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Informationsethik

O. Oberhauser

BMWV AGBA

Garnisongasse 7/21, 1090 Wien

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Was ist Ethik?

• das die Sittlichkeit, die Gesinnung Betreffende - die Sittenlehre, einer der praktischen Teile der Philosophie (zurückgehend auf Aristoteles)

• gr. ethos: Gewohnheit, Sitte, Brauch– wer sein Handeln nach der Sitte (in der Polis) ausrichtet, der

handelt ethisch

• gr. eethos: die Grundhaltung der Tugend– wer es sich zur Gewohnheit macht, aus Einsicht das jeweils

erforderliche Gute zu tun, der handelt ethisch

• lat. mos, mores: Sitte/Charakter, dt. Moral• Ethik u. Moral in der Alltagssprache häufig synonym verwendet

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Die Aufgabe der Ethik• die Moral spielt im alltägl.Erfahrungsbereich grosse Rolle• eine Moral ist der Inbegriff jener Normen und Werte, die durch

gemeinsame Anerkennung als verbindlich gesetzt worden sind und in der Form von Ge- und Verboten an die Gemeinschaft der Handelnden appellieren ohne die Ideen der Freiheit, Gleichheit, Menschenwürde, Gerech-

tigkeit schwer möglich, doch gibt es wegen unterschiedlicher Kulturkreise, Traditionen, Lebensformen keine Universalmoral

• Berufsmoral (Standesethos): berufsgruppen-spezifische Moralen, die den Arbeitsprozess betreffen– Grundsatz: das Seine/Ihre im Beruf so gut wie möglich zu tun– Arbeit basiert nicht nur auf technischen, sondern, v.a. wo Menschen

betroffen sind, auch auf moralischen Regeln

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Die Aufgabe der Ethik (Forts.)

• „Goldene Regel“: selbst keine moralische Norm, sondern ...

– der Versuch, die Vielfalt von Normen u. Moralsystemen auf einen Grundsatz zurückzuführen („Was du nicht willst, dass man dir tu,..“)

• Moralität:– das zur festen Grundhaltung gewordene freiwillige Gutseinwollen

• Ethik:– die philosoph. Wiss. v. moralischen/sittlichen Handeln d. Menschen, die

Reflexion über Moral u. Moralität (d.h. nicht synonym mit Moral)

– Ethik zwischen Relativismus (es gibt eben viele Moralen) und Dogmatismus

– das Gebiet der Ethik ist beratender Natur (Begründung von Normen, Normenkonflikte)

– globaler Erfolg: „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“

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Ethik als praktische Wissenschaft

• Ethik u. Politik– eine auf dem Prinzip d. Demokratie beruhende Politik ist

moralischen Grundwerten verpflichtet– moralische Normen sind nicht auf private Handlungen beschränkt,

sondern gelten auch für öffentliche (Politiker!)– Ethik versteht sich als Basiswiss. für die politische Philosophie

• Ethik und Recht– Rechtsnormen haben moralisches Fundament, doch die Moral ist

gegenüber dem Recht keine „höhere Instanz“– die Vorherrschaft des Rechts (in einem Rechtsstaat) setzt die Moral

nicht ausser Kraft– die Normen einer Rechtsordnung sind aber Gesetze (Strafen)

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Grundfragen der Ethik

• Ethik versucht, eine Orientierung zu drei konkreten Bereichen zu geben:

Glück, Freiheit, Gut und Böse

• Glück– das Gefühl d. Harmonie, der Zustand des inneren Einklangs von Wunsch

u. Befriedigung, aber auch die Übereinstimmung von inneren Tendenzen mit äusseren Umständen und die Freude darüber

– seit der Antike das klassische Thema der Ethik

– heute leben wir in einer in vielerlei Hinsicht auf dem Vorrang des Glücks gegründeten Gesellschaft

– aus d. Sicht d. Ethik strebt der Mensch von Natur aus nach Glück

– d. Mensch soll daher danach streben, immer u. überall nach besten Kräften gut zu handeln, denn darín besteht letztlich sein Glück

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Grundfragen der Ethik (Forts.)

• Freiheit– ein widersprüchlicher Begriff (z.B. Kriege im Namen der Freiheit)

– Freisein von etwas (frei von Zwängen autonom handeln können)

– Freisein zu etwas (sich auf Ziele verständigen, sich nach anderen zu orientieren)

– der Mensch kann durch einen kritischen Willensakt entscheiden, ob er das, was er aufgrund seiner sinnlichen Natur will, auch als vernünftiges Wesen bejahen kann, somit wollen kann bzw. wollen soll oder nicht (Kant: „Selbstbestimmung“)

– Handlungsfreiheit: die Freiheit, zwischen mehreren Mitteln und Wegen, die zum erstrebten Ziel führen können, zu wählen (meist faktisch begrenzt, Kompromisse nötig)

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Grundfragen der Ethik (Forts.)

• Gut und Böse– Kriterien für alles auf Werte gerichtete Denken, Wollen und Handeln

des Menschen– lange Tradition dieser Werte: griech. Denken, jüdisch-christl. Denken,

stark von Theologie beeinflusst– Neuzeit/20. Jh.: Moralisch gut heisst etwas, das nicht im Hinblick auf

etwas anderes oder um eines anderen willen, sondern in sich selbst gut ist. (Annemarie Pieper, Einf. i.d. Ethik, 1994)

• Ethik – beschäftigt sich mit den Regeln des menschlichen Handelns und mit

ihrer möglichen Legitimation– gibt keine konkreten Handlungsvorschriften– versteht sich als philosophische Freiheitslehre (leitet zum Selbst-

denken, -wollen u. -handeln jedes einzelnen an)

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Was ist Informationsethik (IE)?• umfassende Bez. für ethische Fragen in den Bereichen

Informationswirtschaft (IE i.e.S.) Massenmedien (Medienethik) Informatik (Computerethik)

• Die IE ist also eine Bereichsethik und soll: die Entwicklung moralischen Verhaltens im Informationsbereich

beobachten u. kritisieren nach der Entstehung d. Strukturen u. Machtverhältnisse fragen, die

das Inf.verhalten bestimmen Informationsmythen aufdecken u. kritisieren verdeckte Widersprüche der herrschenden Sprachnormierung

offenlegen die Entwicklung informationsethischer Fragestellungen beobachten

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Historisches zur IE• Wurzeln im antiken Griechenland

– orale Kultur: Markt, Volksversammlung, Redefreiheit, Sokrates– Plato / Dialoge - Übergang zur Schriftkultur

• Buchdruck 1455– Reformation, Freiheit der Mitteilung in gedruckter Form

• französische Revolution– private Bibl. (Adel, Klerus) werden öffentlich– wachsendes Bewusstsein v. Informationsfreiheit (Pressefreiheit)

• bis zum 20. Jahrhundert:– Freiheit der Rede (freedom of speech)– Freiheit des gedruckten Wortes (freedom of the press)

• heute zusätzlich:– Freiheit d. Zugangs zur digitalen Information (freedom of access)

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Menschenrechte• Achtung vor der Menschenwürde

• Vertraulichkeit

• (Chancen-)Gleichheit (vor dem Gesetz)

• Recht auf Privatheit

• Recht auf freie Meinungsäusserung

• Recht auf Beteiligung am kulturellen Leben

• Schutz d. materiellen u. geistigen Arbeit

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Verantwortung d. Inf.spezialisten

• auf Mikroebene: – gegenüber den Nutzenden

• auf Mesoebene: – gegenüber den Institutionen, für die sie arbeiten

• auf Makroebene:– gegenüber der Gesellschaft

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Mikroebene - ethn. Konfliktpotentiale• Recht auf Achtung v. Freiheit u. Menschenwürde

– Schutz der Freiheit anderer Kunden– Pflicht gegenüber der Organisation– Gesetz

• Recht auf ungehinderten Zugang zur Information– Copyright-Verletzung

• Recht auf (Chancen-)Gleichheit und Teilnahme am kulturellen Leben– gegenüber d. Sitten eines Landes – gegenüber bestimmten ethn. Minderheiten– hinsichtl. rechtlicher Bestimmungen

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Mikroebene (Forts.)

• Recht auf Privatheit– Massnahmen d. Inf.stelle hinsichtl. pers.bezogener Daten

– rechtliche (politische) zweifelhafte Eingriffe

• Recht auf d. Schutz der physischen Integrität– z.B. Sicherheitssystem, Blindenschriftleser durch

Budgetsperre verhindert

– Zugang zu Inf. über Gesundheit/Arbeit verwehrt

– Sicherheit der Benutzer in der Bibliothek

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Verhältnis Nutzer – Inf.spezialistenMöglichkeiten nach M. D. Bayles, Professional Ethics (1989)• Agenturmodell, Vertragsmodell

– Nutzer trägt Verantwortung für die Arbeit der Inf.fachleute

• Paternalistisches Modell– Nutzer überlässt den Inf.fachleuten. d. Verantw. f. seine Arbeit

• Treuhändermodell (Fiduciary model)– Nutzer erkennt die Professionalität der Arbeit der Inf.spez. an, trägt aber selbst

die Verantw. f. deren Entscheidungen; Voraussetzungen:• Ehrlichkeit (honesty)• Aufrichtigkeit/Offenheit (candor)• Kompetenz (competence) [eigentl. keine moral. Tugend]• Sorgfalt/Fleiss (diligence/zeal)• Loyalität (loyality) [innerh. best. Grenzen]• Diskretion (discretion)

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Mesoebene • Loyalität, Vertrauen• Respekt vor dem gesellschaftlichem Willen, dessen

Ausdruck Inf.einrichtungen sind (z.B. soziale Funktion der Bibliotheken)– Qualität d. Inf.systeme verbessern, z.B.

• Strukturierung u. Konsistenz der Daten• verbesserte Erschliessung• kritische Sichtung der Quellen

• Konfliktpotentiale– z.B. herkömmliche Bearbeitungspraktiken, die einer

Qualitätsverbesserung entgegenstehen– institutionalisierte Vorurteile

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Makroebene• soziale Verantwortung d. Inf.spezialisten

– nur im Informationsbereich?

– auch bei allgemeinen sozialen/politischen Fragen?

• Konfliktpotentiale:– Engagement bei strittigen sozialen Fragen ev. über

Ziele der Inf.einrichtung hinausgehend bzw. nicht von Berufsgruppe/Organisation akzeptiert

– Gleichgewicht zwischen sozialem Engagement und Zensur/Kontrolle (Gewährleistung des Zugangs zu allen Inf.quellen)

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Ethische Aspekte bei der Produktion von Information

• Warum Schutz d. geistigen Eigentums?– Gerechtigkeit

– ökonomische Gründe

– kulturelle Gründe

– soziale Gründe

• Traditionen des Schutzes v. geist. Eigentum– Europa: Betonung d. Autorenrechte (Urheberschaft,

Reputation)

– USA: Betonung d. ökon. Rechte (Eigentum, copyright)

– Asien: Kopieren als „Ehre“

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Ethische Aspekte bei der Produktion von Information (Forts.)

• Was kann geschützt werden?– US-Tradition: „original works of authorship fixed in

any tangible means of expression“ - betont jedoch weniger die Originalität als vielmehr das Ergebnis von Arbeit (?)

– europ. Trad.: betont Originalität, schöpferische Kreativität (=Autorenrechte)

– unterschiedliche Dinge in unterschiedlichen Ländern copyright-geschützt!

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Ethische Aspekte bei der Produktion von Information (Forts.)

• Harmonisierung durch:– Berner Konvention (1886, zuletzt rev. 1971/79)

• administriert durch WIPO (Genf)• schützt Autorenrechte literarischer u. künstlerischer Werke• ausländ. Autoren rechtlich Inländern gleichgestellt• Dauer: Lebenszeit + mind. 50 Jahre

– Universal Copyright Convention (1952, rev. 1971)• administriert durch UNESCO• Schutz der Vervielfältigungsrechte• ähnlich Berner K., doch weniger strikt (z.B. 25 J.)

– EU Bestrebungen zur Harmonisierung• Vorschlag f. Copyright-Direktive (1999)

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Ethische Aspekte bei der Produktion von Information (Forts.)

• Neue Techniken u. Globalisierung– Digitalisieren vereinfacht Kopieren– Internationalisierung durch Internet/WWW– Problembereiche:

• Elektronische Verteilung von Kopien• Zugang aus verschiedenen Ländern via Internet• Downloading (Datenbanken, Online/CD-ROM)• Digitale Bibliotheken• Multimediale Werke

– Offene Fragen:• Information immer „Eigentum“?• Öff./freier Zugang zu elektron. Inf. (ermöglichen/erhalten)

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Ethische Aspekte bei der Sammlung und Erschliessung von Information• Auswahl von Information

– Auswahl: Ausschluss entspr. d. Zielen der Inf.einrichtung– Zensur: willentlicher Ausschluss von Information aus

religiösen, politischen u.a. Gründen• interne Quellen d. Zensur: z.B. Sponsoren, Bibl.leitung

– auch: Art d. Organisation - z.B. ÖB: Schutz v. Kindern/Jugendl.

• externe Quellen: Familie, rel. Gruppen, Minderheiten

– Zentrale eth. Frage: Gibt es Grenzen d. geist. Freiheit?• Trend: weniger Kontrolle, mehr Liberalität• Konflikte: z.B. best. Filme in USA „obszön“, in Europa nicht• Wie kann man eth. Prinzipien mit kult. Traditionen in Einklang bringen?

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Ethische Aspekte bei der Sammlung und Erschliessung von Information (Forts.)

• Erschliessung von Information– Gibt es eine neutrale Inf.erschliessung?

• Ideolog. Tendenz in Klassifikationen (DDC, BBK)

• fast alle grossen Klass.systeme von Weissen entw.

• etliche grosse Klass.systeme eurozentrisch

• Diskriminierende Schlagwörter

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Ethische Aspekte bei der Verbreitung von Information

• Zugang zur Information– vom Einzelnen aus betrachtet:

• wie lässt sich d. freie Zugang zu allen Formen der Inf. garantieren

• Fragen: Gebühren f. Öff. Bibl.; Arbeit (Erstellung v. Info.) sollte honoriert werden; welche Inf. für wen frei; Ausbildung der Benutzer(!)

– von der Gesellschaft aus betrachtet:• Chancengleichheit schaffen

• „Information rich and poor“ (international und national)

– North vs. the South (rich vs. poor countries)

– the gap between the elite and the disadvantaged within countries.

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Ethische Aspekte bei der Verbreitung von Information (Forts.)

• Vermittlung von Information– institutionelle Vermittler (Bibl., Inf.stellen)

• Inf. nicht nach Massstäben der Vermittlerinstitution filtrieren (Zensur, Kontrolle)

• Vertraulichkeit und ihre Grenzen (z.B. gefährl. Information)• Offenlegung der Rechercheaufträge durch Mitarbeiter• Aufklärung d. Benutzer über Grenzen d. Inf.suche/-methoden

– Endbenutzer• eth. Verantwortung bezügl. Ausbildung d. Benutzer• Beratungsfunktion durch Inf.fachleute? (Umfang, für wen)• Desinformation (irreführende Inform.; „halbe Wahrheit“) und

ökonomische Schädigung d. Benutzer

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Ethische Aspekte des Internet• Selbstkontrolle

– Netiquette, Moderation von Newsgruppen, „cyber angels“

• Kampagnen– Blue Ribbon Campaign (1996) gegen Zensur u. Diskrim.

• Ethik-Kodizes verschiedener Institutionen

• Gesetze (national, international)

• Technische Mittel– Filtering Software

– Rating/Labeling (Kennzeichnung) von Web-Seiten durch Anbieter

• Internationale Aktivitäten– Vereinte Nationen, UNESCO

– diverse NGOs (Internet Society, Electronic Frontier Foundation)

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Ethik-Kodizes• Codes of conduct, eigentl.: Moral-Kodizes• Ausdruck der moralischen Verantwortung eines

Berufsstandes im Wege seiner Institutionen – primär Instrumente der Umsetzung und Durchsetzung

ethischer Orientierung innerhalb einzelner Berufsgruppen– auch zur Entlastung des Einzelnen (die Institution trägt

quasi die ethische Verantwortung)

• Professional Codes of Ethics / Conduct (Webseite)– Beispiele: ALA, LA, ASIS, und zahlreiche weitere

(nationale) Berufsvereinigungen