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus welcher er am 17. Juni 1948 entlassenwurde.

• General der Infanterie Otto Wöhler wurde am 7. April, nach der Niederlage in Ungarn, in die Führerreserveversetzt, geriet in Kriegsgefangenschaft und im OKW-Prozess 1948 in Nürnberg zu acht Jahren Gefängnisverurteilt und im Januar 1951 wieder aus diesem entlassen.

• General der Infanterie Hans von Greiffenberg wurde bei seiner Flucht vor den sowjetischen Truppen in Österreichvon amerikanischen Verbänden aufgegriffen und kam bis 1947 in Kriegsgefangenschaft.

• General der Artillerie Maximilian de Angelis führte die Reste der 6. Armee in die südöstliche Steiermark nachKärnten und in die Steiermark zurück. Dort geriet er am 9. Mai 1945 in US-amerikanische Gefangenschaft. Dieselieferten ihn am 4. April 1946 an Jugoslawien aus, wo er im Oktober 1948 als Kriegsverbrecher zu 20 Jahren Haftverurteilt wurde. Daraufhin wurde er an die Sowjetunion ausgeliefert, wo er nochmals zu zwei mal 25 Jahrenverurteilt wurde, jedoch bereits am 11. Oktober 1955, nach dem Besuch von Konrad Adenauer in Moskau, beidem dieser die Entlassung von rund 10.000 deutschen Kriegsgefangenen vereinbarte, freigelassen und kehrte nachDeutschland zurück.

• General der Panzertruppe Hermann Balck kapitulierte mit den Resten der 6. Armee im Mai 1945 in derösterreichischen Steiermark und war bis 1947 in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

• Generalleutnant Joseph von Radowitz, lehnte noch am 2. Mai 1945 die Annahme des Ritterkreuz des EisernenKreuzes mit Eichenlaub ab und geriet kurze Zeit später in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. In dieser warer bis 1947 und wurde im Rahmen der Wiederbewaffnung reaktiviert und in der Bundeswehr am 1. Dezember1955 zum Generalmajor ernannt.

• SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Sepp Dietrich war mit der 6. SS-Panzerarmee nochan den Kämpfen um Wien beteiligt, geriet danach in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde imRahmen des Malmedy-Prozess im Internierungslager Dachau zu lebenslanger Haft verurteilt, welche er aber nurzu einem Teil, bis zu seiner Freilassung 1951, im War Criminals Prison No. 1 absitzen musste.

• SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Karl Pfeffer-Wildenbruch, kam am 11. Februar 1945 insowjetische Kriegsgefangenschaft, wurde dort 1949 zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und im Oktober 1955im Zuge der Heimkehr der Zehntausend aus dieser entlassen.

• SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Herbert Otto Gille führte sein Korps noch bis nach Kärnten,wo er sich am 8. Mai 1945 bei Radstadt in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft begab, aus der er am 21. Mai1948 entlassen wurde.

• SS-Oberführer Otto Baum kapitulierte mit der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ ebenfalls am8. Mai 1945 bei Völkermarkt/Kärnten gegenüber den britischen Truppen und war bis Sommer 1946 in derenKriegsgefangenschaft.

• General der Panzertruppe Hermann Breith, zog sich mit seinen Truppen ins österreichische Alpenvorland zurück,wo er sich am 8. Mai 1945 den US-amerikanischen Einheiten ergab und in Kriegsgefangenschaft bis Mai 1947kam.

• SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Hellmuth Becker zog mit seiner Division nach Wien und nahm an den dortigen Kämpfen teil. Kurz vor der Kapitulation der Stadt erhielt er den Befehl, sich nach Westen zu begeben und sich dortigen US-Amerikanern zu ergeben. Der Kommandant der amerikanischen Einheit lehnte die Entgegennahme der Kapitulation der Division ab. Daraufhin unternahm er den Versuch der ehrenhaften Kapitulation gegenüber den sowjetischen Truppen, wurde jedoch von diesen gefangengenommen. Im November 1947 wurde er von einem sowjetischen Militärgericht in Poltawa zu dreimal 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und kam in das Kriegsgefangenenlager 377 Swerdlowsk). Am 28. Februar 1953 starb er in diesem aus nicht näher

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bekannten Gründen, wobei eine Erschießung wegen Sabotage durch Augenzeugen behauptet wurde.• Oberstleutnant Helmut Wolff war mit der Panzer-Division Feldherrnhalle 2 an den Kämpfen um Wien beteiligt,

welche am 8. Mai 1945 gegenüber der Roten Armee kapitulierte. Nach der Kriegsgefangenschaft wurde er imRahmen der Wiederbewaffnung reaktiviert und später Oberst der Bundeswehr sowie Kommandeur derPanzergrenadierbrigade 32.

• Der ungarische Verteidigungsminister (bis 27. März 1945) und Oberbefehlshaber der ungarischen Armee,Generaloberst Károly Beregfy, wurde am 30. April 1945 von Ferenc Szálasi wegen Unfähigkeit aller seinerÄmter enthoben und geriet danach auf der Flucht in Österreich in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Dieseübergaben ihn den ungarischen Behörden, von denen er im Februar 1946 wegen Kriegsverbrechen zum Todeverurteilt und zusammen mit dem Chef der Pfeilkreuzler, Gábor Vajna, am 12. März 1946 in Budapest öffentlichgehängt wurde.[12]

• Ministerpräsident Ferenc Szálasi floh mit seiner Regierung über Wien nach München, wo er im Mai 1945 inUS-amerikanische Gefangenschaft geriet. Diese lieferten ihn am 3. Oktober des gleichen Jahres an dieungarischen Behörden aus, wo er am 5. Februar 1946 von einem Volksgericht wegen Kriegsverbrechen undVerbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt wurde. Die öffentliche Hinrichtung durch Erhängen,erfolgte am 12. März 1946 in Budapest.[13] Sein Gnadengesuch an das Volksgericht wurde erst einen Tag spätervom Justizminister István Ries bearbeitet und auch trotz der bereits durchgeführten Hinrichtung als nichtdiskutabel und als „einer Barmherzigkeit unwürdig“ abgelehnt. Auch Staatspräsident Zoltán Tildy schloss sichdieser Haltung an, obwohl Ministerpräsident Ferenc Nagy bereits einen Gesetzesentwurf erarbeitete, welcher denVollzug der Todesstrafe aussetzen und bereits erfolgte Verurteilungen in langjährige Haftstrafen umgewandeltwerden sollten. Der Gesetzesentwurf wurde dem ungarischen Parlament zwei Tage nach den erfolgtenöffentlichen Hinrichtungen, am 14. März 1946, zur Diskussion vorgelegt, jedoch wurde die Todesstrafe durch diepolitische Entwicklung in Ungarn erst 1990 abgeschafft. Szálasi wurde an einem geheimgehaltenen Ort anonymbeigesetzt.

Verwendete Literatur• Gabor Baross, Hungary and Hitler, Danubian Press (1970), ASIN B0000CPGQE.• Norbert Spannenberger, Der Volksbund der Deutschen in Ungarn 1938–1945 unter Horthy und Hitler,

Oldenbourg Wissenschaftsverlag (2005), ISBN 9783486577280.• Peter Gosztony, Magyarország a második világháborúban; (dt. Ungarn im zweiten Weltkrieg) (ungarisch), Verlag

Herp-Fonda GmbH, ISBN 3922587305.• Franz v. Adonyi-Naredy, Ungarns Armee im Zweiten Weltkrieg: Die Wehrmacht im Kampf Band 47, Kurt

Vowinckel Verlag, (1971), ASIN: B005D6Q4VK.• Hans Friessner, Verratene Schlachten. Die Tragödie der deutschen Wehrmacht in Rumänien und Ungarn,

Hamburg 1956.• Peter Gosztony, Deutschlands Waffengefährten an der Ostfront 1941–1945, Motorbuch Verlag, Stuttgart (1995),

ISBN 3879437629.• Peter Gosztony, Hitlers fremde Heere. Das Schicksal der nichtdeutschen Armeen im Ostfeldzug, Luebbe

Verlagsgruppe (1984), ISBN 3404650298.• Peter Gosztony, Endkampf an der Donau 1944/45., Verlag Molders Wien (1978), ISBN 3217051262.• Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS, Verlag Orbis (2002), ISBN 3572013429.• Friedrich Brettner: Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges. Pinka - Lafnitz - Hochwechsel, Verlag Friedrich

Brettner (2000), ISBN 3950066934.• Manfried Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945, Bundesverlag 3. Auflage (1985), ISBN 3215016729.• Josef Paul Puntigam: Vom Plattensee bis zur Mur, Hannes Krois-Verlag (1993), ASIN B002WB3Q2E.

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• Das befreite Ungarn 1945–1950, Informationsabteilung des ungarischen Außenministeriums Budapest (1950)(deutsch), ASIN B002SS50GQ.

• Martin Seckendorf: Europa unterm Hakenkreuz, Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus inJugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn 1941–1945, Verlag Decker/Müller, Heidelberg (2000),ISBN 3822618926.

Weblinks• Frontverläufe in Ungarn vom Herbst 1944 bis April 1945 [14]

• Deutsche Kriegsgräberstätten in Ungarn [15] (PDF; 493 kB)• Franz von Adonyi-Naredy: Ungarns Armee im Zweiten Weltkrieg. Neckargmünd: K. Vowinckel Verlag 1971. 219

S. [16] (PDF; 307 kB) online

Einzelnachweise[1] Krisztián "Ein zweites Stalingrad", Krisztián Ungváry über die Schlacht um Budapest, Herbig-Verlag, München (1999 (http:/ / www. zeit. de/

1999/ 49/ Ein_zweites_Stalingrad)), Die Zeit 1. Dezember 1999, Online[2] dhm.de (http:/ / www. dhm. de/ lemo/ html/ wk2/ kriegsverlauf/ budapest/ index. html)[3] russisch (http:/ / www. hrono. ru/ biograf/ bio_p/ pfeffer_v. html) Er kam in russische Gefangenschaft, wurde 1949 zu 25 Jahren

Zwangsarbeit verurteilt und im Zuge der Heimkehr der Zehntausend im Oktober 1955 nach Deutschland entlassen. Er starb 1971.[4] Lange Zeit hinderte Stalin die Bevölkerung daran, die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt zu verlassen, da er der Meinung war, dass deren

Verbleiben die Moral der kämpfenden Soldaten steigern würde. So mussten sogar Frauen und Kinder Panzergräben ausheben, beim Ausbauder Verteidigungsstellungen mithelfen und teilweise sogar kämpfend eingreifen. Im August 1942 hielten sich ca. 600.000 Menschen in derStadt auf. In den ersten Tagen der Schlacht kamen bei Luftangriffen über 40.000 Zivilisten ums Leben. Erst Ende August begann manEinwohner in Gebiete jenseits der Wolga anzusiedeln. Doch für eine vollständige Evakuierung Stalingrads war es bei einer so großenBevölkerungszahl zu spät. Um die 75.000 Zivilisten mussten in der zerstörten Stadt bleiben. Viele mussten in Erdlöchern wohnen, und vieleerfroren im Winter 1942/1943; andere verhungerten, weil es keine Lebensmittel mehr gab. Weder die eigene Rote Armee noch die Wehrmachtnahmen auf die Zivilbevölkerung Rücksicht.

[5] Nationen und ihre Selbstbilder: postdiktatorische Gesellschaften in Europa - von Regina Fritz,Carola Sachse, S. 139 (online) (http:/ / books.google. de/ books?id=lk1xNVsuXEsC& pg=PA139& dq=Pfeilkreuzler& hl=de& ei=N37dTdL1MtHIswb5sbXLBQ& sa=X&oi=book_result& ct=result& resnum=6& ved=0CEIQ6AEwBQ#v=onepage& q=Pfeilkreuzler& f=false)

[6] Gerhard Botz, Stefan Karner: Krieg. Erinnerung. Geschichtswissenschaft. Böhlau Verlag, Wien 2009, S. 324 (http:/ / books. google. at/books?id=kLAEojuX2xUC& pg=PA324& dq=Pfeilkreuzler+ Deportationen& hl=de& ei=SqG9ToLpMo7tOa_ImcAB& sa=X&oi=book_result& ct=result& resnum=2& ved=0CDEQ6AEwAQ#v=onepage& q=Pfeilkreuzler Deportationen& f=false)

[7] Gerhard Botz, Stefan Karner: Krieg. Erinnerung. Geschichtswissenschaft. Böhlau Verlag, Wien 2009, S. 324-325 (http:/ / books. google. at/books?id=kLAEojuX2xUC& pg=PA324& dq=Pfeilkreuzler+ Deportationen& hl=de& ei=SqG9ToLpMo7tOa_ImcAB& sa=X&oi=book_result& ct=result& resnum=2& ved=0CDEQ6AEwAQ#v=onepage& q=Pfeilkreuzler Deportationen& f=false)

[8] Margit Szöllösi-Janze: Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn, Oldenbourg Verlag, ISBN 3-486-54711-9, S. 21 (http:/ / books. google. at/books?id=GBDEwLArLDoC& pg=PA21& lpg=PA21& dq=Bücher+ des+ Hungarismus& source=bl& ots=RmAT4junqz&sig=Yy2f8mSp2yAyKdQKDFridsQ4FRY& hl=de& sa=X& ei=KAsdULD0CqTE4gSOoIGIDw& ved=0CFsQ6AEwAA#v=onepage&q=Bücher des Hungarismus& f=false)

[9] Gregor Holzinger (Red.), Jakob Perschy, Dieter Szorger: Das Drama Südostwall am Beispiel Rechnitz. Daten, Taten, Fakten, Folgen.Burgenländische Forschungen, Band 98, . Amt der Burgenländischen Landesregierung (Abteilung 7 – Kultur, Wissenschaft und Archiv,Hauptreferat Landesarchiv und Landesbibliothek), Eisenstadt 2009, ISBN 978-3-901517-59-4. – Inhaltsverzeichnis online (PDF) (http:/ / data.onb. ac. at/ iv/ AC07743689).

[10] Harald Strassl, Wolfgang Vosko: Das Schicksal ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter am Beispiel des Südostwallbaus 1944/45 im BezirkOberwart. Unter besonderer Berücksichtigung der Massenverbrechen bei Rechnitz und Deutsch Schützen. Diplomarbeit. Universität Wien,Wien 1999, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund (http:/ / aleph20-prod-acc. obvsg. at/ F?func=direct& local_base=ACC01&doc_number=002533085).

[11] Lászlo Varga, Ungarn: Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, München (1991), S. 331-352, S.340.

[12] Befreiung von Budapest und Kriegsverbrecherprozesse (http:/ / www. raoul-wallenberg. de/ Wallenberg/ Rettung__Teil_2_/Eroberung_Budapests/ eroberung_budapests. html)

[13] Befreiung von Budapest und Kriegsverbrecherprozesse (http:/ / www. raoul-wallenberg. de/ Wallenberg/ Rettung__Teil_2_/Eroberung_Budapests/ eroberung_budapests. html)

[14] https:/ / www. phf. uni-rostock. de/ imd/ 41/ ungarn_finnland/ Inhalt/ Karten/ Ung/ KH50. html

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[15] http:/ / www. volksbund. de/ fileadmin/ redaktion/ Landesverbaende/ Niedersachsen/ Kriegsgraeberstaetten_in_Niedersachsen/ Info_Mat/themenheft_ungarn. pdf

[16] http:/ / epa. oszk. hu/ 01500/ 01536/ 00004/ pdf/ UJ_1972_215-218. pdf

Plattenseeoffensive

Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch-Sowjetischen Krieges

1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk –Rostow – Moskau

1942: Rschew – Charkow – Operation Blau – Operation Braunschweig – Operation Edelweiß – Stalingrad – Operation Mars1943: Woronesch-Charkow – Operation Iskra – Nordkaukasus – Charkow – Unternehmen Zitadelle – Smolensk – Dnepr

1944: Dnepr-Karpaten-Operation – Leningrad-Nowgorod – Krim – Wyborg–Petrosawodsk – Weißrussland – Lwiw-Sandomierz –Iaşi–Chişinău – Belgrad – Petsamo-Kirkenes – Baltikum – Karpaten – Budapest

1945: Weichsel-Oder – Ostpreußen – Westkarpaten – Niederschlesien – Ostpommern – Plattensee – Oberschlesien – Wien –Berlin – Prag

Als Plattenseeoffensive werden die letzten groß angelegten Angriffsoperationen der deutschen Wehrmacht imZweiten Weltkrieg bezeichnet. Darunter fallen die Unternehmen „Frühlingserwachen“ im Raum Plattensee-VelencerSee-Donau, „Eisbrecher“ im Bereich südlich des Plattensees und „Waldteufel“ im Süden des Drau-Donau Dreiecks.Von der Westfront wurden Verbände an den Balaton in Ungarn gebracht, um den Vormarsch der Roten Armee inRichtung Wien zu stoppen. Das erfolglose Unternehmen dauerte vom 6. März bis zum Beginn der sowjetischenGegenoffensive am 16. März 1945.

Vorgeschichte

Geplanter Ablauf der Offensive in Ungarn imMärz 1945

Der Roten Armee war es bis zum Jahresende 1944 gelungen, dieDonau zu überschreiten und in der Belagerung von Budapest dieHauptstadt einzuschließen. Sie war südlich des Plattensees weit nachWesten vorgestoßen. Die deutschen Gegenangriffe im Januar 1945hatten daher das hauptsächliche Ziel, die Besatzung der HauptstadtBudapest (13. Panzerdivision, 60. PanzergrenadierdivisionFeldherrnhalle, 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“, 22.SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division „Maria Theresia" sowie zahlreichekleinere deutsche Einheiten und viele Verbände der ungarischenArmee) zu entlasten. Selbst der Einsatz der 3. SS-Panzer-Division„Totenkopf“ und der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ reichte jedochnicht aus, um den Einschließungsring um die ungarische Hauptstadt zudurchbrechen. Die Unternehmen „Konrad 3“, sowie das Unternehmen „Südwind“ im Bereich südwestlich vonBudapest konnten jedoch ein weiteres Vorgehen der Roten Armee in Richtung Westen vorerst verhindern.[1]

Trotz der Kritik einiger deutscher Generäle (unter anderem Heinz Guderian) befahl Adolf Hitler, die nach demScheitern der Ardennenoffensive freiwerdende 6. Panzerarmee nicht an die Oder zur Verteidigung Berlins, sondernunter größtmöglicher Geheimhaltung

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Verwundetentransport, RussischeBefreiungsarmee

nach Ungarn zu verlegen. Dieser Verband unter Führung desSS-Oberstgruppenführers Sepp Dietrich verfügte – zumindest auf demPapier – mit der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler,der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“, der 9. SS-Panzer-Division„Hohenstaufen“ und der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ überhohen Kampfwert. Tatsächlich waren diese Divisionen jedoch schwerabgekämpft und nur notdürftig mit unerfahrenem Ersatz aufgefüllt. Sowurde die Division „Das Reich“ faktisch zweimal in denvorangegangenen vier Jahren in Russland aufgerieben. Im Jahre 1944musste sie die besonders verlustreichen Kämpfe an der Invasionsfrontin der Normandie und die fehlgeschlagene Ardennen-Offensiveverkraften.

Aus Geheimhaltungsgründen wurde Sepp Dietrich während der Operation mit den Tarnnamen "HöhererPionier-Führer Ungarn" (lt. Hungváry) bzw. "Höherer Pionier-Führer Heeresgr. Süd" adressiert. Die Tarnnamenwurden am 18. März wieder aufgehoben.[2]

Als Hauptgrund für die Verlegung der 6. Panzerarmee nach Ungarn galt die Sicherung der dortigen Ölquellen undTreibstoffreserven für die deutsche Kriegswirtschaft. Laut dem damaligen Rüstungsminister Albert Speer warengroße Teile der Förderanlagen jedoch längst durch Bombenangriffe zerstört worden. Die Raffinerien bei Komáromund Pét wurden hingegen erst am 14. März bzw. am 16. März 1945 durch alliierte Bomber zerstört und konnten bisdahin Treibstoff und Öl für eine Offensive an der ungarischen Front liefern. Da wegen der zerstörten Bahnanlagenkaum eine Möglichkeit zum Transport von Treibstoff bestand, erschien es plausibel, eine groß angelegtePanzeroffensive dort durchzuführen, wo Treibstofflager und Ölreserven vorhanden waren.[3]

Beteiligt an der Großoffensive waren die Heeresgruppe Süd mit der ihr unterstellten 6. Armee (Armeegruppe"Balck"), der 2. Panzerarmee, der 6. Panzerarmee mit fünf ihr unterstellten Panzerdivisionen, die Heeresgruppe Eund die Luftflotte 4.

Verlauf

Der Angriff

Kampfpanzer VI „Tiger 2“ wurden in großenStückzahlen eingesetzt und während des

Rückzuges zurückgelassen (1944)

Mit einem "Führerbefehl" am 25. Februar 1945 gingen dieAnweisungen über die „Operation in Ungarn“ an den Chef desGeneralstabes des Heeres Heinz Guderian, die Heeresgruppe Süd (OttoWöhler) und den Oberbefehlshaber Südost (Maximilian von Weichs).Das „Endziel“ sei die Bereinigung des Raumes zwischen Drau, Donauund Plattensee.[4]

Die 6. Panzerarmee sollte als Unternehmen „Frühlingserwachen“ denHauptschlag gegen die südöstlich der Linie Balaton-Velencer Seestehende 3. Ukrainische Front unter dem Kommando von GeneralFjodor Tolbuchin führen und sie gegebenenfalls bis über die Donauzurückdrängen. Diese Armee wurde dabei durch weitere Divisionender Heeresgruppe Süd verstärkt (44. und 356. Infanteriedivision, 23.Panzerdivision, 3. und 4. Kavalleriedivision).

Die südlich des Plattensees stehende 2. Panzerarmee sollte unter dem Tarnnamen „Eisbrecher“ bei Nagybajomangreifen und die Vereinigung der Heeresgruppe Süd mit der Heeresgruppe E herbeiführen.

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Die in Jugoslawien südlich der Drau stehende Heeresgruppe E sollte zeitgleich mit dem Angriff der 6.SS-Panzerdivision die Drau überschreiten und in die Ebene zwischen Drau (Drava) und Donau einfallen. DiesesUnternehmen erhielt den Namen "Waldteufel" und war für den 4. März 1945 geplant. Nahziel war unter Anderemdie Rückeroberung der Stadt Mohács.Der Angriff begann nach mehreren Verschiebungen wegen Wetter und Ausfällen im Schienenverkehr am 6. März.Zunächst gelangen vor allem den SS-Panzerdivisionen kleinere Geländegewinne. Die Verluste waren aber durch denheftigen sowjetischen Widerstand und die ungünstigen, schlammigen Bodenverhältnisse, die einen effektivenEinsatz der Panzer verhinderten, sehr hoch. Das sowjetische Oberkommando (STAVKA) ordnete bereits am 17.Februar 1945 die Vorbereitungen für die Offensive der 2. und 3. Ukrainischen Front gegen Bratislava (Pressburg)und Wien an. Drei Tage später lagen Informationen über den geplanten deutschen Angriff vor, und der 3.Ukrainische Front wurde befohlen, sich auf die Verteidigung vorzubereiten. Dadurch entfiel das Moment derÜberraschung völlig, da die Rote Armee bis zum 3. März an den Schwerpunktabschnitten drei Verteidigungslinienmit mehreren Zwischenstellungen einrichten konnte. Zusätzlich zu den vier Kriegsbrücken wurden eine Seilbahnund eine Ölleitung über die Donau geführt, um den Nachschub während der Verteidigung zu sichern und gleichzeitigdie Reserven für die eigene große Offensive, die für den 15. März geplant war, bereitzustellen.Außerdem wurden von der nördlich der Donau eingesetzten 2. Ukrainischen Front Verbände zur 3. UkrainischenFront verlegt. Es waren dies mit der frisch aufgefüllten 9. Gardearmee und der 6. Gardepanzerarmee zwei großzügigausgestattete Eliteverbände. Diese Einheiten marschierten am rechten Flügel der 3. Ukrainischen Front auf undgriffen ab 16. März zusammen mit der dort bereits eingesetzten 4. Gardearmee die Sicherungen der 6. Armee(Armeegruppe "Balck") an, deren Aufgabe es war, der 6. Panzerarmee den Rücken freizuhalten. Die weitvorgestoßenen Angriffsdivisionen der 6. Panzerarmee waren nun in einer gefährlichen Lage: wenn den sowjetischenGardearmeen der Durchbruch gelänge, dann wäre sie in einem Kessel eingeschlossen. Die 6. Panzerarmee wurdedaher nach Norden zurückbefohlen und übernahm den Gefechtsabschnitt bis zur Donau, während die 6. Armee(Armeegruppe "Balck") nun für den südlichen Frontabschnitt bis zum Plattensee verantwortlich zeichnete.Die 2. Panzerarmee begann am 6. März um vier Uhr morgens mit Angriff von Nagybajom in Richtung Kaposvár.Die Hauptlast des Angriffs trug das LXVIII. Armeekorps mit der 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichsführer SS“.Diese Einheit verfügte über keine Kampfpanzer, sondern lediglich über Sturmgeschütze und Schützenpanzer.Wenige Kilometer östlich von Nágybajom blieb der Angriff gegen neun Uhr morgens infolge starker Gegenwehrstecken. Versuche der Armeeführung, die Angriffsrichtung von Ost auf Südost zu verlagern, scheiterten an derAblehnung durch das Oberkommando der Heeresgruppe Süd.[5] Bis zum Beginn der großen sowjetischenGegenoffensive am 16. März konnten unter hohen Verlusten nur unbedeutende Geländegewinne verzeichnet werden.Im Bereich der Heeresgruppe E konnten zwar zwei Brückenköpfe mit Fährbetrieb über die Drau gebildet werden,der Vorstoß in Richtung Mohács scheiterte aber an der Verteidigung durch Titos Partisaneneinheiten und Angriffeder sowjetischen Luftstreitkräfte.

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Wende und Rückzug

Übersichtskarte (schematisch) vom 15.-26. März1945

Deutscher Rückzug in Ungarn

Der entscheidende Durchbruch gelang der Roten Armee eine Wochespäter, nachdem nicht weniger als 42 sowjetische Divisionen und achtschnelle Korps gegen die Stellungen der Wehrmacht vorgingen. Dersowjetische Angriff wurde von der 17. sowjetischen Luftarmee (3.Ukrainische Front) und der 5. sowjetischen Luftarmee (2. UkrainischeFront) unterstützt.[6] Die 6. Panzer-Armee entging dabei nur knappeiner Einkesselung: den Gegnern fehlten lediglich drei Kilometer, umden Divisionen dieser Armee den Rückweg abzuschneiden. Die Lücke,die sich nun zwischen der 6. Panzer-Armee im Norden und der 6.Armee im Süden aufgetan hatte, konnte nicht mehr geschlossenwerden.

Am 21. März musste das seit Januar 1945 hart umkämpfteSzékesfehérvár (Stuhlweißenburg) durch Standartenführer Karl Ullrich(5. SS-Panzer-Division „Wiking“) entgegen dem "Führerbefehl" zumKampf bis zum letzten Mann aufgegeben werden. Am nächsten Tagdrohte sich der nur mehr ca. 3 Kilometer breite Korridor zwischen demBalaton und der sowjetischen 6. Gardearmee zu schließen und mehrereSS-Divisionen einzukesseln. Dieser Kessel konnte nur mehr fluchtartigmit Unterstützung der 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ unterhohen Verlusten bis zum 23. März geräumt werden.

Die 6. Panzerarmee musste ihre Einheiten in Richtung Nordburgenlandund Wien zurückziehen, verfolgt von den drei sowjetischen Gardearmeen, während sich die 6. Armee in RichtungSüdburgenland und Steiermark zurückzog, verfolgt von der sowjetischen 26. und 27. Armee. Diese Frontlückeklaffte in Richtung Mittelburgenland, dem Bezirk Oberpullendorf. Sie bildete Ende März für die Divisionen der 6.Gardepanzerarmee, der 4. und 9. Gardearmee das Einfallstor nach Österreich.

Die Rote Armee konnte so direkt als Reaktion auf die Operation "Frühlingserwachen" ihren Angriff bis zur Schlachtum Wien fortführen.

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Verluste

Sowjetisches Kriegerdenkmal undSoldatenfriedhof in Székesfehérvár

(Stuhlweißenburg)

Bei ihrer letzten Defensivoperation im Zweiten Weltkrieg erlitt dieRote Armee zwischen dem 6. und 15. März nach eigenen AngabenVerluste in Höhe von 32.899 Mann, davon 8.492 Tote und 24.407Verwundete,[7] außerdem 152 Panzer und 415 Panzerabwehrkanonen.Die Verluste der Wehrmacht betrugen demgegenüber im selbenZeitraum insgesamt 12.358 Gefallene, Vermisste und Verwundetesowie 31 Panzer.[8] Die auffallend geringe Zahl an verlorenen Panzernbis 15. März erklärt sich laut Ungváry in dem Umstand, dass diePanzer aufgrund von Anmarschproblemen und der Bodenverhältnisseerst gar nicht ins Gefecht geführt werden konnten. Ein Großteil derPanzer und andere schwere Waffen und Ausrüstungsgegenständewurden während des Rückzuges teils unbeschädigt in Ungarnzurückgelassen. Am Westufer des Balaton und im Bakony-Gebirgefielen der Roten Armee unbeschädigte Panzerkolonnen kampflos in dieHände, aus der eigene Panzerkompanien gebildet werden konnten.[9]

Mit über 700 einsatzbereiten Kampfpanzern wurden beimUnternehmen "Frühlingserwachen" etwa 30 % der gesamten deutschenPanzer eingesetzt. Nur wenige davon waren nach dem von Hitler unddem OKW verbotenen und dadurch unkoordinierten Rückzug EndeMärz 1945 noch in Händen der Wehrmacht.[10]

Die Situation für die Zivilbevölkerung Ungarns während der letzten Kämpfe in Ungarn war prekär. Von der RotenArmee wurden die Ungarn als Verbündete des Deutschen Reiches behandelt, mehrere Dokumente militärischer undprivater Herkunft beschreiben schwere Übergriffe durch Angehörige der Roten Armee gegen die Zivilbevölkerung,insbesondere gegen Frauen.[11] Mit insgesamt ca. 590.000 zivilen Toten (gegenüber ca. 350.000 militärischen Toten)ist der Blutzoll der ungarischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg außerordentlich hoch. Den überwiegendenGroßteil der zivilen Toten stellen 440.000–490.000 von der SS und antisemitischen ungarischen Verbändenverschleppte, ermordete oder bei Zwangsarbeit getötete Juden dar.[12]

Auch von Seiten der deutschen Wehrmacht wurde den Ungarn Misstrauen entgegengebracht, insbesondere seit denerfolglosen Versuchen der ungarischen Regierung Horthy, mit der Sowjetunion einen Waffenstillstand zuerwirken.[13] Gelegentlich folgten Soldaten der ungarischen Verbände den Lautsprecheraufrufen der Roten Armeezum Überlauf.

Literatur•• Josef Paul Puntigam: "Vom Plattensee bis zur Mur", Verlag Hannes Krois Medienhaus, Feldbach 1993.• Karl-Heinz Frieser (Hrsg., Autor), Krisztián Ungváry (Co-Autor), u. a.: Das Deutsche Reich und der Zweite

Weltkrieg. Band 8: Die Ostfront: Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten., im Auftrag des MGFA. DeutscheVerlags-Anstalt DVA, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2.

Einzelnachweise[1][1] K.-H. Frieser, Krisztián Ungváry u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, München 2007, S. 929[2] Auszug aus dem Kriegstagebuch der Heeresgruppe Süd, aus: Paul Josef Puntigam, Vom Plattensee bis zur Mur, Hannes Krois Medienhaus,

Feldbach 1993, S. 335[3][3] K.-H. Frieser, Krisztián Ungváry u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, München 2007, S. 926[4] Percy E. Schramm (Hrsg.), Kriegstagebuch des OKW, Band 4, Teilband 2, Weltbild Verlag, Augsburg 2005; S. 1423[5] Paul Josef Puntigam, Vom Plattensee bis zur Mur, Hannes Krois Medienhaus, Feldbach 1993, S. 51

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[6] Franz Kurowski: Balkenkreuz und Roter Stern: Der Luftkrieg über Russland 1941–1944, Dörfler, 2006, S. 458[7][7] G.F. Krivosheev, Soviet Casualties and Combat Losses in the Twentieth Century, London 1997, S. 110[8][8] K.-H. Frieser, Krisztián Ungváry u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, München 2007, S. 942[9][9] K.-H. Frieser, Krisztián Ungváry u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, München 2007, S. 948[10][10] K.-H. Frieser, Krisztián Ungváry u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, München 2007, S. 943[11] Paul Josef Puntigam, Vom Plattensee bis zur Mur, Hannes Krois Medienhaus, Feldbach 1993, S. 81, 288, 362.[12][12] K.-H. Frieser, Krisztián Ungváry u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, München 2007, S. 955[13][13] K.-H. Frieser, Krisztián Ungváry u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, München 2007, S. 877

Karl Pfeffer-Wildenbruch

Karl Pfeffer-Wildenbruch (1943)

Karl Pfeffer-Wildenbruch (* 12. Juni 1888 inKalkberge-Rüdersdorf bei Berlin; † 29. Januar 1971 inBielefeld) war ein deutscher Offizier und imnationalsozialistischen Deutschen Reich Generalinspekteur derPolizeischulen, SS-Obergruppenführer und General derWaffen-SS sowie General der Polizei.

Leben

Erster Weltkrieg

Karl Pfeffer-Wildenbruch trat nach seinem Abitur am 7. März1907 als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment 22 einund wurde am 1. August 1908 zum Leutnant befördert. 1911erfolgte die Kommandierung nach Berlin zurMilitärtechnischen Akademie. Mit Ausbruch des ErstenWeltkriegs war er Batterie-Offizier und Regiments-Adjutant.Es folgte eine Verwendung als Generalstabsoffizier im Stabdes Generalfeldmarschalls Colmar von der Goltz, der inBagdad die 1. osmanische Armee kommandierte. Von Mai bisNovember 1917 war er Ia bei der deutschen Militärmission inKonstantinopel. Ende 1917 kehrte er nach Deutschland zurück,wo er Generalstabsoffizier bei der 11. Infanterie-Division wurde. Bis Kriegsende folgte eine Verwendung im Stabdes Generalkommandos z.b.V. 55 und beim XXIV. Reservekorps.

NachkriegsjahreIm August 1919 kam er zur Schutzpolizei, wurde kurze Zeit später Referent im Reichsministerium des Innern undAbteilungs-Kommandeur in Osnabrück und Magdeburg. Von 1928 bis 1930 war er in Santiago de Chile Inspekteurder chilenischen Carabinieros. Anschließend kehrte er nach Deutschland zurück.

In der Zeit des NationalsozialismusIm Juni 1933 wurde Pfeffer-Wildenbruch als Oberstleutnant Kommandeur des Landespolizei-Regiments Frankfurt an der Oder. Ab Mai 1936 war er Generalinspekteur der Polizeischulen und wurde am 1. Mai 1937 zum Generalmajor der Polizei befördert. Am 12. März 1939 trat er der Allgemeinen SS (Mitgliedsnummer 292.713) bei und kam in den Stab des Reichsführers-SS. Am 20. April 1939 erfolgte seine Beförderung zum SS-Brigadeführer. Ende 1939 stellte er die 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division auf und nahm mit ihr, am 20. April 1940 zum

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SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und Generalleutnant der Polizei befördert, am Westfeldzugteil. Ab November 1940 fand er wieder Verwendung im Stab des Reichsführers-SS. Von 1941 bis 1943 war er Chefdes Kolonial-Polizeiamtes im Reichsministerium des Innern und übernahm am 8. Oktober 1943 alsKommandierender General das VI. (lett.) SS-Freiwilligen-Armeekorps. Am 9. November 1943 wurde er zumSS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei befördert. Anfang Dezember 1944 erfolgte dieErnennung zum Kommandierenden General des IX. SS-Gebirgskorps in Ungarn und Befehlshaber von Budapest.Als Kampfkommandant verteidigte er die ungarische Hauptstadt nach ihrer Einschließung durch sowjetischeTruppen am 24. Dezember 1944 bis zum 11. Februar 1945. Die Belagerung von Budapest war einer der längsten undblutigsten Stadtkämpfe des Zweiten Weltkriegs und dauerte 102 Kampftage (siehe Schlacht um Budapest). Für dieVerteidigung der Stadt wurde Pfeffer-Wildenbruch am 11. Januar 1945 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzesund am 1. Februar 1945 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Als der Ausbruch aus Budapest seiner etwa500-köpfigen Gruppe scheiterte, floh er am 12. Februar 1945 in eine nahegelegene Villa in Buda und ergab sichkampflos (Näheres siehe Ausbruch aus Budapest).1949 wurde er in der Sowjetunion zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt; im Zuge der Heimkehr der Zehntausendwurde er im Oktober 1955 nach Deutschland entlassen.

Anmerkungen

Auszeichnungen• Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse•• Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938•• Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938• Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse• Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub

•• Ritterkreuz am 11. Januar 1945•• Eichenlaub am 1. Februar 1945 (723. Verleihung)

•• Ehrendegen des Reichsführers-SS•• Totenkopfring der SS

Literatur• Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am

Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.

WeblinksNormdaten (Person): GND: 1026828597 (http:/ / d-nb. info/ gnd/ 1026828597) | VIAF: 262335872 (http:/ / viaf.org/ viaf/ 262335872/ ) |

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Miklós Horthy

Miklós Horthy

Miklós Horthy [ˈmikloːʃ ˈhorti] (amtlich ungarisch vitéz nagybányaiHorthy Miklós, deutsch Ritter Nikolaus Horthy von Nagybánya; * 18.Juni 1868 in Kenderes, Komitat Jász-Nagykun-Szolnok(Österreich-Ungarn); † 9. Februar 1957 in Estoril, Portugal) war einösterreichisch-ungarischer Admiral, ungarischer Politiker und alsReichsverweser langjähriges Staatsoberhaupt des Königreiches Ungarn(1920–1944).

Nach der Niederlage der ungarischen Räterepublik unter Béla Kun imUngarisch-Rumänischen Krieg konsolidierte Horthy den Staat undführte ein autoritäres Regierungssystem in Ungarn ein, bei welchemdie Bevölkerungsmehrheit von den Parlamentswahlen ausgeschlossenblieb. Dabei nahm er die Rolle eines starken Staatsoberhauptes ein,überließ die Gesetzgebungs- und Vollzugsgewalt jedoch weitgehendden von ihm eingesetzten Regierungschefs. In der Hoffnung, die imVertrag von Trianon für Ungarn verloren gegangenen Gebietewiedergewinnen zu können, näherte sich Ungarn unter Horthy ab 1932dem faschistischen Italien und dem Dritten Reich an.

Im Herbst 1938 annektierte Horthys Ungarn infolge des Ersten WienerSchiedsspruchs große Teile der Südslowakei, nach der Zerschlagung der Tschecho-Slowakei ließ Horthy ungarischeTruppen in den neu entstandenen Slowakischen Staat einmarschieren, was zum Slowakisch-Ungarischen Kriegführte. Infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruchs erhielt Ungarn Nordsiebenbürgen von Rumänien. Nach demAusbruch des Zweiten Weltkrieges beteiligte sich die ungarische Armee am Überfall der Wehrmacht aufJugoslawien und die Sowjetunion.

LebenHorthy stammte aus einer in der Großen Ungarischen Tiefebene ansässigen Familie des Kleinadels, die demcalvinistischen Glauben angehörte.Sein amtlicher Titel „Ritter“ bezieht sich auf die von ihm initiierte und durch das Gesetz XXXVI/1920 § 77begründete Vitézi Rend (etwa: Ritterorden).Er heiratete 1901 Magdolna Purgly. Sie hatten vier gemeinsame Kinder, zwei Söhne, Miklós und István, und dieTöchter Magdolna und Paula. István Horthy war ab 1941 Stellvertreter seines Vaters. Er starb als Jagdflieger derungarischen Luftwaffe an der Ostfront im Jahre 1942.

KarriereVon Anfang an zu einer Karriere bei der Kriegsmarine entschlossen, absolvierte er die Marineakademie in Fiume.Nach der Ausmusterung als Seekadett 1886 trat er seinen Offiziersdienst an, der ihn auf verschiedenen Schiffen auchweit über die Adria und das östliche Mittelmeer hinaus bis in pazifische Gewässer führte. Von 1909 bis 1914 war erFlügeladjutant Kaiser Franz Josephs I. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs tat er wieder Dienst in der Flotte undbewährte sich in mehreren Einsätzen, wie dem Gefecht in der Otranto-Straße. Er kommandierte zeitweise die SMSPrinz Eugen, stieg bis zum Vizeadmiral auf und war von Februar 1918 an letzter Befehlshaber der k. u. k.Kriegsmarine. Am 31. Oktober 1918 hatte er im Auftrag von Kaiser Karl I. die Flotte an den gerade gegründetenSHS-Staat zu übergeben.

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Nach dem Sturz der Habsburger in Ungarn und der Etablierung einer Räterepublik unter Béla Kun 1919 trat er alsVerteidigungsminister in die in Szeged gebildete konservative Gegenregierung ein, und leitete den Kampf gegen dieRäte-Regierung. Nach dem Sieg zog er an der Spitze der konservativen Truppen („Nationalarmee“) am 16.November 1919 in Budapest ein. In den Jahren 1919/20 kam es zu zahlreichen Aktionen des Weißen Terrors gegenSozialisten, Kommunisten und Juden. Formal gehörte ein Großteil der Täter zur Nationalarmee. Die Frage,inwieweit Horthy für deren Aktionen direkt verantwortlich war, ist umstritten.Zwar wurde von der neuen Regierung umgehend die Monarchie in Ungarn wiederhergestellt, doch war an eineRückkehr der Habsburger aus innen- und vor allem außenpolitischen Gründen vorläufig nicht zu denken. So wähltedie ungarische Nationalversammlung am 1. März 1920 Horthy als Reichsverweser (ungar. kormányzó) mit 131 von141 Stimmen zum provisorischen Staatsoberhaupt. Er blieb nach der offiziellen Absetzung des HausesHabsburg-Lothringen Staatsoberhaupt der „Monarchie ohne König“. Nachdem er versucht hatte, mit der Sowjetunioneinen Waffenstillstand abzuschließen, erzwangen die zuvor mit Ungarn verbündeten Deutschen am 16. Oktober1944 seine Abdankung und verhafteten ihn anschließend.

Staatsoberhaupt

Innenpolitik

In Horthys Ungarn wurde das Konzept des Volksnationalen entworfen, das den „authentischen“ ungarischenCharakter betonte. Der Liberalismus wurde als etwas Fremdes und Ursache allen Übels abgelehnt, die Konzeptioneines völkischen Nationalismus verfolgt. Es wurde behauptet, das ungarische Volk besitze einen ihm innewohnendenspezifischen Charakter. Den Juden in Ungarn wurde vorgeworfen, die ungarische Kultur zu gefährden. Da an derRäterepublik 1919 viele Juden teilgenommen hatten, wurde fortan das Feindbild des „Judeobolschewisten“entworfen.Horthy war als Konservativer bestrebt, die autoritäre Gesellschaftsordnung Ungarns unversehrt zu bewahren, wozuvor allem die Bewahrung der Privilegien des Adels und dessen führender Rolle im Staatswesen gehörte. Obwohl erder Gegenregierung von Szeged (1919) vorgestanden und deren Programm vertreten hatte, schwächte er dieRadikalität des „Programmes von Szeged“ ab, das auf eine rechtsradikale Umwälzung gezielt hatte. Obwohl Horthypaternalistisch auch die Arbeiter und Bauern in sein Staatswesen integrieren wollte, führte er im Interesse des Adelskeine allgemeine Landreform durch. Unter dem von ihm eingesetzten Ministerpräsidenten István Bethlen(1921–1931) verfolgte das Regime einen konservativ-autoritären Kurs, dessen rechtsextremer Nachfolger GyulaGömbös (1932–1936) bereits offen versuchte eine faschistische Diktatur nach dem Vorbild von Benito MussolinisItalien und später auch Adolf Hitlers Deutschland zu errichten.

Außenpolitik

Zuerst musste Horthy die einschneidenden Bedingungen des Friedens von Trianon 1920 akzeptieren, durch dieUngarn zwei Drittel seines Vorkriegsterritoriums und ein Drittel seiner magyarischen Vorkriegsbevölkerung verlor.In der Folge stellte er sich an die Spitze einer revisionistischen und irredentistischen Politik, die unter dem MottoNem, nem, soha! („Nein, nein, niemals!“) bestrebt war, alle verlorenen Gebiete zurückzugewinnen, um dasKönigreich des Heiligen Stephan in seinen historischen Grenzen wiederherzustellen. Dieser Wunsch führte späterzur Zusammenarbeit mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich.Im Bewusstsein der militärischen Schwäche seines Landes, aber auch unter vernünftiger Einschätzung derantihabsburgischen Stimmung in weiten Kreisen der Bevölkerung, verhinderte Horthy 1921 zweiRestaurationsversuche von König Karl IV.; der zweite endete mit einem Gefecht beim Budapester Vorort Budaörsam 29. Oktober 1921. Da die Staaten der Kleinen Entente jede Habsburg-Restauration als Kriegsgrund angesehenhätten, wurde der König nach Madeira verbannt und das Haus Habsburg vom ungarischen Thron abgesetzt.Weil Ungarn für eine revisionistische Politik allein zu schwach war, bemühte sich das Land um Verbündete. Dies führte dann in den 1930er Jahren zu einem engen Anschluss an das faschistische Italien und das austrofaschistische

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Österreich. Diese von Horthy nachdrücklich unterstützte Politik fand in den Römischen Protokollen vom 17. März1934 ihren Kulminationspunkt, konnte dann aber aufgrund der zunehmenden Schwäche Österreichs und Italienskeine Wirkung mehr entfalten.Stattdessen stützte sich Horthys Ungarn zunehmend auf das Deutsche Reich, die stärkste revisionistische Macht. DerAnnäherung diente unter anderem ein Staatsbesuch aus Anlass des Stapellaufs des Schweren Kreuzers Prinz Eugenam 22. August 1938, der von Horthys Frau getauft wurde. Diese Politik trug nach dem Münchener Abkommen von1938 erste Früchte im Ersten Wiener Schiedsspruch vom 2. November 1938, mit welchem Teile der Slowakei anUngarn kamen. 1940 trat Ungarn dem Dreimächtepakt der sogenannten Achsenmächte Deutschland, Italien undJapan bei. Aufgrund Hitlers Vermittlung erhielt Ungarn im Zweiten Wiener Schiedsspruch 1940 einen überwiegendvon den ungarischsprachigen Szeklern bewohnten Teil Siebenbürgens von Rumänien zurück.

Antisemitismus und Holocaust

Das erste antijüdische Gesetz unter Horthy – einen speziellen Numerus clausus für jüdische Studenten umfassend –stammte aus dem September 1920. Der jüdischen Minderheit (6,2 % der Gesamtbevölkerung) wurde darin derZugang zur Universität erschwert und eine Beschäftigung im Staatsdienst praktisch unmöglich gemacht.[1] Ab 1938wurde in Ungarn eine Reihe antijüdischer Gesetze erlassen. Diese Gesetze trugen Züge der NürnbergerRassengesetze. Ab 1940 wurden die Juden aus den ungarisch besetzten Gebieten, wie der Südslowakei undSiebenbürgen, in das Generalgouvernement Galizien getrieben, wo sie letztlich dem deutschen Zugriff ausgeliefertwaren. Entgegen den Wünschen der deutschen Regierung weigerte sich Ungarn allerdings, seine ungarischenjüdischen Einwohner auszuliefern bzw. deren Transport in Lager zuzulassen.Diese Situation änderte sich, als sich nach der deutschen Besetzung die Marionettenregierung unter Döme Sztójay(März–August 1944) aktiv am Holocaust beteiligte. Die Deportation jüdischer Ungarn nach Auschwitz begann am15. Mai 1944 und hielt bis zum 9. Juli 1944 an, bis Horthy die Transporte stoppen ließ und die jüdische Bevölkerungvon Budapest damit weitgehend verschonte. Dies geschah auf internationalen Druck, u. a. aus Schweden, denVereinigten Staaten und dem Vatikan, nachdem die so genannten Auschwitz-Protokolle in der Schweizveröffentlicht worden waren. 437.000 jüdische Ungarn waren bis zu diesem Zeitpunkt bereits deportiert worden. Nurein Viertel der vormals über 800.000 jüdischen Ungarn überlebte den Holocaust.

Sturz und LebensendeNachdem Horthy am 15. Oktober 1944 Waffenstillstandsverhandlungen mit der Roten Armee aufgenommen hatte,wurde er einen Tag später im Unternehmen Panzerfaust von SS-Truppen gestürzt und auf Schloss Hirschberg amHaarsee in Bayern interniert, während die faschistische Pfeilkreuzlerpartei unter Ferenc Szálasi die Regierungübernahm. Am 1. Mai 1945 wurde er von der US-Armee befreit. 1948 ging er ins Exil, zunächst in die Schweiz,dann nach Portugal. Er verfasste seine Memoiren, die er unter dem Namen Nikolaus von Horthy 1953 auf Deutschveröffentlichte. Hier verteidigte er seine revisionistische Außenpolitik und erklärte, nur das Beste für sein Landgewollt zu haben. Die stalinistische Herrschaft in Ungarn und die Niederschlagung des Aufstands von 1956verurteilte er.

Vorgänger Amt Nachfolger

Maximilian Njegovan Marinekommandant1918 - 1918

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Werke• Ein Leben für Ungarn. Athenäum, Königstein im Taunus 1953.

Literatur• Mario D. Fenyo: Hitler, Horthy, and Hungary. Yale University Press, New Haven 1972, ISBN 0-300-01468-6• Peter Gosztony: Miklós von Horthy. Musterschmidt, Göttingen/Zürich/Frankfurt (Main) 1973, ISBN

3-7881-0076-1• Hans Georg Lehmann: Der Reichsverweserstellvertreter – Horthys gescheiterte Planung einer Dynastie. v. Hase

& Koehler, Mainz 1975, ISBN 3-7758-0890-6• Helmut Neuhold: Österreichs Helden zur See. S. 198-219. Styria Verlag, Wien-Graz-Klagenfurt 2010, ISBN

978-3-222-13306-0.• Thomas Sakmyster: Hungary’s admiral on horseback : Miklós Horthy, 1918 – 1944. In: East European

Monographs, Boulder 1994, ISBN 0-88033-293-X• Deutsch: Thomas Sakmyster: Miklos Horthy. Ungarn 1918–1944. Edition Steinbauer, Wien 2006, ISBN

3-902494-14-X• Margit Szöllösi-Janze: Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn – Historischer Kontext, Entwicklung und

Herrschaft. Oldenbourg, München 1989, ISBN 3-486-54711-9

Weblinks• Literatur von und über Miklós Horthy [2] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise[1] Jörg K. Hoensch: Ungarn: Geschichte - Politik - Wirtschaft. Hannover 1991, S. 83.[2] https:/ / portal. d-nb. de/ opac. htm?query=Woe%3D118707191& method=simpleSearch

Normdaten (Person): GND: 118707191 (http:/ / d-nb. info/ gnd/ 118707191) | LCCN: n82158404 (http:/ / lccn. loc.gov/ n82158404) | VIAF: 61123 (http:/ / viaf. org/ viaf/ 61123/ ) |

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Pfeilkreuzler

Varianten der Pfeilkreuzler-ParteiflaggeDie Pfeilkreuzler (offiziell: Pfeilkreuzlerpartei – Hungaristische Bewegung, ungarisch Nyilaskeresztes Párt –Hungarista Mozgalom, kurz NYKP), auch Hungaristen, waren eine nationalsozialistische Partei in Ungarn. DiePartei wurde 1939 von Ferenc Szálasi gegründet, der ab 1935 bereits verschiedene Vorläuferparteien politischprägte. Mit Unterstützung des Dritten Reiches errichteten die Pfeilkreuzler von 16. Oktober 1944 bis 28. März 1945in den noch nicht von der Roten Armee besetzten Teilen Ungarns eine nationalsozialistische Regierung, unter dermehrere zehntausend Menschen ermordet wurden.

Parteigründungen von Ferenc SzálasiDie verschiedenen aufeinanderfolgenden Regierungen unter dem konservativen Reichsverweser Miklós Horthyverfolgten keine einheitliche Linie gegenüber rechtsextremen Tendenzen im Land. Die von Ferenc Szálasigegründeten Parteien wurden zwar wiederholt verboten, eine Neugründung unter anderem Namen wurde jedochnicht verhindert. Szálasi hatte als Gründungmitglied in folgenden Parteien eine tonangebende Funktion:• 1935–1937: Partei des Nationalen Willens (ungarisch: Nemzeti Akarat Pártja, kurz NAP); wurde von der

Regierung unter Kálmán Darányi am 16. April 1937 per Staatsdekret verboten• 1937–1938: Ungarische Nationale Sozialistische Partei (ungarisch: Magyar Nemzeti Szocialista Párt, kurz

MNSZP); wurde vom Innenminister József Széll am 21. Februar 1938 mit der Begründung aufgelöst, sie seiidentisch mit der bereits verbotenen NAP

• 1938–1939: Nationalsozialistische Ungarische Partei – Hungaristische Bewegung (ungarisch: NemzetiSzocialista Magyar Párt – Hungarista Mozgalom, kurz NSZMP – HM); wurde am 23. Februar 1939 verboten,und am 15. März 1939 unter dem Namen

• Pfeilkreuzlerpartei – Hungaristische Bewegung (ungarisch: Nyilaskeresztes Párt – Hungarista Mozgalom,kurz NYKP) neu gegründet. Diese Partei nahm an den Wahlen im Mai 1939 teil.[1]

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Das SymbolNachdem der ungarische Innenminister Ferenc Keresztes-Fischer der Gömbös-Regierung die Verwendung desHakenkreuzes im September 1933 verboten hatte, verbreiteten sich neue Symbole in der florierendenrechtsnationalen Parteienlandschaft Ungarns. Die zahlreichen Gruppierungen, Splittergruppen und Kleinstparteienwurden unter häufig wechselnden Namen von "Parteiführern" meist in Form von Ein-Mann-Unternehmen betrieben.Das grüne Sensenkreuz (kaszáskereszt) wurde zum Symbol der "Nationalsozialitischen Ungarischen Arbeiterpartei"(Nemzeti Szocialista Magyar Munkáspárt) von Zoltán Böszörmény, das ebenfalls grüne Pfeilkreuz (nyilaskereszt)zum Symbol der "Ungarischen Nationalsozialitischen Bauern- und Arbeiterpartei" (Magyar Nemzeti SzocialistaFöldmüves és Munkás Párt) von Zoltán Meskó. Die Anhänger der jeweiligen Gruppierungen wurden in derUmgangssprache als Sensenkreuzler (kaszások) bzw. Pfeilkreuzler (nyilasok) bezeichnet. Die Pfeilkreuzler glaubten,in ihrer Symbolik auf ein Banner von König Ladislaus I. zurückzugreifen. Szálasi verwendete erst nach demZusammenschluss verschiedener Splittergruppen und Parteien ab 1937 das Pfeilkreuz-Symbol in analoger Weisezum Hakenkreuz-Symbol der NSDAP.[2]

Geschichte1935 gründete Ferenc Szálasi die Partei des Nationalen Willens, aus der am 23. Oktober 1937 offiziell diePfeilkreuzler entstanden. Der Parteigruß lautete „Kitartás!“ (deutsch: „Durchhalten!“).[3] Ein ehemals jüdischesBürgerpalais (das heutige Museum „Haus des Terrors" in Budapest) auf der dicht begrünten Prachtallee – derAndrássy út – diente von 1939 bis 1944 unter dem Namen „Haus der Loyalität“ den Pfeilkreuzlern als Parteizentrale,inklusive Folterkellern in den Untergeschossen.

Wappen Ungarns während derPfeilkreuzler-Herrschaft 1944–1945.

Kabinett Szálasi (1944–1945)

Bei der ungarischen Parlamentswahl im Jahre 1939 erreichte diePfeilkreuzlerpartei ihren größten Erfolg. Sie erhielt 900.000 Stimmen(rund 25 Prozent) und zählte 250.000 Parteimitglieder,[4] war aberdennoch bis zum 15. Oktober 1944 nie an einer Regierung beteiligt,obwohl Ungarn im März 1944 von Deutschland besetzt worden war. Inder Folge hatte das Eichmann-Kommando im Zusammenwirken mitden ungarischen Behörden und der Gendarmerie 470.000 Juden in demvergrößerten ungarischen Staatsgebiet ghettoisiert und nach Auschwitzdeportiert, die ideologische Unterstützung durch die Pfeilkreuzler wardabei nicht entscheidend. Erst nachdem der Versuch der Regierungunter Reichsverweser Miklós Horthy, einen Separatfrieden mit denAlliierten zu schließen, gescheitert war, übernahmen die Pfeilkreuzlerim Oktober 1944 nach einem von der deutschen Besatzungunterstützten Putsch die Führung einer Regierungskoalition.

Mit ihrer Hilfe sollte nun die zweite von den Deutschen geplanteDeportationswelle des Holocaust im November 1944 durchgeführtwerden, in deren Folge noch 76.000 Juden deportiert wurden.[5] Dajedoch die Transportmittel kriegsbedingt ausfielen, wurden die Judenzu Fuß auf Todesmärsche in Richtung österreichische Grenzegeschickt. Zwei Drittel von ihnen kamen während der Todesmärsche,in Konzentrationslagern oder bei Schanzarbeiten ums Leben.[6] EndeNovember wurden die Fußmärsche von Szálasi gestoppt, da erTransportmittel verlangte, mit denen die Juden deportiert werden

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Pfeilkreuzler-Offiziere in Budapest (Oktober1944)

Truppen der Pfeilkreuzler-Regierung in Budapest(Oktober 1944)

könnten. Das endgültige Ende der Deportationen bedeutete allerdingskeineswegs eine Entspannung der Lage für die ungarischen Juden. InGhettos zusammengepfercht, wurden sie Opfer grausamsterGewalttaten marodierender Pfeilkreuzler.[]

Bereits gleich nach der Machtübernahme der Pfeilkreuzler im Oktober1944 wurden tausende ungarische Juden am Ufer der Donauerschossen. Der ungarische Historiker Krisztián Ungváry spricht von2.600 bis 3.600 Juden, die auf diese Art ermordet wurden.[7] In ganzBudapest fanden Massaker statt, so z. B. am 12. Januar 1945 imjüdischen Krankenhaus in der Maros-Straße, als etwa 90 Ärzte voneinem Pfeilkreuzlertrupp erschossen wurden.[8] Ebenso wie in Kroatientaten sich einige Priester bei den Tötungen besonders hervor. So gabein Pater Kun zu, er habe etwa 500 Juden ermordet. Gewöhnlich befahler: „Im Namen Christi – Feuer!“ Auch Frauen beteiligten sich aktiv anden Massenmorden.[9]

Bis zum Ende der Schlacht um Budapest und dem Kampf um Ungarn,nach welcher Ungarn vollständig von der Roten Armee besetzt wurde,sollen in Budapest insgesamt 50.000 Juden von der Nazi-Parteiermordet worden sein. Durch die Unterstützung der deutschenBehörden bei Erfassung, Sammlung und Deportation der ungarischenJuden in deutsche Konzentrationslager tragen die Ungarn und unterihnen ideologisch federführend die Pfeilkreuzler die Mitverantwortung für den Tod von rund 500.000 ungarischenBürgern jüdischer Abstammung.

Südlich des ungarischen Parlaments in Budapest, am unteren Donaukai, wurde ein Holocaust-Mahnmal desKünstlers Gyula Pauer in Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Can Togay errichtet: Schuhe am Donauufer. Aufeiner Länge von 40 Metern wurden zum Andenken an die Erschießungen von 1944/45 sechzig Paar Schuhe ausMetall gereiht.

Literatur• Deaglio, Enrico: Die Banalität des Guten. Die Geschichte des Hochstaplers Giorgio Perlasca, der 5200 Juden

das Leben rettete, 1993. ISBN 3-8218-1150-1• Gladitz, Nina und Lorenzo, Perez: Der Fall Giorgio Perlasca. In: Dachauer Hefte Nr. 7 (1991) S. 129–143. ISSN

0257-9472 (ZDF-Dokumentarfilm Perlasca von 1992)

• Gyurgyák, János: Ezzé lett magyar hazátok - A magyar nemzeteszme és nacionalizmus története (Geschichte desNationalgedankens und des Nationalismus in Ungarn), Budapest 2007.

• Lackó, Miklós Arrow-cross men, national socialists , Studia historica Academiae Scientiarum Hungaricae ; 61,Budapest 1969.

• Szöllösi-Janze, Margit: „Horthy-Ungarn und die Pfeilkreuzlerbewegung“, in: Geschichte und Gesellschaft 12(1986), S. 163–182.

• Szöllösi-Janze, Margit: „Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn. Historischer Kontext, Entwicklung undHerrschaft“ (= Studien zur Zeitgeschichte 35), München 1989 (Dissertation 1986). ISBN 3-486-54711-9

• Szöllösi-Janze, Margit: „Pfeilkreuzler, Landesverräter und andere Volksfeinde – Generalabrechnung in Ungarn“,in: Klaus-Dietmar Henke/Hans Woller (Hg.), Politische Säuberung in Europa. Die Abrechnung mit Faschismusund Kollaboration nach dem Zweiten Weltkrieg, München 1991, S. 311–357.

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Weblinks• KZ Walldorf: Die Pfeilkreuzler-Partei (Nyilaskeresztes Párt) [10]

• "In Budapest erinnern sich faschistische Rechte an die Pfeilkreuzler" [11] (2004)• Bericht über das "Haus des Terrors" in Budapest [12] (2004)• Lager Engerau [13]

• „Der Pfeilkreuzlerputsch“ [14] von Raoul Wallenberg

Einzelnachweise[1] Péter Sipos: Nemzetvesztő nemzetvezető (História 2004/9) (http:/ / www. historia. hu/ archivum/ 2004/ 0409sipos. htm)[2] János Gyurgyák: Ezzé lett magyar hazátok Budapest 2007, S. 253ff.[3] www.dradio.de, vom 12. April 2008, Rückkehr der Gespenster? (online) (http:/ / www. dradio. de/ dlf/ sendungen/ gesichtereuropas/ 762483/

)[4] Nation, Konfession, Geschichte: zur nationalen Geschichtskultur Ungarns - Von Árpád von Klimó, S. 268 (online) (http:/ / books. google. de/

books?id=0k6LpAv7_8wC& pg=PA268& dq=Pfeilkreuzler& hl=de& ei=x3_dTdfWBcXOswb3vajaBQ& sa=X& oi=book_result&ct=result& resnum=10& ved=0CE0Q6AEwCTgU#v=onepage& q=Pfeilkreuzler& f=false)

[5] Nationen und ihre Selbstbilder: postdiktatorische Gesellschaften in Europa - von Regina Fritz,Carola Sachse, S. 139 (online) (http:/ / books.google. de/ books?id=lk1xNVsuXEsC& pg=PA139& dq=Pfeilkreuzler& hl=de& ei=N37dTdL1MtHIswb5sbXLBQ& sa=X&oi=book_result& ct=result& resnum=6& ved=0CEIQ6AEwBQ#v=onepage& q=Pfeilkreuzler& f=false)

[6] Gregor Mayer, Bernhard Odehnal: Aufmarsch. Die rechte Gefahr aus Osteuropa. Residenz Verlag, St. Pölten/Salzburg 2010, S. 28[7] Gerhard Botz, Stefan Karner: Krieg. Erinnerung. Geschichtswissenschaft. Böhlau Verlag, Wien 2009, S. 324 (http:/ / books. google. at/

books?id=kLAEojuX2xUC& pg=PA324& dq=Pfeilkreuzler+ Deportationen& hl=de& ei=SqG9ToLpMo7tOa_ImcAB& sa=X&oi=book_result& ct=result& resnum=2& ved=0CDEQ6AEwAQ#v=onepage& q=Pfeilkreuzler Deportationen& f=false)

[8] Gerhard Botz, Stefan Karner: Krieg. Erinnerung. Geschichtswissenschaft. Böhlau Verlag, Wien 2009, S. 324-325 (http:/ / books. google. at/books?id=kLAEojuX2xUC& pg=PA324& dq=Pfeilkreuzler+ Deportationen& hl=de& ei=SqG9ToLpMo7tOa_ImcAB& sa=X&oi=book_result& ct=result& resnum=2& ved=0CDEQ6AEwAQ#v=onepage& q=Pfeilkreuzler Deportationen& f=false)

[9] Saul Friedländer, Martin Pfeiffer: Das Dritte Reich und die Juden: Die Jahre der Vernichtung, 1939-1945. C.H.Beck, 2006, S. 670 (http:/ /books. google. at/ books?id=L4Qcd6i45PcC& pg=PA670& lpg=PA670& dq=Pfeilkreuzler+ Juden& source=bl& ots=Vos52NONlf&sig=DjYNvfK4PsVC8Lk-8BLgBiJgNnE& hl=de& ei=IPvCTu25MOTQ4QT6me2wDQ& sa=X& oi=book_result& ct=result& resnum=6&ved=0CEgQ6AEwBQ#v=onepage& q=Pfeilkreuzler Juden& f=false)

[10] http:/ / www. kz-walldorf. de/ g1250_pfeilkreuzler. html[11] http:/ / web. archive. org/ web/ 20070908064852/ http:/ / www. das-parlament. de/ 2004/ 45/ Ausland/ 003. html[12] http:/ / web. archive. org/ web/ 20090326052948/ http:/ / www. das-parlament. de/ 2004/ 17/ Thema/ 006. html[13] http:/ / www. nachkriegsjustiz. at/ service/ archiv/ engerau_informationen. php[14] http:/ / www. raoul-wallenberg. de/ Wallenberg/ Rettung__Teil_2_/ Putsch/ putsch. html#Textmarke2

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Ferenc Szálasi

Ferenc Szálasi, 1944

Das Kabinett Szálasi (Szálasi sitzt in der Mitte)

Ferenc Szálasi ['fɛrɛnʦ 'sa:lɒʃi] (* 6. Januar 1897 in Kaschau; † 12.März 1946 in Budapest hingerichtet) war ein ungarischer Offizier,faschistischer Politiker und Diktator Ungarns in der Endphase desZweiten Weltkrieges.

Seit 1935 war er Vorsitzender der von ihm gegründetennationalsozialistischen Partei des Nationalen Willens, aus der späterdie Pfeilkreuzlerpartei hervorging. Vom 16. Oktober 1944 bis 28. März1945 war er unter der Bezeichnung „Führer der Nation“ (ungarisch:„Nemzetvezető“) diktatorischer Regierungschef und zugleichStaatsoberhaupt in den noch nicht von der Roten Armee besetztenTeilen Ungarns und kollaborierte mit der deutschen Besatzungsmacht.

Unter der Regierung Szálasi wurde die zweite Deportationswelle desHolocaust in Ungarn durchgeführt und Todesmärsche organisiert.Außerdem wurden zehntausende Juden direkt in Budapest ermordet.Weiters begann nun auch die eigentliche Verfolgung der ungarischenSinti und Roma, der ebenfalls tausende Menschen zum Opfer fielen.Auch hatte die Machtübernahme Szálasis zur Folge, dass der größteTeil der ungarischen Armee bis Kriegsende an der Seite des DrittenReiches kämpfte, vor allem während der Schlacht um Budapest undder Plattenseeoffensive.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Szálasi 1946 in Ungarn alsKriegsverbrecher hingerichtet.

Leben

Szálasi stammte aus einer Familie mit armenischen, deutschen,ungarischen, slowakischen und russinischen Vorfahren. Er wurde ander Honvéd-Militärakademie ausgebildet und kämpfte im ErstenWeltkrieg. 1925 wurde er Generalstabsoffizier. Kurz darauf wurde aberAnklage wegen revolutionärer Betätigung gegen ihn erhoben, wodurcher aus der Armee entlassen wurde.

Szálasi war 1935 der Begründer der Partei des nationalen Willens, ausder 1937 die Pfeilkreuzler hervorgingen, eine nationalsozialistischePartei Ungarns, geführt von József Gera und dessen Sekretär LajosPolgár. Als er wegen dieser politischen Tätigkeit 1937 für wenige Tage in Haft saß, wurde er zu einer populärenMärtyrerfigur der nationalsozialistischen Bewegung Ungarns. Von 1938 bis 1940 verbüßte er eine weitereHaftstrafe.

Nach dem Sturz des Reichsverwesers Miklós Horthy wurde Szálasi im noch nicht von sowjetischen Truppenbesetzten Landesteil von der deutschen Besatzungsmacht am 15. Oktober 1944 zum Ministerpräsidenten erklärt.In diesen Landesteilen wurde noch im November 1944 die jüdische Bevölkerung auf Todesmärsche gezwungen. Auf Befehl von Adolf Eichmann verlangten der deutsche Botschafter in Ungarn, Edmund Veesenmayer, und der SS-Vertreter Otto Winkelmann, am 17. Oktober 1944 vom neuen ungarischen Innenminister Gábor Vajna die Überstellung von „Leihjuden“ an das Deutsche Reich. Am 18. Oktober erklärte sich die neue Regierung unter Ferenc

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Szálasi bereit, dem Deutschen Reich bis Kriegsende weitere 50.000 jüdische Männer und Frauen als Arbeitssklavenfür die Rüstungsindustrie zur Verfügung zu stellen. Insgesamt betrug die Zahl der bis zum 1. Dezember 1944ausgelieferten „Leihjuden“ schließlich 76.209. Der größte Teil kam entweder auf dem Todesmarsch, inKonzentrationslagern oder bei den Schanzarbeiten am Südostwall ums Leben.Weitere 50.000 Juden kamen in Budapest direkt durch die Mordkommandos des Szálasi-Regimes ums Leben.[1]

Aus der von der Roten Armee belagerten Hauptstadt Budapest floh Szalasi mitsamt seiner Regierung nach Günsnahe Steinamanger an der Grenze zum Deutschen Reich. Als die Sowjets dann ganz Ungarn besetzt hatten, musste erweiter nach Westen, zuerst nach Wien, weiter durch Österreich, erreichte schließlich Tann (Niederbayern), wo ersich zusammen mit seiner Militärführung am 1. Mai 1945 der heranrückenden United States Army stellte.[2] Szálasiund seine Mitstreiter wurden von den Amerikanern verhaftet und im selben Jahr an die ungarischen Behördenausgeliefert.Ferenc Szálasi wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs zum Todeverurteilt und zusammen mit Gábor Vajna, Károly Beregfy und József Gera am 12. März 1946 in Budapestöffentlich gehängt.

Weblinks• “Dark chapter in Hungary's history” [3] (engl.)

Einzelnachweise[1] Paul Lendvai: Die Ungarn. Eine tausendjährige Geschichte. Goldmann Verlag, München 2001, S. 471.[2] 13th Armored Division (http:/ / www. 13tharmoreddivision. org/ page1. html)[3] http:/ / hnn. us/ roundup/ entries/ 19019. html

Normdaten (Person): GND: 119449358 (http:/ / d-nb. info/ gnd/ 119449358) | LCCN: n50012653 (http:/ / lccn. loc.gov/ n50012653) | VIAF: 5741547 (http:/ / viaf. org/ viaf/ 5741547/ ) |

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Iván HindyIván Hindy (amtlich ungarisch Iván Vitéz Kishindi Hindy; * 28. Juni 1890 in Budapest; † 29. August 1946 ebenda)war ein ungarischer General der Königlich Ungarischen Armee während des Zweiten Weltkriegs, zuletzt im Rangeines Generaloberst. Während der Belagerung von Budapest kommandierte er die ungarischen Truppenverbände,welche zur Verteidigung der Stadt gegen die Belagerung und spätere Eroberung durch die Rote Armee eingesetztwaren.

FamilieHindy entstammte einer adligen Familie, war Anhänger der römisch-katholischen Religion und der jüngere Sohn vonHelen, geborene Ziska sowie Geza Hindy (1850–1895), einem Beamten der ungarischen Staatsbahn MagyarÁllamvasutak. Sein Onkel, Arpad Hindy (1843–1898) war ein Journalist sowie Zeitungsredakteur. Sein Großvaterväterlicherseits, Iván Hindy (1800–1875) war Jurist und Richter in Transleithanien und der jüngere Bruder vonMichael Hindy (1807–1870), einem römisch-katholischen Priester und Sprachlehrer in Vác. Sein älterer BruderZoltan Hindy (* 17. Mai 1880; † 8. Mai 1951) war ebenfalls Jurist, Staatsanwalt und Politiker.

Militärischer Werdegang1909 bis 1912 absolvierte er die Kadettenschule der Infanterie in Košice, und wurde nach dem Abschluss zumLeutnant ernannt. Er wurde dem 32. Infanterie-Regiment zugeteilt, mit dem er als Truppenoffizier auch im ErstenWeltkrieg gekämpft hat. In Anerkennung seiner Tapferkeit und Verdienste wurde er mehrfach befördert und 1915mit dem Militär-Verdienstkreuz sowie 1918 mit dem Orden der Eisernen Krone Stufe III geehrt. Außerdem war erTräger der Verwundetenmedaille.In der Ära der Ungarischen Räterepublik wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Nach deren Sturz imFebruar 1920 und der Wiederherstellung des Königreichs Ungarn, wurde er per 1. März durch die neueArmeeführung in den aktiven Dienst zurückbeordert und war im Jahre 1929 im Rang eines Majors. Ab 1. November1933 war er Lehrer an der Ludovika-Akademie und wurde 1934 zum Oberstleutnant befördert. Bis 1939 arbeitete erdort u.a. als Lehrer für deutsche Sprache und innerer Sicherheitspolitik.Vom 1. Mai 1939 bis 1. März 1940 wurde er zum Oberkommando des Heeres abkommandiert und diente alsBerichterstatter. Hier wurde er auch noch 1939 zum Oberst befördert. Danach diente er in der ungarischenHeeresführung und wurde an die Ostfront abkommandiert. Dort war er maßgeblich an den Planungen derungarischen militärischen Operationen beteiligt und wurde per 1. November 1942 in den Rang eines Generalmajorbefördert.Im Rahmen der von Miklós Horthy geplanten Waffenstillstandsverhandlungen mit der Sowjetunion wurde am 15.Oktober 1944 dessen Vertrauter Generalleutnant Bela Aggteleky verhaftet. Dieser war der kommandierende Generalder ungarischen Truppen an der Westfront und mit der Übergabe der Waffenstillstandsangebote beauftragt. AlsBelohnung für seine Loyalität gegenüber den Pfeilkreuzlern ernannte ihn Ferenc Szálasi aus Dank noch am gleichenTag zum Oberbefehlshaber der ungarischen Truppen an der Ostfront. Da diese aufgrund des massiven Rückzugesbereits bis auf ungarisches Gebiet gedrängt waren, wurde er gleichfalls zum Korpskommandanten für dieVerteidigung der Stadt Budapest ernannt. Am 1. November 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert undbefehligte ab dem 29. November 1944 die 3. ungarische Armee, mit einer Mannstärke von 37.000 Soldaten, welcheBudapest gemeinsam mit dem IX. SS-Gebirgskorps, mit einer Mannstärke von rund 33.000 Soldaten unter demBefehl des SS-Obergruppenführers und General der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch, dem er unterstellt war,verteidigte.Anfang Januar 1945 nahm der ungarische zivile Widerstand Kontakt zu ihm auf und wollte Möglichkeiten erörtern, wie man die Stadt weitgehend unzerstört den sowjetischen Verbänden übergeben und die deutschen Truppen zu

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einer Kapitulation bewegen könnte. Hindy lehnte eine Vermittlung mit den Worten "Glauben Sie mir, meine Herren,ein ordentlicher deutscher Offizier kann in meiner Situation mehr als ich tun." ab. Er beschränkte sich auf diemehrfachen Bitten an Wildenbruch, die verbliebenen Donau-Brücken nicht durch deutsche Pioniere sprengen zulassen. Am 10. Februar 1944 versuchte er mit 38.000 deutschen und ungarischen Soldaten einen Ausbruch aus demKessel, nachdem Hitler jede Anfrage zu einer Kapitulation der verbleibenen Truppen ablehnte. SowjetischenTruppen hatten dies jedoch bereits erwartet und an der erwarteten Ausbruchstelle am Kálmán tér Széll in der Näheder Budaer Burg das Potenzial ihrer Truppen verstärkt. Der blutige Ausbruchsversuch, zumal sich in seinem Trossauch Tausende Zivilisten befanden, brach schnell zusammen und Hindy geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft.Nach der vollständigen Befreiung Ungarns am 4. April 1945 wurde er durch die Behörden der eingesetztenVolksregierung am 19. Juni 1946 degradiert und unmittelbar anschließend aus der Armee ausgeschlossen. Allerdingsübergab ihm das sowjetische Militärtribunal nach Prüfung seiner Person sein Offiziersschwert und stellte in unterBewachung zweier russischer Oberste bis Anfang 1946. Am 16. Februar 1946 wurde er den Behörden der RepublikUngarn übergeben. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn als Kriegsverbrecher zum Tode durch den Strang undverfügte die restlose Einziehung seines gesamten Vermögens. Am 29. August 1946 wurde das Todesurteil bestätigt,nachdem die Richter alle Gnadengesuche abgelehnt hatten.

Ehrungen (Auswahl)im Ersten Weltkrieg

• 1915 Militärverdienstkreuz des Kaisertums Österreich• 1918 Orden der Eisernen Krone Stufe III• Verwundetenmedaille des Kaisertum Österreichim Zweiten Weltkrieg

• Eisernes Kreuz Stufe II und I• Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten• Signum Laudis mit Großkreuz

Literatur• Attila Ótott Kovács: Die ungarischen Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes. Scherzers Militaer-Verlag,

Ranis 2006, ISBN 3-938845-02-3, S. 103–114.• Margit Szöllösi-Janze: Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn. Historischer Kontext, Entwicklung und Herrschaft

(= Studien zur Zeitgeschichte. Bd. 35). Oldenbourg, München 1989, ISBN 3-486-54711-9 (Zugleich: München,Universität, Dissertation, 1985/1986).

• Nigel Thomas, László Pál Szábó: The Royal Hungarian Army in World War II. (= Men-at-arms. Bd. 449).Osprey, Oxford 2008, ISBN 978-1-8460-3324-7.

• Krisztián Ungváry: Die Schlacht um Budapest 1944/45. Stalingrad an der Donau 1944/45. F. A. HerbigVerlagsbuchhandlung GmbH, München 1999, ISBN 3-7766-2120-6.

• Krisztián Ungváry: Kriegsschauplatz Ungarn. In: Karl-Heinz Frieser (Hrsg.): Die Ostfront 1943/44. Der Krieg imOsten und an den Nebenfronten (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 8). DeutscheVerlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 849–958.

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Weblinks• II. világháború Tények Képek Adatok [1] (ungarisch) II. Historische Stätten des Zweiten Weltkriegs. Abgerufen

am 10. Juli 2012.• Bellák Frigyes: 120 éve született Hindy Iván [2] (ungarisch) jovonk.info. Abgerufen am 10. Juli 2012.• Gosztonyi Péter: Néhány gondolat Budapest 1944-45-ös ostromáról [3] (ungarisch) Artikel vom 30. Juli 2011.

Abgerufen am 10. Juli 2012.

Quellennachweise[1] http:/ / www. masodikvh. hu/ index. php?option=com_content& task=view& id=518& Itemid=249[2] http:/ / www. jovonk. info/ 2010/ 06/ 27/ 120-eve-szuletett-hindy-ivan[3] http:/ / www. hhrf. org/ korunk/ 9806/ 6k21. htm

Raoul WallenbergRaoul Wallenberg [ˌɹɑːʊl ˈvalːənbæɹʝ] (* 4. August 1912 in Kappsta auf Lidingö bei Stockholm; Werdegang nurbis Mitte 1947 bekannt) war ein schwedischer Diplomat. Bekanntheit erlangte er durch seinen Einsatz zur Rettungungarischer Juden während des Holocausts.

Herkunft und FamilieRaoul Wallenberg wurde in Kappsta als Sohn des schwedischen Marineoffiziers Raoul Oscar Wallenberg(1888–1912) und Maria „Maj“ Sofia Wising (1891–1979), die auch jüdische Vorfahren hatte, geboren. Vater RaoulWallenberg, der der berühmten schwedischen Bankiers- und Unternehmerfamilie angehörte (Familie Wallenberg),starb drei Monate vor der Geburt seines Sohnes an Krebs. Wallenbergs Großvater väterlicherseits war ebenfallsschwedischer Diplomat. Sechs Jahre nach dem Tod ihres ersten Ehemannes heiratete seine Mutter 1918 erneut.Fredrik von Dardel wurde Wallenbergs Stiefvater. Aus dieser Ehe ging seine Halbschwester Nina hervor, die denschwedischen Juristen Gunnar Lagergren heiratete und deren Tochter heute mit Kofi Annan verheiratet ist.

Ausbildung und Beruf1931 ging Wallenberg in die USA, um Architektur zu studieren; er schloss das Studium 1935 mit einemBachelor-Examen an der University of Michigan ab. Er lernte auch Russisch. Nach seiner Rückkehr nach Schwedenarrangierte sein Großvater eine Anstellung im südafrikanischen Kapstadt für ihn, wo er für ein schwedischesUnternehmen arbeitete, das Baumaterial verkaufte. Im gleichen Jahr wechselte er zur Niederlassung einerholländischen Bank in Haifa, wo er sich mit einem ungarischen Juden befreundete. 1936 kehrte er nach Schwedenzurück, um bei der Central European Trading Company zu arbeiten. Dieses Unternehmen gehörte einem Judennamens Lauer, der nicht in die von Nazis besetzten oder kollaborierenden Teile Europas reisen konnte, weshalb sichWallenberg anbot, an seiner Stelle zu reisen.

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Holocaust

Das Mahnmal für Raoul Wallenberg auf demGelände der Großen Synagoge in Budapest.

Wallenberg war existenziell erschüttert von der durch dasEichmann-Kommando organisierten und durch ungarische Kräftezwischen dem 27. April und 11. Juli 1944 durchgeführtenGhettoisierung und Deportation von über 400.000 Juden aus derungarischen Provinz. Durch den Einfluss seiner Familie, einer derreichsten Schwedens, war es ihm möglich, am 9. Juli 1944 als ersterSekretär der schwedischen Gesandtschaft mit Unterstützung desUS-War Refugee Boards nach Budapest zurückzukehren, um mitUnterstützung der schwedischen Regierung Maßnahmen zur Rettungvon Budapester Juden anzustreben. Seine Regierung hatte ihm einevon einem schwedischen Diplomaten in Ungarn erstellte Liste mit ca.800 ungarischen Personen mit Beziehungen zu Schweden mitgegeben,deren Aufnahme Schweden garantierte.

Wallenberg gab sogenannte schwedische Schutzpässe aus. DieseDokumente identifizierten die Inhaber als schwedische Staatsbürger,die ihre sichere Repatriierung erwarteten. Ähnliche Dokumentewurden auch von der Schweiz und dem Vatikan ausgestellt. Obwohlsie keine völkerrechtlich verbindliche Bedeutung hatten, wurden sievon ungarischen und deutschen Behörden anerkannt, wenn auchgelegentlich mit Bestechung nachgeholfen werden musste. Wallenberg organisierte gemeinsam mit dem SchweizerGesandten Carl Lutz die Unterbringung seiner Schützlinge in über 30 Schutzhäusern, wobei er sich Tarnungen, wie„Schwedische Bibliothek“ oder „Schwedisches Forschungsinstitut“ einfallen ließ und die Gebäude mit schwedischenFlaggen kennzeichnete. Die schwedischen Schutzhäuser bildeten zusammen u. a. mit denen Spaniens eininternationales Ghetto um die Große Synagoge in Budapest, in dem sich etwa 30.000 Menschen befanden.Wallenberg gelang es mit anderen Diplomaten auch dank amerikanischer Dollars, die große Zahl seiner Schützlingezu versorgen, richtete in jedem Haus eine Krankenstation ein und bewahrte sie so vor dem sicheren Tod. Dagegenkonnte Wallenberg den mehr als 80.000 Juden, die im auf Befehl des ungarischen Ministerpräsidenten FerencSzálasi im November 1944 in Budapest errichteten Ghetto zusammengepfercht waren, nur durch Lieferung vonLebensmitteln u. ä. helfen.

Adolf Eichmann drohte, obwohl dazu weder in der Lage noch befugt, den „Judenhund Wallenberg“ erschießen zulassen. Dies führte zu einem offiziellen Protest Schwedens. Internationaler Druck auf das ungarischeStaatsoberhaupt, Reichsverweser Admiral Miklós Horthy bewirkte die zeitweilige Unterbrechung der Deportationen,bis im Oktober 1944 ein von den Deutschen unterstützter Putsch der Pfeilkreuzler Horthy nach dessen Ankündigungeines Waffenstillstands und Ungarns Neutralität gegenüber der Sowjetunion durch Ferenc Szálasi ersetzte. AlsEichmann im November 1944 wegen mangelnder Transportkapazitäten eine große Zahl von Juden aufTodesmärschen zu Fuß, ohne Essen, bei Nacht ohne Dach über dem Kopf, zerlumpt und fast barfuß zurösterreichischen Grenze treiben ließ, verteilte Wallenberg u. a. Essen und fragte nach Inhabern schwedischerSchutzpässe. Durch sein entschlossenes Auftreten und durch ein Abhaken auf imaginären Listen erweckte er gezieltden Eindruck, diese Menschen besäßen schwedische Schutzpässe, die ihnen daraufhin erst handschriftlich ohneStempel, Bild oder Autorisierung ausgestellt wurden. Auf diese Weise gelang es Wallenberg, etwa 200 derUnglücklichen auf von ihm organisierten Lastwagen nach Budapest zurückzubringen, unter ihnen war auch dieMutter des späteren israelischen Politikers Josef Lapid.In den letzten Wochen bis zur Eroberung Budapests durch die Rote Armee Mitte Januar 1945 ermordeten Angehörige der Pfeilkreuzler auf grausame Weise völlig willkürlich noch zwischen 10.000 und 20.000

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Ghettobewohner. Die Pfeilkreuzler verschleppten immer wieder Juden aus dem Ghetto an die Donau, wo sie sich vorihrer Erschießung[1] im bitterkalten Winter ausziehen mussten. Wallenberg gelang es durch sein entschiedenesAuftreten, Menschen vor dem sicheren Tod zu retten, indem er behauptete, sie seien Inhaber schwedischerSchutzpässe und erwirkte sogar die Rückgabe ihrer Kleidung. Er hatte sich dabei auch die Unterstützung derungarischen Polizei gesichert, die gegen das willkürliche Auftreten der Pfeilkreuzler eintrat. Etwa 70.000 Judenüberlebten im Budapester Ghetto. Kurz vor der Befreiung des Allgemeinen Ghettos soll dessen Vernichtung geplantgewesen sein, die schließlich noch verhindert wurde, da Wallenberg dem deutschen Wehrmachtsgeneral GerhardSchmidhuber gedroht habe, ihn andernfalls als Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Von den etwa 800.000Juden, die im Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet Ungarns lebten, hatten bei Einmarsch der Roten Armee etwa204.000 überlebt.

Sowjetische Haft

Wallenbergdenkmal in Tel Aviv

Am 12. Januar 1945 traf sich Wallenberg mit Karoly Szabo, Pal Szalaiund Otto Fleischmann zum Abendessen; die drei Helfer waren dieletzten, die Wallenberg lebend sahen.[2] Wallenberg wollte sich auchnach der Eroberung von Budapest durch die Rote Armee weiterhin fürseine Schützlinge einsetzen, deshalb wollte er den sowjetischenKommandanten treffen. Auf dem Weg nach Debrecen wurdeWallenberg jedoch nach Moskau verschleppt. Zunächst bestätigte einesowjetische Stelle gegenüber dem schwedischen Gesandten in Moskau,dass Wallenberg in Obhut der Roten Armee sei, was dieser sofort nachStockholm und an die Familie Wallenberg weiterleitete. Ein Spion desNKWD in der schwedischen Gesandtschaft in Budapest, der russischeEmigrant Michail Tolstoi, hatte jedoch durch seine Berichte denEindruck erweckt, Wallenberg arbeite als amerikanischer Spion. Nachstalinistischer Lesart wurde bereits jeder, der zufällig Kontakt zu einemSpion haben konnte, selbst als Spion angesehen. Dies traf naturgemäßauf einen Diplomaten erst recht zu, zumal Wallenberg an die amerikanischen Geldgeber seiner RettungsaktionBerichte übermittelte. Die damalige US-Regierung weigerte sich, zu bestätigen oder zu verneinen, dass Wallenbergein Spion sei. Wallenbergs Halbbruder, der über gute Kontakte zu sowjetischen Gesandten in Stockholm währenddes Krieges verfügte, scheiterte beim Versuch, sich für Raoul Wallenberg einzusetzen, weil Alexandra Kollontai,sowjetische Botschafterin in Stockholm mit guten persönlichen Beziehungen zu Stalin, nach Moskau zurückberufenworden war.

Erst 1993 wurde der Haftbefehl bekannt. Kein Geringerer als der Vize-Verteidigungsminister Bulganin hatte am 17.Januar 1945 angeordnet, dass Wallenberg nach Moskau zu bringen wäre. Zusammen mit seinem ChauffeurLangfelder wurde Wallenberg in das NKWD-Gefängnis Lubjanka gebracht. Nach Aussagen von Mitgefangenenverdächtigte man Wallenberg der Spionage. Seine Herkunft aus einer schwedischen Familie der Bourgeoisie machteihn Stalin und dem NKWD ebenfalls verdächtig. Später wurde er zwei Jahre im Lefortowo-Gefängnis in Moskaugefangengehalten. Bis Anfang 1947 ist bekannt, in welchen Zellen und Gefängnissen sich Wallenberg befand, wannund von wem er verhört wurde. Über die Zeit danach herrscht Unklarheit.Lange Zeit leugnete die Sowjetunion, dass Wallenberg sich überhaupt in der Sowjetunion befunden hatte. Am 6. Februar 1957 behauptete die Sowjetunion unter internationalem Druck in der Gromyko-Note, Raoul Wallenberg sei am 17. Juli 1947 in seiner Zelle in der Lubjanka tot aufgefunden worden und vermutlich einem Herzinfarkt erlegen. Der Totenschein war vom Leiter des Krankenreviers in der Lubjanka, Smoltsow, unterzeichnet und an den sowjetischen Staatssicherheitsminister Viktor Abakumow gerichtet. Es gab keine Erklärung, weshalb Wallenbergs Tod nicht bereits früher bekanntgegeben worden war. An diesem Todestag hält auch Russland weiterhin fest, ohne

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dafür stichhaltige Beweise vorlegen zu können.Die schwedische Ärztin Prof. Svartz erfuhr anlässlich eines Medizinerkongresses im Januar 1961 von einemsowjetischen Kollegen, Prof. A. L. Mjasnikow, Wallenberg befinde sich in einer Nervenheilanstalt. Mjasnikowleugnete später jedoch auf höchste Anweisung, derartige Äußerungen getätigt zu haben. Carl Gustaf Svingel,Unterhändler der SPD für den „Agentenaustausch“, versuchte 1965 über den sowjetischen UnterhändlerAbrassimow, der um die Freilassung eines in Schweden inhaftierten sowjetischen Spions bemüht war, seinen FreundRaoul Wallenberg freizubekommen. Dabei wurde von sowjetischer Seite bestätigt, dass Raoul Wallenberg lebt.Schweden ging jedoch darauf nicht ein.[3]

Israel ehrte Raoul Wallenberg 1983mit einer Briefmarke.

Die schwedische Regierung wurde heftig für ihr Verhalten im Fall Wallenbergkritisiert. Eine Reihe von Zeugen wollen Wallenberg noch 1981 in sibirischenoder russischen Lagern gesehen haben. Insassen des GULAG-Systems, die dankder Perestroika freikamen, behaupten, einen Ausländer, dessen Beschreibung aufWallenberg passt, noch 1990 gesehen zu haben. Der ukrainische Aktivist JosypTerelja, der in der Sowjetunion wegen seines Nationalismus und Katholizismuseingesperrt war, schrieb eine Autobiografie, in der er äußerte, Mithäftling vonWallenberg gewesen zu sein. Er malte ihn und widmete ihm, der großen Einflussauf ihn gehabt habe, einen bedeutenden Teil seiner Autobiografie.

1989 gab die sowjetische Seite der Familie Wallenberg seine Kleidung, seinGeld, sein Tagebuch und seinen Pass zurück. Im Januar 2001 erklärte derschwedische Teil einer schwedisch-russischen Arbeitsgruppe, der Tod RaoulWallenbergs sei keinesfalls erwiesen. Die sowjetische Seite verdeutlichte, dassvon sowjetischer Seite in den ersten Jahren nach Wallenbergs Gefangennahmeein Austausch Raoul Wallenbergs für möglich gehalten wurde. Die schwedischeSeite hätte darauf nicht reagiert. Es wurde auch spekuliert, dass Wallenberg dankseiner hervorragenden Stellung über eine unglaublich große Zahl für diesowjetische Spionage wichtiger Verbindungen verfügt habe. 2010 sind neueDokumente aufgetaucht, die ein Überleben Wallenbergs über das Jahr 1947hinaus als „Gefangener Nr. 7“ möglich erscheinen lassen.[4]

Mögliche TodesursachenEin ehemaliger KGB-Offizier behauptete 1992, dass Wallenberg 1947 während eines Verhörs plötzlich gestorbenwäre und dies vom Innenministerium der UdSSR nicht beabsichtigt gewesen wäre. Wenn das stimmen sollte (eineabsichtliche Ermordung Wallenbergs auf Befehl von Stalin zuzugeben, wäre unproblematisch, da Millionen solcherMorde bekannt sind), bleibt immerhin offen, unter welchen Umständen und Einwirkungen dies passierte. Wegenseiner Berühmtheit und seines „Wertes“ wurde Wallenberg vermutlich keinen physischen Folterungen ausgesetzt.Dass er starkem psychischem Druck widerstehen konnte, bewies Wallenberg während seiner Mission oftmals. Soerhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Verhörmethode, die auch damalige Analogien hat: das Willenbrechen durchPsychopharmaka. Seit 1956 ist es bekannt, dass László Rajk, ein prominentes Opfer des kommunistischen Terrors inUngarn, seine „Geständnisse“ während des öffentlichen Schauprozesses (1949) auch unter Einwirkung vonRauschgift ablegte und er im Gefängnis in „Behandlung“ eines zum Staatssicherheitsdienst (Államvédelmi Hatóság)gehörenden Psychiatrieprofessors stand. Die schwedische Regierung übte Mitte 1947 einen verstärkteninternationalen Druck auf Moskau aus, nachdem sie von der Gefangenschaft Wallenbergs in der UdSSR überzeugtwar. Kurz danach ordnete die oberste sowjetische Führung die schnelle „Erledigung des Falls Wallenberg“ an. Es istmöglich, dass das NKWD deshalb das Verhör intensivieren wollte und die Dosis eines Psychomittels drastischerhöhte, das einen „plötzlichen, unbeabsichtigten“ Tod verursachen konnte.

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Eine solche Version wird auch von der Tatsache unterstützt, dass mindestens ein Dutzend ehemalige deutscheKriegsgefangene, die Mitinsassen Wallenbergs waren, nach ihrer Heimkehr 1956 bezeugten, dass sie am 27. Juli1947 von NKWD-Offizieren speziell über Raoul Wallenberg befragt wurden: was sie über ihn erfuhren und mit wemsie über ihn sprachen. Sie alle wurden daraufhin in Einzelhaft isoliert.[5] Kurz danach, am 18. August 1947, wurdedie berüchtigte Wyschinski-Note verfasst, in der die Sowjetunion die Lüge verbreitete, dass sich Wallenberg niemalsim Land befunden habe. Die gleichzeitigen Verhöre der Haftzeugen verstärken den Eindruck, dass die Befragungennach einem plötzlichen und nicht vor einem planmäßig vorbereiteten Ereignis passierten. Es bezeugt das Gewichtder Zeugenaussagen von 1956 der ehemaligen deutschen Mitgefangenen Wallenbergs, dass die Sowjetunion Anfang1957, nach zwölfjährigem hartnäckigem Lügen, die Gefangenhaltung Wallenbergs erstmals – als Verbrechen vonStalin – zugab (in der o. g. „Gromyko-Note“[6]).Allerdings lässt sich auch nicht ausschließen, dass das Politbüro der KPdSU mit dem Ausdruck „Erledigung des FallsWallenberg“, der in ihrer Weisung von Mitte 1947 an das Ministerium für Staatssicherheit stand, die Liquidierungdes Gefangenen in Auftrag gab.Im österreichischen Nachrichtenmagazin „profil“ vom 12. November 2012 erschien unter dem Titel „EndstationGulag“ ein Bericht, in dem die Möglichkeit aufgezeigt wird, dass Raoul Wallenberg erst im Jahre 1950 in Workutaums Leben gekommen ist.

Geheimprozess 1953 in Ungarn

Wallenbergdenkmal in Budapest

In einem Schauprozess sollte nachgewiesen werden, dass Wallenbergim Januar 1945 nicht in die Sowjetunion verschleppt wurde. Es wurdealles für einen Prozess vorbereitet mit „Beweisen“ für eine zionistischeVerschwörung gegen Wallenberg. Drei Personen aus der Führung desZentralrates der Juden in Budapest, Dr. László Benedek, LajosStöckler, Miksa Domonkos und die beiden „Augenzeugen“ Pál Szalaiund Károly Szabó, wurden verhaftet. Károly Szabós Verhaftung am 8.April 1953 erfolgte aus einem Hinterhalt auf der Straße. Er verschwandspurlos, seine Familie erhielt sechs Monate keine Nachricht von ihm.

Schwedische BotschaftBudapest,

Mitarbeiter-Anstecknadelvon Károly Szabó

Wallenberg hatte am 12. Januar 1945 drei Gäste zum letzten Abendessen[7] in Budapest,„to say goodbye“: erschienen Dr. Ottó Fleischmann, Károly Szabó[8] und Pál Szalai inder Schwedischen Botschaft in der Gyopár-Straße. Am nächsten Tag, am 13. Januar1945, meldete sich Wallenberg bei den Russen. Dr. Ottó Fleischmann lebte nach demKrieg in Wien, die anderen „Augenzeugen“, Pál Szálai und Károly Szabó, wurden 1953verhaftet.

Es war ein Geheimprozess ohne Anklage, die Akten wurden später größtenteilsvernichtet. Die ungarische Journalistin und Schriftstellerin Mária Ember recherchierteAnfang der 90er-Jahre in Moskau und organisierte mehrere Veröffentlichungen sowieeine Wallenberg-Ausstellung zu den Prozessvorbereitungen in Budapest. In einer Notizauf höchster Ebene von Ernő Gerő an Mátyás Rákosi („Stalins bester Schüler“ inUngarn) vom 1. März 1953 im ungarischen Staatsarchiv MOL 276.f. 56/184 wurde die

„zionistische Führung“ des Zentralrates der Juden in Ungarn als „Mörder von Wallenberg“ bezeichnet.

Nach sechs Monaten Verhören und Folter waren die Gefangenen gesundheitlich zu Grunde gerichtet, psychisch verzweifelt und erschöpft. Initialisiert wurde der Schauprozess aus Moskau, anknüpfend an die Prozesse rund um die sogenannte Ärzteverschwörung. Nicht sofort nach Stalins Tod im März 1953, sondern erst nach der Ausschaltung

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und Liquidierung von Lawrenti Beria wurden die Vorbereitungen in Budapest abgebrochen. Die Verhafteten wurdenje nach Gesundheitszustand, wegen der notwendigen „Wiederherstellung“ etwas verzögert entlassen. MiksaDomonkos starb an den Folgen der Folter kurz nach seiner Entlassung.[9]

Ehrungen Wallenbergs

Die Aktentasche Wallenbergs in Bronze(Denkmal bei seinem Geburtshaus in Kappsta auf

Lidingö)

Raoul Wallenberg wurde für seine Rettungstätigkeit u. a. vom KönigGustav VI. Adolf mit der höchsten schwedischen Auszeichnung (fürZivilpersonen) „Illis quorum meruere labores“ (1952) und von derGedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern (1966)geehrt. Er wurde von Israel, den USA (1981) und Kanada, sowie derungarischen Hauptstadt Budapest zum Ehrenbürger ernannt. 1995erhielt er postum den Europäischen Menschenrechtspreis desEuroparates. An der Großen Synagoge in Budapest wurde eineGedenktafel zu Ehren von Wallenberg angebracht. Im Berliner OrtsteilMarzahn und in Leverkusen[10] wurde eine Straße nach ihm benannt,ebenso im XIII. Bezirk in Budapest und im 22. Bezirk in Wien. InWashington DC gibt es einen Platz namens Raoul Wallenberg Place.Des Weiteren benannte die juristische Fakultät der schwedischen Universität Lund ein Institut für Menschenrechtenach Wallenberg.

Schändung des Wallenberg-Denkmals in Budapest

2009 wurden in die Schuhe am Donauufer, das Holocaust-Denkmal unweit des ungarischen Parlaments,Schweinefüße gesteckt.[11] Am 22. Mai 2012 wurde das Wallenberg-Denkmal, das sich im 2. BudapesterGemeindebezirk befindet, von unbekannten Tätern geschändet. Man behängte es ebenfalls mit Schweinefüßen.[12]

Literatur• Jenö Levai: Raoul Wallenberg. Übersetzt von F. Vajda, The University of Melbourne, Melbourne 2002, ISBN

0-7316-5431-5 (Engl. Übersetzung des ersten, bereits 1948 auf ungarisch erschienenen, dann verbotenen Buchesüber R. W.).

• Lew Besymenski, Ulrich Völklein: Die Wahrheit über Raoul Wallenberg. Steidl, 2000, ISBN 978-3-88243-712-6.• John Bierman: Raoul Wallenberg, der verschollene Held. Droemersche Verlagsanstalt Knaur, München 1983,

ISBN 3-426-03699-1.• Christoph Gann: Raoul Wallenberg: so viele Menschen retten wie möglich. C.H. Beck Verlag, München 1999,

ISBN 3-406-45356-2 (auch: Dt. Taschenbuch Verlag, München 2002, ISBN 3-423-30852-4; dtv 30852).• Victor Karelin: Damals in Budapest. Herder Verlag, 1982, ISBN 3-451-19546-1.• Jonny Moser: Wallenbergs Laufbursche. Picus Verlag, Wien 2006, ISBN 3-85452-615-6.• András Masát, Márton Méhes, Wolfgang Rackebrandt (Hrsg.): Raoul Wallenberg – Mensch in der

Unmenschlichkeit. Ergebnisse der internationalen Forschung. Ed. Kirchhof & Franke, Leipzig–Berlin 2002,ISBN 3-933816-14-9.

• Tanja Schult: A Hero's Many Faces. Raoul Wallenberg in Contemporary Monuments. Palgrave Macmillan,Houndmills Basingstoke-New York 2009, ISBN 978-0-230-22238-0.

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Filme• Der Fall Raoul Wallenberg. Dokumentation, Deutschland, 2004, 88 Min., Regie: Klaus Dexel, Produktion:

Bayerischer Rundfunk, Inhaltsangabe [13] von arte• Guten Abend, Herr Wallenberg. (OT: God afton, Herr Wallenberg). Spielfilm, Schweden, 118 Min., 1990, Kjell

Grede, Produktion: Filmhuset A/S, u.a. mit Stellan Skarsgård, Katharina Thalbach und Erland Josephson,Inhaltsangabe [14] der Filmtage Lübeck

• Raoul Wallenberg. Spielfilm, 195 Min., 1985, Regie: Lamont Johnson, u.a. mit David Robb, Guy Deghy, BibiAndersson, Stuart Wilson

Oper• Wallenberg. Uraufführung am 5. Mai 2001 an der Oper Dortmund

• Komponist Erkki-Sven Tüür, Libretto Lutz Hübner• Raoul. Uraufführung am 21. Februar 2008 am Theater Bremen

• Komponist Gershon Kingsley, Libretto Michael Kunze

Weblinks• Literatur von und über Raoul Wallenberg [15] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek• Biographie bei Shoa.de [16]

• Raoul Wallenberg Komitee Deutschland e. V. [17]

• The International Raoul Wallenberg Foundation [18]

• Raoul Wallenberg [19] beim Mauermuseum• http:/ / www. raoul-wallenberg. de• Holocaust Memorial Budapest, testimony from the family Jakobovics in 1947 [20]

• Kultur- und Bildungszentrum (KuBiZ) Raoul Wallenberg in Berlin/Weißensee [21]

• Biografie bei Jewish Virtual Library [22]

• Karoly Szabo im Spiegel [23]

Anmerkungen[1][1] Schuhe am Donauufer[2] Das Geheimnis meines Vaters: Retter in Gestapo-Kluft, gefunden auf spiegel.de (http:/ / einestages. spiegel. de/ external/

ShowAuthorAlbumBackgroundXXL/ a28282/ l0/ l0/ F. html) am 4. Mai 2013[3] Der heimliche Botschafter, in: DER SPIEGEL 13/1992 vom 23. März 1992, Seite 88-106 (http:/ / wissen. spiegel. de/ wissen/ image/ show.

html?did=13682268& aref=image036/ 2006/ 05/ 12/ cq-sp199201300880106. pdf) (PDF; 1,1 MB)[4] Überlebte Raoul Wallenberg als „Gefangener Nr. 7“?, gefunden auf derstandard.at (http:/ / derstandard. at/ 1269448787019/

Dokumente-aufgetaucht-Ueberlebte-Raoul-Wallenberg-als-Gefangener-Nr-7) am 5. April 2010[5] Rudolf Ströbinger: Das Rätsel Wallenberg, Burg Verlag, 1982[6] Katja Tichomirowa: Der Fall Wallenberg, in: Berliner Zeitung, 31. Januar 2001, Online (http:/ / www. berliner-zeitung. de/ archiv/

ein-richter-erforscht-die-geschichte-des-schweden--der-tausende-juden-rettete-und-in-moskauer-gefaengnissen-verschwand-der-fall-wallenberg,10810590,9873120.html).

[7] József Szekeres: Saving the Ghettos of Budapest in January 1945, Pál Szálai „the Hungarian Schindler“ ISBN 963-7323-14-7, Budapest 1997,Publisher: Budapest Archives, Page 74

[8] Wallenberg family archives, Email from Marie Dupuy (Marie von Dardel) niece of Raoul Wallenberg to Benutzer:Tamas Szabo February 16.2007.

[9] (http:/ / www. szombat. org/ 2006/ 0602apamatelhurcoltak. htm) (Buch ungarisch: Mária Ember: Rank akarták kenni. Buch ungarisch: MáriaEmber: Rank akarták kenni. Héttorony Könyvkiadó, Budapest 1992. ISBN 963-7855-41-6 (Inhalt: Zur Geschichte der Verschleppung undErmordung von Raoul Wallenberg und der Vorbereitung eines diesbezüglichen Schauprozesses in Ungarn, 1953.) / Buchbesprechungenglisch: Mária Ember, They Wanted to Blame Us, Budapest 1992. (http:/ / www. hungarianquarterly. com/ no143/ p129. html)).

[10] http:/ / www. leverkusen. com/ strasse/ index. php?view=Wallenberg[11] http:/ / index. hu/ bulvar/ 2009/ 06/ 15/ serescsulkoket_raktak_a_holokauszt_emlekmu_cipoibe/

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[12] http:/ / nol. hu/ belfold/ ujabb_szoborgyalazas__ezuttal_wallenberg_az_aldozat[13] http:/ / www. arte. tv/ de/ geschichte-gesellschaft/ archivs/ Widerstand/ Programm/ 791856. html[14] http:/ / www. luebeck. de/ filmtage/ 03/ program/ filme/ 80. html[15] https:/ / portal. d-nb. de/ opac. htm?query=Woe%3D118628747& method=simpleSearch[16] http:/ / www. zukunft-braucht-erinnerung. de/ biografien/ 98-raoul-wallenberg-1912. html[17] http:/ / www. raoul-wallenberg. org/[18] http:/ / www. raoulwallenberg. net/[19] http:/ / www. mauer-museum. com/ wallenberg. html[20] http:/ / www. spacetime-sensor. de/ wallenberg. htm[21] http:/ / www. kubiz-wallenberg. de/ wordpress/ blog/ 2012/ 07/ 20/ raoul-wallenberg-zum-100ten/[22] http:/ / www. jewishvirtuallibrary. org/ jsource/ biography/ wallenberg. html[23] http:/ / einestages. spiegel. de/ s/ ab/ 28282/ ungarischer-judenretter-k-roly-szab. html

Normdaten (Person): GND: 118628747 (http:/ / d-nb. info/ gnd/ 118628747) | LCCN: n79125870 (http:/ / lccn. loc.gov/ n79125870) | NDL: 00845984 (http:/ / id. ndl. go. jp/ auth/ ndlna/ 00845984) | VIAF: 94679520 (http:/ / viaf.org/ viaf/ 94679520/ ) |

Gerhard Schmidhuber

Gerhard Schmidhuber als Oberst imJanuar 1944

Gerhard Schmidhuber (* 9. April 1894 in Dresden; † 11. Februar 1945 inBudapest) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Wehrmacht, derdie Auslöschung des Budapester Ghettos verhinderte.

Leben

Schmidhuber trat vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Einjährig-Freiwilligerin die Sächsische Armee ein. Bis Anfang 1920 war er Soldat, danachkaufmännisch tätig. Im Oktober 1933 wurde er in Dresden wieder Soldat. AlsMajor und Bataillonskommandeur nahm er zu Beginn des Zweiten Weltkriegsam Polenfeldzug teil, danach am Westfeldzug in Frankreich, am Überfall aufJugoslawien und ab Juni 1941 am Krieg gegen die Sowjetunion. Schmidhuberwar seit dem 9. September 1944 Kommandeur der 13. Panzerdivision in derSchlacht um Budapest. Schmidhuber fiel im Kampf am 11. Februar 1945 in derRetekstraße, nahe dem Heuplatz (Széna tér) in Budapest.[1]

Für seine Verdienste bei der Rettung der Juden wurde er 2007 postum von der ungarischen TageszeitungNépszabadság geehrt. Raoul Wallenbergs Autorität hatte bewirkt, dass Schmidhuber das Budapester Ghetto gegendie ungarischen Pfeilkreuzler unter Schutz stellte.[2]

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Auszeichnungen• Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse•• Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse• Deutsches Kreuz in Gold am 28. Februar 1944• Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub

•• Ritterkreuz am 18. Oktober 1943•• Eichenlaub am 21. Januar 1945 (706. Verleihung)

Weblinks• István Szende: Egy hiányzó tábla in: Népszabadság, 2007. január 18. [3]/ (ungar., gesichtet 3. Februar 2007)• Trauer um die Toten in Budapester Zeitung, 22. Januar 2007 [4] (gesichtet 3. Februar 2007)

Einzelnachweis[1] Krisztián Ungváry: Die Schlacht um Budapest 1944/45 - Stalingrad an der Donau, F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

1999, ISBN 3-7766-2120-6, S. 272.[2] Fritjof Meyer: Der Engel von Budapest DER SPIEGEL 30/2001 (http:/ / www. spiegel. de/ spiegel/ print/ d-19699043. html)[3] http:/ / nol. hu/ cikk/ 431935[4] http:/ / www. budapester. hu/ ?do=article& id=2332& issue=127

Schuhe am Donauufer

Schuhe am Donauufer, Budapest (2012)

Schuhe am Donauufer (ungarisch: Cipők a Duna-parton) ist einMahnmal in Budapest, das von Gyula Pauer und Can Togay zurErinnerung an die Pogrome an Juden durch Pfeilkreuzler im Ungarnwährend des Zweiten Weltkriegs gestaltet wurde.

Lage und Gestaltung

Die Schuhpaare stehen am Ostufer, auf der Pester Seite der Donau, amEnde der Széchenyistraße etwa 300 Meter südlich desParlamentsgebäudes, nahe der Akademie der Wissenschaften direkt amWasser. Auf einer Länge von 40 Metern wurden sechzig Paar Schuheaus Metall zum Gedenken an die Erschießungen von 1944 und 1945,als Pfeilkreuzler jüdische Ungarn am Donauufer zusammentrieben underschossen, am Boden angebracht. Die Schuhe stehen oder liegen „wiezufällig“ übrig geblieben. Das Holocaustmahnmal wurde 2005 sogestaltet, dass es auf den ersten Blick nicht verrät, welches Geschehendahintersteckt.

Im Unterschied zum Mahnmal für die ermordeten Juden Ungarns beider Großen Synagoge ist es am Donauufer ein eher stilles Gedenken.

Schändung des Denkmals

Am 15. Juni 2009 wurden in die Schuhe am Donauufer von unbekannten Tätern Schweinefüsse gesteckt. Die Täterkonnten trotz

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Parlament, Blick von Südwesten

der öffentlichen Empörung und umfassender Ermittlungen nichtgefasst werden. [1] Im Mai 2012 wurde das Denkmal zu Ehren vonRaoul Wallenberg im 2. Budapester Gemeindebezirk auf die gleicheWeise geschändet. [2]

Verhinderung eines Verbrechens am 8. Januar1945

Das Mahnmal erinnert indirekt auch an die Rettungsaktionen andererUngarn wie Károly Szabó[3], eines Angestellten der SchwedischenBotschaft, und der 20 namentlich unbekannten Polizisten, die am 8.Januar 1945 mit ihm von Pfeilkreuzlern aus den schwedischen Botschaftsräumen zur Erschießung entführte jüdischeUngarn mit blankem Bajonett retteten und ihnen dann zur Flucht verhalfen. Bericht der Familie Jakobovits 1947:"Als die Rettung in letzter Minute kam, standen wir mit den Gesichtern zum Wasser am Donauufer."[4]

Unter den 154 Geretteten waren auch Lajos Stöckler und seine achtköpfige Familie[5], die Familie Jakobovits,Edith[6] und Lars Ernster, Jacob Steiner, Eva Löw und Anna Klaber. Der Vater Jacob Steiners war am 25. Dezember1944 am Donauufer erschossen worden.[7]

Lars Ernster wurde später Chemiker, Professor an der Universität Stockholm und Mitglied der KöniglichSchwedischen Akademie der Wissenschaften und des Nobelpreiskomitees, Jacob Steiner wurde Biologe undProfessor an der Hebräischen Universität Jerusalem, Eva Löw und Anna Klaber wurden Ärztinnen in Basel.Zitat im Buch "Dreams and Tears: Chronicle of a Life" (2006) von Dr. Erwin K. Koranyi über die Rettung amDonauufer: "Die Polizisten haben ihre Waffen auf die Pfeilkreuzler gerichtet. Ein Polizeioffizier dabei war PálSzalai, der mit Raoul Wallenberg kooperiert hat, ein anderer, im Ledermantel, war Károly Szabó. In unserer Gruppeunter den Geretteten habe ich auch Lajos Stöckler gesehen."[8] Raoul Wallenberg wurde 1963[9] der EhrentitelGerechter unter den Völkern zuerkannt, Pál Szalai erhielt diese Auszeichnung 2008[10] bzw am 7. April 2009[11][12].

Schwedische Botschaftin Budapest,

Mitarbeiter-Anstecknadelvon Károly Szabó

Dokument desUngarischenStaatsarchivs1945. Dank

für dieRettung von154 Personen

und derachtköpfigenFamilie von

LajosStöckler.

Lajos Stöckler warPräsident der

Israelitischen Gemeindein Budapest. Die Rettungwar für den Retter KárolySzabó lebensgefährlich.

Budapest,Promenade am

Südufer,Gedenktafel

Mahnmal für dieungarischen Juden,Große Synagoge

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Literatur• József Szekeres: A pesti gettók 1945 januári megmentése. Budapest Főváros Levéltára, Budapest 1997, ISBN

963-7323-14-7

Weblinks• Menschenretter, Opfer, Gerechter - ein eBook [13]• pauergyula.hu: Schuhe am Donauufer [14]

• szoborlap.hu: Schuhe am Donauufer [15]

• szoborlap.hu: Raoul-Wallenberg-Denkmäler in Budapest [16]

• spacetime-sensor.de: Károly Szabós Rolle unter Raoul Wallenbergs Unterstützern 1944 - 1945, Dokumente überden 8. Januar 1945 in Budapester Archiven [17] (ungarisch)

• spacetime-sensor.de: Károly Szabós Rolle unter Raoul Wallenbergs Unterstützern 1944 - 1945, Dokumente überden 8. Januar 1945 in Budapester Archiven [20] (englisch)

• en.wikipedia.org: Károly Szabó · Pál Szalai · Raoul Wallenberg

Einzelnachweise[1] http:/ / index. hu/ bulvar/ 2009/ 06/ 15/ serescsulkoket_raktak_a_holokauszt_emlekmu_cipoibe/[2] http:/ / nol. hu/ belfold/ ujabb_szoborgyalazas__ezuttal_wallenberg_az_aldozat[3] en.wikipedia.org: Károly Szabó[4] http:/ / www. amazon. com/ dp/ B004UB36KG Who was the man in the leather coat?[5] spacetime-sensor.de: Károly Szabós Rolle unter Raoul Wallenbergs Unterstützern 1944 - 1945, Dokumente über den 8. Januar 1945 in

Budapester Archiven (http:/ / www. spacetime-sensor. de/ wallenberg-h. htm) (ungarisch)[6] raoulwallenberg.org: Edith Ernster erinnert sich (http:/ / www. raoulwallenberg. org/ raoulwallenberg_aheroforourtime. htm)[7] Brief Jacob Steiners vom 12. Februar 2007 an Tamás Szabó[8][8] Dreams and Tears: Chronicle of a Life, Erwin K. Koranyi, General Store Publishing House, 2006, ISBN 1-897113-47-1, ISBN

978-1-897113-47-9, Seiten 89 - 90[9] yadvashem.org: Righteous Among the Nations Honored by Yad Vashem / Sweden (http:/ / www1. yadvashem. org/ yv/ en/ righteous/ pdf/

virtial_wall/ sweden. pdf) (PDF; 108 kB)[10] yadvashem.org: Righteous Among the Nations Honored by Yad Vashem / Hungary (http:/ / www1. yadvashem. org/ yv/ en/ righteous/ pdf/

virtial_wall/ hungary. pdf) (PDF; 353 kB)[11] cnbc.com: The Associated Press, 7. April 2009 (http:/ / www. cnbc. com/ id/ 30091931)[12] haaretz.com: Haaretz, 7. April 2009 (http:/ / www. haaretz. com/ hasen/ pages/ ShArt. jhtml?itemNo=1077133& contrassID=0&

subContrassID=0)[13] https:/ / www. amazon. de/ dp/ B00C92FN1S[14] http:/ / www. pauergyula. hu/ emlekmuvek/ cipok. html[15] http:/ / www. szoborlap. hu/ 194_cipok_a_duna_parton_budapest_pauer_gyula_2005. html?l& nr=1[16] http:/ / www. szoborlap. hu/ kereses/ egyszeru_kereses?keresoszo=Raoul+ Wallenberg[17] http:/ / www. spacetime-sensor. de/ wallenberg-h. htm

Koordinaten: 47° 30′ 14″ N, 19° 2′ 41″ O (http:/ / tools. wmflabs. org/ geohack/ geohack.php?pagename=Schuhe_am_Donauufer& language=de& params=47. 503903_N_19.044784_E_region:HU-BU_type:landmark)

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Károly Szabó 59

Károly Szabó

Károly Szabó 1944

Károly Szabó (* 17. November 1916; † 28. Oktober 1964) warein ungarischer Angestellter der schwedischen Botschaft inBudapest zwischen 1944 und 1945. Er war Mitarbeiter von RaoulWallenberg, der dadurch Bekanntheit erlangte, dass er durchseinen Einsatz zur Rettung ungarischer Juden während desHolocausts aktiv war. Szabó war dabei sehr wertvoll, weil erbesondere Kontakte zur Polizei in Budapest hatte.

In Vorbereitung eines stalinistischen Schauprozesses zum Todevon Raoul Wallenberg 1953, bei dem dessen Tod einerzionistischen Verschwörung zugerechnet werden sollte, wurde ermehrere Monate gefangen gehalten und gefoltert. Szabó besuchtedanach einige der von ihm Geretteten und starb 1964 nach einemSchlaganfall.

Rettungsaktionen

Schwedische Botschaft,Mitarbeiter-Anstecknadel

von Karoly Szabo

Der Psychoanalytiker Otto Fleischmann[1] motivierte Károly Szabó, bei denRettungsaktionen von Raoul Wallenberg mitzuarbeiten. Eine „Verkleidung” mitLedermantel [2] war eine absichtliche Inszenierung als „Geheimpolizist” durch denPsychologen Dr. Fleischmann. Károly Szabó war blond, hatte blaue Augen und durchseinen Pfadfinder-Freund Pál Szalai besondere Verbindungen zur ungarischen Polizei,und dieser verschaffte ihm wichtige Dokumente, vor allem Vollmachten. Sein Ruf in derjüdischen Gemeinde war als der „Mann im Ledermantel”. Szabó stellte dabei dieVerbindung von Szalai zu Wallenberg her.[3]

Im Nachlass von Otto Fleischmann ist ein Bericht[4], dass die erste erfolgreiche Aktionim Dezember 1944 von Károly Szabó als "Geheimpolizist" die Rettung des Lebens vonOtto Fleischmann und Pál Hegedűs war.

Am 1. Januar 1945 konnte Wallenberg mit Hilfe von Szabó 80 Bewohner des Hauses in der Révay utca retten.Die schwersten Angriffe durch Kommandos der Pfeilkreuzler auf unter dem Schutz der schwedischen Botschaftstehende Häuser erfolgten am 8. Januar 1945. Ungefähr 180 Juden wurden aus dem Haus Jókai utca 1 verschleppt, inden folgenden Tagen an der Donau oder in den Straßen Budapests erschossen. Ein weiterer Überfall galt dem HausÜllöi út, ein großes, mehrgeschossiges Haus, in dem Wallenbergs Büro lag, und in dem Büroangestellte und jüdischeFamilien wohnten. Die dort lebenden jüdischen Familien wurden in eine Kaserne, ein

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Dokument des UngarischenStaatsarchivs. Brief an Karoly Szabo

mit Dank für die Rettung von 154Personen und der achtköpfigen

Familie von Lajos Stöckler Präsidentder Israelitischen Gemeinde. Die

Rettung war für Karoly Szabolebensgefährlich, steht im Text

(erhalten von Tibor Farkas HolocaustMuseum Melbourne mit dem Buch

des Archivars im UngarischenStaatsarchiv Szekeres).

Untergrundquartier der Pfeilkreuzler, zwischen Üllöi út und dem Donauuferverbracht. Dort wurden ihnen die Wertsachen abgenommen. Szabó, der voneinem Mitarbeiter Wallenbergs über diese Aktion informiert worden war,verwies gegenüber der Todesschwadron der Pfeilkreuzler auf seinePolizeivollmachten und konnte die weitere Durchführung der Aktionunterbinden.[5][6] Einige Augenzeugenberichte in der Literatur sprechen indiesem Zusammenhang nur von Szabó, andere von Szalai und Szabó. Da bereitskleinere Gruppen an das Donauufer geführt worden waren, fuhren Szalai undSzabó mit weiteren Polizeioffizieren, Lastwagen und Polizeifahrzeugen zumDonauufer, wo die geplante Erschießungsaktion durch das Eingreifen von Szalaiund Szabó beendet wurde. Von Zeugen wurde Szabó dabei als der „Mann imLedermantel“ beschrieben.[7] Die jüdischen Familien wurden von Szabó zurückin das Haus in der Ülloi üt gebracht. Szalai und Szabó konnten durch ihrEingreifen bei dieser Aktion alle bedrohten Juden retten.

Unter den 154 Geretteten waren auch Lajos Stöckler und Familie[8], Erwin Koranyi und seine Frau, die FamilieJakobovics, Edith[9] und Lars Ernster, Jacob Steiner, Eva Löw und Anna Klaber. Lars Ernster wurde späterChemiker, Professor und Mitglied des Nobel-Komitees in Schweden, Jacob Steiner wurde Biologe und Professor ander Hebräischen Universität, Eva Löw und Anna Klaber wurden Ärzte in Basel. Der Vater von Jacob Steiner konntenicht gerettet werden, er wurde am 25. Dezember 1944 am Donauufer erschossen.[10]

Erwin Koranyi hat seine Rettung in einem Buch beschrieben. Zitate im Buch Chronicle of a Life über die Rettungam Donauufer: „Die Polizisten haben ihre Waffen an die Pfeilkreuzler gerichtet. Ein Polizeioffizer dabei war PalSzalai, der mit Raoul Wallenberg kooperiert hat, ein anderer im Ledermantel war Karoly Szabo. In unserer Gruppeunter den Geretteten habe ich auch Lajos Stoeckler gesehen.“[11]

Pál Szalai erhielt am 7. April 2009 für die Rettung des Ghettos in Budapest mit Hilfe des deutschen GeneralsGerhard Schmidhuber die Auszeichnung Gerechter unter den Völkern.[12][13] Schmidhuber hatte eingegriffen, alssich Sowjetische Truppen dem Budapester Ghetto näherten.[14] Szabó hatte im Vorfeld gemeinsam mit SzalaiÜberlegungen getroffen, was gegen einen geplanten Angriff auf das Ghetto zu unternehmen sei. Einige Quellengehen weitergehend davon aus, Szabó sei von Szalai zu Wallenberg geschickt worden und habe von diesem eineschriftliche Mitteilung für Schmidhuber erhalten.

Geheimprozess 1953 in UngarnIn einem Schauprozess sollte nachgewiesen werden, dass Wallenberg im Januar 1945 nicht in die Sowjetunionverschleppt wurde. Es wurde alles für einen Prozess vorbereitet mit „Beweisen“ für eine zionistische Verschwörunggegen Wallenberg. Drei Personen aus der Führung des Zentralrates der Juden in Budapest, Dr. László Benedek,Lajos Stöckler und Miksa Domonkos sowie die beiden „Augenzeugen“ Pál Szalai und Károly Szabó, wurdenverhaftet. Károly Szabós Verhaftung am 8. April 1953 erfolgte aus einem Hinterhalt auf der Straße. Er war, ohneSpuren zu hinterlassen, verschwunden, seine Familie erhielt sechs Monate keine Nachricht von ihm.Wallenberg hatte drei Gäste zum letzten Abendessen[15] in Budapest, „to say goodbye“: Am 12. Januar 1945 erschienen Dr. Ottó Fleischmann, Károly Szabó[16] und Pál Szalai in der Schwedischen Botschaft in der Gyopár Straße. Am nächsten Tag, am 13. Januar 1945, meldete sich Wallenberg bei den Russen und wurde nach Moskau

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verschleppt. Dr. Ottó Fleischmann lebte nach dem Krieg in Wien. [17]

Es war ein Geheimprozess ohne Anklage, die Akten wurden später größtenteils vernichtet. Die ungarischeJournalistin Mária Ember hat Anfang der 1990er-Jahre in Moskau recherchiert und mehrere Veröffentlichungensowie eine Wallenberg Ausstellung zu den Prozessvorbereitungen in Budapest organisiert. In einer Notiz aufhöchster Ebene von Ernő Gerő an Mátyás Rákosi („Stalins bester Schüler“ in Ungarn) vom 1. März 1953 imungarischen Nationalarchiv MOL 276.f. 56/184 wurde die „zionistische Führung“ des Zentralrates der Juden inUngarn als „Mörder von Wallenberg“ bezeichnet.Nach sechs Monaten Verhören und Folter waren die Gefangenen gesundheitlich zu Grunde gerichtet, psychischverzweifelt und erschöpft. Initiiert wurde der Schauprozess aus Moskau, anknüpfend an die Prozesse rund um diesogenannte Ärzteverschwörung. Nicht sofort nach Stalins Tod im März 1953, sondern erst nach der Ausschaltungund Liquidierung von Lawrenti Beria wurden die Vorbereitungen in Budapest abgebrochen. Die Verhafteten wurdenje nach Gesundheitszustand wegen der notwendigen „Wiederherstellung“ etwas verzögert entlassen. MiksaDomonkos starb an den Folgen der Folter kurz nach seiner Entlassung.[18]

Posthume AuszeichnungenAm 4. August 2010 fand eine Gedenkfeier zu Károly Szabó seligen Gedenken statt. Redner waren Prof. Dr. SzabolcsSzita, Aliza Bin-Noun Botschafterin von Israel, Dr. John Hóvári Botschafter, Prof. Dr. Schweitzer Joseph NationalRabbi in Ruhestand. [19]

Am 12. November 2012 wurde er als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet.[20]

Literatur• Christoph Gann: Raoul Wallenberg. So viele Menschen retten wie möglich. Beck, München 1999, ISBN

3-406-45356-2.• Andrew Handler: A Man for All Connections. Raoul Wallenberg and the Hungarian State Apparatus, 1944–1945.

Praeger, Westport 1996, ISBN 0-275-95214-2 (Volltext [21] in der Google Buchsuche).• Erwin K. Koranyi: Dreams and Tears: Chronicle of a Life. General Store Publishing House, Ontario 2006, ISBN

1-897113-47-1 (Volltext [22] in der Google Buchsuche).• Kati Marton: Wallenberg. Missing Hero. Arcade Publishing, New York 1995, ISBN 1-55970-276-1 (Volltext [23]

in der Google Buchsuche).• Danny Smith: Wallenberg. Lost Hero. Templegate Publishers, Springfield 1986, ISBN 0-87243-155-X.• József Szekeres: A pesti gettók 1945 januári megmentése : „a magyar Schindler”, Szalai Pál visszaemlékezései és

más dokumentumok alapján. Budapest Főváros Levéltára, Budapest 1997, ISBN 963-7323-14-7.• Szita Szabolcs: Üldöztetés - embermentés. Nemzeti Tankönyvkiadó, Budapest 1994. ISBN 963-18-5737-9.• Szita Szabolcs: Magyarország 1944. Nemzeti Tankönyvkiadó, Budapest 1994. ISBN 963-18-5489-2.• Szita Szabolcs: A Gestapo Magyarországon: a terror és a rablás történetéből. Korona, 2002. ISBN

963-9376-56-6.• Mária Ember: Ránk akarták kenni. Héttorony Könyvkiadó, Budapest 1992, ISBN 963-7855-41-6.

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Weblinks• Ungarischer Judenretter Károly Szabó [23] in: Spiegel online, April 2013• Szabó Károly Magyar Televízió vom 4. August 2010 [24] (MTV, dt. Ungarisches Fernsehen) ist die

öffentlich-rechtliche ungarische Fernsehanstalt. (Videó)• Az Ember akit Szabó Károlynak hívtak [25], Dr. Kende György, Új Kelet, 26. November 2009 (Zeitungsartikel)• Jewish Holocaust Museum [26] (Hinweis eines Holocaust-Forschers aus Melbourne im Frühjahr 2006 auf

Dokumente)• Google Bücher [27] (Auszüge)• Homepage Raoul Wallenberg Asso.fr [28]

• Holocaust Memorial Budapest, testimony from the family Jakobovics in 1947 [20]

• Karoly Szabo - his role among Wallenberg’s supporters 1944-1945 [17] Document about January 8. 1945. inBudapest Archives (ungarisch)

• The history of Wallenberg office / Swedish Embassy [29]

• Lars Ernster, Istvan Hargittai [30]

Einzelnachweise und Anmerkungen[1] zu Dr. Ottó Fleischmann siehe Paul Harmat: Freud, Ferenczi und die ungarische Psychoanalyse Edition Diskord, Tübingen 1988, ISBN

3-89295-530-1, S. 271f[2] http:/ / www. amazon. com/ dp/ B004UB36KG Who was the man in the leather coat?[3] Christoph Gann: Raoul Wallenberg. So viele Menschen retten wie möglich. Beck, München 1999, S. 132–133, 136, 144–145, 252.[4] http:/ / lcweb2. loc. gov/ service/ mss/ eadxmlmss/ eadpdfmss/ 2009/ ms009328. pdf Otto Fleischmann papers, Library of Congress[5] Kati Marton: Wallenberg. Missing Hero. Arcade Publishing, New York 1995, S. 144/145[6] Erwin K. Koranyi: Dreams and Tears: Chronicle of a Life. General Store Publishing House, Ontario 2006, S. 89–90[7] Szabo Karoly, de man in het leer. In: Het Vrije Volk, 11. Oktober 1947, .[8] Karoly Szabo - his role among Wallenberg’s supporters 1944-1945 (http:/ / www. spacetime-sensor. de/ wallenberg-h. htm) Dokumente über

den 8. Januar 1945 in Budapester Archiven (ungarisch)[9] Edith Ernster erinnert sich (http:/ / www. raoulwallenberg. org/ who/ hero. html)[10][10] Brief des geretteten Jacob Steiner am 12. Februar 2007 an Tamas Szabo[11][11] Dreams and Tears: Chronicle of a Life, Erwin K. Koranyi, General Store Publishing House, 2006, ISBN 1897113471, 9781897113479

Pages 89 - 90[12] Israel honors Hungarians who saved Jews (http:/ / www. cnbc. com/ id/ 30091931) The Associated Press vom 7. April 2009[13] Israel posthumously honors 16 Europeans who saved Jews from Nazis (http:/ / www. haaretz. com/ hasen/ pages/ ShArt.

jhtml?itemNo=1077133& contrassID=0& subContrassID=0) in: Haaretz vom 7. April 2009[14] "Bis zum letzten Haus" (http:/ / www. welt. de/ print-welt/ article503197/ Bis_zum_letzten_Haus. html) in Die Welt vom 19. Februar 2000[15] József Szekeres: A pesti gettók 1945 januári megmentése : „a magyar Schindler”, Szalai Pál visszaemlékezései és más dokumentumok

alapján. Budapest Főváros Levéltára, Budapest 1997, S. 74.[16] Wallenberg family archives, Email from Marie Dupuy (Marie von Dardel) niece of Raoul Wallenberg to User:Tamas Szabo February 16.

2007.[17] The “murder” of Swedish diplomat Raoul Wallenberg (http:/ / mek. oszk. hu/ 09600/ 09621/ pdf/ wallenberg-eng. pdf) (PDF; 3,7 MB)[18] Mária Ember: Ránk akarták kenni. Héttorony Könyvkiadó, Budapest 1992.[19] http:/ / videotar. mtv. hu/ Videok/ 2010/ 08/ 04/ 13/ Wallenbergnek_segitett_zsidokat_menteni_Szabo_Karoly. aspx im Fernsehen MTV1[20] [http://db.yadvashem.org/righteous/righteousName.html?language=en&itemId=5932612[21] http:/ / books. google. de/ books?id=z0VkVOJzCHAC[22] http:/ / books. google. de/ books?id=fhK1X9ARQIoC[23] http:/ / books. google. de/ books?id=vlAwA11bpa8C[24] http:/ / videotar. mtv. hu/ Videok/ 2010/ 08/ 04/ 13/ Wallenbergnek_segitett_zsidokat_menteni_Szabo_Karoly. aspx[25] http:/ / picasaweb. google. com/ dbforum01/ SzemesAnna#5492544886330981394[26] http:/ / picasaweb. google. com/ dbforum01/ SzemesAnna#5496422318005075346[27] http:/ / www. google. com/ search?tbs=bks:1& tbo=1& hl=de& q=%2B%22Karoly+ Szabo%22+ %2BWallenberg& btnG=Nach+

B%C3%BCchern+ suchen[28] http:/ / www. raoul-wallenberg. eu/ ?s=Szab%C3%B3[29] http:/ / www. raoul-wallenberg. asso. fr[30] http:/ / www. kfki. hu/ chemonet/ TermVil/ tv2001/ tv0111/ hargittai. html

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Otto Fleischmann 63

Otto FleischmannOtto Fleischmann (* 24. Januar 1896 in Mór, Ungarn; † 8. Januar 1963 in New York City) war ein österreichischerPsychoanalytiker.

LebenOtto Fleischmann wurde aus jüdischer Familie 1896 in Westungarn geboren. Er war ein Schüler Sigmund Freuds inWien, wo er auch andere Psychoanalytiker wie Anna Freud kennenlernte. Nach der Machtübernahme der Nazis inÖsterreich ging Fleischmann nach Budapest, Ungarn. Nach der Besetzung Ungarns durch die Deutschen 1944 stander mit Hilfe von Raoul Wallenberg unter diplomatischem Schutz des schwedischen Außenministeriums. Von 1944bis 1945 arbeitete er dann gemeinsam mit Wallenberg an der Rettung von Juden in Ungarn.Der Psychoanalytiker Otto Fleischmann [1] motivierte Károly Szabó, bei den Rettungsaktionen von RaoulWallenberg mitzuarbeiten. Eine „Verkleidung” mit Ledermantel für Szabó [2] war eine absichtliche Inszenierung als„Geheimpolizist” durch den Psychologen Dr. Fleischmann. Károly Szabó war blond, hatte blaue Augen und durchseinen Pfadfinder-Freund Pál Szalai besondere Verbindungen zur ungarischen Polizei. Dieser verschaffte ihmwichtige Dokumente, vor allem Vollmachten mit Unterschrift des deutschen Kommandanten von Budapest, GeneralKarl Pfeffer-Wildenbruch. Sein Ruf in der jüdischen Gemeinde von Budapest war als der „Mann im Ledermantel”.Im Nachlass von Otto Fleischmann ist ein Bericht[3], dass die erste erfolgreiche Aktion im Dezember 1944 vonKároly Szabó als „Geheimpolizist“ die Rettung des Lebens von Otto Fleischmann und Pál Hegedűs war.Nach dem Krieg ging Fleischmann zurück nach Wien, wo er mit dem Psychoanalytiker August Aichhornzusammenarbeitete. Zudem trat er der Menninger Foundation in Topeka, Kansas bei, wo er 1962 Besuch von AnnaFreud bekam. Fleischmann war seit 1956 Direktor und Leiter des Psychoanalytischen Instituts. Fleischmann starb1963. Die Menninger Klinik hatte inzwischen so einen guten Ruf für die Behandlung psychisch Kranker, dass sieauch für viele Hollywoodstars wie Judy Garland und Marilyn Monroe die Klinik der Wahl wurde.

Einzelnachweise und Anmerkungen[1] zu Dr. Ottó Fleischmann siehe Paul Harmat: Freud, Ferenczi und die ungarische Psychoanalyse Edition Diskord, Tübingen 1988, ISBN

3-89295-530-1, S. 271f[2] http:/ / www. amazon. com/ dp/ B004UB36KG Who was the man in the leather coat?[3] http:/ / lcweb2. loc. gov/ service/ mss/ eadxmlmss/ eadpdfmss/ 2009/ ms009328. pdf Otto Fleischmann papers, Library of Congress

Weblinks• Otto Fleischmann papers, 1910-1985 (http:/ / hdl. loc. gov/ loc. mss/ eadmss. ms009328)• Otto Fleischmann papers, Library of Congress has been dedicated to the public (http:/ / lcweb2. loc. gov/ service/

mss/ eadxmlmss/ eadpdfmss/ 2009/ ms009328. pdf) (PDF; 23 kB)Normdaten (Person): LCCN: n2010005303 (http:/ / lccn. loc. gov/ n2010005303) | VIAF: 274016234 (http:/ / viaf.org/ viaf/ 274016234/ ) |

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Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s) 64

Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s)Schlacht um Budapest  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=123142705  Bearbeiter: Aka, Allander, Alma, Amurtiger, Anastasios, Anton-Josef, ArthurMcGill, BLueFiSH.as,Bernard Ladenthin, Buchexperte, CommonsDelinker, Devil m25, Dodo19, EWriter, Elbarto2323, Ennimate, Florian.Keßler, Giftmischer, Goesseln, Goliath613, Guffi, HaSee, Harro von Wuff,He3nry, Henriette Fiebig, Hhdw1, Hoschi72, Hurone, Hydro, Hystrix, Indischerguru, Karl Gruber, Kl833x9, LogoX, MFM, Marcus Cyron, Masturbius, Memnon335bc, Minderbinder, Neun-x,Nimro, Obradovic Goran, Osiris2000, PDW413, Papik, Pascalinho, Pelz, Petyr, Polarlys, Positiv, Proeliator, Proofreader, Prüm, QualiStattQuanti, Radschläger, Randalf, Richard Lenzen,Schreiben, Shmuel haBalshan, Squasher, Suirenn, Ziegelbrenner, Zulu55, 27 anonyme Bearbeitungen

Kampf um Ungarn  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=121815626  Bearbeiter: Adler77, Aka, Buchexperte, DanielHerzberg, F2hg.amsterdam, Floratone, Gugerell, Göte,Hurone, Hydro, Invisigoth67, Jobu0101, Label5, Mahgue, Max-78, Neun-x, Prüm, Reibeisen, Richard Lenzen, Rr2000, Schreiben, Shadak, Ute Erb, 16 anonyme Bearbeitungen

Plattenseeoffensive  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=121517882  Bearbeiter: Aka, Akribes, AlMa77, Allander, Amurtiger, Anastasios, Baumfreund-FFM, Corrigo, Dodo19,EWriter, Eisbaer44, Ennimate, Ephraim33, Ernestito, FranzAfrika, Goesseln, Gohnarch, Goliath613, Greenx, Guffi, Göte, Henning M, Henriette Fiebig, Herbert Lehner, Jed, Jergen, KFutner,Kl833x9, Kriddl, Lonelobo, Magister, Max-78, Memnon335bc, Nameless23, NiTenIchiRyu, Niklas 555, Osiris2000, PDW413, PhJ, Prüm, Rainer E., Richard Lenzen, RobertLechner, Schreiben,SibFreak, Tyrker, Widerborst, Zollernalb, 19 anonyme Bearbeitungen

Karl Pfeffer-Wildenbruch  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=122317806  Bearbeiter: APPER, Asthma, Beek100, Gamsbart, Gelehrter11, HAL Neuntausend, HHaeckel,Hozro, Neun-x, Nimro, Obersachse, Papa1234, Prüm, Sambalolec, Toter Alter Mann, Widerborst, Wistula, Xocolatl, 3 anonyme Bearbeitungen

Miklós Horthy  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=123459285  Bearbeiter: APPER, Account2009, Aka, AlMa77, AlexDin, Amberg, Ambross07, Amurtiger, Anathema, Andim,Andreas.poeschek, Antemister, Ares33, Asdfj, Asthma, Bomzibar, C-M, Capoeirista, CommonsDelinker, Dancer, David Wintzer, Der Herr Karl, Dlonra, Dr. Manuel, EUBürger, Eli.P,Emma7stern, Engelbaet, Ennimate, Ercas, Feinschreiber, Fix2, Flavia67, Florian.Keßler, FredericII, Friedrichheinz, Gceschmidt, Giro, Goesseln, Gugganij, Hamilkar1893, Heied, Henning M,Hödel, Jed, Jivee Blau, JøMa, Katty, Kiwiduck, Kryston, Kängurutatze, Känsterle, Label5, Leipnizkeks, M Huhn, M.Uebel, MAY, Maclemo, Manecke, Marcus Cyron, Massimo Macconi,Mathiasrex, NEXT903125, Nils Storrer von Storowskij, Onkelkoeln, Ottomanisch, PerKu, PhJ, Phi, Pontifex Minmus, Prüm, Redmaxx, Reinhard Kraasch, Reti, Rlbberlin, Rybak, Schmechi,Seidl, Stefan h, Svencb, Teichgräber, Telefonicus, Tilman Berger, Tommy Kellas, Toothatoms, Toter Alter Mann, Trimnapaschkan, Voyager, W!B:, W.wolny, Walter Anton, Weyrother,Wheeke, Wolfgang J. Kraus, Wolfgang1018, Xario, 73 anonyme Bearbeitungen

Pfeilkreuzler  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=121424453  Bearbeiter: .Mag, Adam78, Agathenon, Aka, AlphaCentauri, Amurtiger, Asdfj, Asthma, Bdk, Bierdimpfl,Capriccio, Chaddy, Chops, Chrisfrenzel, ChristianBier, Chrkl, Danmaybp, Disposable.Heroes, Docmo, Don Magnifico, ErikDunsing, Feinschreiber, Feliz, Floratone, Florian.Keßler, GeorgMessner, GhostBasta, Giftmischer, Goesseln, Goliath613, Gronau, Gudrun Meyer, Herumtreiber, Hjaekel, Häuslebauer, Immanuel Giel, Karl Gruber, Klios, Label5, MPetersen, Magister, Malula,Masturbius, Matrumper, McZack, Menphrad, Mir ist aufgefallen ..., Moebius05, Motix, NEXT903125, NsMn, PDD, Perrak, Peterlustig, Phantom, Prüm, Ratatosk, Richard Lenzen, Saperaud,Schmechi, Schreiben, Sol1, Stephan Hense, Subversiv-action, Tamas Szabo, Tavok, Toter Alter Mann, Trimnapaschkan, UweRohwedder, Wolfgang1018, YourEyesOnly, 28 anonymeBearbeitungen

Ferenc Szálasi  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=123301047  Bearbeiter: Aka, Amurtiger, Asdrubal, Asthma, Bera, Besigheim, Chricho, Docmo, Dr. Manuel, Feinschreiber,FranzSchd, Friedrichheinz, Goesseln, Goliath613, Grafite, Janurah, Jean-Jacques Georges, Katty, Klios, Kängurutatze, Label5, M.Uebel, Magnus Manske, Marga, Minderbinder, Nankea, Nicola,Onkelkoeln, Pwagenblast, Reibeisen, Richard Lenzen, Riverobserver, Rsk6400, Sd5, Sisal13, Stefan h, Tilman Berger, Trimnapaschkan, Wheeke, Wiki surfer bcr, Wistula, Woches, 16 anonymeBearbeitungen

Iván Hindy  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=118647636  Bearbeiter: Aka, Crazy1880, EWriter, Eingangskontrolle, Gereon K., Graphikus, Label5, MAY, Max-78, PDW413,Richard Lenzen, Wheeke, Widerborst, Woches

Raoul Wallenberg  Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=122491369  Bearbeiter: 32X, Achim Jäger, Aka, Amurtiger, AndreasE, AndreasPraefcke, Ares33, Armin P., Asthma,Athenchen, Avaholic, Avenarius, Axel Melhardt, Baden-Paul, Blubb2710, Bonzo*, BrThomas, Bötsy, Cartinal, Chatter, ChrisM, Cwolfdietrich, DaB., Darkone, David Wintzer, Dicki92, Docmo,Florian.Keßler, Franz Richter, Furfur, Fuxmann, Gaudio, Giftmischer, Goesseln, Goliath613, Graphikus, Gudrun Meyer, Gugerell, HaSee, Hadibe, HaeB, Happolati, Hardenacke, Heied,Helfmann, Hellkeeper, Herbert Ortner, Hofres, Horgner, Howwi, Inkowik, Interpretix, Invisigoth67, Jed, JensLang, Jocian, Jottlieb, KaPe, Karl Gruber, Kessa Ligerro, Kolja21, Kotofeij K.Bajun, Kurpälzer, Küfi, LaMarr, Leider, Lektorat Cogito, LennartBolks, Liberty Valence, MAY, Magberlin, Magnus, Marcus Cyron, Marga, Marinka, Markus Schweiß, MarkusHagenlocher,Massimo Macconi, Mbdortmund, Mikered, Misibacsi, Momo, Mondrian v. Lüttichau, Muso, Mws.richter, NMB, Nameless23, Nassauer27, Niddy, Nixred, Nothere, Onkelkoeln, Opihuck,Ostrock, P190, Paramecium, Parmon, Peterlustig, Proesi, Prüm, Qaswa, Qub, Radiojunkie, Radzuweit, Redf0x, Reibeisen, Reimic, Riadismet, Richard Lenzen, Rmuf, Robodoc, Roger McLassus,Rosa Lux, S!ska, Schweißer, Scialfa, Sjoehest, Small Axe, Solid State, Speaker, Stefan Kühn, Stw, Tamas Szabo, Tarboler, ThoR, Thomas Dresler, Tilman Berger, Tinti, Tobias1983, Tohma,Triebtäter, Tsui, UW, Ute Erb, Wigulf, Wo st 01, YMS, Zenit, 133 anonyme Bearbeitungen

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"History" in the Document, create one stating the title, year, authors, and publisher of the Document as given on its Title Page, then add an item describing the Modified Version as stated in the previous sentence.• J. Preserve the network location, if any, given in the Document for public access to a Transparent copy of the Document, and likewise the network locations given in the Document for previous versions it was based on. These

may be placed in the "History" section. You may omit a network location for a work that was published at least four years before the Document itself, or if the original publisher of the version it refers to gives permission.• K. For any section Entitled "Acknowledgements" or "Dedications", Preserve the Title of the section, and preserve in the section all the substance and tone of each of the contributor acknowledgements and/or dedications given

therein.• L. Preserve all the Invariant Sections of the Document, unaltered in their text and in their titles. Section numbers or the equivalent are not considered part of the section titles.• M. Delete any section Entitled "Endorsements". Such a section may not be included in the Modified Version.• N. Do not retitle any existing section to be Entitled "Endorsements" or to conflict in title with any Invariant Section.• O. Preserve any Warranty Disclaimers.If the Modified Version includes new front-matter sections or appendices that qualify as Secondary Sections and contain no material copied from the Document, you may at your option designate some or all of these sections asinvariant. To do this, add their titles to the list of Invariant Sections in the Modified Version's license notice. These titles must be distinct from any other section titles.You may add a section Entitled "Endorsements", provided it contains nothing but endorsements of your Modified Version by various parties--for example, statements of peer review or that the text has been approved by an organizationas the authoritative definition of a standard.You may add a passage of up to five words as a Front-Cover Text, and a passage of up to 25 words as a Back-Cover Text, to the end of the list of Cover Texts in the Modified Version. Only one passage of Front-Cover Text and one ofBack-Cover Text may be added by (or through arrangements made by) any one entity. If the Document already includes a cover text for the same cover, previously added by you or by arrangement made by the same entity you areacting on behalf of, you may not add another; but you may replace the old one, on explicit permission from the previous publisher that added the old one.The author(s) and publisher(s) of the Document do not by this License give permission to use their names for publicity for or to assert or imply endorsement of any Modified Version.5. COMBINING DOCUMENTSYou may combine the Document with other documents released under this License, under the terms defined in section 4 above for modified versions, provided that you include in the combination all of the Invariant Sections of all ofthe original documents, unmodified, and list them all as Invariant Sections of your combined work in its license notice, and that you preserve all their Warranty Disclaimers.The combined work need only contain one copy of this License, and multiple identical Invariant Sections may be replaced with a single copy. If there are multiple Invariant Sections with the same name but different contents, make thetitle of each such section unique by adding at the end of it, in parentheses, the name of the original author or publisher of that section if known, or else a unique number. Make the same adjustment to the section titles in the list ofInvariant Sections in the license notice of the combined work.

Page 70: 70 Jahre Schlacht Um Budapest

Lizenz 68

In the combination, you must combine any sections Entitled "History" in the various original documents, forming one section Entitled "History"; likewise combine any sections Entitled "Acknowledgements", and any sections Entitled"Dedications". You must delete all sections Entitled "Endorsements".6. COLLECTIONS OF DOCUMENTSYou may make a collection consisting of the Document and other documents released under this License, and replace the individual copies of this License in the various documents with a single copy that is included in the collection,provided that you follow the rules of this License for verbatim copying of each of the documents in all other respects.You may extract a single document from such a collection, and distribute it individually under this License, provided you insert a copy of this License into the extracted document, and follow this License in all other respects regardingverbatim copying of that document.7. AGGREGATION WITH INDEPENDENT WORKSA compilation of the Document or its derivatives with other separate and independent documents or works, in or on a volume of a storage or distribution medium, is called an "aggregate" if the copyright resulting from the compilationis not used to limit the legal rights of the compilation's users beyond what the individual works permit. When the Document is included in an aggregate, this License does not apply to the other works in the aggregate which are notthemselves derivative works of the Document.If the Cover Text requirement of section 3 is applicable to these copies of the Document, then if the Document is less than one half of the entire aggregate, the Document's Cover Texts may be placed on covers that bracket theDocument within the aggregate, or the electronic equivalent of covers if the Document is in electronic form. Otherwise they must appear on printed covers that bracket the whole aggregate.8. TRANSLATIONTranslation is considered a kind of modification, so you may distribute translations of the Document under the terms of section 4. Replacing Invariant Sections with translations requires special permission from their copyright holders,but you may include translations of some or all Invariant Sections in addition to the original versions of these Invariant Sections. You may include a translation of this License, and all the license notices in the Document, and anyWarranty Disclaimers, provided that you also include the original English version of this License and the original versions of those notices and disclaimers. In case of a disagreement between the translation and the original version ofthis License or a notice or disclaimer, the original version will prevail.If a section in the Document is Entitled "Acknowledgements", "Dedications", or "History", the requirement (section 4) to Preserve its Title (section 1) will typically require changing the actual title.9. TERMINATIONYou may not copy, modify, sublicense, or distribute the Document except as expressly provided for under this License. Any other attempt to copy, modify, sublicense or distribute the Document is void, and will automatically terminateyour rights under this License. However, parties who have received copies, or rights, from you under this License will not have their licenses terminated so long as such parties remain in full compliance.10. FUTURE REVISIONS OF THIS LICENSEThe Free Software Foundation may publish new, revised versions of the GNU Free Documentation License from time to time. Such new versions will be similar in spirit to the present version, but may differ in detail to address newproblems or concerns. See http:/ / www. gnu. org/ copyleft/ .Each version of the License is given a distinguishing version number. If the Document specifies that a particular numbered version of this License "or any later version" applies to it, you have the option of following the terms andconditions either of that specified version or of any later version that has been published (not as a draft) by the Free Software Foundation. If the Document does not specify a version number of this License, you may choose any versionever published (not as a draft) by the Free Software Foundation.ADDENDUM: How to use this License for your documentsTo use this License in a document you have written, include a copy of the License in the document and put the following copyright and license notices just after the title page:

Copyright (c) YEAR YOUR NAME.Permission is granted to copy, distribute and/or modify this documentunder the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2or any later version published by the Free Software Foundation;with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts.A copy of the license is included in the section entitled"GNU Free Documentation License".

If you have Invariant Sections, Front-Cover Texts and Back-Cover Texts, replace the "with...Texts." line with this:with the Invariant Sections being LIST THEIR TITLES, with theFront-Cover Texts being LIST, and with the Back-Cover Texts being LIST.

If you have Invariant Sections without Cover Texts, or some other combination of the three, merge those two alternatives to suit the situation.If your document contains nontrivial examples of program code, we recommend releasing these examples in parallel under your choice of free software license, such as the GNU General Public License, to permit their use in freesoftware.