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Zentralbl. Mikrobiol. 147 (1992), 431
Gustav Fischer Verlag Jena
Bericht
11. Arbeitstagung fiber Mengen- und Spurenelemente in Leipzig
Am 12. und 13. Dezember 1991 wurde an der Universitat Leipzig die 11. Arbeitstagungiiber Mengen- und Spurenelemente durchgefiihrt. Organisator war die Friedrich-SchillerUniversitat Jena (M. ANKE, B. GROPPEL) in Verbindung mit den Universitaten Leipzig,Diisseldorf und Frankfurt/Main sowie dem Institut fiir Pflanzenemahrung und OkotoxikologieJena.
Wie in den friiheren Jahren trug die Tagung auch dieses Mal wieder interdisziplinarenCharakter. Es kamen Forschungsergebnisse aus den Gebieten der Human- und Veterinarmedizin, der Tierernahrung und Tierzucht, der Land- und Forstwirtschaft, der Pflanzenphysiologieund Pflanzenernahrung, der Okologie und des Umweltschutzes, der Pharmakologie, Analytikund Chemie sowie der Kernforschung zur Sprache. Zugenommen hat erfreulicherweise dieAnzahl der Arbeiten, die sich mit der Rolle der Mineralstoffe in der Umwelt (einschlieBlichdes Schutzes vor radioaktiven Belastungen aus dem Uranbergbau bzw. dem ReaktorunfallTschemobyl) befassen.
Auch mikrobiologische Aspekte wurden diskutiert, so z.B. die Abhangigkeit vonMikrobenpopulationen von geochemischen Milieu, die Rolle mikrobieller Phytasen auf dieMineralstoffverwertung bei Tieren oder Wirkung der Rhizobienimpfung bei Ackerbohnen inAbhangigkeit von der Molybdanversorgung.
Die iiberwiegende Zahl der Vortrage hatte experimentelle Ergebnisse zum Inhalt. Danebenwurden aber auch Ubersichtsreferate gehalten, beispielsweise zum Kupferstoffwechsel beimMenschen, zur Rolle der Spurenelemente in der Nephrologie und zur Diagnose der Selenversorgung des Menschen.
1m Mittelpunkt des Interesses (jeweils mehr als 5 Beitrage) standen die ElementeKadmium, Kupfer, Selen, Blei, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Dariiber hinauswurden aber auch Arsen, Mangan, Jod, Bor, Chlor, Fluor, Kalium, Lithium, Molybdan,Natrium, Nickel, Quecksilber, Schwefel und Uran behandelt.
An der Tagung nahmen mehr als 150 Wissenschaftler aus Deutschland, Osterreich,Ungarn, Bulgarien und der Tschechoslowakei teil. Alles in allem ergab sich wiederumausreichend Gelegenheit zu umfassendem, interdisziplinaren Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer erhielten dadurch viele Anregungen fiir ihre weitere Forschung. Die Tagungsreihe istinzwischen fast zu einer "Institution" geworden. Es bleibt zu wiinschen, daB die unter sehrschwierigen auBeren Verhaltnissen begonnene und iiber Jahre durchgehaltene Praxis, denwissenschaftlichen Fortschritt in der Mineralstofforschung aus der Sicht der verschiedenstenDisziplinen darzustellen und zu werten, unter den neuen Bedingungen des einheitlichenDeutschlands ausgebaut werden kann.
Inzwischen liegt ein Tagungsband (75 Beitrage, 648 Seiten, 146 Abbildungen, 283Tabellen) vor, dessen Herausgabe durch M. ANKE, B. GROPPEL, H. GURTLER, I. LOHBECKund H. J. SCHNEIDER besorgt wurde.
Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. habil. W. Merbach, Institut fiir okophysiologie der Primarproduktion imZentrum fiir Agrar1andschafts- und Landnutzungsforschung Miincheberg, Wi1he1m-Pieck-StraBe72, D-O-1278
Miincheberg.