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Plus AWO -PFLEGE Das Kundenmagazin der AWO Westliches Westfalen 3/2008 Pflegealltag: Mehr als Pflege spezielle Fortbildung für die Betreuung Demenzkranker Seniorenzentrum aktuell Die etwas anderen AWOlympischen Spiele Ratgeber: Gesundheitstipp Mit richtiger Vorbereitung den Infekten des Herbstes trotzen Seniorenzentren

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PlusAWO-PFLEGEDas Kundenmagazin der AWO Westliches Westfalen

3/2008

Pflegealltag: Mehr als Pflege

spezielle Fortbildung für die Betreuung Demenzkranker

Seniorenzentrum aktuell

Die etwas anderenAWOlympischen Spiele

Ratgeber: Gesundheitstipp

Mit richtiger Vorbereitung denInfekten des Herbstes trotzen

Seniorenzentren

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die demografische Veränderung unse-rer Gesellschaft ist auch für uns alseinem der größten Wohlfahrtsverbändeeine große Herausforderung. Selbst-verständlich ist, dass wir würdig undwertschätzend mit der Hochaltrigkeitunserer Bewohnerinnen und Bewoh-nen umgehen. Dass wir in all unserenEinrichtungen Bewohnerinnen und Be-wohner ihren Bedürfnissen entspre-chend versorgen und pflegen, damit siesich bei uns wohlfühlen. Und dass siein ihren biografischen Bezügen bleiben,damit Angehörige immer in der Nähesind und schnell vor Ort sein können.

Beim Thema Betreuung von De-menzkranken schreiten wir gerne voran;es spielt in vielen Fort- und Weiterbildun-gen eine Hauptrolle. Und es steht auchauf der Agenda, wenn wir Einrichtungenum- oder neu bauen. Doch dabei bleibtes nicht, denn wir wissen: Gerade Ihnenals Angehörigen stellen sich mit dem Äl-terwerden von Familienmitgliedern vieleFragen, treten viele Unsicherheiten auf,vor allem wenn es um Demenz geht. Wirsind für Sie da und freuen uns, wenn Sie– Nachbarn, Angehörige, Interessierte –uns vor Ort besuchen und all Ihre Fragenloswerden können. In diesem Miteinan-der, im steten Austausch zwischen unse-ren Pflege- und Betreuungsexperten undIhnen entsteht das besondere Vertrau-ensverhältnis, das die Qualität unsererArbeit ausmacht.

In diesem Sinne wünsche ich viele an-regende Gespräche und Begegnungen,Ihr

Wolfgang AltenberndGeschäftsführer AWO Westliches Westfalen

EDITORIAL

Inhalt

Wissen aktuell 3 Der Demenz offensiv begegnen

Titelthema 4 „Für eine solche Fortbildung gibt es einen großen

Bedarf“ – Handlungssicherheit mitgerontopsychiatrisch veränderten Menschen wird imLucy-Romberg-Haus vermittelt

Seniorenzentren aktuell6 „Wer mitmacht, hat schon gewonnen“ – AWOlympiade

im Friedrich-Krahn-Seniorenzentrum in Schwerte

7 Eröffnung „Schattige Buche“ – ein sensationellerErfolg für das neue Seniorenzentrum in Bottrop

Ratgeber 8 Ernährung: Im Yin des Herbstes Infekten vorbeugen

9 Gesundheit: Den brisanten Wetterlagen des Herbstesrichtig begegnen – Was Sie bei Wetterfühligkeit fürsich tun können

Schaufenster / Vermischtes 10 Der gute Mann aus Dortmund – Porträt Mirco Pelzer,

Pflegedienstleiter der AWO-Tagespflegeeinrichtungenin Dortmund

11 Tipps und Termine, Impressum

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Die Verunsicherung rund um dasThema Demenz ist groß. Was istder Unterschied zwischen De-menz und Alzheimer? Woran er-kenne ich erste Anzeichen? Anwen wende ich mich? Der Welt-Alzheimer-Tag (21.9.) hat auch indiesem Jahr häufig gestellte Fra-gen aufgegriffen und rät jedem:Wachsam bleiben! Sie lassen IhreSchlüssel schon mal liegen odersuchen öfter Ihr Handy? KeinGrund zur Beunruhigung. VieleMenschen zeigen im Alltag ganznormale Vergesslichkeit, der einemehr, die andere weniger. Auf-merksam sollten Sie dann sein,wenn Sie oder Ihr Angehörigerüber einen längeren ZeitraumStörungen des Kurzzeitgedächt-nisses bemerken oder Desorien-tierungen auftreten. Dann ist esZeit, zu reagieren und einen Arztzu konsultieren.

Was ist Demenz konkret?

Demenz ist der Oberbegriff fürErkrankungsbilder, die mit einemVerlust der geistigen Funktionenwie Denken, Erinnern, Orientie-rung und Verknüpfen von Denk-inhalten einhergehen. Das kanndazu führen, dass alltägliche Akti-vitäten nicht mehr eigenständigdurchgeführt werden können. Diehäufigste Form der Demenzer-krankung ist die Alzheimer-De-menz (ca. 60 Prozent). Bei dieserKrankheit gehen in bestimmtenBereichen des Gehirnes durch

Störungen des Gleichgewichtsdes Botenstoffs Glutamat Ner-venzellen zugrunde.

Weitere Demenzformen ent-stehen aufgrund von Durchblu-tungsstörungen oder durch nicht-hirnorganische Grunderkrankun-gen wie z. B. Stoffwechselstörun-gen, Mangel an Vitamin B12 undAlkoholismus. Alzheimer ist einefortschreitende, unheilbare Ge-hirnstörung, die mit Symptomenvon Verwirrtheit, Wesensverände-rung und Desorientierung einher-geht. Sie verläuft immer tödlich, wasim Durchschnitt sieben bis zehnJahre dauern kann. Mediziner ana-lysieren die Krankheit nach dreiStadien: Am Anfang stehen Kraft-und Energielosigkeit, Gemüts-schwankungen und die Angst vorNeuem. Im zweiten Stadium be-ginnt der Verlust von Sprache, dieAuffassungsgabe wird langsamer.Erste Verwirrtheiten treten auf,Unruhe und Depression könneneintreten, vertraute Gesichter wer-den nicht mehr erkannt. Im End-

stadium können Patienten nichtmehr kauen und schlucken, siewerden bettlägerig und intensivpflegebedürftig.

Was können wir tun?

Wir können Demenz und beson-ders Alzheimer-Demenz nicht ver-hindern, aber hinauszögern: durchkörperliche Bewegung, geistigeAktivität und gesunde Ernährung.Also: Treppen steigen statt Fahr-stuhl nehmen, Walken und Wan-dern statt Autofahren. Geistigrege und neugierig bleiben –denn nur ein ständig gefordertesGehirn bleibt im Alter leistungsfä-hig. Und: Fast Food sowie Nah-rungsmittel mit Geschmacksver-stärkern (z. B. Glutamat) meiden,stattdessen frisches Gemüse, Sa-late, Fisch und Obst essen. Ein-fach, aber wahr und durch vieleStudien belegt.

Mehr unter: www.awo.dewww.alzheimer-forschung.dewww.deutsche-alzheimer.de

Der Demenz offensiv begegnen

Etwa 1,1 Millionen Demenzkranke leben in Deutschland. Nach Angaben der DeutschenAlzheimer Gesellschaft gibt es jährlich 250.000 Neuerkrankungen. Bis 2050 sollen 2,5 Mil-lionen Menschen betroffen sein. Alarmierende Zahlen – Wissen hilft, damit umzugehen.

WISSEN AKTUELL 3

Tägliches Kreuzworträtseln – gutes Training fürs Gehirn

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Das Thema Demenz dominiert die Pflege zuneh-mend. Nicht nur, dass der demografische Wandelwirklich da ist. Auch ständig neue Forschungser-gebnisse bedeuten für das Pflegefachpersonal,draufzusatteln, ständig den Wissensstand zu erwei-tern. „Der Bedarf für so eine Fortbildung ist einfachriesig“, sagt denn auch Claudia Bertels-Tillmann, seit

vier Jahren Leiterin des Lucy-Romberg-Hauses inMarl, dem Weiterbildungshaus der AWO WestlichesWestfalen.

Vielseitig und doch speziell

14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich zudem just begonnenen Kurs angemeldet. Darunter

„Für eine solche Fortbildung gibt eseinen großen Bedarf“Demenz ist das Thema in der Pflege. Bereits examinierte Fachpflegekräfte können sichmit der gerontopsychiatrischen Zusatzqualifikation noch mehr Handlungssicherheit für dieBetreuung demenzkranker Bewohnerinnen und Bewohner erwerben.

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vor allem Pflegefachkräfte undSozialarbeiter. Ziel der 10 Kurs-wochen, die neben 380 Unter-richtsstunden auch einen beglei-tenden Praxisanteil haben, ist es,„vor allem Handlungssicherheitfür den eigenen Arbeitsalltag zuerwerben, aber auch das erwor-bene Fachwissen in die Einrich-tungen hineinzutragen“, sagtSchulungsleiter Thoma Grziwotz,Lehrer und seit 20 Jahren in derAus- und Fortbildung tätig. AmEnde stehe eine hohe fachlicheKompetenz, die zu einer hohenQualität in der Pflege und Be-treuung gerontopsychatrisch ver-änderter Menschen führe.

Die Teilnehmenden erweiternihre Kenntnisse in den BereichenGerontologie, Gerontopsychiatrie,therapeutische Ansätze im Um-gang mit dementen Menschen,Pflege- und Betreuungskonzepte,Biografiearbeit, palliative Aspekte,aber auch Theorie und Praxis zuPlanung, Dokumentation undEvaluation der besonderenPflege. Kenntnisse über Kommu-nikation, Beratung, ein gutesStressmanagement und Rechtrunden die komplexe Fortbildungab. „Von der Fallbesprechung imeigenen Team über Gesprächemit Angehörigen bis hin zu kon-kreten Übungen in der Biografieund Pflegearbeit haben die Teil-nehmenden die Möglichkeit, ihrWissen auch auf den eigenenStationen sofort im Praxisteil an-zuwenden.“ Wie die „10-Minuten-Aktivierung“, die einen Bewohnerzur Beschäftigung aktiviert, auchwenn das Pflegepersonal nurwenig Zeit hat.

Die Gerontopsychiatrie be-schäftigt sich als Teil der Psychia-trie mit älteren Menschen und

ihren psychischen Erkrankungen.Und das sind eben nicht nur De-menzen, sondern auch Depres-sionen und andere seelische Ver-änderungen. „Die Symptometreten ja je nach biologischem,kalendarischem, psychisch-intel-lektuellem und sozialem Altersehr unterschiedlich auf, sodasssie für die Bewohner auch unter-schiedliche Herangehensweisenbrauchen“, so Grziwotz. So wisseman inzwischen, wie wichtig dieBiografiearbeit sei, die in der Be-schäftigung mit Bewohnernderen Vorlieben und Eigenarteneinbeziehe. Aber sie werde in derkonkreten Pflege noch viel zuwenig umgesetzt.

Veränderungen sind die Basis

„Unser Gesundheitswesen mussAntworten geben auf die großenHerausforderungen, die der de-mografische Wandel und die da-raus resultierenden Fragen mitsich bringen“, betont Diplom-Psy-chologin Bertels-Tillmann. Des-halb geht es in der Fortbildungauch um Grundsätzliches wie dieÄnderungen der Bewohnerstruk-

tur in den Einrichtungen, Einfüh-rung neuer spezieller gerontopsy-chiatrischer Konzepte, Optimie-rungen der Pflegeeinstufung unddie zunehmende Verdichtung vonArbeitszeit und Belastung für dasPflegepersonal. „Eine Pflegefach-kraft muss heute in der Arbeit vielstärker kooperieren und in derLage sein, Maßnahmen auch zukommunizieren.“ Enger und trans-parenter sind die Absprachenzwischen Ärzten, Pflegern undAngehörigen geworden – und derQualitätsstandard durch Kontrol-len und gesetzliche Vorgabenhoch. „Wir übernehmen als Trägermit Tradition die Verantwortung,die Pflege auf die Bedürfnisse

der Menschen auszurichten. Dashat nicht nur eine pflegerische,sondern auch eine große gesell-schaftliche Dimension“, so Clau-dia Bertels-Tillmann.

TITELTHEMA 5

Der biografische Ansatz berücksichtigt die Lebenserfahrungender Menschen – das hilft, Erinnerungen wachzuhalten

Mehr Infos zur Fortbildung im Lucy-Romberg-Hausunter www.awo-ww.de oder Tel. 02365/ 9384-0

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Diese olympischen Spiele fandeneindeutig nicht auf dem Sofa statt!Fünf Tage lang kämpften mitten imAugust 40 Bewohnerinnen undBewohner im Friedrich-Krahn-Seniorenzentrum um Medaillen undRekorde. Doch es war nicht irgend-eine, es war die etwas andereOlympiade, an der sich die Zimmer-nachbarn in den ungewöhnlichsten,wahrhaft unernsten Disziplinenmessen konnten – zum Beispielbeim Wäscheleinen-Rollatoren-Schnellziehen. Mit unterschiedlichs-ten Wickel- und Ziehtechnikensausten die Rollatoren durch denRaum. Am Ende stand der Siegerfest: Gerhard Lepak, 82 Jahre alt,hatte die beste Technik, zog am

kräftigsten an der Wäscheleine undbot eine Zeit von 15 Sekunden.

Ungewöhnliche Disziplinen mit

hohem Spaßfaktor

Am Anfang der AWOlympiadestand, wie es sich gehört, die sym-bolische Fackelübergabe. KirstenHermann-Baglivo, Leiterin der Ein-richtung in Schwerte, überreichtedie Flamme des Wettkampfes derVorsitzenden des Heimbeirates, Hil-degard Faltin. Damit waren, wennauch deutlich bodenständiger als inPeking, die Spiele eröffnet. Esfolgte eine heiße Wettkampfwoche,in der die einzelnen Disziplinenquasi während der Wettkampftagetrainiert werden konnten. Der Sozi-

aldienst der Einrichtung hatte sichdie neuen Sportarten wie das Rol-latoren-Schnellziehen, Wasser sam-meln und Slalomrennen per Roll-stuhl, das Wettkampf-Kegeln oderden Bohnensäckchenzielwurf ein-fallen lassen. Letzteres klingt ein-fach, setzt aber Qualitäten wie Ge-nauigkeit und Geduld voraus.

Im Anschluss an jeden Wettbe-werbstag wurden Medaillen und Ur-kunden verliehen. Auch das verliefhier ganz im Sinne der olympischenTradition. Das erfolgreiche Trio derWoche: Emerentia Vorwald, IrmgardKretschmer und Gerhard Lepak. Insieben Disziplinen gelang es ihnen,nahezu immer eine Medaille inBronze, Silber oder Gold abzuräu-

Wer hier mitmacht, hat schon gewonnenGummistiefel im Tiefflug und Rollatoren an der Wäscheleine: Bei den AWOlympischenSeniorenzentrum in Schwerte-Holzen waren etwas andere Sportgeräte im Einsatz als gewohnt. M

SENIORENZENTREN AKTUELL6

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AWO-PFLEGE PLUS 3/2008 7

men. Die Bilanz des 82-Jährigenwar letztendlich die beste, sodasser für sich einen zusätzlichen Pokalfür den Gesamtsieg einheimste.

Peking schien nicht wirklich weitweg zu sein: Spätestens über denSpeiseplan hatte die Einrichtungasiatische Anklänge hergestellt.Mit einer großen Siegerehrung desGesamtsiegers ging die erlebnis-reiche Woche zu Ende – bis es imHaus am Westhellweg in vier Jah-ren wieder heißt: Auf in den Wett-kampf!

Ansprechpartnerin in Schwerteist Kirsten Hermann-Baglivo Tel. 02305/899-0 [email protected]

n Spielen im Friedrich-Krahn-Medaillen gab es wie in Peking.

Sie wurden gerufen – und siekamen! Mehr als 1000 Gästekonnten Eckhard Martens, Ein-richtungsleiter des neuen Senio-renzentrums, und sein Stellver-treter Werner Paul Ende Augustam Tag der Eröffnung in derRheinbabenstraße begrüßen.Nach feierlichen Reden von In-vestoren, Bürgermeister undweiteren Honoratioren hatteWolfgang Altenbernd, Ge-schäftsführer der AWO Westli-ches Westfalen, das Anliegender Einrichtung in einem Satz aufden Punkt gebracht: „Die Hoch-altrigkeit unserer Bewohnerin-nen und Bewohner fordert unsauf, die Welt auf die Etage unse-rer Einrichtungen zu bringen.“Der große Andrang am Nach-mittag der Offenen Tür übertrafalle Erwartungen. „Der Besuch,die vielen Fragen, das Interesseder Menschen – das alles kön-nen wir nur als ganz großen Er-

folg verbuchen“, berichtet Wer-ner Paul begeistert. Viele –Nachbarn, Angehörige, Interes-sierte – haben sich die Etagender neuen Einrichtung angese-hen. Inzwischen sind 32 der 72modernen Zimmer bereits be-legt. „Und wir führen täglichneue Gespräche“, so Paul.

Geburtstag von 1 bis 50

Gefeiert wurde in der letzten Au-gustwoche auch in den beidenanderen AWO-Seniorenzentrenin Bottrop. Die Einrichtung Bott-rop-Fuhlenbrock lud zum 10-jäh-rigen Bestehen ein und das Se-niorenzentrum in der Bügelstraßefeierte gar 50-jähriges Jubiläum.Von Muße oder Langeweilekonnte in diesem Sommer inBottrop also keine Rede sein!

Ansprechpartner: EckhardtMartens, Tel. 02041/9921, [email protected]

Eröffnung „Schattige Buche“ –ein sensationeller Erfolg

32 von 72 Zimmern sind schon belegt: Das neue Senio-renzentrum „Schattige Buche“ in Bottrop kommt gut an.Mehr als 1000 Menschen nutzten den Eröffnungstag zurersten Besichtigung der AWO-Einrichtung.

Hell, modern und doch gemütlich – so präsentiert sich dasneue Seniorenzentrum in Bottrop

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Ostwinde, Regenschauer, vor allem morgens undabends oft deutlich kühlere Temperaturen, frischereLuft – das gibt es bei uns wie in Asien. Die traditio-nelle chinesische Medizin, kurz TCM, nennt dieseJahreszeit das Yin des Herbstes. Nicht nur die Naturlässt los, damit der ewige Kreislauf von Fülle, Ernte,Rückzug und neuer Blüte weitergehen kann. Auchder Mensch sollte Ruhephasen einlegen, um sich aufdie Wintermonate einzustellen. Woher kommen dievielen Nasennebenhöhlen-, Stirnhöhlen- und Bron-chialerkrankungen? „Für uns TCM-Mediziner ist dasoft ein Zeichen für eine schwache Mitte im Men-schen. Also: schlechte Verdauung, unregelmäßiges,zuviel kaltes Essen, Milchprodukte und zuviel Salate“,

sagt Victoria Birkner, Expertin in Sachen TCM. Alldas fördert die Feuchtigkeits- und Schleimbildungim Körper. Schleim wandert immer Richtung Lungeund wird dann als Infekt sichtbar.

Auf die richtige Behandlung kommt es an

„Bei Nasennebenhöhlenerkrankung und Bronchitisgeht es darum, den Schleimstau aus den Leitbah-nen zu lösen. Drei bis vier Sitzungen Akupunktur bzw.Schröpfen mit Schröpfgläsern reichen da meistschon.“ Dabei werden hohle Gläser durch Vakuum-technik auf den Rücken des Patienten aufgesetztund nach einiger Zeit wieder gelöst. Durch diesesVerfahren lassen sich sehr gut Verspannungen in

Ernährung im Yin des HerbstesEnde August bis Ende Oktober – das ist nach der chinesischen Medizin das kleine Yin desHerbstes. Jetzt heißt es gezielt, den Körper zu stärken, mit Sauna und Bewegung das Im-munsystem auf Abwehr zu polen, damit die typischen Herbstinfekte keine Chance haben.

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den Muskeln und sogenannte Qi-Blockaden oder „Schleiman-sammlungen“ in den Meridianenbei einer Bronchitis behandeln.

Wie wir durch Ernährungselbst unsere Gesundheit positivbeeinflussen können? Vorbeu-gend heiße Suppen zu essen, tuein jedem Fall gut, sagt die Exper-tin. Ansonsten ist die Kombinationaus scharf und warm wohltuend– sie zerstreut die Kälte und löstStagnationen im Körper. Also: Beieinem Anflug einer Erkältung Ing-wer- oder Yogi-Tee trinken, dasbringt das Qi – die Lebensener-gie – in Zirkulation und ist auchfür die Atmung gut. Ansonstenjahreszeitliche Gemüse essen wieLauch, Zwiebel, Rettich, Meerret-tich, Sellerie, Blumenkohl undSchwarzwurzel.

RATGEBER 9

Wetter, das weiß jeder, kann aufs Gemüt gehen. Fällt das Barome-ter, klagen viele Menschen über die typisch wetterfühligen Symp-tome, sind anfällig für Infekte, Kopf- und Gliederschmerzen. Medizi-ner, Meteorologen, Psychologen und auch Physiker rätseln undforschen, um das Phänomen zu ergründen und den Faktor zu finden,der die biologische Wirkung des Wetters auf den Körper nachweist.

Erwiesen ist: Bei Sonnenschein, stabiler Hochdruck-Wetterlageund Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad fühlen wir uns amwohlsten. Brisant für Wetterfühlige sind vor allem Frühling und Herbst,also die Jahreszeiten, in denen schnelle Wetterwechsel an der Ta-gesordnung sind. Herannahende Warmfronten verursachen bei Men-schen mit Migräne und niedrigem Blutdruck Beschwerden. AuchSchlafstörungen sind dann häufiger. Kaltfronten sind dagegen eherfür Menschen mit Gelenk- und Atemwegsbeschwerden belastend.

Sind es elektromagnetische Felder, die bei wetterbedingtenKopfschmerzen eine Rolle spielen? Sind Luftdruckschwankungenfür Kreislaufprobleme verantwortlich? Noch wird geforscht. Wichtig– sagt auch Maria Schwormstedt, Ärztin bei der Techniker Kran-kenkasse – sei, sich Wetterreizen bewusst auszusetzen. Raus inden Wind bei allen Wetterlagen, das trainiert die Anpassungsfä-higkeit des Körpers. Wichtig auch: die Balance zwischen Anspan-nung und Entspannung zu finden. Ausdauertraining stärkt die Ab-wehrkräfte des Organismus und auch das Herz-Kreislauf-System.

Den brisanten Wetterlagen des

Herbstes richtig begegnen

Sie schlafen schlecht, fühlen sich erschöpft und nieder-geschlagen? Sie haben viel häufiger Kopfschmerzen alssonst und spüren plötzlich ihre Gelenke? Jetzt ist genaudie richtige Zeit, das Herz-Kreislauf-System auf Vorder-mann bringen.

Gut vorbereitetmachen einemdie Wetterkaprio-len im Herbstnichts aus.

Gesundheit

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Mirko Pelzer ist ein Mann, der inseiner Arbeit aufgeht und derweiß, warum er sie tut. „Schonwährend meines Zivildienstes inder Senioreneinrichtung habe ichgemerkt, was für ein schönes Ge-fühl das ist, Menschen glücklichmachen zu können“, sagt der 35-Jährige. Mit der Tagespflegeginge das ganz leicht: Patientenkönnen „etwas Neues erleben“,Angehörige haben einfach maleinen Tag für sich.Pelzer, der 1973 in Dortmund ge-boren ist und dort Abitur gemachthat, absolvierte in der Senioren-wohnstätte Eving seinen Zivil-dienst. „Toll war, dass die Pflege-fachkräfte mich nicht ins kalteWasser geworfen haben, sondernmich behutsam an diese Tätigkeit

mit alten Menschen herangeführthaben.“ Altenpfleger, das sei janicht irgendein Job. „Sie waschen,sie kleiden sie und reichen ihnenEssen an.“ Das müsse man wol-len, Angst vor menschlichen Kon-takten sei da fehl am Platz.

Engagiert von Anfang an

Seit 1998 arbeitet er als exami-nierter Altenpfleger in der AWO-Einrichtung in Dortmund Eving.Inzwischen gehören drei Tages-pflegeeinrichtungen zum Ange-bot der AWO in Dortmund. Nebendem Eugen-Krautscheid-Haus, indem 34 Menschen Platz haben,gibt es eine zweite Einrichtung inKirchhörde-Löttringhausen mit12 Plätzen. Die dritte entstand voreinem Jahr in den Räumen der

Bildungsstätte der EvangelischenKirchengemeinde Stefanus inDortmund-Wickede – für weitere12 Tagespflegepatienten. „In allunseren Tagespflegeeinrichtun-gen ist unser Konzept besondersauf die Bedürfnisse dementerMenschen zugeschnitten“, sagtPelzer. Dabei mache man keinehochtrabenden Angebote, son-dern lasse die Menschen „einfachteilhaben an unserem Alltag“ –heißt: Kartoffelschälen, spülen,Rasen mähen. Besondere Stärke des Dortmun-der Konzeptes: die langen Öff-nungszeiten in zwei Schichtenvon 7.30 Uhr bis 19 Uhr und einengagiertes Team, so der Alten-pfleger stolz. Abschalten, auftan-ken? Das kann Pelzer am bestenmit Frau und Sohn.

Der gute Mann aus DortmundMirko Pelzer ist leidenschaftlicher Dortmunder. Hier ist er zu Hause und hier ist er unter-wegs – als Leiter von drei AWO-Tagespflegeeinrichtungen.

SCHAUFENSTER10

Mirko Pelzer (35), Leiter derAWO-Tagespflegeeinrichtungen

Für die Gäste der AWO-Tagespflege schon alltäglich: Gemüseputzen, schälen und schneiden mit dem Chef des Hauses.

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Urlaub an der Ostsee ist ein Ga-rant für Erholung, allein schondurch das gesunde Reizklima.Tanken Sie Kraft in dörflicherIdylle, unternehmen Sie Wande-rungen oder erkunden Sie dieUmgebung mit dem Rad. Unsergut ausgestattetes Haus amSund lädt mit Bistro, Leseraum,Wintergarten und Terrasse zumgemütlichen Verweilen ein.

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Erholsame Auszeit

Herbsturlaub für Jung und Alt in Schleswig-Holstein

Wahrhaftigkeit im Kino, das klingtnach einem sehr großen Wort.Der Regisseur Andreas Dresensucht sie, die Wahrhaftigkeit, dasPure, das Direkte. Auch schon inseinen Werken vor dem großenFilmdurchbruch mit „Nachtgestal-ten“, „Die Polizistin“ oder „Sommervorm Balkon“. Mit „Wolke 9“, derbei seiner Premiere in Cannesstehende Ovationen erntete, setztder in Potsdam lebende Dresennicht nur auf radikales und mini-

malistisches Kinomachen. Er setztauch auf den Tabubruch, die Ge-neration „Silver Sex“ ungeglättet,ungeschönt, ganz körperlich unddamit faltig zu zeigen. „Die Liebeist eine Naturgewalt“, sagt Dresenselbst. Die wichtigste Erkenntnissei, dass diese alterslos ist. Bereitsnach fünf Filmminuten, hat derRegisseur von „Wolke 9“ mit demMythos aufgeräumt, das Bedürf-nis nach Sex lasse im Alter nach.Dass eine 65-jährige Frau ihren

langjährigen Ehemann für einenanderen, älteren Mann verlassenwill, und dass ihre Entscheidungeneine andere Tragweite haben alsmit Anfang 20 – auch das eine-weitere Er-kenntnisdes absolutsehenswer-ten und be-wegendenDreieckslie-besdramas.

Lohnt sich zu sehen: Der Filmtipp

„Wolke 9“ – Film von Andreas Dresen mit Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal

5.–6. November 2008In Nürnberg lädt die 10. conso-zial, Fachmesse und Congressfür den Sozialmarkt in Deutsch-land, das Fachpublikum zumregen Austausch und mehr als240 Aussteller ein, sich zu prä-sentieren. Anmeldung und wei-tere Informationen: www.con-sozial.de, [email protected]

18. November 2008Vom Pflegeheim zur Wohnge-meinschaft – Alternative Wohn-formen für pflegebedürftigeMenschen. Fortbildung in Kölnvom Kuratorium Deutsche Al-tershilfe (kda) für Interessierteder Altenhilfe, Planer und Ar-chitekten. Anmeldung: kda,0221/931847-24, weitere In-formationen: www.kda.de

Veranstaltungen im November 2008

Impressum: Herausgeber: AWO Bezirk Westliches Westfalen e.V., Kronenstraße 63-69, 44139 Dortmund, Tel. 0231/5483-0,E-Mail: [email protected], www.awo-ww.de, V.i.S.d.P.: Jörg Richard, Grafik/Satz, Text/Redaktion: steinrücke+ich,Köln, www.steinrueckeundich.de, Fotos: Oligmüller (Titel, S. 4, 5, 7), photocase.com (S. 8, 9)

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